amerikanische Patriotensch**sse

Original geschrieben von Mandalore

...Ich dagegen habe nicht behauptet der Film sei partiotisch...

Ja. Habe ich das in diesem Topic irgendwann mal angezweifelt oder kritisiert?
Na dann sind wir uns ja schonmal einig, bis auf DjDoena, dass BHD nicht patriotisch oder propagandistisch ist ! :)

Du musst dich nicht immer angesprochen fühlen, Mandalore. Ich habe mich mit meinem letzten Beitrag nicht speziell auf dich bezogen, sondern mehr einen objektiven Text, mit Berücksichtigung auf die Interviews und Kommentare vom Regisseur, Schauspielern, Autor und Kritikern geschrieben...

Für mich ist er allerdings, wie auch Ridley Scott schon sagt:"Der realistischste Anti-Kriegsfilm, den es jeh gegeben hat" und das die Somalis als stark motivierte, agressive Masse dargestellt werden, die sich gegen die Amis mit ihrer modernen, technischen Ausrüstung fast überheblich und unbeeindruckt zeigen (<-die Amis) und auch der Ausgang, die Statistik der Toten nach diesem Disaster, trägt nur zum Realismus bei, denn so war es und Scott hat es auf geniale, wenn auch erschütternde Weise gezeigt ! :(


Aber über BHD können wir im "Black Hawk Down - Thread" diskutieren, hier soll es ja um den Patriotismus gehen, der in SPR und BHD ja nun weniger vorhanden ist !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bla bla bla.

Scheisst doch mal auf die Filme, Full Metal Jacket sowie auch Black Hawk Down sind super Filme. Doch Ihr könnt den Amerikanischen Patriotismus nicht immer anhand von Filmen messen.
Gut, was sie zum Teil da für zeugs labern und wie sie sich darstellen ist schon etwas zuviel des guten.

Meiner Meinung nach brauchen es die Amis halt einfach Ihre Flagge, auf jedem Klo, an jedem Fenster, und jeden Tag einmal vorm Frühstück die Nationalhymne zu singen (rein hypothetisch).
Vielleicht ist der Patriotismus in Deutschland nicht so ausgeprägt wie in den USA, doch wenn es drauf ankommt zeigen wir auch Flagge und halten zusammen. Wir müssen nicht überall unser Schwarz Rot Goldenes Banner hinhängen um ne Bestätigung zu kriegen. Wir haben genug Selbstbewusstsein.
Deutschland Deutschland über alles ist Vergangenheit, und das zu großer Nationalismus und Patriotismus in die Hose gehen kann wissen wir ja zu genüge.
Doch ich bin froh das ich Deutscher bin, und Patriotisch gesinnt auch, doch das macht mich noch lang nicht zu nem besseren Menschen, was die Amerikaner manchmal anders sehen. Die Propagandamaschine die in den USA zur Zeit läuft ähneld in vieler Hinsicht schon etwas derer Deustchlands in den 30er Jahren und von George W. Bush halte ich ehrlich gesagt auch nicht viel. Doch eines muss ich ihm zu gute halten. Auch wenn ich den Amerikanischen Patriotismus hier stark kritisiere, vermisse ich an unseren Politikern manchmal die nähe zum Vaterland, so Doof das auch jetzt klingen mag.
Die Flagge eines Landes ist ein Staatssymbol das man mit Respekt behandeln sollte. In und Ausserhalb Amerikas ist sie nur ein Merchandiseprodukt.
 
weder "black hawk down", "we are soldier's", "full metall jacket" oder "platoon" & "apokalypse now" sind anti-kriegs-filme. selbst "saving private ryan" zum teil nicht.
vielmehr verherrlichen alle diese filme amerikanisches soldatentum. nicht umsonst wurden diese filme zum teil mit hilfe aus dem pentagon gedreht.
amerikanische filme in denen es um krieg geht sind entweder gnadenlos heroisch ("behind enemy lines" & "courage under fire") oder pseudo kritisch. bei letzteren wird aber immer nur das leid der amerikanischen soldaten hervorgehoben. nie wird der einsatz und die politik die dahinter stand kritisiert, noch wird der gegner als mensch der ebenso unter dem krieg leidet gezeigt.
für mich sind die meisten eigentlich nur us-army-werbespots, ob mit realistischen sterbeszenen oder nicht.
filme die sich wirklich mit dem krieg und seinen folgen für die menschen auseinandersetzen sind für mich:
"thin red line", "das boot", "komm und sieh" oder "die abenteuer des werner holt".
seht euch die mal an. ;)
 
Original geschrieben von moses
weder "black hawk down", "we are soldier's", "full metall jacket" oder "platoon" & "apokalypse now" sind anti-kriegs-filme. selbst "saving private ryan" zum teil nicht.
vielmehr verherrlichen alle diese filme amerikanisches soldatentum. nicht umsonst wurden diese filme zum teil mit hilfe aus dem pentagon gedreht.
amerikanische filme in denen es um krieg geht sind entweder gnadenlos heroisch ("behind enemy lines" & "courage under fire") oder pseudo kritisch. bei letzteren wird aber immer nur das leid der amerikanischen soldaten hervorgehoben. nie wird der einsatz und die politik die dahinter stand kritisiert, noch wird der gegner als mensch der ebenso unter dem krieg leidet gezeigt.
für mich sind die meisten eigentlich nur us-army-werbespots, ob mit realistischen sterbeszenen oder nicht.
filme die sich wirklich mit dem krieg und seinen folgen für die menschen auseinandersetzen sind für mich:
"thin red line", "das boot", "komm und sieh" oder "die abenteuer des werner holt".
seht euch die mal an. ;)

Nicht zu vergessen "Die Brücke"

hier mal eine Kritik an BHD, der ich nur zustimmen kann
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,217441,00.html
 
Original geschrieben von moses
filme die sich wirklich mit dem krieg und seinen folgen für die menschen auseinandersetzen sind für mich:
"das boot"(Unter anderen)

Geb ich Dir recht.
Das Boot ist ja wohl nur noch Fantastisch, war unter anderem auch für ein paar Oscars nominiert.
Zwischenmenschlich wohl einer der besten Kriegsfilme.....
 
Nochma zu den Filmen:
Ich denke ma jeder hat hier seine eigene Einstellung dazu, ob ein Film gegen Krieg ist, oder ob er irgendwie das Soldatentum verherrlicht
Kommt immer drauf an wie mans aufnimmt
Manche Menschen werden solche Bilder bestimmt sofort abschrecken und sehen so im Film das schreckliche am Krieg
manche werden es "cool" finden, wenn sie im Film sehen, wie die SOldaten zusammenhalten und wies da abgeht, wie man eben zum "Held" werden kann...
Deswegen finde ich die deutsche Übersetzung von We were Soldiers auch überhaupt nicht gut
Dort kann man leicht missverstehen, dass sich alle Soldaten als Helden sehen... und auch als welche hingestellt werden

Ich denke für mich so:
Wenn solche Filme, in denen der ganze Leid und Gemetzel und so gezeigt wird, dass bei einem Krieg dabei is, dann soll das bestimmt nicht irgendwas verherrlichen...
Das Kameradentum unter den SOldaten, dass nun jeder für jeden da is kann man nich einfach ab tun, weil es zur Realität gehört...
Aber für mich ist das dann keine Verherrlichung...

Wie gesagt, jeder siehts von nem andren Standpunkt aus, würde Ben sagen;)
 
Original geschrieben von Josh Antilles

Na dann sind wir uns ja schonmal einig, bis auf DjDoena, dass BHD nicht patriotisch oder propagandistisch ist ! :)

Du musst dich nicht immer angesprochen fühlen, Mandalore. Ich habe mich mit meinem letzten Beitrag nicht speziell auf dich bezogen, sondern mehr einen objektiven Text, mit Berücksichtigung auf die Interviews und Kommentare vom Regisseur, Schauspielern, Autor und Kritikern geschrieben...

Für mich ist er allerdings, wie auch Ridley Scott schon sagt:"Der realistischste Anti-Kriegsfilm, den es jeh gegeben hat" und das die Somalis als stark motivierte, agressive Masse dargestellt werden, die sich gegen die Amis mit ihrer modernen, technischen Ausrüstung fast überheblich und unbeeindruckt zeigen (<-die Amis) und auch der Ausgang, die Statistik der Toten nach diesem Disaster, trägt nur zum Realismus bei, denn so war es und Scott hat es auf geniale, wenn auch erschütternde Weise gezeigt ! :(


Aber über BHD können wir im "Black Hawk Down - Thread" diskutieren, hier soll es ja um den Patriotismus gehen, der in SPR und BHD ja nun weniger vorhanden ist !
Black Hawk Down ist objektiv, er zeigt den Krieg, nichts weiter. Er ist etwa so wie das Buch "Im Westen nichts Neues". Ich interpretiere es als einen Antikriegsfilm, weil die Brutalität und Sinnlosigkeit des Krieges gezeigt wird. Man denkt danach: "Sowas will ich nicht!" oder: "Warum überhaupt?" All das. Wer sagt, es sei Kriegsverherrlichung ist ein ziemlicher Idiot. "Starship Troopers" geht zum Beispiel in Richtung Kriegsverherrlichung, aber nicht Black Hawk Down. Und von Patriotismus findet sich keine Spur in BHD! Genau darum fand ich ihn so gut. Es ist eine Darstellung der Hölle auf Erden.


Zu Ami-Patriotismus allgemein:

Der war nach dem 11.9. stark aufgekommen. Bis vor kurzer Zeit war ich auch der Meinung, dass die Scheissamis übertreiben. Ich hasste sie manchmal fast und konnte für Bin Laden ein gewisses Verständnis aufbringen. Doch wenn man sich ansieht wer diesen Scheiss in der Welt abgelassen hat, bemerkt man: Es waren die idiotischen Regierungen. Bush ist ein riesen Idiot! Es ist Bush und seine Männer die die Schweine sind. Sonst ist Amerika doch ein geiles Land. Dort hat es alles. Wir haben viel von dort! Das darf man nicht vergessen! Und ich mag viel von dort und möchte nicht darauf verzichten.
Früher, als noch Clinton Präsident war, hatte ich von den USA immer das Bild: Der grosse Bruder, der hilft wenn Scheisse in der Welt passiert. Clinton hat viel Gutes getan, muss man sagen. Er hat sich wirklich äusserst im Friedensprozess im Nahen Osten engagiert. Wenn Arafat gewollt hätte, hätten sie heute viele Tote weniger. Es wäre wirklich gut gewesen, wenn Al Gore Präsi geworden wär, denn er hätte die Politik Clinton's weitergeführt.
Das am. Volk ist halt auch ein bisschen blöd. Die sind nicht so gebildet, können auch nix dafür. Diese Reaktion ist verständlich, dass sie so in den Patriotismus folgen. Ähnlich wie bei Hitler. Darum sollten vielleicht die Deutschen hier im Forum nicht so herumotzen: Scheissamipatriotismus! Es ist eine normale Reaktion. Ich rufe nun alle auf Bush zu hassen. Der Typ ist gefährlich!
 
Original geschrieben von Renegat 35
Ich bin dabei!
Hass führt zur dunklen Seite....... ;)

Aber mal Spaß beiseit.
Ist "hassen" hier wirklich richtig?
Auch wenn man mit seiner "Einstellung" nicht einverstanden ist, so halte ich doch Aufforderungen, dieses Mann zu hassen für ziemlich........albern.
 
albern finde ich nur, dass er für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde:rolleyes:
Bush geht meiner Ansicht nach auch viel zu agressiv dran, sollte erst ma genau nachdenken was er da tut!
 
Original geschrieben von Astral ¯||¯
Black Hawk Down ist objektiv, er zeigt den Krieg, nichts weiter.

das aber sehr einseitig.

Original geschrieben von Astral ¯||¯
Er ist etwa so wie das Buch "Im Westen nichts Neues".

sorry, aber der vergeich haut nun mal überhaupt nicht hin.

Original geschrieben von Astral ¯||¯
"Starship Troopers" geht zum Beispiel in Richtung Kriegsverherrlichung,

ist er nicht, sondern eine extrem überzogene kriegssatire die gerade den patriotismus der amis auf den arm nimmt.
 
Ach Mann es kommt doch eh immer auf`s gleiche raus. Wie oft gab es solche Diskussionen schon?
Ich schließe mich meinen Vorrednern an die meinten, das dass Boot ein supergenialer Antikriegsfilm ist. Desweiteren bevorzuge ich "Stalingrad" vor den ganzen Ami Werbespots. Denn in Stalingrad können wir etwa was die Amis nicht können, unsere Taten in Frage stellen. Und das zeugt von Charakter und hebt diesen film ganz deutlich von der ami sch.. ab.
 
jetzt binm ich sicher ...

... dass ich ihn mir nicht angucken werde (als ob ich das nicht schon vorher gewesen wäre ;))

Die Gladiatoren von Mogadischu: Ridley Scotts imperialistischer Rettungsschocker "Black Hawk Down"

Mit Black Hawk Down hat Ridley Scott eine reißerisch-patriotische "Kampfreportage" vom US-Scharmützel im Kampf gegen Warlord Aidid in Mogadischu 1993 abgeliefert. Entstanden ist ein Schlachtengemälde der modernen High-Tech-Gladiatoren, die auch in Afghanistan zuschlugen. Durch die Dramaturgie der verzweifelten Rettung wird die Rolle der USA als Weltpolizei verklärt

Ohne Zweifel: "Black Hawk Down" hat sich neuartig und tief in die Bildkampflinien der Kriegsfilmgeschichte eingegraben. Ridley Scott gibt sich siegessicher: Er hegt in Interviews - mit deutschen Medien - keinen Zweifel daran, dass sich nach diesem Film keiner mehr zum Militär melden werde. Aber je nach Filmmarkt muss er mit anderer Zunge sprechen. Seit Lewis Milestones "Im Westen nichts Neues" wird viel darüber diskutiert, worin ein Anti-Kriegsfilm genau besteht. Sobald die Vorgeschichte absolviert ist und die Schrecken des Krieges auf der Leinwand erscheinen, geht von ihnen eine enorme Faszination aus. Je greller, je schriller, je rasanter und spektakulärer die Desaster inszeniert werden, desto filmischer wirkt das Ganze.

Alle Schauspielkunst, alle Theaterkulisse und alle malerische Ästhetisierung im Rahmen einer stabilen Welt kommen kaum dagegen an, dass Zerstörung, Verwüstung und Tod, dass das visuelle und akustische Trommelfeuer von Bildfragmenten und Sensationssplittern, von sinnlichen und übersinnlichen Verirrungen und Verwirrungen die größere Sensation darstellen. Nach Virilio hat der Blick des Kameraauges etwas per se Martialisches. Die Konvergenz von Krieg und Kino bestehe allein schon in der Parallelgeschwindigkeit des Filmbildtransportes und der Ausstoßfrequenz eines MGs. Erst in der Aufnahme einer Explosion scheinen Pulver und Zelluloid ihre volle ästhetische Faszination zu entfalten. Die Zerstörung erhält ihren Ort in einem wiederholbaren Zeitbild, die Schaulust trägt den Sieg über den Schock der ersten Wahrnehmung davon.

Aus der Übersicht feiert der Blick Zerstörung und Tod als Überleben, das Trauma wird zum Traum. Und ausgerechnet der humanistischste aller Kriegsfilme, "Im Westen nichts Neues", bestätigt dies mit einem schaurig grandiosen MG-Panorama-Schwenk, bei dem die aus ihren Gräben angreifenden Franzosen als eine Masse von abstrakt schreienden und im Nahbereich das Bajonett zückenden Wesen niedergemäht werden. Ridley Scotts Helden ergeht es ähnlich: Sobald sich die Rangers und die Delta Force auftragsgemäß aus der Sicherheitszone der US-Truppenstützpunktes ins Labyrinth von Mogadischu hineingehen, ist kein Halten mehr. In dem Viertel, das die Milizen des Warlords Mohamed Farrah Aidid kontrollieren, gibt es nicht nur eine Front, sondern vielfach verschachtelte Kampflinien: Hinter jeder Straßenkreuzung, auf Dächern und Gebäuden lauern die todesbereiten Desperados mit ihren selbstgebastelten Lafetten vom internationalen Waffenschwarzmarkt. Innerhalb kurzer Zeit verwandelt sich der Geheimauftrag, durch einen plötzlichen Coup ohne Gegenwehr, Aidid und seine Schlüsselleute bei einem konspirativen Treffen festzunehmen, in ein offenes Desaster:

Durch ein beduinenhaftes Signalsystem ist die ganze Stadt bereits in Alarmbereitschaft. Sobald sich der Fahrzeugkonvoi und die Luftflotte dem taktischen Einsatzort nähern, werden zwei Hubschrauber abgeschossen, gibt es Tote und Verletzte. Und die gestrandeten und verstreuten Soldaten müssen sich voller Angst gegen die Übermacht der Milizen und einen anbrandenden Mob wehren. Eine schier hoffnungslose Lage, die das Szenario der alten Western potenziert, wenn die Wagenburg der Siedler dem Druck der angreifenden Indianer kaum oder nicht mehr standhält. Und nun geht eine Hetzjagd im Straßenlabyrinth los, bei dem die tosende Kavallerie der Hubschrauber, Panzer und breiten Hummer-Geländewagen die patriotische und humanitäre Rettung der lebenden, verblutenden und toten Kameraden als ein einziges Trauma erlebt, als einen "Rettungsschocker", von dem man sich auch als Überlebender nicht erholen kann.

Das ist die entscheidende Rhetorik des Films, die ihn mit den Ereignissen und der Berichterstattung vom 11. September konvergieren lässt: Der Zuschauer erlebt den Auftrag, Aidid festzunehmen, nur als Vorspiel, und die nun folgende Bedrängnis der Protagonisten, ihre eigene Verteidigung und die Bergung der Hilflosen und Toten im mörderischen Kugelhagel der Somali-Milizen als Hauptaktion. Das militärische Scheitern wird zur Moral einer defensiven Handlungsstrategie aufgewertet. Die Verteidigung der Milizen zum hinterhältigen Anschlag umgefälscht.

Der Wahlspruch der Elitetruppen: "Keiner wird zurückgelassen", den Sam Sheppard als selbstverständlich beliebter General so schön aufsagt, macht aus den leistungsbesessenen Rangers und Delta-Forces bewaffnete "Feuerwehrleute" und "Sargträger", auf die man sich verlassen kann, die das Recht verteidigen, den Lebenden und den Toten, uneingeschränkt, immer wieder, den Weg freizuschießen und nebenbei, ja unbewusst den eigenen Misserfolg durch eine verzweifelte Rachephantasie ungeahnten Ausmaßes zu sühnen. So liefert Scott das Marathon einer mehrstündigen, fast ununterbrochenen Bataille, die mit 19 US- zu namenlosen 1.000 somalischen Toten endete, eine "sportive" Bilanz, die am Ende als zynisches olympisches Epitaph erscheint, unter exklusiver Namensnennung der 19 Opfer der "Ersten Welt". Wie wahr ist doch das Motto des Films: Plato: "Nur die Toten haben das Ende des Kriegs gesehen."

Politische und militärische Verwirrspiele

Die von der USA angeführte UN-Truppe sollte die durch Überfälle bedrohte humanitäre UN-Mission offensiv beschützen und war ermächtigt, die "kriminellen Machtinhaber" Somalias anzugreifen und zu stürzen. In Somalia hatte sich der Bürgerkrieg zwischen rivalisierenden Banden und Milizen zum Völkermord aufgeschaukelt, auch durch Nahrungsmittelraub, Verwüstung und Hungertod. Davon ist in den Titeln des Filmsvorspanns die Rede. Die einleitenden Szenen des Films machen klar, dass die Nahrungsmittelausgabe in der Stadt unter der Willkür und dem Kugelhagel von Aidis Leuten gesteuert und vereitelt wird.

Die Spezialeinheiten des US-Militärs verstehen sich auch außerhalb des internationalen Truppenverbandes als militärische Weltpolizei hinter den Kulissen, die weit über die Befugnisse der UN-Truppe hinaus mit hohem Risiko und bei Gelegenheit auch ohne Abstimmung mit den UN-Partnern operiert. Auch im Film zögert der General lange, bis er endlich die internationale Hilfe anfordert und seinen gescheiterten Coup aufdeckt. Der andauernde Streit der Amerikaner mit dem keineswegs einigen Rest der Welt, gerade auch bei internationalen Truppen- und Polizei-Einsätzen und rein humanitären Aktionen vor Ort, ist Legion, wird aber immer wieder unter der Decke der Nachrichtenpolitik gehalten. Im Falle der globalen Debatte um gewaltfreie Waffenkontrolle oder den gewaltsamen Eingriff im Irak wird die prädestinierte Einsamkeit der einzigen Supermacht um so deutlicher. Und dies macht Ridley Scotts Film als politisches und ästhetisches Beispiel so bemerkenswert.

Die Schusswechsel des Films und die Special Effects sind Blendwerk und Nebelkerzen einer falschen Politik. Das bekannte somalische Desaster gipfelte in der Szene eines endlos barbarischen Medien-Martyriums: Die Leiche eines massakrierten US-Soldaten wurde von aufgebrachten Somalis durch die Straßen der Stadt geschleift. Eine Szene, die aus patriotischer und privater Pietät im Film nicht vorkommt. Das damalige US-Desaster geschah, weil die instabile Lage am Indischen Ozean nicht angemessen eingeschätzt wurde und das US-Militär sich mit seinen expansiven Alleingängen in ein Scharmützel hineinmanövrierte, bei dem ein selbstmörderischer Straßen- und Häuserkampf eine professionelle High-Tech-Streitmacht aus der Lufthoheit auf den Boden holte und ihr dort eine empfindliche Niederlage bereitete.

Der Film liefert ein hochaktuelles Mikro-Modell für die Verwirrung politischer Kategorien: Die angezeigte Sicherheits-Prävention schwankt zwischen ein bisschen Frieden, gestiftet im Namen aller Nationen, und einer Prise Krieg, verpasst vom großen Bruder, in der Grauzone zwischen international abgestimmtem UN-Auftrag und einem angestrebten US-militärischen Hegemonialschlag.

Die chronische politische Schwäche der UN-Partner begründet die vermeintliche militärische Stärke der US-Spezialstreitkräfte, und von da aus führt der Weg gleich in die Hölle eines lokalen Low-Intensity-Konflikts, zu einem barbarischen Kurzzeit-Vietnam, das die USA unter dem Kriegsdienstverweigerer und hedonistischen Pazifisten Clinton nicht voraussehen wollte.
 
Die Gladiatoren von Mogadischu

Ridley Scott zieht alle cinematografischen Register, um dieses Weltpolizisten-Vietnam von Mogadischu zu inszenieren. Er erhielt dabei den offiziellen Beistand der Armee, wie schon bei seinem patriotischen Drama über die "martialische Gleichbefähigung" von Mann und Frau bei den Marines in "G.I. Jane". Und er kooperiert als Produzent mit dem Action-Blockbuster-Spezialisten Jerry Bruckheimer, der seine steile Karriere mit Ridleys Bruder Tony Scott antrat: durch den Yuppie-Werbefilm für Kriegsjetpiloten "Top Gun" mit dem jungen Tom Cruise. Bruckheimer holte sich mit der glatten "Titanic"-förmigen Inszenierung von "Pearl Harbour" eine heftige Schelte bei den US-Filmkritikern vor der Patriotismuswelle nach dem 11. September ein. Jetzt muss der damalige Hauptdarsteller Josh Hartnett noch einmal heran und unter den Helm. Und Bruckheimer soll wohl auch die patriotische Vermarktung des Films nach den Angriffen von New York und Washington verantworten. Scott und Bruckheimer stehen mit dem düsteren Katastrophenlook von "Black Hawk Down" ziemlich gut da. Die militär-moralischen Schauwerte sind immens ( Der Militär-Unterhaltungs-Komplex).

Die aufwändige, in Marokko gedrehte Produktion gibt sich als wertfreie journalistische Kampf- und Katastrophen-"Reportage" nach Augenzeugenberichten, die der Journalist Mark Bowden zum gleichnamigen Buch verarbeitete. Unter dem allgemeinen Jubel der Medien schlägt Scott Spielbergs 30-minütige D-Day-Angriffssequenz aus "Der Soldat James Ryan": rund zwei Stunden atemlos schnelle Schnitte, verrissene Kamera, ständige Standortwechsel, relativ unauffällige digitale Bildbearbeitung, Video-Monitoring für die sorgenvolle, aber kampfbereite Einsatzleitung (wie schon in "Alien" und "Blade Runner") und vor allem mehrstöckige, multiperspektivische, ja zirzensische Schlachten und Abschlachtungen, wie in Scotts Dreamworks-Koproduktion "Gladiator": rüde, dreckig, klobig, klotzig, keineswegs mit ironisch-kritisch-eleganter Story-Line wie in "The three Kings", sondern als endlose Kette von Einfällen und Unfällen, dabei doch mit einer bestimmten Dezenz im Visuellen, einer teamorientierten, operativen Leerstellenhaftigkeit wie bei Counterstrike, die nur durch Amputationen und operative Eingriffe in die Eingeweide verletzt wird.

Dem britischen Regisseur gelingt es, dem somalischen Ernstfall in ein schießwütiges US-amerikanisches Rettungs-Solo zu verwandeln, das sich die Aliens möglichst lange vom Leibe hält. Das Pathos hält sich nur deshalb in Grenzen, weil es auf dem Höhepunkt der Handlung kaum Zeit für Gefühle gibt. Die Hauptangst in diesem Film besteht vor der Stille, die entstehen könnte, wenn Amerikas Magazine leer sind. Der Stille, bevor sich der jubelnde Sturm des Zorns erhebt, wenn die kolonisierten "Wilden" über die "zivilisierten" Kämpfer mit Buschmessern herfallen. Auch in diesem, wie in so vielen Kriegsfilmen, gibt es ethno-touristischen Kitsch in Sepia-Tönen: Wenn die Kombattanten an malerischen Elends- und Hungergestalten vorbeirasen, um auf die feisten Terroristen zu treffen, die nur ausnahmsweise mal einen lebenden Gefangenen nehmen; oder wenn einer der Marines ein Haus durchquert und den biblischen Blicken einer zitternden Madonna und ihrer jungen kraushaarigen Söhne begegnet, lässt "National Geographic" grüßen.

Der Gipfel der verklärenden Inszenierung wird erreicht, wenn die Kämpfer den Schauplatz der Schlacht verlassen, wenn die letzte mutige Nachhut zu Fuß hinter den Fahrzeugen einen Marathonlauf um ihr eigenes Leben startet. Im Hintergrund die Masse der drohenden Feinde. Ein Lauf in Zeitlupe, ohne Ende, nicht mehr von dieser Welt. Dann bejubeln heitere, freundliche und gesunde Kinder die völlig erschöpften Kämpfer am Eingang der von UN-Truppen kontrollierten "Sicheren Zone". Das "Pakistanische Stadion" nimmt Ridley Scotts neue Gladiatoren auf. Willkommen im Club. Pakistanische Soldaten im schottischen Outfit servieren frisches Wasser. Das Imperium ist wieder komplett. Nur heißt es jetzt: Bruckheimer und Scott, statt Bush und Blair.

Eine Metapher für eine postkoloniale Weltpolitik in Schieflage oder für Friedensbemühungen gleichberechtigter politischer Partner? Die Vermeldung von Aidids späterem Tod im Abspann nach der Bilanz der Opfer spricht eine eindeutige politische Sprache: Früher oder später kriegen wir dich doch. Ob du nun Aidid oder Bin Ladin oder Saddam Hussein heißt, ob du Warlord, Diktator oder gewählter Präsident bist: Wir sind die einzige unwiderstehliche Macht auf der Welt. Und wir entscheiden darüber, wie lange du dein Unwesen in unserer Arena treiben darfst.
Quelle: Telepolis
 
Original geschrieben von moses


das aber sehr einseitig.
Es ist aus der Sichtweise der Amis, objektiv. Es wird nie gepredigt oder Propaganda betrieben. Der Film zeigt einfach die Schlacht und die missglückte Operation.

Original geschrieben von moses

sorry, aber der vergeich haut nun mal überhaupt nicht hin.
Doch es ist auch eine objektive, <b>einseitige</b> Darstellung des Krieges in seiner ganzen Brutalität. Die Gefühle und Ideale von Soldaten werden gezeigt, wie IWnN auch. Dort wird nie aus der Sicht von franz. Soldaten erzählt. Also ein guter Vergleich.

ist er nicht, sondern eine extrem überzogene kriegssatire die gerade den patriotismus der amis auf den arm nimmt. [/B][/QUOTE]Naja, hat was. Ist ja recht trashig und auch lustig. Nur zwischenzeitlich dachte ich: "was soll der Scheiss?" (Z.B. bei der Auspeitschung.) Aber sonst geht er als Satire durch.

Was ist den mit "Saving Private Ryan"? Ist auch ein Ami-Kriegsfilm. Keine Propaganda? Der Film ist auch einseitig.

@DJ Doena:
Eine Interpretation, mehr nicht.


Ganz allgemein zum Somalia-Konflikt:
Was wollten die Amis eigentlich dort? Die handelten doch im 20. Jhd. nur noch in Eigeninteressen, vor allem seit dem Golfkrieg. Ich sehe da bei bestem Willen kein Eigeninteresse. Wollten sie für einmal tatsächlich "Gutes" tun? Der Somalia-Konflikt gefährdete in keiner Weise die Nationale Sicherheit oder die Sicherheit ihrer Interessensgebiete. In Somalia gibt es kein Öl, das Land war völlig am Ende, total arm. Da gab es nichts zu holen. Den Amis konnte es doch gleich sein, wenn sich die paar Nigger gegenseitig abschlachteten (würden die doch denken, oder denken sie meistens, wenn man mal sieht was in Afrika so das Tagesgeschen ist).
 
Original geschrieben von Astral ¯||¯


Doch es ist auch eine objektive, <b>einseitige</b> Darstellung des Krieges in seiner ganzen Brutalität.

Objektiv ungleich einseitig. Wäre der Film wirklich Objektiv müsste man zu gleichen Teilen aus Sicht der Somalis das Geschehen und ihre Situation wiedergeben. In diesem Film schlägt sich aber eine Gruppe Helden (und ein überzogener Kriegsfetischist um Vorurteilen vorzubeugen) gegen einen als barbarisch dargestellten Mob Somalis die anscheinend die Zivilisierten am liebsten verspeisen würden.
 
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