Coruscant

Coruscant – Untere Ebenen – in der Bar NOVA - mit Noa

Dieser Laden hatte also irgendwann einmal besseres Licht als das der unteren Ebenen gesehen. Tylaar versuchte sich vorzustellen, wie sehr den Besitzer dieser Abstieg wurmen musste, betrachtete er die anwesenden Gäste. Immerhin war die Luft erträglich, die beiden Musiker, die ihr Bestes haben, konnte man auch anhören, ohne aggressiv zu werden und außerdem fanden Noa und er Plätze an der Bar. Nachdem seine Begleiterin ein Bier bestellt hatte, tat er es ihr gleich.

Das eben war ganz schön knapp gewesen. Tylaar hatte durchaus die anfängliche Verwirrung, vielleicht sogar Verärgerung bei Noa gespürt, aber etwas anderes hatte diese Empfindungen verdrängt. Er war kein Jedi, der besonders gut in Übung war, was die Kräfte der Macht anging (von den Physischen einmal abgesehen), von demnach konnte er nicht ganz einschätzen, was die junge Frau in Bezug auf seinen ungewollten Kommentar von ihm dachte. Da sie allerdings an der Bar recht bald zu erzählen begann und dabei vor allem auf seine Bemerkung wegen ihres Mutes zu sprechen kam, schätzte er ganz einfach optimistisch, dass Noa ihm das nicht übel nahm. Er hoffte es zumindest.
Als sie allerdings bemerkte, dass es eher mutig war, mit einem Fremden wie ihm um die Häuser zu ziehen, lachte er sachte.

„Obwohl mich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Haufen Leute gerne tot sehen würde, wage ich die Voraussage, dass Sie in diesem Bereich von Coruscant kaum einen sichereren Ort finden können, als an meiner Seite.“ Damit das Ganze nicht nach Prahlerei klang, schob Tylaar beschwichtigend hinterher: „In den unteren Ebenen rennen Gestalten herum, die zwar ihre eigene Mutter für zehn Credits verscherbeln würden, aber sie mögen keine Gegenwehr. Kriminelle hier unten sind nur deshalb so erfolgreich, weil es jede Menge Opfer gibt, die kaum zurückschlagen können. Furcht und Skrupellosigkeit, sind eben eine miese, unterdrückende Kombination. Ich kenne mich zwar, wie gesagt, kaum aus, aber auf der anderen Seite von Coruscant hatte ich schon einmal das Vergnügen, einige Wochen in der Unterstadt zu verbringen. Heute kann ich sagen, dass ich niemals zuvor eine solche Sicherheit empfunden habe, nicht entdeckt zu werden, wie in dieser Ecke der Galaxis.“

Noa erzählte ihm, dass sie drei ältere Brüder hatte und wohl deswegen recht mutig aufwachsen konnte. In Tempa Port, zuhause auf Antar IV, hatte Tylaar mal einen Freund als Kind gehabt, der vor allem damit auffiel, dass er eine unfassbar große Klappe sein eigen nannte. Das konnte er sich auch leisten, denn sein Bruder war zehn Jahre älter und ein berüchtigter Schläger gewesen. Kam jemand seinem Bruder zu nahe, landete der Unruhestifter unweigerlich im Bacta-Tank.
Sie versuchte ihm auch nahe zu bringen, warum sie und ihre Familie im Widerstand kämpften und Tylaar verstand es, selbst wenn Noa es etwas untertrieb. Auch wenn seine Motivation eher daher rührte, dass er eine Gelegenheit gesucht hatte, zum einen wieder Kontakt zu vernunftbegabten Wesen zu haben und zum anderen, dem Imperium so einiges zurück zu zahlen, was sie ihm und dem Rest der Republik angetan hatten. Wo er vor allem von Rache getrieben wurde, handelte Noa anscheinend aus Überzeugung. Aber man traf sich in der Mitte, was die Defender und General Grant eher weniger stören sollte.
Nach und nach ließ Noa durchblicken, dass sie davon ausging, Tylaar hätte einiges erlebt und würde keine Angst mehr kennen, da er ja immerhin ein Jedi war. Bevor er antwortete, brachte der Barmann unmotiviert zwei Gläser Bier, woraufhin Tylaar seiner Begleiterin zu prostete und dann einen tiefen Schluck nahm, was ihm die Gelegenheit gab, über seine folgenden Worte nachzudenken.


„Ich weiß was Angst ist“, erwiderte er schließlich und stellte das Bier vor sich ab. „Kriege und Gefechte sind mir leider alles andere als fremd. Die Erfahrungen, die ich da machte, haben ihn mir nur eine andere Art von Angst geweckt, während die vor dem Tod oder Verletzungen nach und nach in den Hintergrund traten. Natürlich ist vor jedem Kampf eine gewisse Anspannung da, aber während meines Trainings konnte ich lernen, daraus keine Angst werden zu lassen. Ich kehre es um, packe es tief in mich hinein, um es dann im Gefecht selbst gegen meine Feinde einzusetzen. Und wahrscheinlich bin ich auch ganz einfach etwas abgestumpft, das lässt sich irgendwann gar nicht mehr vermeiden.“
Zaith vermied bewusst, gewisse Wörter wie „Macht“, „Jedi“, oder „Meisterin“ zu erwähnen, da man nie wusste, wer hier zuhörte.
„Dafür fürchte ich mich umso mehr vor anderen Dingen. Vor Verlusten beispielsweise. Sie müssen das so sehen, Noa; ich war die meiste Zeit meines Lebens, abgesehen von kurzen Phasen, immer alleine, habe selten wirkliche Bindungen aufgebaut. Wenn ich es aber dann trotzdem einmal tat, dann waren mir diese heilig. Ich klammerte sie an mich, versuchte sie vor jedem Übel zu beschützen, merkte dabei aber gar nicht, dass ich Gefahr lief, mich in solchen Dingen zu verrennen. Und irgendwann verliert man dann, was man am meisten schätzt, so ist nun einmal der Lauf der Dinge. Nichts währt ewig. Trotzdem habe ich nie gelernt, damit umzugehen. Selbst mit achtunddreißig und einem skurrilen silbernen Gegenstand in der Innentasche nicht. Und wahrscheinlich bin ich deswegen ein wenig ungewöhnlich. Sowohl für meine Stellung, die ich einmal inne hatte, als auch für einen stinknormalen Kerl, der ich letztlich bin.“

Coruscant – Untere Ebenen – in der Bar NOVA - mit Noa
 
~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ Sinaan und Steven ~


Den würde Steven wohl doch noch eine weile auf Coruscant bleiben. Es gibt schlimmeres, wobei dem Widerstand helfen ist wenigstens eine nützliche und nicht gerade unwichtige Aufgabe.

Immer ein Plan B haben? Wieso war ein Plan B so wichtig, wenn der erste Plan sowieso funktionieren sollte. Die Zeit die beim planen von mehreren Optionen draufgeht kann man auch getrost einsetzen um schnell zu helfen. Sinaan wollte sicher nur das beste und seinem Schüler auch das richtige beibringen, aber je schneller man Handelt desto weniger kann doch schiefgehen. Der junge verstand zwar nicht wozu ein Ausweichplan so wichtig war, aber wenn sein Meister meint so ein Ding kann über Leben und Tod entscheiden, dann wird Steven sich das eben zu Herzen nehmen.

Sinaan ging nach betreten des Honey House zu allererst in sein Zimmer um zu duschen, Steven tat es seinem Meister gleich und ging ebenfalls in sein Zimmer. Nachdem er das Gästezimmer des Bordells betreten hat, legte er erstmal seinen Rucksack und seine Weste ab.

"Die Flecken krieg ich wohl nichtmehr raus."

scherzte er während er seine mit Blutflecken bespritze Weste vor sein Bett warf. Bevor er unter die Dusche ging legte er seinen Commlink noch auf den Nachttischschrank neben sein Bett. Dann ging der junge in Richtung Bad.

Während ihm das warme Wasser über den Kopf tropfte und er diesen mit Shampoo einseifte, dachte er wie so oft an zu Hause und an seine Familie. Diesmal aber besonders an seine Mutter. Die ganzen toten Erinnerten ihn daran wie seine Mutter im Krankenhaus und später im Bactatank lag. Es war schwierig Sinaans Rat zu befolgen immer an das "hier und jetzt" zu denken, denn es gab so viele andere Dingen die passierten und passieren werden. Seine ganzen Handlungen, wie heute der Überfall auf den Transporter werden Folgen haben, Folgen die gefährlich werden können, für ihn, für seinen Meister und sogar für den gesamten Widerstand. Was war wenn sie heute gesehen wurden. Gut sein Meister hatte jedenfalls recht, es war sicherer sich auf dem riesigen Planeten Coruscant zu verstecken als irgendwo am Flugfeld rumzulaufen.

Nun zog er sich aber erstmal eine neue Weste an, die nicht mit Blut beschmiert war, und schmiss sich mit immernoch nassen Haare auf sein Bett. Es war bequem, bequemer als der Junge erwartet hätte. Wahrscheinlich eines der Bordell Betten, die sollten ja auch bequem sein, für die Gäste und die Angestellten...ähm nagut. Steven musste kurz nach dem hinschmeißen auch wieder aufspringen, es klopfte. Er trat an die Tür und es war Sinaan der den Jungen beim Haare trocknen "störte". Er hatte sich eine neue Vorgehensweise ausgedacht.

Sie blieben also doch hier Steven hatte schon erwartet schon, dass sein Meister sich dafür entscheiden würde. Aber jetzt hieß es erstmal trainieren. Was? hat er gerade wirklich gesagt das der Teenager ihn suchen soll? Er sucht einen großen Raum und Steven sucht seinen Meister dann? Und das ohne Tipps, nur mit Hilfe der Macht? Natürlich was sonst.

Gut denn lasst das Spiel beginnen, dachte sich Steven und machte die Tür wieder zu nachdem sein Meister gegangen war. in seinem Zimmer setzte er sich auf seinen Stuhl und versuchte sich zu konzentrieren.

Mist es klappt einfach nicht.
dachte sich der Junge und schloß die Augen, er drückte sie fast schon mit Gewalt fest zusammen, dann aber lockerte sich seine Verkrampfung und langsam erschien etwas vor seinem "innerlichen Auge". Graue Umrisse, es war kaum zu erkennen was es darstellte, aber es war der Türrahmen, der besonders auffallend war, wenn man so was überhaupt auffallend nennen konnte.


Der Rahmen leuchtete ein wenig, wie kann denn bitte ein Türrahmen aus Holz leuchten? Steven öffnete die Augen, nun erkannte er auch warum der Türrahmen ein wenig erleuchtete, sein Meister war Schuld. Irgendwie hatte er mit der Macht "abgefärbt" und seine Aura am Türrahmen zurück gelassen, als er sich vorhin dort angelehnt hatte.

Jetzt stand Steven auf, öffnete die Tür und ging auf den Flur. Sinaan war schon lange weg und niemand anderes außer Steven war in diesem Bereich. Wieder schloß er die Augen und versuchte sich zu Konzentrieren. Nichts. Gut noch ein Versuch, wieder nichts. Alle guten Dinge sind drei, und diesmal hockte Steven sich hin. Nun waren sie wieder da die grauen Umrisse, ganz schwach aber trotzdem mit Konzentration erkennbar.
Auf dem Boden waren..waren tatsächlich Fußspuren leich leuchtend Abgezeichnet. Steven öffnete die Augen und wie von Geisterhand waren die Fußabdrücke verschwunden. Er schloß seine Augen wieder, konzentriete sich und die Abdrücke erschienen wieder auf dem Boden. Jetzt versuchte Steven zu gehen. Er streckte seine Hände nach vorne und sah sie ebenfalls, obwohl seine Augen geschloßen waren. Nun versuchte er den Fußabdrücken zu folgen. Einer nach dem anderen, jetzt konnte Steven schneller gehen..dachte er jedenfalls, war wohl nicht der Junge knallte mit voller Wucht gegen eine Wand. Wie konnte das passieren? Irgendetwas hat diese Wand mal berührt oder stand davor, der Junge öffnete die Augen und erkannte den Flur. genau an dieser Ecke standen Joseline und Chesara


Na toll, wenn jeder seine Aura hier "hinschmiert" findet man ja niemanden mehr. Dachte sich Steven mit einem lächeln. Er schloß seine Augen wieder, und erkannte die Fußabdrücke nun schneller als vorher. Am Ende des Flurs verschwanden die Fußabdrücke auch vor seinem "inneren Auge" ab ein Türknauf leuchtete grau-weiß auf. Vor der Tür öffnete Steven die Augen und öffnete die Tür mit einem Dreh an dem Türknauf. Hinter der Tür verbarg sich ein großer Raum in dessen Mitte eine Matte, ein Tisch mit zwei Stühlen und an den Wänden vereinzelt auch Stühle war. Auf dem einen Stuhl in der Mitte,vor dem Tisch saß Sinaan. Steven ging auf seinen Meister zu setzte sich hin und guckte ihn grinsend an.

"Tja gefunden. Woher wusstet ihr das ich euch schon finden konnte, Meister?"

Der Junge setzte sich Aufrecht hin und wartete gespannt auf die nächsten Anweisungen von seinem Meister.

~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ Trainingsraum ~ Sinaan und Steven ~
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - Mit Tylaar -

Als Jedi mochte Zaith gut reden haben. Noa selbst hatte zwar auch noch nie wirklich ernsthafte Schwierigkeiten in den unteren Ebenen Coruscants gehabt, doch das hieß noch lange nichts. Hier unten trieben sich dunkle Gestalten herum, denen man nicht unbedingt begegnen wollte, ganz zu schweigen von Gangs die auf Ärger aus waren, oder dunkle Verbechersyndikate, die hier unentdeckt kooperierten und den Schutz ausnutzten, den ihnen dieser zum Teil oft gesetzlose Ort bot. Noa sah die unteren Ebenen nicht als harmloses Pflatser. Die Umgebung, in der sie sich gerade aufhielten, war zivilisierter als andere, aber das war bloß Glück. Es gab ebenso Gegenden, in denen es härter zuging und in denen erst geschossen und dann gefragt wurde. Etwas überzogen klang Zaiths Äußerung darüber, wie sicher sie in seiner Gegenwart war. Obwohl er es halb im Scherz sagte, stieß Noa diese Bemerkung leicht säuerlich auf. Selbst wenn es der Wahrheit entsprach klang es arrogant. Sie hatte ja nichts dagegen, wenn jemand von sich überzeugt war, aber das musste man ja nicht gleich anderen so sehr unter die Nase reiben. Zudem fühlte sie sich durch seine Äußerung in die Rolle der Wehrlosen gedrängt, die auf die Hilfe eines starken Mannes angewiesen war. Lächerlich! Was auch immer Noa war, eines war sie nicht: das typische Abbild einer Frau – schwach, hilflos, die perfekte Haushälterin aber ohne jede Ahnung von Geld, Job und Waffen. Wenn er sie so sah, dann konnte er sein Bier auch gleich alleine trinken!

„Sie sind ja ein echter Experte was Coruscants Kriminalität angeht.“

Erwiderte sie bissig und starrte finster vor sich ihn.

„Glück gehabt, dann brauche ich mich nicht mehr zu fürchten!“

Noa setzte ihr Glas an und trank einen Schluck Bier. Zu allem Übel schmeckte das Zeug heute ziemlich wässrig. Qualität war in den unteren Ebenen ein schwankendes Kapitel. Zaiths Erklärung über Angst und wie sie damit umging, nahm sie nur halb in sich auf. Sie konnte nichts mit all dem anfangen, was er erzählte, war im Augenblick aber auch nicht wirklich aufgeschlossen. Er kehrte die Gefühle um, packte sie ihn sich hinein? Noa verstand kein Wort. Erst als er das Thema dehnte und über Verlustängste sprach, sah sie ihn wieder aufmerksamer an. Eigentlich war es kein Thema, über das man mit Menschen sprach, die man nicht kannte, jedenfalls dachte Noa so. Warum aber tat er es? Er sprach davon, dass er nie besonders viele engere Bindungen eingegangen war, dass er oft alleine gewesen war und dass er glaubte, dass nichts ewig hielt. Bei diesem Satz musste Noa schwer schlucken. Es war genau das, was sie nicht glauben wollte. Sie mochte im Allgemeinen vielleicht keine typische, dem Klischee entsprechende Frau sein, doch in genau diesem Punkt war sie eine. Sie wollte die perfekte Beziehung, den perfekten Mann, träumte von einem erfüllten und glücklichen Leben zu zweit, so wie es jede romantische Frau tat. Gut, bisher war sie nicht besonders erfolgreich gewesen auf dieses Ziel hinaus zu arbeiten, aber immerhin hatte sie es des Öfteren versucht. Dass die Kerle alle Schweine gewesen waren, dafür konnte sie ja nichts.

„Und deswegen gehen Sie jetzt keine Bindungen mehr ein, weil es ein paarmal schief gegangen ist?“

Wollte sie wissen. Wenn das so war, durfte sie ja nie wieder jemandem nahe kommen. Sie war schließlich die Königin der kaputt gegangenen Beziehungen!

„Ich denke, dass jeder eine Bezugsperson braucht, die ihm nahe steht..“

Stellte sie fast trotzig fest.

„Zumindest jeder der halbwegs normal is und normal bleiben will. Der Rest flippt irgendwann aus, landet in einer schmutzigen Kneipe und heult seinem Bierkrug sein Leid vor. Nette Vorstellung, muss toll sein!“

Ihr Tonfall war ziemlich ironisch. Noa nahm noch einen Schluck von dem scheußlichen Bier. Sie hatte hier wirklich schon bessere getrunken.

"Ich glaube nicht daran, dass alles im Voraus zum Scheitern verurteilt ist."

Fügte sie leiser und etwas gemäßigter an. Ihre Eltern, davon war sie überzeugt, hätten sich nie getrennt.

"Aber es kommt auch darauf an, wie man an eine Sache heran geht."

- Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - Mit Tylaar -
 
[Corusant, Straßen der Stadt, Matthew Sander]

Der stark modifizierte X-Wing Raumjäger landete auf einer der Landeplattformen. Die Luke öffnete sich und eine Rot-Weiße Gestalt kletterte heraus. Mit starrem Blick sah der Mensch in Clone-Trooper-Rüstung auf den Boden vor seinen Füßen herab.

"Ob Mutter und Dakato zu Hause sind?"

Mit langsamen schritten bewegte er sich in richtung Turbolift und stieg hinein. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis er schließlich unten ankam. Die unteren Ebenen waren düster und kalt. Aber Matthew musste noch etwas abholen. Besser gesagt etwas kaufen. Schon einige Zeit hatte er mit dem Gedanken gespielt sich einen Droiden anzuschaffen. Am besten einen Protokolldroiden, damit er auf seinen langen Reisen nicht so alleine ist.

"Entschuldigen sie, ich suche einen Protokolldroiden."

"Tut mir Leid, aber wir haben gerade keine da. Wenn sie wollen könnte ich sie aber auch ausrauben und ihnen ihr Geld abnhemen!"

Matthew zog seine DL-44 Blasterpistole von seinem Holster und hob sie dem ekelhaften Givin direkt unter die Nase.

"Schon gut, schon gut! Fragen sie doch mal in der Bar nebenan ob die Leute dort vielleicht wissen ob es noch einen Laden mit Protokolldroiden gibt!"

"Na gut, wenn das kein mieser Trick ist?"

"Nein Wirklich nicht, Herr!"

Matthew steckte seine Pistole wieder weg und ging langsam rückwärts aus dem düsteren Gebäude hinaus. Da sah er schon das riesige Holo-Schild am Himmel glitzern:

"Bar NOVA"

Matthew machte sich auf den Weg in diese Bar um, wie es der ekelhafte Givin gesagt hatte, zu fragen ob es noch andere Droidenläden gäbe. Doch Matthew ging mit misstrauen in die gemütlich scheinende Bar.

"Entschulding, Herr Ober, wissen sie wo es noch weitere Droidenläden gibt außer desen gegenüber?"

"Nein tut mir Leid. baer fragen sie doch mal deise Leute dort. Vielleicht können die ihnen helfen?"

"Vielen dank."

Matthew ging leicht gebückt auf die Leute zu, auf die der Wirt gezeigt hatte.

"Ähm, Entschuldigung wenn ich sie störe, aber ich suche einen Droidenladen hier in der Nähe. Könnten sie mir vielleicht Auskunft geben?"...

[Coruscant, untere Ebenen, Bar "NOVA" mit Tylaar, Noa,...]
 
Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - mit Noa

Das war der falsche Ton. Absolut der falsche Ton zur falschen Zeit.
Die Veränderung von Noas Laune konnte Tylaar förmlich auf der Haut prickeln fühlen. Woran lag ihr offensichtlicher Ärger? War Noa in der Unterstadt aufgewachsen, hatte sie Verbindungen hier hin, die jenseits des Widerstandes lagen, dass sie so empfindlich auf seine Bemerkung zu den Bewohnern reagiert hatte? Ach, verdammt! Das hatte doch so gut angefangen und dann ...
.. dann ging es auch noch weiter. Sie bemerkte bissig, dass sie sich ja jetzt nicht mehr fürchten müsste, da er in ihrer Nähe war. Jetzt war es amtlich, Noa hatte ganz gewaltig etwas in den falschen Hals bekommen. Sie hielt ihn jetzt wahrscheinlich für einen arroganten, sich selbst überschätzenden Vollidioten, der deswegen alleine war, weil er sich selbst am meisten liebte.
Dummerweise passierte ihm so etwas nicht gerade selten. Vielleicht sollte er sich Gedanken darüber machen, wie er auf andere Leute wirkte.

Als Noa allerdings bemerkte, nur weil es bei Tylaar ein paar mal schief gegangen war mit den Bindungen, würde er jetzt vorsichtshalber gar nichts mehr versuchen, traf ihn das ziemlich direkt. Schief gegangen! So konnte man es auch nennen. Tylaars Mundwinkel näherten sich bedenklich dem Boden und jetzt war es an ihm, mürrisch die gegenüberliegende Wand anzustarren.
Er erwiderte nichts auf den Rest, den sie sagte, auch wenn sich ihre Stimmung scheinbar ein wenig entspannte. Würde er jetzt etwas sagen, käme es unweigerlich zum Streit und das wollte Tylaar nicht. Nicht nur weil sie und er morgen eine wichtige Mission zu erledigen hatten, sondern auch, weil der ehemalige Jedi keinen gesteigerten Wert darauf legte, eine Person, die er sympathisch fand, direkt am ersten Tag zu verprellen.
Seine ehemalige Meisterin Tionne wäre bei so viel überlegter Passivität bestimmt stolz gewesen. Ihm gelang so etwas eher seltener.

"Glauben Sie mir, ich habe meine Gründe", versuchte er seine Lage zu erklären. Immerhin wollte Tylaar, dass sie ihn kannte. Nur deswegen plauderte er so offensichtlich aus seiner Vergangenheit. In den kommenden Wochen, sollten sie so lange überleben, würden sie Seite an Seite kämpfen. Und wenn es eines gab, dass Tylaar unter solchen Umständen am meisten hasste, dann, jemandem sein Leben anzuvertrauen, den er nicht kannte und der ihn nicht kannte. Vertrauen hatte für ihn sehr viel damit zu tun, zu wissen. Das war der Grund für seine Offenheit. Und weil sie ihm sympathisch war, aber das würde er nur ungern zugeben.

Gerade wollte Tylaar zu einer weiteren versucht diplomatischen Antwort ansetzen, als er von der Seite angesprochen wurde, ob jemand von ihnen wüsste, wo hier noch ein Droidenladen war. Beinahe hätte Tylaar laut aufgelacht, wäre er nicht mit seinen Gedanken wo anders. Daher schüttelte er nur den Kopf, ohne zu dem Fragenden zu sehen.

"Nein, keine ..."
Da stimmte etwas nicht. Als hätte ihm jemand mit voller Wucht in den Magen geschlagen, traf ihn eine Vorahnung. Ruckartig drehte Tylaar den Kopf zu dem Kerl, der ihn gefragt hatte. Ein vollkommen weiß gepanzerter Mann, der in seinem Aufzug fatal an imperiale Truppen erinnerte. Und aus dem Augenwinkel heraus sah er am Eingang des NOVAs einen Viermanntrupp imperialer Sturmtruppen eintreten. Bewaffnet. Und sich umschauend ...
Wie zum Teufel ...?!
Tylaar spannte sich ungesehen an, versuchte sich in der Macht zu konzentrieren. Er wusste, dass er schnell genug mit diesen Kräften angreifen konnte, um den anscheinend Imperialen direkt bei ihm außer Gefecht zu setzen, bevor er etwas dagegen unternehmen konnte. Das würde ihm auch Zeit genug geben, das Lichtschwert oder den Blaster zu ziehen, um notfalls mit Gewalt einen Weg hier heraus zu bahnen.
Aber noch nicht. Wer wusste schon, ob sie nach Noa oder ihm suchten? Vielleicht hatten die Imperialen auch einfach Langeweile und wollten hier eine Runde saufen.

Bewusst gelassen stieß er Noa mit dem Ellenbogen an.
"Hey, weißt du, wo man hier Droiden kaufen kann?" Er sprach sie in der lockeren Art an, wie man es bei alten Freunden tat. Und er würde den Teufel tun, ihren Namen zu nennen, wobei er nur hoffte, dass Noa auf dieselbe Idee kam.
Mit einem kaum zu erkennenden Deuten mit den Augen versuchte er unterdessen, Noas Aufmerksamkeit auf die vier Sturmtruppen zu lenken, die mittlerweile begannen, den Eingangsbereich der Bar zu sondieren. Sie suchten etwas ... oder jemanden.

Irgendwie konnte Tylaar das Gefühl nicht loswerden, seine Ankündigung mit der Sicherheit bei ihm, schon sehr bald unter Beweis stellen zu müssen.


Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - mit Noa, Matthew und vier imperialen Sicherheitskräften
 
[Coruscant, untere Ebenen, Bar "NOVA", Matthew mit Tylaar und Noa]

Matthew konnte nicht verstehen wie es auf so einem riesigen Planeten wie Coruscant nur einen einzigen Droidenladen geben konnte. Und dann merkte Matthew auch noch kleine Anzeichen von Anspannung im Gesicht des Mannes der ihm diese sehr verwunderliche Auskunft gab.

Aber Matthew kam das schon alles seltsam vor, als er in den unterern Ebenen ankam. Besonderst diese ekelhafte Givin bereitete Matthew Sorgen. Und jetzt sollten auch noch Imperiale Sturmtruppen seinen Weg kreuzen? Nein, wie konnten sie denn überhaupt in so eine düstere Gegend marschieren ohne einen Grund zu haben?

Matthew sah, dass die Imperialen schwer bewaffnet waren. Zu schwer um nur einen saufen zu gehen. Sie mussten etwas vorhaben! Doch was? Ohne auch nur etwas zu sagen ging er sturstracks auf die Männer in weiß zu.

"Was sucht denn das Imperium in einer Gegendwie dieser?"

"Das geht sie garnichts an! Doch was ist das für eine Rüstung? Unserern erstaunlich ähnlich!"

"Das geht sie garnichts an"

Matthew umklammerte seine Blaserpistole, um sie herauszuziehen falls es Ärger gebe.

"Was suchen sie denn überhaupt, ihr Leute vom Imperium?"

"Sollte ich mich nicht irren haben wir den Haftbefehl für irgendeinen Wookie."

"Tut mir Leid, ich habe hier keinen Wookie gesehen."

Die Imperialen gingen an Matthew vorbei und durchforsteten die Bar..
Matthew wandte sich wieder den Leuten zu.

"So, wissen sie denn nun wo ein Droidenladen ist?"

Dank seines Helmes konnte niemand seine Anspannung sehen...

[Coruscant, untere Ebenen, Bar "NOVA", Matthew Tylaar, Noa
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - mit Noa, Matthew und vier imperialen Sicherheitskräften

Tatsächlich entspannte sich Tylaar wieder, als er sah, dass der eine weißgepanzerte Mann mit dem Sturmtruppen sprach und die anscheinend jemand anderen suchten. Zwar konnte der ehemalige Jedi nicht genau verstehen, worum es ging, aber er meinte, das Wort "Wookie" gehört zu haben. Er ließ ein wenig von seiner inneren Anspannung fallen. Zum Glück. Er wollte hier keinen Ärger haben, denn das würde nur noch mehr ungemütliche Aufmerksamkeit auf ihn ziehen und davon hatte er wirklich genug am Hals, nachdem Captain Salish heute morgen auf die Idee gekommen war, sich der Verhaftung zu widersetzen und eine Schießerei begonnen hatte, in dessen Verlauf Tylaar und Webber auch den ein oder anderen Staatsdiener erschossen hatten. Wahrscheinlich hatte ihn eine Überwachungskamera dabei gefilmt, was für ihn hieß, die oberen Ebenen erst einmal zu meiden, da die imperialen Sicherheitskräfte da oben viel präsenter waren, als in diesem Loch hier unten.

Als der Weißgepanzerte schließlich zurück kehrte, wiederholte er seine Frage nach einem Droidenladen. Tylaar wandte sich nach einem kurzen Seitenblick zu Noa, ganz dem Mann zu und zog eine amüsierte Grimasse.

"Ganz ehrlich, Kumpel: Ich würde in den oberen Bereichen von Coruscant suchen. Hier unten wirst du weniger Glück haben. Kann dir passieren, dass du an einen gerätst, der dir Hehlerware andreht und dann steht eines Tages der tatsächliche Besitzer oder die Sicherheitskräfte vor der Tür."
Da er gerade damit beschäftigt war, das Gespräch mit Noa nun wieder in gerade Bahnen zu rücken, nickte er dem Unbekannten mit einem einseitigen Lächeln zu. "Viel Glück bei der Suche!"

Letztlich wendete er sich wieder ganz Noa zu und nahm einen Schluck Bier. Das war knapp gewesen. Hätten die Sturmtruppler sich etwas genauer umgesehen, hätte das hier auch ganz anders ausgehen können.

Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - mit Noa & Matthew
 
[Coruscant, untere Ebenen, Bar "NOVA", Matthew, Tylaar, Noa]

Der Mann der Matthew erst halbherzig abgewiesen hatte schien plötzlich wie ausgewechselt. Er antwortete Matthew mit einem lächeln im Gesicht, dass er sonst nur von zu Hause kannte. Doch weitergeholfen hatte ihm seine Antwort nicht wirklich. Wie sollte Matthew auf diesem riesigen Planeten in einem ihm völlig fremden Gebiet, denn er kannte nur einen kleinen Teil Coruscants, einen Droidenladen finden? Sollte er etwa zu Fuß gehen? Mit seinem X-Wing konnte er nicht fliegen, denn dann würden ihn die Imperialen als Mitglied der Neuen Republik und Rebellion entlarven.

"Könnten sie mir vielleicht eine Wegbeschreibung geben?"

Matthew lächelte genauso freundlich wie der Mann zuvor, doch sah man das logischerweise unter seinem Helm nicht. Matthew setzte sich an en Tisch nebenan, bestellte sich einen Drink und zählte seine übrigen Credits, um eventuell an ein Taxischiff zu kommen...

[Coruscant, untere Ebenen, Bar "NOVA", Matthew, Tylaar, Noa
 
Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - mit Noa & Matthew

"Eine Wegbeschreibung?" Tylaar wirkte einen Moment verwirrt. "Immer nach oben, bis du irgendwann Licht siehst."

Was erwartete der denn eigentlich? Sah Zaith vielleicht aus wie die TouristInfo von Coruscant? Aber das war wieder typisch für die unteren Ebenen; hier wurde man eben an jeder Ecke angequatscht, was dann meistens damit endete, dass man irgendeinen Scheissdreck angedreht bekam, den man nicht wollte, weil er einem in den meisten Fällen mehrere Jahre Haft einbrachte. Wer wusste schon, was der Kerl in der Rüstung also tatsächlich von ihm wollte. Er jedoch wollte endlich versuchen, die Sache mit Noa in Ordnung zu bringen, deshalb blieb er für seine Verhältnisse freundlich, als er sich noch einmal umdrehte und zu dem anderen sah.

"Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wo man oben Droiden bekommt, aber es gibt da Infozellen, an denen man sich informieren kann. Nimm dir am besten ein Taxi zu einem der öffentlichen Plätze in der Oberstadt und such dir da eine dieser Zellen. Die stehen da an jeder Ecke herum. Hier unten wirst du weniger Glück haben."

Zaith nickte dem Fremden noch einmal zu, dann drehte er sich wieder zu Noa. "Wo waren wir stehen geblieben?"

Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - mit Noa & Matthew
 
[Coruscant, untere Ebenen, Bar "NOVA", Matthew, Noa, Tylaar

Er hatte keine Ahnung? Wieso hatte in Mann keine ahnung wo man elektrische Sachen kaufen kann?

Na ja, wie dem auch sei, Matthew machte sich auf den Weg dieses Dreckslch endlich zu verlassen. Er stieg in einen der Turbolifts der ihn zu seinem Raumschiff brachte. Und wieder sollte er eine lange Reise ohne Gefährten beginnen...

Der Antrieb heulte auf und die Luxury Yacht 3000 hob ab und verschwand im Hyperraum...

"Hoffentlich lohnt sich das Kampfpilotentraining auf Mon-Calamari auch..."

Weltraum über Coruscant, Hyperraum, Matthew
 
[Coruscant, City, Appartementkomplex, Korridor, Nathaniel de Cinhs Appartement]- Akemi, Cris

Das immer noch von seinen Lippen unberührte Glas in der Hand ließ Cris sich, Akemis Aufforderung folgend, schwer in das ihrem Sessel gegenüber stehende Sofa fallen, unschlüssig, auf welche ihrer Fragen er zuerst antworten sollte. Ging es ihm gut? Hatten die Ereignisse auf Bastion ihre Spuren hinterlassen, wie es in der Absicht des imperialen Geheimdienstes gelegen hatte? Und – am wichtigsten noch – was würde er tun, wenn diese Aussprache zwischen ihnen beendet war? Würde er wieder mit den Schatten verschmelzen und sie in der glitzernden Welt der Wolkenkratzerspitzen zurücklassen?
Bastion… die meisten Foltermethoden des Imperiums hinterließen keine physischen Spuren – es sei denn, dies lag in der Absicht des Kerkermeisters – doch keine Organisation hatte die „Kunst“, intelligenten Lebewesen unendliche Qualen zuzufügen, so sehr perfektioniert wie die Betreiber der imperialen Tiefenverhörzentren…


“Die Methoden des Imperiums sind recht effektiv… Nahrungsentzug, Schlafentzug, Wahrheitsdrogen, Schmerz steigernde Medikamente, Verhördroiden… aber das ist mein Berufsrisiko. Ich glaube nicht, dass ich ihnen irgendetwas verraten habe…“

Er seufzte leise.

“… denn irgendwann endeten die Verhöre abrupt und sie haben etwas anderes versucht. Ich kann mich kaum mehr erinnern… Injektionen, irgendwelche biologischen Kampfstoffe vielleicht, die getestet werden mussten. Mir ist die Flucht gelungen, bevor sie einen Durchbruch erleben konnten. Ab diesem Zeitpunkt war mein einziger Antrieb, dich zu finden. Ohne dieses Ziel wäre ich in Bastions Gosse vermutlich gestorben.“

Sein Blick schweifte kurz ins Leere, als versuchte er, weit verstreute Erinnerungsfetzen wieder zusammenzufügen.

“Ich reiste als blinder Passagier auf einem Frachter nach Coruscant, doch ich war so entkräftet, dass zwei Sicherheitsmänner mich problemlos überwältigen konnten. Anstatt mich dem Imperium zu merken beschlossen sie jedoch auf… andere Art und Weise aus mir Profit zu schlagen.“

Ein Schauer lief über Cris’ Rücken, als er sich an die schmierige Grimasse des Twi’lek Vekker erinnerte…

“Ich wusste nicht, dass auf dem angeblichen Zentrum der Zivilisation noch mit Sklaven gehandelt wird… doch ich hatte Glück. Meine… „Käuferin“ ließ mich frei und bot mir eine Unterkunft an. Diese Unterkunft war zufällig der Unterschlupf, den einige Jedi, die auf Coruscant gegen die imperiale Unterdrückung Widerstand leisten wollten, sich ausgesucht hatten… so traf ich Chesara… und so habe ich schließlich dich gefunden…“

Er lächelte vorsichtig, als sein Blick den ihren traf. Obwohl sie geweint hatte, ihre Augen leicht gerötet und Teile ihres Make-ups verlaufen waren, wirkte sie jetzt, da ihr anfänglicher Zorn offenbar verraucht war, wunderschön, so schön, wie er sie in seinen Erinnerungen versucht hatte, zu konservieren, wie er sich immer versucht hatte, an sie zu erinnern, wann immer die Sehnsucht ihn gepackt hatte. Am liebsten hätte er die Hand nach ihr ausgestreckt, doch die Distanz zwischen ihnen schien nach wie vor nicht nur auf körperlicher Ebene unüberwindbar…
Nachdem er stattdessen endlich einen kleinen Schluck des aromatischen Brandy getrunken hatte, stellte er das Glas ebenfalls ab. Der Alkohol wärmte sein Inneres, doch diese Wärme war oberflächlich, künstlich und kaum von Dauer…


“Das war mein Ziel. Dich zu finden, dich zu sehen, mit dir zu reden. Ich glaube, ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, was danach kommen könnte. Ich habe ohnehin fast gar nicht an meinen Erfolg gedacht… wie hoch standen die Chancen schon?“

Leeren Blickes starrte er auf seine geöffneten Hände, die so lange nur den Griff einer Waffe berührt hatten, nicht aber ihr samtweiches Haar…
Was würde er nun tun? Was konnte er nun tun? Was
wollte er nun tun?

“Ich habe schon einmal versucht, alleine darüber zu entscheiden, was das Beste ist… ich glaube, es gibt keine Entscheidung, die ich jemals so bereut aber, oder für die ich jemals so bitter bezahlt habe, wie diese eine… und jetzt sitzt du hier vor mir und stellst diese eine Frage, auf die mein Herz immer nur die eine Antwort hat geben können. Keine andere.“

Sein Blick hob sich von seinen Händen und war nun auf ihr Gesicht gerichtet.

“Ich liebe dich, Akemi. Mein Herz wird immer dir gehören, so wie es dir gehört hat, seit wir uns damals auf Corellia das erste Mal trafen… und vollkommen gleich, was du jetzt tun magst… was du für mich empfinden magst… ich werde dir nie wieder weh tun. Ganz gleich, was das für mich bedeutet.“

[Coruscant, City, Appartementkomplex, Korridor, Nathaniel de Cinhs Appartement]- Akemi, Cris
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - Mit Tylaar -

Er hatte seine Gründe. Prima, wie er meinte. Das war ihr doch egal. Noa war kurz davor eine trotzige Phase zu erreichen, als ein weiß gepanzerter Typ an sie heran trat und nach einem Droidengeschäft fragte. Für eine Sekunde wäre Noa fast das Herz stehen geblieben. Der Kerl in der Rüstung hätte glatt ein Sturmtruppler sein können, doch auf den zweiten Blick erkannte sie, dass er ledigliche eine ähnliche Panzerung trug. Sogar seinen Helm hatte er auf. In einer Bar. Noa wollte schon gerade zu einer ruppigen Antwort ansetzen, als Zaith sie warnend mit dem Ellbogen anstieß und auf vier weiße Gestalten zeigten, die nun gerade die Bar betreten hatten – das waren tatsächlich imperiale Sturmtruppe - und sie betont gut gelaunt und in vertrautem Ton fragte, ob sie wisse, wo man hier Droiden kaufen könnte. Noa schüttelte den Kopf und winkte ab.

„Keinen Plan. Guck dich lieber in den oberen Ebenen um, Kumpel.“

Erwiderte sie betont sorglos in Richtung des Fremden. Dieser ging nun zu den Imperialen und sprach mit ihnen. Noa glaubte schon Halluzinationen zu haben. Hastig sah sie zu Zaith hinüber. Er wirkte ziemlich konzentriert, vermutlich überlegte er auch, wie sie aus dieser Nummer wieder am besten heraus kamen, doch dann regelte sich die Situation von selbst, als die Strumtruppen wieder abzogen. Der Fremde jedoch kam zu ihnen zurück. Man, was wollte er noch? Er lächelte Zaith zu, als hätte er keine anderen Freunde und fragte nach einer Wegbeschreibung zu einem Droidengeschäft. Noa stöhnte genervt auf und rollte mit den Augen. Für sowas hatte sie absolut keine Geduld. Sie wollte dem Kerl schon eine vernichtende Antwort geben, doch Tylaar kam ihr zuvor und schaffte es – auf die diplomatische Art – ihn abzuwimmeln. Noa sah ihm hinterher, bis er die Bar verlassen hatte und Zaith sich ihr wieder zuwandte und sie fragte, wo sie stehen geblieben waren. Diese betont lässige Frage, die er stellte als wäre nichts gewesen, brachte sie zum Lächeln. Entnervt strich sie sich die Haare zurück.

„Wo immer wir auch stehen geblieben sind, wir sollten ein neues Thema anfangen.“

Schlug sie aufrichtig vor. Sie hatte keine Lust sich zu streiten oder über irgendetwas zu diskutieren, aber seine Bemerkungen von vorhin hatten sie geradezu provoziert und Noa fiel es oft schwer ihr eigenes Temperament zu zügeln. Sie war wie ein leicht reizbares Insekt, das fröhlich vor sich hin summte, jedoch sobald es geärgert wurde seinen Stachel zeigte und diesen auch benutzte.

„Erzählen Sie mir von Ihren Reisen.“

Forderte sie ihn auf, um einen Tonfall bemüht, der deutlich machte, dass sie gewillt war es wieder im Guten zu versuchen. Sie wusste ja, dass sie manchmal zum Überreagieren neigte.

„Wo sind Sie schon überall gewesen?“

Sie griff nach ihrem Glas Bier, als wartete sie auf eine spannende Erzählung, konnte sich dann aber doch nicht verkneifen eine letzte Spitze hinzu zu fügen.

„Nur die Planeten, keine Heldengeschichten.“

Sagte sie,dabei war jedoch ein leichtes Zucken ihrer Mundwinkel nicht zu übersehen, das sich schließlich in ein amüsiertes Grinsen verwandelte. Eigentlich war Zaith gar nicht so übel.

- Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ Mit Tylaar -
 
Coruscant – Untere Ebenen – Bar NOVA - mit Tylaar

Ein Themenwechsel. Tylaar war froh, Noa lachen zu sehen und so fiel auch er ein. Das tat gut, nachdem sich der ehemalige Jedi schon Sorgen gemacht hatte, es sich jetzt bei seiner neuen Kampfgefährtin vollends verscherzt zu haben. Aber sie war wohl nicht nachtragend, was eine sehr angenehme Charaktereigenschaft war. Die meisten Leute waren sture Mistkerle, die einem alles eine Ewigkeit anhielten, damit sie darauf eines Tages einen Strick daraus drehen konnten. Die Erfahrung hatte Zaith das ein oder andere mal bereits gemacht - wenig schöne Erinnerungen.

"Moment, Sie wollen heldenhafte Abenteuer ohne Heldengeschichten hören?" fragte er schließlich vollkommen ernst nach, als Noa ihn aufforderte, von seinen Reisen zu erzählen. Man hätte meinen können, Tylaar zweifelte allen Ernstes daran, eine Geschichte erzählen zu können, ohne seine eigenen Heldenerzählungen da rein zu packen. Dann aber grinste er über beide Ohren und schüttelte, ohne etwas zu sagen den Kopf, bevor er einen Schluck von seinem Bier nahm. Mit einer beiläufigen Handbewegung forderte er zwei weitere Biere an.

"Also gut", meinte er und begann im munteren Plauderton eine Aufzählung. "Die Planeten: Tatooine, Ilum, Dantooine, wie man sieht Coruscant, Alderaan, Corellia, Cortella, Talus, Antar IV - da komme ich ja her -, Taris, Ord Sedra, Manaan, auf Korriban war ich auch schonmal, aber da konnte ich das auch noch gefahrlos machen, weil es Jahre her ist, Prishardia .." Tylaar geriet das erste Mal ins Stocken, wobei er wieder griente.

"Jetzt muss ich überlegen. Moment, so haben Sie sich das nicht vorgestellt, oder?" Der Barmann brachte zwei neue Biere, was Tylaar dazu brachte, den Rest seines ersten in einem Zug zu trinken. Nachdem er Noa mit dem frischen Bier zugeprostet und einen weiteren Schluck genommen hatte, machte er weiter. "Na gut, auf Klatooine war ich auch mal. Das ist jetzt ungefähr ein Jahr her. Waren Sie schon einmal dort? Ein furchtbarer Ort, schlimmer noch als Tatooine und da ist es schon einfach nur heiß und staubig. Da möchte ich noch nicht einmal in der Wüste vergraben liegen. Die Hutten herrschen auf Klatooine, weil die seit keine Ahnung wie vielen Jahrtausenden die Einheimischen ganz pragmatisch unterdrücken. Leider haben die Klaatoinianer kein gesteigertes Interesse an einer deftigen Rebellion. Die meisten von ihnen sind eher daran interessiert, die Hutten zu verehren, als wären sie von den Sternen gekommene Götter. Ich habe damals versucht in einem Gespräch heraus zu finden, wie man auf die Idee kommen kann, eine drei Meter lange, stinkende, schleimspurhinterlassende, skrupellose Verbrecherschnecke anzubeten, aber ich bekam keine wirkliche Antwort."
Tylaar trank noch einmal von seinem Bier. "Aber es war der ideale Ort, eine Weile unterzutauchen. Wer sucht schon jemanden wie mich auf diesem riesigen Sandkasten, der von bereitwillig Unterdrücken und Weltraummaden bewohnt wird?"
Mit einem einseitigen Grinsen sah er Noa in die Augen. "Das war doch toll, oder? Ich konnte mehr als drei Sätze aneinander reihen und habe mein Ego mal völlig rausgehalten!"

Coruscant – Untere Ebenen – Bar NOVA - mit Tylaar
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Azgeth

Die Gegend, in der sie gelandet war, hatte wirklich nichts Vorteilhaftes an sich. Weder der Gestank, noch die düsteren Schatten wirkten einladend. Aber was sollte man auch schon anderes erwarten von der Unterwelt Coruscants? Abgesehen davon waren ihr solche Gebiete nicht gänzlich unbekannt. Auch auf Nar Shaddaa hatte es Gegenden gegeben in die sich ein schwaches Individuum lieber nicht verirrte. Nun ja, ihre Kleidung war inzwischen dreckig genug um nicht allzu sehr aufzufallen. Ihre Erscheinung war insgesamt nicht sonderlich ansprechend, was sie ausnutzen würde. Sie wandte sich an diesen und jenen am Straßenrand Stehenden und fragte nach dem aktuellen Standort, konnte aber letztlich mit den Angaben nicht viel anfangen. Daher beschloss sie sich in Ruhe auf eine Bank zu setzen und nachzudenken. Nach wenigen Minuten wurde ihr klar, dass sie sich die Sache komplizierter machte als sie war.

Warum sollte sie einfach versuchen von hier aus wieder zurück zu kommen? Dabei konnte es durchaus passieren, dass sie eine kleine Ewigkeit suchte, ohne wirklich fündig zu werden. Wäre es nicht viel besser, lieber noch einmal den kompletten Weg abzugehen, den sie hinter sich gebracht hatten, seit sie hier angekommen waren? Natürlich hatte sich Azgeth nicht jede Straße und jede Abzweigung gemerkt, aber wenn sie erst einmal in der richtigen Gegend, und an einem Ort den sie kannte, war, bestand Hoffnung auf eine Rückkehr. Zumindest wusste sie jetzt warum es Sinn machte, sich tatsächlich auch einmal Straßennamen zu merken. Derlei Maßnahmen waren in ihrem Leben bislang kaum notwendig gewesen, weswegen sich ihre Rückkehr zur ehemaligen Wohnung überhaupt schwierig gestaltete. Also würde sie zum les Gray – Gebäude zurückkehren und von dort wieder starten müssen.

Die Frage war natürlich, ob es den Aufwand wert war? Hatte sie Chesara nicht schon längst aufgegeben? Sie hatte weit länger Geduld aufgebracht als die Ex - Sith erwartet hätte, aber vielleicht war es ihr am Ende doch zu viel geworden. Andererseits musste sie auch ohne die Jedi zurechtkommen können. Aber das konnte sie nicht, die letzten Stunden hatten es gezeigt. In ihr lauerte noch immer ein Raubtier, ein Verlangen zu töten, das sie nicht kontrollieren konnte. Als wäre Morden eine Droge für sie geworden, von der sie nicht mehr loskam. Also nach oben. Für diese Bereiche gab es höchstwahrscheinlich sowieso keine Stadtpläne. Und selbst wenn, würden ihr die Namen nicht viel bringen. Die Dunkelhaarige stand also wieder auf und machte sich auf den Weg wieder "zurück" an die Oberfläche. Diese simple Zielsetzung stellte sich als wesentlich schwieriger zu erfüllen heraus, als angenommen.

Man musste erst einmal funktionierende Turbolifte finden, die mehr als ein oder zwei Stockwerke nach oben fuhren. Manchmal musste sie auch mit Treppen vorlieb nehmen, was sie aber nicht sonderlich störte. Sie lief und lief, bis ihr die Füße aus den Schuhen zu quellen drohten. Am Anfang hatte sie mehrere Male Umwege um größere Gruppen von zwielichtigen Typen machen müssen, bei denen Zweifel bestand, welche Absichten diese verfolgten. Zwar gierte das Monstrum in ihr nach einem Blutbad, doch da das letzte noch nicht so lange zurück lag, konnte sie sich beherrschen. Zwischendurch besorgte sie sich an einer Art Theke eine Suppe, um dem Verdursten und Verhungern vorzubeugen. Besonders riechen und schmecken tat sie nicht, aber sie machte satt, und es schwamm nichts Lebendiges darin. Nach einer angemessenen Pause ging es weiter, bis sie endlich in einem Bereich angelangt war, den man getrost als mittlere Ebenen bezeichnen konnte.

Immerhin hatte sie es soweit geschafft, doch viel mehr würde heute auch nicht mehr passieren, denn mittlerweile war bestimmt ein Tag vergangen, auch wenn man das im Zwielicht der künstlichen Beleuchtung nicht hundertprozentig sagen konnte. Am sinnvollsten wäre es, sich eine Bleibe für die "Nacht" zu suchen und am morgigen Tag mit der Suche Fortzufahren. Gedacht, umgesetzt. Während der nächsten Kilometer hielt die einstige Sklavin die Augen offen nach einem Motel, oder allgemein nach jeder als Behausung nutzbaren Möglichkeit. Nach weiteren zwei Stunden hatte sie eine halbwegs annehmbare Herberge gefunden. Etwas für Reisegruppen. Zwar waren hier größtenteils Jugendliche, aber das störte die Dunkelhaarige nicht wirklich. Sie hatte nicht vor groß mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Ihr verdrecktes Outfit verschaffte ihr keinen guten Start als sie sich an der Rezeption für ein Zimmer anmeldete, doch nach einigem Überreden und ein paar Extra - Credits, hatte sich Azgeth ihren Schlafplatz gesichert. Gleich als Erstes marschierte die Ex - Sith - Kriegerin in Richtung der Duschräume um sich wieder in ein einigermaßen gesellschaftsfähiges Individuum zu verwandeln.

Das warme Wasser tat ungemein gut, und löste eine Anspannung, die sie selbst gar nicht wahrgenommen hatte. Zudem löste sich nicht nur der physische Schmutz von ihr, sondern auch der geistige. Die Hinrichtung der zwei Penne* rückte ein ganzes Stück in die Ferne und ließ ein relativ befreites Gemüt zurück. Nun, nachdem sich Azgeth wieder gut fühlte, verlor sie auch keine Zeit und suchte ihr Zimmer auf. Die Klamotten warf sie zuvor noch in den Mülleimer, immerhin hatte sie noch ein paar Ersatzkleidung. Diese musste aber den nächsten Tag überstehen, sonst würde sie nackt durch die Gegend laufen müssen. Diesem Gedanken folgend, bemerkte die labile Frau, dass ihr langsam aber stetig das Geld ausging. Die Miete, das Essen, das Zimmer und all die anderen kleinen Ausgaben summierten sich schnell. Normalerweise würde man einfach auf sein Konto zurückgreifen, aber so etwas stand ihr gerade nicht zur Verfügung. Das nächste Mal wenn sie vorhatte einen Orden zu verlassen :-)kaw:), würde sie vorher ordentlich Credits einpacken. Langsam kroch die Müdigkeit in die Glieder, und vor allem in die Augen der Schwarzhaarigen, weshalb sie sich nun endlich schlafen legte. Es blieb zu hoffen, dass in der Nacht nicht wieder etwas Unangenehmes passierte.

Der nächste Morgen brachte Erleichterung in dieser Hinsicht, man hatte sie weder angegriffen oder ausgeraubt, dies war eine erholsame Nacht gewesen, die durchaus Hoffnung für den angebrochenen Tag ließ. Sie stand früh auf und machte sich für den Tag fertig. Noch bevor alle aufgestanden waren, checkte die von der Dunkelheit belastete Machtnutzerin aus und fuhr mit ihrer Suche fort. Es ging solange kreuz und quer, und ab und zu auch nach oben, bis sie an ein Infoterminal kam, von dem aus sie ihren Ort auf einer Karte spezifizieren konnte. Wenn die Karte und die Angaben korrekt waren, wovon auszugehen war, hatte sie sich ganz schön weit von ihrem Ankunftsort entfernt. Wie sie soweit gekommen war, ohne dass sie sich an irgendetwas erinnern konnte, war schon irgendwie faszinierend. Wie dem auch sei, sie wollte versuchen wieder zu der Wohnung zurückzukommen, und dazu musste sie nun einmal dort anfangen, wo sie gelandet waren.

Sie würde höchstwahrscheinlich auch heute den ganzen Tag unterwegs sein, sodass sie gleich die entsprechende Fahrkarte kaufen konnte. Inzwischen war es wirklich sehr übersichtlich auf ihrem Cred - Stick. Sie musste irgendwie an Geld kommen! Nur wie? Es gäbe natürlich ganz einfach Wege und Möglichkeiten, doch sie war ihrer Meinung nach schon genug aufgefallen. Noch mehr Aufmerksamkeit musste sie nicht provozieren. Selbst wenn es keine Zeugen gab, würden Lichtschwertwunden auffallen. Zwar konnte sie auch wieder in die unteren Ebenen fahren, wo sich niemand für ein paar Tote interessierte, doch dieser Versuchung wollte sie nicht erneut nachgeben. Ihr würde schon noch rechtzeitig etwas einfallen. Wobei natürlich interessant war, welche Schlüsse die entsprechenden Stellen aus solch auffälligen Wunden schließen würden. Sofern nicht inzwischen bekannt war, wer sie war, und dass sie sich hier aufhielt, konnte man sowohl auf Jedi als auch auf Sith schließen. Was bedeutete, dass sie auch Chesara gefährdete, wenn sie sich von ihrer Gier nach Tod übermannen ließ. Andererseits …

Warum sollte sie sich um das Schicksal dieser Jedi kümmern? Warum waren sie überhaupt hier auf Coruscant? Warum auf einem Planeten auf dem man sich verstecken musste? Gab es denn hier überhaupt Jedi? So unwahrscheinlich war das nicht. Wenn sich eine Rätin verstecken konnte, würde es einem weniger mächtigen Jedi ebenso gut gelingen. Hatte die Blondine hier vielleicht Ordensgeschwister? Azgeth zuckte mit den Schultern.

Interessanterweise kümmerte es sie nicht sonderlich. Selbst wenn es so war. Was brachte ihr die Information? Da sie nicht vorhatte nach Bastion zurück und petzen zu gehen, war derlei Sachverhalt für sie wertlos. Sie sollte sich lieber mit ihrem kleinen Suchausflug beschäftigen, alles was danach folgte, konnte sie zum momentanen Standpunkt aus eh nur raten. Nach einer Stunde war sie genug hin- und hergelaufen um die Bahnlinie zu finden, die sie zum Corusca – Holding Wolkenkratzer bringen würde. Mit stoischer Ruhe setzte sich Azgeth auf den hinteren Sitz und schaute aus dem Fenster um die "Schönheit" des Stadtplaneten genießen zu können.


|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Straße ▫ Metrobahn || ▫ Azgeth
 
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Coruscant - City - mittlere Ebenen - Straße - verfolgt Azgeth’s Metrobahn - Norris

Norris hatte eine neue interessante Beschäftigung gefunden. Er war gerade in den Unteren Ebenen zum ‚üben’ unterwegs gewesen, da hatte sich ihm eine äußerst seltsame und höchst seltene Szene dargeboten. Erst hatte er an eine Vergewaltigung gedacht, dann an Sklavenhändler, schließlich an Idioten die sich das Falsche Opfer(Azgeth) herausgesucht hatten und ganz zum Ende war ihm etwas mulmig geworden. Als er die Rote Klinge des Lichtschwerts gesehen hatte, die eben jene Frau, die er gerade verfolgte geführt hatte, war er sich sicher, dass sie eine von den Sith sein musste. Die Feinde der Jedi. Was solch eine wohl in den Unteren Ebenen tat, und warum ließ sie sich entführen? Waren Sith nicht ebenso mächtig wie Jedi?

Norris, der sich erst Gedanken gemacht hatte, ob er der Frau wirklich folgen sollte, hatte sich schnell wieder auf das fokussiert, was wichtig war. Aufmerksam sein, Abstand halten und sie nicht aus den Augen verlieren. Er ließ den Weg den sie nahm mithilfe eines Scanners auf seinem Datapad aufzeichnen. Das war mehr um sein Equipment zu testen, als das es einen Sinn hatte.
Er trudelte auf seinem Swoop langsam durch den Linienverkehr Coruscants und folgte der Bahn, welche die Frau genommen hatte.

Kurz erinnerte er sich, was genau er letzte Nacht alles beobachtet hatte. Die Frau schien plan- und mehr ziellos durch die unteren Ebenen gelaufen zu sein, ohne wirklich zu wissen, wo sie war und wohin sie wollte. Schließlich hatte sie es Geschafft in die mittleren Ebenen zu kommen und hatte sich dort in ein Motel eingemietet. Sie hatte sich geduscht, geschlafen und war schließlich wieder aufgebrochen. Dieses Mal bewegte sie sich eindeutig zielstrebiger und der Weg den sie wählte konnte Norris dank seiner Technik so gut vorausahnen, das er an der Bahn auf sie warten konnte.

Es hatte etwas, Menschen auf solch eine Art und weise zu Beobachten, was ihm sein Gefühl sagte, war das sie ihn nicht bemerkt hatte. Wahrscheinlich war ihr seine Anwesenheit nicht mal aufgefallen. Dabei hatte er sich einmal sogar relativ nahe an sie herangewagt, als er im Motel an ihrer Tür vorbei geschlichen war und sie beim Gang in die Dusche kurz von einem Lüftungsgitter aus beobachtet hatte. Leider war er nicht in die Lüftungsschächte der Duschräume gelangt. Das wäre sicher noch Interessanter geworden. Nicht das die Frau für ihn auch nur annähernd irgendetwas wie attraktiv war, aber sicherlich hätte man Erkenntnisse daraus gewinnen können.

Aus Spaß, den hatte Norris seit er sie seit zwei Tagen beobachtete reichlich, näherte er sich der Bahn auf seinem Swoop und riskierte einen Blick ins Innere. Seine Kapuze und seine Maske verdeckte sein Gesicht ausreichend um zu verhindern, dass man ihn erkannte. Es war nur ein kurzes heranfahren an die Bahn, bevor er sich wieder zurück fallen ließ und der Bahn wieder in einiger Entfernung folgte. Sie(Azgeth) war wirklich nichts besonderes, aber es war fast so, als könnte man ihre Aura spüren, wenn man ihr nahe kam. Eine große Macht und Kraft lag in dieser Frau. Ob Norris von ihr profitieren könnte? Sicher war nur, dass er äußerst interessiert war, wohin sie unterwegs war und was sie dort tun würde.


Coruscant - City - mittlere Ebenen - Straße - verfolgt Azgeth’s Metrobahn - Norris
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - Mit Tylaar -

Es dauerte ziemlich lange, bis Tylaar Zaith alle Orte aufgezählt hatte, an denen er schon gewesen war. Er hatte zuvor nicht übertrieben, er war wirklich schon in der Galaxis herum gekommen. Mit einem Kofpschütteln antwortete Noa, als er sie fragte, ob sie jemals auf Klatooine gewesen war. Sie hatte nicht halb soviel von der Galaxis gesehen, zumindest nicht in der Realität. Ihr Wissen beschränkte sich zum großen Teil auf Erzählungen, Berichterstattungen, Reportagen, Bücher, Fotos, Filme und die Nachrichten. Dementsprechend faszinierend fast sie es, wenn jemals so viele Planeten besucht hatte wie Tylaar – und dieser hatte auch noch, im Gegensatz zu den üblichen Touristen, auch noch jede Aufregung erlaubt. Ob man dabei von „Abenteuern“ sprechen konnte, wollte Noa nicht beurteilen. Das klang viel zu sehr nach albernen Sehnsüchten von romantischen kleinen Mädchen und übereifrigen Jungen. Als Jedi erlebte man keine Abenteuer, sondern eine knallharte Realität, die nicht immer so bunt war wie in Kinderbüchern.

„Die Klatooinianer sind ein gutes Beispiel für Unterdrückung.“

Schlatete Noa sich ein, als Ihr Gesprächspartner von seinen Erfharungen auf Klatooine erzählte.

„Sie sollten sich gegen die Hutten aufbäumen und nicht mehr zulassen, dass diese von ihrer Arbeit profitieren, aber sie haben nie gelernt in diese Richtung zu denken! Ihre Kinder werden von klein auf dazu erzogen die Hutten zu verehren und keiner von ihnen ist in der Lage eine jahrtausende währende Tradition zu brechen. Andererseits kümmert sich aber auch niemand darum sie aufzuklären. In Hutt-Raum mischt man sich besser nicht ein, ist schlecht für's Geschäft.“

Schloss sie, schob ihr leeres Glas Bier zur Seite und bediente sich von dem Neuen, das Tylaar ihnen bestellt hatte.

„Wirklich, großes Lob für diese fantastische Geschichte!“

Erwiderte sie ironisch, als er sich selbst für seine Aufzählung lobte. Er hatte es tatsächlich geschafft sich nicht wieder in übertrieben gutes Licht zu rücken. Vielleicht hatte er diese Bemerkung vorhin ja gar nicht so gemeint. Sie musste ihm wohl noch ein bisschen mehr zuhören um ihn einschätzen zu können. Das fiel ihr wirklich ziemlich schwer. Er war so... undurchsichtig. Aber seine Art zu Lächeln gefiel ihr.

„Ich bin nie viel unterwegs gewesen.“

Sagte sie nun.

„Aber ich würde gerne noch mehr sehen von der Galaxis. Es gibt viele interessante Orte an denen man einfach mal gewesen sein muss.“

- Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - Mit Tylaar -
 
Coruscant – Untere Ebenen – Bar NOVA - mit Noa

"Sehen Sie; man mischt sich da nicht ein, weil es schlecht für das Geschäft ist", wiederholte er und deutete leicht mit dem Bier in der Hand um sich herum. "Die meisten Leute geben einen Scheissdreck auf die Belange anderer. Wir könnten hier höchstwahrscheinlich auf der Stelle vom Schlag getroffen umfallen und die meisten fänden es eher interessant, was wir in den Taschen hätten, als dass sie uns helfen würden."
Statt sein Bier weiter in der Gegend durch die Gegend zu schwenken, trank er lieber davon.
"Auf Klatooine habe ich kurz versucht, etwas zu unternehmen - und nein, das wird keine Heldengeschichte, keine Sorge", beruhigte er Noa mit einem kleinen Grinsen. "Ich habe mich mit einem der örtlichen Schleimwürmer angelegt, der eines dieser verfluchten Dörfer etwas zu sehr terrorisiert hat. Und wissen Sie, wie es mir die Dorfbewohner gedankt haben? Sie haben mich an den Hutten verraten, die Dreckskerle! Zwar jagte mich da nicht das Imperium, aber dafür hatte ich plötzlich einen Preis auf meinem Kopf."

Tylaar schüttelte den Kopf. Auf Klatooine waren einige Dinge ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Nachdem sich der ehemalige Jedi mit einigen Schlägern des Hutten angelegt und sie kurzerhand umgebracht hatte, war es nicht mehr sicher für ihn gewesen. Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen, überhaupt lebend von dort zu verschwinden. Der Jedi-Rat wäre von dieser eigenmächtigen Aktion gewiss alles andere als begeistert. Zwar wollte Zaith etwas Gutes tun, aber er war deswegen wie sooft über Leichen gegangen. Am Ende hatte allerdings selbst das nichts genutzt. Wie sooft eben.
"Irgendwann gehe ich zurück und beende das", meinte er dann achselzuckend. "Und wenn ich nur diesen Mistmolch von Hutt, der ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt hat, in der Wüste aussetze und zusehe, wie er vertrocknet."
Um die ganze Drohung - die er höchstwahrscheinlich sogar ernst meinte - zu entkräften, sah er zu Noa und zog eine Grimasse.

"Manaan ist hingegen ist ein wunderbarer Ort", wechselte er das Thema und sah dabei flüchtig zum Eingang des NOVA. "Wenn Sie einmal Coruscant verlassen sollten, dann müssen Sie wirklich die Wunder von ..."
Tylaar fühlte es zuerst, bevor er es sah. Seine Sinne waren ohne Vorwarnung in höchster Alarmbereitschaft, sein Körper spannte sich an, als würde er zu einem gewaltigen Sprung ansetzen. Wie schon zuvor, stachen plötzlich die weißen Panzer imperialer Sturmtruppen am Eingang aus der Masse der Besucher und ihr Anblick ließ den ehemaligen Jedi verstummen. Diesmal hingegen schauten sich die imperialen Soldaten nicht gelangweilt um. Stattdessen zeigte der Lieutenant ruckartig auf Noa und ihn, als hatte er gewusst, wen sie wo suchen mussten, bevor er die Waffe hob und auf die beiden Widerstandskämpfer zielte. Seine sechs Kameraden taten es ihm gleich, brachten die Blaster in Anschlag und begannen langsam auszuschwärmen, um einen Halbkreis um die beiden zu bilden.

"Orrel Syrus, Sie sind verhaftet! Sie und die Schlampe an Ihrer Seite, bleiben Sie, wo Sie sind!"

Zaith riskierte einen kurzen Seitenblick zu Noa, fragte sich, was sie jetzt dachte. Sicher an seiner Seite ... das war daneben gegangen. Zwei gegen Sieben, die bereits auf sie zielten. Das würde schief gehen. Unter solchen Umständen würde er vielleicht mithilfe der Macht seine C8 Blasterpistole ziehen können und im besten Falle sogar einen Schuss abgeben, aber dann würde der Rest der Imperialen das Feuer erwidern - und dann wären Noa und er tot. Aus einer solchen Position heraus konnte er nichts tun. Es begann sich bereits ein Korridor zwischen den beiden und den Sturmtruppen zu bilden, da es die Besucher des NOVA vorzogen, nicht in der Schusslinie zu stehen. Es war sehr leise geworden, man starrte wie gebannt auf das unerwartete Theater ...
Tylaar musste Zeit gewinnen.

"Orrel, wer?", rief er zurück und flüsterte dann zu Noa gewandt: "Sind Sie bewaffnet?"
Und in seinem rechten Arm begann es zu prickeln, er konnte die Konzentration der Macht durch seine Adern und Muskeln pulsieren fühlen. Er sammelte, sammelte so viel Kraft, wie er in einem Stoß ausbrechen lassen konnte. Sie mussten nur näher kommen ... und das taten sie, die Finger am Abzug, den Druckpunkt gesucht. Nur ein kleines Zucken im Finger und Noa und er wären Geschichte ... noch ein kurzes Stück ...
Tylaar Zaith ballte die rechte Hand ungesehen zur Faust, eine fast bebende Fokussierung in der Macht wartete darauf, auszubrechen ...


Coruscant – Untere Ebenen – Bar NOVA - mit Noa und sieben Sturmtruppen
 
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- Coruscant – City – Untere Ebenen – Bar “NOVA” – Mit Tylaar –

Was sie von Klatooine wusste und darüber hinaus noch von Tylaar Zaith erzählt bekam, trug nicht unbedingt dazu bei ihre Lust auf diesen Planeten zu wecken. Er hatte versucht, was andere nicht interessierte: dem Volk auf diesem Planeten die Augen zu öffnen und zu helfen, doch anstatt Dank hatte er eine Abreibung bekommen. Soviel dazu. Er wollte gerade von Manaan erzählen, als seine Worte jäh unterbrochen wurden. Zuerst verstand Noa nicht, warum er stockte und nicht weiter erzählte, dann sah sie erneut die weiß gepanzerten Sturmtruppen im Eingang der Bar stehen. Schon wieder eine Patrouille?? Oder waren das dieselben Dreckskerle wie vorhin?! Noa rutschte von ihrem Barhocker herunter, als die Imperialen ihre Waffen zogen und einer von ihnen etwas rief. Typisch Untergrund-Bewohner zogen sich die meisten Gäste der Bar schleunigst unter ihre Tische oder dicht gedrängt an die Wände zurück. Ärger wollte hier niemand haben, schon gar nicht wegen zwei Fremden die man nicht kannte. Es waren insgesamt sechs Sturmtruppen – nein, sieben, verdammt! Einer der Strumtruppen, den schweren Blaster direkt auf Zaith gerichtet, rief ihm zu, dass er verhaftet sei und forderte ihn und Noa auf sich nicht zu bewegen. Dabei nannte er Noa eine Schlampe. So ein ******! Noa musste sich beherrschen nicht mit den Zähnen zu knirschen. Ihr fiel sofort auf, dass die Imperialen Tylaar mit seinem Decknamen angesprochen hatten. Sie wussten also nicht, wer er wirklich war. Das konnte eigentlich nur bedeuten, dass sie wegen dem Vorfall im Raumhafen hier waren. Trotzdem, egal wie sie es drehte, standen sie und Zaith ziemlich schlecht da. Sie wurden bereits langsam umzingelt und es war niemand hier, der auch nur daran dachte zu helfen. Um Zeit zu schinden rief Zaith etwas zurück, gleichzeitig fragte er Noa zischend leise, ob sie bewaffnet waren. Sie nickte ruckartig. Sie hatten ihren Blaster im Gürtel stecken, unter ihrem Shirt. Noch passierte nichts. Tylaar neben ihr wirkte mindestens so angespannt wie sie. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er seine Hand zur Faust ballte. Noas rechte Hand hingegen lag auf ihrer Hüfte abgestützt, doch sie befand sich genau im Visier ihrer Feinde. Eine falsche Bewegung und sie war rote Grütze. Und was jetzt? Der Laden musste einen Hinterausgang haben. Wenn sie es bis dahin schaffen würden…

Zu weiteren Fluchtplänen kam Noa allerdings nicht. Hinter ihnen ertönte plötzlich eine aggressive Stimme.


“Ergebt Euch gefälligst, ihr Ratten! Mein Laden ist sauber!“

Noa konnte nicht anders als ihren Kopf herum zu reißen und nachzusehen, wer da so schrie. Hinter ihnen stand ein Mann, seinen Worten nach zu urteilen der Besitzer der Bar, mit einem Blastergewehr im Anschlag, auf Noa und Tylaar zielend. Seine Worte waren noch nicht verebbt, als einer der Sturmtruppen abdrückte, den Barbesitzer mitten in die ungeschützte Brust traf und dieser erschüttert nach hinten fiel. Seine Waffe fiel krachend zu Boden. Sofort brach ein lauter Tumult in der Bar aus. Wer bis dahin steif auf einem Fleck gestanden hatte, sah sich nun gezwungen das Weite zu suchen. Wenn schon ein Unschuldiger gefallen war, dann konnte es noch andere treffen. Dann ging plötzlich alles wahnsinnig schnell. Im ausbrechenden Chaos zog Noa ihre Waffe, während um sie herum auf einmal die Erde zu beben schien. Irgendetwas erschütterte die Bar. Ihr Blick traf Zaith, dann die Strumtruppen, von denen fünf gerade zu Boden gefallen waren. Er war wirklich ein Jedi. Wie war das gewesen, hatte Grant nicht einen Beweis gewollt? Doch Noa hatte keine Zeit zu staunen. Die kurze Sekunde, in der sie sich nicht bewegt hatte, war bereits zu lang gewesen. Ein stechender Schmerz traf sie im linken Arm und ließ sie laut aufschreien.

„Verflucht!“

Reflexartig fasste sie sich die schmerzende Stelle am Oberarm. Ihre Finger fühlten Blut. Es brannte höllisch. Den Blaster noch immer in der rechten Hand fuhr sie herum: zielen, feuern! Der weiß gepanzerter Mistkerl klappte zusammen.

- Coruscant – City – Untere Ebenen – Bar “NOVA” – Mit Tylaar, Stumtruppen –
 
Coruscant – City – Untere Ebenen – Bar NOVA – mit Noa & aggressiven Stumtruppen

Jetzt ging es los, es würde Tote geben. Tylaar hatte schon lange aufgehört, sich irgendwelche moralischen Gedanken darüber zu machen, Gewissensbisse zu haben, für die Leute, die er zum Teufel schickte. Aber was erwartete man von ihm? Man hatte ihm das Rüstzeug als Jedi gegeben und dank Tionne verstand er zumindest ein Mindestmaß an Mitgefühl und Gnade. Prinzipiell war Zaith kein schlechter Mensch, im Gegenteil, aber er war nun einmal auch kein überzeugter Jedi. Zu gut für die Sith, zu böse für die Jedi - er mochte keine klaren Farben. Er war er selbst, kein Statussymbol oder Mönch. Früher hatte er einmal eine Abhandlung über die sogenannten Grauen genannt. Eigenwillige Jedi, die sich nie dem Kodex des Ordens unterwerfen wollten, sondern ihren Weg gingen. Tylaar hatte damals das Gefühl gehabt, der Autor hätte über ihn geschrieben.

Und deswegen fühlte Tylaar auch keine Reue, wenn überhaupt, dann nur für ganz wenige Dinge. Jedenfalls nicht für tote Imperiale oder Kriminelle. Als dann letztlich hinter ihm der wahrscheinliche Besitzer des NOVA von den Stumrtruppen erschossen wurde, war das die Chance, im ausbrechenden Chaos zum Gegenangriff überzugehen. Die anwesenden Gäste suchten schlagartig ihr Heil in der Flucht, die Sturmtruppen eröffneten das Feuer. Noa zog ihre Waffe, suchte sich ein Ziel.
Tylaar hingegen war für den Bruchteil einer Sekunde in seiner eigenen Welt gefangen. Er fokussierte die Welle in der Macht, die in seinem rechten Arm pulsierte wie eine Energiequelle, auf die Gruppe der Imperialen und ließ das Beben in einem Ausbruch frei, der ihn beinahe schwanken ließ. Ruckartig stieß der ehemalige Jedi die rechte Hand nach vorne, eine unsichtbare Welle fuhr durch das NOVA mitten in die feindlichen Soldaten, die brutal von den Beinen geholt wurden. Einen der Sturmtruppen traf dieser Stoß so hart, dass er wie vom Swoop-Bike in voller Fahrt getroffen gegen einen nahen Tisch gerissen wurde und klirrend die darauf abgestellten Getränke mit sich zu Boden riss. Vier weitere hatte es ebenso getroffen, sie würden also erst einmal kurz beschäftigt sein.

Der Lieutenant (und einer seiner Corporals) hingegen stand noch, zielte und schoss. Zwar waren Tylaars Reflexe durch die Macht um einiges verstärkt, aber selbst er konnte nichts dagegen tun, dass der Schuss Noa in den linken Arm traf. Für einen Moment blieb ihm fast das Herz stehen, dann aber sah er, dass die Widerstandskämpferin auf die Zähne biss und das Feuer erwiderte. Sie war also nicht schwer verletzt, um die Wunde musste man sich später kümmern, wenn man hier überhaupt lebend raus kam. Kurz darauf streckte Noa den Corporal neben dem Offizier mit einem Schuss aus ihrem Blaster nieder.

Jeder der von denen starb, erhöhte ihre Chance selbst den nächsten Tag zu sehen.

Aber noch immer waren Noa und er hoffnungslos in der Unterzahl, was nicht gerade deswegen besser wurde, dass sich die fünf anderen allmählich wieder aufrappelten und auch der letzte Idiot verstanden haben musste, hier einen besseren Fang erwischt zu haben, als man sich auch nur im entferntesten vorgestellt hatte. Diesen Erfolg wollte ihnen Tylaar nicht gönnen, durch die Festnahme oder den Tod einer hochrangigen Widerstandskämpferin und eines Jedis die nächste Beförderung abzustauben.


"Hinter die Bar", schrie Tylaar über den Lärm hinweg zu Noa, riss die Blasterpistole aus dem Oberschenkelhalfter und gab, um die Imperialen unten zu halten, mehrere ungezielte Schüsse ab. Dann sprang er selbst über die Bar, nur um auf der anderen Seite auf dem von verschüttetem Alkohol glitschitgen Boden unsanft auszurutschen.
Er drückte sich hektisch gegen das Metall der Bar, das sich kalt durch das Leder seiner Jacke abzeichnete. In dem ehemaligen Jedi arbeitete es. Alleine würden Noa und er hier nicht rauskommen, durch Blaser ebenso wenig. Zudem hatten die Sturmtruppen verstanden, dass er ein Jedi war. Er meinte sogar über die Schüsse und Schreie hinweg einen der Imperialen Verstärkung über das Comm rufen zu hören. Würde die erst eintreffen, wäre es aus.
Über ihm zerbarst die Holzverkleidung der Bar, als mehrere Blasterimpulse einschlugen, sodass Tylaar die Augen zukniff, als Splitter auf ihn regneten. Das konnte so nicht weitergehen und eine schlichte Flucht kam auch nicht in Frage. Die Sturmtruppen würden Noa und ihn identifizieren können. Er wusste nicht, ob sie Helm- oder Blasterkameras hatten, aber es würde wohl auch schon reichen, dass die Imperialen einen problemlosen Blick auf die beiden hatten werfen können.
Und sie durften keinen von ihnen wiedererkennen, geschweige denn festnehmen. Sowohl Noa als auch er wussten, wo sich das Hauptquartier der Defender befand, sie kannten die Führungsebene der Gruppierung und Noa selbst wohl noch einige andere Dinge, die das Ende des Widerstandes bedeuteten, würden sie festgenommen, gefoltert und verhört werden.

Tylaar steckte die Blasterpistole weg und zog stattdessen das Lichtschwert aus der Innentasche. Zum Teufel, die wussten ohnehin, dass er ein Jedi war! Und das Lichtschwert würde ihnen nicht nur einen psychologischen Vorteil bringen. Zwar war er ein geübter Kämpfer an der Jedi-Waffe, aber sein bevorzugter Stil - Makashi - war auf die Konfrontation zweier Lichtschwertkrieger ausgelegt, die Blasterdeflektion war ganz bestimmt nicht seine Stärke. Immerhin hatte ihn Meisterin Tionne in den Grundzügen in der Kunst des Soresu ausgebildet, die sich viel besser dafür eignete, Energieblitze mit der Lichtschwertklinge abzuwehren. Dummerweise war er alles andere als ein Meister in diesem Stil. Trotzdem hatte er keine andere Wahl. Er hoffte einfach, dass die Sturmtruppen einen Moment aus dem Konzept gebracht wären, wenn er sie mit dieser ungewohnten Waffe angriff, während Noa aus dem Schutz der Bar heraus schoss.

"Ist alles okay?", erkundigte er sich kurz nach ihrer Verletzung, bevor er mit einer Kopfbewegung an die Theke hinter sich deutete. "Die Imperialen dürfen uns nicht identifizieren können, sonst stecken wir bis zum Hals im Dreck! Wenn die nicht sterben, werden es wir oder sehr viele andere tun."
Mit einer Fingerbewegung zündete Tylaar das Lichtschwert, das mit einem Fauchen erwachte, sodass es kurz sämtlichen anderen Lärm übertönte. Die gleißende Energiequelle, die am Rand blau schlimmerte, beleuchtete Noa und Tylaars Versteck wie ein zu heller Leuchtstab. Zaith hob die Jedi-Waffe leicht an.
"Ich brauche Deckung, okay? Pass auf dich auf!"

Er drehte sich noch hockend um, starrte für ein, zwei Herzschläge auf die Bar, die er jetzt genau vor der Nase hatte, dann sprang er ohne Vorwarnung aus seiner abgehockten Körperhaltung über die fast brusthohe Theke auf die andere Seite, das Lichtschwert in einer Bewegung schwingend, um die ersten Blasterblitze abzuwehren.

Coruscant – City – Untere Ebenen – Bar NOVA – mit Noa & aggressiven Stumtruppen
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Straße ▫ Metrobahn || ▫ Azgeth

Was gemeinhin als Schönheit bezeichnet wurde, war wohl auf die Extremität des Ganzen zurückzuführen. Dieser Planet war noch überfüllter als all die anderen Welten, die sich Dreh- und Angelpunkte der Galaxis nennen durften. Nachdem sie einen ersten Überblick über die oberen, mittleren und unteren Ebenen erhalten hatte, war ihr klar, dass man diesen Planeten schlicht als Moloch bezeichnen konnte. Hier eine Art Harmonie hineinzubekommen war schlichtweg unmöglich. Doch dies würde wohl kaum ihre Aufgabe sein. Sie hatte die langweilige Fahrt hinter sich gebracht, worüber sie äußerst froh war. Sie hoffte, die Langweile die durch längere Fahrten aufkam, würde sie nicht zu irgendwelchen dummen Aktionen verleiten. Sie brauchte dringend eine sinnvolle Beschäftigung. Doch was sollte das sein? Was hatte sie als Sith schon tagtäglich gemacht? Die Macht benutzt, trainiert oder ihre Wut an anderen abreagiert.

Wenn man darüber nachdachte, war das ganz schön irre. All dies würde hier eher schlecht als recht funktionieren. Doch vorerst hatte sie noch eine Aufgabe vor sich, die sie ablenken würde. Das vernarbte Gesicht hob sich gen Himmel, dort wo man die Spitze des les Gray Gebäudes noch gerade so sehen konnte. Sie spazierte eine Weile in der Gegend umher, bis sie die Straße gefunden hatten, welche sie benutzt hatten um von dort wegzufahren. Sie lief diese hinunter bis ihr klar wurde, dass es Tage dauern konnte, wenn sie zu Fuß lief. Aber Lust darauf von einer Bahn in die andere zu springen, hatte sie auch nicht. Aber für alles andere brauchte sie Credits. Nun war sie soweit nach oben gestiegen, dass ein schneller Raubüberfall, für den sich keiner interessierte, nicht mehr ganz so einfach war. Alternativ konnte sie jemanden per Gedankenmanipulation seines Vermögens erleichtern. Nur dafür brauchte sie wiederum eine ruhigere Ecke. Schnell an Geld heranzukommen war selten einfach, vor allem wenn man dabei nicht auffallen durfte. Dieses elende Versteckspiel konnte einen auf Dauer aber auch echt in den Wahnsinn treiben.
Schon wieder.

Immerhin hatte sie für den heutigen Tag noch alle Möglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel. Vom Startpunkt aus fuhr sie eine Weile auf gleicher Ebene, bis es schließlich irgendwann hinunter ging. Hier fuhr sie erneut durch Geschäftsgebiete, bis sie zu einem Tunnelstück kam, das sie wieder erkannte. Von da aus ging es in südlicher Richtung, bis sie merkte, dass sie zu weit gefahren war, also wieder zurück und in westlicher Richtung weiter. Hier musste sie aussteigen und ein ganzes Stück laufen um die nächste Verbindung zu finden, die sie in die gewünschten Bereiche brachte. Bevor sie einstieg, holte sie sich an einem Imbiss noch eine Kleinigkeit. Bisher hatte sich keine Möglichkeit ergeben schnelles Geld zu machen, aber je mehr sie sich ihrem Ziel näherte, umso weniger Augen würden sie beobachten bei dem was sie tat. Immerhin war die Gegend, in der sie die Wohnung gesucht hatten, relativ anonym. Dahin kommen musste sie trotzdem erst einmal.

So fuhr sie also weiter, immer mehr sich dem Ziel nähernd. Inzwischen ärgerte sich Azgeth darüber während der Fahrt damals nicht mehr hinausgeschaut und aufgepasst zu haben. So kam es, dass die Ex - Sith an einen Punkt kam, der völlig unbekannt für sie war. Weiter geradeaus oder hätte sie doch abbiegen müssen? Ganz toll. Jetzt war genau die Situation eingetroffen, die sie erahnt hatte. Genervt stieg sie aus und blieb erstmal stehen, während sie sich umsah. Es gab nicht den geringsten Anhaltspunkt wo es jetzt weiterging. Ob Chesara vielleicht schon wieder zurück war? Sie könnte vielleicht versuchen sie zu spüren. Es war eigentlich davon auszugehen, dass die Jedi ihre Aura abschirmte, doch einen Versuch gab es glücklicherweise kostenlos. Sehr zum Unmut der Dunkelhaarigen gab es den Griff in die Macht auch umsonst, denn von Chesara war nichts zu spüren. Dafür unzählige andere Präsenzen, die alles zu einem undurchsichtigen Brei in der Macht verzerrten.

Hier und da ließen sich in dem strahlenden Meer auch etwas hellere Punkte ausmachen, doch waren diese nicht so auffällig dass man dahinter Ausgebildete vermuten konnte. Im Moment war sie auf Planquadrat C, nicht am Anfang, aber auch nicht weit genug um das Ende sehen zu können. Ratlosigkeit machte sich in dem muskulösen Körper breit. Wie sollte sie jetzt weiter vorgehen? Verdam*tes Drec*s - Coruscant! Warum hatten sie auch auf so einer überfüllten Kugel landen müssen? Wie konnte man nur auf so eine idiotische Idee kommen? Natürlich waren sie hier, weil Pierre les Gray hierher zurückgekehrt war. Azgeth hatte gute Lust irgendjemandem das Gesicht einzuschlagen. Einfach nur so. Aber nein! Sie musste sich beherrschen! Noch war sie in keiner Gegend, in der sie es sich leisten konnte aufzufallen. Apropos. Sie brauchte noch Klamotten zum Wechseln. Sie marschierte in die Richtung, die ihr noch am Geschäftsträchtigsten aussah und hielt die Augen offen.

Nach einer gewissen Zeit stolperte sie auch endlich über einen Ramschladen, mit Second - Hand - Ware und dergleichen. Die Frau, die sich sonst alles einfach nahm, dass sie brauchte, kaufte sich ein Paar Unterwäsche, ein Hemd und dazu einen großen Rucksack. Dies musste erstmal reichen. Nach dieser kleinen Ausrüstungsaktion schaute sich Azgeth den Stadtplan noch einmal genauer an, den sie mittlerweile eingesteckt hatte und suchte nach verschiedenen Säulenschächten. Sie konnte sich erinnern, dass sie durch einen gefahren waren, sie wusste nur nicht mehr welcher es gewesen war, und in welcher Richtung er lag. Da konnte man im besten Fall nur suchen und jeden davon abklappern. Es gab sechs die in die sinnvollere, nächste Auswahl kamen. Na immerhin. Also machte sie sich zu Fuß auf den Weg. Irgendwie kam ihr der Gedanke die ganze Zeit laufen zu müssen gar nicht mehr so schlimm vor. Vielleicht würde ihr das ja sogar gut tun. Die Frage war nur wann die Bestie das nächste Mal wieder ausbrechen würde. Wie lange konnte sie sich kontrollieren? Die nächste Zeit würde es wohl zeigen. Noch konnte sie sich an Karten orientieren, doch einige Ebenen tiefer würde sie sich ganz auf ihre Erinnerung und ihr Gefühl verlassen müssen.
Das konnte ja noch spannend werden.


|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Straße || ▫ Azgeth & Norris irgendwo in der Nähe
 
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