Tagespolitik allgemein

Gabriel mal wieder:
Sondern weil ich wusste, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass, wenn ich wieder in den Bundestag komme, zum ersten Mal nach 1945 im Reichstag am Rednerpult echte Nazis stehen.
Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-09/afd-bjoern-hoecke-ralf-stegner-spd

Ob dem Mann bewusst ist, wie viele ehemalige NSDAP-Mitglieder schon im Bundestag waren? Manche davon als (dann) SPD-Poliker ...
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste...eder,_die_nach_Mai_1945_politisch_tätig_waren
 
Typisch Siggi. Keine Ahnung wovon er spricht aber davon viel.
Und Herr Stegner solle doch ganz schweigen.
Der ist in rot das was Herr Höcke in braun ist.


Übrigens,ich war heute das erste Mal mit der Parteiführung der LINKE einer Meinung.Nein @Cedrax Farlander,ich bin nicht krank und auch nicht high:D;)
Als ich vom Tode Heiner Geißlers erfuhr war mein erster Gedanke das er so etwas wie das soziale Gewissen der UNION gewesen ist.
Das selbe sagte heute die Führung der LINKE.
 
Wie inflationär wieder mit dem Begriff 'Nazi' herumhantiert wird :rolleyes: Mir ist in Deutschland wirklich kein Anhänger des Nationalsozialismus bekannt, vielleicht des Nationalismus und des ultrarechten Spektrums, aber das eine hat mit dem anderen ja mal überhaupt nichts am Hut :konfus: Wenn wir schon unsere Erinnerungskultur pflegen, sollten wir die antisemitische NS-Ideologie vielleicht ausnahmsweise mal nicht nutzen, um mit populistischer Kampfrhetorik irgendwelchen rechten Spinner mit den wahren Monstern des dritten Reichs gleichzusetzen :rolleyes:

Btw: Ich glaube übrigens nicht, dass die NSDAP wirklich "rechts" war. Hitler selbst war selbsternannter Mann der Mitte und ein vogelwilder Hybrid aus Nationalismus und Sozialismus. Ihn als ultrarechten Archetyp darzustellen gehört zur Sorte Schwachsinn, die man sich sooft erzählt, bis es auch irgendwann jeder glaubt.
 
Btw: Ich glaube übrigens nicht, dass die NSDAP wirklich "rechts" war. Hitler selbst war selbsternannter Mann der Mitte und ein vogelwilder Hybrid aus Nationalismus und Sozialismus. Ihn als ultrarechten Archetyp darzustellen gehört zur Sorte Schwachsinn, die man sich sooft erzählt, bis es auch irgendwann jeder glaubt.

Ein sehr gute Ansicht. Mit die beste die ich seit langem hier gelesen habe.
Es wird gerne übersehen das die "Bewegung" starke linke Züge aufwies. Vorallem in ihren Anfängen.
So war z.B. die SA(nicht die SS) eine durch und durch proletarische Organisation. Es gab mehrere sogenannte Beefsteak-Stürme(ein SA-Sturm entsprach einer Kompanie beim Militär).Aussen braun und innen rot.

Und nein,ich will Adolf Hitler und sein Regime und deren Verbrechen nicht auf die linke Seite abschieben.
Aber es war wie @Agustin Prada bereits sagte nicht so einfach, den Führer und seine Bewegung in ein festes Raster zu stecken.
 
Der Nationalsozialismus enthält, nomen est omen, natürlich Schnittpunkte mit dem Sozialismus, aber eben mit dem kleinen Zusatz des identitätsstiftenden Nationalismus der vor allem nach heutigem Verständnis diametral dem Sozialismus entgegensteht.
 
Die NSDAP hat sich nur sozialistisch anmutender Wirtschaftstheorien bedient, um entsprechend gepolte Wähler abzugreifen. Aber selbst diese oberflächlichen Theorien waren im Kern stets antisemitisch, weil sie am Ende der "Argumentation" immer nur das "Finanzjudentum" sahen.

Wer versucht, den Nationalsozialismus vom Antisemitismus abzugrenzen, der muss damit einfach scheitern. Wir hatten hier gerade erst eine langanhaltende Diskussion über Enteignungen in sozialistischen Staaten. Der Nationalsozialismus hat diese (an sich schon idiotische) Idee noch weiter pervertiert und sie auf die Juden angewandt und diese zu einer tatsächlichen Ressource degradiert. Man hat dieser Bevölkerungsgruppe auf so allumfassende Weise ihres Besitzes beraubt, so dass überhaupt gar kein Zweifel daran bestehen kann, dass der Nationalsozialismus je etwas anderes gewesen sein könnte, als ein zutiefst unsozialistisches Staatskonstrukt, welches seinen ganzen "Reichtum" nur aus der Ausbeutung einer von Anfang an vorherbestimmten Menschengruppe bezog. Die systematische Ungleichbehandlung von Juden und Ariern als Grundvoraussetzung des Nationalsozialismus ist absolut unvereinbar mit der Ideologie des sozialistischen Arbeiters.
 
Die NSDAP hat sich nur sozialistisch anmutender Wirtschaftstheorien bedient, um entsprechend gepolte Wähler abzugreifen. Aber selbst diese oberflächlichen Theorien waren im Kern stets antisemitisch, weil sie am Ende der "Argumentation" immer nur das "Finanzjudentum" sahen.

Interessanterweise noch am ehesten vergleichbar mit dem Schwachsinn, den heute vor allem antikapitalistische linksextreme Politiker in Deutschland absondern.


Wer versucht, den Nationalsozialismus vom Antisemitismus abzugrenzen, der muss damit einfach scheitern.


Genau das will ja auch niemand hier, wäre ja auch vollkommener Unfug, da die NS-Ideologie zu großen Teilen aus Antisemitismus bestand. Es ging mir und sicherlich auch @Jedihammer einzig und allein um die Idee einer einseitigen Zuordnung von NSDAP und Hitler im rechten Spektrum.
 
Die Mechanismen der NSDAP sind aber nun mal durchaus auch im heutigen rechten Parteienspektrum wiederzufinden: Plakative Feindbilder, übersteigertes Nationalbewusstsein, "traditionelles" Familienbild und natürlich einfachste Problemlösungsversprechen.

Das heutzutage die Juden kein Feindbild mehr sind, liegt wohl nur daran, weil sie keinen nennenswerten Bevölkerungsanteil mehr in Deutschland stellen. An deren Stelle ist jedoch der Muslim getreten. Angesichts von Bildern wie den einstürzenden Twin Towers funktioniert das ja auch viel besser.
 
Das heutzutage die Juden kein Feindbild mehr sind, liegt wohl nur daran, weil sie keinen nennenswerten Bevölkerungsanteil mehr in Deutschland stellen.

Einen nennenswerten Bevölkerungsanteil stellten die Juden eigendlich auch im Deutschen Reich nicht.
1933 lag der Bevölkerungsanteil der Juden im Reich gerade mal bei 0,77%. Knape 500 000 bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 65 Milionen
 
Die Mechanismen der NSDAP sind aber nun mal durchaus auch im heutigen rechten Parteienspektrum wiederzufinden: Plakative Feindbilder, übersteigertes Nationalbewusstsein, "traditionelles" Familienbild und natürlich einfachste Problemlösungsversprechen.

Genau und etwas weiter oben wurde uns vorhin ein Beispiel aufgezeigt, welches uns vor allem aus sozialistischen Staaten bekannt ist. Und mal nur so gegenübergestellt. Plakative Feindbilder: Statt Muslimen und Flüchtlingen sind das bei den Linken halt die bösen Banker und Kapitalisten, übrigens ziemlich ähnlich mit dem Irrsinn des Finzanzjudemtums im Nationalsozialismus. Übersteigertes Nationalbewusstsein: Bereits im Namen Nationalsozialismus enthalten, die rechte Tendenz streitet bestimmt keiner von klarem Verstand ab, trotzdem gab es ein übersteigertes Nationalbewusstsein u.a auch z.B in der DDR. Traditionelles Familienbild: Ist etwas, was ich als rechts und somit konservativ einstufe, auch wenn viele vergessen, dass es so ein Familienbild u.a auch häufig in der muslimischen Kultur gibt. Mit Nazis würde ich die aber trotzdem nicht vergleichen. Und einfachste Problemlösungsversprechen: Ach komm schon. Das ist auf rechtsextremer Seite genauso erbärmlich mit anzusehen wie bei den linken Spinnern. Das hat nichts mit rechts oder links zu tun, sondern eher allgemein mit Extremismus. Und Hitler würde ich eher als Archetyp für Extremismus bezeichnen, als nur für Rechtsextremismus.
 
@Agustin Prada Du, da rennst du bei mir eigentlich auch offene Türen ein. Ich hab ja selbst schon ein paar mal hier gesagt, dass nach meiner Meinung nach "ganz links" eben nur noch "ganz rechts" (und umgekehrt) kommt. Irgendwann ist die Ideologie selbst eben einfach nur noch irrelevant und austauschbar, wenn nämlich die vollständige Unterdrückung der ganzen Bevölkerung zum Fortbestand des Staats zwingend erforderlich ist. Beide Richtungen wiesen in der Geschichte regelmäßig den Weg in die Diktatur. Aber gerade dieser Umstand macht es eben so wichtig, genau zwischen "links" und "rechts" zu differenzieren. Weil sich beide Seiten spinnefeind sind, wird regelmäßig unter den Tisch fallen gelassen, dass das Ergebnis genauso regelmäßig dasselbe ist: Der Staat schützt den Menschen nicht mehr, sondern er verzehrt ihn.

Einen nennenswerten Bevölkerungsanteil stellten die Juden eigendlich auch im Deutschen Reich nicht.

Trotzdem noch 5 mal so viele bei insgesamt 17 Millionen Menschen weniger. Und die üble Nachrede über Juden gehörte damals, wie du ja schon angemerkt hast, auch international und seit vielen Dekaden zum "guten Ton". Aber ich gebe hier auch zu, dass die breite und ausführliche Aufarbeitung des Dritten Reichs in den Schulen definitiv den größten Löwenanteil daran hatte, dass Antisemitismus heute nicht mehr gesellschaftsfähig ist.
 
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