Alzoc III (Alzoc-System)

Alzoc III - Höhle bei der anderen Talz-Siedlung - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid

Sarid konnte schon nachvollziehen, warum Kestrel sich fragte, ob vielleicht der Planet Alzoc III so verstärkt Visionen hervorrief. Mit 100%iger Sicherheit konnte die Corellianerin ihr das aber auch nicht sagen.

Ich hoffe nicht, Kestrel. Vielleicht war es auch einfach nur ein seltsamer Zufall, dass die Gemüter hier etwas angespannter sind als üblich. Dann noch die Enge, das gefühlte eingesperrt sein in der Höhle, das ist auch nicht unbedingt das Angenehmste, das man sich vorstellen kann. Vor allem nicht nach einem längeren Aufenthalt auf Naboo. Bei der Rattataki kommt ja auch noch die Schwangerschaft und die damit verbundenen Gefühlsschwankungen dazu. Das trägt bestimmt auch noch dazu bei.

Zuckte die Jedi-Advisorin mit den Schultern.

Warten wir es ab. Da wir vermutlich ja noch eine ganze Weile hier sind können wir ja noch einige Beobachtungen in die Richtung anstellen.

Als die Jedi dann aus der Höhle zurück ins Freie traten tat es richtig gut wieder die weite Ebene zu sehen, auch wenn im ersten Moment für Sarid alles weiß aussah bis sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Auf Kestrels Vorschlag hin sich aufzuteilen und auf gut Glück die Umgebung abzusuchen schüttelte die Corellianerin allerdings den Kopf.

Ich hoffe doch, dass wir von der Ortskenntnis der Talz profitieren können in der Hinsicht. Sie müssten die Gegend schließlich wie ihre... nun ja, Gürteltasche kennen.

Entgegnete Sarid nach einem kurzen Blick zu dem nächsten Talz, einem kleineren graufelligen Exemplar, vermutlich einem Heranwachsenden. Rilanja teilte offensichtlich ihre Ansicht, da sie sich sehr direkt wie sie nunmal war an die nächsten Talz wandte und nachfragte. An sich wäre das Sarids oder Kestrels Aufgabe gewesen, aber da sich die Falleen ganz gut machte ließ Sarid sie als ihre Meisterin gewähren. Sie hätte selbst ziemlich ähnlich gefragt. Im ersten Moment war Sarid allerdings unschlüssig was sie mit dem ramponierten, alten Datapad tun sollte. Sollten die Talz etwa tatsächlich in der Lage gewesen sein darauf etwas Sinnvolles zu speichern? Mit skeptischen Blick nahm Sarid es daher von der Falleen und drückte prüfend auf einige Tasten. Im Grunde hatte sie erwartet, dass sich gar nichts rührte oder es sich nur noch als altmodische Taschenlampe verwenden ließ. Aber scheinbar hatte einer der Talz doch halbwegs verstanden - oder gesehen? - wie es zu bedienen war. Gut genug jedenfalls, um eine grobe Karte der Umgebung anzufertigen. Aufgrund der nahen Gebirgskette war es auch für Sarid nicht schwer sich darauf zurecht zu finden. Sie hielt die krakelige Zeichnung Kestrel hin.

Sieht so aus als wäre die Mine bei einem Berg in der Nähe, ein paar Kilometer in nördliche Richtung an der Gebirgskette entlang. Wenn wir uns ein paar ihrer Schneebanthas ausleihen müssten einige von uns dort unentdeckt hingelangen können. Diese Viecher sind jedenfalls leiser als Speeder und auch von Sensoren bestimmt schlechter zu orten.

Überlegte Sarid laut.

Deshalb würde ich sagen, dass du, Kestrel so bald wie möglich dorthin aufbrichst. Am liebsten wäre mir, wenn dich Brianna und Kadajj begleiten. Ihr wärt in Normalform bestimmt eine sehr schlagkräftige Truppe. Aber ich überlasse die Entscheidung dir, ob du die Rattataki mitnehmen willst oder nicht. Sie ist noch immer so beunruhigt wegen ihres Geliebten oder was auch immer. Andererseits könnte ich mir auch vorstellen, dass gerade eine solche Ablenkung ihr gut täte.

Sie zuckte kurz mit den Schultern, während sie durch den tiefen Schnee in die Richtung stapfte, wo sich das eingeschneite Talzdorf befinden musste.

Am besten rede kurz mit ihr, bevor ihr aufbrecht. Versucht jedenfalls die Talz dort zu befreien und die Mine der Piraten zu schließen oder den Talz zu übergeben, möglichst ohne Todesopfer. Aber ich weiß natürlich, dass das nicht immer geht. Ich werde mich währenddessen versuchen mit den Piraten in diplomatische Verhandlungen zu treten - falls sie das zulassen. Dazu wurden wir schließlich beauftragt. Aber ich habe ehrlich gesagt wenig Hoffnung, dass sich die Bad Wolves allein durch Worte beeindrucken lassen. Sollten sie sich entgegen meiner Erwartungen friedlich geben und bereit sein zu Verhandlungen, dann melde ich mich nochmal bei euch.

Die genaue Planung überließ sie der jungen Jedi-Ritterin. Diese war dazu genauso in der Lage wie sie selbst und Sarid wollte sich noch ein paar Gedanken über ihre bevorstehenden Verhandlungen mit den Piraten machen. Danach wandte sich die Corellianerin an ihre Padawan und lächelte diese von der Seite her an.

Normalerweise ist das Aufgabe der fertigen Jedi, nicht der Padawane, Rilanja. Aber um ehrlich zu sein hätte ich auch ziemlich ähnlich nachgefragt, deshalb habe ich dich gewähren lassen. Du hast jedenfalls bewiesen, dass du mitdenkst. Es mag auch sein, dass einige der Talzhäuser diesen heftigen Schneesturm halbwegs unbeschadet überstanden haben. Aber bestimmt nicht alle, da ja auch zuvor nicht alle Häuser bewohnt gewesen sein konnten, nicht bei so wenigen Talz. Und wenn alles nach Plan läuft wollen bald einige Talz aus diesem Dorf wieder in ihre Heime zurückkehren.

Fügte sie grimmig hinzu. Danach aktivierte Sarid ihren Übersetzer, um die Worte der Falleen an die Talz zu bestätigen.

Wir werden euer Dorf vor den Piraten beschützen, während ein paar von uns zu der Mine in der Nähe aufbrechen, um eure Mitbewohner dort zu befreien.

Bei diesen Worten machten die Talz große Augen. Ob dies aufgrund der Tatsache war, dass die Talz dafür dankbar waren oder ob sie dies für dermaßen tollkühn hielten konnte Sarid nicht sagen. Tatsache war aber, dass zwei oder drei Jedi einer Gruppe Piraten überlegen waren, vor allem wenn sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten. Kestrel würde bestimmt einen Weg finden und für den Fall, dass sie Hilfe brauchten, gab es noch immer Komms oder im Notfall die Macht.

Je näher sie durch den tiefen Schnee zu dem Dorf kamen war offensichtlich, dass bestimmt ein oder zwei Meter mehr Schnee lag als vorher, denn viel war von den Talzhäusern nicht mehr zu sehen. Außerdem sanken sie selbst immer wieder ein, obwohl die Talz sich alle Mühe gaben einen Weg für sich und ihre Reittiere zu bahnen. Schon nach 10 Minuten merkte Sarid wie anstrengend das war und dass die Talz alleine dafür noch eine ziemliche Weile beschäftigt sein würden. Dann würden bestimmt an der einen oder anderen Hütte noch Reparaturaufgaben zu bewältigen sein.


Rilanja?

Wandte sie sich deshalb nochmals an ihre Padawan.

Ich denke wir sollten den Talz hier beim Ausgraben und der Reparatur ihres Dorfes helfen. Levitation hast du ja bereits geübt. Hier hast du eine weitere Gelegenheit dafür. Auch Schnee eignet sich dafür wunderbar. Oder falls du andere Möglichkeiten findest, bei der wir den Dorfbewohnern hilfreich sein können, dann nur zu. Diese Aufgabe mag zwar nicht besonders aufregend oder glorreich sein, aber für die Talz hier bestimmt ähnlich hilfreich, auch wenn sie dies vielleicht aus Bescheidenheit oder Respekt vor uns nicht erbitten.

Teilte sie der Grünschuppigen mit. Sarid erwartete eigentlich nicht, dass Rilanja deshalb enttäuscht war, dass sie sich nicht mit den anderen Padawanen der Befreiung der Mine widmen konnte. Aber sie wollte sicher gehen, dass die Falleen verstand, warum Sarid mit ihr zurückbleiben wollte.

Alzoc III - draußen vor der Höhle - Keh Fah (NPC), Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid
 
Alzoc III - Vor der Höhle - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna

Nachdem Brianna ihre lange Ansprache beendet hatte, geschah etwas unerwartetes: Kadajj fiel ihm um den Hals. Die Echani hatte eher eine lange Diskussion erwartet, in der ihre Argumente und Beispiele zerfieselt wurden, oder einen kurzen, heftigen Streit. Aber das...? Die Rattataki wirkte sogar entspannter und weniger gequält als zuvor, doch das konnte nicht nur aufgrund ihrer Worte sein, wie sie auch gesagt hatte. Der Grund war, da war sie sich fast sicher, dass ihre Freundin gespürt hatte, dass es jemanden gab, der für sie da war. Wie Brianna selbst, nur Minuten zuvor, die die schmerzhafte Enthüllung des mit Sicherheit gravierendsten Ereignisses während ihrer Unterweisung in der dunklen Seite nicht so verhältnismäßig gut weggesteckt hätte, hätte sie nicht Sarid und Kestrel gehabt. Die Berührung durch die Umarmung kam jetzt noch hinzu - die körperliche Nähe, von Wärme spürte man leider nicht viel, wirkte noch beruhigender als die Worte zuvor. Es tat so gut - ja, sie würde es definitiv durchstehen. Es war ein Unterschied, ob man wusste, dass einem jemand beistand, oder ob man es
fühlte. Kadajjs Nähe verstärkte letzteres, und die Echani hoffte, dass es der anderen Frau und Partnerin in Freud, Leid und Streit, ähnlich ging, war allerdings optimistisch, was das anging.

Dass es wirklich viel gebracht hatte, offenbarte die Rattataki etwas später auch, und dass sie sie eine echte Freundin nannte, rührte Brianna sichtlich. Es hatte schon zwei oder drei Gelegenheiten gegeben, zu denen die Kahlköpfige gezeigt hatte, was sie jenseits der kleinen Zwistigkeiten, die sie von Zeit zu Zeit hatten, so sehr verband, an denen die junge Athletin gespürt hatte, wie viel ihr diese noch jüngere Frau in der kurzen Zeit schon bedeutete. Ihr schossen die Tränen in die Augen, bestimmt, weil sie immer noch emotional angegriffen war im Moment.

"Danke, und es freut mich, wenn ich euch beiden helfen konnte. Wir werden immer füreinander da sein, wenn eine die Hilfe der anderen braucht, und allmählich glaube ich wirklich, dass ich eine besondere Beziehung zu deinem Kleinen habe. Ich werde sicher bald wieder nach ihm sehen, sobald wir das alles geregelt haben."

Bekräftigte die weißhaarige Padawan. Sie war sich nicht sicher, woher der Sinneswandel kam, aber es musste damit zu tun haben, in seiner Nähe zu sein. Seiner, langsam glaubte sie das auch. Beziehungsweise, sie musste es nicht
glauben. Wie es schien, hatte ihre Vision sie nicht so sehr von der Macht abgeschnitten, wie sie gedacht hatte. Vielleicht hatte es sich wirklich gelohnt, sie bis zum Ende, schmerzhaft wie sie war, durchzustehen.

"Du könntest Gewichte stemmen um dich abzureagieren, das hilft auch sehr gut."

Schlug Brianna scherzhaft vor, als ihre Padawankollegin erklärte, nicht alleine auf der Tardis bleiben zu wollen.

"Nein, ernsthaft, ich kann dich verstehen, mir ginge es ähnlich. Ich hätte auch keine Lust, jetzt irgendwo untätig herumsitzen, wahrscheinlich würde ich ich in ein tiefes, schwarzes, moralisches Loch fallen. Aber ich war mir nicht sicher, ob du so reagieren würdest, deswegen habe ich gefragt."

Draußen angekommen betrachtete die Echani das Dorf mit zusammengekniffenen Augen. Sie war froh, dass die Talz noch über so viel Kampfgeist verfügten, zumindest mit der Witterung fertig zu werden.

"Dir ist überhaupt nicht klar, wie praktisch es ist, für hell und dunkel verschiedene Augenpaare zu haben, weißt du das, Keh Fah?"

Stellte sie fest. Von den verfallenen Hütten war nicht mehr viel zu sehen, schon gar nicht von denen, die Baumaterial für Schneebanthagatter hatten spenden müssen, doch die bewohnten sahen für ihr laienhaftes Auge recht gut aus - sobald man sie wieder freigelegt hatte, natürlich. Bei den zeltähnlichen Bauten reichte es vermutlich, sie schnell wieder aufzustellen. Dementsprechend passte es ihr auch überhaupt nicht, dass ihre Falleen vom Dienst den "Xulian-Plan für die Wiederstellung von Talzdörfern verkündete", und sie funkelte sie daher finster an, was durch die Schneebrille vermutlich niemand sah.

"Als Häuslebauerin bin ich nicht zu gebrauchen, und ohne Schaufeln ist Schneeschippen kein Spaß hier. Wir sind eine der wertvollsten Ressourcen der Republik und keine Bauarbeiter. Abgesehen davon ist dem Planeten ohnehin nur mit Terraforming zu helfen."

Raunte sie Kadajj mit ausgeschaltenem Übersetzer zu.

"Wenn sie schon sagen, dass sie es alleine schaffen... ich jedenfalls werde den Talz jedenfalls auf die nachhaltigste Weise helfen, in dem ich ihre Leute aus der Sklaverei befreie. Ich gehe mit dir!"

Rilanja fragte ihre Meisterin, ob sie richtig gehandelt hätte, und Sarid gab ihr im Wesentlichen recht. Gut dass sie ihre ganz persönliche Meinung über die Quasselstrippe und ihren Vorstoß für sich behalten hatte, fand die Silberhaarige. Ihrer Ansicht nach sprach auch nichts dagegen, wenn nicht fertig ausgebildete Jedi für sie sprachen, doch sollten es zumindest Padawane mit Verstand sein. Den zeigte die Falleen leider recht selten, nur in manchen Momenten blitzte er einmal auf, aber nicht in diesem.

Eher im nächsten, als ihr gelang, ein Datenpad mit einer Wegbeschreibung zu organisieren. Kestrel hatte bereits zuvor gefragt, und ob sie Speeder hätten, woraufhin die Advisorin Brianna mit einer Antwort zuvorgekommen war. Der Vorschlag, Schneebanthas zu leihen, kam ihr allerdings gelegen. Als die erfahrenste Jedi verkündete, dass sie sich aufteilen würden, trat die silberhaarige Padawan nach vorn und legte die Hand auf die Schulter ihrer Rattataki-Freundin.

"Wir beide werden zu den Minen gehen."

Erklärte sie selbstbewusst.

"Keh Fah, du kommst mit uns. Karte hin oder her, ich möchte einen Ortskundigen dabei haben. Außerdem kannst du auf die Schneebanthas, oder wie auch immer ihr sie nennt, aufpassen, während wir das Piratennest ausräuchern!"

Alzoc III - Vor der Höhle, in Dorfnähe - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna
 
Alzoc III - Vor der Höhle, in Dorfnähe - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna

Rilanja schien sich in der Zeit, als sie alle die Höhle verlassen hatten, nützlich gemacht zu haben und hatte tatsächlich den Standort der Mienen rauskitzeln können. Kestrel warf der Falleen einen anerkennenden Blick zu und warf dann selbst einen Blick auf die Karte, die Sarid ihr hinhielt.


„Mh, sieht so nicht ganz so weit aus. Ich denke, dass kriegen wir hin. An deren Schneebanthas habe ich schon gar nicht mehr gedacht. Scheinbar friert mein Gehirn doch schon ein und es wachsen Eiszapfen darin-oder ich werde alt.“


Meinte Kestrel breit grinsend und nickte dann, als Sarid ihr auftrug was sie zu tun hatte und erklärte auch ihren eigenen Part.

„Okay, klingt gut. Ich denke, es ist machbar. Wenn einer von uns Hilfe braucht kontaktieren wir uns sofort. Mein Kom ist auch noch fast voll aufgeladen. Zum Glück macht die Kälte der Energiezelle nichts aus. Habe ich schon anders erlebt. Gut, ich werde mich dann mal um die Schneebanthas kümmern. Ich hoffe auch, dass wir das Ganze schnell über die Bühne bringen können. Je eher wir die Talz befreien, umso mehr sichern wir jedes Leben. Jeder Tag und jede Stunde zählt schließlich.“

Meinte Kestrel entschlossen und wandte sich dann an Kadajj.


„Fühlst du dich fit für den Auftrag? Also von meiner Seite her ist es in Ordnung, wenn du mitkommst, aber ich muss dich vorwarnen, dass ich mir vorstellen kann, dass es in der Miene ziemlich rau zugehen kann. Ich will damit sagen...gefährlich. Ich werde so gut es geht ein Auge auf dich haben, aber du musst selber wissen, ob du dich in deinem Gefühlszustand sowie wegen deinem ungeborenen Kind bereit fühlst und vor allem noch ...sportlich genug bist. Ich weiß nicht...wie die Schwangerschaft so bei Rattataki ist und ich weiß auch nicht in welchem Monat du bist und wie lange ihr überhaupt austragt, aber wir Menschen können irgendwann nicht mehr so rumrennen und rumspringen, wenn wir schwanger sind und dürfen es auch gar nicht, wenn wir dem Kind nicht schaden wollen. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Ich weiß nicht, wie es bei deiner Rasse so ist. Deshalb, du musst es selbst entscheiden. Ich akzeptiere in jedem Fall deine Entscheidung, egal wie sie ausfällt.“

Erklärte Kestrel ruhig und sah dann zu Brianna.


„Was mich aber wirklich beunruhigt ist, dass du den Talz mitnehmen willst. Er kann uns zwar gut den Weg zeigen und wie die Piraten aussehen und uns vorwarnen vor Dingen, die wie nicht gleich als Gefahr erkennen aber...ich weiß nicht, ob es so klug ist, wenn wir so eine große Gruppe sind. Er könnte für uns auch eine Gefahr werden, wenn wir ihn ständig schützen müssen. Also...von mir aus bis zur Miene aber auf gar keinen Fall dort hinein. Da habe ich kein gutes Gefühl bei. Ich hoffe, du kannst es ihm verständlich machen.“

Meinte die Ritterin mit ernstem Tonfall und sie gingen dann in Richtung des Dorfes, welches ziemlich eingeschneit war. Die 21-Jährige bestellte durch ihren Kommunikator die vier Schneebanthas. Skeptisch stand Kestrel vor dem Vieh, welches unheimlich groß war. Mit einem machtunterstützten Sprung landete sie auf dem Rücken des Tieres, welches sofort leicht scheute und Kestrel nutzte die Macht, um das Tier gleich zu beruhigen. Etwas mulmig war ihr schon und sie hatte überhaupt keinen richtigen Halt auf dem Rücken, da die Sattel für die großen Talz ausgelegt waren, so dass sie nicht in die Steigbügel reichte und vor allem hin und her rutschte. Sie wirkte durch ihre eh sehr kleine Statur viel zu verloren auf dem Tier. Die Talz schüttelten den Kopf und verschwanden für einen Moment, ehe einer der Talz sie etwas grob herunterhob, was Kestrel überhaupt nicht leiden konnte und boten ihr einen Kindersitz an, den sie für ihre Kleinkinder benutzten. Kestrel verzog grinsend das Gesicht und sah zu Brianna und Kadajj.

„Na toll... .“

Kestrel nickte schließlich, da es ihr ja eigentlich auch egal sein musste und die Talz befestigten den kleineren Sattel mit Rücken- und Seitenlehnen, damit die Kinder nicht herunterfallen konnten, auf dem Rücken des Tieres. Ehe sie sich versah, hob sie ein Talz erneut auf das Tier und in den Kindersitz und begann sie mit Lederriemen festzuschnallen. Kestrel warf den Beiden unten stehenden einen leicht genervten und halb belustigten Blick zu.

„Hey! Nicht so fest! Ich habe nicht so ein dickes Fell wie ihr, dass man so fest zusurren kann und wir Menschen sind auch weit aus schneller zerbrechlicher als ihr! Ich denke, den Gurt brauche ich auch gar nicht. Ich denke durch diese Lehnen kann ich eh nicht mehr rausfallen. Danke trotzdem.“

Meinte Kestrel über den Kommunikator und die Talz begannen entschuldigend und hektisch die Gurte wieder zu lösen, so dass Kestrel nur in diesem herausfallsicheren Gestell saß, wo sie auch ihre Füße aufstellen konnte. So hatte sie sich das letzte Mal gefühlt, wo sie als Kleinkind im Hochstuhl bei ihren Großeltern gesessen hatte, auch wenn sie sich nur noch grob daran erinnern konnte. Ohne den Gurt konnte sie sich zumindest auch schneller befreien, wenn Gefahr drohte, ehe sie da ewig hätte fummeln müssen. Außerdem musste man auch nicht übertreiben, aber zumindest saß sie jetzt sicherer.


„Mal sehen, ob ihr beide auch so einen „Kindersitz“ braucht...ihr seid ja ein Stück größer als ich... .“


Meinte Kestrel etwas missmutig und musste sich selbst ein lachen verkneifen. Die Situation war schon bissel ulkig.

Alzoc III - Dorf- div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna
 

[Alzoc III – andere Talzsiedlung – vor der Höhle] Kadajj, Rilanja, Kestrel, Sarid, Brianna, Talz

Brianna war sichtlich gerührt, nachdem Kadajj sie umarmt hatte und versicherte ihr, immer füreinander da zu sein. Sie glaubte nun auch daran, dass sie eine besondere Beziehung zu dem Ungeborenen hatte und wollte nach ihm sehen, sobald alles geregelt war.

„Er wird sich bestimmt freuen,“


erwiderte die Rattataki, die froh darüber war, dass es allen wieder gut ging und Brianna war sogar wieder in der Lage, einen kleinen Scherz zu machen, dass Kadajj sich auch mit Gewichtheben abreagieren könnte. Doch die Echani konnte sie gut verstehen, dass sie nicht untätig herumsitzen wollte.

Auch wenn die Schneelandschaft insgesamt äußerst malerisch wirkte - das Talzdorf bot einen traurigen Anblick – die meisten Hütten waren vom Schnee verschüttet und es schien fraglich, ob alle Behausungen gerettet werden konnte. Allerdings waren die Talz der Meinung, dass sie es alleine schaffen würden und ihnen war wichtiger, dass sich die Jedi darum kümmerten, ihre Angehörigen zu befreien und die Piraten zu vertreiben. Wenn Rilanja so darauf brannte, den Wiederaufbau in die Hand zu nehmen, dann sollte sie es auch tun, aber Kadajj würde so oder so gegen die Piraten antreten.

Auch Brianna wollte sich nicht mit bloßen Händen durch den Schnee graben, und Kadajj es auch gar nicht anders erwartet. Sie beide waren Kriegerinnen, das verband sie miteinander, selbst wenn es wegen ihrer unterschiedlichen Mentalitäten einige Meinungsverschiedenheiten gegeben hatte, und geben würde. Langsam gewann ihre silberhaarige Freundin wieder an Selbstbewusstsein – sie bezeichnete sich und Kadajj als ‚wertvollste Ressourcen der Republik’ und erklärte, dass sie beide zu den Minen gehen würden.

„Ich hab’s doch gesagt, jatnese be te jatnese, wir sind die Besten der Besten…“,


grinste sie in Briannas Richtung und kniff ein Auge zu.

Sarids Plan sah so aus, dass sie und Rilanja beim Wiederaufbau halfen, während Brianna, Kadajj und Meisterin Skyfly auf den Schneebanthas zu einer nahe gelegenen Mine reiten würden. Letzter wandte sich an die schwangere Rattataki und erkundigte sich, ob sie sich fit genug fühlte, um an der Erkundung teilzunehmen. Im Prinzip hatte sie keine Einwände, aber da sie nur die Umstände von menschlichen Schwangerschaften kannte, wollte sie wissen, ob es für Kadajj und das Kind keine Risiken gab und würde jede Entscheidung akzeptieren.

„Ich weiß selbst nicht, wie lange meine Schwangerschaft dauern wird. Aber ich fühle mich noch nicht beeinträchtigt, da ich erst vor ein paar Wochen das Kind empfangen habe. Es ist ein Kind, das von Kriegern stammt und als solcher aufwachsen wird – und ich kann es gut genug beschützen, auch wenn es zu einem Kampf kommen wird,“


antwortete Kadajj überzeugt und sah Meisterin Skyfly selbstsicher an. Zum Glück schien die kleine Coruscanti nicht zu der übervorsichtigen Sorte Jedi zu gehören und hatte einiges drauf, was sie schon während des Trainings auf Naboo gezeigt hatte. Sie war gespannt, die Meisterin während eines richtigen Kampfes zu sehen. Die Dunkelhaarige war nicht ganz damit einverstanden, einen der Talz, der sie führen sollte, mit in die Minen zu nehmen, weil er sich als Unsicherheitsfaktor entpuppen könnte. Allerdings war das Sarids Entscheidung, obwohl Kadajj auch dafür gewesen wäre.

In der Zwischenzeit wurden die Reittiere herbei gebracht – Kadajj musste lachen, als ein Kindersitz für die zierliche Jedi-Meisterin gebracht wurde, als sich heraus stellte, dass ein normaler, für Talz ausgelegter Sattel einfach zu groß für sie war. Doch Meisterin Skyfly nahm es mit Humor, als sie wie in einem Babystuhl erst viel zu fest geschnallt und dann wieder abgeschnallt wurde.

„Ich werde ohne Sattel reiten,“

sagte Kadajj zu dem Talz, der das Tier brachte, das für sie bestimmt war. Selbst wenn die Steigbügel kürzer gemacht werden konnten, war die Sattelfläche immer noch zu groß und rutschig. Da sie bereits ohne Sattel auf einem Schneebanthas gesessen hatte, traute sie es sich zu, sich auf dem Rücken des Tieres auch für eine längere Zeit zu halten und sie hatte immerhin noch das Zaumzeug.

Der Machtsprung von Meisterin Skyfly war natürlich beeindruckend gewesen, doch Kadajj griff in die Nackenmähne und zog sich schwungvoll dauf den Rücken des Schneebanthas, das etwas zusammenzuckte, als es die Rattataki auf seinem Rücken spürte. Die Instinkte des Tieres warnten es vor der möglichen Gefahr, welche auf ihm saß. Dabei fiel Kadajj ein, dass sie immer noch nichts gegessen hatte. So ein Fleischberg wäre ihr sehr gelegen gekommen, doch sie konnte ihn nicht einfach so anbeißen und sie brauchte ihn, um sie zu der Mine zu transportieren. Hungrig schlang sie zwei äußerst unbefriedigende Energieriegel herunter, trank einen Schluck des Kamino-Energiedrink und zuzzelte an dem Höhlenmoos. Zwar fühlte sie sich gestärkt, aber eine anständige Mahlzeit war das nicht.

Bevor sie losritten, versuchte Kadajj sich auf Josea zu konzentrieren, um durch die Macht herauszufinden wie es ihm ging – ihr Gefühl war verschwommen, denn immer wieder brandeten die Wellen ihrer eigenen Furcht durch ihren Verstand. Sie glaubte ein Echo der Gefahr wahrzunehmen, in der er schwebte, aber es verging zu rasch, als dass sie sich sicher sein konnte und gab erst einmal den Versuch auf. Levon hatte den Auftrag, sofort eine Verbindung herzustellen, sobald sich die atmosphärischen Turbulenzen verzogen hatten. Falls sie sich mitten in einem Kampf befand, sollte er wenigstens eine kurze Mitteilung schicken und Josea ausrichten, dass er sich melden sollte, wenn er dazu noch in der Lage war. Ansonsten… Diesen Gedanken wollte Kadajj gar nicht weiterverfolgen – es würde sie wahnsinnig machen.


[Alzoc III – andere Talzsiedlung – vor der Höhle] Kadajj, Kestrel, Brianna, Rilanja, Sarid, Talz
 
Drauhen vor der Hößle - Sarid, Kadajj, Brianna, Kestrel und Rilanja

Die Falleen reute sich, daß ihre Eigeninitiative bei ihrer Meisterin auf Wohlwollen stieß, auch wenn Sarids Worte uneindeutig klangen. Hätte sie ihrer Meisterin vielleicht doch den Vortritt lassen sollen? Hätte sie es vielleicht nach irgendwelchen Statuten und Vorschriften tun müssen? Denkbar war es natürlich, aber das hätte ihr dann jemand sagen müssen, oder?
Andererseits hatte ihr auch niemand gesagt das sie nicht einfach ungestraft Leute umbringen durfte, das wusste sie einfach. Gingen die anderen vielleicht davon aus, dass Rilanja Regeln kannte sie ihr gänzlich unbekannt waren? Dieser Gedanke verunsicherte die Geschuppte wieder, grade jetzt wo ihr Vorpreschen augenscheinlich von Erfolg gekrönt gewesen war. Die Frau atmete mehrmals tief durch und lächelte ihre Menschin dann an.


Ich danke dir für diese... äh... Ich meine, muss ich jetzt irgendwas sagen? Immerhin hatte ich das Gefühl das du mich gelobt hast. Aber ich weiß nicht... Ich glaube ich bin mir nicht ganz sicher was ich als Padawan eigentlich bin,

gestand die junge Frau schließlich ein, kurz nachdem sich diese Erkenntnis bei ihr selbst vorgestellt hatte. Immerhin gab es so viele Referenzen, nach denen sie gehen konnte, von den sehr jungen, sehr unerfahrenen Padawanen in der Komödie “Der Kindergarten-Meister” über die fähigen aber ungehobelte Gruppe aus “Die mächtigen Kerle” bis hin zu der eingebildeten und wunderschönen Equine-Padawan Tsitade-a, die eine ganze Flotte in die Schlacht gegen die furchterregenden Sitz-Lords Zeichnak und Fwdab führte. Letzteres fand zwar im Film “Jedi-Schnecken VII - Kraft ohne Trähnen oder Reue” statt, aber es war weithin bekannt das dieser Teil einen Ausreißer in der Reihe darstellte, der oft wegen seiner konservativen Kostüme und des epischen und komplexen Drehbuchs kritisiert wurde.
Die Falleen schüttelte diesen Gedankengang ab und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt.


Gibt es nicht auch Padawane die alleine auf Missionen gehen und großes vollbringen? Ich meine, nicht das ich irgendwie Illusionen hätte was mein Können angeht, aber ich weiß ja nicht mal was von mir erwartet wird.

Als sich die brünette Frau zu den Wiederaufbauarbeiten äußerte hatte Rilanja auf einmal das Gefühl, dass sie von einem völlig falschen Bild ihrer Schülerin ausging. Natürlich war es Sarid nicht vorzuwerfen, schließlich musste sie ja nach außen hin diesen Eindruck machen. So oft wie sie Filme zitierte konnte ja niemand ahnen das die junge Echsin durchaus besser verstanden hatte worum es beim Jedig-Sein wirklich ging.
Sie hatte Stunden damit verbracht in Holonet-Foren irgendwelchen Dorfdeppen mit agamarianischer Einwahladresse zu vermitteln wieso bestimmte Filme das jedige Leben eben nicht als paradiesischen Zustand sondern als entbehrungsreich und aufopferungsvoll darstellten.
Auch wenn sie deswegen umso eher hatte Jedi werden wollen und zugegebenermaßen dabei vielleicht nicht immer von der damals von ihr vertretenen Ansicht ausgegangen war wusste sie doch das für jede Szene voller Choreographie und Heldenmut im Schnitt eine halbe Stunde dröge Charakterentwicklung nötig war.
Geschickt waren natürlich jene Filme die im Kino die Actionszenen zeigten und die Charakterentwicklung dazu auf einer Reihe von Datenträgern für den Heimabnehmermarkt herausbrachten um den wenigen peniblen Fans eine solide Grundlage für das massentaugliche Holokinoprogramm zu geben.
So oder so, die Falleen wusste, dass Arbeiten der nicht glorreichen Art zu ihren Aufgaben als Jedi gehörte, und für jemanden der sein Leben behütet und von grimmen Taten träumend in der Nähe von Raumhäfen verbracht hatte war das Freilegen von Hütten auf einer verschneiten Eiskugel zwischen aufdringlichen Schneebanthas und erzrünstigen Piraten bereits ein kleines Abenteuer.


Keine Sorge, Meisterin, ich werde tun was ich kann und akzeptiere diese Bürde mit viel Demut und Bescheidenheit. Also ich meine, ich werde mich bemühen, und natürlich auch mein Bestes geben,

fügte die Echsin etwas unsicher hinzu, als sie feststellte das ihr Übersetzer die ganze Zeit unermüdlich mitgeschnattert und ihre sicherlich komisch anmutenden Worte langsam aber sicher verwunderte Blicke auf sich zogen.
Zur Ablenkung - wenn man das so nennen konnte - widmete sie sich der Aufgabe die ihre Freundin ihr aufgetragen hatte. Es war nicht schwer sich zu konzentrieren. Es war mittlerweile nicht mal schwer für Rilanja Zugang zur Macht zu finden. Allerdings machte es auf sie eher den Eindruck das sie ein Fenster fand durch das sie jemandem zuwinken konnte. Ihn dann dazu zu bringen etwas bestimmtes zu tun war eine ganz andere Sache.
Sie glaubte den Schnee zu spüren, der vor ihr lag, eine der vielen kalten Dünen die hier die Häuser in eisiger Umarmung hielten. Doch jedes Mal als sie danach greifen wollte, entweder mit der imaginären Hand, die zuvor so erfolgreich gewesen war, oder mit der Macht als solches, aber der einzige Erfolg den sie zunächst zu verzeichnen hatte war eine Delle im Schnee.
Ein junges Talz sah ihr dabei interessiert zu, und fragte ob das von Hand nicht schneller ging, aber die grün geschuppte wollte sich davon nicht abbringen lassen.
Sie konzentrierte sich erneut, schloss ihre Augen und versuchte an ruhige Filmszenen zu denken, um darüber tatsächliche Ruhe zu finden. Dann stellte sie sich vor wie sie einen großen Brocken Schnee ergriff und hoch hob.
Als Rilanja ihre Augen öffnete sah sie eine unförmige Schneemasse vor sich schweben und musste grinsen. Doch in dem Moment - entweder eine Folge ihrer Gefühlsregung oder kosmischer Ungerechtigkeit - fing der Brocken an sich im leichten Wind aufzulösen, so als ob ihr der Halt Flocke für Flocke entglitt. Als sie versuchte ihren Griff zu festigen zerbarst der Klumpen endgültig und verteilte sich wieder dort wo sie ihn eigentlich hatte entfernen wollen.


Irgendwie hab ich das Gefühl Schnee ist was für Fortgeschrittene,

meinte sie leicht resigniert und versuchte es erneut. Bei diesem Tempo wäre sie wohl mit einer Art Schaufel eine größere Hilfe. Ob Sarids Worte wohl auch so gemeint waren das sie im Zweifel einfach auf eine Schaufel zurückgreifen sollte?


Drauhen vor der Hößle - Sarid, Kadajj, Brianna, Kestrel und Rilanja
 
Alzoc III - Vor der Höhle, in Dorfnähe - div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna

Der Gedanke daran, dass das schneeweiße Duo Infernale, verstärkt durch Kestrel die Jedi-Ritterin, ein weiteres Mal in Aktion treten würde um die Galaxis von Abschaum zu reinigen, schien nicht nur Brianna in Hochstimmung zu versetzen, auch Kadajj wirkte viel besser gelaunt. Vielleicht konnte sie die Sorge um Josea auf dieselbe Weise beiseite schieben wie die Echani es fertigbrachte, sich nicht vom Inhalt ihrer Vision lähmen zu lassen. Ihre Freundin würde beschäftigt sein, bis - hoffentlich - die erlösende Mitteilung von ihrem Liebsten eintraf, während sie sich selbst vielleicht mit ihrer Vergangenheit arrangieren konnte, und sie als Fakten akzeptierte, über die zu grämen sich nicht lohnte, weil sie sie ohnehin nicht mehr ändern konnte. Im Moment sah es ganz danach aus, die Vorfreude, es den Piraten so richtig zu zeigen, war groß. Sie würden bald erfahren, wie gering ihre Chancen gegen die beiden jungen Frauen waren, selbst wenn diese ihre Machtbegabung wenig oder gar nicht nutzten. Zu was würden sie erst in der Lage sein, wenn sie beide Ritterinnen waren? Kadajj meinte, sie wären die Besten der Besten - o ja, das waren sie tatsächlich.

"Das sind wir mit Sicherheit, und niemand würde es wagen, dem zu widersprechen, oder es schnell bereuen."

Lachte die Weißhaarige. Dementsprechend war es auch kein Wunder, dass die Kahlköpfige sich sich für kampffähig erklärte, als Kestrel danach fragte. Brianna nickte grinsend.

"Du siehst immer noch fit genug aus, um einem Gundark das Fell über die Ohren zu ziehen."

Befand sie, just bevor die Ritterin sie wegen Keh Fah ansprach. Irritiert sah sie die Meisterin an, denn sie hatte keineswegs vor gehabt, den Talz mitkämpfen zu lassen, eher, dass er irgendwo in sicherer Entfernung auf ihre Reittiere aufpasste. Da er bereits in der Vergangenheit bewiesen hatte, dass Mut nicht zu seinen Stärken zählte, hätten sie ihn vermutlich ohnehin in die Mine schleifen müssen. Auch wenn er sich scheinbar wegen seiner Feigheit grämte, glaubte sie nicht, dass er sich dadurch so sehr veränderte. Brianna wunderte sich allerdings, dass ihre dunkelhaarige Freundin offenbar so wenig Vertrauen in ihre Urteilsfähigkeit hatte.

"Ich hatte keineswegs vor, ihn mit in den Kampf zu nehmen, ich wollte ihn ohnehin in der Nähe der Mine zurücklassen, um auf die Reittiere aufzupassen, was vermutlich auch schon das höchste ist, was wir ihm abverlangen können. Dafür hat er viel zu viel Angst vor den Piraten."

Erläuterte sie ihrer Mentorin.

"Trotzdem und auch mit der Karte halte ich es für sinnvoll, ihn dabei zu haben, außerdem glaube ich nicht, dass er, wenn er sich ein wenig verdeckt hält, wesentlich gefährdeter ist als sonstwo auf Alzoc III. Ich stimme dir zu, dass ich ihn keinesfalls in einem Kampf dabei haben wollte, doch das wird er ohnehin nicht."

Die Bemühungen der Talz, der klein gewachsenen Kestrel einen passenden Sattel zu organisieren, waren lustig zu beobachten, so dass Brianna sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Da sie wusste, dass Kadajj schon einmal kurzzeitig auf einem dieser Tiere geritten war, entschloss sie, es stattdessen ihr gleich zu tun und sah sich bestätigt, als die Rattataki einen eindeutig überzeugenderen Auftritt hinlegte.

"Ich reite ebenfalls ohne Sattel!"

Erklärte sie dem jungen, rosafelligen Talz, der ihr Schneebantha geführt hatte, woraufhin dieser tat, wie ihm (oder ihr) geheißen. Aufzuspringen fiel der sportlichen Silberhaarigen leicht, und aus irgendeinem Grund reagierte ihr Tier ruhiger auf seine ungewohnte Last als Kadajjs. Auf dem Tier zu reiten war trotz seiner Größe nicht besonders schwierig und es erforderte auch nur moderaten Schenkeldrucks, um sicher darauf sitzen zu bleiben, was den Sattel tatsächlich sehr entbehrlich machte. In aller Kürze ließ sie sich noch von ihrem Talz die Kommandos erklären, die sich von dem unterschieden, was man im Rest der Galaxis so kannte, doch eine kurze Proberunde bewies, dass Schneebantha-reiten allemal Spaß machen würde.

"Wir brechen dann auf! Bis später und keine Sorge: wir werden wiederkehren!"

Rief eine ausgelassene Brianna Rilanja und Sarid zu, als die beiden gerade von ihrer Unterhaltung aufsahen.

"Los gehts!"

Meinte sie und gab ihrem pelzigen Untersatz das Talz-Äquivalent von Sporen. Der Ritt war relativ kurz, da die Tiere aufgrund ihrer Größe relativ schnell waren, und auch ziemlich ereignislos, da Keh Fah sie sehr verdeckt ganz nahe an dem Gebirgszug vorbei führte. Die Echani fand, dass die Vorsicht des Talz schon beinahe an Paranoia grenzte, da er sie mehrmals wegen irgendwelcher Sinneswahrnehmungen in Deckung verharren ließ, die zumindest ihr völlig entgangen waren. Zumindest schaffte sie es in der Zeit, sich einen Energieriegel einzuverleiben, Kadajj ständig futtern zu sehen, machte schließlich hungrig.

Schließlich erreichten sie die an einem Berghang gelegene Mine. Der Stolleneingang wurde, wie sie aus sicherer Entfernung erkennen konnten, von einigen hastig zusammengesetzten, flachen Gebäuden aus Permabetonfertigteilen eingerahmt, die wohl die Quartiere der Piraten, Lager und Fahrzeuggaragen darstellten, oder zumindest konnte Brianna sich nicht vorstellen, dass man Speeder auf dem Planeten lange im Freien herumstehen lassen konnte.

"Dann lasst uns einen sicheren Platz suchen, an dem wir die Keh Fah und die Tiere zurücklassen können."

Meinte sie, woraufhin der Talz erkennbar erleichtert zustimmte. Er war nicht allzu begeistert gewesen, überhaupt mitkommen zu müssen, doch die weißhaarige Padawan hatte ihn überzeugt, dass den Jedi daran gelegen war, nicht nur die versklavten Talz, sondern auch ihre Reit- und Nutztiere zurückzubringen. Dementsprechend führte er sie auf einem nicht gerade direkten, doch sehr sicheren Weg in eine kleine Kluft zwischen den Felsen etwas höher auf dem Berg, in der die drei jungen Frauen abstiegen und die Tiere in Keh Fahs Obhut zurückließen.

"Was ist unser Plan?"

Fragte Brianna

"Wir könnten zuerst die Talz aus den Minen befreien oder zuerst die Gebäude durchsehen. Ich plädiere für letzteres, da ich keine Lust habe, dass uns Piraten in den Rücken fallen, während wir durch die Stollen irren."

Sie sah Kadajj und besonders Kestrel an, war jedoch interessiert an beider Meinung. Zugleich führte sie das zu einer weiteren Frage, über die sie sich während des Ritts Gedanken gemacht hatte.

"Was machen wir eigentlich mit den Piraten? Wir haben keine Möglichkeiten, Gefangene zu nehmen, wir können auch nicht einfach die Talz befreien und die Piraten ignorieren, denn selbst wenn wir die Talz ohne Verluste hier raus bekommen, geht das Spielchen morgen von vorne los. Überlassen wir sie ohne Waffen und Ausrüstung dem Klima und ihren Noch-Gefangenen, kommen sie aller Voraussicht nach auf die eine oder andere Weise um. Ich bezweifle, dass sie hierarchisch organisiert genug sind, als dass es reichte, nur die Anführer zu eliminieren. Es ist nicht sehr jedihaft, es zu tun, aber haben wir eine andere Wahl als sie alle zu töten?"

Die Padawan fand sich in demselben moralischen Dilemma wieder wie vor einigen Stunden. Zunächst war sie fest davon ausgegangen, dass sie die Piraten töten würden, um dann wieder zu dem Standpunkt zurückzukehren, dass sie das als Jedi schlechterdings einfach so tun konnte. Seitdem hatte sie erfolglos überlegt, und hoffte, dass Kestrel etwas Kluges dazu einfiel. Um genau zu sein hoffte sie, dass die Jedi eine gute Rechtfertigung parat hatte, warum sie nicht anders handeln
konnten, und sie keine Jedi-Weisheiten auf Glückskeksniveau zu hören bekamen. Nicht, dass sie der Typ für sowas war.

Alzoc III - Am Hang des Berges, oberhalb der Mine - Kadajj, Kestrel und Brianna
 
Alzoc III - Dorf- div. Talz, Keh Fah (NPC), Kadajj, Rilanja, Sarid, Kestrel und Brianna

Kestrel verkniff sich einen überheblichen Kommentar, dass Kadajj scheinbar nicht in Bio aufgepasst hatte, als für ihre Rasse erklärt wurde, wie lange eine Schwangerschaft dauerte. Das musste man doch wissen! Zur Not hätte man spätestens jetzt nachgesehen, als sie auf Naboo gewesen waren und die Möglichkeit dazu gehabt hatten. Aber dies war nicht ihr Problem. Kadajj war eine erwachsene Frau und sie würde wohl spüren, wenn es irgendwann soweit war und wahrscheinlich würde man es auch irgendwann deutlich sehen. Kestrel nickte dann nur, dass sie einverstanden war, dass die Rattataki mitkommen konnte. Da sie sich selbst als Fit einstufte, war dies für die Ritterin okay.
Brianna erklärte ihr danach ein wenig angefressen, dass der Talz natürlich außerhalb der Mienen auf die Reittiere aufpassen sollte. Auch darauf nickte Kestrel.


„Achso, dann habe ich das wohl missverstanden, weil ich irgendwie schon so schnell ein schreckliches Bild vor Augen hatte. Ja, so ist das natürlich okay, dass sagte ich ja bereits.“

Meinte Kestrel und seufzte, als Kadajj ,als auch Brianna ohne Sattel ritten und dabei eine weit aus bessere Figur machten als sie. Wahrscheinlich hätte sie auch so reiten können, allerdings wohl mit Unterstützung der Macht, aber sie hatte nicht unhöflich sein wollen, als die Talz ihr so eifrig helfen wollten. Sie sah hier eh niemand. Von daher.... Immerhin saß sie jetzt bequem und brauchte sich wirklich nicht anstrengen, um nicht runterzufallen, so dass sie körperlich im Gang des Tieres nur wenig mitarbeiten musste.
Nachdem sie sich von Sarid und Rilanja verabschiedet hatten, folgten sie der Route, die der Talz scheinbar auch schon recht auswendig konnte. Nur hier und da gab die Ritterin kleine Anweisungen zur Richtung, da sie das Datapad in der Hand hielt.
Schließlich erreichten sie die Miene und stiegen etwas abseits von den Reittieren ab. Skeptisch betrachtete sie den Mieneneingang.


„Mh.... . Schwierig, ja. Ich würde vorschlagen...wir schleichen uns da erstmal rein und beurteilen erstmal die Lage, wie viele Talz von wie vielen Piraten da festgehalten werden und vor allem auch wie. Nicht, dass wir da extra noch irgendwelche Sicherheitskarten besorgen müssen oder so. Außerdem...wenn wir gleich vorne auf alle Piraten losgehen, wisst ihr nicht, was dann in den Mienen selbst geschieht, wenn die Piraten dort Wind davon bekommen. Nicht, dass die Talz da drin noch mehr zu Geiseln gemacht werden und wegen unserem Handeln sterben, in dem sie uns damit erpressen. Wir müssen das gut durchplanen. So einfach drauf los möchte ich nicht. Da habe ich ein schlechtes Gefühl bei. Vielleicht könnten wir uns auch eine Karte der Miene irgendwie erhaschen, wenn wir uns da unbemerkt einschleichen und die Lage beurteilen. Was meint ihr? So können wir viel besser planen.“

Dachte Kestrel laut und sah die beiden Padawane fragend an.

„Was mit den Piraten geschieht... Nun ...entweder wir sperren sie so ein, wie sie die Talz eingesperrt haben, dass werden wir ja dann sehen, wie die „Räumlichkeiten“ da sind und naja, wenn alle Strenge reißen....müssen wir sie töten. Da kommen wir nicht drum rum, wenn wir die Talz schützen wollen. Aussetzen in die kalte Wüste wäre eine Option, wenn aber auch mit dem Risiko behaftet, dass sie überleben und wir in kürzester Zeit wieder hier antanzen müssen, genauso wenn wir sie einsperren. Außerdem wäre es nur ein qualvoller Tod. Sie haben ihn verdient, auf jeden Fall, aber es ist nicht jedihaft. Ich denke, da ist der Gnadenstoß...doch „besser“. Also, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine, zumal er sicherer ist.“


Meinte Kestrel zu Brianna und Kadajj.


Alzoc III - Am Hang des Berges, oberhalb der Mine - Kadajj, Kestrel und Brianna
 
[Alzoc III – andere Talzsiedlung – vor der Höhle] Kadajj, Kestrel, Brianna, Rilanja, Sarid, Talz

Auf Kadajjs Erklärung, dass sie fit genug für einen Kampfeinsatz war, nickte Meisterin Skyfly nur, aber sie hatte das Gefühl, dass der Coruscanti irgendetwas nicht passte – vielleicht, dass sie betont hatte, es wäre ein Kriegerkind oder dass sie eben selbstsicher klang. Andererseits war nur wichtig, dass sie mitkommen konnte, und Brianna hielt sie für fit genug, um einem Gundark das Fell über die Ohren ziehen zu können, was ihr ungemein besser gefiel.
Die Silberhaarige erklärte, dass der Talz sie nur zu der Mine führen und auf die Reittiere aufpassen sollte, mehr nicht, so dass auch ihre Meisterin beruhigt war.

Als sie in der Nähe der Mine nach einem ziemlich umständlichen Weg an ihrem Ziel angekommen waren, wollte Brianna von ihr und der Jedi-Meisterin wissen, wie sie weiter vorgehen sollten – sich heimlich in die Mine einschleichen, oder erst die Lage in den Gebäuden vor dem Bergwerk zu sondieren, um etwaige Überraschungen zu vermeiden.

Meisterin Skyfly war für die erste Option, während die Echani sich bereits für eine Erkundung der Umgebung ausgesprochen hatte. Kadajj dachte kurz über beide Möglichkeiten nach, bevor sie antwortete.

„Die Piraten kennen sich am besten in der Mine aus - wir lassen sie uns von ihnen zeigen. Sie wissen nicht, dass wir Jedi sind oder von der Republik hierher geschickt wurden. Also gehen wir zu ihnen und geben uns als Vertreter einer Handelsgesellschaft aus, die ihnen die geförderten Erze abkaufen möchte. Wir lassen uns die Mine zeigen, um Proben zu nehmen und können uns zunächst unauffällig ein Bild darüber machen, wie viele Piraten vor Ort sind und wo sich die Talz befinden. Später können wir dann zuschlagen,“

schlug sie vor.

„Wie gut sind Eure Fähigkeiten, andere geistig zu beeinflussen, Meisterin Skyfly?“,

wandte sich sie an Briannas Mentorin,

„es wäre leichter, wenn sie überzeugt sind, dass wir keine Gefahr für sie darstellen.“

Etwas unvermutet stellte die Echani die Frage, was aus den Piraten werden sollte – Gefangene konnten sie nicht machen, aber Brianna klang danach, als ob ihr Gedanke nicht wohl wäre, die Piraten auf die ein oder andere Weise zu töten. Ihre Meisterin war ähnlich zerrissen, da es auf dasselbe hinauslief, ob man sie ohne Waffen und Ausrüstung dem lebensfeindlichen Klima überließ oder ihnen den „Gnadenstoß“ gab, was in Kadajjs Vorstellung irgendwie nach Hinrichtung und daher nicht besonders jedihaft klang. Nicht, dass es ihr etwas ausgemacht hätte, doch es überraschte sie, dies aus dem Mund der Jedi-Meisterin zu hören.

Sie glaubte, dass es so oder so zu einem Kampf kommen würde, doch selbst im Fall eines Sieges würde es wahrscheinlich Überlebende geben, die irgendwie entsorgt werden mussten. Eigentlich wäre es die Aufgabe der Republik, sich um die Gefangenen zu kümmern. Schließlich hatte diese Senatorin sie hierher geschickt, die sich im Klaren sein müsste, dass eine solche Aktion gewisse Konsequenzen wie Gefangene nach sich zog. Aber die saß ja bequem am anderen Ende der Galaxis und ließ andere sich die Finger dreckig machen. Der Gedanke machte die Rattataki zornig – auf die Republik und auf die Piraten, die sie davon abhielten, sich um Joseas Wohlergehen zu kümmern.

„Wir sollten erst darüber nachdenken, wenn es soweit ist. Vielleicht stellt sich die Frage später auch gar nicht mehr,“


sagte Kadajj gereizt – sie wollte diese verfluchte Mission hinter sich bringen, egal wie. Langsam aber sicher kam ihr Blut in Wallung, so dass ihr Infiltrationsvorschlag ihr nun gar nicht mehr zusagte und sie nicht übel Lust auf einen offenen Angriff hatte.

[Alzoc III - Am Hang des Berges, oberhalb der Mine] - Kadajj, Kestrel und Brianna

 
Alzoc III - Am Hang des Berges, oberhalb der Mine - Kadajj, Kestrel und Brianna

Brianna sah ihre Meisterin fragend an, die selbst noch nicht recht zu wissen schien, wie sie vorgehen sollten. Das Problem war tatsächlich, dass sie nicht die geringste Ahnung hatten, was sie in der Mine erwartete. Wahrscheinlich würden die Piraten, die die Talz für sich arbeiten ließen, soundso keine große Herausforderung für die drei kampferprobten Frauen darstellen, doch was diese mit den Sklaven machen würden, wenn sie angegriffen würden, war völlig unklar. Obwohl die Echani sich nicht vorstellen konnte, dass die Bande so organisiert war, dass sie Zugangscodes benötigen oder dass Karten existieren würden, gefiel ihr der Gedanke, einfach draufloszustürzen nicht unbedingt, da hatte Kestrel völlig recht. Unter dem Strich schlug sie vor, zu versuchen, sich unbemerkt einzuschleichen.

Kadajj brachte nach kurzem Nachdenken einen anderen Vorschlag, der die weißhaarige Padawan zunächst irritierte, der ihr jedoch zunehmend gefiel, als die Rattataki ihn näher erläuterte. Tatsache war, dass die Piraten kaum Grund hatten, paraoid zu sein, so wenig Gegenwehr wie die Talz zu leisten imstande waren und angesichts des Stellenwerts, den Alzoc III offenbar im Rest der Galaxis genoss. Beim Anflug war es ähnlich gewesen, niemand hatte auch nur Notiz von der Tardis genommen, und die Jedi-Schneeanzüge waren auch nicht auffälliger. Sie hätte sie nicht als Jedi-Modelle erkannt, warum sollten es dann die Piraten tun? Da war zwar noch die Sache mit den Talzfängern oder was sie gewesen waren, die Brianna getötet hatte, doch angesichts des Sturms, der kurz darauf über sie hereingebrochen war, würde sich wohl niemand allzu sehr über ihr Ausbleiben wundern.

Der Idee mangelte es nicht an Eleganz: die Piraten würden ihnen, wenn es klappte, alle benötigten Informationen frei Haus liefern und mithilfe des Geistestricks waren ihre Erfolgschancen bestimmt sehr gut. Im schlimmsten Fall wäre es wahrscheinlich immer noch kein Problem, die Piraten zu überrumpeln und den Trick bei den nächsten erneut zu versuchen. Brianna, die an diese Möglichkeit gar nicht gedacht hatte, staunte wieder einmal, wieviel Grips in dem kahlen Köpfchen der noch so jungen Frau steckte, lächelte und nickte anerkennend.

"Den Vorschlag finde ich sehr gut, den sollten wir so durchführen. Wie man einen Geistestrick bewerkstelligt, würde ich darüber hinaus ohnehin gerne einmal sehen."

Fand die Silberhaarige, die die Technik zwar schon von Gamorr her kannte und ihr vermutlich auf Korriban ausgesetzt war und vielleicht, überkam ihr ein böser Verdacht, auch nach ihrer Vergewaltigung durch ihren alten Meister.

Kestrel war, nachdem sie die genannten Optionen durchgegangen war, ebenfalls der Meinung, dass es besser wäre, die Piraten im Zweifelsfall zu töten. Es kam für die Echani ein wenig überraschend, dass ihre Meisterin dies so deutlich sagte, doch passte es zu dem, was sie ihr bereits nach der Vision vor dem Sturm ans Herz gelegt hatte. Als Kadajj leicht gereizt einwarf, dass sie erst darüber nachdenken sollten, wenn sich das Problem tatsächlich stellte, fuhr Brianna herum und sah sie betrübt an. Offenbar war das Nervenkostüm der Rattataki immer noch zum Zerreißen gespannt, nachdem sie bereits gedacht hatte, es ginge ihr inzwischen ein wenig besser. Zumindest nach außen hin hatte sie entspannter gewirkt - hoffentlich nahm sie sich noch ein wenig zusammen. Es war ja verständlich, dass sie ihrer Situation nicht die Ruhe selbst sein konnte, aber ihr ging es ja auch nicht gerade toll momentan.

"Immer mit der Ruhe, Kadajj."

Beschwichtigte die Echani sie.

"Wir werden keine weitere Zeit mit derartigen Debatten verschwenden. Mir ist klar, dass es müßig ist, jetzt darüber zu spekulieren und wir die Entscheidung im konkreten Einzelfall treffen müssen, aber mir ist eben nicht wohl bei dem Gedanken, die Piraten einfach alle niederzumetzeln. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, diese Typen zu töten."

Erklärte sie, wobei letzteres eben nicht so ganz der Wahrheit entsprach. Tatsächlich, wie sie auch Kestrel vor zwei oder drei Stunden erzählt hatte, hatte sie die beiden ersten Piraten getötet, ohne auch nur das geringste zu empfinden, und eben jene Tatsache war es, die ihr zu schaffen machte, ob sie nun eine Wahl hatte oder nicht.

"Wir haben unseren Plan; am besten, wir machen uns also auf den Weg und du, Kestrel, zeigst uns deinen Geistestrick."

Beendete sie kurzerhand die Diskussion.

Alzoc III - Am Hang des Berges, oberhalb der Mine - Kadajj, Kestrel und Brianna
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Rilanja und Sarid

Sarid nickte Brianna, Kadajj und Kestrel zum Abschied kurz zu und wünschte ihnen viel Glück und das übliche "Möge die Macht mit euch sein". Danach ging die Corellianerin weiter auf die Fragen ihrer Padawan ein, bevor sie sich dem diplomatischen Teil ihrer Mission widmete, den sie derzeit noch vor sich her schob. Rilanja wusste jedenfalls nicht, ob sie sie nun wegen ihrer Worte zuvor den Talz gegenüber gelobt hatte oder nicht, was Sarid zu einem Grinsen veranlasste.

Ich habe dich sowohl gelobt als auch milde getadelt, Rilanja. Einerseits leite ich diese Mission, von daher ist das an sich meine oder auch Kestels Aufgabe, da diese ja auch eine fertige Jedi-Ritterin ist. Dein Verhalten könnte man quasi vorlaut nennen. Andererseits hätte ich die Talz auch nicht viel anders gefragt als du, sprich du hast bewiesen, dass du gut mitdenkst und dir die richtigen Gedanken über diese Sache gemacht hast, daher mein Lob. Deshalb rate ich dir wenn dann mir vorher einen kurzen Blick zuzuwerfen, damit ich dir gegebenenfalls ein Zeichen geben kann, wenn ich lieber etwas Offizielles bzw. wie in dem Fall dermaßen Weiterreichendes gegenüber den Talz sagen möchte. Ok?

Formulierte die erfahrene Jedi diesmal um einiges deutlicher. Sarid war ihrer Padawan deswegen jedenfalls nicht böse, im Gegenteil. Sie betrachtete dies als positiv für Rilanja. Allerdings musste diese eben noch lernen, wann sie ihrer Meisterin besser das reden überließ, was der doch sehr redseeligen Falleen bestimmt von Zeit zu Zeit schwerfallen dürfte, das war der Corellianerin schon klar.

Aber Padawane gehen bei uns im Normalfall nicht allein auf Missionen. Dazu ist die Situation in der Galaxis viel zu unsicher und angespannt. Der Jedi-Orden hat bereits viel zu viele fertige Jedi auf Missionen oder bei Angriffen des Imperiums verloren als das jemand riskieren würde noch in Ausbildung befindliche Padawanen Aufträge allein zuzuweisen. Das ist auch eine rein pragmatische Entscheidung, Rilanja. Eine zugunsten der Sicherheit des Nachwuchses, nicht mehr aber auch nicht weniger. Oder würdest du dich schon gewachsen fühlen so eine Aufgabe allein zu erledigen? Falls du damit irgendwo auf Kadajjs und Briannas Suche nach mir auf Ando anspielst würde ich dies als ziemliche Ausnahme einordnen. Es ist Fakt, dass Ando ziemlich friedlich und neutral ist. Außerdem müsste die Echani rein vom Kenntnisstand her an sich schon Jedi-Ritterin sein. Nur aufgrund ihrer besonderen persönlichen Probleme ist sie noch immer in Ausbildung. Außerdem sind die Rattataki und sie sehr kampferfahren. Von daher kann man diese Ausnahme davon schon rechtfertigen. Die Regel ist dies aber keinesfalls. Ich würde auch niemals einen Padawan ohne Not allein auf einen feindlichen oder als gefährlich bekannten Planeten schicken. Dafür sind Padawane zu selten und zu wichtig. Padawane wie du sind schließlich die nächste Generation Jedi-Ritter. Je größer diese ist, desto besser für die Republik und das Wohl der Galaxis, Rilanja.

Sarid fiel auf, dass ihre Antwort mal wieder etwas zu breit ausgefallen war. Allerdings brauchte sie bei dem üblichen Redeschwall der Grünschuppigen in der Hinsicht keine Gewissensbisse zu haben, da die Falleen des öfteren zu ähnlich langen Antworten tendierte und damit im Gegensatz zu Kadajj auch durchaus damit umzugehen wusste. Zudem war beruhigend zu wissen, dass Rilanja mit ihrer Aufgabe völlig zufrieden war. In der Hinsicht war sie wesentlich angenehmer als die Rattataki oder auch die Echani, welchen diese doch vergleichsweise unspannende Aufgabe bestimmt zu langweilig gewesen wäre. Die drei Padawane waren vom Temperament und der Art her eben doch ziemlich verschieden und so mussten sie auch aufgrund ihres Vorwissens behandelt werden.

Das dachte ich mir schon, Rilanja. Außerdem denke ich nicht, dass du momentan schon eine so große Hilfe wärst für Kestrel bei der Befreiung der Talz in der Mine, wenn ich ehrlich bin. Zumindest nicht ohne meine Anwesenheit. Aber ich sollte jetzt langsam mal ein Gespräch mit örtlichen Piratenanführer führen. Es passt nicht zu den Jedi ohne eine Aufforderung an die Piraten auf diplomatischem Wege diese einfach so anzugreifen. Gewisse Regeln müssen in solchen Konflikten von uns immer eingehalten werden, auch wenn die Antwort ziemlich wahrscheinlich nein lautet. Wir Jedi sind der Republik Rechenschaft schuldig und deshalb auch an ihre Gesetze und Moralvorstellungen gebunden. Außerdem wurde uns dies auch so offiziell in dem Schreiben der geehrten Senatorin Peppi Moss, wie die Talz immer so schön formulieren, mitgeteilt und daran muss und werde ich mich auch halten. Das ist selbstverständlich.

Erklärte die Corellianerin ihrer Padawan. Somit bekam sie jedenfalls einige andere nützliche Dinge mit, wenn sie schon nicht auf dem ersten Kampfeinsatz der Jedi auf Alzoc III dabei war. Sarid kramte also eines der Piratenkomms aus der Tasche, die sie von den Talz in dem anderen Dorf erhalten hatte. In der Hoffnung, dass dieses ausreichend funktionierte wählte sie eine der dort gespeicherten Frequenzen. Allerdings waren anscheinend die Störungen in der Atmosphäre noch zu groß, denn sie bekam keine Verbindung. Aber sie musste Geduld haben, also ließ Sarid das Komm es weiterversuchen. Irgendwann musste es ja klappen, dass jemand darauf reagierte. Im Zweifel hatte sie zudem noch das andere Piratenkomm, das ebenfalls noch funktionieren müsste. In der Zwischenzeit beobachte Sarid ihre Padawan dabei wie sie sich beim Wiederaufbau der Talzsiedlung nützlich machte. Allerdings waren deren erste Versuche zu helfen ziemlich gründlich gescheitert und der Schnee verteilte sich wieder auf den Talzhütten.

Kopf hoch, Rilanja.

Rief sie ihrer Padawan zu als diese meinte, dass Schnee nur etwas für Fortgeschrittene wäre.

Stell dir einfach vor du würdest einen Machtkäfig um den Schnee herum bauen und ihn damit von den Hütten heben. Sprich erzeuge eine Art Levitationsblase darum und hebe den gesamten Inhalt mit der Macht. Ich weiß, das klingt nicht so einfach, aber im Grunde ist es dasselbe Prinzip. Du schaffst das schon.

Meinte sie grinsend in Richtung Rilanja. Wie sagte man so schön, man wächst mit der Herausforderung. Wenn also die Grünschuppige Schnee bewegen wollte, dann sollte sie sich ruhig daran versuchen. Denn wenn sie den Dreh mal raus hatte war sie bestimmt nicht langsamer als ein oder eine Talz beim händischen Schneeschaufeln. Währenddessen bekam die Corellianerin weiterhin die Meldung, dass sich das Piratenkomm redlich bemühte eine Verbindung aufzubauen, aber noch rührte sich keiner der Bad Wolves.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Rilanja und Sarid
 
Alzoc III - im tief verschneiten Taldzorf - diverse Talz, Sarid und Rilanja

Rilanja bewunderte ihr Meisterin mehr und mehr. Gleichzeitig zu loben und getadelt zu werden war etwas, was ihrer Erfahrung nach den wenigsten Drehbuchschreibern gelang, und noch weniger Schauspieler konnten so was dann auch überzeugend darstellen.
Sie nickte geflissentlich, als Sarid sie mit einer feinen meisterlichen Bestimmtheit bat beim nächsten Mal Rücksicht auf sie zu nehmen wenn sie es auf sich nahm für alle anwesenden Jedi zu sprechen. Immerhin hatte die Menschin Recht, und es war hauptsächlich das mit eingeflochtene Lob das Rilanja davon abhielt ihr Mundwerk wieder zu verteufeln und in Urlaub zu schicken.


Ich werde mir Mühe geben, ich meine, ich wollte nur helfen,

antwortete sie etwas unbeholfen. Während sie den weiteren Ausführungen ihrer Meisterin lauschte hatte sie zunächst das Gefühl das die ältere Frau die von der Falleen mental zu Felde geführten Filme wohl nicht kannte, aber das war nichts Neues. Allerdings kam dann doch rüber das sich das moderne Padawanbild von dem der Filme sehr stark unterschied. Im Moment war die Grüngeschuppte damit allerdings sehr einverstanden, immerhin war es ihr noch nicht mal gelungen einen Klumpen Schnee zu heben.
Wenn man sich die Leichtigkeit ansah mit der andere Jedi weitaus größere Dinge hoben... Nicht zuletzt die vielen Vergenz-Charaktere, die ganze Schiffe zum Absturz bringen konnten. Einer hatte sogar mal einen Mond aus der Bahn geworfen, allerdings hatte er dafür 80 Jahre lang in einer Einsiedlerhütte meditieren müssen und war dabei intravenös ernährt worden um seine Konzentration nicht zu stören. Seine letzten Worte sollen “Und er fällt doch” gewesen sein.
Diesen und andere weniger aufdringliche aber dennoch ablenkende Gedanken abschüttelnd widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Schnee. Scheinbar - oder vielleicht auch zum Glück - hatte sie eine nicht bewohnte Hütte ausgesucht, ansonsten hätte sie sicher schon ein Paar riesiger Pranken um die Mitte gepackt und zur Seite gehoben, damit sie nicht den ganzen Betrieb aufhielt.
Angetrieben von diesem wenig ermutigenden Gedanken schloss die Echsin wieder ihre Augen und konzentrierte sich. Einen Käfig bilden... einen Käfig... wie die Wilden aus der Korsaren-Pentalogie, die Prinzessin Kormir und ihre Marshellebarden in der Venusfestung gefangen gehalten und ihr... Ruhe. Konzentrier dich.
Vielleicht eine Art Greifer, so wie der schlachtschiffgroße Abraumdroide auf dem Planeten Rim, auf dessen Oberfläche Darth Shaddar die Schwestern (und weniger gut choreographierten Brüder) des Clans Groit’r-Deh bekämpfte. Manchmal konnte man wirklich meinen die meisten Jedi-Filme drehten sich mehr um die weiblichen Hauptdarsteller als um... Nun, ein Großteil dieser Filme hatte nicht mehr zu bieten als gute weibliche Hauptdarsteller, von daher... Wurde hier nicht nach Ruhe verlangt?
Rilanja atmete tief durch, schob die Filme zur Seite und versuchte sich zu konzentrieren. ein Käfig, eine Schaufel, ein Sack, eine riesige Hand... Nichts wirkte passend, nichts schien dem Mysterium der Macht gerecht zu werden. Aber musste sie das überhaupt? Im Gegensatz zu den Holonetforen und ihrer eigenen Phantasie war die Macht doch nichts, dem sie gefallen musste - oder konnte.
Nein, es war mysteriös, allgegenwärtig und einfach da. Warum sollte sie den Schnee dann nicht auch einfach heben?
Die Falleen konzentrierte sich auf Schnee, auf eine Menge Schnee, die sie sich vor ihrem geistigen Auge vorzustellen versuchte. Und dieser Schneebrocken schwebte in der Luft. Als sie vorsichtig ihre Augen öffnete sah sie zu ihrer eigenen Überraschung einen unförmigen Klumpen weiße Flocken vor sich schweben, fast so wie sie es sich vorgestellt hatte.
Als sich ein Lächeln auf ihrem vermümmelten Gesicht auszubreiten drohte versuchte sie die aufwallende Verunsicherung dadurch einzudämmen das sie sich den Brocken vorstellte, wie er zur Seite aus dem Weg glitt und zu Boden ging.
Scheinbar ging ihr Enthusiasmus dabei etwas mit ihr durch, und der Schnee segelte etwa zwanzig Meter weit zur Seite, versprengte einige Talk-Kinder und landete mit einem dumpfen Geräusch in einer Schneewehe.


Ich denke daran muss ich noch arbeiten,

kommentierte sie ihren Teilerfolg mit einem Grinsen in Richtung ihrer Meisterin. Die schien im Moment nichts zu tun zu haben und wartete auf eine Verbindung, und Rilanja wollte diese Gelegenheit nutzen bevor die anderen zurück kamen.

Sarid, darf ich dich mal was fragen? Also... was privates.

Zum Glück kannte die Menschin den Filmgeschmack der grünen Frau nicht so sehr im Detail, sonst würde sie jetzt wahrscheinlich die falschen Schlüsse ziehen. Andererseits konnte das durchaus auch so der Fall sein, und wie immer war die beste Variante dabei unbeirrt weiterzusprechen.

Wie geht es dir? Ich meine, du bist die ganze Zeit für andere da und hörst dir deren Probleme an und hilft jedem irgendwie, das kann doch auf Dauer nicht gesund sein. Also ich hab dich die ganze Zeit mit niemandem reden sehen der nicht selbst, also ich meine, Probleme gehabt hat bei denen er deine Hilfe gebraucht hätte. Also ich schließ mich da nicht aus, ich meine ich hab ja auch meine diversen... Verschrobenheiten, das weiß ich schon. Also falls du mal reden willst, irgendwie, von Fall... äh... Mensch zu Falleen und zurück, ich meine...

Sie untermalte ihren gegen Ende gestammelten Versuch ihre Hilfe in allen Lebenslagen anzubieten mit einem verlegenen Grinsen, das wahrscheinlich hinter ihrem Schal verschwand.


Alzoc III - im tief verschneiten Taldzorf - diverse Talz, Sarid und Rilanja
 
[Op] Sorry für Fehler, ich habs in Eile geschrieben und editiere nachher, falls nötig]

Alzoc III - Am Hang des Berges, oberhalb der Mine - Kadajj, Kestrel und Brianna

Die junge Ritterin dachte für einen Moment über den Vorschlag der blassen Jedi nach und nickte schließlich, während Brianna sich auch bereits dafür aussprach.


„Gute Idee. Somit hätten wir wirklich den besseren Einblick, als wenn wir nur durch das Versteckspielen eingeschränkt zu sehen bekommen, wie es in der Mine wirklich aussieht.“

Meinte Kestrel anerkennend zu Kadajj.


„Was den Geistestrick anbelangt, denke ich, dass es funktionieren könnte. Allerdings muss ich vorwarnen, dass dieser vorrangig bei geistesschwachen funktioniert. Aber ich denke, da wird sich schon einer unter den Piraten finden. ich muss es ja nicht gleich beim Chef versuchen.“

Meinte Kestrel grinsend. Sie hatte diese Technik schon lange nicht mehr angewandt, doch sie war optimistisch, dass sie trotz des Fehlens an Übung, es ihr keine Schwierigkeiten bereiten sollte.

„Aber Kadajj...nimm es mir nicht übel...aber bitte versuche dich bisschen zu zügeln. Wenn du da so gereizt auftrittst vor der Piraten, ohne, dass du in ihren Augen einen Grund für hättest, könntest du Aufmerksamkeit erregen und vor allem machen wir uns damit verdächtig, dass wir eben das verachten, was sie mit den Talz tun. Wir wollen ja neutral und unauffällig wirken. Ich verstehe deine Lage und deine Gefühle sind auch berechtigt, aber bitte versuche dich da bisschen zurückzunehmen, sonst sind stufen die uns vielleicht als verdächtig ein, ok?“

Damit hatten sie alles geklärt und Kestrel winkte den Beiden ihr zu folgen. Sie nahmen den direkten Weg zu der Mine, ohne dabei unauffällig zu wirken, was verdacht auslösen könnte. Sie wollten eben nur etwas kaufen. Schließlich erreichten sie den Eingang und zwei Piraten stellten sich ihnen in den Weg.


„Halt! Was wollen sie hier?“

„Wir wollten uns ihre Erze ansehen und eventuell eine große Landung davon kaufen. Wir haben gehört, sie verkaufen welche?“

„Ja...in der Tat. Haben sie denn einen Termin? Wir mögen keine unangemeldeten Kunden.“


Kestrel zog für einen Moment die Stirn kraus. Was für ein unhöflicher Verkäufer. Wenn sie zu jedem ihrer Kunden so waren, würden sie wohl bald pleite gehen, wenn da nicht die Seltenheit der Erze wäre und das war wohl genau der Grund, weshalb die sich solch ein Verhalten erlauben konnten.

„Wir haben einen Termin für heute Nachmittag, ja. Ich habe vor einem Monat hier angerufen und ihr Chef hat uns diesen Termin gegeben. Sie wissen also nichts davon?!“

Kestrel versuchte durch die Macht dem Mann weiß zu machen, dass dieser den termin nur vergessen hatte und sich dunkel daran erinnerte. Der Blick des Mannes wurde für einen Moment etwas trüb und antwortete etwas verzögert.

„Äh...ja dass stimmt. Ich erinnere mich wage... . Okay, kommen sie herein und setzen sie sich in den Vorraum. Es wird jemand kommen und euch die Mine zeigen. Wir haben eine sehr gute Qualität. Wollen sie in der Zeit des Wartens etwas trinken?“

Alzoc III - Mine - Kadajj, Kestrel und Brianna-Npcs
 
[Alzoc III - Am Hang des Berges, oberhalb der Mine]Kadajj, Kestrel und Brianna

Eigentlich hatte sie mit mehr Widerstand gegen ihren Plan sich als Handelsagenten einzuschleichen gerechnet, doch Brianna hielt die Ideefür gut und ihre Meisterin hatte ebenso keine Einwände, so dass Kadajj keinen Grund zur Unzufriedenheit hätte haben können. Doch die Frage der Echani nach dem Schicksal der Piraten, hatte bei ihr zu einigen Gedankengängen geführt, die sie schließlich gereizt hatte reagieren lassen und der herrische Ton der Silberhaarigen als diese darauf antwortete, hatte auch nicht gerade zu einer entspannten Atmosphäre verholfen.

Meisterin Skyflys Ansprache wirkte da schon ein wenig beruhigender auf Kadajjs angespannte Nerven und sie sah ein, dass sie sich zusammen nehmen musste. Immerhin war es ihr eigener Plan, den sie zum Scheitern bringen könnte, auch wenn ihr ein kleines Massaker zum Abreagieren viel attraktiver erschien.

Also sparte sie sich eine weitere Diskussion mit Brianna, und sie war auf die Demonstration eines Geistestricks gespannt. Diese bot sich gleich, nachdem sie im Lager der Piraten auf zwei Wächter am Eingang eines Containers trafen und von ihnen aufgehalten wurden. Die Jedi-Meisterin behauptete, einen Termin zu haben, worauf einer der Wächter aussah, als ob er kurz überlegen müsste.

Schließlich meinte er, dass er sich vage erinnern würde und führte sie in einen kahlen und dreckigen Containerraum, aber wenigstens war er geheizt und sie konnten sich setzen – es würde jemand kommen, der ihnen die Mine zeigen würde und fragte sie, ob sie etwas zu trinken wollten. Solche Manieren hätte Kadajj nun nicht bei diesen Piraten erwartet – entweder lag es an der Manipulation durch Meisterin Skyfly oder dieser Abschaum hatte so etwas wie Umgangsformen für Geschäftspartner entwickelt. Der Gedanke, dass es möglich war andere Lebewesen derart zu kontrollieren, fand die Rattataki faszinierend und erschreckend zugleich. Die Möglichkeiten, die sich dadurch ergaben, waren verlockend, doch andererseits hasste sie es, wie auch immer manipuliert zu werden.

Die Auswahl war ziemlich bescheiden – sie hatten die Auswahl zwischen Grog und heißer Brühe, so dass Kadajj sich zwangsläufig für Letzteres entschied. In ihrer Tasse schwappte eine dampfende, in undefinierbaren Farben schillernde Flüssigkeit, die allerdings für ihren Geschmack annehmbar schmeckte und angesichts der vielen Fettaugen auch wohl ziemlich nahrhaft war.

„Wie habt Ihr das gemacht, dass er sich an einen Termin erinnert? Eigentlich hätte er uns doch auch nach unseren Namen fragen müssen,“


flüsterte sie der Coruscanti zu – sie hatten sich überhaupt nicht abgesprochen, von welchem Konzern sie kamen und welche Namen sie benutzen wollten.

Ziemlich schnell kam der Wächter mit drei weiteren Piraten wieder, einem Wookiee, einem Farghul und einem weiteren Menschen. Der hochgewachsene Farghul sah aus, als ob er der Anführer der kleinen Gruppe war und blickte die drei unerwarteten Gäste teils misstrauisch, teils forschend an. Er hatte um seinen Thermo-Anzug bunte Tücher und allerlei Zierrat drapiert, der bei jeder Bewegung klirrte und klingelte. Doch ebenso beeindruckend war das Arsenal an Waffen, die er mit sich führte und machte nicht den Eindruck besonders geistesschwach zu sein.

„Maque, das sind die Kunden, die sich vor einem Monat angekündigt haben,“

deutete der Wächter auf die drei vermeintlichen Interessentinnen, worauf der Farghul ungehalten knurrte.

„In meinen Unterlagen kann ich diesen Termin nicht finden – wer sind Sie und wer hat Sie geschickt?,“


fragte Maque lauernd, während er mit dem Griff seines Vibroschwerts spielte. Der Wookiee und der andere Mensch hatten ihre Blaster gezogen.

Kadajj sprang auf. Sie wusste nicht, ob Meisterin Skyfly mental mit drei weiteren Personen gleichzeitig fertig würde, die wahrscheinlich nicht so leicht wie der Wächter zu manipulieren wären.

„Mein Name ist Tarin Parr – meine Kolleginnen und ich sind ohne Ankündigung geschickt worden, um zunächst sicher gehen, dass sich die Geschäfte mit ihnen auch wirklich lohnen und wir keine im Voraus manipulierten Proben bekommen…“,

sprach sie ernst und versuchte geschäftlich zu klingen – der fast zwei Meter große Farghul runzelte zwar die Stirn, aber unternahm nichts weiter, was nach einem Angriff aussah.

„Wer hat Sie denn geschickt, Ms. Parr? Und woher soll ich wissen, dass Sie kein doppeltes Spiel treiben?,“


forschte er weiter – seine Begleiter hielten immer noch ihre Waffen gezückt und Kadajj musste sich dringend etwas ausdenken, das auch für Piraten überzeugend klang.

„Der Name unseres Konzerns wird Ihnen nichts sagen – wir sind in der weiterverarbeitenden Mineral- und Stahlindustrie tätig und arbeiten als Zulieferer für KDY, Rothana Heavy Engineering, MandalMotors oder SlaynRoche. Wir sind speziell an der Zusammenarbeit mit freien Unternehmern interessiert – Sie wissen schon, weniger Bürokratie und Auflagen ermöglichen schnellere Produktion und somit größeren Profit.“


Die Rattataki machte eine kurze Pause, um ihre Worte wirken zu lassen. Natürlich waren diese Gesetzlosen ebenso an schnellen und lukrativen Geschäften interessiert, und am besten untermauerte sie ihre Glaubwürdigkeit dadurch, wenn die Piraten glaubten, dass der potenzielle Auftraggeber ebenso skrupellos wie sie selbst handelte. Deshalb hatte sie ihm nur Unternehmen genannt, die für das Imperium oder im Outer Rim tätig waren und man sie deshalb auch nicht mit Wohltätigkeitsvereinen verwechseln konnte.

„Ihr Misstrauen spricht nur für Ihre Voraussicht, Maque. Von daher können wir Ihnen das nicht übel nehmen, zumal wir auch ein gewisses Risiko eingehen, aber ein so kluger Mann wie Sie sollte auch die Vorteile einer solchen Zusammenarbeit erkennen,“

fügte Kadajj lächelnd hinzu. Da dieser Typ unbeschreiblich eitel war, fiel es ihr nicht schwer zu erkennen, dass er solche Schmeicheleien allzu gerne hörte.

[Alzoc III – vor der Mine - Container] Kadajj, Kestrel, Brianna, Maque und Piraten (NPCs)
 
Alzoc III - Am Hang des Berges, oberhalb der Mine - Kadajj, Kestrel und Brianna

Auch Kestrel stimmte dem Vorschlag zu, der durch Brianna an sich ohnehin schon abgesegnet war, doch es tat Kadajj sicherlich gut, Anerkennung von höherrangigen Jedi zu erhalten. Nicht, dass sie zusätzliches Selbstbewusstsein nötig hatte, doch dass sie wusste, dass sie ihre Qualitäten schätzten, schadete garantiert nicht.

Den Geistestrick hielt die Ritterin für machbar, warnte sie jedoch gleich vor, dass dieser eher was für Geistesschwache sei, was für die weißhaarige Frau nicht allzu attraktiv klang. Sie hätte die Technik stärker eingeschätzt - zwar wusste sie, dass es Echani möglich war, eine gewisse Immunität dagegen zu erlangen, wenn Körper und Geist durch jahrelanges Training perfektes Gleichgewicht erlangten, wenn das ki ungehindert floss, wie man so sagte. Doch von der Sorte würde es bei den Piraten doch wohl kaum welche geben. Brianna konnte nicht einmal von sich selbst behaupten, ihr Inneres sei im Gleichgewicht. Wenig läge ihr ferner als das, schon gar nicht im Moment. Sie fühlte, dass sie weitergehen, weiter mit der Mission, und alles tun musste, um sich beschäftigt, abgelenkt zu halten. Eine Ruhephase, und die Probleme würden richtig losgehen, letztendlich musste sie den Bad Wolves noch dankbar sein, dass sie hier waren. Auf dem friedlichen Naboo dagegen... sie fragte sich, ob Kadajj sich ähnlich fühlte, wenn sie meinte, dort nicht auf Dauer leben zu können.

Eben jene wurde spürbar entspannter, nachdem Kestrel ihr ins Gewissen redete, ihre kleine Kriegslist nicht zu gefährden. Dadurch endlich startklar, setzten sie sich in Bewegung, die kleine Coruscanti voraus, die beiden Padawane hinterher, bereit, eine Lehrstunde in Machttechniken zu erleben, auch wenn Brianna einen schwachen Moment lang insgeheim hoffte, die Wachen vor dem Eingang würden das Feuer eröffnen. Sie brauchte Bewegung nach den deprimierenden letzten paar Stunden. Doch nichts dergleichen geschah. Die kleinwüchsige Jedi erzählte den tumben Piraten die Story vom Narglatch, die sie bereitwillig glaubten. Die junge Echani spürte, dass sie ihnen genausogut hätte erzählen können, sie wären vom Amt für Lebensmittelkontrolle von Coruscant und hier, um ihre Vorräte von Nunaflügeln zu überprüfen, an Ort und Stelle und gebraten, verstand sich. Wichtiger noch, und sie würde es hassen, es zugeben zu müssen, sie spürte, wie ihre Mentorin nach dem Geist der beiden Piraten griff. Irgendwie hätte sie es vorgezogen, etwas mehr zu "leiden" und nach ihrer Vision temporär von der Macht abgeschniten zu sein als zugeben zu müssen, sich ihr näher zu fühlen als sonst und ihr Haupthindernis war, dass sie Angst vor der Berührung hatte. Zumindest, und das war ein beruhigender Gedanke, hatten ihr die erfahreneren Jedi ohnehin davon abgeraten, sie in ihrem Zustand zu benutzen.

Jedenfalls entwickelten die Piraten ungeahnte Fähigkeiten als Gastgeber, und versorgten sie mit allen Annehmlichkeiten, die man auf Alzoc III erwarten konnte, obwohl es bei den Talz trotz ihres technologischen Rückstands schöner war. Das Gebäude sah von innen aus wie von außen. Durabetonfertigteile, auf- und aneinander gestapelt wie die Bauklötze eines Kindes, obwohl behelfsmäßig mit Permabauschaum abgedichtet, konnte Brianna immer noch kalte Zugluft spüren, als sie Schneebrille und Kopfschutz abnahm. Der Raum, in den sie gebracht wurden, wurde von einem tragbaren Fusionsofen beheizt und diente den hiesigen Bad Wolves offenbar als Aufenthaltsraum. Der Boden war dreckig, es gab dreckige Bänke, die von dreckigen Piraten benutzt wurden, die aus einer dreckigen Mine kamen. Hätte sie nicht den Jedi-Schneeanzug über ihre schneeweißen Echani-Sachen, hätte sie es vorgezogen, zu stehen. Wie bereits Kadajj, die besonders schnell war, wenn es um derartige Dinge ging, entschied sie sich für die zwar einfache, aber überraschend wohlschmeckende Brühe, die auch die Piraten in der Kälte warm hielt.

Recht schnell erschien ein offenbar höhergesteller Pirat, eine ziemlich illustre Gestalt, und begleitet von zwei weiteren Wachen mit gezückten Blastern. Falls die Echani sich nicht täuschte, handelte es sich um einen Farghul, eine Spezies, die sie noch von Nar Shaddaa her kannte und die vom Wesen her recht gut in die gesetzlose Ecke passte. Er war reich und nach ihren Begriffen recht geschmacklos und vor allem im Kampf unpraktisch geschmückt, aber das musste dieser wohl auch nicht, dafür hatte er seine Leute. Bei diesem übernahm ihre Rattataki-Freundin das Reden, und hielt sich auch ohne Macht sehr gut. Im Gegensatz zu Kestrels ursprünglicher Aussage wären sie im Auftrag eines Zulieferbetriebs diverser großer Industrieunternehmen tätig und ungemeldet hier, um sich von der Qualität des Erzes zu überzeugen. Sie wollten es sich unverfälscht ansehen, was die Angelegenheit ziemlich gut erklärte und auch dem Piraten einleuchtete. Ein unangemeldeter Besuch kommt nie zu früh oder zu spät, dachte Brianna im stillen. Er kommt immer genau dann, wann er zu kommen beabsichtigt...

Kadajj beendete ihre Rede mit einer Schmeichelei, und wie es schien, hatte sie ihn bereits in der Tasche. Sie hatten wirklich so etwas wie eine Aufgabenteilung, die sich ganz gut ergänzte, fand die 24jährige. Sie war das Gehirn, der strategische Mastermind ihres Grüppchens, Kestrel hatte die Macht, war die Zauberin und Wegbereiterin, und sie, Brianna, war die Muskeln, die Kämpferin, mehr oder weniger. Wobei sie alle drei durchaus vielseitig waren und auch die jeweils anderen Rollen erfüllen konnten, so waren sie alle drei hervorragende Kämpferinnen, doch das war es, wie sie gerade von ihrer Gruppe dachte.

"Natürlich tue ich das. Genauso wie ich unter uns gesprochen gut verstehen kann, dass Sie sich direkt an uns wenden und nicht blindlings den Hutts vertrauen. Schleimige Wurmbande, alle miteinander!"
Es entstand eine kurze Pause, in der niemand etwas sagte, und Brianna spürte den Druck auf sie immer stärker werden, auch etwas zu sagen. Gleichzeitig befürchtete sie, die Arbeit ihrer beiden Freudinnen zu ruinieren, wenn sie den Mund aufmachte und dummes Zeug plapperte. Sie wusste nicht recht, was sie erzählen sollte, sie wollte die Talz sehen, wie sie lebten und arbeiten und wie sie untergebracht wurden, was vielleicht das Problem mit den Piraten lösen konnte und wollte sehen, ob es funktionierte, außerdem war jede Minute, die sie hier quasselten, eine Minute länger, in der die friedlichen Pelzwesen leiden mussten. Doch das würde zu schnell wirken, als ob sie mit der Tür ins Haus fiele, sie würde alles ruinieren, und die Rattataki würde ihr und ihrer Blödheit die Schuld geben... doch stand sie plötzlich in direktem Blickkontakt zu Maque.

"Mein Name ist Donna Saxon. Wir verstehen, dass Sie ein Mann der Tat sind und wir möchten daher werde Ihre Gastfreundschaft noch Ihre Zeit zu sehr strapazieren. Zeit ist ja schließlich Credits, nicht wahr?"

Sie zwinkerte ihm zu

"Daher würden wir jetzt wirklich gerne die Minen sehen - und das Erz."

Erfreulicherweise passierte nichts schlimmes infolge ihres Vorstoßes.

"Nun, deswegen sind Sie ja hier, nicht wahr? Wenn Sie mir bitte folgen würden..."

Erwiderte der Farghul und bedeutete ihnen mit einer Geste, mitzukommen. Die drei Piraten vornedran, zwei weitere hinter ihnen, kam Brianna sich beinahe wie eine Gefangene vor, doch glücklicherweise war es noch nicht so weit. Sie verließen das provisorische Gebäude und wurden in einen Stollen gebracht, wo sie in einem kompakten Repulsorskiff Platz nahmen, welches sie schnell tief in den Berg hineinbrachte.

Es war stickig und düster dort unten. Die ganze Fahrt über sahen sie keine Seele, erst nach ihrer Ankunft sahen sie zahlreiche Talz und einige wenige weitere Piratenwachen. Zudem standen diverse andere beladene Lastskiffs herum. Brianna war einen Blick in eines, und nachdem sie sich überzeugt hatte, dass es sich wirklich um Erz und nicht um Abraum handelte, griff sie sich einen Klumpen. Sie hatte gelesen, dass es auf dem Planeten eine Vielzahl wertvoller Erze gab, und obwohl sie glaubte, dass es jenes sein konnte, aus dem man Durastahl herstellte, schwieg sie lieber dazu, um ihren Auftritt nicht zu vermasseln.

"Sie haben sicher nichts dagegen, wenn wir einige... Proben mitnehmen, um sie zu untersuchen."

Es war eine Feststellung, keine Frage.

"Wir würden gerne sehen, wie sie das Erz abbauen. Wie ich hörte, haben Sie einen kostengünstigen Weg gefunden, diese einheimischen wandelnden Bettvorleger zur Arbeit heranzuziehen."

Es tat ihr wirklich leid, so zu reden, doch sie mussten in der von Kadajj vorgegebenen Rolle bleiben, Repräsentantinnen eines Unternehmens, dem Ausbeutung und Sklaverei egal war, solange der Preis stimmte.

"Das stimmt. Da Maschinen und Droiden unter den rauen Bedingungen hier nicht lange durchhalten, mussten die Hutten auf die gute alte Sklaverei zurückgreifen, an dieser Stelle kamen wir ins Spiel. Taugen aber nicht viel als Sklaven, die Talz. Sind zwar stark, aber dumm und nicht sehr belastbar."
Erwiderte Maque

"Tss tss, Sklaverei, was für ein böses Wort. Ich bevorzuge erwerbsmäßig ehrenamtliche Mitarbeiter."

Meinte die Echani gespielt ironisch, während sie langsam wütend auf den Kerl wurde und ihre Magensäure vermutlich zu schäumen begann. Bald bekamen sie die Talzarbeiter aus der Nähe zu sehen, armselige, verwahrloste Kreaturen mit dreckigem Fell, teilweise schon kahl und glanzlosen Augen. Sie konnte die ganze Bandbreite an Emotionen von Hoffnungslosigkeit bis wütendem Hass und auch Wahnsinn spüren. Diejenigen, die kurz von ihrer Arbeit abließen, um die Neuankömmlinge gleichgültig bis verärgert ansahen, bekamen schnell die Elektropiken ihrer Aufseher zu spüren, so dass sie schnell fortfuhren, dem Boden unter dem Einsatz primitivster Fusionsschneider und Repulsorhämmer sein Erz abzutrotzen.

"So gesehen müssten wir die Hutten ja durchaus noch im Preis drücken können."

Bemerkte sie ihren "Kolleginnen" gegenüber und wünschte sich sehnlich, die Farce zu beenden. Maque und all die dreckigen Piraten, die unschuldige Talz misshandelten, kotzten sie so langsam an. Farghul waren doch angeblich stark und schnell, oder? Das hätte sie nur zu gern getestet. Sie fürchtete sie ungefähr so sehr wie Wookies, also gar nicht. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren sie nur eine weitere Spezies, die ob ihrer vermeintlichen physischen Fähigkeiten glaubte, auf Köpfchen und Technik im Kampf verzichten zu können. Nur weil sie den typischen menschlichen Tagedieb auseinander nehmen konnten, glaubten sie, so etwas wie Kampfkunst nicht nötig zu haben, nun, bis sie auf vermeintliche Menschinnen mit weißen Haaren und blasser Haut trafen, oder sonst wen, der sich wirklich aufs Kämpfen verstand. Sie versuchte sich vorzustellen, wie Kadajj sich gegen das Pelzknäuel schlagen würde. Doch leider war es noch nicht soweit, sie war noch nicht fertig.

"Ist das alles, was nötig ist, um diese, wie nennt ihr sie - Talz? - zur Arbeit anzutrieben? Gibt es da nicht öfters Probleme - oder sind die wirklich so blöd?"

Fragte sie, während sie sich insgeheim vorstellte, wie sie den Kerl mit seinem eigenen Schwanz fesselte und irgendwo aufhängte.

Alzoc III - In der Mine - Maque und div. Piraten (NPCs), Kadajj, Kestrel und Brianna
 
Alzoc III - Mine - Kadajj, Kestrel und Brianna-Npcs

Es lief alles besser als geplant. Jedenfalls noch, denn die Ritterin wagte kaum daran zu denken, dass es bisher eigentlich ganz einfach verlief. Bei der Frage, ob sie was trinken wollte, lehnte Kestrel dankend ab, denn die Brühe bei Kadajj und Brianna, sah für ihren Geschmack nicht so einladend aus.
Nachdem der Pirat seine Kollegen holte, damit jene ihnen die Mine zeigten, beugte Kestrel sich unauffällig zu Kadajj und flüsterte ihr ebenfalls ins Ohr.


„Ich habe ihm eine Erinnerung gegeben, dass sein Chef ihm mal bezüglich eines Termins von drei Leuten erzählt hat. Ich habe es mit Absicht einfach gehalten, damit er nicht nach Namen fragen brauchte und wir Platz für weitere Lügen haben. Ich habe seinen Geist nur leicht berührt. Ich glaube aber nicht, dass diese Technik uns groß weiterhilft. So geistesschwach sind die Leute hier leider nicht, da sie ziemlich von sich selbst überzeugt sind.“


Meinte Kestrel und kurze Zeit später kamen auch schon drei weitere Personen, darunter ein auffälliger Farghul, welcher wohl der Anführer der Gruppe zu sein schien und sein Misstrauen gegenüber ihnen sofort kund tat. Es war gut, dass Kadajj so wortgewandt war, denn Kestrel fehlte gerade in solchen Situationen das Talent dazu. An der Fantasie mangelte es bei der blassen Kadajj auch nicht. Sie änderte zwar ihre Story, doch es passte ganz gut und die Ritterin war überrascht wie sie sich so schnell die Konzerne ausdachte, für die sie arbeiteten. Die 21-jährige versuchte sich jene gut zu merken, denn wer weiß, wann man sie demnächst nochmal dazu fragte.

„Ich bin Evolet D’leh , angenehm sie kennenzulernen.“

Meinte die Ritterin und versuchte locker und weniger angespannt zu wirken, was ihr jedoch ziemlich gut gelang. Bisher lief es relativ reibungslos, war zu hoffen, dass es so blieb und von Kadajjs Schlagfertikeit konnte sie sich wirklich einige Schreiben abschneiden. Anerkennend nickte sie ihr zu, als sie keiner beobachtete und folgte den Piraten in die Mine. Es roch unangenehm stickig hier unten und das Licht war ziemlich trüb. Nach einiger Zeit sahen sie die ersten Talz, welche völlig fertig aussahen, darunter auch junge Männer, die kaum solche waren. Mit Energiepiken wurden sie zurechtgewiesen und sogar teils aus Belustigung der Piraten gequält. Die meisten von ihnen trugen Fußketten an einem Fuß, welcher irgendwo fest gemacht wurde oder manche trugen sogar dicke Halsketten, je nach dem was sie wohl gerade da hatten. Die Fesseln waren wohl ursprünglich für Wookies gedacht, doch den Talz passten sie ebenfalls und Kestrel versuchte sich ihr erschüttertes Gesicht nicht anmerken zu lassen . Die Mine zog sich tief in den Berg, so dass Kestrel kaum einen Überblick hatte, wie viele Talz hier überhaupt gefangen waren. Sie verspürte den Drang sie sofort zu befreien, was natürlich so ungeplant kaum möglich und töricht wäre. Kestrel überließ vorrangig Kadajj und Brianna das Reden, während sie sich unauffällig umsah und mit der Macht die Umgebung abtastete. Sie suchte nach Hinweisen für Gefahr oder günstigen Fluchtmöglichkeiten oder anderen nützlichen Dingen, wie einer Karte, doch was sie schnell entdeckte, waren überall versteckte Kameras, was natürlich eine Flucht erschwerte.

„Passt auf, wie ihr euch bewegt und was ihr sagt. Hier sind überall Kameras und wir wissen nicht wer diese bewacht. Fühlt euch also niemals unbeobachtet. Sie sind in den merkwürdigen Pflanzen versteckt, die anscheinend künstlich sind, sowie oben in den Ecken im Gestein.“

Sandte Kestrel ihnen per Macht und sah sich weiter um. Gab es hier denn wirklich keine Karte...einen Lageplan oder ähnliches? Doch... . Die Ritterin entdeckte weiter hinten einen Piraten, welcher sich in einer kleinen Nische um die Unterlagen kümmerte und entdeckte dabei das Datapad, was offen auf dem Tisch lag. Mit der Macht lenkte sie den Mann ab, so dass dieser ein merkwürdiges Geräusch hinter sich vernahm und sich umdrehte, während Kestrel sich in der Zeit mit der Macht das Gerät schnappte und es aus der c.a.7 Meter Entfernung zu sich schweben ließ, jedoch so schnell, dass es kein Auge so schnell hätte sehen können. Die Sache mit den Kameras war sicherlich etwas anderes, aber sie hoffte einfach, dass man es auch dort nicht sah und niemand auf die Idee kam, das Ganze nochmal langsam abzuspielen. Kestrel tat so, als säße ihr Gürtel nicht richtig und ließ das Datapad in einer der Taschen ihres Anzuges verschwinden. Noch konnte sie sich nicht erlauben einen Blick auf das Gerät zu werfen, auch wenn es sie brennend interessieren würde. Sie hoffte nur, dass sie nicht all zu enttäuscht darüber sein würde, wenn sie es nachher in Sicherheit, außerhalb der Mine, sich ansehen würde. Aber irgendetwas nützliches wäre sicherlich darauf gespeichert. Zumindest schien der Pirat sein Gerät noch nicht zu vermissen, so sehr war er beschäftigt. Immerhin. Auch die Piraten, mit denen Kadajj und Brianna redeten, schienen nichts gemerkt zu haben.

„Sind das eigentlich alle Talz?...Ich meine, ich kann mir kaum vorstellen, dass so wenige so effektive Arbeit verrichten.“

Fragte Kestrel, während Brianna kurz zuvor die Frage gestellt hatte, ob es mit den Talz nicht auch ab und zu Probleme gab. Maque sah sie ein wenig misstrauisch an. Vielleicht lag es daran, dass sie sich fast mehr für die Talz, als für das Erz interessierten, bzw. nur, wie die Talz es abbauten.

„Es gibt ab und zu Probleme, doch sie werden schnell behoben. Größere Probleme werden aus dem Weg geschafft, denn die Talz sind leicht zu ersetzen. Und natürlich haben wir mehr, als ihr hier seht. Die Mine ist groß und die Zellen sind voll. Es geht noch viel weiter nach unten, darum haben wir ja auch jede menge Erze, aber scheinbar interessieren euch die Talz mehr als das Erz selbst. Wollt ihr vielleicht doch lieber die Sklaven kaufen oder...ist der Preis unserer Erze so unwichtig für euch, da eure Geldbeutel so...voll sind?“

Fragte er und sein misstrauischer Unterton war nicht zu überhören und dass er es mit dem Verkauf der Sklaven nicht ernst meinte, war ebenfalls nicht zu überhören.... .


Alzoc III - Mine - Kadajj, Kestrel und Brianna-Npcs
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Rilanja und Sarid

Es war offensichtlich, dass sich die Falleen Mühe gab mit dem Schnee. Nach und nach klappte es auch, dass sie kleinere Schneeklumpen mit der Macht zu fassen bekam und diese zur Seite schleuderte. An sich wäre Sarid ja zu beschäftigt gewesen sie zu beobachten - wenn sich denn nun endlich einer der Piraten melden würde. Aber die Störungen durch den Schneesturm hielten offenbar länger an als gedacht, obwohl sich der Himmel hier bereits merklich aufgeklart hatte. Es war nach Alzoc III Verhältnissen auch bereits wärmer geworden, gefühlt von minus 30 auf minus 25 Grad oder so ähnlich. Aber Sarid war schon froh wieder ein paar Fetzen türkisfarbenen Himmels und ein paar blasse Sonnenstrahlen sehen konnte. Auch um sie herum herrschte reges Treiben. Die Talz gruben mit bloßen Händen oder irgendwelchen aus Schneebantharippen zusammengebundenen Schaufeln wie die Corellianerin vermutete und schafften ihn bei Seite. Das waren schon recht einfache Mittel, aber dennoch kamen sie nach und nach voran. Wie die Jedi-Advisorin sehen konnte kümmerten sich die Talz erst um die bewohnten Häuser, von denen sie eines nach dem anderen ausgruben und reparierten. So chaotisch die Pelzwesen bei dem Schneesturm auch gewirkt hatten, diese Situation war ihnen offenbar sehr vertraut, denn sie machten alle den Eindruck als wussten sie, was sie taten - selbst die Talzkinder. Aber auf einer Eis- und Schneewelt war dies auch kein Wunder.

Während Sarid mehr oder weniger abwartete bis sich jemand der Piraten meldete hatte sie Zeit zu solchen Betrachtungen und Überlegungen. Es tat gut zu wissen, dass die Talz nicht ganz so hilflos waren wie sie in manchen Situationen zu sein schienen. Allerdings rauschte doch irgendwann plötzlich ihr Komm und eine verzerrte, raue Stimme meldete sich, die männlich klang.


Brandor hier, wo steckst du? Wird Zeit, dass du dich mal wieder meldest. Du hättest schon vor drei Tagen zurückkehren sollen mit frischen Talz.

Schimpfte die Stimme sofort ehe Sarid die Chance hatte einen Ton zu sagen. Wunderbar, dachte sie sarkastisch und atmete dann tief durch. Ruhig und höflich bleiben und die Piraten darauf hinweisen, dass sie den Planeten zu räumen und alle Talz freizulassen hatten. Die Erfolgschancen waren jedoch minimal, aber sie musste es dennoch versuchen. Sie räusperte sich und antwortete dann mit fester Stimme.

Ich weiß nicht von wem Sie sprechen und ich habe auch keine Informationen über seinen Verbleib. Hier spricht Sarid Horn, eine Jedi im Auftrag der Neuen Republik. Sie und der Rest der Bad Wolves haben Alzoc III innerhalb einer Woche zu verlassen und den Planeten wieder den Talz zu überlassen. Sollten Sie sich nicht an dieses Ultimatum halten werden die Jedi geeignete Maßnahmen ergreifen und...

Weiter kam die Corellianerin nicht, denn der Mann wie sie annahm glaubte ihr nicht im Mindesten und lachte sie lauthals aus. Er machte sich nicht einmal die Mühe ihr zu drohen oder sonst wie zu beschimpfen.

Ja, und ich bin Imperator Allegious. Hast du zuviel gesoffen oder was, Morgahn?

Auch einige weitere Versuche der Jedi-Advisorin ihn von der Echtheit ihrer Person und der Ernsthaftigkeit des Ultimatums zu überzeugen scheiterten kläglich. Allerdings konnte sie ihm irgendwo keine Vorwürfe dafür machen. Für ihm musste das wie ein schlechter Scherz klingen. Aber dies war so oder so bitterer Ernst, das würde der Typ schon bald erkennen, dafür wollte Sarid noch sorgen. Also gab es jedenfalls auch keinen Grund Kestrel, Brianna und Kadajj zurückzubeordern. Alles konnte weiterlaufen wie beabsichtigt. Sarid war nicht wirklich froh darüber, da eine diplomatische Lösung sicherlich einfacher und weniger blutig gewesen wäre. Aber im Grunde hatte sie nichts anderes erwartet. Freiwillig würden die Piraten den Planeten, auf dem sie sich eine goldene Nase verdienten nicht räumen. Dafür waren andere Überzeugungsmethoden nötig. Grimmig schaltete sie das Komm schließlich ab und steckte es zurück in einer ihrer Taschen. Vielleicht konnte sie das Ding ja später noch einmal mal brauchen. Irgendwann kommentierte Rilanja einen Teilerfolg ihrer Bemühungen. Sarid hatte zwar nicht wirklich mitbekommen was sie genau gemacht hatte - oder hatte machen wollen. Aber das war im Grunde nicht so wichtig. Das war alles eine Frage der Übung.

Das wird schon noch, Rilanja. Übe einfach weiter, dann gelingt dir das mit der Zeit immer besser. Aber die Piraten, die ich nun endlich erreicht habe glaubten mir kein Wort. Für die muss das anscheinend wie ein schlechter Scherz geklungen haben.

Missmutig schüttelte die dunkelblonde Corellianerin den Kopf unter ihrer Kapuze.

Wir werden ihnen auf die harte Zeit zeigen müssen, dass wir es damit ernst meinen. Vielleicht gibt es ja zu einem späteren Zeitpunkt nochmal eine Gelegenheit mit ihnen darüber zu verhandeln.

Überlegte Sarid laut. Als sie einen Moment zögerte nutzte Rilanja die Gelegenheit, um sie etwas zu fragen.

Nur zu.

Meinte Sarid wie selbstverständlich. Nachdem die Piraten ihre Versuche zu Verhandlungen rundweg abgewiesen hatten konnte sie genauso den Talz bei der Reparatur ihres Dorfes helfen und nebenbei mit ihrer Padawan reden. Allerdings überraschte deren Frage sie etwas. Sarid hatte gar nicht erwartet, dass die Falleen so aufmerksam war, so dass sie lächeln musste.

Das ist lieb von dir, Rilanja. Aber ich muss sagen, das macht mir nichts aus. Ich meine, das ist irgendwo Gewohnheit. Ich war schon lange Jahre immer Ansprechpartnerin für andere Jedi bei Probleme wie solchen von Kadajj, Kestrel und Brianna. Irgendwie fühlt sich das für mich sehr vertraut an, wie in alten Zeiten sozusagen.

Sie zuckte kurz mit den Schultern und überlegte dann wie sie das der Falleen besser erklären konnte.

Weißt du, mit der Zeit gewöhnt man sich an seine Aufgaben, so wie ich auch in die Rolle einer Jedi-Rätin gewachsen bin. Das passiert nicht über Nacht, aber über die Jahre hinweg. Ehrlich gesagt helfe ich anderen Jedi gerne, denn je konzentrierter diese sich ihren Aufgaben widmen können, desto länger leben sie. Außerdem gibt mir das Kümmern um die Probleme anderer wieder so richtig das Gefühl zurück zu sein bei den Jedi nach meiner Auszeit. Ich meine ich habe einige Lehren aus dem Fall Coruscants und Corellias gezogen. Mir wurde zudem auch schmerzlich vor Augen geführt, dass es Situationen gibt, in denen man trotz aller Macht, die man besitzt nur noch den Rückzug antreten kann, einen teuer erkauften Rückzug. Situationen, in denen man den eigenen Stolz und manchmal auch Selbstgefälligkeit überwinden und sich an eine neue Situation anpassen muss. Es war nicht leicht für mich damals auf Ossus und danach auf Ando mehr oder weniger zu stranden. Gefühlt war alles um mich, wofür ich solange gekämpft hatte fast zerbrochen. Wen nimmt so etwas nicht mit? Ich brauchte den Abstand zu den Ereignissen, um mir darüber klar zu werden und mein inneres Gleichgewicht wieder zu finden, Rilanja. Aber da ich das mittlerweile geschafft und aus meinen Fehlern gelernt habe kann ich auch wieder eine Jedi sein mit und das guten Gewissens tun was ich vorher auch getan habe.

Das war ein ziemlich offenes Geständnis gegenüber ihrer Padawan, aber Sarid hatte das Gefühl, dass Rilanjas Frage auch eine offene und ehrliche Antwort verdient hatte. Außerdem war es gut zu wissen, dass die Grünschuppige so einfühlsam und aufmerksam sein konnte.

Ich weiß nicht, ob du damit wirklich viel anfangen kannst oder wie das für dich klingt, Rilanja. Es tut mir trotzdem gut, dass du nachgefragt hast. Aber ehrlich, ich habe damit kein Problem, es fühlt sich eher vertraut an wie ein Stück Heimat, dass du immer mit dir trägst. Das Gefühl der Anerkennung, des Gebrauchtwerdens, so weiß ich, wofür ich das alles tue, dass ich etwas ändern kann, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann diese Galaxis ein kleines Stück besser zu machen.

Meinte Sarid voller Überzeugung. In der Hinsicht war sie auch keinen Deut anders als alle anderen Wesen in der Galaxis. Jeder brauchte Anerkennung und das Wissen, dass er oder sie gebraucht wurde, gerade in schwierigen Zeiten.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Rilanja und Sarid
 

[Alzoc III – vor der Mine - Container] Kadajj, Kestrel, Brianna, Maque und Piraten (NPCs)

Der Farghul ließ sich von Kadajjs Worten prompt einwickeln und fühlte sich geschmeichelt, dass sie sich direkt an die Bad Wolves und nicht an die Hutts gewandt hatten. Piraten und Verbrecher dieser untersten Sorte waren doch alle gleich – solche hatte es zuhauf in den Söldnerheeren auf Rattatak gegeben – sie waren in großen Mengen leicht zu bekommen, weil sie sich die schnellen Creds für ein bisschen Krieg spielen erhofften, doch für die Rattataki-Clans waren sie kaum mehr als Kanonenfutter.
Dabei fiel ihr ein, dass man das ganze Pack einfach in einem großen Frachter nach Rattatak schicken könnte – damit würde sich das Problem der Entsorgung ganz von alleine lösen.

Derweil hatte Brianna das Wort ergriffen und sie drängte darauf, die Minen und das Erz zu sehen, was Kadajj nur Recht war. In einem Repulsorskiff wurden sie schließlich unter Tage gebracht, wo sie bald die versklavten Talz zu sehen bekamen. Ihr Anblick war traurig und erbärmlich, und zu allem Überfluss wurden die Jedi Augenzeugen, wie die Zwangsarbeiter zusätzlich völlig unnötig gequält wurden. Kadajj konnte immer noch nicht begreifen, wie diese kraftvollen Wesen sich so demütigen ließen – die Talz konnten es locker mit Wookiees aufnehmen, wenn sie es nur wollten. Sowohl die resignierte Ergebenheit der Talz in ihr elendes Schicksal als auch die Skrupellosigkeit der Piraten ließen die Rattataki wieder zornig werden. In der Mine war es düster und stickig, es stank nach den Ausdünstungen von kranken, erschöpften Talz und ungewaschenen Piraten; eine Atmosphäre, die stark an Kadajjs Beherrschung zehrte.

Während der Fahrt verwickelten Brianna und ihre Meisterin Maque in ein Gespräch, das teils in die Haltungsbedingungen der Talz überging, so dass der Farghul sie fragte, ob sie denn eher daran interessiert wären, Sklaven anstelle von Erzen zu kaufen. Obwohl er die Frage nicht ernst meinte, klang er misstrauisch. Das war keine gute Ausgangssituation, zumal Meisterin Skyfly sie und Brianna über die Macht auf versteckte Kameras aufmerksam gemacht hatte. Außerdem hatte Kadajj mitbekommen, dass die dunkelhaarige Jedi-Meisterin sich mit einer sehr schnellen Levitation ein Datapad beschafft, das unbeobachtet in einer Nische gelegen hatte und nun versuchte, es unauffällig in ihrer Tasche verschwinden zu lassen.

„Wenn Ihnen unsere Fragen nicht passen, gibt es noch genug andere Welten, auf denen wir finden was wir suchen, und im übrigen ist dieses Erz hier schlechte Qualität,“


fuhr sie Maque an – sie war wirklich gereizt und nahm Brianna das Stück Erz aus der Hand. Der Farghul starrte sie mit gefletschten Zähnen an, doch alles, was er erreichte, war dass Kadajj ihrerseits die Zähne zeigte, über denen sie ihr Durastahlgebiss trug und den Klumpen nachlässig zu Boden warf, wo er in tausende kleine Stücke zerplatzte, weil sie ihren Wurf mit einem Machtstoß verstärkt hatte.

Ungläubig starrten der Pirat und seine Kumpane auf die Trümmer.

„Das kann nicht sein. Ich habe noch gestern vor dem Abbau Proben nehmen lassen – diese Ader war nicht taub. Sie haben dieses Stück manipuliert, Ms. Parr,


fauchte er sie mit böse funkelnden Augen an, doch Kadajj lachte nur, als einer der Menschen aus dem Skiff sprang, um die Überreste zu untersuchen.

„Maque, die Trümmer sind sauber…“,

teilte er dem Farghul mit, so dass sie zufrieden die Arme verschränkte und dem Piraten ins Gesicht grinste.

„Sie haben wirklich eine blühende Fantasie und absolut kein Talent dafür, wie man mit potenziellen Geschäftspartnern umgeht. Bestimmt haben Sie so schon eine Menge Kunden vergrault,“

ätzte Kadajj ihn an, worauf Maque etwas Unverständliches zischte, aber noch relativ beherrscht blieb.

„Darüber hinaus können Sie sich glücklich schätzen, dass Ihnen dieses…Missgeschick noch vor Abschluss eines Kontraktes mit uns widerfahren ist – Sie wissen doch, was Konventionalstrafen sind?“


Die Ohren des Farghuls zuckten nervös, er hatte seine Hände in die Sitzpolster des Skiffs gekrallt, aber er sah nicht danach aus, als ob er darauf eine Antwort wüsste. Kadajj erhob sich von ihrem Sitz und lehnte sich zu dem Piraten vor.

„Wir haben einen Ruf zu verlieren, verstehen Sie? Wir haben einflussreiche und renommierte Kunden, wie ich Ihnen schon gesagt habe, und diese sind wenig nachsichtig, wenn sie mangelhafte Ware bekommen. Gerade Kuat Drive Yards und MandalMotors sind nicht gerade sehr zimperlich in der Wahl ihrer Methoden, um ihr Missfallen auszudrücken, “

erklärte sie ihm so ruhig sie konnte, tat aber sonst wenig, um ihren aufgebrachten Gemütszustand zu verbergen. Der menschliche Begleiter des Farghul nahm seinen Boss zur Seite und versuchte ihm unauffällig etwas zuzuflüstern, doch nicht leise genug.

„Ich hab dir ja gesagt, dass wir keine Geschäfte mit Mandos oder den ganz großen imperialen Konzernen machen sollten. Hör dir das Bleichgesicht an, die redet, als ob sie selbst eine von den Blechbüchsen wär. Und die anderen beiden Schlampen sind bestimmt zwei Agentinnen von diesen imperialen Handelskommissionen, die unabhängige Unternehmer wie wir unter ihre Aufsicht zwingen wollen,“

redete der verwildert wirkende Mann auf ihn ein. Maque zweifelte wohl noch, weshalb er den Mann kommentarlos weiterreden ließ, welcher nervös mit seiner rechten Hand herumfuchtelte.

„Vergiss das Geschäft und wir kassieren diese Vögelchen ein, amüsieren uns ein wenig mit ihnen und verkaufen sie nach Tatooine oder Nar Shaddaa oder wo auch immer. Hm, was meinst du – ich nehm die dunkelhaarige, du die mit den silbernen…“

Doch bevor er seine Pläne weiter ausführen konnte, hatte Kadajj ihren Blaster gezogen und dem Widerling in die Hand geschossen. Er glotzte mit einem unglaublich bescheuerten Ausdruck in den geweiteten Augen den dampfenden Stumpf an, der einmal seine Hand gewesen war.

„Und was ist mit mir, cyar’ika?

fragte sie ihn eiskalt, obwohl sie ihn am liebsten in Stücke gerissen hätte.

„Ihre Geschäftsmethoden gefallen mir überhaupt nicht,“

wandte sie sich wieder an den Farghul, dessen Selbstsicherheit sich wie die Hand seines Kumpans zu einem Häuflein Asche verwandelt hatte.
Kadajj zog den zweiten Blaster, den sie sich zum Glück noch in letzter Minute eingesteckt hatte und feuerte auf ein Lastskiff, das in der Nähe stand und umgehend zu Boden krachte. Erschrocken sprangen die umstehenden Piraten und Talz zur Seite, wodurch die Arbeiten zum Stillstand kamen.

Donna, Evolet, es bleibt uns wohl keine andere Wahl, als diesem Abschaum zu zeigen, was wir von so einem Geschäftsgebaren halten,“

forderte sie Brianna und Meisterin Skyfly auf, worauf sie das nächste Lastenfahrzeug zerstörte und aus dem Repulsorskiff springen wollte. Dabei spürte sie, wie sich etwas um ihre Beine wickelte, was sie aus dem Gleichgewicht brachte und sie bäuchlings auf das Heck des Skiffs prallen ließ. Kadajj hatte sich nicht besonders wehgetan, doch der Schock hätte nicht größer sein können. Farghul hatten Greifschwänze, und Maque hatte seinen dazu benutzt, die schwangere Rattataki zu Fall zu bringen.

„Nicht so hastig, Bleichgesicht, um dich kümmer…“

wollte der Mann höhnen, dem sie die Hand abgeschossen hatte, doch zu mehr kam er nicht. Obwohl ihre Füße immer noch gefangen waren, sprang Kadajj mit einem fürchterlichen Fluch auf Rattataki auf ihn zu und verbiss sich in seinen Hals.


[Alzoc III – in der Mine -] Kadajj, Kestrel, Brianna, Maque und Piraten (NPCs)
 
Alzoc III - im vief terschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid und Rilanja

Rilanja sah gespannt auf als sich die Piraten endlich meldeten. Die Konversation - oder das was sie aus der Entfernung davon mitbekam - schien nicht sehr produktiv zu verlaufen. Es klang als ob die Piraten ihre Meisterin nicht ernst nahmen, und der erste Reflex der Falleen war es ins Komm zu brüllen das diese Halunken sich bloß vor der große Jedi-Rätin in Acht nehmen sollten.
Sie hielt sich aber noch rechtzeitig zurück, unter anderem weil ihr Sarid ja kurz zuvor gesagt hatte sie sollte vorsichtig sein was sie wem sagte, und realistisch betrachtet glaubte sie nicht das ein an Worten gewaltiger (oder zumindest zahlreicher) Einwurf ihrerseits mit einem Nicken der Menschin gesegnet werden würde.
Bis ihre Mentorin schließlich fertig war und zu ihr stieß hatte Rilanja die kleine Hütte vor ihr schon fast halb freigelegt. Dabei hatte sie ein paar Mal versucht besonders schlau zu sein und dabei Schneeklumpen an Ort und Stelle fallen, sich gegen den Kopf rauschen oder in einzelne Flocken zerbersten lassen. Wahrscheinlich sah sie entsprechend aus, aber der Thermoanzug tat seine Pflicht und konservierte zumindest ihre grundlegende Beweglichkeit.
Sarid gesellte sich schließlich zu ihr und bedankte sich für die Nachfrage nach ihrem Befinden, das scheinbar besser war als es die Echsin erwartet hatte. Zudem hatte sie gar nicht daran gedacht das die Rätin ja auf Ando irgendwie nicht im Dienst gewesen war, und das es dafür eine Erklärung geben musste. Die Worte der Menschin machten da durchaus Sinn, und Rilanja war froh zu hören das es ihrer Meisterin wieder gut ging, auch wenn sie nicht wirklich bemerkt hatte das es ihr bei ihrem ersten Aufeinandertreffen schlechter gegangen war.


Dafür sind wir doch Jedi, oder? Ich meine, für einander da, kümmern uns um einander, sind sowas wie eine Familie, ich meine, in jeder Familie gibt es komische Flederkäuze und welche die ständig alle anderen schlagen und die verrückte Verwandtschaft aus nem anderen Sektor die ein Mal im Jahr zu Besuch kommt, und ich denke die Sith wären dann sowas wie...
Was ich meine, wenn du irgendwann mal was brauchst oder ich dir helfen kann oder dir irgendwas besorgen kann, also wie die Energiezellen, dann sags einfach, ich meine meine Kontakte werden auch nicht frischer aber so gesehen hatte ich eh nie viele und hab trotzdem noch halbwegs gute Preise bekommen, also auch ohne, du weißt schon, Pheromone, aber ich meine ich würds jedenfalls versuchen, falls du was brauchst, also nicht nur Ersatzteile, sondern auch wen zum Reden-


’Einen Profi, gradezu’.

-dann bin ich da, also auch bereit, weil da bin ich ja eh immer als deine Schülerin, ich meine...

Nach nur einem Atemzug holte der gehässige Satz ihrer inneren Stimme ihr Mundwerk ein, und sie schwieg verlegen lächelnd für einen Moment, während sie ihre Gedanken und alles was noch in ihrem Kopf herumgeisterte in Ordnung brachte.
Sie hatte ein Bild vom Jedi-Orden, eines, das von unzähligen Filmen geformt und daher sehr flexibel war. Es gab unzählige Interpretationen, von der sehr künstlerische Interpretation des Kamino-Star-Regisseurs Chrosti, der in einem seiner Werke den Orden als riesige Halle voller in weißem Stoff verpackter Statuen und ohne Boden dargestellt hatte, in dem weiß gekleidete Jedi sich zu die Psyche dellenden Klängen von Trapez zu Trapez schwangen, bis hin zur Verfilmung eines neoantiquarischen Romans in dem innerhalb der Mauern des Ordens nur Dunkelheit herrschte.
Natürlich trieb das ganze von Zeit zu Zeit auch besondere Blüten, wie beispielsweise jene Filme für die besondere Zielgruppe, in denen sowohl Jedi als auch Sith Kleidung als sie von der Macht abschirmend ablehnen. Eine größere Gruppe von Filmen nutzte diese Philosophie für die sogenannte Bikini-Robe, die nachweislich Zuschauerzahlen steigen ließ. Zumindest gab es noch Filmemacher die dann die Konsequenz hatten ihre Protagonisten stilecht in der ersten Szene des Films auf einem Eisplaneten erfrieren ließen und die restlichen zwei Stunden Landschaftsaufnahmen und Schnappschüsse von sich paarenden Tauntauns zeigten. Der Falleen war immernoch schleierhaft wie so ein Film einen Rorry hatte gewinnen können.
In jedem Fall wusste die junge Padawan, dass es noch viel für sie zu lernen gab, und sie konnte natürlich nicht jeden Film abfragen, denn die meisten esoterischeren Werke kannten die sie begleitenden Jedi ja nicht mal. Aber es gab Punkte bei denen sie auf eine Antwort hoffte, auch wenn sie zögerte die damit verbundenen Fragen zu stellen, um nicht in einem falschen Licht zu erscheinen - wenn das überhaupt noch möglich war.
Brennend interesierte sie vor allem die Frage nach den Schlammbädern unterhalb des Tempels - riesige Becken voller warmem Schlamm aus irgendwelchen Schloten, alternativ auch Gelee oder in manchen Filmen auch Schaum - in dem die Jedi regelmäßig große Feste feierten. Aber das musste warten, denn um der Ernsthaftigkeit willen gab es eine ganz andere Frage, die ihr unter den Schuppen brannte.


Wieso sagt man eigentlich Machttechniken? Ich meine, kann man mit der Macht nicht irgendwie alles machen? Ist es denn so ein großer Unterschied ob man nach etwas greift oder es wirft oder irgendwas verschiebt? Und man kann doch auch Gedanken lesen und sowas, also irgendwie deuten, ist das nicht auch sowas ähnliches wie da Spüren oder manipulieren von Leuten? Ich konnte mir nie erklären wieso manche Jedi da irgendwelche Spezialitäten haben und das damit begründen das sie alles andere nicht richtig können.... Ich meine mit dem Lichtschwert kann ich mir vorstellen das es dabei ums Training geht, aber wenn man Zugang zur Macht hat hat man doch Zugang zu allem, oder?

Während sie halbwegs konzentriert und ebenso erfolgreich einen großen Brocken geflocktes Wasser von der eingedellten Wand der Hütte hob wartete die angehende Jedi gespannt auf die Weisheit, die von Sarid sicher gleich auf sie scheinen würde.


Alzoc III - im vief terschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid und Rilanja
 
Alzoc III - In der Mine - Maque und div. Piraten (NPCs), Kadajj, Kestrel und Brianna

Kestrel warnte sie während der Fahrt vor versteckten Kameras, die offenbar überall verteilt waren, was Brianna überraschte. Hätte sie vor der Aufgabe gestanden, eine Stätte zu entwerfen, an der man Sklaven schuften ließ, noch dazu technisch unbefleckte Talz, hätte sie dafür gesorgt, dass diese
wussten, dass sie immerzu beobachtet wurden, so dass diese gar nicht erst auf dumme Gedanken kämen. Zumindest ihrer naiven Meinung nach ergab das keinen Sinn. Wer wurde hier also wirklich überwacht? Die Talz - oder vielmehr ihre Aufseher? Bei näherer Betrachtung schien es gut möglich, dass die Piraten sich untereinander ebenfalls nicht trauten, oder dass hier die Hutten im Spiel waren. Man konnte den gutmütigen Pelzwesen einiges nachsagen, doch bestimmt waren sie nicht so dumm, sich von den fehl am Platze wirkenden Kunstpflanzen täuschen zu lassen - während sie dem Durchschnittspiraten dergleichen durchaus zutraute, dem äußeren Eindruck nach zu urteilen

Die Ritterin ließ sich von der Überwachungsanlage auch nicht davon abhalten, ein Datapad mitgehen zu lassen, wie die Echani in der Macht spürte. Als sie wenig später die Talz-Arbeiter sahen und Brianna die diesbezügliche Frage stellte, hakte ihre Mentorin ein und fragte nach den übrigen Sklaven.

Maque reagierte unerwartet misstrauisch, nachdem er gesagt hatte, was die Silberhaarige sich bereits dachte, und fragte sie, ob sie sich nun für das Erz oder für die Talz interessierten. Wie kam er darauf, fragte sie sich. Hatten sie was Falsches gesagt oder sie sich auf andere Weise verraten? Oder war der Pirat einfach nur paranoid?

"Wir interessieren uns nicht für eure Sklaven, doch die Preise, die Eure Chefs uns genannt haben, klangen eher so, als sollte hier ein Wohlfahrtsunternehmen finanziert werden. Unsere Geldbeutel wären nicht so voll, würden wir nicht zusehen, wo unsere Credits landen. Wenn die Sklaven also kein Problem darstellen, wohin fließt dann das ganze Geld, frage ich mich? Wir haben schon bessere Angebote erhalten von Minen mit regulär bezahlten Arbeitern!"

Knurrte Brianna und versuchte so, dem Chefpiraten gegenüber ihr Bild skrupelloser Geschäftemacher aufrecht zu erhalten, als Kadajj ihr verbal zur Seite sprang und behauptete, das Erz wäre von schlechter Qualität. Demonstrationshalber schleuderte sie Briannas Erzklumpen aus dem Skiff. Es zersprang tatsächlich, als es auf dem Boden traf, wenngleich nur, weil die Rattataki ihren Wurf mithilfe der Macht verstärkt hatte. Sie neidete ihrer Freundin den leichten Zugang zur Macht, war jedoch froh über ihren Entlastungsangriff und konnte nur passiv verfolgen, wie sich die Diskussion zwischen ihr und Maque immer weiter aufschaukelte.

Aus dem Plan, die Mine in aller Ruhe zu erkunden, wurde zum Bedauern der Echani-Padawan nichts. Leise, aber für die Distanzen an Bord des Skiffs nicht leise genug, flüsterte der menschliche Pirat seinem Boss zu, sich mit den Frauen zu amüsieren, um sie später zu verkaufen. Amüsieren! Brianna, schon reichlich aufgebracht dadurch, die Misshandlung der Talz durch die Piraten mitansehen zu müssen, schäumte vor Wut, so dass sie weder besonders überrascht noch betroffen reagierte, als ihre Rattataki-Freundin dem Menschen die Hand wegschoss. Als bloßes Sexualobjekt betrachtet zu werden, diese Sichtweise assoziierte sie augenblicklich mit den Erinnerungen an ihre Vision. Männer waren doch alle gleich! Welche Spezies auch immer, sobald sie die Gelegenheit bekamen und glaubten, macht über eine Frau ausüben zu können, man wusste sofort, was sie versuchten, sich zu nehmen. Sich amüsieren und sie anschließend verkaufen! Passierte dergleichen eigentlich jemals mit Männern? Denen würde sie es zeigen.

"Ich freue mich schon drauf, den Kerlen Manieren beizubringen, Tarin!"

Erwiderte sie, als Kadajj mehr oder weniger das Signal zum Angriff gab und schon zwei der umstehenden Minenfahrzeuge zerstört hatte. Die Kahlköpfige wollte aus dem Skif springen, wollte jedoch von Maque zu Fall gebracht, so dass sie eine Bauchlandung machte. Das Kind, ängstigte sich Brianna. Hoffentlich war ihm nichts passiert! Die Unklarheit wegen Josea war doch schon schlimm genug...

Weiter kam sie nicht. Der Farghul hatte ihre Schrecksekunde ausgenutzt und sich in enormem Tempo über den Sitz hinweg auf sie gestürzt. Für gewöhnlich war es eine reichlich blöde Idee, sich auf einen Ringkampf mit Brianna einzulassen, doch Farghul waren tatsächlich so stark, wie man sagte, zudem hattten sie Krallen und ein Greifwerkzeug mehr als Humanoide - davon, dass er mindestens einen Kopf größer war als sie, ganz abgesehen.

Der Jedi-Schneeanzug erwies sich zum Glück als ziemlich kratzresistent, trotzdem oder auch gerade deshalb war es geradezu unmöglich, sich den felligen Piraten wieder vom Leib zu schaffen, wenn er sich erst einmal festgekrallt hatte. Sie fauchte vor Wut, als er ihren Hintern festhielt, mit der anderen Pfote ihren Oberarm hielt, und sie an sich drückte. Beide Arme waren blockiert, zudem hatte der Schwanz sich um einen Knöchel gewickelt. Ihm schien die Situation dagegen zu gefallen.

"Für so ein Silberpüppchen hast du einen ganz schön dicken A'sch!"

Höhnte er, ein Fehler, da die Echani die Zeit nutzte, um mit ihrem freien linken Bein nach hinten auszuholen und ihm über ihren Kopf hinweg gegen die Stirn zu treten. Das Bewegungsmoment und ihre starken Bauchmuskeln benutzte sie, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen und über die Brüstung des Schiffs kippen zu lassen. Sie hoffte, dass er mit dem Hinterkopf auftreffen würde, doch er machte katzenartig den Rücken rund und nichts dergleichen geschah. Nur einen Moment lang hatte die junge Frau Oberwasser, durch seine enorme Kraft fand sie sich ganz schnell erneut auf dem Rücken wieder. Ihre Arme mit seinen Ellenbogen und die Beine mit seinen sowie zusätzlich seinem Schwanz fixierend, öffnete er den Reißverschluss ihres Schneeanzuges, begrabschte mit beiden Pfoten ihren Busen und lachte dazu hämlich.

"Mal sehen, ob du deinen Gummiknochentrick noch einmal wiederholen kannst, mein silberlockiges Püppchen!"

Brianna glaubte beinahe, sich wieder auf Gamorr zu befinden in jener Nacht, die Situation war so ähnlich. Maques braunes Fell wurde in ihrem Kopf zu Dar Nimthirs weißen Haaren und Bart, statt den Muskeln den Farghul hielt sie plötzlich die Macht fest, und riechen taten sie ohnehin ähnlich, auch war es der gleiche lüsterne Blick. In ihrem Kopf verschwammen die beiden zu einer Person. Rasend vor Wut fletschte sie ihre Zähne, fest entschlossen, den Ba'stard zu Brei zu schlagen. Kein Mann konnte hoffen, sie so zu bekommen, ohne die Konsequenzen erfahren zu müssen, und sie wusste bereits schon, wie sie aus dieser Situation herauskommen würde.

Ruckartig schnellten ihre Knie und Oberkörper nach oben, als der muskulöse Körper der Padawan sich mit der Gewalt einer Wookie-Bowcastersehne zusammenzog, wuchtig genug, um Maque hochzustemmen. Einen freiwerdenden Arm benutzte sie, um sich vom Boden abzustützen und sich und ihn auf die Seite zu rollen, wo er mit lautem Geklimper seines Zierrats aufschlug. Brianna war zuerst auf den Beinen, wartete jedoch auf ihn, um ihm eine Lektion zu erteilen - ihn sofort zu töten war ihr zuwenig Genugtuung.

"Niemand fasst mich ohne meine Erlaubnis so an, du Schwein!"

Schrie sie, rasend vor Wut. Solange wenigens fünf Zentimeter Abstand zwischen den beiden herrschte, nützten ihm seine körperlichen Vorteile der Echani gegenüber nicht viel, obwohl diese ihre Fäuste nicht einsetzen konnte - sie musste sie schonen, denn sie schmerzten immer noch, nachdem sie die Höhlenwand mit ihnen demoliert hatte. Entwaffnet hatte sie ihn, bevor er Blaster und Vibromesser überhaupt richtig gezogen hatte, in letzterem Fall hatte sie ihm den Unterarm mit einem Handkantenschlag gebrochen. Sie trieb ihn vor sich her, mit einer Serie von Tritten und Stößen, die so schnell war, dass ihm nicht einmal Zeit für einen Gegenangriff blieb.

"Dir werde ich's zeigen, dir und allen anderen Kerlen, die es wagen, sich an wehrlosen Frauen zu vergreifen!"

Unter normalen Umständen hätte sie ihn längst getötet, doch sie wollte ihm möglichst lange Schmerzen zufügen. Sie war lange genug ein Opfer gewesen, nun war es Zeit, zurückzuschlagen. Sie hatte vergessen, dass ihr Vergewaltiger lange tot war, sie sah ihn immer noch vor sich. Und sie wollte nicht eher aufhören, bevor sie ihm nicht alle Gewalt und Demütigungen heimgezahlt hatte. Ein weiterer Schlaghagel der weißhaarigen Furie ging auf ihn nieder.

"Dies ist für alles, was du mir angetan hast, all die Jahre!"

Sie hatte ihm bereits mehrere Knochen, Rippen und den Unterkiefer gebrochen, und er war mit dem Rücken an ein abgestürztes Transportskiff gelehnt zu Boden gegangen. Sein weißer Bart und Gewand zeigte bereits diverse Blutflecken, selbiges klebte an ihren Handschuhen und Stiefeln, und sie dachte nicht daran, aufzuhören. Mit einem Arm zog sie den längst wehrlosen wieder hoch, um ihm mit den Fingerspitzen sein bereits gebrochenes Schlüsselbein nochmal zu brechen, sie verpasste ihm einen Kniestoß in den Magen und stieß ihn zur Seite, als er sich krümmte und sich übergab.

Dann holte ein Blasterblitz sie wieder in die Realität zurück. Sie sah einen übel zugerichteten aber nicht lebensgefährlich verletzten Maque vor sich (darauf hatte sie sehr sorgfältig geachtet), doch viel wichtiger als das, sie hörte das schrille Trillern eines tödlich getroffenen Talz und es roch nach verbranntem Fell. Offenbar war in dem Chaos ein Tumult ausgebrochen und die Piraten versuchten inzwischen mit allen Mitteln, einen Sklavenaufstand zu verhindern und sie wieder zurück zur Arbeit zu bekommen. Der mutmaßliche Schütze war, wie hätte es auch anders sein können, ein männlicher Twi'lek. Sie stürzte sich auf ihn.

Zwei Piraten, ein Zabrak und ein Trandoshaner stellten sich ihr in den Weg, doch sie ließ sich von diesen nicht ansatzweise aufhalten. Über ihre Blasterschüsse sprach die Athletin einfach hinweg, und als sie landete, schlug sie beiden als Ablenkungsmanöver gegen den Solarplexus, um beide jeweils flugs am Kinn zu packen, es schnell hochzuziehen und, sobald der Kopf weit genug nach hinten geneigt war, diesen dann nach unten zu drücken. Um sicherzugehen, dass die beiden auch wirklich mit dem Hinterkopf aufschlugen und so außer Gefecht gesetzt waren, gab sie ihnen noch einen ordentlichen Extraschubs mit. So leicht war sie nicht aufzuhalten - sie hatte Talz zu retten.

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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Rilanja und Sarid

Sarid war wirklich gerührt von der Zusicherung ihrer grünschuppigen Padawan, dass sie auch für ihre Meisterin da war, wenn sie etwas brauchte. Für eine Padawan in so jungen Jahren zeigte sie eine erstaunliche Umsicht und fast schon Reife. Vielleicht waren auch alle Falleen in der Hinsicht so aufmerksam überlegte die Jedi-Advisorin lächelnd. Aber so wirklich glaubte sie das nicht. Ihrem Gefühl nach war das das empathische Fingerspitzengefühl, welches Rilanja einfach besaß. Das würde ihr als Jedi auch sehr hilfreich sein, das wusste die Corellianerin aus eigener Erfahrung.

Das werde ich machen, Rilanja. Es kann gut sein, dass ich darauf zurückkomme in naher Zukunft. Also freu dich nicht zu früh.

Fügte die Jedi scherzhaft hinzu. Währenddessen war auch der Himmel immer weiter aufgeklärt. Kein Wunder, dass sie vor kurzem endlich eine Kommverbindung zu den Piraten bekommen hatte, auch wenn diese nicht von Erfolg gekrönt war. Jedenfalls flaute der Wind immer mehr ab bis nur noch ein laues Lüften übrig blieb, welches hin und wieder ein paar Schneeflocken aufwirbelte, wenn sich die Talz durch den Schnee bewegten. Allerdings glaubte Sarid bei einigen von ihnen bereits gewisse Ermüdungserscheinungen zu sehen - sie bewegten sie merklich langsamer als anfangs als sie aus der Höhle gekommen waren, besonders bei den Talzkindern. Aber noch war es zu früh als dass sich jemand eine Pause gönnen könnte. Noch war einfach zu viel zu tun, so dass Sarid auch mithalf mit der Macht Schnee von den Hütten zu levitieren, was ihr natürlich aufgrund der jahrelangen Übung wesentlich besser und großflächiger gelang als ihrer Padawan. Dabei konnte sie sogar noch mit einem Ohr Rilanja zuhören und auf ihre Fragen antworten.

Das hängt mit der grundsätzlichen Einteilung der ganzen Dinge, die Jedi - oder auch Sith - mit der Macht tun können zusammen. Vor was weiß ich wievielen Jahren wurde jedenfalls mal festgelegt, dass es drei grundsätzliche Richtungen gibt, durch Macht fühlen oder wahrnehmen, Dinge mit ihrer Hilfe kontrollieren und verändern. Alles war du lernst fällt in eine dieser Spalten.

Dabei lächelte sie ihre Padawan kurz an, bevor sie fortfuhr. Bestimmt war diese nun schon dabei im Geiste alles irgendwo einzusortieren, was sie bisher gemacht hatten. Aber egal, Rilanjas Frage war damit ja noch nicht erschöpfend beantwortet.

Auch du wirst noch merken, dass dir bestimmte Dinge mit der Macht besser oder leichter gelingen als anderen Padawanen und andere Techniken für dich schwieriger sind. Ich sage deshalb Techniken, weil man ja die ganzen Anwendungsmöglichkeiten der Macht irgendwie so einteilen muss, um das Wissen an andere weiterzugeben. Alles was auf ziemlich ähnliche Art und Weise oder nur durch geringfügige Variation erreicht werden kann, wird zu einem Oberbegriff zusammengefasst. Das ist so wie im technischen Bereich bei Energiezellen oder Blastern, um es mal auf dir wohl vertrautere Art vor Augen zu führen. So fällt mir z. B. Levitation sehr leicht, ich hatte einfach schon immer ein Talent dafür, während ich kaum Energie absorbieren kann. Das ist aber eine Spezialität von Wes, also Wes Janson. Es ist im Grunde auch nicht anders wie in vielen anderen Bereichen auch, der eine kann recht gut Sachen reparieren, andere sind begabte Händler, während noch andere die geborenen Nahkämpfer sind.

Griff Sarid ein paar Talente der Leute in ihrer Jeditruppe auf, die Rilanja ja zu genüge kannte. Dies sollte ihre Erklärungen verdeutlichen.

Also wenn du feststellst, dass dir irgendetwas, was du schon gelernt hast oder noch lernen wirst besonders Spaß macht oder gut von der Hand geht wie man so schön sagt, dann gib mir Bescheid. Ich habe kein Problem damit dir in den Bereichen ein besonders Wissen oder Training zukommen zu lassen. Davon kannst du schließlich nur profitieren. Aber selbst wenn das noch nicht der Fall sein sollte, bisher hat noch jeder Jedi irgendwann erkannt, was ihm oder ihr besonders liegt. Also einfach Geduld, dann wirst du es mit der Zeit schon erkennen.

Erläuterte Sarid mit der gewohnen epischen Breite bei ihren Erklärungen in Bezug auf Machtdinge. Aber gerade in dem Bereich sagte sie lieber zuviel als zu wenig. Missverständnisse entstanden schnell und sie wollte auch nicht, dass sich ein Padawan trotz ihrer Hinweise nicht zurecht fand. Bei so unterschiedlichen Spezies bei den Jedi konnte dies nämlich schnell der Fall sein und war Sarid auch schon mal passiert.

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