Tja, Geschichte wiederholt sich. SW hatte vor 24 Jahren auch viele Nominierungen (inkl. bester Film und beste Regie), bekommen hat er damals nur die technischen Kategorien und den Musik-Oscar. Und wie sah das jetzt bei LotR aus? Viele Nominierungen, aber erhalten nur technische (Kamera, Effekte, Make-Up) und Musik.
Habe nur ich das Gefühl, oder war bei dieser Oscar-Verleihung die political correctness total überzogen? Ich meine, ok, der Honorary Award für Sidney Poitier war angebracht, der Oscar für Halley Barry auch, aber auch noch Denzel Washington den Oscar zu geben, sah mir ein bischen sehr nach einer Entscheidung aus, die stark von dem Gefühl geprägt war, daß jetzt mal Afroamerikaner dran seien. Den Song-Oscar für Randy Newman verstehe ich auch nicht. Ok, es war seine bisher 16. Nominierung, ohne einen Oscar zu gewinnen, aber dieser Song war ja nun wirklich nichts besonderes. Letztes Jahr hat Bob Dylan den Song-Oscar bekommen, nur weil er Bob Dylan ist. Newman hat ihn jetzt bekommen, weil er so oft leer ausgegangen war. Und was diese Schweigeminute sollte, ist mir auch nicht ganz klar. Der Auftritt von Woody Allen war grandios, der Film über New York, den er ankündigte, auch, der hatte Seele. Damit hätte man das Thema New York aber auch abschließen können. Aber nein!! "Wir gedenken jetzt den Helden", so ein Blödsinn! Hätten sie gesagt, "wir gedenken den Opfern des 11. September", ok. Aber was macht diejenigen zu Helden, die zufällig im WTC gearbeitet haben? Die Polizisten und Feuerwehrleute, die dabei gestorben sind, zähle ich auch zu "Opfern", denn schließlich haben sie ihren Job gemacht. Wenn ein Polizist in New York erschossen wird, ist er da gleich ein Held? Wenn ein Feuerwehrmann, in einem Wohnungsbrand stirbt, ist er ein Held? Diese Berufsgruppen haben sich einen Job mit Gefahren ausgesucht, da kann es eben auch passieren, daß man in Ausübing seines Berufes stirbt.
Warum mich das so aufregt? Durch diese ganze "Helden"-Verehrung ist die Würdigung der im letzten Jahr gestorbenen Schauspieler, Regisseure und Produzenten zu kurz gekommen. Mir kam das so vor "unsere tollen Helden vom 11.9., ach ja, im letzten Jahr sind übrigens auch ein paar Schauspieler und Regiesseure abgekratzt".
Und der Oscar für den besten fremdsprachigen Film wurde natürlich auf politisch korrekt an einen bosnischen Kriegsfilm vergeben, statt ihn dem cineastisch besseren Film "Amelie" zu verleihen.
Technisch war diese Oscarverleihung auch ein Tiefpunkt: die dt. Bildregie hat gepennt, die amerikanische Bildregie hat eineiges versiebt, und als Susanne Atwell zwischendurch sagte, daß der Oscar für den besten fremdsprachlichen Film an Serbien gegangen sei, da konnte ich sie nicht mehr ernst nehmen.
Woopie Goldberg hat sich auch stark zurückgehalten, sie hat schon bessere Leistungen als Host der Oscarverleihung gezeigt.
Fazit: im nächsten Jahr kann es nur besser werden.