Todesstrafe

Es liegt eher daran daß Staatsanwälte in den USA nicht nach entlastenden Beweisen suchen müssen bzw. diese verschweigen dürfen.

Deswegen u.a. gibt es Anwälte, die auf entlastende oder strafmildernde Umstände hinweisen. Der Richter nimmt dann alles zusammen und fällt dann ein Urteil. So ist es in Deutschland und in den USA gibt noch die Jury, aber vom Prinzip her ist es ähnlich.
 
Deswegen u.a. gibt es Anwälte, die auf entlastende oder strafmildernde Umstände hinweisen. Der Richter nimmt dann alles zusammen und fällt dann ein Urteil. So ist es in Deutschland und in den USA gibt noch die Jury, aber vom Prinzip her ist es ähnlich.

In Deutschland muß der Staatsanwalt allerdings auch nach Beweisen suchen die den Angeklagten entlasten und darf diese nicht verschweigen.
Und in den USA ist der Richter sehr oft eher Schiedsrichter.In vielen Fällen darf er nicht einmal das Strafmaß festlegen. Macht alles die Jury.
 
In Deutschland muß der Staatsanwalt allerdings auch nach Beweisen suchen die den Angeklagten entlasten und darf diese nicht verschweigen.

Während der Ermittlung ist das doch gut, oder? Verbrechen werden immernoch durch neutrale Ermittlungen in alle Richtung aufgeklärt.Dazu gehört dann z.B. das Alibi eines Verdächtigen zu überprüfen.
Erst wenn die Staatanwaltschaft genug Beweise hat um die Schuld nachzuweisen, erhebt sie Anklage. Der Anwalt des Angeklagten versucht die Beweise, dann zu entkräften oder strafmildernde Umstände anzuführen.
 
Während der Ermittlung ist das doch gut, oder? Verbrechen werden immernoch durch neutrale Ermittlungen in alle Richtung aufgeklärt.Dazu gehört dann z.B. das Alibi eines Verdächtigen zu überprüfen.
Erst wenn die Staatanwaltschaft genug Beweise hat um die Schuld nachzuweisen, erhebt sie Anklage. Der Anwalt des Angeklagten versucht die Beweise, dann zu entkräften oder strafmildernde Umstände anzuführen.

Sicher sollte vor Gericht nur eines ermittelt werden. Und das sollte immer die Wahrheit sein.
Ich halte das deutsche System auch für das bessere. Und ja,ich halte es auch für legitim das im deutschen Recht eigendlich nur der Angeklagte Partei sein sollte. Staatsmacht,und dazu zähle ich Richter und Anklage,sind hier nur der absoluten Wahrheit verpflichtet. Das befürworte selbst ich.

Aber ich möchte nochmals erwähnen das ich über das angelsächsiche Recht wie es in den USA herrscht kein Werturteil abgegeben habe sondern nur den Fakt als solchen erwähnt habe.

Wie jeder weiß habe ich mit keinem Schuldigen Mitleid der an den Galgen wandert.
Aber wenn ein Staatsanwalt Beiweise hat welche die Unschuld des Angeklagten beweisen,und er verschweigt sie und bringt damit wissendlich einen Unschuldigen an den Galgen,dann gehört er m.Ü.n. ebenfalls an den Galgen.Rechtssystem hin oder her.
 
Übrigens wurde soeben das nächste interessante Todesurteil gesprochen.
Mohamed Mursi soll hängen.
Erscheint auch etwas hart für einen geplanten Gefängnisausbruch, zumal dies wohl noch 100 Andere seiner Anhänger aus der Muslimbruderschaft betrifft.
http://web.de/magazine/politik/aegyptens-ex-praesident-mohammed-mursi-tode-verurteilt-30642670
Zeigt wohl dass der demokratische Grundgedanke in Ägypten noch nicht so ganz gefruchtet hat. Oder zumindest das ein Land mit freien Wahlen nicht gleich besser als andere ist.
 
Demokratie und Werte sind zwei paar Schuhe.
Wenn die Mehrheit der Bevölkerung in einem Volksentscheid die Todesstrafe einführte, wäre das trotzdem voll demokratisch.

Erscheint auch etwas hart für einen geplanten Gefängnisausbruch

Es geht ja auch darum ein Zeichen zu setzen. Al-Sisi hat in mehreren Reden der vergangenen Woche den Klerus aufgefordert dem Islamismus den Boden zu entziehen. Dass er da den Muslimbruder wirkungsmächtig loswerden möchte ist doch nur konsequent?
 
Es geht ja auch darum ein Zeichen zu setzen. Al-Sisi hat in mehreren Reden der vergangenen Woche den Klerus aufgefordert dem Islamismus den Boden zu entziehen. Dass er da den Muslimbruder wirkungsmächtig loswerden möchte ist doch nur konsequent?
Deshalb hatte er trotzdem nicht gerade einen fairen Prozess. Nach dem was ich gelesen habe hat man ihm nicht mal die Möglichkeit der Verteidigung gegeben. Besonders wenn man es gleich über 100 Mann ausspricht. Außerdem steht da wohl noch ein dritter Prozess (vor ein paar Monaten wurde er schon zu 20 Jahren Haft verurteilt) gegen ihn aus, bei dem ihm ebenfalls die Todesstrafe winken könnte. Auch etwas seltsam das man einem Angeklagten gleich drei mal den Prozess macht, zugeben in verschiedenen Punkten, aber man stelle sich vor man würde bei einem Massenmörder, Entführer und Vergewaltiger jedes Delikt einzeln verurteilen.
 
Das ist eben das Problem, wenn es eine Jury gibt, dessen emotionsbedingter Entschluss einen gravierenden Einfluss auf das Urteil hat.
Ganz so einfach ist es allerdings nicht. Ich weiß nicht, wie es hier im konkreten Fall ist, aber meines Wissens nach entscheiden in den meisten Bundesstaaten die Geschworenen nur über den Schuldspruch, also nur über die Frage, ob derjenige schuldig ist oder nicht, während das Strafmaß (sofern die Jury den Angeklagten eben schuldig spricht) dann im Anschluss vom Richter festgesetzt wird. So ist es jedenfalls auch in England, wo das ganze System ja eigentlich herkam.

Worauf ich hinauswill, ist eigentlich nur, dass man nicht generell sagen kann, dass die Emotionalität von Geschworenen die Höhe des Urteils beeinflusst, weil sie im Regelfall darüber gar nicht befinden dürfen. Es gibt allerdings auch Bundesstaaten, in denen auch die Höhe der Strafe von der Jury getroffen werden kann - in solchen Fällen gebe ich dir Recht.

Zumindest trifft hier "Im Namen des Volkes" eher zu als bei uns in Deutschland ^^
Stimme zu. In Deutschland könnte man allenfalls über die Schöffen oder irgendeine mittelbare Art von demokratischer Legitimierung dazu kommen. Aber ja, eigentlich ist es ehrlicherweise nur eine (wohlklingende) Floskel.
 
Ganz so einfach ist es allerdings nicht. Ich weiß nicht, wie es hier im konkreten Fall ist, aber meines Wissens nach entscheiden in den meisten Bundesstaaten die Geschworenen nur über den Schuldspruch, also nur über die Frage, ob derjenige schuldig ist oder nicht, während das Strafmaß (sofern die Jury den Angeklagten eben schuldig spricht) dann im Anschluss vom Richter festgesetzt wird. So ist es jedenfalls auch in England, wo das ganze System ja eigentlich herkam.

Also ich kenne es jetzt genau andersrum.
In den meisten Bundesstaaten kann ein Todesurteil nur durch die Jury bestimmt werden.
Ich weiß jetzt nicht ob Du oder ich Recht hat,aber ich glaube das mal so gelesen zu haben.
Lasse mich aber gerne belehren.
 
Kommt auf den Bundesstaat an. In jedem Fall entscheidet die Jury über Schuld oder Unschuld. Das Strafmaß kann entweder von der Jury oder vom Richter (dieser kann auch ein Vetorecht haben) festgelegt werden.
Im Fall von Zarnajew entscheidet jedenfalls die Jury über das Strafmaß und nicht der Richter.
 
Stimme zu. In Deutschland könnte man allenfalls über die Schöffen oder irgendeine mittelbare Art von demokratischer Legitimierung dazu kommen. Aber ja, eigentlich ist es ehrlicherweise nur eine (wohlklingende) Floskel.
Die Frage ist auch in wie fern Artikel 20 den überhaupt stimmt, wenn es dort heißt Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. :D Beim Bundespräsidenten stimmt dies ja schon mal nur indirekt. Beim Bundesrat, Bundesregierung und Bundesgerichtshof ebenso. Womit nur eines der fünf Verfassungsorgane der Bundesrepublik direkt vom Volk gewählt wird, der Bundestag, der wiederum zusammen mit Bundesrat (welcher durch bestimmte/ernannte Vertretern der Landesregierungen) dann die anderen Wählt. Ganz so wörtlich kann man Artikel 20 also nicht nehmen. ;)


Zu den Geschworenen-Gerichten. Ich finde es ohnehin seltsam das diese so zufällig ausgewählt werden und man nicht lieber Leute nimmt die etwas mehr von Jura und Gesetzen verstehen. Solange Sie eben unabhängig sind würden doch Laien wie fortgeschrittene Jura-Studenten reichen oder? Statt hier Bürger X der Handwerker und Y der Verkäufer ist.
Außerdem haben Geschworene auch die Möglichkeit einen Fall zu Nullifizieren und so im Prinzip Schuldige für Unschuldig zu befinden, auch wenn der Tatbestand erfüllt ist.
 
Zu den Geschworenen-Gerichten. Ich finde es ohnehin seltsam das diese so zufällig ausgewählt werden und man nicht lieber Leute nimmt die etwas mehr von Jura und Gesetzen verstehen. Solange Sie eben unabhängig sind würden doch Laien wie fortgeschrittene Jura-Studenten reichen oder? Statt hier Bürger X der Handwerker und Y der Verkäufer ist.
Außerdem haben Geschworene auch die Möglichkeit einen Fall zu Nullifizieren und so im Prinzip Schuldige für Unschuldig zu befinden, auch wenn der Tatbestand erfüllt ist.
Das liegt eher daran, dass es im Prinzip ein völlig anderes Rechtsverständnis ist. Man muss da bedenken, dass das System eben aus England kommt, wo es wenig geschriebenes Recht gibt und sich das Recht primär aus Fällen in der Vergangenheit herausbildet. Hauptaufgabe des Prozesses ist da also häufig, zu begründen oder widerlegen (je nach Standpunkt eben), dass ein Fall mit einem aus der Vergangenheit vergleichbar ist. Das ist das, was man so als Präzedenzfall kennt.

Als Jury aber auch als Normalbürger kann man also nicht einfach in "das Gesetz" oder in "den Tatbestand" schauen, weil es so gesehen im Case Law eben kein Gesetzbuch gibt, das einem exakt sagt, was man darf und was nicht. Oder anders gesagt: Bei uns ist Recht eben, was im Gesetz steht. Im Case Law ist Recht aber, was entschieden wird. Hat den Vorteil, dass dieses System im Zweifel flexibler bei gesellschaftlichen Moralveränderungen reagieren kann als das bei uns ist, weil bei uns erst das Gesetz geändert werden muss. Es ist im Case Law also gerade beabsichtigt, dass ein "normaler" Querschnitt der Gesellschaft in der Jury sitzt, damit die Gesellschaft sozusagen automatisch sagt, was Recht und Unrecht sein soll. Nachteil ist daran natürlich, dass darunter zumindest im Vergleich ein Stück weit die Rechtssicherheit auf der Strecke bleibt.
 
Als Jury aber auch als Normalbürger kann man also nicht einfach in "das Gesetz" oder in "den Tatbestand" schauen, weil es so gesehen im Case Law eben kein Gesetzbuch gibt, das einem exakt sagt, was man darf und was nicht.
Meiner Meinung nach sogar eher noch ein Grund mehr warum da zumindest ein Professioneller dabei sein sollte, da die Junioren eben nicht dieses Wissen haben können. Wobei man es bei 12 Leuten durchaus gut mit Professionellen, solchen die es werden wollen, Laien, Amateuren (im positivsten Sinne) und eventuell sogar für den jeweiligen Fall und Tatbestand Professionelle aus dem Volk mischen könnte. Aber seis drum, ich will das jetzt nicht allzu breit treten und vom Thema abkommen. Außer jemand kennt da noch ein Beispiel zum Thema Geschworenen Gericht und Todesstrafe.

Ich muss gerade allerdings immer wieder an den Film die 12 Geschworenen denken, wo es wirklich ein einzelner schafft die anderen Elf von seiner Meinung zu überzeugen und zum Nachdenken bringt. Toller Film und man wünscht sich fast das alle Geschworenen so akribisch über den Tatbestand so nachdenken würden, statt nur auf das Gerede vom Anwalt zu hören.
 
Nebraska hat übriges letzte Woche die Todesstrafe abgeschafft und alle Todesurteile in lebenslange Haft umgewandelt.
Erwähnenswert sei noch das Nebraska nun der 19. Bundesstaat ist der sie abschafft, schon seit 1997 niemanden mehr Hingerichtet hat und es nur 11 Gefangenen betrifft deren Strafe nun in Lebenslange Haft umgewandelt worden ist. Außerdem hatte der republikanische Gouverneur angekündigt ein Veto einzulegen, dies nun aber nicht geht da mit 2/3 (32 zu 15) der Stimmen der Abgeordneten die Todesstrafe abgewählt worden ist.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-bundesstaat-nebraska-schafft-todesstrafe-ab-a-1034813.html
 
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