Utopio
Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, ni
Naja, der Kerl, der übers Wasser lief, ist ja der Christus, an den man glauben muss.Ein Kerl, der übers Wasser gehen konnte, Kranke geheilt hat und nach dem Tod wieder auferstanden ist, von dem sollte man doch meinen daß er populär ist und sich die Sache herumspricht. Nach damaligen Maßstäben hätte Jesus sowas wie ein Superstar sein müssen und nahezu alle Historiker hätten über ihm berichtet.
Der historische Jesus, wenn man davon ausgehen möchte es gäbe keinen Gott oder zumindest keinen Messias, war wohl eher eine Art Wanderprediger, so eine Art Buddha der Juden.
Im Grunde ists auch ziemlich gleich, relevant sind die Inhalte, die überliefert wurden, und von einer Moral und Weltanschauung predigen, welche für die Liberalisierung der Religionen unbedingt notwendig und auch ohne höheres Wesen von gewisser Relevanz sind.




Das frühe Christentum hat mit einer Liberalisierung absolut nichts zu tun. Da waren die antiken Religionen weitaus liberaler veranlagt, als eine jüdische Sekte. Aus Sicht der Juden waren nun mal die anderen Götter Götzen und Dämonen, etwas, dass die frühen Christen übernahmen. Für die Juden gab es keinen Gott neben dem ihren und sie genossen lediglich bei der herrschendenen Obrigkeit, welche Polytheisitisch eingestellt war, zeitweilig eine Sondererlaubnis diese Lehre auszuleben, so lange sie nicht versuchen zu missionieren. Die Christen taten aber dann genau das und waren ziemlich radikal im Abschaffen anderer Glaubensrichtungen. Auch was die Moral angeht, so waren gerade die frühen Christen da kein Vergleich zu dem, was es heute gibt. Nicht umsonst sollten jene die Jesu folgen ihre Familien verlassen, den Keimzell antiken Zusammenlebens in allen Lebensbereichen. Genau den brachen die frühen Sekten auf und taten damit etwas damals höchst amoralisches. Ebenfalls problematisch war die völlige Einmischung der Sektengemeinschaft in das komplette Privatleben und die Vereinnahmung dessen für den Glauben. Die antiken Glaubensgemeinschaften hüteten sich allen vorzuschreiben wie und was sie privat zu glauben hatten. Es gab eine strikte Trennung zwischen Staatskulten und dem was jeder privat tat. Selbst Atheisten waren so im Grunde möglich und geduldet, so lange sie ihren Bürgerpflichten nachkamen am öffentlichen Kult teilzunehmen (ohne dran glauben zu müssen). Das Christentum war hier wesentlich radikaler und forderte von den Mitgliedern in jedem Lebensbereich auch öffentlich sich dazu zu bekennen und ließ die Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichen verschwinden, inkl. den Strafen im Falle des Abweichens. Liberalisierung würde ich das nicht unbedingt nennen. Erst im Lauf der Zeit (im 3./4. Jahrhundert) passten sich die Christen an ihr Umfeld an und übernahmen gerade ihre Moralvorstellungen und Methoden zur Auslegung der Lehren von nichtchristlichen Philosophien.
