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One Battle After Another ist ein wildes, überdrehtes Spektakel mit starken Stars und großartigen Einzelszenen, das aber seine politischen Themen nur anreißt und am Ende mehr Show als Substanz bietet. Unterhaltsam ja, aber kein großes Meisterwerk.
Beim gestrigen zweiten Sehen hat der Film für mich noch einmal an Intensität gewonnen. Mit Kenntnis des weiteren Verlaufs lassen sich die Elemente der Überzeichnung klarer einordnen und besser akzeptieren.
Problematisch bleibt allerdings DiCaprios Figur, die zwischen grotesker Karikatur als Mittel der politischen Satire und Momenten echter emotionaler Tiefe changiert. Diese Ambivalenz ist zwar reizvoll, wirkt aber für mich nicht immer stimmig. Gerade in einigen Passagen neigt DiCaprio zu übertriebenem Pathos, auch wenn er über weite Strecken eine bemerkenswerte Nuanciertheit zeigt.
De Caprio ist eindeutig ein Produkt von Andersons Abneigung gegen konventionelle Filmcharaktere und seiner Experimentierfreude in der filmischen Erzählweise. Di Caprios Figur kommt mir hauptsächlich wie "nicht charakterisiert" vor. Jemand ohne richtige Motivation und Background, der (SPOILER!!!!) immer gesagt bekommt, was er zu tun hat.