Despayre (Horuz-System)

Horuz System • Despayre • Oberfläche • Slayer, Amy, Einsatzteam

Der Mensch war doch nur ein Blatt im Wind, mitgerissen von einem kleinen Windhauch, ein wenig zu stark gepustet und er zerriss, zerbrechlich und endlich wie er war. Warum neigt der Mensch trotzdem dazu immer mehr zu wollen als er war, sich in Träumen einer Vorstellung von Besonderheit und Bestimmung hinzugeben und seine kurze, gefährdete Existenz unnötig aufs Spiel zu setzen? Wonach sucht er in seiner Neigung sich neuen Gefahren auszusetzen, was wünscht er sich, war es ein Jagen nach Vervollkommnung oder nur ein evolutionärer Imperativ die Welt zu erobern? Vielleicht ist es die Erkenntnis, die ihn zwingt sich in Bewegung zu setzen, das Erkennen seiner eigenen Leere, die man füllen möchte oder muss. Aber gibt es das eine erfüllende Gegenüber oder jagt man einem Hirngespinst nach? Eine letzte Grenze zu anderen Menschen bleibt ein Lebtag unüberwindlich, man doch immer nur eine Person, die sich nur wünscht mehr gefunden zu haben als bloß die eigene innere Stimme. Doch spätestens am Ende der Existenz kommt die Klarheit, dass was immer man auch tat, der Weg des Lebens ganz alleine bestritten wurde, so viele Menschen auch um einen stehen mochten, man ganz alleine lebte und ganz alleine starb....

Verschwommen stierte die Decke auf ihn hinab, mal nah und fern, sich drehend und bunt tanzend. Er drückte seine Augenbrauen zusammen und rümpfte die Nase als jemand seine Hand ihm auf den Bauch quetschte. Es war die eigene wie er wenige Minuten später feststellen musste als sie sich fremdgesteuert vor seine Augen hob und rote Blutmasse hinab auf seine Wange tropfte, eine unwirklich dunkelrote Farbe, die auch mal grün und schwarz-weiß werden konnte, während die Decke tanzte. Er stöhnte und fluchte.


„Mann am Boden, Mann am Boden.

Jens, verdammt, komm endlich her“

Ohne seine Rüstung wäre er jetzt schon tot, die Stimmen waren surreal fern, schienen nichts mehr mit ihm zu tun zu haben, und eine andere lockte ihn woanders hin, unendlicher Schlaf, nie war er so müde gewesen. Wenn er ihr nur noch sagen könnte wie sehr er sie liebte...

5 Minuten vorher​

Slayer presste seinen ganzen stämmigen Körper an die Wand, dass sie Abdrücke in seiner Haut hinterließ, die sich nähernden Schritte hallten ihm durch die Ohren, wie auch das aufgeregte Tippen seines Technikers, der noch immer keinen Weg gefunden hatte sich ins Kamerasystem zu hacken. Der ebene Boden absorbierte das Auftreffen der festen Stiefel und hinterließ kaum Geräusche und doch genug, um das Annähern der feindlichen Männer orten zu können. Slayers Muskeln spannten sich an, sein Atem reduzierte sich auf ein Minimum bis nur noch vereinzelte Stöße bezeugten, dass er ein lebender Menschen und kein Androide war.

Blitzschnell schleuderte sich seine Faust nach vorn, zertrümmerte den Kehlkopf des Wachpersonals und mit einem zweiten Schlag stieß sein Handballen dessen Nase ihm ins Gehirn, er war auf der Stelle tot. Der zweite Angreifer jedoch rollte sich zur Seite ab und eröffnete das Feuer. Slayer ließ sich nach hinten fallen und erwiderte mit seinem Handblaster am Boden auf dem Rücken liegend den Schusswechsel. Letztlich war es jedoch eine Blastersalbe von Major Forw, die den Feind ausschaltete. Nun war er in Zugzwang, die zwei Wachen, die noch um die Ecke standen, mussten den Feuerwechsel gehört haben und standen nur wenige Meter vom Alarmknopf entfernt, der die ganze Basis wie einen Bienenschwarm aufwecken würde und die Entführer mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu brächte mit Serenety im Schlepptau den Unterschlupf zu wechseln.


„Kameras sind jetzt ausgeschaltet“



„Mann am Boden, Mann am Boden....“

Slayer entfesselte die Hölle, Muskelstränge kontrahierten und rissen den Sith Warrior in die Höhe, setzten seinen massigen Leib in Bewegung, ein Bulldozer, der mitriss, was sich ihm in den Weg stellte. Ein helles Pfeifen und das Schreien verängstigter Seelen dröhnte durch die Gänge, eine Windfontäne wirbelte dem Sith voraus, als verdränge er die Luft mit seiner bloßen Bewegung zu einer reißenden Naturgewalt. Sein verfinstertes Augenpaar glühte unheilig durch die kalte Dunkelheit. Die Dunkle Seite raste durch den Gang, durch die Gebeine der vor Angst erstarrten Wachen, die ihren Urin nicht mehr halten konnten und deren Fantasie unter dem Eindruck flackernder Lichter und dem Pfeifen des Todes die schrecklichsten Albträume wiederbelebte. Hinter Slayer explodierten die an der Decke hängenden Lampen, die Finsternis selbst bahnte sich ihren Weg durch den schmalen Flur auf die Wachen zu, die es nicht mehr vermochten ihren zitternden Arm zu heben und auf den roten Knopf zu drücken, der für Verstärkung sorgen würde.
Ein grässlich unmenschlicher Schrei band ihnen die Kehlen zu als der Sith sein Schwert berührte, blutrot war der todbringende Strahl, der durch die Luft waberte, den Gestank verbrannten Fleisches in die Luft zauberte als er durch Haut, Muskeln, Sehnen und Knochen brannte.

Nun war es nicht mehr weit bis in den Keller und schon wenige Minuten später erlosch das Licht im ganzen Anwesen, alle an die Stromversorgung gekoppelten Geräte versagten und vier kleine Detonationen erschütterten das Gebäude.
Drei Worte aber...


„Er ist tot“

... waren es, die sich in Slayers Gehirnwindungen festgruben und den Tag im Rückblick lebendig machten. Er wusste nichts von Sam Duo, außer den wenigen Fakten seines Lebenslaufs und seiner Leistungsergebnisse, nichts von seinen Träumen und seinen Gefühlen, für wen er was empfunden und wie er sich seine jetzt nicht mehr stattfindende Zukunft vorgestellt hatte. Er war nur ein bedeutungsleerer Name, der allein zwischen zwei weiteren Leichen hinter einer aufgebrochenen Türe lag, irgendwo am Ende des Universums.

Zur Rettung eines Lebens wurde ein anderes gelassen...


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Die Zeit verging wie im Flug, es schien als befände sich Amy in eienr Zeitschleife und alles um sie herum zischte nur so an ihr vorbei. Dies war eine völlig neue Erfahrung für sie, all ihre Einsätze um Leben und Tod, hatte sie im Cockpit eines Jägers verbracht und man mochte meinen, dass dort alles schnell war, doch hier konnte sie kaum folgen, es gab keinen Geregelten Ablauf, kein Ausweichen, Folgen schießen, Ausweichen... Es war ein reinsten Chaos, jede Sekunde geschah etwas neues unvorhergesehenes und bevor Amy überhaupt darauf eingestellt war, war die Lage auch schon wieder geklärt.

Sie drangen ins Gebäude ein und schon gabs die ersten Probleme, hinter einer Gangecke befanden sich mehrere Wachen, Kameras und natürlich ein zugehöriger Alarm. Wie ihr Meister versuchte sich Amy so dünn wie möglich an die Wand zu lehnen um verborgen zu bleiben, doch dann ging alles schnell. Slayer schob sich nach vorne, zertrümmerte mit seiner bloßen Hand den Kehlkopf des einen Wachmanns und rollte sich sofort in Deckung, der Schusswechsel begann und Amy war nicht in der Lage in irgendeiner Art und Weise zu reagieren, bevor sie sich bewusst gemacht hatte, dass sie schießen musste, fiel der zweite Wachmann bereits und bevor sie auf die letzten beiden Anlegen konnte, war ihr Meister auch schon bei ihnen und hatte sein Lichtschwert zur Hand. Gleichzeitig, wurden die Kameras ausgeschaltet und ein Hilfeschrei erklang hinter ihr. Wie aus Reflex, war das erste worauf sie reagierte der Hilfeschrei, vermutlich auch deswegen, weil sie nicht mit ansehen wollte was ihr Meister mit den Wachen anstellen würde und so drehte sie sich sofort um und rannte zu dem Verletztem Truppler.

Sie nahm ihm den Helm ab und ein anderer Truppler rief bereits nach dem Sani. In seinen Augen konnte sie erschrecken aber vorallem Trauer erkennen. Es ging mit ihm zuende, dass war deutlich zu sehen und als der Sani endlich ankam, war alles was er tun konnte seinen Tod zu diagnostizieren. Ein weiteres Opfer, dieses Unnötigen Krieges ein weiteres Opfer, dass Amy nicht verhindert hatte, ein weiteres Mal hatte ihre Unfähigkeit dafür gesorgt, dass ein Unschuldiger Opfer des Krieges wurde... Sie musste etwas unternehmen... so konnte es nicht weitergehen. Diese Banditen waren die jenigen die sterben sollten, diejenigen die Schuld daran trugen, dass dieser Kampf überhaupt nötig war. Feuer loderte in ihren Augen und ihre Hand fasste ihren Blaster so fest, dass der Laufgriff, spuren auf der Haut hinterlies. Wortlos stand sie auf und schritt entschlossen auf die Tür zum Keller zu.

Entschlossen bewegte sie sich als erste die Treppe in den Keller runter, sie hatte keine Angst, dass ihr etwas passieren würde, sie WUSSTE das ihr nichts passieren würde und ihr Zorn führte sie, der Zorn auf sich selbst und auf jeden, der in diesem Bauwerk lebte. Als dann eine Wache um die Ecke stand Schussbereit und bereits auf sie wartend, war sie nciht im geringsten überrascht, ihr Blaster hatte längst auf die Wache gezielt, bevor sie sie überhaupt gesehn hatte und ihr Schuss fiel im sofortigen Moment in dem er möglich war. Ein Schuss, ein Treffer, ein Toter, ein Kriegstreiber weniger... Und es würde nicht der letzte sein, der heute sein Leben für den Frieden lassen würde!

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Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Takeshis Zimmer - Serenety, Takeshi

Das Licht versagte unerwartet. Was war nun schon wieder schief gegangen? Angewiedert blickte er auf Serenety hinunter, die sich am Boden krümmte und vor sich hin winselte. Sie war ein Wrack und hatte sich dies ganz selbst zuzusprechen. Er hasste sie für das, was sie war, was sie repräsentierte. Sie durfte sich glücklich schätzen, dass er diesen Teil ihrer Persönlichkeit bald schon ausradierte. Der Sith und seine mysteriösen Fähigkeiten konnten einen Menschen von Grund auf ändern. Er hatte es schon versucht und es funktionierte. Natürlich wollte er sie nicht zu einem anderen Menschen machen, es benötigte nur einiger kleiner Korrekturen, sie musste endlich Takeshi erkennen, wie er wirklich war, und ihn lieben lernen. Nur ihr verschobener Männergeschmack musste korrigiert werden. Frauen verstanden eben nichts von Männern, wie konnten sie da eine kluge Entscheidung treffen.

Als das Licht auch nach Minuten noch immer nicht anging, wurde er langsam ungeduldig. Er ignorierte das Flehen der am Boden liegenden Frau, die seine Liebe und diesen ganzen Aufwand genau genommen gar nicht verdiente. Aber er würde sie zu einer Person machen, die ihm besser gerecht wurde. Ein Glück war nichts unveränderbar. Aufgeregt trottete er von einem Ende des Zimmers in das andere. Wo blieb nur der Sith? Und wo blieb das verdammte Licht? Es konnte sich doch nicht einfach ausschalten und nicht mehr angehen! War jetzt selbst die Technik gegen ihn?

Nervös ging er ans Com und fragte nach, was denn los sei. Aber er bekam keine vernünftige Antwort, nur ein seltsam ausweichendes Stottern. Wusste denn Niemand, was geschah? Er verharrte auf dem Knopf und rief seine zwei Lieblings-Bodyguards herbei.

Saburo, Umeko?

„Ja? Wir sind hier, in der Küche, sollen wir zu Ihrem Zimmer kommen?“

Ja, ich will mich etwas umschauen. Irgendwas sagt mir, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht. Sicher ist sicher.

„Wir verstehen das. Umeko muss nur noch mal bei sich seinen Blaster holen, wir sind in wenigen Minuten bei Ihnen. Ist vor dem Zimmer denn keine Wache?“

Doch, doch, die Wache bleibt aber hier. Ich habe einen … Gast, der bewacht werden muss.

Er ließ den Knopf los und nach einem Klicken verstummte die Sprechanlage wieder in stiller Lautlosigkeit. Sein Blick fiel zurück zu seinem Gast, deren Make-Up durch die Tränen ganz verwischt war. Er hätte sie gerne in seine Arme geschlossen und getröstet, aber dafür hatte er noch ein ganzes Leben. Sie musste ein Mal in ihrem Leben Grenzen aufgezeigt bekommen, dass Männer nicht nur Spielzeuge waren, denen man nach Belieben das Herz brechen konnte. Dass auch Männer Gefühle hatten und sie als Frau nicht das Recht sich so herablassend aufzuspielen und ihn auf diese Weise bloßzustellen.

Er schreckte auf als es klopfte, als der Sith seine Hände gegen die Türe schlug und ihn aus seinen Gedanken zurückholte. Jetzt also begann es...

Nicht wenig später kamen auch Saburo und Umeko vorbei, zwei durchschnittlich große, aber sehr breit gebaute Coruscanter, die ihm schon seit vielen Jahren treue Dienste leisteten. Sie waren ihm näher als Freunde oder Familie, sie kannten ihn besser als jeder andere Mensch und doch waren sie diskret genug nicht auf Serenety oder die momentane Situation zu sprechen zu kommen. Sie sahen sofort, dass er nicht darüber sprechen wollte.


„Wohin soll es denn gehen?“

Erst einmal möchte ich mit dem Sicherheitsbeauftragten sprechen. Seine Berichte sind mir sowieso viel zu unvollständig und willkürlich.

Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Gang - Takeshi, Bodyguards
 
[ Horuz-System | Despayre | im Anwesen | Westseite des Hauses | mit Second Lieutenant Thrass ]

In eine schwarze Finsternis waren die schmalen Korridore gehüllt. Etwas Licht kam in das Anwesen durch die recht wenigen Fenster, die sauber in die glatten Wände eingelassen waren. Stimmen sowie unterschiedliche Geräusche hörte man in diesem dunklen Moment aus mehreren Ecken des riesigen, luxuriösen Hauses. Doch davon ließen sich zwei Schemen nicht stören. Lautlos bewegten sie sich in dieser Finsternis durch die verwaisten Gänge. Immer wieder blieben die beiden Gestalten nach einer Handvoll Schritte stehen, um die Umgebung gründlich zu sondieren. Keiner der beiden sprach. Man unterhielt sich in dieser gefährlichen Stunde bloß über knappe Handzeichen – imperiale Codierung.

Toji presste sich an die kalte Wand. Hielt gleichzeitig japsend die Luft an und ließ rasch seine rechte Hand zum Abzug schnellen. Das schwarze E-11-Blastergewehr war bereit – bereit zum töten. Ruhig sah der imperiale Flottenoffizier zu seinem schweigsamen Begleiter. Sie hatten mehrere Schritte mit lautem Schnaufen als ständige Begleitung gehört. Es waren zwei ziemlich kräftige Menschen – bloß namenlose Handlanger der wahren Entführer. Sie patrouillierten murrend durch die Korridore. Ohne eine Sekunde unnötig verstreichen zu lassen brachte sich plötzlich Tojis Begleiter, der Chiss Thrass, in die richtige Position für einen kurzen Angriff. Noch immer hielt der Flottenoffizier seine Luft an.

Die schwerfälligen Schritte kamen langsam immer näher. Toji kniff die Augen ganz kurz zusammen und ließ den eisernen Griff um seine Blasterwaffe noch fester werden. Gleichzeitig schlug sein Herz immer lauter. Einzelne Schweißperlen zierten erneut seine Stirn. Dazu klebten mittlerweile mehrere Strähnen schwarzer Haare an ihm, denn unter dem Helm hatte sich mit den Stunden allmählich eine ungewohnte Hitze entwickelt. Lauter, immer lauter wurden die Schritte. Er schätzte die Entfernung, die zwischen ihm und diesen Wachposten lag, auf wenige – maximal drei – Meter. Vorsichtig sah er zu dem lauernden Chiss. Dieser hockte schweigend neben ihm. Durch das wenige Licht sahen beide die undeutlichen Schatten der bulligen Handlanger. Immer lauter schlug Tojis Herz.

Plötzlich sprang Thrass mit einer grazilen Bewegung aus seinem Versteck und eröffnete blitzschnell das Feuer auf die beiden Gegner. Eine Sekunde später folgte Toji ihm. Zahlreiche dunkelrote Blitze erhellten mit einem Schlag den schmalen Korridor und bohrten sich innerhalb von Nanosekunden in die überraschten Leiber der beiden Handlanger. Der Kampf dauerte nur Sekunden. Eiskalt stieg Toji über die toten Körper. Sein Herz schlug endlich ruhiger. Trotzdem blieb die Nervosität. Dazu wuchs ein dumpfes Gefühl in seiner Magengegend. Er sah auf die Magazinanzeige.
'Halbvoll', bemerkte er grimmig. 'Damit schlage ich mich problemlos bis zu Serenety durch.' Thrass war mittlerweile schon am anderen Korridorende. Leise folgte der imperiale Flottenoffizier seinem Begleiter. Der Chiss sah behutsam um die nächste Ecke. 'Wie weit noch?' Nervös biss er sich auf die sehr raue Unterlippe. Er erreichte seinen Begleiter ohne irgendwelche Komplikationen.

„Im nächsten Raum sind vier Personen...“, flüsterte der Navy-Tropper. „Mindestens zwei dürften in diesem Fall bewaffnet sein. Sie nehmen rechts, ich links unter Beschuss.“

Ernst nickte der imperiale Captain. Erneut machte sein Herz einen Sprung, während sich in der sehr nahen Gegend vom Magen ein dumpfes Gefühl einstellte. Trotzdem konnte Toji an dieser Stelle nur noch seinem Begleiter vertrauen, denn ein Rückzug war nicht mehr möglich. Er schnappte noch ein letztes Mal nach Luft, dann machte er sich für den Angriff bereit. Thrass unterhielt sich noch einmal kurz per Handzeichen mit ihm. Dann verschwand der trainierte Chiss in der Dunkelheit. Parallel zu diesem „Verschwinden“ presste sich der exotische Mensch an die kalte Wand und näherte sich dann zögerlich der Tür. Aus dem Raum drangen Stimmen an sein Ohr. Eine Person (Takeshi) schien recht aufgebracht zu sein. Doch Toji konnte den gesprochenen Worten nicht folgen. Seine Nervosität war zu groß, um sich auch auf diese Kleinigkeit zu konzentrieren. Dazu lief der erste Schweißtropfen in sein rechtes Auge – dort brannte er bis zu seinem raschen Ableben.

Im nächsten Augenblick tauchte auf der anderen Seite der Tür der Chiss aus der Finsternis völlig in seinem Element wieder auf. Kurz blitze der graue Lauf seines tödlichen Sturmgewehrs in dem ganz schwachen Licht auf. Thrass nickte seinem Vorgesetzten noch einmal zu. Dann stürmten beide flink in das Zimmer und eröffneten das Feuer. Sofort suchten die Gegner eine geeignete Deckung, um im nächsten Moment die Schüsse zu erwidern. Toji wich – mit einer gehörigen Portion Glück – einigen Schüssen aus, indem er sich duckte. Schnell rollte sich der Imperiale hinter einen Tisch, welcher die nächsten tödlichen Blitze dumpf abfing. Jedoch war ihm klar, dass er sich auf diesen sehr hölzernen Schutz auf gar keinen Fall verlassen konnte. Nachdem der Navy-Trooper wieder das Feuer eröffnet hatte, richtete sich auch Toji auf, um den Feind ins Visier zu nehmen. Eiskalt feuerte er mehrere rote Salven auf den Punkt, wo er menschliches Leben vermutete. Dann hockte er sich wieder fix auf den Boden, weil der Gegner seine eigenen Waffen nicht schweigen ließ.

Immer lauter schlug das Herz, während gleichzeitig ein Schuss nach dem anderen auf das recht alte Holz eindrosch. Plötzlich bohrte sich der erste gelbe Blitz durch den Tisch und zog auf einmal einen brennenden Streifen vorbei an Tojis linken Oberarm - nah an der Schulter. Der imperiale Kommandant unterdrückte automatisch einen Aufschrei. Stattdessen sammelte er seine gesamte Wut, richtete sich erneut auf und feuerte blind auf die erste Person, die sich ihm zeigte. Stöhnend fiel in der nächsten Minute ein kräftiger Handlanger, der sich aus seiner Deckung erhoben hatte, zu Boden. Kurz sprang Tojis Blick zu dem Chiss. Dieser hatte ebenfalls eine Person schon kaltblütig durch die zweite Möglichkeit seiner Waffe getötet. Eine rauchende Stelle zeigte noch jetzt die ehemalige Deckung an. Berauscht vom Adrenalin, das gerade in ungeheuren Mengen durch seine Blutbahnen strömte, sprang Toji über seine Deckung. Mit einem Kampfschrei stürmte er in der nächsten Sekunde auf die letzte Deckung zu. Erneut machte das Herz in seiner Brust einen Sprung, denn der letzte Handlanger erhob sich.

Glücklicher Weise reagierte Thrass in diesem Augenblick. Blitzschnell feuerte er einige Schüsse auf den Menschen. Doch im selben Moment zog er gleichfalls die Aufmerksamkeit auf sich. Sieben rote Blitze bewegten sich auf einmal von der Deckung in die Richtung des Chiss. Am Ende lag der junge Navy-Trooper stöhnend auf dem Boden, während der Feind tot war. Nur noch eine Person (Takeshi) war noch übrig. Mit stolzgeschwellter Brust stellte sich der Exot – soviel konnte Toji durch in dieser Sekunde durch die aktive Nachtsichtfunktion in seinem Helm erkennen. Etwas vorsichtiger näherte sich nun der imperiale Offizier. Noch immer schmerzte der Streifschuss am linken Oberarm, doch er ließ sich davon nicht in die Knie zwingen.
'Ich darf nicht zu viel Zeit verlieren...', dachte Toji. 'Denn Thrass wird ärztliche Versorgung benötigen.' Mit seinem E-11-Blastergewehr zielte er weiter auf die fremde Person. War das seine Chance Serenety zu finden? Er erkannte sofort, dass sich diese Person von den restlichen Handlangern abhob. 'Er dürfte eine höhere Position begleiten.'

„Wo ist sie?“, fragte er schroff, wobei die Stimme durch den Helm leicht verzerrt wurde.

[ Horuz-System | Despayre | im Anwesen | Westseite des Hauses | Saal | mit einem Fremden (Takeshi) und Second Lieutenant Thrass (verletzt) ]
 
[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Kellergewölbe ~ Darth Incubus (NPC) mit einem Handlanger]
Dunkelheit, Leiden, Düsternis, Schmerz, Finsternis, Qual – allein aus diesen sechs Wörtern bestand das gesamte Universum. Es gab weder Licht, noch Hoffnung. Diese eine Lehre erfuhr in dieser sehr großen Galaxie jedes einzelne Wesen mit den Jahren. Manche früher, andere später. Doch die Macht hatte einen Ausweg geschaffen – die Illusion. Durch Träume oder Gedankenspiele konnte jeder vor der grausamen Wahrheit flüchten. Ein Umstand, der einer Lüge gleichkam. Denn die Flucht schaffte bloß noch mehr Dunkelheit, Leid, Düsternis, Schmerz, Finsternis, Qual. Niemand konnte vor seiner schwarzen Seele flüchten – diese Erkenntnis, die einem zur Erleuchtung führte, hatten hingegen nur wenige erlangt.

Ein Mensch stand nervös im Türrahmen – er konnte dessen pulsierendes Leben spüren. Völlig ruhig löschte er mit seiner rechten Hand die letzten züngelnden Flammen der Kerzen. Der sanfte Duft von geschmolzenem Wachs hatte die abgestandene Luft in der dunklen Gruft geschwängert. Ein leichter Nebel hing in diesen finsteren Räumlichkeiten. Mühelos verschleierte er die düsteren Gerätschaften, die man in diesen unheimlichen Kammern finden konnte. Bedächtig schritt er zur nahen Tür. Immer näher kam die Gestalt der kleinen Quelle an sprudelnder Nervosität. Irgendwer hatte die Versorgung an künstlichem Licht ganz plötzlich gekappt. Seitdem breitete sich eine ungewohnte Unruhe in dem riesigen Haus aus, um die Lücke, die vorher die Sicherheit gefüllt hatte, zu überdecken. Genüsslich, fast mit einem Grinsen sog die Gestalt, die die ganze Zeit in den Grüften hauste, diese Atmosphäre ein.


„Master Takeshi will Euch sehen...“, stammelte der Handlanger aufgeregt. „Es geht um seinen Gast. Ihr sollt Euch um sie kümmern.“

Er lächelte – ein dämonisches Grinsen zeigte sich auf seiner aschgrauen Fratze. Doch konnte man in diesem Zustand, wo sämtliches Licht abwesend war, nichts von diesem Gesichtsausdruck sehen. Sie hatte er schon die ganze Zeit gespürt. In der Macht nach ihr getastet. Mit einem Mal schwebten eine ganze Reihe Fetzen durch sein Bewusstsein. Er benetzte sich die ziemlich rauen Lippen mit der sehr spitzen Zunge, während man die geheimen Kellergewölbe verließ. Im Gehen stülpte die Gestalt fast beiläufig die große Kapuze über das Gesicht. In der linken Hand hielt er einen winzigen Kasten, wo man ständig das leise Klirren von halbleeren Fläschchen hören konnte. Schweigend ging man durch die verwaisten, dunklen Korridore.

Plötzlich blähten sich seine Nasenlöcher auf. Ein Hauch von Tod, Gewalt, Leid lag in der Luft. Laut sog er diesen „Duft“ ein – ließ sich davon berauschen. Er kicherte. Dabei spürte er die Abscheu, die ihm der Handlanger entgegenbrachte. Mit einem Schlag verstummte die Gestalt. Sofort kehrte Stille in diese leeren Gänge zurück. Nach einer Weile war der „Duft“ wieder verflogen. Dunkelheit kehrte nun an dessen Stelle in sein grausames Herz ein. In seinem Kopf breiteten sich unzählige Flussarme aus, die unterschiedliche Methoden im Umgang mit seiner neuen Patientin versprachen. Jedoch war er sich nicht sicher welchen Weg er nehmen sollte. Kurz blieb die Gestalt stehen. Schloss die Augen und ließ sich von seiner Seele – eher einer Deformation dieser – leiten. Erneut kehrte mit einem Mal das düsteres Lächeln auf seine spröden Lippen zurück. Doch wieder konnte das niemand sehen.


„Hier ist das Zimmer“, bemerkte der Handlanger überflüssiger Weise. „Master Takeshi und der Gast warten schon ungeduldig auf Euch, dunkler Lord.“

Eine Illusion. Eine Lüge. Durch die Türen konnte er die Wahrheit spüren. Den Schmerz, die Qual – und einen Hauch Gewalttätigkeit. Noch einmal zog er seine Kapuze etwas tiefer in das Gesicht. Nur selten zeigte er seine Fratze der restlichen Umwelt. Dann klopfte er an. Im Inneren tauchte plötzlich Erleichterung und daneben Angst gleichermaßen auf. Nur in seine schwarze Robe gehüllt, trat diese unheimliche Gestalt nach einem kurzen Warten ein. Im dumpfen Kerzenschein konnte er trotz allem die Spuren einer kämpferischen Auseinandersetzung problemlos erkennen. Blutspritzer zierten nun das teure Parkett. Dazu war ebenfalls das verschmierte Make-up auf dem äußerst hübschen Gesicht der jungen Dame ein Indiz für Gewalt, die in diesem Zimmer gewütet haben musste. Mit einem sehr leisen Schmatzen sog die Gestalt genüsslich diese Atmosphäre ein. Dunkelheit, Leiden, Düsternis, Schmerz, Finsternis, Qual – die Wahrheit! Er ließ sich nicht von Takeshi oder der anwesenden Frau, die auf dem Boden lag, stören. Seelenruhig öffnete er sein Kästchen und holte vorsichtig eine Reihe farbenprächtiger Fläschchen heraus. Hier und da blies er zärtlich den Staub von dem runden Glas.

„Ihr seid also die Prinzessin...“, murmelte er unheilvoll, nachdem sein „Herr“ das Zimmer verlassen hatte. „Wollt Ihr meinen Namen wissen, Madame?“

Erneut kicherte er. Dann entblößte er sein Gesicht. Im Kerzenschein konnte man nun eine aschgraue Fratze sehen. Zwei gelb Augenpaare hoben sich in dem faltigen, narbigen Gesicht von allen anderen Merkmalen ab. Grinsend sah er sie auf einmal an. Dabei blitzten zwei spitze Zahnreihen auf. Er sah sie noch einmal an. Musterte sie förmlich. Schätzte schnell die Größe und das Gewicht, während er sich nebenbei in aller Ruhe durch das graue Haupthaar fuhr. Mit ganz bedächtigen Schritten näherte er sich ihr, nachdem sämtliche Vorüberlegungen abgeschlossen waren. Seine Augen funkelten als er ihre Angst und den kühnen Trotz spüren konnte. Kurz ließ er seine dunkle Robe aufwallen. Ließ den eigenen Schatten blitzschnell übermächtig erscheinen. Panik kam in ihr auf – er lachte bloß. Genoss ihre kriechenden Fluchtversuche. Ein bisschen amüsierte er sich sogar.

„Seid nicht so unhöflich, Prinzessin“, erklang erneut seine unheilvolle Stimme. „Ich bin lange noch nicht mit Euch fertig...“

Blitzschnell streckte er seine linke Hand nach ihr aus. Durch die Macht konnte er plötzlich tausende schwarze Tentakeln sehen, die sich innerhalb von Sekunden um den geschundenen Leib seiner ganz neuen Patientin schlangen. Nun hatte er sie komplett in der Hand – unter seiner Kontrolle. In seinen gelben Augen war sie willenlos. Langsam ging er zu seinem kleinen Kästchen zurück. Bevor er mit der Arbeit beginnen konnte, musste er ihr noch das eine oder andere Wässerchen einflößen. Anders konnte sich der finstere Alchemist keinen ordentlichen Zugang zu ihrem Bewusstsein schaffen. Der Sith hockte sich neben ihr Gesicht, öffnete behutsam deren lieblichen Mund und flößte ihr eine sehr hellgrüne Flüssigkeit ein. Durch die Macht brachte er sie problemlos zum Schlucken.


„Träumt süß...“, hauchte er in ihr Ohr. „Träumt süß die Träume von Darth Incubus.“

[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) mit Serenety]
 
[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Takeshi mit Serenety]

Höhnisch sah er auf sie herab, sie hassend, als das Licht ausfiel und sie für einen Moment in Dunkelheit gehüllt wurden. Seren versuchte die Schmerzen, die in ihrem Körper wüten, durch Atemtechniken zu lindern und musste feststellen dass jene nur wenig halfen, ihr sogar noch größere Schmerzen bereiteten, was darauf hindeuten ließ, dass ihr Lunge eine Schädigung davon getragen hatte. Wenn dies alles vorüber war, würde ihr Aufenthalt auf der Krankenstation länger andauern, dies hieß, wenn sie es überhaupt überlebte, wenn Slayer und Toji nicht doch noch zu spät kamen. Darüber wollte sie nicht nachdenken, sich diesen Gedanken nicht aufbürden, denn wenn dem so war, würde nichts mehr von Bedeutung sein.

Da das Licht nach Minuten noch immer nicht aufflackerte, mussten Kerzen her und Takeshi wandte sich einem Com zu, welches an der Tür befestigt hatte. Er verlangte nach dem Sith und danach zu wissen was los sei. Erst als der Sith eintrat, dunkel, voller Schatten verschwand Takeshi aus dem Raum und ließ sie mit diesem Alptraum allein. Eingehüllt wie eine Gestalt der Schatten war in den Raum getreten, an ihm haftend die Dunkelheit welche sich jedoch anders anfühlte als jene bei Slayer. Wo der Offizier keine Emotionen zuließ, wo sein Geist schwarz wie die Nacht war, eingehüllt in tiefe Nebel, war jener hier ganz anders. In ihm konnte sie spüren, konnte fühlen, von ihm gingen Wellen aus, die Seren erreichten, die nach ihr griffen. Er war der typische Sith, wenn es darum ging, was er ausstrahlte, war nichts besonderes in dieser Hinsicht und war es dennoch. Grausamkeit ging von ihm aus, er bewegte sich auf einer Ebene, die als Brutal und Lüstern einzustufen war, wenn es darum ging Gewalt auszuüben und jene zu genießen. Er spiegelte wieder, was für viele in Graus war. Abgrundtiefes böse. Serens Blickt traf auf seines, welches im verborgenen seiner Kapuze lag, sie hörte sein Schmatzen, welches sehr leise erfolgte als er genüsslich die Atmosphäre in sich aufsog. Nichts schien ihn zu stören, noch zu irritieren, denn seelenruhig öffnete er ein Kästchen und holte vorsichtig etwas daraus hervor. Seren hatte Mühe etwas zu sehen konnte aber dennoch kleine Fläschchen erkennen, welche er zärtlich behandelte, so als ob sie ein größter Schatz seien. Dann erst sprach er sie an. Sagte etwas davon dass sie die Prinzessin sein musste. Wollte wissen ob sie seinen Namen wissen wolle. Dann kicherte er und entblößte sein Gesicht. Sie wollte seinen Namen nicht wissen, für was auch, denn sie wusste, dass selbst wenn er ihn ihr sagen würde, sie ihn niemals wieder sehen würde, wenn er mit ihr fertig war.

Im Kerzenschein konnte sie nur seine aschgraue Fratze sehen, denn genau so sah sie aus. Ein paar gelbe Augenpaare starten ihr entgegen, welche durch die falten nur noch unheimlicher wirkten. Sein Gesicht war narbig, gezeichnet von der Dunklen Seite, welcher er sich hingab. Grinsend sah er sie dann an, ließ dabei zwei spitze Zahnreihen aufblitzen, während er sie mit seinem Blick abwog, sie förmlich mustert bis ins kleinste Detail. So sah jemand aus, der seine Beute inspizierte! Seine Hand glitt durch das graue Haar, mit bedächtigen Schritten näherte er sich ihr, nachdem seine Vorbereitungen abgeschlossen hatte. Seine Augen funkelten, denn er konnte deutlich ihre Angst und ihren Kühnen Trotz spüren. Für einen kurzen Moment wallte seine dunkle Robbe auf, ließ den eigenen Schatten blitzschnell übermächtig erscheinen und für einen Moment kam Panik in Seren auf, die geschunden noch immer am Boden lag und nun versuchte zu flüchten indem sie kroch, dennoch wissend, dass ihr dies nicht helfen würde.

Seine Worte halten durch ihren Kopf wie ein Echo als er aussprach, dass er noch lange nicht mit ihr fertig sein. Worte die ihr so bekannt vorkamen, so vertraut als ob sie ihr ständiger Begleiter waren. Blitzschnell streckte er seine linke Hand nach ihr aus, griff nach ihr indem er die Macht einsetzte und sie gefangen nahm. Wieder war sie hilflos ausgeliefert und diesmal endgültig. Wo sie gegen Takeshi noch eine Chance gehabt hatte, war sie bei diesem hier hilflos. In seinem Machtgriff genfangen wandte er sich wieder seinem Alchemikasten zu, holte etwas und hockte sich dann neben sie, indem er ihr behutsam den Mund öffnete, damit er ihr eine sehr hellgrüne Flüssigkeit einflössen konnte. Sie war keine Ärztin aber dennoch kannte sie sich gut genug mit solcherlei aus. Allein ihre Erziehung hätte dies geboten und so versuchte sich zu weigern dieses Zeug hinunter zu schlucken. Vergebens, denn er zwang sie dazu. Der Geruch dieser Flüssigkeit verriet ihr schon dass es ich dabei um etwas handelte, was ihm dazu verhelfen würde sie in gewisser Weise Willenlos zu machen, ihrem Geist zu öffnen. Gleich wie wehrlos sie sein mochte in seinen Augen, sie würde es nicht sein und seine Worte brachten nur die Wut in ihrem inneren zum kochen. Sie sollte träumen, sollte süße Träume von ihm haben, von ihm, Darth Incubus! Nun kannte sie seinen Namen, nun kannte sie ihn! Ihr Blick traf den seinen bohrten sich in die gelben Augen und ließen diese nicht mehr los. Gleich was geschehen würde, er würde sich an sie erinnern, selbst in seinen Alpträumen. Sie würde ihn verfolgen, würde ihm keine Ruhe lassen.


„Darth Incubus…“

Sie widerholte seinen Namen leise und dennoch schwang eine eisige Kälte in ihnen mit, so als ob sie dadurch bewirken wollte, dass ihm das Herz auf der Stelle gefrieren solle. Wenn sie dies gekonnt hätte, sie hätte es getan, aber sie war dazu nicht fähig.

Die Sekunden vergingen, langsam, quälend, schleppend und Seren spürte wie ihr Geist sich öffnete, wie er sich ausweitete und ausweitete und ausweitete. Er war ein Sith, er würde in ihren Geist eindringe, würde sie auf diese Weise vergewaltigen bis er gefunden und heraufgeholt hatte, wonach er suchte. Es war Takeshis Werk, sein Befehl und dennoch, dennoch…

Serenetys Welt verwandelte sich. Ihr wurde sonderbar. Sie fühlte sich als ob sie auf einer Wolke schwebe, als ob sie alles von weit fort betrachten würde und ihr war klar, dass jene Flüssigkeit, die er ihr eingeflößt hatte nun Wirkung zeigte. Dennoch, dennoch musste sie dagegen ankämpfen, musste Herrin ihrer selbst bleiben, durfte den Verlockungen nicht nachgeben. Sie Atmete, versuchte etwas nur um erneut Schmerzen zu ernten und dennoch waren jene Schmerzen es, die sie nicht weiter fort führten, ihr einen Halt gaben. Auf jene Schmerzen würde sie sich konzentrieren, dort ihren Halt finden um nicht gänzlich zu einem Geschöpf der Sklaverei zu werden. Sie schluckte und ihre Augen sahen noch immer in die Seinen, sie ließ nicht von ihm ab, auch wenn ihr Blick tiefer und tiefer in den seinen sank, so nahm sie dennoch wahr, was um sie herum geschah. Wie ihr dies möglich war, warum sie seiner Flüssigkeit nicht gänzlich verfiel wusste sie nicht, aber des spielte auch keine Rolle. Sie wusste was zählte, wusste woran sie sich halten musste und genau darauf konzentrierte sie sich. Er sollte die Hölle kennen lernen, eine Hölle die er noch nicht kannte, und sie würde sie ihm zeigen.


[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) mit Serenety]
 
[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) mit Serenety]

Eisige Stille hatte sich innerhalb weniger Minuten in den dunklen Räumlichkeiten ausgebreitet, wo sich der finstere Alchimist und dessen neuer Gast – die junge Serenety Akaji – aufhielten. Bloß das ziemlich leise Rascheln einer schwarzen Robe sowie ein unmerkliches Stöhnen vonseiten der Frau, die bewegungslos auf dem Boden lag, störten manchmal diese unheimliche Lautlosigkeit. Doch im Moment ließ sich der unheimliche Sith in seinen gewohnten Vorbereitungen zum geplanten Ritual nicht aus dem Takt bringen. Jede Bewegung bei den unzähligen Fläschchen schien längst in seinem Bewusstsein tief verankert zu sein. Hin und wieder hörte man ein ekelhaftes Kichern, das von dem finsteren Alchimisten ausging.

„Erste Phase abgeschlossen“, kommentierte Darth Incubus seine Schritte murmelnd und sah erneut zu der bewusstlosen Frau. „Die Patientin gleitet langsam in den gewünschten Zustand über...“

Leise, fast verstohlen näherte sich die aschgraue Fratze zaghaft der jungfräulichen Schönheit. Dabei stieg ihm mit jedem Schritt mehr und mehr der sanft Duft ihres teuren Parfüms in die Nase. Zaghaft beugte sich der Sith über die liebliche Gestalt. Ließ vorsichtig seine langen Krallen durch das volle, pechschwarze Haar fahren. Fuhr mit danach mit der rechten Hand über die Wange. Ihre Haut fühlte sich wie Seide von höchster Klasse an. Entzückt kicherte er. Noch nie hatte er einen Patienten dieser exzellenten Güte von seinem Partner Takeshi erhalten. In ihm stieg eine ungewohnter Euphorie auf heimlichen Wegen langsam empor. Doch urplötzlich musterte er die junge Frau erneut sehr kritisch mit seinen gelben Augen. Ein fremder Eindruck hatte sich geschickt unter diesem stürmischen Meer aus reinstem Gefühlsrausch verborgen.

„Was ist das?“, wisperte er fragend und beugte sich ein weiteres Mal über die bewusstlose Gestalt.

Konzentriert fuhr Darth Incubus mit einer Hand über den bewegungslosen Körper.
'Wärme – nichts als Körperwärme', bemerkte er mit einem tiefen Brummen. 'Habe ich mich etwa vertan?' Er zögerte kurz in seinem Handeln. Runzelte dabei die faltige Stirn. Erneut huschten sein gründlicher Blick im Bruchteil einer Sekunde über den attraktiven Frauenkörper. Flüchtig benetzte er sich die sehr rauen Lippen mit der spitzen Zunge. Durch den Pakt mit der dunklen Seite – so nannte er seine besondere Gabe – spürte er, dass sich der Geist seiner Patientin fast gänzlich geöffnet hatte. Jedoch sah er fast im selben Moment, dass sich das eine oder andere Körperteile manchmal ganz flüchtig bewegte. Er hielt in seinem Handeln inne. 'Schon wieder...', registrierte er bewusst die nächste Bewegung. Flink wandte er seinen Blick zu den Fläschchen. 'Muss ich die Dosis etwa erhöhen?' Erste Zweifel kamen in ihm hoch – gesandt aus der Grauzone seiner schwarzen Seele. Noch einmal rechnete ihre Größe und das Gewicht im Verhältnis zu seiner Medizin.

Gleich einer gewaltigen Giftspinne spann er mehrere Machtfäden zu einem Kokon, um seinen Gast besser kontrollieren zu können. Ein Faden nach dem anderen beraubte ihr mehr und mehr den Platz, den sie scheinbar für ihre Körperbewegungen brauchte. Er ließ sich bei dieser Vorsichtsmaßnahme viel; sehr viel Zeit. Behutsam schlich der finstere Sith Runde für Runde um die auf dem sehr kalten Boden liegende Serenety. Ließ sie nicht aus den Augen, während sich gleichzeitig die nächste dünne Schicht dunkler Machtfäden um den zierlichen Leib schlang. Nachdem das Maß, das er zur Vorsicht nahm, gefüllt war, hockte er sich erneut neben sie. Dieses Mal wollte er endlich die Aufgabe, wegen der man ihn geholt hatte, erfüllen. Sanft legte er seine Finger auf Serenetys Gesicht, schloss parallel das eigene Augenpaar und suchte sich – in der Macht – einen Zugang zu ihrem Geist. Langsam zog sich dabei eine finstere Materie über das Bewusstsein der jungen Frau. Es hinterließ bloß eine karge Geisteslandschaft. Gierig sog er jede Information auf, die er finden konnte. Leise schmatze er ganz genüsslich bei dem einen oder anderen Gedanken.


[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) mit Serenety]
 
Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Gang - Takeshi, Bodyguards

Als die Nichts ausstrahlenden Lampen, die leer gefegten Monitore und das statische Rauschen der Kom-Anlage von vier kleinen Erschütterungen unterzeichnet wurden, keimte eine unheimliche Erkenntnis in Takeshi, es ging ihm ein Licht auf. Gehetzt bog er um die Ecke, hinter der er zögernd stehen blieb und wieder zur Umkehr ansetzte, sich dann schwer schnaufend an die Wand lehnte.

"Takeshi, was ist, wollen wir nicht mal bei der Sicherheit vorbeischauen?"

Er wandte sich zu dem alten Freund hin. Wie die meisten Exoten war auch er nicht so hoch gewachsen wie man es anderswo von Sicherheitspersonal erwartete. Aber die Breite seiner Schultern suchte seinesgleichen und es gab kaum einen Menschen, der sich durch eine ähnliche Treue auszeichnete. Das galt für beide. Manchmal fragte sich Takeshi, ob sie denn gar keinen Egoismus kannten. Das war eine Eigenschaft, die fand man außerhalb ihres Kulturkreises nicht mehr. Und gemeinsam mit diesem Haus könnten die letzten Überreste ihrer großen Kultur schon bald in Flammen aufgehen. Und er war Schuld daran! Serenety und ihr Kriegerfreund hatten ihn dazu getrieben! In seiner Anspannung gruben sich Furchen in das eigentlich junggebliebene Gesicht, er wirkte plötzlich bedeutend älter als er war, als passte sich seine äußere Gestalt seinem alten Geist an. Schlapp hingen die Arme von seinem Körper ab und jede Energie schien aus ihm entwichen zu sein, nur die Wand hielt seinen fahlen Leib noch in der Luft. Nervös zuckte das rechte Auge, tausend geschärfte Messer schnitten sich schmerzhaft die Luftröhre hinab und bohrten sich durch seine Lungenflügel, die Luft - wie aus Blei - presste auf seine Schultern, einen stechenden Schmerz den Rücken hinabfahren lassend.

Dort werden sie zuerst hingehen.

"Dann sollten wir fliehen!"

ICH BIN KEIN FEIGLING

Diese Genugtuung würde er Ihm und Ihr nicht geben. Er war ein Mann der Ehre, im Gegensatz zu Kriegstreibern ehrte er seine Kultur. Weglaufen war keine Option. Alle Wege des Schicksals führten zu diesem Moment. Es war kein Zufall, dass man sie gefunden hatte. Während der Sith Serenety zur Liebe führte, schnitt er Ihm den Kopf vom Körper und warf ihn am Ende Serenety vor die Füße, dass sie als neu erwachte Persönlichkeit nach ihm trete. Er musste sich nur erheben, die kleine bösartige Stimme der Angst überwinden, die ihn an diese Wand fesselte und seine Glieder erlahmen ließ. Schluck die Tränen deines Unglücks und greife nach der Zukunft!

Vorwärts, wir müssen vorwärts.

Schweren Herzens stieß er sich von der Wand ab und suchte, mit der Hand melancholisch am Wandteppich entlangschweifend, einen Gang, der ihn ins Zentrum des Anwesens führte, an dem fast alle Eindringlinge irgendwann vorbeikommen mussten. Sein Herz pochte Adrenalin durch den Kreislauf, schärfte seine Sinne und entschärfte die Angst und die Fantasien des Scheiterns, von einer Wiederholung der Geschichte in neuer Gestalt.

Der Lichtlsaal sollte sein Schlachtfeld werden, in dem Gut und Böse zur letzten großen Schlacht aufeinandertrafen. So wollte es das Schicksal und so sollte es geschehen. Doch dieses Mal würde das Gute siegen!


STEHT NICHT SO DUMM RUM. Wir brauchen Deckung!

Aufgebracht versuchten er die Tische neu anzuordnen, doch blieb ihnen nicht mehr genug Zeit. Ein Blasterschuss traf den Kronleuchter und ließ ihn klirrend in die Tiefe stürzen. Er rollte sich zur Seite, ein wildes Feuergefecht entbrannte. Qualmender Rauch stieg von dem entzündeten Holz einiger Tische in die Höhe, durch den Stromausfall waren auch die Feuerbekämpfungsanlagen ausgefallen. Takeshi hustete als der Rauch reizend durch seinen Rachen fegte. Die Luft flimmerte, so dass er die Angreifer nur verschwommen wahrnehmen konnte und doch wusste er, dass es ER (Toji) war.

Umeko fiel als erster und auch wenn sie den Chiss außer Gefecht setzen konnten, Saburo sollte schon bald folgen. Nicht eine große Blutlache begleitete die sauberen Blastertreffer, nur das leise Entweichen ihres letzten Atems und der Gestank entleerter Blasen. Mit den zwei Freunden starb auch ein Stück Takeshis. Immer und immer wieder musste er miterleben wie ER ihm alles, eins nach dem anderen, aus den Händen riss, alles, das er liebte. Maßlos war sein Hass. Niemals könnte er vergeben, niemals sich ergeben. Er wollte Ihm die ganze Wut und den ganzen Hass seiner Seele in den Mund stopfen, auf dass er daran ersticke. Er verteufelte ihn, das Monster seines Lebens, das ihn verfolgte und auch jetzt, an jenem abgelegenen Ort, wieder gefunden hatte. Doch dieses Mal bereitete das Schicksal ihm die Möglichkeit auf Rache. Takeshi wollte sie ergreifen und Ihn im Feuer seines Hasses verbrennen.

Ein silbernes Katana seiner großen Familie hing dekorativ an der Wand des weitläufigen Saals, wartete darauf die Familiengeschichte mit Blut zu besiegeln. Takeshi wollte, dass Er vor ihm kniete, um sein Leben flehte und letztlich winselnd den Kopf verlor. Nach vorne gepeitscht von unsterblicher Wut griff er nach der antiken Waffe, mit der er seinen Hass in Ihn hineinrammen würde.


DU und ich, wieder einander gegenüber, als letzte übrig. Die Hände der Zeit haben uns hierher geführt. Unser Schicksal ist noch nicht vollendet.
Werf diese unziviliserte Waffe weg und greif dir ein Schwert ... wie in den guten, alten Zeiten.

Oder ich lasse befehlen Serenety auf der Stelle zu töten!


Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Gang - Saal - Takeshi, Toji, Ohnmächtige oder Tote
 
[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) mit Serenety]

Obwohl ihr sonderbar war, sie sich fühlte wie in einem Rausch, so als ob sie neben sich stand, betrachten konnte was mit ihr geschah, was er mit ihr tat, so hatte es gleichzeitig etwas unheimliches. Erschreckend war es und dann wieder nicht. Sie fühlte sich frei und dennoch gefangen unter diesen Drogen, die ihren Körper durchströmten, ihr Blut zum kochen brachten, welche ihr Adern scheinbar Zereisen wollten. Ihr war Heiß, unvorstellbar Heiß. Sie hörte seine Worte, die in ihren Geist eindrangen, davon sprachen, dass die erste Phase abgeschlossen sei, die Patientin langsam in den gewünschten Zustand überglitt. Oh da irret er, gleich was er sich wünschte, es war nicht dass, was er sich vorstellen würde. Jedes Mittel, welches er einsetzten würde, würde scheitern. Wieder hörte sie seine Worte, hörte wie er sich fragte was dass sei. Sie fühlte wie seine Hand über ihren Körper glitt. Er war verunsichert, irritiert. Er glaubte Macht über sie zu haben und musste doch feststellen, dass dem nicht so war. Aber er versuchte sich daran zu klammern, daran fest zu halten und sie hoffte, dass er dies auch weiterhin tat.

Seine Fäden spannten sich wie ein Kokon um ihren Geist, hüllten ihn ein, versuchten ihn zu kontrollieren. Er mochte es schaffen ihre Körperbewegung einzuschränken, aber er konnte nicht ihren Geist einschränken der frei war. Er saß neben ihr, als er sanft seine Finger auf ihr Gesicht legte, die Augen schloss und sich einen Weg zu ihrem Geist suchte. Langsam zog sich die finstere Materie über ihr Bewusstsein. Er drang in sie ein, sog genüsslich alles in sich auf und Serenety hatte das Gefühl, dass mit jedem Schritt den er machte, mit jedem weiteren vordringen in ihren Geist, etwas in ihr brach. Sie wollte schreien, konnte es aber nicht. Schmerzen stiegen in ihr auf, wurden stärker. Dies war der Anfang, der Anfang einer Vergewaltigen die nur ein Sith zustande bringen konnte, eine Macht, die sie so nicht kannte, und der sie wehrlos ausgeliefert war. Was nur sollte sie tun? Wie sollte sie damit umgehen!? Serenetys Geist schrie und jene Schreie halten lautlos durch die Macht. Wo die körperlichen Schmerzen ihr die Sinne geraubt hatten, verschwanden diese nun und wurden von den schmerzen des Geistes ersetzt, welche weit aus gewaltiger waren.

Ihre Haut war blass, ihr Körper zuckte unkontrolliert. Herrin über ihren Körper was sie nicht mehr, doch über ihren Geist und jener begann nun sich zu währen. Jetzt wo der Sith die Grenzen überschritt lehnte sie sich auf. Ihr Geist schrie, schrie ihm ihre Wut entgegen. Er musste sie hören, würde sie hören und würde sich daran wohl noch erfreuen, doch dies war ihr gleich, kam ihr nicht einmal in den Sinn, spielte keine Rolle. Wichtig war nur eines, nämlich, dass jene Schmerzen aufhörten und dennoch würden sie es nicht tun. Er war ein Sith, er hatte einen Auftrag und jenen würde erfüllen um seinen Herrn zu erfreuen.

Wie nur sollte sie ausbrechen!? Sie wusste es nicht, denn sie hatte keine Ahnung. Sie verstand die Macht der Sith nicht, zumindest nicht so. Diese Erfahrung war neu, gänzlich neu für sie und sollte sie diese überleben würde sie alles dafür tun, alles, dass dies nie wieder möglich wäre! Für einen kurzen Moment kam ihr ein Gedanke, Slayer! Er war ein Sith, er kannte sich aus, sie würde mit ihm reden!

Slayer! Ein Mann denn sie kannte, denn sie kennen gelernt hatte, der etwas besonderes war. Slayer…, ihre Gedankenwelt nahm merkwürdige Konturen an. Sie wurden seichter, verronnen, wechselten. Toji! Jener Name kam ihr in den Sinn, blieb hängen, setzet sich fest und vernebelte ihre Sinne. Toji…, er gehörte zu ihr, war Teil ihres Lebens, Teil ihrer Vergangenheit, Teil ihre Zukunft. Ihre Sinne tanzten, tanzten und tanzten. Sie schwankte, sie fiel, fiel und fiel…

Toji…, sie sah ihn, sah ihn durch einen Nebel und dennoch erkannte sie ihn. Er wartete, schien auf sie zu warten und sie, sie versuchte durch den Nebel zu ihm zu gelangen. Versuchte ihn zu erreichen und dennoch schaffte sie es nicht. Das Bild verschwamm und vor ihr erschien Takeshi. Sie schrie, sie schrie und schrie. Sein Gesicht macht ihr Angst, sie versuchte zu flüchten, es war sinnlos. Umso mehr sie versuchte zu fliehen, umso schlimmer wurde es. Dann blieb sie stehen, keuchend nach Luft ringend. Sie durfte nicht davon laufen, durfte nicht flüchten. Sie musste sich stellen.

Ihre Gedanken kehrten zurück, kehrten zurück zu ihm, zu Toji. Sie musste sie festhalten, sich an ihm festhalten. Er war für den Moment das letzte Stück an Halt was sie besaß, wenn sie es verlor, würde sie auch sich verlieren. Welche Qualen auch immer sie noch ertragen würde, übe sich ergehen lassen musste, sie würde es schaffen, würde…



[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) mit Serenety]
 
Horuz System • Despayre • Oberfläche • Slayer, Amy, Einsatzteam

Glück war immaterieller Wunschzustand, der den Motor des Lebens und Strebens mit Antriebsstoff versorgte, die menschliche Seele herausforderte ihre Arme auszufahren und nach einer Zukunft zu verlangen, die es noch nicht gab. Trotz der Unstofflichkeit dieses Geisteszustands, der Impermanenz des Gefühls, hegte jeder Mensch die Absicht sein Leben der Suche nach der Fiktion des Glücks zu widmen und in vielen Fällen selbiges zu opfern, denn das Unglück war ein wesentlich treuerer Begleiter. Die Ironie, welche dem Universum die Nägel, die es zusammenhielten, übereignete, hatte dem fluktuierenden Glück nur eine Konstanz geschenkt. Zustände ihrer kurzweiligen Erfüllung folgten aus einem Übergang, einer Verlagerung aus dem reißend ewiglich strömenden Fluss versickernder Zeit in den surrealen Moment der Gegenwart, der ebenso irreal und ungreifbar zwischen der Erinnerung und dem Eintritt in ein neues Zeitelement existierte oder dessen Existenz man zu glauben hatte.

Doch gleich wie dieser Übergang vonstatten ging, Glück wurde stets in Schmerz geboren.

Die Frau, die in Schmerzen ihrem Kind Leben schenkte oder Glück als Resultat intellektueller, sportlicher, sonstiger Anstrengungen, der Schmerz ward immer als Vorleistung einer ungesunden Symbiose zu finden, weshalb in manchen Momenten Schmerz und Glück zu einem verschwammen und manchmal sich die Menschen in ihrer getriebenen Glückssuche im Schmerz verloren.

Umso freier war der Mensch hatte er sich vom Schmerz und Glück erlöst, diesen triebhaften Begleitern, die dem Wahnsinn neue Kundschaft schenkten. Über all den Zuständen, die das Leben befeuerten, stand nur einer, der wahrhaft unendlich war. Und dieser dunkle Begleiter, der seine knochigen Finger herablassend auf das Leben ausstreckte und ihm ein Ende setzte, war Slayers Verbündeter, sie war die verführerische Präsenz an seiner Seite.
Frei vom Leben und seinem Wahnsinn stand auch Slayer über diesem und wurde unantastbar.


Genieße den Moment endenden Lebens. Er zeigt dir woraus das Universum besteht und welche Elemente über die Zeit hinaus bestehen bleiben, wenn alle Existenz schon lange ausgebrannt ist.

Seine rabenschwarzen, pedantisch zugeschnürten Stiefel traten über das ausdruckslos werdende, sich entleerende Gesicht des Sicherheitsmanns, der von seiner Adeptin zielgerichtet getötet worden war. Ohne Stolz aber mit der positiven Einstellung Fortschritte in Amies Entwicklung entdecken zu können, ließ er die Leiche hinter sich liegen und rief seinen Techniker heran, dass er dem Stromnetz selbiges Schicksal aufoktruierte. Mit einem Knistern versagten alle elektronischen Leitungen ihren Dienst, wie ein nach außen gedrücktes Bildnis der finsteren Leere in Slayers Brust verdunkelte sich das ganze Anwesen und die tödlich rauen Schlingen der Nacht verzehrten die weichen Züge der Gänge und Säle.

Inmitten der Dunkelheit herrschte aber ein schwarzes Loch, das König all der Lichtlosigkeit war und als Gravitationszentrum der sich ausdehnenden Finsternis diente. Slayers muskulöser Leib erstarrte, es war ihm eine Gelegenheit ausgebreitet worden, die er nicht mehr zu hoffen gewagt hatte. Bereits 2 Jahre war die Nachricht her, die ihm im Quartier auf Bastion, im unheiligen Gemäuer des Sith Tempels zugetragen worden war. Sereneties Hintergrundschreien, das mit voller Absicht wild durch die Dunkle Seite heulte, war eine leise Bestätigung der Richtigkeit seiner Annahme. Die glatte Stirn unter seinem fast kahl geschorenen Schädeldach legte sich in geheimnisumwitterte Falten.


Wir haben ein neues Ziel.

Kühl und ohne weitere Erklärung raunte seine blecherne Stimme durch den Keller und insbesondere Amies Gebeine, ließ sie von Innen nach Außen frösteln.


Dein Zorn muss weiter fokussiert werden!

Es wird in wenigen Sekunden eine Wache zu uns herabtreten, um nachzuschauen, was geschehen ist. Du wirst deinen Zorn auf sie lenken und mit der Kraft deiner Gedanken töten. Reichen deine Gedanken nicht aus wird sie dich umbringen, benutzt du eine materielle Waffe suche ich mir einen neuen Adepten und du wirst durch meine Hand sterben.

Das sollte dir Anreiz und Wut genug bieten.


Horuz System • Despayre • Oberfläche • Slayer, Amy, Einsatzteam
 
[ Horuz-System | Despayre | im Anwesen | Westseite des Hauses | Saal | mit einem Fremden (Takeshi) und Second Lieutenant Thrass (verletzt) ]

Das Herz machte mit einem Mal einen gewaltigen Satz. Ließ seinen Besitzer für eine etwa Sekunde im festen Glauben, dass es nie mehr schlüge. Doch – ganz urplötzlich – fing es sich wieder. Pumpte wieder im üblichen Rhythmus das rote Blut sowie einige Hormone durch die unzähligen Adern. Im Blut befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einmal eine hohe Konzentration an Adrenalin, denn durch Können und einer großen Portion Glück hatte dieser menschliche Organismus gerade ein tödliches Feuergefecht ohne einen einzigen Kratzer überstanden und stand nun seinem Feind gegenüber. Man sah sich in diesem Augenblick Auge in Auge mit dem Gegner – der nächsten Etappe seiner Suche – konfrontiert.

Sie standen sich gegenüber – Toji und der fremde Entführer. Für eine Sekunde herrschte kühle Stille in dem dunklen Saal. Nur Thrass' schmerzliches Ächzen war im Hintergrund ganz leise zu hören. In diesem Moment hatte der exotische Kommandant der „Pandora“ jedoch keinen Sinn für das Leiden, das den Chiss gerade in allen Fasern seines Körpers spürte. Seine gesamte Aufmerksamkeit galt nur dem einen Gegner, welcher in diesem Raum noch übrig war. Lauter, immer lauter schlug das kühne Herz in seiner starken Brust. Gleichzeitig atmete er allmählich unruhiger. Das Adrenalin, das in dem Moment in Massen durch seine Adern floss, ließ ihm keine Ruhe. Er taxierte die fremde Gestalt mit strengem Blick. Ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.

Plötzlich sprang der Fremde auf. Preschte blitzschnell zu einer Wand und riss eine schmale Waffe – ein antikes Schwert – aus der dünnen Halterung. Toji erkannte, dass es sich um ein Katana handelte – die edle, silberne Klinge seiner Vorfahren. Sofort ging der Flottenoffizier in eine übliche Haltung, die man im traditionellen Schwertkampf zur Abwehr kräftiger Schwertstreiche nutzte. Doch er hatte noch immer den schwarzen E-11-Blaster in der Hand. Ein weiteres Mal machte auf einmal das Herz in seiner Brust einen riesigen Satz. Ließ ihn unwillkürlich tief Luft holen. Unter dem Helm, welcher mittlerweile stets schwerer wurde, baute sich weiterhin eine ungewöhnliche Hitze auf. Ließ ihn auf einmal eine Unmenge an Schweiß die Poren herauspressen.


DU und ich, wieder einander gegenüber, als letzte übrig“, knurrte der Fremde und richtete die helle, scharfe Klinge auf Toji. „Die Hände der Zeit haben uns hierher geführt. Unser Schicksal ist noch nicht vollendet. Werf' diese unzivilisierte Waffe weg und greif dir ein Schwert … wie in den guten, alten Zeiten. Oder ich lasse befehlen Serenety auf der Stelle zu töten!“

„Du bist nicht in der Position mir zu drohen“, entgegnete Toji blaffend, entfernte rasch das Magazin und warf das Blastergewehr achtlos zur Seite. „Ich habe ein einsatzbereites Bataillon im Rücken – du, hingegen, nur einen Berg kalter Leichen. Überlege dir deine Wortwahl also!“

Im nächsten Moment trennte sich schlagartig der Imperiale von seinem schweren Helm. Zeigte dem Feind das schwarze Hass, was nass an seiner glänzenden Stirn klebte. Danach griff er mit der linken Hand rasch zu dem Heft, das über seine rechte Schulter ragte, und zog sein eigenes Schwert. Ließ es innerhalb eines Sekundenbruchteils die Hand wechseln. Selten hatte er diese antike Waffe, die man ihm bei seinem letzten Onderon-Besuch geschenkt hatte, in der Hand gehabt. Dementsprechend war das erste Gefühl, das ihn übermannte, ungewohnt. Trotzdem ließ er sich das innere Unbehagen nicht anmerken. Behutsam verlagerte Toji das Körpergewicht auf das hintere, rechte Bein, während er zur gleichen Zeit das Schwert in eine defensive Ausgangsposition nahm. Kurz kam ihm die eine Frage in den Sinn, wann er das letzte Mal einen Schwertkampf bestritten hatte? War es noch auf Onderon oder schon der „Musashi“ gewesen? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Streng richtete er im nächsten Augenblick die Aufmerksamkeit auf den Fremden.

„Greife an...“, provozierte Toji mit einem arroganten Grinsen, das man zum Teil in dem ziemlich spärlichen Licht erkennen konnte. „... wenn du dich traust.“

[ Horuz-System | Despayre | im Anwesen | Westseite des Hauses | Saal | mit einem Fremden (Takeshi) und Second Lieutenant Thrass (verletzt) ]
 
[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) mit Serenety]

Behutsam fuhr die finstere Gestalt mit ihren langen Krallen über das schneeweiße, hübsche Gesicht seiner „Patientin“. Spürte die letzten Reste an Wärme und pulsierendem Leben in diesem schlanken Körper der jungen Frau. Gierig benetzte der Alchimist die trockenen Lippen. Musterte dabei in aller Ruhe jedes einzelne Detail mit seinem dritten „Auge“ – der Macht. Anscheinend hatte die attraktive Frau – völlig unbewusst – sein Interesse geweckt. Nun pulsierte die schwarze Dunkelheit ständig in seinen engen Adern. Ließ ihn für einen Moment sowohl Zeit als auch Raum vergessen. Der Sith war in seinem finsteren, ganz eigenem Element – er herrschte über die Träume einer Fremden.

„Träume... träume süß“, hauchte er unheilvoll in ihre Ohren und streichelte dabei ihre Wangen.

Dann setzten sich – gleich glitschiger Tentakeln – seine Machtfühler in Bewegung. Tasten behutsam ihr Bewusstsein ab. Unbewusst schien seine Patientin eine Mauer errichtet zu haben. Doch der recht erfahrene Alchimist kannte sich mit einer Vielzahl an geistigen Abwehrvorrichtungen aus. Hatte sie damals – als er noch ein im Orden war – an seinen eigenen Jüngern ausprobiert. Er kicherte bei dem einen bizarren Gedanken, während seine Machtfühler erste Löcher in ihrer Verteidigung problemlos entdeckten. Langsam drangen die ersten Fäden durch die Lücken in ihr Bewusstsein ein. Parallel zu diesem Eindringen ließ er die Löcher auch weiten, damit weitere seiner Machtfühler einen sicheren Weg in ihre geheimen Träume finden konnten.

Darth Incubus seufzte genüsslich. Schloss die Augen, um diese völlig unschuldige Welt genießen zu können. Mit den Jahren hatte der dunkle Sith einen Faible für die Träume anderer Wesen entwickelt, denn nun labte er sich genussvoll an ihnen. Zeigte ihnen auf diese Weise seinen eigenen Sinn für die echte Wirklichkeit. Dunkelheit, Leiden, Düsternis, Schmerz, Finsternis, Qual – nur aus diesen sechs schlichten Wörtern bestand – seiner Meinung nach – Universum.
'Und diese eine Ansicht werde ich ihr nun zeigen', dachte sich der Sith und benetzte erneut seine rauen Lippen. 'Danach kann ich mich erst um meine eigentliche Aufgabe kümmern... .' Er kicherte. 'Takeshi wird eine ganz treue Dienerin haben – bis auch ihn die einzig wahre Erkenntnis ereilen wird.'

Schemenhaft bewegte sich seine finstere Präsenz durch die fremde Traumwelt. Er sah Personen, die seiner Patientin anscheinend viel bedeuteten. Es waren Gestalten, die antiken Steinstatuen ähnelten und komplett aus weißem Marmor bestanden. Darunter konnte er ihren sehr autoritären Vater (Han Akaji), einen jungen Mann in Uniform (Toji Murata) sowie einen grimmigen Glatzkopf (Darth Slayer) entdecken. Incubus ließ plötzlich giftigen Efeu an diesen Statuen wachsen. Parallel zu dem Bewuchs verzerrten sich auf einmal deren menschliche Gesichter zu schrecklichen Fratzen. Danach nahm der Horizont, welcher bis dahin einem strahlend blauen Himmel glich, einen sehr düsteren Grundton an. Schwarze Wolken zogen auf. Grelle Blitze erhellten die Finsternis und griffen mit gewaltigen Schlägen ganz plötzlich andere Erinnerungen an. Sein schrilles Lachen war in ihrem Bewusstsein zu hören, denn er eignete sich im selben Moment diese Bruchstücke – wie ein Dieb in einem fremden Haus – an. Immer tiefer drangen bei dieser Prozedur seine Machtfühler.

„Bald bist du mein...“, imitierte der Sith plötzlich Takeshis Stimme und nahm sogar dessen Gestalt an. „Bald teilst du jeden Atemzug, den du je getätigt hast, mit mir!“

[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) mit Serenety]
 
[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) mit Serenety]

…sie würde diesen Sith besiegen, würde ihm aufweisen, dass seine Macht nicht grenzenlos war, dass er gegen sie keine wirkliche Chance hatte, nicht wenn es um den Geist ging. Sie kannte den Geist, es war ihr Fachgebiet, sie wusste was möglich war und gleich was er für Fähigkeiten besaß, sie war ihnen gewachsen. Woher sie diese Sicherheit nahm war ihr nicht klar und dennoch sagte ihr Unterbewusstsein ihr, dass sie jene war, die ihm schon bald deutlich machen würde, dass es Grenzen gab, dass jene Grenzen nicht zu überschreiten waren. Niemals zu überschreiten sein würden, nicht bei ihr!

Behutsam fuhren seine Krallen über ihre Haut und obwohl Seren sich zwischen den Welten befand, konnte sie dennoch jene Berührung fühlen. Es war ein sachter Hauch, wie das Streicheln des Windes, nicht mehr und nicht weniger. Dennoch war es vorhanden. Er bewegte sich zwischen den Welten ebenso wie sie es tat. Er war ihr Schöpfer, jener, der sie hineinversetzt hatte und somit befand er sich auf beiden Seiten. Sie konnte nur noch wahrnehmen was geschah, nicht sehen und dass was sie wahrnahm, nahm sie auf eigeneartige Weiße wahr. Bisher hatte sie dies nur erlebt, wenn andere aus dem Leben geschieden waren oder aber, sie die Gefühle anderer und teile deren Gedanken mitbekam. Diese Ebene, auf der sie sich nun befand war einem Traum ähnlich und doch konnte es kein Traum sein, wie aber sollte man es sonst erklären!? Vielleicht war sie dazu nicht fähig, weil sie die Antwort nicht kannte und ebenso wenig ihr Geheimnis, dennoch ahnte sie, dass es jemanden gab, der ihr erklären konnte was es mit alle dem auf sich hatte. Slayer, der ein Sith war, würde ihr Antworten liefern können.

Die Gedanken der jungen Exotin spalteten sich, als sie fühlte wie die Dunkelheit des Sith, deren schwarze Energie durch seine Adern jagte. Er schien zu vergessen, für eine kurzen Augenblick völlig zu vergessen und dann sprach er. Sprach davon, dass sie träumen, süß träumen solle, wobei er ihre Wange streichelte. Kurz darauf setzten sich Tentakeln der Macht in Bewegung, tasteten behutsam nach ihrem Bewusstsein. Serenetys Geist verkrampfte sich, errichtete instinktiv eine Mauer, doch diese würde kein Hindernis für ihn darstellen. Er war ein Sith, er kannte unzählige Abwehrvorrichtungen und er würde wissen wie er sie durchbrechen konnte. Ein kichern entrang sich seiner Kehle, während seine Machtfühler die ersten Löcher in ihrer Verteidigung entdeckten. Langsam und qualvoll drangen die ersten Fäden durch jene Lücken ihres Bewusstseins. Parallel zu jenem Eindringen ließ er die Löcher größer werden, weitete sie, damit er weitere machtfühle eindringen lassen konnte, die sich einen Weg in ihre geheimsten Träume bahnen sollten. Serenety versuchte ihn fort zu schieben, doch gelang es ihr nicht. Sein genüssliches Seufzen verärgerte sie, machte sie wütend und dennoch war sie Machtlos.

Krampfhaft versuchte sie an dem fest zu halten was ihr wichtig war und verlor dennoch das Ruder. Bilder stiegen vor ihren Augen auf, Bilder ihres Vaters, Slayer, Toji. Er sah was sie sah und glitt tiefer in ihr innerstes als es jemals jemand zuvor getan hatte. Dann veränderte sich etwas. Die liebevollen Gesichter verwandelte sich zu hässlichen Fratzen. Der zuvor blaue Horizont nahm einen düsteren Grauton an. Schwarze Wolken zogen auf, grelle Blitze erhellten die Finsternis und griffen mit gewaltigen Schlägen urplötzlich andere Erinnerungen an. Ein schrilles Lachen drang in ihr Bewusstsein. Tiefer drang er vor, immer Tiefer. Sie hörte eine Stimme, hörte Takeshis Stimme, welche davon sprach, dass sie bald die seine sein würde. Sie bald jeden Atemzug mit ihm teilen würde, jeden den sie tätigen würde. Nein! Niemals! Dies würde niemals geschehen, sie würde niemals zu ihm gehören, niemals! Dies alles war nicht real, es war nicht real. Er versuchte sie zu täuschen, sie in eine Welt zu führen, die sie wahnsinnig machen sollte. In eine Welt, in der sie sich verändern, sich selbst verlieren und zu einer anderen werden würde. Nein! Nein, dies durfte nicht geschehen!

Doch es geschah! Er drang tiefer, brach ihre Mauer end zwei, ries sie nieder und hinterließ einen Schutthaufen. Die erste Mauer war durchbrochen, der erste Schutz gefallen. Die erste Hürde überstanden doch die zweite würde folgen. Rücksichtslos glitt er auf die zweite Mauer zu, suchte auch dort nach Lücken und Löchern. Es reichte ihm nicht die Oberfläche angekratzt zu haben, er wollte mehr, er wollte ihr innerstes, wollte ihre Geheimnisse und jene befanden sich tief verborgen. Er würde diese Mauer brechen müssen, sie niederreisen, wenn er in die Tiefen ihrer Tiefen gelangen wollte und genau dies war sein Ziel. Ihm reichte nicht was er bisher erreicht hatte. Damit würde er sich niemals zufrieden geben. Oh nein! Er war ein Meiser seines Faches, er liebte zu brechen, er genoss es die Seele zu vergewaltigen und genau dies tat er nun mit ihr. Rücksichtlos, gar hemmungslos drosch er auf die Barriere ein. Sie war stark, stärker als alles andere, sie würde sich nicht so leicht niederreisen lassen wie die erste. Hier würde er wahrlich Gewalt anwenden müssen, wenn er zu seinem Ziel gelangen würde.

Die Schmerzen die durch ihre Seele jagten waren qualvoller als alles andere was bisher geschehen war. Körperlicher Schmerz war nichts hiergegen. Stumm schrie sie auf, schrie ihren Schmerz hinaus in die Welt, ein Schmerz, der jene erreichen würden, die fähig dazu wahren ihn wahrzunehmen. Ihr Kopf dröhnte, schmerzte als ob man ihn spalten würde, während der Herr der Qualen, seine Vergewaltigung fortsetzte. Immer und immer wieder drosch er auf ihre Mauer ein und diese zitterte unter der Wucht seiner Hiebe. Sie wusste nicht wie lange sie dem noch standhalten konnte und dennoch musste sie es versuchen.

Wo nur waren ihre Retter!? Hatten sie sie vergessen!? Waren sie tot und sie hoffnungslos verloren!? Toji! Er durfte nicht tot sein! Wie sollte sie leben, wenn er nicht mehr wahr!? Welche Existenz sollte sie dann führen!? Panik mischte sich in ihre Gedanken, Angst kehrte ein und ihre Mauer verstärkte sich nur noch mehr. Als der Sith dies spürte, dies mitbekam verwandelten sich seine Angriffe. ‚NEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNNN….!‘ Dieser Gedanken jagte durch ihren Geist, versenkte alles, als er ihn erreichte, der die Mauer in ihrem inneren verwüstete, sie in Schutt und Asche legte. Unvorstellbare Quallen jagten durch ihren Geist und ließen sie bluten. In der Mauer klaffte ein tiefes Loche. Herausgerissen in einem einzigen Moment, der verbunden war mit einem Angriff, der nicht vorstellbar war. Er vergewaltigte sie auf eine Art und Weiße, die niemandem sonst möglich gewesen wäre. Spielte seine Macht und sein Können aus, hinterließ eine Wunde, die mehr zu reparieren sein würde.

‚NNNNNNNNEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNN….!‘

Ihr Schrei halte durch die Macht, schlug Wellen der Pein aus, erschütterte sie bis in die Tiefen. Dort setzten sie sich fort. Ihre Vibrationen waren auf dem ganzen Planeten zu spüren und in einigen Teilen der Galaxis. Sernetys Geist lehnte sich auf als der Mauer zerbrach, er jagte hervor und überschwemmte alles auf seinem Weg. Wie ein Orkan rauschte sie aus ihrem Körper, jagte durch den Raum und fegte den Sith mit einer Gewalt von den Füßen und gegen die Wand des Quartiers, die nicht menschlich sein konnte. Unmenschlich war sie. Der Sith blieb bewusstlos liegen und sobald er die Macht über sie verloren, sobald ihre Wellen von ausgegangen waren erhielt sie die Macht über ihren Körper zurück. Ihre Augen öffneten sich, ihr Geist pulsierte. Sie sah wieder, befand sich in der Realität. Ihr Körper schmerzte, ebenso ihre Seele, die tief geschunden war, mehr noch als geschunden. Mühsam kroch sie vorwärts. Blut floss erneut aus ihrem Mund, wo sich die Wunder wieder geöffnet hatte. Sie musste husten, spuckte Blut, welcher ihre aus dem Mundwinkel lief. Ihr ganzer Körper war ein einziges Frack. Mühsam und unter Quallen erreichte sie die Tür, schob sich nach oben um auf die Beine zu kommen. Die Luft blieb ihr weg und sie kämpfe darum nicht ohnmächtig zu werden. Es dauerte lange, sehr lange bis sie endlich stehen und wieder atmen konnte. Der erste Gedanke, der ihr durch den Kopf schoss war, dass sie fort musste. Sie musste diesen Raum verlassen, fort von ihrem Peiniger kommen, der wieder zu sich kommen konnte und dies jeden Moment, denn sie wusste nicht wie schwer sie ihn getroffen hatte. Sie wusste nicht einmal wie sie dies geschafft hatte und sie wollte es nicht einmal wissen. Es zählte nur noch eines, fort, fort zu kommen an einen sichern Ort.


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Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Saal - Takeshi, Toji, Ohnmächtige oder Tote

Takeshi lächelte süffisant, wenn der Krieger Toji für Serenety je etwas auch nur ansatzweise mit seinen eigenen Gefühlen vergleichbares empfunden hatte, hielt er etwas wertvolleres in seinen Händen als eine Milliarde Sturmtruppen, Tojis Herz. Doch wusste er nicht, ob ein Krieger zu diesen Tiefen überhaupt noch fähig war, wurde sein Geist im Drill doch abgestumpft. Doch nun war kein Platz für Mitleid, er wollte ihm zeigen wozu die pumpende Kraft unendlicher Liebe fähig war.

Das geschickt ausbalancierte Katana wog in diesem berauschenden Moment, auf den er so lange gewartet hatte, kaum noch etwas, seine Finger schlossen sich um den golden verzierten Griff als wäre genau das seit jeher ihre Bestimmung gewesen. Es war eigentlich ein ungleicher Kampf, der heroische Idealist gegen einen ausgebildeten Kämpfer der kaltblütigsten Sorte. Aber er besaß etwas, das Toji nicht kannte, unverfälschte Leidenschaft. Und darum würde er ihm letztlich nicht nur sein Herz brechen sondern auch das Organ durchbohren.

Die Provokationen ignorierte er, es war eine feige Geste seinen Gegner auf diese Weise herauslocken zu wollen, ihn inhaltslos anzugreifen und ihm seinen Mut abzusprechen. Er legte sich mit einer ganzen imperialen Armada an und man zweifelte immer noch an seiner Tapferkeit? Er hatte nichts zu beweisen, das bereits bewiesen worden war! Toji war ein Mann schlechten Charakters, das sah er auf den ersten Blick. Das zeigte alleine schon die Bewegung, mit der er sein Schwert aus dem Halfter zog, wie ein Imperialer nicht wie einer von ihnen. Er besaß keinen Respekt vor ihrer Kultur, er hatte vergessen was es bedeutete die Traditionen zu ehren. Takeshi verkürzte mit einer ungewöhnlichen Verstandesklarheit und Herzensruhe den Abstand zu seinem Gegner, bis er glaubte sogar das Adrenalin in den Venen des Offiziers riechen zu können.


Manche Dinge ändern sich nie. Einst ein Krieger, wieder ein Krieger, nur den Kaiser gegen einen Imperator ausgetauscht.


Seine Abneigung gegen das Kriegshandwerk und die traditionslose imperiale Hierarchie zeichnete sich in der von Ekel verzerrten Mimik deutlich ab. Ein Mensch wie Toji hatte eine Perle wie Serenety nicht verdient und leitete sie in seinem Leben nur auf die falschen Wege, fort von den Werten und Traditionen, von denen er wusste, dass sie auch Serenety im innersten ihres Selbst wichtig waren. Der Mann, der ihm gegenüberstand, buckelte vor den falschen Leuten, die nichts von wahren Werten verstanden.

Aufmerksam sog er jede Bewegung des verabscheuungswürdigen Offiziers auf, eines Mannes, der keine Ehre besaß noch wusste, was sie für einen Mann ihrer Kultur bedeutete.
Mit beiden Händen am Griff, seine rechte nur Millimeter unter dem Stichblatt, die linke am unteren Ende positioniert, hob sich das traditionelle Schwert seiner altehrwürdigen Familie vor sein Gesicht, dass es zwischen den tiefen Augen in die Höhe schnitt und es in zwei Hälften teilte, die strahlende Klinge war beider Seiten Spiegel. Ein Funkeln zierte das Innerste seines rechten Auges ehe das Schwert nach vorne schnellte und Toji aus der Ruhe riss und zu einer Abwehr zwang. Die Schwerter klirrten als sie aufeinandertrafen, es war der Beginn eines längeren Hagels an Schwertattacken, mit denen er Toji vor sich hertrieb, jedes Mal ein Stück mehr seiner Abwehrtechnik abtragend. In dem er Schwertrücken auf Schwertrücken treffen ließ wollte er sich den Weg zu einem Hieb gegen Tojis Hals frei schlagen. Mit einer kurzen Finte, auf welche ein Ausweichschritt folgte, der Takeshi ins Leere laufen ließ, brachte sich der Imperiale letztlich jedoch wieder außer Reichweite seiner Klinge. Wild wirbelte Takeshi um die eigene Achse, das Katana hinter seinem Rücken in einer geschmeidigen Bewegung wieder nach vorne vors Gesicht, dem Gegner entgegen drehend.

Wut schnitt Furchen in das jugendliche Aussehen, das einen alten Geist beherbergte. Sie waren beide aus altem Geschlecht, doch nur er hatte die Erkenntnis erlangt diese Gabe sich zu nutzen zu machen, in Einheit mit ihrem Glauben die Rache zu erlangen, die ihm einst verwehrt worden war. Er brüllte als er zum nächsten Angriff losmarschierte.


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Ruhig; etwas zu ruhig verhielt sich der Entführer. Damit verunsicherte er Toji – jedenfalls für einige Sekunden. Kurz straffte der imperiale Kommandant seine Körperhaltung. Ließ die nötige Spannung in seine Fasern zurückkehren. Gleichzeitig wurde sein Griff um das recht schmale Heft fester. Noch immer stellte die antike Waffe für ihn einen störenden Fremdkörper dar. Bisher hatte er eher mit ein paar Trainingsschwertern aus schlichtem Holz gegen Trainingspartner gekämpft. Das neue Schwert, das man ihm bei seinem letzten Besuch auf Onderon geschenkt hatte, hielt er nun zum ersten Mal in seinen schweißnassen Händen. Er schluckte lautstark. Derzeit trugen eine kräftige Woge Zorn, seine eigene Kühnheit und dazu ein Funken Vorsicht einen hitzigen Kampf aus, der mehr und mehr an der Konzentration nagte. Im Moment wirkte Toji äußerlich gefasst, doch innerlich zerriss ihn allmählich der eigene Mut und die anerzogene Bedachtsamkeit. Wachsam musterte der Offizier seinen Gegner.

Der Entführer hielt sich nach Tojis Provokation zurück. Man konnte sogar das genaue Abwägen des edlen Schwertes in dessen Händen erkennen. In seinen Gedanken vergewisserte sich kurz der junge, imperiale Kommandant, dass seine Haltung defensiv genug war. Toji kannte weder die Fertigkeiten, irgendwelche Talente noch das Kampfverhalten – alles unbekannte Variable, die ihn im Moment an diesem Gegner störten. Dennoch hatte der imperiale Captain keine Wahl. Er musste sich einfach auf das Unbekannte einlassen. Musste seine heimliche Liebe – die wunderschöne Serenety Akaji – ganz einfach aus den Krallen dieses Verrückten befreien. Erneut erlangte sein Mut die Oberhand über die nagenden Zweifel. Sein Blick wurde wieder härter, fester. Sogar die glatte Stirn legte sich leicht in tiefe Falten. Ließ dem Schweiß eine Möglichkeit hinab – in Richtung Kinn – zu fließen. Doch daran störte sich der Offizier nicht mehr.


„Manche Dinge ändern sich nie“, knirschte der Entführer ziemlich kühn, nachdem er mit mehreren Schritten den größeren Abstand zwischen sich und Toji verkleinert hatte. „Einst ein Krieger, wieder ein Krieger, nur den Kaiser gegen einen Imperator ausgetauscht.“

Etwas verwirrt war Toji, nachdem er diese kryptischen Worte gehört hatte. 'Er ist wirklich verrückt', dachte sich der Kommandant der „Pandora“ und änderte leicht seine Haltung. Noch immer klebten seine braunen Augen an dem fremden Gegner. Keine einzige Nanosekunde ließ die Aufmerksamkeit in diesem gefährlichen Augenblick nach. Trotzdem schlich sich Serenety in seine Gedanken. 'Ist sie noch am Leben? Geht es ihr gut?' Unbewusst biss sich der Imperiale auf die Unterlippe. Irgendwie spürte er den mächtigen Hass, der ihm wie ein kühler Wind entgegen schlug. Flüchtig erhaschte Toji einen Blick auf die dunklen Augen seines Gegners. Entschlossenheit – das war das erste Wort, das ihm bei diesem Anblick einfiel. Nun zogen sich die Sekunden zu Ewigkeiten. Etwas dumpf hörte er im Hinterkopf seinen eigenen Puls, während er auf die nächste Bewegung seines Feindes wartete.

Dann schnellte der Entführer plötzlich auf Toji zu. Blitzschnell schwang dieser seine scharfe Klinge in Tojis Richtung. Sofort musste der erfahrene Imperiale reagieren. Augenblicklich löste er sich aus seiner ruhenden Position, ließ das Heft etwas lockerer und wehrte den ersten Schlag klirrend ab. Es folgte rasch ein gewaltiger Sturm weiterer gefährlicher Angriffe. Sehr leichtfüßig bewegte sich Toji durch den großen Saal. Ließ sich förmlich von seinem zornigen Gegner treiben, während er Schlag für Schlag – anfangs etwas unruhiger, dann beherrschter – abwehrte. In sein Gedächtnis kehrten nun langsam die alten Taktiken zurück, die er als Kind gelehrt bekommen hatte. Man konnte – bei einer genauen Betrachtung – erkennen, wie das befremdliche Schwert und er allmählich zu einer ziemlich starken Einheit verschmolzen. Ebenso wurden seine Bewegungen mit der Zeit flüssiger. Toji konnte die Technik seines Gegners schrittweise durchschauen.


'Er lässt seinem Zorn freien Lauf...', bemerkte Toji, während er fast im selben Moment den nächsten Schlag gegen seinen Hals mit seiner Klinge abwehrte. Kurz knickte er unter der enormen Kraft des Entführers zusammen. Ließ sich am Ende sogar auf das rechte Knie sinken. Trotzdem hielt er weiter stand. Biss knirschend die Zähne zusammen. Blickte dem Gegner direkt in die Augen. Mittlerweile zeigte sich auf beiden Seiten die eiskalte Entschlossenheit. Dabei spürte er nicht mehr den Schweiß, der nun gemächlich seinen stählernen Rücken entlang floss. Seine ganze Aufmerksamkeit galt nur dem Entführer – Takeshi! Mit einem lauten Japsen nach Luft brachte Toji die notwendige Kraft auf, die er brauchte, um sich aus der Situation zu retten. Für mehrere Sekunden brachte er wieder etwas Distanz zwischen sich und seinen Gegner. Doch diese paar Schritte überwand Takeshi, brodelnd vor Zorn, mit einem einzigen Satz. 'Die Kunst, die in diesem Kampf steckt, hat er noch nicht erkannt...'

Dieses Mal entschied sich der Kommandant der „Pandora“ für einen Gegenschlag. Ganz ruhig ließ er den Feind auf sich zu kommen. Einer schnellen Finte folgte sofort ein Ausweichschritt, der Toji recht elegant aus der unmittelbaren Gefahrenzone brachte. Ohne einen einzigen Wimpernschlag zu zögern brachte der Imperiale seine Klinge rasch in eine aggressive Ausgangsposition, während sich Takeshi geschwind zu ihm drehte. Zorn zeigte das Gesicht des exotischen Entführers. Doch davon ließ sich der junge Murata nicht mehr beirren.
'Jetzt bin ich am Zug!' Schweigend ging er plötzlich zum ersten Angriff über. Gleichzeitig stürzte sich auch Takeshi – jedoch brüllend – auf ihn. Klirrend fanden die Klingen ein weiteres Mal zusammen. Allerdings nutzte der Imperiale dieses Mal seinen Schwung, um sich an seinem Gegner vorbei zu drehen. Danach schlug er sofort gnadenlos mit dem Heft in den Rücken des Entführers. Brachte diesen kurz zum Stolpern. Eiskalt folgte Toji nun dem Gegner. Ließ ihm keine Ruhe.

Schwertstreich für Schwertstreich suchte eine Lücke in der gegnerischen Verteidigung. Nun war es Toji, der seinen Gegner durch den Saal trieb. Erbarmungslos nutzte er jede Schwäche aus. Jegliche Eleganz, die am Anfang noch vorhanden war, war mittlerweile verschwunden. Reine Effizienz und das Ziel – Serenety – standen in dieser Auseinandersetzung im Mittelpunkt. Aufmerksam musterte der imperiale Kommandant der „Pandora“ seinen Gegner. Dann vollführte er den nächsten Schlag in dessen Richtung. Jedoch wehrte Takeshi auch diesen Angriff ab. Toji nutzte den Moment, um den Gegner nun mit einem Fußtritt aus der Fassung zu bringen. Blitzschnell hob er das Bein und bohrte seinen Schuh in den gegnerischen Bauch. Mit einem kräftigen Tritt ließ er den Entführer langsam in den nächsten Saal stolpern. Kurz zeigte er ein gehässiges Grinsen. Stellte dabei seine Übermacht zur Schau, denn in seinem Tun war er in der Zwischenzeit sicherer geworden. Flink sah sich der junge Offizier in den neuen Räumlichkeiten um, während sich Takeshi wieder aufrappelte. Draußen ging gerade die Sonne farbenprächtig im Westen unter. Dabei fielen nun die letzten Sonnenstrahlen durch die riesigen Fenster ins Innere. Spielerisch fing Toji einen Sonnenstrahl mit seiner Klinge.


„Noch einmal...“, begann er mit dunkler Stimme. „Wo ist Serenety?“

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[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) Bewusstlos, Serenety an der Tür zum Flur]


Doch welcher Ort war sicher? Wo würde es hier einen Fleck, eine Nische, irgendetwas geben, wo sie sicher sein würde!? Spielte jene Sicherheit denn wirklich noch eine Rolle? Die Gedanken der junge Frau liefen wirr durch ihren Kopf, jagten vom einen Ende zum anderen, verschoben sich und verschwanden. Es fiel ihr sichtlich schwer sich zu konzentrieren, denn die Schmerzen in ihrem Körper raubten ihr fast die Sinne, vernebelten ihr Hirn und trotz allem, schaffte sie es sich vorwärts zu kämpfen. Mühsam setzte sie ein Bein vor das andere, brachte sich selbst dazu zu gehen. Die Tür vor ihr öffnete sich und sie glitt nach draußen in den Flur, welcher kahl und leer vor ihr lag. Innerlich hoffend, dass sie nicht zu weit gehen musste um auf Hilfe zu stoßen befahl sie ihrem Körper nicht zu versagen, zumindest noch nicht, sondern sich vorwärts zu bewegen, gleich was sie dies kosten würde. Ihre Lungen brannten bei jedem Atemzug den sie tätigte und sie schmeckte Blut, welches sich in ihrem Mund ansammelte. Ihr Leben hatte sich von jetzt auf gleich in die Hölle verwandelt, hatte sie hinab gerissen in die tiefsten Tiefen der Tiefen. So viel Leid, so viele Qualen ertragen zu müssen, dies an einem Tag in nur wenigen Minuten erdulden zu müssen war etwas, was sie sich so nicht hätte vorgestellt. Niemals hätte sie gedacht in eine solche Situation zu kommen, geschweige denn sie selbst erleben zu müssen. In diesem Moment, in diesen Minuten, die sich quälend dahinzogen, bei denen man glaubte, dass sie Stunden seien, verlor vieles an Bedeutung. Das Leben als solches schien wie ein Film am geistigen Auge vorüber zu ziehen. Wie erst würde man reagieren, wenn man gänzlich dem Tode nahe war!? Was erst würde dann geschehen!? Sie wollte dies nicht einmal wirklich wissen, es nicht wirklich erleben, obwohl sie in der Theorie wusste. Dennoch was es ein Unterschied es selbst zu erleben oder es einfach nur erzählt zu bekommen. So vieles war anders, wenn man sich in einer Situation befand, in der man nur wenig Hoffnung besaß. Der Tod war etwas, vor dem Serenety keine Angst hatte, denn er bedeutete nicht die Ewigkeit. Dennoch war es ein merkwürdiges Gefühl ihm näher zu sein als sonst und es würde sehr wahrscheinlich noch zu Situationen kommen, in der sie auf der Schneide zu ihm stehen würde. Darüber nach zu denken war, als ob man sich auf einer zweiten Ebene befand. Zum einen verrückt und zum anderen dennoch realistisch.

Die junge Akaji schleppte sich durch den Gang vor sich, wobei sie sich an der Wand entlang bewegte, da immer wieder Schwindel einsetzte, welcher dafür sorgte, dass ihr für Sekunden schwarz vor Augen wurde. Sie war müde, so unendlich müde und am liebsten hätte sie sich einfach hingelegt um zu schlafen. Doch dies konnte sie nicht, durfte sie nicht, denn wenn sie diesem Wunsch nachgekommen wäre, wäre sie nie wieder aufgewacht. Sie besaß einen starken Überlebenswillen, der sie erbarmungslos Vorwärts schob und keine Rücksicht darauf nahm, wie es vielleicht sonst noch um sie aussah. Doch genau dies war von Vorteil, war so wichtig für ihr Leben. Sich nicht unterkriegen zu lassen. Seren wusste dass sie nicht mehr allein war, dass zwei Personen sich hier befanden um sie zu retten, sie musste diese nur noch finden, dann wäre es geschafft, fürs erste. Bis dahin musste sie wach bleiben, musste bei Bewusstsein bleiben, durfte keine Schwäche zeigen, so wie sie sich auch sonst keine Schwäche erlaubte. Sie war eine Kriegerin, war eine Kämpferin und als solche war es ihre Pflicht, entsprach es ihrem Kodex aus zu halten, weiter zu machen, nicht stehen zu bleiben und alles zu geben. Sollte ihr Körper versagen sobald sie ihr Ziel erreicht hatte, war dies etwas anderes, doch zuvor, zuvor war dies ein striktes Verbot und an jenem hielt sie fest.

Leise Stöhnend schaffte sie es um eine Biegung, trat hinaus in einen weiteren Gang, welcher sich langsam zu einem Saal erstreckte. Sie blieb stehen, rang nach Luft, konzentrierte sich darauf die Nebel um ihren Geist zu vertreiben, welche dichter wurden. Es war ein Kampf mit sich selbst, ein Kampf mit der eigenen Schwäche, der Schwäche des Körpers, des Geistes. Die junge Frau klammert sich an den Gedanken, dass Toji und Slayer hier waren, dass es Erlösung geben würde, sobald sie die beiden oder einen der beiden gefunden hatte. Serenety hörte ihr eigenes Blut rauschen, hörte ihr Herz laut pochen und den leisen Laut ihres Pulses, wie er schlug. Ein weitere Moment verging, ehe sie dazu in der Lage war weiter zu gehen, sich viel mehr weiter zu schleppen. Der Gang wurde breiter, verwandelte sich gänzlich in einen Saal und dann hörte sie etwas. Sie hörte eine Stimme, hörte wie jemand nach ihr fragte. Bruchteile von Sekunden darauf erkannte sie die Stimme, welche Toji, ihrem Vorgesetzten gehörte. Serenety stöhnte, stöhnte vor Schmerzen und vor Glück. Sie hatte ihn gefunden!

Dann machte sich Panik in ihr breit, unsagbare Angst, welche ihre Kehle hinaufklettert und ihr den Hals zu schnürte. Sie schleppte sich weiter, erreichte die Stelle, an der sie die beiden sehen konnte, welche sich im Kampf gegenüber standen. Ihre Schwerter erhoben, drohend. Serenety keuchte, riss die Augen auf, als alles um sie herum sich veränderte. Von einer Millisekunde zur anderen schoss ein Bild an ihr Vorbei, zeigte etwas, was sie schier in Panik versetzt. Sie sah die beiden, sah wie sie ihre Schwerter schwangen, wie Takeshi einen Ausfall machte, ablenkte und sie sich dessen Klinge brutal in Tojis Körper bohrte. Sie hörte, seinen Schrei, einen Todesschrei, denn jener Hieb war tödlich. Serenetys Adrenalin jagte nach oben, schoss durch ihre Adern und weckte damit die letzten Reserven ihres Körpers, verjagten die Schmerzen. Noch ehe das Bild gänzlich verschwunden war rannte sie humpelnd los. Die Todesszene fraß sich in ihre Gedanken, blieb dort und würde nicht wieder verschwinden. Sie wurde nur noch gelenkt, ihre Instinkte übernahmen ihre Handlung, als sie auf die beiden zueilte und sich im nächsten Moment, vor Toji warf, ehe Takeshis Schwert herab sauste und anstatt ihn sie traf. Das Katana drang durch ihren Körper zerriss ihr Fleisch, schädigte wichtige Organe. Ihre Augen trafen die ihres Vorgesetzten, dessen Gesicht aussah als hätte er soeben den Tod in Gestalt gesehen.

Serenety hustete, wobei Blut aus ihrem Mund quoll. Mit dem Rücken stand sie zu Takeshi, das Schwert in ihrem Rücken steckend, nach vorn hin leicht herausstehend. Ihre braunen Augen sahen aus wie ein Feuer in der schwärzesten Nacht. Ihre Nase, welche gebrochen war und ebenso ihr Kiefer hatten sich mittlerweile in die Farben, dunkelblau, grün, gelb und schwarz verfärbt. Ihr langer Zopf hatte sich halb aufgelöst, ihre Kleidung hing in Fetzen von ihrem Körper und jede Stelle frei von Stoff war und die man sehen konnte besaß die gleiche Farbschattierung wie ihr Gesicht. In ihren Augen lag keine Angst, keine Panik mehr sondern nur noch das Glück ihm das Leben gerettet zu haben, selbst wenn dies bedeutete, ihr eigenes für ihn zu geben.


„Ver…z…e…ih…Ver…zeih…mir….!“

Quallvoll kamen diese Worte, mehr brachte sie nicht über ihre geschwollenen, aufgeplatzten Lippen. Noch immer sah sie ihn an, als sie langsam die Kraft verließ und sie gegen seine Brust viel. Das Atmen tat ihr weh, so wie alles andere. Die Schmerzen kehrten zurück, jagten erbarmungslos durch ihren Körper, wüteten gnadenlos. Selbst das Adrenalin konnte jene nicht mehr unterdrücken. Wenigstens hatte sie die Genugtuung gesiegt zu haben und ihn gerettet zu haben, denn Mann, der nicht nur ihr Vorgesetzter war, sondern etwas gänzlich besonderes.


[ Horuz-System | Despayre | im Anwesen | Westseite des Hauses | Saal | Takeshi, Toji und die verletzte Serenety in seinem Arm, im Nachbarsaal Second Lieutenant Thrass (verletzt) ]
 
Despayre - abseits des Hauptkerns - am Rand der Natur - großes Anwesen - Saal - Takeshi, Toji, Ohnmächtige oder Tote

Auch körperliche Kraft oder die Kraft der Leidenschaft waren nur ein unvollständiger Ersatz für die jahrelange Ausbildung eines Kriegers, selbst mit der Waffe seiner Wahl. Unter anderem darum gelang es Toji nun besser in den Kampf zu finden und die von Kraft gekennzeichneten Attacken seines Gegners bei jedem Vorstoß etwas unwirksamer zu machen. Irgendwann dann geschah es und Takeshi trat den ersten Schritt nach hinten. Seine ganze Willenskraft begehrte dagegen auf nur Reagierender zu sein, am Ende aber war es fast unbemerkt geschehen. Toji gestaltete nun den Kampf, es war nicht leicht gegen seine unorthodoxe Art und Weise zu kämpfen. Es war ein durch und durch hässlicher Stil, passend zu der abstoßenden Art, die Tojis ganzes Wesen prägte und mehr an einen Außenseiter, einen Gaijin, erinnerte als an einen ihrer Kultur. Wie konnte sich Serenety nur in so einen verlieben?

Aber der Stil zeigte seine Wirkung, man durfte sich keine Bewegung zu viel erlauben, ohne in die Gefahr zu geraten in einen Konter zu rennen. Diese unanschaulich geradlinige Angriffsart zwang einen dazu wie ein Angsthase zu kämpfen, nach jeder misslungenen, traditionellen Technik etwas weniger Risiko zu gehen. Takeshi pustete aus Frustration und weil ihm langsam die Kondition ausging. Die Arme zitterten unter dem Gewicht des Schwerts und seine Knie wurden weich wie Wackelpudding. Als hätte sich jetzt selbst die Luft gegen ihn verschworen schien er auch gleich ganze Bleikübel auf den Schultern mit sich bewegen zu müssen und es war immer schwerer den schnellen Bewegungen Tojis zu folgen, die manchmal ineinander zu verschwimmen schienen und Streifen hinter sich herzogen. Schwarz-weiße unsymmetrische Lichtflecken blinkten am Rande seines Sichtfelds, die träge werdenden Schritte heulten mit jedem Tritt ihm, unter rauschender Begleitung seines strömenden Bluts, durch den Schädel.

Er musste Zeit gewinnen und versuchte seine Taktik auf weniger kraftverzehrende Verteidigungstechniken auszurichten, was dazu führte, dass Toji nun nicht mehr nur den Kampf an sich riss sondern seinen Gegner vor sich hertrieb. Takeshi atmete schwer, das fast geräuschlose aber doch hörbare Sausen und Vibrieren der schmalen Katanaklinge und ihre fahle Reflexion im schmalen Licht des Raums schwangen ihm einige Sekunden zu lange in den Gedanken herum, so dass er auf den nächsten Angriff zu langsam reagierte und gegen einen Tisch stieß. Nur Glück war es zu verdanken, dass der Schmerz ihn rasch genug in die Gegenwart zurückholte und so Tojis Schwert den Tisch und nicht seinen Körper spaltete. In der Zeit bis er dieses wieder hervorgezogen hatte rannte er ans andere Ende des Raums und holte dort mehrmals tief Luft. Mit der kontrolliert langsamen, intensiven Atmung verschwanden langsam die Lichtpunkte und seine glasig gewordenen Augen wurden etwas klarer, er wirkte nun wieder wesentlich wacher.

Locker lag der Griff in seiner rechten Hand, die linke nach dem Bein tastend, an dem er sich angeschlagen hatte. Er konnte keine Wunde erkennen und richtete seine Aufmerksamkeit daher gleich wieder dem Dieb zu, dessen Tod seinen Erfolg komplettieren würde. Er wartete darauf, dass der Soldat den nächsten Schritt tat. Auch Müdigkeit konnte den Hass nicht schmälern, alles verging, aber dieses Gefühl konnte Jahrhunderte überdauern, kein Gras war über den Hass gewachsen, den er diesem Mann entgegenbrachte. Alle Liebe für Serenety, all die Demütigung und die vielen Niederlagen, all die Zeit und die vielen Anstrengungen, sie vereinten sich und er bürdete sie alle dem Feind auf, auf dessen Tod er schon so lange wartete. Ein kurzes überraschendes Grinsen huschte über sein Gesicht als er sich innerlich vorstellte Serenety den Kopf ihres einstigen Geliebten anzubieten.

Das Gefecht ging schließlich in seine nächste Runde, mit der Kraft des Hasses in seinem Rücken fochten zwei sehr unterschiedliche Stile gegeneinander. Takeshi meinte mehrmals wieder etwas die Oberhand gewinnen zu können, nur um jedes Mal in einer Falle zu enden. Doch jetzt zeigte auch der Soldat erste Müdigkeitserscheinungen und konnte seinen Angriffen nur noch knapp ausweichen. Und als sich die Deckung öffnete, sah Takeshi nur noch diese Möglichkeit, ohne noch irgendetwas anderes wahrzunehmen als die frei gewordene Brust, die er zerteilen wollte, auf deren austretendes Blut er so sehnlichst hoffte, ohne die sich öffnende Türe zu hören und die hinzustürmenden Schritte Sereneties, ohne den bekannten Atemrhytmus zu erkennen.

Blut spritzte, nicht nur aus der Eintrittswunde, auch zwischen ihren bleichen, von den Strapazen der letzten Tage brüchig gewordenen Lippen hervor und über den ganzen Boden.

Deja-vu.

Ihr zierlicher Körper sackte wie eine Puppe in sich zusammen und presste nur noch mühsam Worte aus dem flach atmenden Leib, die wie tausend Nadelstiche in Takeshis Herz zielten. Alle Liebe, aller Wille und weder Gewalt noch Manipulation hatten die Wiederholung anders werden lassen. Das Schicksal sprach in einer Tragödie zu ihm, das Ende immer dasselbe. Er war der Held, der zum Leiden geboren worden war, nicht zum Siegen.

Mit der letzten Silbe ihrer Stimme starb auch der letzte Ton, den Takeshi in seinem Leben hören würde. Jetzt war die Welt still und stand still. Weder vernahm er was Toji ihm ins Gesicht spuckte noch das klirrende Geräusch seines Katanas, nachdem er das blutgetränkte Schwert wieder aus ihr holte, dass es nicht weiter ihre liebliche Gestalt verschandelte, und sich seine Hände - von fremden Mächten jenseits seines Bewusstseins gesteuert -öffneten, das Schwert dem Boden übergaben, auf dem es steif liegen blieb.

Mit dem Schwert in synchroner Einheit sank sein Körper hinab auf die Knie. Ein Schrei so schmerzerfüllt wie man ihn nie gehört hatte, so sagte man später jedenfalls, heulte durch den Saal. Tränen rannen ihm über die Wangend, bebend weinte er all seine Qualen in die Welt hinaus.

Als er sich langsam wieder fing und hinter dem nassen Schleier der Tränen Toji an Serenety geschmiegt sah, zückte er ein Messer, das er immer zusätzlich bei sich trug und streckte es dem Krieger hin, der ihm auch dieses Mal Schande zuführte. Wie es damals geschehen war, so auch heute. Immer und immer wieder. Er konnte es nicht mehr ertragen. Er hatte versagt!


Befreie mich von meiner Schande!
Schenke mir wenigstens diese letzte Ehre, wenn du mir schon alles andere nehmen musstest.


..


Und verbrenne mich, dann werde ich nicht wieder kommen!


Er senkte den Kopf und wartete auf den Tod, die Erlösung. Vielleicht fand er in dieser anderen Welt die Frau und die Kinder, die er auch jetzt lachen und spielen hörte.


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Der Kampf zog sich mehr und mehr in die Länge. Bisher dominierte Toji mit seiner blanken Klinge die gesamte Szene. Mit einem Mittelmaß aus Geschwindigkeit und Kraft trieb er mit jedem Streich seinen Gegner, den mysteriösen Takeshi, durch den neuen Raum. Manchmal wurde eines der teuren Möbel das unschuldige Opfer seiner herzlosen Angriffe. Völlig rücksichtslos musterte der imperiale Flottenoffizier seinen Gegner, bevor ganz flink mit einem kräftigen Schwung zum nächsten Streich ausholte. Klirrend trafen die beiden scharfen Klingen aufeinander. Zähneknirschend übte Toji in der Sekunde immer mehr Druck auf seine altmodische Schwertwaffe aus. Doch Takeshi hielt stand. Das Duell gestaltete sich mehr und mehr zu einer reinen Prüfung der Ausdauer.

'Ich muss ihn bezwingen!', spornte sich der Kommandant der „Pandora“ bei dieser Kraftprobe noch ein bisschen mehr an. Purer, kalter Zorn funkelte in seinen ansonsten recht friedlichen Augen. Dazu breitete sich allmählich ein dünner Schweißfilm auf seiner Stirn aus. Mit jedem Schlag spürte er die schwere Rüstung einen Tick mehr. Zwar war Toji trainiert, aber für diese Kämpfe hatte man ihn nie ausgebildet. Nur mit seiner Willenskraft unterdrückte er ein erneutes, lautes Japsen. Gegenüber dem Feind Takeshi musste er Stärke zeigen. 'Das ist der Schlüssel zum Sieg!' Rasch lösten sich die zwei gefährlichen Klingen. Surrten dabei sogar leise in der stillen Luft. Kein einziger Luftzug zerstörte in dieser Sekunde das dramatische Duell. Es schien als würde die ganze Umgebung gebangt diesem spannenden Kampf um Leben und Tod zuschauen.

Das letzte Sonnenlicht fiel vereinzelt durch die großen Fenster. Farbenprächtig ging der grelle Stern Horuz ganz langsam im Westen von Despayre unter. Ein paar riesige Vögel erhoben sich auf einmal und zerstörten schreiend die Stille, welche zu dieser Tageszeit allmählich einsetzte. Toji konnte sich um dieses Naturspektakel nicht kümmern. Seine ganze Konzentration galt dem nächsten Schlag, der Takeshi endlich ins Jenseits befördern sollte. Erneut wallte der Zorn in ihm auf. Gewaltige Massen an Adrenalin bahnten sich in diesem Moment durch seine Blutgefäße. Jede einzelne Sekunde wurde plötzlich zu einer halben Ewigkeit. Toji schien seinen Angriff in Zeitlupe zu erleben als das Schwert auf seinen Gegner blitzschnell zu sauste. Doch auf einmal tauchte der Entführer unter der scharfen Klinge hinweg. Entging in der letzten Sekunde dem tödlichen Schlag, denn das Schwert bohrte sich mit einem lauten Krachen in das Holz eines Tisches.

Einzelne Splitter flogen durch die Luft, während sich die Klinge in dem harten Holz verkeilte. Flink brachte Takeshi erneut einige Meter zwischen sich und dem Imperialen. Toji verzog das Gesicht. Er trat – weiterhin vollkommen rücksichtslos gegenüber dem Mobiliar - gegen den luxuriösen Tisch, um sein Schwert mit einem Ruck zu befreien. Erste Zeichen der Kraftlosigkeit machten sich bei ihm breit. Seine Oberarme schmerzten. Dazu hatten ihn einige Splitter an den Wangen verletzt. Doch er störte sich nicht mehr daran. Noch immer trieb das eigene Adrenalin den trainierten Kommandanten der „Pandora“ an. Nachdem die Klinge das Holz verlassen hatte, suchte er mit einem aufmerksamen Blick den großen Saal nach seinem Gegner ab. Im Moment trieb ihn nur die komplette Vernichtung seines Feindes. Mit keinem Gedanken war er bei Serenety. Er hatte sie für den gesamten Kampf aus seinen Gedanken verbannt, um sich ausschließlich auf Takeshi konzentrieren zu können. Kurz hielt er den Atem an. Dann näherte er sich vorsichtig seinem Gegner. Ruhig lag das Schwert in der Hand.

Eiskalt zerrte die Müdigkeit an ihm. Schritt für Schritt wuchs die Last, die er deutlich spürte. Jedoch sah er sich noch immer als Sieger. Klirrend trafen die Klingen abermals aufeinander. Trotz der recht flüssigen Bewegungen konnte Toji erkennen, dass sich sein Gegner der Erschöpfung näherte. Allein der brennende Hass trieb diese arme, verdammte Seele noch an – das erkannte der Imperiale. Durch seine kräftigen Schläge erlangte er langsam die Oberhand. Doch gleichzeitig büßte er etwas von der eigenen Konzentration ein, die ihn bisher am Leben erhalten hatte. Nur noch sehr knapp wich er den gegnerischen Angriffen aus. Ebenso verlor er langsam das Gefühl für die altmodische Waffe, die in der rechten Hand hielt. Der Griff war nicht mehr so fest. Nicht mehr so sicher und ruhig. Dafür war das Schwert schwerer geworden. Bei dieser Erkenntnis biss sich Toji kurz auf die Unterlippe. Dann sah er nur noch eine funkelnde Klinge auf seinen Leib zu schnellen. In diesem Augenblick hörte das Herz von Toji auf zu schlagen. Mit aufgerissenen Augen sah er der scharfen Schneide entgegen.

Plötzlich schob sich einen zierlicher Schemen zwischen die Klinge und ihn. Eine dunkle Flüssigkeit spritzte durch den Saal. Dann folgte eine eisige Stille. Nichts. Keine Bewegung. Kein Leben. Allein die Ewigkeit herrschte gnadenlos über diesen schändlichen Ort. Starr – wie in einer weit entfernten Welt – beobachte der exotische Imperiale teilnahmslos wie die sehr zierliche Gestalt mit einem Mal zusammensackte. Ein letzter, warmer Sonnenstrahl fiel auf das Gesicht der Person – Serenety. Dann erwachte auf einen Schlag sein Herz. Donnernd kündigte es seine Rückkehr an. Fassungslos starrte er die Person an, die er die ganze Zeit gesucht hatte. Ihre feinen Kleider waren zerfetzt, dreckig und mit ihrem eigenen roten Blut besudelt. Sie flüsterte etwas. Doch er konnte sie nicht hören, denn der unerwartete Schock hatte ihn schlagartig betäubt. Sämtliche Geräusche nahm er nur noch gedämpft wahr. Blitzschnell glitt sein Blick zu Takeshi. Brennender Zorn funkelte darin auf, während fast im selben Augenblick der Griff um das Heft fester wurde.
'Blut! Blut! Blut!' Sein Herz schrie - wurde immer lauter. Und zerbrach als er Serenetys blasse Gesicht ein zweites Mal betrachtete.

„Befreie mich von meiner Schande!“, drangen auf einmal Takeshis flehende Worte an seine Ohren – vertrieben das gedämpfte Gefühl. „Schenke mir wenigstens diese letzte Ehre, wenn du mir schon alles andere nehmen musstest. … Und verbrenne mich, dann werde ich nicht wieder kommen!“

„Schmore in der Hölle!“, knurrte Toji mit hasserfüllten Miene und holte mit seinem Schwert aus.

Ein einziger Streich. Blut; viel Blut verteilte sich im Raum. Dann sackte Takeshis Körper mit einem Mal leblos zusammen. Einen Moment erstarrte Toji wieder zu einer Salzsäule. Klirrend fiel die neue Klinge zu Boden. Doch der exotische Imperiale starrte nur auf den toten Kontrahenten. Erst als eine dunkle Lache seine schmutzigen Stiefel erreichte, löste er sich wieder. Gedankenverloren ging er zu Serenety. Ihr schöner, blutverschmierter Körper lag auf dem kalten Boden. Müde, kraftlos ließ sich Toji auf die Knie fallen. Sanft, fast zärtlich drückte er ihren Kopf an seine bebende Brust. Stille trat ein. Dann hörte man nur noch ein Schluchzen. Einzelne Tränen fielen auf den hellen Stoff. Langsam mehrten sich die Abdrücke der Tropfen, die über Tojis Wange zu dessen Kinn gerollt waren. Einzeln fielen sie auf den Stoff, bevor er sich leicht verkrampfte und sie etwas mehr an sich presste.
'Warum nur ausgerechnet du?' Der Gedanke setzte sich in seinem Kopf fest. Er konnte ihre Motivation nicht verstehen. War fassungslos. War diese Beziehung von Anbeginn zum Scheitern verurteilt gewesen?

„Captain..., Captain...“, durchbrach auf einmal eine Stimme die gefühslose Leere, die ihm umhüllt hatte. „Sie lebt noch. Eine Fähre ist schon unterwegs. Sie kann gerettet werden, Sir.“

Etwas verwirrt sah der imperiale Captain zu der Person auf, die zu ihm sprach. Es war der Sanitäter, den Thrass vor dem Start der Mission unter seinen Leuten ausgewählt hatte. Nur zögerlich löste sich Toji von seiner großen Liebe – von Serenety. Sofort nahm der Navy-Trooper die fast leblose Frau in die Arme. Drückte ihr erste Bacta-Pflaster auf die blutende Wunde, während sich ein anderer Soldat um den Kommandanten kümmerte. Wie lange hatte er bloß in dieser Haltung verharrt? Sämtliche Glieder schmerzten. Dazu spürte er die Kälte, die auf einmal seinen Körper befallen hatte. Kurz sah er zu Takeshi. Eine dunkle Lache hatte sich um den toten Entführer ausgebreitet. Keine emotionale Regung. Bei diesem Anblick blieb er eiskalt. Unsicher – noch immer von dem Soldaten gestützt – stapfte Toji durch den Saal. Man setzte ihn nach einigen Schritten auf einen Stuhl. Irritiert sah sich der Flottenoffizier um. Erst nach einer Weile bemerkte er den schweigsamen Chiss neben sich. Die roten Augen durchdrangen jegliche Dunkelheit. Beide sagten kein Wort. Man betrachtete – jeder für sich – das bizarre Szenario, denn mittlerweile kümmerten sich drei Soldaten um die schwerverletzte Serenety.

„Die „Pandora“ ist informiert worden“, murmelte Thrass leise nach einigen Minuten. „Man hat die Übung abgebrochen und wird uns abholen. Eine Nachricht von Captain Slayer habe ich noch nicht erhalten... aber dafür sind mittlerweile alle feindlichen Lebenszeichen ausgeschaltet.“

„Sehr gut...“, redete Toji vor sich hin.

[ Horuz-System | Despayre | im Anwesen | Westseite des Hauses | Saal | mit Thrass und dessen Navy-Troopern, Serenety (schwerverletzt) und Takeshis kalter Leiche) ]
 
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Kalt und einsam lagen die Furchen grauen Gesteins aneinander geordnet, das die Treppenstufen bildete, die ihn zurück nach oben trugen, in eine trügerische Welt, die heuchlerisch Friedfertigkeit und Kunstfertigkeit ausstrahlte. Amy hatte ihre Aufgabe erledigt, nun musste er sich der seinigen stellen. Ein rauer Vorhang verwelkenden Lebens spannte sich über die munter ausgestalteten Gänge des Gebäudekomplexes. Hofiert vom roten Teppichboden glitt er, König des Todes, bedacht mit Vorsicht gewählten Schrittfolgen an Wandgemälden vorüber, von deren strichförmigen Augenpaare man den Eindruck gewann sie folgten dem Gehenden. Ein vertrautes, geruchloses Aroma, das seines schwarzen Engels, elektrisierte knisternd die Luft, die er - wie das Messer einen Vorhang - durchschnitt. Herz und Geist lebten nur für sie, keine Liebe und keine Hingabe als nur das Opfer kennend, Opferfleisch brannte auch in den Tiefen seiner übermenschlichen Wahrnehmung, die sonst keiner erkennen konnte, brannten in der Ewigkeit in ihrem stummen Alptraum, wild leidend.


Eine Welt, in der keine Willkürlichkeit Raum einnehmen durfte, deren Erscheinungsbild klare Gesetze und Funktionen prägten, bestand aus und beherbergte Muster in vielfältiger und vielschichtiger Anordnung, Muster von denen sein Gehirn sekündlich bombardiert wurde und sich zu ihrer Interpretation genötigt fühlte. Auf diese Weise verschwanden Mysterien und machten Strukturen Platz, deren Zusammenhänge man nutzen und im Unterschied zu den Kleingeistern, die an Wunder und Unerklärliches glauben wollten, desillusionierten, deren Verbindungen ihm die Kleingeister zu Marionetten machte. Instinktiv entfuhr auch jetzt sein Geist auf Wanderschaft dem Körper und entzauberte die Details des betretenen Gangs. So stand ein Gemälde schief, war jedoch von kleinsten Anzeichen übersät, dass es sich bei seiner Querlage um keine Schlamperei alleine handelte. Die Färbung der Wand erlaubte den Rückschluss, dass der im Rücken des Gemäldes liegende Teilabschnitt häufigem Lichteinfluss ausgesetzt war, das Kunststück also in gewisser Häufigkeit bewegt und entfernt wurde, auch der Nagel, der es in der Wand hielt, hätte von einer regelmäßigen Bewegung erzählt, ebenso andere Details am goldenen Rahmen. Das Bild eines vergangenen Familienoberhaupts jedoch hing in einer logischen Reihenfolge mit anderen Bildern der Wand und selben Sorte, es war nicht anzunehmen, dass es oft ersetzt wurde. Es lag folglich etwas hinter dem Gemälde verborgen, vielleicht ein Safe, Hebel oder sonstige geheime Vorrichtung. Alleine aus dieser Tatsache konnte wiederum eine mangelnde Kreativität des Verantwortlichen abgeleitet werden, der offensichtlich stark von Holofiktionen und ihren Klischees beeinflusst worden war und sich vermutlich bei einer direkten Konfrontation von einer theatralischen Zurschaustellung ebensolcher Klischees abermals beeinflussen lassen würde.

Wich jedoch die Willkür aus der Welt, fand sich in ihr nur noch eine berechenbare Unsicherheit, die lediglich für gemäßigte Spannung sorgen konnte. Sich ständig wiederholende Muster gestalteten das Leben durchschaubar und stahlen den kindlichen Kitzel, den man im Glauben an Höheres oder Zufall einst noch besessen hatte. Alleine in großen Funktionszusammenhängen oder im sehr Kleinen fand sich wieder der Zufall und komplizierte nicht-lineare Komplexitätssysteme, welche dem langweiligen einfachen Determinismus einen Riegel vorschoben. Menschen dagegen und ihre Verhaltensweisen waren primitiv und leicht zu durchblicken, oft versteckte sich hinter ihren kleinen, unfreien Gestalten nur eine sehr endliche Zahl möglicher Aktionen und Reaktionen, die immer weiter zusammenschrumpften je mehr man vom Gesamtmuster der Situation und den Prägungen der fremden Psyche kannte, bloße Informationszusammentragung und die aktive Suche nach Strukturen, die sich oft schon automatisch durch Aug und Ohr in den Kopf hineingruben, als wollten sie dem Verstand keine Sekunde der Ruhe erlauben, raubten jede Überraschung, schon lange vor dem Anfang wurde das Ende sichtbar. Menschen und ihre simplen Verhaltensweisen waren in großem Ausmaß oberflächlich und zutiefst langweilig, die von ihnen ausgestrahlten Signale bauten auf viel zu transparenten und sich zur Qual seines Verstands ständig wiederholenden Mustern auf, die selbst Idioten zu erkennen und entschlüsseln verstanden.

Manche dieser Wiederholungen jedoch waren nicht redundant.
Sie waren das finale Ende und nicht die überflüssige Verdoppelung eines bereits stattgefundenen Endes, das in diesem Zusammenhang nur noch das Ende des Anfangs war. Und erst mit dieser nun erwartungsvoll herbeigerufenen Wiederholung ihrer Konfrontation fänden die verknüpften Schicksale beider Geschöpfe einen Abschluss. Auch jetzt schon war klar welches Schicksal es sein musste, hatte der Sith Meister sich nicht in Slayer getäuscht und einen Unwürdigen zum Orden geschickt. Aber auch diese Würdigkeit musste erst objektiv getestet werden, woraus die Wiederholung ihren ganz Sinn zog. Was einst zwei weit voneinander getrennte Wesen gewesen waren, trat sich nun auf einer Ebene gegenüber, unterschiedlich im Stil aber nicht mehr in der Ausprägung der Kunst ihrer Fertigkeiten. Noch mehr als damals, als es seine explizite Aufgabe gewesen war, begleitete der Tod Slayers Wachstum, nicht mehr nur als Gedankenkonstrukt sondern als gegenständliche Kraft, die mit seiner Ausbildung tief in seine Venen eingetreten war und konstant die Dunkle Seite durch ihn trieb.


Die Zeit zog sich in sich zusammen, relativiert zu einer bloßen Fiktion zweier denkender Gehirne, deren bloße Existenzberechtigung nur noch darin bestand den Gedanken einen Anfang und ein Ende zu ermöglichen. Doch hätten sie es gewollt, bestimmt wäre auch die Zeit unter der erschütternden Macht der Warrior in die Knie gegangen und hätte sich willig unter ihnen gebeugt. Slayers kahle Gestalt drückte sich durch die zähflüssigen Schatten ins Licht, frosttragende Stürme der Dunklen Seite segelten voran und ließen die vom Pinsel eines Malers erstarrten Gesichter der Familienoberhäupter hinter einer verhärteten Glasdecke zu Eis erstarren, bis der Wind, den die Dunkle Seite sogleich nachschickte, das Eis brach und ein Gemälde nach dem anderen in tausend Stücke zerbarst. Ruhig pumpte das Herz des Sith die Kraft des Lebens durch seinen unlebendig anmutenden Leib, der jede Wärme vermissen ließ und ganz auf die hallenden Schritte fokussiert war, die sich hinter dem Ende des Gangs zu ihm vorwärts schoben und schon bald mit Macht eine Meterhohe Türe aufreißen und den erwarteten Gegner sichtbar machen würden. Das Schwert an seiner Hüfte wog schwerer als üblich, die Masse, die sonst unbemerkt an seinem Gürtel hing, machte sich in Vorfreude auf die baldige Aktivierung drückend bemerkbar und verlagerte Slayers Denken fort von trivialen anderen Dingen, hin zu der tödlichen Waffe, ihn auffordernd endlich zuzugreifen und die Schreie der Dunklen Seite durch das Anwesen zu jagen. Aber noch wartete er, darauf diese eine so prägende Persönlichkeit mit eigenen Augen wiederzusehen, die ihn erst zu dem geformt hatte, das er nun geworden war, ihm den Pfad zu unendlicher Macht eröffnet hatte.


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[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~ zerstörtes Zimmer ~ Darth Incubus (NPC) allein]

Schmerz, erbarmungsloser Schmerz riss ihn aus der Ohnmacht. Laut ächzend rappelte sich der recht alte Sith wieder auf. Hörte das Knacken seiner Knochen und neue Schmerzwellen, die schnell durch seinen dünnen Körper jagten. Die ersten Schritte taumelte er gedankenverloren durch den Raum. Er bemerkte dabei nicht, dass sämtliche Möbelstücke durch eine übermenschliche Kraft erbarmungslos zerstört worden waren. Außerdem zeichneten sich erste dunkle Linien – feine Risse – in den weißen Hauswänden ab. Sie vernichteten die idyllische Schönheit, die vorher Tag für Tag in diesen Räumen existiert hatte. Brummend griff sich der Sith an die pochenden Schläfen. Spürte das warme Blut, das an diesen Stellen vor wenigen Minuten getrocknet war. Langsam klärte sich das turbulente Chaos in seinem Kopf. Er sah wieder klar.


„Wo ist sie?“, fragte er sich plötzlich laut. „Wo ist sie nur?“

Panisch sah sich der finstere Alchimist um. In diesem flüchtigen Moment wirkten seine Falten noch tiefer, noch älter. Jegliche Farbe wich aus seinem blassen Gesicht. Nur ein paar schwarze Adern sah man in dieser Sekunde in seiner hässlichen Fratze. Die gelben Augen leuchteten hasserfüllt auf. Mit einer schnellen Bewegung schleuderte er – per telekinetischer Fähigkeiten – die letzten Reste eines Stuhls gegen eine der Wände. Hektisch suchte er nach einer Spur. 'Wo ist sie nur?', erklang die eine Frage nun ein zweites Mal in seinem Kopf. Er schrie laut auf. Humpelnd durchsuchte er den kleinen Raum auf der Suche nach seiner „Patientin“ – Serenety Akaji. Bei jedem einzelnen Schritt verzog er dabei das Gesicht, denn ein stechender Schmerz machte sich jedes Mal bemerkbar. Zorn brodelte in ihm. Ließ seine Gedankenwelt erneut in einem düsteren Nebel verschwinden.

Er fand sie nicht. Nur seine winzigen Fläschchen, die mittlerweile zu Bruch gegangen waren. Einen Moment hockte sich Darth Incubus vor die Myriaden funkelnden Scherben. Schweigend musterte er sie. Atmete nebenbei die schädlichen Dämpfe ein, während er sich mehr und mehr in deren äußerst gefährlichen Bann ziehen ließ. Eine Minute verging, eine zweite folgte auf den Fuß. Plötzlich spürte er in der Macht ein tödliches Stechen. Jemand lag im Sterben. Sofort richtete sich der Sith auf. Erste Erscheinungen der Dämpfe machten sich auf einmal bei ihm bemerkbar. Schwankend ging der Sith auf die zerstörte Tür zu. Sämtliche Gänge lagen noch immer in einem düsteren Dunkeln. Vorsichtig tastete sich der Sith durch diese Dunkelheit. In der schimmernden Finsternis hörte er nur die leisen Schritte, die seine Füße taten. Dazu kam noch das Rascheln seiner schwarzen Kutte. Er genoss diese tödliche Stimmung. Ließ sich davon erneut berauschen. Schmerz, Hass, Tod – alles lag in der stillen Luft. Er sog diese negativen Gefühle förmlich ein.

Mit einem leisen Schmatzen folgte der Alchimist weiter dem schmalen Korridor. Seine Machtfühler untersuchten dabei die unmittelbare Umgebung – waren Augen, Ohren und Fühler zu gleich. Jedoch konnte er in dieser Etage keinerlei Leben spüren.
'Takeshi – wo treib er sich nur herum?', fragte sich der Sith und verzog die dünnen Lippen zu einer hässlichen Fratze. Kurz blitzten seine spitzen Zähne im Restlicht der untergehenden Sonne auf. 'Die Sache ist außer Kontrolle geraten. Ich kann ihm nun nicht mehr helfen.' Immer sicherer wurde er sich in diesem Gedanken. Er spürte, dass Takeshis Zeit abgelaufen war. Alles zeigte auf eine endgültige Entscheidung hin. Darth Incubus hüllte sich immer mehr in diese finsteren Gedanken. Äußerst erfolgreich hatte er Takeshis Geist völlig unbewusst mit seiner hasserfüllten Philosophie vergiftet. Hatte ihn zu seiner Marionette gemacht, um weiter seinen Ideen folgen zu können. Ein Lachen entfloh seiner trockenen Kehle, während er weiter allein durch die leeren Korridore schritt. Die Macht pulsierte in seinen schmalen Adern.

Plötzlich hielt er inne. Rührte sich kein bisschen, denn mit einem Mal schlang sich eine sehr dunkle Präsenz um seine finstere Aura. Krieg, Zerstörung und Tod drangen mit einer gewaltigen Wucht auf ihn ein. Kurz ging er sogar auf die Knie. Keuchend sah sich der Alchimist um.
'Sind das die Dämpfe der Fläschchen?', fragte er sich, während sich zur gleichen Zeit erste dicke Schweißperlen auf seiner faltigen Stirn bildeten. Panik machte sich in ihm breit. Rasch sah sich der Sith erneut in den Gängen um. Dunkelheit, überall nur Dunkelheit. Doch dann hob sich ein kräftiger Schemen vom restlichen Hintergrund ab. 'Wer ist das?' Bei jedem einzelnen Schritt zuckte Darth Incubus zusammen, denn er war auf keinen Kampf mit einem ehemaligen Ordensbruder vorbereitet. Innerlich fluchte er über die Nachlässigkeit, die er in diesem Moment an den Tag gelegt hatte. Zu sehr hatten ihn die unzähligen Emotionen der sterbenden Handlanger Takeshis berauscht. Nie hatte er nach der Quelle gesucht und nun stand sie vor ihm.

„Wer bist du?“, fragte der Sith-Alchimist zischend.

[Hourz-System ~ Despayre ~ Takeshis Anwesen ~Korridor ~ Darth Incubus (NPC) mit einem Fremden (Darth Slayer)]
 
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