Brasso Nunkai
beasty boy

Name: Brasso Nunkai
Alter: 27 Standardjahre (optisch älter – Schmutz, Arbeit und Dämpfe haben ihn gezeichnet)
Spezies: Abednedo
Geschlecht: Männlich
Heimatplanet: Bracca, Tiefschrottsektor D-9 („Der vergessene Rachen“)
Beruf: Schrottsammler und Tech-Nomade, ehemaliges Mitglied der Schrottsammler-Gilde
Machtbegabt: ja
Größe: 1,85 m
Haarfarbe: schwarz-grau
Augenfarbe: Kühles Grau-Blau („wie recyceltes Glas“, so die Schrottsammler auf Bracca)
Hautfarbe: Irgendwo zwischen orange und beige mit tiefen Narben und Schrammen, die durch jahrelange Schrottarbeit entstanden sind. Über die Haut ziehen sich dunklere Flecken und Verfärbungen durch die ständig abgestreiften Metalle und den Kontakt mit ätzenden Flüssigkeiten ihre Spuren hinterlassen haben.
Aussehen: Brasso Nunkai ist sichtbar gezeichnet von seinem mühseligen Leben auf Bracca und sieht wie ein archetypischer Überlebender aus: Seine Erscheinung schreckt ab, nicht aus Bedrohung, sondern weil er das Bild von Entwurzelung und Schmutz verkörpert. Sein Körper ist sehnig und kräftig, seine Haltung gebeugt von der Last ständiger körperlicher Arbeit. Seine Haut ist mit unzähligen Narben und Schrammen übersät, jede erzählt ihre eigene Geschichte des Überlebens und des Kampfes gegen die unerbittlichen Bedingungen seiner Heimatwelt. Der Ausdruck in seinen tiefbraunen Augen ist stets wachsam und gleichzeitig von einer gewissen melancholischen Weisheit geprägt. Sein Auftreten wirkt gleichzeitig robust und bedächtig – wie ein erfahrener, einsamer Wanderer. Er hat drahtartige, dunkle Haare, die in einem wilden, zotteligen Zustand wachsen. Seine Bewegungen sind rau, aber geschickt, er hat das Tüfteln und Improvisieren perfektioniert.
Kleidung: Der Tech-Nomade trägt einen zusammengezimmerten, teils abgegriffenen und geflickten Isolatoranzug aus den Überresten von Droiden, die er über Jahre hinweg zusammengesucht und angepasst hat. Segmente eines ausrangierten Protokolldroiden wurden in Brust- und Schulterschutz integriert, sichtbar verschraubt und geschweißt. Manche Teile davon sind aus abgenutzten Droidenschalen, abgerundeten Metallplatten und dicken Kabelsträngen, die ihm nicht nur Schutz bieten, sondern auch als Symbol für seine Überlebenskunst dienen. Der Anzug ist mit Lederriemen geflickt, von Öl durchzogen, zerschlissen, aber sorgfältig gepflegt. Der auffällige breite Metallhut dient als Schutz gegen Sonneneinstrahlung, Radar und Sensoren. Sein Umhang besteht aus einem groben, sandfarbenen Stoff aus Hitzefasern, der sich wie ein schützender Mantel über seine Schultern legt. Am Gürtel trägt er improvisierte Werkzeuge: einen magnetischen Greifer, einfache Schweißgeräte, eine selbstgebaute kleine Laterne, einen rudimentären Scanner und verschiedene mechanische Messgeräte sowie Taschen voller kleiner Ersatzteile.
Persönlichkeit: Brasso spricht wenig, aber mit Tiefe, Bedeutung und Empathie. Trotz seiner wortkargen Art ist er ein tiefgründiger, achtsamer Denker, geprägt von jahrelangem Kampf ums Überleben. Durch seine Arbeit als Schrottsammler hat er gelernt, dass nichts perfekt ist. Alles kann und muss repariert werden. Er vertraut auf seine Instinkte und seine Fähigkeiten, um in einer Welt, die ständig auseinanderzubrechen droht, zu überleben. Er fühlt, wenn Maschinen „lügen“, wenn sie anders funktionieren, als sie scheinen. Zudem ist er kein idealistischer Träumer, sondern ein Realist, der in jeder schwierigen Situation eine Lösung finden kann. Der Abednedo glaubt an Funktion über Form, an Erfahrung über Dogma. Seine Philosophie ist eine Mischung aus pragmatischer Weisheit und einer zutiefst praktischen Einstellung gegenüber den Dingen des Lebens. Er lebt nach einem inneren Kodex, der nicht gelesen, sondern aus gemachten Fehlern gebaut wurde. Da die Physik und auch die Maschinen einem Modus oder Prinzip folgen, hat er keine Lehre, nur Werkzeuge:
- Das Prinzip des Schrottes: „Verstehe den Schrott und seine Möglichkeiten. Alles, selbst das wertloseste Stück Metall, birgt ein Potenzial, das entdeckt werden muss. “
- Das Prinzip der letzten Schraube: „Nichts ist ganz, solange es nicht zerlegt wurde. Wenn du's nicht verstehst, bau's auseinander.“
- Das Prinzip des Schmieröls: „Sei flexibel und anpassungsfähig wie Öl. Fließe in die Ritzen und Lücken des Lebens, passe dich ständig neuen Gegebenheiten an.“
- Das Prinzip des Hydrospanners: „Sei präzise und entschlossen wie ein Schweißbrenner. Zögere nicht, wenn es gilt, Entscheidungen zu treffen und Dinge zusammenzufügen oder zu trennen.“
- Das Prinzip des Scanners: „Analysiere deine Umgebung wie ein Scanner. Verstehe genau, was nützlich ist und was Gefahr bedeutet. Nutze Wissen, um Chancen und Risiken schnell zu erkennen.“
- Das Prinzip des Stroms: „Widerstand ist nicht Schwäche – Strom fließt, weil er muss. Wenn etwas sich wehrt, fragt es nach Sinn.“
- Das Prinzip des Echos: „Alles hat ein Echo – selbst, was man zerstört. Der Klang im Metall zeigt dir, ob du etwas falsch gemacht hast.“
- Das Prinzip des Gehäuses: „Das leere Gehäuse – Manches bleibt leer, und das ist gut so.“
- „Nicht alles braucht Funktion. Manche Dinge sind nur.““
- Das Prinzip des Rosts: „Erkenne, dass alles vergänglich ist und zu Rost zerfällt. Strebe nicht nach Perfektion, sondern nach kontinuierlicher Verbesserung und Anpassung an das Unvermeidliche.“
- Ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden: Starkes inneres Bedürfnis, Unrecht zu benennen und Missstände nicht hinzunehmen, selbst wenn das persönliche Konsequenzen hat.
- Geduldig: Verständnis, dass manche Dinge ihre Zeit brauchen, um richtig gemacht zu werden.
- Pragmatisch: Unnötige Emotionen oder komplizierte Philosophien haben in seinem Leben keinen Platz. Nur das, was funktioniert, zählt.
- Resilient: Die Härten seines Lebens auf Bracca haben ihn zu einem zähen Überlebenskünstler gemacht.
Stärken:
- Analytischer Instinkt: Seine Machtbegabung äußert sich darin, intuitiv Zusammenhänge zu erfassen und Gefahren vorauszuahnen, was ihm hilft, rasch richtige Entscheidungen zu treffen.
- Innere Ruhe und Besonnenheit: Selbst in hektischen oder gefährlichen Situationen bleibt Brasso ruhig und kann überlegt Entscheidungen treffen, was ihn vor unüberlegten Handlungen schützt.
- Präzise Feinmotorik: Seine Hände sind durch ständiges Tüfteln und Improvisieren geschult; er kann filigrane Reparaturen durchführen und kleinste Bauteile sicher handhaben.
- Technikbändiger: Er kann Schaltkreise mit bloßem Drahtgefühl lesen. Seine Improvisationen sind ausgetüftelt, aber zuweilen unzuverlässig. Durch seine unbewusste Machtbegabung hat er ein intuitives Gespür für technische Systeme, als würde er „fühlen“, wo ein Problem liegt oder wie etwas zusammenspielen muss.
- Unnachgiebige Entschlossenheit: Wenn er ein Ziel oder eine Aufgabe verfolgt, ist er unnachgiebig und diszipliniert, lässt sich kaum entmutigen und bleibt seinem Weg treu.
- Zähe Ausdauer: Durch jahrelange schwere Arbeit im rauen Klima Braccas besitzt er außergewöhnliche körperliche Widerstandskraft und Kondition, die es ihm erlauben, in harten Bedingungen länger durchzuhalten als andere.
Schwäche:
- Abhängigkeit von Technik: Ohne seine Ausrüstung ist er nackt – und das macht ihm Angst.
- Chronische Atembeschwerden: Jahrzehntelanges Einatmen giftiger Dämpfe, Altöl-Partikel und Industrieschimmel auf Bracca haben seine Lunge geschädigt. Bei Anstrengung gerät er schnell außer Atem, bei Nebel oder Rauch ist er besonders anfällig für Hustenanfälle.
- Chronische Erschöpfung: Seine konstante Überarbeitung und unzureichende Erholung führen oft zu Phasen der extremen Erschöpfung, was ihn anfällig für Fehler oder Unfälle macht.
- Fehlendes Vertrauen in Organisationen oder Autoritäten: Die Neue Republik und das Galaktische Imperium sind für ihn abstrakte Gebilde. Er sieht Leid in der Galaxis und Organisationen, die diesem Leid entweder mit Gleichgültigkeit oder Versagen begegnen. Für ihn sind sie, wie ein Mechanismus, bei dem die Einzelteile nicht richtig funktionieren.
- Gelenk- und Muskelschäden: Jahrelange Arbeit in ungünstigen Haltungen und schweres Heben haben zu dauerhaften Schäden an Gelenken und Muskeln geführt, die regelmäßig Schmerzen verursachen.
- Spröde soziale Kompetenz: Durch seine einzelgängerische Lebensweise fällt es ihm schwer, soziale Signale richtig zu interpretieren und Beziehungen aufzubauen oder zu pflegen, was ihn gesellschaftlich isoliert und angreifbar macht. Es hapert bei ihm aufgrund seiner offenen Natur nicht am Willen, sondern vor allem an Erfahrung und einer Umgebung, die achtsam sich die Zeit für ihn nehmen würde.
- Überarbeitung: Der Abednedo neigt dazu, sich ständig zu überfordern, was zu körperlicher und geistiger Erschöpfung führt.
Praktische Fertigkeiten:
- Improvisation: Fähigkeit, selbst aus kleinsten Schrottteilen neue und nützliche Geräte oder Werkzeuge zu fertigen.
- Technisches Verständnis: Meisterhafter Umgang mit Technik, Reparatur und Wiederverwertung alter Geräte und Bauteile.
- Überlebenstechniken: Beherrscht die Kunst, in lebensfeindlichen Umgebungen Nahrung zu finden, Unterschlupf zu bauen und Gefahren abzuwenden.
Habseligkeiten:
- Ein kleines Notizbuch, vollgekritzelt mit Schaltplänen, technischen Zeichnungen und Aphorismen.
- Eine improvisierte Taschenlampe aus Droidenaugenlinsen eines ausgedienten Protokolldroidens und alten Batterien.
- Ein robustes Messer mit einer Klinge aus umgeschmiedetem Raumschiffstahl.
- Ein zerkratzes und in die Jahre gekommenes, improvisiertes Multitool. Kombiniert Schweißklemme, Fusionszange und Datennadel
- Ein tragbarer Lichtprojektor, den er mit recycelten Holochips nutzt um „Geister“ (alte Aufnahmen, Stimmen) zu simulieren und Diebe abzuschrecken.
- Eine Stromlanze: Defensiv einsetzbar, erzeugt Kurzzeit-Impulse (stark improvisiert). Ursprünglich ein schwerer Schweißstab mit Energiezündung.
Werdegang:
Bracca ein Grabplanet für Sternenzerstörer, Schlachtkreuzer und andere Großkampfschiffe der Galaxis. In gigantischen Abwrackebenen, die sich bis zum Horizont erstrecken, hausen Schrottsammler wie Insekten in den Kadavern dieser stählernen Kolosse. Brasso Nunkai wurde in den Schatten dieser Welt hineingeboren. Seine Familie lebte und arbeitete in einer stillgelegten Bergungsstation einem vergessenen Ort tief unterhalb der offiziellen Sammel- und Zerlegezonen, in einem Sektor, der nur über enge Wartungsschächte erreichbar war. Der Boden war schwarz vom Öl, die Luft dick von giftigen Gasen, die aus beschädigten Reaktorkernen austraten. Der Sauerstoff war gestohlen oder improvisiert, gereinigt durch handgebaute Filter, zusammengelötet aus Altmetall und Droidenteilen.
Die Station wurde nach einem Versorgungsausfall von der Gilde „temporär abgetrennt“ ein bürokratischer Euphemismus für systematische Vernachlässigung. Die oberen Gildensektoren riegelten den Zugang ab, inoffiziell, aber konsequent. Die unteren Ebenen wurden sich selbst überlassen. Brassos Eltern starben langsam und qualvoll an den Spätfolgen ihrer täglichen Strahlenbelastung die Schutzanzüge, die sie trugen, waren alt, brüchig und nie für so lange Einsätze gedacht. Erst Jahre später entdeckte der Abednedo alte Gildendokumente, die belegten, dass diese Ausrüstung absichtlich aus minderwertigem, rückgelagertem Bestand stammte weitergegeben, um Lagerkosten zu sparen. Verantwortlich: ein Gildenaufseher mit direkten Verbindungen zu imperialen Lieferketten.
Brasso Nunkai überlebte. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe Jugendlicher genannt die „losen Hände“ begann er, aus dem Schrott Atemmodule, Heizplatten, Werkzeuge und Waffen zu bauen. Er war der Jüngste unter ihnen, aber seine ruhige Hand, seine Beobachtungsgabe und seine Fähigkeit, aus Rückbau zu lernen, machten ihn schnell unersetzlich. Was andere nur als Müll betrachteten, war für ihn ein Baukasten.
Tief unter Bracca, zwischen geschmolzenem Stahl und verstrahltem Müll, errichtete er sich ein Refugium nicht größer als eine Frachtnische. Alte Droidenreste, handgeschmiedete Werkzeuge, ein primitiver Radioempfänger, über den er heimlich imperiale Signale abhörte. Dort wuchs seine eigene Philosophie: keine Technik ist wertlos, kein Teil endgültig zerstört solange man weiß, wie man es wieder zusammensetzt. Ein Schlüsselerlebnis prägte ihn besonders: Der Kollaps eines alten Droidenhangars, in dem er arbeitete. Nur Sekunden bevor das Dach einbrach, verließ er instinktiv den Raum, weil er ein seltsames Vibrieren im Boden gespürt hatte, ein metallisches Surren, das niemand sonst bemerkte. Es war sein erster unbewusster Kontakt mit der Macht doch für ihn blieb es zunächst nur ein Bauchgefühl.
Sein größter innerer Bruch kam, als er versuchte, ein besonders wertvolles Bauteil zu bergen und dabei einen gefährlichen Stromkreis überbrückte. Ein älterer Kollege kam bei der anschließenden Entladung ums Leben. Brasso überlebte mit tiefsitzender Schuld und Selbstverachtung. Seitdem lebt in ihm die ständige Angst, dass sein Können andere in Gefahr bringt.
Jahre später stellte sich Brasso erneut der Gilde diesmal als Ankläger. In einem öffentlichen Gildenrat legte er Daten offen, die belegen sollten, dass der Tod seiner Eltern kein Unfall, sondern die Folge eines Systems war, das Profit über Leben stellte. Der Aufseher, den er beschuldigte, war inzwischen Teil eines Netzwerks, das veraltete Schutzkleidung über imperiale Zwischenhändler billig bezog und teuer an Arbeiter weitergab. Doch statt Aufklärung folgte Vergeltung. Die Gilde beschuldigte Brasso der Sabotage, entzog ihm den Status und warf ihn aus dem System. Ohne Ausrüstung, ohne Lohn, ohne Schutz. Das bedeutete für viele den Tod für ihn war es der Beginn eines neuen Lebens.
Er wurde zum Tech Nomaden. In Frachterwracks auf Outer Rim Routen fand er temporäre Zuflucht. In Grenzkolonien reparierte er Wasseraufbereitungsanlagen und funktionierte Kommunikationssysteme aus Klonsoldatenzeiten wieder um. Er lebte unter abgestürzten Schiffsrümpfen, auf Mondmärkten zwischen geschwärzten Hüllen, die nie wieder starten würden. Mal wurde er angeheuert, mal geduldet, mal verjagt. Doch überall hinterließ er Spuren: reparierte Systeme, unerwartete Lösungen, und einen Hauch Gerechtigkeit. Brasso Nunkai trägt keine Banner, keine Symbole. Doch sein Handeln ist durchdrungen von einem tiefen, stillen Widerstand gegen all das, was Wesen wie ihn für entbehrlich hält. Noch ahnt er nicht, dass die Macht, die in ihm ruht, mehr ist als nur Instinkt und dass sein Weg ihn weiterführen wird als er sich je vorgestellt hat.