Bastion

[Bastion - Center - Sith Orden - Trainingsraum - Sin und Alaine]

Und wieder wandelte sich die Welt um Sin herum, doch wie ein Träumender fand er es gar nicht merkwürdig das dies geschah, er nahm es hin als wäre es völlig normal. Die Veränderungen konnte er jedoch nicht so ohne weiteres ignorieren. Sie stand plötzlich auf dem Grat vor ihm, welcher sich im selben Augenblick in einem Podest verwandelte welchen der Ragath sehr gut kannte. Auch das Schlachtfeld verschwamm und wurde schließlich durch einen großen halbrunden Raum ersetzt. Dieser war mehr als doppelt so hoch wie er auf Grund der Körpergröße der Frauen hätte eigentlich nur sein müssen, war vollgestopft mit blinkenden und leuchtenden Konsolen die allesamt in dunkle Farbtöne gehalten waren. Und sie stand dort oben, vor ihrem Thron – so nannten die Gildenmeisterinnen ihre Sessel immer von denen aus sie ihre Armeen befehligten – und starrte mit eiskalten Augen auf ihn herab. Zwei weitere Frauen, jeweils rechts und links neben ihr in einen Abstand von mehr als 5 Metern, hatten sich ebenfalls erhoben und glotzten ihn an, als wäre er eine Unmöglichkeit des Universums, als dürfte es ihn gar nicht geben. Sin hatte jedoch nur wenig für all das übrig, denn er war damit beschäftigt nicht wieder Diener seines Hasses zu werden, welcher nun heißer als je zuvor aufloderte. Da sah er sie, das Hexenweib welches ihn seit 7 Jahren versklavte und jede Nacht in einen anderen Kampf schickte. Und sie war so gut wie schutzlos. Natürlich besaßen Frauen wie sie Leibwächter, speziell gezüchtete Drohnen die ihr gesamtes Leben lang an ihrer Seite standen und Wache hielten. Diese auserwählten Kampfmaschinen waren gut ausgebildet worden und lebten durchschnittlich 17 Jahre, dann wurde es zu kostspielig sie weiter am Leben zu erhalten und sie wurden ersetzt. Aber das tat nichts zur Sache, wie der macht-sensitive Ragath wusste. Ja sie waren ein ganzes Jahr lang ausgebildet worden, doch seit dem hatten sie diesen Raum nur alle 16 Standardstunden für 8 verlassen – zum Schlafen, mehr nicht. Also keine Zeit um Kampferfahrung zu sammeln, keine Chance sich zu beweisen. Sie waren Theoretiker, okay, mit Muskeln wie ein Bodybuilder und einer verdammt scharfen Streitaxt an der Seite, aber sonst? Nutzlos, chancenlos in einem Zweikampf mit Sin.

Die Matriarchin sah das natürlich anders. Sie war niemals persönlich herausgefordert worden oder Gefahr gelaufen verletzt oder gar getötet zu werden. Der Gedanke, das sich das ändern könnte, war für sie schlicht nicht vorstellbar. Dieses Szenario existierte nicht, weder für sie, noch für die anderen Frauen. Und so war es selbstverständlich, das sie ihren Zorn freien lauf ließ und den bei weitem stärkeren Sin angriff. Noch bevor dieser reagieren konnte traf ihn etwas mitten im Gesicht und auch wenn der Schlag selber ihn kaum bis gar nicht weh tat, brannte sich unmittelbar danach etwas mit einem höllischem Feuer durch sein Gesicht. Er wollte die Hände heben um die sich ausweitende Wunde zu bedecken, bemerkte jedoch in dem Augenblick das seine Extremitäten gefesselt waren und er außerdem ja auch keinen Anzug mehr trug. Mit rasselndem Atem keuchte Sin angestrengt vor sich hin, versuchte die dunkle Seite die er noch vor wenigen Minuten hatte entfesseln können, durch seine Adern rasen zu lassen, die gerad eben so todsichere Situation nicht durch seine Finger gleiten zu lassen. Der Schmerz sollte vergehen, seine Kraft die durch die Säure in seinem Gesicht regelrecht aus dem Körper gezogen wurde, wiederkehren.
Doch es gelang ihm nicht, denn merkwürdigerweise schien die Macht dies nicht tun zu wollen. Er spürte sie noch, sie war da, wartete, tat jedoch nichts um ihm zu helfen. Zweifel begannen, beschleunigt durch den wachsenden Schmerz, an seinem vor wenigen Sekunden noch so starken Selbstbewusstsein zu nagen. War die Macht wirklich so unberechenbar? Verschwand sie schon beim ersten Treffer? Bei den ersten Schmerzen? Sin verstand sie einfach nicht. Zu wenig wusste er darüber, zu wenig hatte er bisher gelernt. Der Hass machte ihn stark und war eng mit der dunklen Seite der Macht verbunden, doch wie konnte er hassen wenn sein gesamter Körper gerade damit beschäftigt war nicht zu sterben und sein Geist vor Agonie Amok lief? Wie sollte er eine Waffe schwingen, wenn seine Hände gelähmt waren? Wie sollte er Kräfte frei setzen, wenn er blind und taub war vor Schmerzen? Wie Rachegelüste empfinden und den Hass mehren wenn man an nichts anders denken konnte als an das was gerade mit dem Körper geschah?

Sin sackte nun auf beide Knie hinunter, die weiteren Schläge seiner Herrin bekam er kaum mit. Sein kostbares Ragathblut tropfte aus unzähligen Wunden auf den schwarzen polierten Boden, wo sie Lachen bildeten oder an seinen Beinen sammelten.
Die Ohnmacht kam mit großen Schritten näher, baute sich vor den fast schon bewusstlosen Sin auf und war bereit seine mitternachtsschwarzen Schwingen um den Leib des Sklaven zu legen. Würde er das tun, wäre das sein Ende. Er würde sich nicht erholen, er würde nicht wieder als freier Ragath aufwachen. Lediglich die Wiedergeburt stand ihm bevor, erneut würde er als willenloser Sklave dienen und sterben müssen. Und dann wieder dienen und sterben. Und wieder. Und wieder. Bis seine Spezies aussterben würde.
Besäße diese Ohnmacht ein Gesicht, so würde es in diesem Augenblick sicherlich ein diabolisches Grinsen auflegen, waren die Versuche von Sins Körper, mit Adrenalin und anderen körpereigenen Aufputschern gegen den Tod zu kämpfen doch so lächerlich sinnlos wie erheiternd. Nein, das hatte keinen Zweck. Er hatte die Schwelle bereits überschritten, sein Körper war machtlos. Das bedeutet nicht das Sin schon aufgegeben hatte, denn noch war sein Lebenswille ja nicht erloschen. Aber für viel mehr schien es nicht zu reichen.
Inzwischen lag er bereits auf dem Bauch in seinem eigenen Blut, die pechschwarzen Augen halb geschlossen und sein Geist kurz davor zu erlöschen...

Und in diesem Augenblick, wo all seine Sinne in den Hintergrund traten, nahm er die Macht stärker wahr als je zuvor. Sie war immer noch da, sie hatte ihn nicht verlassen wie er geglaubt hatte.
Sich an diesen letzten Strohhalm klammernd, fixierte Sin sich vollständig auf diese mystische Kraft in ihm. Dunkle Wogen peitschten in seinem Innersten nach wie vor hin und her, genährt von seinem Hass auf die Frau die ihn inzwischen nicht mehr schlug, sondern nur noch dabei zusah wie er verblutete. Und dieser Hass war gar nicht verschwunden, er war ebenfalls noch da! Sin begriff in einem Zeitlupenmoment was das bedeutete. Verstehen klärte seinen Geist und er griff nach der dunkelsten Emotion über die er verfügte. Erinnerungen fluteten sein Gehirn, bauschten die kochende Flut in ihm auf, drückten sie Richtung Ausgang. Sein Hass startete einen Großangriff auf seinen eigenen Körper, Zellen wurden assimiliert, Muskeln infiltriert und pervertiert, das Gehirn gefangengenommen und manipuliert. Von seinem Rechenzentrum im Kopf blieb gerade noch so viel das er das Ziel seines Hasses bestimmen konnte. Und dieses stand vor ihm, die hässliche Fratze durch Unglauben verzerrt. Sie verstand nicht was dort gerade geschah, konnte nicht begreifen das ein Toter sich erhob. Tja, das war das Problem mit den Ragath. Sie begriffen so wenig.

Wie schon auf dem Schlachtfeld zuvor explodierte die dunkle Seite in Sin. Schmerzen, die einen normalen Menschen in 99% der Fälle wahnsinnig gemacht hätten, wurden zu einem nervigen, aber erträglichen Stechen, die durch die Auspeitschung ausgetrieben Kraft floss wieder zurück in seine Muskeln und plötzlich stand er wieder. Sein Gesicht war inzwischen nur noch eine blutig aufgequollene Masse aus verätztem Fleisch und kautarisiertem Blut. Allein seine schwarzen Augen waren ihm geblieben und diese töteten gerade die Gildenmeisterin. Das sie noch stand war lediglich Formsache.
Sin nutzte den Überraschungsmoment und sprang den Absatz hinauf um auf das Podest zu gelangen. Von den insgesamt 6 männlichen Wachen machten nur zwei Anstalten einzuschreiten und zwar genau die beiden, die die Frau beschützen sollten die Sin töten wollte. Auch hier offenbarte sich wieder ein schwerwiegender Fehler in der Konditionierung dieser Drohnen. Sie beschützten nur immer die Frau, auf die sie geprägt worden waren. Keine anderen. Und gegen 6 hätte selbst der erneut aus der Asche auferstandene Sin nicht gewinnen können. Doch zwei waren kein Problem.
Als wären die beiden Hünen noch langsamer und ungeschickter als er geglaubt hatte, warfen sich die beiden wie in Zeitlupe gegen ihn. Deshalb starben sie auch schnell. Der rechte von beiden war zuerst bei Sin, schwang seine Waffe in einem kurzen Bogen. Einmal geschickt ausgewichen, war der Kampf auch schon gelaufen, konnte er die Waffe doch nicht mehr zur Verteidigung nutzen. Sin schlug ihm einmalig gegen die Nase und trieb ihn dabei einen abgesplitterten Teil seines Nasenbeines ins Gehirn, was ihn auf der Stelle tötete. Die linke Drohne hatten diesen Moment genutzt und einen abgewandelte Stoß angewandt, welcher darauf abzielte Sins wichtigste Organe mit einem Treffer in Fetzen zu reißen. Und es hätte wahrscheinlich auch funktioniert, wäre Sin nicht einen Herzschlag früher von einer Vorahnung dazu gebracht worden sich wegzudrehen und den Angriff deshalb ins Leere laufen zu lassen. Ein Ellenbogentreffer später lag die zweite Wache mit zerschmettertem Kehlkopf auf dem Boden.


„Unmöglich“ schrie die Meisterin hysterisch und wich zurück, wobei sie soweit ging das sie in ihrem Sessel landete. Und als hätte das gereicht um sie wieder klar denken zu lassen, wand sie abrupt den Blick von Sin ab und starrte auf die Armaturen ihrer rechten Lehne. Die zittrigen Finger versuchten etwas einzugeben, doch Sin begriff zu schnell was sie vor hatte und reagierte prompt. Noch während er auf sie zu sprang und den rechten Arm vorstreckte, schnellte die darin versteckte Klinge heraus. Binnen eines Wimpernschlages war der letzte Meter überbrückt und die Durasitklinge durchbohrte ihren Schädel auf der Höhe ihrer Augen. Aber das reichte dem rebellierendem Ragath nicht, sodass er sich schon von der Leiche vor sich abwand bevor ihre rechte Hand von der Lehne rutschte.
Also erledigte er auch die beiden anderen Frauen und ihre Wachen, ähnlich wie die ersten und als er schließlich vor der letzten noch lebenden weiblichen Ragath stand, welche hektisch auf ihrer Konsole herum tippte, gestattete er ihr sich in Todesangst zu winden. Wie auch sie hätte eigentlich wissen müssen, konnte sie Ragaths Neuralchip keinen Selbstmordcode übermitteln, das konnte nur seine Meisterin von ihrer Konsole aus. Die Paranoia der Ragath führte nun also zu ihrem Tod. Einfach erstechen wollte Sin sie jedoch nicht. Quasi als Dank für die Hilfe der Macht wollte er sie damit umbringen. Sie zu erwürgen schien ihm angemessen, deshalb hob er seine kybernetische rechte Hand und konzentrierte sich auf seinen Hass und die Macht. Angeblich war diese Geste überflüssig, war so etwas gewaltiges wie die Macht doch nicht an solche Gesten gebunden. Aber Sin tat es dennoch, vielleicht deshalb weil er es noch nie getan hatte.
Also tat er wie er glaubte es tun zu müssen und dachte daran sie zu erwürgen, ihre Luftröhre wie einen Wasserschlauch zuzudrücken. Und er war wirklich davon überzeugt es tun zu können, bei solch einem Hass musste es doch funktionieren...

Tat es aber nicht. Nichts geschah, außer vielleicht das die Frau nun noch verstörter guckte als vor diesem in ihren Augen sicherlich merkwürdigen Ritual. Die Reaktion Sins darauf war jedoch ebenso unerwartet. Er schnaubte nur kurz, ballte dann seine Klauenhand zur Faust und ließ sie mit voller Wucht auf ihre Stirn nieder gehen. So robust die Ragathknochen durch die Genmanipulation auch waren, dem konnten sie nicht widerstehen. Die Schädeldecke brach und sie starb noch während er seine kybernetische Rechte wieder hinaus zog. Einen Augenblick lang starrte er sie noch an, dann ging er zurück zum Thron seiner ehemaligen Meisterin und setzte sich hinein - natürlich nachdem er den Leichnam auf den Boden geschmissen hatte. Die Füße auf dem blassen Gesicht der Frau drapiert, schloss Sin Ragath, bisher einziger bekannter Machtnutzer seiner Spezies, seine unendlich schwarzen Augen. Und berauschte sich an der Macht. Und seiner Freiheit.


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~II~ Bastion ~/~ Orden der Sith ~II~ Trainingsraum I A ~/~ Alaine Aren und Sin Ragath ~II~

Die Welt der Illusionen, sie war einzigartig, gewaltig, vereinnahmend. Sie zu vervollkommnen, zu perfektionieren war eine Kunst die nur wenige beherrschten und Alaine hatte genau dies getan. Illusion und Wirklichkeit lagen oft sehr nah beieinander, sie zu unterscheiden, sie zu erkennen war nicht einfach. Viele Lebensformen gaben sich ihren Illusionen, ihren Wünschen hin obwohl jene nicht existierten. Sie lebten in einer Welt die so wenig real war wie jene, in der Sin sich nun befand. Seine jetzige Realität entsprach dem was er einst erlebt hatte. Doch nicht alles darin entsprach dem, was ihm auf Ragath wiederfahren war. Seine eigenen Wünsche verband die Executorin mit längst vergangenem. Sie besaß die Macht zu manipulieren, zu verändern, all dem ihren Willen aufzuzwingen und so etwas neues zu erschaffen. Ihre Fähigkeiten vereinten sich mit ihrer Fantasie und gestalteten somit etwas was einzigartig war. Alaine kannte keine Gnade, kein Erbarmen. Kaltblütig ließ sie ihr Opfer auf seinen Untergang zueilen. Die Frau seines Hasses, die Person seiner Qualen stand vor ihm und verwandelte sein Leben in eine neuerliche Hölle. Die Dämonen darin würden ihn verschlingen, sein vorhandenes Fleisch von den Knochen nagen, seine kybernetischen Teile pulverisieren. Nichts würde mehr von ihm übrig bleiben, nichts woran man sich in der Nachwelt noch an ihn erinnern könnte. Er, ein Ragath, welcher machtsensitiv war scheiterte trotz allem. Nein, nein er war schon gescheitert. In den Augen seiner Gildenmeisterin hatte es versagt, war gescheitert und hatte somit ihren Glanz beschmutzt. Dies würde sie ihm nicht verzeihen, niemals! Er hatte es gewagt, er hatte es gewagt sich gegen sie zu stellen, sich zu erheben. Er, der er ein nichts war, ein kybernetischer Klon, gezüchtet, erschaffen um nur einem einzigen Zweck zu dienen! Zum Vergnügen der weiblichen Ragath, zu ihrer Unterhaltung in der Kriegsführung. Sie waren Drohnen und stellten somit einen Kontrast zu dem dar, mit was sie sich sonst vergnügten. Ragath war eine Welt der extreme, beherrscht von den Frauen, der Krönung der Schöpfung. Sie hielten ihre Drohnen wie einen Schatz, erfreuten sich an ihren Kämpfen, ihren Schlachten, ergötzten sich an ihnen, während sie in ihren Kammern an ihre Sexsklaven vergnügten. Männliche Ragath welche zu nichts weiter dienten als für den Fortbestand zu sorgen. Dies war ein Teil dessen, ein Teil von ihnen und zu ihnen gehörte auch Sie, seine Gildenmeisterin.

Hohe Decken umschlossen den Raum in dem sich Sin nun aufhielt und mit ihm zwei weitere Frauen sowie sechs Kampfdrohnen, Beschützter der Herrscherinnen. Nichts an diesem Raum erinnert an einen Palast, an irgendeine Schönheit sondern war vollgestopft mit blinkenden, leuchtenden Konsolen, welche allesamt in dunklen Farbtönen gehalten waren. Sie leuchteten heller und dennoch gedämpft um dafür Sorge zu tragen, dass nichts zu sehr hinaus stach. Was herausstechen sollet waren die Gildenmeiserinnen. Frauen die groß und schlank waren. Die Gildenmeisterin des Degenerierten stand vor ihrem Thron, ihrem Sessel, von dem aus sie alles befehligte. Ihr Zorn kannte nichts, hatte doch ihr Sklave noch vor wenigen Minuten dazu geführt, dass sie zum Gespött worden war und dies konnte sie ihm nicht durchgehen lassen. Dies würde sie ihm niemals durchgehen lassen. Er würde sich nicht rechtfertigen können, würde nicht einmal die Chance dazu halten. Ihr Hass, ihr Zorn kannte keine Gnade, kannte kein Erbarmen. Niemand, niemand würde sich gegen sie, die Gildenmeisterin erheben, die oberste. Doch er hatte es, er hatte es getan und dies vor Zeugen. Ihre Mitstreiterinnen, welche in einigen Metern Entfernung von ihr standen und ebenfalls auf Sin hinab starte. Sie hatte keine Angst vor ihm, war er doch ihre Schöpfung, ihre Drohne ihr Spielzeug. Die Matriarchin ergötzte sich an dem Leid, betrachtete ihn ungerührt als er am Boden lag, sich sein Blut um ihn verteilte, die Lache größer und größer wurde. Einen See um in bildete und er mitten in ihr lag. Ihre weiteren Schläge trafen seinen geschundenen Körper, welcher nichts mehr aufwies was einmal Menschlich gewesen war. Er war der Ohnmacht nahe, dem Tode nahe. Würde sie ihn töten? Würde sie ihn wahrlich töten? Ja, denn er hatte es nicht anders verdient und wenn sie ihn leben ließ würde er jede weitere Gelegenheit nutzen um sich gegen sie zu stellen. Um sich erneut zu erheben und dies konnte, dies durfte sie ihm nicht durchgehen lassen. Er war nichts weiter als ein Sklave, ein nichtssagender unbedeutender Sklave. Ihr Sklave zwar, doch sie würde andere besitzen. Er war ersetzlich! Weder war er ein Unikat noch etwas besonders. Jede andere beliebige Drohne konnte seinen Platz einnehmen und diesmal würde sie darauf achten, dass er keinen eigenen Willen entwickelte.

Lächelnd, verzückend beobachtete sie wie das Blut weiter aus seinem Körper austrat, die Schwingen des Todes sich um seinen Körper legten. Die Flügel des Todesdämons nach ihm griffen, um ihn mit sich zu ziehen. Zwischen der Welt der Lebenden und der der Toten gab es einen schmalen Grad und wer jenen Grad überschritten hatte würde nie wieder zurückkehren können. So würde es auch mit Sin sein, ihrem Sklaven. Sie hatte gesiegt! Sie hatte ihre Macht demonstriert und dies würde für jeden anderen eine Lehre sein. Keiner der anderen, keiner dieser Sklaven würde sich jemals wieder erheben. Doch die Freude der Meisterin verwandelte sich in Entsetzen, als ihre Drohne sich erhob, von den Toten zurück zu kehren schien. WAS? Wie konnte dies möglich sein? Sie wusste es nicht und dennoch war ihr klar, dass sie etwas unternehmen musste. Er durfte, er konnte nicht und dennoch geschah es. Es geschah vor ihren Augen. Er erhob sich, angereichert mit unvorstellbarer Kraft, mit einer Macht, die ihr fremd war. WAS? Sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken, hatte keine Zeit ihre Gedanken zu ordnen. Er raste auf Sie zu! Ihre beiden Drohnen, welche sie verteidigen sollten scheiterten. Der Killer in ihm war zu neuem Leben erwacht und mit ihm etwas, was sie, die Gildenmeisterinnen übersehen hatten. NEIN!

Sie die oberste, sie sah wie ihre beiden Leibwächter fielen. Ihre Schrei halte durch den Raum, hysterisch von Angst ergriffen. Sie wich zurück, wobei sie unwillkürlich in ihrem Sessel landete. Ihr pansicher Blick glitt zu der Konsole auf ihrem Sessel, ihre Finger versuchten zitternd einen Befehl einzugeben. Selbstzerstörung…, doch sie schaffte es nicht. Die Angst lähmte sie. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie Angst gehabt und nach all dieser Zeit wurde jene Gefühlsregung in ihr geweckt. Ihr Leben endete, so wie das der anderen auch. Niedergestreckt von ihrer eigenen Schöpfung. So hätte es nicht enden sollen, nicht enden dürfen. Dies war der letzte Gedanke.

Sin versuchte die Macht zu verwenden, versuchte sich ihrer zu bemächtigen und Versagte. Wo er zuvor bestanden hatte versagte er nun und somit wurde offenbar, dass er würdig war. Hätte er jene Prüfung bestanden, hätte er kein Neuling sein können. Er hatte scheitern müssen! Die Macht war nichts wonach er einfach so greifen konnte. Sie besaß ihren Willen und Sin war ihr Werkzeug. Er würde lernen müssen sie als Werkzeug zu gebrauchen. Doch Hass allein würde ihm nicht helfen, würden ihm nicht die Türen und Tore öffnen von denen er glaubte, dass sie geöffnet werden mussten. So viel mehr verband einen Sith mit der Macht als sein Hass. Hass war nichts, er war vergänglich, ebenso wie die Rache. Eine Emotion, ein Gefühlswallung. Ein Augenblick der Verlustskontrolle. Hass war nichts, er war berechnend und konnte im Keim erstickt werden. So viel mehr machte es aus ein Sith zu sein, ein Sith zu werden. Er stand am Anfang! Sin hatte gerade erst begonnen zu erfahren welche Kraft die Macht besitzen konnte. Sie war ein kleiner Teil dessen was er besitzen konnte. Würde er sich damit zufrieden geben? Wenn ja würd es sich nicht lohnen ihn auszubilden. Wenn ja würde er es weit bringen.

Der Schmerz der Illusion würde sich in die Wirklichkeit übertragen. Seinem Gehirn pflanzte Alaine diesen Befehl ein. Die Welt um ihn herum verblasste. Ragath löste sich nach und nach auf und er kehrte zurück in die Welt die wirklich existiert. Er kehrte zurück nach Bastion, zurück in den Orden der Sith und in den Trainingsraum. Er lag am Boden als Alaine sich über ihn beugte, ihm in die schwarzen Augen blickte.


„Du bist würdig. Du hast die Prüfung bestanden und bewiesen, dass du es wert bist mein Schüler zu werden. Dies war der Anfang Sin, der erste Schritt in das Leben welches du dir wünschst, nachdem du dich sehnst. Es ist der Beginn einer langen und harten Ausbildung ohne jegliche Gnade. Was du auf Ragath erlebt hast hat hier und jetzt ein Ende gefunden. Ich bin nicht deine Gildenmeisterin und du somit nicht mein Sklave. Du bist mein Schüler Sin Ragath und dies gewährt dir einen anderen Status. Beweise dich und du wirst die Chance erhalten aufzusteigen, Wissen zu erlangen und mächtig zu werden.“

Der Schmerz welcher ihn noch immer durchdrang verebbte langsam, verschwand jedoch noch nicht. Alaine reichte ihm ihre Hand und zog ihn dann auf die Beine. Gleichgültig ob er seinen Hass Frauen gegenüber überwunden hatte oder noch nicht. Auch sie hatte einst Männer gehasst, hatte sie zu tiefst gehasst für das, was einer von ihnen ihr angetan hatte. Sie hatte jenen Hass überwinden müsse, sie hatte sich befreien müssen um wirkliche Stärke zu erhalten.

~II~ Bastion ~/~ Orden der Sith ~II~ Trainingsraum I A ~/~ Alaine Aren und Sin Ragath ~II~
 
[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum –Kira, Adria, Janus, Wrath, Jolina & Trainingsdroiden]




Kira schien nicht besonders glücklich über Jolinas Fürsprache zu sein, jedenfalls zeichnete sich das in ihrem Gesicht ab. Doch sie schien, zumindest was Wrath betraf, bereit ihre Folteridee zu verdrängen und erzählte ihm gar von dem, was sich zugetragen hatte. Janus hatte da weniger Glück. Seine Geschichte war aber auch zu absonderlich und schräg. Aber immerhin wurde er jetzt erst einmal weiter befragt und noch nicht gänzlich von Kira ausgequetscht.

Dalen konnte natürlich keine sachdienlichen Hinweise geben. Und wie nur Jolina wusste, hatte natürlich auch Ranik nichts mit der Entführung zu tun. Allerdings war es gut ihn im Kreis der Verdächtigen zu wissen, wie praktisch, dass er sich zuletzt hier auf Bastion aufgehalten hatte.

Kira wollte weiterhin von Jolina wissen, weshalb sie sich Janus Unschuld so sicher war. Die junge Kriegerin war sich natürlich bewusst, dass sie eine gefährliche Gradwanderung absolvierte. Zumal Kira gewiss noch immer irritiert war über den plötzlichen Gesinnungswandel ihrer ehemaligen Feindin. Ihre Motive und Erklärungen mochten einleuchtend sein aber dennoch dürfte die Situation ihr nicht wirklich behagen. Jolina ging es dabei im Grunde nicht viel anders. Das große Ränkespiel zu üben verlangte doch einiges von ihr ab, aber sie wollte ihren Meister in dieser Hinsicht nicht enttäuschen.

Noch während sich Jolina die Worte an ihre einstige Mitschülerin zurechtlegte begann Janus erneut zu sprechen. Man merkte schon, dass er Übung darin haben musste seine Meisterin zu beschwichtigen und vor ihr zu buckeln. Erbärmlich… aber auch nachvollziehbar. Jolina selbst hätte unter Kira als Meisterin gewiss nicht überlebt. Das war also Janus zu Gute zu halten, er war ganz und gar nicht dumm.

Nach außen hin verzog Jolina keine Mine als Janus ihr um seine Haut zu retten beipflichtete und ihr dabei lächelnd zunickte. Treib es nur nicht zu weit Janus! Dachte Jolina und fixierte den Sith eisig. Doch sie blieb Kira noch eine Antwort schuldig.


„Mir ist dein Schüler völlig gleich Kira. Du als seine Meisterin kannst mit ihm verfahren wie es dir beliebt. Aber bedenke, dass Allegious keine Ressourcenverschwendung im Orden billigen wird und es für uns außerdem von Vorteil ist Verbündete im Orden um sich zu wissen als Feinde. Zudem glaube ich einfach, dass es die Mühe nicht Wert ist sich weiter um ihn zu kümmern während der wahre Täter vielleicht weiter Boden gut macht! Was auch immer während seiner Beförderung geschah, er scheint wirklich nichts davon zu wissen und wenn er als ein Werkzeug gegen uns benutzt wurde, können wir das vielleicht noch herausfinden! Ich denke mal Janus brennt selbst darauf herauszufinden, was mit ihm geschehen ist oder ?!“

Jolina trat einen Schritt näher an Janus heran und entließ Dalen damit aus ihrem Lichtschwertgriff. Doch sie deaktivierte die Klinge nicht, sondern hielt sie nun Janus direkt unter das Kinn und sah ihn finster an.

„Wenn sich allerdings herausstellen sollte, dass du doch etwas mit der Entführung und dem Angriff auf Kira und mich zu tun hast Janus, dann wird dir die soeben genossene Behandlung Kiras wie eine unendlich sanfte Streicheleinheit vorkommen im Vergleich zu dem, was dich dann erwarten würde!“

Jolina genoss es Janus augenscheinlich zu bedrohen. Sie spürte wie er sie mit seiner Wut auf eine perfide Art erregte. Lass den Gefühlen freien Lauf Janus! Die Sith wäre nun am liebsten mit ihm allein! Aber man konnte eben nicht alles haben!

Dalen sprach erneut zu Kira und teilte seine Gedanken bezüglich Ranik als möglichen Täter mit. Zu Jolinas ärger entkräftete er den Verdacht mit seiner scharfsinnigen Einschätzung des Deformierten. Dalen war, wie schon vermutet, also wirklich nicht auf den Kopf gefallen.


Dalen könnte damit richtig liegen was Ranik betrifft. Er ist wohl eher der direkte Typ und das Geschehene passt nicht zu seinem Wesen. Was ihn als potenziellen Täter jedoch nicht völlig ausschließt!“

Innerlich war Jolina sehr zufrieden. Alles entwickelte sich hervorragend!




[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum –Kira, Adria, Janus, Wrath, Jolina & Trainingsdroiden]
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Trainingsraum - Sin und Alaine]
Allzu viel Zeit zum Ausruhen und Genießen schien man dem macht-begabten Ragath nicht gewähren zu wollen, denn schon nach weniger als einer Minute nachdem er die Augen geschlossen hatte, spürte er das etwas mit ihm geschah. Das Gefühl war jedoch nicht so unangenehm, das er es für nötig hielt die Augenlider zu öffnen, stattdessen setzte er sich in der Hoffnung das Unbehagen loszuwerden anders hin. Doch das tat es nicht, im Gegenteil, es wurde dadurch noch genährt das sich die Macht wieder beruhigte und so Sins Körper zur Ruhe kam – zumindest stellte er sich das so vor. Denn seine Schmerzen im Gesicht und dem Rücken kehrten zurück, ja selbst die leichten Erschöpfungserscheinungen waren wieder da, ganz so als hätte er sich gerade eben tatsächlich angestrengt. So war es aber nicht, da war er sich ganz sicher. Als die Welt um ihn herum zusammenbrach, begriff er das er nur geträumt haben musste und auch wenn er dies erst seit wenigen Monaten bewusst tun konnte, wusste er das Dinge, die in Träumen geschahen, keine körperlichen Auswirkungen auf die Realität haben konnten. Dieser für ihn in jedweder Hinsicht einleuchtende Fakt stellte den Ragath aber vor die Frage wieso es genau dort Schmerzen verspürte, wo er sie auch im Traum an den exakt selben Stellen hatte erdulden müssen. Da es einfacher war dieser Frage mit offenen Augen nachzugehen, öffnete er diese zögerlich, bereit sie sofort wieder zu verschließen falls gleißendes Licht ihn blenden sollte. Dem war aber nicht so, auch wenn es durchaus unangenehm hell war.
Das stellte er zuerst fest, diese Helligkeit, danach kam dann erst seine Position. Denn er saß nicht mehr, sondern lag auf dem Rücken, starrte an die Decke eines Raumes der ihm unbekannt zu sein schien. Kopfschmerzen, ähnlich jener wie sie seine Rasse auf Grund der Immunität gegen alkoholische Getränke niemals haben würde, ließen ihn innerlich aufstöhnen, jedoch nicht im negativen Sinne. Wenn es etwas gab das diese Rasse in einen Rausch versetzen konnte, dann waren es Kopfschmerzen. Ein merkwürdiger Nebeneffekt ihrer Klonforschung, doch ein durchaus willkommener.
Die zweite Quelle seiner Schmerzen war sein Rücken, vor allem dort wo sein Wirbelsäulenimplantat aus der Haut ragte und ihn jetzt daran hinderte gerade auf dem Boden zu liegen. So musste er den Rücken leicht durchdrücken, was scheinbar eingeklemmte und malträtierte Nervenenden dazu veranlasste dem Gehirn mitzuteilen das er doch bitte damit aufhören sollte.

Und als drittes sah er Alaines Gesicht, was den Vorteil hatte das er die Schmerzen vergaß und fast automatisch in einen paranoid-misstrauischen Modus wechselte. Keine weibliche Ragath ließ einen männlichen so nah an sich heran ohne dabei etwas schlimmes mit ihm vorzuhaben und auch wenn Sin sich darüber im klaren war das diese Sith keine seiner ehemaligen Herrinnen war, so war sie immer noch eine Sith. Also sogar noch schlimmer als erstere
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„Du bist würdig. Du hast die Prüfung bestanden und bewiesen, dass du es wert bist mein Schüler zu werden. Dies war der Anfang Sin, der erste Schritt in das Leben welches du dir wünschst, nachdem du dich sehnst. Es ist der Beginn einer langen und harten Ausbildung ohne jegliche Gnade. Was du auf Ragath erlebt hast hat hier und jetzt ein Ende gefunden. Ich bin nicht deine Gildenmeisterin und du somit nicht mein Sklave. Du bist mein Schüler Sin Ragath und dies gewährt dir einen anderen Status. Beweise dich und du wirst die Chance erhalten aufzusteigen, Wissen zu erlangen und mächtig zu werden.“


Prüfung? Bestanden …. Ausbildung … kein Sklave … mächtig werden … Prüfung? Was für eine Prüfung? Hatte er im Schlaf irgend einen Test absolviert an den er sich jetzt nicht mehr erinnern konnte? Oder hatte diese Frau, so unglaublich das für den Ragath auch erschien, es tatsächlich fertig gebracht in seinen Traum zu sehen und ihn gar zu manipulieren? Er brauchte nicht lange um sich dessen sicher zu sein, dafür waren ihre Worte zu passend gewesen, wie sollte sie sonst von dem wissen was auf Ragath geschehen war? Als sie ihm dann auch noch die Hand reichte – eine Geste die für ihn in dieser Situation absurd erschien – war er sich absolut sicher das sie keinen Deut besser war als die Hexen auf seinem Heimatplaneten. Er war jetzt ihr Schüler und damit kein Sklave? Der abtrünnige Machtnutzer, welcher in Sin die Macht gespürt und ihn dann den Weg nach Bastion gewiesen hatte, war auch auf die Schüler/Meister-Bindung im Orden eingegangen. Und die war nichts anders als Sklaverei. Wenn ein Sith Lord einen begabten Schüler fand, nahm er ihn auf und bildete ihn aus, doch sollte er irgendwann aus irgend einem Grund nicht mehr zufrieden sein, wäre es das Ende des Adepten. Was also war daran besser als die Versklavung auf Ragath?

Die Chance mächtiger zu werden als mein Meister, beantwortete Sin schließlich selbst die Frage und ergriff die Hand der schmächtigen Frau. Das man jemanden die Hand reichte und sie dann schüttelte, wusste er, doch das war wohl kaum das was sie jetzt vor hatte, dennoch tat er es, da er glaubte dass man es von ihm verlangte. Und dann demonstrierte die Sith mal wieder wie gefährlich es war sie zu unterschätzen. Sie, die fast 30 Zentimeter kleinere und wahrscheinlich nur halb so schwere Frau riss den Ragath an seiner Hand hoch, sodass er schließlich vor ihr stand und der Größenunterschied sowie seine bullige Gestalt nochmals unterstrich wie absurd stark einen die Macht doch machen konnte. Anstatt sich nun zu bedanken oder andere Höflichkeitsfloskeln auszutauschen – die Sin als Kampfdrohne natürlich ebenso wenig kannte – sorgte er wieder für einen Abstand zwischen ihnen, wobei er die heruntergerutschte Kapuze seiner Robe erneut über den kahlen Schädel zog. Das störende Licht somit gerade so weit zurück gedrängt das er Alaine anschauen konnte ohne die Augen zu verengen, erlaubte er sich eine für ihn ungewöhnlich lange Einleitung eines Gespräches.


„Ich verstehe die Macht noch nicht wirklich, ich kann sie spüren und einsetzen … manchmal … aber sie gehorcht mir nicht so wie ich es will. Wenn ich hasse, werde ich stärker, aber … ich … wie nennt man das … auf... auf … ich kann es nicht behalten, sie verschwindet wieder, die Macht. Wie kann ich das ändern? So werden wie ihr, die so … ruhig ist, aber mächtig und stark ist.“

Viel hatte Sin nicht für ein Vorgeplänkel übrig. Er sollte sofort mit dem Training, mit dem Studium der dunklen Seite beginnen, sodass die Zeit, die er mit dieser hinterhältigen Schlange verbringen musste, so kurz wie nur eben möglich war. Außerdem war er nur noch wenige Standardmonate davon entfernt seine Medikamentendosis erhöhen zu müssen, damit die Implantate nicht abgestoßen wurden. Und er besaß keine, dafür musste er zurück nach Ragath. Aber so schwach wie er jetzt war, war das reiner Selbstmord. Seine Lebenszeit war also knapp bemessen. Sollte es also irgendwer wagen seine kostbare Zeit sinnlos zu verschwenden, so würde sich seine Macht zumindest von einem immer nähren können: Dem Hass auf diese Person.
Da stellte sich Sin also die Frage: War Alaine Aren auch so eine?


[Bastion - Center - Sith Orden - Trainingsraum - Sin und Alaine]
 
[Bastion - Ravelin - Stadtbezirk der imperialen Obrigkeit – Auf dem Weg zum Sith-Orden] - Shen Jinouga

Shen steuerte seinen Gleiter in den Strom, der tausend anderen Gleiter. Überall schwirrten Gleiter in verschiedensten Farben und Formen herum. Manche muteten an riesige Raumschiffe zu sein und wider andere waren nicht viel größer als als ein ausgewachsener Mensch lang ist. Inmitten dieser bunten Kolonnen war sich der gerade entkommene Ausreißer sicher, dass ihn sein Vater und seine Lakaien finden würden. Hier in diesem Gewusel niemals. Ihn hier zu finden, wäre wie eine Nadel im Ozean von Kamino zu suchen. Man könnte es auch so ausdrücken, dass jetzt, wo er schon einige Minuten unterwegs war und in dieser Welt 100.000ende Gleiter auf wenigen Quadratkilometern entlang flogen man die Wahrscheinlichkeit ihn hier zu finden als limes gen Null setzen konnte. Selbst einer machtstarken Person wäre es schwer gefallen ihn hier ausfindig zu machen. Die ganzen unberechenbaren Bewegungen, die Wärme, die ganzen Lebewesen. Alles strahlt eine gewisse Aura aus, die sich so oft verflochten hätte, dass das Individuum als Teil dieses großen Gebildes zu verschwinden schien. Und doch dieser Gedankengänge, mit denen Shen versuchen wollte sich innerlich darauf zu bestärken, dass ihn Niemand finden würde, hatte er ein dumpfes Gefühl, dass er sich hier nicht unbeobachtet bewegt. Es war wohl nur so ein leichtes Gefühl, welches wohl jeder verspürte, der von irgendwo geflohen war und Angst hatte gefunden zu werden, aber dennoch war dieses Gefühl stark präsent. Schlimm war dabei auch die Annahme, dass Shens Vater alles geben würde, um seinen Sohn wiederzufinden. Nicht, weil er ihn liebt oder vermisst, sondern weil er ihn braucht. Als Werkzeug, welches der Familie dient und doch, auch wenn es nur ein Zweck zum Mittel war gebraucht wurde. Theoretisch hätte auch einfach einer seiner Brüder an seiner Stelle den Posten als sklavischen Würdenträger der Familie einnehmen können, aber es wäre einer Entehrung des Hauses der Jinouga gleichgekommen. Schließlich hatte die Familie einen hohen Ruf zu verlieren. Und die Sitte besagte es, dass der stärkste und am besten geeignete Sohn die Familie im Sith-Orden vertreten musste und alleiniges Erbe der Familie sein würde. So war es schon immer gewesen. Shens Brüder waren daher für den Fortbestand des Hauses irrelevant, sie hatten kein Anrecht auf das Erbe. Kein Anrecht den Namen Jinouga in Ehre weiterzuführen. Abgesehen davon war Shens Leben extrem kostspielig gewesen. Alleine aus finanzieller Sicht wäre es daher sinnvoll gewesen ihn wieder einzufangen. Shen war sich jedoch sicher, dass er sich nicht einfangen lassen würde, sein Leben würde nicht daraus bestehen nur seiner Familie als hochgestochener Sith-Würdenträger die Fahne empor zuhalten. Er würde ein mächtiger Sith werden, der komplett frei sein würde. Freier als er es jemals sein hätte können im Hause Jinouga. Inzwischen hatte er seinen Gleiter in eine andere Route gelenkt, direkt in die Richtung des gewaltigen Sith-Ordens. Er war ein Meisterwerk der imperialen Architektur und diese dunkle Aura, die von ihm ausging ließ den Atem im Halse gefrieren. Man konnte seinen Blick gar nicht von diesem Gebäude trennen, so faszinierend schimmerte das Bauwerk. Mit einem so unglaublichen Gefühl versetze es den Betrachter. Der Sith-Orden war nicht nur der Hauptsitz der Sith, vielmehr war er auch ein Machtdemonstration der imperialen Herrschaft. Jedes jemals existierende große Reich hatte seine Macht mit irgendwelchen utopisch teuren Bauwerken, für die jene Zeit, architektonische Wunder, bestückt und so den Namen des Reiches, vielleicht auch den Namen des Herrschers, unsterblich gemacht. Das Imperium hatte sich immer bemüht dies alles in den Schatten zu stellen und sich immer wieder mit diesen Denkmälern noch unsterblicher zu machen. Ein Komparativ von unsterblich? Ja, das Imperium erschuf diesen Begriff und richtet sein Ziel auf den Superlativ. Das unsterblichste Reich aller Zeiten zu werden. Das Ziel war es nicht nur in den Köpfen der Menschen zu bleiben, sondern für alle Zeit bestehen zu bleiben. Und so waren sämtliche Machtdemonstrationen, wie der Sith-Orden oder auch die Super-Sternenzerstörer-Klasse nicht nur psychologische Waffen, sondern knallharte physische Waffen, mit welchen der Imperator, sein Reich und sich selbst am Leben hielt. Die Sith waren daher nicht nur eine alte Religion, eine Tradition, die aus Propagandazwecken am Leben erhalten wurde. Nein, die Sith waren eine der mächstigsten Waffen des Imperiums, die Niemand aufhalten konnte. Auch nicht die Jedi, die auf der Seite der Republik schwach und jämmerlich waren. Shen setzte auf einer kleinen Landeplattform vor dem Sith-Orden zum Landen. Der Gleiter surrte laut und während des Landeanflugs drückten sich weiße Dämpfe aus den verschiedensten Druck- und Kühlungsausgängen. Der Gleiter schwenkte seine riesige Klappe nach oben und Shen trat vor das gewaltige Gebäude. Ja, er stand jetzt davor. Er war nur noch wenige Schritte von diesem Gebäude und einem neuen Lebensabschnitt entfernt.

[Bastion - Ravelin - Vor dem Orden der Sith] - Shen Jinouga
 
~II~ Bastion ~/~ Orden der Sith ~II~ Trainingsraum I A ~/~ Alaine Aren und Sin Ragath ~II~

Sein Verstand schien ihre Aussage erst verarbeiten zu müssen und in diesen Sekunden des Verarbeitens konnte man fast annehmen, dass sein Gehirn zu langsam war um die volle Tragweite ihrer Worte gänzlich zu erfassen. Er war ein Klon! Damit perfekt, eine perfekte Schöpfung. Weshalb er dann so schwer von Begriff war konnte die Sith nicht wirklich erkennen und dennoch schien es so als ob seine Perfektion kleine Fehler aufwies. Sein Gehirn schien aus irgendwelchen Gründen immer wieder in einprogrammierte Verhaltensmuster zu verfallen und dies legte nahe, dass er von seinen normalen Denkmustern immer wieder abwich. Dies war ein durchaus interessanter Punkt! In Sin verbarg sich mehr als ein „einfacher“ Klon, welcher zur Perfektion herangezogen worden war. Seine Implantate und jene konnte die Executorin, die sich mit Vorliebe für Technik und das Hacken befasste, deutlich spüren, machten ihn zusätzlich zu etwas besonderem. Sie hatte es mit weit mehr zu tun als einem Ragath, welcher unter den schlimmsten Bedingungen die es gehalten worden war, nein er war ein perfektes Mittel für ihre Zwecke. Die Frage blieb oder nur ein Werkzeug sein oder auch zu einem Partner ihre Pläne werden konnte. Sie musste mehr über ihn erfahren, würde ihn wirklich bis ins kleinste sondieren müssen um heraus zu finden wie er gänzlich tickte. Eines war für die Sith jetzt schon sicher, sein Verhalten, seine fast schon kontrollierte Art, wenn sein Gehirn umsprang wie ein Gerät, bei dem man einen Schalter drückte, machte deutlich, dass man ihm einen Chip eingesetzt haben musste. Da Ragath eine Welt des Grauens, der Züchtung von Klonen war und man jene Geschöpfe dazu missbrauchte ein Spielzeug der dortigen Herrscherinnen zu sein um deren Gelüste am Krieg zu stillen, war es nur natürlich das jene Frauen etwas in die Köpfe ihrer Spielzeuge einpflanzten um jene zu lenken. Ein schändlicher Missbrauch von Leben, der allein zum Vergnügen bestand und sonst wertlos war. Alaine konnte sich gut vorstellen wie groß Sin’s Hass auf alles weibliche sein musste. Wie groß war ihr eigener Hass auf alles Männliche gewesen, nachdem sie sie jungen Jahren von ihrem Chef, an den ihre Zieheltern sie verkauft hatten vergewaltigt worden war. Diese Rücksichtslosigkeit, diese kranke widerliche Verhalten hatte dazu geführt, dass sie ihn getötet hatte. Doch sein Tod hatte sie nicht befriedigt und so hatte ihr Hass weitergelebt. Der Punkt jedoch an dem sie ihren Hass hatte verändern müssen war eingetroffen. Er hatte sie in die Realität geholt, ihr gezeigt, dass sie so nicht weitermachen konnte wenn sie nicht von der dunklen Seite vollends verschlungen werden wollte so wie es bei Ranik geschehen war. Jener Sith hatte sich verloren und seine krankhafte Art hatte ihn nicht nur zu einem Verräter werden lassen sondern auch zu einem Schwächling. Dies hätte er sich nie eingestanden und dennoch war es. Ranik war verbannt worden, mit ihm einige andere und seit einer kleinen Ewigkeit war er verschwunden. Sang und klanglos. Alaine schüttelte innerlich den Kopf. Ihr jetziges Interesse galt Sin, welcher nicht zu begriffen haben schien, dass sie diejenige war, die ihn in diese Welt der Illusionen befördert hatte. Sein Gehirn schien dies nicht erkannt zu haben. Nicht das es Alaine kümmerte und dennoch würde es höchst störend sein, wenn er einige andere Dinge innerhalb der Ausbildung auch nicht verstand.

Dieser Chip konnte somit nicht wirklich funktionieren. War er beschädigt, abgeschaltete oder was war es? Alaine missfiel der Gedanke, dass ein womöglich nur halb funktionsfähiger Chip im Kopf ihres Schülers zu einem Problem werden konnte. Sollte sich herausstellen, dass jener Chip ein und ausgeschaltete werden konnte je nach belieben und er somit von außen beeinflusst werden konnte, so konnte dies bedeuten, dass jeder, der den passenden Code oder wodurch auch immer jener Chip aktiviert werden konnte ihn für seine Zwecke missbrauchen, schlimmer, ihn sogar noch gegen sie verwenden konnte. Alaine’s Katzenaugen verengten sich zu schlitzen, als jener Gedankengang von ihr Besitz ergriff. Dies konnte sie keinesfalls zulassen und dies bedeutete gleichsam, dass sie ihn ständig würde kontrollieren müssen. Kontrolle! Lange Zeit hätte sie etwas darum gegen ihre Schüler kontrollieren zu können doch jene Kontrolle war ein gewaltiger Nachteil. Sie brauchte einen Schüler mit dem arbeiten, der ihr ergeben war und dennoch seinen eigenen Kopf besaß. Ein Sklave war sinnlos und völlig unnütz. Manche würden etwas anderes behaupten doch Alaine hatte durch ihre Nachforschungen, durch ihre Wissbegierde weit mehr in Erfahrung gebracht. Sie war keine dieser Stümper, die der Ansicht waren, dass durch die alleinige Kontrolle seines Schülers damit gesiechter war, dass jener sich nicht irgendwann gegen sie stellte. Sie schätze keine Idioten, keine Subjekte welche das Denken ihrem Meister überließen. Vollkommene Kontrolle führte dazu, dass jener Schüler irgendwann aus brach und wenn es dazu kam hatte es nicht zuletzt auch mit dem Tod seines Meisters zu tun. Fehler machten sie alle und auch Alaine hatte in ihrer Zeit als Sith einige Fehler gemacht, Fehler, die sie heute nicht mehr machen würde. Sin war ein neuer Anfang auch wenn er nicht perfekt war. Zur Perfektion gezüchtet und dennoch unvollständig. Ihr war klar, dass dieser Schüler seinen Hass verlieren musste, seinen Hass auf die Weiblichkeit, seinen Hass auf sie, die nichts mit dem zu tun hatte, was ihm widerfahren war. Er war gefährlich und würde mit Sicherheit gefährlich werden. Für den Anfang mochte er keine Gefahr für sie sein und es oblag ihr dafür zu sorgen, dass er dies auch nicht so schnell wurde. Sein Hass war gewaltig und er gab sich jenem Hass nicht gänzlich hin. Dies jedoch war nur eine Frage der Zeit und wenn es soweit war, er sich seinem Hass gänzlich hingab würde er erkennen, dass er gescheitert war.

Sin wollte Macht! Er wollte mächtig werden, er wollte töten und sich an jenen rächen, die ihn zu dem gemacht hatten was er war. Er würde seine Chance ergreifen, er würde alles daran setzten zu erlangen wonach er sich sehnte und dann würde sein Untergang kommen. Alaine fragte sich ob sie ihn wirklich ausbilden sollte, ob er es wirklich wert war. Zwar mochte er dies bei ihrer Prüfung gezeigt haben, dennoch war er nicht das, was sie sich wirklich vorstellte. Auch wenn er sich von ihr auf die Beine hochziehen ließ so konnte sie dennoch etwas spüren. Etwas das verriet, dass er sich in diesen Sekunden vorläufig damit abfand, dass sie stärker war als er. Seinem Charakter allerdings entsprach dies nicht. Er war nicht dazu gezüchtet worden sich unterzuordnen, auch wenn die Frauen auf Ragath dafür gesorgt hatten. Sie warn gescheitert, indem er die Flucht ergriffen und hier hergekommen war. Er hatte sich gegen ihren Willen gestellt. Die Ragath hatten an ihm versagt schon in dem Teil, als sie nicht erkannten dass sie jemanden hervorbrachten, der machtsensitiv war. Dieser kleine Fehler hatte alles verändert. Es würde an Alaine liegen aus ihm etwas zu machen und wenn es in ihre Pläne passte, würde sie mehr aus ihm machen als er sich erträumen konnte. Vorläufig jedenfalls würde sie langsam beginnen.

Sin, kaum das er stand, vergrößerte den Abstand zwischen ihnen. Da war er wieder, der Hass auf die Weiblichen Wesen. Etwas was er ablegen musste. Sie als seine Meisterin würde dies nicht dulden, der würde sehr viel Zeit mit ihr verbringen müssen, jetzt wo er ihr Schüler war. Der Ragath zog die Kapuze, welche heruntergerutscht war über seine kahlen Schädel und sah sie dann an. Seine Worte machten deutlich, dass er mit der Macht noch nichts anzufangen wusste. Er verstand sie nicht wirklich. Auch wenn er sie spüren, bedingt einsetzen konnte, so gehorchte sie ihm nicht so wie er es wollte. Alaine wölbte leichte eine ihrer Brauen bei seinen Worten und konnte dann nicht umhin leise zu lachen. Er war ein solcher Narr und drückte sich aus wie ein Kind. Sein Erläuterung darüber, dass wenn er hasse er stärker würde. Ihm vielen die Rechten Worte nicht ein und es sprach er einfach weiter. Er konnte sie nicht behalten? Die Kontrolle über die Macht, über die Fähigkeiten wollte er wohl sagen und versagte dabei kläglich. Natürlich wollte er wissen, wie er dies ändern, wie er mächtiger, so mächtig wie sie werden konnte. Sin gehörte nicht zu der Sorte von Subjekten, die sich lange mit irgendwelchem Gerede aufhielt sondern sofort zur Tat schreiten wollten. Er sprach nicht gern, dies war ihr schon an Anfang aufgefallen. Geduld war etwas was er nicht kannte und dennoch würde er genau diese Geduld lernen müssen.


„Das du sie noch nicht wirklich verstehst ist normal. Alles andere wäre ein Wunder. Du spürst sie also und kannst sie begingt einsetzen. Aber sie entgleitet die, du kannst sie nicht kontrollieren, nicht fokussieren. Hass mag dich stark machen, vorübergehend doch dein Hass sollte nicht die Quelle sein. Die Macht ist weit mehr als das, was du dir vielleicht vorstellen magst. Du willst mächtig werden? Dies will jeder, der sich den Sith anschließt. Macht ist etwas, was allerdings nur wenige erlangen. Du bist ungeduldig Sin und diese Ungeduld wird dir noch den Hals brechen.“

Alaine ließ einen kurze Pause einfließen, sah ihn einige Sekunden an und lächelte dann kalt.

„Was du als erstes lernen musst ist mit deinem Hass umzugehen. Dein Hass auf Frauen ist deine Schwäche. Gleich was die weiblichen Ragath auf deiner Welt dir angetan haben, gleich wie sehr sie dich manipuliert, dich gequält haben, du solltest darüber stehen.“

Ihr war sehr wohl klar, dass ihm ihre Worte nicht gefallen würden, mehr noch er wahrscheinlich nicht einmal etwas damit anfangen konnte und dennoch sprach sie es an.

„Deine Beweggründe sind zu durchsichtig. Sie Schrein zum Himmel. Hass kann mächtig machen aber auch ebenso vernichten. Die Macht, die dunkle Seite ist nichts was man einfach beherrscht. Du musst lernen sie zu beherrschen, sie zu lenken, sie nach deinem Willen zu formen und nicht umgekehrt. Die Macht beherrscht im Moment dich. Du bist ihr Spielzeug gerade.“

Alaine machte einige Schritt auf ihn zu, ihre Augen fixierten sein Gesicht.

„Bleib stehen Sin! Bewege dich keinen einzigen Millimeter!“

Diesmal war es ein Befehl, da sie erkannte, dass er ihr ausweichen, ihren Abstand beibehalten wollte. Doch Alaine trat näher ohne Rücksicht darauf, dass sie ihn in die Enge trieb.

„Wenn du jetzt ausweichst, deinen Instinkten nachgibst, lässt du ihnen die Oberhand über dich. Du bist derjenige, der Oberhand haben sollte. Schwäche ist etwas, was du dir nicht leisten kannst.“

Sie trat näher, ihre Augen noch immer auf ihn gerichtet. Wie lange würde er dies durchhalten? Wie lange würde er ihre Nähe ertragen? Und wie würde er sich verhalten, wenn sie nicht nur direkt vor ihm, sondern ihn auch noch berührte? Würde sein Hass überlaufen? Würde er sie angreifen, sich seiner Schwäche hingeben? Gut möglich. Sie würde es herausfinden. Sin mochte Kraft haben, nicht zuletzt durch seine kybernetischen Teile, doch sie war eine Sith und ihr damit bei weitem unterlegen. Alaine trat näher, blieb erst stehen als sie direkt vor ihm stand, nur noch wenige Zentimeter sie voneinander trennte. Sie konnte fühlen wie sehr er kämpft, wie mit sich rang. Am liebsten hätte er sie getötet, wie schon in der Bibliothek. Doch diesen Wunsch konnte er sich nicht erfüllen. Wenige Zentimeter trennten sie noch voneinander, als Alaine um ihn herum ging. Langsam, bedächtig und dann blieb sie seitlich von ihm stehen, hob ihre hand und legte jene auf seine Schulter. In diesem Bruchteil von Sekunden veränderte sich die Luft. Sie spannte sich an, drohte zu zerreisen. Doch auch dies würde er meistern können und wenn nicht würde sie jene Übung wieder und wieder wiederholen, bis er nicht anders konnte. Sie saß am längeren Hebel und sie würde entscheiden wann sie diese Folter beendete.

~II~ Bastion ~/~ Orden der Sith ~II~ Trainingsraum I A ~/~ Alaine Aren und Sin Ragath ~II~
 
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Und so sollte die Ausbildung also beginnen. Das sie nicht mit dem Einsatz der Macht oder ein paar Stunden Schwertkampftraining begannen, war ja zu erwarten gewesen und entsprechend geduldig versuchte Sin den Worten seiner Meisterin zu folgen. Auch bei seiner Programmierung auf Ragath, welche ein halbes Jahr gedauert und alle nötigen Abläufe für den Nachtkampf enthalten hatte, war ihnen viel theoretisches Wissen vermittelt worden. Man konnte einfach nicht alles praxisnah vermitteln, weswegen Sin diese Art der Ausbildung durchaus nicht fremd war, auch wenn sein Wunsch nach einem sobald als möglichen Ende dieses Kapitels seines Sith-Daseins sehr groß war.
Also hörte er ihr auf seine ganz eigene Weise zu und dachte immer dann, wenn sie eine kurze Pause machte, darüber nach.
In ihrer ersten Aussage erzählte sie fast nur Dinge die Sin weder schon gewusst oder zumindest erahnt hatte, das die Macht zum Beispiel mehr war als er im Moment glaubte oder das alle Sith mächtig sein wollten. Natürlich wollten sie das, warum also sprach sie es nochmals an?
Der einzig wichtige Teil im ersten Abschnitt ihrer kleinen Rede war die Geduld bzw Sins Ungeduld. Und dem Ragath gefiel das nicht. Geduld bedeutete übersetzt so viel wie warten, abwarten, nichts tun und was gab es schlimmeres für jemanden als das, wenn derjenige seine ihm noch zur Verfügung stehende Lebenszeit ständig vor Augen hatte. Sie erwartete also das er sich in Geduld übte. Punkt. Er verstand noch nicht wieso, doch wenn er mal annahm sie die Wahrheit sagte – und ob es ihm gefiel oder nicht, bis zu einem gewissen Grat musste er ihr vertrauen – dann würde er das tun, egal wie sehr sich auch jede Faser seines Seins dagegen sträubte.
Aber das waren nur ein Versprechen an sich selbst und das konnte man so leicht umgehen oder mit Entschuldigungen und Ausflüchten aushebeln, das er wirklich Willensstärke würden beweisen müssen. Ob er diese besaß, würde darüber entscheiden ob er siegen oder scheitern würde. Und Punkt.

Dann sprach sie über den Hass und der Wechselwirkung mit der Macht bzw der dunklen Seite eben dieser. Ihrer Behauptung, das seine Abneigung dem weiblichen Geschlecht gegenüber eine ausnutzbare Schwäche war, konnte er sich ohne weiteres eingestehen. Das diese erbärmlich schwache Gildenmeisterin ihn in seinem Traum hatte treffen können, hatte doch nur an seinem blinden Hass gelegen und wenn jemand wusste, dass er immer so reagierte, konnte man das ausnutzen. Mal ganz davon abgesehen das er diesen „blinden“ Teil auch noch loswerden musste. Aber das würde er während der Ausbildung ja ohnehin lernen.
Als nächstes erläuterte sie, das Sin und nicht die Macht das Werkzeug für den jeweils anderen war. So wirklich verstand der Ragath das noch nicht, wohl auch weil sich Alaine noch in seinen Ohren zu wage ausdrückte, aber es schien als würde die Macht einen Willen besitzen, als wäre sie tatsächlich ein Lebewesen. War sie am Ende vielleicht so ähnlich wie einer der Droiden die die meisten intelligenten raumfahrenden Rassen außerhalb von Ragath benutzten? Darüber musste Sin sich auf jeden Fall noch informieren, theoretisches Wissen sammeln. Für den Moment reichte es aber zu wissen das die Macht kein einfacher Schraubenschlüssel oder eine Waffe war...

Dieses mal nicht ganz so stark in Gedanken versunken wie in den Gesprächen zuvor, bemerkte Sin nun fast sofort was Alaine tat, als sie sich ihm plötzlich näherte. Und einen kurzen Augenblick lang war sie für ihn nur der Meister, nur eine Person die ihm Wissen vermittelte. Dann sahen seine mitternachtsschwarzen Augen aber ihr allzu weibliches Gesicht und er wollte wieder zurück weichen. Nicht aus Hass ihr gegenüber, denn den konnte Sin gerade mit allzu viel Nachdenken und Grübeln unterdrücken, sondern aus einem Reflex heraus. Doch ihr herrischer Befehl bewirkte ein sofortiges Stoppen seiner kybernetischen Füße.
Und dann sagte sie etwas, das eigentlich so offensichtlich war und für Sin doch einer Offenbarung gleich kam. Sich seinen Instinkten zu überlassen war nichts anderes als Sklaverei. Er entschied dann nicht, sondern ein bestimmter Teil seines Gehirns über den er keine Kontrolle hatte. So würde er immer dann ein Diener sein wenn ihm etwas begegnete das er weder nicht kannte oder das er schon so oft erlebt hatte, das er in alte Verhaltensmuster zurück fiel. Doch das war falsch, schwach von ihm, das wusste er inzwischen. Diese wenigen Worte in Basic, die er als Fremdsprache mehr schlecht als recht verstand, ergaben auf so elementare Weise einen Sinn das er beinahe versucht war so etwas wie Dankbarkeit zu empfinden. Natürlich nur beinahe. Aber immerhin.

Und sie kam näher, stolzierte um ihn herum und seine Willenskraft wurde wahrhaftig geprüft. Dieses mal war es jedoch nicht der Kampf gegen seinen Hass auf Frauen, sondern gegen die Instinkte und Reflexe denen er 7 lange Standardjahre lang unterworfen war. Die haarlose Haut über seinem linken pechschwarzen Arm kribbelte vor Entscheidungsfreude. Nichts hätte ihm einen größeren Kick geben können als diesen zu heben, um ihren dürren Hals zu legen und dann alles darin zu zerquetschen was sie brauchte um zu atmen und zu reden. Dieser Zustand wurde dann jedoch sogar noch getoppt als sie ihn – vermutlich aus perverser Schadenfreude – die Hand auf die Schulter legte. Nicht auf jene künstliche wo er die Berührung gar nicht gespürte hätte, sondern die echte. Und niemand berührte ihn auf diese Weise. Was andere als kameradschaftliche Geste oder Zärtlichkeit hätten interpretieren können, hätten sie die beiden in diesem Augenblick beobachtet, war für Sin fast schon zu viel. Der dunkle Teich in seinem Inneren, welcher die Macht und seine Emotionen symbolisierte, fing wieder an zu brodeln und Wellen von kochender Brutalität nach Außen zu schicken, wo Muskeln von dieser angetrieben und er sich für den Kampf vorbereiten konnte. Und was stand dagegen? Was verhinderte einen Ausbruch? Eine lächerliche, geradezu mikroskopisch winzige Sache. Die ihm bewusste Tatsache das er jetzt nicht ausrasten durfte, weil seine Ausbildung dann zu Ende war, das hatte Alaine mehr als deutlich gemacht.
Also standen sich jetzt Millionen Kubikmeter von schwarzem kochenden Hass und eine kleine helle Figur der Vernunft gegenüber und Sin allein würde darüber entscheiden wer siegte. Gab er nach, wählte er den einfacheren Weg und ließ den Wächter zusammenbrechen? Oder machte er das für ihn Unmögliche möglich und widerstand?

Die Antwort kam ein paar Sekunden nachdem Alaine ihn die Hand auf die linke Schulter gelegt hatte.


„Ich habe verstanden“ presste er angespannt heraus, konnte sie dabei aber nicht anschauen. Dieses mal hatte sich seine Stimme nicht überschlagen oder Silben weggelassen, dieses mal war jedes einzelne der drei Worte unter Anspannung hervorgebracht worden. Die einzige Frage – die sich Sin nun stellte – war nur: Wann würde es für ihn leichter sein ihrer widerliche Präsenz zu ertragen?

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~II~ Bastion ~/~ Orden der Sith ~II~ Trainingsraum I A ~/~ Alaine Aren und Sin Ragath ~II~

Wenigstens zeigte er in diesen Minuten Geduld, indem er über ihr gesprochenes nachdachte und dies war ein guter Anfang. Im laufe ihres Sith Daseins hatte sie viele Schüler erlebt, nicht immer ihre eigenen, und stets war aufgefallen, dass sie alle zur Ungeduld neigten. Dies war schon bei den erfahrenen Sith so. Geduld sollte ein Tugend sein, doch für die meisten war sie eher ein Fremdwort. Geduld verkörperte all das, was man hassen konnte, besonders dann, wenn man glaubte nicht schnell genug voran zu kommen. Doch die Ausbildung zu einem Sith erforderte Zeit, Arbeit und noch mehr Geduld. Nichts lernte man aus dem Stehgreif, nichts verstand man auf Anhieb, besonders nicht wenn es um die Macht ging. Selbstüberschätzung war etwas, was die meisten besaßen, indem sie glaubten ihr Wissen sei vollständig, perfekt und ohne jegliche Fehler. Doch meist zeigte sich schon sehr früh, das Perfektion etwas war, das den meisten fehlte. Sie alle sollten darauf hinarbeiten und dennoch niemals aus dem Auge verlieren, dass sie niemals gänzlich perfekt sein würden. Fehler gab es überall und würde es stets geben. Wäre es anders würde das Universum, die Galaxie in der sie lebten nicht so aussehen wie sie aussah. Philosophie war etwas, was ebenso wie Politik, Hacken, Technik und einige andere Themen, welche Alaine schon immer interessiert hatten und auf die sie ihr Hauptaugenmerk gelegt hatte. In all der Zeit in der sie nun schon dem Orden diente hatte sie viel lernen müssen. Viele von ihren „Mitstreitern“ war untergegangen, andere waren aufgestiegen und dann verschwunden. Von jenen die sie kannte, die einst einmal über ihr gestanden hatten waren ebenfalls verschwunden. Andere waren bestrebt in ihrem Sein, in ihrem Glauben gescheitert. Auch wenn Alaine selbst genug Höhen und Tiefen erlebt, jene durchgemacht hatte, so agierte sie noch immer im Orden. Ihr Name war nicht in Vergessenheit geraten.

Ihre jetzigen Schüler, wie Xixor, Lüsoka, Eron oder auch Shao hatten sich nicht lange gehalten und obwohl Xixor ein vielversprechender Schüler gewesen war, so hatte er sie dennoch enttäuscht. Was auch Eron hätte werden können wusste sie nicht, da er sein Leben hatte lassen müssen als er noch ein Adept gewesen war. Viele waren gekommen und gegangen. Einige wenige hielten sich noch um ebenfalls irgendwann in Vergessenheit zu geraten. Jene Tatsache erinnerte Alaine daran, dass Persönlichkeiten wie Az, welche eine Freundin gewesen war, sie enttäuscht hatten. Kaum eine Nachricht hatte sie von jener Sith erhalten, welche sie vor einiger Zeit einfach im Stich gelassen und die Alaine anfangs als Verräterin angesehen hatte. Heute wusste sie, dass Az gespalten gewesen, dass ihr innerstes vergiftet worden war und sich dieses Gift bis in ihren Geist gesetzt hatte. Sie war ihr nicht mehr böse, war nicht mehr wütend auf sie. Nein, Alaine interessierte viel mehr was nun mit Az war, wo sie sich befand und ob sie zurückkehren würde. Die Executorin schob ihre Gedanken beiseite, wandte ihre Aufmerksamkeit erneut auf ihren neuen Schüler zu. Wie lange würde er bleiben? Würde er es schaffen wenigstens weiter zu kommen als Xixor? Sie konnte es nicht sagen. Die Zukunft war nichts was man gänzlich sehen konnte. Natürlich hatte er mit Sicherheit die ein oder andere Frage, auch wenn er nicht sonderlich redselig war. Sin war ein Klon, welchen man mit kybernetischen Teilen versehen hatte, der wenn es nach seiner Besitzerin gegangen wäre, nichts weiter als eine Werkzeug, ein Sklave gewesen wäre. Sie hatte sich jedoch in ihm geirrt! Sin war mehr er besaß die Fähigkeit die Macht zu fühlen, sie zu hören und deshalb war er nach Bastion gekommen.

Da er nun nicht so tief in seinen Gedanken festgesessen hatte bemerkt er Alaine ihr vorgehen. Für einen Bruchteil von Sekunden kehrte seine alte Gewohnheit, sein Wunsch zurück zu weichen zurück. Ein Reflex, welchen er überwinden musste. Ihr Befehl war es, welcher ihn dazu veranlasste stehen zu bleiben, sich nicht von der Stelle zu wichen. Einige ihrer Worte schienen ihn wie eine Offenbarung zu ereilen und gern hätte Alaine die neuen Gedankengänge des Ragath erfasst, doch sie musste sich damit begnügen in seinem Gesicht zu lesen. Alaine wollte ihn testen, wollte herausfinden ob er die Kontrolle verlieren würde oder ob er es schaffte gegen seine Schwäche anzukämpfen. Leicht fiel es ihm nicht, dies konnte sie sehen und dennoch schaffte er es. Sein Wunsch sie zu töten war vorhanden doch er zügelte sich. Er musste sich zügeln, wenn er sein Leben behalten würde. Er mochte unvorstellbare Kraft haben nicht zuletzt durch seine kybernetischen Teile, doch diese würden ihm nichts bringen. Sie besaß die Macht, die Fähigkeiten darin und somit war sie ihm weit überlegen. Körperliche Kraft war nicht ausschlaggebend. Selbst der schwächste konnte siegen wenn er wusste wie er vorgehen musste. Alaine’s Hand auf Sin’s wirkliche, fleischliche Schulter stellte für ihn womöglich ein Hohn dar. Doch dem war nicht so. Ebenso gut stellte es keine Beleidigung für ihn da noch sollte es eine Vertraute Geste sein sondern einzig und allein der Versuch sein, ihn aus der Reserve zu locken. Zu sehen wie er reagieren würde. Gleich welchen Job, welche Aufgabe sie übernehmen würden, sie konnte und wollte es sich nicht leisten mit einem Schüler umherzustreifen, welcher in jeder Sekunde explodieren konnte. Er musste mit Berührungen umgehen können, er musste mit Frauen umgehen können. Sie waren überall. Niemand würde von ihm verlangen sich auf eine Affäre mit einer Frau einzulassen, dennoch würde sie von ihm verlangen mit jeder zusammen zu arbeiten. Sie fühlte die brodelnden Tiefen in ihm mit denen er kämpfte, doch er widerstand seinen Wünschen. Sein brodelnder Hass flammte in ihm. Alaine blickte ihn kühl und durchdringend an. Keine Regung lief über ihr überaus attraktives Gesicht. Einige Sekundenbruchteile vergingen, dann presste Sin hervor, dass er verstanden habe. Er konnte sie bei diesen Worten nicht ansehen, die Kraft besaß er nicht. Hätte er sie angesehen wäre er womöglich auf sie los.


„Dein Kopf mag dies verstanden haben so aber nicht dein innerstes. Ich fühle deinen Konflikt mit dir selbst, den Kampf den du austrägst. Ich kann diese Reaktion sehr gut nachvollziehen, denn sie ist mir selbst nicht unbekannt. Es wird dauern, wie lange kann ich dir nicht sagen, doch du wirst am Ende erkennen, dass jener Hass sich nicht lohnt.“

Alaine blieb seitlich von ihm, ihre Hand ruhte noch immer auf seiner Schulter, forderte ihn somit noch immer heraus.

„Du hast kleine Schritt getan welche dich in die Richtige Richtung gebracht haben. Dennoch, ich werde es nicht verantworten mit einem Schüler unterwegs zu sein, dessen Hass auf Frauen in jeder Sekunde eskalieren kann. Was ich von ihr verlangen werde ist etwas, was dir nicht gefallen wird. Du wirst in nächster Zeit mit Frauen zu tun haben hauptsächlich nur mit Frauen. Entweder hier im Orden oder aber mit mir. Meine Hand auf deiner Schulter, die Nähe zwischen uns wird immer wieder in Sekunden auftreten, in denen du nicht mit ihnen rechnen wirst. Dies wird stets eine Herausforderung für dich sein, zumindest in der Zeit, in der dein Hass noch so gewaltig ist.“

Diesmal ließ sie ein kurzes kaltes Lächeln über ihre Lippen gleiten.

„Mit dieser Art von Training beginnen wir schon hier. Einige Räume weiter spürte ich einige Präsenzen welche ich kenne. Diesen werden wir einen Besuch abstatten ehe wir Bastion hinter uns lassen werden. Es gibt eine Welt, einen Planeten den wir besuchen werden…“, sie ließ eine kurze Pause einfließen und schloss ihre Lider leicht. Etwas in ihr wisperte. Sie hörte ein leises und dennoch nicht zu überhörendes Flüstern, welches sie beständig rief. Ähnlich wie das Flüstern Korriban’s. „dort wird deine Ausbildung wirklich beginnen.“

Die Aristokratin nahm ihre Hand langsam von seiner Schulter.

„Beobachte mich und die anderen und berichte mir später was du denkst und was dir aufgefallen ist.“

Mit diesen Worten nickte sie ihm kurz zu, verließ dann den Trainingsraum, in welchem sie sich befanden, um einen weiteren aufzusuchen, in dem sich Jolina, Kira, Janus und Wrath aufhielten. Sie alle kannte sie mehr oder weniger. Nachdem Alaine und ihr Schüler den Trainingsraum der Gruppe betreten hatten und sie mit einem dunklen Lächeln auf sie zulief fühlte sie etwas, was gänzlich aus der Reihe viel. War dies ein Baby? Hatte Kira also ihr Kind zur Welt gebracht? Interessant! Alaine hörte noch die letzten Worte von Jolina, welche etwas über Ranik äußerte. Er konnte als potenzieller Täter nicht völlig ausgeschlossen werden? Leicht wölbte sie eine Braue.

„Wie ich sehe hast du deinen Weg in den Orden zurück gefunden Kira und wie ich fühle bist du nicht allein zurückgekehrt.“

Mit diesen Worten betrachtete sie die ehemalige Schülerin des Imperators, deren Arroganz noch immer bestand. Dann viel der Blick der Executorin auf Jolina, ebenfalls eine Schülerin des Imperators und eine Art Freundin von Alaine.

„Ihr spracht gerade von Ranik? Ein potenzieller Täter für was?“

Ob es Kira passte oder nicht, sie griff die Worte auf, welche Jolina zuletzt geäußert hatte. Ranik war Abschaum, ein verbannter, welcher bisher nicht wieder zurückgekehrt war und dies wahrscheinlich auch nicht mehr tun würde. Alaine hatte nichts mehr von ihm gehört und dies stellte sie sehr zufrieden. Er hatte den Tod verdient und sie hatte sich geschworen ihn für das büßen zu lassen, was er ihr angetan hatte.

~II~ Bastion ~/~ Orden der Sith ~II~ Trainingsraum ~/~ Alaine Aren, Sin Ragath, Jolina, Kira, Adria, Janus & Wrath ~II~
 
Bastion - Sith-Orden - ein kleiner Trainingsraum - Merkuzio und Shim'rar

Der Twi'lek hoffte, dass sein Schüler auch den Sinn hinter seinen Worten verstand. Dass der Schüler dabei den Sinn sah, von dem Shim'rar hoffte das er ihn fand, darauf konnte er es nicht mal ankommen lassen, er musste dankbar sein wenn Merkuzio überhaupt von seinem "Alles doof, ich haus kauptt"-Schema weg kam, das ihm wahrscheinlich im Laufe seines Lebens mehr als nur diesen Anzug beschert hatte.
Schweigens beobachtete Shim'rar, wie der junge Mann die Übung halbwegs erfolgreich zu Ende brachte. Was er dabei sagte ließ ihn allerdings stutzig werden, auch wenn er sich Mühe gab es sich nicht anmerken zu lassen.
Vielleicht war es Dummheit gewesen, die seinen Schüler dazu gebracht hatte im Orden Amok zu laufen. Aber vielleicht... Der Mann im Anzug kannte die Gepflogenheiten der Sith, wenn auch in einer völlig übertriebenen Form, die kaum noch praktiziert wurde. Allerdings war das Demütigen und Deklassieren eines Meisters in den meisten Fällen genauso schlimm, und konnte schnell darin enden das er ehemalige Ausbilder sich an einem Ort wiederfand der den Tod praktisch garantierte.
So oder so, Merkuzio wusste, dass Shim'rar ihm nicht alles beibringen würde was er wusste. Er wäre dumm gewesen hätte er das angenommen, aber das er es so offen sagte, so, das es beinahe wie eine Drohung wirken konnte, konnte eigentlich nur zwei Dinge bedeuten - entweder er war wirklich so naiv und geradezu dumm, oder er spielte das nur vor - und das machte ihn gefährlich, und den Kommentar zu einer Andeutung, dass der Vollstrecker keine Ahnung hatte auf wen er sich da eingelassen hatte.


Ja, es kann sein das du eines Tages versuchen wirst mich umzubringen. Es kann auch sein das ich morgen früh entscheide dich zu töten weil mir danach ist oder du mir nicht ehrfurchtsvoll genug einen guten Morgen gewünscht hast. Das Leben ist voller Überraschungen, nicht wahr?

Selbst wenn letzteres der Fall war - also das Merkuzio ein Rancor im Nerfpelz war - dann hatte der lilahäutige Twi'lek auch einen Vorteil auf seiner Seite. Sein Schüler konnte unmöglich wissen auf wen er sich eingelassen hatte, und es wäre ein Spaß zu sehen wessen Winkelzüge verschachtelter waren - oder, was Shim'rar für seine persönliche Spezialität hielt, das Spielfeld verließen und aus unerwarteter Richtung zustießen.

Lass und etwas essen gehen. Dabei kannst du mir von dieser und anderen Geschichten erzählen, von denen du gehört hast.

meinte er wie beiläufig und verließ den Trainingsraum in der festen Absicht, dass sein Schüler ihm folgen würde.


Bastion - Sith-Orden - Gänge, auf dem Weg zu einer Kantine - Merkuzio und Shim'rar
 
Bastion - Sith-Orden - ein kleiner Trainingsraum - Merkuzio und Shim'rar

Merkuzio hatte irgendwie den Verdacht, dass er seinen Meister beleidigt haben könnte. Was nahm er sich heraus , von so einer Geschichte zu sprechen? Dafür hätte er sich am liebsten selber bestraft. Doch diese törichte Aktion von ihm war schon Strafe genug. Nicht um sonst wurde er beinahe am lebendigen Leibe zur Flamme geworden. Diese Verzweiflungstat, war mit Abstand das Dümmste, dass er je gemacht hatte. Ein Wunder, dass er nicht gleich getötet wurde. Er war den Sith vollkommen ausgeliefert gewesen. Und sie nahmen sich seiner an. Auch wenn dies sehr schmerzhaft war. Er erinnerte sich daran, wie er durch die Gänge bewegt wurde. Mehr tot als lebendig. Das Shim`rar ,sich überhaupt seiner Annahm , war mehr als er erwartet hätte. Schließlich hatte er versucht ihn auf offener Straße anzugreifen.

Und dann gab er solch einen Unsinn von sich. Geschichten, die ihm seine Familie erzählt hatte. Er wusste nicht mal wo sich diese befand und ob diese überhaupt noch existierte. Aber er war sich sicher ,Rache nehmen zu wollen. Doch vorher musste er seine Fähigkeiten verbessern und darauf achten, dass er seinen Meister nicht weiter vergrämte.

"Da kann ich euch nur zustimmen. Viele Überraschungen."

Er versuchte sich kurz zu halten. Er hatte bereits genug Unsinn von sich gegeben. Schon morgen könnte er tot sein. Er sollte sich zurückhalten. Er nickte wortlos und folge seinem Meister.

"Vezeiht mein Verhalten. Aber ich denke nicht, dass ihr diese Geschichten hören wollt."

Bastion - Sith-Orden - Gänge, auf dem Weg zu einer Kantine - Merkuzio und Shim'rar
 
[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum –Kira, Adria, Janus, Wrath, Jolina & Trainingsdroiden]

Kira bekam Kopfschmerzen. Nicht nur von dem Gebrüll ihres Neugeborenen an ihrer Brust, sondern weil hier jeder jeden beschuldigte und letztendlich alle nicht ins passende Täterschema passten. Janus schien tatsächlich unschuldig und seine Theorie, dass man sie angriff, nachdem er als schützende Person den Ort verließ, klang mehr als logisch. Wrath war auch nicht so dumm hier vor ihrer Nase herumzulaufen, wäre er der Täter und auch wie er sagte, dass Ranik lieber persönlich alle umbrachte, passte die Idee nicht, dass er als ihr ehemaliger Meister als Täter in Frage käme. Kira musste sich zusammenreißen, nicht völlig zu verzweifeln. Doch was ihr nach wie vor komisch und lächerlich vorkam war die Tatsache, dass Janus sich ständig Rückmeldung von Jolina erhoffte.

Janus….du hast doch aber kein Auge auf Jolina geworfen oder? Warum starrst du sie die ganze Zeit an? Wieso geht dein Blick immer ängstlich in ihre Richtung und erhoffst dir ausgerechnet von ihr Rückhalt? Mir entgeht nichts… . Entweder…“

Sagte Kira unheilvoll während sie auf Janus zu ging.

„Ihr führt eine Bettgeschichte von der ich nichts weiß und auch noch nicht sicher bin, ob ich es überhaupt wissen möchte, weil der Gedanke mich irgendwie anwidert oder du wünscht es dir...oder aber du bist extrem verzweifelt. Janus...ich an deiner Stelle würde von ihr die Finger lassen...“

Spottete Kira und musterte ihn eindringlich. Jolina schien es auch nicht sonderlich zu gefallen wie Janus sich benahm, denn sie bedrohte ihn nicht ganz ohne.

Kira wandte sich jedoch abrupt ab, als sie eine Präsenz (Alaine) spürte, die sie ganz und gar nicht vermisst hatte. Die Sith fuhr fahrig auf ihren Absatzstiefeln herum, als sie die Stimme von Alaine vernahm. Mit eisigen Augen fixierte die dunkelhaarige Sith ihre damalige Feindin. Das war langsam wirklich gruselig. War das eine Verschwörung?! Stellten sich gleich alle gegen sie und würden sie töten?! Warum tauchte dieses Weib ausgerechnet jetzt auf!?

Alaine…ich hätte nicht gedacht, dass es dich hier noch gibt. Ich habe dich glatt vergessen, so unwichtig warst du für mich. Du hast dich nicht verändert seit unserem letzten Treffen. Was führt dich hier her? Sicher nicht, um mit uns zu plaudern?“

Sagte Kira in einem arroganten Tonfall und Adria fing wieder lauter an zu brüllen. Kira gab einen entnervten Laut von sich, nahm das schreiende Kind aus ihrem Tragetuch und drückte es fahrig Jolina in die Hand, worauf das Kind noch lauter schrie. So hatte sie wenigstens die Freiheit zu kämpfen, ohne Rücksicht nehmen zu müssen, falls es dazu kam und ihr Kind wäre ebenso geschützter.

„Ich weiß nicht, was dich dieses Gespräch hier angeht, Alaine. Du stehst gerade auf sehr dünnem Eis… . Darth Wrath…findest du nicht auch, dass sie sehr verdächtig aussieht? Sieh dir nur ihren Blick an, der förmlich danach schreit erwischt zu werden… . Du tauchst nie ohne Grund auf. Also? Wieso bist du hier?“

Sagte Kira völlig gereizt und lief langsam auf sie zu und gab Janus und Wrath ein Zeichen ihr beizustehen. Wenn sie es nicht taten, nun, sie würden hoffentlich wissen, dass sie für Kira dann unbrauchbar waren und somit nicht mehr lange leben würden. Der Sith reichte das Ganze langsam. Ihre Finger juckten und sie wollte endlich jemanden bestrafen. ganz gleich ob derjenige schuldig war oder nicht. Irgendjemand musste für das Verschwinden ihres zweiten Kindes zur Rechenschaft gezogen werden, sonst drehte sie noch durch! Währenddessen brüllte Adria in den Armen von Jolina weiter, doch Kira konnte sich für den Moment nicht damit befassen was dem Kind fehlte.

[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum –Kira, Adria, Janus, Wrath, Jolina , Alaine & Trainingsdroiden]
 
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[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Kira, Adria, Janus, Wrath, Jolina & Trainingsdroiden]

Unruhig stand Janus in dem Trainingsraum, noch immer in Gefahr, wenn auch nicht mehr in so akuter wie zuvor. Der eisige Blick, den ihm Jolina zuwarf verbesserte seine Stimmung auch nicht gerade, sein Lächeln verschwand abrupt, er bedachte die Schülerin des Imperators mit einem zornigen Blick, seine grünen Augen funkelten. Erneut kochte Zorn in ihm hoch. Wie konnte es diese Frau wagen, es ihm so schwer zu machen ?

Die Antwort Jolinas auf die Frage seiner Meisterin trug wenig dazu, seinen Zorn zu besänftigen. Jolina erklärte, dass ihr Janus völlig egal sei, aber Allegious keine Verschwendung toleriere und es nützlich sei, Verbündete zu haben, ganz abgesehen davon, dass er ja selbst herausfinde wolle, was geschehen war. Tatsächlich trat Jolina von Dalen weg und richtete ihr Lichtschwert nun auf Janus. Die Augen des Kriegers verengten sich zu Schlitzen, als die Klinge knapp unter seinem Kinn zum Halt kam.

Mit dieser Geste und ihrem düsterem Blick unterstrich die Schülerin des Imperators ihre Drohung, dass wenn er doch etwas mit der Entführung zu tun haben sollte die Behandlung durch Kira nichts im Vergleich zu dem sei, was ihn bei Jolina erwartete. Trotz seines Zorns und der bedrohlichen Lage schaffte es Janus, ein hungriges Lächeln zu zeigen, dass seine weißen Zähne enthüllte. Er spürte, wie sein Zorn seine Präsenz in der Macht beeinflusste. Als er sprach, war seine Stimme tief und beinah sanft, kaum mehr als ein bedrohliches Flüstern.


„Ich brenne in der Tat darauf, Jolina. Und glaub mir eins…eine Streicheleinheit würde es auch für dich nicht werden. Ganz und gar nicht.“

Sollte die Kriegerin tatsächlich vorhaben, ihn zu angreifen, dann würde er mit allem kämpfen, was er hatte. Er würde wenigstens versuchen, sie so schwer zu verletzten, dass sie ihren Sieg nie würde genießen können. Die Aussicht darauf ließ sein Lächeln noch etwas breiter werden, ein rötlicher Glanz erfüllte seine grünen Augen. Ah, wie schön es doch wäre, seine Hände um den Hals dieser verräterischen Kriegerin legen zu können. Wirklich eine angenehme Vorstellung.

Unglücklicherweise meldete sich in diesem Moment Kira wieder zu Wort, die einen gestressten und nervösen Eindruck machte. Kein Wunder, sie musste jederzeit mit einem Angriff rechnen und das Gebrüll ihres Kindes hätte wohl sogar einen pazifistischen Ithorianer zum Mörder werden lassen. Janus wollte gerade ein paar beruhigende Worte verlauten lassen, als seine Meisterin ihn ansprach und ihn fragte, ob er ein Auge auf Jolina geworfen habe, sie verwies auf seine hilfesuchenden Blicke und das er sich ausgerechnet von ihr Unterstützung erhoffe. Verärgert hätte sich Janus am liebsten selbst geschlagen. Waren seine Versuche Hilfe zu bekommen so offensichtlich gewesen ?

Angespannt sah der Graf zu, wie seine Meisterin ihm bedrohlich näher kam und den Verdacht äußerte, dass er und Jolina eine Affäre hätten oder er sich das zumindest wünschte, bevor sie ihm riet, lieber die Finger von Jolina zu lassen. Der Ton seiner Meisterin war überaus spöttisch und Janus merkte, wie sein Zorn weiter wuchs, bevor er sich etwas beruhigte.

Als er über eine gute Antwort nachdachte stellte er amüsiert fest, dass an diesem Verdacht durchaus etwas dran war. Zwischen ihm und Jolina herrschte seit ihrer ersten Begegnung eine Stimmung, bei der sie zwischen dem Versuch sich umzubringen oder zu küssen hin-und her wechselten. Ja, er hatte sogar den Verdacht das sein Zorn der Schülerin des Imperators gefiel und sie ihn durchaus interessant fand. Auch Janus musste zugeben, dass Jolina eine faszinierende Frau war und er sich manchmal nicht sicher war, was er mit ihr tun sollte. Immerhin waren sie sich auch sehr ähnlich, beide Halb-Echani voller Ehrgeiz und mit dem, was manche Leute als eine „lockere Schraube“ bezeichnen würden. Eine interessante Kombination, und ihre Partnerschaft war bis jetzt durchaus hilfreich gewesen.

Eins war jedoch klar: Seiner Meisterin musste er das nicht unbedingt auf die Nase binden. Kira und Jolina waren keine Freundinnen, ganz im Gegenteil. Und er hatte nicht vor, sich den Zorn von einer der beiden zuzuziehen. Oder gar von beiden. Also präsentierte Janus Kira ein unschuldiges Lächeln und blickte ihr ohne mit den Wimpern zu zucken in die Augen, seine Stimme war glatt und höflich.


„Wo denkt Ihr hin, Meisterin. Mein Verhältnis mit Jolina ist rein…geschäftlich. Und angesichts Eures Zorns musste ich sehen, wie ich irgendwie Hilfe bekommen konnte. Das ist alles.“

Damit wandte sich Janus wieder Jolina zu, sein Lächeln wurde ein Spur breiter und er zwinkerte der Kriegerin heimlich und fast unmerklich zu, sein Blick fest auf ihr hübsches Gesicht gerichtet. Mehr an Jolina als an Kira gerichtet fügte er noch einen Satz hinzu.

„Hier im Orden…nimmt man, was man kriegen kann. Manchmal führt das zu ungewöhnlichen…Partnerschaften. Was man im Augenblick ja wieder einmal sehen kann.“

Diese kleine Anspielung auf das seltsame Bündnis von Jolina und Kira konnte er sich dann doch nicht verkneifen und er war sich ziemlich sicher, dass auch Jolina den Hinweis auf das zwischen ihr und Janus bestehende Bündnis verstanden hatte. Wer wusste schon, wie tief dieses Bündnis ging bzw. gehen würde ? Die Zukunft konnte so…ungewiss sein.

Glücklicherweise blieben Janus weitere Fragen erspart, denn kaum hatte er zu Ende gesprochen, spürte er wie zwei weitere Personen (Alaine u. Sin) den Trainingsraum betraten. Der Krieger bemerkte, wie Kira offenbar erschrocken war und sich ruckartig umdrehte, daraus schloss Janus, dass diese Neuankömmlinge keine Freunde von Kira waren. Er warf Jolina ein spöttisches Grinsen zu und drehte dann den Kopf, um diese Störenfriede in Augenschein zu nehmen. Wer waren diese Leute ? Noch bevor er die Personen ansah streckte der Krieger seine Machtsinne aus. Die Aura der Frau (Alaine) war sehr stark, stärker als die aller anderen Anwesenden im Raum. Diese Sith musste einen hohen Rang besitzen, Janus würde vorsichtig sein müssen. Ihr Begleiter (Sin) war hingegen noch schwach in der Macht, höchstens ein Adept. Vermutlich ihr Schüler.

Neugierig vollendete Janus seine Drehung und erblickte die Neuankömmlinge. Seine Augen verengten sich etwas, als er die Störenfriede eindringlich musterte. Die Frau mit der starken Präsenz in der Macht war eine echte Schönheit, groß und mit langem, lockigen rotem Haar, grünen Augen und den Gesichtszügen und Figur eines Models. Fasziniert betrachtete sie Janus einen Moment länger als nötig. Die Sith bewegte sich mit Eleganz und sehr grazil. War sie ein Mitglied des Adels so wie er ? Sie schien jung zu sein, vielleicht Anfang zwanzig. Sie musste wirklich stark sein, um in diesem jungen Alter bereits so viel Macht zu besitzen. Fast widerwillig löste Janus seinen Blick von ihr. So schön sie auch sein mochte, Janus war nicht der Typ Mann, der sich davon von seinen eigentlichen Zielen abbringen ließ. Er musste wachsam bleiben. Der Begleiter (Sin) war nicht minder eindrucksvoll, er war wohl an die zwei Meter groß und schien voller Implantate zu sein. Was für ein interessanter Kontrast.

Die rothaarige Sith (Alaine) sprach noch während sie den Raum betrat Kira an, ein unheilvolles Lächeln auf den Lippen. Sie sprach die Rückkehr Kiras an und offenbar hatte sie auch das Kind bemerkt. Stumm schüttelte Janus den Kopf und warf einen Blick auf die Decke. Wenn das so weiterging würde bald der ganze Orden davon wissen. Die Sith (Alaine) hatte offenbar die letzten Worte des Gesprächs mitbekommen und fragte, wofür Ranik denn als Täter in Frage käme.

Seine Meisterin sprach in arrogantem Tonfall die weibliche Sith als Alaine an, sie verspottete sie und fragte, warum sie hier sei, bevor ihr Kind mit seinem Gebrüll die Konversation unmöglich machte. Wieder schüttelte Janus den Kopf. Noch eine alte Feindin seiner Meisterin. Hörte das eigentlich nie auf ? Das Gebrüll von Kiras Kind wurde wieder lauter, und entnervt übergab es Kira an Jolina, wohl auch um für einen möglichen Kampf bereit zu sein, aber die Gegenwart von Jolina ließ das Kind nur noch lauter schreien. Nun ja, als Babysitterin war sie wohl offenbar nicht so gut geeignet.

Kira sprach weiter, ihr Tonfall noch immer feindselig. Sie meinte, dass diese Alaine das Gespräch nichts anginge und das sie ihre Anwesenheit hier verdächtig mache, bevor sie erneut und drängend danach fragte, warum die rothaarige Sith hier sei. Um ihre Frage zu unterstreichen gab Kira Janus und Dalen ein Zeichen. Da Jolina mit dem Kind beschäftigt war konnte Janus dieser Aufforderung sofort nachkommen, er nahm sein Lichtschwert vom Gürtel, aktivierte es aber noch nicht und stellte sich dann schützend vor seine Meisterin. Ihm gefiel es nicht, so als menschlicher Schutzschild zu dienen, aber musste Kiras Vertrauen wiedergewinnen. Sein Gesicht war glatt und kühl, die grünen Augen konzentriert und fest auf die Neuankömmlinge gerichtet, seine Haltung kampfbereit. Nichts an ihm verriet seine Anspannung, aber er machte sich Sorgen. Er warf Darth Wrath einen Blick zu und nickte ihm bestätigend zu. Falls es tatsächlich Ärger geben sollte, würde er die Unterstützung des anderen Kriegers brauchen.

Gab es vielleicht eine Möglichkeit, die Situation zu entspannen ? Janus hatte wenig Lust, wegen einer alten Feindschaft seiner Meisterin sein Leben riskieren zu müssen. Aber er musste auch Kira zeigen, dass er zuverlässig war. Er überlegte konzentriert, dann fällte er eine Entscheidung. Er nickte Alaine respektvoll zur Begrüßung zu und wandte sich dann an die rothaarige Sith, seine Stimme kühl, aber höflich.


„Ich glaube, wir wurden einander noch nicht vorgestellt. Ich bin Graf Janus Sturn, Kiras Schüler. Es ist mir ein Vergnügen Euch kennen zu lernen, Mylady, und unter anderen Umständen wäre ich höflicher, aber die Situation ist gerade etwas angespannt. Also beantwortet die Frage meiner Meisterin. Jetzt. Wir wollen hier doch kein Blutbad, oder ?“

Janus legte gerade genügend Druck in seine Stimme um klarzumachen, dass er ernst meinte. Denn das Auftauchen dieser Frau und ihre Feindschaft mit Kira machten sie überaus verdächtig. Je schneller geklärt wurde, ob sie eine Gefahr war oder nicht, desto besser.

[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Kira, Alaine Aren, Sin Ragath, Adria, Janus, Wrath, Jolina & Trainingsdroiden]
 
[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum –Kira, Adria, Janus, Wrath, Jolina & Trainingsdroiden]



Der Kater zeigte ihr die Zähne. Ob aus Verlegenheit oder seinem Wahn entsprungenem Spott mochte Jolina nicht zu sagen. Würde Janus wirklich beißen? Gab es da nicht dieses Sprichwort über bellende Hunde? Wirklich spannend… dieser Graf.

Kiras nachfolgender Kommentar bezüglich seines Verhaltens Jolina gegenüber sollte Janus doch eigentlich Warnung genug sein. Aber Bettgeschichte? Hatte sich Jolina etwa etwas anmerken lassen? Eigentlich nicht, aber sie würde besser aufpassen müssen ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Na ja, Kira hatte aber wohl auch erfahrungsbedingt eine etwas verschobene Sicht zum Thema. Leider vermasselte Janus auch hier seine Meisterin zu beschwichtigen. Weshalb faselte der denn jetzt von geschäftlichen Beziehungen zu ihr? Besonders verschwiegen war der Sith jedenfalls nicht, ein Fakt der in ihrem Kopf abgespeichert wurde. Wer hätte gedacht, dass die Unterhaltung mit Janus in den Gängen des Ordens damals so lang nachhallen würde. Glaubte der Narr wirklich, dass sie einen verbindlichen Pakt geschlossen hatten einander zu helfen? Pah! Aber in einem hatte er recht: Manchmal nimmt man, was man bekommen kann! Wenn Janus durch sein gedankenloses Geplapper mal nicht mehr Misstrauen schuf als er bekämpfte. Er paktierte also hinter dem Rücken seiner Meisterin mit Jolina… sehr schlau, das Kira grinsend ins Gesicht zu sagen!

Erst jetzt bemerkte Jolina die Anwesenheit ihrer alten Freundin Alaine und konnte ein freudiges Lächeln nicht verbergen. Ihre Fähigkeiten der Abschirmung waren scheinbar wirklich großartig. Und jetzt, da sie gesehen werden wollte, strahlte Alaine ihre Präsenz den Anwesenden entgegen. Durchaus beeindruckend, und wie schön sie dazu auch noch aussah! Jolina deaktivierte ihr Lichtschwert. Ihre letzte Begegnung war schon lange her… viel zu lange! Alte Erinnerungen und Gefühle überkamen Jolina einen kurzen Augenblick. Damals, als sie noch ein fast hilfloses Mädchen gewesen war, war es Alaine, die ihr immer zur Seite stand. Jolina würde das nie vergessen und war ihr noch immer dafür dankbar auch wenn sich inzwischen so vieles verändert hatte. Sie war in Begleitung (Sin) erschienen. Wohl ein Diener oder Schüler… eigentlich gab es da anfangs auch keine großen Unterschiede… na vielleicht doch… wenn man die Aufstiegsmöglichkeiten miteinander verglich.

Gern wäre Jolina ungezwungen auf die alte Freundin zugelaufen und hätte sie umarmt. Aber dies war nicht die richtige Umgebung für eine freudiges wiedersehen. Außerdem würde sich das vor einer Executorin auch nicht geziemen.

Alaine hatte wohl ihren letzten Gesprächsfetzen bezüglich Ranik noch mitbekommen, denn sie fragte gleich danach! Jolina wollte ihr eine Erklärung liefern doch Kira ergriff zuerst das Wort. Und wie! Ein wenig perplex vernahm die junge Sith wie unangemessen sich die junge Mutter wiedermal äußerte. Natürlich war Kira verständlicherweise außer sich, aber es war wirklich nicht besonders schlau so vor einem übergestellten Rang herum zu giften. Zwischendurch fand Kira gar noch die Zeit sich ihres schreienden Kindes an Jolina zu entledigen, welches natürlich die ungewollte Entfernung aus dem Duftbereich der Mutter mit noch ausufernden Schrei-Einlagen quittierte.
Das Kind roch streng. Wenn da mal nicht auch die Windel voll war.

Um es noch schlimmer zu machen, bedeutete Kira Dalen und ihren Schüler ihr gegen Alaine zur Seite zu stehen. Janus stellte sich sogleich höflich vor und folgte dann der Aufforderung seiner Meisterin. Nun ja, zumindest stand er zu Kira, auch wenn das in dieser Situation wohl nicht sehr weise war. Auch seine folgenden Worte an Alaine waren eindeutig zu respektlos. Wollten die beiden etwa hier und jetzt schon das Zeitliche segnen?

Eh auch noch Dalen eventuell etwas Unüberlegtes wagen konnte, musste Jolina reagieren.


„Du drohst einer Executor gegenüber mit einem Blutbad Janus? Pass auf, dass du nicht gleich mitten drin in Einem liegst! Zeigt gefälligst etwas mehr Respekt vor einem ranghöheren Mitglied des Ordens, alle beide!“

Schrie Jolina für sie selbst ungewohnt laut den beiden auf Krawall gebürsteten Sith entgegen, um die Schreie der kleinen Adria zu übertönen und sie auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Ob der Lautstärke ihrer Stimme verstummte gar das Kleine für einen kurzen Moment und lauschte verdutzt, ehe es sich seines lauten Organs erneut besann. Jolina wendete sich ohne eine Gegenreaktion von Kira oder Janus abzuwarten ihrer alten Freundin zu und deutete eine tiefe Verbeugung an.

Lady Aren, es ist eine Freude euch wieder zu sehen auch wenn die Umstände merklich nicht die Besten sind. Bitte verzeiht das unangemessene Verhalten von Kira und ihrem ergebenen Schüler und seid nachsichtig! Sie macht gerade eine Menge durch. Mir steht es nicht frei darüber zu sprechen. Kira muss selbst entscheiden, ob und was sie von diesen sehr privaten Dingen, auch was Ranik betrifft, berichten will.“

Das laute Geschrei Adrias veranlasste Jolina trotz aller Spannung im Raum, das Kleine im Arm hin und her zu wiegen und beruhigende Shhh-Laute von sich zu geben. Ihr Verdacht erhärtete sich.

„Oh man, ich glaub die Windeln sind voll!“

Etwas verloren und hilflos sah sie in die Runde. Ob hier eine der finsteren Gestalten Ahnung davon hatte? Eine in der Tat schon recht bizarr anmutende Situation, die sich da herausgebildet hatte.



[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Kira, Alaine Aren, Sin Ragath, Adria, Janus, Wrath, Jolina & Trainingsdroiden]
 
[: Sartinaynian-System | Bastion :||: Bastion Center | Stadtzentrum | Imperial Inn | Terrasse :||: Horatio Kraym, im Hintergrund andere spazierende Gäste :]

Mit einer äußerlichen Leichtigkeit, die nicht die düsteren Gefühle in seinem Inneren widerspiegelte, lehnte sich Horatio Kraym gegen die Brüstung der parkähnlichen Terrasse des Imperial Inn. Hinter ihm rauschte im lauen Wind das saftig grüne Laubwerk der grazilen Bäume und Büsche, unter ihm surrten monoton die endlosen Kolonnen des täglichen Gleiterverkehrs und ihm gegenüber schwieg der finstere Hauptkomplex des mysteriösen Sith-Ordens. In seiner pulsierenden Geschäftigkeit glich Bastion Center einer Miniaturausgabe Coruscants – sah man einmal vom Ordensgelände ab, das in dessen geografischer Mitte einem unheimlichen Ruhepol glich. Womöglich war es die Nähe zu den Sith oder Olan Semurs penetrante Anwesenheit, aber nach fünf Tagen – sprich einer ganzen Woche laut dem Galactic Standard Calendar – hatte die Thronwelt des Galaktischen Imperiums seinen Reiz auf Coruscants Ex-Governor verloren. Er wollte endlich weg.

Ein breiter Kiesweg, gesäumt von riesigen Statuen, führte zum imposanten Hauptkomplex, einzelne Personen, kaum erkennbar für das menschliche Auge aus dieser Entfernung, spazierten durch einen trostlos wirkenden Park und hin und wieder landeten winzige Shuttles und frachterartige Schiffe in den nahen Landebuchten des Ordens. Obwohl das weitläufige Gelände des Sith-Ordens bei Horatio für ein flaues Gefühl in der Magengegend sorgte, schien der Ort nicht tot zu sein. Es hatte außerdem den merkwürdigen Anschein, dass Bastion Center – quasi als Sinnbild für das ganze Imperium – um den Orden herum aufgebaut worden sei. Unwillkürlich schauderte der Adlige bei diesem Gedanken, der sich beim Betrachten der Szenerie förmlich aufdrängte. In den Augen des imperialen Verwalters streifte der neue Imperator mit dem Besteigen des Throns seine Sith-Zugehörigkeit gewissermaßen ab und verwandelte sich automatisch zu einer überparteilichen Person.

Naiv mochte dieser Gedanke – besonders im Hinblick auf seine Position innerhalb der Regionalen Verwaltung – sein, aber der schwarzhaarige Adlige hatte im Laufe seiner Tätigkeit als Governor von Coruscant schon Bekanntschaft mit einzelnen Ordensmitgliedern machen dürfen. Seiner Auffassung nach waren sie oft verschlagen, illoyal und gerissen, weshalb sich die normale Bevölkerung stets in Acht vor ihnen nehmen musste. Er glaubte nicht an den gesellschaftlichen Sonderstatus, den sie im Imperium – der Theorie nach – genossen. Trotzdem achtete er sie in einem Punkt: Sie hatten Macht – im Gegensatz zu ihm. Sie zeigten sich in der Öffentlichkeit als treue Handlanger Seiner Majestät, derweil sie im Geheimen ihren eigenen Plänen folgten. Doch handelten sie nicht alle so?

Zum Beispiel Olan Semur, Horatios neuer, skrupelloser Vorgesetzter. Hinter Barnips Rücken ging er angeblich einen Deal mit Grand Moff Stadd, dem Verwalter des Zwanzigsten Supersektors, ein, um auf diese Weise selbst Moff anstelle des Moff zu werden. Der Jaso-Sektor glich politischer also eher einer Schlangengrube – und unwissentlich war der Vjuner in dieses Machtspiel hinein geraten. Wie an jedem Morgen stand er nun schweigend an der Brüstung, musterte den Sith-Orden und ließ seine düsteren Gedanken um Thyferra kreisen. Irgendwie musste er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen, die ganze Situation zu seinem Vorteil nutzen. Wusste Barnip von dieser Intrige? Höratio ging davon aus, dass der beleibte Verwalter insgeheim gegen den Grand Moff putschte und dies die natürliche Konsequenz daraus war. Doch konnte sich der Governor einfach so einmischen?


'Mittlerweile dürften sie meinen Vater in ihrer Gewalt haben', dachte der Adlige mit finsterer Miene, löste sich von der Brüstung und setzte seinen Spaziergang über die grüne Terrasse fort. 'Wenn mich Selmur in diesem Punkt nicht belogen hat.' Da er glaubte, man würde ihn seit seiner Ankunft auf Bastion überwachen, hatte er keine Nachricht an seinen Vater, Helius Kraym III, geschickt. Horatio hatte nicht vor seinen Gegenspielern noch mehr Material für eine Erpressung zu liefern. Zorn stieg in ihm erneut auf, weil sein Ego seitdem einen großen Kratzer aufwies. Jemand hatte ihn lachend in der Hand – ein Zustand, den der Vjuner bis dato nicht gekannt hatte. Des Weiteren stiegen nun mehr und mehr zermürbende Zweifel in ihm auf, ob er nicht schon immer manipuliert worden war. Hatte er seinen ehemaligen Vorgesetzten, Moff Ecthelion Veran, jemals mit richtigen Augen gesehen? Auf Anhieb – und ohne faden Beigeschmack – konnte er das nicht mehr beantworten.

Säuerlich dachte der Governor an seinen zerplatzten Traum. Eigentlich wollte er mit der Übernahme der reichen Bacta-Welt Thyferra seine Position innerhalb der imperialen Gesellschaft festigen, wenn nicht gar ausbauen. Sie sollte sein Sprungbrett für die künftige Karriere sein, während Coruscant – zusammen mit Veran – in der Unbedeutsamkeit verschwand. So hatte es ihm Barnip ausgemalt und schmackhaft gemacht. Die Realität hingegen schmeckte bitter. Jedoch war an eine Rückkehr nicht mehr zu denken. Zum einen hatte der ergrauter Moff des Coruscant-Sektors längst mit seiner Person gebrochen, zum anderen ließ sein Ego es nicht zu. Kriechen würde er nicht! Gefangen in diesem heiklen Dilemma bemerkte Horatio nicht wie ein Page verhalten auf ihn zu kam. Respektvoll nickte er dem missgelaunten Governor zu.

Nach einem ängstlichen Räuspern sagte der picklige Jugendliche:
„Sector Adjutant Semur hat vor ein paar Minuten Ihre sofortige Abreise angeordnet. Ihr Hab und Gut wurde schon von mir gepackt und zu einem wartenden Gleiter gebracht.“ Einzelne Schweißperlen zeigten sich auf dessen Stirn. „Im Namen der Geschäftsleitung des 'Imperial Inn' hoffen wir, dass Ihnen Ihr kurzer Aufenthalt bei uns gefallen hat und Sie uns in Zukunft wieder beehren, Mr Kraym.“

Für einen Moment rang Horatio innerlich um seine Fassung. Man speiste ihn tatsächlich mit einem Pagen ab und warf ihn förmlich – auf Semurs Anweisung – heraus! Nicht der Hotelmanager stattete ihm einen persönlichen Besuch ab, um sich im Namen der gesamten Belegschaft zu verabschieden, sondern man schickte einen pickligen Jungen vor. Unheilvoll funkelte der Governor den ängstlichen Jugendlichen an. Dann biss er die Zähne zusammen und verließ die Terrasse. Ein weiteres Mal hatte ihm der Sector Adjutant das derzeitige Machtverhältnis aufgezeigt. Demütigen wollte der schlaksige Mensch den rangniedrigeren Verwalter. Doch wie sollte sich der Adlige dagegen wehren? In seinem Kopf bauten sich gewalttätige Szenarien auf, die stets Semurs Tod als Ende hatten. So beschäftigte sich Horatio bis er unten in den wartenden Gleiter stieg. Ein untersetzter Kerl saß hinterm Steuer.

„Wohin fahren wir jetzt?“, erkundigte sich der Adlige und versuchte dabei den Ärger ganz langsam herunter zu würgen.

Brummend drehte sich der Fahrer zu ihm um.
„Militärischer Raumhafen, Sir. Landebuch Fünf-Drei-Dorn.“

[: Sartinaynian-System | Bastion :||: Bastion Center | Gleiter | Rückbank :||: Horatio Kraym allein :]
 
~II~ Bastion ~/~ Orden der Sith ~II~ Trainingsraum ~/~ Alaine Aren, Sin Ragath, Jolina, Kira, Adria, Janus & Wrath ~II~

Leicht amüsiert beobachtete wie Kira sich verhielt als sie Alaine’s Präsenz spürte. Fahrig fuhr sie auf ihrem Absatz herum und fixierte die Executorin mit eisigen Blicken. Dass sie nicht erfreut war die Adelige zu sehen war Alaine völlig klar. Die Feindschaft zwischen ihnen bestand noch immer. In den Augen der hoch geborenen war dieses arrogante Weibsbild nicht nur respektlos sondern auch unfähig. Noch immer dümpelte sie in ihrem niederen Rang herum, spielte sich dabei auf wie eine Adelige, obwohl sie keine war, hielt ihre Nase zu hoch und glaubte auch noch ungestraft davon zu kommen. Selbstverständlich erlaubte sie sich die erste Frechheit, indem sie Alaine mit einem Du ansprach. Die zweite Frechheit waren ihre respektlosen Worte indem sie ihr ins Gesicht feuerte, dass sie sich wunderte, dass Alaine überhaupt noch im Orden verweilte. Wo glaubte dieses Gör denn sollte die Adelige sonst verweilen? So, sie hatte Alaine also vergessen. Dies glaubte ihr kein bisschen, denn dafür war sie viel zu feindselig. Zum anderen interessierte es Alaine reichlich wenig ob Kira an sie gedacht hatte oder nicht. So? Sie hatte sich also seit ihrem letzten Treffen nicht verändert? Wie sehr sich Kira doch täuschte. Dieses oberflächliche arrogante Weib würd eine Veränderung nicht einmal wahrnehmen, wenn sie noch so offensichtlich wäre. Blindheit war etwas was zu Kira gehörte wie ihre Arroganz. Diese Frau war unbedeutend und Allegious hatte gut daran getan sie zu verstoßen. Sie war nicht mehr wert als der Dreck unter den Nägeln. Der einzige Unterschied war, dass man den lästigen Dreck mit einer Bürste entfernen konnte. Bei Kira war dies etwas anderes. Was sie hier wollte? Als ob Alaine ihr dies erklären müsste. Ihr Ton missfiel der Executorin. Ihre Respektlosigkeit würde wahrscheinlich noch zunehmen. Alaine hatte nicht die geringste Lust sich auf ihr Niveau herab zu lassen.

Das Baby in den Armen der schwarzhaarigen Sith fing an zu brüllen und Alaine war versucht ihr das Kind aus den Armen zu nehmen. Leicht wölbte sie eine ihrer geschwungenen Brauen als ein entnervter Laut aus der Kehle der Arroganten drang und sie ihr Kind aus ihrem Tragetuch holte und jenes Jolina in die Arme drückte. Die kleine Schrie noch lauter und am liebsten hätte Alaine die unwürdige Mutter gewürgt. Hatte sie so wenig Verantwortungsbewusstsein, dass sie ihr Baby einfach aus den Armen gab ohne sich nun auch noch um das Schreien zu kümmern? Mit welchem Recht hatte dieses Weib ein Kind zu Welt gebracht und behandelte es nun wie etwas unbedeutendes. Dieses kleine süße Baby war ein wundervolles Geschöpf. Etwas gänzlich besonderes und Kira hatte nichts besseres zu tun als sie einfach ab zu geben. Nicht das Alaine ein Problem damit hätte, dass Jolina es in die Arme gelegt worden war. Was sie störte war die Verantwortungslosigkeit von Kira. Die Adelige von Corellia erinnerte sich an ihre eigene Schwangerschaft und dann an die seelischen Schmerzen, als sie eine Fehlgeburt gehabt hatte. Lange Zeit hatte sie darunter gelitten, bis der Schmerz langsam verebbt war. Sie hatte die Fehlgeburt akzeptieren müssen, hatte lernen müssen, dass die „Natur“ ihr Baby für nicht lebensfähig gehalten und es ihr damit genommen hatte. Nun zu sehen, dass eine Mutter mit ihrem Kind nicht umgehen konnte obwohl jene es neun lange Monate in ihrem Bauch getragen hatte, war etwas, was Alaine mehr als nur missfiel. Dieses arrogante Miststück hatte alles verdient nur kein Kind.


„Du hast dich ebenfalls nicht verändert Kira. Die gleiche Arroganz, das gleiche Gehabe und die gleiche Respektlosigkeit. Ich glaube kaum, dass du mich einfach vergessen hast. Andernfalls hättest du nicht so reagiert als du meine Präsenz gespürt hast. Was mich hier her führt? Ich glaube kaum das ich dir eine Antwort schuldig bin. Eines jedoch stört mich gewaltig Kira, dass du dein Kind einfach aus den Händen gibst!?“

Die Aristokratin wölbte erneut eine ihre Brauen, als Kira äußerte, dass sie nicht der Ansicht war, dass das Gespräch sie etwas anging. Sie stand auf dünnem Eis? Sollte dies eine Drohung sein? Besaß Kira die Frechheit ihr nun zu drohen? Glaubte sie allen Ernstes, dass sie gegen Alaine bestehen konnte? Auch mit der Unterstützung dieser beiden Männer würde sie verlieren. Alaine könnte alle drei einfach töten noch ehe diese dazu kommen würden sie anzugreifen. Wie einfach wäre es die wichtigsten Adern zusammen zu drücken und damit das Herz lahm zu legen. Sie konnte ebenso gut ihr Herz zerquetschen oder ihr Gehirn zum Platzen bringen. Möglichkeiten gab es genug. Kira’s Stimme war gereizt, ihr Tonfall fast schon herrisch. Ihre Worte, welche sie an Wrath richtete, der einst Delan hieß waren ebenso arrogant wie respektlos. Kira würde es niemals lernen.

„Schweig Kira. Wenn sich jemand auf sehr dünnem Eis bewegt, dann bist du dies. Verdächtig? Wenn hier jemand verdächtig wirkt so du.“

Alaine beobachtete, wie der Schüler Kira’s sich vor seine Meisterin stelle. Wie niedlich! Wollte er sie beschützen, aus Angst sie könnte eine Dummheit begehen? Brauchte Kira so viel Unterstützung? Es schien so. Alaine musterte den jungen Mann, welcher ebenso sie gemustert hatte. Er sah gut aus, besaß dunkles Haar und aufmerksame Augen. Seine Körperhaltung machte ihr deutlich, dass er von Adel war. Wäre Alaine einer der Frauen, die gerne ihr Bett mit Männern teilte, so wäre dieser in diesem Moment ihre Erste Wahl. Doch zu diesen Frauen gehörte sie nicht, sie verabscheute sie. Alaine war sich ihrer Attraktivität durchaus bewusst und sie wusste ebenso gut, dass sie mehr als nur anziehen auf Männer wirkte. Der ein oder andere hatte schon versucht sie in ihr Bett zu ziehen, erfolglos. Mit dem letzten Mann mit dem die Raubkatze geschlafen hatte war Shao gewesen und dies war schon einen halbe Ewigkeit her. Seit dem war sie den fleischlichen Gelüsten nicht mehr gefolgt. Sex war belanglos, ebenso belanglos wie einiges andere. Dem Aussehen nach war sie eine Frau, von ihren Gefühlen her, wenn jene überhaupt noch vorhanden waren war sie bloß ein Lebewesen. Sie hatte ihr Weiblichkeit vergessen und mit ihr alles was dazu gehörte.

Alaine blieb regungslos stehen und betrachtete den männlichen Sith, welcher sich als Graf Janus Sturn und Kira’s Schüler vorstellte. Sie wusste das er der Schüler dieser Rabenmutter war und sie wusste ebenso, wie er hieß. Es war ihm ein Vergnügen sie kennen zu lernen, indem er sein Lichtschwert in Händen hielt, bereit dazu sie anzugreifen? Er war ebenso respektlos wie seine Meisterin. Wie sollte es auch anders sein. Janus drohte mit einem Blutbad. Bevor die Executorin etwas darauf erwidern konnte, war es Jolina, die das Wort ergriff und Janus zurecht wies. Ihre Stimme war laut, lauter als sie wohl gewollt hatte. Alaine ließ ihren Blick auf Kira und Janus, beobachtete wie jene beiden sich verhielten, ehe sie Jolina ansah, welche sie nun ansprach. Respektvoll, freundlich. Jolina hatte sie als junge Mädchen kennen gelernt. Damals war sie mit Allegious auf einer Mission gewesen, mit ihm Slayer und Ranik. Jolina war zu einer Freundin geworden, welche nun das unangemessene Verhalten der anderen entschuldigte. Soso, Kira machte gerade eine Menge durch. Was genau dies wohl war?


„Interessant! Ihr Schüler droht mir und du entschuldigst sie beide. Ich frage mich ob Kira so schwach ist, dass sie ihren Schüler vorschicken muss. Dies würde mich nicht wundern. Bisher hat sie es nicht fertig gebracht ihre Fähigkeiten wirklich zu steigern. Deine Affären scheinen dir wichtiger gewesen zu sein wie Kira?“

Dann blickte sie zu Janus.

„Mein Name ist Alaine Aren, Sith Executorin des Ordens der Sith und da du dich hochtrabend als Graf vorgestellt hast, gebe ich dir darauf zu sagen, dass du nicht der einzige Adelige in diesem Raum bist. Wenn du weißt was gesund für dich ist steckst du dein Lichtschwert weg und zügelst deine Zunge, andernfalls könnte ich auf die Idee kommen dir weh zu tun und dies wäre äußerst schade.“

Die rothaarige Schönheit blickte zu dem Baby, welches noch immer in Jolina’s Armen lag und schreite. Jolina äußerte, dass die Windeln des Baby’s voll waren. Hilfesuchend sah sich die junge Frau um und Alaine schritt auf ihre Freundin zu. Ehe Kira etwas unternehmen konnte hob sie das Baby aus den Armen Jolina’s. Das kleine Mädchen schrie wie am Spieß und es war deutlich zu riechen, dass das Häufchen in der Windel störte.

„Mein süßes kleines. Ganz ruhig, deine Windeln werden sofort gewechselt. Deine Mama scheint auf dem Schlauch zu stehen. Shhh meine Süße.“

Liebevoll blickt sie dem Baby in die Augen und wiegte es leicht hin und her. Die kleine blickte Alaine an und das Schreien verebbte. Fast schon neugierig blickte sie die Rothaarige an und die Corellianerin lächelte.

„Wechselst du die Windel deiner Tochter Kira und gibst ihr damit das Gefühl, dass ihre Mutter sie liebt oder muss ich dies tun, weil du dir zu fein dafür bist?“

Ein strenger Blick traf Kira.

„Was mich interessiert ist Ranik und sein verbleib! Euer Gespräch habe ich leider nicht wirklich mitbekommen so nur das Ende. Aber ihr verdächtigt ihn etwas und ich möchte wissen was dies ist. Gut möglich, dass ich helfen kann die Verdächtigung entweder zu entkräften oder aber sie zu bestätigen. Vergiss nicht, dass meine Ohren im Orden weitaus größer sind als die deinen. Nimm dein Fußvolk an die Leine. Weder Janus noch Wrath haben Grund dazu ihr Leben für dich hinzugeben. Es ist an dir dich selbst zu verteidigen Kira. Was also ist nun mit der Windel deiner Tochter?“

Alaine’s Augen funkelten, da die Mutter nicht die Anstalten machte etwas zu tun. War da womöglich Ekel in ihrem Gesicht? Was für eine Mutter würde so reagieren? Der Blick der Adeligen glitt zu Jolina, der sie ein Lächeln schenkte.

„Es freut mich dich zu sehen aber hättest du die Güte mir eine der Windeln aus der Tasche dort zu reichen? Kira scheint ein wenig überfordert zu sein und ich werde nicht darauf warten, dass sie aus ihrer Starrer herausfindet und ihre Arme kleine Tochter in ihrer schmutzigen Windel bleiben muss.“

Jolina reagierte und reichte ihr die Tasche. Alaine nahm sie, öffnete sie und holte eine Decke heraus, legte jene auf den Boden und ging dann in die Knie, legte das Baby darauf und begann dann sie unten herum auszuziehen, die Windel zu öffnen, sie zu säubern, zu cremen und zu pudern und ihr dann die neue Windel anzulegen. Als sie fertig war erhob sie sich und wiegte das kleine Kind, welches versonnen lächelte und dann langsam die Augen schloss. Alle drei sahen Alaine auf ihre ganz eigene Weise an, was die Executorin kaum kümmerte. Sin stand schweigend an ihrer Seite, beobachtet und schwieg.

"Wie heißt deine Tocher?"

~II~ Bastion ~/~ Orden der Sith ~II~ Trainingsraum ~/~ Alaine Aren, Sin Ragath, Jolina, Kira, Adria, Janus & Wrath ~II~

OP@Kira: Ich hoffe es ist Ok, dass ich Alaine das Baby habe wickeln lassen.^^
 
[ :: Bastion :: Tempel der Sith :: vor dem Thronssal / Royal Guards | Zion :: ]



Es waren vielleicht Stunden oder einfach nur ein paar Sekunden als der der rotgewande Gardist zurück zu Zion kam und ihn Ansprach.

"Lord Zion, der Imperator hat gerade keine Zeit. Er wird sie kontaktieren, wenn er es für angemessen hält. Er schätz jedoch das sie hier waren und gibt ihn noch einen Befehl mit, bevor sie gehen. Ab nun an sollen sie den Titel Warrior tragen und ihm alle ehren zollen!"

Zion seine rechte Augenbraue rückte ein Stück hoch, er war sich nicht ganz sicher was dies nun bedeuten soll. Doch darüber muss er in Ruhe nachdenken und den Gardisten seine Arbeit weiter ausüben lassen.
Der Sith nickte nun mit dem Kopf und richtete seine nächsten Worte an den Gardisten.

"Ich werde auf das Wort des Imperators warten, danke für die Übermittelung der Nachricht und eure geopferte Zeit."


Beide Männer nickten sich noch ein letztes Mal zu und gingen wieder ihre Wege, der Gardist auf seinen Posten, vor dem Thronsaal und Zion in die dunklen Gänge des Ordens.

Womit habe ich diese Ehrung verdient? Ich bin kaum ein Tag hier und schon wurde ich auf einen Rang befördert, der noch vor kurzen Unerreichbar war. Ist das der Dank des Imperators, das ich zurückgekehrt bin und sich mein Weg direkt zu ihm geleitet hat? Wollte er eine Gabe der Loyalität, eine die ich am Tag seines Sieges nicht gegeben konnte? Aber nun habe ich ihm meine Loyalität gezeigt und werde es immer wieder tun wenn er es verlangt.

Aber ich muss nun meine weiteren Schritte planen, einst gab ich meinen Meister das Versprechen, das ich seine Lehren weiter zu verbreiten und meine zukünftige Schüler damit zu füttern.
Da ich auch zurzeit wenige bis keine Verbündete in diesem neuen Orden habe, kann ich das Versprechen an meinen Meister einhalten in dem ich mir einen Schüler zu meinen Verbündeten schmiede.
Dieses Mädchen aus dem Trainingsraum, hatte Potenzial gezeigt. Sie war außerdem noch von reinen Gedanken und kennt nicht viel von den Intrigen, sowie den Machenschaften des Sith Orden. Sie könnte meine Schülerin werden, wie einst Fleur. Nur das sie nicht wie die junge Adlige versagen wird. Lisha muss es sich aber verdienen, ich will ihr nichts schenken. Es sind kriegerische Zeiten und sie muss um ihr Leben im Orden kämpfen.

Zion betrat den gleichen Trainingsraum, in dem er vorhin mit Lisha war. An dem Ort wo er seine Gedanken und Erinnerungen wieder erlangte. Hier soll der neue Aufstieg von Zion, Warrior der Sith neu beginnen. Für den Imperator und das Imperium.
Eine Gruppe von 3 Sith-Disciple, einer von ihn gab einer besondere Aura ab, sie war stark und noch ungeformt. Dieser Mensch wird es werden.

"Sith-Disciple! Du komm zu mir und der Rest verschwindet!"

Der neue Sith-Warrior blickte den Menschen an, den er für sich auserkoren hat.

"Du sollst für mich die Disciple Lisha Tal'aar finden und hierher bringen. In einer Standard Stunde werdet ihr wieder hier sein! Wenn du da bist und sie nicht, werde ich dich töten. Ist sie nur hier und du nicht, werde ich dich töten. Wenn keiner von euch hier ist werde ich dich töten und wenn ihr beide da seid, werde ich mir überlegen ob ich dich töte oder nicht.
Nun gehe und erfülle meinen Auftrag!"


Der Disciple verbeugte sich und verschwand schnell in den dunklen Korridoren des Sith-Orden.
Zion hingegen ging zum Waffenschrank und nahm sich ein Lichtschwert, keins wie Stunden vorher, keins für das Training. Dies war ein echtes, es war nicht sein eigenes aber es wird sein Zweck erfüllen.




[ :: Bastion :: Tempel der Sith :: Traingsraum / Zion :: ]
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Trainingsraum] - Sin und Alaine

Sin folgte den Belehrungen seiner Meisterin, hörte wie sie über sein Frauenproblem sprach und das sein Hass, so nützlich er so manches mal auch sein konnte, hier fehl am Platz war. Und sie sprach davon das sie ihm nun absichtlich hauptsächlich Frauen vorsetzen würde, sodass er sich an sie gewöhnen und den Zorn ihnen gegenüber ablegen musste. Und das Grundprinzip verstand der Cyborg durchaus. Er sollte nicht das Geschlecht, sondern nur die einzelnen Personen hassen die ihm das angetan hatten. Es gab sogar ein Wort dafür, das beschrieb wenn man gewisse Gruppen von Spezies, Geschlecht oder anderen Zugehörigkeiten ausgrenzte, hasste oder umbrachte und Sin hatte es nach seiner Flucht von Ragath auch auf der von den Schnecken kontrollierten Raumstation gehört, es jedoch wieder vergessen. Und er hatte es nicht verstanden wieso man jemanden nur deshalb nicht mochte weil er einer anderen Rasse angehörte, das war für ihn völlig sinnfrei. Und jetzt, so vermutete Sin, wollte seine Meisterin das er genau so über Frauen dachte. Das es doch gar keinen Sinn machte ihnen allen mit Hass zu begegnen und sie vielleicht sogar umbringen zu wollen. Er verstand es. Dumm nur das man jahrelang genährte Vorurteile und Charaktereigenschaften so schlecht ändern konnte. Aber Sin würde daran arbeiten. So nebenbei, während er Macht sammelte und die Unsterblichkeit anstrebte.

Sin akzeptierte also das er nun öfter mit dem weiblichen Geschlecht zu tun haben würde und nickte deshalb ohne noch etwas zu sagen. Auch als sie ihm nun offenbarte das da jemand sei, den sie spüre und das sie diese Person aufsuchen würden, gab er keinen Ton von sich und nickte weiter brav. Erst als sie einen anderen Planeten ansprach und fast schon nebenbei einfließen ließ, dass dort seine eigentliche Ausbildung beginnen würde, wollte er etwas dazu sagen und legte sich schon die Sätze im Gehirn zusammen, übersetzte sie ins Basic und war kurz davor loszulegen, da sprach sie auch schon weiter.


„Beobachte mich und die anderen und berichte mir später was du denkst und was dir aufgefallen ist.“

Und prompt löschte er alles eben zusammen gereimtes und gab nur ein einfaches „Ja, Meister“ von sich. Dieses Wort auch nur auszusprechen war dem Ragath nur deshalb möglich, weil er damit etwas anderes assoziierte als die anderen Sith. Für ihn war Alaine Aren seine Ausbilderin, keine eigentliche Meisterin und obwohl dies nur eine Wortspielerei war, konnte Sin deshalb damit umgehen. Ausbilder hatte er auf Ragath genug gehabt, das war nichts mit dem er würden kämpfen müssen.

Auf dem Weg zu dem Raum mit dem Bekannten seiner Meisterin dachte Sin darüber nach was das wohl für ein Planet sein würde zu dem sie nachher fliegen würden. In der Bibliothek hatte der Cyborg nur von einem einzigen Ort gelesen, ein Grab auf einem Planeten namens Korriban. Und laut den Aufzeichnungen soll diese Stätte sehr wichtig für die Sith sein. Sollte er es also sein? Diese rotbraune Wüstenwelt?
Viel mehr Zeit hatte Sin jedoch nicht um darüber nachzudenken, denn plötzlich waren sie auch schon da und er musste den angebrochenen Gedankengang abrupt beenden. Ein kurzes aber heftiges Nicken schob seine Kapuze so weit es eben ging nach vorne, sodass er für einen Moment nur die Füße jener Gestalten sehen konnte, die sich im Raum vor ihm aufhielten. Dann hob er den massigen kahlen Schädel – womit der Kopf nun endlich wieder gerade stand – und schaute sich alle einen nach dem anderen an, und das bevor die von seiner Meisterin angesprochene Kira antworten konnte.

Da die hektische Bewegung besagter Kira zuerst seine Aufmerksamkeit auf sich zog, musterte der Ragath sie auch zuerst. Er selber stand gute 2 Meter hinter Alaine, die Hände hinter den Rücken verschränkt und die Beine so weit auseinander gestellt, das er sich würde schnell bewegen können, müsste er sich verteidigen oder spontan angreifen. Nicht das er glaubte das ihm das was bringen würde, denn schon ein kurzer Überblick über die versammelten Sith gaben ihn schon genug Informationen über ihre Stärke. Jeder, mal von dem Baby abgesehen, war mächtiger als er. Nichts desto trotz tat er wie ihm befohlen worden war. Also sah er Kira an, registrierte ihre schwarze Mähne und die herrische Geste sowie das allgemeine Auftreten. Sofort fielen dem Cyborg die Parallelen auf. Wäre sie nur nicht ganz so glatt, sie hätte eine perfekte Gildenmeisterin abgegeben. Spontan und ohne sich groß darüber zu stören entschied sich Sin sie nicht zu mögen. Hass war ihm ja laut Alaine nicht gestattet, zumindest noch nicht. Aber eine Abneigung würde schon okay sein.
Da Sin aber nicht viel Zeit hatte und sie ohnehin nicht allzu spektakulär war, wand er sich von ihr ab und sah zur nächsten Frau. (Jolina)
Sie sah zwar ähnlich aus wie diese Kira, schien aber einen Tick jünger zu sein und damit ähnlich alt wie seine eigene Meisterin zu sein. Doch neben ihren durchaus interessanten Augen, die Sin einen Moment lang länger anschaute – wobei er auf der Entfernung nur schwer sagen konnte welche Farbe sie nun genau hatten – war sie genau so uninteressant wie Kira. Keines zweiten Blickes würdig. Als nächster war ein sonderbar gekleideter Mann (Janus) dran, welcher ganz im Gegensatz zu dem Rest der versammelten Sith merkwürdig enge Kleidung trug. Wobei diese Beobachtung in Frage zu stellen war, da Sin solch einen maßgeschneiderten Anzug noch nie gesehen hatte und einfach nur annahm das er unbequemer und für einen Kampf weniger tauglich war als die Robe von ihm selbst zum Beispiel. Aber auch sonst passte bei ihm so ziemlich gar nichts. Noch nie hatte Sin einen derartigen Mann gesehen, der gleichzeitig Mensch zu sein schien, aber nichts von der grobschlächtigen Kraft zu besitzen schien die Sin von anderen Menschen her kannte. Nun gut, sie alle waren Söldner, Schläger und Kriminelle gewesen, aber war ein Sith denn wirklich etwas anderes? Ja, irgendwie schien dieser Typ ähnlich glatt zu sein wie Alaine, Kira und diese andere Frau (Jolina). Aber vielleicht gab es einfach Sith denen die Macht derart zu Kopf gestiegen war, das sie sich wie Frauen benahmen und sich auch so kleideten. Sin nahm es einfach so hin und kam zum nächsten und letzten anwesenden Erwachsenen (Wrath)
Bei ihm sah Sin sofort seine roten Augen, die ähnlich wie seine eigenen schwarzen so unnatürlich wirkten, das man sie beide nicht für menschlich halten konnte. Aber auch sonst war dieser Mann rein äußerlich mehr nach seinem Geschmack, selbst wenn auch er sich noch beweisen musste. Denn bevor ein jeder von ihnen den Mund aufmachte und seine Position offen legte, konnte Sin keinen in eine Schublade stecken, egal ob derjenige sich merkwürdig kleidete oder ein Baby vor sich her trug.

Und allzu lange musste der Ragath nicht warten. Die auf diesen Ranik angesprochene Kira ätzte Alaine an, als würde sie sie allein mit Worten töten wollen. Doch das schien nur der Anfang zu sein, denn der nun folgende verbale Schlagabtausch, in dem nur dieses Rotauge (Wrath) und Sin selber nicht mitmischten, heizte sich schnell auf, sodass selbst der Ragath – der jedes dritte oder vierte Wort gar nicht schnell genug übersetzen konnte – mitbekam wie sich die Luft förmlich mit Emotionen auflud. Und nicht ganz ohne einen Funken grimmiger Freude musste Sin feststellen, das seine Meisterin hier die mächtigste war. Ihr Auftreten, ihre Wortwahl und die Betonung dessen was sie von sich gab sprach deutlich dafür das sie hier niemanden fürchtete. Selbst als sie sich das Baby nahm und somit einen – körperlichen wie auch charakterlichen - Schwachpunkt offen legte, schien sie sich nicht zu fürchten. Sie war sich absolut sicher. Selbstsicherheit strahle so stark von ihr aus, das Sin wieder dieses nicht definierbare Gefühl verspürte. Was es auch war, dem Cyborg gefiel diese Machtdemonstration von Alaine. Natürlich wollte er das auch haben. Und das war auch notwendig, denn Sin hatte nun ein paar Feinde mehr auf seiner imaginären Liste. Graf Janus Sturn, so hieß der glatte komisch gekleidete Mann, hatte sich mit einem Laserschwert in der Hand gegen seine Meisterin gestellt. Und diese Kira war genau so unausstehlich wie Sin es von Anfang an vermutet hatte und damit war sie genau so würdig bezwungen zu werden wie ersterer. Fürs erste standen sie aber nur darauf, weil sie gegen seine Meisterin waren und er glaubte, das er auch nicht verschont werden würde, sollte man sie töten wollen. Sobald er jedoch mächtig genug sein würde um selbst sie töten zu können, wäre es ihm natürlich egal wer sie aus dem Weg geräumt haben wollte. Sollte es also jetzt dazu kommen das Sin für Alaine Aren kämpfte, dann nur weil er selber leben wollte. Und seine Meisterin war intelligent genug diesen Umstand nicht mit Loyalität zu verwechseln.

Nichts desto trotz hatte Sin sich während des gesamten Gespräches nicht gerührt. Weder bei dem Wortgefecht, der Drohung von dem Grafen, der Einmischung durch diese Frau - über deren Wiedersehen sich Alaine freute – und auch nicht als sie dem Baby die Windeln wechselte. Eine Aktion die den Ragath wieder einmal vor Augen führte, das Nicht-Klone einen komplizierten Körper besaßen und Bedürfnisse besaßen, die er niemals würden haben können. Babys außerhalb von Klontanks und Kammern. Natürliche körperliche Entwicklung, ganz ohne genetische und chemische Beschleunigung. Was für eine Zeitverschwendung! Apropo, wann war diese sinnlose Unterhaltung eigentlich zu Ende, dachte Sin auf seine eigene Weise und schaute nochmals kurz in die Runde. Das er sich so früh in Geduld üben muste, frustrierte den Ragath ein wenig. Erst die Ausbildung ansprechen und ihn dann hier mit hinein ziehen. Alaine konnte echt grausam sein, das war nun mehr als deutlich!


[Bastion - Center - Sith Orden - Anderer Trainingsraum] - Sin, Alaine, Kira, Janus, Jolina, Wrath & Adria
 
[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Kira, Adria, Janus, Wrath, Jolina & Trainingsdroiden]

Angespannt starrte Janus nach vorne, seine Kampfhaltung beibehaltend. Sorgfältig beobachtete er jede Regung dieser rothaarigen Sith namens Alaine und ihres Begleiters (Sin), der stumm neben seiner Herrin verharrte. Als erfahrener Kämpfer wusste Janus, was die Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff waren. Aber bis jetzt schienen die Neuankömmlinge kein Interesse an einem Kampf zu haben. Was sich angesichts der aufgeheizten Stimmung und der alten Feindschaften allerdings schnell ändern konnte. Leise seufzend wünschte sich der Graf wieder einmal sein altes Leben als erfolgreicher Geschäftsmann zurück. Damals war die größte Gefahr, dass er sich an einem Blatt Papier schnitt oder seine Sekretärin Tee verschüttete. Und jetzt…Nun, das musste er sich ja nicht noch mal vor Augen führen.

Der Krieger riskierte einen kurzen Blick zur Seite. Kira war noch immer zornig und aufgeregt, aber Jolina schien sich zu freuen, ihr Lächeln wirkte ehrlich. Kannten sich die Schülerin des Imperators und diese Alaine ? Es schien so, und zur Abwechslung schienen sich diese beiden Frauen zu verstehen. Warum konnte eigentlich Kira nicht etwas höflicher sein ? Janus war bereit sein ganzes Vermögen darauf zu verwetten, dass das ihnen schon viel Ärger erspart hätte. Just in diesem Moment schrie Jolina, um die Schreie des Kleinkinds zu übertönen. Unwillkürlich zuckte Janus ein bisschen zusammen, so kannte er die Kriegerin nicht. Was hatte sie gesagt ? Eine Executor ? Augenblicklich wuchs Janus Nervosität um Planetengröße. Das die Frau (Alaine) stark in der Macht war hatte er gespürt, aber einen so hohen Rang ?

Offenbar war das Kräfteverhältnis anders als ursprünglich gedacht. Trotz seiner Anspannung kalkulierte er Halb-Echani kühl die Lage durch. Falls es zu einem Kampf kommen sollte stand er direkt in der Schusslinie, Kira war noch geschwächt und unkonzentriert, von Wrath wusste er wenig und auf Jolina konnte er sich auch nicht verlassen. Die Executor und ihren Schüler würde er keine Minute aufhalten können. Sollte er vielleicht fliehen ? Aber auch daraus würde wohl nicht viel werden. Er konnte nur hoffen, dass die Lage nicht eskalierte. Als Zeichen seines guten Willens senkte Janus sein Lichtschwert und verstaute es an seinem Gürtel, bevor er die Hände zu einer entschuldigenden Geste hob und Alaine ein dünnes Lächeln präsentierte.


„Es gibt keinen Grund für dieses Geschrei, Jolina. Ich würde einer Executor doch nie drohen, ganz im Gegenteil. Ich wollte bloß meiner Absicht Ausdruck verleihen, unnötige Gewalt zu vermeiden. Das solltest du doch wissen.“

Janus Stimme war sanft und höflich, aber eine winzige Spur Hochmut konnte er nicht vermeiden. „Und hör bloß auf, mir vorzuschreiben was ich tun soll“ fügte er in Gedanken seiner Aussage hinzu. Wer war Jolina, dass sie dachte ihn herumkommandieren zu können ? Leider fand das Kleinkind seine kurzzeitig verlorene Stimme wieder und schrie, bei Jolina fühlte es sich wohl nicht sonderlich wohl. Ein leise Kichern entfloh Janus Kehle. Kein Wunder.

Erstaunt verfolgte der Graf, wie sich Jolina respektvoll verbeugte. Sieh an, sieh an, die Schülerin des Imperators konnte ja richtig nett sein. Immerhin erfuhr Janus so den Nachnamen dieser Alaine. Aren also. Offenbar freute sich Jolina, diese Alaine Aren zu sehen, sie entschuldigte sich für Kiras und sein „unangemessenes“ Verhalten. Pah ! Unangemessen war einzig und allein die Tatsache, dass Janus dieser vorlauten Sith für diese Beleidigung nicht den Kopf abschlug. Ein leichtes Glitzern erfüllte Janus grüne Augen. Vielleicht ein andermal.

Das Geschrei des Kindes trieb Jolina nach dieser kleinen Begrüßung zu einem Verhalten das Janus, wenn die Lage nicht so ernst gewesen wäre, vor Lachen auf den Boden geworfen hätte. Eine grimmige Sith-Kriegerin, die ein Baby im Arm hielt und vor sich her summte. Was kam als nächstes, Lord Allegious als Maskottchen einer Krabbelgruppe ? Mit etwas Glück würden die Jedi angesichts einer so bizarren Situation vor Lachen sterben, sonst waren die Sith verloren. Janus war froh das Brianna, diese wortgewandte Echani-Jedi nicht hier war um das auch noch zu kommentieren.

Offenbar lag die Ursache für das Geschrei bei der Verdauung, und so blickte Jolina etwas hilflos und verloren in die Runde. Janus vermied es, irgendjemanden anzusehen und betrachtete voller Interesse den sauberen Fußboden. Es war wohl besser, jetzt nichts zu sagen.

Dieser Alaine schien Kiras Verhalten nicht zu gefallen, die rothaarige Sith zählte die Charakterfehler seiner Meisterin auf. Janus war versucht, einen Zettel hervorzukramen und die Liste abzuhaken, die Worte der Executor waren sehr zutreffend. Aber warum störte es sie so, wie Kira mit ihrem Kind umging ? Nachdenklich runzelte Janus die Stirn. Die Executor forderte Kira auf zu schweigen bevor sie Janus aufmerksam musterte. Der Krieger hielt dem forschenden Blick der grünen Augen ohne Angst stand, aber war angespannt und wachsam. Janus Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln, dass seine weißen Zähne enthüllte, seine Augen verrieten Wachsamkeit. Er wollte dieser Sith zeigen, dass er ihre Schönheit und Macht zwar respektierte, aber dass sie keinen Feigling oder leicht zu beeinflussenden Mann vor sich hatte. Er musste immer noch seinem Namen und seiner Herkunft gerecht werden.

Die Rothaarige gab noch einen weiteren vernichtenden Kommentar zu Kira ab, bevor sie das Wort an ihn richtete. Sie stellte sich als Alaine Aren vor und…Hochtrabend ? Nicht der einzige Adelige in diesem Raum ? Janus Augen wurde eine Spur schmaler, als die Executor ihm unverhüllt drohte. Zorn stieg in ihm auf, aber er kämpfte das Gefühl rasch nieder. Diese Frau mochte eine Adelige und eine Executor sein, aber für einen Grafen von Taris waren andere Adelsgeschlechter ohnehin nur Piratenherzöge. Dennoch schluckte er einen spitzen Kommentar herunter und deutete stattdessen eine leichte Verbeugung an.


„Ich hatte schon vermutet, es mit einer anderen Adeligen zu tun zu haben, Lady Aren. Schönheit und Eleganz sind uns quasi in die Wiege gelegt worden, ebenso wie gute Manieren. Verzeiht also meine Wachsamkeit, sie ist einzig und allein der Situation geschuldet.. Und wie Ihr seht…“

Lächelnd deutete Janus auf sein verstautes Lichtschwert.

„…weiß ich sehr gut, was gesund für mich ist.“

Nach dieser Aussage zog sich Janus ein paar Schritte zurück. Er hatte nicht vor, sich Ärger einzuhandeln. Glücklicherweise verlagerte sich das Interesse der rothaarigen Schönheit auf Kiras schreiendes Kind. Interessiert verfolgte Janus, wie sich Alaine zu Jolina begab und das Baby liebevoll anblickte und in den Armen wiegte. Erstaunt hörte der Graf, wie Alaine Kira tadelte und scharf danach fragte, ob Kira nicht die Windeln wechseln wolle, denn sonst würde die Executor es selbst tun. Nun war der Krieger völlig baff. Eine Sith und eine Adelige noch dazu, die Windeln wechselte ? Dafür gab es doch Dienstpersonal, Kindermädchen, was auch immer ! Es war vollkommen unter der Würde einer so mächtigen Person eine derart weltliche Tätigkeit zu verrichten.

Und tatsächlich beließ es die Executor nicht nur bei Worten, sonder wechselte als Kira nicht reagierte tatsächlich die Windeln. Janus war kurz davor, sich die Augen zu reiben und er wandte sich mit einem fragenden Gesichtausdruck dem in eine Robe gehüllten Begleiter (Sin) der Frau zu. Er war drauf und dran zu fragen, ob das gerade eben tatsächlich geschehen war, aber der Diener schien nicht sonderlich gesprächig und Janus hatte Angst, dass Alaine angesichts seiner Frage ihm den Kopf abriss. Für Kinder schien sie eine Schwachstelle zu haben, diese Executor. Und ein Händchen offenbar auch, denn das Baby war stumm und schien glücklich. Ein besonders sarkastischer Teil von Janus wollte eine Adoption vorschlagen, wurde aber von seinem Verstand rasch daran gehindert. Nach dieser Tat fragte die Executor völlig unvermittelt in den Raum, wie denn das Kind überhaupt hieß. Blinzelt stand Janus da, mindestens ebenso überrascht wie die anderen Anwesenden. Ein verrückter Tag. War ihm vielleicht etwas auf den Kopf gefallen und er träumte nur ? Ein verrückter Tag.


[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Kira, Alaine Aren, Sin Ragath, Adria, Janus, Wrath, Jolina & Trainingsdroiden]
 
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[Bastion - Center - Sith Orden - Eingangsbereich – Cal NPC]

Cal war wieder einmal total erschöpft. Er hatte gerade erneut für einen Apprentice als Übungspuppe herhalten müssen. Das alleine an sich wäre nicht schlimm gewesen. Doch auch diesmal hatte er nichts wirklich gelernt sondern nur Prügel bezogen. Wie jedes mal hatte der Jünger gehofft auch etwas bei der Lektion zu lernen doch wie so oft brachte der Meister nur seinem Schüler etwas bei. Aber nicht ihm den unbedeutenden Jünger. Der ehemalige Straßenjunge musste erneut feststellen das der Orden nicht wirklich ein besserer Ort war als die Straße auf der er früher gelebt hatte. Der einzige unterschied war hier gab es regelmäßig Mahlzeiten für ihn. Doch sich die Gunst eines Meisters zu erhaschen war alles andere als leicht. Viele der Meister missbrauchten sie nur für die niedrigen Arbeiten und schickten sie danach sonst wohin ohne jeglichen dank. Die Strasse war ein netterer Ort. Die Jünger bekriegten sich gegenseitig um die Aufmerksamkeit der Meister zu bekommen. Auch hier gab es selten zusammen halt. Cal hatte damals wenigstens freunde gehabt doch hier im Orden schien es nur zweckgemeinschaften zu geben. Er musste sich eingestehen das er damals keine Ahnung hatte was ihn hier erwartet hatte. Aber welcher Lebwesen wusste schon was ihm bei den Sith erwartete. Niemand sie waren ein Mythos, bis zu dem Tag als er hier her gebracht wurde hatte er keinen Sith gesehen. Niemals hätte er gedacht das ein ,,zuhause“ so dunkel sein konnte. Selten war ein Raum wirklich hell ausgeleuchtet. Hier im Eingangsbereich war wenigstens noch ein wenig Tageslicht vorhanden und genau deshalb war der Jünger gerne hier außerdem kamen hier selten Leute hin. Die meisten reisten über den Hangar ein und aus die wenigstens kamen über die große Pforte rein.

Doch heute kam jemand hinein ein Jungermann mit mittel langen Schwarzen haaren (Shen). Er war gut gekleidet und hatte das Gesicht eines Neulings im Orden. wusste noch nicht was auf ihm Zugang darin waren alle Neulinge gleich. Sie hatten keine Ahnung wie der Orden wirklich war. Sie alle wussten es nur aus Geschichten und erzählungen.

Cal überlegte kurz ob er den neuen übersehen sollte oder doch eine Unterhaltung anfangen sollte. Schließlich war dieser noch nicht vom Orden verdorben worden so wie die meisten anderen hier.
Also ging der blonde Jünger auf den gut aussehenden neuling zu.
Er selber hatte schmutzige alte Klamotten er an. Die schwarze Hose und auch das schwarze Shirt hatte er neu bekommen als er im Orden ankam. Doch bei der harten Arbeit war sie schnell verschlissen gewesen und so zeigten beide Kleidungsstücke eine hohe Anzahl von Löchern an.

Hallo meine Name ist Cal bist du neu hier ??
Fragte der blonde Jünger seine gegenüber.

[Bastion - Center - Sith Orden - Eingangsbereich – Cal NPC -Shen]
 
[Bastion - Vor dem Orden der Sith] - Shen Jinouga

Shen trat durch das riesige Eingangstor in eine gewaltige Eingangshalle. Diese Halle war einfach unfassbar gigantisch. Man kam sich vor wie in einem riesigen Gewölbe alter verstorbener Kulturen, welche Pyramiden, Grabstätten und Zitadellen dieser Art gebaut hatten. In dieser Halle fühlte man sich wie an einem anderen Ort. Draußen noch war alles durch die stählerne, hektische Gegenwart geplagt. Überall rannten Unternehmer, Arbeiter oder einfache Bettler herum. Überall flogen Unmengen an Raumschiffen herum und wo man auch hinschaute brachten sich riesige leuchtende Werbereklamen in den Blick des Betrachters. Doch hier in dieser Halle herrschte eine unglaubliche Stille. Ein unwirkliches Gefühl sich an einem komplett anderem Ort, in einer komplett anderen Zeit zu befinden. Shen fühlte die Kälte dieser Halle auf seiner Haut, welche sich wie ein leichter Film auf seine Haut ablegte und durch die Poren in seinen Körper eindrangen und ihn mit dunkler Macht erfüllten. Schon nach wenigen Schritten fühlte sich Shen wie ein Neugeborener, so erfüllt und frei fühlte er sich. Am liebsten hätte er sich zu Boden fallen lassen, hätte sich auf den Kalten Boden gedrückt und wäre so schnell nicht wieder aufgestanden. Hier konnte man wahrlich der Realität entfliehen.
Oder war es wohl eine neue Realität? Ein komplett neuer Weg, ein Weg, welcher einem Jedem einen neuen Blick auf das Leben gewährte. Die normalen Bürger sind Unwissende. Unwissende, die ihr Leben leben, die ihren täglichen Beschäftigungen nachgehen und ihr Leben, aufgrund der Herrschaft des Imperators mit einem extrem hohen Lebensstandard leben können.

Shen sah sich hier in der Halle um, in welcher wirklich nur wenig Personen herumstanden. In diese Halle hätte eine ganze Legion an imperialen Strumtruppen hineingepasst, inklusive der AT-STs. Vielleicht hätte hier sogar einer dieser riesigen AT-ATs seinen Platz gefunden. Die Deckenhöhe hätte vielleicht ausgereicht, aber er wäre wohl kaum durch das Eingangstor hineingekommen. Aber ungeachtet dieser Feststellung vernahm Shen, nicht weit von ihm stehend, einen augenscheinlich etwas angeschlagenen blonden jungen Mann.
Eigentlich interessierte sich Shen nicht sonderlich für ihn, sein Gedankenvolumen wurde viel stärker von den gegenwärtigen Gefühlen und den Zukunftsplanungen gefüllt, aber dieser Unbekannte schaute immer wieder flüchtig in Shens Richtung.

Der Unbekannte ging auf Shen zu. Shen bemerkte den zielstrebigen Blick des Mannes, war sich aber nicht sicher, wie er reagieren sollte. Sollte Shen einfach abwarten? Vielleicht weitergehen und so tun, als hätte er ihn nicht bemerkt oder vielleicht auch auf ihn zugehen?
Umso näher dieser Mann auf Shen zukam, umso besser erkannte Shen ihn. Der Mann war von stark verschlissener Kleidung gekleidet. Sie war übersät mit vielen größeren und kleineren Löchern. Auch zeigte sich viele Risse und der Stoff war an vielen Teilen schon stark ausgedehnt.
Schließlich trat er direkt vor Shen und sprach ihn direkt an.
Er teilte Shen mit, dass sein Name Cal sei. Des Weiteren fragte, ob Shen hier neu sei.

Der Neuankömmling war sich sehr unsicher. Wie sollte er reagieren?
Es war zumindest eine gute Gelegenheit um eine erste Beziehung aufzubauen, die ihm hier vielleicht etwas weiterhelfen könne. Er könnte ihm sagen, wo er als nächstes hinmüsse und wie er Ansprechpersonen finden könnte.


„Guten Tag. Ich heiße Shen und ja, ich bin neu hier. Ich bin gerade erst hier angekommen und stehe im Moment eigentlich vor keiner wirklichen Existenz. Sind Sie denn schon länger hier? Würden sie mir vielleicht weiterhelfen? Denn ehrlich gesagt weiß ich im Moment nicht genau, wo ich als nächstes genau hingehen muss.“, antwortete Shen auf Cals Frage.

[Bastion - Center - Sith Orden - Eingangsbereich] - Cal NPC & Shen Jinouga
 
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