Stuttgart hat über die letzten 1-x Jahren wohl auch in vergleichbaren Größenordnungen investiert.
Stuttgart hat in einer Transferperiode 50 Millionen Euro ausgegeben? Das ist mir dann wohl entgangen.
Man muss aber auch honorieren, dass RBL viel Geld in ein Leistungszentrum gesteckt hat und generell die Talente mit in den Aufbau der Mannschaft steckt (inwiefern Stuttgart da aufgestellt ist, weiß ich nicht).
Stuttgart war jahrelang Vorreiter, was die Jugendarbeit angeht, zunächst geboren aus der Not der Beinah-Pleite um die Jahrtausendwende herum.
Bei Stuttgart habe ich das Gefühl, dass man die Talente tendenziell lieber verkauft denn fördert wenns mal gleich nicht so läuft. Kann man natürlich auch machen, aber ob´s langfristig gedacht so clever ist...
Das ist einer der Gründe der Misere. 2007 wurde der VfB mit Eigengewächsen wie Gomez, Khedira und Tasci Meister, nachdem man sich auf ähnliche Weise in den Jahren zuvor mit Spielern wie Hildebrand, Hinkel, Kuranyi oder Hleb konsolidiert und in der Spitzengruppe der BuLi zurückgemeldet hatte. Rückblickend kann man fast sagen, dass die Meisterschaft eher Fluch als Segen war, da ab da die Linie verloren gegangen ist.
Vielleicht findet da in Liga 2 endlich ein Umdenken statt bzw. ergibt sich die wirtschaftliche Notwendigkeit daraus.
Es wird nichts anderes übrig bleiben, da wohl allein zweidrittel Einnahmen durch TV-Gelder wegbrechen. Immerhin haben gestern Gentner, Großkreutz, Dié und Ginzcek verkündet, dass sie auch im Falle eines Abstiegs bleiben werden. Das ist schonmal ein gutes Grundgerüst, um junge Spieler einbauen zu können. Wenn man jetzt vielleicht noch Langerak, Maxim und Rupp halten kann, sieht es garnicht so schlecht aus.
Aber mal ehrlich: Glaubst du wirklich, dass es für Traditionalisten auch nur annähernd möglich ist oder künftig sein wird, über die reine Leistung an Vereine wie den FCB oder BVB heranzukommen, was die finanziellen Möglichkeiten angeht?
Natürlich glaube ich das nicht. Daher hab ich ja geschrieben, dass es vielleicht an der Zeit wäre, 50+1 endlich zu kippen, um Investoren den Zugang zu Traditionsvereinen zu öffnen. Das ist zwar auch keine elegante Lösung, würde aber zumindest verhindern, dass die halbe Liga irgendwann aus seelenlosen Plastikvereinen besteht, alle mit einer "Ausnahmeregelung" versehen, um eben jenes 50+1 zu umgehen. Ob es letztenendes so toll ist, wenn irgendwelche Scheichs sich in Vereine einkaufen sei mal dahingestellt, aber zumindest wäre es ehrlicher, als das alle paar Jahre ein weiteres Konstrukt wie RedBull in die 1. Liga aufsteigt.
C.