Mon Calamari (Calamari-System)

Mon Calamari - Coral City, Hafen, The Promise - Deck 2 Großer Ballsaal - Eowyn, Ulo Sammandi, Quún und Turima

Die hapanische Senatorin wusste es zu schätzen, dass sich Kanzler Quún Zeit nahm für eine spontane und überaus umfangreiche Antwort auf viele der Punkte, die sie angesprochen hatten. Bei vielen Aspekten gab ihnen der Mon Calamari auch im Grunde recht. Jedoch verwies Quún darauf, dass auch sein Handlungspielraum begrenzt war. Turima war natürlich klar, dass der Kanzler nichts so einfach aus dem Hut zaubern konnte. Wieviel die Unterstützung Quúns ohne konkrete Zusagen wert konnte auch erst die Zukunft zeigen. Aber die Hapanerin hatte zumindest den Eindruck, dass er ihnen zumindest beipflichtete, was den Ernst der Lage der Republik betraf, aber andererseits war auch er ein erfahrener Politiker und gewiefter Taktiker, so dass es wohl letztlich noch abzuwarten blieb wie aktiv der Mon Calamari tatsächlich wurde.

"Ich weiß Ihre Unterstützung überaus zu schätzen..."

gab die hapanische Diplomatin vorsichtig zurück.

"Allerdings bin ich nicht der Ansicht, dass die Republik die scheinbare Schwäche des Imperiums noch lange wird ausnützen können. Die Flotte und die Ressourcen der Republik sind bereits recht weit verstreut und der Krieg verschlingt auch jetzt schon Unsummen. Was ist, wenn noch einige Welten zurückerobert werden und dann ähnlich viel Wiederaufbauhilfen benötigen wie Denon? Wer soll das bezahlen, wo der Aufbau dieser Welt bereits so schleppend langsam vor sich geht? Außerdem, wie Sie schon sagten Kanzler, es gibt auch so schon genügend Probleme auf vielen Mitgliedswelten, die ebenfalls der Aufmerksamkeit und die Unterstützung der Republik benötigen. Welche Raumschiffe kann man dorthin schicken zum Schutz der dringend benötigten Handelsrouten, wenn die nächste Offensive ansteht oder ein Gegenschlag des Imperiums erfolgt?"

Turima war wirklich besorgt angesichts der aktuellen Entwicklungen und der scheinbar geringen Möglichkeiten dem wie ihr vorkam immer schlechter werdenden inneren Zusammenhalt der Republik entgegen zu wirken. Dadurch war auch ihre Hartnäckigkeit zu erklären. Schließlich war das Hapan Konsortium auch vor kurzem erst der Neuen Republik beigetreten und Turima wollte nicht tatenlos zusehen wie alle Möglichkeiten und Potentiale diesbezüglich nach und nach in Luft auflösten.

"Ich hoffe sehr, dass sich das Augenmerk der Republik wieder mehr auf die Mitgliedswelten konzentriert. Die Situation auf Denon könnte sich sonst womöglich zu einem ernsten Brandherd entwickeln, dem noch viele weitere folgen könnten. Außerdem denke ich durchaus, dass es möglich sein könnte Unterstützung für den Wiederaufbau Denons in der Privatwirtschaft zu finden, vielleicht auch zum Selbstkostenpreis. Auch das wäre bereits ein Gewinn."

Dabei konnte die hapanische Senatorin nur hoffen, dass Wirtschaftsminister de Louria auch tatsächlich vorhatte Bemühungen in Gang zu setzen, um die sehr vom Krieg in Mitleidenschaft gezogene Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Die zentraleren Welten hatten hier zumeist ohnehin weniger Probleme, aber es gab mehr als genügend Randwelten oder abgelegenere Planeten, bei denen bereits jetzt längst nicht mehr alles eitel Sonnenschein war.

"Bezüglich der Medienkampagne bin ich angesichts Ihrer Worte optimistisch, Kanzler, dass zumindest auf diesem Wege schnell etwas erreicht werden kann",

gestand die Hapanerin dem Kanzler sofort zu. In der Tat war der Siegesball bereits ein ziemliches Spektakel. Wenn bei einer groß angelegten Medienkampagne ähnlich zu Werke gegangen würde, dann sollte dies durchaus positive Resultate bringen.

Mon Calamari - Coral City, Hafen, The Promise - Deck 2 Großer Ballsaal - Eowyn, Ulo Sammandi, Quún und Turima
 
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Zeit verrinnt. Sieht man einer Sanduhr für eine Weile ganz genau zu, so kann man sehen, wie Zeit vergeht. Sie wird sichtbar gemacht. Mit jedem fallenden Korn, verliert man eine Millisekunde seines Lebens. Oder ist es weniger? Oder doch mehr? Ist es nicht Zeitverschwendung, einer Sanduhr zuzusehen? Die Zeit zu beobachten, während sie verrinnt? Sein Leben so sinnlos zu verbringen? Sekunden, gar Minuten zu verlieren, ohne etwas sinnvolles vollbracht zu haben? Was ist denn sinnvoll? Wofür lebt man? Wieso führt man sein eigenes Leben und was ist einem tatsächlich bestimmt, mit der Zeit, die einem bleibt, anzufangen? Wenn man jedoch nicht darauf achtet, wenn man nur tut, was man eben so tut. Wenn man sein Leben einfach lebt, es so gestaltet, wie man es möchte... Die Zeit verfliegt wie im Flug, jedoch ohne einen Gedanken an die Sandkörner zu verlieren, die Sekunde für Sekunde fallen.


Er hatte lange nur dagestanden und den Wellengang beobachtet. Fast wie in Trance war seine Atmung ruhig geworden, starrten seine Augen geradeaus und blinzelte er nur ab und an, wenn es eben sein musste. Die Gedankengänge waren komplett zum Stillstand gekommen. Er hatte sich von allem befreit, das ihn beschäftigte, sorgte, kümmerte und berührte. Nichts war wichtig. Weder die Vergangenheit, noch Gegenwart oder Zukunft. Mark war im Geiste eins mit der Macht. Derartige Gelegenheiten zur Ruhe boten sich in letzter Zeit eher selten. Da war die Ausbildung von Shana, der Kampf gegen das Imperium, die Flucht auf Coruscant, die Rückreise nach Lianna, dieser Ball... Man erwartete von den Jedi, Vertreter hierher zu senden, nur war es nicht sein eigener Wunsch gewesen, sondern eine Art Gefallen seiner Schülerin gegenüber. Sie hatte sich so gefreut, hatte endlich wieder etwas erleben wollen, das ihr neuen Auftrieb gab und das hatte er ihr nicht ausschlagen können. Dass sie ihn überhaupt so leicht beeinflussen konnte, war eigentlich kein Wunder. Frauen hatten ihn schon immer schwach werden lassen, nicht im eigentlichen Sinne, sondern eher durch ihre treuen Blicke, unschuldigen Gesichtszüge, die sanften Stimmen... Shana konnte das genaue Gegenteil von so einer Frau sein. Sie konnte zur Furie, werden, wenn es denn sein musste, und doch hatte er auch ihre verletzliche Seite kennen lernen dürfen oder gar müssen. Er erinnerte sich daran, wie sie an Bord des Frachters zusammengebrochen war. Sie hatte Wut, Unsicherheit, Trauer und eben alles zusammen an ihm ausgelassen. Dann die Diskussionen auf Lianna. Es war nachzuvollziehen, dass sie aneinander geraten waren. Sie hatten beide vieles durchmachen müssen und Markus war auf Coruscant ganz offensichtlich anders mit ihr umgegangen, als jetzt. Er war lockerer gewesen. Hatte mehr in der Rolle des Lebemanns gesteckt und die Rolle des Meisters war eine komplett andere Maske, die er eben aufzusetzen hatte. Die Rolle des Mannes, der er nun einmal war, hatte nur selten etwas zu melden, wenn er sich ins Gedächtnis rief, dass Shana seine Schülerin war. Alles sorgfältig zu trennen, war schwierig und dass er sich der verschwimmenden Grenzen nicht ganz im Klaren war, war ihm bewusst.

Dass die Sinne eines Jedi in Meditation schärfer waren, war eine Tatsache. Es war nicht schwer zu erkennen, welche Stimme in nicht allzu weiter Entfernung erklang. Shana! Sie war an Deck gekommen und scheinbar nicht lange allein. Der Jedi drehte sich an der Reling um, lehnte sich mit dem unteren Rücken gegen diese und legte den Arm quer über den Bauch, nur um den anderen, in dessen Hand er das Glas hielt, darauf abzustützen und das ungleiche Paar zu beobachten. Der Nichtmensch wollte sich an die hübsche, junge Frau heranmachen. Wieder einmal merkte er, dass sie an diesem Abend einfach bezaubernd aussah. Das fließende Kleid stand ihr ausgezeichnet. Irgendwie seltsam, dass sie es so schnell hatte auftreiben können und es doch so angegossen passte. Mark rieb sich mit dem Handrücken die Nase, ehe er das Glas zum Mund führte und trank. Eigentlich sollte er sich nicht einmischen, das wusste er, aber irgendetwas trieb ihn an, eben dies zu tun. Er verspürte den Drang, sich zwischen die beiden zu drängen, hielt sich jedoch zurück. Stattdessen spitzte er die Ohren und achtete auf jedes Wort, das sie wechselten. Würde er irgendwie unpassend werden, würde Markus sich einmischen, dessen war er sich sicher.
Dies geschah jedoch niemals. Der Kerl verhielt sich wie ein Gentleman. Zwar konnte Markus nicht einschreiten, weil es nichts zu verhindern gab, doch erschien es ihm richtig, Shana und ihrem Begleiter zu folgen. Er stand selbst am Buffet und nahm sich immer wieder zwischendurch was zu knabbern. In gewissen Abständen warf er einen unauffälligen Blick zu seiner Padawan und beobachtete schließlich, wie sie sich voneinander verabschiedeten. Der richtige Zeitpunkt war gekommen, sich wieder blicken zu lassen. Der Entschluss nach dem Wie war schnell gefasst und der Jedi straffte im Hinübergehen sein Sakko.


"Ein Tanz gefällig?"

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|| Mon Calamari ▫ Meer ▫ Yacht „The Promise“ ▫ Deck 2 ▫ Tanzfläche || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Emerald & Allison in der Nähe

In der Tat, Allison und Emerald würden ihre Entwicklungen durchmachen. Dazu hatte man ja ein Lehrer – Schüler – Verhältnis. Damit jeder, so gut es ging, individuell betreut wurde. In einer normalen Schule war es nicht unbedingt erforderlich, dort wurde "schlicht" Wissen weitergegeben, aber kaum Fähigkeiten die so verantwortungsvoll und prekär waren, wie die eines Jedi. Nun, wie schon festgestellt: übertriebene Gedanken waren dahingehend nicht sinnvoll.

Was seine Freundin hingegen durchaus sinnvoll fand, war das Planen und Wünschen der Zukunft, unabhängig von möglichen Hindernissen die zwangsläufig in der Zukunft lauerten. Dies war das Gesetz des Lebens. Und auch Veränderung zählte zu den wenigen unverrückbaren Konstanten des Kosmos. Nur die Veränderung war stetig. Insofern war die Offensichtlichkeit wechselnder Wünsche klar erkennbar. Wie sollte es auch anders sein? Wie sonst konnte sich die Entwicklung eines Sith z.B. erklärt werden? Kein Kind wuchs mit dem Ziel auf die Galaxis beherrschen und knechten zu wollen. So etwas wuchs erst im Wissen heran, dies überhaupt in Griffweite zu haben.
Ein wirklich toller Vergleich … wie kam man nur auf so was?
Unwichtig.

Mara stimmte in vielem überein mit dem was er schon angedeutet hatte. Es würden Kriege auf sie zu kommen, Zeiten der Trennung. Die Pflichten eines ausgebildeten Jedi lagen tagtäglich auf ihnen, und doch würden sie es versuchen. Kämpfen und Herumwerkeln an einer Beziehung die man nicht zur einfachen Sorte zählen konnte. Sei es drum. Es war ihre Entscheidung diese Begebenheiten kein Hindernis sein zu lassen.


"Nun, also eine Trennung hat dieser Baum schon überstanden und trotzdem wieder Wurzeln geschlagen. Ein gesundes Fundament ist also schon mal da. Zeit und Pflege ist notwendig, dann werden wir sehen welches Potential darin lag."

Da ihm nichts einfiel das Thema noch weiter auszuführen, begnügte er sich Mara weiterhin über die Tanzfläche zu schieben. Der klassische Tanz war auf Dauer wirklich nicht besonders fesselnd, aber andere Musik würden sie heute nicht hören, von daher blieb ihnen nur sich damit zu arrangieren. Es machte trotzdem einigermaßen Spaß und war nicht ganz so anstrengend. Kam wahrscheinlich den Älteren etwas entgegen. Bei dem Gedanken musste er innerlich schmunzeln. Ganz schön gehässig.

"Beim nächsten Mal gehen wir wieder in einer Disko oder Bar tanzen." , stellte er grinsend fest. Nächstes Mal war gut. Wer wusste schon wie lange dies dauern konnte. Irgendwie hatte er das Gefühl dass es eine Weile dauern konnte, bis sie wieder soviel Zeit für sich hatten. Man würde es sehen, nun galt es erstmal solange weiterzumachen bis sie keine Lust mehr hatten. Was er dann auch tat. Anschließend galt es noch weiteren eventuellen Tanzwünschen nachzukommen.

Die Musik begleitete ihn, füllte ihn aus, doch mit der Zeit zog es ihn dann doch woanders hin. So besorgte er einen Drink für alle - eine Geschicklichkeitsmeisterleistung – und sie entfernten sich etwas von der wogenden Masse. Ein wenig Smalltalk, dann bemerkte er dass einige Gruppen hinausstrebten, und irgendwo drang das Wort Feuerwerk an sein Ohr. Oh, noch einmal etwas Offizielles. Da seine künstlerische Ader nicht unbedingt stark ausgeprägt war, konnte er solchen Lichtspielen recht wenig abgewinnen, aber man konnte ja wenigstens mal nachschauen. Vielleicht war es ja doch ganz nett, und ein bisschen frische Luft war ja auch nicht sooo verkehrt.


"Wollen wir ein paar Minuten nach draußen gehen, bisschen Frischluft schnappen und den Lichtspielen zuschauen?" Unter anderem Umständen hätte dies dazu führen können romantischen Anwandlungen zu erliegen, aber da sie eh noch einen Geburtstag ganz privat zu feiern hatten, war das nicht unbedingt nötig. Abgesehen davon dass Frauen wesentlich weniger Romantik vertrugen als Filme dies weismachen wollten. Trug man zu dick auf, oder war zu viel davon in der Luft konnte es schnell das Gegenteil erreichen und die Stimmung töten. Egal, ein bisschen Feuerwerk tat keinem weh, und vermutlich war das auch das Ende der offiziellen Punkte. Vielleicht hätte er sich einmal mit dem Veranstaltungsplan vertraut machen sollen, aber letztendlich … war es wirklich so wichtig? Nö.

Eine angenehme Brise wehte ihnen auf dem Oberdeck entgegen und Vorin so einmal tief die Luft ein. Sauerstoff, eine sehr willkommene Sache. Nun ja, zumindest waren sie alles andere als alleine hier oben. Es ging wohl bald los.


|| Mon Calamari ▫ Meer ▫ Yacht „The Promise“ ▫ Oberdeck || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Emerald & Allison
 
|| Mon Calamari ▫ Meer ▫ Yacht „The Promise“ ▫ Deck 2 ▫ Tanzfläche || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Emerald & Allison in der Nähe

Oh ja, sie beide hatten schon eine Trennung überstanden und es war ihnen gelungen ihre Beziehung wieder zu verwurzeln. Weder er noch sie hatten aufgehört sich zu Lieben obwohl Mara damals einfach gegangen war. Sie hatte die Kraft nicht mehr besessen gegen all das anzukommen was geschehen war noch hatte sie es geschafft gegen ihre Fähigkeiten anzukommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich allein gefühlt, völlig allein. Dies jedoch war vorüber. Nun sah es anders aus und sie wusste, dass sie sich auf ihren Partner verlassen konnte. Sie hatte einiges gelernt, war reifer geworden und daran gewachsen. Natürlich beschäftigte sie so einiges und dennoch brauchte sie sich keine Sorgen mehr zu machen. Jedenfalls nicht über das Vergangene. Nun wusste sie wie sie handeln, wie sie würde vorgehen müssen um glücklich zu bleiben. Er war ihr Leben, der Mittelpunkt ihres Seins, auch wenn die Jedi dies vielleicht so nicht gutheißen würden da ihr Mittepunkt ihr Dasein als Jedi sein sollte. Ihrer Meinung nach jedoch war dies nicht gänzlich richtig. Jeder einzelne von ihnen mochte darüber anders denken und dennoch wusste sie, dass gleich was kommen würde, sie zuerst an Vorin denken würde und dann erst der Rest kam.

Zu viele Gedanken die ihr wieder einmal durch den Sinn gingen, während das Paar über die Tanzfläche wanderte, bis Vorin sie an den Rand führte und damit den Tanz beendete. Ihr Freund besorgte ein paar Getränke, balanciert diese geschickt und verteilte jene dann an die Damen. Allison und Emerald schienen ein wenig beschäftigt als Vorin vorschlug sich vielleicht das Feuerwerk anzusehen um so etwas Luft zu schnappen. Mara persönlich interessierte dies nicht so sehr. Eigentlich wollte sie endlich den Ball verlassen. Immerhin waren schon einige gegangen, jedenfalls hatte es danach ausgesehen. Die frische Luft auf dem Oberdeck tat gut, besonders die Brise, elche ihnen entgegen wehte.

„Ich möchte eigentlich gerne gehen. Mir hat der Abend hier genügt und ein Feuerwerk ist nun nicht wirklich sehr spannend.“

Sie warf einen kurzen Blick auf ihre Schülerin, die nichts dagegen zu haben schien.

Allison, du kannst auch gerne noch bleiben und es dir ansehen wenn du möchtest. Das Hotel kennst du ja und die Zimmer sind bereits reserviert. Ich würde dir den Rest des Abends frei geben, ehe wir uns Morgen wiedersehen und dann beginnen. Auf unserem Flug nach Lianna haben wir Zeit zu Trainieren.“

Mara lächelte ihre Schülerin an und blickte dann zu Vorin.

Emerald kann sich ja mit Allison kurz schließen wenn sie möchte. Und wenn ihr nichts dagegen habt Lady’s, dann würde ich Vorin gerne entführen.“

Sie zwinkerte den beiden kurz zu und griff dann nach der Hand ihres Freundes, wobei sie ihn über das Oberdeck führte.

„Ich hoffe es ist Ok so.

Sie grinste.

„Ich möchte viel lieber noch etwas mit dir allein machen anstatt mir etwas anzusehen was nicht wirklich interessant ist und zum anderen sind einige eh schon gegangen.“

|| Mon Calamari ▫ Meer ▫ Yacht „The Promise“ ▫ Oberdeck auf dem Weg zum Ausgang|| ▫ Vorin ▫ Mara ▫ ||

OP@Vorin: Erst mal soweit, da ich nicht weiß ob du nicht noch was mit deiner Schülerin besprechen willst.
 
¦¦ Mon Calamari ~ Meer ~ Yacht „The Promise“ ~ Deck 2 ~ zwischen Tanzfläche und Restaurant ¦¦ Shana & Gäste

Da glitten sie dahin. Die Offiziere, die Funktionäre, die Repräsentanten des Senats, die Jedi und wer noch alles von Bedeutung für diesen Siegesball war. Die Damen in ihren eleganten, voluminösen oder raffinierten Kleidern, die Herren in ihren wasserglatten Anzügen. Bemüht den bestmöglichen Eindruck zu machen. Weshalb? Für einen Augenblick, für eine flüchtige Aufnahme des Jetzt. Wofür stand denn der Zusatz "Sieges" genau? Hatten sie schon gewonnen? War das Imperium für immer aus der Galaxis verbannt? Militärisch lief es sehr gut, der Einfluss der Dunkelheit zog sich zurück. Doch war das genug? Wer wie sie auf Coruscant gewesen war, wusste sehr gut, dass sie noch lange nicht gewonnen hatten. Sie feierten eine Zwischenstation, einen größeren Meilenstein, mehr aber auch nicht. Mit Sicherheit sollte man das Ganze nicht überbewerten, so wie es viele taten, wie zum Beispiel ihr Meister, andererseits war es wichtig auch mal die teuer erkauften Erfolge in den Blickpunkt zu rücken. Eine zeitweise Flucht vor dem Alltag gehörte zu einer gesunden Psyche, warum nicht also ein Ball?

Ihre Beobachtungen hielten sie gefangen, der sehnsüchtige Blick hingegen wich keinesfalls von ihrem Antlitz. Wie in einem offenen Buch war es dem Herantretenden nicht schwer in diesem zu lesen und eine passende Eröffnung heranzutragen. Die blonde Padawan wandte den Blick der neuen Person zu. Die Überraschung vereinnahmte sie nur für einen Herzschlag, bevor sich ein Lächeln auf ihre Gesichtszüge legte.


"Markus!"
Ihr Meister stand vor ihr und war doch tatsächlich diejenige Person die die kaum erwarteten Worte sprach. Eine Tanzaufforderung. Wärme durchströmte das weibliche Gefäß und ließ ein seltsames Kribbeln im Torsobereich entstehen. Gefühle und Gedanken kämpften um die Herrschaft, im Bestreben einem von ihnen die vordringliche Kontrolle einzuräumen. Einer jener Gedanken war nicht dazu gedacht jemals in akustische Signale umgewandelt zu werden.
"Ich tanze mit Dir bis wir am morgen um Luft kämpfen." Wie überaus vorteilhaft dass Markus nicht stetig und überall ihre Gedanken und Gefühle spürte und ergründete. Wäre es so hätten sie weitaus mehr Gespräche geführt. So konnte sie all die Kämpfenden mit einem tiefen Atemzug und einem angedeuteten Ruck durch den Körper zum Schweigen bringen.


"Liebend gern." , erwiderte sie zufrieden lächelnd und bot ihm die Hand zum Ergreifen dar. Also führte ihr Meister sie auf die Tanzfläche und umfing ihren Leib mit der rechten Hand. Dies war dem Vorhaben sich emotional von Markus zu distanzieren völlig zweckfremd, doch dies war ihr jetzt gleichgültig. Sie wollte ihm nur noch nahe sein, seine Blicke spüren, seine Bewegungen fühlen. Unwillkürlich tauchten Bilder aus der Vergangenheit auf. Ein kleines Zimmer, sie in Unterwäsche, er ebenfalls leicht bekleidet … kurz bevor die Hölle über sie hereingebrochen war. Den Blick minimal nach oben gerichtet, wartete sie nur auf das unsichtbare Signal mit welchem sie in den Takt eintauchen würden. Es dauerte nicht lange und die beiden mischten sich in das Meer der schwebenden und sich drehenden Paare. Wollte Markus wirklich mit ihr tanzen, oder war es nur ein Gefallen den sie ihm später schuldete? Ersteres ließ schon wieder weitere Wärme in ihre Brust fließen. Atmen Mädchen! Konzentrier Dich auf deine Schritte. Beruhige Dich.

Vielleicht war es erst einmal das Beste sich auf grundlegende Dinge zu konzentrieren, bevor ihre Gedanken ganz aussetzten und sich nicht mehr wusste was sie tat. Und tatsächlich war das Tanzen in dem zugegebenermaßen fantastisch aussehenden Kleid alles anderes als leicht. Aber irgendeinen Nachteil musste es ja geben, von dem widerspenstigen Verschluss mal abgesehen. Den Fokus ganz auf ihre Bewegungen legend, wurde es leichter den chaotisch wallenden Emotionen Dame :-)D) zu werden. Ob diese auch aus ihrem brennenden Blick gebannt waren, konnte sie nicht sagen. Jedenfalls würde sie keine Zeit damit verschwenden auf ihre Füße zu starren, wenn sie mit ihrem Meister tanzte. Alle vorigen Überlegungen waren in kurzer Zeit über den Haufen geworfen worden.
Sei es drum. Das Herz begehrt was das Herz begehrt. Auch wenn es der Unvernunft dient. Am Ende konnte sie Noa die Schuld geben. Jedenfalls wenn sie es sich leicht machen wollte. Auch bei ihr sprachen die Fakten gegen ein glückliches Ende. Doch ihre Freundin ignorierte dies. Vielleicht machte sie es ja richtig.

Elegant führte Markus sie durch das Stück und auch noch durch das folgende. Sie hatten sicher beide ewig nicht mehr so getanzt, doch mit Körperkontrolle konnte man irgendwie immer noch einen guten Eindruck hinterlassen. Und davon hatten sie beide genug.


"Wann hast Du denn das letzte Mal klassisch getanzt? Auch auf einem Ball? Hast Du da mit jemandem getanzt den ich kenne?"

¦¦ Mon Calamari ~ Meer ~ Yacht „The Promise“ ~ Deck 2 ~ Tanzfläche ¦¦ Shana ~ Markus & Gäste
 
*** Hyperraumnachricht Bimmisaari ***

Absender: Mayor Linda Wesley
Empfänger: Admiral War Blade
Betreff: Sith Gefangene Ex-FoH Pilotin
Sicherheitsstufe: geheim

Sir, nach Festnahme einer Imperialen Agentin und Sith, beruft sich diese auf ihr Recht alle Kriegsverbrechen gegen sie fallen zu lassen, da sie zumindest ihrer Aussage nach eine ehemalige Pilotin der FoH sei. Ihr Name ist Captain Amy Skyrose. Es tut mir Leid sie mit diesem Thema zu belästigen, aber die Richtlinien verlangen nun einmal von mir, dass ich ihnen diese Nachricht zukommen lasse, bevor ich die Gefangene ihrer Rechtmäßigen Strafe auf Hochverrat zuteil werden lasse.

Wenn sie Einwände haben, melden sie sich innerhalb 24 Stunden, da es sich jedoch um eine Sith handelt muss ich darauf bestehen, dass sie sich Persönlich zum Identifizieren des Captain einfinden, da bei einer Fehlentscheidung große Gefahr für die Basis auf Bimmisaari, sowie in Folge für die Gesammte Republik besteht.

gez. Mayor Linda Wesley

Anlagen: Aufzeichnung des Gespräches
*** Hyperraumnachricht Bimmisaari ***
 
[Calamari System | Dac | Gewässer von Coral City | "Promise" | Deck Eins | Oberdeck | an der Reling] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Navara Ven und weiter Gäste


Eine leichte Brise zog auf, ausgehend von einigen noch weit entfernten Sturmwolken, die offenbar nicht gewillt waren, das Feuerwerk bereits enden zu lassen. So zumindest konnte man die Wetterleuchten in der Ferne verstehen. Den meisten Gästen indes fiel das entfernte Naturschauspiel zwischen den Wolken nicht einmal auf. Lediglich ein leichtes Rollen des Schiffes kündete von dem Sturm, der vielleicht in zehn Stunden bis hierher gezogen sein mochte. Es schien eben jenes Rollen zu sein, dass Captain Ven ziemlich auf den Magen zu schlagen schien, denn ohne ein Zeichen der Vorwarnung übergab sich der tätowierte Twi'lek in die langsam anschwellende See. Bru-Th gelang es problemlos, nicht zwischen dem Captain und seine Hinterlassenschaft zu geraten, doch ohnehin war es nicht die Magenschwäche seines Gegenübers, die ihn ihm Moment zwischen Gleichgültigkeit und Verärgerung changieren ließ. Der hochgewachsene Jedi stellte seinen Gehstock zurück auf die Erde, stemmte sich darauf gegen das Rollen und studierte die Miene Navaras, die sich einhergehend mit der Intonation der Stimme verdunkelte, ja giftig wurde. Bru-Th seufzte abwertend, ohne sich weiter um die Befindlichkeit des Captains zu kümmern:

"So, kann ich das nicht? Wissen Sie, Captain ... Sie sind nicht der Erste, von dem ich solche Worte höre, und ich nehme sie Ihnen auch nicht übel. Ich erwarte mittlerweile eine solche Reaktion, sowohl von Mitgliedern des Ordens, als auch von Offizierskollegen."

Bru-Th kam nicht umhin das Wort 'Kollegen' zu betonen, denn er legte Wert darauf, dass Ven in ihm nicht den Jedi, sondern den Offizier sah. Diese Hoffnung war naiv, das wusste Bru-Th, doch zugleich sein Antrieb, als Jedi hätte er vermutlich gesagt: „Meine Bestimmung“. Und dennoch zeigte die Reaktion von Navara, dass dieses Ziel noch in weiter Entfernung lag, gleich einem Sandkorn, das sich bemühte eine Sanduhr füllen zu wollen. Er verstand einfach nicht, warum der Gedanke eines dienenden Jedis in der Flotte auf so viel Unverständnis, ja mitunter Furcht stieß. „Man könne nicht in zwei Welten Fuß fassen? Warum denn nicht? Besagt denn nicht ein Sprichwort, dass gerade ein anderer Blickwinkel die Sicht auf Altbekanntes verbessere?“ Bru-Th schüttelte nun weniger gleichgültig, sondern eher verärgert den Kopf. „Fühlten sich alt eingesessene Offiziere wie Ven vielleicht in ihrer Stellung bedroht? Vermuteten Sie, von vermeintlich fähigeren Jedi-Kommandanten ersetzt zu werden?“, fragte er sich immer wieder. Wieder schüttelte der hochgewachsene Corellianer sein mittellanges, blondes Haar heftig, doch so sehr er auch auf den sprichwörtlichen Tisch hauen wollte, um Ven von seinem Irrglauben zu befreien, so sehr leuchteten ihm all die Zweifel auch ein, zumindest aus dessen Sicht. Im Prinzip konnte man all jene Argumente seinem Vorhaben entgegenstellen und es dadurch in Frage stellen, was viele Personen auch getan hatten, erinnerte sich Bru-Th leidvoll. Doch wie auch immer gearteter Wandel, das wusste er ebenso, hatte immer mit Widerständen zu kämpfen, insbesondere, wenn er nötig erschien. Bru-Th wollte niemanden ersetzen, wollte die Jedi nicht zu den Befehlshabern der Flotte erhöhen. Ihm lag etwas ganz anderes im Sinn, nämlich Vertrauen. Daraus konnte viel Gutes erwachsen, wie zum Beispiel gemeinsame Operationen zwischen Jedi und Militär oder der Bündelung von Fähigkeiten zu beiderseitigem Vorteil. Doch ohne den Abbau von Hürden ging es nicht. Der Jedi-Orden und die republikanische Flotte waren keine zwei Welten, die starr nebeneinander existierten. Es ging nur darum, die Berührungspunkte auszuloten und beide Sphären langsam miteinander zu verschmelzen. Bru-Th hatte keine Ahnung, wie es jemals zu diesem großen Zerwürfnis gekommen war, deshalb war seine einzig schlüssige These, dass die Sith und die Dunkle Seite ihre langatmigen Finger im Spiel gehabt haben mussten. Um seinem Unmut dennoch Luft zu verschaffen, stellte er mit jedihaft gleichgültiger Stimmlage fest:

"Und lassen sie das 'Meister Jedi' weg! Ich weiß, was ich bin, doch lege ich auf diesen Titel keinen Wert mehr. Dass ich ihn Ihnen genannt habe, hatte nur pragmatische Gründe, Captain. ... Verstehen Sie doch, das, was ich tue, ist nötig! Zumindest der Versuch ist nötig, und nein, ich werde gar nicht erst versuchen zu leugnen, dass es mehr als schwer ist. Denon war ein Fehlschlag, ein verheerender dazu, denn als Kommandant trägt man die Verantwortung, dass wissen Sie am Besten. Doch, mit Verlaub Sir, ist mein Vorhaben zu bedeutend, als dass ich mich von einem Fehlschlag in die Irre führen ließe. Es wird dauern, doch es ist die Sache wert, davon bin ich felsenfest überzeugt."

So oder so, wusste Bru-Th, war das fragile Verhältnis, das er zu Navara versucht hatte aufzubauen, erschüttert worden. Aus den Augenwinkeln sah Bru-Th, wie ein ihm bekannter Jedi aus Padawanzeiten (Markus Finn) das Oberdeck in Begleitung einer Dame verließ, doch auf ein weiteres Gespräch wollte er sich im Moment nicht einlassen. Sein Augenmerk galt dem altbackenen Captain. Umso schwerwiegender war nun der Umstand, dass er mit Ven würde dauerhaft zusammenarbeiten müssen. Das Bild eines Hundes flimmerte Bru-Th durch den Kopf, den er davon überzeugen musste, die bereitwillig hingehaltene Wurst nicht zu fressen. Doch egal wie man es drehte, sinnierte der hochgewachsene Corellianer, desto länger er mit der Wahrheit gewartet hätte, desto schwieriger wäre die Situation geworden. Navaras Verärgerung war schwerwiegend und verständlich, jedoch nicht unumstößlich. Doch wie bereits gesagt, würde es Zeit brauchen.

"In Anbetracht der Umstände wäre es sicherlich besser, Captain, wenn ich Sie von diesem Kahn herunter schaffe", sprach er leiser, nachdem die umstehenden Gäste bereits einige Meter von ihnen beiden weggerückt waren.


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Markus sah mit seiner Aufforderung in ein überraschtes, jedoch positiv überrascht wirkendes, Gesicht. Seine Schülerin schien einen Moment zu brauchen, bis sie sich entschied, die Aufforderung anzunehmen und seine Hand ergriff. Warum war es so verwunderlich, dass er sie zum Tanz aufforderte? Dachte sie, er könne nicht tanzen? Traute sie es einem Mann seines Kalibers nicht zu? Oder traute sie es nur einem Jedi-Meister nicht zu? Dachte sie denn, er hätte nie etwas anderes gelernt, als zu kämpfen und zu meditieren? Die Gedankengänge bewirkten, dass er charmant lächelte.

"Was denn? So überrascht?"

, fragte er und suchte einen guten Platz zwischen den bereits tanzenden Ballgästen, ehe er sich ihr zu wandte und Haltung annahm. Natürlich hatte er tanzen gelernt. Es lag zwar schon eine Weile zurück, schließlich war er nun auch schon fast dreißig und demnach bereits seit 12 Jahren im Orden, aber an grundlegende Schritte erinnerte er sich noch ganz gut. Mit diversen Drehungen konnte es dafür etwas schwieriger werden, denn dafür brauchte man tatsächlich Übung. Wie war das noch gleich? Mark dachte gerade darüber nach, als Shana die Frage stellte, wann er das letzte Mal klassisch getanzt hätte.

"Du stellst Fragen..."

, stellte er mit gehobener Augenbraue fest, lächelte jedoch weiterhin und dachte tatsächlich darüber nach, welche Antwort er ihr ehrlicherweise geben konnte.

"Das muss noch in der Schulzeit gewesen sein. Ich weiß nicht mehr, welches Mädchen es war, bin mir aber fast sicher, dass du sie nicht kennst!"

, antwortete er schließlich und lachte. Er war älter als Shana und das um einige Jahre. Selbst wenn sie damals auf Corellia gelebt hätte, würde sie sich in seinem Jahrgang wohl nicht so gut auskennen.

"Auf einem Ball wie diesem war ich, ehrlich gesagt, noch nie! Und ich fühle mich auch nicht gerade geschaffen für diese Veranstaltungen - Auch wenn ich wirklich gut aussehe im Anzug."

, setzte er grinsend hinterher. Formelle Kleidung hatte ihm schon immer gestanden. Das hatte man ihm zum Schulball schon gesagt und jetzt war das nicht anders, wenn er sich noch richtig an den Anfang des Abends erinnerte, als er seine Schülerin abgeholt hatte.

"Hast du dich gut amüsiert bis jetzt?"


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~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Tanzfläche ~ mit Adrian unter Leuten ~~~

Unauffällig aber sehr aufmerksam beobachtete Jibrielle jede Regung seines Gesichts, gespannt auf seine Antwort. Adrian hatte nie wie ein Aufreizer gewirkt - nie überhaupt als ein Typ, an den Frauen interessiert wären. Also zumindest nicht besonders. Sie hatte ihn jedenfalls so eigentlich nie angesehen. Aber seit er Jedi-Ritter geworden war, offenbar an Selbstbewusstsein und ein wenig Gelassenheit zugelegt hatte und ihr nun in diesem vorzüglich aussehenden Smoking begegnet war, drängte sich seine männliche Attraktivität schon irgendwie auf. Und durch sein selbstsicheres Auftreten sogar noch mehr, als sie das bei Steven gedacht hatte.
Aber nur weil ihr selbst vorher nicht aufgefallen war, dass Adrian durchaus seine Vorzüge haben konnte, hieß das ja nicht, dass eben nicht Nylia da was erblickt haben mochte ... und sich die beiden vielleicht sogar näher gekommen waren - damals, vor Bandomeer. Aber ob Adrian ihr das sagen würde? Vielleicht hatte er deshalb bei dem Thema Nylia vorhin so empfindlich reagiert? Vielleicht war da noch was zwischen ihnen? Vielleicht vermutete er, dass sie schon längst alles von Nylia erfahren hatte. Dem war aber nicht so. Die ohnehin recht schweigsame Nylia hatte nie von diesen Dingen geredet. Mist, vielleicht hätte sie nicht fragen sollen, immerhin ging es sie ja nichts an, was ihre Padawan damals in ihrem Privatleben getrieben hatte. Mist, nichtmal heute. Was wenn-


"Nein. Momentan nicht."

meinte Adrian, während er Jibrielle in einer Pirouette herumwirbelte und sie schließlich wieder dicht an sich zog. Ihre Augen waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Ihr weißes Kleid stach ungeheur Kontrastreich gegen den schwarzen Smoking hervor, dicht aneinander gedrückt wie sie waren. Jibrielle konnte deutliches aber unauffälliges After-Shave riechen.
Er meinte, er hätte eine Freundin gehabt, bevor er wieder zu den Jedi gekommen war. Jibrielle nickte und lächelte ihn weiterhin gleichmütig an. So war das also. So lange war das her? Heißt das, ungefähr zu der Zeit, wo sie mit Jace zusammen gewesen war ... Jedenfalls war dann wohl nichts zwischen ihm und Nylia gelaufen.
Jibrielle atmete innerlich durch, dass sie nun doch nicht ganz die Intimssphäre ihrer Schülerin verletzt hatte. Aber ... moment! War ihr da gerade etwas an Adrians Ton entgangen? Hatte sich da nicht gerade auch etwas an seinem Blick geändert, als er geantwortet hatte.


"Ich finde einfach …"

meinte er, machte eine gedankliche Pause und wirbelte Jibrielle nochmals in einer Pirouette herum. Ein elektrisierendes Gefühl durchströmte sie. Zwar hatte sie schon hunderte Pirouetten im Schwertkampf gedreht, doch von jemand anderem geführt zu werden, von jemand anderem im Kreis gedreht zu werden, mit soviel Eleganz und Kraft war schon etwas anderes, etwas Besonderes, etwas Belebendes ... Ihr tiefbraunes Haar wehte durch die Luft und blieb auch mal halb auf Adrians Schultern liegen, wenn es wieder zu den einfacheren Schritten kam. Schließlich erklärte er, warum eine Beziehung in seinen Augen wohl für Jedi wie sie keine gute Idee war. Als seine Erklärung dem Ende entgegen ging, wurden auch zugleich die letzten Noten des Musikstückes gespielt und so kamen alle zum Stehen. Noch immer die Arme leicht verschränkt, warteten alle darauf, dass es weiterging. Die Wärme von Adrians Atem legte sich nun, da der Tanzwind fehlte, spürbar auf Jibrielles Gesicht. Die Lichter wurden leicht gedämpft. Offenbar sollte nun ein ruhigeres Lied gespielt werden.
Unwillkürlich verzogen sich Jibrielles Mundwinkel leicht, weshalb sie den Blick senkte und die Stirn leicht gegen seine Schulter legte.


"Adrian, ich ..."

sagte Jibrielle und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Ihre Frage von eben hatte er als eine Art Flirtspruch gedeutet, oder? Und nun befürchtete er, dass sie ihn anbaggern wollte.
Sie war hin und her gerissen. Auf der einen Seite die Ernsthaftigkeit und Wahrheit seiner Worte, die Schwierigkeit ihres Lebens als Jedi. Aber auf der anderen Seite ...


"... jetzt wo wir uns endlich richtig vertragen haben, dachte ich, könnte ich ..."

meinte Jibrielle und sah nun zu ihm auf. Nicht weit von ihnen entfernt wurden ein paar Instrumente nachgestimmt. Im eigentlich von Stimmen surremden Saal herrschte eine seltsame Stille, die wohl nur die auf die Musik wartenden Tanzenden hören konnten. Jibrielle legte ihre linke Hand auf Adrians Schulter, fasste an seine Fliege, rückte sie leicht zurecht.

"Jetzt wo der Ortolaner so im Raum steht, da wollte ich nicht länger drumrum ... du weißt schon ... also ich glaube ..."

meinte Jibrielle, sah von der Fliege auf in Adrians blaue Augen, schluckte sichtlich und sprach ganz sanft.

"... ich glaube, dass ich mich in dich verliebe ..."

Neunundneunzig. Achtungneungzig. Siebenundneunzig. Sechsundneunzig. Fünfundneu-

"Spaß! Nur ein Spaß! Ich wollt dich nur verulken!"

prustete Jibrielle los und umarmte Adrian fest für ein paar Sekunden, bevor sie ihn losließ und auf die Schultern klopfte.

"Dein Gesicht hättest du sehen sollen. Ah, sorry, aber ich konnte nicht widerstehen. Sei mir nicht böse - das ist der Sekt! Ehrlich! Nein, wirklich, sorry. Aber ich hab dir zugehört, keine Sorge ..."

sagte Jibrielle und als die Musik wieder losging, da ging es auch mit dem Tanzen weiter. Ja, das hatte sie sich nicht verkneifen können. Hoffentlich war Adrian jetzt nicht wieder beleidigt!
Jibrielle wischte sich mit den Fingerknöcheln die Tränen aus den Augenwinkeln und ließ sich erneut von Adrian führen.


"Du hast natürlich recht, dass das ein sehr schwieriges Thema ist. Das sowas sehr schwer sein mag und gewiss irgendwie auch schwer sein muss. Aus vielen Gründen. Ich hatte selbst bis vor kurzem mit fest vorgenommen gehabt, dass Thema für mich abgehakt zu haben. Mein Credo stand vermeintlich wie festgemeißelt - aber ich glaube, aus den falschen Gründen. Ich dachte, sowas würde mich nur von der Arbeit als Jedi ablenken oder sogar korrumpieren."

erzählte Jibrielle und wiegte sich mit Adrian im Takt der neuen Musik. Offenbar war auch diese Art des Tanzes fest im Repertoire eines Adrian Reven.

"Aber dann kam das Leben dazwischen und zeigte mir, dass ich einen gewissen Teil von mir nicht ignorieren sollte. Und ... naja heute denke ich, dass das Leben sonst unvollständig wäre. Und hoffe, dass es mich zu einer besseren Jedi machen wird. Also die Liebe und so ... und das schlüpfrige Zeug."

Jibrielle grinste einmal breit, bevor ihr Gesicht wieder etwas ernster wurde.

"Aber dafür muss man natürlich fair mit seinem Partner umgehen. Dazu gehört dann eben, schätze ich, dass man darauf aufpasst, dass man den anderen nicht dauernd enttäuscht, dass man mit offenen Karten spielt. Man muss sie um die Risiken wissen lassen. Das wäre nur fair."

Dann schwieg sie einen Augenblick. Adrian schien über ihre Worte nachzudenken, auch wenn Jibrielle keine Ahnung hatte, ob er das was sie sagte plausibel fand oder für den größten Schwachsinn seit Jedigedenken hielt.

"Hmmm meinst du nicht auch, dass wir Jedi da letztlich nicht viel anders als die meisten anderen Leute auch sind. Also zumindest ein wenig wie die Angehörigen des Militärs? Auch deren Partner müssen mit den Risiken leben. Enttäuschungen warten auf alle Leute, überall in der Galaxis. Wenn wir als Jedi nicht die Überwindung finden, mit dem Risiko zu leben, nicht perfekt sein zu können, von wem wollen wir es dann erwarten?"

meinte Jibrielle, lächelte Adrian an - alle Zähne zeigend - und hielt erstmal den Mund. Schon wieder hatte sie dahergeplappert, einfach den Kopf auf und Durchzug. Aber sie war froh, dass sie das sagen konnte. Zu diesen Erkenntnissen durchzudringen hatte sie viel Zeit und Schweiß und Tränen gekostet. Und sie war irgendwie einfach froh, sie aussprechen zu können.

~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Tanzfläche ~ mit Adrian unter Leuten ~~~
 
[Mon Calamari | Ozean | Yacht ›The Promise‹ | Deck 2 | Ballsaal] Ulo Sammandi, Turima Belandri, Eowyn El'mireth, Kanzler Quún

Ulo Sammandi rechnete eigentlich nicht damit, vom Kanzler eine klare Ansage zu hören. Zu unausgegoren war das Anliegen, mit dem die beiden Senatoren und die Jedimeisterin ihn überfielen, und zu sehr in die Rolle des Gastgebers eingespannt war Quún an diesem Abend. Der Ishi Tib erwartete, dass sie diplomatische Interessens- und Sympathiebekundungen zu hören bekamen. Um so überraschter war er, dass das Regierungsoberhaupt sich tatsächlich bereit erklärte, ihr Anliegen zu unterstützen. Im Rahmen seiner Möglichkeiten natürlich, die auch nicht unendlich waren - aber dass er in einigen Bereichen durchaus noch Handlungsspielraum hatte, auch ohne die Grenzen der parlamentarischen Kontrolle auszureizen, das sagte er ja selbst. Ulo war sehr erfreut darüber, dass sie trotz ihres überfallartigen und zugegebenermaßen ziemlich aktionistischen Vorgehens ein offenes Ohr gefunden hatten.

»Ich danke Ihnen sehr für Ihr Entgegenkommen, Herr Kanzler«, sagte er mit freundlichem Blick und einer respektvollen Verbeugung vor dem Staatsoberhaupt. »Ich bin Sicher, dass dank Ihrer Unterstützung viel Gutes bewirkt werden kann.«

Denn es war einerseits gut für die Betroffenen auf Denon, die nun auf stärkere Hilfe rechnen durften. Auch für die Republik als Ganzes, die durch einen solchen Akt der Solidarität hoffentlich an innerer Kraft gewinnen würde. Und, wenn auch am Rande, auch gut für Ulo Sammandi, dem eine gewisse politische Nähe zum Kanzler nur nutzen konnte. Offenbar war das Debakel bei seinem misslungenen Auftritt im Royal Naboo Holonet, das auch der Anfang vom Ende seiner Karriere hätte sein können, mittlerweile vollständig überwunden.

Während Turima Belandri über ihre Hoffnungen in dieser Sache sprach und sich optimistisch über die bevorstehende Medienkampagne äußerte, kreisten seine Gedanken allerdings bereits um ein anderes Thema. Eines, das seiner Meinung nach mindestens ebenso bedeutsam für die Republik war. Kanzler Quún hatte seine Ansicht über den Krieg geäußert: Er war der Meinung, dass die Festigung der bisherigen Erfolge Vorrang vor weiterer Expansion haben sollte. Also sah er in Befestigung und Wiederaufbau ein erstrebenswerteres Ziel als in weiteren militärischen Siegen. Fand denn, während man hier noch den Sieg bei Corellia feierte, ein Umdenken in der Regierung und dem Kommandostab statt? Sammandi konnte sich nichts Besseres wünschen, war er doch schon lange der Ansicht, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen ein Ende finden mussten, was mit jedem verstreichenden Tag und jedem gefallenen Soldaten schwieriger wurde. Die Kriegsmüdigkeit, die vor nicht allzu langer Zeit noch eine Randerscheinung gewesen war, schien nun auch die Spitze der Neuen Republik zu erreichen. Natürlich sprach Aeksar Quún nicht vom Frieden: Wie unrealistisch eine echte Aussöhnung mit dem Imperium war, wusste auch Ulo, obwohl er sich dies als langfristiges Ziel gesetzt hatte. Aber der Kanzler sprach davon, das gegenseitige Töten, Vertreiben und Erobern auf ein geringeres Maß zurückzufahren - eines, das anderen Welten das Schicksal Denons vielleicht ersparte.


Fast wäre der Senator von Tibrin abermals einem unüberlegten Impuls gefolgt und hätte den Kanzler mit dem nächsten Anliegen überfallen: Seinen Plänen zu einer Umgestaltung des Kommandostabes, die er - so bald die politischen Umstände es zuließen - beantragen wollte. Sein Plan, die Kontrolle über das Militär zurück in die Hände des demokratisch gewählten Regierungsoberhauptes zu legen, anstatt den Generälen und Admirälen die Entscheidung über Krieg und Frieden zu überlassen. Aber er verkniff es sich. Das führte für diesen Abend wirklich zu weit und konnte zudem die Zugeständnisse zunichte machen, die sie bereits für sich und das Volk von Denon herausgeschlagen hatten. Nein, dieses Thema sollte erst zu einem späteren Zeitpunkt dem Kanzler vorgelegt werden. Nämlich dann, wenn Sammandis Bemühungen, Unterstützer zu finden, weiter vorangeschritten war. Er war auf einem guten Weg, indem er klug und geduldig vorging. Das wollte er jetzt nicht aufs Spiel setzen.

Stattdessen konzentrierte er sich wieder darauf, worum es hier ging. Oder besser gesagt: Auf das, wozu sie es gemacht hatten, denn ursprünglich hatte der Ball ja nicht den Sinn gehabt, abseits der Sitzungssäle politische Entscheidungen anzustoßen. Aber das konnte natürlich immer passieren, wenn man so viele Politiker auf engem Raum zusammensteckte.

Als Turima schwieg, versprach er:


»Zur Bereitschaft meiner Regierung, das ihre beizutragen, werde ich morgen früh nochmals Rücksprache halten. Sobald ich eine konkrete Summe kenne, werde ich Ihnen diese mitteilen.«

›Und sie zur Not selbst noch ein wenig aufstocken‹, fügte er in Gedanken hinzu. Er hatte einige Ersparnisse, die in Anteile an mehreren tibrinischen Unternehmen investiert waren. Es machte ihn sicherlich nicht arm, einen Teil dieses kleinen Vermögens für die notleidenden Denoner und andere Opfer des Krieges zu spenden. Früher war er sehr darauf bedacht gewesen, Geld für einen unbeschwerten Lebensabend zurückzulegen, doch das sah er mittlerweile auch etwas anders. ›Wahrscheinlich gehe ich sowieso nie in den Ruhestand. Ich falle einfach irgendwann bei der Arbeit tot um!‹

[Mon Calamari | Ozean | Yacht ›The Promise‹ | Deck 2 | Ballsaal] Ulo Sammandi, Turima Belandri, Eowyn El'mireth, Kanzler Quún
 
[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Promenadendeck || Captain Navara Ven im Gespräch mit einem Commander Bru-Th Agoch, einige andere Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund (darunter Ulo Sammandi, Turima Belandri und Kanzler Quún)]

Im Moment fühlte sich die Übelkeit, die Navara aufgrund seiner Seekrankheit verspürte, nur halb so schlimm an wie der heimtückische Verrat, den der Jedi-Meister Bru-Th Agoch seiner Meinung nach begangen hatte. Immerhin hatte sich der dunkelblonde Mensch gegenüber dem neurepublikanischen Captain als einfacher Commander ausgegeben. Mit keiner einzigen Silbe hatte er gleich zu Anfang erwähnt, dass er für den Orden tätig sei. Lieber hatte er sich erst das Vertrauen des Twi'lek förmlich erschlichen. Nun, geschwächt von seiner Übelkeit und an die Brüstung stützend, musterte der ältere, nichtmenschliche Kommandeur den anderen. Sein Blick war unfreundlich, während gleichzeitig der Jedi zu einer Erwiderung ansetzte.


„Dann fühle ich mich jetzt gleich besser“, entgegnete Navara sarkastisch und sein Blick blieb weiter giftig. „Statt nach Denon zu ziehen und Eure Kameraden mit Eurer Anwesenheit zu belasten, hättet Ihr besser in Liannas Orbit Stellung beziehen sollen.“

Das Wort „Kamerad“ war ihm nur schwer über die Lippen gekommen. Im Zusammenhang mit dem Jedi benutzte er diese ehrenhafte Bezeichnung nur sehr ungern. Warum begab sich jemand, der sich für etwas Besonderes hielt, in die Reihen der „Normalsterblichen“ dieser Galaxie? Wollte er seinen Sonderstatus noch mehr herausstreichen? Oder glaubte er auf diese Weise am Ende mehr Ruhm und Ehre zu erhalten als unter seinen eigenen Leute? Vieles, beinah alles traute der grünhäutige Twi'lek den Jedi – oder besser allen Machtsensitiven – zu. Unruhig bewegte sich ein Lekku. Träge erhob er sich. Gegenüber dem „Commander“ wollte er nicht länger Schwäche zeigen. Deutlich hörbar sog er die salzige Luft ein. Sie bekam ihm ebenfalls nicht.

„Nötig?“, hakte der Captain im bissigen Ton nach. „Die Streitkräfte können auf Jedi in ihren Reihen sehr gut verzichten. Ihr könnt gern an unserer Seite für die Republik und deren Prinzipien kämpfen, aber ehrt unsere Truppen nicht, indem ihr unsere Uniformen tragt und mit euren Vorstellungen von Frieden unsere Moral vergiftet.“

Degradiert zu einer nebensächlichen Belanglosigkeit interessierte sich der uniformierte Militär nicht mehr für das große Feuerwerk. Glühende, farbenfrohe Fontänen am Nachthimmel mochten all diese Zivilisten beeindrucken, aber bei Navara rief es ausschließlich Erinnerungen an die Schlachten, die er in all den Jahren erlebt hatte. Seine Aufmerksamkeit galt allein Bru-Th Agoch. Noch immer hatte der Twi'lek den Corellianer mit seinem Blick fixiert. Politiker und Jedi – warum musste sich damit ein einfacher Flottenoffizier herumschlagen? Warum verstrickte man ihn in solche Gespräche? Der Schiffskommandant der „Prometheus“ hatte langsam genug vom Siegesball der Republik. Doch zu seinem Glück schien die luxuriöse Yacht „Promise“ allmählich in Richtung Hafen zu steuern. Damit näherte sich diese Veranstaltung ihrem Ende.

„Ich brauche Eure Hilfe nicht, Jedi“, brummte der Uniformierte, stieß sich von der Brüstung ab und stapfte an den gaffenden Gästen vorbei.

[Calamari-System || Dac || Gewässer von Coral City || „Promise“ || Promenadendeck || Captain Navara Ven im Gespräch mit einem Commander Bru-Th Agoch, einige andere Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund (darunter Ulo Sammandi, Turima Belandri und Kanzler Quún)]​
 
[ Calamari-System – Mon Calamari – Coral City – Yacht – "The Promise" – Deck 2 – Tanzfläche | mit Jibrielle ]

Es dauerte einen Moment, bis Jibrielles Aussage über Adrians Ohren zu seinem Verstand vorgedrungen war. Nur tröpfchenweise entschlüsselte er ihre Worte, schälte die Bedeutung aus den Buchstaben, die sie umhüllte, auch wenn sie im Kern gar nicht schwer zu verstehen war. Sie war in ihn verliebt? Augenblicklich verlor er die Kontrolle über seine Gesichtszüge und starrte sie ungläubig an. Aber noch ehe er sich eine Antwort zurechtlegen, geschweige denn sie artikulieren konnte, fing Jibrielle an zu lachen. Alles nur ein Scherz! Sie wollte ihn nur verulken, haha.

„Haha.“

machte Adrian unwillkürlich, obwohl es selbst in seinen Ohren mechanisch klang.

„Ja, du hast mich ganz schön dran gekriegt.“

Bemüht darum seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle zu kriegen, wandte er sich kurz ab, fuhr sich durch die Haare und gab vor, im Saal nach etwas Ausschau zu halten.

„Ist ja auch total abwegig – ich meine, dass du da etwas an mir finden könntest.“

War es das wirklich? Adrian sah wieder zu Jibrielle, während er sie mit sanftem Druck über die Tanzfläche führte. Was, wenn sie keinen Witz gemacht hatte? Wenn sie ihn nur hatte prüfen wollen, seine Reaktion sehen und angesichts seiner entglittenen Züge einen Rückzieher ihres Geständnis gemacht hatte? Möglich war es. Wieso sollte sie ihn auch uninteressant finden? Klar, sie waren nicht immer ganz kompatibel, aber vielleicht gehörte Jibrielle ja zu jenen Frauen, die dachten, sie könnten einen Mann in einer Beziehung so ändern, bis er perfekt für sie war. Ziemlich sicher gehörte sie sogar zu diesem Typ Frau. Irgendwie passte das zu ihr. Oder war das jetzt gemein und ungerecht? Er konnte ja nichts dafür, dass sie auf ihn zu stehen schien, aber sie vermutlich genauso wenig. Adrian unterdrückte ein Seufzen, als sie weiter davon erzählte, wie sie die Dinge mit der Beziehung sah. In ihren Augen war das alles kein ganz so großes Problem, kein unlösbares zumindest. Sicher, gestand sie ein, war es schwer. Aber am Ende wäre das Leben ohne Partner doch unvollständig. Ja, vielleicht hatte sie da tatsächlich einen wichtigen Punkt angeschnitten. Auf lange Sicht gesehen … er würde nicht ewig im Zölibat leben wollen. Das hatte er sich nie vorgenommen – momentan passte es nur einfach nicht. Und deswegen musste er dieser Sache mit Jibrielle auch einen Riegel vorschieben.

„Du hast Recht, wir sind wie Angehörige des Militärs. Wir sind Soldaten. Wir befinden uns im Krieg.“

Adrian wog seine Tanzpartnerin zwei Mal von links nach rechts, ehe er sie noch einmal fest in den Blick nahm und sagte:

„Ich kann das momentan einfach nicht.“

[ Calamari-System – Mon Calamari – Coral City – Yacht – "The Promise" – Deck 2 – Tanzfläche | mit Jibrielle ]
 
~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Tanzfläche ~ mit Adrian unter Leuten ~~~

"Ja, du hast mich ganz schön dran gekriegt."

hatte Adrian gesagt, dass Gesicht wie paralysiert. Da hatte sie ihn wohl wirklich aus der Fassung gebracht. Sie bereute es schon fast wieder, sich diesen kleinen Spaß erlaubt zu haben, jetzt, wo sie doch gerade erst so richtig freundschaftliches Terrain betreten hatten. Aber andererseits: Wenn sie nicht ein bisschen rumalbern konnten, was wären sie dann für Freunde?

"Ist ja auch total abwegig – ich meine, dass du da etwas an mir finden könntest."

Ein leichtes Schmunzeln umspielte Jibrielles Mund, war aber ganz froh, dass Adrian ihr gerade aus Verlegenheit oder Genervtheit nicht ins Gesicht schauen mochte. Was er doch für ein Klotz war. Ein Klotz, mit einem vermutlich verdammt weichen Kern unter all der harten Klotzschale. Das neue Lied war weniger klassicher Natur und klang schon fast nach einem dieser alten Popsongs. Auf jeden Fall war es deutlich langsamer und bot keine Gelegenheit zum Umherwirbeln. Adrian hatte mit einem komischen Gesichtsausdruck angenommen, aber ihren Tanz wieder fortgesetzt.

Jibrielles Ansichten über Beziehungen für Jedi und so weiter hörte sich Adrian geduldig an, doch - und ob das nun an der dicken Luft überall, dem Sekt oder der allgemein irgendwie berauschenden Atmosphäre des Saales lag - irgendwie hatte sie das Gefühl, nicht gerade Zustimmungsvibes von ihm zu bekommen. Nun natürlich nicht - hatte er nicht gerade so ziemlich das Gegenteil von alledem dem gesagt? Vielleicht war das nicht das beste Gesprächsthema. Aber immerhin redete Adrian überhaupt mal - das war doch was!


"Du hast Recht, wir sind wie Angehörige des Militärs. Wir sind Soldaten. Wir befinden uns im Krieg."

meinte Adrian und klang dabei zugleich abwehrend als auch abwimmelnd. Als wollte er nicht weiter darüber reden. Oder als wäre es das vielleicht wichtigste Thema, über das er sich zu sprechen vorstellen konnte. Eines von beidem. Jibrielle sah ihn an. Er sagte, er könne sowas gerade nicht. Das verstand sie sehr gut.

"Das verstehe ich gut."

murmelte sie und, als er ihr in die Augen sah, lächelte offen und breit, aber eher sanft den energisch. Sie kannte das Gefühl nur allzu gut.

"Das Gefühl ist mir wohl bekannt."

Das konnte vermutlich für jeden schwer sein - dafür musste man nichtmal ein Jedi sein. Wenn man dann noch ein Jedi war, würde es vermutlich nur schwerer. Aber hey, zum Glück drängelte ihn niemand auf der Welt.

"Aber hey, es drängelt dich immerhin keiner, stimmts A- ... wie war das noch gleich? Adrian, richtig?"

meinte Jibrielle und zwinkerte Adrian bei der vermeintlichen Erinnerungslücke lachend zu. Er würde vielleicht sehr sehr gut mit Nylia zusammenpassen, so still und tapsig beide waren. Oder sie würden sich überhaupt nicht verstehen, weil sie sich viel zu wenig ergänzen konnten. Eins von beidem. Da gab Jibrielle einem der Wärme des Saales und der einlullenden Wirkung der Musik und des Lichtes hin, und legte ihre Kopf beim Tanzen gegen Adrians Schulter. Ja genau, Adrian musste sich nur ein bisschen mehr aus seiner Klotzschale pellen, und dann würde er jemanden bestimmt mal ganz glücklich machen. Also das war zumindest nicht auszuschließen, oder?
Jibrielle schmunzelnte erneut in sich hinein, an seine Worte von zuvor denkend.


"Übrigens finde ich, Adrian, für einen Typen den ich heute erst kennen gelernt habe, glaube ich schon, dass mehr in dir steckt, als du dir vielleicht selbst zugestehen willst. Außerdem ..."

Die Musiknoten schwebten durch die Luft und ergossen sich zärtlich über alle tanzenden Paare, bildeten eine malerische Komposition mit dem schumrigen Licht und der von draußen hereinschimmernden Nacht. Ach, wo war sie nur. Wie furchtbar sie ihre Miranda schon vermisste. Verflucht ... wo sie nur war?

"... außerdem wäre es gar nicht abwegig, dass ich was an dir finden könnte. Es ist nur so, wie ich vorhin gemeint habe: Dass mir meine Mitpadawane eher wie Brüder und Schwester vorkommen. Aber gaaaanz abgesehen davon, habe ich ja sowieso schon jemanden. Jemand ganz besonderes."

murmelte Jibrielle und genoss mit geschlossenen Augen Adrians meisterlich wiegende Tanzkunst.

~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Tanzfläche ~ mit Adrian unter Leuten ~~~
 
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Die Mirialanerin names Larala fummelte nervös an ihrem langen, geflochtenen Zopf herum, welcher nach der Übung total aufgedunsen zu sein schien von der Luftfeuchtigkeit - oder von ihrem Schweiß, wer wusste das schon. Rin blickte nervös zwischen ihr und dem stabilen, kleinen männlichen Menschen namens Zacharia hin und her, lief nervös auf und ab. Zacharia, auf dem Boden der Trainingshalle sitzend, schien in erster lediglich genervt zu sein, dass man sie drei so lange warten ließ. Rin zupfte ihre Bluse zurecht, die sich noch immer so anfühlte, als sei sie beim Sparring derart verrutscht, dass sie sie einmal halb umrundet hätte. Scheiß teil. Rin verfluchte sich innerlich diese kitschigen Haarspannen benutzt zu haben, um ihre schulterlangen, roten Haare unter Kontrolle zu halten. Aber alle anderen Anwärterinnen hatte so beindruckend gutausehende und zugleich praktische Frisuren, dass es zum auswachsen war. Wie machten die das nur? Was für ein blöde quatsch!

"Setz dich hin, Mädel. Dein rumgelatsche nervt wie nix Gutes."

meinte Zacharias mit einer tiefen Stimme, die irgendwie zugleich sanft und ungehobelt klang.

"Juuupp"

stimmte ihm Larala zu, eher kleinlaut. Sie schien gedanklich ganz woanders zu sein. Vermutlich dachte auch sie nach, was sie wohl richtig gemacht hatte, was sie verbockt hatte, ob man sie bereits jemandem zuordnete oder aussortieren wollte. *******, das waren zumindest Rins befürchtungen. Doch dann sagte Larala auf einmal etwas, der Blick noch immer so entrückt wie zuvor. Rin watschelte weiter hin und her.

"Wenn man mich wegen euch zwei jetzt rausschmeißt ... das verzeihe ich euch nie."

sagte sie und klang, als wollte sie gleich weinen. Rin verzog den Mund, wusste nicht, was sie antworten sollte.

"Bleibt mal ganz entspannt. Wenns für euch zwei heute nicht gereicht hat, dann klappts bestimmt beim nächsten Mal. Die lassen nunmal nicht jeden so schnell auf Anhieb einen Meister kriegen. Dafür sind wir einfach schon zu alt gewesen, als wir zu den Jedi kamen."

"Diese Trainingsdroiden waren wirklich fies. Und dann ..."

sagte Larala und sah auf einmal auf, blickte Zacharia böse an.

"... hast du mir meinen selbst erworbenen Punktball auch noch abgenommen. Das war doch nur eine Übung! Oder, Rin? Sach doch auch mal was!"

Rin verzog den Mund zu leidiger Genervtheit.

"Ey, keine Ahnung. Ich hab da echt keine Meinung. Sorry Leute. Da bin ich genauso ratlos wie ihr."

"Ja, wann hast du überhaupt mal ne Meinung?"

meinte Larala und blickte wieder zu Boden, nästelte an ihrem Zopf herum.

"Ich weiß nur eins Leute. Es war ein Spiel um Punkte. Und so dankbar ich dir für deine Hilfe gegen diesen einen Droiden mit dem fiesen Schwinger bin, Rin ... am Ende hatte ich nunmal den längeren Atem und die meisten Punkte. Hehe."

Rin schaute ihn böse an, wollte sich gerade ein Schimpfwort überlegen, dass sie dann eh nicht gesagt hatte, als plötzlich das Geräusch tapsiger Schritte auf den Eingang der Trainingshalle zukam. Und wenig überraschend kam dieser wunderliche Jedimeister herein: Ein Lannik.

"Hups, tut mir leid, dass ich euch habe solange warten lassen. Seit ihr alle noch gut drauf?"

sagte der Jedi mit einem breiten Grinsen und schaute von einem skeptischen Gesicht zum anderen. Rin bemerkte, wie Zacharia unruhig auf dem Boden umherrutschte, offenbar nun doch etwas angespannt. Kein Wunder. Von diesem seltsamen Zwerg sollte es abhängen, wer von ihnen heute so richtig offiziell vielleicht die Ausbildung bei den Jedi anfangen konnte. *******, einem Aufschneider wie Zacharia musste wenigstens bei sowas der Kackstift gehen, oder?

"Naja, wie dem auch sei ..."

meinte der Lannik und kratzte sich hinter seinem rechten, gigantischen Ohr. Rin überlegte. Wie hatte er sich zuvor genannt? Ghii oder so? Jhii vielleicht?

"... wie ihr euch sicherlich schon gedacht hattet, war das vorangegangene Training nicht einfach nur ein aufgabenorientiertes Sparring. Unter den Anwärtern hier kommt sowas ja normalerweise nicht vor. Also habt ihr euch, wie ich sah, richtig angestrengt. Nur leider ... schien der Zweck dieses Tests nicht wirklich an alle Gehirnzellen in dieser Halle vorgedrungen zu sein."

sagte der Jedi und klang noch immer sehr freundlich, auch wenn sein Gesicht sich inzwischen zu einer ernsten, geschäftsmäßigen Maske geformt hatte. Als er sprach wirkte er insgesamt wie dieser eine preisgekrönte Krimidarsteller Humprey Dean. Seltsam.

"Als ich euch zuvor die Aufgabenstellung mitgeteilt habe, ließ ich absichtlich den eigentlichen Zweck des Tests außen vor, weil ... es quasi dazugehörte, ihn herauszubekommen. Ihr wisst schon."

Zacharia rutschte nun noch ungeduldiger am Boden herum.

"Heißt das, es ging gar nicht wirklich um die Punkte?"

Der Lannik verdrehte die Augen, mehr aus Enttäuschung als aus Genervtheit.

"Die Spielregeln waren extra so gehalten, dass es den Eindruck erwecken sollte, ihr würdet nebeneinander und gegeneinander um die Punkte antreten. Der Test war, ob ihr euch gegen diese Regeln entscheiden und zusammenarbeiten würdet. Und die einzige Person unter euch, die verstanden oder verinnerlicht hat, dass es bei den Jedi um Teamwork geht, ist Rin."

Auf einmal spürte Rin wie das Blut wie eh und je in ihren Kopf schoss und er heiß wie eine Tüte Kohlen wurde. Sie unterbrach das unterbewusste Puhlen an ihren Fingernägeln und schaute den Lannik eindringlich an.

"Ich ..."

kam es relativ tief aus ihr heraus, bevor sie sich räusperte und mit höherer Stimme sprach.

"Ich, Meister?"

"Jupp. Du darfst also deine Sachen aus den Schlafsaal zusammenpacken und, wenn du willst, dich ab morgen in die lange Reihe meiner Padawane einreihen."

sagte der Jedi, grinste schief und gestekulierte doof wie einer dieser Late Night Moderatoren, und sah schließlich Larala und Zacharia an.

"Für euch zwei geht es heute nicht weiter. Ich hoffe, die Macht hilft euch dabei, aus diesem Tag eine wertvolle Lektion zu lernen."

"Ja, Meister."

murmelten die Mirialanerin und der stämmige Junge und watschelten davon wie sechs Tage Regenwetter. Rin stand noch immer wie versteinert da, konnte ihr Glück nicht fassen. Unwillkürlich zerrte sie wieder an ihrer dummen Bluse, die einfach nicht richtig sitzen wollte. Die Jedi wollte sich gerade schon zum gehen wenden, da sprach Rin ihn an. Verdammt nochmal, wie hieß ihr neuer ... ihr eine, erste Meister noch gleich?

"Meister, ich ..."

setzte Rin an, suchte nach Worten. Der Lannik war im Eingang stehen geblieben und schaute Rin an, grinste.

"Über alles Weitere können wir ja morgen reden. Bei einer heißen Milch oder einem Kakao. Übrigens darfst du gerne ab morgen dich auch anziehen wie du willst. Ich persönlich mag es nicht so, wenn Leute sich verkleiden. Sei einfach so, wie du dich wohlfühlst. Wenn wir nichtmal bei den Jedi wir selbst sein können, wo denn dann? Stimmts? Okay. Dann verstehe wir uns ja."

meinte der Jedimeister und wartete bis eine sehr verdutzte Rin erst den Schreck überwandt und schließlich nickte.

"Exzellent. Dann legen wir ab morgen mit dem coolen Jedi Zeug los, okay Rin?"

sagte der Lannik und watschelte lachend davon, in die Dunkelheit des Tunnels.

Lange Dunkelheit zog sich über den Horizont. Die Lichter der Stadt spiegelten sich in den rabenschwarzen Wellen, glitzernd wie eine unerbittliche Wüste aus Kristallen, wabernd und kalt. Wo waren aber die Finsteren Gedanken von eben hin? Wo der Wunsch, einfach herunter zu springen und all der dummen Schuld und Ungewissheit zu entkommen? All der Verantwortung? Und wo, war diese Erinnerung hergekommen? Hatte ihn etwas aus dem Meer angesprungen? Sah Rin dort unten zwischen der Gischt Dhiis altes, grinsendes Gesicht, berühmt für seine Impressionen berühmter Schauspieler? Das Gesicht das nur wirklich traurig oder böse wurde, wenn es das Reality-Holo-TV vor die Nase bekam? War es irgendwo da draußen ... oder spukte sein Geist noch irgendwo durchs All, unfähig zu seiner Familie zurück zu kehren? Aber warum, fragte sich Rin, war ihm dann, als würde der olle Lannik ihn von dort unten gerade anlächeln?

"Ich wollte eigentlich cooles Jedi Zeug hören."

hatte Miranda gesagt und dann, wie in einer Geste göttlicher Vergebung, ihre Hand auf seinen Arm gelegt. Rin wandte sein Gesicht ihr zu, krampfte die Hände um das Geländer der Reling. Er lächelte.

"Cooles Jedi Zeug. Genau."

Rin grinste, löste schließlich die Finger vom Metall und schnippste den von alleine fast komplett aufgequalmten Glimmstängel in die schäumende Flut. Dann legte er die frei gewordene Hand auf Mirandas, die immernoch auf seinem Arm ruhte. Was war geschehen? Womit hatte er sich das verdient? Oder ging es nicht darum, dass sich irgendwer was verdient hatte. War das einfach nur Miranda? Hatte sie etwas in ihm gesehen, vorhin, gerade? Etwas, dass er selbst nicht sah? Oder lange nicht gesehen hatte? Etwas, dass man in anderen besser sehen konnte, als in sich selbst? Jedenfalls schien sie diese "Theater" mit den zwei "herrlichen Laiendarstellern" hinter sich lassen zu wollen. Und sie machte sogar einen betonten Spaß, indem sie nach Komplimenten fischte.

"Glauben Sie das es sich lohnt für Jib?"

fragte sie und wies mit großen Augen an sich herab. Rin schmunzelte in sich hinein.

"Also was die Optik angeht – oh ja Bestnote für Jibrielles Geschmack. Was ist mit dem Rest? Was hat Bruder Rin sich für eine Meinung gebildet? Kann man mich Schwester Jibrielle zumuten?"

"Nicht, dass ich da das richtige Klientel wäre, aber Sie sind erhalten definitiv optische Bestnoten in allen Belangen, die sich eine Lady erträumen kann."

meinte Rin und blickte Miranda fest in die Augen. Einen weiteren Blick auf ihren zweifellos traumhaften Körper war nicht nötig. Wen kümmerte sowas schon ... am Ende des Tages? Am Ende des Tages war es wichtig, mit jemandem an einer Reling stehen zu können und gemeinsam in die Gischt zu gucken, oder?

"Aber dass sie wunderschön sind, hatte ich ja schon aus der Ferne sehen können. Um zu merken, dass sie nicht nur äußerlich wunderschön sind, musste ich jedoch näher heran kommen. Ich ..."

Rin stutze, wunderte sich über sich selbst. Das war schon seltsam.

"... danke ihnen, schätze ich. Gerade eben noch dachte ich, dass ich sie angesprochen hatte, wäre die schlechteste Entscheidung an diesem Tag voller schlechter Entscheidungen gewesen. Aber wie es sich herausgestellt hat, war sie zugleich die beste."

sagte Rin, lächelte übers ganze Gesicht. Daraufhin ließ er Mirandas Hand los, trat einen halben Schritt zurück.

"Jede weitere Minute, dich ich sie von ihrer Gefährtin fern halte, die sie mit mir anstatt mit Jibrielle verbringen, an diesem schönen Abend, ist eine kleine Tragödie. Deshalb werde ich sie jetzt wirklich in Frieden lassen und meine nächtlichen Grübelleien an einen anderen Ort tragen und ... vielleicht noch soetwas wie Spaß auf dieser Feier finden. Oder auch nicht. Wer weiß das schon. Bleibt nur noch eins."

Rin zog beide Augenbrauen hoch, grinste, ging halb in die Hocke, nahm sanft mit der Rechten die zarten Finger von Mirandas rechter Hand und hauchte ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken. Dann erhob es sich wieder zu seiner ganzen, stattliche Größe.

"Ich bin ein Mensch meiner Worte. Ich empfehle mich. Habt noch einen schönen Abend, Madame Miranda."

sagte Rin, machte einen halben Knicks beim rückwärtsgehen, wandte sich schließlich gänzlich um und ging gemächlichen Schrittes davon, bis die Naboo mit dem samtschwarzen Haar ihn nicht mehr sehen konnte.

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Nach einer ganzen Weile des Schweigens ergriff Shen dann wieder das Wort und antwortete auf ihre eher indirekte Frage. Sie mochte ihre tiefergehende Diskussion, aber sie hatte die Stille genauso genossen. Mittlerweile waren schon einige Gäste abgereist und die meisten anderen befanden sich wohl zum Tanzen im Ballsaal, sodass es an Deck sehr ruhig geworden war. Das Gespräch hatte sie sogar so sehr abgelenkt, dass sie ihre übliche Abneigung gegen Maschinen und Technik, die sie hier auf der Yacht nun mal fast genauso sehr umgaben, wie in einem Raumschiff, vollkommen verdrängt hatte.

Das Rauschen des Meeres übertönte für einen Moment die Motorgeräusche und auch all die anderen Klänge an Bord der Yacht. Sie nahm sich auch etwas Zeit, um über seine Antwort nachzudenken.


„Es ist schwer einzuschätzen, ob wir uns auf solche Herausforderungen jemals vorbereitet fühlen werden. Natürlich ziehen wir unsere wichtigsten Lehren aus dem Kodex, aber die Macht ist lebendig, wir müssen sie erleben und gerade Herausforderungen dieser Art bringen einen in spezielle Situationen, die unsere Bindung zu Macht festigen können."

Welche Antworten die erfahrenen Jedi-Meister wohl auf diese ganzen Fragen gegebenen hätten? Als Color=royalblue]Shen[/Color] von einen weisen Mann sprach, musste sie unweigerlich an ihren alten Meister auf Alpheridies denken. Wie es ihm wohl ergangen war? Ob er ahnen konnte, was sie hier, weitab von ihrer früheren Heimat, alles erlebte? Mit Sicherheit konnte er es sich vorstellen, war er doch einst selbst ein Jedi gewesen und hatte bestimmt ganz ähnliche Dinge erlebt.

Sie sah sich um und bemerkte, dass sie jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Hoffentlich suchte ihr Meister noch nicht nach ihr. Langsam aber sicher war es an der Zeit, dieses angenehme Gespräch zu beenden. Es war ihm vielleicht nicht so bewusst, aber dieser Kontrast zu ihrem vorangehenden Gespräch mit dem Bimm hatte ihr wirklich gut getan. Wobei es nicht Ausbleiben würde, dass der ein oder andere Gedanke zu dieser Thematik sie bei ihrer nächsten Meditation beschäftigen würde.

Die Miraluka stützte sich mit den Armen auf die Lehnen des Stuhls und erhob sich langsam.


„Ich bin mir sicher, dass Ihr viel lernen werdet. Wenn die Macht es so will, werden wir uns eines Tages wieder sehen und dann wird es neue spannende Gedanken und Geschichten geben, die wir miteinander besprechen können. Ich danke euch für diesen Gedankenaustausch und sollte mich nun wirklich auf die Suche nach meinem Meister machen.“

<| Calamari System - Dac - Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 1 |> Shen und Zasuna
 
[Calamari System | Dac | Gewässer von Coral City | "Promise" | Deck Eins | Oberdeck | an der Reling] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Navara Ven und weiter Gäste


Dem Captain des MC90 Prometheus ging es hundsmiserabel, wenngleich sich der ältere Twi’lek mit der ihm gebotenen Kraft dagegen stemmte. Doch für einen geübten Machtnutzer, wie es Bru-Th war, genügte ein kurzes Eintauchen in die Macht um sich zu vergewissern, dass Navaras Gebaren nur Fassade war, um seine Seeuntauglichkeit zu kaschieren. Er japste förmlich nach Luft, während sein Magen rebellierte, und wäre sein Hautton nicht ohnehin von grünlicher Natur, hätte er sich spätestens jetzt dahingehend gewandelt.
Navara spie Gift in seine Richtung, getragen durch Worte, welche einen tiefgreifenden Hass auf die Jedi offenbarten. Bru-Th war nicht erstaunt über die Reaktion ansich, sondern eher von der Heftigkeit. Obwohl die Worte des Captains schneidend waren und wenig Raum für Interpretationen ließen, versuchte der hochgewachsene Corellianer zunächst selbst die Ruhe zu bewahren, denn obgleich es sich für einen Jedi nicht ziemte, war die Entscheidung zur Flotte zu gehen doch mit allerlei Emotionen verbunden. Er lauschte geduldig den Schimpftirraden, ohne dem Blick des Twi’lek auszuweichen und vermied es, ihn zu unterbrechen, wenngleich er am liebsten nach der ersten vor Sarkasmus nur so triefenden Bemerkung Navara deutlichst die Meinung gesagt hätte.


“Ich verstehe“,

brummte Bru-Th hingegen nur, während man dem großen Menschen deutlich ansah, dass seine Wangenknochen mahlten. In Navaras Augen blitzte die Wut. Der Twi’lek schäumte. Nichts, was Bru-Th jetzt sagen würde, das wusste der hochgewachsene Corellianer aus Erfahrung, würde sein Gegenüber vom Gegenteil überzeugen, und genau aus diesem Grund wiederholte Bru-Th nicht seinen Standpunkt, beteuerte nicht, dass sie letztlich für dasselbe Ziel kämpften und versuchte nicht Navara davon zu überzeugen, dass Jedi durch ihre Gabe die Macht zu benutzen, jeder Flotte einen entscheidenden Vorteil verschaffen könnten. "Könnten“, dachte Bru-Th, denn bis jetzt, dies wurde ihm in diesem Moment klar, hatte er noch nichts geliefert? Welche spezielle Hilfe war er bei Denon gewesen, wo er sich im Wesentlichen nur darauf konzentriert hatte, als weltlicher Commander keine Fehler zu machen. War es vielleicht der falsche Ansatz, zunächst lediglich zu versuchen das Handwerk des Schiffskampfes zu erlernen? Dieser Gedanken wollte dem Jedi Meister nicht aus dem Kopf gehen, doch er behielt ihn für sich und erklärte gegenüber Navara in sachlichem Ton lediglich:

“Ihr glaubt, dass ich Euch betrogen und hintergangen habe? … Captain, ich habe zu keinem Zeitpunkt Euch gegenüber gelogen oder die Unwahrheit gesprochen.“ Seine Stimme leicht hebend fügte Bru-Th hinzu: “Versetzt Euch in meine Lage, dann wisst Ihr, warum ich Euch nicht die ganze Wahrheit von Anfang anvertraut habe. Doch schließlich tat ich es. Nur das ist von Entscheidung!“

Der finale Akkord von Captain Vens Wutausbruch, der gleich einem Feuersturm seine Machtaura in ein Karmesinrot tauchte, war die Äußerung, dass er von ihm keine Hilfe bräuchte, doch Bru-Th hatte damit auch nicht gerechnet, so wie er den schlagfertigen Twi’lek eingeschätzt hatte. Dennoch konnte er Navara noch nicht erlauben zu gehen. Rasch, damit er seiner Reichweite nicht entschlüpfte, packte er ihn am Handgelenk, wobei er darauf Acht gab, dass ihm sein Gehstock nicht im Wege stand.

“Nein Captain, Sie brauchen meine Hilfe nicht. Ich brauche aber die Ihre“, erklärte der hochgewachsene Corellianer eindringlich. Noch bevor sich Navara losreißen konnte, was dem kräftigen Twi’lek sicherlich gelungen wäre, fügte Bru-Th ebenso ernst hinzu: “Ich habe die Aufgabe, Sie mit der Massive zurück nach Corellia zu bringen, wo beide Schiffe gemeinsam Maneuver abhalten sollen, bis die volle Kampfbereitschaft wiederhergestellt ist. Rear Admiral Korus hielt Sie aufgrund ihrer Verdienste in den vergangenen Schlachten für besonders geeignet, mir in dieser besonderen Situation unter die Arme zu greifen, Sir.“

Aus dem Handumdrehen, wobei er Navara losließ, holte Bru-Th ein Datapad aus der Beintasche seiner republikanischen Uniform und hielt seinem Vorgesetzten die neuen Befehle hin. Dass er zu Beginn des Balls ausgerechnet mit Ven ins Gespräch geraten war, bestätigte den Commander und Jedi Meister in seiner Einschätzung, dass Navara von der Macht ausgewählt worden sein muss, ihn bei dieser schwierigen Aufgabe zu unterstützen und ein Schwert für die Jedi zu brechen, wenngleich genau dieses Unterfangen vermutlich das Letzte war, was der pflicht- und traditionsbewusste Twi’lek im Sinn hatte. Das Kommandieren einen Schiffes würde er lernen, darin war sich der blonde Hühne sicher. Die eigentliche Herausforderung lag darin um Akzeptanz zu werben, insbesondere die ungewöhnlichen Praktiken, die ein Jedi als Kommandant eines Schiffes würde versuchen zum Wohle des Schiffes einzusetzen.

“Ein Shuttle, dass Sie auf die Massive bringt, steht für Sie bereit. Ein guter Kritiker sind Sie bereits, Captain, jetzt hoffe ich in meinem Sinne, dass Sie ein ähnlich guter Lehrmeister sind. ... Kommen Sie?“

Ein kurzes Schmunzeln huschte Bru-Th nun doch über das Gesicht, wenngleich er keinen Zweifel daran hegte, dass Ven ihn durch die Hölle würde gehen lassen – und zurück. Aus was für Gründen auch immer, wenn hasste die Jedi, glaubte der feiste Corellianer zu wissen.


[Calamari System | Dac | Gewässer von Coral City | "Promise" | auf dem Weg das Schiff zu verlassen] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Navara Ven und weiter Gäste
 
|| Mon Calamari ▫ Meer ▫ Yacht „The Promise“ ▫ Oberdeck || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Emerald & Allison

Da waren sie sich wohl schnell einig. Er hatte das Feuerwerk eigentlich nur vorgeschlagen, weil er nicht einfach die Entscheidung für alle treffen wollte jetzt zu gehen. In der Tat ging es auf das Ende zu, und zu spät sollten sie zum Hotel nicht zurückkehren. Mara wandte sich an die beiden Schülerinnen, denen sie schon mal erklärte, dass sich ihre Wege bis morgen früh trennten. Dem hatte Vorin nicht viel hinzuzufügen. Zwar wollte er seine Schülerin nicht einfach so stehen lassen, doch andererseits war sie ja auch kein Kind mehr. Sie würde schon eine Beschäftigung finden.


"Klar könnt ihr gerne noch bleiben, wenn ihr denn wollt. Oder noch die Nightlife – Szene unsicher machen. Euch fällt schon was ein. Wir sehen uns spätestens morgen vor dem Hotel wenn eines der Shuttle geht." Es war halb als Frage, halb als Aussage formuliert. Es ging lediglich um ein Signal dass sie es verstanden hatten, welches er auch erhielt.

"Noch einen schönen Abend euch beiden."

Ein Nicken leitete die Verabschiedung ein. Als nächstes sollten sie so schnell eines der Fährenboote erwischen, damit sie schnell ins Hotel zurück kamen. Allerdings waren bereits einige dabei zu gehen, sodass es ein wenig "kuschelig" wurde. Er grinste Mara nur an, während sie den Weg zum Landungssteg zurücklegten. Der Ball war an sich recht nett gewesen, aber letztendlich waren bis auf die Padawane wenig junge Leute dort anwesend gewesen. Viele waren wohl nur aufgrund ihrer Meister mitgegangen. Während sie sich so ihren Überlegungen hingaben, düste das Fährenschiff über das Wasser um nach einigen Minuten am Hafen anzukommen.

"Genug Wasser für einen Abend." , kommentierte er, als er den ersten Fuß auf das "Festland" setzte. Eine Meereswelt war für Außenweltler gewöhnungsbedürftig. Um Mara etwas vor der kühlen Nachtluft zu schützen zog er sie noch etwas näher an sich heran. Allzu lange mussten sie dann aber doch nicht warten, das nächste Hoteltaxi war bereits auf dem Weg. Während sie einstiegen und Mara in dem Gewusel kurzzeitig abgelenkt war, nutzte Vorin die Zeit um eine kurze Nachricht an die Rezeption des Hotels zu schicken. Zeitlich etwas knapp, aber viel mussten sie ja nicht mehr tun. Bevor sie zum Ball aufgebrochen waren, hatte er sich mit einem speziellen Wunsch an die Bediensteten der Einrichtung gewandt. Während ihrer Abwesenheit sollte etwas vorbereitet werden, für die letzten Handgriffe würde er eine kurzfristige Mitteilung übermitteln. Was nun erledigt war.

Er folgte seiner Partnerin ins Innere, wo sie die Fahrt eng umschlungen verbrachten. Im Orden würde er schon genug Distanz wahren müssen damit er "professionell" als Jedi wirkte. Es würde tatsächlich ein Balanceakt werden zwischen Berufung, objektivem Denken, Ausbildung und Zeit für Beziehung und seiner Liebsten.

Doch was war das Leben schon ohne Herausforderung? Und wenn sie dann doch mal schwanger wurde? Oder sie heirateten? Wenn, dann konnte er sich keine Zukunft ohne Mara vorstellen, doch diese Dinge schienen immer etwas für später zu sein. Doch waren sie es? Er war nun auch nicht mehr 17 und ewig würde er die Frage nicht aufschieben können. Woher waren sich all die anderen Paare so sicher? Die Scheidungsrate war – sah man mal von kulturellen Ausnahmen ab – auf liberalen, offenen Welten durchaus hoch. Es hielt die Rassen dennoch nicht davon ab. War er nur zu feige? Nein, nicht wirklich, es war nur irgendwie so … entscheidend. Es musste einfach vom Gefühl her passen. Die offene Frage war, wann sollte dieses Gefühl eintreten? Bevor er eine Antwort finden konnte, waren sie auch schon beim Hotel angekommen und die Gäste verließen den Gleiter. Der obligatorische Umweg über die Rezeption erfolgte, bevor er Mara bis vor ihr Zimmer führte.


"Vielleicht komme ich ja noch ein wenig mit rein?" , fragte er unschuldig und setzte eine hoffnungsvolle Miene auf. Sie lachte nur und zog die Karte durch den Türöffner. Rückwärts zog sie ihn in den Raum mit der auf sie wartenden Überraschung. Äußerst praktisch. So konnte er erstmal erleichtert aufatmen, als er zur Kenntnis nahm, dass der bestellte Service reibungslos funktioniert hatte.

"Wie wäre es wenn wir das Licht einfach ausmachen?" Mara schaute verdutzt drein, intervenierte aber nicht als er die Hand zum Schalter ausstreckte. So dunkel wurde es dann allerdings nicht, denn ein feuriger Schimmer erhellte noch immer das Hotelzimmer. Mara drehte sich schneller um als er reagieren konnte, so blieb ihm nur noch schnell ein: "Überraschung." , auszustoßen als Mara die angezündeten Kerzen auf dem Geburtstagskuchen bemerkte. Na ja ob es wirklich so überraschend kam, mochte dahingestellt sein, da er ja schon angedeutet hatte, noch etwas vor zu haben. Sei es drum.

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag meine Süße!" Er schnappte sich das Geburtstagskind und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss.

"Wir haben den Tag nicht unter uns begonnen, aber wir können ihn unter uns ausklingen lassen." Das schien sich in ihren Ohren nicht falsch anzuhören, weshalb sie nun zum Bett gingen.

"Du siehst so schön aus, auch mit einem Jahr mehr auf dem Buckel." , feixte er fies, und wappnete sich für die körperliche Riposte, die aber ausblieb. Sein Blick wanderte zum Juma - Kuchen.

"Na dann. Wünsch Dir was!"

|| Mon Calamari ▫ Coral City ▫ Jedi - Hotel ▫ Zimmer von Mara || ▫ Vorin & Mara
 
- Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - Yacht "the Promise" - Oberdeck - Miranda, diverse Gäste -​

Ihr Handrücken kribbelte noch eine ganze Weile, Rin und dieser galante Handkuss waren schon längst nicht mehr als eine Erinnerung wenn auch eine sehr frische. Miranda hatte sich mittlerweile einen Corellian Sunrise bestellt und trank diesen, diese scharf süße Fruchtigkeit auf der Zunge genießend, langsam aus. Sie begegnete im Alltag recht vielen neuen Personen, fantastischen wie regelrechten Arschgeigen. Sie konnte mit beiden Spezies umgehen, und ja in der Charakter Farbtabelle gab es zwischen schwarz und weis diverse Grau Schattierungen. Rin war auf dieser etablierten Tabelle Lila...

Normalerweise hätte sie diese Begegnung abgehakt und in die Schublade „skuril“ abgelegt und wäre ohne sich durch dieses Erlebnis weiter belasten zu lassen weiter gezogen. Das ging jetzt nicht mehr, denn Rin war jemand der zu Jibrielle gehörte. Wenn man mit jemandem zusammen war musste man sich eben mit dessen Umfeld befassen. Und da Jibrielle eine klassische Familie im eigentlichen Sinne fehlte, würden wohl auch in Zukunft Begegnungen mit Rin oder anderen Jedi statt finden. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, dieses unendeckte Land namens Beziehung beherbergte doch viele Hürden. Ob sie die alle mit bravour meistern konnte würde sich zeigen. Sie wusste nur das sie unbedingten Willen hatte Jibrielle diese gerade eben entstandene Bindung zwischen ihnen nicht bereuen zu lassen, niemals, egal was die Zukunft brachte.


„Darf ich Ihnen noch ein Getränk anbieten Miss?“

Miranda sah vom tiefschwarzen Ozean auf, und lies diesen genau wie ihr Gedankenwerk hinter sich als sie angesprochen wurde. Es war die arme Kellnerin von eben, jene die die teure Flasche zerbrochen hatte, sie lächelte.

„Gern“.

Diesmal bestellte sie sich allerdings ein Wasser, der Alkohol war ihr bereits in diesen zwei Drinks mächtig zu Kopf gestiegen, vermutlich den Medikamenten zum dank. Tja in früheren Tagen hätte sie sich über diese Wirkung gefreut, betrunken ohne viel Geld an der Theke zu lassen. Doch heute? Heute wollte sie dem süßesten Rauschmittel, mit den intensivsten grünen Augen die sie je gesehen hatte, nicht betrunken ins Dekolte fallen.

Rin hatte recht, jeder Moment den sie nicht mit ihr verbrachte, hier an diesem schönen Ort, zu diesem Anlaß, war eine kleine Tragödie. Es wurde Zeit wieder zu ihr zurück zu kehren, mittlerweile musste sie hoffentlich alles mit ihrem Gesprächspartner (Adrian) geklärt haben. Vielleicht suchte sie sie gar, Miranda hatte völlig vergessen ihr auf ihre Nachricht zu antworten. Sie überlegte kurz ihr eine Nachricht zu schreiben, beschloss dann aber erst ihr Glück unter Deck an der Bar zu suchen wo sie sie eben zurück gelassen hatte. Die Naboo schlenderte, noch einmal den Ausblick auf die Sterne genießend langsam in Richtung der Treppen. Was für ein Abend!

Ein blonder Schopf viel ihr nahe des Ausgangs ins Auge, es war Sheldon und er hielt eine wirklich schöne Frau (Noa) in den Armen. Miranda schmunzelte, der von Cris versprochene Tanz würde heute Abend wohl ausfallen.... Was nicht schlimm war denn sie würde jetzt mit jemand ganz besonderes tanzen...wenn sie sie endlich fand.....

Vielleicht 10 Minuten später war Jibrielle endlich gefunden, auf Deck 2 im Ballsaal....tanzend.....

Miranda legte den Kopf schief als sie die Szenerie betrachtete, ihre Freundin tanzte mit diesem lächerlich attraktiven Kerl der auch noch lächerlich gut tanzen konnte und hielt die Augen voller Genuss geschlossen. Die Naboo stutzte und verschränkte, vermutlich verwirrt drein schauend wie eine auf dem Rücken gelandete Schildkröte, die Arme. Nein sie glaubte nicht das Jibrielle vor hatte mit diesem Kerl an zu bandeln. Aber sie so mit ihm zu sehen gefiel ihr gar nicht...wieso tanzte sie mit ihm und nicht mit ihr ?

Und dann brach sie in leises Gelächter aus als ihr einfiel das sie vorhin direkt Cris zum Tanz hatte bitten wollen. Sie saß gerade sowas von im Glashaus, und beschloss jetzt einfach nicht mit Steinen zu werfen. Vermutlich war jener Mann ihr wichtig und das war gut so und sie würde jetzt einfach abwarten und sich definitiv den nächsten Tanz klauen.


- Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - Yacht "the Promise" - Deck 2- Ballsaal - Miranda, diverse Gäste -​
 
[Calamari-System || Dac || Hafen von Coral City || „Promise“ || Promenadendeck || Captain Navara Ven im Gespräch mit einem Commander Bru-Th Agoch, einige andere Gäste in unmittelbarer Nähe und im Hintergrund (darunter Ulo Sammandi, Turima Belandri und Kanzler Quún)]

Fassungslos starrte der erzürnte Twi'lek den diplomatischen Corellianer an. Könnten Gedanken oder Blicke wirklich töten, dann wäre Bru-Th Agoch, Jedi-Meister und Commander der Flotte der Neuen Republik, in diesem Moment wohl tot umgefallen. Doch zu seinem Glück lief die „Promise“ gerade in den Hafen Coral Citys ein und mit dem offiziellen Ende des Siegesballs machte sich zur gleichen Zeit die gewohnte Betriebsamkeit breit, die beim Verlassen von Fahrzeugen scheinbar ständig dazu gehörte. Navara Ven blieb also keine Gelegenheit mehr dem rangniedrigeren Offizier irgendwelche Sätze knurrend an den Kopf zu werfen. Im Strom der anderen Gäste trottete der Captain gemächlich in Richtung Gangway. Ein bisschen freuen konnte er sich höchstens über den Umstand, dass seinen seekranken Körper die Aussicht auf festen Boden schon ein wenig beruhigte. Jedoch zweifelte man bei ihm zu recht daran, dass die eine Sache irgendwie die andere aufwog.

Hatte man all die Gespräche, die Navara an diesem Abend geführt hatte, bewusst arrangiert? Sollten Casia de Lieven, Padme Master und zum Schluss Bru-Th Agoch auf Navara treffen? Sollte man ihn erst einmal „weich“ klopfen, um ihm anschließend ohne jegliche Gefahren solch einen Befehl unter die Nase zu halten? Solche Fragen schwirrten durch den Kopf des muskulösen Twi'lek. Warum gab man ausgerechnet ihm solche Anweisungen? Konnte man ihn nicht einfach eine Einheit zum Stören der feindlichen Handelswege geben? Konnte man ihn nicht einfach an der Front lassen? Misslaunig blickte der grünhäutige Uniformierte drein als er erneut über den roten Teppich spazierte. Jeglicher Glanz, der vielleicht ein paar Stunden zuvor noch spürbar gewirkt hatte, schien für ihn inzwischen gänzlich verflogen zu sein. Er sah die Welt nur noch dunkel...

Schweigend stieg er in ein wartendes Gleitertaxi, gab dem freundlichen Fahrer mit knappen Worten die Adresse seiner momentanen Unterkunft und ließ sich anschließend zum Hotel fahren. Sollte sich der Nichtmensch tatsächlich dem Befehl beugen, dann würde er seine persönliche Habe mitnehmen müssen. Schließlich konnte es unter Umständen Monate oder gar Jahre dauern bis er wieder einmal nach Mon Calamari gerufen wurde. Während seine Gedanken darum kreisten, ob er zum ersten Mal in seinem (Militär-)Leben einen Befehl tatsächlich verweigern sollte, lehnte er seinen Kopf zurück und ließ sich weiter durch Coral Citys „Straßen“ kutschieren. Da die Stadt bloß zu einem Bruchteil über der Wasseroberfläche war, durfte sich Navara bald wieder unweigerlich mit dem unliebsamen Thema „Meer“ konfrontiert sehen. Friedlich schwimmend zogen neben Mon Calamari und Quarren auch kleinere Fische, Krebse und Quallen an seinem Fenster vorbei. Im Gegensatz zu den meisten Planeten schien sich auf Dac das Leben eher unter der Wasseroberfläche abzuspielen.

…​

Fast eine ganze Stunde hatte der muskulöse Twi'lek in seinem Hotelzimmer mit sich gerungen, aber am Ende hatte trotz aller Widrigkeiten doch sein unumstößliches Pflichtbewusstsein obsiegt. Beinah fluchend hatte er sich erneut ein Gleitertaxi rufen lassen und war anschließend zum Raumhafen der planetaren Hauptstadt aufgebrochen. Laut dem corellianischen Kommandanten der „Massive“ sollte dort im Bereich, der allein für Militärs reserviert war, ein Shuttle auf ihn warten – und tatsächlich hatte der dunkelblonde Mensch nicht gelogen. Im Pulk etlicher Fähren wartete ein RM-Null-Neun-Modell im Hangar auf ihn. Höflich trat der Co-Pilot an Navara heran, begrüßte ihn, nahm ihm rasch den Seesack ab und führte ihn danach in den Passagierraum. Offensichtlich wollte man nicht noch mehr Zeit verlieren, denn kaum als sich der nichtmenschliche Captain auf einen freien Platz gesetzt hatte, heulten schon die Triebwerke am Heck los und das Shuttle setzte sich in Bewegung.

Hatte er sich richtig entschieden? Diese Frage stellte sich ihm unweigerlich. Während das Shuttle in immer höhere Spähren gelangte, ließen ihn die Probleme, die ihm am Boden begegnet waren, nicht mehr los. Unruhig regelte sich sein linker Lekku auf der beigen Jacke. Krümmte sich für eine Weile nach links, krümmte sich für eine Weile nach rechts. Gleichzeitig starrte er mit seinen gelben Augen auf einen flimmernden Monitor. Lokales Programm lief zur Unterhaltung der Passagiere – also ihm. Doch dafür konnte sich Navara im Moment nur schwer erwärmen. Während gerade irgendein seriös wirkender Quarre im laufenden Programm faire Lebensversicherungen anpries, tauchte am Rand – ganz beiläufig – die Meldung auf, dass man den Planeten inzwischen verlassen hatte. Damit war für den Twi'lek ein endgültiger Rückzug nicht mehr möglich. Unweigerlich brachte ihn das RM-Null-Neun Shuttle nun auf die „Massive“. Daran konnte er nichts mehr ändern. Fatalistisch ergab er sich deshalb seinem Schicksal.

Nicht fern des wichtigsten Planeten der Neuen Republik hatte der Liberator Transportkreuzer seine Position bezogen. Riesig wirkten die beiden Eingänge zum Hangar der „Massive“, die an der Stelle angebracht waren, wo bei anderen Schiffen ein Bug war. Die massiven Spitzen zweier abgeknickter Flügel flankierten diesen Bereich. In diesem Moment konnte man höchstens Außen sehen, dass die Piloten das Tempo deutlich reduzierten. Langsam, fast schleichend näherte sich das winzige Shuttle dem linken Zugang. Behutsam nahmen die Repulsoren ihre Arbeit auf. Tasteten zögerlich nach dem festen Stahlboden. Erste Geräusche drangen durch als die Fähre endlich das Dämmfeld durchflogen hatte. Grimmig schaute Navara drein als er sich über seine Dienstuniform fuhr. Da Shuttleflüge für den Twi'lek keine Seltenheit waren, konnte er spüren als die Fähre endgültig aufsetzte. Damit hatte er das Ende seiner „Reise“ erreicht. Als das Signal aufleuchtete, schnallte sich der Captain ab, griff nach seinem Seesack und machte sich daran die Fähre zu verlassen.

[Calamari-System || Orbit von Dac || LTK „Massive“ || Hangar || Captain Navara Ven]
 
[Calamari System | Dac | Gewässer von Coral City | "Promise" | auf dem Weg das Schiff zu verlassen] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Navara Ven und weiter Gäste


Die schiere Masse der Gäste an Bord der Promise drängte nach dem Ende des Feuerwerks und der Festlichkeiten zu den Landungsstegen gleich einer Welle, die sich danach sehnte gegen die Küstenmauer zu klatschen. Wenn zufällig ein gewisser twi'lekischer Captain darunter gewesen wäre, hätte Bru-Th in diesem Moment insgeheim nichts dagegen gehabt, doch verbannte er gleich daraufhin diesen und ähnliche Gedanken wieder aus seinem Verstand, sich der Gefährlichkeit solcher Empfindungen bewusst. Während das Gedränge am Pier am größten war, hatte er Navara aus den Augen verloren. Der hochgewachsene Corellianer drängte sich fortan allein durch die Sicherheitskontrollen, entschuldigte sich höflich bei einer leicht angetrunken Frau dafür, dass er ihr auf die Füße getreten war, obwohl es sich eigentlich anders herum ereignet hatte und stapfte mürrischen Schrittes Richtung Raumhafen, wie es so viele der Gäste taten.

Der frischgebackene Commander fragte sich, ob Navara dem Befehl Folge leisten würde und wie angeordnet auf der Massive seinen Dienst antreten würde, doch trotz des wortlosen Abgangs des Twi'leks und der zuletzt mehr als vergifteten Stimmung zwischen den beiden Männern, wollte Bru-Th nicht so recht daran glauben, dass ein Mann wie Navara Ven, ein aufstrebender Schiffscaptain, den Befehl eines Vorgesetzten ignorierte. Er war einfach nicht der Typ dafür, sinnierte Bru-Th, während er zügigen Schrittes den Hafen des planetaren Raumhafens durchmaß. Der Ort war ein Knotenpunkt und Umschlagplatz für Reisende aller Art, die aus den Kernwelten nach Mon Calamari kamen oder eben dorthin wollten. Dauerhaft unterwasser zu leben, wie es die Mon Cals und Quarren seit jeher, mal friedlich nebeneinander, dann in kriegerischen Auseinandersetzungen verstrickt, taten, konnte Bru-Th sich nicht vorstellen, wenngleich der Unterschiede zum Leben im Weltraum wahrlich nicht sehr groß war.

Der Weg zurück auf die Massive führte den Commander zu einem der großen Orbitallifte, der die Werften des Planeten mit den benötigten Ressourcen versorgte und der seinerseits gleich einer Spinne an einem kilometerlangen Seil hing, welches das eigentliche Wunder dieser ingenieurstechnischen Meisterleistung darstellte. Ein breitschultriger Quarren, der für das sichere Verstauen der Ladung des Orbitallifts Nummer 5 verantwortlich war, winkte Bru-Th mit wohlwollender Miene heran und bot dem hochgewachsenen Corellianer an es sich neben Durastahlstreben, Partikelbeschleunigern und Matrixkonvertern bequem zu machen, wenn er nicht auf den nächsten Personenlift warten wolle. Bru-Th nahm das Angebot dankend an, schwang sich galant auf einen der Träger, dann schlossen sich die Türen.

---​

Bru-Th betrat das Schiff mit gemischten Gefühlen, gleichwohl er schon beim Verlassen des Orbitallifts gesehen hatte, dass die Reparaturen an Bord der Massive so gut wie abgeschlossen waren. Den Ort des Scheitern wieder zu betreten, das wusste er aus seiner jahrelangen Erfahrung in Bezug auf die Ausbildung von Padawanen, war stets eine große Herausforderung. Es galt die Schatten der Vergangenheit zu überwinden und sich von ihrer destruktiven Wirkung zu lösen, doch selbst für einen gestandenen Jedi Meister war dies keine Aufgabe von Leichtigkeit. Während Bru-Th zielstrebig durch die gräulichen, funktionalen Gänge humpelte, die sich auch nach einem halben Jahr Dienst für ihn noch alle zum Verwechseln ähnlich sahen, stellte er zufrieden fest, dass die Crew der Massive funktionierte. Es herrschte allerorts ein geschäftiges Treiben: Waren wurden auf Antigrav-Schlitten durch die Korridore geschoben, um in den Transportbuchten auf den Decks fünf bis sieben verstaut zu werden, Raumjägerpiloten hasteten durch die Gänge um nicht zu spät zu ihren Briefings zu kommen und über allem lag die rastlose Stimme von Chefingenieur Sovv, der Wartungsteams an diesen und jenen Ort des Schiffes beorderte. Bru-Th nahm den Turbolift, welcher ihn zu seinem Quartier auf Deck 2 brachte. Ein kurzer Blick auf das Chrono verriet dem Jedi Meister, dass er sehr zeitig auf das Schiff zurückgekehrt war und man ihn erst in gut zwei Stunden zurück erwartete. Dem Drang nicht nachgebend, sich auf der Hauptbrücke nach dem exakten Stand der Vorbereitungen für das Verlassen des Raumdocks zu informieren, drückte er auf den fingerabdruckgesteuerten Taster vor seinem Quartier und die Tür glitt lautlos zur Seite. Bru-Th trat ein.

Als sich die Tür wieder schloss, wich die Anspannung aus seinen Gliedern und der Schmerz in seinem Bein flammte wieder auf, sodass sich der gebeutelte Corellianer auf seinen Gehstock stützen musste. "Wird das jemals enden?", dachte Bru-Th und ließ sich im hinteren Teil der Kabine auf sein Bett nieder, wobei ihm ein leichtes Stöhnen entwich. Er krempelte die Hose seiner Uniform hoch und besah sich die schmerzende Stelle an seinem Oberschenkel, doch abgesehen von einer mittelgroßen Narbe war dort nichts zu sehen. Der Schmerz blieb jedoch und auch wiederholtes Reiben an der Stelle, als käme die Verletzung einem Insektenstich gleich, sorgte nicht für Linderung. Bru-Th lag noch immer in Gedanken versunken, leicht dösend auf dem Bett, als das Intercom piepte und ihn schlagartig in die Wirklichkeit zurückholte. Kurz musste sich der Commander orientieren, dann betätigte er an seinem Nachttisch den entsprechenden Knopf, räusperte sich und bestätigte:


"Agoch hier, was gibts?"

Durch das Com war die vertraute Stimme von Lt. Cmdr. Saris zu hören. Saris, wirkte leicht aufgeregt und ihre Stimme war wie immer einen Funken zu laut, als sie pflichtbewusst und knapp erklärte:

"Commander, die Fähre von Captain Ven ist eingetroffen."

Bru-Th vertrieb die letzten Ausläufer der Benommenheit aus seinem Geist und entgegnete seinem XO und stärkstem Kritiker an Bord etwas unbeholfen:

"Ah, gut! Was, äh ... sieht das Protokoll in diesem Fall vor, Saris?"

"Zwei Führungsoffiziere und Sie als Kommandant sollten den Captain in Jägerbucht eins begrüßen, Sir."

Für Bru-Ths Geschmack sprach Saris das 'Sir' ein wenig zu schneidend aus, doch überging der hochgewachsene Corellianer den unausgesprochenen Vorwurf, der in Saris Rat mitschwang und so befahl er der rothaarigen Frau zusammen mit Major Sebolto, dem Sternenjägerkommandanten in fünf Minuten in der Andockbucht zu sein, um Captain Ven zu empfangen. So rasch es ihm möglich war, ging der Commander zu seinem Schrank und zog eine neue Uniform vom Kleiderbügel, um flink hinein zu schlüpfen. Einen Moment fiel dabei sein Blick auf seine Jedi-Tunika und sein Lichtschwert, das am selben Kleiderbügel baumelte, doch bevor nun auch noch die Selbstzweifel aufflammten, schloss er die Schranktür, strich sich die Uniform noch einmal glatt und begab sich ebenfalls zu Hangar eins.

Dort angekommen, warteten seine Flaggoffiziere dort bereits neben der heruntergelassenen Rampe einer Raumfähre, wie man sie im Orbit um Mon Calamari hundertfach zu sehen bekam. Das dampfförmig austretende Kühlmittel der Fähre, sowie die rot-rotierenden Warnleuchten des Hangars gaben der Szenerie eine latent aufgeladene Atmosphäre, "ein Vorbote, was da kommen mag?", fragte sich Bru-Th, ohne dem Gedanken zu lange nachzueifern, denn wenige Augenblicke später trat Captain Ven mit einem Seesack bewaffnet aus dem Schiff und kam die Rampe hinunter, während seine Miene in säuerlicher Ausdruckslosigkeit verharrte.


"Willkommen an Bord, Sir", begann Bru-Th statutenkonform das Gespräch und stellte die bei ihm stehenden Offiziere vor. "Dies ist mein Erster Offizier, Lt. Cmdr. Saris und dies der Kommandant der Sternenjäger an Bord, Major Sebolto."

Während Saris dem Captain kurz zunickte, ging der Dug einen Schritt auf Navara zu, sog durch seine Nasenlöcher deutlich hörbar Luft ein und fügte der Begrüßung seines Commanders in sehr hart gesprochenem Basic hinzu:

"Ich habe viel von ihnen gehört, Sir. Bothawui, Corellia, Denon ... Sie haben keine der großen Schlacht verpasst und alle gemeistert."

Nach der Aufwartung seiner Brückenoffiziere wies Bru-Th dem Twi'lek den Weg zum Turbolift, ganz darauf bedacht sich gegenüber seinen Offizieren nicht anmerken zu lassen, wie zerrüttet das Verhältnis zu Captain Ven bereits nach dem ersten Aufeinandertreffen war. Er hatte den Auftrag, den gestandenen Offizier zu seinem eigenen Schiff nach Corellia zu bringen, doch was genau Ven in der Zwischenzeit beabsichtigte zu tun, wusste der hochgewachsene Corellianer beim besten Willen nicht, weswegen er sich kurzerhand dazu entschloss, ihn zu fragen:

"Captain, was darf ich Ihnen als erstes zeigen? Die Brücke, Ihr Quartier?"


[Calamari System | Orbit von Dac | LTK "Massive" | Hangar] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Navara Ven und Lt. Cmdr. Saris sowie Major Sebolto
 
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