Bastion

Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Nebenraum des Thronsaals - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, bisher unbekannte Gesichter (Kira Guldur, Aren Vayliuar), sämtliche Mitglieder des Ritterordens, Herold Iago Kroan, Imperatorin Lucienne Raynar Vendar


Imperator Allegious war tot. Gefallen. Verraten und hinterlistig gestürzt. Selbst als seine Nachfolgerin mit unbestreitbarer Anmut den Nebenraum betrat – und Angelus sich gemeinsam mit den anderen vor der neuen Imperatorin niederkniete –, hallten diese Worte unaufhörlich in seinem Geist wider. Darth Allegious war sein Herr gewesen. Sein Patron. Sein Schild. In dessen Licht hatte sich der adelige Krieger gesonnt, unter dessen Schatten er Schutz gefunden. Es war Allegious, der ihn in den Ritterorden berief. Allegious, durch den er in den Extinktorenzirkel gefunden hatte. Allegious, durch dessen Einfluss er auf Kelada aus der Gefängniszelle befreit worden war. Angelus hatte ihn gefürchtet und respektiert. Und mehr noch – in einer Galaxis voller mächtiger Stimmen war Allegious die einzige Autorität gewesen, die Darth Angelus wirklich anerkannte. Sein Wegfall hinterließ eine Leere – kalt, stumm und drückend –, die sich wie ein eiserner Griff um Angelus’ Innerstes legte. Eine Lücke, die sich nicht nur um die Macht selbst drehte, sondern auch um Orientierung. Wie sollte es nun weitergehen? Nur eines wusste er mit unerschütterlicher Gewissheit: Von nun an war er auf sich allein gestellt. Ein junger Sith-Krieger, umgeben von Raubtieren – in einem Haifischbecken, in dem nur die Stärksten überlebten. Während um ihn herum die Szene weiterlief und die Stimme der Imperatorin Lucienne Vendar den Raum erfüllte, arbeitete sein Verstand bereits fieberhaft. Und in einem Punkt gewann er sofortige Klarheit: Er würde stärker, härter und unnachgiebiger sein müssen als je zuvor. Der Darth Angelus der Vergangenheit würde gegenüber dem, was nun kommen musste, verblassen – in jeder erdenklichen Hinsicht. Denn es gab keine höhere Autorität mehr, die ihn lenkte. Keine Ketten. Keine Schranken. Von jetzt an drehte sich alles nur noch um ihn.

Inmitten der Achterbahnfahrt aus Gedanken und Empfindungen über das, was vor ihm lag, zwang sich der Krieger zurück ins Hier und Jetzt. Anders als bei
Allegious verspürte er keine Furcht mehr, den Blick auf die neue Imperatorin zu richten. Sie war eine schöne Frau – weder jung noch alt, von natürlicher Eleganz, mit der Stilsicherheit einer Hochgeborenen. Und er erkannte es sofort, ohne auch nur darüber nachdenken zu müssen – so wie nur jemand es erkennen konnte, der selbst aus edler Herkunft stammte. Doch selbst sein treibender Opportunismus vermochte es noch nicht, ihn in die zustimmenden Jubelrufe mit einstimmen zu lassen. Zuerst musste er Klarheit darüber erlangen, was das alles für ihn bedeuten würde.

Wieder war es der
Herold, der hervortrat und das Wort an den innersten Zirkel imperialer Macht richtete – den Orden der imperialen Ritter. Sabar rechnete nicht damit, aus diesem ausgeschlossen zu werden, doch in seinem Inneren baute sich dennoch eine spürbare Spannung auf. Eine Gruppe von etwas abseits postierten Anwärtern wurde namentlich aufgerufen. Angelus hörte aufmerksam zu, analysierte jeden einzelnen Namen. Einer davon ließ ihn unweigerlich aufhorchen: Kira GuldurAdrias Mutter. Sein Blick wanderte zu ihr, gerade als sie sich, gemeinsam mit den anderen, zum Eid niederkniete und ihm dabei selbstverständlich den Rücken zukehrte. Sie war eine hochgewachsene Frau, und die Ähnlichkeit zu ihrer Tochter war kaum zu leugnen.

Dann begann die nächste Phase der Zeremonie. Die Ritter des Ordens gingen erneut auf die Knie, auch Angelus, um ihren Eid zu erneuern. Leise, im Einklang mit den anderen, sprach er die Worte nach, die der
Herold ihnen vortrug. Danach erhoben sie sich, gerade als die Stunde der Knappen anbrach. Der wölfische Blick des ehrgeizigen Kriegers flackerte kurz auf, als er auf das bronzene Ordenszeichen hinabblickte, das an der Schnalle um seinen Hals hing. Erste Namen wurden genannt, dann fiel seiner. Sein Blick hob sich zuerst, dann sein Körper – und seine grünen Augen trafen für einen flüchtigen Moment die der neuen Imperatorin. Unter dem schweren Pelzumhang, den er wie ein ständiges Schlachtbanner mit sich trug, trat Darth Angelus mit eleganter, raubtierhafter Anmut vor, um vor Lucienne Vendar zu knien. Kurz darauf ertönte auch Adrias Name, und er spürte ihre Präsenz leicht hinter sich, vertraut und gleichzeitig distanziert, ehe sie sich direkt neben ihm einfand.

Die
Imperatorin trat vor die vier Knappen, und mit jedem Schritt schien ihre Präsenz schwerer auf den Raum zu drücken – anziehend, aber zugleich von einer Wucht, die kaum zu ignorieren war. Ihre Stimme, ruhig und klar wie ein scharf geschliffenes Messer, schnitt durch jedes innere Zögern und ließ keinen Raum für Zweifel. Die vier wurden erhoben. Von diesem Moment an würde Darth Angelus den Ritterorden in Silber tragen. Der Ansatz eines dunklen Lächelns spielte um seine Lippen, als er entschlossen das Haupt hob und der Imperatorin direkt entgegenblickte. Wenn das die Karten waren, die ihm nach dem Fall seines Schutzherrn ausgehändigt worden waren, dann war es zumindest ein guter Anfang.

Gemeinsam mit den anderen Erhobenen trat er zurück in den Halbkreis. Die Zeremonie setzte sich fort, doch versank im Sog seiner Gedanken. Was hier geschah, war Geschichte. Das Imperium stand am Beginn einer neuen Ära – es würde Vergeltung üben, seine Feinde brechen und seine Dominanz über die Galaxie erneut festschreiben. Und mit diesem Umbruch eröffneten sich neue Wege.
Allegious hatte ihn einst auserwählt, weil er in ihm etwas Besonderes erkannte. Lucienne Vendar ging es hingegen wohl um die Sicherung ihrer Macht und den Erhalt des Ritterordens als Machtstruktur. Die erste Option war für Sabar sicherlich vorteilhafter, doch auch mit dem Status Quo würde er arbeiten können.

Der Herold verabschiedete sich und die Herrscherin bald darauf nach einer letzten feierlichen Ansprache, ehe die beiden die Halle verließen. Während sich der Halbkreis bereits lichtete, blieb Angelus wie angewurzelt stehen. Seine Hand glitt langsam hoch zu dem neuen Silberorden um seinen Hals.

Er fasste er seinen Entschluss, der wie durch einen Automatismus seinem Selbstverständnis entsprang: Sein Aufstieg würde unverändert weitergehen. Er war der Prachtvollste. Der Stärkste. Der Schönste. Und auch Imperatorin Vendar würde das erkennen – früher oder später.

Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Nebenraum des Thronsaals - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, sämtliche Mitglieder des Ritterordens
 
Bastion, Tempel der Sith, Kuppelsaal-Nebensaal des Thronsaals: Imperatorin Lucienne Raynar Vendar, Adria, Angelus, Zion, Kira, Aren, der Herold, und einige andere Geladene.


Sie durften sich erheben. Die neue Imperatorin wollte zu ihnen sprechen. Adria beobachtete sie genau und lauschte ihren Worten. Nicht die geringste Bewegung entging ihr. Adria studierte sie förmlich. Die Sith da vorne hatte es geschafft. Sie war eine Frau wie Adria und dennoch war sie jetzt Imperatorin. Sie hatte Autorität und ihr ganzes Auftreten war einschüchternd. Eine Konkurrenz für ihre Mutter hatten sie nicht einkalkuliert. Kira war eine Größe unter den Sith, aber an die neue Imperatorin reichte auch sie nicht heran. Sie brachte ihre nervige innere Stimme zum Schweigen, denn sie wollte doch zuhören.

Sie würden das Fundament sein, das Fundament ihrer Herrschaft. Damit waren die Ritter gemeint und somit auch Adria. Sie sollten für Stabilität und Fortbestand sorgen. Es waren schöne Worte, denen so viel Bedeutung innewohnte. Adria fühlte sich bedeutsam und wichtig. Ihre Hand spielte unbewusst mit dem Anhänger in Bronze, welches sie als Ritterin auswies. Alle Ritter waren etwas Besonderes! Das wurde ihr erst jetzt so richtig in vollem Umfang bewusst. Die Imperatorin tönte, das sie das Rückgrat des Imperiums seien. Früher hatte es Bürgerkrieg beim Machtwechsel gegeben, doch dieses Mal nicht.

Der Herold trat vor und verkündete neue Ritter. Der erste Name war ein ihr unbekannter Aren. Adria horchte auf, als dann der Name ihrer Mutter fiel und war plötzlich dermaßen aufgeregt, als beträfe es sie selbst. Ihre Mutter durchlief mit einigen Anderen die Aufnahmezeremonie und wurde durch den symbolischen Ritterschlag in den Kreis der Ritter aufgenommen. Adria freute es sehr, auch Mutter unter den Rittern dabei zu haben. Kira wurde der Anhänger in Bronze mit einer Kette um den Hals gelegt. Sie wusste, für ihre Mutter war es von großer Bedeutsamkeit. Der alte Imperator hatte sie töten wollen, als sie schwanger war. Obwohl es Quatsch war, fühlte Adria sich schuldig in dem Moment, so ein wenig. Auch Adria war damit sein Ziel gewesen. Auch noch, als sie klein war. So kam es ja erst dazu, dass sie als Dschungelkind aufwuchs. Später erhielt sie Anerkennung, doch ihre Mutter erhielt allenfalls Häppchen. Und ihr Vater war auf Geheiß Allegious umgekommen. Was hieß umgekommen?! Umgebracht! Die gesamte Familie hatte im Grunde unter dem Imperator gelitten. Jetzt brachen eindeutig neue Zeiten an. Gut, wenn Kira es mit oder ohne den Grafen Sturn zur Imperatorin geschafft hätte, wäre Adrias Aufstieg schneller vonstatten gegangen. Aber, unter der neuen Imperatorin Lady Vendar lag ihnen eine Zukunft vor den Füßen, eine Treppe, die sie nur hinaufsteigen brauchten. Alle Weichen waren dafür gestellt. Es würde nicht ganz so schnell sein, als wäre die Mutter selbst Imperatorin, aber schnell genug. Zufrieden blickte Adria in ihre Zukunft.

Die Imperatorin hielt noch eine Rede zu allen Rittern. Sie hätten in Zeiten wie diesen, in Zeiten des Umbruchs, ihre Standhaftigkeit bewiesen. Adria rauschten bei diesen Worten die Ohren. Umbruch!? In dem Moment wurde ihr alles klar. Und sie war froh, nicht gegen ihre Mutter gekämpft und diesen miesen alten schwachen Imperator beschützt zu haben, noch dazu, wobei sich später herausstellen sollte, dass der längst von der Jedirätin getötet worden war. Sie hatte auf der Seite gekämpft, die den Imperator Allegious stürzen, besser gesagt, töten wollte. Im Geiste sah sie dessen Leibwachen angro auf dem Boden der Zitadelle auf Kast tot oder sterbend. Sie selbst hatte Dutzende getötet. Dann sah sie die Schlacht gegen die Jedi vor ihrem geistigen Auge. Der Herold unterbrach ihre Erinnerung.

Er forderte alle auf, erneut niederzuknien und den Eid zu erneuern. Der Herold sprach ihnen die Worte vor, sie alle sprachen sie nach. Adria tat es mit Inbrunst der Überzeugung. Nach Janus`Tod lag alles in Scherben und sie dachten sich ihrer glorreichen Zukunft beraubt. Doch plötzlich sah alles ganz anders aus. Sie konnte optimistisch und positiv in die Zukunft blicken und nicht nur sie. Die gesamte Familie Guldur.

Sie durften sich wieder erheben. Es gab eine Beförderung. Adria verschlug es vor Aufregung fast den Atem, als sie hörte, dass Angelus aufgerufen wurde. Sie hoffte kurz, dass auch ihr Name fallen würde und so kam es. Gleich nach ihm. Sie kniete sich neben ihm nieder. Ihr Herz pochte aufgeregt. Sie und noch zwei Andere erhielten als Auszeichnung für ihre Verdienste an ihrem Amulett das Abzeichen in Silber. Adria spürte den Blick der neuen Imperatorin unverwandt auf sich, als sie ihr das Amulett umlegte. Adria ließ den Blick dabei gesenkt. Sie war dabei emotional zutiefst ergriffen. Sie wären nun das Schild des Imperiums, sprach die Imperatorin. Adria wollte die neue Imperatorin nicht enttäuschen. Sie war sehr stolz auf sich. Und, es würde noch mehr Geld monatlich bedeuten. Sie sagte, sie hätten sich dafür bewährt.

Der Herold sprach wieder, nachdem sich die Ritter in Silber, die gerade befördert worden waren, erhoben hatten. Schön war, dachte sich Adria, dass Mutter diesmal bei ihrer Beförderung dabei sein konnte. Ob sie stolz auf Adria war? Jedes Kind wünschte sich die Anerkennung seiner Eltern.

Der Herold forderte alle auf, sich im Saal um-bzw. anzusehen. Sie Alle, die hier Anwesenden, würden nun der Krönungszermonie beiwohnen und Zeuge dessen sein. Adria begriff, diese stand also doch noch entgegen ihrer Annahme aus. Mit der Krönung würde eine neue Ära anbrechen, prophezeite und versprach er. Adria war begeistert und ergriffen. Mutter, Angelus und sie würden dabei sein! Was für eine Ehre! Die eigentlich noch ungekrönte Imperatorin ging vor. Es sollte dazu in den Thronsaal gehen. Ein Raunen erhob sich. Man flüsterte sich schnell dies und das zu. Sie sollten noch etwas hier warten. Adria nutzte rasch ebenfalls die Gelegenheit und sprach Angelus neben sich an:


“Sorry, ich war dort. Ich sah seine Leiche. Allegious. Ich durfte darüber nichts sagen. Es war diese Jedirätin, die hier, ganz gewiss nicht ohne Hilfe, aus dem Tempel fliehen konnte. Es war eine ganze Horde Jedi. Meine Mutter und ich kämpften erbittert gegen Brianna. Sie wäre tot, wenn der Graf Sturn nicht alles versaut hätte.”

Sie zuckte dabei mit den Achseln, um ihre Worte zu unterstreichen.

“Wir können stolz auf uns sein. Silber! …Darf ich dir schnell meine Mutter, die große Kira Guldur vorstellen?”

Sie wartete seine Antwort nicht ab, denn als sie zusammengedrängt worden, warum auch immer war Bewegung entstanden, stand sie plötzlich neben ihnen und sie ergriff gleich die Gelegenheit.

Mutter, schön dich hier zu sehen und das du diesmal meiner Beförderung beiwohnen konntest. Ich freue mich, dass du nun auch eine Ritterin bist und zu uns gehörst. Mutter, das ist übrigens Darth Angelus. Er war damals während meiner Schülerzeit sowas wie ein Mitschüler und Kontrahent. Wir haben damals zusammen den legendären Jedi Fraan getötet. Das machte uns ein wenig berühmt. Und zu Rittern."

"
Angelus, das ist meine Mutter, die große Kira Guldur, Executorin. Es freut mich, sie dir vorstellen zu können.”

Dann flüsterte sie ihrer Mutter ins Ohr:

Mutter, unsere Zukunft liegt nicht in Scherben. Sie liegt vor uns. Lady Vendar ist unsere Zukunft! Und wir sind auserwählt worden, an der Krönung teilzunehmen! Lass dir das mal auf der Zunge zergehen! Und auf den Thron kommt eine Frau!”

Adria konnte ihr Glück kaum fassen. Sie schenke ihrer Mutter ein Lächeln und einen bedeutungsschweren Blick. Adria war auf die Krönung gespannt und voller Vorfreude.


Bastion, Tempel der Sith, Kuppelsaal neben dem Thronsaal: Zion, Adria, Kira, Angelus, Aren, viele andere Ritter
 
Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Verwaltungstrakt von Aurean Transit / Büro von Kestal / Sane, Samin, Sicherheitsmann Jonas, weitere Bewaffnete und Geiseln

Gemeinsam mit Samin schaffte Sane den bewusstlosen General aus dem Büro. Es war keine einfache Aufgabe. Eigentlich hätten sie eine Trage gebraucht, den Kopf des Mannes stabilisiert, vielleicht sogar einen Medizindroiden zur Unterstützung gehabt. Doch ihre Situation war weit entfernt von „ideal“. Wie lange war es her, dass er auf diese Weise jemanden versorgen musste? Wahrscheinlich während der letzten Schlacht von Corellia. Danach hatte er nur noch in Arztpraxen und Kliniken gearbeitet – Orte, an denen es wenigstens saubere Laken und funktionierende Ausrüstung gab. „Hier schließt sich der Kreis also“, dachte er und verkniff sich ein Lächeln. Dass ausgerechnet er, ein imperialer Adliger, auf Bastion einen imperialen General unter solchen Umständen versorgen würde – damit hätte er in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet.

Sie brachten den Mann durch die Korridore in den Pausenraum, begleitet von einem der bewaffneten Geiselnehmer. Sane wusste, dass sie ihren Aufpasser loswerden mussten – leise, wenn möglich. Danach brauchten sie einen Ausweg aus dem Tower. Zeit war ein entscheidender Faktor. Wenn sie zu langsam waren, verpassten sie Samins Tochter – und mit ihr vielleicht die einzige Chance, die Kinder von diesem Ort zu befreien. Kestal und seine Truppe taten im Grunde dasselbe wie sie – sie wollten die Kinder retten. Aber konnte man sie wirklich diesem Irren überlassen? Andererseits: Der CEO hatte es geschafft, sie all die Jahre unbemerkt vor dem Imperium zu verstecken. Das war mehr, als Sane selbst je erreicht hatte. Er schüttelte die Gedanken ab. Jetzt war nicht die Zeit für moralische Abwägungen. Ein Schritt nach dem anderen.

Als der General vorsichtig auf dem Boden des Pausenraums abgelegt wurde, griff Samin nach einem Notfall-Medipack an der Wand. Sane kniete sich bereits daneben und untersuchte die Verletzung. Der Schlag war heftig gewesen. Sie alle hatten das Knacken gehört – ein dumpfes, erschreckendes Geräusch, das Sane noch immer in den Ohren nachhallte. Wahrscheinlich war es der Schädelknochen gewesen. Vielleicht aber auch nur die Nase oder der Kiefer. Er zwang sich zur Konzentration.

„Schädelprellung. Möglicherweise ein Bruch. Eventuell sogar eine intrakranielle Blutung“, murmelte er, während er die Blutung vorsichtig abtastete. Dann riss er eine sterile Kompresse auf und drückte sie sanft auf die Wunde. „Wir müssen den Kopf ruhig halten“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Samin, während er mit improvisierten Bandagen aus dem Medipack die Kompresse befestigte. Eine Halskrause hatten sie nicht – also nahm er einen zusammengerollten Overall von einer Stuhllehne und bettete ihn seitlich gegen den Hals des Generals. Dann trafen sich seine und Samins Blicke. Er verstand sofort.

„Wir brauchen etwas zum Kühlen“, sagte er laut und sah sie dabei vielsagend an. Samin nickte knapp, wandte sich an die Wache und wies sie in festem Ton an, kaltes Wasser zu holen. Kaum war der Mann aus dem Raum, reichte sie Sane den Injektor. Mit geschickten Fingern schnappte er sich eines der Ampullenfläschchen und zog die Flüssigkeit auf. Ein starkes Beruhigungsmittel. In der richtigen Dosis ließ es den Gegner einfach bewusstlos werden. In der falschen konnte es töten. Sane hoffte, er hatte sich nicht verrechnet.

Als die Wache zurückkehrte und ihm das Glas Wasser reichte, ging alles blitzschnell. Der alte Automatismus funktionierte noch. Sane packte den Mann am Arm, drehte sich mit einer fließenden Bewegung hinter ihn, presste eine Hand auf den Mund – und rammte die Spritze in seinen Hals. Ein Zischen. Ein erstickter Laut. Dann brach der Mann zusammen, die Beine einknickend wie bei einer Puppe, deren Fäden man gekappt hatte. Nur das Klirren des fallenden Glases war zu hören.

Sane griff sofort nach dem E-11 des Geiselnehmers, überprüfte mit geübtem Blick die Waffe, stellte auf Betäubung und klappte die Schulterstütze aus. Für den General hatte er getan, was in seiner Macht stand. Natürlich wäre es besser gewesen, ein Sanitäter bliebe bei ihm – aber das war keine Option.

„Die merken vielleicht schon, dass hier was nicht stimmt“, sagte er knapp. „Wir müssen weg. Jetzt. Bleib hinter mir.“

Das Treppenhaus? Keine Chance – dort hatte Kestal sicher Wachen positioniert. Aber in einem Hochhaus wie diesem gab es Wartungsschächte. Und wo es Turbolifte gab, gab es Zugangspunkte für Techniker. Mit der Waffe im Anschlag lugte Sane vorsichtig auf den Korridor hinaus.

„Ich bin mir sicher, ich hab was gehört“, klang es dumpf aus dem Büro Kestals.

„Dann geh doch nachschauen, wenn du dir so sicher bist!“

Sane griff nach Samins Hand, legte sie sich auf die Schulter – ein stummes Zeichen. Sie bewegten sich geduckt durch den Flur, Schritt für Schritt. Die Turbolifte lagen nicht in der Richtung, aus der sie gekommen waren – das wusste Sane. Also blieb nur die entgegengesetzte Seite. Er schlich an den Bürozellen entlang. Das gedimmte rote Notlicht tauchte die Gänge in Schatten. Ausnahmsweise spielte die Situation ihnen in die Karten.


Bastion / Alt-Varnin / Centrilux-Tower / Verwaltungstrakt von Aurean Transit / Korridor / Sane, Samin
 
Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo, Jean, Lily, sowie (NPCs) Q9 und Major Quarrel

Jean runzelte leicht die Stirn, als Ralo seine Zweifel formulierte. Ihre Augen blieben auf den schematischen Grundrissen des Centrilux-Towers, doch ihre Stimme war deutlich – und klar auf die Lage konzentriert:


„Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wenn es eine offizielle Verbindung zum Kameranetz gibt, nutzen wir die." brummte die Agentin und nickte dann gedankenverloren.


Sie wandte sich leicht in Richtung des BSC-Majors. Ihre Haltung war angespannt, aber fest.


„Major, lassen Sie Ihre Techniker die Verbindung zum internen Überwachungsnetz aufbauen. Aber ich will in spätestens fünf Minuten sehen, was im Gebäude passiert. Die Zeit rennt uns weg“


Dann sah sie wieder zu Ralo.


„Ich würde vorschlagen, dass du die BSC Einheiten beim Zugriff koordinierst“sagte die Agentin an ihren Kollegen gewandt und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die aus dem Dutt gefallen war.


Sie atmete einmal tief durch, dann trat sie an das zentrale Kom-Terminal.


„Ich will außerdem Funkkontakt mit dem Anführer der Geiselnehmer. Gibt es einen Kanal? Ein Frequenzband? Ich will jetzt mit ihnen sprechen.“


Die Agentin sah nicht einmal auf die Uhr – aber jeder spürte, dass die Minuten zählten. Ihr Herz raste, doch die Agentin versuchte die kühle Miene zu halten. Wenn auch nur ein Name der Gästeliste auf einem Friedhof in Bastion liegen würde, könnte sie sich das nicht verzeihen.

Jean wartete nervös als der Techniker begann an einer Verbindung zu arbeiten. Verhandlungen hatte sie noch nie geführt.

Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo, Jean, Lily, sowie (NPCs) Q9 und Major Quarrel
 
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Bastion – Sith-Tempel, in den Katakomben – Marrev (NPC), Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture
Jemand hielt sie fest.


Ein leiser Laut entrang sich ihrer Kehle – mehr ein Röcheln als ein Wort , als das Zittern langsam nachließ. Wärme. Ein Brustkorb, gegen den sie sich presste. Arme um sie. Hände, die nicht grob zupackten, sondern hielten. Die zitternde Welt, die um sie geschwankt hatte, war plötzlich wieder da, klarer, schärfer. Noch zu laut, zu dunkel – aber da.

Bailee…Brianna…

Sie fühlte die Präsenz der anderen deutlich, trotz der Dunkelheit ringsum. Keine Feindseligkeit, keine Angst, nur… Sorge. Und ein unnachahmlicher Hauch von trockener Echani-Ironie, der ihr fast ein erschöpftes Lächeln abrang. Bailees Stimme war da, ebenfalls warm und fest, und irgendwo im Hintergrund spürte sie auch Q’Tahem und Marrev. Diese vier… sie hielten sie mental aufrecht, während ihr eigener Geist wie ein zusammengefallenes Gebäude in sich zusammengesackt war.


„Es tut mir leid…“

Brachte sie schließlich heiser hervor. Die Worte brannten in ihrer Kehle.

„Ich... ich bin wieder da. Ich hab mich nur... einen Moment lang verloren.“

Bailees Arme fühlten sich warm an. Nicht unangenehm – nicht wie kürzlich, nicht wie die kalte Hand eines Medidroiden oder die Greifer, die ihr Körperteile bei vollem Bewusstsein aus dem Leib geholt und durch Maschinen ersetzt hatten. Es war… weich. Und echt.
Kestrel klammerte sich einen Moment lang an diese Wärme, wie ein ertrinkender an ein Stück Holz. Alles in ihr bebte noch, ihr Herz raste, als würde es aus ihrer Brust fliehen wollen. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass sie gefallen war. Nur, dass sie die Kontrolle verloren hatte. Wieder einmal. Schwäche. Peinlich. Inmitten ihrer ehemaligen Padawane, derer, die sie zu führen geschworen hatte. Und sie? Lag da wie ein nasser Sack.
Aber Bailee beruhigte sie, ein Arm um ihre Taille, eine stützende Hand, ein Blick, der sagte: Ich bin hier.

Mit stockender Atmung und zitternden Gliedern ließ sie sich helfen. Sie biss die Zähne zusammen, kämpfte sich hoch, und als sie endlich wieder aufrecht stand – wankend, aber auf den Beinen – war da ein Hauch von Stolz. Nur ein Hauch.


„Geht schon…“

Murmelte sie heiser, mehr zu sich selbst als zu den anderen. Sie bemerkte die Gesten von Brianna und Q’Tahem nur nebenbei, die ihr helfen wollten. Kestrel war wie in Trance, um nicht erneut in Panik zu verfallen und ihre Gefühle runter zu kämpfen und in einem eisernen Gefängnis zu halten.

“Ich habe mir meine Behandlung nicht ausgesucht. Mir wäre mehr Menschlichkeit auch lieber gewesen, aber besser als hätten sie mich sterben lassen. Immerhin bin ich keine diabolische Maschine geworden. Noch nicht jedenfalls.”

Sagte Kestrel zu Brianna’s vorherigen Witz, um die Stimmung irgendwie zu heben, doch Kestrel war nicht nach Witzen zumute.

“Auch nett deine Geschichte zu Janus… . Ich glaube dir kein Wort. Glaubst du wirklich mich so beruhigen zu können? Dann trag nächstes Mal nicht so dick auf. Tz…also wirklich. Weiter weg von Realismus, ging wohl nicht, hm?”

Nun war es Kestrel, die sarkastisch wurde in ihrem Leid, denn es war ihr unangenehm gestützt werden zu müssen, weil sie mal wieder völlig versagte. Immerhin schien die Geschichte mit Eowyn zu stimmen, denn sie schienen zu wissen wo lang sie in den Katakomben wollten.

“Das mit Ribanna weiß ich, ich habe es live erlebt. Kira hat ihre Furcht genutzt und sie gezwungen Q’Tahem eine Kopftentakel abzuschneiden und hat sie damit auf die dunkle Seite gezogen. Sie hat aus purer Angst die Seite gewechselt, um nicht genauso gefoltert zu werden wie wir. Ich kann es ihr nichtmal verübeln. Uns hat man schlimme Dinge angetan.”

Flüsterte die Jedi-Meisterin und verzog bei den Erinnerungen schmerzlich das Gesicht.

“Ich dachte wirklich, ich hätte dich und Ribanna an die Dunkelheit verloren. Zum Glück bist du dem Licht doch treu geblieben, Brianna. Doch bis vor einigen Minuten quälte mich genau dieser Gedanke.”

Meinte Kestrel und lächelte matt.

“Was Sarissia betrifft…hoffe ich, dass Q’Tahem recht hat. Sie wurde so verletzt durch Kira, dass sie nicht mehr aufwachte. Sie lebte, aber die Sith ließen sie auf Ziost schwerverletzt in ihrer Zelle zurück. Sie war für sie wohl unbrauchbar. Vielleicht kam sie zu sich…und konnte sich befreien.”

Meinte die dunkelhaarige Jedi, doch ihr war deutlich anzuhören, dass sie wenig Hoffnung hatte.

Der Weg durch die Katakomben war beklemmend. Feucht, dunkel, von der Macht durchtränkt mit Dunkelheit und Blut. Sie kannte solche Orte, zu viele davon. Aber diesmal war es anders – diesmal war sie die Schwächste im Team. Es war Bailee, die sie hielt. Q’Tahem, der tapfer mitging trotz seiner Wunden. Und Brianna… die nicht mehr ihre Padawan war, sondern eine Ritterin. Stark. Wachsam. Mit einem Blick, der das nächste Unheil bereits witterte, ehe es geschah.

Kestrel hatte kaum den nächsten Schritt getan, als sie spürte, wie Bailee sich leicht versteifte. Instinktiv hielt sie den Atem an, tastete mit der Macht nach dem, was die Luft so plötzlich verändert hatte.
Dann kam die Bewegung. Schnell. Brutal. Ein Schatten, keine Sekunde Zeit. Brianna war schneller. Viel schneller. Ihre Doppelklinge flammte auf wie ein Lichtblitz, heiß, zischend. Metall zerschnitt Fleisch – und etwas fiel.
Kestrel sog die Luft ein, als sie das Wesen sah. Oder das, was davon übrig war.
Es war… nicht zu fassen. Twi’lek, dachte sie zuerst – aber falsch. Die Haut grau, wie verwest. Der Schädel kahl, deformiert, mit klaffenden Höhlen, wo Augen hätten sein sollen. Die Klauen lang, bizarr, als hätte jemand versucht, ein Raubtier in eine humanoide Form zu zwingen. Der Körper… zu viele Gelenke. Zu viele Fehler. Das Ding war ein Fehler. Es war ein Monster.
Sie spürte, wie sich ihr Magen drehte.


„Furchtbar…“

Flüsterte sie, mehr zu sich selbst als zu den anderen. Ihre Hand ballte sich an Bailees Ärmel. Nicht aus Angst – aus Entsetzen.

„Daran forschen sie also hier…“

Ihre Stimme war brüchig.

„Verlorene Seelen zu Waffen machen. Sith-Spielzeuge. Die Dunkle Seite hat keine Grenzen. Ich habe eines ihrer Labore gesehen. Ihre grausamen Experimente. Sie wollten auch eines aus mir machen. Einige aus dem Gefangenentrakt landeten dort. Hoffentlich …hoffentlich haben sie Sane nicht solches angetan.“

Briannas Warnung riss sie aus den Gedanken, ehe sich Tränen auf ihren Wangen bildeten. Es könnten noch mehr von denen geben!
Kestrel atmete einmal tief durch, zwang ihren geschundenen Körper zur Ruhe. Sie durfte sich keinen zweiten Zusammenbruch leisten. Nicht jetzt.
Q’Tahem warnte sie plötzlich, dass sie verfolgt wurden und Kestrel fluchte leise und befreite sich aus Bailee’s Griff.


“So kannst du dich besser verteidigen! Ich gehe leicht in Deckung und verteidige mich mit der Macht, so gut es geht!”

Meinte Kestrel, welche der Padawan nicht unnötig im Weg stehen wollte. Die geschundene Jedi-Meisterin humpelte zur nächsten Wand und drückte sich mit dem Rücken eng dagegen und streckte ihre Hand aus. Eine ganze Horde von solchen Kreaturen wie eben kamen plötzlich von beiden Seiten auf sie zu. Wie viele es genau waren, wusste Kestrel durch die Dunkelheit nicht. Sie hatten jedoch durch ihre Gespräche wohl eindeutig zu viel Lärm gemacht. Mit der Macht stieß Kestrel einige von ihnen zurück oder warf sie unsanft gegen eine Wand, während die anderen in Kampfposition waren.

“Vorsicht Bailee!”

Ausgerechnet die Padawan wurde plötzlich von der Decke attackiert. Wo kamen diese so plötzlich alle her? Krochen sie etwa an der Decke entlang?! Kestrel war mehr als froh, dass sie nicht mehr halb in ihren Armen lag und sie im Kampf behinderte. Doch die Jedi Meisterin war nicht schnell genug, um die Nautolanerin zu retten, als sich das Vieh auf sie stürzte und mit vollem Gewicht auf sie nieder ging.

Kestrel fluchte.


"Marrev!"

Auch er wurde von der Decke attackiert und er und das Wesen fielen ins Dreckwasser und das Vieh hielt ihn unter Wasser, so dass er nicht mehr Luft holen konnte. Kestrel fluchte und streckte die Hand nach ihm aus, doch vor lauter Panik und Erschöpfung bekam sie keine Verbindung zur Macht. Es war so, als würde sie ihr immer wieder entgleiten. Ihre ausgestreckte Hand zitterte heftig und sie fluchte verzweifelt.

Bastion – Sith-Tempel, in den Katakomben – Marrev (NPC), Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Nebenraum des Thronsaals - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, sämtliche Mitglieder des Ritterordens

Die gewaltige Kuppelhalle hallte noch von den Worten des Herlods wider, dessen Stimme wie ein feierliches Echo zwischen den glatten, dunklen Wänden der Sith-Pyramide tanzte. Kira stand regungslos in der Reihe der Auserwählten, umgeben von vertrauten wie auch fremden Gesichtern, während ihre Gedanken wie ein Sturm unter der Oberfläche kreisten. Die Luft schien schwer – nicht nur von Bedeutung, sondern auch von Erwartung.

Die neue Imperatorin stand auf ihrem Podest, aufrecht, beinahe erhaben, in eine Aura gehüllt, die zugleich majestätisch wie gefährlich wirkte. Neben ihr
Darth Zion, ruhig und aufmerksam, mit diesem Blick, der selbst in der Stille alles zu durchdringen schien.

Dann fiel ihr Name neben
Aren Vayliuar.

Ein sanfter Stich ging durch ihre Brust – Überraschung, eine leichte Beklommenheit, und doch auch etwas, das sich wie Stolz anfühlte. Es gab keine Zeit zu zögern. Ihre Schritte waren ruhig, bestimmt, während sie sich aus der Formation löste und nach vorn trat, der Mitte der Halle entgegen, der Imperatorin und dem Kreis der alten Ritter entgegen. Jeder Schritt hallte dumpf auf dem glattpolierten Stein wider, und mit jeder Bewegung schien sich die Welt enger um sie zu schließen.
In der Mitte angekommen, kniete sie nieder. Der Boden war kühl unter ihrem Knie, das Licht der Kuppel fiel wie ein unsichtbarer Schein auf ihre Schultern. Kira senkte den Kopf – nicht aus Unterwürfigkeit, sondern aus Respekt. Ihre Augen verweilten auf dem Boden, doch ihr Geist war wachsam. Es war ein Moment, der größer war als sie selbst.
Sie spürte die Präsenz derer, die um sie standen – die alte Macht des Zirkels, das leise Flackern der Fackeln, das Pulsieren von Macht in der Luft. Worte wurden gesprochen. Zeremonielle, getragen von Bedeutung. Es war, als würde das Imperium selbst zu ihr sprechen. Es gab das unheilvolle Summen eines Lichtschwertes an ihren Schultern. Sie spürte die Hitze die davon ausging unter dem schwarzen Leder.
Ein kalter Hauch streifte dennoch ihre Haut, als der Schwur vollzogen wurde. Sie sagte wie mechanisch, was man von ihr verlangte und dann war es vorbei.

Sie erhob sich mit derselben ruhigen Entschlossenheit, mit der sie getreten war, trat zurück in die Reihe. Kein Wort. Nur ihr Blick, der sich einen Moment lang mit dem der Imperatorin kreuzte – so flüchtig wie ein Schatten, und doch so schwerwiegend.
Weitere Namen folgten. Kira stand wieder regungslos. Doch in ihrem Innersten hatte sich etwas verändert. Etwas war erwacht.

Sie war nun ein Teil des Zirkels.

Ein Teil des Imperiums. Sie war nicht mehr die Ausgeschlossene. Sie war nun Teil von etwas Großem. Ihre Fähigkeiten wurden endlich anerkannt und genau das machte die neue Imperatorin nur umso sympatischer.
Die Worte der Imperatorin hallten noch in ihrem Geist wider, getragen von einer Präsenz, die Macht ausstrahlte, ohne zu drohen. Es war keine Tyrannin, die vor ihnen stand – sondern eine Herrscherin, die wusste, wie man führt. Eine, die eine Vision trug. In diesem Moment wusste Kira, dass sie sich nicht vor einer Frau verneigte. Sie beugte sich vor dem Imperium selbst. Und es war ein Imperium, dem sie dienen wollte.
Um sie herum weitere, alle würdig, alle ausgewählt. Doch Kira fühlte sich nicht nur als Soldatin unter Soldaten. Sie war Sith – und sie war mehr. In dieser Geste der Unterwerfung schwang keine Schwäche. Es war ein Eid, der aus Überzeugung geboren wurde.
Als sich die anderen Ritter im Raum niederknieten, um ihren Eid zu erneuern, spürte Kira eine Gänsehaut ihren Rücken hinablaufen. Die Worte des kollektiven Schwurs waren nicht einfach Worte. Sie waren ein Netz, das sich durch die Macht spannte – eine geistige Verbindung, die stärker war als Blut. Sie schwor mit. Nicht mit bebender Stimme, sondern mit innerer Festigkeit:
Ein Moment lang war es, als halte die Zeit den Atem an. Die Macht verdichtete sich, und Kira spürte sie wie ein dunkles Pulsieren tief in ihrem Innersten. Doch dann – der nächste Akt. Ihre Tochter wurde aufgerufen.

Kiras Blick glitt unwillkürlich zu
Adria, als diese vor die Imperatorin trat, neben einem Mann Namens Darth Angelus. Adria’s Haltung war aufrecht, ihre Bewegungen kontrolliert. Und dennoch sah Kira hinter dem disziplinierten Äußeren das brennende Feuer jener Frau, die sie selbst einst erzogen hatte – ein Flackern, das ihr gleichzeitig Stolz und einen Kloß im Hals bereitete.
Adria kniete, Seite an Seite mit Angelus, während die Imperatorin erneut das Wort erhob. Und als Lady Vendar ihre Tochter mit den Worten in den Rang einer Silbernen erhob, spürte Kira, wie sie etwas in ihrem Inneren spürte. Sie wandte den Blick kurz ab, nur für einen Herzschlag – nicht aus Schwäche, sondern weil dieser Augenblick mehr war als nur ein politisches Ereignis. Es war der Beweis, dass ihre Linie weiterging. Dass ihre Tochter nicht nur überlebt, sondern sich erhoben hatte – unter ihrer Führung, durch ihren eigenen Willen. Sie war aus ihrem Fleisch und Blut.
Die Macht verdichtete sich, und Kira spürte sie wie ein dunkles Pulsieren tief in ihrem Innersten. Dann der Befehl, sich zu erheben. Schwerfällig, aber mit Würde, stand sie auf, die Roben noch immer glatt anliegend, der Blick fest nach vorne gerichtet. Der Raum wurde nun gewechselt. Zur Krönung der neuen Imperatorin ging es nun in den Thronsaal. Ehrfürchtig folgte sie der Gruppe und stieß dabei auf Adria und Angelus.


Adria, ja, ich war auch sehr erfreut dich hier zu sehen und verstehe nun dein schnelles Verschwinden. Ich bin stolz auf dich. Du hast es verdient. Wir haben es verdient.”

Meinte Kira und wandte sich dann an
Darth Angelus und musterte den hoch gewachsenen Mann mit Fellumhang kurz mit ihren goldenen Augen.

“Sehr erfreut Sie kennenlernen zu dürfen. Ich fürchte, wir hatten vorher noch nicht das Vergnügen oder?”

Fragte Kira , während
Adria ihr etwas ins Ohr flüsterte, was Kira ein wenig als unhöflich empfand.

“Ja, dies sehe ich auch so
Adria. Eine große Zukunft steht uns allen bevor. Nichts ist verloren, sondern eine neue, glorreiche Ära steht uns bevor, in der wir endlich Teil davon sein dürfen.”

Sagte sie in normaler Lautstärke zu ihr, während sie alle den Thronsaal betraten.

Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Nebenraum des Thronsaals - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, sämtliche Mitglieder des Ritterordens
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Nebenraum des Thronsaals - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, sämtliche Mitglieder des Ritterordens


Langsam begann sich der Kuppelsaal zu lichten. Gespräche flammten auf, gedämpft von der beeindruckenden Akustik des gewölbten Raums. Die Sith-Ritter, eben noch vereint im Schweigen und wie Statuen vor ihrer neuen Herrscherin verharrend, bildeten nun kleinere Grüppchen, die sich voneinander absetzten. Ein mehrfaches Wispern ging durch den Raum – ehrfürchtig, kalkulierend, verschwörerisch. Darth Angelus jedoch rührte sich nicht. Noch immer stand er an exakt jener Stelle, an der er der Ansprache der neuen Imperatorin beigewohnt hatte – aufrecht, reglos und versunken im Sog seiner Gedanken. Die Worte der Imperatorin hallten in ihm nach, überlagert von einigen tieferen und äußerst intensiven ausgelösten Strömungen: Ehrgeiz, zwanghafte Zweifel und Visionen einer Zukunft, die nur er sehen konnte – oder sehen wollte. Sein Blick wanderte langsam durch den Raum. Und auf eine gewisse Art und Weise konnte er sich nicht des Eindrucks erwehren, dass er einer der wenigen Narren in diesem Raum war, die erst vor wenigen Minuten von der Kunde Allegious' Ableben erfahren hatten. Er musste etwas ändern. So konnte es nicht weitergehen. Auch wenn er sich selbst am nächsten stand und sich praktisch für keine anderen Wesen außer sich selbst interessierte; er brauchte Kontakte. Ein Netzwerk. Sprossen für die Leiter, die ihn an die Spitze führen würde und deren tragende Kraft ausreichen musste, um das erdrückende Gewicht seiner aufsteigenden Schritte zu tragen. Es war eine Farce, dass er offenbar tage- und wochenlang in der Illusion gelebt hatte, dass sein Imperator Darth Allegious hieß, während andere sich schon längst hatten vorbereiten können.

Die Gedanken des Ritter strömten zwischen Selbstverherrlichung und dem Schmieden von Plänen, als ihn plötzlich
Adrias Stimme zurück ins Diesseits beförderte. Sie hatte noch immer neben ihm gestanden. Er sah sie mit auffallend nachdenklicher Miene an, die sich ein Stück weit versteinerte, je mehr sie sprach. Hätte er eine Liste darüber anfertigen müssen, was ihm an ihren Ausführungen alles missfiel, hätte man in der Zwischenzeit den nächsten Imperator krönen können. Doch wenn er sich zwei Dinge hätte herauspicken müssen, die ihm besonders missfielen, dann war es einerseits der Umstand, dass sie ihn nicht eingeweiht hatte. Natürlich; die beiden waren noch ein Stück weit davon entfernt, so etwas wie eine Freundschaft zueinander zu unterhalten - vorausgesetzt man glaubte an das abstrakte Konzept der Freundschaft in einem Haifischbecken wie diesem. Sabar tat es jedenfalls nicht und hatte es schon vorher nicht in seinem früheren Leben. Jedoch hatte er erwartet, inzwischen ein so hohes Ansehen bei seiner früheren Mitstreiterin zu genießen, dass sie ihn zumindest im Hangar unterrichtet hätte, wenn nicht bereits im Voraus, um ihn zu warnen.

Und an zweiter Stelle der Umstand, dass sie dort war. Sie und ihre Mutter. Sie hatten die Chance, diese Jedi zu vernichten und ihren
Schirmherren zu beschützen... und diese Jedi-Rätin... hatte er das richtig gehört? Oder sich verhört? Seine Miene versteinerte sich noch ein Stück und er hob seine Hand, als würde er sowohl Adria als auch seine eigenen Gedanken unterbrechen wollen, um sich zu vergewissern, dass sie das meinte, was er glaubte.

"Die Jedirätin?"

Angelus wartete auf eine Bestätigung, die er auch erhielt. Adria fuhr fort und lobte ihre Leistung. Sein Blick fiel herunter auf seinen neuen Silberorden und er strich kurz über diesen. Dann beanspruchte die junge Kriegerin urplötzlich seine gesamte Aufmerksamkeit. Ihre Mutter. Kira Guldur. Der Pulk um sie zog sich etwas zusammen und prompt stand die Sith-Mutter bei ihnen, um ihre Tochter zu loben.

Angelus musterte sie mit seinen grünen Augen, strammte seinen Körper noch ein Stück und nickte ihr mit einem charismatischen Lächeln, das seinen nach wie vor etwas hin- und hergerissenen Zustand vollkommen verschleierte, zu, als ihre Tochter sie einander vorstellte. Sie war attraktiv, großgewachsen und strotzte geradezu vor Aura und Selbstbewusstsein. Der bronzene Orden um ihren Hals täuschte darüber hinweg, dass sie unter ihnen die Ranghöchste war.


"Lady Guldur, die Freude liegt ganz auf meiner Seite."

Nun wunderte Angelus auch nicht mehr, woher Adria ihre talentierte Veranlagung herhatte. Mit solch einer prächtigen Sith als Mutter... schien das Schicksal sie mehr als reichlich beschert zu haben. Umso fragwürdiger war es, wie sie damals an der Seite eines heruntergekommenen und entstellten Homunculus wie Darth Sikarius hatte enden können. Er schüttelte leicht den Kopf auf Kiras Frage hin, ob sie bisher schon das Vergnügen hatten.

"Ich konnte den Kämpfen auf Kast leider nicht beiwohnen..."

Ein winziger Sekundenbruchteil ließ seine Fassade kurz bröckeln, als seine Mundwinkel zuckten und seinen Unmut über diesen Umstand verrieten.

"...aber wie Adria mir berichtet hat, habt Ihr dem Jedi-Abschaum dort ordentlich eingeheizt"

Er verschränkte seine Arme und neigte sein Haupt hinüber in die Richtung, wo Darth Zion stand.

"Ich habe Sturn bereits während der Feier zu Darth Zions Aufnahme in den Orden gewarnt – vor dieser silberhaarigen Schlange, die er nicht von der Seite ließ. Aber offensichtlich hat bei ihm etwas anderes das Denken übernommen als sein Gehirn. Den Preis dafür hat er gezahlt"

Und das nicht nur er. Doch diesen Einschub verkniff er sich. Er durfte hier keinesfalls Schwäche zeigen. Auch nur ansatzweise andeuten, dass ihn die neuerlichen Entwicklungen und Umstände kalt erwischten. Er war Darth Angelus. Und er brauchte niemanden.

Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Nebenraum des Thronsaals - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, sämtliche Mitglieder des Ritterordens
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Nebenraum des Thronsaals - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, sämtliche Mitglieder des Ritterordens

Kira erwiderte seinen musternden Blick mit der souveränen Ruhe einer Frau, die gelernt hatte, sich nicht beirren zu lassen.
Angelus war höflich, kontrolliert, charmant sogar – doch sie las in ihm wie in einem offenen Buch. Hinter seinem Lächeln tobte mehr, als er zeigen wollte. Noch schwankte er, suchte Halt in einer Welt, die sich schneller wandelte als er sie greifen konnte. Fassaden, dachte sie. Wir alle tragen sie. Doch nur wenige wissen, wann es Zeit ist, sie abzulegen.

Darth
Angelus

Sagte sie ruhig, ihre Stimme tief und wohlgesetzt, mit einem Hauch von unterschwelliger Schärfe, die wie ein Rasiermesser unter Seide verborgen lag.

Man könnte sagen, wir haben dem Jedi-Abschaum auf Kast eingeheizt…“

Sie hielt inne, kurz, wie um ihre nächsten Worte abzuwägen. Ihre Augen verengten sich leicht.

…doch in Wahrheit lief nicht alles, wie es hätte laufen sollen. Zu viele sind entkommen. Vor allem sie.
Brianna.“

Das Wort kam über ihre Lippen wie Gift. Sie schmeckte es förmlich.

Ich hätte sie dort töten müssen – noch bevor sie Verrat begehen konnte. Noch bevor sie…
Janus beeinflusste.“

Ein kaum wahrnehmbares Zucken ihrer Kiefermuskeln verriet, dass der Name des Grafen mehr in ihr auslöste, als sie zeigen wollte. Es war nicht Trauer. Schon lange nicht mehr. Es war Wut. Enttäuschung. Und ein kaum kontrollierbarer Drang, endlich zu vollenden, was sie damals nicht hatte tun können.

Ich habe ihn ebenfalls gewarnt,
Angelus. Immer wieder. Ich habe ihm gesagt, was in ihr schlummert. Doch er wollte nicht hören. Und als er es endlich tat… war es eigentlich bereits zu spät. Er hat ihr zu viele Freiheiten gegeben.“

Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, kaum sichtbar – nur ein Hauch, wie eine Erinnerung an etwas, das zu tief saß, um vernarben zu können.

Sie richtete sich etwas auf, ihr Blick scharf und funkelnd.


Eines Tages werde ich sie finden. Und diesmal wird sie nicht entkommen. Ich werde sie vernichten. “

Meinte sie mit glühenden, gelben Augen und ein bedauerndes Lächeln fuhr kurz über ihre harten Züge.

Sturn hat nun für seine Fehler und seinen Hochmut den Preis gezahlt.”

Dann neigte sie leicht das Haupt – eine respektvolle, aber klare Geste –, während ihre Stimme wieder an Kühle gewann.

Aber wir haben Wichtigeres zu tun, als ewig über die Vergangenheit zu sinnieren. Vor uns liegt die Zukunft.“

Sie ließ den Blick über den Thronsaal schweifen, zu
Adria, die zwischen ihnen stand, und dann kurz zu Darth Zion in der Nähe. In ihren Augen lag kein Zweifel. Nur der Wille, voranzugehen. Und zu vollenden, was längst überfällig war. Ihre Zukunft ohne Sturn aufzubauen.


Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Domäne des Imperators - Nebenraum des Thronsaals - Darth Angelus, Darth Zion, Adria Guldur, Kira Guldur, Aren Vayliuar, sämtliche Mitglieder des Ritterordens
 
Bastion, Raumhafen, auf Sedros Schiff: Obsidian Gauntlet: Sedros und Ribanna


Milben und Käfer hätten einen Nutzen für Sedros.

“Welchen Nutzen?”

Er aß auch Porgs.

“Dann sind es eher Nutztiere als Haustiere. Weshalb nimmst du nicht einfach stattdessen Gorakvögel?”

Das klang jetzt sicher etwas besserwisserisch. Aber, wie konnte man die Süßen erst streicheln und dann verspeisen, nachdem sie einen mit übergroßen Kulleraugen angeblickt hatten!? Okay, Sedros streichelte sie wohl nicht. Aber ihre dankbaren Blicke aus ihren großen Kulleraugen, wenn er sie fütterte!? Goraks waren nicht annähernd so süß wie Porgs. Ein Leben war dennoch ein Leben.

Sedros gab ihr auch Rede und Antwort zu den Schwertern.


“Wie, dein Mitstreiter bei dem Abenteuer hat es mit dem Leben bezahlt?! Was ist denn passiert? Wie verlor er sein Leben?”

Sie war erschrocken. Er fuhr erklärend fort, dass sie die Käfer und Milben als gute Bewacher gesehen hätten.

“Ach, das ist ihre Aufgabe. Deshalb hast du sie dir angeschafft!?”

Jetzt ergab alles einen Sinn. Dreh-und Angelpunkt waren die besonderen mystischen Schwerter. Diese fand Ribanna plötzlich ziemlich faszinierend. Er hatte natürlich vollkommen recht, wer dort die Hand rein streckte, um ein Schwert zu klauen, war lebensmüde!

"Vielleicht kann ich ja behilflich sein, etwas über sie herauszufinden?!",

bot sie ihre Hilfe an.

Nach der wohltuenden Dusche war ein Einkaufsbummel angesagt, denn ihr passten die Klamotten nicht. Auf dem Weg zum Gleiter stolperte sie mindestens dreimal. Das Einkaufscenter lag unweit des Raumhafens. Das war praktisch und kam wie gerufen. Sie waren auch ziemlich schnell vor Ort. Damenbekleidung gab es in den Stockwerken 14 bis 17 laut Hinweistafel. Sedros las es gerade laut vor. Er schlug vor, mit dem 17. zu beginnen. Ribanna hatte keine Einwände und nickte nur kurz. Sie liefen zum gläsernen Fahrstuhl. Er hatte tatsächlich vor, mitzukommen. Das fand Ribanna niedlich. Er hatte auch vor, die Sachen zu bezahlen. Ribanna würde nach dem Billigsten schauen.

Als sie in der 17. Etage ankamen, erschlug es einen fast vor Marken und Ständern und Werbetafeln. Ribanna kannte sich damit nicht aus. Sie hatten auf Chalacta ihre eigene Mode gehabt, die Schneiderinnen des Tempels für sie genäht hatten. Am ersten Ständer mit Shirts sah sie auf die Preisschilder. Man war das teuer! Und alles in rosa, orange, lila und beige.


“Ich brauche etwas Schwarzes! Etwas Einfarbiges!”

Sie ließ den Blick schweifen.

“Da steht etwas von Sonderangeboten. Vielleicht ist da ja etwas in Schwarz und meiner Größe dabei, was man auch bezahlen kann!?”

Als sie an dem Ständer ankamen, musste Ribanna feststellen, dass es sich um Kleider handelte, die zwar Schwarz waren, aber in Pink, Silber oder Gold glitzerten. Sie seufzte. Dann fiel ihr ein Ständer auf, an dem nur schwarze Sachen hingen. Sie zeigte dorthin.

“Schau mal, dort drüben! Lass uns mal dort nachschauen!”

Sie gingen sofort zielstrebig darauf zu. Es handelte sich um Kleider in Übergrößen. Es waren förmlich Zelte! Dann könnte Ribanna ihre Klamotten weitertragen, die sie gerade anhatte. Ihr Ärmel rutschte gerade wieder über ihre Hand. Es wirkte, als hätte sie keine.

Es war ermüdend. Am nächsten Ständer hingen auch schwarze Tops ohne Ärmel. Ribanna begutachtete dieses und setzte sich fast hin, als sie aufs Preisschild sah. Schnell ging sie weiter.

Dann fand Sedros etwas. An dem Ständer hingen Basics. Ribanna fand ein einfaches schwarzes Langarmtop und eine lange Leggings in Schwarz in ihrer kleinen Größe S und der Preis war gut, denn beides war preiswert und noch auf die Hälfte runtergesetzt. Sie hielt es sich an.


“Das brauche ich gar nicht anzuprobieren. Das sehe ich, das passt! Das nehmen wir. Ich brauche nur sowas wie eine Kapuzenjacke oder so?! Vielleicht eine Sweatjacke? Oder hast du eine bessere Idee? Nach frischer Unterwäsche schaue ich dann aber alleine ohne dich!”

Sie grinste beschämt. Auch die hatte sie wechseln müssen. Es hatte alles gestunken. Schlimmer als im Schweinestall.


Bastion, Einkaufscenter nahe Raumhafen, Etage 17 beim Einkauf in der Damenoberbekleidung Abteilung: Ribanna und Sedros
 
Bastion, Tempel der Sith, Kuppelsaal neben dem Thronsaal: Zion, Adria, Kira, Angelus, Aren, viele andere Ritter

Angelus, oder besser gesagt Sabar, fragte fast entgeistert nach, ob er sich nicht verhört hätte. Sie bestätigte ihre Aussage mit der Jedirätin mit einem Nicken. Es war auch alles fast unglaublich! Und letztlich war an allem der Graf schuld. Er hatte Brianna vertraut. Dabei war es so offensichtlich! Und die hatte die Jedirätin ganz sicher befreit oder ihre dreckigen Pfoten im Spiel gehabt! Und er hatte weder die Jedirätin kalt gemacht, als er mit ihr kämpfte, noch hatte er sie Brianna töten lassen, weil er in Rage verfallen und die Kontrolle über die dunkle Seite der Macht völlig verloren hatte! Dieser arrogante Versager! Hätte den doch bloß ihr verschollener Meister Sikarius alias Fel damals getötet. Doch der Graf war ein Stehaufmännchen gewesen. Der schien 7 Leben zu haben. Der war doch tot, oder? Totgeglaubte lebten manchmal länger!

Mutter stand plötzlich bei ihnen. Wie praktisch, da sie Sabar ihre Mutter gerne vorstellen wollte. Und dann passierte es. Mutter sprach es aus. Sie nahm die begehrten Worte in den Mund. Mutter Kira sagte Adria, dass sie stolz auf sie war. Und das vor Sabar! Adria strahlte vor Glück.


“Danke, Mutter!”

Jedes Kind, jedes erwachsene Kind, hörte sowas gerne. Ihr letzter kleiner Streit war längst vergessen. Nichts stand mehr zwischen ihnen.

Endlich stellte sie Angelus und Kira einander vor. Adria war stolz, Angelus zu kennen und mit ihm eine Größe im Sithorden geworden zu sein und sie war sehr stolz auf ihre Mutter. Sie wirkten wie zwei Schwestern.

Sie sprachen sofort über die Bekämpfung des Jediabschaumes auf Kast. Adria wurde den Eindruck nicht los, als wenn Angelus es bedauerte, nicht dabei gewesen zu sein. Doch leider hatten sie eine Niederlage einstecken müssen. Kast war nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Mit Angelus an ihrer Seite hätte es vielleicht anders ausgesehen? Doch genau wusste man das nicht und aussprechen würde Adria das auch nicht laut. Angelus war arrogant genug. Er ähnelte darin dem Grafen sehr.

Angelus sprach nochmal die Feier an, auf der sich Brianna unverschämt gezeigt und gebärdet hatte. Der Graf war als ihr Meister weder eingeschritten, noch hatte er dem Bedeutung beigemessen. Er hatte sie gewähren lassen. Adria erinnerte sich gut. Sie waren alle schockiert und verärgert über diesen Umstand gewesen. Keiner konnte das verstehen oder nachvollziehen. Angelus hatte den Grafen gewarnt, erzählte er. Kira hatte das ebenfalls getan, sagte diese nun.

Sie wollte Brianna vernichten, wenn jene ihr nochmal über den Weg laufen würde. Das klang nach einem Versprechen, einem Schwur.


“Mir darf die Jedischlampe auch nicht in die Quere kommen!”

Der Graf hätte dafür bezahlt, meinte Kira daraufhin. Mittlerweile klang sie abgeklärt bei dem Thema Sturn.

Sie verwies auf die Zukunft.


“Genau, die Zukunft ist unser!”

Adria lächelte glücklich.

“Das hier wird unsere Zeit!”

Mittlerweile standen sie alle im Thronsaal.

Bastion, Bastion Center, Tempel der Sith, Thronsaal, auf die Krönung wartend: Kira, Adria, Angelus, Zion, Aren, andere Ritter und Geladene
 
Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo und Jean, sowie (NPCs) Major Quarrel und Q9
Als Jean erwähnte, dass die Zeit ihnen davonlief, beschloss Ralo still, nichts mehr zu sagen, keine Bedenken zu äußern, um die Planung nicht noch weiter zu behindern. Sie mussten Leben retten. Einer von diesen Menschen könnte auch einmal jemanden retten, welcher wiederrum über das Schicksal des Imperiums entscheiden würde. Oder sowas... Auf eine Weise waren sie alle miteinander verbunden.

Der BSC-Major hatte seine Meinung bezüglich Jean geändert, die er zuvor nicht im Wissen ihrer Funktion abgelehnt hatte. Zu gern hätte der Bastioner gewusst, was im Kopf von Quarrel vorging. Es schien, als wäre ein unsichtbarer Schalter umgelegt worden, auf dem Stand "Befehle gehorchen (nur bei IGD aktivieren)" oder etwas in der Art. Wie auch immer sein Einungswandel von statten gegangen war, nun nickte der Mann eifrig und führte alle Befehle seiner Kollegin so gut wie ohne Fragen aus. Die Techniker sollten sich in unter 5 Minuten ins interne Kameranetz einklinken? Kein Problem! Als ob jemand die Techniker gefragt hätte.

Die nächsten Worte, die wieder an ihn gerichtet waren, überraschten Ralo ein wenig. Jean kannte ihn eigentlich noch nicht gut genug, um zu wissen, dass er immer für einen Kampf bereit war und in seiner Akte konnte wohl kaum von den versteckten Messer die Rede sein. Oder doch? Wurde er beschattet? Vom GDFIGD, Geheimdienst für den IGD? Gab's dann auch ein GDFGDFIGD? Mann! Er musste sich konzentrieren! Er rief sich die aktuelle Notlage wieder ins Gedächtnis. Vielleicht hatte Porter ja einen Riecher für geborene Kämpfer oder etwas in der Art. Er sollte sich keine weitere Zeit mehr für's Denken verschwenden.


"Wie sie wünschen, Ma'am!"

Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Alt-Varnin - Plaza vor dem Centrilux-Tower | Ralo und Jean, sowie (NPCs) Major Quarrel und Q9
 
[ :: Braxant-Sektor :: Sartinaynian-System :: Bastion :: Sith-Tempel :: Domäne der Oberen :: Thronsaal /Darth Angelus :: Kira Guldur :: Adria Guldur :: Moff Aren Vayliuar :: sämtliche Mitglieder des Ritterordens [NPCs] :: Herold Iago Kroan [NPC] :: Lady Vendar [NPC] :: Darth Zion :: ]


Nun stand er im Zentrum der Macht, im Thronsaal des Galaktischen Imperiums.
Zion hatte diesen Ort nur ein einziges Mal zuvor betreten und selbst damals war es nur ein kurzer Augenblick gewesen. Es war der Moment gewesen, als sich der Noghri zum Imperator ausgerufen hatte, nachdem er seinen Meister in einem Duell besiegt hatte.
Heute war es anders. Heute stand Zion nicht als Zuschauer oder Krieger hier, sondern als Teil der höchsten Führung des Imperiums. Beim Betreten des Thronsaals war er von den übrigen Imperialen Rittern getrennt worden und befand sich nun auf einem eigens errichteten Podium, ein Podest, das allein für diesen historischen Tag vorbereitet worden war.
Vor ihm thronte das Rednerpult, verziert mit dem imperialen Wappen, flankiert von den bedeutendsten Persönlichkeiten des Reiches. Zu seiner Rechten und Linken standen die vier anderen Zirkelmeister des Sith-Ordens, darunter aber nicht der massive Skakoaner, Anführer der Technomanten. Neben ihnen versammelten sich weitere Größen,
Großwesir Bulsar Draay, Herold Iago Kroan, sowie dasOberkommando des Imperiums, Admiral Fyrestone, General Vasch und General Krin.
Um es in einfachen Worten zufassen, Zion stand inmitten der Spitze des galaktischen Machtgefüges.

Vor dem erhöhten Podium standen die versammelten Imperialen Ritter, diszipliniert und schweigend. Ihre Blicke richteten sich nicht auf das Podest, sondern nach vorn, zu den Gästen, die sich zahlreich versammelt hatten.
Zion ließ seinen Blick über die Menge schweifen und erkannte viele Gesichter, Großmoffs, Generäle, Admiräle, Moffs. Nahezu jeder, der Rang und Namen hatte, war erschienen. Doch unter ihnen befanden sich auch zivile Würdenträger und andere einflussreiche Persönlichkeiten, die nicht unmittelbar mit dem Militär verbunden waren, aber dennoch das Imperium mitgestalteten.
Im Gegensatz zu den Rittern herrschte unter den Gästen ein beständiges, gedämpftes Raunen. Gespräche wurden geflüstert, Gedanken ausgetauscht, nicht laut, aber in ihrer Vielzahl wirkte das Murmeln wie das tiefe Grollen eines nahenden Sturms.

Dieses Rauschen verstummte augenblicklich, als sich Iago Kroan, der Herold, langsam und mit fester Haltung an das Rednerpult begab. Einen Moment lang ließ er den Blick aufmerksam und fast prüfend über die versammelten Gäste gleiten, bevor er mit seiner Ansprache begann.
Zion stand still, er war wachsam und bereit. Seine Haltung verriet keine Regung, doch sein Geist war geschärft. Jede Silbe des Morellianers nahm er in sich auf.


„Geschätzte Gäste.“


Begann Kroan mit ruhiger, aber durchdringender Stimme.

„Ich danke euch allen, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Wie viele von euch bereits gespürt oder gar geahnt haben – das Imperium steht im Zeichen des Wandels.“

Er machte eine kurze Pause, eine bewusste, kalkulierte Stille, um die Spannung zu verdichten.

„Ich habe zwei Mitteilungen, die ich mit euch teilen muss – eine davon wird euch mit einem schweren Herzen zurücklassen.“


Ein tiefer Atemzug, ein Blick in die Menge, dann fiel die Bombe.

„Imperator Darth Allegious ist tot. Er ist nicht länger unter uns. Er ist nun Teil der Geschichte… unserer Geschichte.“


Wieder trat Stille ein, aber dieses Mal war sie schwer, gespannt. Dann kam ein unkontrollierbares Raunen. Entsetzen huschte über viele Gesichter und einige murmelten ungläubig, andere sprachen laut aus, was viele dachten. Fassungslosigkeit, Unsicherheit, Angst – sie lag wie Nebel in der Luft.
Doch Iago Kroan, erfahren in der Kunst der Rhetorik, ließ die Unruhe nicht lange wuchern. Mit einer erhobenen Hand und einer kräftigen, bestimmenden Geste brachte er das Gemurmel zum Schweigen. Seine Stimme wurde fester, energischer, sie trug nun das Gewicht eines Aufbruchs in sich.


„Ja, wir trauern – das ganze Imperium tut es. Die Galaxis verliert einen Imperator. Doch wo andere Reiche in Unsicherheit verfallen, wo Systeme in Rebellion stürzen, wo Brüder sich gegen Brüder wenden – stehen wir geschlossen!“

Er machte eine kurze, wirkungsvolle Pause.

„Das Galaktische Imperium hat nicht den Kopf verloren. Wir sind nicht führungslos. Kein Blut wurde vergossen, kein System ging verloren, kein Bürgerkrieg hat uns entzweit. Stattdessen… haben wir einen neuen Herrscher. Eine Erbe der Macht, des Wissens – und des Willens, das Imperium in eine neue Ära zu führen.“


Kroan hob nun beide Hände leicht, seine Stimme vibrierte vor Energie.

„Mit dem Segen der Vergangenheit, mit der Legitimation durch Stärke und Weisheit, dürfen wir vorstellen:
Lucienne Raynar Vendar – Imperatorin des Galaktischen Imperiums!“

Der Saal hielt den Atem an. Wie auf ein stummes Signal hin richteten sich alle Blicke nach vorn – dorthin, wo sich das Zentrum der Macht nun offenbaren sollte.


Zion beobachtete, wie
Imperatorin Vendar auf das Podium trat. Ihre Erscheinung schnitt sich wie ein scharf gezogener Dolch durch das leise Raunen im Saal. Das schwarz-grüne Kleid, das sie trug, war von kühler Eleganz – schlicht und doch unmissverständlich majestätisch. Für Zion war es keine Frage, sie hatte sich in der Mitte des Reiches positioniert, nicht nur räumlich, sondern auch sinnbildlich – zwischen Macht und Pflicht, zwischen Kontrolle und Führung.
Der Herold wich hingegen zur Seite, elegant wie ein Schatten und er nahm seinen Platz neben dem Großvizier und den Zirkelmeister ein.


Der Blick von Zion blieb auf Vendar haften. Ihre Bewegungen waren ruhig, aber zielgerichtet, es gab keine Geste zu viel, sie zeigte kein Zögern, es war kein Flimmern der Unsicherheit zusehen. Sie wirkte, als gehöre sie genau hierher, als wäre dieser Ort für sie geschaffen worden, und nicht umgekehrt.
Sein Blick schweifte über die versammelten Reihen der Imperialen Ritter und Gäste. Manche der Gäste starrten sie ehrfürchtig an, andere versuchten, ihre Unsicherheit hinter starrer Miene zu verbergen. Der Sith-Lord erkannte beides, die Begeisterung und das Misstrauen und beides war verständlich. Denn Veränderung war nie nur Hoffnung. Sie war auch Furcht.
Doch Vendar begegnete beidem mit einer Präsenz, die Zion tief beeindruckte. Sie strahlte nicht nur Autorität aus – sie durchdrang den Raum mit etwas Seltenem, mit natürlicher, fast unheimlicher Selbstverständlichkeit.

Als sie schließlich zu sprechen begann, ergriff ihre Stimme den Raum mit einer Kraft, die weder laut noch aufdringlich war. Sie war ruhig – und dennoch unüberhörbar. Wie eine Flamme, die sanft brannte, aber alles in sich zu ziehen vermochte. Zion stand ruhig, seine Hände hinter dem Rücken gefaltet, doch innerlich wog er jeden ihrer Worte ab. Sie war anders als Allegious. Und ganz gleich, welche Pläne sie verfolgte – sie hatte etwas, das der Noghri nie besessen hatte, den Willen zur Ordnung ohne Chaos, zur Macht ohne Willkür. Er spürte, wie die Aufmerksamkeit aller sich in einem Punkt bündelte. Niemand wagte mehr, sich zu regen.


„Bürger des Imperiums.
Sith. Soldaten. Diener der Ordnung.
Heute stehen wir an einem Wendepunkt. Und ich spreche zu euch mit Stolz und mit Ernst.
Unser Imperium ist stark – in seiner Mannigfaltigkeit, in seiner Disziplin, in seiner unerschütterlichen Kraft. Unsere Legionen wachen über tausend Welten. Unsere Ritter schützen die Ordnung. Unsere Völker formen gemeinsam ein Reich, das mehr ist als nur eine Regierung – es ist ein Vermächtnis.

Darth Allegious, unser vorheriger Imperator, war ein Diener dieses Vermächtnisses. Unter seiner Herrschaft erlebte das Imperium eine Ära der Stabilität. Er führte uns mit Strenge, aber auch mit Vision – und er brachte den Frieden zurück in eine zersplitterte Galaxis.
Doch sein Vertrauen wurde missbraucht. Seine Offenheit wurde seine Schwäche.

Die Jedi haben zugeschlagen. Nicht in einem offenen Duell. Nicht mit Ehre. Sondern im Hinterhalt. Als Attentäter.
Die Jedi-Assassine – eine Splittergruppe innerhalb des Jedi-Ordens – haben den Imperator ermordet. Im Geheimen. Feige.

Die Neue Republik schweigt. Vielleicht wissen sie nichts davon – oder wollen nichts wissen. Denn der Jedi-Orden steht dort nicht unter direkter Kontrolle. Er handelt eigenmächtig und außerhalb jeder staatlichen Verantwortung.
Ein solcher Orden ist keine moralische Kraft. Er ist ein Instrument der Willkür und des Terrors. Ein System der Selbstjustiz. Eine Bedrohung für jede Form der Ordnung.

Daher richtet sich mein Wort an den Senat der Neuen Republik:
Wenn ihr Frieden wollt – beweist es.
Liefert den Jedi Rat, vorallem Jedi-Rätin Eowyn El’mireth und die Jedi Brianna Kae an das Galaktische Imperium aus. Beide haben imperiale Gesetze gebrochen. Beide stehen unter dem Verdacht, die Assassine geführt oder geschützt zu haben und beide waren maßgeblich an der Ermordung vom Imperator Allegious beteiligt!
Gebt sie uns. Oder gesteht stillschweigend eure Mittäterschaft!“


Der Thronsaal war still. Kein Wort, kein Flüstern, kein Laut wagte es, die gespannte Ruhe zu durchbrechen. Nur das leise, rhythmische Zischen von Zions Atemgerät durchbrach die Stille – ein dumpfer, mechanischer Klang, der wie ein ferner Taktgeber über der Versammlung lag.
Der Hammer von Bastion wusste, dass dies kein gewöhnlicher politischer Wechsel war. Es war der Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte des Imperiums. Und er stand – wieder einmal – an vorderster Front, während sich alles wandelte, nur diemal in einer anderen Rolle.
Zion wusste nicht, was ihn in diesem Moment überkam. Ob es Intuition war, ein Befehl der Macht oder einfach die Klarheit des Augenblicks – etwas in ihm drängte ihn dazu, zu handeln. Als würde eine unsichtbare Hand ihn sanft stoßen.
Mit donnernder, verzerrter Stimme durchbrach er die Stille, die wie ein Schleier auf dem Saal lag.


„Ehre der Imperatorin!“


Für einen Augenblick, es war kaum länger als ein Atemzug, blieb alles reglos. Dann, wie ein Funke, der eine Lunte entzündet, brach Jubel aus. Erst vereinzelt, dann immer stärker. Die Worte Zions wurden aufgegriffen, hallten von den Wänden wider und vereinten sich zu einem Chor aus Stimmen, die Lucienne Raynar Vendar feierten. Ein Moment kollektiver Ergebenheit.
Zion bemerkte nicht, wann es geschehen war, doch plötzlich stand der Herold wieder am Rednerpult. Die Imperatorin hatte auf dem neuen Thron Platz genommen – würdevoll, erhoben, über allem stehend.
Als der Jubel langsam verebbte, erhob sich erneut die Stimme des Herolds – klar, getragen, wie eine Glocke über dem Meer aus Menschen. Mit seinen Worten beendete er den offiziellen Teil der Krönungszeremonie.
Im selben Moment öffneten sich mehrere Seitentüren, aus denen Bedienstete in dunkler Livree in den Thronsaal strömten – mit goldenen Tabletts, bestückt mit feinen Speisen und erlesenen Getränken. Die höfische Etikette wich langsam dem beginnenden Empfang.

Zion bemerkte, wie sich mehrere Royal Guards um das Podium formierten, ruhig, aber bestimmt. Mit einer kleinen Kopfbewegung bedeutete der Herold den Zirkelmeistern und dem Oberkommando, das Podium zu verlassen. Der Großvizier und der Herold blieben an der Seite der Imperatorin, zu ihrer Rechten und Linken, und begannen leise, sich mit ihr zu beraten.

Als Zion gemeinsam mit den vier anderen Zirkelmeistern und den drei Offizieren die Stufen hinabstieg, nahm er wahr, wie sich ringsum Gespräche entfalteten. Stimmen wurden wieder lauter, erste Lacher hallten gedämpft durch den Raum. Die Stille war vergangen – ein neues Zeitalter hatte begonnen.



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Nun wandte sich die Imperatorin, die neue Herrscherin der größten Macht der Galaxis, direkt an sie. Aren erhob sich mit dem Rest der Versammelten auf die Anweisung der neuen Herrscherin. Sie waren es, auf denen Lady Vendar ihr Imperium aufbauen wollte, die Basis, die Stabilität und Sicherheit garantieren sollte. Beinahe, wie um diesen Punkt nochmal zu bestätigen, hob sie hervor, dass es dieses mal zu keinen Streitigkeiten um den Thron kommen würde. Der Übergang war reibungslos, sauber. Ein Umstand, dem sich Aren selbst verschrieben hatte, an dem gerade in diesem Supersektor er wohl auch eine nicht unwesentliche Mitverantwortung trug. Aren nickte zustimmend.

Dann trat schließlich ihre neue Herrscherin zurück und überließ ihrem Herold das Wort. Insgesamt acht Namen wurden von dem Morellianer genannt. Darunter auch sein eigener. Er trat vor, gemeinsam mit dem Rest stand er nun unmittelbar vor der Imperatorin. Als wäre es choreographiert ließen sich alle acht Anwärter auf die Knie sinken. Er hatte damit gerechnet, seit er in den Raum getreten war und doch ließ ihm dieser Moment einen wohligen Schauer der Erhabenheit über den Rücken laufen. Er hatte es geschafft. Wenn seine Beförderung in die höchsten Kreise der Imperialen Verwaltung nicht bereits genügt hätte, so war spätestens nun der Moment gekommen, der ihn in die höchsten Kreise der imperialen Gesellschaft beförderte. Während er auf dem Boden kniete, vor ihm die Herrscherin des Imperiums und neben und hinter ihm so viele bedeutende Personen, gingen ihm all die Möglichkeiten durch den Kopf, die ihm nun offenstanden. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, was dieser Schritt bedeute. Er war einer der ersten Auserwählten, die von der neuen Herrscherin in diesen elitären Kreis berufen wurden. Auf ihm lagen offensichtlich Erwartungen, die er zu erfüllen hatte. Auf ihn würden als doppelten Neuling - im Imperialen Ritterorden auf der einen und in seinem Amt als Moff auf der anderen Seite - besonders die Augen interessierter Wesen ruhen. Er war sich all dessen bewusst, für ihn war dies nicht nur ein leerer und schön klingender Titel, den er tragen konnte. Er würde seiner Verantwortung nachkommen, als Säule des Imperiums, wie dessen Herrscherin es formuliert hatte. Kurz flammte eine Frage in ihm auf: warum kniete er hier und nicht Agustin, oder warum nicht gemeinsam mit Agustin? Doch diese Frage wurde schnell zerstreut, als er die Wärme des Lichtschwerts an seiner Schulter spürte, welches ihn auf zeremonieller Ebene in den Rang eines Knappen im Imperialen Ritterorden beförderte.

Auf Anweisung des Herolds ließen sich nun alle weiteren Anwesenden auf die Knie. Sie sollten auch ihren Eid erneuern. Es war ein Moment, wie ihn Aren nicht vergessen könnte. Die Worte hallten durch den Kuppelsaal, wie von einer unsichtbaren Macht zu einer gemeinsamen, mächtigen Stimme vereint. Sie waren es, die dieses Imperium formen und führen würden, ein Auftrag wie eine Ehre gleichermaßen war der Schwur, den sie der Imperatorin und damit dem Imperium, welches sie in diesem Moment verkörperte, gegenüber aussprachen.

Schließlich ließ der Herold sie alle sich erheben. Aren trat zurück in die Reihe der Knappen, in die Reihe seiner Ordensbrüder und -schwestern wie er sie nun nennen durfte. Doch die Ehrungen hatten mit ihrer Erhebung noch kein Ende gefunden. Weitere Namen wurden genannt, Männer und Frauen traten nach vorne um vom Rang des Knappen in den Rang eines Ritters aufzusteigen. Aren verfolgte das Schauspiel aufmerksam. Seine besondere Aufmerksamkeit flammte erneut bei der Erhebung seines direkten Vorgesetzten, Großmoff Rimora in den Stand eines Mentor auf. Er war sich unsicher, ob es ihn freuen oder ärgern sollte, dass dieser Mann nun auf eine solche Ebene gestellt wurde. Bisher hatte er immer das Glück gehabt, dass seine Vorgesetzten Männer gewesen waren, die er gut hatte überflügeln könnten. Rimora war nicht nur offensichtlich von einem anderen Kaliber, sondern stand offensichtlich auch bereits in der Gunst der neuen Herrscherin des Imperiums, wenn er zu den ersten in ihrer Amtszeit gehörte, die diese Ergebung feiern konnten. Er würde seine Taktik ändern müssen. Doch das war erstmal weder gut noch schlecht, es war lediglich eine Umstellung.

Als dieser letzte zeremonielle Akt abgeschlossen war, trat die Herrin ihres Reiches erneut zurück. Obwohl sie nun hinter dem Herold stand, der erneut das Wort ergriff, ging von ihr nach wie vor eine Ausstrahlung aus, die Aren kaum in Worte fassen konnte, die sie aber ganz klar als Herrscherin brandmarkten. Der Herold forderte sie auf, sich umzuschauen. Er kündigte nun den nächsten, mindestens ebenso wichtigen Tagesordnungspunkt an. Die Krönung der neuen Imperatorin. Da noch nicht mal Aren gewusst hatte, dass es heute und jetzt zu diesem Akt kommen würde, würde es sich dabei wohl erneut um etwas hochexklusives handeln. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, während er der Gruppe seiner Ordensbrüder in den Thronsaal folgte, hinter ihrer neuen Herrscherin. Auf dem Weg bildeten sich einige kleinere Grüppchen, doch Aren schloss sich keiner an. Er nahm das alles in sich auf. Er war nun einer von ihnen. Ein Teil der absoluten Elite des Galaktischen Imperiums.


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Darth Angelus hörte schweigend zu, den Kopf leicht geneigt. Innerlich filterte er jede Silbe der Sith, suchend nach dem wahren Gehalt ihrer Worte. Kiras Stimme war ruhig und gefasst, aber dahinter loderte ein Feuer, das ihm nicht entging. Und es faszinierte ihn. Nicht nur wegen der Leidenschaft, die in ihren Worten mitschwang, sondern wegen der Klarheit, mit der sie ihr Ziel verfolgte. Angelus erkannte sich selbst in ihr – in ihrer Unerbittlichkeit, in ihrem Hass, der nicht laut brüllte, sondern sich zumindest zunächst nur in feinen Nuancen äußerte. Als sie geendet hatte, ließ er ein kurzes Schweigen zu, ehe er leise schnaubte. Kein Lachen – aber etwas, das wie ein Hauch von Spott klang.

"Wie tragisch…“

Seine Stimme war zunächst beinahe samtig, ehe sie in einen kompromisslosen und eisigen Ton schwang.

"…dass wir offenbar alle jemanden gewarnt haben. Und dennoch niemand gehört wurde“

Er trat einen kleinen Schritt näher, betrachtete
Kira jetzt nicht mehr nur als Gesprächspartnerin, sondern beinahe als Spiegel.

"Es spielt keine Rolle mehr. Er ist fort. Und mit ihm klafft ein Loch in unserer Verteidigungslinie. Doch wo etwas fällt, muss etwas anderes aufsteigen.“

Er machte eine bedeutungsschwere Geste zur Seite – nicht direkt auf sich selbst, aber auch nicht wirklich davon abgewandt. Auch
Adria schien miteinbegriffen. Vielleicht drückten kleinere Details, wie das leichte Zucken seines Mundwinkels und das Blitzen seiner wölfischen grünen Augen noch immer einen Hauch von Unmut und sogar Unsicherheit über das aus, was vor ihm lag. Jedoch wurden diese Anflüge in Echtzeit von seinem erbarmungslosen Ehrgeiz und Größenwahn verdrängt, während sie hier gemeinsam standen. Sabar war noch nie ein Mann gewesen, der in der Vergangenheit lebte. Er fand in der Gegenwart statt, reagierte auf aktuelle Umstände und gestaltete diese gerne eigenmächtig. Ein Teil seines Verstandes spielte sich auch in der Zukunft ab, doch niemals in der Vergangenheit. Und dies verkörperte er auch wenige Minuten nach der niederstreckenden Neuigkeit, wodurch er sich durchaus im Einklang mit den beiden Guldur-Ladies befand.

Angelus hob auf deren abschließende Worte hin also das Kinn – nicht herausfordernd, sondern wie ein Mann, der seinen Platz einforderte. Der seine Rolle im kommenden Spiel nicht länger als Zuschauer akzeptieren würde.

Einige Minuten später waren sie in dem Thronsaal, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Ritterordens und einer augenbetäubenden Fülle an weiteren ranghohen Gästen. Darth Angelus stand neben seinen Ordensbrüdern vor dem Podium, die Augen auf die Zuschauerschaft gerichtet. Seine Rüstung schwarz glänzend, der Pelz elegant darüber liegend, ebenso wie seine Hand über dem Knauf seines Lichtschwertes an der Hüfte. Seine Haltung war aufrecht, doch in seinem Innern tobte noch immer ein Strudel aus Gedanken, Ehrgeiz – und etwas, das demütiger war als er zugeben wollte. Der Thronsaal war ein Ort, an dem Geschichte geschrieben wurde – nicht durch Worte, sondern durch Präsenz. Und Angelus wusste: Heute wurde ein Kapitel aufgeschlagen, dessen Zeilen er mit Gewalt mitgestalten musste, wenn er mehr sein wollte als nur ein Zuschauer. Er ließ seinen Blick über das Podium schweifen, auf dem
Lucienne Vendar sich erhoben hatte; die neue Imperatorin, so fremd wie faszinierend.

Herold Kroans Worte hallten noch in seinem Geist nach, doch es war ihre Stimme gewesen, die sich wahrhaftig in ihn eingebrannt hatte. Keine Schwäche, keine Unsicherheit – nur Klarheit und Macht. Als Darth Zions mechanisch verzehrte Stimme die Stille mit seinem Ruf durchbrach und der Chor der Loyalität sich formte, blieb Angelus still. Statt sich dem Ruf anzuschließen, genoss Angelus das Spektakel in stiller Beobachtung. Die Reihen der Gäste vor ihm – Großmoffs, Moffs, Admiräle, Minister, Würdenträger, Sith – so einflussreich sie auch waren, keiner von ihnen entzog sich dem kollektiven Ausruf. Jeder stimmte ein, ob aus Überzeugung oder aus Furcht vor dem Moment. Seine Augen lagen schneidend auf der Menge, wachsam, prüfend – als würde er persönlich gemeinsam mit seinen Ordensbrüdern darüber wachen, dass niemand es wagte, sich der Loyalitätsbekundung zu entziehen.

Und für einen Moment schloss er die Augen und sog den Jubel in sich auf, sich insgeheim vorstellend, dass all die Ehre und all der Ruhm nur ihm alleine gebührte. Wenig später war es der
Herold, der die Zeremonie beendete, ehe sich die Seitentüren öffneten und Diener heranströmten, um den Thronsaal mit ergebener Perfektion und Schnelligkeit in einen Bankettsaal zu transformieren. Darth Angelus blieb noch eine Weile vor dem Podium stehen, auf dem sich mehrere Royal Guards und der engste Beraterkreis der Imperatorin zusammengefunden haben. Dann trat auch er vor, den anderen Rittern in Richtung Bankett folgend.

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