[Fate of the Jedi] #7 Conviction = Verurteilung

[Lord Garan]

Na dann ^^ geht mir aber ähnlich hab vor kurzem Vortex fertig und jetzt Conviction, während ich bald Ascension anfangen werde und dann wahrscheinlich total vergesse, was in welchem Buch gewesen war.

 

[micah]

Hmm bin wohl als erstes fertig geworden damit oO

Nein, bist Du in der Tat nicht, Du warst nur am schnellsten damit, das Buch fertig gelesen und Dein Review getippt zu haben. Ich habe das Buch nämlich schon seit einem guten Monat fertig, aber da ich mich nicht auf einen Zehnzeiler beschränken wollte, dauert's eben etwas länger mit dem Tippen...

Nebenbei bemerkt hast Du mir meine Einleitung "kaputtgemacht". In der wollte ich nämlich darüber sinnieren, dass FotJ wohl töter als tot ist, wenn es über 3 Monate nach Erscheinen des Buches noch keine auch noch so kurze Rezension, keinerlei Diskussionen, Fragen usw. gibt. Aber es war dann wohl doch nur scheintot...


Ein paar Tage werde ich jetzt auch noch zur Fertigstellung brauchen (bedankt euch bei Lord Barkouris und lightside1985 für die "Jedi 2. Klasse"-Diskussion ). Aber als kleinen Appetithappen kann ich auf jeden Fall schonmal das hier vorausschicken:


The Good: Stellenweiser sehr schöner, angemessener, trockener, bissiger Humor. Luke "Don't bleep with the Farmboy" Skywalker! Am Ende zugeklappt mit ausgesprochen guter Laune!

The Bad: Haufenweise Plot Device Alarms, Plotholes und verkrampfte Begründungen...

The Ugly: Eine Köpfung aus Sicht des Geköpften.

Demnächst dann deutlich mehr.

Micah

 

[micah]

Da mich die ganzen Monsterdiskussionen gerade sowieso "abgehängt" haben, habe ich mich jetzt erst einmal darauf konzentriert, endlich das lang angekündigte Conviction-Review fertigzutippen. Wie immer zuerst ein spoilerfreier, allgemeiner Teil.


Ich gebe Allston ja wirklich immer wieder eine Chance und gehe unvoreingenommen an seine Bücher heran, aber ich werde mit ihm einfach nicht richtig warm. Der Humor, oft der entscheidende Faktor, stört mich in Conviction aber interessanterweise gar nicht. Im Gegenteil, der ist mit das Beste am Buch, sein unpassendes / geschmackloses Witz-Timing hat er offensichtlich abgelegt.

Mein größtes Problem ist, dass Conviction wie schon Backlash randvoll ist mit Plot Devices, Plotholes und erzwungenen, krampfhaften Begründungen und Argumentationen, warum irgendetwas erforderlich oder unmöglich ist bzw. warum jemand so oder so entscheidet und handelt. Das macht die gesamte Handlung unglaubwürdig.

Conviction bewegt sich außerdem ziemlich unentschlossen zwischen Komödie und Drama, z.B. stellt sich das ach so gefährliche

Spoiler

Nam Chorios

als ziemlicher Witz heraus. Und einige sehr wichtige "Wendepunkte" sind zu kurz / unspektakulär / wenig nachvollziehbar umgesetzt (

Spoiler

Daalas Absetzung, Tahiris Urteil

).

Ich fand außerdem den Aufbau des Buches seltsam: Relativ zu Anfang gibt es ziemlich viel Action mit

Spoiler

dem Abschuss von Luke & Co. auf Nam Chorios, der Explosion der Fireborn und Daalas Entmachtung

, und dann im zweiten Drittel, wo man eigentlich die Steigerung Richtung Finale erwartet, versandet es total. Es erfolgt wieder ein Aufbau von Null wie am Anfang eines Buches und erst auf den letzten ca. 50 Seiten kriegt es dann endlich noch die Kurve.

Dadurch wurde der Gesamteindruck auf den allerletzten Drücker noch einmal wesentlich verbessert. Interessanterweise ist Conviction auch das erste Buch seit langem, das mich in richtig guter Laune hinterlassen hat, und das ist, bei aller Wertschätzung für Dramatik und Düsterheit, doch auch mal was Schönes! Als jemand, der meistens nur relativ spät abends zum Lesen kommt und dann nicht mehr in der Lage ist, noch viele Seiten zu "fressen", fand ich außerdem die kurzen Kapitel sehr angenehm. (Wobei das allerdings meiner Lesegeschwindigkeit nicht gerade zuträglich ist...)

Positiv anzumerken ist auch, dass die Handlungsstränge mehr ineinandergreifen als zuvor bzw. die Charaktere stärker zwischen den Strängen wechseln, was wesentlich abwechslungsreicher und weniger linear ist. Mein Spoilerreview habe ich trotzdem nochmal nach Strängen gegliedert, wobei die Charaktere dem Strang zugeordnet sind, in dem sie die meiste Zeit auftreten.

Das Desaster auf Coruscant:

Ja, im Ergebnis ist es ein Desaster, wobei ich die Gestaltung und Entwicklung durchaus sehr gelungen finde. Die Intrigen und Pläne sind schön ausgeklügelt und Allston hält auch gut die Spannung, indem er sie erst nach und nach enthüllt. Jedi und die nach zwei Büchern Abstinenz zurückgekehrten Verschwörer planen und handeln parallel mit unterschiedlichen Mitteln und demselben Ziel, kommen sich dabei natürlich in die Quere - und werden am Ende zu ungewollten Komplizen. Immerhin, und das ist neben Daalas Abservierung das einzig Positive am Ergebnis, hindern die Jedi die Verschwörer an der Umsetzung ihres vollständigen Planes und an der kompletten Machtübernahme.

Daalas Absetzung an sich, eigentlich ein absoluter Höhe- und Wendepunkt der Geschichte, ist dabei so antiklimaktisch, dass ich zuerst gar nicht verstanden habe, dass "es" passiert ist, sondern es erst anhand der danach beschriebenen Reaktionen kapiert habe. Es ist ja okay und auch realistisch, dass das ganze nicht mit Kanonendonner und Pulverdampf vor sich geht, aber nach der langen Vorbereitung hätte ich mir schon ein bisschen "mehr" erwartet...

Der Plan der Jedi hat mich hin- und hergerissen. Am Anfang war ich entsetzt-überzeugt, dass sie Daala ermorden wollen und hatte damit gerechnet, dass sie es gleich bei der Landung des Shuttles im Senatshangar tun würden. Nachdem dann mehr von "Plan Delta" enthüllt wurde, klang es zum Glück nicht mehr ganz so übel, da sie doch vorhatten "zivile" Mittel zu nutzen, indem sie während des durch eine vorgetäuschte Yuuzhan Vong-Invasion (ich weiß nicht, ob ich das lustig oder traurig finden soll...) verursachten Chaos Daala ergreifen und dann den Senat mit Hilfe der Medien zu überzeugen, Daala abzuwählen. Trotzdem kann ich mich damit nicht ganz einverstanden erklären. Warum müssen sie dafür überhaupt Daala ergreifen? Sie hätten den Senat doch auch so überzeugen können. Zumal zu dem Zeitpunkt die Bürgerproteste gegen Daala am überbrodeln sind, also ein ideales Klima für eine "ehrliche", systemkonforme Absetzung...

Durch die Kollision mit dem Verschwörerplan wird aber dann noch nicht einmal der halbwegs akzeptable Plan umgesetzt, sondern die Jedi verhaften Daala direkt - Zitat Saba dazu: "Wir haben nur vorerst die Exekutive übernommen." Ein astreiner Staatsstreich also, da kann ich nur entgeistert , aber es passt in das Bild, das seit einigen Büchern von den Jedi gezeichnet wurde. Aber es wird noch besser, denn die Verschwörer hängen sich mit einer verlogenen Ode an die Gerechtigkeit an diesen Putsch an und es entsteht (angeblich nur vorübergehend, bis ein neuer Staatschef gewählt ist) ein Triumvirat aus Senat (Hauptverschwörerin Treen), Jedi (Saba - denn Leia, die einzig politisch Erfahrene unter den Jedi, die die Sache wenigstens noch halbwegs durchschauen und in die richtige Richtung steuern könnte, "muss" nach Klatooine) und Armee (Mitverschwörer General Jaxton - Bwua'tu liegt immer noch im Koma). Da liegt natürlich die Befürchtung nahe, dass es sich hier schon um die Regierungsform handelt, die es später in den Legacy-Comics geben wird, was ein Unsinn sondergleichen wäre...

Und was auch immer die Verschwörer als nächstes im Schilde führen, die Jedi werden als ihre Komplizen von Beginn an dastehen, was ihrem Ruf bei der Bevölkerung sicher wieder mal sehr "förderlich" sein wird...

Aber abgesehen davon, dass sich die Jedi in keiner Weise verhalten, wie sie sich verhalten sollten, ist die Sache durchaus spaßig.

Die Verschwörer haben einen ähnlich ausgeklügelten Plan wie die Jedi - raffiniert z.B. die vorgetäuschten Giftanschläge - und sie "dürfen" natürlich so perfide wie möglich sein. Schön fies ist insbesondere Admirälin Parova, die von den Verschwörern als Vertreterin von Bwua'tu eingeschleust wurde und sich an Daala als regelrechte Freundin heranschleimt (mit der sie ihre Vorstellung von "girl talk" über Kriegsschiffe und Soldatenausbildung betreiben kann ). Schön makaber dann auch Parovas Kostümierung als Bwua'tu inkl. abfallendem Arm... Das mit den Verkleidungen bei den Verschwörungstreffen ist generell ein lustig-liebevoller Seitenhieb auf Fans / Cons.

Ziemlich verwundert hat mich, dass in Kapitel 21 Wynn Dorvan mit den Verschwörern zusammenarbeitet. Nachdem mit seinen Sabacc-Fähigkeiten und seinem Gewinn des Turniers schon eine überraschende Facette seiner scheinbar so integren Persönlichkeit enthüllt wurde, fragt man sich verstärkt, ob er nicht vielleicht doch mehr im Schilde führt, als verzweifelt nach dem letzten Strohhalm zu greifen, um die immer unkalkulierbarer werdende Daala loszuwerden. Es wäre ja schon ein genialer Streich, wenn der von Beginn an als edelmütiger Politiker etablierte Dorvan sich am Ende als eiskalt-egoistisch-machtgieriger Polit-Intrigant herausstellen würde - obwohl es natürlich ein weiteres verheerendes Signal hinsichtlich des Demokratiebildes wäre...

Ein unerwarteter Rückgriff ist, dass doch tatsächlich Zilaash Kuh, die falsche Jedi in Daalas Diensten aus Outcast, wieder erwähnt wird: Sie hat Daala mit einer falschen Identität hereingelegt und ist verschwunden. Wenn das bedeuten würde, dass noch weitere Kräfte am Werk sind, über deren Ziele und Taktiken wir noch nichts erfahren haben, könnte das bei guter Umsetzung noch eine große Bereicherung für FotJ sein.

Ansonsten wird natürlich interessant, was Daala, die sich noch immer für die rechtmäßige und edelste Staatschefin hält, nach ihrer Flucht aus dem Gefängnis als nächstes vorhat. Sie sieht nur eine Anlaufstelle, die sie wieder in die Führungsrolle bringen kann, will sie also vielleicht ins Maw? Irgendwelche Verbindungen zu Abeloth waren ja schon länger vermutet worden, wird sie möglicherweise ihre "alte Freundin" aufsuchen und um Hilfe bitten?


Jedi:

Wie zu erwarten, sind die Horn-Geschwister nach ihrem Auftauen immer noch paranoid, was wohl daran liegt, dass in der Carbonit-Stasis die Verbindung zu Abeloth nicht gekappt wurde. Mit dem "Test" ihrer Loyalität stellen sich die Jedi diesmal zwar etwas intelligenter und weniger vertrauensselig an als seinerzeit in Outcast, aber immer noch unbeholfen genug. Man sollte sich doch auch einbilden, dass Cilghal nach ihren ganzen Untersuchungen inzwischen objektive Messmethoden gefunden hat, um die Paranoia nachzuweisen...

Gefallen hat mir die Andeutung, dass die Krise dafür gesorgt hat, dass die Jedi elitäres Denken aus dem Fenster geworfen haben und alle "Ränge" an den Planungen beteiligen. Hoffentlich eine Entwicklungsrichtung, die beibehalten und ausgebaut wird (also mal abgesehen davon, dass sie erst gar kein elitäres Denken hätten entwickeln sollen ).

Ein irgendwie ungutes Gefühl löst in mir andererseits die Szene aus, als sie in Kapitel 21 entscheiden, "Plan Delta" einzuleiten: Vier anwesende Meister sind dafür, die im Tempel verbliebenen Meister könnten sie nur überstimmen, wenn sie allesamt dagegen wären, was nicht zu erwarten ist, also wird der Plan umgesetzt. So sollte es nicht laufen...

Sehr interessant fand ich die Erklärung Lukes, dass er derzeit nicht die Autoritäten repräsentiert und ein bisschen Schmuggelei ihn deswegen nicht tangiert, wohl aber jemand wie Abeloth.Verallgemeinert wäre das IMHO eine wichtige Erkenntnis für die Zukunft der Jedi.


Bei der Begründung, warum Corran sich nicht an der Suche nach Valin und Jysella beteiligen kann, konnte ich nur : WANN hat sich in DIESEM Jediorden JEMALS jemand daran gehalten, dass man keine Missionen übernimmt, die mit den eigenen Lieben zu tun haben? Natürlich handelt es sich hierbei um ein weiteres, schlechtes PDA-Argument, obwohl ich bis zum Ende des Buches keinen Grund sehe, warum Corran auf Coruscant bleiben muss.

Ziemlich erstaunt war ich, dass Izal Waz Kenth Hamners Bahre entzündet, gibt es da eine besondere Beziehung? Insgesamt fand ich seine Bestattung übrigens ziemlich lieblos - hätten sie ihre Politikgespräche nicht wenigstens erst beim "Leichenschmaus" führen können, statt direkt neben dem brennenden Leichnam?

Im Übrigen: Was ist eigentlich mit dem Barabel-Nest passiert? Das ist vollkommen von der Bildfläche verschwunden...


Dann habe ich eine Reihe zusammenhanglose Bemerkungen zu verschiedenen Jedi-Charakteren:

Oha, zwischen Seha und diesem Javon knistert es ja ganz schön, darüber wird die nicht ganz kleine Ben-Seha-Fraktion aber nicht glücklich sein...

Raynar als PoV-Charakter in Kapitel 3 ist yay und bietet auch einen schönen Einblick in seinen Wunsch, normal zu sein.

In Kapitel 13 hat mir Kyps Zielstrebigkeit gefallen.

Grinsen musste ich, als Corran in Kapitel 15 mal wieder ein bisschen CorSec spielt. In Kapitel 23 gibt es dann ein paar Szenen, in denen er etwas anwendet, was doch sehr nach Telekinese klingt... Sehr lustig ist dann wieder sein Missgeschick mit seinem Mantel und dem Turbolift - Jediroben sind eben doch komplett actionunpraktische Kleidungsstücke, ich fand das schon immer absurd, mir vorzustellen, dass sich Jedi ausgerechnet darin in Kämpfe stürzen...

Und noch was zum Thema Horn: Valins und Jysellas Tarnnamen Hal Cyon und Jes Cyon.

Tionne in einer Actionrolle fand ich hoffnungslos out of character; das ist mal wieder ein Negativbeispiel für das sinnentleerte, wahllose Verwenden irgendwelcher existierender Charaktere in irgendwelchen Szenen, nur damit ein bekannter Name auftaucht.

Warum treten Zekk und Taryn eigentlich grundsätzlich nur noch gemeinsam auf und was hat sie in all den Jedi-Operationen zu suchen? Die zwei sind schon fast so schlimm wie Han und Leia...

 

[micah]

Tahiri:

Oh je, Tahiri hat mir in diesem Buch so einige Sorgenfalten beschert...

Witzigerweise lag ich mit meinen Überlegungen zum Cover in allen Punkten richtig: "...würde es mich nicht wundern, wenn es in der Tat bis zu Band 7 dauert, bis Tahiris Urteil gesprochen wird - "Conviction" legt dabei natürlich eine Verurteilung nahe, zu was, wird man sehen. Das LS könnte somit auch symbolisch gemeint sein, dass sie sich vor Gericht verteidigen muss. Es könnte natürlich auch bedeuten, dass sie vor einer Hinrichtung flieht..."

Aber von vorne: Es geht damit los, dass sie im Gefängnis offenbar absichtlich in eine Gefahrensituation gebracht wird, die sie dazu zwingt, gegenüber Mithäftlingen gewalttätig zu werden (ohne aber jemanden zu töten). Konsequenz daraus ist, dass sie zukünftig in Handschellen bleiben muss, aber als Untersuchungshäftling weiterhin ihre Privilegien haben "darf", was bedeutet, dass sie der nächsten Attacke praktisch hilflos ausgesetzt sein wird. Es zeigt sich hier das Problem, dass (Ex-)Jedi, wenn sie dem "normalen" Strafvollzug unterliegen, mit denen zusammen büßen, die sie hinter Gitter gebracht haben. Sorge Nr. 1 war nun also, dass Tahiri im Gefängnis zu Schaden kommt, Sorge Nr. 2, dass sie, gerade als es im Prozess eigentlich ganz gut aussieht, sich gezwungen sehen könnte, zu fliehen und dadurch alles bisher Erreichte zu zerstören.

Das Ende der Gerichtsverhandlung ist dann sehr abrupt und äußerst seltsam. Der Staatsanwalt Sul Dekkon gibt plötzlich auf, weil die Jury trotz der kompletten Abgeschiedenheit, in der sie den gesamten Prozess verbringen muss (wie gestört ist das denn!? ), mitgekriegt hat, dass die Jedi die Regierung übernommen haben, und jetzt davon ausgeht, dass Tahiri sowieso befreit wird und sie sie genauso gut verurteilen können. Bwua'tu beendet sein Plädoyer daraufhin, darauf hoffend, dass die Jury doch "vernünftig" urteilt bzw. unter der Annahme, dass es nur schlimmer werden kann, da die Jedi mit längerer Regierungsdauer Sympathien verlieren werden. Tja, und dann wird Tahiri der meisten Anklagepunkte für schuldig befunden und mir nichts, dir nichts zum Tode verurteilt...

Wer jetzt denkt, häh, dem kann ich nur sagen, es hat beim Lesen des Buches auch nicht mehr Sinn gemacht. Wieder eines dieser Plot Holes also, und besonders schade, weil die Verhandlung bis dahin eigentlich so schön aufgebaut worden war. Aber immerhin bestätigt es meine Skepsis bezüglich Jury-Gerichten...

Interessant fand ich Tahiris Reaktion darauf, dass sie jetzt das Label "Mörderin" bekommt, nachdem ihr schon das ganze Leben andere Personen irgendein Label aufgedrückt haben, denn genau so wurde Tahiri in den letzten Jahren leider geschrieben: Sie hat sich nie selbst definiert, ihr Leben nie selbst in die Hand genommen, obwohl sie genau das zum Ende der NJO eigentlich getan hatte.

Die Jedi / das Triumvirat wollen sich entgegen den Annahmen der Jury - auf Anraten von Wynn Dorvan - nicht einmischen, und so sitzt Tahiri dann wirklich in der Tinte und ergibt sich in ihr Schicksal...

Trotzdem gibt es nochmal eine witzige Szene, nämlich als sie der inzwischen ebenfalls verhafteten Daala im Gefängnis begegnet und diesen Triumph voll auskostet.

Und Daala ist dann ironischerweise Tahiris Rettung, denn der unvermeidliche Boba Fett arrangiert Daalas Befreiung, an die sich Tahiri "einfach" (in der Tat ziemlich spektakulär) anhängt. Dabei gibt es allerdings auch noch einige üble PDAs, wie z.B. dass so gefährliche Häftlinge wie in amerikanischen Gefängnissen durch eine Glasscheibe mit ihren Besuchern reden dürfen (wie wäre es mit Gesprächen über Holo?), dass Sparmaßnahmen und Bequemlichkeiten die Flucht erst ermöglichen und dass niemandem auffällt, wie Daalas "Anwalt" die Folien an die Scheibe klebt...

Eine ziemliche Pandorabox sind übrigens auch diese speziellen Jedi-Handschellen, die die Gehirnaktivität bei Machtnutzung erkennen und den Häftling dann schocken...

Ja, nun ist Tahiri also frei und mindestens die Sorge um eine Hinrichtung oder einen "Unfall" im Gefängnis ist ad acta gelegt, aber natürlich ist sie jetzt eine Geächtete auf der Flucht... Es wird wohl sehr schwierig werden, sie aus dieser Situation wieder zu rehabilitieren und aus ihrem Charakter noch einmal etwas Vernünftiges zu machen (oder auch nicht, wenn man bereit ist, solche Plot Devices wie Allston aus der Tasche zu ziehen ).

Tahiris letzter "Auftritt" ganz am Ende des Buches hat mich dann auch nochmal ordentlich erschreckt: Sehr gelungen und atmosphärisch wird hier ihre elende Situation als Obdachlose beschrieben, die sich das nötigste zusammenklaut. Ich dachte wirklich, das ist das Ende. Aber zum Glück beschließt sie, sich an ihre "Familie" zu wenden, und das lässt doch wieder hoffen, zusammen damit, dass sie jetzt endlich wieder barfuß ist, was ein Zeichen sein könnte, dass sie endlich zu sich selbst (zurück)findet.


Jaina & Jag:

Es ist mal wieder bezeichnend, dass ich mir zu Jaina nur sehr wenig notiert habe... Bei dem Kampf über Nam Chorios ist sie immerhin dabei, aber ohne, dass man Näheres über ihre Aktionen erfährt.

Ansonsten tritt ihre Beziehung mit Jag weiterhin auf der Stelle. Sie ärgern sich nach wie vor damit herum, dass ihre Aufgaben sie zwingen, voreinander Geheimnisse zu haben, und überlegen, ob einer von ihnen seinen Job aufgeben soll (und ich kann mir gar nicht vorstellen, wer das am Ende sein würde...). Am Ende kommen sie aber zu der Erkenntnis, dass sie das auch so hinkriegen. Irgendwie kommt es mir so vor, als hätte ich das im vorherigen Band schon gelesen, und in dem davor auch.

Ach ja, Jag tut das politisch Unkluge, aber deswegen nicht notwendigerweise Richtige, indem er die neue GA-Regierung stützt. Vielleicht bringt das ja die Moffs dazu, schärfer gegen ihn vorzugehen und damit im nächsten Buch etwas mehr Pfeffer in die Sache.

Gut gefallen hat mir Jaina ganz am Schluss mit ihrer Erklärung, warum sie Luke gerettet haben statt Ship nachzustellen: Die Macht hat uns das gesagt, wir haben so entschieden, leb damit! Das ist doch endlich mal eine Reife und Standfestigkeit, wie Jaina sie längst demonstrieren sollte! Andererseits gibt es da natürlich auch eine gewisse Parallele zu Jacen, der in Betrayal alles tun wollte, um Luke zu retten. Ob das für Jaina jetzt also ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, müssen wir noch abwarten.


Solo-Abenteuer / Sklavenbefreiung / Klatooine:

Die Sklavenbefreiungs-Thematik wird in diesem Buch wieder interessant fortgeführt und mit einigen neuen Aspekten erweitert. Ich möchte mir wirklich nicht vorstellen, wie "dünn" FotJ ohne dieses ja erst nachträglich eingefügte Element geworden wäre...

Spektakulär und sehr gelungen ist die Szene mit der Explosion der Fireborn als vorgetäuschtes Selbstmordattentat des verhafteten klatooinischen Sklavenführers Grunel Ovin. Da passt einfach alles, vom Medien-Bohei über die niedergetrampelten Gaffer bis hin zu Unvermeidlichkeit der Übertragung von Ovins Botschaft. Dass das ganze von den Verschwörern arrangiert wurde, ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i.

Über Daalas ebenso unvermeidliche Reaktion, die Mandos nach Klaatoine zu schicken, um die Freiheitsgruppe auslöschen zu lassen, musste ich schmunzeln: Schöne Anspielung auf die Realpolitik des letzten Jahrzehnts und von Wynn Dorvan geäußerte verkappte Bush-Kritik.

Im Gegensatz dazu ist es dann ein guter Schachzug der neuen Regierung - und endlich mal ein passendes Engagement für die Solos - die Situation zu beruhigen und Klatooine die GA-Mitgliedschaft anzubieten.

Auf Klaatoine ist dann besonders interessant, dass die Droiden inzwischen begonnen haben, eine ähnliche Freiheitsbewegung wie die "organischen Sklaven" aufzuziehen. Gefällt mir, dass damit mal wieder die grundlegende Frage aufgegriffen wird, was eigentlich ein bewusstes Lebewesen mit entsprechenden Rechten ist - erinnert mich ein wenig an die NJO, wo es an dem Droiden-Ausrottwahn der Yuuzhan Vong aufgehängt wurde.

Nicht gelungen dagegen ist die verkrampfte Konstruktion, dass Tenel Ka nach Klatooine kommt, hier schlägt mal wieder das PDA-Phänomen zu...

Am Ende bleiben Kyp Durron, Sothais Saar, Bandy Geffer und die junge klatooinische Jedischülerin Raharra Lapti als stationäre GA-Jedi-Gesandte auf Klatooine. Saar ist mir ziemlich egal, Geffers Namen fand ich schon immer selten dämlich und Lapti kennt man ohnehin noch nicht, aber ich hoffe doch schwer, dass man Kyp hier nicht dauerhaft "entsorgen" wird! Aber ich will mal nicht so negativ denken: Das könnte auch dazu verwendet werden, dass man mit einem Handlungsbogen rund um Kyp die drei neuen Charaktere ausführlicher vorstellt...


Solos:

Natürlich müssen die Solos auch wieder eine wichtige Rolle beim Putsch gegen Daala spielen. Die Szenen sind aber immerhin nicht zu action-lastig und gelungen und amüsant. Lustig, wie Han sich über seinen "zu guten Ruf" ärgert.

Auf die anschließende Mission der Solos nach Klatooine muss natürlich auch Allana mal wieder mitgeschleppt werden, obwohl sie sie dort weder gebrauchen noch sich um sie kümmern können. Und das aufgrund des an den Haaren herbeigezogenen Arguments, dass es anderswo auch nicht sicherer wäre (wie wäre es dort, wo all die anderen Jedischüler sind?). Allston versucht, die Sache weniger verantwortungslos erscheinen zu lassen als in Backlash, indem er Leia Javon Thewles als Babysitter bzw. Leibwächter anheuern lässt. Aber Allana wäre nicht Allana, wenn sie nicht trotz Bewacher ständig in Schwierigkeiten geriete bzw. ihm ohne Probleme entwischen kann, aber dazu unten mehr.

Leia baut dann auch schnell großen Mist, als sie die Alpträume Allanas von einem mysteriösen, brennenden Mann, der Tenel Ka angreift, abtut. Hallooo, die Träume machtsensitiver Kinder muss man immer ernst nehmen! Klug allerdings ihre Aussage, dass eine Vision nicht gleich die Wahrheit und die Zukunft bedeuten muss. Da gibt's ein paar Leute, die sich das mal hinter die Ohren schreiben sollten (oder hätten sollen, als sie noch am Leben waren).

Ein ähnliches "Idiotisierungs-PDA" ist es, dass die Solos das Verschwinden von Dreipeo auf Klatooine einfach so abtun. Sie sollten doch wirlich etwas daraus gelernt haben, was los war, als er auf Bespin...

Da das den ein oder anderen ja sehr interessiert: Leias Lichtschwert im Kampf mit dem Sith Dei ist blau. Und mit dieser Sache sind vermutlich schon die "Solo-Abenteuer" für die nächsten Bücher abgesteckt: Jetzt wird sich wohl der Sith Fardan an Leia für den Tod seines Vaters rächen wollen und ihnen hinterherjagen (und Allana wird an dem "sichersten Ort der Galaxis" immer weiter in die Sache verstrickt ).

 

[micah]

Allana:

Immerhin ist es mal eine positive Überraschung, dass es tatsächlich sowas wie "Schule" für Allana gibt (nämlich Unterricht durch Dreipeo). Prägnant und irgendwie traurig ist allerdings der Kontrast zwischen ihr und den Kindern im Camp, die trotz Armut und schwierigen sozialen Bedingungen eine normale, freie Kindheit haben...

Nachdem Leia ihre Alpträume nicht ernstgenommen hat, geht Allana logischerweise davon aus, dass sie sich der Sache selbst annehmen muss und spürt dem durch das Camp streifenden dunklen "Feuermann" auf eigene Faust nach - zunächst einmal mit Thewles und in total sinnloser Verkleidung (denn wie viele Kinder mit Bewachung und Nexu wandern wohl sonst noch durch das Camp? ), später dann ganz alleine. Yep, so sorgt man dafür, dass ein kleines Mädchen in Sicherheit ist, mittlerweile glaube ich, dass sie unter ihrer mordlüsternen Verwandschaft auf Hapes fast besser aufgehoben wäre...

Im übrigen verbockt Allston auch wieder Allanas Haarfarbe, wie schon in Backlash. Er sollte mal bei Golden nachlesen, die das bisher richtig gemacht hat. Besonders schwach in diesem Fall, dass das auch der entscheidende Faktor ist, wie der Sith Dei ihre Identität herausfindet. Dabei hätte es problemlos auch ohne die Haare funktionieren könnten, hätte er halt die Augen und die Gesichtsform hergenommen...

Ziemlich viel habe ich dann auch bei der Szene zwischen Allana und Dei außerhalb des Camps. Es ist ja schon ganz witzig, dass Allana ihm die Fernbedienung für den Sprengsatz in Dreipeo wegnimmt, aber soll man denn wirklich glauben, dass ein Sith-Analog zum Jediritter so blöd ist, nicht mitzukriegen, wie ein kaum trainiertes Kind ungeschickt mit der Macht nach ihm sucht, sich anschleicht und ihn beklaut? Aber es ist ja soooo ein praktisches Plot Device, wenn man ein kleines Mädchen mit Hilfe der Macht plötzlich alles hinkriegen und herausfinden lassen kann, was man gerade so für den Fortgang seiner Handlung benötigt...

Ein weiteres Fragezeichen ist dann noch, warum Anji eigentlich beißen kann, sie hatte doch diesen Beißschutz verpasst bekommen?

Unklar ist mir, ob die anderen Sith nun auch von Allanas Identität wissen. Dei findet es zwar heraus, aber ich habe nicht den Eindruck, dass er Gelegenheit hatte, es den anderen zu kommunizieren, d.h., die Info wäre mit ihm gestorben. Ich hoffe, Leia ist schlau genug, sein Datenpad mitzunehmen oder zu zerstören, so dass es die anderen nicht finden und auswerten können. (Aber so blöd, wie sich die Protagonisten anstellen, hat sie es vermutlich nicht getan, außerdem müssen die Sith ja bestimmt erfahren, wer Allana ist, damit Drama! entsteht). Möglich wäre natürlich auch, dass Dei es bei / nach seinem Tod noch über die Macht seinem Sohn mitgeteilt hat, aber in seinen Gedanken während der PoV-Köpfung wird das nicht erwähnt.


Droiden:

Ich will ja nicht nur meckern und daher: Die Droiden, insbesondere Dreipeo, setzt Allston in Conviction mal wieder sehr nett und humorig ein.

Wirklich ein perfid-schlauer Plan von Dei, Dreipeo mit einer Bombe zu versehen, seine Abwesenheit dann als "Gefangenschaft" bei der Droiden-Freiheitsbewegung zu tarnen und ihn als Attentäter zu Tenel Ka zu schicken. Zu schön, wie Dreipeo ahnungslos und schier platzend vor Stolz über seine Aufgabe als Top-Übersetzer zu ihr hingeht. Einen Moment dachte ich auch ernsthaft, dass Allston Dreipeo töten würde.

Herrlich dann auch wieder die Neckerei zwischen den beiden Droiden am Schluss und wie Dreipeo trotzig erklärt, dass er jetzt unabhängiger sein will und eigenständig Allanas nächste Unterrichtseinheiten gegen die üblichen Empfehlungen kreieren wird.


Sith:

Die PoV-Szenen des Sith-Sabers Dei fand ich misslungen, öde und sie haben IMHO auch die Spannung rund um Allanas Träume und den Anschlag auf Tenel Ka zerstört. Wenn es den Dei-PoV nicht gegeben hätte, wären Allanas Alpträume, ihre Beobachtungen des dunklen Mannes und der Zwischenfall mit dem Ball nämlich wunderbar gruselig und paranoia-erzeugend gewesen! So wusste man aber genau, was sie planen und dachte sich, okay, 'nen Haufen Sith ist hinter Tenel Ka her, aber die Solos sind ja da, die werden schon mit ihnen fertig...

Das wäre aber noch verzeihlich, wenn die Szenen wenigstens interessant und gut geschrieben wären. Aber leider sind nur die "forms" ganz interessant, ansonsten passen das ganze Auftreten und die Dialoge nicht zum Lost Tribe. Von der Sprache her könnten es genausogut Schmuggler sein, Mandos, was-weiß-ich, alles Typische fehlt hier. Wie man es wesentlich besser (um nicht zu sagen, ganz wunderbar!) macht, kann man dann im Ascension-Auszug lesen.

Allgemein denke ich immer noch bzw. in den Conviction-Szenen verstärkt wieder, dass die Sith zu "galaxisgewandt" sind, dafür dass sie 5000 Jahre isoliert waren und erst seit 2 Jahren wieder (langsam ansteigenden) Kontakt zum Rest des Universums und der seither entwickelten Technik haben.

Andererseits ist es mir ein Rätsel, warum diese Sith nichts über den Fountain-Zwischenfall auf Klatooine zu wissen scheinen. Und vielleicht habe ich es verpasst, aber warum diese Sith im Exil sind, wird WIMNI nicht erklärt.

Nach Tahiris Super-Anti-Jedi-Handschellen ein weiterer Deus ex machina: Das Chamäleon-Schiff der Sith. Warum eigentlich plagen sich die Jedi noch mit ihren StealthX herum, wenn sich sowas offenbar einfach mal so unbemerkt kapern lässt?


Jagd nach Abeloth / Nam Chorios:

Wie befürchtet macht sich in diesem, eigentlich gelungensten Handlungsstrang das Schema F breit, dass Abeloth auf einem neuen Planeten gejagt, am Ende gestellt und verletzt, aber nicht getötet wird. Hier zum dritten Mal in Folge... Und diese Variante kann leider nicht wirklich überzeugen und fesseln, obwohl sie einige nette Elemente hat.

Dabei verspricht die Auswahl des Planeten, Nam Chorios, erstmal einiges. Aber irgendwie wird aus den Besonderheiten und der Gefahr, die am Anfang noch beschworen wird, nicht genug gemacht. Die Machtstürme, nachdem sie für eine wirklich gute Actionszene gesorgt haben, erscheinen nur noch als Plot Device, um die Jedi in der Machtanwendung zu "behindern". Sie sind insbesondere am Ende nicht mehr ausreichend eingearbeitet. Denn nach dem Kampf, den dutzenden Sith, die sich sicher nicht drum geschert haben, keine Macht einzusetzen, den Jedi, die genötigt waren, es zu tun, hätte Nam Chorios quasi verwüstet werden müssen... Und auch gegen die gruseligen Drochs und damit die Death Seed-Seuche kann man sich so effektiv mit einer Art Droch-Autan schützen, dass man sich gar keine Gedanken darüber machen muss. Das Drama verpufft aber auch dadurch, dass Luke all das ja schonmal (und wesentlich unerfahrener) bewältigt hat. Daher wäre ein unbekannter Ort mit einem unbekannten Grauen IMHO die bessere Wahl gewesen.

Auch die ganzen Nacherzählungen der Nam Chorios-Backstory werden mit der Zeit ermüdend. Und angesichts von Teselda / Sel habe ich natürlich sowieso - wieder mal wird ein alter EU-Charakter nebst einer "vor 100ten von Jahren"-Hintergrundgeschichte ausgebuddelt, so langsam frage ich mich in dieser Reihe, ob die sich eigentlich nix Neues mehr einfallen lassen können? Irgendwann ist echt mal gut mit der Verknüpfung der Geschichten... Übrigens, ziemlich seltsam, Sel soll eine Jediritterin gewesen sein, aber "too undertrained to have even the basic set of Jedi techniques" - ja, was haben die denn damals gelernt im Tempel?

Gefallen hat mir, dass es mit der Mnemotherapie-Sache einen Rückgriff gibt auf den Beginn der Reise als "Techniklerntour". Anfangs fand ich allerdings, dass Lukes Interesse an der Technik ziemlich unmotiviert kommt, aber wie sich am Ende herausstellt, hatte er einen Plan (das ist man ja gar nicht mehr gewohnt ). Ansonsten ist Mnemotherapie auch nicht ganz ohne, z.B. frage ich mich, ob es so gesund ist, alle "bösen" Erinnerungen einzukapseln und zu "entnehmen". Heftig auch, dass der Mnemotechniker Taru all diese üblen Erinnerungen behält. Potentiell missbrauchbar ist die Technik natürlich auch, und logischerweise stellt sich die Frage, ob diese Sache auch etwas mit Jacen zu tun hat, immerhin kann man damit Erinnerungen und Gedanken, vielleicht auch Persönlichkeiten, manipulieren... Andererseits könnte es auch ein Weg sein, an Bens von Jacen manipulierte Erinnerungen heranzukommen. Aber das ist ja offenbar längst vergessen bzw. erledigt.

Meine Vermutung anhand des Auszuges, dass von Nachwirkungen der doch ziemlich erheblichen Verletzungen von Luke und Ben am Ende von Vortex keine Rede sein würde und es daher wohl mal wieder eine Dreitages-Macht-Wunderheilung gegeben hat, trifft übrigens nicht ganz zu. Die alten Verletzungen werden in Conviction selektiv ausgepackt oder wieder vergessen, wie's gerade am besten passt. Man beachte z.B. mal, wann Luke durch sein kaputtes Knie beeinträchtigt ist und wann nicht.

Schön eingefädelt ist dagegen die Story rund um Bürgermeister Snaplaunce und den vorgetäuschten Droch-Forschungen von Dr. Wei. Nett fand ich außerdem die "Tarnnamen" der drei: Owen und Ben Lars mit Captain Vestara Khai. Eine witzige Anspielung auf "Real World"-Teenies ist, wie Ben und Vestara mit ihren "Handys" Fotos von ihrem "Segelschiff" machen. Urkomisch auch die Lenkung des Segelschiffes, das würde ich ja zu gerne in filmischer Umsetzung sehen. Auch der Kampf mit den Sith rund um den Speeder ist eine witzig-gelungene Actionszene.

In die Kategorie PDA bzw. nicht ganz nachvollziehbar fällt, dass Valin Kandra eine korrekte Comm-Frequenz gibt und Luke auch noch darauf antwortet. Ich bilde mir ein, dass es da etwas mehr Geheimhaltung / Vorsicht / Codierung geben sollte. Außerdem fand ich es unglaubwürdig, dass Vestara und Ben zu zweit Probleme mit Valin haben, nachdem sie zuvor haufenweise Sith & Co. erledigt haben (oft alleine!).

Etwas unbefriedigend war, dass offen gelassen wurde, was mit Kandra und Beurth passiert ist - haben die Sith sie getötet, gefangengenommen oder sind sie jetzt gar als "embedded journalists" mit ihnen unterwegs? Letzteres würde gut in das sich durch FotJ ziehende Thema von Moral im Journalismus passen. Irgendwie habe ich aber die Befürchtung, nachdem Allston keinen Band mehr schreiben wird, dass sie nie wieder erwähnt werden...

Am Ende dachte ich für einen Moment, jetzt würde Luke mit Zekk und Jaina Abeloth hinterhergehen. Das hätte eine eine interessante Variante der Abeloth-Jagd werden können, und dass Ben und Vestara für eine Weile ohne väterliche Bewachung gewesen wären, hätte auch seinen Reiz gehabt.

 

[micah]

Luke:

Hehe! Hehehe! Das hat Spaß gemacht! Alles in allem genau die richtige Mischung aus Jedimeister (beeindruckende Macht- und Kampfaktionen, cool-cleveres Taktieren und Kalkulieren) und Mensch (Farmboy, Vater, Humor...).

Gefallen hat mir die Szene, in der Luke Abeloth aus der jungen Frau auf der Meliflar-Station "herauszieht". Eine sehr schöne Metapher ist z.B. das mit dem "planet's last trickle of water", gerade auch im Kontrast zu dem brutalen Herausreißen bei Callista. In Bezug auf Machtinterpretationen besonders interessant ist die Beschreibung von heller und dunkler Macht als zwei Seiten derselben Medaille, die sich verbinden, nachdem sie aus ihr herausgezogen wurden und dann, ohne Person, nicht lebensfähig sind (!) und verschwinden oder einander vielleicht auch auslöschen wie Materie und Antimaterie.

Die Betonung von Lukes Schnelllern-Fähigkeit bei der Mnemotherapie ist andererseits fast ein wenig zu überzogen / grenzwertig peinlich und vor dem Hintergrund, was alles "gezeigt" wurde, eigentlich unnötig. Sehr amüsant ist andererseits die Geschichte mit dem Lied als "Auslöser" bei Sel und seinem eingeschränkten Gesangstalent - ich freue mich schon auf das (schon bereitliegende, aber bis nach der Lektüre von Ascension warten müssende) Hörbuch, wo Marc Thompson analog zu Bens "Helium-Song" in Outcast bestimmt wieder eine tolle Nummer daraus macht!

Einen Effekt der besonderen Art hatten Lukes ständige Erklärungen gegenüber Vestara, dass die anderen Jedi anderweitig dringend gebraucht werden. Ich hatte das schon als einen weiteren PDA eingestuft, der gar nicht weiter auffallen würde, wenn Vestara nicht ständig darauf herumreiten würde - und dann hat Luke sie in der Tat angelogen und in Wahrheit einen raffinierten Plan, um die Jedi im richtigen Moment herbeizurufen, wobei er sogar Vestaras Verrat und die Ankunft der Sith eingeplant hat. Dass einen sowas überrascht, zeigt, dass man intelligente Pläne von ihm gar nicht mehr gewohnt ist.

Bekanntermaßen mag ich ja diesen Grand Master-Kram überhaupt nicht, aber an der Stelle, als Luke wieder als solcher agiert, musste ich ehrlich gesagt dann doch zufrieden grinsen. Es war so ein Gefühl von "endlich fangen die Dinge wieder an, richtig zu laufen". Und angesichts dessen, wie unfähig sich die anderen Meister ohne einen Obermotz anstellen, ist es eben doch besser so, auch wenn ich es gerne anders hätte...

Dass Luke am Schluss bei der Jagd auf Ship in seinem StealthX abgeschossen wird, ist natürlich ein Dämpfer, aber sowas muss zum "Ausgleich" auch mal passieren und geht insofern in Ordnung. Die Erklärung dafür soll wohl sein, dass das automatische Feuer im Gegensatz zu lebenden Schützen nicht so leicht zu erspüren ist - aber ich denke hier wie auch schon in Backlash, dass Allston den Jedi-Dangersense nicht richtig interpretiert. Alternativ kann man es auch so erklären, dass Luke vollkommen darauf konzentriert ist, Ship / Abeloth abzuschießen bzw. sich bewusst opfern will, um diesen einen Schuss nicht zu vergeben. Insofern stört mich an dieser ganzen Szene mehr, wie "großkotzig" er den Jäger requiriert, obwohl er selbst zu diesem Zeitpunkt auf dem Zahnfleisch geht. Ich denke allerdings nicht, dass Allston sich dabei tiefere Gedanken gemacht hat und eine Tendenz zur Überheblichkeit anlegen will, er fand die Szene wahrscheinlich einfach nur .

Lustig fand ich dann im Anschluss wieder, dass Luke erst abstürzen und bewusstlos werden muss, damit sie ihn in einen Bactatank bekommen.

Unbefriedigend war für mich, wie Lukes Verurteilung und Exil in diesem Buch beendet werden. Er hatte die Sache freiwillig akzeptiert, um ein Beispiel zu geben (und IMHO das richtige, denn egal ob Jedi nun der Regierung unterstellt sind oder nicht, dem Gesetz müssen sie sich ggf. wie jeder normale Bürger unterwerfen). Jetzt ist es aber so, dass er, statt die Bedingungen seines Urteils zu erfüllen, deswegen zurückkehren zu dürfen und dabei die Vertrauenswürdigkeit der Jedi zu belegen, sein Exil aufgehoben wird, weil die Jedi in einem Putsch die Regierung übernommen haben... Das geht komplett in die falsche Richtung, aber dazu habe ich mich ja oben schon ausgelassen.


Ben:

Huch, irgendwie habe ich auch zu Ben kaum Notizen, obwohl man von ihm im Gegensatz zu Jaina wirklich nicht behaupten kann, dass er keine bedeutende Rolle gespielt hat. Offenbar ist er also ziemlich unauffällig geschrieben, weder besonders gut, noch besonders schlecht, macht aber auch keine besondere Entwicklung durch.

Immerhin gehen ein paar witzig-sarkastische Sprüche auf sein Konto, z.B. die Nostalgie-Tirade auf S. 148. Und natürlich gibt es lustige Kabbelei-Dialoge mit Vestara und die beiden steuern weiter, aber nach wie vor sehr schön langsam, auf eine Beziehung zu.

Mal wieder einen typischen Fehler gibt es in Kapitel 41, als Ben in Lukes Erinnerungen Details von Yavin 4 erkennt. Die Akademie war nämlich schon vor seiner Geburt zerstört und irgendwie bezweifle ich, dass er so intensiv Holos davon angesehen hat, dass er das Laub der Bäume erkennen würde...

Bemerkenswert dann noch, dass er der einzige ist, der nach der "Machtattacke" durch den/das gesprengte tsil noch auf den Füßen steht. Und Lukes Vision des zukünftigen Ben, als kaum wiederzuerkennenden "lean, hard man", die nicht zu dem Bild zu passen scheint, das Ben von sich selbst im Pool of Knowledge gesehen hat. Aber wer glaubt schon an Visionen.


Vestara:

Vestara wird mir in Conviction etwas zu schnell in Richtung Wandlung gedrückt, wobei mir das "wie" prinzipiell gut gefallen hat. Die Ideen werden von Allston aber nicht optimal umgesetzt, meist zu offensichtlich und "platt". Golden wäre für die nötigen subtilen Zwischentöne wohl die bessere Autorin gewesen.

Eine sehr gute Idee sind z.B. die virtuellen Briefe an ihren Vater bzw. den beschützenden Vater, den sie sich wünschen würde. Nette Metaphern sind dabei z.B. der Vergleich der "Brutpflege" zwischen Sith = Reptilien und Jedi = Säugetiere (hm, was würde sie wohl zu den Barabels sagen? ) oder von Ben als biegsamer Baum, der dem Wind nachgibt, gegenüber der starren Vestara, die umstürzen könnte. Stellenweise fand ich Vestaras "Heimweh" aber ein bisschen zu übertrieben. Dass ihre Abkehr von Sith über die Schiene vertrauensvolles Umfeld laufen würde, ist - und war eigentlich schon länger - absehbar, aber immerhin ist das mal eine andere Variante der Bekehrung. Besonders interessant daran ist, dass es sich dabei nicht um einen altruistischen, sondern um einen vollkommen egoistischen Grund handelt.

Bei / nach der Szene mit dem Machtsturm werden die Eigenschaften und Interaktion von Ben und Vestara zu wenig berücksichtigt: Sie hätte hier nicht sofort selbstverständlich helfen dürfen, sondern mindestens erstmal zögern oder motzen, da das aus ihrer Sicht ja "minderwertige" Wesen sind. Andererseits hätte Ben sie hinterher damit aufziehen müssen, dass sie sowas Jedihaftes gemacht hat, und sie hätte meckern sollen, warum sie sich das eigentlich antut (evtl. nicht laut, nur als Gedanken), insbesondere, da der kleine Junge sie ja "zum Dank" auch noch vollgepinkelt oder -gekotzt hat. Muahaha!

Das "Zuviel" bei Vestaras Wandlung wird aber am Ende auf höchst spannende Weise relativiert: Da ist zunächst mal ihr Mord an dem tsil, um die rettende Machtattacke auszulösen, was Luke logischerweise sehr kritisch und als einen "großen Schritt vom Licht" weg ansieht, auch wenn sie dafür "gute Gründe" hatte (Luke muss überleben, weil nur er Abeloth vernichten kann). Danach schließt sich noch eine wirklich heftige Szene an, in der sie einem gestürzten Sith auf das Gesicht tritt und seinen Kiefer bricht.

Andererseits kommt an dieser Stelle auch zur Sprache, dass Luke ebenfalls sehr harte und graue Entscheidungen trifft (allerdings ist er vor allem bereit, Sith zu opfern, und die sind ja bekanntermaßen Wesen 2. Klasse ). Vestara wirft ihm sogar an den Kopf, dass er viel von einem Sith hat, und es regt ihn noch nicht mal sonderlich auf...

Interessant dann auch, dass Luke Vestara in die "four Jedi" einbezieht, die er Jaina ankündigt (und Vestara ist wiederum darüber nicht sauer, nachdem sie es zu Anfang des Buches über die Bezeichnung als Jedi war). Das gefällt mir nicht, wenn es schon eine endgültige Festlegung ihres Charakters sein soll, aber angesichts der vorherigen Thematisierung der "grauen Mittel", die beide einzusetzen bereit sind bzw. eingesetzt haben, könnte es auch auf eine sehr begrüßenswerte Auflösung der Grenzen zwischen Jedi und Sith hinauslaufen. Vielleicht ist es nur Wunschdenken, aber ein weiterer Hinweis könnte sein, dass Jainas (und dann Lukes) StealthX-Staffel am Ende des Buches "Gray" heißt.

Einen Punkt muss ich an dem in dieser Beziehung gelungenen Ende aber doch noch kritisieren: Das mit dem Wangenklaps ist nicht nur, wie aus Bens Sicht beschrieben "unduly familiar" und "oddly affectionate", sondern "positively creepy". Die distanzierte Vestara, gegenüber dem viel älteren, trotz aller Lockerheit Respekt einfordernden Luke, da überkompensiert sie wohl massivst gegenüber ihrem früheren Sith-Leben. Ich kriege ja geistigen Schluckauf, wenn ich nur ansatzweise versuche, mir das vorzustellen. "Does not compute... does not compute... does not..."

Callista:

Puh, Callista hat mich in diesem Buch auch wieder ein paar Nerven gekostet, aber jetzt hoffentlich wirklich zum letzten Mal. Wieder mal wird man sehr mit der Möglichkeit einer Wiederkehr und einer aufgefrischten Beziehung mit Luke geneckt. Zum Glück stirbt sie dann am Ende aber wirklich und endgültig, nachdem Luke sie mit der neu erlernten Mnemotherapie-Technik aus Abeloth im wahrsten Sinne des Wortes herausgerissen hat. Und eine richtig schöne, bewegende Szene ist es noch dazu. Bis vielleicht auf die Sache mit der Hellen Seite, die sie endlich wieder berühren kann, aber hey, für mich ist es einfach die komplette Macht.

Ein kleines Ärgernis war nur noch der Moment, als Luke sich an den Abschied von Callista erinnert, den er damals für richtig und jedi-mäßig-anti-attachment gehalten hat - was wusste Luke, was wusste irgendwer zur Callista-Zeit schon vom Attachment-Verbot?


Abeloth:

Abeloth ist in diesem Buch über weite Strecken ein Phantom, ständig Thema, ständig im Hintergrund aktiv, aber erst ganz am Ende und nur kurz zu sehen. Über ihr Geheimnis erfahren wir dementsprechend leider auch nicht mehr, aber möglicherweise sind die Autoren ja auch der Meinung, dass schon alles hinreichend erklärt ist.

Interessant ist, dass der Theran Listener-Meister Nenn sich selbst tötet, als Abeloth in seiner Form erscheint. Das könnte zum einen bedeuten, dass er so stark war / besondere Fähigkeiten hatte und ihm daher bewusst war, was Abeloth mit ihm tut, oder dass sie durch den Verlust ihres bisherigen "Hauptkörpers" Callista so geschwächt ist, dass sie ihn nicht mehr voll kontrollieren kann.

Auch dass Abeloth am Ende die Hilfe der Sith sucht, könnte darauf hinweisen, dass sie keine / kaum noch eigene Kraft hat und nur noch von ihrem gefährlichen Ruf profitiert. Irgendwie fände ich es ja lustig, wenn sie am Ende statt des von allen erwarteten epischen Kampfes einfach so zusammensacken würde, wie ein Luftballon, aus dem man die Luft rauslässt pffffft...

Einen gewissen Reiz hat andererseits aber auch die Idee, die ich bei TF.N aufgeschnappt habe, dass Abeloth nur in der Welt der Lebenden und der Toten (Beyond Shadows!) gleichzeitig getötet werden kann und diverse gestorbene und in FotJ bereits aufgetretene Jedi dabei helfen werden.

Auf jeden Fall muss sie gestoppt werden, und zwar bald, bevor sie noch mehr interessante Machtnutzergruppen ruiniert oder gleich ganz ausrottet...


Sonstiges:

Zähler für neue rothaarige Charaktere: 2 (nämlich der Jedischüler Josat auf S. 7 und der Hafenbeamte auf Nam Chorios auf S. 45).

Zu Hans Ausruf auf S. 152, dass die Yuuzhan Vong "have been powerless for years": Ja, leider.

Na dann, gute Nacht,
Micah.

 

[Lord Barkouris]

...Ich gebe Allston ja wirklich immer wieder eine Chance und gehe unvoreingenommen an seine Bücher heran, aber ich werde mit ihm einfach nicht richtig warm. Der Humor, oft der entscheidende Faktor, stört mich in Conviction aber interessanterweise gar nicht. Im Gegenteil, der ist mit das Beste am Buch, sein unpassendes / geschmackloses Witz-Timing hat er offensichtlich abgelegt.

Mein größtes Problem ist, dass Conviction wie schon Backlash randvoll ist mit Plot Devices, Plotholes und erzwungenen, krampfhaften Begründungen und Argumentationen, warum irgendetwas erforderlich oder unmöglich ist bzw. warum jemand so oder so entscheidet und handelt. Das macht die gesamte Handlung unglaubwürdig...

Ist ja witzig. Nun bin ich noch gar nicht mal bei Conviction angelangt und als ich aber das hier eben überflog, war das im wahrsten Sinne des Wortes wie ein "Backlash revelatory"
Denn das was Du beschreibst, so ging es mir mit ihm in FotJ #4.
Allston fand auch ich immer etwas gewöhnungsbedürftig wie mit seinem NJO #11, wenn aber nicht schlecht, oder so. Und bei Backlash war es auch so, dass ich bei manchen Sachen gar nicht so genau sagen konnte, was mich eigtl. störte, weil auch so manches drin war, was ich wieder toll fand (

wie z. B. sein Umgang mit der "Allana"-Figur, was sehr hätte nach hinten losgehen können oder überhaupt dieser Dathomir-Adventure-Bogen - wenn gleich er vlt. manchmal etwas langatmig war

).
Und jetzt hast du dieses hier geschrieben und ich kann nur noch en und en D). That's it, genau das war es, was auch mich gestört hatte: Handlungslücken und "erzwungene, krampfhaft (wirkende) Begründungen und Argumentationen". Thx4th@
Vlt. muss man aber berücksichtigen, dass er da wohl gerade einen Herzinfarkt hinter sich gehabt hatte.

 

[micah]

Ist ja witzig. Nun bin ich noch gar nicht mal bei Conviction angelangt und als ich aber das hier eben überflog, war das im wahrsten Sinne des Wortes wie ein "Backlash revelatory"
[...]
Vlt. muss man aber berücksichtigen, dass er da wohl gerade einen Herzinfarkt hinter sich gehabt hatte.

Ja, das Problem gab es in Backlash auch und ich hatte es schon in meiner damaligen Rezension angesprochen. In Conviction kam es mir aber noch extremer vor. Daher kann man es wohl nicht so einfach auf seinen Herzinfarkt schieben, denn der betraf unmittelbar und stärker Backlash.

Natürlich ist es nicht ganz leicht, in dem vorgegebenen Handlungsgerüst einer solchen Drei-Autoren-Wechseldich-Reihe zu schreiben. Da kann es passieren, dass man zum Ende seines Bandes einen bestimmten, festgelegten Handlungspunkt erreicht haben muss (also z.B.

Spoiler

die Sith finden Allanas Identität heraus

), aber die Charaktere und die Dynamik der eigenen Geschichte wollen nicht so recht in diese Richtung. Innerhalb einer eigenen Trilogie kann man dann noch modifizieren, z.B. das Erreichen des Handlungspunktes nach hinten verschieben, aber bei diesen Reihen ist ja dann schon der nächste Autor an der Arbeit am nächsten Band und setzt voraus, dass der Punkt erreicht ist. Und für das komplette Ummodeln des eigenen Handlungsbogens ist das Zeitgerüst zu eng.

Insofern habe ich ein gewisses Verständnis dafür, wenn sowas vereinzelt als "Notnagel" verwendet wird, aber in der Masse wie in diesen beiden Bänden von Allston ist das einfach schlechtes Handwerk.


Und noch zu zwei älteren Beiträgen:

Nam Chorios wurde sehr gut beschrieben, kann mich nur düster an das alte Buch erinnern, aber irgendwie kam das ganze dort nie so exotisch/fanatisch rüber. Vor allem die in die Vergangenheit schauen Szene mit der jungen Einheimischen wo die Droch ihre Mutter gefressen haben…. wäh

Stimmt, die Rückblick-Szene, wie das Mädchen damals seine Mutter verliert, ist echt übel. Aber ich hatte nie den Eindruck, dass Luke, Ben und Vestara in der Beziehung irgendeiner Gefahr ausgesetzt waren, obwohl z.B. viel Aufhebens darum gemacht wurde, dass sie unter die Erde müssen, wo die Viecher sich so richtig wohlfühlen. Da fehlte mir einfach die Auszahlung der aufgebauten Gefahrensituation.

Luke mit seiner Abneigung gegen TIEs wohl er in seiner Jugend ja eigentlich auch solche fliegen wollte als er noch zur Akademie wollte.

Fand er nicht nur die grelle Farbe des TIEs so schrecklich?

Boba Fett... als Einzelkämpfer und er verlässt sich auf Verstand, Geschick und Verschlagenheit? Ich bin geschockt dachte der Boba war Tod und er ist inzwischen 75 oder so nicht? ^^

Nein, tot ist er nicht. Noch nicht.

Er wurde nur durch die Genwaffe der Moffs von Mandalore vertrieben und ist deswegen vielleicht wohl oder übel zu seinem Einzelkämpfertum zurückgekehrt.

Horn Brats waren irgendwie sinn frei und hab ich es überlesen oder ist irgendwie unklar was aus ihnen wird? Oo

Valin hat Ben ja aus der Pumpstation herausgetragen. Jysella war vermutlich auf einer der Kampfstationen, möglicherweise der, die weitergefeuert und Luke abgeschossen hat, aber das konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen.

Am Schluss teilt Jaina Luke jedenfalls mit, dass die beiden wieder normal sind (hoffentlich diesmal endgültig ).

Wieviele Aboleth besucht Machtkult XY und Luke verfolgt sie Sachen machen wir eigentlich noch? ^^

Ich fürchte, mindestens zwei, da es noch zwei Bücher gibt...

Aber wie gesagt, mir gefällt die Reihe richtig gut und ich finds spannend erzählt. Freu mich schon auf das leider letzte Buch der Reihe im April.

Das wollte ich einfach mal zitieren, weil ich es schön finde, auch mal so ein positives Urteil zu lesen.

Und bei aller Kritik: FotJ ist nach wie vor in vieler Beziehung besser als LotF.

Micah

 

[Lord Barkouris]

...Daher kann man es wohl nicht so einfach auf seinen Herzinfarkt schieben, denn der betraf unmittelbar und stärker Backlash...

Stimmt einerseits, könnte aber auch etwas knapp verstanden sein. Eine schwere Erkrankung kann ganz grundsätzlich - und vor allem in einem bestimmten Alter (Allston ist etwas über 50 Jahre alt sein!) - ein sehr nachhaltig einschneidendes Ereignis darstellen, von dem man sich weitaus schwerer und langwieriger erholt, als vlt. in jüngeren Jahren.
In sofern - und da die Romane der FotJ-Reihe ja möglichst rasch hintereinander weg produziert werden sollen müssen - kann es durchaus sein, dass "Backlash" und auch "Conviction" Allston nicht so leicht vielen sie zu schreiben, wie in früheren Jahren.

...Da kann es passieren, dass man zum Ende seines Bandes einen bestimmten, festgelegten Handlungspunkt erreicht haben muss (...), aber die Charaktere und die Dynamik der eigenen Geschichte wollen nicht so recht in diese Richtung...

In sofern überwiegt dann bei mir wahrscheinlich im Hinblick auf Allston doch das "Notnagel-Verwendungsverständnis" ob seiner Situation (s. o.)
ACK aber, wenn es innerhalb eines Romanreihen-Konzepts, auf welches man "sich geeinigt gehabt haben" worden ist (Rostonie und Co. ), allen Autoren der Reihe somit bekannt sein müsste, worauf gewisse Handlungsüberspannbögen hinauslaufen. In sofern finde ich es dann insgesamt handwerklich gar bislang schlecht VORBEREITET (IMO aber durchaus auch dann durch Christie Golden), dass das geschieht, was du oben im Spoiler angeführt hast! Darüber hinaus ist das Schwierige IMO dabei auch, dass wenn ein Autor erst einmal eine bestimmte (Charakterisierungs-)Richtung eingeschlagen hat, ob der einzuhaltenden Kontinuität zwischen Transfer-Storyline (im Übergang zwischen bzw. zu den Folgeromanen) und SW-Storyimplement insgesamt der Folgeautor die "undankbare" Aufgabe hat, eben genau diese Charakter-Flußrichtung aufzugreifen, die Handlung in die entsprechende Gesamtrichtung zu bringen und dabei aber die bis dahin entwickelten Charakterisierungen nicht psychologisch dabei ad absurdum zu führen.
Allston hat schon (verhältnismäßig) viele SW-Romane geschrieben. Er weiß eigtl. wie der Hase läuft und ich denke, er versteht sein Handwerk. Ich glaube daher nicht, dass alleine ihm etwaige Handlungs- oder Entwicklungsschwächen der Transfer-Storyline anzulasten sind. Allenfalls könnte man ihm vlt. die Annahme vorwerfen, inzwischen für ein "Fiktiv-Universum" zu schreiben, dem er seinerseits bereits soviel hinzugefügt hat, das er vlt. dessen müde geworden ist.
Oder vlt. gefällt ihm auch die Richtung nicht, in die sich SW-Literatur generell entwickelt hat. Aber dann müsste man ihm die Torheit (des Älterwerdens -??) vorwerfen, sich nicht daraus endgültig zurück zu ziehen und stattdessen sich eigenen Projekten zuzuwenden.

 

[Lord Garan]

Stimmt, die Rückblick-Szene, wie das Mädchen damals seine Mutter verliert, ist echt übel. Aber ich hatte nie den Eindruck, dass Luke, Ben und Vestara in der Beziehung irgendeiner Gefahr ausgesetzt waren, obwohl z.B. viel Aufhebens darum gemacht wurde, dass sie unter die Erde müssen, wo die Viecher sich so richtig wohlfühlen. Da fehlte mir einfach die Auszahlung der aufgebauten Gefahrensituation.

Noch ein Grund Jedi nicht mehr als Haupterzählfiguren zu nehmen ^^ kein Bedrohungsfaktor. Selbst wenn „sithiges“ als Gegner behalten willst, hollst halt jemanden wie Lando der hat auch nen Sithehxer gekillt und der gute alte Rokur Gepta war wenigstens noch ne echte Feindfigur. ^^

Fand er nicht nur die grelle Farbe des TIEs so schrecklich?

ugly paint job or not, Imperial symbol of terror or not, it was good to be behind starfighter-style controls again.

Beides Wohl. ^^

Nein, tot ist er nicht. Noch nicht

Ne das Boba noch lebte war klar, meinte eher wirklich sein Einzelkämpfer daseinm, da dieses irgendwie verschwunden war. ^^

Ein kleines Ärgernis war nur noch der Moment, als Luke sich an den Abschied von Callista erinnert, den er damals für richtig und jedi-mäßig-anti-attachment gehalten hat - was wusste Luke, was wusste irgendwer zur Callista-Zeit schon vom Attachment-Verbot?

Callista müsste es wissen sie ist ne Jedi aus dem Orden der Zeit, wurde nur etwas unorthodox geschult. ^^

Zu Hans Ausruf auf S. 152, dass die Yuuzhan Vong "have been powerless for years": Ja, leider.

*sie mit ner Kopie des Legacy Comics „Monster“ TPB tröstet.* Glaube immer noch Ostranders Orginalplan war, daß Syn und Fionah Ti ein paar Vong gegen die neuen Sith führen sollten. ^^ Weil sonst mach der Aufbau des Monster Arcs nicht viel Sinn.

Einen Punkt muss ich an dem in dieser Beziehung gelungenen Ende aber doch noch kritisieren: Das mit dem Wangenklaps ist nicht nur, wie aus Bens Sicht beschrieben "unduly familiar" und "oddly affectionate", sondern "positively creepy". Die distanzierte Vestara, gegenüber dem viel älteren, trotz aller Lockerheit Respekt einfordernden Luke, da überkompensiert sie wohl massivst gegenüber ihrem früheren Sith-Leben.

Glaub mir nächstes Buch wird’s noch schlimmer. -.-

vorgetäuschte Yuuzhan Vong-Invasion (ich weiß nicht, ob ich das lustig oder traurig finden soll...)

Mir gehen sie ab ^^ ehrlich ich hätte mehr Intresse an ner Spinoff Bücherreihe über nen Shaper und nen „Jediaufseher“ irgendwo da draussen in den Unbekannten Regionen, oder während der Shaper versucht ein paar der Vongwelten wieder zu „entvongen“ als an LOTF. So wie sich die Bücher zur Zeit lesen scheint das einzige was die Vong gemacht haben ein paar neue Folterwerkzeuge einzuführen und die Unterwelt von Coruscant verseucht zu haben. -.-

 

[micah]

Stimmt einerseits, könnte aber auch etwas knapp verstanden sein. Eine schwere Erkrankung kann ganz grundsätzlich - und vor allem in einem bestimmten Alter (Allston ist etwas über 50 Jahre alt sein!) - ein sehr nachhaltig einschneidendes Ereignis darstellen, von dem man sich weitaus schwerer und langwieriger erholt, als vlt. in jüngeren Jahren.
In sofern - und da die Romane der FotJ-Reihe ja möglichst rasch hintereinander weg produziert werden sollen müssen - kann es durchaus sein, dass "Backlash" und auch "Conviction" Allston nicht so leicht vielen sie zu schreiben, wie in früheren Jahren.

Das mag sein, aber dann frage ich mich, warum er nicht wie bei Backlash um einen (größeren) Zeitaufschub gebeten hat. Die Pause zwischen #8 und #9 ist ja ohnehin sehr lang, also hätte man #7 und #8 problemlos ein Stück nach hinten schieben können.

Abgesehen davon scheint er sich schreibtechnisch fit genug zu fühlen, einem neuen X-Wing-Roman zuzustimmen...

ACK aber, wenn es innerhalb eines Romanreihen-Konzepts, auf welches man "sich geeinigt gehabt haben" worden ist (Rostonie und Co. ), allen Autoren der Reihe somit bekannt sein müsste, worauf gewisse Handlungsüberspannbögen hinauslaufen. In sofern finde ich es dann insgesamt handwerklich gar bislang schlecht VORBEREITET (IMO aber durchaus auch dann durch Christie Golden), dass das geschieht, was du oben im Spoiler angeführt hast!

Möglicherweise haben auch die anderen Autoren diesbezüglich Fehler gemacht, die sie nur in ihren eigenen Büchern besser übertünchen konnten oder die sich dort nicht auswirkten. Man könnte hier z.B.

Spoiler

Tahiris Verurteilung

anführen - da hätten die anderen Autoren ihre Chancen zu positiv dargestellt, so dass Allston nur noch eine unglaubwürdige Lösung aus dem Hut ziehen konnte. Aber ich nehme an, diese "Achterbahnfahrt" war beabsichtigt.

Es wäre auch komisch, wenn sich die "großen Katastrophen" aus solchen Fehlern immer nur ausgerechnet in Allstons Bänden ergeben. Und viele Punkte, die ich in Backlash und Conviction kritisiert habe, stammen ja auch aus Handlungsbögen, die allein auf seine Kappe gehen, so dass sich auch "interne" Lösungen hätten finden lassen müssen (bei Backlash hatte ich ja sogar eine genannt, nämlich dass Luke auf dem Raumhafen zurückbleiben muss).

Darüber hinaus ist das Schwierige IMO dabei auch, dass wenn ein Autor erst einmal eine bestimmte (Charakterisierungs-)Richtung eingeschlagen hat, ob der einzuhaltenden Kontinuität zwischen Transfer-Storyline (im Übergang zwischen bzw. zu den Folgeromanen) und SW-Storyimplement insgesamt der Folgeautor die "undankbare" Aufgabe hat, eben genau diese Charakter-Flußrichtung aufzugreifen, die Handlung in die entsprechende Gesamtrichtung zu bringen und dabei aber die bis dahin entwickelten Charakterisierungen nicht psychologisch dabei ad absurdum zu führen.

Richtig, aber das ist ein grundlegendes Problem, keine "der da hat's verbockt"-Sache. Es ist verhältnismäßig einfach, eine grobe Rahmenhandlung und bestimmte Meilensteine der Handlung vorab festzulegen. In dem Moment hat man aber noch nicht den Einblick in die Details, etwa ob eine bestimmte Entscheidung oder ein bestimmtes Ereignis überhaupt logisch darstellbar sein wird. Deswegen ist es ja auch eine grobe Handlungsplanung und kein Detailmanuskript.

Und ich stelle es mir verflixt schwierig vor, wenn ein Autor, neben all den eigenen Handlungspunkten, die er erreichen muss, auch noch jeden einzelnen Handlungspunkt im Auge behalten soll, den seine Nachfolger erreichen müssen und den entsprechenden Unterbau dafür zu liefern. Mit sehr viel Austausch zwischen den Autoren lässt sich die Sache zwar optimieren, aber Einzelfälle lassen sich wohl nicht vermeiden (deswegen mein zugedrücktes Auge bei solchen Einzelfällen).

Oder vlt. gefällt ihm auch die Richtung nicht, in die sich SW-Literatur generell entwickelt hat. Aber dann müsste man ihm die Torheit (des Älterwerdens -??) vorwerfen, sich nicht daraus endgültig zurück zu ziehen und stattdessen sich eigenen Projekten zuzuwenden.

Zumal er ja, wie oben schon erwähnt, sogar schon dem nächsten Projekt zugestimmt hat. Kann natürlich sein, dass er endlich mal wieder über "seine" Piloten schreiben will und die Jedi-Geschichten leid ist.

Noch ein Grund Jedi nicht mehr als Haupterzählfiguren zu nehmen ^^ kein Bedrohungsfaktor.

Das hatte in dem Fall aber nichts mit den besonderen Fähigkeiten von Jedi zu tun (sondern mit dem "Droch-Autan") bzw. die Gefahr ist durch die besonderen Fähigkeiten der Jedi überhaupt erst entstanden (Machtstürme).

Callista müsste es wissen sie ist ne Jedi aus dem Orden der Zeit, wurde nur etwas unorthodox geschult. ^^

Uhuh, dann müssen die ganzen Diskussionen zwischen Luke und Callista über dieses Thema wohl irgendwo zwischen den Seiten und Büchern stattgefunden haben. Und wahrscheinlich hat Callista Luke in Wirklichkeit gar nicht deshalb verlassen, weil sie glaubte, ihm ohne Machtzugang keine würdige Partnerin sein zu können, sondern weil ihr schlechtes Gewissen über diese eigentlich verbotene Beziehung sie übermannt hat.

Es war immer klar, dass es mit jedem Charakter aus den "alten Zeiten", der vor der PT ins EU hineingeschrieben wurde, Probleme geben könnte, wenn die PT Dinge festlegen würde, die im Nachhinein nicht zu diesem Charakter passen. Das ist ein Problem, das nicht zu ändern sind und das man eben einfach hinnehmen muss.

Deswegen muss man aber doch nicht jetzt hingehen und so tun, als ob diese Charaktere damals im Einklang mit der PT geschrieben worden wären...

*sie mit ner Kopie des Legacy Comics „Monster“ TPB tröstet.* Glaube immer noch Ostranders Orginalplan war, daß Syn und Fionah Ti ein paar Vong gegen die neuen Sith führen sollten. ^^ Weil sonst mach der Aufbau des Monster Arcs nicht viel Sinn.

Ich weiß, dass die Legacy-Comics die Yuuzhan Vong wieder zu einer Macht in der GFFA gemacht haben, und das ist eines der Dinge, die ich dieser Reihe hoch anrechne. Das hilft aber nicht dagegen bzw. macht es eigentlich sogar noch schlimmer, dass sie ansonsten seit der NJO vergessen sind.

Glaub mir nächstes Buch wird’s noch schlimmer. -.-

Noch schlimmer?!?!? Das geht ja fast gar nicht, ohne dass die beiden zusammen ins Bett steigen!

Micah

 

[Lord Garan]

Abgesehen davon scheint er sich schreibtechnisch fit genug zu fühlen, einem neuen X-Wing-Roman zuzustimmen...

Glaube an dennen hat er mehr "Spass".

Das hatte in dem Fall aber nichts mit den besonderen Fähigkeiten von Jedi zu tun (sondern mit dem "Droch-Autan") bzw. die Gefahr ist durch die besonderen Fähigkeiten der Jedi überhaupt erst entstanden (Machtstürme).

Noch ein Grund grad auf der Welt keine Jedi Helden rumlaufen zu lassen.

Deswegen muss man aber doch nicht jetzt hingehen und so tun, als ob diese Charaktere damals im Einklang mit der PT geschrieben worden wären...

Fand ich auch immer ^^ meine Callista wurde eh schon ziemlich ausserhalb des Yodas Jediorden ausgebildet, ein Vermerk auf die Ideen von dem Orden wirkt wirklich nur verfehlt.

Noch schlimmer?!?!? Das geht ja fast gar nicht, ohne dass die beiden zusammen ins Bett steigen!

Meinte das mit dem Überkompensieren von Vestara. In Buch 8 ist es richtig schmerzhaft.

Spoiler

Vorallem nachdem wie Ben sich ihr gegenüber aufführt am Anfang des Buchs

 

[micah]

Noch ein Grund grad auf der Welt keine Jedi Helden rumlaufen zu lassen.

Aus der Sicht der in-universe-Bevölkerung sicherlich, aber aus der Sicht von Autoren und Lesern, die spannende, gefährliche Situationen haben wollen, sieht das etwas anders aus.

Meinte das mit dem Überkompensieren von Vestara. In Buch 8 ist es richtig schmerzhaft.

Deinen Spoiler habe ich lieber nicht gelesen, ich werde mich dann mal selbst "überraschen" lassen.

Micah

 

[lightside1985]

Bevor ich auf einzelne Beiträge eingehe muss ich mich im Vorfeld entschuldigen, sollten meine Kommentare zu negativ eingefärbt seien, aber ich habe gerade das Buch fertig gelesen und ich bin restlos schockiert und enttäuscht. Für mich ist es zumindestens so kurz nach dem Durchlesen das bisher mit Abstand schlechteste Buch der Reihe. Ich wurde in fast jeder erdenklichen Storyline einfach nur enttäuscht.

Nam Chorios Line:
Wir sind auf einem Planeten, der irrsinniges Potential hat. Wir haben Wesen, die Drochs, die erst die rechte Würze mitbringen. Und was wird daraus gemacht? Nichts. Die Drochs sind nicht auffälliger, als dass einer mal Ben auf die Schulter geschnippst wird. Sonst keinerlei Gefahr. Abeloth, die im Geruch steht Lebensenergie absorbieren zu können, versucht nicht ihren Nutzen aus Lebensenergie absorbierenden Krabbeltieren zu ziehen??? Ist das euer verdammter Ernst?? Außerdem dürfen wir lauter sinnlose Reisen in irgendwelche Gott verlassende Gegenden über uns ergehen lassen, die ansonsten keinerlei Zweck dienen. Dann darf niemand die Macht einsetzen, weil man den armen Menschen die Stürme nicht zumuten kann, aber sobald es wirklich darauf ankommt, dieser Linie treu zu bleiben, fangen die drei vorbildlichen Jedi/Sith an auf die Macht zurückzugreifen (Endkampf). Das wär ja noch alles okay, wenn es nicht so verdammt langweilig gewesen wäre, zumindestens über weite Strecken.

Klatooine Line:
Ja klar, man muss sich schon viel Mühe geben einen moralisch/ethisch Nebenplot so zu versauen. Wieso muss man sich langweiliges Politikgeplänkel anhören, dass früher noch halbwegs interessant umgesetzt wurde, jetzt allerdings nur noch von mir als ein Seitenfüller aufgefasst wird.
Amelia nervt ohne Ende. So niedlich sie geschrieben ist, warum zum Teufel muss dieses Kind überall hin mit? Wahrscheinlich weil man ansonsten keine Möglichkeit finden würde, 4(!) Jedi und einen Jedi-Meister(!!) wie einen Trottel darstehen zu lassen, indem man einen Sith aufspürt, den die anderen übersehen haben.

Tahiri Line:
Meines Erachtens das gravierendste Versäumnis bzw. Versagen! Ich habe mittlerweile 6 Bücher konstant den Plot um Tahiri gelobt, ihre Entwicklung, ihre Einstellung. Für mich war sie DER strahlende Stern der neuen Generation. Was habe ich den Prozess geliebt. Und was passiert in diesem Buch?? Es heißt VERURTEILUNG! Man hätte es auch "Scheißen wir jeden sinnvollen Titel und drucken ein Wort auf den Klappentext drauf, der am wenigsten mit dem Inhalt zu tun hat" nennen können. Der Prozess war ein Witz. Und was passiert dann? Alles für das ich Tahiri die letzten Bücher über gelobt habe wurde einfach zerschossen. Sie flieht!! Weil ihr ihr Urteil nicht gefällt!! Wollt ihr mich vearschen?? Hatte Tahiri vorher eine weise, bewundernswerte Einstellung zu diesem Prozess, wirft man nun alles über Bord. Was hatte das alles für einen Sinn, wenn Tahiri sowieso nicht vorhatte ihr Urteil mit Demut zu akzeptieren? Wär sie doch gleich aus dem unzulänglichen Gefängnis aus früheren Teilen ausgebüchst. Dann hätte man sie wenigstens noch irgendwie verwenden können. Nun aber gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder hat man Tahiri für alles Jedi-hafte für alle Ewigkeit ausgeschlossen oder ein völlig unglaubwürdiger, weil dämlicher Plottwist bringt sie doch zurück in die Arme der Jedi und alles ist vergeben und vergessen! Da kann ihre letzte Szene im Buch, so gut sie auch sein mag, diesen ganzen GAU auch nicht mehr beheben. Wer sich das überlegt hat gehört fristlos entlassen und nie wieder für LucasLicensing eingestellt.

Putsch Line:
Der hat mir sehr gut gefallen. Insbesondere finde ich immer mehr gefallen an Octa Ramis und wünsche mir mittlerweile, dass sie vielleicht ein eigenes Buch bekommt. Mehr kann ich nicht dazu sagen, da ich gerade zu aufgebracht bin, als dass ich viel gutes sagen könnte!

Eigentlich wollte ich noch auf andere Kommentare eingehen, merke aber gerade, dass ich zu sauer bin um noch irgendwas halbwegs faires schreiben zu können. Bis bald also.

 

[Denderan]

Meine Unterstützung hast du

Ist mit Abstand das langweiligste Buch der Reihe. Ich konnte schon nach Seite 3 mit dem Gähnen nicht mehr aufhören....

 

[Lord Barkouris]

@lightside1985: Ja, dass tut mir auch leid, dass Du das so empfunden hast.
Ich bin mom. gerade noch bei FotJ 7, weshalb ich mich mit einer Wertung hiermit "vertagen" möchte, bis ich es zu Ende gelesen habe. Aber ich muss zugeben, dass ich es irgendwie schwierig fand und finde, in den Roman "reinzukommen" bzw. "dran zu bleiben"...
Habe aber noch keinen Entschluss gefasst, woran das mom. liegen könnte...

 

[Eowyn]

Echt faszinierend, wie unterschiedlich man das empfindet Mir hat mit Conviction nach langer Zeit ein SW-Buch wieder so richtig Spaß gemacht. Ja, einzelne Handlungen ließen sich auch für mich nicht ganz nachvollziehen, aber ich fand dasfür mich persönlich jetzt nicht so gravierend. Ich mochte die Charakterbeschreibungen sehr, Allstons Vestara-Ben-Luke Gespann hat mir zum Beispiel einfach gefallen und war logisch und hat Spaß gemacht. Ich fand es wahnsinnig schade, als ich schließlich auf der letzten Seite war...

 

[micah]

Ja, mich gibt's auch noch, auch wenn Darth Real Life mich im Moment mal wieder extrem auf Trab hält.


Witzig, ich finde mich bei Conviction irgendwo zwischen der positiven (Eowyn) und den komplett negativen (lightside1985 und Denderan) Einschätzungen wieder...

Viele der Kritikpunkte, die lightside geäußert hat (enttäuschender Planet, nervendes Kind, verschenktes Prozessende), habe ich auch gesehen und in meinem Review diskutiert, allerdings ging es bei mir glücklicherweise nicht so weit, dass es mir die Lektüre komplett vermiest hätte. Dafür hatte ich, ähnlich wie Eowyn, viel zu viel Spaß am "Trio infernale" bzw. inbesondere an Luke.


Etwas ausführlicher eingehen will ich auf Tahiris Verhalten, bei dem ich lightsides Einschätzung nicht ganz zustimme.

Natürlich war ihre Flucht insofern falsch, weil sie damit endgültig zur Ausgestoßenen wurde, weil ihre vorherige stoische Unterordnung unter das Recht zunichte gemacht wurde, weil es die Jedi schlecht dastehen lässt usw. Es hat mir richtig weh getan für Tahiri, dass es so gekommen ist.

Ich kann ihre Reaktion allerdings verstehen und nachvollziehen, und daher gefällt mir diese Wendung im erzählerischen und charakterentwicklungstechnischen Sinn dann doch wieder.

Ich denke schon, dass Tahiri es ernst gemeint hat, dass sie ihr Urteil edel- und demütig annehmen will. Aber es ist eben etwas anderes, ob man sich einem Prozess stellt, an dessen Ende die abstrakte Möglichkeit eines Todesurteils steht oder ob man tatsächlich zum Tode verurteilt ist. Das ist eine derartige Ausnahmesituation, dass sich wahrscheinlich niemand, der nicht selbst in der Situation war, wirklich vorstellen kann, wie man sich dann fühlt. Eine solche Kurzschlussreaktion, wenn sich die Gelegenheit zur Flucht bietet, erscheint mir da auf jeden Fall glaubwürdiger als einfach ergeben stillzuhalten.

Dazu kommt dann noch, dass sie die Zeit nicht hatte, im Gefängnis in aller Ruhe ihre Berufung abzuwarten, die Eramuth beschworen hat. Es waren offensichtlich Kräfte am Werk, die sie durch einen "Unfall" tot sehen wollten, und höchstwahrscheinlich hätte sie ihre Berufung gar nicht mehr erlebt.

Insofern hat sie natürlich eine Schwäche gezeigt, aber eine höchst menschliche und verständliche Schwäche. Das ist natürlich eine Macke in ihrem Heldentum (im erweiterten Sinne), aber wie hatten wir's letztens noch von dem neuen, gebrochenen Heldentyp in Star Wars?

(Nebenbei bemerkt ergibt sich aus den Ereignissen im nächsten Buch nachträglich ein weiterer Grund für eine Flucht, da sie

nach der Machtergreifung durch die Sith / Abeloth wahrscheinlich auf der Stelle hingerichtet worden wäre, unabhängig von einem rechtskräftigen Urteil.

)

Übrigens heißt "Conviction" nicht nur "Verurteilung", sondern z.B. auch auch "Überzeugung" und "Gesinnung". Vielleicht wurde der Titel ja falsch ins Deutsche übersetzt.


Ansonsten würden mich noch mehr Details Deiner (positiven) Einschätzung des

Spoiler

Putsch-Handlungsbogens

sehr interessieren. Wie ich ja in meinem Review geschrieben habe, hat mir die Ausführung auch sehr gefallen, aber das eigentliche Geschehen und die politische Botschaft halte ich für ein Desaster. Wie schätzt Du denn die Rolle der Jedi dabei ein?

Micah

 

[Lord Barkouris]

Ja, mich gibt's auch noch, auch wenn Darth Real Life mich im Moment mal wieder extrem auf Trab hält. ...

...Was wirklich schade ist. Kann da nicht für lightside sprechen, aber er wird sich sicher auch sehr freuen (wenn er sich von seinem "Fotj-7"-Trauma erholt hat)!
Schön jedenfalls, dass Du mal wieder reinschaust! *freu*

 

[Stayn Ashadur]

So, Conviction am Mittwoch bekommen, jetzt endlich fertig.

Tja, was soll ich sagen, ich hab mir während der Lektüre ein paar Notizen gemacht, die ich irgendwann in eine größere Review umbauen will, aber das steht noch in weiter Ferne. Meine Eindrücke möchte ich aber trotzdem mit euch teilen.

Mir hat das Buch zu Beginn gleich sehr gut gefallen, in der Mitte häuften sich dann die merkwüdigen und unerklärlichen Ereignisse und gegen Ende nahm das Ganze wieder richtig schön Fahrt auf.

Gut:
- Ende der Gerichtsverhandlung (ja tötet mich dafür, aber es hat mir gefallen)
- Staatssreich
- Seha und Javon
- Sklavenplot
Mittel:
- Machtkultehopping (nicht so schwach wie im letzten Buch)
- Jedi Vs Sith naja Ves/Ben/Luke sind ja ganz witzig aber irgendwie hat mich dieser Plot durchgehend gelangweilt
- Callista negativ: sie kommt vor positiv: sie stirbt
Schlecht:
- teilweise völlig sinnlose Begründungen oder unrealistische Vorgänge (zum Beispiel Deis Tod und divereses weiteres)
- Andreas Krapszak (girl talk ist ja in Ordnung - aber Mädelskram?) auch ansonsten mal wieder viele schlechte Übersetzungen
- Boba Fett taucht auf, kann nicht endlich irgendjemand die Mandos ausrotten!?