Bogden

Im Bogden-System ~ Kohlma -:- eingestürztes »Heiligtum« -:- Jarimoch & Lysta/Nevis vs. Wes, Tara und Keeda

Während Tara offenbar versuchte, ihr Kind zu sich zu holen, es aus der größten Schusslinie zu schaffen und dabei die Distanz zwischen Jarimoch und Jedi zu bewahren, besah sich Keeda mit verschränkten Armen die Kinder, die aus der geöffneten Tür hinauslugten.
Sie schienen alle recht klein und jung, außer ein paar Ausnahmen, zu denen auch Sirion – der Zabrak von vorhin – zählte.
Er schien sich immerhin verteidigen zu können, sowohl mental als auch körperlich, doch der Rest...
Waren sie alle von dem Weltbild des Siths manipuliert worden, von den Lehren und Regeln, die es seinen Worten nach gegeben hatte?
Das war unvorstellbar!
Wie konnte sich sein schlechtes Gewissen so einfach ausstellen? Über Jahre hinweg?
Was redete er sich ein, um seine Taten in gutes Licht zu rücken, sie als „neue Ordnung“ zu bezeichnen?

Die Togruta atmete aus. Zorn mit Zorn zu begegnen war unproduktiv.
Für sie, als potentielle Anfängerin, als unterste-Rang-Jedi.
Nicht umsonst lehrte man die Jünglinge und Padawane, ihre Gefühle weitestgehend im Zaum zu halten.
Entweder man gab sich vollständig der dunklen Seite hin oder badete im Glanz des hellen Gegenparts. Oder man siedelte sich in der Mitte an.
Was ihr komisch erschien. Konnte ein einzelnes Wesen wirklich beide Seiten der Macht beherbergen?

Ein Aufschluchzen riss sie aus ihren Gedanken. Nevis fiel ihrer Mutter im selben Moment in die Arme, was von deren Erfolg zeugte und von Keeda mit einem erleichterten Schmunzeln quittiert wurde. Es war Tara zu gönnen, endlich ihre Tochter in den Händen zu halten! Allerdings.... Nur, da sich die Kleine außerhalb der Reichweite des Verrückten befand, hieß es nicht, dass er sie nicht mehr erpressen konnte.
Eine Drohung, ein bedrohtes Kinderleben war definitiv eine Warnung zu spät!
Die togrutanische Tochter hatte sich indes an ihre richtige Mutter gepresst und schluchzte leise, worauf ihre Mitpadawan ein Gespräch startete.

Sie besaß das Taktgefühl, nicht alles und jeden in Jarimochs Reich niederzumachen, sondern tastete sich systematisch an das Problem heran. Wie es der Togruta hier gefiel. Ob sie ihrem Alter entsprechend behandelt worden war. Angespannt verfolgte die Jägerin die Situation.
Es war beklemmend, einerseits den Haufen Kinder in vermeintlicher Gefahr zu wissen und andererseits so verdammt knapp vor Nevis' Rettung zu stehen!

Derweil schlug die Tochter nicht ab, durchaus Strenge erdulden zu müssen, allerdings listete sie ebenso die Ermutigung und Motivation des Sith auf, ihre offensichtlichen Machtfähigkeiten zu fördern. Wie diese Motivation letztendlich in der Praxis aussah...
Eine Medaille konnte stets zwei Seiten aufweisen. Selbst hier, am entlegenen Mond Kohlma!
Ob der Entführer gleichfalls über eine „hellere Hälfte“ verfügte?
Höchstwahrscheinlich befand er sich selbst als gütig genug, nach seiner Interpretation von neuer Ordnung. Ein Musterbeispiel in Sachen Fehleinschätzung? Oder war das zu oberflächlich?
Gab es noch tiefere Gründe? Vermutlich würde sie nie davon erfahren.

In die Togruta hatte der Entführer immerhin das Richtige hinein interpretiert, summte die Macht in ihr doch recht deutlich. Eine natürliche Deutlichkeit oder die Folge aus den verworrenen Erziehungsmethoden auf Kohlma? Ein Schaudern überfiel ihren Körper. Bei Kindern konnte man grundsätzlich eine Menge falsch machen und ihnen blieb nur die Hoffnung, rechtzeitig gekommen zu sein, um diese Kinder von den Eindrücken in der vergangenen Zeit wegzuholen.
Eine neue Frage: Würden es alle schaffen?
Ihr Blick glitt über die paar sichtbaren Antlitze am Eingang zu dem bizarr anmutenden, komsichen Vehikel.
Apropos komisch... Hatte die Kleine nicht erwähnt, dass immer wieder Anhänger... abhanden gekommen waren?
Die Rothaut legte die Stirn in Falten, während sich ihre Stimmung verdüsterte. Demnach hatte es durchaus spezielle Erziehungsmethoden gegeben.

Mittlerweile verließ sich die Mitpadawan nicht mehr auf das beruhigende Vorgehen, was durchaus verständlich war. Schließlich verlief das Gespräch bestimmt nicht nach Jarimochs Vorstellungen.
Da war keine arrogante und überzeugte Anhängerin mehr, sondern ein Kind, das gerade erst seine Mutter wiedergefunden hatte.
Ob sich die anderen in der Anhängermeute auch an ihre Eltern erinnern konnten? Das würde die Sache vereinfachen...
Bewegung kam in die Ansammlung, als Tara nicht länger mit Umschreibungen aufwartete, stattdessen einen wahren Beweggrund nannte.
Nevis in Sicherheit bringen.
Was der Kleinen offenbar gar nicht gefiel.
Unsicher fragte sie nach ihren Freundinnen – zumindest klangen die genannten Namen recht weiblich und die vertraute Art, wie die kleine Togruta sie aussprach, zeugte von längerer Bekanntschaft.
Das dürfte schwierig werden...

Bisher mit ihrer Rolle als stiller Beobachter und mentaler Unterstützer recht zufrieden gewesen, zuckte Keeda erschrocken zusammen, als ihre Mitpadawan das Kind zu ihr schob und damit auch eine geballte Menge an Verantwortung.
Sie sollte auf die Kleine aufpassen?
Besagtes Kind hatte erneut zu schluchzen angefangen, spürte es doch offensichtlich die Spannung, die durch die Halle knisterte. Die Rothaut biss sich auf die Lippen, riss sich zusammen. Wenn es Wes und Tara half, würde sie sich liebend gern auf die Verteidigung konzentrieren.
Und... würde die Mutter es ihr je verzeihen, falls der Tochter etwas zustieß?
Kopfschüttelnd trieb sie die Gedanken aus ihrem Kopf.
Konzentration. Dann würde es klappen!

Es wäre sicherlich nicht kontraproduktiv, das Kind zu beruhigen, nur... wo fing man da an?
Aufbauende Worte? Ablenkung? Was hatte sie eigentlich für Hemmungen?
Die Kleine war eine Togruta! Eine Stammesgenossin!
Das musste zu schaffen sein.


„Du... brauchst keine Angst zu haben! Tara hat dir wohl ihre... besonderen Fähigkeiten vererbt. Sie kann dich und deine Freunde beschützen, wieder nachhause bringen. Und mit der Hilfe von Wes erst recht!“

Sie suchte nach Worten. Was klang aufbauend? Aber die Togruta schien ihre Worte ohnehin kaum wahrzunehmen, war die Kleine doch eher auf das Geschehen vor ihr konzentriert, was Keeda ihr nicht verübeln konnte. Ihre eigene Neugierde hämmerte hartnäckig an ihren Hinterkopf.
Der Advisor trat einen Schritt nach vorne.
Was hatte Wes vor?
Seine nächsten Worte erübrigten die Frage. Setzte er auf Provokation?
Offensichtlich...
Hatte er es gerade gewagt, den Tod von Taras Mann anzusprechen?!
Gebannt wechselte ihr Blick zwischen Mitpadawan und Advisor, sowie dem Entführer hin und her.
Die Kleine regte sich, wollte scheinbar vortreten, worauf die Rothaut ihr sachte eine Hand auf die Schulter legte, gleich darauf wieder losließ, um nicht aufdringlich zu wirken.


„Bleib besser hier... Momentan bleibt uns wohl nur die Beobachtung.“

murmelte die Padawan und stellte erleichtert fest, dass Nevis gestoppt hatte und nicht den Anschein machte, gleich vorstürmen zu wollen. Das war auch gut so, in Anbetracht der heiklen Situation da vorne!

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Jarimoch hatte Angst. Es war weniger die Angst vor dem eigenen Tod, denn er wusste wie schnell der eintreten konnte - viele fallende Steine hatten das auch im Rahmen seiner eigenen Übungen mit den Kindern demonstriert wie zerbrechlich Leben war. Er fürchtete sein Schicksal im Stich zu lassen und durch einen Fehltritt, jetzt, im entscheidenden Moment, alles aufs Spiel zu setzen wofür er lange und hart gearbeitet hatte.
Doch wie er seinen Kindern immer gesagt hatte - das ihre Angst ihnen den Weg zu einem neuen Anfang zeigen würde - ließ auch er sich leiten. Der männliche Jedi versuchte ihn herauszufordern, doch das würde er nicht zulassen. Inzwischen sahen auch seine anderen Kinder zu, kein Wunder bei so einem Spektakel.


Kommt heraus!

rief er schließlich, während er langsam auf den Jedi (Wes) zu ging, allerdings ohne ihn anzusehen. Stattdessen sah er zu seinen Kindern um sie zu ermutigen den Speeder zu verlassen.

Kommt heraus um zu sehen was uns diese Galaxis entgegenzusetzen hat. Mit welchen Methoden sie auf uns reagieren, wo sie tief in ihren Herzen wissen, dass wir den Weg gehen der ihnen versagt geblieben ist.

Seine Rethorik wankte, und mit etwas mehr Zeit hätte er sich sicherlich etwas weitaus besseres, überzeugenderes einfallen lassen können, aber im Moment war es wichtig das die Kinder sahen was sich hier draußen zu trug. Auf diese Weise würden sie die Wahrheit erfahren, jene, für die er im Geheimen gekämpft hatte, jene, die zu ihm gekommen war.
Er ging weiter, an Lystas Mutter vorbei. In ihr sah er bereits erste Anzeichen, dass die Fassade bröckelte. Sie wusste, dass sie ihrem Kind die Wahrheit nicht vorenthalten konnte, nicht nachdem sie durch Jarimoch das Licht oder was auch immer gesehen hatte, was ihre Rasse als Sinn-Methapher benutzte.
Der Arkanianer blieb schließlich direkt vor dem männlichen Jedi (Wes) stehen und sah ihm direkt in die Augen - eine Kunst, da er selbst einen knappen Kopf kleiner war als sein Gegenüber.
Dabei hielt der Sith seine Hände ruhig an seiner Seite, und machte nicht mal Anstalten im Zweifelsfall nach seinem Lichtschwert zu greifen. Immerhin wäre er so oder so tot wenn der Jedi das so entscheiden würde. Es war die Angst die ihn hier her geleitet hatte, aber es was die Überzeugung die seine Worte trug.


Es gehört zur Natur der Galaxis und des Lebens, das es Tod hervor bringt. Ist es nicht besser für eine gute Sache zu sterben als in einem dummen Unfall? Ist es nicht besser zu wissen, dass das eigene Kind zu einer höheren Sache berufen ist und nicht einem grausamen Verbrechen zum Opfer gefallen ist? Und ist es nicht besser nicht zu wissen, dass das eigene Kind nicht stark genug war um gegen die Mächte des Schicksals zu bestehen?

Was in dieser verrückten Welt schon besser oder schlechter war konnte ohnehin niemand sagen. Doch er wusste, dass seine Zeit gekommen war. Der Zeitpunkt, von dem die Macht zu ihm gesungen hatte, und ein neuerliches Beben bestätigte ihn.
Er hatte den Anfang gemacht. Er hatte die Spannung im Boden tief unter ihren Füßen entfesselt, und so die Figuren ins Rollen gebracht, die das Spielfeld überrollen würden und nur jene zurück ließen, die würdig und bereit für die Wahrheit waren.
Aber er hatte noch mehr getan. Er bot seiner Nemesis die Stirn, und er stand für die Dinge ein für die er seine Anhänger gezwungen hatte ihre Familien zu verlassen. Natürlich bestand kein Zweifel daran, dass er Leid verursacht hatte. Aber was sie alle erwartete wenn er Erfolg hatte war das alles wert, und sie würden ihm seine Standhaftigkeit danken.


Kommt näher, Kinder. Sehr sie euch an. Sie haben nichts falsch gemacht, und dennoch sind sie auf den falschen Pfad geraten, der sie von der Wahrheit weg geführt hat. Sie maskieren ihre eigenen Zweifel indem sie von Vielfalt und Koexistenz sprechen. Sie predigen Gleichheit und Toleranz, und gleichzeitig verbreiten sie ihre eigene Philosophie, verweigern anderen die eigene und glauben die alleinigen Boten der Weisheit zu sein.

Er blieb vor dem Jedi (Wes) stehen, auch wenn es Überwindung kostete. Doch was auch immer der Preis war, den die Macht ihm gesetzt hatte, er würde ihn bezahlen. Wenn er nicht mehr da war um sich um seine Auserwählten zu kümmern würde jemand anderes kommen.
Jarimoch fragte sich kurz, ob er bereits die verhärteten Herzen der beiden Frauen hatte berühren können, ob sie sie vielleicht bereits die Wahrheit erkannten, aber selbst wenn nicht, jemand würde kommen und dort weitermachen wo er endete. Die Macht würde dafür sorgen.


Seht sie euch an! Sie sind so wie wir waren, bevor sich uns die Wahrheit offenbart hat. Sie wollen das alles so wird wie es früher war, und wir weiter in Dunkelheit und unter ihrer Leitung leben. Wir dürfen sie nicht bekämpfen! Das ist nicht unser Weg. Doch wir müssen ihnen helfen. Wir müssen ihnen klar machen wo sie stehen.

Während ein weiteres Beben die deckenlose Halle erschütterte verteilten sich die übrigen Kinder im Raum und näherten sich den Jedi. Ihre Gesichter zeigten Angst, aber auch Mitleid und die Bereitschaft das Gelernte weiterzugeben.


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Wes war unsicher, wie Tara auf seinen Vorstoß reagieren würde, doch mit dem Schritt nach vorne hatte er sich von seinen eigenen Schützlingen entfernt und es wirkte auf ihn, als wäre es einzig eine Sache zwischen ihm und Jarimoch. Nur, dass es das nicht war. Gewissermaßen befand er sich in Abhängigkeit von seiner Padawan. Es war ihre Mission und ihr Kind, das sie zu retten hatten. Hinzu kam, dass sie nicht allein waren. Unter normalen Umständen hätte sich ein Aufeinandertreffen zwischen Jedi und Sith unweigerlich zu einem Kampf entwickelt, so dass der Advisor nur hätte abzuwarten brauchen. Doch sein Gegner machte keine derartigen Anstalten, und vor dem Publikum konnte er nicht zu aggressiv auftreten. Die übrigen Kinder außer Nevis waren zwar scheu und hinter der halboffenen Speedertür kaum auszumachen, doch er hatte keine Zweifel daran, dass sie mithörten und wenn die Jedi sie nicht auf ihre Seite ziehen konnten, würde das Vorhaben, sie alle von diesem schlimmen Ort fortzubringen, wesentlich schwerer werden. Der Taanaber brauchte nur daran denken, wie verbohrt allein dieser Junge, Sirion, schon war.

Natürlich schien Jarimoch zu Wes' Leidwesen auch dies zu ahnen, weshalb er seine Schützlinge aufforderte, sich die Jedi und ihr Vorgehen anzusehen. Der Arkanier kam näher, direkt auf den menschlichen Jedi zu, so dass sich das Gefühl eines Duells verstärkte. Eindrucksvoll war sein Kontrahent nicht unbedingt, weder durch sein Aussehen, das an einen verrückten Professor erinnerte, noch durch seine geringe Größe, doch geholfen hatte es bisher nicht viel. Die Beteiligung am Tod von Taras Mann stritt er keineswegs ab (dummerweise konnte der Taanaber seine Padawan in der Position nicht sehen), stattdessen hielt er eine weitere kurze pathetische Ansprache, die Wes hoffte, kontern zu können.

»Ich für meinen Teil wüsste sehr gerne, was mit meinem Kind geschehen ist, ob es nun am Leben ist oder tot,«

Entgegnete er als jemand, der Lia, die Mutter seiner Tochter, auf keinen einzigen Weg hatte erreichen können. Niemand schien etwas über ihren Verbleib zu wissen. Auch wenn er sie nie kennengelernt hatte, glaubte er, den verzweifelten Eltern der Entführten nachfühlen zu können.

»Und auch wenn Tod zum Leben gehört, machen Eure Taten Euch und Eure Handlanger nichtsdestoweniger zu Entführern und Mördern!«

Ein neuerliches Beben unterstrich Wes' dramatische Worte gekonnt. Nach wie vor ahnungslos, freute er sich insgeheim über den Sinn der Geologie von Kohlma für Timing.

Ein weiteres Mal forderte der arkanische Sith »seine« Kinder dazu auf, sich die Jedi und deren Irrweg, wenn man ihm glauben wollte, anzusehen. Er behauptete, Jedi wären außerstande, andere Meinungen zu akzeptieren (wobei es freilich in Bezug auf die Macht keine andere gab, die sowohl zutreffend als auch kein Weg ins Verderben war – zumindest keine, von der er jemals gehört hatte) und stellte sie wieder einmal als Unwissende dar, die die Wahrheit noch nicht erkannt hatten. Vor allem Jarimochs Betonung der Gewaltlosigkeit gefiel Wes gar nicht. Er wusste nicht, wie er mit diesem Typen umgehen sollte, nachdem selbst die vergleichsweise heftige verbale Offensive und die Bezugnahme auf den ermordeten Brie Ho ihn nicht ansatzweise aus der Ruhe gebracht hatten. Seine Schüler hatten sich inzwischen um sie herum verteilt, so dass der Jedi-Advisor sich noch mehr wie auf einem Präsentierteller fühlte und die Anwendung von Gewalt schon aus Sicherheitsgründen endgültig hinfällig werden ließ. Der Arkanier machte, so wie er sich präsentierte, nicht gerade den Eindruck, sich leicht von Machtfähigkeiten austricksen zu lassen, an eine Massen-Illusion an so vielen Machtbegabten war gar nicht zu denken. Wenn nicht langsam etwas von seinen Togrutas (inzwischen ja schon quasi drei an der Zahl) kam, gingen Wes langsam die Optionen aus, die nicht offensichtlich blöden zumindest.

»Nun gut, warum erzählt ihr mir nicht vom Pfad der Wahrheit? Ihr habt so viel davon und von unserer Unwissenheit gesprochen, so dass ich langsam wirklich gerne wissen würde, was es mit dieser ›Neuen Ordnung‹ auf sich hat. Worin besteht dieses Wissen, das so wichtig und so bahnbrechend zu sein scheint, dass es wert ist, dafür zu töten?«

Forderte Wes eine neuerliche Rede heraus, genau wissend, dass seine Worte ziemlich schwach waren, aber vielleicht ergab sich daraus ein Hebel, den er gegen Jarimoch verwenden konnte. Oder er wandte sich direkt an die Kinder, das wäre vielleicht eine Option. Wie um die Situation zu unterstreichen, setzte ein weiteres Beben ein, und dem Taanaber fiel auf, dass diese sowohl stärker wurden als auch die Abstände kürzer. Er hatte plötzlich ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.

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Das Togrutakind sah die junge Frau mit großen fragenden Augen an und schluchzte sogar während des Sprechens, da es sich kaum beruhigen konnte.

„Vererbt? Was ist das?“

Schluchzte das Mädchen verwirrt und sah weiter zu dem Geschehen und sah zu dem Mann, der anscheinend Wes hieß und zu ihrer Mutter.

Bei der Erwähnung von ihrem Vater, wurde das Kind noch unruhiger und wurde durch die Hand der jungen Togruta gestoppt.

„Was passiert jetzt?“

Fragte das Mädchen ungeduldig und völlig verängstigt bei so vielen fremden Menschen und die Spannung, die hier herrschte war eindeutig zu viel für das Kind.

„Ich will zu Mama!“

Sagte das Kind energisch zu Keeda und stampfte mit dem Fuß auf und weinte. Anscheinend hatte das Kind Angst seine Mutter gleich wieder zu verlieren und man sah plötzlich wie sich die Hose des Kindes dunkler färbte und sich das Togrutakind schämend an die Hose fasste und es weinte noch mehr.

Tara bekam mit, wie ihr Kind momentan litt, doch sie wollte es nicht nochmal so nah an Jarimoch ranlassen und Keeda passte sicherlich gut auf die Kleine auf. Es war hoffentlich bald vorbei und sie konnten hier alle verschwinden. Die Reden, die Jarimoch schwang waren abstrus und sie fragte sich wieder, ob die Kinder seinen Sprachgebrauch überhaupt verstanden. Aber sie waren es wahrscheinlich gewöhnt. Wes versuchte mit dem Sith über seine Philosophie zu diskutieren, doch in Tara’s Augen brachte es sie nicht weiter, doch einen Angriff konnten sie nicht starten. Nicht jetzt, wo die anderen Kinder sogar zögerlich näher kamen. Tara stellte sich neben Wes und warf Jarimoch einen vernichtenden Blick zu.


„Ja, genau! Klärt uns auf! Vielleicht können wir eure Taten dann besser verstehen und vielleicht können wir sie dann verbreiten und eure Lehren finden überall Gehör und die Galaxis wird sich verbessern. Wir nehmen die Kinder dann mit und wir schicken jedes zu verschiedenen Orten und auch sie klären in eurem Namen alle unwissenden Leute auf! Wäre das nicht was? Aber zunächst müssen wir sie natürlich selbst verstehen. Ich bin offen dafür es mir anzuhören.“

Sagte die junge Mutter, um die Worte ihres Meisters zu unterstützen und ihre Hoffnung lag darin, dass dieser Jarimoch verrückt genug war dem zuzustimmen, um seine Lehren weiterzubringen. Außerdem sah er die Kinder eh als kleine Erwachsene an, von daher klang die Idee vielleicht gar nicht so abstrus in seinen Ohren.

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Der Entführer trat gemächlich einige Schritte vor, fixierte dabei den Advisor und ging auf ihn zu. Die Padawan hielt kurzzeitig den Atem an, beobachtete das Machtgeflecht, das stark und gleichmäßig im Raum pulsierte. Es hatte sich um die Kinder gewoben, die mit neugierigen Blicken aus dem Türspalt des Vehikels hinauslugten, und sowohl Jarimoch, als auch die Fremdlinge von oben bis unten musterten.
Was ihr gutes Recht war. Seit wie vielen Jahren hatten diese Nachwuchsjünger keinen Kontakt mehr zu normalen Wesen gepflegt? Das wirkte sich im natürlichen Fall ungesund auf das Ego aus.

Der Sith kam näher und Keeda schob das Kind ein wenig hinter sich. Wie gedacht war Wes das eigentliche Ziel des Nichtmenschen, der vor ihm zu stehen kam. Er ließ seinen Blick auf dem Advisor ruhen und die Togruta hielt misstrauisch Ausschau nach einer abrupten Reaktion oder einem greifbaren Ausdruck über die momentane Gefühlswelt des Wahnsinnigen.
Sie konnte nichts erkennen.
War da Unsicherheit? Angestrengt legte sie die Stirn in Falten. Nein... Oder? Nein.

Die folgenden Worte hallten durch den halb verschütteten Raum, sprachen von den Weisheiten, die sich der Entführer kreiert hatte. Einigen... musste sie zustimmen.
Ihr würde es ebenfalls besser gefallen, für eine Situation ihr Leben zu lassen, die es wert war und nicht vollkommen tatenlos bei einem Unfall zu sterben.
Aber die Betroffenen waren noch Kinder! Kinder, die sich keine Gedanken über den Tod machen sollten, Kinder, denen eine gesicherte Zukunft selbstverständlich sein sollte.

Und keine Sache dieser Galaxie war wichtig genug, um ein kindliches Leben zu ruinieren, zu zermalmen und dem Betroffenen die Maske eines Dieners aufzudrücken.
Wes gab hierzu ebenfalls einen Kommentar ab, den sie im Stillen bejubelte.
Der Wermutstropfen blieb dennoch an Ort und Stelle, als Jarimoch keine Gewissensbisse äußerte, noch eine Geste, die nach Verständnis aussah. Der Advisor ging weiter, bezeichnete den Entführer als Mörder. Noch immer nichts?
Noch immer nichts.
Sie seufzte leise, rieb mit den Fingern über den Allzweckgürtel, an dem auch ihr Trainingslichtschwert befestigt war. Ob sie es heute noch gebrauchen würde?
Hoffentlich nicht!
Sonst wäre der Ruf als Jedi endgültig im Sarlacc, bei diesen ohnehin schon beeinflussten Kindern.

Der Nichtmensch rief seinen Anhängern zu, aus dem Schutz des Gefährts zu kommen und sich zu ihm zu stellen. Nevis bewegte sich leicht nach vorne, blieb dann jedoch stehen. Ob dort auch ihre Freundinnen waren?
Und was hatte der Sith vor?
Kollektives Massensterben oder lediglich die Ausnutzung der Kraft einer (halbwegs überzeugten) Gemeinschaft?
Vielleicht wollte er „seine“ Kinder die Jedi auch einfach näher begutachten lassen, wie es ihr in den Sinn kam. Sie unterdrücke ein Seufzen. Es wäre so leicht, einfach mit dem Nachwuchs zu verschwinden... Nun stand nur noch ein einzelner Mann vor ihnen, der ihrem Ziel frontal im Weg stand. Allerdings auch jemand, der ihr mit seiner gesamten Art Unbehagen bereitete.
Er war vielleicht kein richtiger Sith, aber von der hellen Seite eines Jedi umwoben war er deshalb noch lange nicht! Erneut richtete er das Wort an seine Schüler, der Unterton zunehmend selbstsicher.
Die Jägerin unterdrückte erneut ein empörtes Schnauben. Stellte er die Jedi gerade als ignorant dar?
Sie waren als Friedenshüter bekannt! Friedenshüter!
Die Bedeutung steckte doch schon im Wort drin!
Sie versuchten, den Frieden zu wahren, indem sie halfen, nicht mordeten. Indem sie Respekt zwischen einzelnen Völkern schufen, Toleranz, Gleichheit. Erkannte er die Wahrheit dahinter nicht?
Und...
Keeda legte die Stirn in Falten.
Der Rest des Satzes irritierte sie.
Natürlich glaubten sie, ihre Wahrheit wäre die einzige, schließlich... stimmte es doch auch!
Oder?
Nur so ließ sich für Frieden sorgen... oder?
Die Fragezeichen leuchteten hell in ihren Augen. Was sollte das?
Meinte er, die Jedi sollten Organisationen wie die Sith, Gesetze von diskriminierenden Systemen und derartige Fehler akzeptieren?
Respektieren?
Sie verschränkte die Arme.
Darüber musste sie wohl oder übel später nachdenken – jetzt galt es, sich um Nevis zu kümmern, die unruhig geworden war.
Die Spannung in der Luft schien ihr endgültig zu viel geworden zu sein – gut nachvollziehbar, schließlich war sie als Togruta nicht nur mit feineren Sinnen für solche Gefühle ausgestattet, sondern verfügte zudem über die Macht, die sie um ein vielfaches feinfühliger machte.
Und dann noch in einer solchen Atmosphäre und Situation...

Jedenfalls waren ihre Augen größer geworden, ihr Schluchzen lauter und fast schon zwanghaft.


„Das heißt, dass ihr beide diese besonderen Fähigkeiten habt! Wir nennen es die Macht...“

erklärte Keeda, verbarg ihre Unsicherheit und fand für den Moment keine bessere Definition, halb mit den Gedanken bei dem kniffligen Geschehen, halb bei dem Kind, das aufgelöst vor ihr stand.
Sie schien sich damit zufrieden zu geben und ihre Aufmerksamkeit richtete sich erneut auf die Gesamtsituation.


„Was passiert jetzt?“

Irgendetwas Beruhigendes konnte sie doch bestimmt sagen!
Hastig suchte die Jägerin nach passenden Worten, doch die kleine Togruta hatte indes die nächste Frage gestellt.


„Du kannst gleich zu ihr - Sie wird nur ganz schnell deine Freunde holen, die wollen doch bestimmt auch mit!“

beschwichtigte die Padawan und hoffte, dass ihr letzter Satz stimmte. Wollten die Kinderchen wirklich mit?
Zusammen mit drei Wesen, die sie nicht kannten und von denen sie ohnehin nichts Gutes gehört hatten?
Immerhin kannten sie Nevis und würden ihr hoffentlich vertrauen, ihrem Rang als Beste der Schülerschaft nach. Besagte Togruta schien ihre Rolle als brave Jüngerin nun vollends abgelegt zu haben, vielleicht aufgrund des stressigen Augenblicks und vielleicht auch nur für diese paar Minuten. Zumindest ein Anfang...
Ihre Worte schienen ihre Wirkung zwar nicht verfehlt, jedoch auch nicht zur direkten Beruhigung beigetragen zu haben. Stattdessen steigerte sich die Unruhe des Togrutakinds, es versuchte, den Blick seiner Mutter aufzufangen, die gerade damit beschäftigt war, Jarimoch Kontra zu geben.
Dann verdunkelte sich eine gewisse Stelle auf der Hose des Kindes und es war endgültig um seine Zurückhaltung geschehen.
Ruhigen Kopf bewahren...
Die Padawan atmete aus und berührte das Kind an der Schulter.


„Du musst nur noch ein bisschen durchhalten und dann können wir hier weg! Und dann wird dich so schnell niemand mehr verlassen – deine Mutter hat dich gesucht und ist bestimmt richtig stolz auf dich, dass du das alles so tapfer durchgestanden hast. Siehst du deine Freunde dort drüben? Sind deine Freundinnen dabei? “

Sie deutete auf die kleine Gruppe an Kindern, von denen manche zu Nevis hinübersahen.

„Noch einen Moment und auch sie können hier weg. Wir besitzen ein ziemlich schönes Gebäude, ein bisschen entfernt, dass nicht so gefährlich ist, wie hier. Dir wird es sicherlich gefallen, wir haben jetzt auch endlich einen großen Garten, den man gut nutzen kann und ziemlich viel Sonne dazu!“

Die Togruta flüsterte der kleineren, togrutanischen Ausgabe weiter zu, bis sie allmählich die aktuelle Situation realisierte.
Sie verstummte und deutete auf die Mutter der Kleinen.
Im Hintergrund klickerte ein Steinchen über den Boden, gelöst von einem neuen Grummeln und Beben.
Ihr Blick wandte sich zu Tara, die gerade „Interesse“ an dem Weltbild von Jarimoch zeigte, was nachvollziehbar war, zumindest für den Sith.
Schließlich hatte ihre Mitpadawan das einzige Kind verloren und die Macht hatte sie rein zufällig nicht nur zu besagtem Nachwuchs, sondern auch zu dem Sith geführt, was selbiger mit hoher Wahrscheinlichkeit als Zeichen zu deuten wusste.
Obwohl diese gesamte Reise eher auf nerviger Recherchearbeit beruhte...
Shili sei Dank hatten sie das brennende Baumhaus und das umliegende Gebiet schnell verlassen!
Der Gedanke, noch einmal zurückzukehren war nicht besonders reizvoll, auch wenn sie den Planeten auf jeden Fall besuchen wollte – in naher oder ferner Zukunft.
Vielleicht würde die Rothaut eines Tages ihren Stamm wiederfinden... oder gleich das gesamte Dorf! Sofern es die Macht so wollte.
Diese Einstellung konnte sie akzeptieren.

Aber zurück zum aktuellen Geschehen: Sollte sie ebenfalls ihren Energieriegel dazu abgeben? Die Idee war ohnehin die einzige, die momentan einigermaßen realistisch war und warum keinen Versuch wagen? Bei dem bizarren Weltbild konnte man selbst mit Gutgläubigkeit oder zumindest einer gesunden Prise Wahnsinn rechnen.


„Da muss ich zustimmen – Eure Erfahrung könnte uns sicherlich einige Antworten liefern und wenn ihr uns überzeugt, hättet ihr immerhin drei Anwärter mehr!“

mischte sie sich kurzerhand ein und verschloss danach ihren Mund, um keine giftige Bemerkung durchzulassen. Ihre eigene Meinung verbarg die Togruta hinter einem Haufen Geröll und dummer Gedanken. Wegen solch einer Kleinigkeit sollte das Unterfangen nicht scheitern! Ob er den Köder fraß?
Ein Beben erschütterte die Halle, ließ die ohnehin schon eingestürzten Schutthaufen erzittern, kleinere Steinchen über den Boden rollen und klackern. Der Boden und die steinernen, hohen Wände vibrierten leicht.
Es bannte sich etwas an...
Und nicht nur auf unterirdischer Ebene – die kindliche Gruppierung verteilte sich allmählich um sie herum und kam näher. Keeda schob sich und das Kind ein wenig näher an den Advisor und die Mitpadawan heran. Was war hier los?
Waren das keine normalen Erdbeben?
Aber das musste die Natur von Kohlma sein!
Und warum konnte Jarimoch dann seine Taten so perfekt auf die Erdbeben abstimmen?


"Da stimmt doch was nicht!"

murmelte sie Wes und Tara zu, blickte die beiden kurz hilfesuchend an, konzentrierte sich darauf wieder auf das Geschehen.

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Der Arkanianer hatte mit vielem gerechnet, doch er war angenehm überrascht von der Zurückhaltung der Jedi. Er selbst hätte in seiner Jugendzeit wohl harscher reagiert wenn ihn jemand mit einer neuen, einer besseren Wahrheit konfrontiert hätte so wie er es jetzt mit ihnen tat.
Zugegeben, man mochte sein Dazurufen der Kinder als Gegenmaßnahme interpretieren, und zu einem gewissen Teil mochte sie das auch sein, aber die Wahrheit hatte ihre eigenen Wege die ihre Anhänger befolgen mussten, und es war wichtiger den Kindern zu zeigen wie die Dinge wirklich lagen als sie vor dem zu beschützen was sie da draußen erwarten würde.


Ich werde es versuchen, aber nicht jeder wird die Wahrheit verstehen können oder bereit sein sich ihr zu unterwerfen,

begann er, und fing gleichzeitig an mit hinter dem Rücken verschränkten Händen um den bedrohlichen Jedi vor ihm herum zu gehen - mit etwas größerem Abstand, um ihm nicht auf Basis des Eindringens in seinen persönlichen Raum eine Gelegenheit zu gerechtfertigter Gewaltanwendung zu geben.

Sie nennen mich einen Mörder, und einen Entführer.

Er sprach laut genug damit es alle Anwesenden hören konnten und vor allem um die immer lauter werdenden Beben zu übertönen. Er wusste nicht wie viel Zeit ihnen noch blieb bevor die Zeit zum Handeln kommen würde, und genau genommen wusste er nicht mal wie der Kataklysmus aussehen würde, den er bereits angestoßen hatte, aber im Moment war er zufrieden mit der Entwicklung der Dinge.

Und sie haben mit beidem Recht! Doch auch die Jedi und die Sith müssen sich beides nachsagen lassen. Töten die Jedi nicht jene, die die Lehren des Ordens ablehnen und mit Hilfe der Macht nach ihrem eigenen Vorteil streben? Und Entführen die Sith nicht jene, die sie für zur Ausbildung geeignet halten, mit Gewalt oder durch Drohungen?

Der Mann ließ seine Worte einsickern, doch sprach weiter bevor er mit Widersprüchen rechnete.

Und umgekehrt genauso - die Jedi entführen mit Versprechungen eines besseren Lebens oder mit einem Apell an Werte und eine gerechtere Galaxis, während die Sith nicht zulassen, dass jemand ihre Lehren ablegt oder radikal erweitert. Und sowohl die Jedi als auch die Sith rühmen sich die Rettung der Galaxis zu sein, und bekämpfen sich mit Gewalt die beide Seiten zu Mördern macht!

Ein weiteres Beben grollte in der Ferne, doch er ignorierte es und fing mit etwas größerem Abstand zu dem Jedi an seine Worte mit Gesten zu unterstreichen.

Seid also nicht vorschnell mit euren Verurteilungen. Jeder, egal ob Jedi oder Sith, wird morden und entführen wenn er durch die Tat seinen Zielen näher kommen kann - der Sith wenn es ihm Macht bringt, der Jedi wenn er dadurch Leben retten kann.

Er hatte Übung darin vor Publikum zu reden, auch wenn seine Tage als Junior-Professor lange hinter ihm lagen. Aber manche Dinge, so wie der wechselnde Augenkontakt zu allen Zuhörern, vergaß man nicht.

Ja, ich habe Kinder entführt. Ja, ich habe gemordet im Auftrag der Wahrheit. Und ja, ich habe billigend in Kauf genommen, dass einige von ihnen starben, und das wisst ihr alle auch,

sagte er mehr oder weniger direkt zu seinen Kindern.

Doch ihr wisst auch warum ich es tun musste. Auf der einen Seite die Jedi, die sich als Friedensstifter darstellen, auf der anderen Seite die Sith mit ihrem angeborenen Führungsanspruch. Es sind die Sieger, die die Geschichtsbücher schreiben, und wenn man sie zu lesen versteht erkennt man, dass es nur die Jedi sind, die für sich den Frieden in Anspruch nehmen, und nur die Sith die sich an der Spitze sehen. Die jeweils andere Seite sieht sie als Schlächter und selbstverliebte Idealisten, und neutrale Beobachter rechnen in Begriffen von Opferzahlen und Sachschäden ab.

Wieder eine kurze Pause, dieses Mal mit einem Seitenblick zu dem hochgewachsenen Jedi.

Wer sagt, dass eine der beiden Richtungen die richtige ist? Wer, außer ihren Anhängern? Wer kann demnach sagen, dass meine Richtung, jene “Neue Ordnung”, nicht vielleicht den gleichen Anspruch auf Richtigkeit hat? Ich habe meine Kinder entführt, und ich leugne es nicht. Ein Jedi hätte sie ihren Eltern mit blumigen Worten weggenommen in dem Glauben ihnen einen Gefallen zu tun, ein Sith ihre Eltern vor ihren Augen grausam abgeschlachtet um ihre “Bindungen” zu lösen. Ich habe in Notwehr gehandelt, und in dem Wissen, dass jene Kinder auserwählt sind, nicht durch mich, sondern durch die Macht!

Für den nächsten Teil senkte er seine Stimme, auch wenn der Hall wahrscheinlich immer noch dafür sorgen würde das ihn alle Anwesenden hören konnten. Einen gewissen Pathos legte man schließlich auch als Sith nicht ab.

Wer seit ihr diesen Kindern zu sagen sie wären nichts Besonderes? Und wer wärt ihr zu behaupten, dass sie keine Opfer bringen müssten um es zu erreichen?

Zu seiner lauteren Stimmlage zurückkehrend fuhr er fort.

Wer sagt, dass es nicht genauso schlimm ist für ein Kind seine Eltern nie wieder sehen zu dürfen oder sich mehr oder weniger von ihnen zu entfremden ohne zu wissen ob sie noch leben oder nicht? So ist doch der Weg der Jedi, und über die Schändlichkeit mancher Sith brauchen wir keine Worte zu verlieren. Wir könnten darüber streiten ob der Weg der Jedi, hoffnungsvolle Kinder ihren Familien zu entreißen und sie fallen zu lassen wenn sie den Ansprüchen des Ordens nicht genügen, um ziellos in der Gosse oder von falschen Vorstellungen geblendet in einem Gefängnis oder, schlimmer noch, auf einer Farm der Jedi zu landen um Gras wachsen zu lassen, ungeachtet dessen was sie hätten werden können wenn man ihrem Schicksal seinen Lauf gelassen hätte?

Er redete sich nicht direkt in Rage - seine Stimme blieb fest und ruhig, wenn auch energisch - doch er spürte wie sein Auftritt seine eigenen Zweifel, die in den vergangenen Jahren in der Einsamkeit von ihm Besitz ergriffen hatten ohne das er sich dessen wirklich bewusst geworden war, aufweichte und schließlich auflöste.

Sicherlich gilt das selbe für meine Kinder, und ich bereue mein Tun so weit man bereuen kann das getan zu haben was man tief im Herzen als richtig kennt. Die Tode unter ihrer geringen Zahl schmerzten mich mehr als ihr ermessen könnt, denn ihre geringe Zahl legt die Entscheidung über Erfolg oder Verderben der Rettung der Galaxis in jede ihrer kleinen Hände.

EIn paar Schritte lang ging er gradeaus, dann drehte er auf den Anführer der Jedi zu und blieb einen Schritt vor ihm stehen.

Ich erwarte nicht, dass ihr mir glaubt. Ich selbst habe lange gebraucht die Wahrheit zu akzeptieren, und ich weiß das ihr einer anderen anhängt, so irrig sie auch sein mag. Aber ich weiß auch, dass ich euch noch nicht gesagt habe was diese Wahrheit eigentlich ist.

An der Stelle konnte er sich eine kurze rhetorische Pause nicht verkneifen, auch wenn diese weitaus kürzer ausfiel als er es vor einem geneigten Publikum für sinnvoll erachtet hätte, schließlich bestand ständig die Gefahr unterbrochen oder hinterrücks erstochen zu werden.

Die Macht bietet uns Führung, und mit der richtigen Anleitung können wir lernen ihr zu folgen - den Willen der Macht nicht nur zu deuten sondern im Wortlaut zu kennen. Wir können ihm folgen in der festen Überzeugung das Richtige zu tun ohne uns von Philosophien und Vorstellungen darüber blenden zu lassen wie die Galaxis unserer unwichtigen Meinung nach zu sein hätte. Nein, das stimmt so nicht ganz. Wir können es nicht,

fügte er theatralisch hinzu und drehte sich um, um seine Kinder mit einer umfassenden Geste ausgebreiteter Arme einzuschließen.

aber sie können es, die richtige Ausbildung vorausgesetzt!

Im ein Haar hätte er von der richtigen Behandlung gesprochen, doch als Arkanianer war ihm dieser Begriff mit Ausbildung ohnehin synonym. Ob man jemandem die Wahrheit erzählte oder sie injizierte machte im Endeffekt wenig Unterschied.

Stellt es euch nur vor! Eine kleine Gruppe von Machtjüngern, die nicht ihren eigenen Zielen dienen sondern dem Willen der Macht selbst! Die geleitet werden von ihrer Bestimmung und sich weder vom Licht blenden noch in die Schatten ziehen lassen! Die nicht versuchen die Macht in ihre persönlichen Vorstellungen zu zwängen und sie dabei um das zu beschneiden was sie eigentlich ausmacht.

Er ging einen halben Schritt auf den Jedi zu und sah zu ihm herauf.

Wenn ihr mein Blut wollt holt euch mein Blut. Wenn ihr zerstören wollt was ich hier aufgebaut habe, dann zerstört es, und damit die Hoffnung auf ein besseres Dasein für viele zum Preis einer tieferen Einsicht für sehr wenige. Ich weiß, dass ich euch nicht überzeugen kann wenn euer Geist zu verhärtet ist von Jahren der Indoktrination durch eine Galaxis die sich selbst in Schwarz und Weiß einteilt, und in der ein Großteil nur zu bereit ist sich in den Schatten ihrer eigenen Gier zu stellen während andere sich bereitwillig ins Licht rücken von dem sie eigentlich nichts wissen. Tötet mich, wenn es ein Verbrechen ist Farben zu sehen wo andere allenfalls von Grau zu träumen wagen!

Er hatte nicht realisiert wie sehr er sich verausgabt hatte. Erst als er den Jedi ansah und sich auf alle möglichen Reaktionen wappnete wurde ihm klar das er außer Atem war. Doch es war wie man es ihm in seiner Jugend gelehrt hatte - Worte gewannen Kriege - im Original eigentlich Worte und Biowaffen. Seine Biowaffe war die Macht, denn sie stand zweifelsohne auf seiner Seite, hatte sie ihm doch selbst die Wahrheit offenbart.


Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation - Tara, Keeda, Wes, Jarimoch, Lysta
 
Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Lysta/Nevis & Jarimoch vs. Keeda, Tara & Wes

Wes' Padawane stimmten in die Forderung mit ein, Jarimoch möge ihnen seine Lehren darlegen und der Arkanier tat es, zögerlich, tiefstapelnd, wahrscheinlich aus taktischen Gründen. Natürlich war seine Wahrheit die wahrhaftig wahre Wahrheit und wer anderer Meinung war, hatte sie nicht verstanden oder wollte es nicht. Soweit, so klar. Anschließend nahm er Bezug auf die von Jedi-Seite geäußerten Vorwürfe, ein Mörder und Entführer zu sein. Okay, er stritt seine Verbrechen nicht etwa ab, sondern er versuchte, sie zu relativieren. Manchmal waren Jedi gezwungen, ihre Feinde zu töten – ja klar, aber das war doch etwas völlig anderes! Wes sah sich nicht gerade mit der Gabe der Voraussicht gesegnet, aber das hätte er auch vorhersehen können. Er musste sich bemühen, weiterhin ernsthaft interessiert zu wirken und Tara und Keeda nicht etwa vielsagende Blicke zuzuwerfen.

Der erste Aha-Moment kam jedoch, dass der Sith sich nicht unbedingt als einer zu sehen schien. Insoweit das Gerede einen Blick in Jarimochs Weltbild zuließ, schien dieser sich den Sith genauso wenig nahe zu fühlen wie den Jedi. Bemerkenswert. Dass er sich, was die Hüter des Friedens anging, auf veraltete Klischees stützte, war eher eine Randnotiz, trotzdem mäkelte der Taanaber im Geiste daran herum. Das waren ja wohl eindeutig die verkrusteten Millennien alten Strukturen des Jedi-Ordens der alten Republik, die auch fast ihren Untergang bedeutet hätten. Der heutige Orden war moderner, liberaler, und das Rekrutierungsverfahren, das böse Zungen einst mit Kindesentführung verglichen hatten, war seit damals auch ganz eindeutig aus der Mode gekommen.

Schön, aber war das alles? Der Arkanier glaubte, die alleinige Wahrheit zu besitzen und wollte sich sowohl von den Jedi als auch von den Sith abgrenzen. Ein neuerliches Beben, stärker als alle vorherigen, drängte sich in Wes' zunehmend gelangweiltes Bewusstsein. Er hatte es ja zunächst nicht geglaubt, es nicht wahrhaben wollen, doch je länger er darüber nachdachte, desto klarer war ihm, dass die Sache oberfaul war. Keeda hatte recht!

»Jepp, das Ganze stinkt… passt auf den Boden auf und haltet euch von den Mauern fern,«

Raunte er der mittleren der inzwischen drei Togruta zu, als Jarimoch etwas auf Distanz ging und sie während seiner Ansprache hoffentlich ohnehin nicht bemerkte. Mittlerweile schwadronierte er über die Unterschiede zwischen Innen- und Außenansicht der Orden und von seinem dritten Weg. Mehr und mehr bekam Wes dabei das Gefühl, dass keines dieser Kinde in Begriff war, ein Sith zu werden, diese ganze »neue Ordnung« war mehr wie eine der diversen sonstigen Machtbenutzerkulte, Weißer Strom, Nachtschwestern und wie sie alle hießen. Vielleicht konnte der Advisor nicht für alle Jedi sprechen, doch er war gewillt, diese zu tolerieren, solange sie keine Probleme machten. Aber traf das auf den Kult des Arkaniers zu? So verstört, wie die Kinder waren, auch die immer wieder weinende und auch andernorts feucht werdende Nevis, mit deren Beruhigung Keeda alle Hände voll zu tun hatte, war ein gutes Beispiel dafür. Tara musste es das Herz brechen, ihr Kind so zu sehen…

Dieses Bild der weinenden, unsicheren Nevis versuchte Wes fest im Kopf zu behalten, als Jarimoch seine Taten relativierte und er wusste, dass zumindest einzelne im Jedi-Orden ganz ähnlich dachten, bereit wären, so zu handeln, wie der Arkanier es sagte. Eltern und Kindern etwas Gutes tun. Der Zweck heiligt die Mittel. Man erfüllt den Willen der Macht, und die Macht ist inhärent gut, also ist alles, was man tun muss, um ihren vermeintlichen Willen zu erfüllen, ebenfalls gut – die auch im Jedi-Orden nie ganz aussterbende Potentium-Theorie, und dieser vermeintliche Sith vor ihnen dachte ganz ähnlich. Wes, der sehr wohl an den Willen der Macht und an Vorbestimmung glaubte, aber für sich in Anspruch nahm, Gut und Böse unterscheiden zu können, versuchte Nevis und die Erinnerung an Taras Verzweiflung auf der Suche präsent zu halten, konnte jedoch seine Neugier nicht verhehlen. Er wollte wissen, was die »Neue Ordnung« nun eigentlich war, was der Zweck war, der die Mittel angeblich heiligte.

Man musste Opfer bringen, um den Weg zur Macht zu beschreiten, auch bei den Jedi, das stand außer Frage. Aber war es tatsächlich Bedauern, welches der Taanaber auch jenseits der Worte des Arkaniers zu spüren glaubte? Wes konnte sich täuschen, getäuscht werden, aber er hatte den Eindruck, dass es stimmte.

Und als Jarimoch sich vor ihn hin stellte und seine Philosophie, sich dem Studium des Willens der Macht zu verschreiben erläuterte, verspürte er die Lust, ins Detail zu gehen. Mehr zu erfahren… er würde sicher nicht konvertieren und wahrscheinlich stellte sich irgendwann am Ende heraus, dass die Jedi eben doch recht hatten, aber es klang interessant genug, dass es schade wäre, ihn töten zu müssen.

Nur, dass die stetig stärker werdenden Beben darauf hin deuteten, dass der arkanische Nicht-Sith-Nicht-Jedi anfangs mit seinem Machteinsatz tief in den Felsen, den Wes eine Weile als belanglos abgetan hatte, seinen eigenen Abgang vorbereitet hatte – so wie auch sein Schlusswort darauf hindeutete, dass Jarimoch sich darauf vorbereitete, als »Märtyrer« zu sterben. Doch wollte er das wirklich? Vielleicht hatte Wes endlich den Hebel gefunden, um die Kinder von hier wegzuschaffen.

„In einem Punkt irrt Ihr Euch, Jarimoch

Erklärte Wes nach einer von zunehmendem Grummel untermalten längeren Denkpause.

»Die Jedi machen dieses Zeugs nicht mehr, Kinder quasi zu entführen, um sie später auszusortieren und auf Farmen zu schicken, und wir sind allgemein wesentlich toleranter geworden, mehr als Ihr es euch vorstellt. Aber die Sith sind es nicht.

Nein, ich werde nicht Euer Anhänger werden, aber ich finde Eure Theorien interessant. Ich denke nicht, dass sie besser, oder richtiger sind als die uralte Weisheit des Jedi-Ordens, aber ich denke doch, dass wir gegenseitig voneinander lernen können. Es ist Vielfalt, die uns stark macht, und die uns die Oberhand den Sith gegenüber gewinnen lässt.«

Sich noch weiter aus dem Fenster zu lehnen, wäre zweifellos unglaubwürdig gewesen. Wes konnte sich vorstellen, sich darüber zu unterhalten, wie man der Macht so nahe kommen könnte wie der Arkanier das behauptete, frei vom Einfluss, der Verfälschung durch das Individuum, doch dass die Jedi Jarimoch in die Galerie der großen Lehrmeister des Ordens aufnehmen würden, war vorsichtig gesagt keine sehr wahrscheinliche Zukunft.

»Ihr müsst mit uns kommen und Euch dem Jedi-Rat stellen. Natürlich müsst Ihr von der Kindesentführerei ablassen, aber was ist Eure Alternative? Die Sith sind weniger weltoffen als wir es sind, und wenn wir Euch finden können, dann können diese es auch. Ihr lebt gefährlich hier. Die Kinder sind in großer Gefahr. Ich kann sie nicht hier lassen.«

Ja, die Macht hatte einen Willen, das war Wes' Überzeugung, und manches Mal schien sie gewillt zu sein, einem helfen zu wollen. Der Vorstoß des Jedi-Advisors fand unerwartete Unterstützung, als der bisher mit Abstand stärkste Erdstoß eine Wand einstürzen ließ. Einzelne Brocken fielen bis in die Nähe der Kinder hinter Jarimoch und Wes, der versuchte, eine Schutzblase um die Kleinen zu errichten, wäre zu langsam gewesen. Doch nachdem diese einmal stand, war er nicht mehr bereit, diesen Vorteil wieder aufzugeben. Es fiel ihm sehr schwer, eine Blase dieser Größe zu erhalten. Er konnte sie nicht formen und würde sie nur unter großer Konzentration verschieben können. Falls sein Kontrahent es darauf anlegte und versuchte, sie zu durchbrechen, würde es ihm zweifellos gelingen. Doch dafür müsste er angreifen, wohingegen die Jedi nun schlagartig die Kinder – abgesehen, ausgerechnet, von Nevis, die sich in ihrer Nähe befand – als Faustpfand hatten und den moralisch völlig einwandfreien Grund gleich dazu. Wes würde sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen lassen und weitere, leichtere Erschütterungen halfen ihm dabei.

»Ich denke nicht daran, diese Schutzblase wieder aufzugeben! Die gesamte Anlage stürzt ein! Wir müssen die Kinder an einen sicheren Ort bringen, weg von Kohlma, diesem Mond der Toten

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Tara war ganz und gar nicht begeistert von den Worten des Irren, welcher das letzte Jahr ihr Kind großgezogen hatte. Wie viel war bei Nevis wirklich hängengeblieben diesbezüglich? Wie sehr würde es die weitere Entwicklung ihres Kindes beeinträchtigen? Schon jetzt wirkte ihr Kind mehr als verstört. Dennoch wollte die Togruta nicht so schwarz denken, auch wenn es ihr schwer fiel. Doch zunächst mussten sie hier einfach raus.

Nevis wurde immer unruhiger und wischte mit der Hand immer wieder die Hände von Keeda weg, sowie auch die Tränen auf ihren Wangen.


„Meine Hose ist nass…. .“

Jammerte das Kind, als wäre dies momentan ihr Hauptproblem, doch man sah dem Kind deutlich an, dass es im Moment eigentlich selbst nicht wusste was es tun sollte und sich einfach nur allgemein unwohl fühlte.

Tara entfuhr ein kurzer Schrei, als die Mauer bei den anderen Kindern einstürzte und das Beben wurde immer stärker. Wenn sie hier länger stehen bleiben würden, würden sie alle noch erschlagen werden! Die Padawan bewunderte ihren Meister, wie dieser noch taktische Antworten liefern konnte und dabei noch ruhig wirkte. Zumindest von außen. Allerdings anhand seines letzten Satzes wurde klar, dass er selbst sehr besorgt war aufgrund der Beben.

Tara rannte instinktiv zu ihrem Kind und zu Keeda und hob Nevis hoch auf den Arm.


„Danke, Keeda. Jetzt müssen wir nur noch die anderen Kinder dazu bringen sich zu bewegen!“

Bedankte sich die Togruta bei Keeda. Mit Jarimoch zu sprechen brachte ihr im Moment eh nicht viel, denn er schien versessen darauf zu sein sich ausschließlich mit jemanden seiner Augenhöhe zu unterhalten, aber vielleicht verschaffte es ihr und Keeda dein Vorteil im Hintergrund zu agieren, während Wes den Sith weiter unterhielt. Doch soweit kam es nicht, denn beim nächsten Beben riss plötzlich an einigen Stellen die Erde und die Risse wanderten bis hoch zu den Wänden und bis zur Decke. Die Kinder begannen zu schreien, sich panisch gegenseitig zu schubsen, wenn jemand im Weg stand und sie rannten alle in Richtung Ausgang. Ob Wes so noch eine Schutzblase halten konnte?!

„Die Bestien da draußen!“

Schrie Tara zu Wes und Keeda, da die Kinder ihnen sicherlich schutzlos ausgeliefert wären. Doch hier drinne war es genauso gefährlich. Tara rannte mit ihrem Kind den Kindern hinterher und hoffte, die anderen würden folgen und sie hoffte, dass Wes mit dem Sith alleine fertig kam oder war dies alles ein Fehler?! Sollte sie lieber an seiner Seite kämpfen? Momentan erschien ihr alles falsch! Vielleicht half Keeda ihr oder sie blieb bei Wes…doch die anderen Kinder konnten sie unmöglich da draußen alleine lassen und sie selbst wollte mit ihrem Kind nicht weiter in diesem einstürzenden Gebäude bleiben. Wieder bebte es und Tara konnte sich mit ihrem Kind auf dem Arm kaum halten und kippte fast seitlich zu Boden, hielt sich jedoch mit der Macht und rannte weiter. Den Kindern hinterher.

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OP: Sorry für die lange Wartezeit. :( Hatte Probleme wieder rein zu finden. Ich hoffe es passt, ansonsten schreit ;)
 
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Lauter und lauter wurde das Grollen, das die Ruine erzittern ließ und der Togruta schmerzhaft in den Lekku nachklang. Es war nicht immer von Vorteil, einer derartig empfindlichen Kopfbedeckung habhaft zu sein... Sie zwang sich, das dumpfe Beben in den Hintergrund zu schieben und sich auf Jarimochs Erklärungen zu konzentrieren, denn – so ungern sie es auch zugab – weckte sein Weltbild tief in ihrem Inneren Interesse.
Irgendeine bislang unentdeckte Ecke schien Gefallen an seinen Ansichten zu finden – schließlich schien der Nichtmensch so absolut überzeugt zu sein, in seinen Lehren regelrecht aufzugehen.
Diese Sicherheit imponierte und fehlte ihr beim Jedi-Orden, dem sie immerhin seit einer recht beträchtlichen Zeit angehörte.

Na, recht beträchtlich... Kurz, im Gegensatz zu den beiden Mitjedi, die neben ihr standen.
Aber hätte sich nicht allmählich das Gefühl einstellen müssen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, bei den Jedi aufgehoben zu sein?
Wahrscheinlich kam dieses Bewusstsein mit der Zeit und steigender Kontrolle über die Macht, was ihr einen kleinen Schlag versetzte. Sie hatte noch viel zu lernen und der Haufen an Wissen und Erfahrung, den die Togruta noch abzuarbeiten hatte, konnte ziemlich schnell ziemlich effektiv demotivieren.
Am Besten machte sie sich nicht allzu viele Gedanken und ließ das Ganze spontan auf sich zukommen. Taten brachten sie momentan weiter, nicht Gedanken über ein mögliches „Wenn“.
Und sollte sie nicht vollauf zufrieden sein?
Immerhin hatte sie Wes und Tara, denen sie zu einhundert Prozent vertraute. Das zählte.

Keeda schüttelte den Kopf, um das abwegige Interesse für diese neue Organisation zu unterbinden.
Sie brauchte sich nur die Kinder anzuschauen: Zerrissene Familien, Halbwaisen, Vollwaisen, das Resultat der Lehren Jarimochs. Das Resultat seiner „Ausbildung“ oder wie auch immer man es nennen wollte. Er hatte den Kindern geschadet, hatte sie verwirrt, Punkt.
Wollte sie wirklich so enden?
Die Jedi waren eindeutig die bessere Variante – wenn auch nicht immer fair, aber sie passten eindeutig besser zu ihr -, entschied die Padawan bei sich und wischte sich den Staub aus den Augen, der mitsamt der abgebröckelten Steine heruntergekommen war.
Sie unterdrückte ein Aufhusten.
Der Abtrünnige – die Jägerin nannte ihn der Einfachheit halber so – schritt indes auf und ab, umrundete den Advisor und sprach dabei von den Missetaten, die selbst den Jedi anhafteten.
Keeda hielt inne.
Natürlich.

Was sollte man mit machthungrigen Wesen, die das Leben Unschuldiger aufs Spiel setzten, sonst machen?
Und schließlich mordeten die Jedi nicht gleich jeden, der ihren Vorstellungen im Wege stand, wie es ein Sith wohl getan hätte.
Nein, sie versuchten sich wenigstens in Diplomatie und Verhandlungen. Und wenn das eben nicht anschlug, gab es immer noch Gedankentricks, Verhaftungen, bei Shili, was auch immer!
Nur... Was konnte man gegen einen Abtrünnigen machen?
Gedankentricks? Wohl kaum.
Drohungen? Wies Jarimoch von sich ab.
Diplomatie?
Scheinbar die einzige Möglichkeit.
Momentan.
Falls der Abtrünnige die ganze Situation nicht schon vorher zuende brachte, was durchaus möglich sein konnte, immerhin rückten „seine“ Schüler näher, hatten die kleine Gruppe mittlerweile eingekreist.

Nicht, dass die Jägerin gefürchtet hätte, angegriffen zu werden.
Es waren Kinder!
Andererseits standen sie unter Jarimochs Fuchtel und waren jahrelang beeinflusst worden.
Und wenn das keine Auswirkungen gehabt hatte, war sie ein Mensch.
Noch eine Frage: Was konnte man gegen ein paar Kinder ausrichten, die man abwehren sollte, ohne sie ernsthaft zu schädigen – sowohl körperlich als auch psychisch?
Sie seufzte, wollte hier raus, das Beben und Grollen missfiel ihr, Nervosität und Adrenalin taten ihr übriges.
Einfach die Kinder schnappen und dann weg...

Doch der Halbsith war längst nicht fertig, vielmehr schien er sich bisher nur warmgelaufen zu haben.
Sein Bild von der Entführung der Kinder ließ sie die Stirn runzeln.
Er hatte recht, mit der jeweiligen Vorangehensweise von Jedi und Sith.
Aber – und das war ein großes Aber – im Normalfall hatten die beiden Orden, so unterschiedlich sie auch waren, es gar nicht nötig, Kinder zu rauben.
Gut, von den Machenschaften der Sith hatte sie kaum Ahnung, doch es ging ihr vor allem um ihre eigene Organisation.

Wes hatte recht, soweit sie das beurteilen konnte – die Togruta wusste nicht so viel vom Orden, wie er.
Aber etwas wusste sie und das hatte er gerade bestätigt:
Die Jedi, die Friedenshüter, mussten nicht erst Familien zerreißen, um neue Anwärter einzuholen! Selbige kamen in diesen Zeiten zuhauf und zwar von selbst, freiwillig und in angemessenem Alter.
Und hier?
Kleinkinder von drei, vier, fünf Jahren, vielleicht älter.
Minimal älter.
Das war ein Frevel.
Überhaupt, hatte er einmal „seine“ Kinder gefragt, ob sie denn etwas Besonderes sein wollten? Falls das bedeutete, die Familie zu verlieren, vielleicht auf immer zu verlieren?
Die Togruta konnte ein empörtes Schnauben nicht unterdrücken, obwohl es ohnehin ungehört im Klang des nächsten Bebens unterging.
Ihre Lekku zitterten, während die blauen Streifen auf besagten Kopftentakeln schwärzer wurden.
Derweil schnitt der Abtrünnige ein neues Thema an.
Er unterlegte seine Rede mit passenden Handgesten und sinnierte über den richtigen Gebrauch der Macht. Über das Schicksal der Kinder.
Sah er nicht ein, dass sein Bild falsch war?
Und wie oft hatte sie diesen Gedanken schon formuliert?
Ermüdend häufig, in letzter Zeit. Ihr gingen allmählich die gedanklichen Argumente aus.

Zurück zu Jarimoch: Ihm träumte es wohl von einer neutralen Macht, nicht Jedi, nicht Sith.
Nicht weiß, nicht schwarz.
Grau.
Und so gut, so... richtig das Ganze auch klang, zweifelte Keeda, ob eine derartige Organisation lange durchhalten würde, falls sie den Abtrünnigen weiterhin seine Regeln praktizieren ließen.
Sicherlich könnte er einigen Planeten und Wesen in Führungspositionen zum Verhängnis werden, seine Weisheiten verbreiten, doch die Galaxie war groß und besah man sich einmal die Geschichte des Jedi-Ordens, erkannte man früher oder später, dass Zeit der Hauptpunkt war und eingeplant werden musste.
Vielleicht hatte der Abtrünnige sogar etwas eingeplant, seine Organisation für die Zukunft abgesichert – zuzutrauen wäre es ihm.

Der Advisor ergriff nun das Wort, mit einem Happen Diplomatie und einer guten Portion Realismus.
Weitere Worte waren nicht mehr nötig, da in eben jenem Moment erste Gesteinsbrocken zu Boden stürzten und das Grollen intensiviert wurde. Keine kleinen Kiesel mehr, die – falls man Pech hatte – ins Auge sprangen. Felsstücke.
Und die waren groß genug, um ein Kind zu erschlagen.
Die Kinder...
Die Togruta rückte schnell näher zu Wes und Tara, hielt dann aber inne, um mit großen Augen den Advisor anzublinzeln. Was tat er da?
Irgendetwas regte sich in der Macht!
Seine Worte verschafften Abhilfe.
Eine Schutzblase?
Das musste sie sich merken...

Nevis wehrte sich derweil mit wachsender Stärke und versuchte, die Hände der Padawan abzuschütteln, was selbige leicht überforderte – sie wollte nicht, dass die kleine Togruta nochmals in Tränen ausbrach, nachdem sie ohnehin schon aufgelöst genug war! Dementsprechend erleichtert atmete sie aus, als Tara herbei rannte und das Kind auf den Arm nahm.


„Kein Problem! Hoffentlich bleiben die in einer Gruppe, sonst verlieren wir sie früher oder später."

Der Boden vibrierte und die Togruta wankte leicht.
Die letzten Gedanken waren vergessen, als die erste Mauer einstürzte, Risse die Decke durchzogen und sich kracksend ihren Weg bahnten.
Raus hier!

Die Kinder reagierten zuerst und stürmten unter panischen Aufschreien in Richtung Ausgang, insgesamt löste sich die Formation der überzeugten Anhänger auf und wurde wieder zu dem, was sie eigentlich waren: Ein Haufen junger Wesen.
Taras Schrei ließ sie zusammenfahren:
Die Tiere!
Wenn selbige Meute auf die Kinder treffen würden, war es vorbei mit Gemeinschaft und Zusammenhalt.
Massenpanik...
Während ihre Mitpadawan samt Nevis den Jüngern nach draußen folgte, um ihnen zu helfen, war Keeda hin- und hergerissen, sah zu Jarimoch hinüber.
Angst ergriff sie, Wes in diesem Chaos zu verlieren, ihren Meister zu verlieren, was einer Katastrophe gleich käme.
Er war ihr Meister. Er durfte nicht einfach "verloren gehen".
Einen derartigen Menschen konnte man nicht mehr ersetzen...
Klar, es gab keine Angst.
Klar?
Nicht klar! Sie hatte Angst und zwar bis in die feinsten Spitzen ihrer Lekku!


„WES! Wir müssen hier raus, sonst war alles umsonst!“

schrie sie und wedelte mit den Händen, um die Staubwolke zu vertreiben, die den Schutt begleitete. Vergeblich.
Instinktiv wich die Togruta einem Felsbrocken aus, der neben ihr zu Boden stürzte.
Fluchend versuchte die Togruta, etwas zu erkennen, gab sich dann geschlagen und nahm die Beine in die Hand, um zumindest Tara zu helfen und sich
irgendwie nützlich zu machen.
Sie hoffte einfach, dass der Advisor alleine klarkam – der Gedanke, die Macht zur Orientierung zu nutzen, kam ihr erst gar nicht.
Raus hier.
Sie rannte die Gänge entlang, umging Steinhaufen, die den Weg einrahmten. Ein neues Beben und ihr wurde fast der Boden unter den Füßen weggezogen. Sie fiel, konnte sich mit der Macht nicht mehr abfangen und schlitterte fluchend weiter, bis ein Brocken sie aufhielt. Unsanft wurde sie mit der Nase voran dagegengerammt, was eine kurze Schmerzwelle auslöste, allerdings bald abklang. Eilig rappelte sich die Rothaut auf und krallte sich an die Wand, zog sich wankend weiter, bis das Schlimmste vorüber war und der Untergrund für kurze Zeit still hielt.
Und weiter.
Während ihre Schritte von dem Krach der stürzenden Steinplatten verschluckt wurden, sah sie sich nach Zurückgebliebenen um und entdeckte an der nächsten Ecke den Zabrak. Wie hieß er noch gleich? Sir... Sirius? Sirion? Sirion! Er war scheinbar von einem Brocken erwischt worden und verzog das Gesicht. Risse zogen sich um ihn herum an der Wand hoch, ähnlich eines Geflechts aus dünnen Adern.


„Los, raus hier!“

rief sie ihm zu und griff kurzzeitig zur Macht, um den Schutthaufen auf seinen Beinen zur Seite zu befördern.
Das Ergebnis war dürftig, reichte aber, ihn zu befreien. Das eine derartig leichte Aktion sie noch erschöpfte... Selbst schuld, sie musste mehr üben!
Hastig riss sich die Togruta zusammen, zog den Nichtmensch hoch und überhörte seine Einwände, er hätte das auch selbst geschafft.


„Du musst dich nicht beweisen, ich möchte hier nur noch weg!“

stellte sie klar und erntete einen überraschten Blick vonseiten des Jüngers.

„Kein... Aber du... Du hast doch vorhin...“

Mit einem Ruck zog ihn die Padawan weiter und blieb ihm dabei eine Antwort schuldig. Vielleicht sollte sie gelassener reagieren, aber ihr Bedürfnis zu leben war einfach stärker.
Nach einigen Metern kam der Ausgang in Sicht. Die Säulen, die das steinerne Tor stützten, waren mit weiteren Geflechten aus Rissen überzogen und die Linke bröckelte am Kapitell leicht ab, gab drohende und knirschende Geräusche von sich. Hoffentlich beeilte sich Wes.
Sie hatte immer noch keine Ahnung, wo er sich befand... Sirion hinkte leicht und keuchte von Zeit zu Zeit, doch um seine Verletzung mussten sie sich wohl oder übel nachher kümmern.
Die Kinder hatten sich – zum Glück – zusammengerottet, wussten offenbar nicht, wohin des Wegs. Es war schwierig, Orientierung in der Dunkelheit zu finden, immerhin sah alles mehr oder minder gleich aus.
Wo mussten sie entlang, um letztendlich zum Raumschiff zu gelangen?
Bei Shili...
Das Grollen war zwar noch dominant, aber immerhin deutlich leiser, als vorhin in der Hauptkammer. Doch kein Grund, länger zu verweilen, wenn schon der Boden im Tempel wegzubrechen drohte. Und besonders durch die Flügelschläge, die Keeda deutlich vernehmen konnte.
Eigentlich war es schon zu spät, schließlich wurden die Tiere durch die Leuchtstäbe angelockt, die einige der Kinder in der Hand hielten.
Wie sonst hätten sie auch den Weg finden sollen?

Die Padawan schlug sich zu Tara durch und lieferte dabei den Zabrak bei seiner Meute ab.


„Weißt du den Weg noch? Die Viecher sollten jeden Augenblick hier sein... Vielleicht könnten wir die Leuchtstäbe levitieren und einige Meter weiter ablegen, aber dann hätten wir kein Licht mehr!“

Bogden-System - Kohlma - Vor dem Tempel - Tara, Nevis und Keeda, daneben die Kindermeute
 
Zuletzt bearbeitet:
Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation - Tara, Keeda, Wes, Jarimoch, Lysta

Die Ereignisse überschlugen sich, sowohl in seinem Kopf als auch draußen in der Wirklichkeit. Das Beben das der Arkanianer vor einiger Zeit angestoßen hatte schien langsam um sich zu greifen, und doch überraschte ihn die Vehemenz mit der die Macht nach dem Mond griff auf dessen Oberfläche sie wir Staubkörner ihren philosophischen Disput austrugen.
Er hatte damit gerechnet, dass es gefährlich werden würde, aber er war auch davon ausgegangen, dass es eher von symbolischer oder zumindest philosophischer Aussagekraft getragen werden würde. Es hätte ihn beispielsweise nicht überrascht wenn eine Seite des Raumes eingestürzt wäre, mit allen daraus abzuleitenden philosophischen Konsequenzen, egal welche Seite es gewesen wäre.
Dass gelinde gesagt die Welt um sie herum zusammenbrach überraschte ihn allerdings etwas weniger als die Tatsache, dass der Jedi ihm gegenüber ihm noch nicht sein Lichtschwert der Mundtotmachung durch sein Herz der Einsicht gerammt hatte, oder ihn als Diener der Ignoranz höherer Herren um einen Kopf des Freidenkens kürzer gemacht hatte.
Nein, nicht nur das - Janson bot ihm sogar eine philosophische Diskussion über seine Lehren an, die zum jetzigen Zeitpunkt allerdings mehr als unangebracht war, wie sich nicht zuletzt durch die Gefahr für seine Kinder - seine Zukunft - zeigte. Doch auch hier überraschte der hochrangige Jedi indem er sie beschützte, jene, die Jarimoch mit dem bearbeitet hatte was sein Gegenüber sicherlich als geistiges Gift ansah.
Er hatte sich in den Jedi nicht geirrt, dafür war die Macht viel zu klar und in ihrer Weisung zu deutlich gewesen, doch vielleicht entsprachen nicht alle Mitglieder des Ordens dem, was man ihnen in dunklen Hallen und kalten Katakomben vorbetete.


Ihr ehrt mich, Wes Janson, auch wenn ich glaube das euer Rat eure Sichtweise nicht teilt und in mir den Feind der alten Ordnung sieht den es zu vernichten gilt. Doch wenn ich damit euren Geist rühren kann Farben zu sehen in all dem Grau der Verzweiflung dann werde ich mich auf euren Rat hin eurem Rat stellen, selbst wenn es bedeutet gerichtet zu werden als jemand der euer Weltbild aus den Angeln zu heben trachtet,

verkündete der nominelle Sith und nahm sein Lichtschwert in die Hand. Wenn allein seine Anwesenheit auf einem baumlosen Hinterwäldlermond wie Kohlma zu so einer Veränderung führen konnte, wie stark konnte die Macht dann durch ihn wirken wenn sie durch seine Erleuchtung auf die Mitglieder des Rates der Jedi scheinen konnte. Und wie viel größer wären die Auswirkungen seines Opfers wenn es die Jedi erfassen konnte und aus ihren Reihen neuerliche Erleuchtung hervorbringen konnte...
Sicherlich hatte der andere Mann Recht. Die Sith waren anders, auch wenn ihre Unwissenheit sie auf die gleiche Stufe stellte wie die Jedi. Er musste seine Chancen ergreifen wo sie sich boten, und wenn es Zeit war den Strohhalm zu ergreifen den ihm ein ein wenn schon nicht erleuchtetes dann zumindest leicht schimmerndes Mitglied seiner theoretischen Erzfeinde hin hielt, dann war es nicht seine Entscheidung dieses Angebot abzulehnen.


Doch lass mich eines klar stellen. Ich gehe nicht als Bittsteller und ich will mich nicht den Irrlehren der Jedi unterordnen, sondern meine eigenen Erkenntnisse mit jenen teilen die die Weisheit besitzen sie als die Erleuchtung der Macht zu erkennen die sie sind. Vielfalt kann zu Fortschritt führen, genauso wie im Labor aus der Vielzahl von Mutationen die herausgefiltert wird die den Vorgaben am besten entspricht.

Die Erschütterungen wurden immer heftiger, und ein ums andere Mal musste er um sein Gleichgewicht kämpfen, doch er wollte diesen Punkt klar stellen und keine Zweifel daran zulassen.

Doch die Jedi sind nicht die Herren des Labors, sie sind lediglich eine weitere Kultur die hofft den Vorgaben am besten zu entsprechen, ebenso wie die Sith und alle anderen die für sich beanspruchen den Willen der Macht zu kennen. Ich mag ein Einzelner mit meinen wenigen Kindern sein, nichts an Anzahl im Vergleich zu den Massen von Jedi und Sith, doch seien wir auch nur eine einzige Zelle so mag es sein das wir den Vorgaben besser entsprechen als die Wucherungen die sich Orden nennen. Ich werde eurem Rat also auf Augenhöhe begegnen, als Gleichgestellter auf philosophischer Ebene, wenn auch als Gleichgestellter der einsieht sein Lichtschwert am Eingang in eure Obhut zu geben,

fügte er hinzu und nickte um seine eigenen Worte zu bekräftigen. Doch ein neuerliches Beben und ein gehechteter Sprung zur Seite um nicht in die Tiefen der Vergessenheit zu stürzen setzten der Schwere der Situation und der Diskussion im Allgemeinen ein jähes Ende.
Der Arkanianer rappelte sich hoch und deutete auf den nächsten Durchgang in der Wand, eine Öffnung die vor wenigen Minuten noch nicht da gewesen war.


Ich nehme an ihr habt ein Schiff das groß genug ist um uns zu tragen. Ich schlage vor wir machen uns auf den Weg dort hin. Alternativ könnte ich euch anbieten mein...

In dem Moment erhellte eine Explosion in vielleicht einem halben Kilometer Entfernung den Nachthimmel.

...Schiff am Boden eines neuen Grabens zu bewundern. Ich schlage vor ihr weist für den Moment den Weg,

schloss der Nichtmensch und verkniff es sich darauf hinzuweisen, dass diese Weisung sich rein auf den zu nehmenden Weg und nicht auf die philosophisch vorherrschende Grundrichtung bezog.


Bogden - Mond Kohlma - Gänge der Reformation - Wes und Jarimoch
 
Bogden-System - Kohlma - Vor dem Tempel - Tara, Nevis und Keeda, daneben die Kindermeute

Tara spürte die Panik in den Kindern und es überflutete ihre Sinne, sowie ihre Nerven. Ihre empfindlichen Lekku zuckten durch die Überforderung. Nicht nur wegen der Sinneseindrücke, die von den Kindern und der Umwelt um sie herum ausging, sondern auch durch ihre eigene Angst. Es tat gut Keedas Stimme in der Dunkelheit zu hören und schon bald konnte sie jene Aura spüren, sowie schemenhaft die junge Gestalt der anderen Togruta sehen. Sie hatte es also auch raus geschafft! Sehr gut!

„Ich kenne den Weg auch nicht mehr. Es sieht alles gleich aus! Ich weiß nur die ungefähre Richtung! Vielleicht weiß ich den Weg bis zum Frachter, aber dann… .Aber den hatten die Ungeheuer vorhin schon demoliert. Er wird keinen Schutz bieten! Davor hatte noch die Sonne geschienen, ehe es plötzlich dunkel wurde, so dass ich den Weg auch nicht wiedererkennen würde. Ich habe wirklich keine Ahnung… .Wir können nur hoffen, dass die Aussage stimmt, dass die Macht uns leitet!“

Sagte Tara völlig verzweifelt und hielt weiterhin ihr weinendes Kind in auf dem Arm.

„Ich denke, deine Idee könnte uns aber zumindest etwas Zeit verschaffen!“

Keuchte die Togruta noch durch‘s Rennen und weil die Angst ihr die Luft nahm. Nicht wegen ihrem eigenen Leben, sondern das ihrer Tochter. Sie lebte und sie wollte nicht noch einmal daran denken müssen, sie könnte sterben.

Eilig entriss Tara Keeda ihren geklauten, schwarzen Sith-Umhang und teilte ihn mit dem Lichtschwert hastig entzwei und löschte ihre Klinge wieder, kaum war sie erwacht, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Beide Umhangteile knotete sie fest aneinander.

„Tut mir leid, Keeda, aber ich habe gerade eine Idee.“

Entschuldigte sich die Togruta keuchend bei ihrer Mitpadawan und drängte sich zwischen die Kinder.

„Jeder greift jetzt zu dem schwarzen Seil! Also diesem Tuch hier! Niemand lässt es los! So wisst ihr immer, wo ihr seid und niemand geht verloren! Wir müssen jetzt im Dunkeln weiter! Aber keine Angst, wir finden den Weg zu einem sichereren Raumschiff! Ihr müsst mir aber eure Leuchtstäbe geben. Vertraut mir, denn das Licht lockt böse Tiere an.“

Versuchte Tara ruhig zu sagen, auch wenn ihre Angst dennoch deutlich hörbar war. Die meisten Kinder sträubten sich jedoch den Leuchtstab herzugeben und das Gekreische von den fliegenden Bestien wurde immer lauter.
Tara konnte nicht anders, als den Kindern die Stäbe einfach wegzunehmen.


„Greift an das schwarze Tuch! Sofort!“

Schrie sie, der Hektik wegen und ließ mit der Macht die leuchtstäbe durch die Luft sausen und schleuderte sie weit von sich und um sie herum wurde es stockfinster. Ein Jammer, dass der Umhang schwarz war, aber längeren und festeren Stoff hatte sie nicht so schnell auffinden können, den man besser sehen könnte.
Eilig nahm sie ihr Kind wieder auf den Arm, welches sie kurzzeitig abgesetzt hatte, als sie den Umhang geteilt hatte.


„Hat jeder ein Stück Stoff in der Hand?“

Da keine Widerrede kam, hoffte sie einfach, dass alle Kinder sich daran fest klammerten und sie griff selbst danach und zog daran, um die Kinder mit sich zu ziehen. Sie spürte anhand des Widerstandes, dass alle Kinder sich gut festhielten und nach ihrem Gefühl, waren alle Kinder hier.

Keeda? Wo bist du? Komm hier her. Wir laufen jetzt einfach geradeaus weiter. Und…versuche mit der Macht die Umgebung auszumachen. Nicht, dass wir wo gegenlaufen oder abstürzen. Ich tue dies auch. Meinst du Wes kommt klar? Ich weiß nicht, ob wir auf ihn warten können. Im Moment haben wir die Tiere abgelenkt, aber ich weiß nicht für wie lange, Keeda!“

Rief sie dem Mädchen zu und man sah in der Ferne das Flackern im Licht, durch die Flügelschläge der Tiere über den Leuchtstäben.

Bogden-System - Kohlma - Vor dem Tempel - Tara, Nevis und Keeda, daneben die Kindermeute
 
Bogden-System - Kohlma - eingestürztes »Heiligtum« - Lysta/Nevis & Jarimoch vs. Keeda, Tara & Wes

Es hätte so schön sein können, doch die Kinder spielten nicht mit. Sie mochten eine gewisse Machtausbildung besitzen, wie gerade Sirion und wohl auch Nevis bewiesen, doch weder der Begriff »Schutzblase« noch das bläuliche, an eine Seifenblase erinnernde Schimmern änderte etwas daran: die plötzlich auftretende Gefahr verwandelte die Truppe zu klein geratener dunkler Akolythen in einen verängstigten Kindergarten. Deshalb hatten die Jedi keine Padawane mehr in diesem Alter – sie waren einfach zu jung. Kinder setzte man keinen solchen Situationen aus.

Die Blase, die Wes aufrecht erhielt, war von außen nahezu undurchdringlich (für einen gewisse Bedeutung von »nahezu«), doch von innen war sie durchlässig. Für die Kinder war sie kein Gefängnis, obwohl der Jedi wusste, dass es möglich war, jemanden in einer nach innen gerichteten Blase einzusperren. Folgerichtig strömten die kleinen panisch Richtung Ausgang, Wes versuchte, die Blase mit ihnen zu bewegen, doch die Horde zog sich zunehmend auseinander, die Großen waren schneller als die kleinen. Es war schwierig genug gewesen, eine so große Blase auf Distanz aufrecht zu erhalten, und nun hörte sie auf zu existieren.

Tara und Keeda verfolgten die Kinder, um sie vor den Bestien zu schützen und weil es im Bereich der Tempelruine längst nicht mehr sicher war. Selbiges war dem Taanaber natürlich klar, doch er fühlte, dass er vor Jarimoch standhaft erscheinen musste, wie ein Fels in der Brandung. Gerade erst war es ihm gelungen, seine Verhandlungsposition zu verbessern, diesen Vorteil wollte er nicht gleich wieder aufgeben.

Tatsächlich hatte Wes erreicht, dass Jarimoch bereit erklärte, sich dem Rat zu stellen, wenngleich zu seinen Bedingungen, auf Augenhöhe, wie er es nannte. Wenigstens erklärte der Arkanier sich bereit, seine Waffe abzugehen, doch auch darüber hinaus versuchte der Jedi-Advisor, möglichst wenig Zugeständnisse zu machen, zu deren Einhaltung der Rat später verpflichtet wäre. Dort hatte Wes schließlich, soweit er wusste, ja nur Beratungs-, aber kein Stimmrecht und schon das war seiner Ansicht nach ein Zuviel an Verantwortung, das man ihm anvertraute. Dass die Advisoren zwischenzeitlich abgeschafft worden waren, wusste er, fernab von Lianna, ja noch nicht einmal.

Ein weiteres Beben, welchem der Dem-Namen-nach-Sith nur knapp entronn und Wes taumeln ließ, machte beiden unmissverständlich klar, dass die Zeit für Verhandlungen und Gezerre um taktische Vorteile vorbei war.

»Ich verspreche Euch, Euch als mein Gast nach Lianna zu bringen und dem Rat Eure Position vorzutragen,«

Gelobte Wes schnell und machte sich, ohne eine Falle oder einen Trick zu erwarten, mit dem Werkzeugkasten in der Hand auf in die Richtung, in die der Arkanier gezeigt hatte, auch wenn es nicht dieselbe war, in die die Kinder geflohen und infolgedessen auch Tara und Keeda verschwunden waren. Die Situation war für sie beide zu gefährlich für diese Spielchen. Tatsächlich legte Jarimoch nunmehr einen ganz anderen Tonfall an den Tag, als er ganz unpathetisch nach der Größe von Wes' Schiff fragte und alternativ sein eigenes Transportmittel anbot – ein Angebot, welches sich im selben Moment in einer gewaltigen Explosion erübrigte.

»Wir sind mit einem modifizierten Delta-Transporter hier,«

Entgegnete der ehemalige Raumschiffmechatroniker, wobei »modifiziert« ein bei weitem zu schwacher Ausdruck für die Desaster war.

»Wir müssen ein wenig zusammenrücken, doch es wird gehen. Es ist nicht, als ob wir – oder Ihr – einen andere Wahl hätten.«

Eine weiteres Beben, welches Wes gegen die nächste Wand schleuderte, erschütterte den Tempel und ließ den kosmischen Campingbus, die einstige »Basis der Reformation«, in einer Erdspalte verschwinden, nur um wenig später auch den Mauerdurchbruch, den sie eben erst passiert hatten, kollabieren zu lassen. Ein plötzlicher Impuls bewog Wes, in den folgenden Momenten der Stille innezuhalten und in das entstandene Chaos zurückzublicken. Der Tempel war zuvor bereits eine Ruine gewesen und nun dabei, sich in einen Haufen Geröll zu verwandeln. Sie, und vor allem die Kinder, waren nur knapp einem Ende in einer bodenlosen Schlucht oder erschlagen von Mauerteilen entkommen. Fast mit Ansage öffnete sich, nachdem der Jedi weitergelaufen war, der Boden an dem Ort, an dem er eben noch gestanden war.

Infolgedessen war Wes heilfroh, die alte Anlage, das Epizentrum des Bebens, verlassen zu haben und endlich wieder Zeit zu haben, nachzudenken. Ort und Zeitpunkt der Erdstöße waren zu gut zu Jarimochs Auftritt passend, um ein Zufall zu sein, wie Keeda bereits bemerkt hatte. Der »reformierte« Sith musste über ein solides Verständnis der Macht verfügen, ein solches Ereignis so zielgenau auslesen zu können. Es erinnerte ihn an eine sehr fortgeschrittene Machttechnik von der er einmal gehört hatte, den Bruchpunkt.

Natürlich konnte der Arkanier einfach nur Glück gehabt haben, trotzdem fragte Wes sich, ob es nicht ein Risiko war, ihn an Bord seines armen Schiffes mitfliegen zu lassen und ihn direkt in das Herz des Jedi-Ordens zu eskortieren. Andererseits hatte er sie nicht attackiert, als er die Chance und den Heimvorteil gehabt hatte. Die Desaster war nicht gleich bei ihrer Ankunft in einer Erdspalte verschwunden, und das würde sie auch bei ihrer Rückkehr hoffentlich nicht sein. Auf Lianna wäre die zahlen- und kräftemäßige Überlegenheit der Jedi natürlich immens. Außerdem, welche Wahl hatte er denn? Diese Kinder hatten schon mehr als genug gelitten. Sie waren ganz allein, getrennt von ihren Eltern, sollte er ihnen jetzt auch noch ihre einzige Bezugsperson wegnehmen? Außerdem wirkten die Ansichten und das Weltbild des Arkaniers gar nicht so extrem. Es gab auch Jedi, die der Meinung waren, dass der Zweck und gute Absichten jedes Mittel rechtfertigten. Wes war zwar nicht dieser Ansicht, doch stellenweise war Jarimochs Vorstellung von der Macht seiner eigenen gar nicht so unähnlich. Vielleicht würde die geballte Weisheit des Rates den Arkanier bekehren, dieser seine Theorien unter anderen Vorzeichen, mit angemesseneren Mitteln weiter verfolgen, schließlich gab es nicht nur eine wirklich wahre Wahrheit. Dafür war die Macht zu kompliziert, und Weisheit wurde aus der Sammlung von Ansichten geboren, nicht nur aus dem Weltbild eines einzelnen. Vielleicht konnte der Ex?-Sith die Weisheit der Jedi
wirklich ein klein wenig vergrößern.

Inzwischen war es auf Kohlma noch dunkler geworden als zuvor, da die Kugel Bogdens hinter dem Horizont verschwunden war, doch mit seinem Gefühl für den Standort des nächsten alkoholischen Getränks (was im konkreten Fall eine gute Flasche corellianischen Whiskeys war) strebte Wes zielsicher die Desaster an, die vielleicht einen Kilometer entfernt von der ehemaligen Tempelanlage stand, obwohl es ihm weitaus länger vorkam. Ohne all die Kindern im Schlepptau war es kein Wunder, dass Jarimoch und er das Schiff als Erste erreichten, doch dass er weder seine Padawane noch die kleinen wahrnehmen konnte, machte ihm doch Sorgen. Die fliegende Pest? Die Viecher hatten sie auf den Weg hierher bemerkenswert in Ruhe gelassen, Wes hatte sich allerdings wohlweislich auf die Machtsicht verlassen und Jarimoch besaß vielleicht nicht einmal mehr einen Leuchtstab. Vielleicht kämpften die anderen mit den Biestern – am liebsten würde er ihnen zu Hilfe kommen, aber wenn er nicht einmal wusste, wo sie waren.

»Ihr könnt nicht zufällig meine Padawane oder die Kinder spüren?«

Fragte der Taanaber seinen semifreiwilligen Begleiter eher rhetorisch und sandte Rufe aus in der Macht.


Tara. Keeda.

Wes tat es hauptsächlich, um sich besser zu fühlen, denn sicherlich würden ihn die beiden Togruta per Kom anpiepsen, wenn sie ein ernstes Problem hätten. Aber er fühlte sich nicht besser. Gedankenlos ließ er die Luke der Desaster herunter und realisierte erst zu spät, dass dadurch die Beleuchtung im Schiff anging – gleißend hell verglichen mit der Dunkelheit, an der ihre Augen sich längst gewohnt hatten. Bevor der Jedi diese zum Erlöschen gebracht hatte, rührten sich die Flugviecher auch bereits in Scharen, und die meisten von ihnen schienen, seinen Machtsinnen nach, aus einer nahegelegenen Felshöhle zu kommen. Er betätigte den Lukenschließer, und während der Prozess noch in Gange war, war er gezwungen, eines der kleinen Monster mit einem beherzten Schlag mit einem Hydroschraubenschlüssel aus dem Werkzeugkasten daran zu hindern, in das Schiff zu fliegen. Das Lichtschwert einzusetzen, hätte nur noch mehr dieser Dinger herbeigelockt. Auch so gab es genug Flügelpaare um sie herum, die sie suchten und nach ihnen Ausschau hielten.

»Eine Illusion! Das ist das einzige, womit wir sie weg locken können!«

Rief Wes aus und begann, ein grelles Licht hoch über ihnen in die Köpfe hoffentlich aller Wesen im Umkreis zu projizieren, in der Hoffnung, dass dieser Trick funktionieren würde. Der Gedanke, dass dies
die Gelegenheit für Jarimoch wäre, ihn auszuschalten, kam ihm angesichts der unmittelbaren Bedrohung erst zu spät.

Bogden-System - Kohlma - beim Wolligen Desaster - Jarimoch und Wes
 
Bogden-System - Kohlma - Vor dem Tempel - Tara, Nevis und Keeda, daneben die Kindermeute

Der Tempel bröckelte hörbar im Hintergrund, während die staubige Luft die Orientierung erschwerte, was ihren Lekku ganz und gar missfiel.
Und sie waren sich nicht zu schade, diesen Gemütsstand zu präsentieren – schon seit geraumer Zeit zuckten die kurzen Kopftentakeln unkontrolliert und das störte eben doch.
Immerhin war jetzt ein ruhiger Kopf und Konzentration gefragt!
Sie versuchte, jegliche Nervosität zu unterdrücken, um die Kindermeute nicht noch mehr in ihrer Angst zu bestätigen, was nicht recht klappen wollte.
Die Erleichterung war dementsprechend hoch, alsbald auf Tara zu treffen und sich mit jemandem beraten zu können, auch wenn der Geräuschpegel eindeutig zu hoch war, um sich normal zu unterhalten.
Aber es gab eindeutig dringendere Probleme und eines davon war der Weg.
So wie es aussah, wusste keine der Togruta den richtigen Weg und Wes war noch nicht aufgetaucht...

Dafür die vögelähnlichen Viecher, deren Gekreische an Lautstärke zunahm.
Ja, sie mussten sich anscheinend wirklich auf die Macht und nur auf die Macht verlassen, aber ging das überhaupt?
So viel Vertrauen hatte die Rothaut beileibe noch nicht, dass sie ihr Leben einfach so in die Strömung einer ominösen „Macht“ legte – doch es blieb ihnen nichts anderes übrig.
Nervös riss sie am Ärmelsaum ihrer Tunika und beobachtete die Kinder, die sich zu einer kleinen Gruppe zusammengedrängt hatten.
Gut, immerhin würde keines so schnell verloren gehen.
War nur zu hoffen, dass es alle hinausgeschafft hatten.


„Wie sollen wir denn alle Kinder sicher zum – He!“

Überrascht riss Keeda die Arme zurück, als die Mitpadawan den Pseudo-Sith-Umhang schnappte und ihn – schneller, als sie reagieren und sehen konnte – mittels Lichtklinge halbierte.
Besonders bequem war er ohnehin nicht gewesen, aber warum...
Fragend beobachtete die Togruta, wie Tara die Stücke verknotete, bis ihr ein Licht aufging.


„Du willst -? Gute Idee!“

Es gab also doch Hoffnung, hier endlich herauszukommen!
Neu motiviert ging die Togruta die Reihe durch, schnappte sich nahe Kinder und drückte ihnen den Umhang in die Hand. Sie protestieren schwach, sahen jedoch bald ein, dass es nur zu ihrem Nutzen war und niemand ihnen nach dem Leben trachtete.
Vom einstürzenden Mondboden einmal abgesehen.


Keeda? Wo bist du? Komm hier her. Wir laufen jetzt einfach geradeaus weiter. Und…versuche mit der Macht die Umgebung auszumachen. Nicht, dass wir wo gegenlaufen oder abstürzen. Ich tue dies auch. Meinst du Wes kommt klar? Ich weiß nicht, ob wir auf ihn warten können. Im Moment haben wir die Tiere abgelenkt, aber ich weiß nicht für wie lange, Keeda!“

Taras Stimme erklang laut in der Dunkelheit und gab der jugendlichen Togruta die nötige Orientierung, zu ihrer Mitpadawan zu finden. Sie hangelte sich am Seil entlang und stieß erleichtert die Luft aus, als sie die Tunika der Mittogruta berührte.

„Ich bin hier! Kannst du den Weg etwa spüren? Oder... Sagt dir die Macht irgendetwas? Bei mir... Das ist... Wie ich es hasse, die Orientierung zu verlieren!
Ich drücke Wes die Daumen, dass er es schafft und bei seinen Jedifähigkeiten sollte ihm eine Flucht gelungen sein, aber Jarimoch scheint auch nicht besonders schwach zu sein!
Machen können wir für ihn nichts mehr.
Wenn wir schnellstmöglich verschwinden, kommen wenigstens diese Tiere nicht hinterher, zumindest hoffe ich das.
Und wenn doch... “


Dann würde das alles in einer Massenpanik ausarten.
Keeda atmete kurz durch, konzentrierte sich auf den Machtfluss und ertastete die Umgebung.
Es gab nicht viele Anhaltspunkte – toter Stein, der schwach im Geflecht pulsierte, einzelne, verdorrene Gewächse.
Gewächse, die hin und wieder zertrampelt wirkten, leicht angeschlagen, was das geschädigte Machtgeflecht signalisierte.
Eine Spur?
Besser, als zu warten und womöglich noch einmal auf die seltsamen Vögel zu treffen.
Die Truppe setze sich langsam in Bewegung, hielt immer wieder an, da die von Felsen zerklüftete Landschaft viel Luft für Entscheidungen ließ.
Rechts oder links?
Querfeldein?
Shili, war sie froh, Tara dabeizuhaben!
In der absoluten Dunkelheit tat man sich schwer, die Hand vor Augen zu sehen.
Den Kindern schien das noch mehr zuzusetzen, immerhin hatten die meisten bisher keinen Mucks von sich gegeben und hielten regelmäßig den Atem an, trippelten hastig vorwärts.
Abgesehen von Sirion, der humpelnd den meisten Lärm verursachte und hin und wieder scharf die Luft einzog.
Sie meinte, den rasenden Herzschlag eines der Kinder hinter sich zu spüren, war sich aber nicht sicher.
Die Schwäre rundum machte rasch nervös...
War da nicht ein Fauchen gewesen?
Gehetzt blickte sie sich um, instinktiv, selbst wenn es nicht viel brachte.
Die Macht schaffte Beruhigung.
Ein Nagetier, das aufgescheucht worden war.
Nur ein Nagetier.

Sie irrten weiter, während die Felsen und Hügel, die die Togruta wahrnehmen konnte, immer gleich blieben.
Liefen sie im Kreis?
Von Zeit zu Zeit versicherte sie sich mit einem Flüstern, ob noch alle an dem Umhang hingen, was offenbar auch der Fall war – für Zurückgebliebene gab es kaum Hoffnung, wieder Aufschluss zu finden und das war den Kindern anscheinend klar.
Ob Jarimoch es ebenfalls aus dem Tempel geschafft hatte?
Gen Ende hin hatte es immerhin nach einem vorzeitigen Waffenstillstand zwischen Hell und Grau gerochen, aber ganz so sicher war sie sich da nicht.
Bauchgefühl konnte täuschen und gerade bei Jarimoch versagte bisher jedwede halbherzig aufgestellte Einschätzung.

Eine Zeit lang herrschte Schweigen, nur unterbrochen durch kleine Steine, die von ihren Füßen gelöst, die Hänge hinunterrollten, auf den Boden klackerten.
Ein Schwarm Vögel, der knapp über ihre Köpfe hinwegströmte, ließ sie zusammenfahren.
Und es wurden immer mehr...
Zufall?
Ein weiterer Felshügel wurde erklommen und plötzlich lichtete sich die Dunkelheit, auch wenn die Lichtquelle ein gutes Stück entfernt war.


„Da! Ein Licht oder ähnliches. Entweder gibt es hier noch mehr Jedi, Sith und Jarimochs, oder es ist... Kann das Wes sein?“

Ein Funken Hoffnung klomm auf, vielleicht doch aus dieser verzwickten Lage zu entkommen und zwar mit dem Meister – andererseits hatten sie ihn seit der Flucht nicht mehr gesehen und seine Abwesenheit machte die Togruta ziemlich nervös.
Was, wenn er verschüttet worden war?
Die Fähigkeiten des Advisors überstiegen ihre Vorstellungskraft und sicherlich konnte er sich mithilfe einer Machtblase oder ähnlichem Zeug, das er vorher beeindruckend präsentiert hatte, am Leben halten.
Doch für wie lange?
Und unter Tonnen von Gestein?
Die Jägerin schauderte, fühlte sich an ihr eigenes, überaus nettes Erlebnis erinnert - anstatt der Tonnen Gestein die Wassermassen an der Küste von Lav'eloin.
Beide Situationen waren nicht sonderlich angenehm.

Und wer hatte dann die Lichtkugel platziert, die immerhin ein ordentliches Stück in der Luft schwebte?
Sie war ein Produkt der Macht, so viel war klar.
Es konnte eine Falle sein, doch für den Moment war es ihr einziger Anhaltspunkt in diesem trüben Sumpf.
Keeda warf einen Blick zum Himmel und suchte vergeblich nach Sternen und dergleichen - die Wolkendecke war zu dick, als dass sie einen Blick ermöglicht hätte.
Bedrückend.


Bogden-System - Kohlma – Schlucht, auf dem Weg zur Desaster - Tara, Nevis und Keeda nebst der Kindermeute
 
Bogden-System - Kohlma – Schlucht, auf dem Weg zur Desaster - Tara, Nevis und Keeda nebst der Kindermeute

„Naja…ich spüre momentan auch nicht viel, aber….wir schaffen das schon!“

Bemühte sich die Togruta die ganze Sache optimistisch anzugehen. Momentan mussten sie einfach Ruhe bewahren. Es wäre fatal die Kinder zu verschrecken, denn dann würden sie vielleicht in die falsche Richtung rennen und im schlimmsten Fall auch noch in verschiedene Richtungen.

Schleppend kamen sie voran. Nicht nur, weil einige Kinder sich etwas zu stark an den Umhang klammerten, sondern weil Tara auch fürchtete, sie könnten in irgendeine Felsspalte oder so rutschen. Immerhin gab es hier auch Abhänge und sie wollte auf keinen Fall mit dem Abgrund Bekanntschaft machen. Die Stille um sie herum war bedrückend und gleichzeitig beängstigend. Tara spürte die enorme Anspannung der Kinder sowie auch von Keeda und die ältere Togruta musste sich zusammenreißen nicht auch noch hektisch hin und her zu blicken, denn immerhin wollte sie ihr Kind auf dem Arm nicht beunruhigen, welches sich fest um ihren Nacken klammerte. Nach einer gefühlten Unendlichkeit spürte Tara plötzlich etwas. Ihr war so , als hätte sie die Stimme ihres Meisters vernommen, doch sie spürte ihn nicht und Keeda wirkte auf sie nicht so, als hätte sie etwas gehört. Scheinbar bildete sie sich mittlerweile schon etwas ein… . Ob Wes noch in der Ruine war oder bereits am Schiff? Hatte er sie überholen können, ohne sie dabei zu sehen? Aber zeitlich gesehen…waren sie schon eine ganze Weile unterwegs, von daher war es durchaus denkbar.

Die Lichtkugel die plötzlich am Himmel schwebte, wirkte definitiv nicht natürlich, auch wenn sie die natürlichen Phänomene auf dem Planeten natürlich nicht so genau kannte.


„Du hast recht…das könnte Wes sein. Ich glaube er hat uns vorhin auch gerufen…mit der Macht. Hast du das eigentlich auch gehört? Vielleicht will er uns so den Weg zeigen. Oder meinst du Jarimoch will uns in die Irre leiten? Aber was bleibt uns für eine Wahl? Ich möchte nicht länger hier rumirren… .“

Antwortete Tara der jungen Togruta und zwang sich weiter zu gehen. Dem Licht entgegen. Immer wieder zählte Tara besorgt die Kinder durch und auch Keeda schien besorgt zu sein jemanden zu verlieren.

Schließlich erreichten sie das Schiff, welches eindeutig das von Wes zu sein schien, doch die wütenden Flugbiester schwebten genau darüber und bekämpften sich gegenseitig, so dass immer eines der Viecher blutig vom Himmel fiel. Widerlich. Konnten sie so wirklich eintreten ohne, dass dieser Megaschwarm, der sich durch die enorme Lichtkugel gebildet hatte, sie sofort binnen von Sekunden verspeiste? Tara war ratlos und sie blickte zu Keeda und den Kindern, die allesamt brav den Umhang umklammerten und verängstigt zu der Lichtkugel sahen.


„Ist das jetzt gut oder schlecht?“

Fragte die Jedi besorgt und unsicher in Keedas Richtung und sie hoffte, dass Wes sie bemerkte und nicht etwa die Biester am Himmel. Ein erneutes heftiges Beben ließ den Boden erzittern und die Kindermeute ging weinend zu Boden und Tara hatte selbst Mühe sich auf den Beinen zu halten. Das Weinen der Kinder schien jedoch die Biester auf sie aufmerksam gemacht zu haben und da sie durch den Lichtkegel, den die Kugel oben machte, nicht mehr im Dunkeln standen, waren sie jetzt das perfekte Essen! Tara zog erschrocken die Luft ein und bewegte sich kurz unsicher auf der Stelle, was sie tun sollten.

„WES!“

Schrie sie nun, in der Hoffnung von ihm bemerkt zu werden. Hektisch versuchte Tara die Kinder wieder auf die Beine zu ziehen und sie sah hilfesuchend zu Keeda.

„Was jetzt?!“

Bogden-System - Kohlma – vor der Wolligen Desaster – Keeda, Kindermeute, Tara und in der Desaster Jarimoch und Wes
 
Bogden-System - Kohlma - beim Wolligen Desaster - Jarimoch und Wes

Anfangs funktionierte die Illusion bestens – die schlichten Hirne der Flugbiester ließen sich vergleichsweise leicht in die Irre führen, und nicht nur das: das Vorhandensein von Licht ohne physischen Bezug schien sie zu verwirren. In Ermangelung des erwarteten Ziels gingen sich einige sogar gegenseitig an. Doch nach einiger Zeit spürte Wes, wie die ersten der kleinen Präsenzen sich lösten und in verschiedene Richtungen verschwanden. Aber lieber so, als dass alle dieselbe einschlugen, denn das würde heißen, dass sie ein neues Ziel gefunden hätten. Aber war das nicht nur eine Frage der Zeit? Konnten die Biester im Schwarm miteinander kommunizieren? Im Grunde wollte der Taanaber es gar nicht herausfinden. Wenigstens entdeckte er am Rande seiner durch die Konzentration reduzierten Aufmerksamkeitsspanne zunächst Taras Präsenz, und gleich darauf Keedas. Zudem hatte Jarimoch bisher davon abgesehen, ihm sein Lichtschwert durch den Körper zu treiben, und das war
definitiv eine gute Nachricht.

Es schien ewig zu dauern, bis die durch die Kindermeute gebremsten Padawane endlich näher kamen und mehr und mehr der Flugviecher durchschauten die Illusion. Einige von denen, die nicht gerade mit sich selbst beschäftigt waren, fanden auch den Weg zu ihm und dem Nicht-Wirklich-Sith, und obwohl keines von ihnen den Schlag mit einem Hydroschraubenschlüssel überstand, verursachten diese kurzen Schwankungen von Wes' Aufmerksamkeit Fehler in der Illusion und mehr und mehr der kleinen Monster begannen, auf der Suche nach Zielen kreisend umherzuziehen. Als Tara, Keeda und die Kinder die Desaster erreichten, konnte der Advisor die vermeintliche Lichterscheinung kaum mehr aufrechterhalten.

Ein neuerlicher Erdstoß ließ den Jedi zu Boden gehen, seine Illusion verlor eine ganze Reihe weiterer geflügelter Zuschauer und Tara machte ihn mit einem Schrei auf die Situation der Kinder aufmerksam: diese waren übereinander gepurzelt, lagen am Boden und einige weinten. Zusätzlich angestrahlt von einem imaginären Licht in der Umgebung, die fast nur aus Schwarz in Schwarz bestand, wurden mehr und mehr der fliegenden Bestien auf sie aufmerksam. Es kamen sogar noch weitere oder welche von denen, die sich bereits aus dem Staub gemacht hatten.

Was jetzt? Ja, gute Frage, Wes war selbst ratlos. Eine große Schutzblase wäre jetzt großartig zu haben, nur hatte er sich schon viel zu sehr in der für ihn im Vergleich einfacheren Illusion verausgabt, um das noch zustande zu bringen. Der Taanaber versuchte nachzudenken, doch es war schwer, in dem Tohuwabohu einen klaren Gedanken zu fassen. Ihm ging sowieso die Zeit aus – also was soll's, dachte er. Manchmal waren die einfachsten Pläne ohnehin die besten.

»Bringt die Kinder in die Desaster! Alle! Tragt, zieht oder schiebt die, die nicht mehr können oder wollen! Bleibt nicht im Lagerraum stehen, sondern geht in einen der anderen und schließt die Tür hinter euch! Anschließend die Ladeluke! Ich bleibe bis zum letzten Moment draußen, und versuche, so viele wie möglich auf mich zu ziehen!«

Brüllte Wes hinaus und deutete in die Richtung sich vor der nachtschwarzen Kulisse Kohlmas kaum abhebenden unerleuchteten Desaster. Er dachte nicht über Jarimoch nach. Sicherlich wäre es nicht das schlimmste, wenn er von den Viechern gefressen würde.

»Geht!«

Mit diesem Ausruf ließ der Jedi-Advisor die Illusion verschwinden und zündete die altrosa Lichtschwertklinge, die ihn und seine unmittelbare Umgebung in fahlgraues Licht tauchte. Die Biester kamen trotzdem fast wie Geschosse, die Wes eins nach dem anderen in seinem Soresu-Stil abwehrte. Er kümmerte sich nicht darum, wo er sie traf, solange sie verschwanden, doch für jedes, das er erwischte, schienen, angelockt durch das Licht und das laute Summen zwei neue zu erscheinen. Er hatte überhaupt keine Zeit, um nach den Kindern zu sehen und ob diese ebenfalls attackiert wurden. Der Taanaber musste sich darauf verlassen, dass seine Padawane sich um alles kümmerten, bevor der Angriff der Flugbiester zu massiert wurde, um sie noch abzuwehren.

Bogden-System - Kohlma - beim Wolligen Desaster - Kinder, Jarimoch (NPCs), Tara, Keeda und Wes
 
Bogden - Mond Kohlma - Basis der Reformation - Tara, Keeda, Wes, Jarimoch, Lysta

Die Ereignisse überschlugen sich, mehr als ein Mal auch im wahrsten Sinne des Wortes, und Jarimoch versuchte mit dem jedi Schritt zu halten während er versuchte sich der philosophischen Auswirkung dieser Vereinbarung mit den Jedi, der Auflösung seiner kleinen Gruppe und dem von ihm entfesselten Beben bewusst zu werden.
Natürlich war offensichtlich, dass sein Einfluss auf die Felsformationen auf denen die Basis der Reformation begründet gewesen war das alles hier ausgelöst hatte, doch wie sollte er es deuten? Natürlich bestand immernoch die Möglichkeit das es nicht die Macht gewesen war die ihn dabei geleitet hatte, aber er weigerte sich das zu akzeptieren - nicht weil er es für unwahrscheinlich hielt, ganz im Gegenteil, sondern weil es bedeuten würde das auch seine anderen Eingebungen falsch und das Produkt einer dann wahrscheinlich gestörten Phantasie wären, und es gab wenig was einem Arkanianer so sehr gegen den Strich ging wie eine grund- und beweislose Theorie.
Er folgte seinem momentanen Verbündeten und war überrascht dessen Schiff mit vergleichsweise wenig Komplikationen zu erreichen. Erst dort bemerkte er die flugfähigen Viecher die sie angriffen als das Licht des merkwürdig aussehenden Seelenfrachters an ging. Er hatte geglaubt den Mond halbwegs zu kennen, doch diese Bestien waren ihm neu. Sie sahen aus wie etwas aus einem Sith-Alptraum, und diese kannte er zur Genüge.
Und sie schienen vom Licht angezogen, und der Advisor erschuf eine Illusion - ein logischer Schluss, denn dort oben konnte es keine Lichtquelle geben - eines hellen Lichtes über ihren Köpfen um sie abzulenken.
Er wagte es nicht selbst etwas zu unternehmen aus Furcht den Jedi überraschen oder behindern zu können - er wusste aus Erfahrung zweiter Hand wie empfindlich Jedi sein konnten.
Als Janson schließlich seine Schüler und die Kinder an Bord bugsierte und selbst den Köder spielen wollte handelte Jarimoch instinktiv.
Er überbrückte die Distanz zu dem Jedi mit ein paar Schritten und stieß ihn zu Boden. Dabei war das Überraschungsmoment hoffentlich groß genug um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Er nahm das rote Lichtschwert von seinem Gürtel, zündete es einige meter hinter dem Advisor und rannte weiter, die Klinge eher wie einen Köder nutzend und damit winkend.
Er spürte die Bestien um sich herum, auch wenn er sie nicht einzeln ausmachen konnte. Schließlich blieb er stehen und hoffte noch gut sichtbar aber in sicherer Entfernung zu sein.


Für die Reformation! Die Jedi sind nicht allwissend! Auch die Sith haben ihre Weisheit!

Es klang ausgesprochen sogar noch pathetischer als gedacht, doch es half Jarimoch auf die persönliche Quelle seiner Macht zurückzugreifen. Andere Sith hatten schmerzliche Erinnerungen oder einfach nur Schmerzen die sie in Rage versetzten, Wut lodern ließen oder Zorn entfachten.
Für ihn war der Zugang zur Macht sein Frust. Alles, angefangen von der Tatsache das sein Haar als Kind nicht seidig genug gewesen war bis hin zu den vielen Benotungen als “gut” - dem arkanianischen “mangelhaft” - während seiner Schulzeit. All das hatte ihn wieder und wieder frustriert, und wie jede falsche Formel, jede unbegründete Theorie nährte dieser Frust seine Fähigkeit die Macht zu benutzen.
Und wie sein Meister früh herausgefunden hatte besaß er ein besonderes Talent darin sie praktisch roh zu entladen, auch wenn nur er selbst wusste, dass er damit eigentlich seinen Frust abbaute.
Mit hoch erhobenen Händen sammelte er all den Frust den der Aufbau der Revormation verursacht hatte, die toten Kinder, die schleppenden Erfolge, die Entdeckung durch die Jedi, die ambivalente Rückmeldung der Macht in Form eines unilateralen tektonischen Verschiebungsereignisses…
Blau gleißende Blitze schossen aus seinen ausgestreckten Armen gen Himmel und fraßen sich durch unzählige Bestien die wie Laborassistenten ins Licht flogen und darin verendeten. Laborassistenten waren eine weit verbreitete Schmetterlingsart in seiner Heimat und wurden häufig zum Kalibrieren von Interferrometern genutzt.
Er spürte wie sein Frust dahin schmolz und Entspannung sich breit machte - einer der Hauptgründe wieso er nie wirklich weit gekommen war in der Rangstruktur des Ordens - und seine Kräfte schwanden. Kurz bevor das Gewitter über ihm in sich zusammen fiel beendete er die Anstrengung und rannte, dieses Mal unbeleuchtet, zurück zum Schiff, das in seinem desaströsen Zustand hoffentlich noch fliegen konnte.


Ich konnte nicht gehen ohne gute Nacht zu wünschen,

meinte er dort angekommen und fand sich dabei noch pathetischer als zuvor. Während er darauf wartete einsteigen zu dürfen - Piloten im allgemeinen und Jedi im Speziellen waren wählerisch wen sie an Bord ließen, und wehe dem der ohne Einladung einstieg - fragte er sich ob die Antriebe des Transporters nicht ebenfalls eine ordentliche Schneise durch die bBiester schneiden würden…


Bogden - Mond Kohlma - Rettungsboot der Reformation - Wes, Tara, Keeda, Kinder und Jarimoch
 
Bogden-System - Kohlma – Schlucht, auf dem Weg zur Desaster - Tara, Nevis und Keeda nebst der Kindermeute

Hatte sie sich nicht immer Abenteuer gewünscht?
Abwechslung, ein spannendes Leben, Herausforderungen.
Die Chance, etwas zu ändern.
Hier hatte sie die Möglichkeit, bekam sie direkt vor die Füße geworfen und wie reagierte sie?
Zitternd, mit klopfendem Herzen, das bald am Ende seiner Leistung angekommen war.
Und hinter ihr ein Haufen Kinder, denen es nicht viel besser erging.
Blieb nur noch Tara, die eindeutig als Vorbild für die hastige Meute fungierte und äußerlich die Ruhe behielt, was die Togruta still und leise bewunderte.
Sie selbst versuchte, ihre schnelle Atmung zu unterdrücken, das auffällige Umherschauen, doch es gelang nicht recht und somit war die Padawan mehr als froh, sich an Tara halten zu können, auch wenn es für selbige sicherlich kein Zuckerschlecken war, voranzugehen und die Leitung zu übernehmen.

Die stickige Luft drückte ihr auf die Schultern, die Dunkelheit stach in die Augen und der einzige Anhaltspunkt war die pulsierende Kugel, die hoch am Himmel schwebte und das felsige Land mit seltsamen Licht übergoss.
Im Normalfall hätte sie sich über die Helligkeit gefreut, über das neue Ziel, doch in Anbetracht der angelockten Tiere, die man schon aus der Ferne um den hellen Ball kreisen sah...
Was war da los?
Wer war der Verursacher?
Immerhin schöpften die Kinder daraus neue Motivation – Geflüster wurde laut und alles war besser, als die zittrige, dumpfe Stille, die sie zuvor umgeben hatte.
Und weiter ging es, während einzelne Steine den Weg entlang klackerten, von den dutzend Paar Schuhen aufgewirbelt.
Tara vertrat indes ebenfalls die Hoffnung, Wes könne der Auslöser des Lichts sein und fragte, ob sie seinen Machtruf vernommen hatte.
Überrascht sah die Padawan auf, eine Nuance Schuldbewusstsein in der Mimik.


„Einen... Ruf? Nein, eigentlich nicht.“

Prüfend blickte sie in die Dunkelheit, eilte ihrer Mitpadawan hinterher.

„Eine schwache Berührung, als würde mich jemand antippen, aber ich weiß nicht, ob es vielleicht auch nur eine Warnung wegen der Tiere gewesen ist. Hoffen wir einfach, dass er es ist! Die Lichtkugel stellt wohl das einzige Ziel dar und ich möchte ungern länger als nötig bleiben...“

Für mehr Worte war keine Zeit, da allmählich Geräusche in den Vordergrund rückten, die sie nie hatte hören wollen.
Getier?
Diese Flugviecher?
Die Togruta verzog den Mund.
Nicht hier, nicht jetzt!

Und bei Shili, hoffentlich besaßen die Kinder genug Verstand, um zusammenzubleiben und nicht aus instinktiver Panik hinfortzurennen.
Falls jemand verloren gehen würde, befanden sich die Chancen im Minusbereich, ihn je wiederzufinden.
Von der Überlebenschance ganz zu schweigen.
Flugbestien, Erdbeben, karges Land, keinerlei Raumhafen oder Zivilisation...
Nicht die besten Voraussetzungen für eine Rettungsaktion.

Keeda schob die Gedanken, die Gefühle, den ganzen störenden Klumpen beiseite und ließ ihr Dasein mit der Macht ausfüllen, die die Umgebung pulsieren ließ, sie rechtzeitig vor Steinen und anderen Hindernissen warnte, die nur darauf warteten, jemanden stolpern zu lassen.
Und sie wollte um keinen Preis in den Abgründen verrotten, die immer wieder ihren Weg durchschnitten, gähnend tiefe Kerben, aus denen die seltsamsten Geräusche und Echos klangen.
Kurzzeitig passierten sie eine kleine Schlucht, wobei das Licht in der aufgekommenen Schwärze verschluckt wurde, bis die Felsmauern aufbrachen und die Kugel in ihrer ganzen Größe am Himmel prangte.
Sie waren am Ziel angekommen.
Keeda schluckte.
Ihr Kopf stand kurz vorm Explodieren.
Sollte sie Erleichterung empfinden oder Furcht?

Wes' Frachter stand auf dem Felsplateau, den sie zum Landeplatz umfunktioniert hatten, doch das eigenartige Schiff war nicht verlassen – geblendet vom Licht konnte die Togruta zwar weder den Advisor, noch Jarimoch sehen, doch sie hatten so schon genug Gesellschaft: Die urigen Flugtiere kreisten in Massen um die Lichtquelle, kreischten in einer anderen Sprache und flatterten hektisch mit den schwarzen Flügeln, die die Kugel beinahe verdeckten.
Ein Lichtstrahl fand dennoch Platz, um sich durch das Gewirr hindurchzuzwängen, was einen gewaltigen Nachteil darstellte - sie standen direkt im Rampenlicht und waren gut zu sehen, selbst für die geblendeten Nachttiere.
Die ersten Viecher bemerkten die Eindringlinge und stießen grelle Schreie aus, kamen hinabgeschossen,gefolgt von weiteren Genossen.
Die Kinder hielten sich verängstigt und erstarrt am Tuch fest, der Fluchtinstinkt war noch nicht ausgelöst worden, vielleicht wegen der plötzlichen Überraschung, vielleicht wegen der gesamten Situation.

Ein neues Beben erschütterte die Landschaft, riss die Togruta samt den Kindern zu Boden und weinende Laute hallten durch die Luft, was die geballte Menge der Vögel auf sie aufmerksam machte. Keeda rappelte sich vom Boden auf und drängte den Wunsch, sich totzustellen, gewaltsam aus ihrem Kopf.
Sie hatte den Jüngeren ein Vorbild zu sein und jetzt, da sie endlich die Chance erhielt, zog sie die Lekkus ein?


„Zusammenbleiben!“

schrie sie über die Köpfe der kleineren Ausgaben hinweg – vielleicht ließen sich die Vögel durch eine standhafte Gruppe einschüchtern.
Wobei die standfeste Eigenschaft auf sich warten ließ.
Und es... sah auch nicht danach aus, als ob die Tiere dadurch zu ängstigen wären, doch immerhin rutschte keinGruppenmitglied ausversehen in eine der tiefen Bodenspalten.
Die Padawan wusste nur nicht, was der angenehmere Tod war.
In einer Felsspalte zerdrückt oder von den Viechern aufgefressen zu werden?
Mit schwitzigen Händen klammerte sie sich an das Tuch und blinzelte, versuchte den Frachter genauer zu erkennen.
War niemand da?
Wes?
Jarimoch?
Irgendwer?
Nervös stimmte sie in die Rufe der Mitpadawan ein, doch vom Frachter kam keine Reaktion.
Die Tiere schienen derweil ihren Spaß daran zu finden, mit ihren potenziellen Opfern zu spielen. Immer wieder wagte sich einer in die Menge hinab, pickte hier und da, doch nicht allzu stark.
Warteten sie ab, bis sich jemand aus der Gruppe entfernte?
Auf Taras Frage zuckte sie hilflos mit den Schultern und kramte sich ein paar Worte zusammen.


„Zusammenbleiben und die Kinder zum Frachter lotsen? Wir könnten ein paar der Viecher mit dem Lichtschwert abhalten...“

Die Situation war ausweglos, wie sie beim Sprechen merkte.
Ein paar Tiere ließen sich abhalten, doch gleich die ganze Masse?


„Zum Frachter!“

Es war das Einzige, das ihr momentan einfiel. Besser halbtot, als gänzlich in die ewigen, shili'schen Gräsern zu ziehen.
Mit kurzen Schritten bewegte sich die Gruppe zum Schiff, doch sie würden zu lange brauchen und bei höherer Geschwindigkeit stieg das Risiko, jemanden zu verlieren. Zudem schien das Licht an Stärke abzunehmen, wodurch die Togruta nun die zwei schemenhaften Gestalten am Schiff wahrnehmen konnte...


Wes!“

Erleichtert schnappte sie nach Luft, als die Stimme des Jedis laut wurde.
Sie war noch nie dermaßen froh gewesen, klare und deutliche Anweisungen zu erhalten.

Ein Blick zu Tara, dann schnappte sie sich die nächstbesten Kinder und bedeutete dem Rest, der noch imstande war, zu laufen, mitzukommen.
Anfangs wehrten sich die kleinen Mensch- und Nichtmenschlinge, doch als klar wurde, dass sie nur ins Schiff getragen wurden, konnte es gar nicht schnell genug gehen.
Keeda gefiel der letzte Satz des Meisters nicht, allerdings war Protest derzeit mehr als unangebracht, weswegen sie den Mund verschloss und der Mittogruta so gut es ging half.
Die Lichtkugel war endgültig verblasst, stattdessen färbten zwei Klingen den Platz in altrosanes und rotes Licht - der Scheinbarsith war ebenfalls von der Partie.
Gut, zwei erfahrene Machtanwender hatten vielleicht eine Chance, gegen das Getier, das die Luft eingenommen hatte.

Doch mittlerweile begnügten sie sich nicht mehr mit Spielereien.
Die Biester am Himmel schienen gewaltigen Hunger zu haben und strömten ihnen nun hinterher, wurden jedoch auf halben Weg aufgehalten.
Keeda riss sich von dem Anblick los und scheuchte die Kinder weiter, stockte jedoch, als sich etwas Grelles, Blaues im Metall vor ihr widerspiegelte.
Mit geweiteten Augen drehte sie sich um und sog scharf die Luft ein – was beim Sarlacc war das?!

Aus den Händen des Halbsiths entsprangen zittrige Blitze, die sich in die Luft und durch die Körper der Viecher brannten.
Es regnete sprichwörtlich Vögel.
Das war...
War das die Macht?
Das...
Was auch immer, es schien effektiv gegen die Biester zu sein und das zählte in diesem Moment.
Als sich das unnatürliche Gewitter auflöste, kreisten dennoch einige um das Schiff, offenbar noch geschockt vom Tod ihrer Genossen, doch umso aggressiver.
Die Padawan klammerte sich an die Tür und trippelte nervös mit den Füßen.


„Die Kinder sind alle im Schiff!“

rief sie über den Lärm hinweg und hoffte, dass das ungleiche Paar da vorne sie verstand.
Die Togruta wollte fort und zwar endgültig.
Und am liebsten nicht mehr zurückkommen.


Bogden-System - Kohlma – vor dem Wolligen Desaster – Wes, Tara, Jarimoch, Keeda nebst der Kindermeute
 
Bogden-System - Kohlma – vor dem Wolligen Desaster – Wes, Tara, Jarimoch, Keeda ,Kindermeute

Tara umklammerte ihr Kind fest mit einem Arm, welches sich vor Angst überhaupt nicht mehr rührte. Alles schien aussichtslos und die Biester wagten sich immer näher an sie heran. Ein Blick zu Keeda verriet ihr, dass auch die andere Togruta keine Ahnung hatte, was sie tun konnten, außer zu versuchen das Schiff zu erreichen. Doch genau dieses Schiff stand inmitten dieser Biester, als wäre es zu ihrem Nest geworden. Tara hörte hinter sich die anderen Kinder weinen oder aufschreien, wenn eines der Flugbiester ihnen zu nahe gekommen war. Mutig schritt die ältere Togruta voran und erblickte schließlich Wes an der Tür. Er hatte sein Lichtschwert gezündet und ohne jenes, hätte sie ihn wahrscheinlich in der Dunkelheit gar nicht erblickt. Ihren Meister wieder zu sehen und mit dem Wissen, dass er heil aus dem Tempel gekommen war, ermutigte die junge Mutter erneut und sie packte ein zweites Kind mit ihrem freien Arm und beeilte sich ins Innere des Schiffes zu kommen. Auch Keeda packte tatkräftig mit an und so schafften sie ein Kind nach dem Anderen in das Innere des Schiffes.

Bei den letzten beiden Kindern, die sich Tara geschnappt hatte, sah sie wie Jarimoch etwas heraufbeschwor. Zumindest glaubte sie, dass er es tat. Was er tat sah gespenstisch aus. So, als könnte er der Wettergott persönlich sein. Tara hatte nie zuvor etwas der Art gesehen und es ließ sie innehalten, da sie das Schauspiel an gleißend, blau/weißen Blitzen faszinierte, wenn auch gleichzeitig blendete.

Es blitzte nicht nur, sondern es regnete schließlich Bestien. Tara beeilte sich mit den letzten zwei Kindern ins Schiff. Es fiel ihr schwer sich loszureißen, doch die Kinder waren noch nicht in Sicherheit.

Kaum waren die letzten Kinder hinten im Aufenthaltsraum, stürzte sie zurück zu Wes, um ihn mit dem Lichtschwert noch zu unterstützen, doch die wenigen übriggebliebenen Bestien ergriffen schon selbst die Flucht und es war plötzlich ungewohnt still geworden. Dankend nickt sie Jarimoch zu. Sie wusste nicht, was sie zu dem Sith sagen sollte. So wirklich dankbar wollte und konnte sie ihm immerhin nicht sein. Er hatte ihre Tochter entführt und ihnen kostbare Zeit gestohlen. Ihn jetzt mit an Bord zu haben, war eh eine Qual.

„Alles okay, bei dir Wes? Wie Keeda schon sagte, die Kinder sind in Sicherheit.“

Meinte sie und drückte vor Erleichterung zuerst Wes und dann Keeda, die in der Nähe stand.

„Danke!“

Sagte die Togruta mit belegter Stimme. So erleichtert war sie, dass sie nun alle sicher im Schiff waren. Es hatte zwischendurch so schlecht um sie alle ausgesehen und nun war der Spuk vorbei.

Tara ging zurück ins Innere des Schiffes und erwischte die Kinder, wie einige von ihnen auf Polstern hüpften. Doch was Wes sicherlich am wenigsten erfreuen würde war, dass der Großteil der Kinder um das Aquarium standen, in dem der Seestern Waldemar hauste. Sie griffen alle gleichzeitig in das Becken und rührten es förmlich mit der Hand um, um den verängstigten Seestern zu erwischen. Auch Nevis war darunter und war dabei besonders eifrig den Seestern anzufassen.


Bogden-System - Kohlma – in der Wolligen Desaster – Wes, Tara, Jarimoch, Keeda ,Kindermeute
 
Bogden-System - Kohlma - beim Wolligen Desaster - Kinder, Jarimoch (NPCs), Tara, Keeda und Wes

Wes fiel ein Stein vom Herzen, als er sehen konnte, dass die Illusion, mit der er an seine Grenzen hatte gehen müssen, nicht vergebens war. Die Kinder, Tara und Keeda erreichten das Schiff unbeschadet, wie es schien. Er ging zumindest davon aus, dass noch alle da war, nachgezählt hatte er sie nicht. Allerdings war er sicher, dass seine Schülerinnen in dieser Hinsicht sehr zuverlässig seien, auch wenn es bestimmt nicht einfach gewesen war. Die jüngere der beiden rief auch gleich voll Erleichterung seinen Namen aus.

»Ich bin froh, euch heil wiederzusehen. Das habt ihr gut gemacht,«

Lobte der Taanaber sie knapp – viel Konzentration konnte er nicht entbehren. Zeitlich wurde es auch keineswegs einfacher, als er dazu überging, das Lichtschwert zu benutzen und es sah so aus, als würden die Biester über den Kopf wachsen, während seine Padawane noch damit beschäftigt waren, die Kinder in die Desaster zu bugsieren. Er fragte sich, ob er sich wünschen sollte, dass Jarimoch ihm helfen würde, doch er fand die Antwort alsbald auf die harte Tour heraus.

Als er einen Stoß in den Rücken bekam und taumelnd zu Boden ging, dachte Wes schon, dass sich die Zurückhaltung gerächt hätte und der Quasi-Sith ihnen nun in den Rücken fallen würde, doch bevor er sich wieder aufrappeln konnte, war der Arkanier bereits weg, so dass der Jedi ihm nur noch hinterher sah, genau wie die Togrutas, die den Verzug ihrer Aufgabe meldeten. Wer hätte gedacht, dass das alles noch ein gutes und abgesehen von den Flugviechern gewaltloses Ende nehmen würde. Außer für Jarimoch vielleicht…

»Wunderbar, wir haben es geschafft!«

Freute sich Wes, als er sich gerade wieder aufgerappelt habend und froh seiend, nicht auf sein Lichtschwert gefallen zu sein, von Tara herzlich umarmt wurde.

»Nevis und die anderen sind also in Sicherheit. Aber was bei der Macht tut er da?«

Zumindest für den Advisor sah es so aus, als wäre der Kindesentführer gerade dabei, Selbstmord zu begehen und er spürte den starken Impuls, die Gelegenheit zu nutzen, die Schotten dicht zu machen und abzudüsen. Es schien ihm, als würde es für Jarimoch keinen Unterschied mehr machen. Nur war es nicht die feine Jedi-Art – zumindest konnten sie das noble und ganz und gar nicht sithtypische Opfer abwarten.

Als er allerdings in der pechschwarzen Nacht nur noch als kleiner, roter Strich zu erkennen war, passierte etwas unerwartetes, als eine Kugel aus Machtblitzen den Nachthimmel erhellte. Wes hatte das Gefühl, den Geruch von verbrannten Flugviechern bis hierher riechen zu können und es schien plötzlich, als hätten die Bestien tatsächlich kurzzeitig einmal Angst vor etwas. Zum Glück hatten sie die Konfrontationskarte nicht ausgespielt – offensichtlich hätte er ohne weiteres seine Kinder in Geiselhaft nehmen können, wenn er das gewollt hätte. Bald begannen die Blitze jedoch schwächer zu werden, ein Zeichen, dass Jarimochs Kräfte nachließen. Gleich würden sie über ihn herfallen… doch der Sith wusste es auch und schaffte es, sich unbeschadet zurückzuziehen und hatte sogar noch einen lässigen Spruch auf den Lippen, als er atemlos zurückkehrte. Es wirkte, als würden sie beide noch viel Spaß miteinander haben… und just in dem Moment rührte sich in Wes die Idee, quasi gegenhalten zu müssen.

»Schön gesagt, und jetzt aber rein da!«

Die Padawane waren bereits im Schiff. Wes ging als letzter und schloss die Luke hinter sich, gerade rechtzeitig, denn die ersten der Rückkehrer prallten bereits gegen den Quadaniumstahl. Als er den Hauptraum betrat, war das nächste Problem bereits unübersehbar: im Originalzustand waren die DX-9-Transporter der Delta-Klasse auf 30 Passagiere ausgelegt, aber die Desaster hatte mit so einem Schiff nicht mehr viel mehr als die Hülle gemeinsam. Was im Aufenthaltsraum nicht von der Sitzgarnitur in Beschlag genommen wurde (und jetzt von den Kindern, die darauf herumtollten) war mit Kisten übersäht, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatten (und die man vielleicht effizienter, bzw. überhaupt, stapeln konnte). Ansonsten gab es nur die zwei kleinen Kabinen und die ebenso engen Küche und Nasszelle. Maschinenraum und Cockpit konnte man nicht wirklich rechnen, obwohl sich Wes wohl auf eines der beiden zurückziehen musste.

»Halte deine Tochter vom Aquarium fern, Tara! Waldemar beißt nämlich manchmal,«

Warnte Wes die Togruta. Um Waldemar machte er sich dabei tatsächlich recht wenig Sorgen, der Seestern konnte auf sich selbst aufpassen. Er fürchtete höchstens eine neuerliche Überschwemmung in der Desaster.

»Versucht ein wenig Platz zu schaffen für die Kleinen und sie vielleicht irgendwie zu beschäftigen… wobei, beschäftigt sind sie ja schon. Jarimoch, ihr könnt mein Quartier beziehen.«

Das Angebot bestand nicht aus reiner Generosität; wenn er die Möglichkeit hatte, eine Wand zwischen dem Mann und seinen Opfern zu haben, würde er sie nutzen. In diesem Sinne verabschiedete Wes sich ins Cockpit und ließ die Startvorbereitungen ablaufen, welche sich heute allerdings Zeit ließen. Es hätte ihm noch gefehlt, wenn welche von den Biestern sein Schiff beschädigt hätten.

Während der Wartezeit überprüfte er die in Abwesenheit eingegangenen Nachrichten. Eine bestand in einer Organisationsänderung des Ordens. Die Sitzung darüber musste ohne ihn stattgefunden haben. Es würde zukünftig weder Großmeister noch Advisoren geben, ein Meister wurde also direkt in den Rat befördert. Oh nein… das hatte natürlich Auswirkungen auf die bestehenden Ränge und bedeutete, dass er von nun ein Rat war. Als ob es nicht schon verrückt genug wäre, ihn als Advisor zu haben! Zudem bedeutete es, dass er nicht mehr so einfach Jarimoch zum Problem des Rates, des eigentlich, machen konnte und das Problem um den Arkanier selbst los war. Doch vielleicht würde eine andere Nachricht ihm bei der Argumentation helfen, wenn die anderen Räte von ihm wissen wollten, was zum Sith er sich bitteschön dabei gedacht hatte.

Er musste die Nachrichten den anderen überbringen.

»He, alle zusammen… ALLE MAL STILL SEIN BITTE!«

Brüllte er über den Kinderlärm hinweg und wartete, bis es
etwas ruhiger wurde. (Das konnte ja heiter werden, wenn es den ganzen Flug über so ging.)

»Ich habe gerade die Nachricht erhalten. Aufgrund seiner anhaltenden Niederlagen hat das Imperium der Republik Verhandlungen über einen Friedensvertrag angeboten. Das heißt, ab sofort herrscht Waffenstillstand. Zwischen Jarimoch und uns ändert das nichts, da er ohnehin unser Gast ist, wenn wir Glück haben, erleichtert es uns die Sache sogar. Die zweite Sache ist…«

Wes schluckte und es gelang ihm nicht ganz, die Verkündung seiner Zwar-nicht-Beförderung-aber-quasi-anderer-Rang-als-vorher nicht wie eine Grabrede klingen zu lassen.

»Es gibt keine Großmeister und Advisoren mehr, nur noch Meister und Räte. Das heißt, ich bin jetzt auch Rat, aber ich würde es vor ziehen, ›Meister‹ oder ›Wes‹ zu bleiben…«

Der frisch ernannte Rat floh vor der Situation zurück ins Cockpit, da die Desaster nach einigen Wehwehchen inzwischen abflugbereit war. Er warf sich in den Sessel und ließ die Triebwerke anlaufen, machte die Frontscheinwerfer an. Grimmig sah er, wie Licht und Lärm die geflügelte Pest anzog. ›Ich werde euch zeigen, wie sehr ich nicht in den Rat gehöre‹, dachte er. ›Ich bin grausam zu fliegenden Bestien.‹ Also ließ er den Schubhebel los, den er bereits in der Hand gehabt hatte, und wartete, bis sich genug der Biester im Scheinwerferlicht abzeichneten. Schließlich gab er Stoff, und dachte dabei an Jarimochs Worte. Nicht abfliegen, ohne sich zu verabschieden, genau das tat er… Drecksviecher!

Die schwarzen Monster prallten gegen das Raumschiff, und ab und an gab es dabei ein unschönes Geräusch, als hätte sich dabei ein Teil der Desaster verabschiedet, doch da sie noch weiterflogen und sich der Umlaufbahn näherten, nahm Wes an, dass nichts weiter beschädigt worden war. Vielleicht war Lack abgeplatzt… auch wenn die Desaster aussah wie Frankensteins Monster, wenn es ein Schiff wäre, aber sie doch ausgesprochen stabil. ›Hörst du mich, Schiff? Flieg schön weiter!‹ dachte der Taanaber sich und berechnete auch gleich die Koordinaten für den Hyperraumsprung, so dass sie Kohlma so schnell wie möglich hinter sich lassen konnte.

Nach getaner Arbeit begab er sich zurück in den Hauptraum, was auch immer er dort inzwischen vorfinden würde…

Hyperraum - Wolliges Desaster, unterwegs von Bogden nach Lianna - Aufenthaltsraum - Kindermeute, Waldemar, Jarimoch (NPCs), Tara, Keeda und Wes
 
Hyperraum - Wolliges Desaster, unterwegs von Bogden nach Lianna - Aufenthaltsraum - Kindermeute, Waldemar, Jarimoch (NPCs), Tara, Keeda und Wes

Tara holte aufgrund des Hinweis von ihrem Meister die Kinder vom Aquarium des Seesterns weg und erklärte ihnen, dass sie dem Tier nur Angst machen würden und zeigte ihnen wie man das arme Tier richtig behandelte. Scheinbar hatte Jarimoch den Kindern nicht viel beigebracht, was wirklich wichtig im Leben war. Zumindest wirkte das im Moment so.

Die Togruta war froh, als sie spürte, dass das Schiff den Planeten verließ und anscheinend noch immer flugtüchtig war. Das hätte sonst ja auch noch gefehlt… . Wes versteckte sich weitesgehend im Cockpit, während Keeda und sie die Kindermeute versuchten zu bändigen. Das Schiff war definitiv zu klein für so viele Passagiere und Wes hätte ruhig irgendwann einmal aufräumen können in diesem Saustall. Allerdings fiel er ihr auch erst so richtig auf, seitdem sie eindeutig zu viele Personen hier an Board waren.

Schließlich verkündete ihr Meister die neusten Ereignisse zwischen Republik und Imperium und auch seine Beförderung. Noch ehe Tara irgendetwas sagen konnte, verschwand er auch schonwieder im Cockpit. Dabei hatte sie ihm doch gratulieren wollen. Weshalb schämte er sich denn so für diesen Titel? Warum war es ihm so unangenehm? War es nicht eine Ehre im Rat sitzen zu dürfen? Aber vielleicht stand Wes auch nur ungern im Mittelpunkt. Wer weiß. Lange blieb Tara auch keine Zeit, denn die ersten Kinder machten sich daran zu schaffen die Kisten zu öffnen und einfach auszukippen, so dass es immer wieder mächtig schepperte. Die Kleinen wollten die Kisten zum Spielen haben und flogen in ihrer Phantasie mit den Kisten durchs All und bestritten Raumschlachten.


Keeda… . Was sollen wir nur tun? Fällt dir was ein wie wir die Kleinen beschäftigen ohne, dass sie das ganze Schiff auseinander nehmen? Wes bringt uns um, wenn wir sie weiter alles auskippen lassen. Oh nein!!!“

Unterbrach Tara und rannte hektisch zu zwei Kindern, die gerade versuchten eine Kiste mit jeder Menge Flaschen umzukippen. Tara hielt sie davon ab und sah sich dann eine der Flaschen an. Alkohol. Na super. Das Schiff war wirklich alles andere als Kindersicher.

Keeda! Pass auf, die Kinder dahinten sind in der Küche! Da sollen sie nicht rein!“

Schrie die junge Mutter ihrer Mitpadawan zu, während Nevis vor ihr laut juchzend in einem der Kartons saß. Manche der Kinder begannen Gegenstände aus Spaß zu levitieren. Darunter Werkzeuge, Filmiplastrollen und anderes Zeugs, was die Togruta nicht gleich einordnen konnte.

Wes! Vielleicht sollten wir alle mal gemeinsam aufräumen! Das geht so nicht! Die Kinder haben keinen Platz und- .“

Wieder hörte man es Scheppern und Tara wollte gar nicht wissen, was die völlig überdrehten Kinder jetzt wieder angestellt hatten. Wie hatte Jarimoch die Meute nur ausgehalten in einem kleinen Campingmobil?! Scheinbar hatten sie als Jedi nicht genügend Autorität, aber Tara wollte auf keinen Fall den Sith in seinem Quartier um Hilfe bitten. Das fehlte ja noch und wie seine Erziehungsmaßnahmen aussahen, konnte sie nur erahnen. Das die Kinder nun ausgelassen Scheibe spielten, war ihnen irgendwie nicht zu verdenken.

Wes? Wie lange brauchen wir bis Lianna und was machen wir mit all den Kindern? Suchen wir ihre Eltern auf oder machen das andere für uns? Gibt es so eine Art von Kindergarten im Jedi-Orden?“

Fragte Tara und zwei Kinder fingen plötzlich an zu weinen. Scheinbar hatten beide ihre levitierten Dinge auf den Kopf bekommen.

Keeda?! Kannst du kochen?! Dann koch irgendwas kindgerechtes! Vielleicht können wir sie irgendwie bändigen, wenn sie was essen und vielleicht werden sie dann ja auch irgendwann müde?! Die Frage ist nur….haben wir überhaupt einen Tisch der groß genug ist?“

Fragte Tara ratlos.

Hyperraum - Wolliges Desaster, unterwegs von Bogden nach Lianna - Aufenthaltsraum - Kindermeute, Waldemar, Jarimoch (NPCs), Tara, Keeda und Wes
 
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