[Worldbuilding] Emmergens

Was heute in Emmergens geschah:

10. Dezember 466 nach dem Fall des Sterns
Geburt des Zwerges Oric Schmiedehammer.
Abenteuer aus Cromshell

10. Dezember 530 nach dem Fall des Sterns
Kopfgeldjäger unter dem Elfen Xaderano kämpfen in einem Wanderzirkus gegen Untote und treffen die Seele der Sternenarche, Kimberley McMuffin.
Abenteuer aus Cromshell - Kapitel 6: Manege des Grauens

10. Dezember 1.267 nach dem Fall des Sterns
Senji Starlight, Daneel Giskard, Jira Taidar und Aria geraten auf einem verschneiten Pass des Großen Gebirges in einen Hinterhalt der Untotenarmee von Lord Átor. Aria wird im Kampf von einer Lawine verschüttet und kann nicht mehr geborgen werden.
Geschichten von Staub und Schatten - Kapitel 9: Pässe

10. Dezember 1.267 nach dem Fall des Sterns
Khora Khaladam, Lia Ehtelithil und Killik Pargon werden von Sklavenjäger gefangen genommen und treffen in ihrer Gefangenschaft auf die Tiefling Jaice.
Die Wälder Reshams - Splitter: Zerbrochene Fesseln
 
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051 - Uhrenturm von Ciudad de Hado.jpg

Der Uhrenturm von Ciudad de Hado aus unserem sechsten "Von Helden und Schurken" Buch "Traumspiele". Diese Seite ist etwas ganz besonderes: weil es nicht mein Design ist, sondern das zweier anderer Künstler ^^
Der Turm wurde in Raidis Kampagne von Raidi erfunden und von Raidi gezeichnet, als er das Geschenkpapier für Dyesce' Geschenk verzierte (damals zeichnete Raidi für jeden der Spieler einen Teaser auf sein Geschenk, zwei hängen nun in meinem Wohnzimmer an der Wand; unter anderem eben die letzte Schlacht der Kampagne, in dessen Hintergrund der Turm zu sehen ist), ich interpretierte den Turm nun neu und gab zusätzlichen Hintergrund.
Die große Kampfform der Ameisenbärenmenschen, die Conqui für seinen eigenen "Die Schatten Emeralds" Charakter Don Esteban del Rio Cerveza erfunden hat, wurde "aus Versehen" erfunden: auf Deviant Art wurde Conquis Konzept von einem anderen Künstler aufgegriffen und dann leider nicht als kleiner Ameisenbär, sondern als großer Ameisenbär umgesetzt. So schaut der Don aber nicht aus ^^°
Nun ist diese Form aber auch canon, da er eben so aussehen könnte... wenn er dann doch nur in seine Bashu Kampfform wechseln würde (was er bis dato nicht beherrscht), die ich letztens eingeführt habe.

Falls es für die beiden Künstler okay ist, poste ich die beiden Ursprungsbilder noch hier, muss aber noch Raidi und Conqui fragen (der dann wiederrum den eigentlichen Erschaffer des Bashu Bildes fragen kann)...
 
052 - König Burrwog.jpg

Lustige Geschichte: in den Schatten der tarleener Hauptstadt Emerald herrscht der Bund, ein Zusammenschluss von mächtigen Verbrecherfamilien, die sich den Gesetzen des Senats nicht beugen wollen. Diese Familien sind mit einigen Verbrecherfamilien im nördlichen Königreich Cromshell vernetzt und wenn in der cromsheller Hauptstadt Cruhn ein mächtiger Verbrecherlord seinen Sohn nach Tarleen schickt, damit er sich dort seine Hörner abstoßen kann, werden einige Schläger des Bundes abgestellt, damit dem Sohnemann nichts passiert. Blöd, dass erwähnter Sohn ein Dummkopf ist und das erst beste minderjährige Mädchen vergewaltigt, dass ihm in einer Seitengasse über den Weg läuft. Auch blöd, dass er sich dabei von einigen zugereisten Wüstenbanditen beobachten lässt, die es nun als Pflicht empfinden, den Verbrechersohn zu entweiden und die Schmach des Mädchens zu rächen.
Nun haben die die als Wachhunde abgestellten Bundesagenten ziemliche Probleme, wollte doch der cruhner Verbrecherlord seinen Sproß gesund wieder sehen und sind die Bundesväter äußerst angepieselt von der ganzen Sache.
Die Schläger kommen auf die Beobachtungsliste der Bundessprecher, haben sie doch gerade die Gunst ihrer Vorgesetzten verloren und als ein wichtiger Auftrag bevor steht, wissen die Bundesväter genau, wen sie auf die leicht suizidale Mission schicken sollen: der König des Hochland-Reiches Farthing kommt zu Besuch nach Emerald, um mit dem Senat Handelsbündnisse abzuschließen. Der Unterwelt von Cruhn gefällt dies aber nicht, schwächt es doch ihre Geschäfte beträchtlich und so sagen sie dem Bund, dass sie den Tod des Unterweltssohnes wieder gut machen können, in dem sie die Verhandlungen sabotieren.
König Burrwog ist nicht nur mit über einhundert Halborks und Wildschweinmenschen unterwegs, die seine Sicherheit garantieren, sondern hat auch seinen Neffen Fuggwiss und dessen Verlobte Sulsugg im Schlepptau; und genau diese sollen umgebracht werden, um den König in die Suppe zu spucken und weitere Verhandlungen zu verhindern.
Zwar werden die beiden Krötenadeligen auch gut bewacht, doch findet der Bund eine kleine Schwachstelle im Netzwerk der Leibwächter und Stadtwachen und so wird der Besuch eines Badehauses ausgenutzt, um die beiden Krötenmenschen abzuschlachten.
Sofort werden die Verhandlungen abgebrochen und die politische Spannung zwischen Farthing und den anderen Reichen spannte sich spürbar an, während die Attentäter die Bundesväter wieder nicht ganz zufrieden stellen konnten: bei dem Anschlag töten sie auch einen Wachmann der Stadtwache und nun geht der RSWE (Republikanische Stadtwache von Emerald) verstärkt und oft tödlich gegen die kleinsten Gauner auf den Straßen der Republikshauptstadt vor.
Dieses harte Vorgehen zog sich Monate hin, bis der Bund einen Ausweg suchte, der das Land für viele Jahre zeichnen würde: sie heuerten Schläger an, die sich in die örtliche Meuchelmörderschule einschleusen mussten und den ältesten Lehrmeister der Schule mit einem Fluch belegen sollten. Zwar wussten die Halunken nichts von den Auswirkungen ihres Auftrages ("Lasst den Lehrmeister diesen Stein berühren und legt ihm dann dieses Medallion auf die Brust."), doch als sie merkten, dass sie eine Untotenplage hervorbeschworen hatten, wurde ihnen das Ausmaß ihres Handelns annähernd klar.
Über Monate hinweg flaute das Problem mit den Wiedergängern auf und ab und nur in den dunkelsten Gassen und Ghettos lief man Gefahr, einem Untoten über den Weg zu laufen, doch wurde die Bevölkerung trotz verstärktem Einsatz der Stadtwachen und angeforderter Gotteskrieger unruhig. Als der Bund ein halbes Jahr später auch noch einen Geldtransport abfing, der einen Großteil des republikanischen Jahreseinkommens mit sich führte, war Tarleen am Boden angekommen: Zombies wanderten durch die Hauptstadt, die Staatskassen waren leer und weder Farthing, noch Cruhn konnte helfen.
Erst, als einige mysteriöse Priesterinnen eines seltsamen Kultes den Senat kontaktierten und ihnen versprachen, sowohl die Unruhen zu besänftigen, die Zombies zu beseitigen und auch die Kassen wieder zu füllen, wurde die Lage entspannter. Als einige Senatoren jedoch aufdeckten, dass die Priesterinnen durch einen Krieg gegen Cromshell und später auch Farthing und andere Reiche an Geld und Macht kommen wollten und dass sie außerhalb der Hauptstadt schon mit dem Bau eines Bluttempels begonnen hatten, verschwanden die Gegenspieler dieser leisen Invasion und der Bund musste mit ansehen, wie ihre Stadt vom Schattenkult der Priesterinnen überlaufen wurde.
Erst, als sich Abenteurer aus Cromshell in den frischen Krieg einmischten und dem Mysterium der Priesterinnen auf den Grund gingen, entspannte sich die Lage... doch hatte der Bund vielleicht schon zu viel Einfluss verloren, um seinem größten Feind entgegen zu treten, den er noch nicht einmal kannte...
Vielleicht doch nicht so lustig, diese Geschichte... zeigt aber dennoch gut, wie unsere Rollenspiel-Abenteuer zusammen hängen und ein großes Ganzes ergeben ^^°

Diese Zusammenfassung bestand aus mehreren Abenteuern unserer "Die Schatten Emeralds" Kampagne und dem ersten Buch unserer "Von Helden und Schurken" Saga.

Äh ja... die Kröte da oben hab ich auch gezeichnet :kaw:
 
Was heute in Emmergens geschah:

18. Dezember
Die fallende Sternenarche, die William Reech mit seinem Regenmacher aus dem Mantel der Welt gelöst hat, fällt auf Resham und reißt einen Krater. Feuer und Beben vernichten weite Teile des Taarlian Imperiums und Staub und Asche verdunkeln noch Jahrzehnte den Himmel über den benachbarten Kontinenten. Eine neue Zeitrechnung wird eingeleitet: die Jahre nach dem Fall des Sterns...
 
Was heute in Emmergens geschah:

23. Dezember 743 nach dem Fall des Sterns
Agenten des kriminellen Bundes von Emerald überfallen einen Geldtransport, der den Großteil der Schatzkammer des Landes mit sich führt. Die Republik wird in eine noch tiefere Kriese gestürzt, als sie dank Zombieplage und dem Aufkeimen von Verbrechen eh schon ist.
Die Schatten Emeralds, Fall 18: Raub mit Todesfolge

23. Dezember 758 nach dem Fall des Sterns
Die Helden von Cruhn unter Lord Ulfgar Thorson kämpfen an der Seite des Krähenkönig um die zuruler Hauptstadt Amzea und brechen in die Schatzkammer ein. Später an diesem Tag reisen sie in die Thors Wacht in Cromshell zurück.
Von Helden und Schurken - Buch VII: Regenzeit, Kapitel 9: Der Flug der Krähe
 
Was heute in Emmergens geschah:

02. Januar 1.098 nach dem Fall des Sterns
Der Krieg zwischen dem nördlichen Farthing und dem von Nekromanten und Blutmagiern beherrschten Zurul beginnt dank eines seit einiger Zeit schwelenden Konfliktes um die ertragreichen Kah-Phee Handelsrouten, die von Süden in den Norden (über Farthing nach Cromshell) reichen. Die Auseinandersetzungen werden 17 Jahre lang andauern, unzählige Leben kosten und als "Der Große Krieg" in die Geschichte eingehen.
 
Was heute in Emmergens geschah:

06. Januar 531 nach dem Fall des Sterns
Aergon, ein Paladin des Sonnengottes Paragorn, und der zwergische Schmied Oric Schmiedehammer töten einen Troll im Cruhner Hinterland und erkennen erst später, dass dieser mit seiner halbmenschlichen Tochter gereist war. Sie lassen sie wütende und trauernde Frau in die kalte Nacht ziehen.
Abenteuer aus Cromshell, Kapitel 9: Trollnacht

06. Januar 739 nach dem Fall des Sterns
Klingen des Bundes ermorden das Ehepaar Titus Creston und Olgava Neglius, sowie das Kindermädchen Penny Klopfer und lassen den verwaisten Knaben Cassio in die Winternacht fliehen.
Die Schatten Emeralds, Fall 2: Auftragsmord



Wo wir schon bei Schatten Emeralds sind: diesen Sonntag werden wir den 19. Fall in dieser Kampagne spielen und insgesammt das 22. Abenteuer in dieser Geschichte. Da hat sich einiges zusammen getragen und mittlerweile gibts auch fast sowas wie nen roten Faden (siehe hier), dafür haben wir aber im Idealfall wieder 7 Spieler am Tisch sitzen... für so eine Kampange wirklich was besonderes, eigentlich ist die immer sehr klein. Mal schauen, was die Spieler draus machen :kaw:

Und in unserer Shushima Kampagne hat sich auch was getan: wir gehen nach der kleinen Weihnachtspause die Story wieder an, einer unserer Spieler hat sich aber erstmal aus der Geschichte verabschiedet und ich muss den weiteren Verlauf entsprechend anpassen, was gar nicht mal sooo schwer ist, da der Spieler schon Vorarbeit geleistet hat ("So bleibt Ihr hier und verteidigt dieses Dorf... ich reite auf dem schnellsten Wege nach Kege, um dem Shogun Bescheid zu geben. Viel Glück in Eurem Kampf.") und wir jetzt einfach schauen müssen, wie das ohne Kämpfer in der Gruppe geht... aber so ist das Leben und vielleicht kommt unser Samurai ja auch wieder am Ende der Kampagne zu uns zurück, wer weiß.
 
Ich poste hier mal die Chronik vom neuesten Kapitel meiner Jugendzentrum-Gruppe, die ich nebenberuflich laufen lasse (damit ihr mal seht, welche Ausmaße dieses Projekt in der Richtung annimmt und dass ich blutrünstige Jugendliche ganz gut eindämmen kann und versprechen zu halten versuche, die ich gebe: "Nerv mich weiter und dein Charakter wird noch anal defloriert!") und die eben auch in Emmergens angesiedelt ist... enjoy:

FÜNF TAGE HATTEN die Festlichkeiten gedauert und die Retter der Stadt hatten nicht nur den Dank von König Nohansen VII. Erhalten, sondern auch sein Siegel auf einem Freibrief, der ihnen im Reich Tür und Tor öffnen sollte. Schon munkelte man, dass für die Verteidiger der Bevölkerung auch ein Adelstitel und ein eigenes Stück Land dabei herausspringen könnte.

Bondax, der Halbork Kerdrestal, Niaju und Jinx hatten die letzten Tage zusammen verbracht und aus der Kameradschaft heraus war eine Freundschaft entstanden.


Als sie zusammen in einer der Kammern des Palastes saßen und darüber scherzten, was sie sich mit einem eventuellen Adelstitel alles ermöglichen könnten, betrat ein Hofdiener der Raum und machte räuspernd auf sich aufmerksam. Er bat die Helden um einen Gefallen: einige Kämpfer hatten während der nun abgewandten Plage furchtbare Leiden erfahren und ihr Geist rebellierte noch immer gegen das Eindringen des Dämonen Murydea, der durch Niajus Klingen gefallen war. Der Gildenagent Cedric und auch der Paladin Aergon litten immer noch unter den Albträumen und den Fieberschüben des Dämonenfluches.

Nun sollten Bondax, Kerdrestal, Niaju und Jinx zusammen mit den beiden Männern in den Osten reisen, wo am Fuße des Großen Gebirges die Hallen des Heilers Giron über heilige Quellen erbaut worden waren. In diesen Wassern sollten sich die teuflische Krankheit besiegen lassen, während die Kleriker Cruhns mit ihren Künsten die kranken Bürger der Stadt versorgten.


Die Helden baten um etwas Reisegeld, Pferde und einen Planwagen, mit dem sie Cedric transportieren wollten und reisten noch am selben Abend ab. Dem Gildenagenten und Aergon ging es nicht gut, auch wenn der Paladin sich weigerte, sich im Wagen auszuruhen und auf dem Rücken eines Pferdes neben seinen Gefährten einher ritt.

Fieberträume und Visionen plagten ihn sogar hoch zu Ross und besorgt kramte Bondax in seinen Taschen und bot dem Paladin Magentabletten und Schnapps an, was Niaju aber sofort untersagte und der heilige Mann ablehnte. Seufzend sah sich der Halbork nach Gefahr um und eilte dann mit Bondax in einen nahen Wald, wo er nach kurzer Zeit eine ihm bekannte Kletterpflanze fand, die in ihrer Winterruhe braun und trocken am Stamm eines Baumes hing. Seine Großmutter hatte diese immer bei Fieber verwendet und so nahm er sich einen ganzen Beutel voll mit und gab eine Hand voll an Niaju, die zusammen mit Bondax einen kräftigen Sud daraus kochte.


Nachdem Aergon den ersten Schluck getrunken hatte, wurde ihm seltsam im ganzen Körper und er hörte auf zu frieren und zu schwitzen. Sein Kopf fühlte sich wie Watte an und seine Sicht zog sich dem Drehen des Kopfes langsam nach. Als er diesen Zustand leicht lallend beschrieb, nahm auch Bondax einen kräftigen Schluck und als auch er sich sichtlich entspannte und nun so zu seinen Weinflaschen greifen wollte, schlug sie ihm Kerdrestal aus der Hand.

Ein kurzes Gerangel entstand und schließlich schlug Jinx den uneinsichtigen Bondax mit einem kurzen Stoß gegen die Schläfe bewusstlos und sie legten ihn zum immer noch schlafenden Cedric in den Wagen.


Tage später waren sie immer noch gen Osten unterwegs und wieder fiel dichter Schnee. Aergon hatte es sich nun für die gesamte Reise im Wagen gemütlich gemacht und Bondax hegte einen gesunden Zorn gegen Kerdrestal und Jinx. Als er einige Steine aus dem Schnee auflas und sie während der Reise gegen die Schulter des Halborks und den Rücken des Söldners schleuderte. Jinx ließ sich genervt nichts anmerken, aber Kerdrestal drehte sich langsam um und sah den Elfen vernichtend an.


Schließlich kamen sie an einem Abend im Dorf Rohs an. Nur wenige Häuser standen hier in der winterlichen Landschaft und das Schild des örtlichen Gasthauses lockte die Reisenden mit dem Gedanken an ein deftiges Essen und ein warmes Bett.

Sie betraten mit Cedric die gut gefüllte Stube und erblickten eine Menge Reisende, die hier ebenfalls die Nacht überdauern wollten und so wandten sie sich an die Zwergenwirtin, die ihnen reichlich zu trinken und eine große Pfanne mit gerösteten Knödeln und fettigem Schweinefleisch brachte. Gut ließen sie es sich gehen und schon bald verabschiedete sich Cedric und ging auf sein Zimmer, war er doch immer noch geschafft und lastete der Schatten des Dämonen schwer auf seiner Seele.

Niaju blieb bei einem Becher gutem Wein am Tisch sitzen, streichelte ihre Maus Louis und genoss das Spiel eines Musikanten, während sich ihre Weggefährten an einen großen Tisch voller Wandersleute setzen, die sich dem Kartenspiel verschrieben hatten.


Zuerst konnten Kerdrestal und Bondax guten Gewinn machen, setzten sie doch auch einen Teil ihres Wegegeldes, das sie von der Cruhner Verwaltung bekommen hatten, aber als sich die beiden Männer vom Spieltisch verabschiedeten und Kerdrestal ebenfalls auf sein Zimmer ging, um die kräftige Mahlzeit im Schlafe zu verdauen, setzten Jinx und Aergon weiter gutes Geld, der Paladin in diesem geselligen Umfeld wieder um einiges lebhafter als in den letzten Wochen.

Doch sie verloren all ihr Geld an einen aufgedunsenen, reich gekleideten Mann, der laut lachend und Bier trinkend eine Hand nach der anderen gewann. Jinx saß lange da und starrte dem reichen Mann finster entgegen und in seinem Kopf formten sich Pläne, das fette Schwein in der Dunkelheit der Dorfstraßen ab zu stechen.

Nur Aergon nahm den Verlust auf die leichte Schulter und ging auch zu Bette, waren seine Knochen doch noch Müde vom Kampf in Cruhn.


Bondax stellte noch einmal sicher, dass sein Falke Rydiger sicher und tief in seinem Zimmer schlief, dann machte er sich auf, um in die Nacht hinaus zu schlendern. Dort sah er sich vorsichtig um und näherte sich dann der schlafenden Schmiede, die am Rand des Dorfes lag.

Kurz untersuchte er den Fensterverschluss an einem Schuppen und brach diesen dann leise auf, ließ sich ins Innere gleiten und blickte sich dann dort um.

Außer Werkzeugen, einigen alten Brettern und einem großen Fass gefüllt mit Trockenfrüchten war hier nichts zu holen, erkannte er und dann fiel sein Blick auf eine fast fertige Armbrust, die der Schmied anscheinend noch mit einem Metallgriff beschlagen wollte. Grinsend nahm er die Waffe an sich, griff dann noch in die Tonne mit den Trockenfrüchten und schlich dann hinaus in die Nacht und zurück zum Gasthaus.


Jinx saß neben Niaju am Tisch der kleinen Gruppe und sah immer noch verärgert dem dicken Einheimischen an, der lachend erneut einen großen Stapel Münzen zu sich zog. Seine Hand ruhte auf dem Griff seiner Axt, die neben seiner Bank stand und als der Dicke sich schwerfällig aus seinem Stuhl erheben wollte, machte sich Jinx ebenfalls bereit, sein Vorhaben durchzusetzen.

Doch bemerkte er hinter sich eine Gruppe junger Burschen aus dem Dorf stehen und der Anführer der Bande war ein drahtiger, verwegener Halbstarker, der sich vor Jinx aufbaute und ihm zuspuckte, dass alles Leid der letzten Zeit die Schuld von selbst ernannten Helden und Abenteurer sei, die sich an der selbst auferlegten Hilflosigkeit der normalen Bevölkerung bereichern würden. Was sie hier wollten, zischte der junge Mann und der Söldner meinte nur, dass sich der Bursche schnellst möglichst verziehen sollte.

Einer seiner Freunde fasste den Unruhestifter an der Schulter und meinte nur beschwichtigend: "Symos, nicht schon wieder. Wir wollen keinen Ärger mit denen," doch der Halbstarke blieb vor Jinx stehen und sah ihm zornig in die Augen.


Die zwergische Wirtin sah drohend zu den Dorfburschen hinüber und rief warnend: "Tanner!"

Doch wollte Symos Tanner nicht reagieren und spie Jinx ein "Ihr seid an allem Schuld, Kriegstreiber!" entgegen und gerade nun kam Bondax herein und sah den Streit im Schankraum. Niaju sah ihren Mitelfen nur kopfschüttelnd an und trank einen weiteren Schluck wein, während Bondax an den Dorfburschen vorbei marschierte und Symos Tanner wie aus Versehen anrempelte.

Dies reichte, um Tanners eh schon brodelnden Zorn vollends ausbrechen zu lassen: er packte Bondax im Genick und wollte den Kopf des Elfen auf die schwere Tischplatte schlagen, doch bäumte sich Bondax mit zusammen gebissenen Zähnen auf und schlug Tanner mit der Faust mitten ins Gesicht. Blut spritzte und Tanner taumelte ächzend nach hinten.


Tanners Freunde sprangen ihrem Anführer zur Seite, doch Bondax hatte schon seine Peitsche von der Seite gezogen und schlug damit nach den Füßen der Halbstarken, die sich dem Angriff aber gerade noch erwehren konnten. Niaju, die nun ebenfalls von ihrem Stuhl hochsprang, versuchte eine ähnliche Attacke mit ihrer Peitsche, die sie sich in Cruhn besorgt hatte und mit einem schmerzerfüllten Schrei und einer klaffenden Wunde im Gesicht fiel ein weiterer Angreifer zu Boden.

Wild schimpfend sprang die zwergische Wirtin hinter den Tresen und zog dort eine große Axt hervor und bellte mit lauter Stimme, dass der Unsinn nun ein Ende finden sollte.


Nun erschienen ein halb bekleideter Kerdrestal mit seiner Sense und ein immer noch erschöpft wirkender Aergon an der Treppe, waren sie doch vom Tumult im Schankraum wach geworden und so sahen sie, wie Jinx in der Ablenkung des Kampfes aufsprang und zum Dicken eilte, der gerade aus der Türe hinaus ins Freie fliehen wollte.

Doch die Axt des Söldners traf ihn an der Seite des Kopfes, nahm Haut und ein Ohr mit sich und fraß sich in die Schulter hinab bis zum Brustkorb. Mit einem gurgelnden Seufzen kippte der Dicke auf die Knie und dann auf sein erstarrtes Gesicht. Jinx grinste zufrieden.

Die Dorfburschen hatten derweil ihren Angriff auf die beiden Peitschenträger intensiviert und während zwei mit scharfkantigen Henkeln zerbrochener Bierkrüge und Bechersplittern auf Bondax einstachen, der am Boden liegend die beiden nicht abschütteln konnte, versuchte sich Niaju mit ihren Stahlkrallen gegen einen weiteren zu erwehren, der mit aller Kraft seinen Fuß auf ihren Oberschenkel drückte und sie so am Aufstehen hinderte. Doch auch sie konnte keinen guten Treffer landen und der Bursche lachte boshaft, als die Elfin voller Qual aufschrie.


Vor Jinx hatte sich mittlerweile ein anderer der Bande geschoben, der mit einem abgebrochenen Stuhlbein gegen die Axt des Söldners bestehen wollte. Nun mischte sich aber Aergon mit dem aus seinem Zimmer mitgebrachtem Langschwert in den Kampf ein und zog seine Klinge über den Rücken von einem der Männer, die auf Bondax knieten. Schreiend und nach der Wunde an seinem Rückgrat tastend kippte er um.

Der andere fiel mit verdrehten Augen zur Seite, als Bondax ihm mit dem Knie in die Weichteile trat.


Kerdrestal eilte fluchend in das Getümmel und hielt dem Mann, der über Niaju thronte die scharfe Klinge seiner Sense an den Hals, forderte ihn grollend auf, einen weiteren Fehler zu begehen, damit er die Kontrolle verlieren konnte. Angsterfüllt blieb der Bedrohte in seiner Bewegung stehen und zuckte zusammen, als ein Bierkrug an Kerdrestals Hinterkopf zerschlagen wurde.

Der Halbork fühlte eine warme Flüssigkeit an seinem Genick hinunter laufen; Bier oder Blut, es war im egal. Er sah rot und nur mit Anstrengung konnte er die Sense gerade halten, als sich Symos Tanner und einer seiner Kumpane hinter ihn schob und ihn nach vorne drücken wollte.

Das gurgelnde Lachen von Tanner drang an Kerdrestals Ohren: "Jetzt zeigen wir dir, wer hier das Sagen hat, oh großer Held."

Er spürte, wie an seiner Hose gezogen wurde und sich Tanner hinter ihn schob.


Doch Kerdrestal blieb aufrecht und stolz stehen und hieb mit seinem freien Arm nach hinten, traf Tanner auf der blutigen und zertrümmerten Nase und ohnmächtig fiel der junge Mann zu Boden, während der andere alarmiert auf Abstand ging.

Niaju erhob sich nun, genauso wie Bondax und während der den am Rücken verletzten Angreifer mit dem Griff seiner Peitsche bewusstlos schlug, drückte die ehemalige Schneiderin voller Zorn den Burschen, der ihr solche Schmerzen zugefügt hatte, gegen die immer noch gerade gehaltene Sensenklinge von Kerdrestal.

Gurgelnd fiel der junge Mann mit einem halb aufgeschnittenen Hals auf den Boden der Stube.


Schon wollte Jinx mit seiner Axt nach dem Mann schlagen, der mit einem beherzten Sprung an Abstand gewann, als die Türe zum Gastraum aufgestoßen wurde und ein in Kette und Umhang gekleideter Wachmann brüllte, dass alle ihre Waffen senken sollten.

Die Zwergin hinter dem Tresen rief dem Wachmann zu, dass wieder einmal Tanner Streit angefangen hatte und die Lage eskaliert war. Mit grimmigen Blick sah sich der Gesetzesvertreter um und blieb seufzend vor dem toten Bauern liegen, den Jinx gefällt hatte.

Was war mit ihm geschehen, wollte er wissen, doch hatte keiner der verängstigten Gäste im Chaos etwas gesehen und wollte keiner der Gruppe den Söldner ausliefern. Nur Aergon sah Jinx vorwurfsvoll an.


Der Wachmann, der sich als Findall Hein vorstellte, holte sich Hilfe aus seiner Wachstube und fragte dann die Reisenden, woher sie kamen und was sie hier wollten. Welche Rolle sie im Kampf gehabt hatten, wollte er wissen und als die Ausführungen Aergon und Bondax ihn nicht zufrieden stellen wollten, zückte Jinx den Brief des Königs.

Als Hein das Siegel Cruhns erblickte, atmete er tief ein, schloss kurz seine Augen und befahl den Reisenden dann, ihm beim Abtransport der Leichen und Verwundeten zu helfen und gemeinsam mit ihnen schleppte er die Dorfburschen in die Zelle seiner Wachstube. Dann sagte er den Abenteurern, dass er sie am Mittag des morgigen Tages nicht mehr in Rohs sehen wollte. Sie nickten und Aergon beobachtete weiter Jinx, der zufrieden zurück zum Gasthaus ging. Der Paladin hatte gesehen, wie er beim Tragen des toten Bauern dessen Geldbeutel gestohlen und so seine Verluste aus dem Kartenspiel nichtig gemacht hatte.

Nur Niaju half der Zwergenwirtin beim Aufräumen des verwüsteten Schankraumes...


Am nächsten Morgen reisten sie weiter. Fast drei Wochen waren sie unterwegs, bis sie an den ersten Ausläufern des Großen Gebirges ankamen. Der Schnee lag hoch und auf einem der niedrigeren Bergrücken war ein Haus zu sehen, das wie eine Mischung aus einem Tempel und einem stattlichen Anwesen aus dem Felsen gehauen zu sein schien.

Die Gruppe folgte einem sich schlängelnden Weg, der an einem glucksenden Bach entlang führte und als sie vor den Toren des Hauses ankamen, wurden sie von einer Priesterin des Gottes Vherronhus begrüßt. Ihre Ankunft war den Hallen des Giron angekündigt worden und während Diener die Pferde mit nahmen, wurden die müden Reisenden durch die Räume geführt.


Überall lagen sich erholende Patienten der Heiler auf Liegen und nahmen Bäder in heißen Quellen, die um die Halle herum aus dem Boden sprudelten und kleine Teiche bildeten. Kleriker grüßten sie freundlich und während Cedric von einigen jungen Novizen bereits zu seinem zukünftigen Gemächern geführt wurde, trat ein Akolyth auf die Gruppe zu und wollte wissen, ob Aergon ebenfalls schon seine Behandlung beginnen wollte oder ob noch Zeit für eine kleine Unterredung wäre.

Neugierig meinte der Paladin, dass es ihm besser als in den letzten Wochen ginge und so führte der Akolyth die Abenteurer zu den beiden großen Höhlenkammern, in denen die heilenden Wasser aus dem Inneren des Gebirges flossen. Die erste Höhle wirkte mystisch in den Lichtern der Feuerschalen und in den Stein gemeißelte Liegen am seichten Ufer des unterirdischen Sees entspannten sich Kranke aus dem ganzen Königreich.


Doch in der zweiten Höhle war das Becken des Sees ausgetrocknet und als der Akolyth auf die Mitte der leeren Vertiefung deutete, erblickten die Abenteurer drei große Löcher, die das Wasser vermutlich verschlungen hatten. Der Zulauf des Sees war ebenfalls versiegt und leise fragte Niaju, was hier wohl geschehen sei.

Sich an die Horror der Cruhner Kanäle erinnernd flüsterte Bondax, dass es sich wohl um Düsterratten handeln könnte, doch was hatte sie wohl dazu getrieben, sich in die Mitte eines Seeses vor zu nagen?

Kerdrestal grunzte nur und meinte, dass es Düsterratten oder Höllendämonen oder was auch immer sein möge, er würde dem Spuk schon auf dem Grund gehen und dicht gefolgt von Aergon und Jinx wagte er die ersten Schritte auf den trockenen, glatten Seegrund. Bondax und Niaju folgten ihnen und nur mit Mühe schaffte es die Elfin, sich auf den Beinen zu halten.


Dann sahen sie eine Bewegung am Rand der Dunkelheit, die das entfernteste Loch ausfüllte. Ein großer, mit scharfen Zähnen bewehrter Kopf einer Düsterratte schob sich heraus und begann, an dunkelgrünen Ablagerungen zu nagen, die sich am Rand des Ganges befanden. Hatten also wirklich diese Ratten die Gänge geschaffen? Kerdrestal nickte Bondax ernst zu, der wiederum fester seine Waffe umgriff.

Doch war es Aergons Gottesfeuer, das aus seinen Händen schoss und das Licht Paragons verbrannte das Fell der quietschenden Düsterratte, die nach hinten in die Finsternis fiel. Grinsend schritt Kerdrestal, seine Sense schützend vor sich haltend, auf die schwarze Öffnung zu, als sich schon ein weiterer Körper aus dem Loch schob und eine große Ratte in die Höhle hinein schnupperte.


Plötzlich erbebte der Boden und große Steinbrocken lösten sich von der Decke und fielen um die Abenteurer herum mit lautem Krachen herab, während der Akolyth entsetzt aufschrie. Nur Kerdrestal und Aergon konnten das Gleichgewicht halten, die anderen stürzten hart auf den Grund des trockenen Sees, während die Düsterratte panisch nach vorne, aus dem Gang heraus in die Höhle hinein sprang.

Doch kam sie nie auf dem Boden auf, denn der Gang hinter ihr explodierte in einem Hagel aus Steinsplittern und schleimigen Schuppen, als sich ein gigantischer Wurm aus der Öffnung heraus schälte und seine gewaltigen Kiefer um den hilflosen Nager schloß.

Mit seiner Beute zog er sich in einem Rutsch zurück in die Dunkelheit des Felsens, während die Abenteurer entsetzt dem Ungetüm nachblickten.


Dies war kein Rattenproblem, welches die Hallen der Priester hatten. Dieses Problem war um ein Vielfaches größer!
 
Was heute in Emmergens geschah:

02. Februar 767 nach dem Fall des Sterns
Lord Ulfgar Thorson beendet blutig eine Rebellion seiner Oger Untergebenen in der Thors Wacht. Der Anführer des Aufstandes, der Oger Grrom (ein langjähriger Vertrauter Thorsons), wurde während der Kämpfe vom Bärenlord selbst erschlagen.
Es kam zum Kampf, nachdem Grrom in der Taverne des Ortes Ubingen im Suff und nach einem Streit einen Bauern getötet und danach mit einigen anderen Ogern unter seiner Befehlsgewalt gegen seine Verhaftung durch den Lord gefochten hatte.
Von Helden und Schurken - Epilog: Narrenlieder
 
Was heute in Emmergens geschah:

08. Februar 751 nach dem Fall des Sterns
Lord Ulfgar Thorson erhält eine Einladung für ein Gipfeltreffen in die Nordstadt Lidgard, der Hochburg der Frostriesen im Hohen Norden.
Dass er dieser Einladung nachkommt, führt zu der Einmischung des Königreichs Cromshell in den bevorstehenden Krieg der Frostriesen gegen die freien Völker des Nordens und letztendlich dem Sieg über Lidgard und dem Tod des Dämonen Bucephalus' (dem Orchestrators des Krieges) im Juli des selben Jahres.
Von Helden und Schurken - Buch V: Eiswind - Kapitel 1: Nordwind




Uhndin Uhndin Uhndin Uhndin
Bum di tøten Baum der Toten
Uhndin Uhndin Uhndin Uhndin
Durnenrich Dornenreich


Tør tu tyfen uhne rukkehr Tor zu Tiefen ohne Rückkehr
Ort vun evig altem scmirze Ort von ewig altem Schmerz
Vo di wørmer sych vergruben Wo die Würmer sich vergruben
Beute suchend nimer sått Beute suchend nimmer satt


Vo di fynd us alten ziten Wo der Feind aus alten Zeiten
Scmydt di strånge tåsenfuch Schmiedet Stränge tausendfach
In di hallen Lidgards wilte In den Hallen Lidgards weilte
Vun gescmak des kryges zerte Vom Geschmack des Krieges zehrte


Uhndin Uhndin Uhndin Uhndin
Tør tu nachweldt Tor zur Nachwelt
Duch dich scritten helten kun Durch dich schritten Helden kühn
Um tu sturzen den gehørnten Um zu stürzen den Gehörnten


Unt da bludt di alten wørmer Und das Blut der alten Würmer
Virgøssen duch di helten kraft Vergossen durch der Helden Kraft
Zurnte schon di sclangenmøter Zürnte schon die Schlangenmutter
Kotkellketill in de isigen håll Kotkellketill in den eisigen Hallen


Di seelen di Faer us Forndrin Die Seelen der Faer aus Forndrin
Unt frir vølker di Nordt Und freier Völker des Nordens
Gefangd geknychd gebrochd Gefangen geknechtet gebrochen
In di knøchenen kåfigen Lidgards In den knöchernen Käfigen Lidgards


Uhndin Uhndin Uhndin Uhndin
Weg duch di is Weg durch das Eis
Di helten ilen tum syg Die Helden eilen zum Sieg
unt ersclagen di møter di håll Und erschlagen die Mutter der Hallen


Di moern Lidgards beben schon Die Mauern Lidgards sie beben schon
Di rufe di hørnes uf di feldt Die Rufe des Hornes auf dem Felde
Di gråben di Faer im isigen windt Die Gräben der Faer im eisigen Wind
Di rysen als buer di styr Die Riesen als Bauern des Stieres


Lidgard Lidgard Lidgard Lidgard
Ståt di ises Stadt des Eises
Gråb di Faer hunderfuch Grab der Faer hundertfach
Gråb di rysen under die gehørnten Grab der Riesen unter dem Gehörnten


Under Ulfgar son di Nordt Unter Ulfgar Sohn des Nordens
Under Elenar Albenbludt Unter Elenar Elfenblut
Scritt di helten vor di håll di fynd Schritten die Helden vor die Halle des Feindes
Unt erscløg di styr uf di stinerne treppe Und erschlugen den Stier auf den steinernen Treppen


Uhndin Uhndin Uhndin Uhndin
Weg di gefållen rysen Weg der gefallenen Riesen
Weg di gefållen Faer Weg der gefallenen Faer
Doch Bucephalus blibt er ververt Doch Bucephalus bleibt er verwehrt

Das Lied der Faer - Lidgards Fall

 
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Was heute in Emmergens geschah:

01. März 748 nach dem Fall des Sternes
Die Elfin Yinshëde Manyùë wird in der Cruhner Anwaltskanzlei Faela & Partner aufgenommen und dient fortan als Ermittlerin für die Anwältin Shania Zorah und unter dem wachsamen Auge des früheren Inquisitors der Krone, Pius Dakkda.
In den Schatten von Cruhn - 2. Fall: Der einsame Soldat
 
Was heute in Emmerges geschah:

15. März 1.100 nach dem Fall des Sternes
Die kleine Gruppe um den in Ungnade gefallenen Samurai Daito Shinji treffen auf dem Weg nach Kege (wo sie am Fest der Goldenen Blüten teilnehmen wollen) im Gasthaus "Mido" auf die Nezumi Agentin Kay'tchi'lik und ihr Schicksal wird besiegelt...
Shushima: Das Jahr der Schildkröte - Kapitel 1: Sieben

15. März 1.268 nach dem Fall des Sternes
Daneel Giskard, Senji Starlight, Jira Taidar und Helios Aranaar kommen nach einer langen Reise durch die Sümpfe von Urgo, das Große Gebirge, die weite Ödnis und den Dschungel von Zurul bei den Ruinen der alten Kultstädte Cuau an, das als einer der Nexi des untoten Lord Átor gilt.
Geschichten von Staub und Schatten - Kapitel 12: Átor
 
Was heute in Emmergens geschah:

23. März 120 nach dem Fall des Stern
Der Zauberer William Reech findet nach langer Suche den Stern, den er mit seinem Regenmacher vom Firmament gezogen und dessen Aufschlag die Reiche Reshams ins Chaos geschleudert hatte, und nimmt ihn an sich.

23. März 667 nach dem Fall des Sterns
Der zukünftige Zauberer Gunn Gray wird geboren.

23. März 1100 nach dem Fall des Sterns
Die Gefährten um den Samurai Daito Shinji fliehen aus dem Traumlabyrinth des gefallenen Fürsten Kyuzô und verlassen nach seinem Ableben durch einen Shinigami das Land des ehemaligen Freundes.
Land der Inseln: Das Jahr der Schildkröte - Kapitel 5: Der lange Weg
 
Was heute in Emmergens geschah:

28. März 740 nach dem Fall des Sterns
Zwei Schläger des kriminellen Bundes in Emerald - der Halbork Guntram Rosenblatt und die Gnomin Leonore Festar - töten vier abtrünnige Bundagenten - Semin Kurd, Dronko Glückskind, Winny Mo und Lettlis Imadris - , nachdem diese eine mysteriöse Truhe aus dem Besitz des Zauberers Qerus Tantarus gestohlen und in einer Wohnung eines Emeralder Mietshauses verwahrt hatten.
Die beiden Schläger können den Suchmannschaften des RSWE* unter Hauptmann Silvin Monid entgehen, die von besorgten Anwohnern alarmiert wurde.
Die Schatten Emeralds - Fall 4: Auftragsmord II

*Republikanische Stadtwache von Emerald

Akte #778-4344 – Bericht zu den Ereignissen am 28. März 740 nGS – Weinviertel, Emerald – Ermittelnde Beamte: Hauptmann Silvin Monid

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Der Bund (siehe Akte #502-0008)
Eine Ansammlung von einflussreichen Familien, die sich ihren Reichtum mit illegalen Geschäften, Korruption und niederen Machenschafften erworben hat. Seit Jahren sind wir mit der Aufgabe beschäftigt, den Mitgliedern dieses Unterwelts-Imperiums die Hände in Eisen zu legen.


"Throat" (siehe Akte #776-3310a-m)
Eine Halborkin, deren wirklichen Namen wir bis jetzt nicht in Erfahrung bringen konnten. Eine kahle Narbe um den ganzen Hals läßt auf eine frühere Konfrontation mit dem Gesetz in Form eines Galgens schließen. Sie ist der Zwischenmann von Bund und den Schlägern, die für diese Vereinigung arbeiten.


Leonore "Leo" Festar
Die junge Gnomin lebt seit dem Tod ihrer Eltern, die bei einem mißglückten Einbruch ihrerseits ums Leben kamen, auf der Straße und verdient sich ihre Münzen mit kleinen Aufführungen, Tanz und Diebstahl. Selbst für ihre Rasse klein gewachsen, wird sie oft für ein Menschenkind oder gar einen Halbling gehalten und nur ihre großen Augen und ihr hellblauer Haarschopf geben sie als Vertreterin des Gnomenvolkes zu erkennen.


Guntram Rosenblatt

Halbork und Sohn einer Stoffhändlerin aus Emerald. Seine Mutter wurde während einer Reise vergewaltigt, versuchte aber, ihrem Kind ein würdiges Leben zu ermöglichen. Dennoch fiel Guntram schnell in die sozialen Schatten der Hauptstadt und arbeitet als Schläger für den Bund. Seine dunkle Haut, sein schulterlanger Zopf, seine orkischen Reißzähne und sein meist höfliches, ork-untypisches Verhalten lassen den bulligen Mann leicht wiedererkennen.

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Wieder lud der Bund ausgewählte Mitglieder seiner Schattenläufer in den "Mantel" und wieder wurden dunkle Geschäfte besprochen, die dem normalen Bürger zum Glück den Magen herumdrehen würden. "Throat" (siehe Akte #776-3310a-m) beauftragte Guntram Rosenblatt und die RSWE-bekannte Gnomin Leonore Festar, eine am 16. März vom Bund entwendete Truhe [gestohlen wurde sie einem ortsansässigen Zauberer namens Qerus Tantarus] ausfindig zu machen, deren Diebe zwar im Auftrag des Verbrecherverbandes gehandelt hatten, nun aber die Beute nicht wie abgemacht an ihren Auftraggeber übergeben hatten. Die Truhe sollte sichergestellt und die vier abtrünnigen "Agenten" aus dem Verkehr gezogen werden. Auf der Liste, die Rosenblatt und Festar erschreckend nebensächlich zugeschoben wurden, standen die Namen Semin Kurd (siehe Akte #780-1002), Dronko Glückskind (siehe Akte #779-9822), Winny Mo (siehe Akte #780-0028) und Lettlis Imadris (siehe Akte #779-7797a-b), uns zu diesem Zeitpunkt annähernd gut bekannten Unruhrstiftern.

Ganze sechzehn Platinmünzen sollten hier der Lohn sein und die Halborkin des Bundes versprach, jeden Tag kurz vor Mitternacht hier auf die beiden zu warten, während Rosenblatt nur damit erstaunte, dass er statt des erwarteten Humpen Bieres lieber zu einem Gläschen Erdbeerwein griff.

Während "Throat" die Taverne verließ und sich Rosenblatt und Festar darüber unterhielten, ob Glückskind seinem Namen nach Halbling, Imadris Elf und Mo eventuell sogar ein Gnom sein könnte (hier hatten sie im Endeffekt nur in ersten beiden Fällen Recht), stand die Frage im Raum, wo sie diese in Ungnade gefallenen Kameraden denn nun finden könnten.


Drei Stunden bewegten sich die beiden durch die Schatten von Emerald, Rosenblatt immer als Wache im Hintergrund fungierend, Festar bei allen ihrer Kontakte nach nützlichen Informationen zu den Gesuchten stochernd. Schließlich kamen sie in einem uns damals noch unscheinbar erscheinenden Abbruchshaus, das ohne dem Wissen des RSWEs als Unterschlupf für so manches illegale Geschäft im Südlichen Viertel genutzt wurde und in dem sich eine kleiner Haufen von Verschlägen und Diebesnestern angesammelt hatte, zum Ziel ihrer Suche: bei der Hehlerin Galea (siehe Akte #759-3447a-e) mussten sie zwar erst einmal warten, bis die beiden aktenkundigen Rattenvolk-Zwillinge Erin und Erat ihre Geschäfte mit Galea abgeschlossen hatten, dann aber fragten sie zuerst indirekt, dann immer deutlicher und mit Unterstützung einiger Silberstücke nach dem Aufenthaltsort ihrer vier "Freunde".

Festar verstand die Intention der Frage von Galea falsch, ob sie für den Bund arbeiten würden und verneinte dies, meinte die Gnomin doch, ein Wirken des Bundes wäre hier eher abschreckend. Doch wollte die alte Frau nun keine Informationen über die vier Männer herausrücken und erst, als Rosenblatt sich zu seiner ganzen Größe aufbaute und meinte, dass es gut sei, hier nur Freunde suchen zu müssen, es könnten auch Feinde sein, knickte Galea ein und schob den beiden eine schnell geschriebene Notiz zu.

Darauf waren vier Adressen verzeichnet und da Galea nichts von einem Verkauf der wertvollen Truhe gehört hatte, machten sich Festar und Rosenblatt auf, die möglichen Unterschlüpfe der Gesuchten abzuklappern.


Da sie sich eh im Südlichen Viertel befanden, führte sie ihr Weg zuerst zur Frauenstraße, wo sie bei der Hausnummer 2 ein Türschild mit dem Namen "Kurd" vorfanden. Schnell berieten sie sich, wie sie weiter vorgehen wollten und da beide vollends unbewaffnet waren, verabredete man sich, in zwanzig Minuten wieder vor dem Haus zu sein. Getrennten Weges holten sie Axt (die bevorzugte Waffe Rosenblatts) und Bogen (der der Größe der Gnomin entsprechend gefertigt war) und so war es schon Abends, als sie sich wieder in der Frauenstraße trafen.

Schnell verschaffte sich Rosenblatt mit einem gekonnten Einsatzes seines Körpers Zutritt zur Wohnung und beide mussten feststellen, dass Kurd eine ganze Weile nicht mehr zu Hause gewesen war - soviel verrieten die Gerüche des Plumpsklos, meinte Festar. Sie fanden keine Papiere und andere Schriften, die ihnen verraten konnten, wo der Gesuchte untergetaucht war und so verschloss Rosenblatt so gut es ging wieder die aufgebrochene Türe und sie machten sich auf zur Reiteralle Nummer 17, wo direkt an den Ufern der Emer eines der großen, dreistöckigen Mietshäuser gebaut worden war.


Der Gebäudetafel entsprechend wohnte hier Winny Mo und als die beiden Kriminellen den zweiten Stock erklommen und sich im Parteienflur die richtige Wohnungsnummer gesucht und dort gelauscht hatten, mussten sie auch hier feststellen, dass sich niemand hinter der Türe rührte. Waren die vier Männer bereits Opfer eines Mordes geworden? Oder waren sie der Stadt entflohen? Kamen sie in nächster Zeit zurück zu ihren Wohnungen? All dies waren Möglichkeiten, die Festar und Rosenblatt beschäftigten.

Eine verdutzte Nachbarin nahm den beiden die Lügengeschichte ab, dass sie vom Steueramt kämen und erklärte ihnen, dass sie Mo seit einigen Wochen nicht mehr gesehen hätte und der Nachrichtenkasten schon am Überlaufen war. Diesen überquellenden Schriftverkehr hatte sich Rosenblatt aber bereits in die Taschen gesteckt, wollte er die Briefe doch später nach Hinweisen auf den Verbleib der Männer hin untersuchen.

So machten sie sich wieder auf ihren Weg, die nächste Adresse zu überprüfen.


Sie spazierten durch die dunklen Seitengassen vorbei an den Wachmannschaften der Nacht und kamen im Weinviertel an die Heckensprungstrasse 80. Weitere Seitengässchen und die Struktur des zweistöckigen Hauses luden die beiden zum Erklimmen des Bauwerkes ein und obgleich Festar ihre Probleme mit der hohen Verstrebung hatte, konnte sie Rosenblatt ohne Probleme bis zum Dach geleiten. Dort durchbrach der Halbork die dürftige Verriegelung einer Dachluke und sie ließen sich ins Innere des Hauses ab.

Niemanden fanden sie dort vor und nur ein kleiner Zimmeraltar für die Göttin Irmore Tashadar verriet ihnen, dass Imadris tatsächlich elfischer Abstammung war.

Beide verließen wieder über die Dachluke die Wohnung und kamen ohne Probleme in den Schatten der Nebenstrasse an.


Ihr letzter aktueller Anhaltspunkt war nun die König-Reichart-III.-Strasse 32, erneut ein hohes Mietshaus, das am Ufer der Emer erbaut worden war. Hier hatte Glückskind im dritten Stock seine Wohnung und als Rosenblatt und Festar an der Türe lauschten, vernahmen sie nun wirklich Stimmen. Also hatten sich die vier nicht abgesetzt und die Truhe war eventuell noch in Griffweite des Bundes. Vier verschiedene Stimmen konnten die beiden identifizieren und eine gute halbe Stunde warteten sie, ob sich etwas tun würde, konnten sie doch die vier auf der anderen Seite der Türe über zu wenig Essen und Hunger diskutieren hören.

Doch verließ niemand die Wohnung und so griffen Rosenblatt und Festar zu ihren Waffen und der Halbork trat die Türe ein.

Dort saß gerade der Halbling Glückskind am Tisch, ein belegtes Brot in den Händen, zum Biss bereit. Kurd saß neben ihm und Mo (kein Gnom, sondern ein Mensch) lehnte am Fenster. Von Imadris war nichts zu sehen.


Festar ließ einen Pfeil von ihrem Kurzbogen fliegen, der den Halbling zwischen den Augen trag und der kippte vom Stuhl, als Rosenblatt schon Kurd am Kragen packte und ihn anbrüllte, wo die Truhe sei. Festar, die niemanden aus der Wohnung entkommen lassen wollte und die Türe versperrte, hielt Mo in Schach und beide Menschen zeigten verängstigt in Richtung einer kleinen Küche, die im hinteren Teil der Wohnung lag.

Rosenblatt warf Kurd zu Boden und sprang auf den entsetzten Mo zu, donnerte ihm seinen Schlagring ins Gesicht und nahm sich dann gelassen die Reste des zerfallenen Brotes von Glückskind vom Tisch, um sie zu verspeisen. Hier konnte Festar noch soviel deplatzierten Humor aufbringen, um den Halbork zu fragen, ob er denn auch ein Halbling sei, würde man seinen Appetit als Hinweis nehmen. Rosenblatt lachte nur und meinte, dass er nunmal Hunger hatte.

Dass sich zwei beinahe ohnmächtige Männer und eine Leiche im selben Zimmer befanden, interessierte beide erschreckenderweise nicht.


Sie nickten sich zu und während Festar zur Küche marschierte, wollte Rosenblatt die letzte geschlossene Türe in der Wohnung überprüfen. Doch die öffnete sich plötzlich und heraus spang ein schreiender Imadris, bewaffnet mit zwei Handarmbrüsten. Der Halbelf feuerte beide Bolzen auf die Bundesagenten ab, doch verfehlten sie ihre Ziele.

Kurz schauten sie sich erschocken an, sahen an sich herunter, ob ihnen wahrhaftig nichts zugestoßen war und dann hob Festar schon wütend ihren Bogen und erschoss nun auch Imadris mit einem ihrer Pfeile.

Rosenblatt hieb mit seiner schweren Axt den beiden ächzenden Männern und auch dem tödlich verwundeten Imadris den Kopf ab und Festar fand unter einem Waschtrog die gesuche Truhe. Auf die Frage von Rosenblatt hin, ob sie glücklich seien, antwortete Festar, dass sie nun glücklich wären.


Doch wurde nun Lärm im Hausgang laut und als Festar nachsah, was dort los sei, klopften schon Stadtwachen an die Türen der verschiedenen Wohnungen und Hauptmann Silvin Monid erklärte einigen verängstigten Nachbarn, dass hier Schreie und Tumult gemeldet worden war. Schon wollte sie mit ihren Männern zur Wohnung von Glückskind schreiten, als Festar die Türe verschloss und Rosenblatt alarmierte.

Zusammen eilten sie zum Fenster und sahen auf den schmalen Grünstreifen, der drei Stockwerke weiter unten wartete. Sie nahmen ihren Mut zusammen und sprangen.

Rosenblatt bemerkte, dass Festar reichlich ungeschickt aufkommen würde und packte die Gnomin im Fall, drehte sich schützend unter sie und zusammen kamen sie auf dem weichen Gras auf, die Truhe neben ihnen. Auch wenn die moralischen Bereiche solcher Bürger nicht sonderlich ausgeprägt zu sei scheinen, helfen sie sich in der Not eben doch und genau dies gibt mir Hoffnung, dass sie irgendwann von ihrem Wege abkommen und die Rechtschaffenheit finden.


Sie rappelten sich auf, doch bog nun Hauptmann Borcroam Hellhaupt mit sechs seiner Wachleute um die Ecke, war der zwergische Gardist doch von Hauptmann Monid zu Hilfe gerufen worden. Schon wollte er Befehle rufen, als Festar einen verwirrenden Spruch webte und Hellhaupt ins Stottern und Wanken brachte.

Dann liefen Festar und Rosenblatt los, der Halbork schnell seine gnomische Kollegin und die Truhe unter die Arme klemmend und durch so viele kleine Gässchen und dunkle Winkel und über Brücken und kleine Plätze, bis die verfolgenden Wachmannschaften die Spur endgültig zwischen den wenigen nächtlichen Passanten verloren hatten.


Ihren letzten Spurt wagten sie über den Coruspfad und hinein in die Lindenstrasse, die nun selbst laufende Gnomin mittlerweile wie ein Halblingjunge aussehend und so verschwanden sie im Stoffgeschäft von Rosenblatts Mutter, das schon lange geschlossen hatte.

Ohne seine Frau Mama zu wecken, führte er Festar in sein Zimmer, das er immer noch bewohnte und dort warteten sie, bis genügend Zeit vergangen war. Rosenblatt putzte seine Axt, Festar sah sich um und ließ sich mit Getränken bedienen und dann verpackte Rosenblatt die Truhe in einer alten Obstkiste und mit dieser zogen sie kurz vor Mitternacht los, um ins Kutschenwerkviertel zu gelangen und den "Mantel" zu betreten.


Dort konnten sie sofort "Throat" am Tresen ausmachen, die mit dem Wirt tuschelte, und als sie sich neben die Halborkin setzten (andere Gäste hielten von der großen Dame respektvoll Abstand), meinte "Throat" nur, dass dieser Auftrag überaus schnell durchgeführt worden war. Einige Schläger lösten sich aus der Menge, hoben die Truhe aus der Obstkiste und verschwanden mit "Throat" in der Nacht, während die ein verschmitztes Lächeln seitens Rosenblatt erwiderte - eine Geste, die ich von der Halborkin nie erwartet hätte und die mich zum Schluss kommen lassen, dass sogar für solche Gauner Hoffnung besteht.

Auf dem Tresen lagen die versprochenen Platinmünzen und während sie zum "Kutschbock" spazierten, um ein mitternächtliches Mahl einzunehmen, antwortete Festar mit einem lauten Lachen auf den scherzhaften Vorschlag Rosenblatts, den Lohn nach Gewicht aufzuteilen.


Es verwundert mich immer wieder, wie viel Humor einige Wesen noch haben, nachdem sie kurz zuvor für soviel Leid und Tod gesorgt haben. Aber vielleicht ist es ja gut, dass ich solche Dinge nicht verstehen kann.



Ignazom Korbin
 
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Was heute in Emmergens geschah:

30. März 798 nach dem Fall des Sterns
Lord Ulfgar Thorson und König Iolyn Moonglance werden auf den Feldern von Huranc von den Frostriesen erschlagen, nachdem Thorson Yemis "Eisauge" Gunterson, den Rebellenkönig des Riesenreiches im Zweikampf besiegte. Der Krieg gegen die Frostriesen endet zusammen mit der Legende des Bären-Lords.
Von Helden und Schurken - Epilog: Narrenlieder

30. März 1.268 nach dem Fall des Sterns
Ankunft der Abenteurer Khora Khaladam, Lia Ehtelithil und Killik Pargon in Kronos, der Hauptstadt von Garamor.
Die Wälder Reshams - Splitter: Kronos
 
Hier mal das neueste Kapitel meiner "Shushima Chronologie", das mit dem nächsten Abenteuer dann auch vermutlich zu Ende gehen wird:

ein Feld in der Nacht

ein Feuer, das wärmt und schützt

doch der Krieg hält an



NEUGUIERIG STELLTEN SICH alle um Mandura und wollten wissen, was ihn so überrascht hatte. Doch kaum hatten sie den jungen Schamanen angesprochen, schlossen sich flatternd seine Augen. Er kippte zur Seite und fing an, laut zu schnarchen. Unschlüssig sahen sie sich an.

Dann begann Yoshitaro, auf dem Kopf des Vanara herum zu springen und ihm am Ohr zu pieken und auch Kurõ stieß ihn mit seinem Stab des ewigen Himmels, während Kay'tchi'lik bedrohlich einen Spuckefaden zu seinem Gesicht herab ließ.

Erst, als Shiara dazwischen ging und allen sagte, sie sollten den armen Jungen schlafen lassen, legten sie sich wieder murrend hin und schlossen ihre Augen.


Die Sonne war schon am Himmel, als Mandura blinzelnd wach wurde. Er sah in das Gesicht eines Spatzen, der nur einen Fingerbreit von seiner Nase weg saß und ihn anstarrte. Mandura schrie laut auf, dann begriff er, wo er war und was sie alle hier machten. Er roch frischen Grüntee und saftige Mochi. Shige saß am Feuer und bereitete ein Frühstück aus einer der vielen magischen Taschen des Steuereintreibers zu, während Tsumabuki Yôji immer noch in seine Decke eingerollt da lag und grunzende Geräusche machte.

Bald saßen alle außer dem Steuereintreiber beim Essen und neugierig fragte Kay'tchi'lik nach, was Mandura denn in der letzten Nacht in der Schriftrolle der eintausend Namen gefunden hatte. Mit vollem Mund und Mochi-Stückchen versprühend meinte Mandura, dass er nun wüsste, wo Dalong wäre und dass sie nun zu den Drachen und Kame Tono eilen müssten.

Ob Dalong auch bei diesem feurigen Berg wäre, auf dem der Herr der Schildkröten sich eingenistet hatte, wollten die Weggefährten wissen, doch Mandura schüttelte schmatzend den Kopf und erklärte, dass Dalong in Kege wäre und die Armee des Shoguns hinter sich hätte.


Sie starrten ihn entgeistert an. Was meinte er? War Dalong kein Magier aus Shuko? Warum sollte er in Kege sein? Mandura funkelte sie verschmitzt an und schob sich einen weiteren Mochi in den Mund. Er flüsterte, dann Dalong kein einfacher Magier, sondern ein Drache war...

Erschreckt quiekte Kay'tchi'lik auf und fragte, woher der Vanara das denn alles wissen wollte. Mandura seufzte und erklärte, dass der große Drache Hi Ryu nicht auf der Liste stehen würde. Wieder sahen sich alle verwirrt an. Nickend meinte Mandura, dass jeder Bewohner Shushimas auf dieser Liste stehen würde; sogar der Herr der Kappa und Dalong.

Er sah sie erwartungsvoll an, doch alle schüttelten nur den Kopf und Kay'tchi'lik sah ihn herausfordernd an. Mandura schluckte und sagte dann langsam und deutlich, dass Hi Ryu und Dalong ein und dieselbe Person wären...

Panisch starrte ihn Kay'tchi'lik mit zitternden Barthaaren und herabhängenden Ohren an.


Mandura ließ sich durch die Nezumi nicht weiter irritieren: er stand auf, wischte sich die Krümel aus dem Gesichtsfell und meinte dann, dass sie den Krieg vorzeitig beenden könnten. Zuerst mussten sie dazu ins Drachendorf zurück kehren, um den mächtigen Wesen mitzuteilen, dass auch sie dem falschen Spiel ihres "Freundes" aus Kege zum Opfer gefallen waren.

Dann sollten sie zu Kame Tono eilen und ihm verständlich machen, dass er eine Puppe im Schattenspiel des Shuko Drachen war und es nie um die Freiheit der Inseln ging, sondern von Anfang an ein Eroberungsfeldzug eines Drachen aus dem östlichen Reich war.


Immer noch entsetzt saß Kay'tchi'lik da und starrte leer ins prasselnde Feuer, an dem Shige und die anderen stumm saßen. Doch Mandura drängte sie, sofort ihre Sachen zu packen und als der Oni seinen Herren anstubste, drehte sich dieser einfach nur um und schlief weiter. Shiara meinte, Shige sollte Tsumabuki einfach hoch heben und mit sich tragen, was der Oni auch sogleich tat. Tsumabuki quengelte etwas im Schlaf.

Mit den magischen Papierblättern und dem Pinsel zeichnete Shiara einen Kreis und alle traten nach einander in das aufflackernde Portal. Dann standen sie inmitten des morgendlichen Drachendorfes und begrüßten die von ihrer Ankunft erstaunten Bewohner der friedlichen Siedlung.


Schnell rief Mandura den menschlichen, elfischen und nicht verwandelten Drachen zu, dass er ihnen etwas zu sagen hätte und sich alle beim Teich im Zentrum des Dorfes versammeln sollten und mit einem lauten Krächzen verkündete Kurõ, dass sie sich eilen sollten. Sie warteten unter der Morgensonne, Yoshitaro als Spatz am Teich meditierend und den dicken Libellen nachblickend, von denen eine unvorsichtiger Weise von Kurõs scharfen Schnabel geschnappt und verschlungen wurde.

Nach wenigen Minuten waren alle herbei geeilt oder geflogen und die kleine Gruppe Abenteurer von neugierigen Leuten umzingelt. Auch Meister Arvid war unter den Drachen und nur Rajesh, Cheol und Godspeed waren nicht zu sehen...


Mit kräftiger Stimme und voller Energie sprach Mandura nun zu ihnen und er erklärte, dass sie alle von einem der ihrigen hinters Licht geführt worden waren! Hi Ryu war ein Feind der Inseln und ein mächtiger Drache aus Shuko und er hatte die Realität verändert, um hier bekannt und beliebt zu sein. Er hatte den Krieg zwischen Menschen, Geistern und Kappa mit erdacht und mit Magie und üblen Spielchen angefacht und nun sollte er ihr gemeinsamer Gegner im Kampf um die Freiheit des Reiches sein!

Sie mussten nun die Kappa Streitkräfte unter dem gefürchteten Kame Tono, der ebenfalls ein Opfer dieses Theaterstücks geworden war, auf ihre Seite ziehen und konnten dann den Frieden einleiten, den Shushima verdiente.


Aufgeregt murmelten die Drachen durcheinander und mit erhobenem Haupt bestätigte Tsumabuki Yôji die Anklage Manduras: die Schriftrolle der eintausend Namen konnte nicht lügen und übersah keinen Steuerzahler Shushimas. Wenn dort kein Hi Ryu gelistet war, musste der Vorwurf des Schamanen stimmen!

Der Dorfvorstand erhob seine Stimme und fragte Mandura, welche Chance dieser sah, tatsächlich eine Einigung mit den Kappa zu erreichen. Bevor Mandura ihm antworten konnte, rief Kurõ ihm zu, dass hier alle Puppen im Spiel des verdammten Drachen seien. Die Kappa mussten dies erkennen und einsehen, dass sie sich von Dalong abwenden mussten, würden sie wirklich für die Inseln kämpfen, wie sie immer behaupteten.


Doch wie sollten sie gegen ein Wesen bestehen, dass derart einfach die Realität verdrehen und verzerren konnte, wollten die erschütterten Drachen nun wissen und während sich die Gefährten unsicher anschauten, schob sich Meister Arvid still durch die raunende Menge und flüsterte seiner ehemaligen Schülerin und Mandura zu, dass die Drachen einige Zeit benötigten, um das Gehörte zu verarbeiten. Die Diskussion sollte am besten an einem anderen Ort und unter wenigen Augen abgehalten werden.

Immer noch mit hängenden Schnurrbarthaaren und müdem Gang folgte Kay'tchi'lik den anderen und als sie in der großen Hütte im Dorfzentrum ankamen, nahmen Mandura und Yoshitaro die verstörte Nezumi zur Seite. Leise fragten sie sie, warum Kay'tchi'lik von der Offenbarung über den Drachen derart entsetzt war und ob sie eine Spionin Dalongs sei. Entsetzt schüttelte sie den Kopf und schwor, dass sie niemals eine Verräterin an Shushima oder gar ein Handlanger von "Shuko Abschaum" war.

Was war dann ihr Problem, wollte Mandura mit Druck in seiner sanften Stimme wissen. Kay'tchi'lik schluckte. Dann murmelte sie, dass der Lik Clan Drachen als Götter verehrte. Sie hatten alle gedacht, dass Hi Ryu ein Held der Inseln war.

Mandura sah Yoshitaro still an und der Spatz plusterte nur sein Federkleid auf. Meister Arvid hatte vor einigen Tagen so etwas schon gesagt und so war es keine große Überraschung mehr. Dennoch: hier war mehr im Gange und alle spürten es... sie würden die Nezumi nicht so leicht vom Haken lassen.


Von der Mitte des Raumes drang auffordernd Shiaras Stimme zu ihnen herüber: welche Möglichkeiten hatten sie nun wirklich, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden und Dalongs Macht ins Wanken zu bringen? Meister Arvid sah sie neugierig an, stellte sich dann aber wachsam neben Kay'tchi'lik. Doch die stand nur regungslos da und wirkte wie ein Häufchen Elend.

Mandura trat mit Yoshitaro zu den anderen und überlegte dann laut, dass sie mit einer Kappa Armee in Kege aufmarschieren sollten. Dies sollte Dalong mehr als alles andere zeigen, dass er jegliche Unterstützung im Volk der Inseln verloren hatte... zuerst hatten ihn die Geister im Stich gelassen und nun hoffentlich auch die Schildkröten. Auch sollten sie den Shogun und den Lik Clan aufklären, damit sie sich vom falschen Heilsbringer lösen könnten.


Shiara sah ihn lange an und fragte dann, ob der Shogun eine solche Aktion nicht als Angriff auf das Reich sehen würde. Natürlich, meinte Mandura und Kurõ schlug vor, dass man Armee und Behörden eventuell vorher warnen sollte. Der Vanara nickte.

Shiara, immer noch nicht zufrieden mit allen Informationen, die sie erhalten hatten, stellte die Frage, was Dalong mit all dem überhaupt erreichen hatte wollen. Arvid meinte, dass er vor allem die Ansammlung von Macht als Motiv des Drachen sah. Mandura sah ihn unsicher an. Warum hatte er dann immer so wenig verändert? Sich nie mit einer weiteren Veränderung direkt an die Spitze des Shogunats gesetzt?

Arvid zuckte mit den Schultern und meinte, dass er viele Möglichkeiten dafür sehen würde: die Veränderung war zu schwer zu bewerkstelligen, Dalong würde sich auf dem Thron zu schutzlos fühlen oder der Drache würde einfach nur ein geschmackloses, morbides Spiel mit den Völkern des Reiches spielen... vielleicht erfreute ihn das Hin und Her mit den Verschiebungen?


Shiara seufzte tief. Shinji wäre nützlich, flüsterte sie und Mandura legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. Seitdem der Samurai aufgebrochen war, um dem Shogun Kunde von der Front zu bringen, hatte sich die Priesterin den Entscheidungen des jungen Schamanen gebeugt und war ihm gefolgt, so wie alle anderen Abenteurer der kleinen Gruppe auch. Niemand hatte auch wirklich verstanden, dass die neu erlangte Sicherheit des Vanara aus der Verschmelzung mit dem mächtigen Geist Daritha herrührte und nur Yoshitaro vermutete dies, spürte er doch die Veränderung im Gedankenbund. Daritha und Mandura waren eine Person geworden...

Der Schamane meinte, dass Shinji selbst ein einflussreicher Gefolgsmann des Drachen war, auch wenn er natürlich nichts vom falschen Spiel Hi Ryus wusste. Shiara sah ihn entmutigt an.


Wann wollten sie aufbrechen, fragte Meister Arvid die Abenteurer nun, schließlich wussten sie nicht, wann die nächste Realitätsveränderung ihr Vorhaben nur noch mehr erschweren würde. Yoshitaro flatterte aufgeregt und die anderen meinten, dass sie so schnell wie möglich aufbrechen wollten, um Kame Tono zu suchen.

Arvid nickte und griff in seine Kutte. Hervor holte er eine kleine Nachricht, die er entfaltete und Shiara hinhielt: es war die Nachricht eines militärischen Spähers an General Daito Shinji selbst. Der Späher hatte den Aufenthaltsort des Herren der Schildkröten gefunden und war in dieser Nacht durch das Dorf der Drachen geritten. Meister Arvid hatte die Informationen über den Kappa Anführer dem jungen Boten entlocken können und nun gab er sie den erstaunten Abenteurern weiter.


Im Südosten der großen Insel Daishima lag in der Bucht einer Halbinsel die alte Feste der Wellen, die Shiro no nami. Sie war in den erkalteten Gestein eines alten Vulkans gearbeitet worden und hörte nun auf den Namen Kame Iwa - der Schildkrötenfelsen, da Kame Tono sie bereits in den ersten Wochen des Krieges erobert hatte.

Zu dieser Feuerinsel, der Kaji Shima, mussten sie reisen und sich dort dem Kriegsherren stellen. Yoshitaro und Mandura sahen sich mit großen Augen an. Sowohl die Vision als auch die Worte der Kappa Geister hatten eine Feuerinsel umspült vom Meer prophezeit und während sie schon zur Türe und nach draußen eilten, rief ihnen Meister Arvid hinterher, dass er auch Godspeed und die anderen losschicken wollte, um die Kunde vom falschen Spiel des Drachen zu verbreiten, sollten sie von ihrer Suche nach Will Brass zurück kommen.

Mandura nickte zustimmend, sah den Steuereintreiber, der immer noch mit dem Oni Shige am Teich wartete und lief auf ihn zu. Der Mann verbeugte sich vor dem Schamanen und grinste ihn an und sein Gesicht strahlte, als Mandura erklärte, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, dass Tsumabuki selbst ein Held der Insel werden könnte. Doch das Lächeln verschwand langsam, als der Vanara beschrieb, was er für eine Aufgabe für Tsumabuki hatte und dass er nun von Truppe zu Truppe eilen musste, um über Hi Ryus Verrat zu berichten.


Doch er senkte unterwürfig seinen Kopf und fragte dann kleinlaut, ob er seine Schriftrolle der eintausend Namen wieder haben könnte. Kurõ schüttelte seinen schwarzen Kopf, wollte er die Rolle doch für weitere Nachforschungen nutzen und gönnte er dem nervigen Steuereintreiber sein Werkzeug nicht, mit dem er weiterhin die Bewohner der Inseln schikanieren würde. Doch Mandura überreichte Tsumabuki die magische Liste und während der Tengu Tempelwächter den Schamanen nur mit einem wütenden Auge betrachtete, las der Steuereintreiber schon eifrig in den Zeilen.

Doch bevor er etwas zu den ausstehenden Steuerzahlungen sagen konnte, überlegte er es sich anders und schüttelte nur lächelnd den Kopf. Die Steuern sollten ein andere mal beglichen werden, dieses mal sollte Nachsicht gezeigt werden.

Ungläubig funkelte Shiara ihn an, als er sich mit Shige verabschiedete und einem kleinen Weg folgend hinter einer Hütte verschwand.


Sie versprachen Meister Arvid und dem Anführer des Drachendorfes, in Kontakt zu bleiben und ihr Bestes zu geben und flogen dann auf der Wolke Jiarei los. Sie eilten durch die Luft und während Mandura nicht anhielt, um zu essen oder zu schlafen und seine Geister um die bedrückte Kay'tchi'lik schwirrten, um sie von ihren trüben Gedanken abzulenken, tat sich unter ihnen ein Bild des Schreckens auf: das Land war verbrannt und geschunden und wie offene Wunden und breite Narben waren zerstörte Städte, gerodete Wälder und vergiftete Flüsse zu sehen.

Der Krieg hatte Shushima innerhalb weniger Monate in ein krankes Reich verwandelt und immer noch sahen sie große Heere, vereinzelte Soldatengruppen und flüchtende Landbewohner über die Asche der letzten Kämpfe ziehen. Nach drei Tagen erblickten sie die steile Küste vor sich zum Meer abfallen. Um sich vor der bevorstehenden Konfrontation doch noch einige Stunden auszuruhen, landete Mandura die Wolke in einem kleinen Tal und gemeinsam schlugen die Reisenden einen Lagerplatz auf, aßen ein wenig und ließen dem Schamanen Zeit, sich vom langen Flug zu erholen.


Doch immer noch war Kay'tchi'lik deprimiert und so entschloss sich Mandura, die Nezumi in einem Gespräch unter vier Augen mit Jiarei hoch in den Himmel zu nehmen. Er setzte sein freundlichstes Lächeln auf und zeigte der Rattendame sein volles Verständnis, meinte dass sie es doch eh schon schwer genug in dieser Welt hatten und die Gruppe Kay'tchi'lik brauchen würde und die Tiervölker, die zusammen den Tag des Schwanzes feiern würden, doch zusammen halten müssten.

Nun brach es aus Kay'tchi'lik heraus: wer hätte denken können, dass ihr Clan für Abschaum aus Shuko arbeiten würde!

"Da kommt mal ein Drache tschu einem und schagt: hier, bewach diesche Gruppe und schau, dasch schie nicht tschuviel Schaden anrichten und dann... dann..."

Sie schluchzte.

Manduras Gesicht verzog sich mit Entsetzen und im Lager bekam Yoshitaro die Schwingungen der Überraschung mit, die Mandura tief zu begraben versuchte.


Kay'tchi'lik fuhr fort: "Du hascht esch ja mitbekommen, wie schwer dasch allesch war! Shinji davon tschu übertscheugen, dasch ich überhaupt mitkommen darf... aber all diesche Erschwernische hätte ich nie auf mich genommen, wenn ich gewuscht hätte, dasch er ausch Shuko kommt! Ich meine, verschtehscht du? Ausch Shuko! Da kommen doch nur Geschindel und Huren her!!"

Mandura rang nach Luft.

"Da denkt man, man tut etwasch für schein Land, beschpitschelt eine Gruppe und verschucht mit all scheinen Kräften aufopfernd tschu schabotieren, zu bewachen und zu belügen und wie wird esch einem gedankt? Mit Shuko Worten! Verschtehscht du dasch nicht?!

Yoshitaro bekam das Gefühl übermittelt, Kay'tchi'lik auf unzählige verschiedene Arten töten zu wollen und besorgt schaute er zu der kleinen Wolke hinauf, die über ihnen schwebte. Er ließ sich zu Boden fallen und blieb dort zwischen den erstaunten Abenteurern liegen.


Auf Jiarei schluckte Mandura all seinen Zorn hinunter und lächelte Kay'tchi'lik an. War sie tatsächlich die ganze Zeit die Spionin Hi Ryus gewesen? War nur mit ihnen gereist, um sie zu überwachen? Um alles an den Drachen weiter zu geben, was sie erreicht hatten? Aber wenigstens hatte sie nicht gewusst, dass Hi Ryu der Feind war und hatte gedacht, dass sie für das Wohl des Landes arbeitete...

"Ich verstehe deine Gefühle und bin sehr dankbar, dass du uns für bei unserem Unterfangen unterstützt." Die Worte des Vanara waren abgehakt und emotionslos. Im Lager begann Yoshitaro zu weinen, hatte er durch den Bund mit Mandura doch das Gefühl von Beschmutzung und dass er sich nie genügend waschen könnte, um diesen Flecken wieder los zu werden.


Kay'tchi'lik sah Mandura mit Tränen in den Augen an und breitete dann ihre Arme aus, bereit für eine Umarmung und ein glückliches Lächeln breitete sich auf ihrem Rattenmund aus. Sich überwindend erwiderte der Schamane die Geste und beide Lagen sich in den Armen, während etliche Flöhe ihre Heimat wechselten und sich Mandura wünschte, heute gar nicht erst aufgestanden zu sein. Dann lenkte er die Wolke wieder zu den anderen und legte sich dann in zusammengerollt unter einen Busch und wimmerte sich in den Schlaf, während die anderen ihn nur besorgt ansahen und Kay'tchi'lik endlich wieder fröhlich ein Liedchen trällerte und sich um das Feuer kümmerte.


Einige Stunden später waren alle zum Weiterreisen bereit und Jiarei erhob sich in die Lüfte. Schnell flogen sie auf die Küste zu und im Abendlicht tauchte vor ihnen eine weite Bucht auf, in der ein erloschener Vulkan lag, der nur an manchen Stellen heiße Dämpfe ins Freie ließ. Wehranlagen und kleine Öffnungen waren in den Fels geschlagen worden und am steinigen Strand des Feuerinsel waren unzählige Boote zu sehen, in denen Kappa geschäftig Kriegsmaterial ein- und ausluden.

Doch unweit des Schildkrötenfelsens, an der Steilklippe der Halbinsel, war ein gewaltiges Lager errichtet worden und, in dem sich mehr und mehr Truppen sammelten. Was hatte Kame Tono vor?

Doch Kay'tchi'lik beugte sich über den Rand von Jiarei und fragte die anderen, warum am Rand des Lagers kleine Kämpfe stattfinden würden und als sie genauer hinsahen und die Wolke an Höhe verlor, erkannten sie, dass es kein Lager der Kappa war, das sie unter sich sahen, sondern ein Lager des Shoguns: immer mehr Truppen des Fujiwara no Yoshitomo marschierten an der Küste auf, während Magier in bunten Gewändern weiter blau leuchtende Portale mit weiten Gesten beschworen, durch die zusätzliche Soldaten in schwarzen Rüstungen schritten.

Immer wieder wurden sie von vereinzelten Kappa Einheiten angegriffen, die mitunter große Schnappschildkröten oder Düsterotter mit sich führten, doch schlugen die Truppen des Shogunats die Angreifer erfolgreich zurück.


Schon wollte Mandura hinunter zu den Zelten sinken, als ein Falke mit einem grellen Schrei von unten her durch den vorderen Teil der Wolke raste und sich wirbelnde Nebelfetzen auflösten. Erschocken verlor Mandura die Konzentration und schnell fiel die Wolke gen Boden, während sie dünner und dünner wurde. Gerade noch rechtzeitig konnte der Schamane Jiarei auf einen kleinen Platz im Lager lenken, bevor sie im freien Fall endeten. Taumelnd kamen sie vor zwei großen Männern zu stehen, die sie mit orkischen Gesichtszügen angrinsten.

Es waren Zhīzhū, der Orksöldner aus Shuko und der halborkische Schamane Gǔ, der ihnen mit seinem Falken bei der Verteidigung des Klosters der singenden Steine geholfen hatte. Also war es Gǔs Falke gewesen, der Manduras Konzentration gebrochen hatte und während Shiara und Yoshitaro sie freudig begrüßten, schaute Kay'tchi'lik die Söldner nur vernichtend an. Gerade war sie noch schlechter auf Leute aus Shuko zu sprechen.


Zhīzhū fragte, was sie so tief im Kriegsgebiet machen würden und erklärte, dass auch Wǔ zhě, Yáchǐ, Chuī dí und die anderen mit den Truppen des Shoguns gekommen waren. Doch noch bevor Shiara von ihren Abenteuern erzählen oder Kurõ, der die beiden Männer noch nicht kannte, vorstellen konnte, trat ein Hauptmann der Armee zu ihnen und schrie sie an, was sie hier zu suchen hatten.

Mandura meinte ruhig, dass sie Gesandte des Shoguns seien, doch wollte der Hauptmann die nötigen Papiere dafür sehen. Mandura verbeugte sich und erklärte, dass Daito Shinji alle nötigen Beweise für diese Behauptung bei sich trug und der leider nicht mehr mit ihnen reisen würde. Überrascht sah der Hauptmann ihn an und meinte dann, dass es General Daito wäre, der die Truppen hier anführen würde.

Er rief einige Wachen herbei, die sich um die Abenteurer stellte und schaute sich dann um.


Nun entdeckten auch die Reisenden zwischen den Zelten einen gerüsteten Samurai, der in Richtung der Klippe eilte und dem einige bekannte Gestalten folgten, die sie aus Kege kannten: der alte aber drahtige Mitsuo und die starke Kämpferin Kira Kira schritten neben dem hochgewachsenen Mann, dahinter liefen der junge Kira Taru, der Waschbärgestaltwandler Kegawa und dahinter ein Zwerg, den sie noch nie gesehen hatten und der Kegawa nach einem Happen des Kuchens fragte, den der Barde schmatzend in die Backen stopfte.

Kurz war das Gesicht des Samurai zu sehen und tatsächlich war es Shinji, der in voller Rüstung und mit dunkler Miene die Führung dieser Soldaten übernommen hatte. Doch sein Gesicht wirkte müde und ausgezehrt und die wenigen Haarsträhnen, die unter dem Helm hervor lugten, waren weiß wie Schnee geworden. Was hatte er in den letzten Tagen alles gesehen, dass ihn so mitgenommen hatte? Welche Schrecken hatte er erlebt?


Mandura deutete auf Shinji und rief, dass der Hauptmann doch einfach den General fragen sollte, doch der schüttelte nur seinen Kopf und fuhr den Vanara an, dass General Daito keine Zeit für einen solchen Unsinn hatte. Sie würden in Sicherheitsgewahrsam genommen und später genauer befragt werden.

Ungläubig sahen Zhīzhū und Gǔ sie an und redeten dann auf den Hauptmann ein, dass er sich dies noch einmal überlegen sollte. Doch der Offizier wollte nichts davon hören und rief nach mehr Wachen, die bereits herbei eilten, während Kurõ und Kay'tchi'lik schon nach ihren Waffen griffen.

Mandura reichte es. Er beschwor die Wolke Jiarei, die sich vom Angriff des Falken erholt hatte und mit atemberaubender Geschwindigkeit wurden die Abenteurer hoch in die Luft gerissen, während die Geister des Schamanen und helle Lichtblitze aus Shiaras Zauberrollen die alarmierten Soldaten zurück warfen. Sie flogen in Richtung der Vulkaninsel, während die Orksöldner aus Shuko immer noch mit dem schreienden Hauptmann stritten...


Was sollten sie noch machen? Shinji Bescheid sagen oder zu Kame Tono gehen, um ihren ursprünglichen Plan durchzuführen? Sie blickten hinunter ins Lager uns sahen, wie Shinji bereits schnellen Schrittes zum Hauptmann unterwegs war, der sich wütend von Zhīzhū abgewandt hatte.

Nein, eine Konfrontation mit dem General könnte die Sache vorerst noch weiter erschweren. Kame Tono zu überzeugen war ihr wichtigstes Ziel. So eilten sie auf Jiarei zum Rand des Vulkankraters davon und nun erkannte Mandura in seiner Geistersicht einige gewaltige Astralgestalten, die an den Hängen des Berges klammerten. Sie wirkten wie riesige Echsen mit zu vielen Beinen und plumpen Köpfen. Ansonsten hatten anscheinend alle Geister des Landes diese Region verlassen und nur wenige kleine Astralkörper lagen in tiefen Erdspalten verkrochen und warteten auf bessere Zeiten für Shushima.

In der Sprache des Geisterpfades sang er zu den großen Bestien und bat sie, Stellung an den Seiten des Lagers aufzuschlagen und mit aller Macht zu verhindern, dass Soldaten des Shoguns und Kappa in den nächsten Stunden aufeinander treffen würden. Enttäuscht folgten die Geister dem Befehl ihres Herren und wieder wurde Mandura klar, welche Rolle er mittlerweile eingenommen hatte: er war Lord Daritha...

Doch warum hatten sie sich die Geister hier versammelt? Was hielt sie an der Feste der Wellen? Mandura hoffte, auch dieses Rätsel zu lösen.


Dennoch wollte er nun sicher stellen, dass Shinji von ihrem Plan wusste und nun nicht die astralen Wächter angriff und somit den Frieden mit dem Geisterpfad gefährdete. Yoshitaro erklärte sich bereit, in seiner Spatzenform zum General der Armee zu fliegen, auch wenn nun die Frage laut wurde, ob dies wirklich noch der Shinji war, den sie kennen gelernt hatten. Oder war er mittlerweile von den Realitätsveränderungen Dalongs auf die Seite des Chaos gezogen worden?

Yoshitaro stürzte hinab zum Lager, seine großen Augen auf die wütende Versammlung im Lager gerichtet und vollends übersehend, dass sich ein dunkler Schatten aus Richtung des Vulkans näherte. Erst, als der Habicht an Jiarei vorbei schoss, erkannten die Abenteurer den Raubvogel, der sie schon vor Tagen zu ihrer Verwunderung derart penetrant als Spatzen verfolgt hatte und warnend riefen sie zu Yoshitaro.

Doch nur die Angst von Mandura drang über den Wind zum Spatzen vor und während er an Geschwindigkeit gewann, formten Shiara und Kurõ mächtige Zauber und der Sturm des Tengu verschmolz mit der Feuersäule der Priesterin. Ein Orkan aus Flammen stob auf den Habicht zu und umhüllte den panisch aufkreischenden Jäger.

Dann kam ein Falke auf Yoshitaro zu, direkt aus dem Lager aufsteigend und am verängstigten Spatzen vorbei eilend, den kleinen Vogel um ein Haares Breite verfehlend und sich in das verkohlte Fleisch des Habichts einkrallend. Der geschundene Körper des größeren Raubvogels fiel leblos ins schäumende Meer.


Der Kappa Magier, der neben Kame Tono stand und mit glasigen Augen den Flug seines Vertrauten verfolgt hatte, schrie schmerzerfüllt auf und kippte dann zitternd zur Seite. Der Herr der Schildkröten sah seinen Diener nur hasserfüllt an und befehligte dann mit einer Geste seiner riesigen Hand, den ausgebrannten Magier hinweg zu schaffen. Die Kappe Soldaten in der großen Halle zogen das ächzende Reptil in die Dunkelheit.

Grübelnd blieb Kame Tono aus seinem Thron aus Schlamm und Stein sitzen und wartete auf die kleine Gruppe, die sich ihm entgegen stellen wollte...



zwischen Moos und Fels

in den Hallen aus Feuer

sitzt Kame Tono



Yoshitaro landete zwischen den aufgebrachten Soldaten, die das Schauspiel am Himmel verfolgt hatten und verwandelte sich in seine Hybridgestalt, wendete sich dann Shinji zu, der ihn mit überraschtem Gesichtsausdruck betrachtete. Er begrüßte den General und meinte dann, dass Shiara, Mandura und die anderen auch in der Nähe wären.

Zhīzhū nickte nur stolz und meinte, dass er dies General Daito bereits gesagt hatte und während der zufriedene Falke auf dem ausgestreckten Arm von Gǔ landete und sich Asche vom Schnabel putzte.

Aber Shinji wollte dies so schnell nicht akzeptieren. Wer garantierte ihm, dass dies wirklich die Gefährten seiner Reisen waren? Dass sie nicht Truggestalten der verdammten Kappa oder anderer Hexerei waren?

Yoshitaro versicherte ihm, dass sie wirklich die waren, die lange an seiner Seite gekämpft hatten und Shinji sah ihn lange prüfend an. Doch waren nun auch die anderen Abenteurer aus dem Lager zu ihnen gestoßen und freudig begrüßte Kira Kira den Hengeyokai. Der lächelte die Frau breit an und erklärte dann, welchen Plan sie verfolgten: sie wollten mit Kame Tono reden und ihn davon überzeugen, die Seite zu wechseln. Schließlich war auch er betrogen woren.


Erstaunt sahen ihn alle an und so holte er weiter aus und berichtete von dem falschen Spiel Hi Ryus, den Veränderungen im Drachendorf und dem verratenen Shogun. Shinji meinte, dass er hier war, um die Feste der Wellen zu schleifen und dies auch weiterhin durchführen würde. Als Yoshitaro ihn bat, ihnen etwas Zeit zu geben, überlegte er kurz und seufzte dann tief. Zwei Stunden würde er ihnen geben, bis er den Angriff begann. Solange konnten sie ihren Versuch durchführen, diesen Konflikt ohne Gewalt zu lösen.

Yoshitaro bedankte sich und verwandelte sich zurück in einen Spatzen und der Waschbär Hengeyokai Kegawa rief ihm noch einen Gruß in ihrer Sprache nach, bevor er sich an den Zwergen Gewa wendete und ihm sagte, dass sie unbedingt Sin'sis'lik sagen mussten, dass sie einen alten Freund wieder getroffen hätten. Gemeinsam zogen die beiden los, um die Nezumi im Lager zu suchen, während Shinji nur kopfschüttelnd dem Hauptmann zuflüsterte, dass er keinen Erfolg im naiven Plan seiner früheren Begleiter sah...


Zurück auf der Wolke erklärte Yoshitaro, dass es wirklich "ihr Shinji" wäre, er verhielte sich sturköpfig wie immer. Mandura atmete nur tief ein, zog sich seine Geistermaske über das Gesicht und steuerte Jiarei dann zum Vulkan. Sie hatten keine Zeit zu verlieren, bevor die Armee des Shoguns unter ihrem alten Freund ihren Plan ein für allemal zerstören würde.

Einmal kreisten sie um die Feste und entdeckten dabei einen nicht wirklich gut bewachten Balkon, der in den Felsen gemeißelt worden war und auf dem nur zwei Kappa Wache hielten. Doch als sie ihn direkt anflogen, gaben die aufmerksamen Schildkröten schon Alarm und die Gefährten sahen, wie sich ein Teil der Wand hob, um ein großes Speerkatapult ins Freie zu befördern.

Bevor ein Schuss aus den Feuerstöcken der Kappa fallen konnte, rief Mandura ihnen zu, dass sie Frieden und mit Kame Tono sprechen wollten. Erstaunt sahen sich die Wachen an und als herbei eilende Verstärkung die gelandeten Abenteurer umstellte, warf Mandura seinen Stab auf den Boden und streckte seine Hände zur Seite. Er war nicht gewillt, gegen die Kappa zu kämpfen.


Doch immer noch waren viele Feuerstöcke auf sie gerichtet und erst als Kay'tchi'lik einige schnelle Klick- und Fieplaute sprach, senkten die Schildkröten ihre Waffen. Erstaunt sahen ihre Gefährten die Nezumi an und Mandura wollte wissen, was sie den gepanzerten Soldaten gesagt hätte. Das Passwort, dass ihr freies Geleit durch Kappagebiet erlaubte, meinte Kay'tchi'lik leise; sie kannte es durch Hi Ryu. Mandura grinste sie an und wendete sich dann wieder an die Kappa.

Ein alter, einäugiger Krieger des alten Schildkrötenvolkes war aus der Feste getreten und zwischen seinen Narben im Gesicht blitzte blanker Knochen hervor. Er zischte ihnen zu, dass er sie zu seinem Herren führen würde, die Eindringlinge aber ihre Waffen zurück lassen mussten, wollten sie wirklich in die Feste.

Zögerlich entwaffneten sich auch die anderen und so folgten sie dem alten Reptil, umgeben von einer ganzen Traube aus Kappa, durch hohe Gänge, über gewundene Treppen und durch große Hallen, die von magischen Leuchtkugeln, Fackeln und fahl leuchtendem Moos erhellt waren.


Immer wieder kamen sie an kleinen Tümpeln vorbei, in denen sich normale Schildkröten, kleine Fische und Frösche tummelten und je tiefer sie in den Vulkan schritten, umso natürlicher und beruhigender wirkte die Umgebung. Hier war die Natur lebendig und gesund. Die alte Menschenfestung hatte eine neue Schicht aus Moos und Flechten erhalten.

Vor einer gewaltigen Türe blieben sie stehen und nur ein kleiner Pfad führte über einen moorigen See, aus dem hohe Säulen bis zur Decke ragten. Der alte, einäugige Kappa befahl ihnen, zu warten und verschwand hinter der Tür, während die Gefährten sich angespannt ansahen. Nach ihrer Schätzung war bereits eine halbe Stunde vergangen. Sollten sie noch mehr Zeit verlieren, würde die ganze Verhandlung wirklich gefährdet werden.

Leise fragte Kurõ seine Priesterin, ob sie noch das Amulett der Drachen hatte. Sie nickte und sagte, dass sie auch die Sternenkugeln nicht abgelegt hatte. Sie würde sich im Notfall wehren können. Der Tengu blinzelte zufrieden.


Sie warteten weitere Minuten und wurden immer unruhiger. Dann öffnete sich die große Türe und sie wurden in eine gewaltige Halle geführt, die von riesigen, mit Moosen und Kletterpflanzen umhüllten Säulen getragen wurde. Kleine Teiche und Bächlein glucksten im feinen Licht abertausender Glühwürmchen, die durch die Höhle flogen, während an einigen Stellen dampfende Geysire die ursprüngliche Natur des Vulkans verrieten. Kleine Schildkröten flohen vor ihren Schritten und warfen sich in die Tümpel am Rande des Weges.

Vor einem riesigen Thron aus Schlamm und Stein blieben sie stehen und hoch über ihnen war der Kopf des Kriegsherren zu sehen. Kame Tono war ein beeindruckendes Wesen, sein scharfer Hornschnabel breit und zackig, sein mit Algen überwachsener Panzer mit armlangen Dornen besetzt und von unzähligen kleinen Schildkröten belebt. Kleine, intelligente Augen funkelten die Abenteurer an, während sich die Krallen der Pranken tief in die Seiten des Throns gruben.


Tief verbeugte sich Yoshitaro vor dem Herren der Schildkröten und während es ihm die anderen gleich taten, begrüßte er Kame Tono in der Sprache des Geisterpfades. Mit einem Zischen wie der Brandung des Meeres öffnete sich der Schnabel des Kame Tono und er grollte die Frage, was die Dienerin des großen Drachen wollte...

Kay'tchi'lik starrte der riesigen Schildkröte entgegen und wirkte wie versteinert und erst, als ihre Begleiter sie nach vorne schoben, fiel sie zitternd auf ihre Knie. Kame Tono beäugte sie neugierig und wollte von ihr wissen, warum sie die Abenteurer hier her geführt hatte? Warum hatte sie zugelassen, dass sie ihn finden konnten?

Mandura trat vor die schluchzende Nezumi und sprach mit fester Stimme, dass Kay'tchi'lik nicht mehr dem Drachen dienen würde. Kame Tonos Hals zog sich erschrocken zurück und er fauchte, dass sie doch eine Ratte aus dem Lik Clan wäre. Oder würde er sich hier täuschen?


Mandura nickte, änderte aber dann das Thema: zum Wohl des Reiches und des Geisterpfades mussten sich alle Kämpfenden vereinen und gegen den Drachen Hi Ryu ziehen, denn er war Dalong und der Feind dieser Welten. Verwirrt blinzelte Kame Tono und meinte, dass er keinen Dalong kennen würde.

Geduldig erklärte der Schamane dem großen Reptil, dass Hi Ryu die Realität soweit manipuliert hatte, dass nun sogar der Shogun ihm glaubte, dass er auf seiner Seite stände. Zufrieden öffnete Kame Tono seinen scharfen Schnabel und raunte ihnen zu, dass Hi Ryu ein Heiliger sei. Er half Shushima, wieder zurück zu den alten Werten zu finden. Half den Inseln, die alten Wälder wachsen zu lassen und frisches Wasser in den Seen und Flüssen fließen zu lassen. Er wüsste all dies, denn er arbeitete für den Drachen. Genauso wie die Ratten des Lik Clans für ihn arbeiteten.

Kame Tono erhob sich in einer kräftigen Bewegung aus seinem Thron und die kleinen Schildkröten purzelten von seinem Panzer. Sein Hals trug den gewaltigen Kopf bis wenige Meter vor Mandura und der Vanara roch den moosigen Atem des Kriegsherren.


Nein, erklärte Mandura, immer noch mit ruhiger Stimme. Hi Ryu war der Drache Dalong, ein Feind des Lebens und ein Magier aus Shuko. Langsam ließ er die Macht Darithas in seine Worte fließen und auch wenn er kein Problem mit dem östlichen Reich Shuko hatte, wollte er die Inseln nicht in einem sinnlosen Krieg untergehen sehen, der nur von Machthunger genährt wurde. Er musste Kame Tono üerzeugen!

Immer noch redete er auf den Herren der Schildkröten ein. Dalong hatte alle verraten: den Shogun, die Kappa und auch Kay'tchi'lik...

Wie etwas abwerfen wollend, schüttelte der Kriegsherr sein Haupt und wandte sich dann die schluchzende Nezumi. Ob dies alles stimmte, wollte er wissen und Kay'tchi'lik nickte schnell. "Ja, Herr," presste sie schmerzhaft hervor und in diesem Moment erkannte Mandura, dass seine Gefährtin diese Worte wie zu einem Vorgesetzten sprach, nicht wie zu einem übermächtigen Feind.


Entsetzt sah Mandura zu Kay'tchi'lik. Sie war mehr in die Sache verstrickt, als er zuvor gemerkt und als selbst Daritha zuvor gewusst hatte: die Nezumi des Lik Clans spielten ein doppeltes Spiel und wussten von Anfang an von dem Bündnis zwischen dem Drachen und den Kappa unter Kame Tono und desshalb zogen so viele Lik Nezumi mit reisenden Gruppen... um im Notfall einschreiten zu können, würden die Abenteurern dem Drachen und seinen Plänen gefährlich werden. Die Abenteurer waren von Beginn an getäuscht worden und das Geständnis der Rattenfrau machte nun einen ganz anderen Sinn.

Sie hatte wirklich versucht, die Gruppe in ihren möglichen Untergang zu führen, hatte nebenher immer wieder Kappa getötet, aber immer für das Chaos im Reich gearbeitet. Nicht für einen Hi Ryu, der Gutes bewirken wollte. Die Ratten hatten den Untergang der Zivilisation herbei gesehnt und bewusst unter einem dunklen Wesen gearbeitet, um alles brennen zu sehen. Sie war kein Opfer der Täuschung, sie war ein williges Werkzeug des Chaos.

Und nur, weil der Drache aus Shuko kam und nicht aus Shushima, hatte sich Kay'tchi'lik in ihrem Fremdenhass nun gegen ihren Herren gestellt.


Mandura schluckte all den Zorn hinunter, der in ihm wie Galle hochstieg und während sich Kame Tono wieder zurück auf den Thron sinken ließ. Kleine Schildkröten schlitterten um ihr Leben und ließen sich ins Wasser neben dem Thron fallen.

Mandura wartete eine Herzschläge, dann erklärte er leise, dass es für Shushima nur eine Zukunft ohne Hi Ryu gäbe. Daritha und der Geisterpfad würden auf der Seite der Inseln stehen... würden die Kappa diesem Weg nun auch folgen?

Müde schloss Kame Tono seine kleinen Augen. Er zischte, dass er nicht mit der Zivilisation leben wollen würde, dass ihn die Menschen und die anderen Völker krank machten.


Nun machte Yoshitaro einen Schritt nach vorne. Als einer der ursprünglichen Einwohner dieser Lande plusterte er sich zu seiner vollen Größe seiner Hybridgestalt auf und drängte, dass Hi Ryu die Realität verändern würde und bald nichts mehr von Shushima übrig wäre. Die Inseln würden im Chaos des Drachen untergehen und auch für die Kappa wäre dann kein Platz mehr hier.

Shiara, die neben den Hengeyokai trat, senkte ihren Blick und bat den Kriegsherren, sich für die Seite des Friedens zu entscheiden. Kappa und Menschen, Elfen und Zwerge und all die anderen Völker dieses Reiches hatten es verdient, in einer Welt ohne Krieg zu leben.

Und auch Kurõ krächzte laut, dass der Verrat des Drachen bestraft werden musste. Es ging um die Freiheit der Inseln. Der Feind aller Völker des Inselreiches musste bestraft werden! Wenn die Kappa danach immer noch ein Problem mit den Menschen und den anderen Völkern hatten, konnten sie sich immer noch damit beschäftigen. Nun galt es, das Chaos zu stoppen!


Einige Augenblicke hörte man nur das Tropfen des Wassers in der weiten Höhle und die Gefährten erkannten, dass aus dem Zwielicht der Halle hunderte Kappa getreten waren und sie mit offenen Schnäbeln anstarrten. Und die Zeit war immer noch gegen sie. Weniger als eine Stunde blieb ihnen nun bis zum Angriff Shinjis Truppen, erkannten sie betrübt.

Mandura trat auf Kame Tono zu und sagte mit leiser Stimme, dass die Geister den Frieden herbei sehnten.

Schweigend blieb der Herr der Schildkröten auf seinem Thron sitzen, seine Augen zuckten in Gedanken von Seite zu Seite und keiner wagte es, zu sprechen.


Ein Zischen. Eine Bewegung in der Menge der Kappa.

Dann traf ein silberner, dicker Pfeil den Rücken Yoshitaros und mit großen Spatzenaugen nach vorne gerichtet ächzte er auf. Schon wollten seine Freunde zu ihm eilen, als sie sahen, dass nicht Yoshitaros Rücken durchbohrt war, sondern der Pfeil knapp vor dem Stoff seines Hemdes in der Luft hing. Dann wurde eine geisterhafte Form sichtbar, die sich aus dem Amulett der Kette um Yoshitaros Hals wie ein fest gewordener Wassertropfen bis zu seinem Rücken zog. Die Gestalt hatte die Form einer fleischigen Schnecke und sie erkannten, dass das Amulett das kleine Schneckenhaus war, das Sian aus dem Fluss auf dem Geisterpfad gefischt hatte. Sie hatte Yoshitaro daraus eine Kette gefertigt und sie ihm geschenkt, bevor sie den Kampf bei der Fabrik geführt hatten.

Und nun hatte der Geist Yoshitaros Leben gerettet.


Die Kappa waren auf den Angreifer in ihrer Mitte zu gestürmt und hatten einige der ihren umzingelt, die immer noch ähnliche Pfeile mit roten Quasten an ihren Enden in den Krallen trugen und wütend brüllte Kame Tono seinen Soldaten zu, dass die Attentäter zu ihm gebracht werden sollten. Kurõ hob die silberne Waffe, die sich aus dem Geist löste, der sich wieder in das kleine Schneckenhaus zurück zog, vom Boden auf und betrachtete ihn neugierig, während Mandura seinem Freund auf die Beine half.

Alarmiert blickte Shiara in die Magie, entdeckte den starken Spruch, der auf dem Pfeil und auch den verräterischen Kappa lag und erblickte dann über dem Thron des Kame Tono ein weiteres Leuchtfeuer der Zauberei. Ein weiterer Kappa ließ sich über dem Kriegsherren fallen und entfesselte einen Spruch in dem von ihm geführten Pfeil und bevor Kame Tono reagieren konnte, sprang die Priesterin an den Fuß des Thrones und berührte die schuppige Haut zwischen den Krallen.

Ein magisches Schild flammte um den Herren der Schildkröten auf und der Pfeil wurde davon geschleudert, blieb im Schlamm des Throns stecken und überzog die Steine mit einer dünnen Schicht magischem Eis.


Kame Tono streckte seinen Hals zur vollen Länge aus und biss den unglücklichen Kappa mit einem feuchten Knacken in zwei Hälften, während seine treuen Soldaten nun begannen, die gefangenen Attentäter zu zerhacken. Auch sie hatten wieder einen mutigen Angriff begonnen, fielen nun aber unter den Schlägen ihrer ehemaligen Kameraden.

Zusätzlich zu Shiaras Schutz webte Mandura noch einen Zauber um den Kriegsherren, der weitere Angriffe ablenken würde und sprach dann mit lauter Stimme: "Seht Ihr? Dies ist das Werk des Hi Ryu! Dies ist es, was jeder von Dalong erwarten kann!"

Entsetzt sah Kame Tono von seinen Untergebenen hin zu den Abenteurern und ein lauter Schrei entfuhr seiner faltigen Kehle, als er seine Wut gen Decke schleuderte. Frost vom missglücktem magischen Angriff bedeckte die Algen auf seinem Panzer.

Dann senkte er seinen schweren Körper zu Boden und mit einer tiefen, ruhigen Stimme schwor er Daritha seine Treue. Zufrieden standen die Abenteuerer neben dem überwältigten Mandura, während Kurõ zufrieden den silbernen Pfeil in seiner Hand jonglierte.


Doch hatten sie nicht mehr viel Zeit zu verlieren, Shinjis Soldaten bereiteten vermutlich in diesem Moment den Angriff auf den Schildkrötenfelsen vor. Mandura bat um einen Unterhändler, den Kame Tono ihnen mit auf den Weg schicken würde, doch meinte der Kriegsherr nur, dass doch schon Kay'tchi'lik bei ihnen war und sie für die Kappa sprechen konnte. Mandura, der der Nezumi das falsche Spiel immer noch nicht verziehen hatte, schüttelte nur den Kopf. Er wollte einen Vertreter des Schildkrötenvolkes, um für seinen Herren zu sprechen.

Schließlich sandte Kame Tono den Kappa Hira mit den Abenteurern, um ihre Waffen am Balkon abzuholen und anschließend mit General Daito zu verhandeln. Mittlerweile war es Nacht geworden. Auf der Wolke Jiarei flogen sie zum Lager, wo sich einige Magier, Katapulte und unzählige Soldaten bereits an der steilen Klippe versammelt hatten. Doch als sie die Wolke heran eilen sahen, hörten sie mit ihren Portalbeschwörungen auf, die sie ins Innere der Feste geführt hätten und schon eilte Shinji herbei.


Sie landeten und stellten sich schützend vor Hira, als Shinji schon seine Klinge ziehen wollte und zwischen zusammen gebissenen Zähnen fragte er seine früheren Wegbegleiter, ob er nun endlich die Feste angreifen könnte. Als Mandura nur mit dem Kopf schüttelte, steckte Shinji verärgert sein Katana wieder feste in die Scheide und führte sie dann wortlos zu einem großen Zelt.

Einem seiner Schreiber flüsterte er noch fast unhörbar zu, dass die Gruppe unter Kira Kira sofort informiert werden sollte und sie sich von der Vulkaninsel zurück ziehen mussten. Ein heimlicher Angriff auf den Herren der Schildkröten war gerade ausgeschlossen, dafür hatten die Priesterin und der Schamane wohl gesorgt. Von den Abenteurern hörte nur Kurõ die Worte, doch schwieg der Tempelwächter und sah den General nur enttäuscht an, während der Schreiber schnell in Richtung Klippe davon eilte. Shinji stapfte zornig über den schlammigen Lagerboden.


Im Zelt setzten sie sich auf Feldstühle und während auch die Hauptmänner der Armee und der Ork Zhīzhū eintrafen, wurde ihnen heißer Tee gereicht. Was war also der Grund für diese Verzögerung, wollte Shinji wissen. Hatten sich der Herr der Schildkröten doch noch ergeben?

Nein, meinte Mandura, es wäre zu einem Bündnis gekommen und zusammen wollte man nun gegen Dalong ziehen. Ungläubig starrte Shinji den Vanara an und keuchte dann, dass dies Irrsinn sei. Was war, wenn dies alles gar nicht stimmte? Welche Beweise hatten sie denn für einen solchen Verrat seitens Hi Ryus?

Mandura erwähnte die Schriftrolle der eintausend Namen, doch wollte Shinji davon nichts hören. Und auch in den Augen Shiaras sahen die Gefährten ein leichtes Zweifeln, war ihr dieser Hinweis doch zu dünn. Doch hatte sich die Priesterin entschieden, Mandura und dem Geisterführer Daritha zu folgen...


Lange starrte Shinji die Abenteurer an und suchte in ihren Augen nach einem Funken, den er interpretieren konnte. Dann fragte er leise, was der nächste Schritt in ihrem Plan wäre. Mandura erklärte, dass sie den Shogun warnen und dann Dalong in Kege konfrontieren wollten. Shinji nickte. Wenn dies alles wirklich stimmte, wollte er sie unterstützen. Aber falls sie sich täuschten, würde er an der Seite des Shoguns und Hi Ryus alles in seiner Macht unternehmen, um sie aufzuhalten.

Mandura schloss kurz dankend die Augen und bat Shinji dann, seine Truppen auszusenden. Sie sollten mit der Unterstützung der Magier in Richtung Kege aufbrechen, während sie selbst mit Hilfe von magischen Kreisen zum Drachendorf eilen und dann zur Hauptstadt Shiakura weiterreisen würden. Dort wollten sie mit Fujiwara no Yoshitomo reden.


Hira fragte, ob er dies alles seinem Herren berichten sollte und nur zögerlich nickte Shinji. Dann meinte er, dass noch nicht alle Soldaten des Shoguns über den neu erlangten Frieden bescheid wüssten und immer noch Kappa auf fernen Schlachtfeldern sterben würden. Nur halbherzig unterdrückte er ein zufriedenes Lächeln. Der Kappa und die Abenteurer versuchten dies zu ignorieren.

Dann meinte Hira, dass er Mandura von seinem Herren noch ausrichten sollte, dass er Meister Koi auch frei lassen würde, sobald es möglich war. Anscheinend wollte sich der Kriegsherr weiter gut mit dem Geisterpfad stellen und nun erkannte Mandura auch, warum die großen Geister zuvor den Vulkan belagert hatten: sie hatten einen der großen Anführer der ihren gespürt, den Kame Tono anscheinend in seiner Gewalt gehabt hatte, nachdem der geisterhafte Fisch im See des Schloss von Lord Baishô eingefroren worden war. Dann ging er los, um die Nachricht des Friedens zu den Kappa zu tragen.


Sie verabschiedeten sich von den Soldaten im Zelt und zusammen mit Shinji schritten sie zum Rand des Lagers, wo Mandura nach den Geistern rief, die er hier her geschickt hatte. Sie materialisierten sich im Dunkeln unter den Sternen und zufrieden sang der Schamane ihnen die Worte von der Befreiung Meister Kois. Doch nun sollten sie die Truppen des Shoguns beschützen, bat er sie und auf ihrem Weg sollten sie alle Geister bitten, sich ihrem Kampf gegen Dalong anzuschließen. Mit einem tiefen Brummen versprachen sie ihrem Herren, dass sie dies tun wollten.

Während die Armee mit dem Abbau des Lagers begann und Kira Kira und ihre Begleiter von ihrer Mission zur Vulkaninsel zurückkehrten, gab Shinji noch einige Befehle an seine Stellvertreter und schloss sich dann den Gefährten an, die bereits mit den magischen Blättern und dem Pinsel der Drachen auf ihn warteten.


Kay'tchi'lik sah nervös zum Samurai, der mit strengem Blick die Pinselstriche Shiaras beobachtete. Die Nezumi betete zu allen Höllendrachen, dass er nie herausfinden würde, was für eine Rolle sie und ihr Clan im Krieg gespielt hatte. Sie konnte sich gut vorstellen, was er mit ihr machen würde...



Wellen und der Wind

und nur die Möwen schreien

am Strand des Friedens
 
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Was heute in Emmergens geschah:

05. April 747 nach dem Fall des Sterns
Während der Hinrichtung des Mörders Caldrock auf dem Marktplatz von Gilldring und den Ereignissen, die darauf folgen, lernen sich die Sil-Mirtha Elfin Elenar Aranaar, die Hure Elissa, der Nordmann Ulfgar Thorson, die Emeralderin Kreiia Arvid und der Traum der Sternenarche - Kimberley McMuffin - kennen und begründen somit eine neue Ära des Heldentums.
Das Zeitalter der Helden und Schurken hat begonnen!
Von Helden und Schurken - Buch 1: Schattenseide - Kapitel 1: Selbstjustiz

Fröhlicher Von Helden und Schurken Tag Euch allen! :kaw:

Von Helden und Schurken in Farbe.JPG
 
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