Xavier Naidoo

Man sucht sich ein Thema und dann wird eine eigene Welt aufgebaut.

Der Knackpunkt bei Naidoo ist aber, dass er sich eine Welt ausdenkt und sich dann auf den Marktplatz stellt und diese Hirngespinste als Wirklichkeit verkaufen will. Hier ein Beispiel mit weiteren illustren Persönlichkeiten, wie z.B. Rüdiger Klasen Hoffmann.


Hat nichts mehr mit Musik und irgendwelcher Interpretation zu tun, sondern das ist nur noch tendenzielles Reichsdeppengeschwurbel.
 
Der Knackpunkt bei Naidoo ist aber, dass er sich eine Welt ausdenkt und sich dann auf den Marktplatz stellt und diese Hirngespinste als Wirklichkeit verkaufen will. Hier ein Beispiel mit weiteren illustren Persönlichkeiten, wie z.B. Rüdiger Klasen Hoffmann.


Hat nichts mehr mit Musik und irgendwelcher Interpretation zu tun, sondern das ist nur noch tendenzielles Reichsdeppengeschwurbel.

Ok ich habs mir angeschaut, aber den oder die anderen hab ich nach 20 Sekunden übersprungen, das wollte ich mir nicht weiter antun.
Aber nun zu Naidoo.
Ich fand seinen Auftritt dort eigentlich positiv bis auf den 9/11 Spruch. Aber sonst hat er eigentlich sehr neutral gesprochen und jedem seine Meinung gegönnt und von Nächstenliebe gesprochen. Von Frieden usw. Und dass bei uns Atombomben gelagert werden usw dass kann man durchaus kritisieren. Und es kam auch so rüber dass er eigentlich nicht oft auf so einer Veranstaltung ist, eher im Gegenteil und danach wollte er auch noch wohl bei einer anderen Veranstaltungen die in eine andere Richtung geht sprechen, das würde zumindest in Video angedeutet.
 
Die ganz dunkeldüsteren Abgründe der Gesellschaft, jenseits von Logik und Vernunft, findet man übrigens auf Russia Today Online. Da geben sich Kolumnisten und Kommentatoren die Klinke in die Hand und feiern Naidoo als jemanden, der ja nur die Wahrheit sagt.

Das ist ja auch der Haus- und Hofsender der Aluhutfraktion, also gibt es eine recht große Überschneidung in der Zielgruppe, die natürlich bedient werden will.

Ich muss sagen ich kann eigentlich nicht nachvollziehen warum so ein Aufriss um den Song gemacht wird. In der Musik und gerade wenn es auch in Richtung Hip Hop geht sollte man selten alles Wort wörtlich nehmen. Es wird oft alles überspitzt dargestellt. Viel Songs sind heutzutage wie Filme angelegt. Man sucht sich ein Thema und dann wird eine eigene Welt aufgebaut.
Und gerade wenn ich aktuelle sehr beliebte Deutsch rap Songs höre wo es oft nur um Koks Dealen und abstechen geht, dann ist der Aufstand über so einen Song von Naidoo im Verhältnis noch weitaus mehr übertrieben.

Naidoo fällt halt seit einiger Zeit immer öfter durch wirres Gerede vom besetzten Deutschland, der flachen Erde, 9/11-Verschwörungstheorien usw. usf. auf. Das ist ja prinzipiell kein Problem, da auch groteske Meinungen von der Meinungsfreiheit und der Freiheit der Kunst abgedeckt sind. Kritik daran, sowie kritisches Nachfragen sind das aber ebenso, haben aber regelmäßig einen Shitstorm der Mahnwichtel-Fraktion zur Folge.
Was mir beim Schaffen von Naidoo zudem fehlt, ist eine gewisse ironische Distanz zum eigenen Output. Es gibt Bands und Sänger, da ist einem irgendwie klar, dass das lyrische Ich nicht unbedingt mit dem Vortragenden identisch ist, im Falle von Naidoo stellt sich bei mir diese Unterscheidung jedoch nicht ein, sprich er meint das wohl alles genau so , wie er es singt.
Das Weltbild, was sich dann ergibt finde ich durchaus erschreckender, als das pubertäre Gepose mit Waffen, Koks und Nutten so mancher Gangster-Rapper. Einerseits faselt der Xavier von Nächstenliebe und Friede, Freude, Eierkuchen, steigert sich in solchen Songs, in denen er den Wert der Demokratie zur Disposition stelt, regelmäßig in krude Gewaltphantasien rein, wie er mit seinen tatsächlichen oder imaginären Feinden zu verfahren gedenkt. Sowas ist nunmal gefährlich nahe an der verqueren Logik von zumeist rechtsdrehenden Verschwörungsideologen dran, die meistens der Meinung sind, dass man nur eine gewisse "globale Elite" ausschalten müsse, und dem "Volk" ginge es dann automatisch besser. Wohin solche Vorstellungen führen, haben wir gerade in Deutschland mehr als deutlich vor Augen geführt bekommen. Die Antilopen Gang hat das ganz richtig formuliert, wenn sie singen, dass zu Verschwörungstheorien Vernichtungsphantasien gehören.

C.
 
Über Koks rappen = kein Problem. Koks kaufen, dealen, etc.pp. = Problem.
Beim Xavier ist das ähnlich. Der Mann singt eben nicht nur von seinem kruden Weltbild und nutzt den Kram als künstlerisches Mittel, er GLAUBT auch an den Schwachsinn und ist praktizierender BRiD GmbH-Spinner.

Es gibt dann doch eben einen Unterschied zwischen stilistisch und künstlerischen Mitteln oder wirklicher Idiotie.

Naidoo gibt sich dann aber auch noch als halber Erlöser mit offenem Herzen und Nächstenliebe aus, strotzt dann aber in mancher Zeile nur so vor antisemitismus und bedient sich dankbar bei rechten- und reichsdeppen Vokabular und Idee.
Ein Bushido ist dann soweit wenigstens konstant, dass er immer einen auf Gangster macht. ;)
 
Ich fand seinen Auftritt dort eigentlich positiv bis auf den 9/11 Spruch.

Naja, er ist außerdem der Ansicht, es herrsche keine Meinungsfreiheit, brabbelt etwas darüber, die Sachen aus dem Fernsehen ernstzunehmen und "es" nie wieder geschehen zu lassen, nur um direkt im Anschluss die Berichterstattung über die Ereignisse des 11. Septembers anzuzweifeln und jedem Andersdenkenden gleichzeitig Ignoranz zu unterstellen.

Und danach wird's richtig köstlich, denn nachdem er sich so offen von Andersdenkenden distanziert, moniert er, dass sich die Leute voneinander entfernt hätten. Er kritisiert Gewalt und Krieg und behauptet, die politische Richtung (von wem eigentlich?) sei die absolut Falsche.
Und dann faselt er etwas von der amerikanischen Besatzung (gibt hier natürlich auch noch andere Besatzungen!) in Deutschland.

Das ist der Kontext, in den Naidoo seine Kritik an Atomwaffen und Drohnen setzt. Während er eine amerikanische Verschwörung um die Terrorschläge des 11. Septembers auf der einen Seite andeutet, schwafelt er andererseits darüber, dass er die Liebe repräsentiere und "irgendwie" Ordnung im Paradies, in dem er lebt, schaffen möchte.

Das alles ist so wirr, so unstrukturiert und mit derartig vielen Andeutungen und Halbwahrheiten durchzogen, so dass ich da nicht viel anderes, als ziemlich verkappten Antiamerikanismus raus höre.

Die Stationierungen von Atomwaffen und Drohnenleitstellen in Deutschland stehen sicher nicht über jeder Kritik. Aber nur weil man Kritik an bestimmten Sachverhalten übt, werden dadurch nicht alle anderen Statements, die zeitgleich mit dieser Kritik geäußert werden, automatisch legitim.
 
Gut ich kann eure Meinung zu Xavier nachvollziehen. Obwohl es mir jetzt halb so wild vorkommt. Ich bin jetzt weit weg davon schockiert oder so was zu sein. Aber man sollte solche Leute schon im Auge behalten, besonders wenn sie mit ihrer Musik wie in diesem Fall das Potenzial haben viele Menschen zu beeinfluss. Aber für mich ist es eigentlich zu "weit weg" das es mich persönlich tangieren würde, oder dass ich mich da auf eine Seite stellen würde. Für oder gegen ihn. Da müsste ich erstmal persönlich mit ihm sprechen und ihn kennenlernen und mir da ein wirklich Urteil erlauben zu können.
 
Das ist ja auch der Haus- und Hofsender der Aluhutfraktion, also gibt es eine recht große Überschneidung in der Zielgruppe, die natürlich bedient werden will.

Das Weltbild, was sich dann ergibt finde ich durchaus erschreckender, als das pubertäre Gepose mit Waffen, Koks und Nutten so mancher Gangster-Rapper. Einerseits faselt der Xavier von Nächstenliebe und Friede, Freude, Eierkuchen, steigert sich in solchen Songs, in denen er den Wert der Demokratie zur Disposition stelt, regelmäßig in krude Gewaltphantasien rein, wie er mit seinen tatsächlichen oder imaginären Feinden zu verfahren gedenkt.
C.

Hier kann ich aber direkt wieder an religiöse Weltbilder anknüpfen, die im Grunde genau das gleiche tun.
Wenn in der Bibel von Hurern usw. gesprochen wird und wie mit denen zu verfahren ist, oder wenn es um die Höllenqualen geht, reiht Naidoo sich genau da wieder ein.
Ist halt auch die Frage, ob das was er (gesanglich tun würde), auch das ist, was er tatsächlich macht.
Wenn ich mri Filme etc. angucke, sind da auch ziemlich kranke Sachen, die gedreht werden und die sich ja vorher irgendwie jemand ausdenkt^^

Naja, er ist außerdem der Ansicht, es herrsche keine Meinungsfreiheit, brabbelt etwas darüber, die Sachen aus dem Fernsehen ernstzunehmen und "es" nie wieder geschehen zu lassen, nur um direkt im Anschluss die Berichterstattung über die Ereignisse des 11. Septembers anzuzweifeln und jedem Andersdenkenden gleichzeitig Ignoranz zu unterstellen.

Das interessante am Thema Ignoranz ist ja, dass jede Seite der anderen Ignoranz vorwirft. macht das nicht irgendwie beide Seiten ignorant?

Und danach wird's richtig köstlich, denn nachdem er sich so offen von Andersdenkenden distanziert, moniert er, dass sich die Leute voneinander entfernt hätten. Er kritisiert Gewalt und Krieg und behauptet, die politische Richtung (von wem eigentlich?) sei die absolut Falsche.
Und dann faselt er etwas von der amerikanischen Besatzung (gibt hier natürlich auch noch andere Besatzungen!) in Deutschland.
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Er spricht ja immer wieder davon, dass er an Gott glaubt usw. Daher sind seien Aussagen nicht mal zwansgläufig wirr. Da könnte ich dir jetzt (leider oO) Bibelzitate geben, die perfekt zu dem passen, was Nadio sagt/interpretiert und die er vermutlich selbst verwendet, um seine Ansichten in die Welt zu bringen.


Das ist der Kontext, in den Naidoo seine Kritik an Atomwaffen und Drohnen setzt. Während er eine amerikanische Verschwörung um die Terrorschläge des 11. Septembers auf der einen Seite andeutet, schwafelt er andererseits darüber, dass er die Liebe repräsentiere und "irgendwie" Ordnung im Paradies, in dem er lebt, schaffen möchte.

Das alles ist so wirr, so unstrukturiert und mit derartig vielen Andeutungen und Halbwahrheiten durchzogen, so dass ich da nicht viel anderes, als ziemlich verkappten Antiamerikanismus raus höre.

Die Stationierungen von Atomwaffen und Drohnenleitstellen in Deutschland stehen sicher nicht über jeder Kritik. Aber nur weil man Kritik an bestimmten Sachverhalten übt, werden dadurch nicht alle anderen Statements, die zeitgleich mit dieser Kritik geäußert werden, automatisch legitim.

Ich sehe das gar nicht mal so verwirrt, was er da geredet hat. Er spricht von "lieben" Amerikaner und davon, dass sie Atomwaffen nach Deutschland gebracht haben, macht das aber gleichzeitig nicht zum Fakt, sondern redet von "wenn das stimmt" (so war der Wortlaut, glaube ich).
 
Das interessante am Thema Ignoranz ist ja, dass jede Seite der anderen Ignoranz vorwirft. macht das nicht irgendwie beide Seiten ignorant?

Nun, ich kann hier nur für mich selbst sprechen, aber die 10 Minuten, die ich gerade damit verbracht habe, Naidoos krude Aussagen für mein letztes Posting zu transkribieren, sind wohl Beweis genug dafür, dass ich mich mit seinen Ansichten auseinander gesetzt hab. Ignorant wäre es hier von mir, würde ich den Mann einfach so ohne jeden inhaltlichen Bezug zu seinen Aussagen ablehnen. :braue
 
Nun, ich kann hier nur für mich selbst sprechen, aber die 10 Minuten, die ich gerade damit verbracht habe, Naidoos krude Aussagen für mein letztes Posting zu transkribieren, sind wohl Beweis genug dafür, dass ich mich mit seinen Ansichten auseinander gesetzt hab. Ignorant wäre es hier von mir, würde ich den Mann einfach so ohne jeden inhaltlichen Bezug zu seinen Aussagen ablehnen. :braue
Na das war auch nicht auf dich bezogen.
Ich soreche von Ignoranz bezüglich (Verschwörungs-)Theorien und Gegner.
Anhand eines anderen Beispiels, kann ich dir das gerne erläutern. Ich war mal auf einer Gegendemonstration, als die NPD demonstriert hat. Und die NPD'ler schrien durch ihr Megaphone: "Ausländer sind keine Menschen." Dann waren auf der Gegendemo aber auch ein paar "lustige" Zeitgenossen, die schrieben "Nazis sind keine Menschen". Nun haben sich für mich aber beide der gleichen fragwürdigen Aussage bedient. Das XY keine Menschen sind.
Für mich zeigt das auch Ignoranz. Die gleichen Argumente von zwei Seiten, die sich gar nicht annähern wollen. Das empfinde ich als viel größeres Problem unserer Gesellschaft. Da wird nämlich schnell die "DU bist dumm" Keule ausgepackt und damit wird nur mehr und mehr Unmut geschürt, aber ein Dialog kann so nicht stattfinden.

Erinnert mich auch ein wenig an "Er ist wieder da", was da gezeigt wurde, war teilweise auch einfach nur erschreckend.

Zu Naidoo allgemein: Um herausfindenden, wie der wirklich tickt, braucht es wohl wirklich ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht mit ihm und da nun mal so neutral wie möglich.
 
Bei all der verständlichen Kritik gegenüber Naidoo sollte beachtet werden welche Größen aus Funk- und Fernsehen sich regelmäßig mit ihm solidarisieren und somit sein wirres Weltbild tolerieren und eventuell sogar unterstützen.
Darunter findet man Leute wie Michael Mittermeier, Atze Schröder, Till Schweiger, Herbert Grönemeyer oder Udo Lindenberg.
 
Bei all der verständlichen Kritik gegenüber Naidoo sollte beachtet werden welche Größen aus Funk- und Fernsehen sich regelmäßig mit ihm solidarisieren und somit sein wirres Weltbild tolerieren und eventuell sogar unterstützen.
Darunter findet man Leute wie Michael Mittermeier, Atze Schröder, Till Schweiger, Herbert Grönemeyer oder Udo Lindenberg.
Und? Man könnte nun andere Künstler aufzählen, bei denen ebenfalls fraglich ist, ob das, was sie singen nun besonders gut ist, oder nicht. Xavier Naidoo macht da wenigstens nichts im Geheimen, der singt und redet frei Schnauze (Hidden Tracks mal ausgenommen, wobei man die ja auch hört, wenn man die CD nicht abschaltet). Da finde ich es weitaus gefährlicher, was in stillen Kämmerlein geschieht.
So ganz kann ich die "Gefährlichkeit" von Naidoo daher nicht nachvollziehen, egal wie fragwürdig ich selbst manches von dem finde, was er sagt oder singt. Teilweise finde ich sogar, dass er Texte hat, die durchaus Sinn machen und gut sind (aber eben auch alt). "Vielleicht" wäre ein Beispiel dafür, wobei mir das heute eindeutig zu religiös ist (was ich nicht mehr bin).
Mittermeier und co. sind nun auch nicht unbedingt Personen, die irgendwie die Welt prägen.
 
Zu Naidoo allgemein: Um herausfindenden, wie der wirklich tickt, braucht es wohl wirklich ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht mit ihm und da nun mal so neutral wie möglich.

Hast du mal versucht ein möglichst neutrales Gespräch mit einem Reichsbürger oder Verschwörungstheoretiker zu führen? Nimm's mir nicht übel und vor allem, nimm's nicht persönlich, aber zu glauben, du könntest mit Personen, die von diesem Gedankengut überzeugt sind (und sobald sie damit an die Öffentlichkeit gehen, sind sie es in der Regel auch), ein unvoreingenommenes Gespräch führen, ist einfach naiv.
 
Hast du mal versucht ein möglichst neutrales Gespräch mit einem Reichsbürger oder Verschwörungstheoretiker zu führen? Nimm's mir nicht übel und vor allem, nimm's nicht persönlich, aber zu glauben, du könntest mit Personen, die von diesem Gedankengut überzeugt sind (und sobald sie damit an die Öffentlichkeit gehen, sind sie es in der Regel auch), ein unvoreingenommenes Gespräch führen, ist einfach naiv.
Das ist mir viel zu einfach gesagt. Warum entwickeln diese Menschen denn solche Gedanken? Außerdem macht es einen enormen Unterschied, ob ich mit jemandem spreche um zu verstehen, weshalb er so und so denkt, oder ob ich ihn gleich vom Gegenteil überzeugen will. Bevor ich nicht bereit bin, mir erst mal anzuhören, warum X Y denkt, kann und werde ich niemals verstehen, warum er das tut. Und wenn ich sofort mit Ablehnung in ein Gespräch gehe, wird vermutlich auch nicht viel dabei herum kommen, außer der Verhärtung von Fronten. Das hat mMn mit Naivität überhaupt nichts zu tun.
Aber wie laufen denn Gespräche mit beispielsweise NPDlern oft ab? Die schimpfen über Ausländer und co. und bekommen dann von der Gegenseite ganz schnell um die Ohren gehauen, dass sie sackblöd sind. Was passiert dann? Die werden wütender und aggressiver. Wem ist damit geholfen?
Wenn ich das nun schreibe, muss ich aufpassen, dass ich nicht als "linker Gutmensch" tituliert werde (nicht von dir!), der mit X ja Kaffee trinken gehen würde und sich sein Gelaber anhört. ABER: Vielleicht ist genau das, das Ziel. Erst mal anhören und nicht gleich sagen: Idiot. Und wie oft stehen denn hinter irgendwelchen speziellen Gedanken, irgendwelche Ängste? Natürlich gibt es Leute, die für Argumente weniger zugänglich sind und deren Meinung man auch nicht ändern wird. Aber der Versuch dessen wäre ohnehin erst der zweite Schritt. Bevor ich nicht versuche, mein Gegenüber zu verstehen (und das heißt nicht, Verständnis für das Gesagte zu haben!), kann ich kaum mehr tun, als selber mit Vorurteilen (Dumm, weiß es nicht besser, etc.) um mich werfen.
 
Gespräche zu führen ist richtig und wichtig. Aber die Erkenntnisse aus diesen Gesprächen sind es eben auch. Ohne persönlichen Draht geht es meiner Erfahrung nach sowieso schon mal gar nicht, weil vor fremden Leuten einfach geblockt und nicht offenbart wird.

Am Ende stehen da meist nur Ängste und fast nie Rationales.
 
Gespräche zu führen ist richtig und wichtig. Aber die Erkenntnisse aus diesen Gesprächen sind es eben auch. Ohne persönlichen Draht geht es meiner Erfahrung nach sowieso schon mal gar nicht, weil vor fremden Leuten einfach geblockt und nicht offenbart wird.

Am Ende stehen da meist nur Ängste und fast nie Rationales.
Genau das ist der Punkt. Ängste kann man aber ansetzen. Bloß funktioniert das meistens nicht zwangsläufig, mit rationalen Dingen, da Verstand und Gefühl hier und da doch ihre eigenen Wege gehen. Jemandem, der sich vor Spinnen fürchtet, kann man auch sagen, dass es keinen Grund gibt und die Dinger einem nix tun. Hilft das? mir jedenfalls nicht :roflmao:
 
Bevor ich nicht bereit bin, mir erst mal anzuhören, warum X Y denkt, kann und werde ich niemals verstehen, warum er das tut.

Du wirst auch niemals verstehen, warum ein Verschwörungstheoretiker denkt, was er denkt, weil er dir nicht erklären wird, warum er es denkt. Er kann es auch gar nicht, denn die Verschwörungstheorie ist für ihn ein essentieller und selbstverständlicher Teil der Lebensbewältigung geworden, sie gibt ihm eine greifbare Erklärung für komplexe, teils unverständliche Sachverhalte und damit Orientierung. Wenn du X fragst, warum er denkt, dass transdimensionale Vampire unsere Eliten unterwandern und diese unsere Neugeborenen töten lassen, um die menschliche Rasse zu schwächen, wird er dir darauf nicht antworten, dass auch sein zweites Kind am plötzlichen Kindstod gestorben ist und er damit nicht fertig wird, sondern "Es ist eben so, warum siehst du das nicht auch?".

Und wenn ich sofort mit Ablehnung in ein Gespräch gehe, wird vermutlich auch nicht viel dabei herum kommen, außer der Verhärtung von Fronten. Das hat mMn mit Naivität überhaupt nichts zu tun.

Und genau hier zeigt sich die Naivität, die diesem Ansatz zugrunde liegt: Für den Verschwörungstheoretiker sind die Fronten bereits verhärtet. Er hat kein Interesse daran und sieht auch keinen Grund dafür, seine Ansichten zu erklären. Wenn überhaupt, wird er höchstens versuchen, dich ebenfalls zu überzeugen oder dich gleich als Teil der Verschwörung ansehen.
 
Ich muss sagen ich kann eigentlich nicht nachvollziehen warum so ein Aufriss um den Song gemacht wird. In der Musik und gerade wenn es auch in Richtung Hip Hop geht sollte man selten alles Wort wörtlich nehmen. Es wird oft alles überspitzt dargestellt. Viel Songs sind heutzutage wie Filme angelegt. Man sucht sich ein Thema und dann wird eine eigene Welt aufgebaut.

Und hier muss ich dir ganz klipp und klar sagen, dass wir in Deutschland in der gesamten Hip Hop-Kultur ein Alleinstellungsmerkmal vorliegen haben. Solche Clowns wie Kollegah würden in den USA nämlich für ihr Auftreten ausgelacht werden, denn dort zählt nicht was du vorgibst zu sein, sondern was du tatsächlich bist. Ich könnte über dieses Thema jetzt einen ganzen Aufsatz schreiben und dir erklären, in welchen Aspekten der Deutsche Hip Hop für mich eigentlich ein Witz ist, aber durch eine ältere Diskussion mit dir über das Thema denke ich schon, dass du verstehst, worauf ich hinaus will.

Auch Xavier Naidoo ist für mich das Sinnbild dessen, was im deutschen Hip Hop verkehrt läuft. Der Typ ist einfach eine riesengroße Lachnummer und jemand, der sich schon sooft selbst verraten hat, dass ich aufgehört habe mitzuzählen. Wäre ich Hip Hop-Artist, würde ich solange die deutschen Mainstream-Medien boykottieren, bis sie den echten Hip Hop als das akzeptieren was er ist und ihm auch eine solche Plattform bieten, wie es in den USA der Fall ist. Und solche "Bilder im Kopf" Pseudo Hip Hop-Hits meine ich damit jetzt ganz speziell nicht, weil so einen Müll kann jeder Idiot ins Radio bringen. Naidoo hat aber nicht mal das auf die Reihe gekriegt und massentauglichen Einheitsbrei produziert, wobei ich die deutschen Sender da ebenfalls nicht verstehe, wie man so einen Irren auch noch unterstützen kann.
 
Du wirst auch niemals verstehen, warum ein Verschwörungstheoretiker denkt, was er denkt, weil er dir nicht erklären wird, warum er es denkt.
Sorry Ben, aber das ist mir viel zu pauschal. Wenn du mit solchen Leuten gesprochen hast und auf Granit gestoßen bist, ist das nicht repräsentativ. So wenig natürlich wie meien Aussage.

Er kann es auch gar nicht, denn die Verschwörungstheorie ist für ihn ein essentieller und selbstverständlicher Teil der Lebensbewältigung geworden, sie gibt ihm eine greifbare Erklärung für komplexe, teils unverständliche Sachverhalte und damit Orientierung.

Warum wurde Verschwörungstheorie X essentiell für diesen Menschen? DAS wäre eine der Fragen, die zielführend wäre. Wenn es zielführend geworden ist, also nicht schon immer so war, weshalb? Was bringt einen Menschen dazu, an etwas bestimmtes zu glauben?

Wenn du X fragst, warum er denkt, dass transdimensionale Vampire unsere Eliten unterwandern und diese unsere Neugeborenen töten lassen, um die menschliche Rasse zu schwächen, wird er dir darauf nicht antworten, dass auch sein zweites Kind am plötzlichen Kindstod gestorben ist und er damit nicht fertig wird, sondern "Es ist eben so, warum siehst du das nicht auch?".
Hier wieder das gleiche. Woher diese Pauschalisierung? Deine Antworten sind mir nicht nur zu pauschal, sondern auch zu einfach.
Es ist eigentlich klar, dass es eher selten vorkommen wird, dass jemand direkt in die Tiefe geht und ein belastendes Lebensereignis als Grund für etwas nennen würde. Ist auch fraglich, ob es denn immer belastende Ereignisse sein müssen.

Und genau hier zeigt sich die Naivität, die diesem Ansatz zugrunde liegt: Für den Verschwörungstheoretiker sind die Fronten bereits verhärtet. Er hat kein Interesse daran und sieht auch keinen Grund dafür, seine Ansichten zu erklären. Wenn überhaupt, wird er höchstens versuchen, dich ebenfalls zu überzeugen oder dich gleich als Teil der Verschwörung ansehen.
DIE Verschwörungstheretiker ist auch wieder eine Pauschalaussage. Und was hier verhärtet klingt sind, dass meine auch ich nicht böse, deine Ansichten über diese Personen.
Woher willst du wissen, dass alle von ihnen, dass also "die" Verschwörungstheoretiker kein Interesse daran haben, ihre Ansichten zu erklären?
Warum schreiben dann einzelne Anhänger von Theorie X, Bücher darüber und suchen nach "Beweisen", die irhe Theorie stützen? Sicher nicht, weil sie nichts erklären wollen.
 
Sorry Ben, aber das ist mir viel zu pauschal. Wenn du mit solchen Leuten gesprochen hast und auf Granit gestoßen bist, ist das nicht repräsentativ.

Und auf welche Expertise gründet sich deine pauschale Aussage, dass dir das zu pauschal ist? ;) Mal angenommen, ich würde meine Aussage nur darauf gründen, dass ich mit solchen Leuten gesprochen habe (und ich impliziere jetzt mal, dass du das nicht getan hast, korrigiere mich, wenn ich falsch liege) - selbst dann wäre meine Aussage bereits repräsentativer als deine.

Warum wurde Verschwörungstheorie X essentiell für diesen Menschen? DAS wäre eine der Fragen, die zielführend wäre. Wenn es zielführend geworden ist, also nicht schon immer so war, weshalb? Was bringt einen Menschen dazu, an etwas bestimmtes zu glauben?

Ich kann's gerne nochmal ausführen: Du wirst von einem Menschen, der voll und ganz an Verschwörungstheorien glaubt, niemals erfahren, warum er das tut. Dir zu erklären, warum er davon überzeugt ist, darin die Wahrheit gefunden zu haben, würde bedeuten sein gesamtes Weltbild infrage zu stellen und das wird er nicht tun.

Ist auch fraglich, ob es denn immer belastende Ereignisse sein müssen.

Immer? Nein. Aber die Bewältigung komplexer und unverständlicher, den jeweiligen Menschen belastender Sachlagen durch Verschwörungstheorien und Simplifizierung ist gewiss weit, wenn nicht sogar am weitesten verbreitet. Persönliche Sorgen sind schlichtweg viel häufiger der Auslöser, als reine Ideologie. Das lässt sich auch sehr gut an der Reichsbürgerbewegung nachweisen; dort sind es praktisch immer Geschichten von Privatinsolvenzen, Steuerstrafverfahren, unterlassenen Unterhaltszahlungen [...] die letztlich dazu führen, dass Bürger der Bundesrepublik Deutschland zum Schluss gelangen, dass die Bundesrepublik nicht existiert.

Warum schreiben dann einzelne Anhänger von Theorie X, Bücher darüber und suchen nach "Beweisen", die irhe Theorie stützen? Sicher nicht, weil sie nichts erklären wollen.

Natürlich wollen sie nichts erklären, denn sie müssen es ja überhaupt nicht erklären. Sie sind ja bereits im Besitz der Wahrheit und wir nicht; demnach sind Bücher von solchen Leuten auch kein Versuch, die eigenen Ansichten fundiert oder gar wissenschaftlich zu erklären, sondern der Ausdruck eines Sendungsbewusstseins.
 
Und auf welche Expertise gründet sich deine pauschale Aussage, dass dir das zu pauschal ist? ;) Mal angenommen, ich würde meine Aussage nur darauf gründen, dass ich mit solchen Leuten gesprochen habe (und ich impliziere jetzt mal, dass du das nicht getan hast, korrigiere mich, wenn ich falsch liege) - selbst dann wäre meine Aussage bereits repräsentativer als deine.
Eins vorab, wenn du den Zwinkersmliey weg lassen würdest, käme ich mir weniger veräppelt vor.
Ich habe geschrieben, dass das, was du schreibst, auf mich pauschal wirkt. Wenn ich beschreibe, wie etwas auf mich wirkt, ist das keine pauschale Aussage, denn sie bezieht sich nur auf mich. Eigentlich will ich gar nicht in diese Art der Diskussion abdriften...
Wann wird etwas repräsentativ? Wenn man mit zwei, mit zwanzig oder mit zweihundert Leuten spricht? Was Personen, die keine repräsentativen Umfragen starten machen können, sind viel eher Bestandsaufnahmen. Ich hab mich weniger mit Verschwörungstheoretikern, als mit streng (teils fanatischen) Gläubigen unterhalten.
Das meine Aussage repräsentativ ist, habe ich nie behauptet - im Gegenteil sogar dementiert. Also spar dir bitte solche Kommentare, die mich hinstellen, als wäre ich bekloppt.


Ich kann's gerne nochmal ausführen: Du wirst von einem Menschen, der voll und ganz an Verschwörungstheorien glaubt, niemals erfahren, warum er das tut. Dir zu erklären, warum er davon überzeugt ist, darin die Wahrheit gefunden zu haben, würde bedeuten sein gesamtes Weltbild infrage zu stellen und das wird er nicht tun.
Leider führst du hier gar nichts aus, sondern kommst zurück mit Behauptungen, die du so nicht treffen kannst.

- du weißt nicht, ob ich von einem Verschwörungstheoretiker etwas erfahren würde der nicht
- du kannst nicht einfach behaupten, dass ich, würde ich Fragen stellen, dass Weltbild von X zum Wanken bringen würde

Davon ausgehend, dass ich etwas verstehen und nicht sofort dementieren will, würde ein Wanken des Weltbildes nämlich nicht zwangsläufig implizieren.
Ein Beispiel. Ich kann jemanden fragen, weshalb er an Gott glaubt und mir diese Aussage anhören. Dann wankt wahrscheinlich erst mal gar nichts.
ich kann jemanden fragen, weshalb er an Gott glaubt und ihm gleich sagen, wie wenig ich das selbst tue, dass es keinen Sinn macht, an Gott zu glauben, dass ich das unrealistisch etc finde. Und damit werde ich wahrscheinlich sofort Ablehnung auslösen.
Ich kann mri anhören, warum X glaubt und ihm dann gleich erklären, weshalb das nicht möglich ist. Je nachdem ob der Glaube essentiell ist, kann ich damit vermutlich tatsächlich etwas ins Wanken brignen. Aber Dinge werden meistens nicht von heute auf morgen essentiell (mal von der Befriedigung der Grundbedürfnisse wie Nahrung etc. abgesehen).


Immer? Nein. Aber die Bewältigung komplexer und unverständlicher, den jeweiligen Menschen belastender Sachlagen durch Verschwörungstheorien und Simplifizierung ist gewiss weit, wenn nicht sogar am weitesten verbreitet. Persönliche Sorgen sind schlichtweg viel häufiger der Auslöser, als reine Ideologie. Das lässt sich auch sehr gut an der Reichsbürgerbewegung nachweisen; dort sind es praktisch immer Geschichten von Privatinsolvenzen, Steuerstrafverfahren, unterlassenen Unterhaltszahlungen [...] die letztlich dazu führen, dass Bürger der Bundesrepublik Deutschland zum Schluss gelangen, dass die Bundesrepublik nicht existiert.
Dann ist hier der nächste Ansatzpunkt. Wenn ich die Sorgen erst mal erkenne, kann ich überhaupt etwas tun. Das setzt voraus, dass ich mein Gegenüber verstehe, ihm zuhöre.
Ich habe mich kürzlich mit jemandem unterhalten, der durchaus Aussagen getätigt hat, die vermuten lassen, dass er etwas über "Reichsbürger" weiß. Er hat mir sogar ein Buch ans Herz gelegt. Der Mann besitzt einen eigenen Laden, der gut läuft und wirkt in Gesprächen sonst alles andere als rechts, undemokratisch, ungebildet etc.
Tatsächlich kenne ich über eine Freundin einen Reichsbürger (nicht persönlich), der beinahe in jeden Verein in der Umgebung eingetreten ist und da herumstänkert. Der Mann hat Geld. Aufgrund seines Aufspaltens eines bestimmten Vereins, gab es extra deswegen eine Infoveranstaltung über Reichsbürger. Ich hab die Emails, die der Herr geschrieben hat gelesen, da das ganze im Verein selbst eine große Sache war und ist.

Natürlich wollen sie nichts erklären, denn sie müssen es ja überhaupt nicht erklären. Sie sind ja bereits im Besitz der Wahrheit und wir nicht; demnach sind Bücher von solchen Leuten auch kein Versuch, die eigenen Ansichten fundiert oder gar wissenschaftlich zu erklären, sondern der Ausdruck eines Sendungsbewusstseins.
Schon wieder "sie" und dann noch "natürlich". Was weißt du denn darüber, warum der ein oder andere Reichsbürger ein Buch geschrieben hat?

Wenn ich mich mit bestimmten (für mich fanatisch) religiösen Personen unterhalte, die glauben, die Wahrheit zu besitzen, versuchen diese Personen (bzw. diese Person), die Wahrheit kund zu tun, weil es für sie eben die Wahrheit ist. Und es ist ganz wichtig für diese Person, dass jeder zu der Wahrheit gelangt, die sie schon besitzt. Da kamen damals auch Erklärungen und zwar nicht wenige und auch "Beweise" oder eben das, was diese Person als "Beweise" sieht.. Aber da ich diesbezüglich persönlich mehr als involviert bin, geraten diese Diskussionen in Streit und ich versuche, sie zu vermeiden.
Ich weiß sehr wohl dass für diesen Menschen der Glaube ein Fundament ist, auf der die ganze Existenz aufgebaut worden ist. Muss ich nun mit Gewalt versuchen, dass Fundament zu zerstören? Nein.

An dieser Stelle mag ich aber gerne eine Behauptung aufstellen, die ich auf meine eigene Erfahrung münze (und nein, das ist nicht repräsentativ!):
Mir sind bestimmte Dinge in meinem Leben wichtig, die nicht bei allen auf Verständnis treffen. Nun kann ich gut damit umgehen, wenn mich jemand fragt: "Hey, ich weiß, du machst folgedes ... Warum ist das so?" Dann geb ich der Person auch eine Antwort. Kommt stattdessen sofort: "Also du gehörst ja diesem X an (abwertend ausgesprochen"m warum?", hab ich wenig Lust, überhaupt ins Gespräch zu gehen.
Soll ich was erklären, oder mich rechtfertigen? Das sind zwei unterschiedliche Dinge.
 
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