aber wehe jemand interpretiert nach Dutzenden bereits geschehenen Interpretationen das Legendarium über diese kleine, feine Grenze, die etwas mit Ethnien zu tun hat. Wahnsinn. Traurig und wahnsinnig.
Aber Tolkien wird doch genau wegen des simplen Schwarz-Weiß-Schemas im Werk immer Rassismus vorgeworfen.
Ist denn jetzt, völlig wertungsfrei, Ethnie ein wichtiges Thema in der Vorlage oder nicht.
Wenn ja, dann ist es, auch wieder völlig wertungsfrei, einfach logisch zulässig eine Abweichung bei Adaptionen davon als Verfälschung anzusehen.
Wenn nein, greift die erstere Kritik auch nicht mehr.
Ja, man kann Romeo und Julia von veronesischen Edelhäusern zur Mafia nach Verona Beach verlegen, weil die zentrale Liebesgeschichte bleibt und die unabhängig von Land und Zeit funktioniert. Man kann auch Romeo und Julia ethnisch casten wie man will. Da ist jetzt nicht so viel italienisches drin, was rein muss. Oder in Rollstühlen. Das ändert an der Liebesgeschichte nichts. (Und auch hier wird man genug Literaturwissenschaftler finden, die solche Adaptionen als Frevel ansehen und auch das ist zulässig.)
Man kann auch Othello an eine High-School verlegen und aus Soldaten Basketballspieler machen. Oder ins Jahr 3000. Was nicht geht ist Othello weiß zu besetzen oder alle anderen Charaktere als schwarz. Man könnte aus Othello aber einen Marsmenschen machen und aus den anderen Charakteren Neimoidianer. Zentral ist, dass Othello als
other erkennbar ist, da sonst die wichtigen Themen von Rassismus, Gruppendynamik und Hass einfach aus dem Stück einfach rausfallen. Könnte man zwar tun, aber dann ist es halt Unsinn sich der Vorlage zu bedienen. Das Stück wäre einfach nicht mehr Othello.