Coruscant

[Coruscant, Imperial City, Imperialer Zentralverwaltungskomplex, Hauptturm, Gleiterlandezone, Gleiterlimousine]- Pierre les Gray

Grau und ungemütlich ragte der gewaltige Verwaltungskomplex in den trüben, unter Wolken begrabenen Himmel Coruscants, selbst die ansonsten so bunten Leuchtreklamen und Lichter des Stadtplaneten wirkten öde und trüb.
Schmutziges Regenwasser prasselte in Strömen auf das Dach der dunklen Gleiterlimousine, die sich im Schatten des schweren Blasterturms einer Fliegenden Festung den Handbewegungen eines Sturmtrupplers mit orangefarbener Schulterklappe folgend im Zeitlupentempo auf den ehemals roten Teppich zu bewegte, welcher auf den Haupteingang des Komplexes hinführte.
Der Eingangsbereich war – abgesehen von Sturmtruppen und Fahrzeugen der imperialen Armee – ungewöhnlich leer, keine Vertreter der Presse, keine sonstigen Schaulustigen… die Verantwortlichen wollten kein Risiko eingehen, nicht nach den letzten Vorfällen. Schließlich würden sich in wenigen Minuten die mächtigsten und wichtigsten Personen des Planeten hier eintreffen, um über eine Reaktion auf die allgemeine Krise zu sprechen.
Pierres Mundwinkel zuckten leicht, als sich die Tür des Passagierbereichs seiner Limousine öffnete und ihm die kalte, feuchte Luft entgegenschlug, bevor er sich unter den Regenschutz des „Eskortdroiden“ flüchtete, der mit dem Stoizismus einer Maschine in der Feuchtigkeit und Kälte verharrt hatte. Der Droide passte sich perfekt an das Tempo an, mit dem Pierre die breite Eingangstreppe erklomm, durch die Eingangstüren hinein in die Lobby, wo nur weitere Soldaten – keine Sturmtruppen, doch mit Sicherheit nicht minder in Sicherheitsfragen trainiert – mit niederrangigen Offizieren warteten, die elegant livrierten Saaldiener komplett in den Hintergrund drängend, die sich darum bemühten, die Gäste – wie auch Pierre – in den eigentlichen Konferenzraum zu lotsen.
Der große Raum mit seinem kreisrunden Konferenztisch in der Mitte war bereits mit Menschen – und ausnahmslos Menschen – gefüllt, als der Eigner und Direktor der CoruscaHolding mit ein paar Nachzüglern eintraf. Er hatte sich nicht sonderlich beeilt – und er rechnete nicht damit, dass irgendjemand es wagen würde, ihn auf diesen Umstand anzusprechen.
Schließlich hatte sich dann jedoch ebenfalls auf seinen komfortablen Formsessel gesetzt und ließ – während die Gespräche ringsherum nur langsam abebbten – seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Die Sitzordnung schien die Gesellschaft in zwei Gruppierungen zu teilen – auf der einen Seite die Funktionäre des Imperiums in ihren Uniformen, von Moff Veran und Gouverneur Lecter über die Vertreter der Flotte, allen voran Admiral Sharper, bis hin zu den kommandierenden Offiziere der Armee, der Sturmtruppen und der Coruscant-Wachen. Sie alle wurden von einem Wust aus Adjutanten und sonstigen Untergebenen begeleitet und hatten sich größtenteils nicht nehmen lassen, ihre Uniformen mit sämtlichen Orden zu schmücken, die sie im Verlauf ihrer Karriere erworben haben mochten.
Auf der anderen Seite sah man die Vertreter von Coruscants Wirtschaft – obwohl dem Imperium nicht minder verpflichtet, trugen diese in ausnehmend teure Anzüge gekleideten Personen entweder nur dezente Hinweise auf das Imperium – etwa das stilisierte Wappen als Stecker am Revers – oder, wie Pierre selbst, gar nichts.
Pierre lächelte dünn. Das war ihre Art der Uniform… und ihre Art der Waffen konnte nicht minder tödlich sein als die Turbolasersalven eines Sternzerstörers. Spätestens als Direktor der Imperialen Zentralbank hatte der das Instrumentarium der Imperialen Ökonomie kennen gelernt…
Moff Veran war es, der sich schließlich erhob und mit dieser Bewegung alle Gespräche am Tisch verstummen ließ. Das Attentat auf ihn wäre es vermutlich gewesen, das zu dieser Konferenz geführt hätte, hätte es im Vorfeld nicht bereits eine verheerende Serie an Anschlägen und Überfällen auf imperiale Einrichtungen in den unteren Ebenen gegeben. Nun war es lediglich der Tropfen gewesen, der das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen brachte… der den schlafenden Riesen weckte.
Kurz wurde Pierre mulmig, als er an die Information dachte, die er allen anderen am Tisch – vermutlich selbst den zwielichtigen Vertretern des Geheimdienstes – voraushatte. Diese Bombe hochgehen zu lassen würde bedeuten, Coruscant in ein Schlachtfeld zu verwandeln…


„Meine Herren…“

Verans Stimme füllte den Raum mühelos aus, kraftvoll und dynamisch, wie man es von einem Mann, der nur knapp einem Anschlag entgangen war, nicht erwarten mochte. Der Stellvertreter des Großmoffs und Großadmirals Nereus Kratas fasste jeden Sitzungsteilnehmer kurz ins Auge, bevor er fortfuhr. Alleine der schwarze Handschuh an der rechten Hand des Mannes wies darauf hin, dass der Angriff des aufgeflammten Widerstands seine Spuren hinterlassen hatte…

„Ich denke, Sie wissen alle, warum wir hier sind. Während wir um die Grenzen des Imperiums und die Stabilität der Administration bangen müssen, hat der Pöbel die Gunst der Stunde begriffen und sich gegen uns erhoben. Der schwerste Anschlag dieser Art ereignete sich vor kurzen unweit der verbotenen Zone in einer Kaserne des Sturmtruppenkorps. Die wenigen Täter, die verhaftet werden konnten, wurden wenig später mit erstaunlicher Professionalität befreit.“

Veran stützte sich mit beiden Händen auf den Konferenztisch.

„Bisher sollten diese Informationen Ihnen geläufig sein. Meine Schlussfolgerungen daraus jedoch nicht… während einige glauben, dass diese Operationen sich ausschließlich lokalen Widerstandsgruppen zuschreiben lassen, lässt die präzise Abfolge dieser Anschläge – inklusive des gescheiterten Attentats auf meine Person – eher in Richtung eines sehr gut organisierten Netzes schließen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kenne nur eine Interessengruppe, die Motiv und Mittel hat, ein solches Netz zu unterstützen.“

Der Oberste Verwaltungsoffizier Coruscants legte eine – offensichtlich dramatisch gemeinte – Pause ein.

„Coruscant wurde von der Republik unterwandert. Und das schlimmer, als selbst die düstersten Prognosen der Spionageabwehr hätten vermuten lassen.“

Auch wenn einige der Militärs diese Worte mit sichtlichem Unbehagen verfolgten – schließlich war es ihre Aufgabe, derartige Katastrophen zu verhindern – widersprach nicht eine Stimme.

„Wir alle wissen, dass Coruscant ein sicherheitstechnischer Alptraum ist“, fuhr Veran fort. „Die Unteren Ebenen bieten einem jeden Dissidenten, Aufständischen, Saboteur oder gar geschickt hierher geschmuggelten regulären Truppen des Feindes mannigfaltige Möglichkeiten, sich zu verbergen. Tagtäglich verlieren wir dort unten Droiden, Sturmtruppen, Spitzel… nicht erst seit ein paar Wochen, doch diese Lage hat sich dramatisch zugespitzt. Die Unteren Ebenen sind unsere offene Flanke, Coruscants Achillesverse. Dort unten gehört dieser Planet dem Abschaum… und nicht uns.“

Die behandschuhte Hand Verans ballte sich zur Faust.

„Der Krieg fordert seinen Tribut. Bastion wird keine Truppen schicken, Kuat wird keine Truppen schicken… von Corellia, Bothawui und Bilbringi gar nicht zu sprechen. Caridas Kontingente sind ausgeschöpft. Wir sind auf uns allein gestellt. Trotzdem habe ich vor, den Unteren Ebenen den Kampf anzusagen. Dieses Geschwür auszurotten, das zu lange Zeit gedeihen konnte und uns verwundbar gemacht hat…“

Veran lächelte schmal.

„Ich weiß, dass viele von jenen unter Ihnen, die über Fabriken dort unten verfügen, sich nur zu gerne des Bodensatzes bedienen, um die ausfallträchtigsten Positionen zu besetzen. Nun… ich sehe es als Ihre Pflicht an, die erhöhten Kosten, die der zukünftige Einsatz von Droiden mit sich bringt, als Beitrag zur imperialen Sache zu leisten. Ich werde über die Verbotene Zone das Kriegsrecht verhängen. Ich werde den in jüngster Zeit florierenden Lieferungen an Lebensmitteln und Medikamenten dorthin ein Ende setzen… diese Ressourcen brauchen unsere Soldaten, die die Unteren Ebenen bis auf das letzte Rattennest ausräuchern werden!“

Pierres Augenbrauen wölbten sich leicht. Ihm war der warnende – der warnende! – Blick nicht entgangen, den der Moff bei diesen Worten in seine Richtung abgefeuert hatte.

„Wir werden sie bluten lassen, so lange, bis sie uns jeden Feind des Imperiums freiwillig ausliefern und uns auf Knien dafür danken, wenn wir diese Welt endgültig von der Geißel der Republik befreien! Jeder loyale Imperiale Bürger, der einen Imperiumsfeind denunziert, soll fürstlich belohnt werden!“

Der Blick, mit dem Veran jeden einzelnen bedachte, war mehr als eindeutig.

„Coruscant gehört uns. Es ist an der Zeit, diesen Abschaum daran zu erinnern.“

[Coruscant, imperialer Verwaltungskomplex, Konferenzraum]- Pierre, die imperiale Elite
 
- Coruscant - City - Nathaniels Appartment - Mit Cris -

Je mehr Cris von dem, was er erlebt hatte, erzählte, desto mehr furchtbare Bilder setzten sich in Akemis Kopf fest. Sie stellte sich Cris in einer imperialen Zelle vor, wie er gefoltert und verhört wurde, und musste an Esseles denken. Solche Szenen waren ihr nicht fremd, aber sie hatte sie weit von sich geschoben. Bis heute war ihr das sogar gelungen, doch Cris holte alles wieder hervor. Sie sah sogar Rima Saunders wieder vor sich, auch wenn die Erinnerungen verschwommen war. Sie hatte sich soviel Mühe gegeben diese Dinge zu verdrängen, dass die Erinnerungen daran ihr inzwischen wie aus einem anderen Leben erschienen. Dass Cris von Sklavenhändlern verkauft worden war, konnte und wollte sie sich nicht vorstellen. Wieder einmal hatte er soviel Glück gehabt. Ihm hätte sehr viel schlimmeres passieren können, auch wenn das vielleicht leicht dahin gesagt war, wo er doch tatsächlich schon so viele Schmerzen und unmenschliche Behandlungen hatte ertragen müssen. Derweil hatte Akemi auf Naboo und Coruscant ein gutes Leben geführt. Ein bisschen hatte sie ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn so oft verwünscht und über ihn geschimpft hatte. Aber sie hatte es ja nicht wissen können. Außerdem, letzten Endes änderte es nichts daran, was zwischen ihnen beiden geschehen war, nicht wahr? Sie setzte an um etwas zu sagen, wusste aber nicht was.

Dann kam er auf ihre Frage zu sprechen. Sie hatte wissen wollen, was er zu tun gedachte, was er mit diesem Besuch bezwecken wollte, ob er wieder einfach so verschwinden würde, wenn sie miteinander gesprochen hatten. Er gab zu, sich darüber kaum Gedanken gemacht zu haben, da seine Hoffnungen, sie wirklich wieder zu finden, so gering gewesen waren. Dennoch war er jetzt hier und es war an der Zeit darüber zu reden. Akemi verspürte ein flaues Gefühl im Magen. Sie selbst hatte diesen Moment ebenso herbei gesehnt wie gefürchtet. Schließlich sah Cris, der zuvor seine Hände angestarrt hatte, während er über die schwere Zeit, die hinter ihm lag, gesprochen hatte, sie wieder direkt an. Akemi erwiderte seinen Blick. Dies war nicht der Zeitpunkt für Ausflüchte. Bereits seine ersten Worte ließen ihre Augen sich erneut mit Tränen füllen. Er liebte sie. Sie spürte, wie ihr Herz verzweifelt aufschrie. Sie hatte um ihn geweint, sich nach ihm gesehnt, so lange Zeit. Erst jetzt, wo es längst zu spät war, sah sie ihn wieder und erfuhr die Wahrheit... eine Wahrheit, die so vieles hätte ändern können. Aber es war zuviel Zeit vergangen und Akemis Leben hatte sich in eine neue Richtung bewegt, an einen Ort, an den Cris ihr nicht folgen konnte. Nicht als das, was er einmal für sie gewesen war. Alles was geschehen war, hatte sie beide verändert. Cris hatte Dinge erlebt, die Akemi nicht mehr mit ihm teilen konnte, weil sie sie aus ihrem Leben verbannt hatte. Ihr Leben als Agentin des Geheimdienstes war vorbei, sie hatte es beendet, als Cris sie verlassen hatte und sie würde es nicht wieder aufnehmen. Stattdessen war sie zu ihrer alten Karierre zurück gekehrt, eine Welt, die für Cris immer fremd gewesen war, und hatte einen neuen Mann kennen gelernt, in dessen Gegenwart sie endlich wieder glücklich war.

Zwischen ihnen hatte sich ein Abgrund aufgetan, den Akemi nicht überwinden konnte. Wie konnte sie Cris jemals wieder vertrauen? Woher würde sie wissen, dass er sie nicht wieder eines Tages gehen würde? Ihre Bindung war gebrochen, das Band zwischen ihnen zerrissen. Akemi schüttelte den Kopf.


"Cris... es ist alles... kompliziert."

War es das wirklich? Oder war es einfach nur schwer auszusprechen? Akemi musste an Adrian denken und an das, was er gesagt hatte. Vielleicht würde es zwischen ihr und Cris wieder wie früher werden, hatte er gemeint, doch in diesem Augenblick wusste Akemi, dass das niemals geschehen würde. Sie hatte ihn geliebt und ihr Leben anvertraut, doch ihre Gefühle waren mit mit jeder Träne, die sie um ihn geweint hatte, verblasst. Die Zeit hatte mit sich genommen, was einst zwischen ihnen gewesen war. Akemi war das Herz schwer.

"Ich kann nicht einfach da anknüpfen, wo wir aufgehört haben."

Sagte sie leise.

"Es ist zu viel passiert."

Nervös fuhr sie sich durch die Haare. Wieviel sollte sie Cris erzählen? War es überhaupt möglich, die richtigen Worte zu finden? Vermutlich nicht. Aber sie wollte ehrlich sein, das waren sie sich beide schuldig.

"Außerdem... es ist so... es gibt einen anderen Mann."

Ohne dass sie wusste warum, röteten sich Akemis Wangen. Die Situation war bizarr. Niemals hätte sie gedacht, das einmal sagen zu müssen. Mit Cris, so hatte sie gedacht, würde sie ewig zusammen sein. Waren sie nicht Seelenverwandte gewesen? Matt fuhr sie sich mit den Händen über die Augen und wischte sich die Tränen von den Wangen. Dies hier hatte sie niemals gewollt. Dennoch gab es keine Umkehr.

"Es tut mir leid, Cris. Versteh mich nicht falsch, ich möchte nicht, dass du wieder gehst, aber ich kann nicht zu unserem alten Leben zurück. Inzwischen ist alles... anders."

Ihre Stimme war leise und Akemi fühlte sich schwach. Noch nie war etwas so schwierig gewesen.

- Coruscant - City - Nathaniels Appartment - Mit Cris -
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Bar "NOVA" - Mit Tylaar, Strumtruppen, Gäste -

Tylaar[/color] folgend suchte Noa Feuerschutz hinter der Bar. Ein Regen von Blasterschüssen prallte an der Barierre ab, trafen die Holzbalken links und rechts von ihnen und rissen einen Teil der oberen Holzverkleidung nach unten. Es rieselte Späne und Splitter auf den Jedi und die Widerstandskämpferin herab. Noas Arm brannte wie Hölle, aber sie versuchte sich davon nicht beinträchtigen zu lassen. Sie musste es einfach ignorieren. *******, tat das weh! Zaith feuerte einige Schüsse zu den Imperialen hinüber, um sie beschäftigt zu halten und sie daran zu hindern sich zu nähern. Zwischendurch fragte er sie, ob sie okay war. Noa nickte.

"Hab mich nie besser gefühlt!"

Erwiderte sie standhaft und schaffte ein schiefes Lächeln. Wegen eines zerschossenen Arms wurde nicht geheult, so einfach war das. Durchhalten, weiter nichts. Dann zog Tylaar mit entschlossener Miene sein Lichtschwert hervor. Es waren noch zu viele Strumtruppen übrig und keiner von ihnen durfte überleben um zu reden. Noa nickte. Weg mit den W*******. Sie sollte Tylaar Rückendeckung geben.

"Kein Problem."

Antwortete sie und packte ihren Blaster noch fester. Das blaue Lichtschwert entflammte. Es war das zweite Mal, dass Noa sah, wie die Klinge dieser Waffe zum Leben erwachte. Es war beeindruckend. Dann sprang Tylaar mit einem gewaltigen Satz über die Bar, der Gefahr entgegen. "Pass auf dich auf.", hatte er gesagt. Noa hatte keine Zeit gehabt zu antworten. Sie krabbelte bis zum rechten Ende der Bar, brachte ihren Blaster in Anschlag und bewegte sich schließlich ein Stück aus ihrer Deckung hervor, um die penetranten Sturmtruppen unter Beschuss zu nehmen. Sie sah das blaue Lichtschwert durch die Luft wirbeln, sah Tylaar, wie er sich ihren Gegnern näherte. Ein flaues Gefühl der Besorgnis trat in ihre Magengrube. Hastig zog sie sich wieder hinter die Bar zurück, als ein Blasterschuss sie nur knapp verfehlte, dabei rammte sie sich einen am Boden liegenden Splitter in die Hand.

"Ah, schei*e!"

Auch das noch! Mit einem Ruck zog Noa das verhältnismäßig große Holzstück aus ihrer Haut heraus und warf es weg. Konnten es vielleicht noch ein bisschen mehr Schmerzen sein?! Verärgert setzte sie zum nächsten Feuer an.


- Coruscant - Untere Ebenen - Bar "NOVA" - Mit Tylaar, Strumtruppen, Gäste -
 
Coruscant – City – Untere Ebenen – Bar NOVA – mit Noa im Kampf gegen Stumtruppen

Lindah hatte Tylaar Zaith einmal gefragt, wie es sei, wenn man die Macht im Kampf benutzte. Damals war er beinahe noch ein Kind gewesen, ein Kind, dem man ein Lichtschwert in die Hand gedrückt hatte, um damit die Galaxis von allem Übel zu säubern. Viel zu schwer für diesen Halbwüchsigen, völlig unmöglich, eine solche Bürde zu tragen. Er hatte Lindah damals keine Antwort geben können. Selbst heute, fast zwanzig Jahre später, würden ihm nicht die passenden Worte einfallen, zu umschreiben, wie es sich anfühlt, was man in einem solchen Moment sieht. Für Zaith war es immer, als schalte man bei einer Übertragung bis auf einen, alle anderen Töne aus. Auch die Farben waren verschwunden, alles grau in grau. Nur das, worauf er sich konzentrierte, war mit erschreckender Klarheit zu sehen. Die Welt verlief langsamer als sonst, ließ ihn auf unerwartete Gefahren reagieren, noch bevor sie jemand ohne die Macht an seiner Seite sehen würde.

Er rannte. Rechts von ihm hob einer der Weißen seinen Blaster, drückte ab, aber da war die Energieklinge bereits wie von fremden Mächten gelenkt zur Stelle, bewegte sich in unmenschlicher Geschwindigkeit. Aufblitzend wurden die Blasterimpulse reflektiert, jagten in die Decke, die Wand der Bar, dessen Name in diesem Moment vollkommen bedeutungslos geworden war. Wieder folgten Schüsse und wieder wurden sie abgelenkt, endeten als Querschläger irgendwo anders. Nur wenige Schritte trennten ihn von der ersten Zweiergruppe. Sie schienen zurückweichen zu wollen, feuerten, trafen Tylaar zweimal mit Streifschüssen am Oberschenkel, dann war es für sie zu spät. Mit kalter Präzision fauchte das Lichtschwert aus einer beidhändigen Angriffsbewegung im Lauf gegen die halbwegs ungeschützte Stelle zwischen Helm und Panzer des ersten Soldaten, durchtrennte mühelos die Kehle, bevor Tylaar den Schwung des Angriffs nutzte, leicht in die Knie ging, eine Drehung vollführte und den zweiten, etwas weiter weg stehenden Sturmtruppler aus voller Bewegung heraus an der Brust erwischte. Die Plasmaklinge brannte sich durch den Panzer des Mannes, riss den Brustkorb auf und tötete ihn auf der Stelle.

Von Noas Feuer, das eben einen weiteren erwischt hatte, und Tylaars überraschendem und brutalen Angriff unter Druck gesetzt, wurden die Imperialen leicht zurück gedrängt, suchten sich hektisch ebenfalls Deckung, stießen Tische und VR-Automaten um, kauerten sich dahinter und feuerten weiter.
Tylaar konnte sie nicht alle ausschalten. Kein Jedi machte einfach so sieben Sturmtruppen nieder, ganz gleich, was man sich über die mysteriösen Kräfte des Ordens auch erzählen mochte. Tylaar hatte das in diesen wenigen Augenblicken am eigenen Leib erfahren; man hatte ihn bereits zweimal getroffen, zum Glück nicht so schwer, dass er nicht mehr kämpfen konnte. Trotzdem begann bald das Brennen, der Schmerz kroch in ihm hoch. Nun fiel Zaith noch mehr in die Macht und seine eigene Leidenschaf, vertraute diesem allumfassenden Energiefeld, ließ sich aber von seinen Gefühlen leiten. Und die Schmerzen wurden von heißem Zorn davon gefegt, konnten diesen Empfindungen nicht standhalten.

Wie so oft in seinem Leben balancierte der Jedi auf einer schmalen Linie zwischen Heller und Dunkler Seite, während er wie ein Wahnsinniger zwischen den Blasterblitzen stand und plötzlich einen Satz auf einen vereinzelten Imperialen zu machte, der sich hinter einem Tisch versteckt hielt und anscheinend Probleme mit seiner Waffe hatte.
Tylaar landete direkt neben ihm. Panisch hob der Sturmtruppler den behelmten Kopf und starrte dem Jedi aus unsichtbaren Augen entgegen. Er konnte nicht entkommen, das war ihm klar, vielleicht machte er deshalb nicht einmal den Versuch, seine wertlos gewordene Waffe noch einmal in Feuerbereitschaft zu bringen. Dann fuhr Tylaars Lichtschwert in einem diagonalen Hieb von oben herab auf ihn nieder. In einem letzten Aufbäumen hob der Soldat die Hände, die noch immer das E11 Blastergewehr umklammerten, vor das Gesicht, aber die Energieklinge fuhr gnadenlos durch die Waffe, Fleisch und Knochen.

Vielleicht für ein, zwei Sekunden wendete der Jedi den Blick zu Noas Position. Und wenn sie in diesem Moment Tylaars Gesicht sah, so musste sie förmlich zusammen fahren. Die Züge des achtunddreißigjährigen Mannes hatten jede Lockerheit, jede Unverschämtheit verloren, die sie den ganzen Abend bei ihm beobachten konnte. Stattdessen hatte sich dort etwas eingebrannt ... Kälte, Wut. Nein, dieser Mann war kein Jedi mehr. Ein Grauer vielleicht, aber in diesem Moment ähnelte er mehr einem der Dunklen Jedi, die sich von ihren Leidenschaften und Ängsten antreiben ließen und eine grauenhafte, unkontrollierbare Waffe waren.

Es waren diese Sekunden, die es einem der überlebenden Soldaten ermöglichte, ungesehen von Tylaar zu seiner linken an der Wand entlang kauernd in eine ideale Schussposition zu Noa zu schleichen. Verzweiflung durchfuhr Tylaar, als er den Schützen entdeckte, sah, wie der seinen Blaster hob. Als wäre alles in dieser Bar plötzlich langsamer gestellt worden, bemerkte der ehemalige Jedi in erschreckender Klarheit, wie sich der Zeigefinger des Feindes krümmte, den Abzug Stück für Stück durchzog.


"Nein!"

Unkontrolliert und voller Wut brach etwas aus Tylaar heraus, erfasste den Sturmtruppler. Der konnte noch abdrücken, aber da war bereits seine linke Hand an die Kehle gefahren. Ein Schuss löste sich, blitzte um haaresbreite an Noa vorbei in die wenigen dahinter aufgestellten Flaschen, die noch heile geblieben waren und ließ sie in einer Wolke aus Glassplittern explodieren. Der Imperiale konnte zu keinem weiteren Feuern ansetzen, denn er hatte bereits seine E11 fallen gelassen, umklammerte nun mit beiden Händen seinen Hals, als würde ihm eine unsichtbare Faust die Luft abschnüren.
Wie ein Raubtier stürzte sich der ehemalige Jedi mit einem heiseren Schrei auf den verzweifelt um Luft ringenden Soldaten. Zaith holte beidhändig mit dem Lichtschwert aus ...
Aber fast im selben Augenblick, als er den Imperialen mit einem grauenhaften Hieb, der beinahe den gesamten Torso durchschnitt und funkensprühend durch die Wand fuhr, tötete, nutzte der Lieutenant der Sturmtruppen seine Chance.
Der Blasterimpuls traf Tylaar von hinten, fuhr ihm in die rechte Schulter. Er verlor das Lichtschwert aus der Hand, das sich daraufhin deaktivierte, und ging beinahe im selben Moment zu Boden, wie der verstümmelte Soldat, dem er eben das Leben genommen hatte ...


Coruscant – City – Untere Ebenen – Bar NOVA – mit Noa im Kampf gegen Stumtruppen
 
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§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk ~ mit Natalja ~§

Die Tür öffnet sich nach innen in das dunkle Zimmer. Eine Hand fährt langsam über den Rahmen, sucht den Lichtschalter, findet ihn, macht ihn an und ein gedimmtes Licht leuchtet an kahlen Wand auf, ein schwaches, unnatürliches Licht. Nexus tritt ein, die Hände angespannt im Stoff seines Hemdes versenkt. Er macht ein paar Schritte an der Schminkkomode vorbei, auf die im Bett liegende Natalja zu. Sie schläft aber nicht mehr, langsam erhebt sie sich, aufgeweckt durch das öffnen der Tür. Als sie das Licht bemerkt, dreht sie sich erschrocken zu ihm um und keucht auf.

"Ah - was machst du denn hier?"

haucht sie und schlägt die Hände vor den Mund. Er kommt näher, steht nun schon fast am Bett, geht in die Hocke und ergreift ihre Hände, nimmt sie in die Seinen.

"Ich - Ich musste dich einfach sehen ... nach allem was ... ich konnte nicht aufhören daran zu denken ... an dich zu denken ... trotz allem ... ich wollte nicht, aber ich musste einfach ..."

sagte er verzweifelt und beschwörend. Sie hing an jedem seiner Worte, doch schüttelte sie nur den Kopf.

"Nein! Nein ... nein nein nein geh! ... "

keuchte sie erst schwach, dann aber doch immer nachdrücklicher, komplett hin und hergerissen.

"Geh ... du weißt, wir sollten das nicht tun ... wir waren uns doch einig ... wir dürfen nicht."

Ein wenig weicht er vom Bett zurück, auf dem sie noch immer mit flehentlicher Miene saß und die Bettdecke an das Nachthemd drückte. Sein Gesicht schrie stumm, was er denn nur sagen sollte, um ihr klar zu machen, was er fühlte und was auch sie fühlte. Das sie es nicht verleugnen dürfte.

"Nach dem ersten Mal dachte ich ... ich dachte das sei nur eine unwillkürliche Regung, ein irrationales Gefühl ... aber es wurde immer stärker und ich wusste ... ich wusste einfach, dass du die Einzige bist ... und du weißt es auch, nicht wahr?"

bettelte er, nun auf den Knien vor ihr, nach oben in ihre Augen starrend. Sie schüttelte den Kopf, drückte sich Tränen weg, sagte aber schließlich:

"Jahhh ... ja aber natürlich ... aber es darf nicht sein. Und du weißt warum!"

Nexus sah Natalja an. Er nickte.

"Weil du die Namenlose Königin bist ... und ich der Namenlose Prinz."

sprach er tonlos, bevor sich ein entsetzliches Schweigen, die Stille der Realität, des Unleugbaren über sie senkte. Doch als er wieder aufblickte, war kein Zweifel in seinem Blick.

"Aber das ist mir ganz gleich, Liebste! Ich mag nicht einmal deinen richtigen Namen kennen, aber was heißt das schon? Egal! Ich kenne ja nichteinmal meinen! Ich bin nur ein Titel geworden, doch darum scheere ich mich nicht! Sie haben mich meiner Familie entrissen, diese Erinnerung konnten sie nie ganz zerstören. Ich hatte mal soetwas wie eine Familie ... wer auch immer diese Menschen waren. Sie haben mich gefoltert und zu einem anderen Menschen gemacht ... nur weil so ein Orakel meinen Namen ausgespuckt hatte und ich Teil einer bizarren Königlichen Familie werden sollte ... und ich weiß, dass sie es bei dir auch so machten! Hattest du mir das nicht selber gesagt?"

sagte er laut, während sie seinem Blick nur mit stummen Tränen begegnen konnte.

" ... eine Familie ohne Namen, nur Ämter die seelenlos bleiben sollen. Hüllen die die Monarchie und diese ganzen Kult, diese Aberglauben hier repräsentieren sollen. Aber ich weiss, dass auch du den Schwindel und die Täuschungen, die Manipuation durch die Folter, überwunden hast ... du kannst dich daran erinnern, wie ich ... das du mal ein anderer Mensch gewesen bist ... also ... warum hälst du daran nur fest? Wieso kämpfst du nicht dagegen an? War nicht das einzig Gute an unserem Unglück, dass wir so einander begegnen konnten?"

fragte er sie, hatte wieder ihre Hände in den seinen, doch sie schien es innerlich zu zerreißen.

"Ich kann nicht ..."

hauchte sie und konnte ihn nicht länger ansehen.

"Aber ich - liebe dich doch!"

"Wir sind ... du bist der Prinz ... ich bin die Königin ... es darf nicht sein ... sie würden uns vernichten ..."

"Aber das sind nicht wirklich wir ... nicht unsere wahren Identitäten ... wir sind doch sogar fast gleichaltrig ..."

sagte er, als nun ihm Tränen der Verzweiflung entwichen.

"Wenn du ... wenn das dein Ernst ist ... wenn das wirklich ... sag das du mich nicht liebst! Sag das du mich wirklich nicht liebst, und ich werde gehen ... dann soll das alles nie passiert sein."

Ihre Augen die hinab in seine starrten, verloren sich in ihnen. Sie verloren sich sosehr in ihnen, es schien Äonen zu dauern, bis sie wieder aus ihnen hinaussteigen konnte, um ihm zu sagen, wie sehr sie ihn liebte. Doch ...

"Ich liebe dich nicht."

entfleuchte es ihr und ihr Antlitz schien die Worte selbst nicht fassen zu können, als sein Gesicht vor Schmerz zerbrach. Er öffnete den Mund, konnte aber nichts sagen. Er stand auf, doch wusste er nicht, wohin er gehen sollte. Er wandte sich um, als er an dem Arm wieder herumgezogen wurde, sie ihre Arme um ihn warf und ihre Lippen sich umfingen.

Dann ging die komplette Bühnenbeleuchtung wieder an. Das gleißende Licht der Scheinwerfer blendete Nex und Natalja, die sich nun langsam wieder aus ihrem nicht unangenehmen Kuss gelöst hatten und grinsten. Ohje, glücklicherweise waren sie Profis, sonst hätte so eine Szene bei ihrer Vorgeschichte sicher ganz schön Staub aufgewirbelt. Natalja fröstlelte leicht, war es doch nicht gerade warm im Bakta-Theater und trug sie doch nur ein Nachthemd. Es hatte sie allein die Hälfte ihres Darstellervermögens gekostet, nicht willt zu zittern während der Probeszene. Beide hatten nun wieder von einander abgelassen und schauten mindestens genauso erwartungsvoll in Richtung der besten Zuschauerreihe, wie der Rest der Crew.

Doch kein unverheißungsvolles Klatschen ertönte, kein höhnisches Schnauben und kein beißender Kommentar. Nein, unglaublich aber war, man hörte nur ein leises Schnaufen und Schniefen von Nu´ro Waravens Platz.


"G-Gut ... sehhhr gut!"

sagte er mit erstickter Stimme und kämpfte offenkundig um Fassung.

"Ich meine - nicht schlecht, und so! Konnte sich sehen lassen, mein ich. Weiter so, dann wird das was ... entschuldigt mich."

Schnell stand der Twi´lek auf, räumte seinen Platz und ging. Ein Glück für ihn, dass dies ohnehin wieder die letzte Szene des Tages war, und so war seine Flucht nicht besonders dramatisch - zumindest im praktischen Sinne.

"Ich würde sagen, wir waren nicht *******!"

gluckste Nat, schwang sich den Garderoben-Bademantel über und kletterte von der Bühne, von Nex dicht gefolgt.

"Denk ich auch."

sagte Nex und half dem Bühnendekorateur noch schnell, den antiken Teppich aus Waravens Privatsammlung wieder ordnungsgemäß zusammen zurollen.

"Kaum zu glauben, dass die Uraufführung schon in zwei Tagen stattfinden wird ... auf einmal ging es so schnell!

rief Natalja halblaut zu ihm herüber und schlürfte an einer gekühlten Soda, wöhrend sie den Bademantel eng umsich geschlungen hatte. Sie wartete darauf, dass er fertig werden würde und sie endlich zusammen Richtung Garderobe und Feierabend davonziehen konnten.

"Japp ... auf einmal ist der Termin schon ran. unglaublich was für eine große Sache das geworden ist. In den Szenemedien spricht man fast nur noch davon, doch auch auf der Straße scheint das erstaunlich weit rumgesprochen wurden zu sein. Es sollen sogar einige hohe Tiere und intergalaktische Berühmtheiten extra dazu herreisen. Sie alle warten auf Waravens neusten großen Wurf. Den Ausgang diese Rivalität will sich keiner entgehen lassen."

sagte er, als beide die Bühne immer weiter hinter sich ließen.

"Jopp ... es soll sogar diese Akemi Akanato kommen ... zumindest reden einige davon, immerhin hatte sie ja meinen Part in der großen Holoverfilmung. Feststeht, dass einige der Produzenten des Films dasein werden, sie also vielleicht auch."

meinte Nat achselzuckend und saugte weiter an ihrer Soda.

"Jah ... mal sehen ob wir ihr und den anderen Darstellern dann über den Weg laufen."

sagte er und spürte, sie Nat ihm in die Seite knuffte.

"Aahh, stehst wohl auf die Kleine was? Auf die schöne kleine Berühmtheit, Akemi Akanato! Großes Starlet und so, versteh schon!"

flötete sie und zwinkerte ihm zu.

"Pff ... Blödsinn ... ich hab sie ein zwei mal auf Plakaten und so gesehen ... an der ist nichts besonderes ... und ganz bestimmt steh ich nicht auf sie! Sie ist auch nur ne Frau."

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ unter Theatervolk ~ mit Natalja ~§
 
*** Nachricht an Adrian Reven ***
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Hallo Adrian,

es freut mich von dir zu hören. Ich befinde mich gerade auf Mon Calamari, bin aber in wenigen Tagen wieder auf Coruscant. Schlage vor, dass ich mich von dort aus noch einmal bei dir melde. Ich hoffe es geht dir gut.

Viele Grüße
Chesara​
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Bar "NOVA" - Mit Tylaar, Sturmtruppen, verbliebene Gäste? -

Es war schwer für Noa sich auf die eigene Aufgabe zu konzentrieren, während unweit von ihr entfernt ein Jedi mit einem leuchtend blauen Lichtschwert mit scheinbarer Leichtigkeit Blasterschüsse abwehrte und die Waffe durch die Luft wirbelte als gäbe es kein Morgen. Das war schon eine Show, das musste sie sagen... und Zaith machte gar keine so schlechte Figur dabei. Einmal mehr zersplitterten zwei Blasterstrahlen den noch verbliebenen Rest Holzbanken neben der Bar. Noa biss sich auf die Lippe und feuerte zurück. Konzentration auf die Strumtruppen, bitte. Außer ihr selbst, Tylaar und den Imperialen Gegnern war die Bar vollkommen leer gefegt. Alle zuvor noch munteren Gäste waren durch den Hinterausgang oder durch eingeschlagene Fenster geflüchtet. Flüchtig warf Noa einen Blick über ihre Schulter, sodass sie einen kurzen Blick auf den leblosen Körper des Barbesitzers bekam. Nicht weit von ihm entfernt lag noch ein armer Schei*kerl, der nicht schnell genug hatte weglaufen können. Die Imperialen gaben wirklich mal wieder alles. Mit zusammen gepressten Lippen kam Noa erneut aus ihrer Deckung heraus, feuerte einige Male und zog sich wieder zurück, als die Blasterschüsse aggressiver als zuvor erwidert wurden. Wie lange konnten sie noch standhalten? Die Schmerzen in ihrem Arm wurden immer schlimmer. Sie hoffte bloß, dass die Imperialen keine Verstärkung angefordert hatten. Wenn noch mehr von diesen Idioten kamen, waren sie geliefert - aber auch ohne weitere Gegner standen ihre Chancen nicht gut. Sie hatte bemerkt, dass auch Tylaar verletzt war, wenn auch scheinbar nicht ganz so dramatisch. War heute ihr letzter Tag? Sollte es plötzlich und ohne Vorwarnung zu Ende sein? Vor einigen Stunden erst hatte sie um ihren Bruder begangt, jetzt war sie es, die sich aus hohem Risiko einen Strick gedreht hatte.

Noa zuckte mit überraschender Heftigkeit zusammen, als inmitten der zischenden, summenden und zerberstenden Kampfgeräusche ein einzelner Schrei erklang. Es war zu spät um zu denken und die Zeit reichte nicht aus um zu reagieren, doch Noa sah nur noch Tylaar, vernahm im nächsten Moment ein ohrenbetäubendes Klirren und spürte, wie sie von etwas Nassem getroffen wurde. Ihr Kopf flog herum, als sie realisierte, dass direkt hinter ihr zwei Whiskeyflschen zerbrochen waren und dass der Schuss eigentlich ihr gegolten hatte. Er war aus einer unvermuteten Richtung gekommen und hätte sie getötet, wäre Tylaar nicht zur Stelle gewesen. Für eine Sekunde saß Noa da wie versteinert und diese kurze Zeit genügte, um weiteres geschehen zu lassen. Der Imperiale, dessen Waffe gerade zu Boden fiel, packte sich mit panischem Gesichtsausdruck an die Kehle, während Tylaar sich auf ihn stürzte - und im nächsten Augenblick von einem Schuss getroffen wurde, den der Anführende der Sturmtruppen abgegeben hatte. Noa wich alles Blut aus dem Gesicht für einen Moment hatte sie das Gefühl, dass ihr schwarz vor Augen werden würde, doch dieses verflog, als sie die festen Schritte schwerer, gepanzerter Stiefel vernahm, die sich ihrer Deckung hinter der Bar näherten.


"Ergib dich, Schlampe. Es ist aus!"

Befahl die durch den Helm arg gefilterte Stimme. Noas Atem ging schnell und sie spürte, wie ihr immer heißer wurde. Das blaue Licht war verschwunden und von ihrer hockenden Position aus konnte sie Tylaar nicht mehr sehen. Ihr Blaster lag schwitzig in Noas rechter Hand, während sie fieberhaft nach einer Lösung suchte. Dann kam der weiße Helm des Strumtrupplers in Sicht und Noa setzte ihren Blaster an. Ihr Finger war nur ein Stück vom Abzug entfernt, nur noch einen winzigen Moment, bis er in perfekter Position war... als plötzlich die Tür zur Bar mit einem wahnsinnigen Poltern aufgestoßen oder eingetreten wurde - Noa hörte nur das Geräusch - und mehrere Schüsse ertönten, die den gepanzerten Soldaten direkt über der Theke zusammen brechen ließ. Er zuckte noch einmal und aus seinem Helm ertönte ersticktes Gurgeln. Dann ertönte wildes Gelächter. Die Widerstandskämpferin blieb hocken wo sie war.

"Sind die alle tot?"

Fragte eine Stimme.

"Klar, man, wonach sieht's denn aus! Haben den ganzen Spaß wieder verpast. Komm, verpissen wir uns lieber, bevor noch Verstärkung kommt."

"Verdammt, ich hab'n Brand!"

Die Stimmen entfernten sich. Noa blieb wo sie war, bis sie nichts mehr hörte aus ihrem eigenen Atem. Dann zog sie sich an der Theke hoch und spähte in den Raum hinein. Die beiden gerade eben noch verbliebenen Sturmtruppen waren tot, überrascht von einem Angriff aus ihrem Rücken. Es war ruhig. Zu ruhig. Sie mussten zusehen, dass sie Land gewannen... wo war Tylaar? Noa stolperte um die Bar herum. Ihr Shirt klebte an ihrem Körper und war beinahe zur Hälfte in Blut getränkt.

"Tylaar?"

Rief sie keuchend und stürzte auf ihn zu.

"Verdammt, sag was!"

In den letzten zwei Minuten war alles so schnell gegangen. Sie stieß den Jedi an und wälzte ihn auf die andere Seite. Er lebte, er atmete... und er machte sogar die Augen auf. Erleichtert stöhnte Noa auf.

- Coruscant - Untere Ebenen - Bar "NOVA" - Mit Tylaar -
 
[Coruscant, City, Appartementkomplex, Korridor, Nathaniel de Cinhs Appartement]- Akemi, Cris

Für einen Moment schien es, als würde Cris’ Herz stehen bleiben, als würde das graue Coruscant für den Bruchteil einer Sekunde aufhören, sich zu drehen.
Sie schüttelte mit dem Kopf… eine winzige Geste nur, doch sie verriet alles. Offenbarte die Wahrheit, mit der er insgeheim bereits gelebt, die er jedoch wieder und wieder verleugnet hatte.
Es war vorbei. Er hatte sie gefunden und verloren.
Es fiel ihr sichtlich schwer, ihre weiteren Worte zu formulieren, das zu bestätigen, was ihm dieser erste Moment verraten hatte. Nur folgerichtig war schließlich die Offenbarung eines Anderen, und doch war es dieses Wissen, das Cris wie ein brutaler Schlag in die Magengrube traf, während eine leise, hämische Stimme ihn verspottete. War es nicht vollkommen vorhersehbar gewesen? Sie war jetzt eine viel beachtete Schauspielerin, eine Frau, die sich vor Verehrern vermutlich nicht retten konnte… Unwillkürlich stellte Cris sich die Frage, was diesen Einen auszeichnen mochte, der ihm ihr Herz entrissen hatte. War er ihm ähnlich – oder vollkommen verschieden?
In ihren tränenfeuchten Augen fand er keine Antworten. Nie wieder.


“Anders…“, wiederholte er leise ihr letztes Wort. Ja, es waren viele Dinge anders. Doch hatten sie nicht gemeinsam geglaubt, dass einige Dinge für immer unverändert bleiben würden? Aber sie hatten sich verändert… und das, was niemals hätte angetastet werden dürfen, war zerstört worden. Wie töricht war es gewesen, auch nur zu hoffen, es könnte anders sein?
Cris blinzelte langsam. Sie wollte nicht, dass er ging – aber als was sollte er bleiben?
Plötzlich – ohne dass er wirklich wusste, warum – schlich sich ein leises Lächeln auf die Gesichtszüge des ehemaligen Sturmtrupplers.


“Du bist wunderschön, weißt du das?“, flüsterte er. Das sanfte Kitzeln einer einzelnen Träne lief seine Wange herab.

“So wunderschön wie damals…“

Langsam erhob er sich aus dem Sofa und schritt hin zu ihrem Sessel, neben den er sich kniete und vorsichtig die Hand nach ihrer tränenfeuchten Wange ausstreckte. Ihre gelockten Haare berührten dabei leicht seinen Handrücken - vielleicht das letzte Mal, dass er dieses Gefühl genießen durfte.

“Ich bin froh, wenn du glücklich bist… wenn es dieses Leben ist, das du dir wünschst…“

Sein Daumen glitt leicht über ihre Lippen, doch dann küsste er leicht ihre Stirn und sah sie zärtlich an. Sie wirkte immer noch so zerbrechlich… aber sie war erwachsen geworden, stark. Sie hatte bitter lernen müssen, ohne ihn auszukommen… und jetzt brauchte sie ihn nicht mehr.

“Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben… und ich werde unsere gemeinsame Zeit nie vergessen.“

Schließlich stand er wieder vor ihr. Das war das Ende… oder vielleicht ein Neubeginn.

“Ich halte dich nicht fest… aber ich bin für dich da, wenn du mich brauchst. Als Freund.“

Er legte eine Datenkarte neben das kaum angerührte Brandyglas. Auf dieser Karte gespeichert waren die Informationen, die nötig waren, Nachrichten an eine Art totes Posteingangsfach zu verschicken, eine Vorgehensweise des Geheimdienstes auf feindlichen Planeten, das Cris ursprünglich für seine Arbeit bei Sarah angedacht hatte. Nun würde es Akemi ermöglichen, mit ihm Kontakt aufzunehmen, ohne ins Visier des Imperiums zu geraten.

“Zumindest solange ich weiß, wo du bist…“

Er seufzte schwer, zunächst unfähig, seinen Blick von ihr abzuwenden und das zu tun, was er zu tun hatte: dieses Appartement zu verlassen und in sein eigenes Leben zurückzukehren, die Eingeweide Coruscants, die Welt des Verbrechens, der imperialen Unterdrückung… eine Welt, vor der Akemi nun scheinbar endgültig bewahrt worden war.
Ein wehmütiges Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln. War das nicht eines seiner Ziele gewesen? Wie hatte sie es formuliert? Mission erfüllt…


“Ich sage nicht Leb Wohl… ich sage auf Wiedersehen…“

Mit diesen Worten wandte er sich ab und schickte sich an, das Appartement zu verlassen.
Als die Tür zum Korridor sich hinter ihm schloss und er sich gen Turbolift bewegte, hatte er das Gefühl, einen Teil seiner selbst bei ihr zurückgelassen zu haben…


[Coruscant, City, Appartementkomplex, Korridor]- Cris
 
- Coruscant – City – Akemis Appartment -

Eine Minute nach der anderen verging, ohne dass Akemi sich bewegte. Cris war längst gegangen, doch sie saß noch immer so wie er sie zurück gelassen hatte. Sie konnte noch den vorsichtigen Kuss fühlen, den er auf ihre Stirn gedrückt hatte und hatte noch immer seinen vertrauten Duft in der Nase, den sie erfasst hatte, als er sich ihr ein letztes Mal genähert hatte. Dies war ein Abend des Abschieds gewesen. Cris und Akemi, diese Geschichte war heute endgültig zu Ende gegangen.

Der Blick der jungen Schauspielerin war auf die Datenkarte gerichtet, die Cris ihr da gelassen hatte. Er hatte nicht gesagt, was sich darauf befand, aber sie nahm an, dass es sich um seine Com-Nummer handelte, oder eine sonstige geheime Frequenz, über die sie ihn erreichen konnte. Dieses Mal war sein Fortgang ein anderer. Obwohl Akemi wusste, dass es zwischen ihnen für immer vorbei sein würde, gab es ihr ein Gefühl der Sicherheit zu wissen, dass sie ihn erreichen konnte. Er war ihr wichtig, nach wie vor, nur eben auf eine andere Weise. Die Liebe, die sie einst für ihn empfunden hatte, war mit der Zeit schwächer geworden, bis sie vollständig erloschen war, so wie eine zuvor lebendige Flamme, der man den Sauerstoff entzog. Es würde Zeit brauchen, bis sie einander wieder in die Augen sehen konnten ohne sich dabei seltsam zu fühlen, aber vielleicht würde es eines Tages möglich sein. Akemi nahm die unauffällige Datenkarte, deren gespeicherter Inhalt mehr als wertvoll für sie war. Irgendwann, wenn sie sich im Stande dazu fühlte, würde sie Cris schreiben und auf eine Antwort hoffen. Als sie endlich aufstand und sich anschickte den Raum zu verlassen, zeigte ihr ein Blick auf das nächtliche Corsucant, dass sich draußen nichts verändert hatte. Akemis kleine Geschichte berührte nur wenige Leben. Sie nahm ihr leeres Glas von der Anrichte, auf der sie es abgestellt hatte, um es in die Küche zu räumen, und langte über den Wohnzimmertisch hinüber, um Cris' Glas ebenfalls mitzunehmen. Von seinem Brandy hatte Cris kaum etwas getrunken. Akemi betrachtete die bernsteinfarbene Flüssigkeit. Sie wollte nur noch schlafen, die Augen schließen, diesen Abend vorbei ziehen lassen und sich keine Gedanken mehr machen müssen. Kurz entschlossen trank sie Cris' Glas leer, ehe sie es in die Spüle der Küche stellte.. Der Alkohol stieg ihr sofort zu Kopf, sodass ihr für einen Moment schwindelig wurde. Aber bald würde sie sehr, sehr müde werden.

Der darauffolgende Morgen begann für Akemi mit einem reichhaltigen Frühstück im Bett. Nathaniel zeigte sich fürsorglich und hatte alle erdenklichen Leckereien für sie zusammen gestellt. Akemi brummte der Kopf und sie fühlte sich alles andere als erholt, war dafür aber umso dankbarer für Nathaniels Bemühungen. Ihm zu erzählen was vorgefallen war, kostete sie einige Überwindung, aber schließlich bekam er die fast vollständige Geschichte des vergangenen Abends erzählt. Akemi ließ nur einen winzigen Part aus, nämlich den, in dem es um Richard ging. Dies war das einzige Geheimnis, das sie vor Nathaniel hatte. Sie sprachen lange und ausführlich und je mehr sich Akemi von der Seele redete, desto besser ging es ihr. Das Leben würde weitergehen. Sie hatte ihre Freunde, ihre Familie und sie hatte Richard. Cris war lange Zeit ein wichtiger Teil ihres Lebens gewesen, nun jedoch war der Punkt erreicht, an dem sie ihn vollständig los lassen konnte.


- Coruscant – City - Nathaniels Appartment – Mit Nathaniel -
 
Coruscant - Untere Ebenen - Bar NOVA - mit Noa

Langsam kehrte Tylaar zurück in die wirkliche Welt. Er hatte keine Ahnung, wie lange er weg gewesen war, nachdem ihn irgendwer von hinten angeschossen hatte. Wie durch einen Schleier konnte er sich daran erinnern, den Sturmtruppler mit brutaler Gewalt an der Wand niedergestreckt zu haben, dann war es plötzlich um ihn herum ziemlich ruhig geworden. Er war zu Boden gegangen, ziemlich nah an dem dran, den er zuletzt getötet hatte.
Zaith lag auf dem Rücken, was sich nicht unbedingt zur Verbesserung seiner Laune eignete, denn so spürte er den brennenden Schmerz nur noch deutlicher, der sich knapp unterhalb seines rechten Schulterblattes durch den ganzen Körper zog. Ja, da war was und es tat höllisch weh, ebenso wie sein linker Oberschenkel. Am liebsten hätte der ehemalige Jedi die Augen geschlossen gehalten, denn er fühlte sich aufgrund der Schmerzen und einer unerklärlichen Leere vollkommen erschlagen.

Als er sich dann doch entschied, die Augen zu öffnen, sah er direkt in Noas Gesicht, die über ihm gebeugt hockte und offensichtlich mehr als besorgt war. Sie hatte also überlebt, es war nicht umsonst gewesen, sich so nah an die niedersten und dunkelsten Instinkte zu überantworten, als er den versteckten Sturmtruppler so grauenerregend umgebracht hatte. Sie lebte und würde den nächsten Tag erleben. Noch immer liegend, drehte Tylaar den Kopf leicht in beide Richtung, sah das furchtbare Chaos, das im NOVA herrschte. Bis vor halben Stunde war das hier noch eine Bar gewesen, jetzt war es ein Schlachtfeld, das man besser schleunigst verließ. Sein Blick fand wieder Noas Augen.

„Lass mich hier, ich halte dich nur auf. Rette dich!“ Als sich schließlich ein schiefes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete, wurde es im selben Augenblick vor Schmerz verzerrt. „Nur ein Scherz. Ich wollte diesen Satz schon ... verflucht ... schon immer einmal sagen.“

Mit der Hilfe der Widerstandskämpferin kam er wieder auf die Beine, wobei ihm allerdings kurzzeitig schwarz vor Augen wurde. Er wusste nicht, warum er den Treffer überlebt hatte, aber anscheinend war nichts Wichtiges verletzt. Seine Schulter aber war böse verbrannt von dem Schuss. Das musste behandelt werden, aber ganz sicher nicht jetzt. Tylaar vertraute seinen dilettantischen Fähigkeiten, mithilfe der Macht den Schmerz zu unterdrücken, seine eigenen Heilkräfte zu aktivieren, was nach und nach eine leichte Linderung brachte. Zwar konnte er den rechten Arm immer noch nur unter Schmerzen bewegen und wenn er sich falsch drehte, hätte er am liebsten aufgeschrien, aber es musste für den Moment reichen. In der totenstillen Bar konnte man leise Stimmen aus den Kommunikationsmodulen der toten Sturmtruppen hören. Das konnte die Verstärkung sein, die vielleicht schon auf dem Weg war.
„Los, wir müssen abhauen. Du kannst mir später erzählen, was passiert ist.“

Obwohl Tylaar nicht genau wusste, warum, hatte er Noas Hand gepackt und so liefen die beiden durch die ewige Dunkelheit der Unterstadt. „Vertrau mir einfach“, hatte er gesagt und die Führung übernommen. Der ehemalige Jedi ließ sich von seiner Intuition, der Macht leiten, vertraute darauf, dass sie die beiden an einen sicheren Ort führen würde, den selbst Noa nicht gekannt hätte. Denn sofort zurück zum Hauptquartier des Widerstandes zu kehren, wären der reine Wahnsinn. Ein Kette von dummen Zufällen und die Imperialen hätten den Fang ihres Lebens gemacht. Nein, Noa und er mussten mindestens bis zum nächsten Morgen, besser sogar, bis zur nächsten Nacht untertauchen.
Immer wieder hielt er an, zog Noa mit in dunklere Ecken, wo die beiden angespannt beobachteten, ob jemand in der Nähe waren. Fern konnte Tylaar die Präsenz von Lebewesen spüren, aggressive Gefühle, Habsucht, Hass, aber nichts davon auf sie gerichtet. Seine rechte Hand hielt noch immer das deaktivierte Lichtschwert, selbst wenn er fürchtete, im Falle eines Kampfes mit seiner Schulter kaum die Waffe führen zu können.
In einer schäbigen Seitengasse wurde der ehemalige Jedi fündig. Ohne zu wissen, warum ihn die Macht an diesen Ort geführt hatte, war ihm beim Blick auf ein baufälliges, zweistöckiges Gebäude sofort bewusst, dass dieses Haus Schutz bieten würde, bei nüchterner Betrachtung aber nicht einmal vor einer Horde geisteskranker Greise verteidigt werden konnte. Er führte Noa um das Gebäude herum, sodass ihnen ein Hintereingang auffiel, den man auf den ersten Blick glatt übersehen konnte. Mit einer kurzen Aktion des Lichtschwertes öffnete Zaith die Tür, schaltete die Jedi-Waffe aber sofort wieder aus. Im Inneren des Hauses herrschte Dunkelheit, in die Tylaar nur zu gerne eintauchte.
Dort herrschte ein völliges Chaos. Oft geplündert, wie es schien, eignete sich dieser Ort aller höchstens noch, um seinen Müll abzuladen, da das eh nicht auffallen würde. Eilig schob er unter Schmerzen ein wenig des Gerölls, der zerschlagenen Geräte, die überall herum lagen, vor die nun wieder verschlossene Tür, sodass etwaige Eindringlinge wahrscheinlich beim Darübersteigen Lärm machen würden. Dann gingen die beiden über eine wenig vertauenswürdige Treppe in den zweiten Stock. Ein einzelner Raum, durch dessen zwei eingeschlagenen Fenster ein fahles Licht fiel, das nicht einmal reichte, auch nur ein wenig Licht zu spenden. Auch hier oben gab es nichts von Nutzen, nur jede Menge Elektroschrott und zerschlagene Einrichtungsgegenstände. Staub, Dreck. Ein weiterer, kleinerer Raum, der früher einmal vielleicht die private Rückzugsmöglichkeit des Bewohners gewesen war, bildete letztlich Tylaars Ziel. In diesem Raum ließ er sich an der nächst besten Wand nieder und schloss kurz die Augen, ohne etwas zu sagen.
Hier gab es keine Fenster, weniger Müll und noch weniger Möglichkeiten, sie zu entdecken. Sie waren in Sicherheit. Vorerst.
Das Lichtschwert klackte leise in die Stille herein, als Tylaar es neben sich legte und mit beiden Händen durch das Gesicht fuhr.


Coruscant - Untere Ebenen - ein abgelegenes, baufälliges Haus - mit Noa
 
Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Syntal, Dany, Jake

Das Gespräch war beendet, und alles war zur beiderseitigen Zufriedenheit gelöst worden...zumindest zu eingeschränkter Zufriedenheit auf Seite des imperialen Agenten. Das ganze war teurer und aufwändiger geworden, als gedacht. Dennoch, er konnte zufrieden sein - Kratas würde schon bald kein Problem mehr darstellen, und er würde über alle Maße für seinen Erfolg belohnt werden. Vielleicht ein Direktorposten auf Kuat oder gar hier auf Coruscant...schließlich gab es hier einiges zu tun. Ein Grund mehr, warum Syntal froh war, wenn alles vorbei war. Zu vielen unsichere Elemente...

Apropos unsichere Elemente...nachdem der Spion sich verabschiedet hatte und Tatooine als Treffpunkt ausgemacht worden war, hätte er beinah jenen Mann (Jake) vergessen, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Syntal wählte die offensive Variante und schritt mit einem täuschend echtem Lächeln auf den sitzenden Mann zu, als wären sie alte Freunde, die sich zufällig getroffen hätten - seine Nadelpistole zunächst im Ärmel seines Mantels verborgen, dann klammheimlich auf die Herzgegend des Fremden gerichtet, als er nahe genug war.


"Verraten Sie mir etwas, bevor Sie sterben...für wen arbeiten Sie ? Republik ? ISB ? Haben Sie wirklich geglaubt, mich reinlegen zu können ?"

Syntal stieß verächtlich Luft aus. Also wirklich...

"Nun ? Warum so schweigsam ?"

Flüsterte Syntal und behielt den Fremden im Auge. Eine falsche Bewegung, und er würde ihn ohne zögern niederschießen...aber vielleicht konnte er sich ja noch als nützlich erweisen.


Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Syntal, Dany, Jake
 
Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Jake, Syntal, Dany

Jake hatte noch bis zum ende des Gesprächs weiter zugehört und mehr als genug mitbekommen, genug um den Entschluss zu fassen dieser sache weiter auf den Grund zu gehen. Sobald beide die Bar verließen wollte er versuchen ihnen möglichst unauffällig zu folgen, Jake wusste jetzt noch nicht wozu oder wie lange, doch er wusste aus Erfahrung dass er irgendwan die Möglichkeit bekommen würde daraus irgendwie Profit zu schöpfen.
Dabei kam seine körperlicheunversertheit erst an 2. Stelle.

Die beiden Gestalten nickten sich zu und erhoben sich schließlich, während der Mandalorianer sich richtung Tür want, ließ der Mann seinen blick nochmal durch die Bar wandern.
Jake hatte dass Gefühl sein Herz setzt aus als seine Augen in seiner Richtung zum stillstand kamen und der Mann leicht lächelnd auf ihn zu marschiert kam.
Doch trotz des lächelns wirkte das Gesicht auf Jake nach wie vor abweisend und kalt.

Jake fixierte den Boden und hoffte der Mann würde an ihm vorbei gehen, doch schon wenige Sekunden später spürte er einen leichten Druck auf der linken Seite seiner Brust.
Jake sah auf und entdeckte wie vermutet das Gesicht des Mannes unmittelbar vor seinem. Zu allem überfluss war der Druck auf seiner Brust durch den Lauf einer kleinen Pistole verursacht worden.
Kaum hörbar richtete er das Wort an Jake


"Verraten Sie mir etwas, bevor Sie sterben...für wen arbeiten Sie ? Republik ? ISB ? Haben Sie wirklich geglaubt, mich reinlegen zu können ?"

Vor Schreck blieb Jake im ersten Moment die Sprache weg, doch als der Bewaffnete nachfragte entschloss er sich lieber zu antworten.

"Ich hab keine Ahnung wovon du redest. Ich hab mit der Republik nchts am Hut, alles was ich wollte war legendlich in einer Bar etwas trinken.

Jake lehnte sich ganz langsam nach hinten, und versuchte dabei nicht zu Ruckartig zu agieren um keine ungewollte Reaktion seines Gegenübers hervor zu rufen

Wenn du ein Problem damit hast, könntest du ja dein Schießkolben wegstecken und wir klären das wie normale Zivilisierte Bürger. Ne Runde Sabacc oder Komasaufen wer zuerst umkippt

Jake wusste dass der Mann sich wohl kaum auf sowas einlassen würde, doch wenn er sich ein bisschen mit ihm Unterhalten konnte spielte Jake Zeit heraus die er brauchte um sich was auszudenken, irgendwas um lebend aus dieser Bar wieder herrauszukommen

Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Jake, Syntal, Dany
 
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[Coruscant, City, Appartementkomplex, Korridor]- Cris

Coruscants Kälte schien sich noch beißender durch Cris’ Kleidung drängen zu wollen, als der ehemalige Sturmtruppler das fast unwirklich saubere Appartementgebäude verließ und sich auf einem breiten, zwischen zwei Wolkenkratzerwänden hindurchführenden Bürgersteig wieder fand.
Er fröstelte. In seinem Inneren schien nichts mehr in der Lage zu sein, ihn zu wärmen, ihn zu trösten… er hatte Akemi ziehen lassen und sie war bereitwillig in diese Möglichkeit eingestiegen. So närrisch seine Hoffnung zuletzt auch gewesen sein mochte, ganz ausschließen hatte er die Möglichkeit nicht wollen, dass sie ihm aus ihrer Wohnung auf den Korridor folgte… doch das hatte sie nicht getan. Er war bei seinem Wort gefordert worden.
Das durch Sarah in seinem Quartier deponierte Geld genügte, um ein Robotaxi zurück zum Honey House zu bezahlen – zumindest soweit, wie die Programmierung des Taxis es zuließ. Die letzten Kilometer – die entscheidenden Kilometer, betrachtete man es aus der Sicherheitsperspektive – musste Cris zu Fuß gehen, jedoch ohne, dass ihm jemand Schwierigkeiten bereitete. Der Abschaum schien zu bemerken, dass die latente Trauer, die er mit sich trug – der unstillbare Schmerz – in Windeseile in zerstörerische Wut umschlagen konnte. Außerdem wirkte er kaum wie jemand, der viele Wertgegenstände mit sich führte. Tatsächlich war der einzige Wert, den er bei sich trug, seit er seine letzten Credits an das Taxi vergeben hatte, der Blaster in seinem geheimen Holster. Geheim, doch jederzeit erreichbar, geladen und in Sekundenbruchteilen entsichert. Aber niemand forderte diese verborgene Instanz hinaus…
Dieses Mal betrat Cris das Etablissement durch den stark frequentierten Haupteingang. Er war sich sicher, dass ihm niemand folgte – und nach den paar Schlucken Brandy bei Akemi stand ihm der Sinn nach ähnlich starkem Gebräu. Diese Schlucke hatten ihn daran erinnert, wie gut der Alkohol dabei half, zu vergessen… zu vergessen und sich nie wieder zu erinnern…
Als er sich jedoch an die Bar setzte – keines der Mädchen hatte sich auch nur in seine Nähe gewagt, was entweder bedeutete, dass er tatsächlich fürchterlich aussah nach all den Strapazen, oder daran, dass sein Umgang mit Lonnyala die Runde gemacht hatte – warf die Barkeeperin ihm nicht den Blick zu, dem sie einem potentiellen Kunden zuwerfen würde. Das dezent geschminkte Gesicht verriet viel mehr als den bloßen Wunsch, seine Bestellung aufzunehmen…


Rusty möchte mit dir sprechen.“

Ein Satz nur, doch er verriet, dass das Vergessen noch ein wenig zu warten hatte. Rusty… also gab es ein Problem. Waren imperiale Spione gesichtet worden? Hatten die Jedi sich unvorsichtig benommen, gar die Sith auf ihre Spur gehetzt?
Cris’ Schweigen schien als Zögern gedeutet zu werden:


„Er meinte, dass es wichtig ist.“

Cris nickte langsam, so langsam, wie er sich wieder vom Barhocker herunter schob und seinen Blick durch den Vorderraum schweifen ließ. Es dauerte nicht lange, bis er Rusty erblickte – Sarahs Sicherheitschef war eine schwerlich zu übersehende Gestalt und saß in einer der dunklen Nischen, die im Grunde dafür gedacht waren, turtelnde Pärchen vor den Blicken der Öffentlichkeit zu entziehen. Sie eigneten sich jedoch ebenso perfekt dazu, selbiges für delikate Unterredungen zu leisten.
Rusty schwieg, bis Cris sich gesetzt hatte und dieses Schweigen schließlich brach.


“Also?“

„Ich soll dir was von Shane ausrichten…“ Rustys Stimme klang heiser und knarrend, eine Stimme, die bereits viele Schreie und viel Alkohol über sich hatte ergehen lassen müssen.

Sarah ist verschwunden.“

Der Mundwinkel des muskelbepackten Sicherheitschefs zuckte leicht – seine Augen irrten für einen Moment ziellos ihm Raum umher, als hielt er Ausschau nach einem Angreifer.

„Einfach verschwunden. Wir wissen nicht, was passiert ist. Aber wir glauben, es ist deinetwegen…“

Jetzt waren die Augen des Mannes direkt auf Cris gerichtet und ihre Brauen weiteten sich bedeutungsschwer.

Tellex.“

Cris wusste sofort, dass er direkt ins Schwarze getroffen hatte, noch bevor Rusty knapp nickte.

„Einen… Mann wie ihn reizt man nicht zu sehr. Auch Sarah nicht. Du weißt, was er tut…“

Der andere beugte sich ein wenig zu Cris vor.

Shane meint, du schuldest Sarah was. Genau das.“

Cris’ Miene verfinsterte sich. Ja, es stimmte… Sarah hatte ihn aus Quinn Tellex’ Fängen gerettet. Und er hatte es nicht geschafft, Sen zu beschützen, den Menschen, der ihr auf Coruscant – in der gesamten Galaxis – offenbar das Wichtigste gewesen war. Sollte er ebenso versagen, wie er in Akemis Fall versagt hatte?

“Du hast Recht…“, erwiderte er leise.

“Wie finde ich sie?“

Rusty zuckte andeutungsweise mit den Achseln. Er schien nicht sonderlich erpicht darauf, sich zu sehr mit dieser Thematik zu beschäftigen. Wer konnte es ihm auch verübeln? Quinn Tellex war ein Mann mit Einfluss, innerhalb der Unterwelt und höchstwahrscheinlich auch des Imperiums. Eine jede fehlgeschlagene Operation gegen ihn würde blutige Köpfe bedeuten…

„Es gibt jemanden, der vielleicht etwas weiß“, kam es dann doch vom Sicherheitschef.

„Du hast schon mal mit ihm zu tun gehabt.“

Falls das überhaupt möglich war, verfinsterte die Miene des ehemaligen Sturmtrupplers sich noch weiter.

Vekker.“

Mit plötzlicher Entschlossenheit erhob Cris sich aus der Nische.

“Ich werde euch nicht enttäuschen…“

Er wandte sich ab und verließ das Honey House mit langen, selbstsicheren Schritten.

“Oder ihr werdet mich nie wieder sehen…“, waren die letzten Worte, eher gemurmelt, die seine Lippen verließen, ehe er sich wieder unter die Chancenlosen und Abgeschriebenen Coruscants mischte…

[Coruscant, untere Ebenen, vor dem Honey House]- Cris
 
- Coruscant - obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Zimmer - Claire,Sarah,Quinn -​

Das jener Anblick den er sie aussetzte und jene Folter die er Sarah aussetzte geplant war um beide psychisch zu peinigen pefide geplant war bezweifelte Claire stark. Quinn Tellex war einfach nicht so intelligent und manipulierend wie er es gerne wäre. Das Sarah sich das war er ihr da gerade ziemlich hart und brutal an die Karge Wand gepresst antat einfach so gefallen lies verstand sie nicht. Tellex war stark unendlich stark, aber es war nicht so das man sich nicht wehren konnte. Drei mal hatte er bisher versucht sich auf diese schnöde widerliche Art und Weise plump an ihr zu vergehen, dreimal hatte sie sich gewehrt, dreimal hatte er von ihr abgelassen.

Natürlich hatte sie daraufhin fürchterliche Prügel von dem in seiner Ehre verletzten Mann bezogen, fürchterlich Schmerzhaft – aber immer nur so stark das sie wie er es immer sagte „intakt blieb“. Schließlich war es seiner Meinung nach viel zu gnädig sie einfach so um zu bringen....

…. Das Shirt das sie ihr gab passte der älteren Frau nicht wirklich, vor ein paar Wochen hätte es ihr gepasst – da hatte sie noch nicht so fürchterlich abgenommen. Kaum zu glauben das dieses zarte zerbrechliche Wesen Quinn jedes mal stand hielt...

Sie frieren mein Kind..

Sprach Sarah leise und heiser als sie auf Claires nun nicht mehr bekleidete Arme blickte.

Das Top reicht schon....

Es musste reichen, die Kleidung der älteren Frau war so kaputt das sie halb nackt hätte da sitzen müssen ohne jenes gespendete Kleidungsstück. Sarah wusste es nicht aber Claire kannte sie von alten Fahndungsfotos, dieses kleine Wesen hatte mal Menschen getötet? Kaum zu glauben, genau wie der Fakt das sie ein Bordell betrieb...sie sah fast unschuldig hilflos aus...

Sarah sie müssen sich gegen ihn wehren...sie haben gesehen das er von mir ablies...

Das hat keinen Sinn Claire...nicht für mich...


Oh wie sie dieses selbstgewählte Martyrertum und Gejammer hasste! Claire schüttelte so energisch den Kopf das ihr die Blonden Haare ins Gesicht vielen. Wieso musste es immer wieder so weit kommen?

Und es hat DOCH Sinn, vermutlich werden wir beide tatsächlich nicht lebend hier heraus kommen aber tun sie mir wenigstens den Gefallen und machen es ihm nicht so leicht seine Allmachtsphantasien aus zu leben!

Sarah tat ihr nicht den Gefallen und lies sich auf ihre Worte ein, sie schwieg einfach und begann sich die für sie zu langen Pullover Arme des wollenden Kleidungsstücks hoch zu krämpeln. Wie lange es wohl dauern würde bis er wieder käme? Es war jetzt Stunden her.... Stunden die sie wieder mit ihren Gedanken vebringen mussten...


- Coruscant - obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Zimmer - Claire,Sarah-​
 
[Coruscant, untere Ebenen, vor dem Honey House]- Cris

Hier musste es gewesen sein.
Der steril wirkende, weiß gekachelte Raum, in dem man ihn für die „Versteigerung“ vorbereitet hatte, in dem man ich mit harter Hand gesäubert hatte und in dem ihm zum ersten Mal wirklich die Hoffnungslosigkeit bewusst geworden war, die seine Lage in der Hand der Sklavenhändler mit sich gebracht hatte.
Dass er Sarah hier nicht finden würde, war ihm jedoch sofort klar geworden. Es war zu leicht gewesen. Seinem Gedächtnis folgend hatte Cris diesen grauenvollen Ort gefunden, doch niemand war ihm begegnet, kein Wachtposten – weder offen, noch versteckt – kein Zeichen dafür, dass Vekker und seine Bande sich je hier aufgehalten hatten.
Er wusste nicht, was geschehen war – doch einige Vermutungen lagen nahe. Der Anschlag auf die Kaserne hatte das Imperium aufgerüttelt und es womöglich die Notwendigkeit erkennen lassen, die Korruption auf Coruscant entschiedener zu bekämpfen. Auf welchen Polizeioffizier Vekker sich auch immer verlassen hatte – scheinbar war dieser nicht länger bereit gewesen, sich schmieren zu lassen, oder er war sofort durch einen weniger kooperativen Nachfolger ersetzt worden. Vekker hatte seine Operationsbasis verlegen müssen, würde viel vorsichtiger agieren.
Cris stieß einen frustrierten Seufzer aus und starrte den umgestürzten Schemel um, der scheinbar wie aus Hohn hier deponiert worden war. Auf diesem Schemel hatte er gesessen – und dieser Schemel war der einzige verbliebene Gegenstand, der einzige Beweis, dass es sich bei seinen Erinnerungen nicht um Hirngespinste handelte, nicht um die Nachwirkungen der Verhördrogen, die das Imperium so gerne während weitschweifiger und tiefgehender Verhöre benutzte. Der Rest war wie vom Erdboden verschluckt.


„Hier findest du sie nich…“

Kaum eine Nanosekunde verging, nachdem der erste Laut Cris’ Ohr erreicht hatte, als der ehemalige Sturmtruppler bereits herumgewirbelt war und mit durch zwei Hände gestützter Waffe zielte, überraschenderweise nicht auf einen der Schergen des Twi’leks, bereit zum vollstreckenden Schuss, sondern auf eine abgerissen wirkende, menschliche Gestalt in zerlumpten Kleidungsstücken, die ihre schmutzige Hände in hilfloser Abwehr von sich streckte und schlurfend einige Schritte zurückwich, bis Cris seinen Blaster langsam wieder senkte.

„Ich gehör nich zu denen… und du hoffentlich auch nich…“

Die Gestalt – ein Mann, mit schmierigem Bart und einem gelblichen, lückenbehafteten Gebiss – blinzelte argwöhnisch.

„Ne… du siehst eher aus wie’n Imp…“

Er spuckte zischend aus.

„Ist euch das schmutzige Geld nicht mehr genug?“

Trotz dieser feindseligen Haltung entspannte er sich sichtlich, als Cris seine Waffe sicherte und sie im Holster verschwinden ließ.

“Ich gehöre weder zum Imperium, noch arbeite ich für seine Agenten…“, versicherte er dem anderen ruhig.

“Ich suche jemanden…“

„Ja… ja… das kann ich mir denken…“

Abwesend huschten die wachen Augen des Mannes durch den verlassenen Raum.

„Manchmal werden die gesucht, die sie hierher bringen. Nicht oft. Aber manchmal.“

“Wer?“

Wieder dieses argwöhnische Blinzeln.

„Ich dachte, das weißt du. Warum wärst du sonst hier? Jeder weiß, dass das hier der… der Laden vom Tentakelkopf und seiner Bande ist…“

“Offenbar nicht mehr“, stellte Cris trocken fest.

„Nein… nicht mehr… die Imps haben Ärger gemacht…“

Plötzlich kicherte der Mann.

„Vielleicht hat Vekker sich an der Tochter des Moffs vergriffen? Wer weiß… in letzter Zeit ist das Imperium öfters hier unten… viel zu oft…“

Jetzt hatten die Augen des Anderen Cris wieder voll fixiert.

„Aber jetzt sind sie weg und ich bin hier. Ich, verstanden?“

Beschwichtigend hob Cris beide Hände.

“Ich will dich nicht von hier vertreiben… aber ich muss wissen, wohin sie gegangen sind.“

Der Mann lachte keuchend und nicht ohne Spott.

„Aber warum? Was willst du schon machen? Wen immer du suchst, du wirst diesen jemand nie wieder sehen. Vekker hat viele Freunde… mächtige Freunde. Ihnen gefällt, was er tut… und was er anzubieten hat…“

“Das ist mir gleich“, erwiderte Cris hart.

“Ich muss sie finden. Ich muss.“

Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme schien die zerlumpte Kreatur zu beeindrucken.

„Verstehe… du musst, was?“

Er näherte sich bis auf ein paar Schritte.

„Viele wissen, dass Vekker das Blue Velvet gehört… eine Bar, mit einigen Zimmern dahinter, wo er sich von denen das Geld verdienen lässt, die er noch nicht verhökern konnte. Verstehst du?“

Cris’ Miene blieb absolut ausdruckslos, obwohl er unweigerlich an das Honey House denken musste. Sarahs Mädchen taten freiwillig, was sie taten… auch wenn teilweise der ökonomische Druck sie zu diesem Schritt trieb. Vekker jedoch verkaufte nicht nur die Körper seiner Opfer… er verkaufte ihre Selbstbestimmung, ihre Freiheit, ihre Seelen.

“Ich verstehe.“

„Er ist dort öfter. Vergnügt sich selber mal ein bisschen, möchte ich meinen. Vielleicht hat er den Hauptteil seiner Geschäfte dorthin verlegt?“

“Danke…“

Unsicher musterte Cris den Bettler.

“Kann ich dir irgendwie helfen?“

Der andere antwortete mit einem schiefen Grinsen.

„Sag einfach niemandem, dass ich hier bin, okay? Und bestell diesem Tentakelkopf einen schönen Gruß, solltest du ihn treffen…“

“Das werde ich…“

Der ehemalige Sturmtruppler wandte sich ab und ließ diesen Ort unangenehmer Erinnerungen hinter sich. Seine Schritte waren fest. Er hatte ein Ziel – so weit es auch entfernt sein mochte.

[Coruscant, untere Ebenen, Vekkers ehemaliger Umschlagplatz]- Cris
 
Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Jake, Syntal, Dany

Aha, ein ganz schlaues Kerlchen...Syntals falsches Lächeln gefror binnen Sekundenbruchteile zu Eis. Der Fremde hatte also angeblich mit der Republik nichts am Hut und wollte nur etwas trinken...entweder war er also ein guter Lügner oder ein äußerst nervtötender Zivilist. Nun, er würde mit beidem fertigwerden. Und vielleicht konnte er doch noch etwas nützliches aus dieser Nervensäge herausholen, ohne ihn erschießen zu müssen.

Dennoch legte sich Syntals Finger um den Abzug, als der Fremde sich zurücklehnte. Man konnte nie sicher genug sein. Ah,
wie normale, zivilisierte Bürger...Der imperiale Agent kicherte leise in sich hinein.

"Ich sehe hier keinen einzigen normalen, zivilisierten...Bürger, Sie etwa ?"

Fragte Syntal unverholen spöttisch und drohend, aber dennoch recht amüsiert.

"Aber Sie haben offenbar Talent, sich in Schwierigkeiten zu bringen...was halten Sie davon, für mich zu arbeiten ? Ich bräuchte jemanden, der mehr Glück als Verstand hat...Sie passen offenbar recht gut auf diese Beschreibung."

Mit einer übertriebenen Geste steckte Syntal seine Waffe weg und lächelte provozierend. Ein bisschen mehr Fleisch und Knochen zwischen ihm und dem nächsten Blaster würde sicher nicht schaden.

"Ich nehme an, Sie haben vorhin genug gehört. Wenn Sie sich einigermaßen gut schlagen, lasse ich Sie sogar am Leben, Mr..."

Syntal warte mit methodischer Ruhe auf eine Antwort. Mal sehen, wie klug der Fremde war...

Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Jake, Syntal, Dany
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Bar „NOVA“ - Mit Tylaar -

Noa fiel ein Stein der Erleichterung vom Herzen, als Tylaar Zaith allmählich wieder zu sich kam. Sie packte seinen Arm um ihm hochzuhelfen, als er sie aufforderte ihn zurück zu lassen. Die Widerstandskämpferin hatte bereits angesetzt zu protestieren, als er schief grinste. Nur ein Scherz also. Wären sie beide in besserer Verfassung gewesen, hätte sie ihm ordentlich einen übergezogen, doch da sie selbst nicht die Kraft besaß ihren Arm mehr als notwendig anzustrengen, beließ sie es bei einem einem bösen Blick. Ihnen war beiden klar, dass sie so schnell wie möglich von hier verschwinden mussten, alles andere konnte warten. Noas Blick fiel auf die toten Sturmtruppen, den Barbesitzer und zwei Nichtmenschen, die ebenfalls während dem Gefecht nicht unverschont geblieben waren. Die Widerstandskämpferin beugte sich zu einem der leblosen Körper herunter und griff in dessen Taschen. Die Geldbörse, die sie fand, beinhaltete ein paar Credits. Rasch steckte sie diese ein, nahm sich auch von dem Barbesitzer, was sie brauchte und entwendete einem der Imperialen sein Blastergewehr. Tot war tot, sie aber hatte noch Verwendung dafür. Dann trieb Zaith zur Eile an und er hatte Recht. Wenn sie noch länger blieben, liefen sie Gefahr einer weiteren Patrouille – möglicher Verstärkung – in die Arme zu laufen. Für eine weitere Konfrontation hatten sie jedoch beide keine Kraft mehr. Der Jedi übernahm die Führung, als wäre er auf Coruscant zu Hause. Noa ließ sich hinter ihm her ziehen, folgte ihm bereitwillig, was sie niemals getan hätte, wenn es ihr nicht so schlecht gegangen wäre. Ihr Arm jedoch stach und brannte unentwegt und somit biss sie lediglich die Zähne aufeinander und hoffte, dass Tylaar wusste, was er tat. Er führte sie in ein abgerissenes Viertel, in dem es nicht viel zu geben schien, doch er fand ein verwahrlostes Gebäude, das offensichtlich leer stand. Durch einen kaum sichtbaren Hintereingang gelangten sie ins Innere und kletterten eine einsturzgefährdete Treppe hinauf. Sie durchquerten einen großen, schmutzigen Raum, betraten ein weiteres, kleineres Zimmer ohne Fenster und hier lehnte sich der Jedi schließlich gegen die Wand, hockte sich hing und schloss die Augen. Noa setzte sich auf eine umgestürzte Kiste, stellte das Blastergewehr neben sich und wagte zum ersten Mal einen genaueren Blick auf ihre Verletzung. Instinktiv verzog sie das Gesicht. Urgh, war das widerlich. Allerdings tat es nicht mehr ganz so weh. Der Arm selbst begann ihr schwerer zu werden. Ob das ein gutes Zeichen war? Bestimmt nicht. Tylaar wirkte auch nicht besser, aber Noa vermutete, dass sie ungefähr genauso schlimm aussah wie er: schmutzig, abgerissen, verwundet, fertig. Gut, dass es hier keine Spiegel gab. Sie hätte sich vermutlich ziemlich erschreckt. Die ersten wenigen Minuten sagte keiner von ihnen etwas. Noa presste ihre gesunde Hand gegen die Wunde. Ließ das Gefühl in ihrem Oberarm wirklich nach oder bildete sie sich das bloß ein? Was machten sie hier eigentlich und wo waren sie hier? Noa stand auf, rollte eine leere Bierflasche mit dem Fuß bei Seite und sah sich genauer in dem Raum um. Hier gab es nichts, absolut nichts. Sie spähte zurück in den größeren Raum. Schrott, Müll, ein einzelner Schrank. Neugierig öffnete sie diesen, doch außer ein bisschen Plunder fand sie nichts nützliches. Draußen war es sehr ruhig. In dieser Gegend schien so gut wie nichts los zu sein. Noa seufzte, ging zurück zu dem kleineren Raum und lehnte sich in den offenen Türrahmen.

„Und was jetzt?“

Fragte sie leicht ungeduldig.

„Was wollen wir hier? Wir können nicht die ganze Nacht hier bleiben.“

Mit einem Kopfnicken deutete sie auf Tylaar selbst.

„Hier gibt es nichts, nichtmal einen abgelaufenen Bactaverband.“

Verdammt! Wie waren sie nur in diese Sche*ßsituation geraten? Noch vor einer Stunde hatte der Abend ganz anders ausgesehen. So schnell konnte sich das Blatt also wenden. Mit der rechten Hand fuhr sie sich durch die Haare und strich sich einige verklebte Strähnen aus dem Gesicht. Der Ton, in dem sie mit Zaith gesprochen hatte, hatte genervt geklungen, aber daran konnte sie jetzt auch nichts ändern. Wer wäre nach einer Schießerei mit Sturmtruppen, einer verdammten Verletzung und einer Flucht in ein dunkles Gebäude ohne medizinische Versorung nicht genervt?! Unschlüssig setzte sich Noa wieder in Bewegung und hockte sich erneut auf die Kiste, auf der sie vor ein paar Minuten schon gesessen hatte. Es war reichlich unbequem. Unzufrieden kickte sie irgendeinen Gegenstand, der vor ihren Füßen lag, auf Seite, dabei sah sie flüchtig zu Tylaar hinüber und bekam direkt ein schlechtes Gewissen. Warum benahm sie sich so zickig? Das hatte er nicht verdient. Er konnte ja auch nichts dafür, sondern hatte sein Bestes getan und außerdem wäre sie ohne ihn längst tot. Okay, ohne ihn wäre sie auch nicht in diese Schießerei geraten, aber das warf sie ihm kaum vor. Noa atmete tief durch.

„Wir können hier nicht bleiben.“

Wiederholte sie deutlich

„Es sei denn, du legst es darauf an, dass wir beide verbluten.“

Sie zwang sich zu einem Lächeln, auch wenn die Bemerkung nicht wirklich witzig war. Wieder meldete sich ihr Gewissen. Es wollte ihr nicht so recht gelingen den richtigen Ton zu treffen. Sie erhob sich, durchquerte den Raum und ließ sich neben Tylaar auf dem Boden nieder.

„Wie schlimm bist du verletzt?“

Wollte sie wissen. Er war von hinten getroffen worden, hockte jedoch mit dem Rücken gegend die Wand, sodass sie seine Wunde nicht sehen konnte. Die vertraute Anrede verwendete sie so selbstverständlich wie er damit begonnen hatte. Ein Feuergefecht wie das, das sie gerade hinter sich gebracht hatten, rechtfertigte so etwas.

- Coruscant – Untere Ebenen – Abgelegenes, baufälliges Haus – Mit Tylaar -
 
[Imperial City ~ Imperiale Garnison ~ Verhörraum] - Lady Kezia(NPC), Gefangener, 2 Jünger und 2 Sturmtruppen (vor der Tür), mehrere Geheimdienstagenten im Raum nebenan

Es war eine Schande. Sie durfte leider nichts weiter einsetzen, was den Verstand dieses Gefangenen beschädigen würde und... angesichts ihrer Stimmung und dem Verhalten dieser Kreatur die weniger Wert war als eine Womp Ratte, würde sie vermutlich genau das anrichten. Aber dank ihrer Gabe hatte sie noch ein paar Gesichter gesehen, die mit ihm in Kontakt gestanden hatten. Leider brachte das nicht sonderlich viel, denn wenn man nur Gesichter hatte, konnte man auf Coruscant lange, lange, lange suchen. Und darüber hinaus – Kezia war nun auch nicht die beste Verhörtaktikerin ohne die Macht – war nicht viel heraus gekommen...

„Also gut. Du hättest dich retten können, aber wenn du nicht willst. Bitte.“

Sie zuckte lediglich mit den Schultern, stand auf und verließ den Raum. Sie reagierte nicht auf seine Worte, auch wenn er schrie, sie würde nicht wieder kehren. Vermutlich würde sie ihn nicht einmal wiedersehen. Der Wurm würde vermutlich binnen der nächsten Stunden hingerichtet werden. Wenn er nicht begann zu sprechen... auf der anderen Seite musste man ihn dafür doch schon etwas bewundern. Nicht jeder Widerstand dem Geheimdienst so ausgiebig und allem voran effektiv...

Dergleichen war aber nicht mehr das Problem der Theelin, die, ihre blau gefleckten Arme vor der Brust verschränkt, in einer Art Lounge einkehrte. Es dauerte nicht lange und die beiden Jünger die ihre ständigen Begleiter hier auf Coruscant waren, betraten ebenfalls den ergiebig und bequem möblierten Raum. Zdam und Anda. Sie hatte in den letzten Tagen mehrfach überlegt beide zu ihren Schülern zu machen. Sie hatten Potenzial und gehorchten ihr inzwischen schon fast ohne Worte. Bande der Macht knüpften sich manchmal auch zu jenen, die man selbst für nicht als wichtig erachtete. Die beiden Jünger, ein Twi'lek und eine Zeltron – wenn man sie ohne ihre schwarze Gewandung erblickte, war es mehr als offensichtlich welcher Rasse sie angehörten – hatten gute Dienste geleistet, bei der Suche der Geheimgänge des ehemaligen Tempels der Jedi. Waren gar nur zwei Tage mit den Imperialen im Tempel geblieben.

Die Theelin Inquisitorin war noch immer in die schwarze Uniform gehüllt, betrachtete ein wenig in ihren Gedanken, die scharfen Fingernägel, die ihre Hände zierten und nicht nur Zierde waren. Achtete mit halbem Auge auf die beiden Jünger.


„Ab jetzt werden wir vermutlich erneut warten müssen. Ich habe... widerwillig und zum Wohle der... Ermittlungen zugestimmt unsere Gaben nicht anzuwenden. Sie wollen den Gefangenen unbeschädigt in ihren Fängen behalten.“

Sie seufzte melodramatisch und erhob sich, schlenderte zu einem Vidschirm der immer wieder andere Bilder Coruscants und seiner wichtigsten imperialen Monumente zeigte. Sachte trommelten ihre Finger auf den Oberarmen, als sie sie verschränkte.

„Es hat ein Treffen gegeben. Ein wichtiges, Inquisitorin.“

„Ich weiß. Wenn mich nicht alles täuscht war die gesamte Elite Coruscants anwesend.“

„Ihr ebenfalls?“

„Nein. Ich war nicht eingeladen. Was auch kein Wunder ist.“

„Menari verdirbt all das was so beständig aufgebaut wurde. Wir können uns nirgends mehr blicken lassen, ohne die Schuldträger des Bruderkrieges zu sein.“

„Menari. Wer ist schon Menari. Allegious wird ihn aufzehren und unverdaut wieder ausspeien. Dann wird er schon sehen, was er von seiner Revolte hat. Dieser Imperator einer Phantasterei. Und der Pöbel hat keine Ahnung, er sieht nur einen einfachen Konflikt. „Gut“ gegen „Böse“.

Es bleibt zu hoffen, das dieses Treffen, gerade durch die Abwesenheit meiner Person, etwas gebracht hat. Wäre ich zugegen gewesen, hätten sie vielleicht nicht viel mehr zustande gebracht, als es ein Mob von Agamar. Immerhin sind sie alle nicht sonderlich... gut auf die Sith zu sprechen. Egal welche Seite diese nun vertreten.“


Es war eine Schande, das man sich so sehr gegen sie gestellt hatte. Alles was der ehemalige Imperator über Jahre hinweg aufgebaut hatte und mit seinem Sieg auf Corellia untermauert hatte, war nun wieder verloren. Und wenn man den Chiss nicht stoppte, dann würde das Imperium endgültig seinen Ruin finden.

Hier und da hatte sie schon die Amüsante Ansicht gehört, es sei einfach nur logisch. Die Republik stellte immerhin keinen Gegner da, da war es ja nur verständlich das man sich gegeneinander wendete. So hatte man wenigstens einen ebenbürtigen Gegner. Eine infantile Sichtweise und Kezia hatte gut Lust gehabt, dem Vertreter eben jener gehörig das Gehirn zu waschen und entweder einen willenlosen Sklaven aus ihm zu machen, oder sich schlicht und einfach seiner zu entledigen, indem sie seinen Geist vollkommen zerstörte...

Kezia, die mehr und mehr zur Untätigkeit verdammt wurde, hatte gerade nach dem Attentat auf Moff Veran gehofft, das sich endlich etwas tun würde. Diese Widerstandsbewegungen hatten nach einer netten Ablenkung geklungen, erwiesen sich allerdings dann doch wieder als passiv. Selbst er Widerstand war nicht mehr das, was er einmal gewesen war. Und sie hatte nichts zu tun. Die Spuren die sie gehabt hatte, hatten sich zwar in ihren Kopf gebrannt, aber hier auf Coruscant, mit all dem Leben und pulsieren hatten sie sich schon seit geraumer Zeit verloren. Ob diese Jedi also noch auf Coruscant waren, konnte sie nicht mehr sagen. Allerdings gab es einen Weg wie man vielleicht eine neue Spur finden konnte...


„Wir sollten wieder anfangen, etwas zu tun.“

Meinte die Inquisitorin in die Stille hinein und erhob sich geschmeidig. Ihre stechend blauen Augen fixierten die beiden Jünger nacheinander, während ihre Hände kurz an ihrer geborgten Uniform zupften.

„Wir gehen zurück... Irgendetwas muss dort noch sein...“

„Wie ihr wünscht, Lady Kezia.“

Beide verbeugten sich und schritten hinter ihr her, als sie sich zu dem Gleiter begaben. Kezia – die die Uniform die sie trug – irgendwann zurückgeben würde, machte sich keine Gedanken darum. Zumal sie ehrlich zugeben musste das ihr diese schwarze Kombi recht gut gefiel. Sie sollte einen Schneider besuchen und sich ein machen lassen. Ohne die Abzeichen und Rangzylinder Halterungen allerdings. Ihr Lichtschwert hatte sie sich von Anda zurück genommen und nun an den Gürtel der Uniform geheftet, nachdem sie bereits hinten im Gleiter platz genommen hatte. Die beiden Jünger saßen vorn und Zdam steuerte den Gleiter... brachte ihn mit überraschendem Geschick auf den Kurs den sie wollte. Anda war nicht ganz so geschickt am Steuer, hatte aber andere Vorzüge – die Zdam wiederum nicht hatte. Da der Gleiter ihr zur Verfügung gestellt worden war, konnte sie hin, wo sie wollte und hatte, ihrer Suche entsprechend, an Mobilität gewonnen. Während des Weges gab sich die Theelin einer kurzen Meditation hin aus der sie von Zdam heraus geholt wurde...

„Wir sind gleich am ehemaligen Tempel der Jedi, Lady Kezia.“

[Imperial City ~ Imperialer gesperrter Luftraum ~ Über dem ehemaligen Tempel der Jedi] - Lady Kezia(NPC),Zdam und Anda(NPCs)

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Sith Inquisitor Kezia

Der Tod, er stehet flüsternd hier,
Dein Ohr versteht nicht, doch im Herzen,
Tief drinnen, offenbart sich dir:
Es existiert nur Leid und Schmerzen.
 
Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Jake, Syntal, Dany

Jake zog die Augenbrauen hoch und drehte den Kopf nach Links und Rechts, antwortete jedoch nicht auf die Frage des Fremden.
Doch Jake konnte nicht anders als fast Siegreich zu lächeln als ihm tatsächlich ein Arbeitsangebot gemacht wurde. Das war die Gelegenheit um mal was neues, aufregendes zu machen, und dabei ein paar Credits in die Taschen zu bekommen war bestimmt auch drin.


"... Craban.

beendete Jake die Frage des Mannes

" Jake Craban. Allerdings reicht Jake, und das Mr. können sie sowieso stecken lassen.

Es gab für Jake keinen Grund ein Synonym anzugeben, weder hatte er was zu verbergen noch wurde er vom Imperium oder der Republik gesucht. Einem Kopfgeld war er bis jetzt ebenfalls entgangen

" Allem Anschein nach muss ich mich wohl etwas ungeschickt angestellt haben, als ich dich und deinen Gepanzerten Freund beobachtet habe."

Jake verschränkte nun die Hände hinterm Kopf und sah an die Decke der Bar

"Ich weiß trotz allem immer noch nicht worum es genau dabei geht, und was für mich dabei rausspringen würde.

Jake hätte zwar so oder so eingewilligt egal zu welchem Preis, doch sein Gegenüber musste ja nicht unbedingt wissen wie leicht Jake zu gewinnen war, vielleicht konnte er ja noch etwas mehr heraushandeln als legendlich das Versprechen nicht getötet zu werden
 
- Coruscant - City -

Nathaniel gab sich unglaubliche Mühe Akemi abzulenken. Nachdem sie lange miteinander geredet und er ihr zugehört hatte, ging er mit ihr einkaufen, holte Roxanne zum Nachmittagstee dazu und ließ sie am Abend das Programm im Holo-TV bestimmen. Akemi war ihm dankbar und als der Tag zu Ende war, fühlte sie sich bereits viel besser und musste weniger an Cris denken als noch am Morgen. Die Tage plätscherten vor sich hin, die gewohnte Mischung aus Dreharbeiten und geheimen Treffen mit Richard. Auch ihm erzählte sie von ihrem Treffen mit Cris und zum ersten Mal holte sie dabei so weit aus, ihm anzuvertrauen, was in ihrer Vergangenheit noch alles passiert war. Sie sprachen bis in die frühen Morgenstunden, tauschten Gedanken und Erfahrungen aus und auch Richard deutete an, wie es für ihn gewesen war ein Soldat zu sein und warum er sich eines Tages entschieden hatte den Dienst zu quittieren. Akemi hatte das Gefühl, dass sie diese neue Offenheit noch näher an Richard heran brachte. Bestimmte Themen hatten sie zuvor einfach vermieden, doch nach und nach wurde klar, dass sie auch über solche schwierigen Dinge miteinander sprechen konnten.

Zum ersten Mal seit seinem Zusammenkommen mit Roxanne begleitete Nathaniel Akemi auch wieder auf eine Veranstaltung im Showbiz. Er ging mit ihr zu einer Preisverleihung, auf der Akemi einen Preis für den besten Schauspieler überreichen würde. Sie selbst war nominiert in der Kategorie beste Newcomerin. Zwar war sie nicht wirklich neu im Geschäft, doch mit ihrem Film "Geschenk ist Geschenkt" hatte sie auf Coruscant ihren ersten wirklichen Hit gelandet. Vorher war ihr Name hier nur wenigen ein Begriff gewesen. Es machte Spaß miit Nathaniel über den roten Teppich zu gehen, nur als Akemi Wal Eduj sah und ihm später über gemeinsame Bekannte kurz vorgestellt wurde, musste sie wieder für ein paar Minuten an Cris denken und daran, was passiert wäre, wenn sie sich während ihrer Aussprache anders entschieden hätte. Wäre er dann heute mit ihr hier gewesen? Wäre es für ihn überhaupt möglich gewesen, sie zu offiziellen Anlässen zu begleiten? Vermutlich nicht. Er war noch immer ein Agent des Geheimdienstes, noch immer ein Feind des Imperiums, ein geflohener Gefangener. Ein Gejagter. Für diesen Abend hätte sich nichts geändert, selbst wenn sie einen Neuanfang gewagt hätten. Trotz allem hätte Nathaniel sie begleitet. Akemi schaffte es recht schnell sich wieder auf den Abend zu konzentrieren und ihre Gedanken zu verdrängen. Am Ende gewann sie sogar ihren Preis und durfte eine kurze Dankesrede halten, in der sie Nathaniel dankte, dass er sie an diesem Abend begleitet hatte, ihrem Bruder, dass er sie immer unterstützte, und ihren Eltern, dass sie es ihr mit 14 Jahren ermöglicht hatten, nach Naboo zu gehen um ihren Traum zu verwirklichen.

In dieser Woche war die Preisverleihung nicht die einzige Veranstaltung, zu der Akemi eingeladen war. Ein Theater auf Coruscant feierte die Premiere des Stücks "Der Schatten der Sonne" und hatte für diesen Anlass eine Gästeliste zusammen gestellt, die auch Akemi als Darstellerin des erfolgreichen Holo-Films berücksichtigte, sowie einige ihrer Kollegen. Die Premiere fand natürlich an einem Abend statt und Akemi war froh, dass sie am nächsten Tag frei hatte, somit konnte sie so lange bleiben wie sie wollte, denn nach der Vorführung sollte es wohl noch eine Aftershowparty geben und sie freute sich besonders Benito, den Regisseur des Holo-Films wieder zu sehen. Falls er überhaupt kam. Akemi hatte zwar gehört, dass er eingeladen war, aber ob er es unter den momentanen Umständen geschafft hatte einen Flug von Naboo nach Coruscant zu bekommen, war wieder eine andere Frage.


- Coruscant – City -
 
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