Bastion

[Bastion - Center - Sith Orden – Unterkünfte – Cal NPC -Shen]


Noch eine Weile saß Shen auf dem Bett und dachte wohl über Cal´s Worte nach. Dann endlich schien er sich wieder gefangen zu haben und fragte den anderen Jünger was nun als Nächstes folgen würde. Auf Cal´s Fragen ging er nicht ein, vielleicht war es auch besser, nicht mehr über die Vergangenheit zu sprechen.

„Nun ja, wie wärs wenn ich dich erst einmal weiter herumführe, immerhin hast du noch nicht viel vom Orden gesehen und es ist besser sich hier gut auszukennen, gerade wenn man von dem einen oder anderen Sith zu einem Botendienst oder Ähnlichem herangezogen wird. Das ist auch eine Prima Gelegenheit auf sich Aufmerksam zu machen.“

Verbittert dachte Cal daran, dass er noch immer vergeblich um Aufmerksamkeit gebuhlt hatte, während Andere fast bei betreten des Ordens rekrutiert wurden. War er nicht gut genug? Die Zweifel fraßen beständig an ihm. Cal hoffte inständig, dass nicht auch Shen von heut auf morgen einen Meister finden würde. Das könnte hier doch echt was werden mit der Freundschaft. Ein Grummeln in der Magengegend erinnerte Cal daran, dass er schon seit längerer Zeit nichts mehr gegessen hatte.

„Wie sieht es aus, hast du auch Hunger? In der Cantina hängen auch meistens viele Sith rum, ein guter Ort um gesehen zu werden. Wer weiß, vielleicht ist ja schon jemand dort an dir interessiert. Aber zu viele Hoffnungen will ich dir gar nicht machen. Nicht Vielen ist es vergönnt sofort einen Meister zu finden. Sieh mich an… es hat wohl einfach noch nicht wirklich gepasst.“

Wie peinlich das zuzugeben, aber sonst würde Cal wohl kaum hier herumhängen und sich mit Neulingen beschäftigen. Vielleicht war Shen auch seine Eintrittskarte.



[Bastion - Center - Sith Orden – Unterkünfte – Cal NPC -Shen]
 
[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Großer Besprechungsraum | Aiden, Samin & Kamerateam ]

Dann war das also abgehakt. Samin salutierte ein letztes Mal respektvoll vor ihrem neuen Staffelführer und machte dann auf dem Absatz kehrt, um ihn der Öffentlichkeit zu überlassen. Er musste Frage und Antwort stehen, und da die blauhäutige Chiss viel von Thiuro hielt, wusste sie auch, dass er dieses souverän hinter sich bringen würde. Es war ein schmaler Grat, der zwischen nötigem Propaganda und unnötiger Ablenkung der Staffel lag. Es gab viele, die auf diesem einfach nicht wandern konnten und in die eine oder andere Richtung ausschlugen. Als frischgebackene Rottenführerin der Wolves und Pilotin mochte sie den Gedanken nicht, ständig eine Kamera über ihre und die Schultern der anderen Staffelmitglieder, ob zukünftige oder bestehende, linsen zu haben. Doch als Offizierin des Imperiums verstand sie natürlich auch deren Notwendigkeit und den Nutzeffekt. Die Gefahr wichtige und prestigeträchtige Planeten oder ganze Systeme an die Neue Republik zu verlieren war allgegenwärtig. Das Imperium brauchte Symbolfiguren mit denen es seine Macht und Stärke demonstrieren konnte. Und wenn man diese Symbolfigur dann gefunden hatte, musste sie auch so weit wie möglich ausgeschlachtet werden. Nichts anderes geschah hier mit der Auffrischung des Wolve Squad. Fehlten nur noch Ergebnisse in Form von Siegen und Abschüssen, doch die würden kommen. Captain Thiuro hatte mit Sicherheit das Potential diese Staffel zu altem Glanz zu führen. Die Chiss schürzte die Lippen und bändigte erneut ihre aus der Form gesprungene Haarsträhne.

Zügig hatte Samin sich in dieselbe Richtung davon gestohlen, die zuvor auch die Wolves-Anwärter eingeschlagen hatten. Sie kramte das flache Datenpad, das ihr auf der Landeplattform überreicht wurde, aus einer ihrer seitlichen Hosentaschen hervor. Es war mit einem Lageplan ausgestattet und würde ihr schon zeigen können, wo sie den Quartiermeister finden konnte. Wenn alles richtig gelaufen war, hatte dieser ihr schon ein Quartier zugewiesen, sowie ihr Gepäck dorthin transportieren lassen. Mit dem Finger vergrößerte sie die Ansicht der fünften Ebene, doch vor ihr tauchte plötzlich ein großer Schatten auf, der die Pilotin zum Stillstand bewegte und sie aufblicken ließ. Der rothäutige Sith (Shazz) war noch nicht sehr weit gekommen und stand im Gang vor dem Besprechungsraum, der Chiss den Rücken zugewandt. Er war einer der Anwärter und ihr aufgrund seiner interessanten Hautfarbe und Abstammung schon während des Meetings aufgefallen.


„Wissen Sie nicht wohin?“

Der Pilot drehte sich um. Seine humanoiden Gesichtszüge konnte Samin nicht genau deuten, sie konnten genauso gut leichte Überraschung, wie mildes Interesse oder vollkommene Gleichgültigkeit widerspiegeln. Kurz musterte Samin ihn und beschloss dann letztendlich ihm ihre Hand zu reichen.

„Flight Officer Hess’amin’nuruodo, oder kurz Samin. Sie sind Anwärter, nicht wahr?“, stellte sie zunächst sich selbst vor und schob die rhetorische Frage hinterher. Ohne auf die sichere Antwort zu warten, fuhr sie fort.

„Mit wem habe ich das Vergnügen?“ Samin zeigte ernsthaft Interesse für diese Person, Sith waren sehr selten und ein Gespräch mit ihm würde sich mit Sicherheit als aufschlussreich beweisen. Nicht zuletzt hatte der Captain gerade betont, sie in den Prozess mit einbinden zu wollen. Warum sollte sie sich dann diese Neulinge nicht mal genauer anschauen? Wenn es gut für den Sith lief, konnten sie schließlich bald in derselben Staffel oder sogar Rotte fliegen, was final wiederum bedeutete, dass sie sich gegenseitig ihr Leben anvertrauen würden. Kurzerhand fasste die Flight Officer einen Entschluss. Der Quartiermeister war auch später noch da.

„Ich bin gerade auf dem Weg in die Offiziersmesse. Sie können mich begleiten.“ Sie achtete darauf, ihren Ton so zu wählen, dass ihr Gegenüber im Grunde keine wirkliche Wahl übrig blieb und das ganze auch nicht als Frage zu formulieren. Vielleicht würden ihnen auf dem Weg noch mehr Anwärter, und so hoffte Samin, vielleicht auch schon bestehende Staffelmitglieder über den Weg laufen, die sie einsammeln konnten. Irgendwo auf ihrem Plan hatte sie auch was von Trainingsräumen gelesen, die auf dem Weg lagen. Mit Sicherheit trieb sich dort der ein oder andere herum, in den Quartieren konnte es zuweilen doch sehr eng werden.

[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Vor dem Besprechungsraum | Shazz & Samin ]
 
Bastion -:- Rand Bezirk Centers ~ vor dem Lagerhaus -:- Zion und Lisha

Überrascht sah die Corellianerin auf, als der Darth ihr das Steuer überließ.
Sie sollte...?
Ohne unnötig zu protestieren wechselte sie den Platz und betrachtete die Mechanik vor ihr.
Hm. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals einen Speeder geflogen zu haben und doch fühlte sich der Griff an der Steuerung vertraut an – ein Überbleibsel vergangener Zeit?
Ein Fuß huschte automatisch zur Kupplung, während sie den Schüssel im Zündschloss drehte und kurze Zeit später das tiefe Brummen der Antriebe vernahm.
Speeder – zumindest dieser Typ - unterschied sich in der Bedienung nicht sonderlich von den veralteten Autos, die man vor ein paar Jahrhunderten genutzt hatte.
Zum Sarlacc, woher wusste sie das?
Grummelnd manövrierte sie das längliche Fahrzeug aus der Haltebucht und durchquerte eine dunkle Nebengasse, bis die Hauptluftlinie in Sicht kam. Die Lichter der gewaltigen Wolkenkratzer verschwammen zu beiden Seiten und hinterließen einen Regenbogen unzähliger Farben, während die dunklen Häuserspitzen die schwammige, graue Wolkendecke durchstießen.
Drängelnd quetschte sie sich in die Flugbahn, fütterte den Speeder mit Geschwindigkeit und genoss den Fahrtwind, der ihr ins Gesicht fegte. Vereinzelte Stimmen drangen an ihr Ohr, altmodische Musik vonher eines nahen Taxis, der Geruch von Abgasen stach in der Nase.

Und ich fliege mittendrein und kutschiere einen Sithlord...
Der Gedanke war abwegig, fast schon zu abwegig, um noch glaubwürdig zu sein.
Hatte sie es wirklich in den Orden der Sith geschafft?
In DEN Orden?
Bis in die letzten Winkel des Outer Rim gab es keine klaren Fakten über die Organisation, häufig nur aufgeschnappte Gerüchte, Munkelei, Gerüchte.
Und jetzt bekam sie, ein Mensch, eine von abermillionen Corellianern, die Möglichkeit, die Ideale der Sith umzusetzen, mehr von ihnen zu lernen.
Aufzusteigen.
Das war mehr als surreal.
Das war...
Sie fand kein Wort.

Nach verschiedenen Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Fahrern auf der Nebenspur verließ Lisha die breite Flugbahn und bog ab, vorbei an blinkenden Leuchtschildern, an einem Hotel, in dessen oberer Etage sie eine Twi'lek ausmachen konnte. Die Lekku des Nichtmenschen waren auf den Fensterrahmen gesunken, während zwei Paar Augen den vorbeibrausenden Speedern folgten.
Vorbei an einem riesigen Einkaufszentrum, an dessen Eingang Kauflustige in das Gebäude drängten, vorbei an einer Plattform samt Haltebucht, an deren Rand ein kleiner Junge saß und die Beine in die Tiefe baumeln ließ, während keine Mutter nach ihm schrie.
Vorbei an unzähligen Bauten, die allesamt Leben beherbergten und mit dementsprechender Aura und Stimmenwirrwarr angaben.
Der Speeder brauste unter Höchstleistung die Gassen entlang, bis die vertraute Stadtatmosphäre umschlug, die Stimmen tiefer wurden, an Masse zunahmen.
Alsbald öffnete sich die Häuserwand und zum Vorschein kam – vor einem trüben Himmel – ein Komplex, der die restlichen Bauten an Größe und Eindruck um Längen überbot.
Der Tempel.
Und er war noch immer so unbeschreiblich eindrucksvoll, wie an ihrem ersten Tag.
Sie badete förmlich in dem heimischen Gefühl, das sich bei dem Anblick einstellte, nahm das leise Stimmengewirr mit Freuden an, besah sich die imposanten Mauern, die alles andere klein und unbedeutend scheinen ließen.
Wie konnte etwas derartig schönes als schlecht angesehen werden?
Warum machte sich jemand überhaupt die Mühe, die Galaxie in gut und schlecht einzuteilen?
Jedes Lebewesen hatte seine Prinzipien und Ansichten, warum sich darüber hinwegsetzen und das eine als akzeptabel, das andere als unannehmbar zu betiteln?
Letztendlich entschied Stärke über die Galaxie, Überlegenheit, egal ob körperlicher oder psychischer Natur. Und was hieß das?
Ja.
Sie musste üben.
Üben, üben, üben,
Fähigkeiten verbessern, Techniken verfeinern.
Und die Chance, das Ganze von einem Sithlord persönlich beigebracht zu bekommen, lag einmalig vor ihr. Sie durfte Zion nicht enttäuschen!
Das würde wahrscheinlich der schlimmste und zudem letzte Fehler ihres Daseins sein.

Geduldig ließ sie den Speeder auf einer Stelle brummen, während ihnen ein Hangar und eine Nummer zugewiesen wurde. Dann winkte sie einer der typischen Aushilfsdroiden weiter und das Navigationssystem fand schließlich den Weg zum ausgesuchten Halteplatz.
Lisha warf einen weiteren Blick auf Zion, der gerade noch auf dem Datacom tippte. Den Drang verbergend, sich herüberzulehnen und den Inhalt des kleinen Geräts zu mustern, parkte sie den Speeder und sah aus einer Ecke einen unscheinbaren Mechaniker schlendern, der die Unterbringung der Fahrzeuge arrangierte.
Für eine nähere Betrachtung blieb jedoch keine Zeit, da Zion im selben Moment das Wort ergriff.
Dankbar registrierte Lisha die Verschnaufpause, die ihr geboten wurde – der Kampf gegen die Jünger und Schüler war vielleicht einfach für einen Höhergestellten, doch an ihren eigenen Kräften hatte er gehörig gezerrt.
Mit Stolz vernahm sie die Bezeichnung
„Ihre Ausbildung“.
„Ihre Ausbildung“ klang... nach dem richtigen Weg.
Sie war im Orden angekommen, vielleicht auf unterster Stufe, doch mit der Möglichkeit, sich zu beweisen.
Endlich.
Nickend registrierte sie die soeben gestellten Aufgaben und ergriff die dünnen Datapads und die übrigen Waffen.


„Ich beeile mich!“

Zion verschwand alsbald und mitsamt der Metallbox in einem Gang, seine Aura wurde schwächer und anschließend von den Stimmen verschluckt. Die Rothaarige war indes aus dem Gefährt geklettert und hatte Mühen, sich alle der Metallgriffe an den Gürtel zu stecken.
Man musste denken, sie wäre größtenwahnsinnig...
Der Mechaniker war mittlerweile beim Speeder angekommen und schob ihn Richtung eines größeren Tors, hinter dem sich augenscheinlich die hauseigene Sith-Garage nebst der unzähligen Fahrzeuge befand.
Nicht ohne ihr vorher zuzunicken.
Sie nickte zurück und erntete ein leichtes Lächeln.
Hm.
Würde sich selbiger Mensch in ein paar Jahren vor ihr verbeugen?
Falls sie je einen höheren Rang erreichte?
Nun, davor hatte sie noch ein paar Aufgaben zu erfüllen und eine davon war es, die Waffen abzugeben. Warum suchen, wenn ein Eingeweihter vor ihr stand?


„Wo finde ich die Waffenkammer?“

Der Mensch sah auf und legte die Stirn in Falten.

„Das müsste... Ich glaube, auf der Nordseite des Tempels, nicht allzu weit. Der Tempel hat meines Wissens nach einige Waffenkammern und die nächste müsste sich zwischen diesem Hangar und den Übungsräumen befinden.“

„Gut. Danke.“

Der Mechaniker widmete sich erneut seiner Arbeit, was Lisha als Aufforderung wertete, ihn nicht weiter zu stören. Mit schnellen Schritten verließ die Jünge-... die Schülerin die Plattform, bevor sie einem der anderen Ankommenden im Weg stand.
Das Gangsystem des Tempels verwirrte anfangs, doch nach einer Weile des Umherirrens konnte sie eine gewisse Systematik erkennen, die sie letztendlich auf den richtigen Weg brachte.
Die meisten Gänge waren spärlich beleuchtet und nur ab und zu begegnete sie einem weiteren Jünger oder wahlweise einem Lord mitsamt Schüler im Schlepptau, dem sie auswich.
Eine weitere Abzweigung, dann entdeckte die Rothaarige auf der linken Seite eine mächtige Metalltür.
Nicht, dass über ihr groß und fett „Waffenkammer“ stand, doch der fluchende Droide nebst einer Schubkarre voll Lichtschwertgriffen, der soeben den Raum verließ, erweckte doch den Anschein, dass sie am Ziel angekommen war.
Erwartungsvoll überschritt sie die Schwelle und musste an sich halten, damit sich ihre Augen nicht selbstständig machten und überqollen.
Das war...
Überwältigend?
Adjektive waren mehr als fehl am Platz – ihr fehlten schlicht gesagt die Worte.
Fein säuberlich lagen die unterschiedlichsten Lichtschwerthüllen auf den Regalen, glänzten auffordernd im künstlichen Licht der Lampen. Ein paar Schritte weiter konnte sie Vibroschwerter ausmachen, eine Vibrolanze, verschiedene Blaster, …
Alles, was das dornige Sith Herz begehrte.
Erst nach einem Moment bemerkte sie den mürrischen Zabrak, der hinter einem Pult stand und einen Metallgriff polierte.
Er schien seinen Traumberuf gefunden zu haben.


„Was willst du?“

Anders als bei dem Mechaniker von vorhin schien es ihr angemessen, den Nichtmenschen nicht unnötig zu stören. Er hatte – nach seinem Verhalten und seiner Kleidung zu urteilen – zudem einen höheren Rang inne. Höflichkeitsform war angebracht.

„Ein paar Lichtschwerter ohne Besitzer und weitere Vibrodolche, die ich hier abgeben soll.“

„Auf Geheiß von wem?“

Genervt warf der Zabrak ihr einen Blick zu und blinzelte, bei dem Anblick der Waffen, die an ihren Gürtel geschnallt waren.

„Auf Geheiß von Darth Zion.“

Kurz hielt der Mann vor ihr inne, streckte dann auffordernd eine Hand aus. Möglichst schnell (und anscheinend nicht schnell genug, nach dem Schnauben vonseiten der Freundlichkeit vor ihr) futzelte sie die Griffe aus dem Halter und legte sie reihenweise auf den zerkratzten Tisch.

„Bah, was will ich mit dem hier? Behalte ihn, der ist Schrott!“

murrte er und hielt einen der kleinen Vibrodolche hoch. Achselzuckend nahm Lisha ihn entgegen.
Wie nett...


„Schön, noch mehr Arbeit. Was stehst du hier herum? Verschwinde, Made!“

Beschwichtigend hob die Corellianerin die Hände und verschwand lieber schnell, während der Zabrak die Griffe trübselig musterte. Sie meinte, ein fassungsloses: „Wie, verdammt bei Iridonia, verschmutzen die die Waffen immer so stark?!“ und das Klatschen eines nassen Putzhandtuchs zu hören, doch vielleicht waren das auch nur die Stimmen.
Jedenfalls hatte sie die erste Aufgabe ausgeführt und war sogar um einen stumpfen Dolch reicher geworden!
Sie streckte sich, hörte das Knacksen der Gelenke und entsann sich der Schnittwunden, deren Brennen sich allmählich intensivierte. Ihr nächstes Ziel war wohl eindeutig.
Kurzerhand schloss sie sich einer tuschelnden Gruppe Jünger an, die einen bewusstlosen Menschen in ihrer Mitte trugen.
Schon wieder ein Duell zwischen den einzelnen Meuten?
Hatte es diesmal einen Novizen erwischt?
Zumindest ließ die Kleidung des Bewusstlosen diesen Anschein erwecken. Quer über den entblößten Brustkorb zog sich eine frische Wunde.
Hm.
Ja, die Gruppe war definitiv auf dem Weg zur nächsten Krankenstation.
Und es dauerte nicht einmal lange, bis sie selbige erreichten.

Die Gruppe eilte hinein und eröffnete sogleich eine hitzige Diskussion mit dem nächstbesten Heiler.
Lisha quetschte sich durch die Ansammlung und suchte ihrerseits irgendjemanden, der ihr helfen konnte – ihre Wunden waren nicht besonders tief oder gefährlich, aber das konnte sich ändern, wurden sie nicht bald ausreichend versorgt.
Nach einer Weile erbarmte sich ein Twi'lek der umherirrenden Novizin.
Das Ganze war eine Sache von fünf Minuten, ein paar der länglichen Bactapflaster auf die Wunden und es war genug.
Der Nichtmensch hämmerte ihr sogleich ein, ein oder zwei Stunden zu warten, um das Bacta wirken zu lassen und derweil nicht allzu viel herumzuhetzen, was ihr gelegen kam.
Schließlich war die Kantine nicht allzu weit entfernt und ihr Magen grummelte!
Die Zeit verging rasend und während Lisha sich an den verschiedenen Speisen gütlich tat, levitierte sie ab und zu den Salzstreuer, eine Gabel oder beides gleichzeitig, um wenigstens ein wenig zu üben. Es gelang... leichter, als vor ein paar Tagen, doch noch immer erforderte die kleinste Levitation hohe Konzentration.
Nun, dass würde sich auch nicht bessern, wenn sie nicht regelmäßig trainierte...

Letztendlich konnte sie die Bactapflaster abreißen und betrachtete zufrieden die verheilten Schnittwunden, die zwar nicht ganz aus der Welt geschaffen waren, dafür nur noch dünne, silbrige Linien hinterlassen hatten. Gut.
Ein Blick auf die innere Uhr gab ihr den benötigten Tritt endlich aufzustehen. Zion warten zu lassen stand definitiv nicht auf der Liste der Dinge, die sie sich leisten konnte!
Dementsprechend beschleunigte die Novizin ihre Schritte und stutzte.
Wo musste sie eigentlich hin?
Ein Seufzen.
Verdammt!
Am Besten erst zum nächsten Hangar – vielleicht gab es einen Organisator oder irgendjemanden, der ihr helfen konnte...
Und den gab es tatsächlich. Der Hafenmeister schilderte ihr, nachdem sie ihn zum Abstellplatz von Lord Zions Schiff befragt hatte, recht präzise den Weg und nach ein wenig Herumgehetze (und einigen falschen Abzweigungen) stand die Rothaarige endlich im richtigen Hangar.
Was hatte der Mann gleich gesagt?
Hangar B... Stellplatz Z, oder ähnlich.
Hier in der Nähe sollte es sein...
Sie drehte sich einmal um die Achse, betrachtete die paar Speeder und klobigen Transporter, die ihren Abstellplatz besetzten und blieb anschließend an einem länglichen Schiff hängen, das sich über die anderen erhob.
War sie überhaupt richtig?
Ein Versuch war es wert...
Mit vorsichtigen Schritten stieg sie die Rampe empor, hinein in das Innere des Schiffes.
Eine vertraute Aura füllte ihren Kopf.
Ja, das war definitiv der Lord.


„Darth Zion.“

Worte waren eigentlich nicht nötig, sie hatte keinen Zweifel, dass der Lord sie schon Meter vorher bemerkt hatte. Aber es schien angebracht.
Wenige Minuten später startete das Schiff und der Sith verriet ihr das Ziel: Ein Planet namens Thearterra, der ihr so rein gar nichts sagte.
Der Flug würde jedenfalls eine gute Weile in Beschlag nehmen, doch sie war nicht zum Nichtstun verdonnert, was Erleichterung verschaffte.
Zion hatte ihr aufgetragen, über den Planeten und seine Besonderheiten zu lernen.
Sie konnte ohnehin nicht viel machen...
Während das Schiff leicht ruckelnd den Planeten Bastion verließ und die Schwärze des Weltalls unaufhörlich näher rückte, aktivierte die Corellianerin das eingebaute Datapad des Schiffes.
Eine blassblaue, holografische Scheibe baute sich vor ihr auf und sie suchte sich die Planetenkarte, konzentrierte sich auf Thearterra, das in den Unbekannten Regionen liegen sollte.
Die Informationen waren spärlich.
Ein leichtes Schaudern lief ihr über den Rücken.
Warum ausgerechnet in den Unbekannten Regionen?
Die unzähligen Warnungen vor Erkundungen in diesem Raum wollten ihr nicht aus dem Kopf...
Andererseits barg der Standort eine gewisse Herausforderung und machte das Ganze spannender.
Hoffentlich existierte der Planet überhaupt – die enthaltenen Informationen schienen teilweise stark veraltet und erweckten ihr Misstrauen.
Da kam etwas auf die Sith zu...


Bastion -:- Tempel der Sith -:- Hangar B ~ Star Courier „Vespin“ -:- Zion und Lisha

 
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Bastion - Sith Orden - Gänge - Koora

Die Gänge waren Still, nur Kooras Schritte hallten unüberhörbar durch den hohen Bau. Einige Türen stellten sich ihr in den Weg, sodass sie diese vorsichtig öffnen musste, um ihren Weg durch das Gebäude zu bahnen.

"Dass kann doch nicht so schwer sein auf einen richtigen Sith zu stoßen oder nicht?"

In Anbetracht der Tatsache, dass sie sich in einem Sith-Orden aufhält, laufen hier jedoch ungewöhnlich wenig Personen umher. Es macht den Anschein sie habe sich in dem Gebäude geirrt, obwohl sie sich so sicher war. Bisher.
Kopfschüttelnt setzte sie sich an die Wand eines Ganges und schaute die Decke hinauf. Wenn sie nicht zu den Siths gelangt, wird sie wohl auf diese warten müssen oder auf anderen Wegen suchen, obwohl es dabei nicht viele Varianten gibt.
Sowohl erschöpft, als auch in Wut getränkt lehnte sie sich an und schaute sich suchend um. Erneut einschlafen kam der Frau dabei nicht in den Sinn, um den Träumen zu fliehen. Auch wenn sie sich bewusst war, dass es richtig war, was sie tat, verfolgte diese Person sie anscheinend auch in den Träumen. Seelen die ihre Ruhe nicht finden. So macht es den Anschein.


"Es macht doch kein Sinn hier einfach auf jemanden zu warten...niemand kommt einfach so"

Dies sagte sie zu sich selbst, um sich nicht ein zureden sie hätte schon aufgegeben. Mit einem Schwung bewegte sie sich wieder auf ihre Füße und richtete sich aufrecht hin. Es gibt auch andere Wege sein Ziel zu erreichen entschied sie innerlich und schloss ihre Augen, sodass diese nur die Schwärze erkennen konnten.
Als sie die Augenlider wieder hinauf zog, blickte sie den Gang entlang, um diesen schließlich mit großen Schritten zu folgen.

Stehen blieb sie erst, als sie Geräusche von Stimmen wahrnehmen konnte, während sie sich den Trainingsräumen näherte. Die Hände zu einer Faust ballend, folgte sie den Gängen hinüber, bis sie an dem Trainingsraum A28 stehen blieb.


Bastion - Sith Orden - Trainingsraum A28 - Kossekos ,Merkuzio, Shim`rar, Koora
 
[Bastioner Mond - Fliegerbasis Last Defense - Ebene 5 - Vor dem Besprechungsraum - Samin und Shazz]

Als man Shazz schließlich von hinten ansprach und er ja nach wie vor in Gedanken war, hörte er nicht was gesagt wurde, dennoch drehte er sich ohne wirklich etwas zu erwarten um. Wenn man angesprochen wurde, war es eigentlich fast schon ein Reflex sich nach dem Sprecher umzudrehen bzw den Kopf in die Richtung zu wenden, unabhängig davon was da kommen mag.
Also schaute der Sith die junge Chiss lediglich mit einem Hauch Neugierde an. Natürlich erkannte er sie als Gesprächspartnerin des Staffelführers, doch erst jetzt fiel ihm auf das sie nicht ganz so knallig blau war wie die normalen Chiss. Ähnlich wie auch der andere Halbling unter den Anwärtern musste sie ein Mischling sein... oder gab es selbst unter den Chiss Abweichungen? Vermutlich, war bei den reinblütigen Sith ja auch nicht anders.
Da er also auf ihre ersten Worte nicht antworten konnte – es hatte sich wie eine Frage angehört – ging er lieber auf ihre Vorstellung bzw die Frage danach ein. Ihren komplizierten Chiss Namen versuchte er erst gar nicht gedanklich zu erfassen, Samin war ohnehin ein Name der ihm gefiel, daher brauchte er auch nicht lange um zu antworten.

„Shazz Moam und ja, ich bin Anwärter und da ich Sie nicht unter selbigen gesehen habe, nehme ich an das Sie... Mitglied der des Wolve Squad sind? Obwohl ich eigentlich dachte, das ich alle Aktiven kenne“ fügte er nach einer kurzen Kunstpause leicht stirnrunzelnd hinzu.

„Oder ging es gerade genau darum als Sie mit dem Captain gesprochen haben“ fragte er ganz offen neugierig, als er sich an die Seite von Samin begab und in die von ihr vorgegebene Richtung ging.
Einen neuen Vorgesetzten hätte er das vielleicht nicht so direkt gefragt – altbekannte wie sein Major waren auch dann nicht vor heikleren Fragen sicher – doch sie war nur Flight Officer, was ja im Grunde nur bedeutete das sie eine Rotte kommandierte. Sie mochte mehr Erfahrung besitzen, doch das allein reichte dem Sith sicherlich nicht ihr gegenüber respektvoll und distanziert aufzutreten.
Der imperiale Militärapparat war Shazz Meinung nach doch sowieso derart bürokratisch unübersichtlich und von Korruption und Vetternwirtschaft unterwandert, dass die neben ihm gehende Chiss – die ohne Frage attraktiv war – sich genau so gut hoch geschlafen haben konnte.
Und genau deshalb kümmerte es den Sith ganz ehrlich nen Dreck welchen Rang jemand besaß, wer dessen „Freunde“ beim Militär waren oder was in der Akte stand, die sowieso jeder hochrangige Offizier verändern konnte wie er wollte. Erst wer sich neben Shazz im Kampf bewies, verdiente Anerkennung.

Entsprechend gelassen und ihren Tonfall ignorierend, ging Shazz nur deshalb mit ihr mit, weil er ohnehin nicht so recht wusste was er tun sollte. Da besagte Offiziersmesse möglicherweise ein Stück weit weg sein konnte, würde der Sith versuchen das Gespräch weiter zu führen bzw so viele Fragen zu stellen, das keine Pause würde entstehen können. Stummes nebeneinander her gehen war dem rothäutigen Piloten ein Graus, egal ob man sich näher kannte oder nicht. Dann konnte man ja gleich alleine spazieren gehen!
Doch zuerst musste die blauhäutige Schönheit erst einmal antworten und während die schwefelgelben Augen von Shazz ihr Gesicht immer wieder musterten – aber nicht zu aufdringlich – fragte er sich, wie wohl die Nachkommen von Sith und Chiss aussehen mochten. Violett? Oder würde sich eine der Farben immer durchsetzen? Eine Frage, die man zweifellos durch eine allgemeine oder medizinische Datenbank würde beantworten können... oder durch ein sehr viel intimeres "Experiment"...


[Bastioner Mond - Fliegerbasis Last Defense - Ebene 5 - Gang Richtung Trainingsräume - Samin und Shazz]
 
[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Vor dem Besprechungsraum | Shazz & Samin ]

Zufrieden beobachtete Samin wie die Rothaut ihre Fragen kurz und bündig beantwortete. Dabei musterte sie ihn diskret, die Arme auf dem Rücken verschränkt und den Blick nach oben gerichtet. Er war ein athletischer Humanoide und gut einen Kopf größer als die zierliche Chiss. Seine Tentakel am Kinn wackelten ein wenig beim Reden, was irgendwie bizarr wirkte. Diese Gesichtstentakel passten so gar nicht zum ansonsten respekteinflößenden Äußeren eines gebürtigen Sith. Was die Evolution wohl dazu veranlasst hatte? Schwer konnte Samin ihren Blick von seinem Kinn lösen, um dann an seinen Augen zu haften. Sie waren gelb und erinnerten einen an ein jagendes Raubtier.

Zumindest schien Shazz Moam, so war laut eigenen Angaben sein Name, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sein Ton war nicht direkt frech, doch mindestens ebenso selbstbewusst, wie der Samins. Er zeigte überhaupt keine Zurückhaltung, während seine Auffassungsgabe ihn schnell die Fakten kombinieren ließ. Dumm war er also nicht. Das würde für ihn von Vorteil sein.

Die blauhäutige Offizierin antwortete dem Sith nicht sofort, sondern deutete ihm mit einer freundlich-einladenden Geste mitzukommen und schritt an ihm vorbei in den Gang. Wenn dieser Shazz wirklich alle aktiven Piloten des Wolvesquad kannte, wäre es ein Grund mehr sich mit ihm zu unterhalten. Sie würde nur zu gerne wissen wollen, was für Figuren sich derzeit in der Staffel herumtrieben. Wenn es nur ansatzweise ein so kurioser Haufen wie damals war, konnte das Ganze lustig werden. Unwillkürlich musste sie an Jake, Kyra und John denken. Was wohl aus ihnen geworden war? Jake war vermutlich der witzigste Kerl, den sie im gesamten Universum je getroffen hatte. Genau wie damals musste sie sich nun auch ein Schmunzeln verkneifen, als sie an das erste Aufeinandertreffen mit ihm dachte – Nur, dass ihr das damals nicht gelungen war und sie am liebsten in schallendes Gelächter ausgebrochen wäre. Kyra war der Paradiesvogel der Staffel. Ebenso flippig und freundlich in der Bar, wie tödlich und erbarmungslos im Raumkampf. Und dann war da noch John – ja was sollte sie von John denken? Sie hatte mit dem attraktiven dunkelhaarigen Draufgänger eine gemeinsame Nacht erlebt. Sie hatte mal Gefühle für ihn, doch soweit sie den rumorenden Gerüchten trauen kann, hatte er Fahnenflucht begannen, irgendwann nachdem Samin die Staffel verlassen hatte. Thiuro und Sez hingegen waren immer die Ernsthaftigkeit in Person, nicht zuletzt natürlich, weil der Erfolg der Staffel letztendlich in ihrer Verantwortung lag. Wer würde sie also dieses Mal erwarten?

In ihren Gedanken versunken bog sie nach links in einen weitläufigen Gang, von dem viele Türen und einige andere Flure in verschiedene Richtungen abzweigten. Der Boden war glatt und an der Decke führten mehrere Kabel und ein Dickes Rohr entlang. Hier und da waren durchsichtige Kästen auf stählernen Stelzen, die recht ansehnliche Modelle der verschiedenen Jägertypen des Imperiums beinhalteten. Fast hatte Samin vor lauter Interesse an den Kästen Shazz vergessen, der schweigend neben ihr trottete, offenbar auch in Gedanken versunken. Sie schielte kurz zu ihm und sah gerade noch, dass sein Blick auch auf ihr gelegen hatte.


„Sie haben übrigens Recht. Ich bin schon einmal für das WolveSquad geflogen und nun wieder zurück, um bei dem Wiederaufbau, wenn man es so nenne möchte, zu helfen“, sie verlangsamte ihren Schritt nicht, sprach jedoch mit freundlichem Ton und sah zu dem Sith hinüber.

„Darum ging es tatsächlich in dem Gespräch. Captain Thiuro ist ein guter Kommandant, der jeden Piloten zu einem noch besseren macht. Sie werden sehen“, noch einmal bekräftige sie mit Worten ihren Glauben und ihr Vertrauen in den Staffelführer.

„Warum sind diese Gänge so schnell leer? Konntet ihr Anwärter es nicht erwarten endlich frei zu haben?“, Samin setzte einen gespielt vorwurfsvollen Blick auf.

Der Flur endete in einer T-Abzweigung und die Chiss war sich nicht mehr sicher in welche Richtung sie nun gehen mussten, konnte jedoch von rechts reichhaltiges Stimmengemurmel hören. Zielstrebig steuerte sie darauf zu. Je näher sie jedoch kamen, desto weniger sah es dort nach Unterhaltung und Offiziersmesse aus. Ein Blick in die offenen Türen der Bereiche ließ gefährlich auf Sport- und Trainingsräume schließen. Die Tür am Ende des Ganges konnte von den beiden imperialen Piloten, die so ein ungleiches Pärchen abgeben mussten, als die Quelle des Geräuschpegels ausgemacht werden. Das Schild neben der Tür besagte tatsächlich ‚Trainingsraum II A‘, was Samin auf die Frage brachte, warum sie nicht vorher einfach die Schilder gelesen hatten. Seufzend schritt die blauhäutige Chiss dennoch in den Raum, gefolgt von dem rothäutigen Shazz. Erneut musste die Pilotin daran denken, wie seltsam dieser Kontrast doch aussehen musste. In dem Raum befanden sich drei Menschen (Jeremy, Chett & Sakura), davon zwei Männer, einer dunkel- einer hellhäutig und eine Frau. Die Gesichter der Männer konnte Samin grob den Anwärtern zuordnen, zumindest glaubte sie, die beiden in dem Besprechungsraum gesehen zu haben. Die Frau jedoch kam ihr gänzlich neu vor, wobei sie sie vielleicht auch nur übersehen haben konnte.

„Oh, ich hoffe wir stören nicht. Wir suchen eigentlich die Offiziersmesse“, Samin sprach mit einem entschuldigendem Lächeln auf den Lippen. „Seid ihr welche von den Anwärtern?“ Fragend sah sie nicht nur abwechselnd die drei Menschen, sondern auch Shazz an, der behauptete die aktiven Wolves zu kennen.


[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Trainingsraum II A | Shazz, Chett, Jeremy, Sakura & Samin ]
 
[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis Last Defense | Ebene 5 | Trainingsraum II A] Chett Nectu, Jeremy Mengsk, Sakura Mitsumo

Mengsk. Kannte er diesen Namen nicht? Irgendwo im Hinterkopf von Chett Nectu läutete ein leises Glöckchen. Aber er bekam die vage Erinnerung nicht zu fassen und konnte den Namen dementsprechend auch nicht zuordnen. Vielleich fiel es ihm ja später wieder ein. Für den Moment war es jedenfalls schon mal nicht schlecht, dass es ein Name war, den er nicht so schnell vergessen würde. Immerhin musste er sich in den nächsten Tagen noch eine ganze Menge Fakten, Namen und Gesichter merken. Dass Chett und Jeremy wohl nicht die besten Freunde werden sollten, stand für den Yaga-Minoer schon beinahe fest. Aber zumindest hatten sie diese erste Begegnung hinter sich gebracht, ohne sich an die Gurgel zu gehen, was nach dem sarkastischen Einwurf Nectus durchaus hätte passieren können. Wie gut wohl die Erfolgschancen von Bewerbern lagen die sich untereinander prügelten? Lieber nicht. Obwohl es Chett sicherlich gut tun würde, ein wenig angestauten Frust zu entfesseln - auf die eine oder andere Weise. Da fielen ihm aber bessere Methoden ein als eine Schlägerei. Für eine dieser Möglichkeiten wäre die attraktive Sakura Mitsumo vielleicht seine erste Wahl, wenn sie nicht zu den Wolves gehören würde und gerade demonstriert hatte, dass sie ihm mit einem Handgriff den Hals brechen konnte.

Die Tür ging auf und zwei weitere Personen traten ein. Sie trugen beide ihre Uniformen, hatten also vermutlich - ebenso wie Chett - nicht vor zu trainieren. Der eine war sein Mitbewohner Shazz Moam, der rothäutige Sith. Seine Begleiterin war eine Chiss, die wie alle Mitglieder ihres Volkes hellblaue Haut hatte. Unwillkürlich fragte sich der Pilot, welche Hautfarbe wohl ein gemeinsames Kind dieser beiden Fastmenschen hätte. Sie zusammen zu sehen, wunderte ihn indes nicht im Geringsten: Er hatte es schon in seiner Jugend erlebt, ebenso wie in der Grundausbildung, auf der Akademie und später auf der Champion, dass die nichtmenschliche Minderheit der Streitkräfte sich gerne zusammenrottete - ebenso wie die Menschen oft lieber unter sich blieben.

Die blauhäutige Frau (war nicht vorhin auch eine im Besprechungsraum gewesen? Er war nicht sicher...) entschuldigte sich für die Störung; offenbar hatte sie sich im Raum geirrt. Das Rangabzeichen wies sie als Flight Officer aus, also vermutete Chett, dass sie ebenfalls zu den Neuen gehören musste. Sie fragte nach dem Weg zur Offiziersmesse und ob auch sie Bewerber waren. Und auch sie duzte die Anwesenden. Ohne sich vorzustellen.

Er deútete auf Jeremy Mengsk:


»Ja, Officer Mengsk und ich sind Anwärter. Chett Nectu mein Name.

Zur Offiziersmesse geht es dort entlang, die dritte oder vierte Abzweigung links, immer den gelben Pfeilen nach. Officer Moam müsste den Weg eigentlich kennen, er ist auch schon ein paar Tage hier.«


Kurz überlegte er, ob er nicht mitgehen sollte, um ihr den Weg zu zeigen. Und vielleicht selbst einen Happen zu essen. Aber er entschied sich dagegen. Der Sinn stand ihm nicht nach Gesellschaft. Oder doch? Nein, lieber nicht. Was brachte schon eine Freundschaft zu Leuten, mit denen man konkurrieren musste und die man nach dem Auswahlverfahren erst auf einer Gefallenenliste wiedersah.

»Entschuldigen Sie mich.«

Mit seinen Trainingssachen unter dem Arm schob er sich an den vier Officers vorbei zur Tür hinaus, um auf dem schnellsten Weg in das Quartier zurückzukehren. Er hatte Glück: Noch war keiner der Mitbewohner hier, er hatte den Raum kurze Zeit für sich allein. Die nutzte er, um nun endlich die geplante Dusche zu nehmen. Es war eines der wenigen Mittel, die er hatte, um zumindest für kurze Zeit zu entspannen - bis ihn kurz darauf die Realität wieder einholte.

Als er schließlich im Bett lag, bereute ein Teil von ihm, nicht zur Messe mitgegangen zu sein. Wahrscheinlich hätte ein wenig Gesellschaft doch ganz gut getan. Er fühlte sich einsam.


[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis Last Defense | Ebene 5 | Fünf-Bett-Zimmer] Chett Nectu

***

[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis Last Defense | Ebene 5 | verschiedene Räumlichkeiten] Chett Nectu, Mitbewerber

Am nächsten Morgen war er allerdings ganz froh darüber, dass er früh ins Bett gegangen war, denn auf die Piloten wartete volles Programm. Ihre Zeitpläne für diesen und die nächsten Tage waren vollgestopft mit Veranstaltungen verschiedener Art. Es gab theoretische Einweisungen in Fortgeschrittenenwissen des Raumjägerkampfes, insbesondere in die Eigenheiten und Möglichkeiten des TIE-Defenders. Gespräche mit Offizieren und Psychologen fanden statt, einzelne Bewerber wurden auch vor die Holokameras zitiert, wovon der Yaga-Minoer allerdings bisher verschont blieb. Man hetzte sie durch Parcours, um ihre Fitness und Reaktionen zu prüfen, und wurde nicht müde, medizinische Tests durchzuführen. Wahrscheinlich gab es keine Art von Gewebe oder Flüssigkeit in Chetts Körper, von dem nicht ein Stückchen oder Tröpfchen in einer Petrischale im Kühlschrank lag. Auch erhielten sie nun die Möglichkeit, sich am 1:1-Modell eines TIE-D-Cockpits mit den Armaturen vertraut zu machen (immerhin musste später jeder Handgriff blind sitzen) und zu erproben, wie sie Sitz und Steuerung am passendsten auf ihren Körperbau einstellen konnten.

Schließlich konnte der Pilot Officer sich auch zum ersten Mal im Simulator am Defender versuchen. Es war wirklich beachtlich, wie rasend schnell und wendig dieses Fahrzeug war. Wenn man den Trägheitskompensator nur ein wenig zu schwach einstellte, lief man Gefahr, bei den blitzschnellen Kurven und Wenden die Besinnung zu verlieren, und wenn man ›Vollgas‹ gab, konnte man leicht übers Ziel hinaus schießen. Insgesamt musste er sich an dieses Gefährt erst noch gewöhnen. Die Steuerung ähnelte zwar der des TIE/Ln, den er im Schlaf fliegen konnte, aber die vielen Gerätschaften, die man zur Zielerfassung und zum Abfeuern der zahlreichen Bordgeschütze brauchte, konnten schon reichlich verwirrend sein. Aber erstmal ging es nicht darum, simulierte Gegner abzuschießen, sondern um die absoluten Grundlagen: Starts und Landungen, Andocken an ein Trägerschiff, Manövrieren um normale Hindernisse, das Einhalten von einfachen Formationen. Er war ziemlich sicher, dass er sich rasch an diese Maschine gewöhnen konnte, aber ob es wohl schnell genug ging und das Ergebnis genügte, um die Prüfer zu überzeugen? Wahrscheinlich durfte er sich mit dem Gedanken vertraut machen, bald wieder in einer schildlosen Kiste zu sitzen, die zwar nur halb so hässlich, dafür aber auch nur halb so schnell und kein Zehntel so stark bewaffnet war. Zumindest gelang es ihm mittlerweile, auch das Positive zu sehen und dieses Gastspiel bei den Wolves als eine willkommene Abwechslung vom Kriegsalltag zu sehen. Wann bekam man sonst schon als einfacher Pilot die Gelegenheit, einen Defender auszuprobieren?

Nach und nach steigerten sich die Aufgaben; die Mischung aus Ausbildung und Prüfungsphase steuerte auf einen ersten kleinen Höhepunkt hin. Es handelte sich um die erste Gruppensimulation. Soviel stand fest, viel mehr jedoch nicht. Aiden Thiuro hatte einen Teil der Bewerber in einen Warteraum in der Nähe der Simulatoreinheiten beordert. Auch Jeremy Mengsk und Shazz Moam waren dabei. Unter ihnen allen gab es mittlerweile kein fremdes Gesicht mehr und er kannte auch die meisten Namen, aber viel mehr wusste Chett von seinen Mitbewerbern nicht, da er diesen noch immer ziemlich konsequent aus den Weg ging und sich lieber mit Einsamkeit quälte. Auch jetzt hielt er sich etwas am Rand und seine mürrische Miene mit dem nervösen Blick lud nicht gerade zu einem Smalltalk ein.


[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis Last Defense | Ebene 5 | Simulatoren | Warteraum] Chett Nectu, Jeremy Mengsk, Shazz Moam
 
Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio und Shim'rar

Shim’rar beobachtete die jeweiligen Lernerfolge seiner Schüler und eines wurde ihm dabei klar - Techniken zu erlernen war keine besondere Schwierigkeit wenn der Meister den richtigen Zugang fand. Wenn er sich nur ausreichend bemühte wäre er wohl in der Lage beiden alles beizubringen was er konnte, auch wenn es teilweise wohl aufgrund mangelnder oder einfach unterschiedlicher Talente schwierig werden konnte.
Was ihm diese Erkenntnis eigentlich sagte wurde durch die Worte des Trandoshaners bestätigt - das Geheimnis war nicht die Technik sondern die Motivation, oder mehr noch, die Philosophie. Er musste die beiden so formen, dass sie gute Sith wurden aber ihm nicht gefährlich, und das ihre Ansichten den seinen so weit entsprachen wie nötig um mit ihm und für ihn zu arbeiten, aber nicht so sehr das sie ihn durchschauen konnten.


Nun, es gibt den Kodex, aber der erschien mir immer zu… Einfach. Nun, ich sehe keinen Sinn darun Dinge auswendig zu lernen. Ich kann mit genügend Zeit ein Fachbuch über die Anatomie von Trandoshanern auswendig lernen und ich denke nicht das du wollen würdest das ich dich mit diesem theoretischen Wissen dann operiere,

erklärte er, auch wenn er wusste das viele Meister große Stücke auf den Kodex hielten. Arica hatte ihn ihm nie in der Form näher gebracht die ihn zu einem großen Anhänger der wenigen Zeilen hatte werden lassen, und er sah wenig Sinn darin seinen Schülern etwas vorzubeten von dem er nichts hielt.

Der Kodex ist nicht falsch - Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Stärke, durch Stärke erlange ich Macht, durch Macht erringe ich den Sieg, durch den Sieg brechen meine Ketten und die Macht befreit mich,

sagte er auf und bemühte sich dabei nicht zu abschätzig zu klingen.

Doch im Endeffekt ist das ganze nur ein Spruch über den man diskutieren und philosophieren kann, angefangen dabei wie der Sieg aussehen könnte und über was, und von was die Macht einen befreit. Viele nehmen an die Antworten zu kennen - von gesellschaftlichen Zwängen, von Gesetzen, von Gewissen oder von Angst. Die Antworten müsst ihr selbst finden, dabei kann ich euch nicht helfen, es sei denn ihr legt Wert darauf.

Eigentlich wäre es interessant diese Punkte mit seinen Schülern zu erörtern, aber wenn, dann sollten sie zu ihm kommen und nicht von vornherein annehmen das er sie ausfragen wollte, denn dann wären ihre Antworten weitaus weniger aufschlussreich als wenn sie von selbst damit anfingen.

Und was die Jedi angeht - sie können alles was wir können, und umgekehrt. Es gibt Jedi sie Blitze einsetzen genauso wie sie praktisch alle Grundkenntnisse im Levitieren haben. Die einzige Unterscheidung ist die Philosophie, und ich denke das es so etwas wie die dunkle und die helle Seite eigentlich nicht gibt - es gibt nur die Macht.

Zu anderen Gelegenheiten wären solche Worte sicherlich ziemlicher Zündstoff gewesen, aber mittlerweile war er sich seiner Philosophie nicht nur sicher genug sie zu äußern, er war auch der Ansicht das es in dem heutigen Orden eher auf Ergebnisse denn auf Standpunkte an kam.

Wie ihr das seht ist eure Sache. Für mich liegt die Unterscheidung im Kopf - will ich meine Gabe, meine Fähigkeit, für andere einsetzen oder für mich selbst. Wenn ein Jedi anfängt Unschuldige zu töten um seine Ziele zu erreichen, dann verfällt er der dunklen Seite - seiner eigenen. Sie treibt ihn dazu die Macht rücksichtsloser einzusetzen, was man dann als die dunkle Seite der Macht bezeichnet. Von der Warte aus haben wir Sith es besser erwischt,

fuhr er fort während eine junge Frau (Koora) den Trainingsraum beinahe betrat.

Wir können hemmungslos morden wenn es unserem Wesen entspricht und unseren Plänen dient, aber wir können ohne Probleme Leben verschonen wenn es uns nützt, und sie sogar retten ohne fürchten zu müssen das unser Orden uns verstößt.

Damit brachte er seine Ausführungen zu Ende und richtete seine Aufmerksamkeit dann auf den Neuzugang. Die Frau sah auf den ersten Blick nicht unansehnlich aus, und entsprach damit viel eher als Kossekos oder Merkuzio seinem üblichen Beuteschema, doch er hatte sich vorgenommen, nicht zuletzt wegen seiner Nebenbeschäftigungen fernab des Ordens, hier ein wenig mehr Diskretion walten zu lassen.
Immerhin schien sie… Es war nichts was der Twi’lek jemals geübt oder wirklich gelernt hatte, aber sie machte den Eindruck machtsensitiv zu sein, auch wenn er weder sagen konnte wie stark noch wie bewusst. Immerhin würde es ihre Anwesenheit hier erklären.


Können wir dir helfen?

fragte er mit einer Freundlichkeit die an die eines Schuldeneintreibers für die Hutten heranreichte - alte Gewohnheiten waren praktisch wenn man sie bei Bedarf hervor holen konnte.

Ich denke es macht keinen Sinn dich zu fragen was ein junges Ding wie du an einem so finsteren Ort macht, denn normalerweise wagen sich nur diejenigen die wissen was sie suchen so tief in das Gebäude. Ich bin Shim’rar, und stets zu diensten,

sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung und einem Lächeln, und erwartete das die Frau zumindest näher kam und nicht gleich die Flucht ergriff.


Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Koora, Kossekos, Merkuzio und Shim'rar
 
Bastion - Sith Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio, Shim'rar, Koora

Aus dem Raum rechts von Koora waren einige Stimmen heraus zuhören. Wahrscheinlich handelt es sich um drei Personen, die eine Unterhaltung führen. Da es sich um die ersten Lebensformen in diesem Gebäude handelten, entschied sich die Frau dazu, in den Raum ein Blick zu werfen und danach zu entscheiden, ob sie weiter sucht oder diese Gestalten ausfragt.

Bereits als sie einen Fuß in den Raum setzen wollte, sprach einer der drei in ihre Richtung und fragte ob sie ihr helfen könnten. Die Freundlichkeit in dieser Frage war deutlich zu erkennen, auch wenn es eine unbekannte Person war. Sie entschied sich einen weiteren Schritt in den Raum zu gehen, blieb jedoch mit gesenktem Blick, welcher unter dem Tuch auf ihrem Kopf in einen Schatten gehüllt war, stehen, während sie sich mit einer Hand noch am Türrahmen stützte.

Erst nachdem Shim'rar sich vorgestellt hatte, hob sie den Kopf und musterte die drei Gestalten im Raum.


"Es gibt viele Gerüchte über diesen Ort, aber sich davon beeinflussen zu lassen wäre sinnlos. Nur die ängstlichen scheuen diesen Ort, da sie den Tod hier sehen. Etwas anderes ist es jedoch, wenn man dem Tod schon begegnet ist."

Ihr Gesicht blieb ausdurcklos. Nur das Skeptische in ihren Augen war zu erkennen, als sie Kossekos, Merkuzio und ebenso Shim'rar betrachtete.

"Wie Ihr es schon vermutet, habe ich ein Ziel und versuche dieses auch zu erreichen. Nun stellt sich die Frage, ob es sich bei einem von euch um einen Sith Meister handelt."

Auch wenn eine Dunkelheit in diesem Gebäude zu spühren war, traute sie diesen Gefühlen noch nicht.

Bastion - Sith Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio, Shim'rar, Koora
 
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[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio und Shim`rar

Als Kossekos seine Meinung offen aussprach , horchte er auf. Dieser stellte sehr gute Fragen , die auch ihn beschäftigten. Was unterschied die Jedi von den Sith. Beide Gruppen nutzten die Macht und hatten ähnliche Kräfte. Er war zwar noch nie einem Jedi begegnet, aber in seiner Kindheit hatte er gelernt , sie zu verachten. Sie zu hassen, wurde ihm von seinen Eltern eingetrichtert. Es gab keinen wirklichen Grund. Wenn er nur an die Jedi dachte, begann sein Zorn bereits zu brodeln. Hass. Davon trug er reichlich in sich. Alleine schon wie er von seinen Eltern behandelt wurde, weil er nicht so viel Talent wie seine Brüder hatte. Eigentlich hatte er bis vor kurzem nur sehr wenig Potenzial gezeigt. Seine Familie hatte ihn verstoßen, weil er anders war. Weil er seinen Weg zur Macht nicht finden konnte. Doch durch seine Zeit auf der Straße und als Kopfgeldjäger hatte sich sein Zorn gesteigert und er entwickelte bestimmte Eigenheiten, die ein normal sterblicher nicht erfassen konnte. Durch seinen Meister konnte er diese , nun zu seinem Vorteil nutzen. Shim`rar ergriff das Wort und erklärte den Kodex der Sith, auch wenn er diesen sogar hinterfragte. Eine sehr wichtige Lektion , die er von ihm gelernt hatte. Als Slödner hatte er nie eigenständig gedacht und immer getan, was ihm aufgetragen wurde. Durch seinen Meister hatte er gelernt, selbst zu denken. Was ihm am Anfang nicht gerade sehr leicht fiel. Da man ihm immer gesagt hatte, dass er dumm sei. Unfähig etwas zu leisten.

Doch als er zu dem Monster wurde, dass alle haben wollten, erlangte er so etwas wie Anerkennung. Und machte weiter. Selbst, wenn er Mitleid für eines seiner Opfer verspürte , unterdrückte er diesen Impuls und handelte kaltblütig. Auch ein Grund dafür, dass er in die Drogensucht gefallen war. Er wollte seine Schuldgefühle darin ertränken. Wieder hörte er die Worte seiner Eltern. "Mitgefühl ist für die Schwachen".

Shim`rar vertiefte seine Lektionen und Merkuzio versuchte alles zu verstehen. Er konnte den Hintergrund erfassen, jedoch würde er noch länger darüber nachdenken müssen. Alles war so neu für ihn. Als Sith sollte man auch Gnade wallten lassen können. Und es gibt nur die Macht. Er dachte an seine Vergangenheit und im Rückblick hätte er sehr vieles anders machen können. Doch würde er das Vergangene nicht ändern können. Er hatte viele getötet und Kopfgeld kassiert.

Dann spürte er eine andere Präsenz, die so eben den Raum betrat. Dabei handelte es sich um eine junge hübsche Frau.

Ihr Meister widmete ihr gleich seine Aufmerksamkeit und fragte sie, ob er ihr behilflich sein könnte.

Die junge Frau antwortete ihm und fragte, wer von ihnen ein Meister sei. Merkuzio entschloss sich darauf zu antworten.

"Nun wenn du schon hier bist, dann solltest du spüren können, wer der Meister ist. "


[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio ,Shim`rar und Koora
 
[Bastion – Sithorden – Werkstattbereich – Torryn (Tier), Iouna]


Hinter ihm schloss sich der Durchgang zur Werkstatt. Der Wurm hatte eine Aufgabe bekommen, ob er sich nun dabei selbst verletzen oder töten würde, war Torryn mittlerweile egal. Aufkeimende Wut. Wo blieb sie solange? War seine Vermutung etwa richtig, war sie wieder zu ihm unterwegs?
Seine Schritte wurden schneller, hallten auf dem harten Bodenbelag. Sein Meister war er gewesen, Meister und Gegner in einer Person. Ian. Darth Keebo. Er war das unselige, lebende Erbe gemeinsamer Kindheitserinnerungen, die Iouna mit Schuld füllten, für die sie von ihm Absolution verlangte. Eine Absolution, die er ihr nie geben würde, eine Absolution, die sie verfolgte, lenkte, beherrschte. Torryn drückte seinen Kiefer zusammen. Er dachte, dass er sie endlich davon abgebracht hatte, dass sie sich nun auf ihre innere Kraft konzentrierte. Und das tat sie auch, aber anders, als Torryn es vermutet hatte. Es hatte den Anschein, als ob die Schuld ihre Quelle sei. Schuld war ein Wegbereiter der dunklen Seite. Aus Schuld konnte sie wachsen und Iouna trug viel Schuld in sich, wie es schien. Immer wieder Ian. Dieser Name war verbunden mit verwirrenden Erinnerungen und Emotionen. Iouna und Ian. Iouna und Torryn.

Endlich erreichte er den Lagerkomplex. Iouna musste hier irgendwo sein. Irgendwo. War sie denn hier? Torryn Machtsinne dehnten sich aus. Tier witterte ihre Fährte, sandte ihren Geruch in das primitive Wahrnehmungssystem des jungen Sith mit dem es koexistierte. Torryn sog die tief die Luft durch die Nase ein. Sie war hier. Es war nicht nur ihre Aura, die er sah, sondern auch ihr Geruch, den er wahrnahm. Iouna war nah. Sekunden später standen sie sich gegenüber. Sie sah ihn fragend an und hielt eine metallene Schatulle vor sich. Torryn schaute auf das Behältnis. Die innere Anspannung, die ihn hierher begleitet hatte, wich einer Erleichterung. Sie war ihm treu. Sie war nicht bei Ian gewesen. Sie war loyal gewesen. Er lächelte.


„Wie ich sehe, scheinst Du die Bauteile bekommen zu haben. Das ist gut, denn dann können wir endlich mit dem Bau deines Lichtschwertes anfangen. Der Lamproide zeigt jedenfalls keine Affinität für technische Dinge. Fast hätte er sich verbrannt, als ich ihn ein Trainingslichtschwert selbst zusammenbauen ließ.“

Der Gedanke daran erheiterte Torryn, so dass er das Gesicht zu einem starren Grinsen verzog. Der Wurm war zwar ein besonderes, intelligentes Raubtier, ohne Zweifel, aber er hatte offensichtliche Grenzen, was seinen Zugang zur Technik betraf.

Sie gingen gemeinsam zurück zur Werkstatt und fanden sie leer vor. Chiffith war nicht mehr dort. Das Licht der Arbeitsleuchten erhellte den Raum und die Modell-Hologramme schwebten nach wie vor über der Werkbank. Alles war wie vorher, nur der Wurm fehlte. Er war einfach gegangen. Vielleicht hatte er resigniert und frustriert aufgegeben. Aber das war nicht mehr Torryns Sache. Sie hatten Arbeit zu tun. Iouna musste ihre Waffe anfertigen, damit sie endlich mit dem echten Lichtschwert trainieren und sich so auf die anstehende Mission vorbereiten konnte. Torryn war ihr diesbezüglich ihr Lehrer und Meister. Das hieß auch, eine Verantwortung für sie zu haben. Nicht nur, weil er ihr Meister war, sondern, weil sie ihm etwas bedeutete und sie nicht unvorbereitet sein durfte.

Wie auch mit Chiffith ging Torryn mit Iouna die einzelnen Typen und Varianten von Lichtschwertern durch, zeigte deren Innenleben. Die junge Frau schaute fasziniert auf die sich drehenden holografischen Modelle und die Bilder ihrer internen Strukturen. Sie begann sie zu vergleichen, Diagramme zu überlagern, veränderte Designs. Torryn beobachtete sie, wie sie sich intensiv in die Materie einarbeitete. Iounas Projekt begann Gestalt anzunehmen. Während er sich selbst wieder mit der Reparatur und der Neujustierung seiner eigenen Waffe beschäftigte, blickte er zu ihr herüber, um nachzusehen, wie sie weiter vorging.

In der Werkstatt wurde gearbeitet. Zeit verging. Nach einer Weile stand Iouna neben Torryn und besah sich interessiert dessen Lichtschwert, deren beide einzelnen Griffe nun zusammen eine Einheit bildeten und dadurch eine Klinge erzeugten, die nur mit zwei Händen kontrolliert werden konnte. Torryn drehte sich zu ihr. Iouna tippte auf den Computer und die Hologrammemitter leuchteten auf. Torryn war überrascht, denn sie zeigte ihm das Ergebnis ihrer Planung am Computer. Das Hologramm des Modells schwebte über der Werkbank. Ein langer, schlanker Griff, genau passend für ihre Hände, passend für eine Hand oder auch zwei Hände. Einhändig zu führen oder zweihändig. Damit hatte sie viele Optionen, wenn sie begann, die einzelnen Stile im Lichtschwertkampf genauer zu studieren. Iouna hatte wirklich eine Affinität für Technik, wie sie hier wieder eindrucksvoll demonstrierte.
Torryn begutachtete den von ihr geschaffenen Bauplan. Alle wichtigen Teile waren verbaut und erkennbar. Die Schaltkreise und Platinen sahen funktionsfähig aus. Eindämmungsfeld. Kristallmatrix. Energiekupplung. Plasma-Emitter. Alles vorhanden und auf das Griffdesign abgestimmt. Das sah nach einer besseren Arbeit aus, als das, was er damals unter Ian konstruiert hatte.

Torryn erklärte ihr dann, wie sie die Fertigungsprozeduren initiierte, um die automatisierte Herstellung der Bauteile direkt aus dem Datenspeicher des Computers starten. Das Einsetzen des Kristalls und die Aktivierung des Energieflusses waren nach dem Zusammenbau die letzte Hürde. Iouna musste sich auf der Ebene der Macht mit dem Kristall verbinden, eins sein mit ihm, ihre Macht in ihn fließen lassen, die Macht, die die Waffe so gefährlich machte. Ihre Energie würde dem Schwert seine Einzigartigkeit geben, die sich im Leuchten der Klinge manifestieren würde.

Mehrmals küssten sie sich, während aus der Risszeichnung und dem dreidimensionalen Modell ein reales Lichtschwert in der Fertigungsanlage entstand. Teile wurden gegossen, geschweißt, zusammengesetzt bis das offene Modell noch dampfend vor Iouna auf der Werkbank lag. Der Fertigungsprozess war beendet. Jetzt war es an der Zeit, den Kristall zu energetisieren, ihn mit der dunklen Seite zu füllen. Torryn nahm den synthetischen Kristall aus der Schatulle und legte ihn Iounas Handfläche.


„Du musst dich mit ihm verbinden, in ihn hineinsehen, seine Struktur erfassen und ihn bis zur letzten Facette mit Macht füllen. Denke an Dinge, die das Dunkel in dir wachsen lassen und dann lass es in den Kristall fließen. Du wirst spüren, wenn es genug Energie ist, glaube mir.“

Torryn hob eine Augenbraue. Der Prozess war nicht nur aug physischer Ebene extrem kräftraubend, sondern auch auf psychsicher Ebene. Er war wie in Rage gewesen, als er die Kristalle neu geladen hatte, sah Tier, war Tier, war beides. Und das Ergebnis war nun ein fertiges, antikes Lichtschwert, das mehr als eine Grabbeute darstellte. Es war die Erinnerung an seine eigene Prüfung zum Krieger auf Korriban.

Iouna setzte sich etwas abseits von ihrem Meister, der sich mit seinem eigenen Lichtschwert beschäftigte. Torryn schob die beiden Griffe ineinander und aktivierte die Doppelemitter. Tief brummend entstand eine breite, mächtige Klinge, deren gyrostatischer Effekt erheblich größer war als der eines normalen Lichtschwerts. Eine imposante Waffe mit einer blutroten Klinge. Mit zwei Handgriffen hatte Torryn aus dem Zweihänder zwei einzelne Lichtschwerter gemacht, die er in jeder Hand führte und mit ihnen einige Bewegungen aus dem Jar’Kai in der Luft vollzog.

Neben ihm brummte plötzlich die Luft. Es war das charakteristische Geräusch eines Lichtschwerts, das durch Luft schnitt. Es waren nicht seine Waffen. Eine dunkelrote Klinge, fast schon ins Schwarz gehend, leuchtete matt neben seinen und zog die eleganten Linien nach, die Torryn mit seinen beiden Schwertern vorgab. Sie hatte es geschafft. Iouna hatte ihr Lichtschwert aktiviert. Die Farbe der Klinge schien zu wechseln, erinnerte an geronnenes Blut. An was hatte sie bei der Kristallweihe wohl gedacht? Es war jedenfalls etwas, das eine solche Eigenschaft in der Klinge hervorgerufen hatte, die schon fast irritierend wirkte. Torryn wandte sich zu ihr.


„Jetzt sollten wir deine Waffe in einem der Trainingsräume testen und sie an Droiden ausprobieren, bevor wir mit ihr ein paar echte Übungen zum Lichtschwertkampf machen.“



[Bastion – Sithorden – Werkstattbereich – Torryn (Tier), Iouna]
 
[Bastion - Center - Sith Orden – Unterkünfte – Cal NPC -Shen]

Cal wollte Shen noch etwas weiter im Sith Orden herumführen und fragte ihn, ob er denn Hunger habe. Natürlich hatte Shen Hunger, schließlich hatte er den ganzen Tag noch nichts gegessen.
Außerdem erwähnte Cal, dass sich in der Kantine viele Sith herumtrieben, ein potentieller Ort, um einen Meister zu finden, auch wenn Shen sich nicht allzu große Hoffnungen machen sollte. Schließlich hatte Cal bisher auch noch keinen Meister gefunden, auch wenn er schon einige Zeit hier im Sith Orden war.


"Hey Cal. Ja, ich bin sogar sehr hungrig. Ich könnte auf jeden Fall etwas zu Essen gebrauchen. Vielleicht ist uns beiden dann ja das Glück gegönnt auf einen passenden Meister zu stoßen. Ich muss gestehen, dass ich hier nicht hergekommen bin, um darauf zu warten, dass ein Meister mich wohl möglich findet und mich ausbildet. Ich wurde mein Leben lang dazu ausgebildet, wie du weißt. Wir könnten doch vielleicht herausfinden, welcher Meister für mich bestimmt war. Also der Meister, der sich mir hätte annehmen sollen, wenn ich hier offiziell unter meines Vaters Namen angetreten wäre. Es muss doch einen Weg geben hier endlich einen Meister zu finden. Wir sind Machtbegabte, wir sind die zukünftige Elite des Imperiums und niemand schert sich darum, dass wir einen Meister finden? Eine ganz schön schäbige Verwaltung ... Schert sich der Imperator nicht, um seine Elitekrieger?", sprach Shen.

Cal schaute Shen mit einem tief fragenden Blick an. Der junge Sith stand auf und trat an Cal heran.

"Wir werden für uns beide noch einen Meister finden! Wir beide sind dafür bestimmt große Sith-Krieger zu werden! Aber lass uns jetzt erstmal etwas essen!, flüsterte Shen zu Cal. "Aber geh du schon mal voraus. Ich werde mich hier schon einmal fertig machen. Schließlich sollte ich passend gekleidet sein, wenn ich auf einen potentiellen Meister treffe."

Er trat an sein Bett heran, betrachtete die schwarzen Kleider kurz und zog sich dann sein Oberteil aus. Sein nackter Oberkörper war geprägt von gestählten Muskeln.

"Mach dir keine Sorge Cal, ich komme sofort nach. Ich finde den Weg zur Kantine schon. Schließlich bin ich ja nicht auf den Kopf gefallen."

[Bastion - Center - Sith Orden – Unterkünfte – Cal NPC -Shen]
 
Bastion - Sith Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio, Shim'rar, Koora

Ein Mensch neben Shim'rar ergriff das Wort. Durch seine Größe wirkte er etwas kräftiger und machte ein guten Eindruck. Seine Worte ließen verraten, dass es sich bei diesem nicht um den Meister handelt, aber nun bekam sie wenigstens eine Bestätigung, dass einer unter ihnen ist.

Kooras Blick wanderte nun zu Kossekos. Diese Gestalt war kein Mensch und noch größer, schuppiger und wirklich kräftiger gebaut als Merkuzio. Die Frau musste schmunzeln, da sie anscheinend genau ins Schwarze getroffen hat. Alle drei Gestalten waren stärker als sie und sie konnte erahnte, dass es sich bei dem Twi'lek um den Meister handelt. Dieser hat sie schließlich auch als erster angesprochen.

Nachdem die Frau noch einmal den Raum betrachtet hatte, ergriff sie das Wort und hielt dabei Blickkontakt mit Merkuzio.


"Du scheinst schonmal kein Meister zu sein. Dies ist bei Shim'rar eher der Fall."

Fixiert auf Shim'rar führte sie ihre Worte fort.

"Mein Name ist Koora Tatsuna und bin einen weiten Weg gegangen, bis ich diesen Pfad entdeckt habe und entschloss ihm zu folgen. Es ist eine Ehre einen Sith Meister begegnen zu dürfen und ebenso seinen Schülern, wenn es bei euch beiden der Fall ist."

Bei den Worten "Schülern", musterte sie die beiden anderen Personen erneut und zog ihr linkes Bein zurück, bis das Knie und der Fuß den Boden berührten. Das rechte Bein winkelte sie vor ihrem Oberkörper an und stützte sich mit dem rechten Arm darauf, um den Körper leicht nach vorn zu beugen und den Kopf zu einer Verbeugung zu senken. Der rechte Arm gab dem noch verwundeten Rücken etwas halt, sodass dieser nicht zu sehr schmerzte. Konzentriert darauf nicht ihr Gesicht zu verziehen, verweilte sie in dieser Position einen Augenblick lang und erhob sich schließlich wieder.

Bei allen drei Gestalten ist eine außerordentliche Stärke zu spüren, was sie faszinieren ließ. Dennoch ließ ihr Rücken sie immer wieder an den gestrigen Tag erinnern, sodass sich in ihrem Blick ebenfalls Verachtung spiegelte.


Bastion - Sith Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio, Shim'rar, Koora
 
[Bastion - Hangar - Nheria Ziveri+ namenlose Jünger-Anwärter]

Nheria hatte sich das alles absolut anders vorgestellt. Absolut anders. Ihre blauen Iriden huschten über die zahllosen Lebewesen am Hangar auf der Suche nach etwas vopn dem sie nicht mal wusste wie es auszusehen hatte. Vor einigen Wochen hatte sie jemand auf Na Shaddaa angesprochen... ihr ein anderes Leben versprochen...und sogar dafür bezahlt! Naiv war die junge Twi'lek nie gewesen, doch ihr hatte noch eine beträchtliche summe gefehlt um sich von ihrem Hutt Herren frekaufen zu können, zu lukrativ war ihre Hautfarbe gewesen. Der Fremde hatte die Differenz beglichen. Erst als das Halsband ab, die Fesseln aufgeschlossen und sie es Schriftlich in den Händen hielt konnte sie es tatsächlich fassen.
Die Wangen blähend um einen lang aufgestauten seuftzer endlich zu entlassen schritt sie etwas auf die Menge zu. Der Fremde hatte ihr nur gesagt sie solle sich hier auf Bastion melden. Weder an wen noch wohin sie sich wenden solle. Aufgeregt und durcheinander wie sie war hatte sie natürlich auch vergessen nachzuhaken. Jetzt stand sie da, wie der letzte Idiot und fragte sich wieso sie eigentlich gekommen war.
Nungut, wenn sie ehrlich zu sich selbst war wusste sie wieso. Er, der Fremde, hatte von Macht gesprochen. Von Dingen die nur wenige zu erlernen vermögen. Verdammt, sie hatte nicht mal nach seinem Namen gefragt.
Eine Hand schob sich unwillkürlich in ihre Tasche und sie fühlte nach dem kleinen Bronzedolch der ihr schon auf die Haut gerettet hatte. Doch wenn sie sich hier manche gestalten ansah wurde ihr schmerzlich bewusst wie wenig sie damit ausrichten konnte.


[Bastion - Hangar - Nheria Ziveri+ namenlose Jünger-Anwärter]
 
Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious

Bevor seine Schülerin zu ihm kam, erhielt er eine dringende Nachricht. Die Republik war in ihrer Einfältigkeit und Narretei auf wahrhaftigen "Frieden" auf die Offerte des Imperiums reingefallen. An allen Fronten schwiegen ab sofort die Waffen! Zeit für die größten Aufrüstungsmaßnahmen die das Imperium jemals zu Gesicht bekommen sollte. Ein wenig verwunderte es ihn doch dass kein aufgeregter Admiral oder General hysterisch vor dem Thronsaal um Einlass bat. Dem war aber nicht so, wie er feststellte, nachdem er zuvor mit der Macht die Situation vor den Toren sondiert hatte. Vielleicht würde es auch schlicht und ergreifend noch einen Moment dauern bis sich die Kunde vom sofortigen Waffenstillstand durch die gesamte Galaxis verbreitet hatte. Dann würde auch sicherlich das Oberkommando Amok laufen. Der Imperator konnte sich nur zu gut die rot-angelaufenen Gesichter vorstellen, wie sie gerade beim Kaf die Nachrichten sahen und erst dabei erfuhren das fortan an allen Brennpunkten der Galaxis Stille herrschte. Doch jemand anderes betrat nun den Thronsaal, seine Schülerin.

Tränen liefen ihr die Wangen herunter als sie vor ihm kniete. Weinte sie da nun mehr der Zeitpunkt gekommen war in dem sie versuchte sich ihres Meisters zu entledigen und an seiner selbst sich zur Herrscherin zu krönen? Dummes Kind, dieser Tag würde nicht kommen. Wie verdreht der Verstand eines Individuums sein musste auch nur ansatzweise anzunehmen, er wäre besiegbar. Nein- sollte jemals ein solcher Tag kommen dann nur wenn und weil er es selbst so wollen würde. Aber es gab keinen rationalen Grund der dies realistisch machen würde. Jolina hatte sich gewandelt. Ihre Haut war blass geworden, ihre Augen schienen sich in den Schädel zurückgezogen zu haben. Der Preis und zugleich der Beweis für ihre wachsende Macht. Wer der dunklen Seite ergeben war musste nun einmal die Konsequenzen tragen und der Preis war im Vergleich zu dem was man bekam ein vergleichsweise geringer. Einzig und allein die Gefahr sich in der dunklen Seite zu verlieren, ihr zu erliegen wie die Beute einem Raubtier- das war etwas das man nie vernachlässigen durfte.

Allegious betätigte an seinem Thron einen Knopf aufgrunddessen fuhr ein Holoprojektor hinter Jolina aus dem Boden hoch. Mit einem weiteren Knopf aktivierte er die Nachrichten. Frieden in der Galaxis- das waren die ersten Worte die der Sprecher verkündete. Jolina kniete immer noch, keine Regung war ihrem Gesicht zu entnehmen. Und auch ihre mentale Abschirmung war entschieden vorangeschritten. Er könnte immer noch in ihrem Verstand nach Wissenswertem forschen aber es würde wesentlich schwieriger sein als damals als er auf dem Frachter die auf seine Seite zog, ihr die Macht versprach jene zu töten die ihr beinahe alles nahmen was sie besaß. Nun hatte sie nur noch ihn und die Macht. So war es von ihm beabsichtigt gewesen und deshalb war es auch so gekommen. Damals... soviel war sei dem geschehen- Entwicklungen die damals niemand voraussehen konnte.

Mit Jolina hatte er viel durchgemacht. Damals als er vor dem ehemaligen Imperator- seinem ersten Meister- sein Leben gab, konnte er nur dank Jolina wieder zurück ins Leben. Ein weiterer Preis zu unbegrenzter Macht. Und auch er hätte an diesem Punkt scheitern und sterben können. Dann befände sich sein Imperium eventuell immer noch in einem Bürgerkrieg um den Thron nur das dieser nicht durch ihn angezettelt und geführt worden wäre. Allegious zwang sich selbst von den Erinnerungen zu lösen. Das "damals" war nicht wichtig. Nur das Hier und Jetzt zählte. Es würde interessant sein zu erfahren was Jolina in der letzten Zeit erlebt hatte. Er wusste es natürlich bereits, allerdings war wesentlich interessanter was Jolina ihm davon zu erzählen gedachte.


Noch ist es nicht soweit... sag mir mein Kind- was hälst du hiervon? Frieden? Eine Lüge- richtig. Die Frage ist nur welche Lüge hälst du für angemessen? Was würdest du... an meiner statt tun? Denn vielleicht wirst du eines Tages diese Entscheidung treffen müssen, wenn du fähig bist meine Macht zu übertrumpfen. Ich fühle wie die Macht in dir gewachsen ist- wenn du so weiter machst wird aus dir wahrlich eine Sith werden- doch noch bist du wie alle anderen auch, entfernt davon zu diesem Punkt zu gelangen. Alle eifern sie dem Pfad der Sith nach doch nur einer kann ihn beschreiten, denn er ist nicht breit genug um mehrere dieses Namens zu dulden. Aber ich lasse ihnen allen ruhig den Namen, aber nicht die Macht. Du verstehst das. Weil du im Gegensatz zu ihnen den Kern der dunklen Seite zu enthüllen beginnst. Du wirst selbst zum Samen der dunklen Seite und dich wird mein Imperium ernten. Von allen Schülern hast du es als einzigste geschafft meinen Ansprüchen zu genügen... und dennoch wird es Zeit dass du deinen Nachfolger kürst. Wer wird deinen Platz als Schülerin einnehmen? Wer wird würdig sein dich zu vertreten? Das Urteil überlasse ich dir- wähle weise. Ich werde keine Mißerfolge in Sachen Schülerschaft mehr hinnehmen- ich bin es leid minderwertiges Material vorgesetzt zu bekommen ob sie nun Maedhros, Alisah, Gaiden, Kossekos oder Odin heißen mögen. Wähle weise. Und nun zu deinen Gedanken bezüglich des Waffensstillstandes und was du in letzter Zeit so getan hast. Berichte.

Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious, Jolina

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Bastion - Hangar - Nheria Ziveri, Valerian, namenlose Jünger-Anwärter

Valerian war nun schon seit zwei Jahrzehnten im Orden tätig. Fast Dreiviertel seines Dienstes für den Orden der Sith hatte er unter Charon gearbeitet, einem mächtigen Sith der für die Prüfung der Aspiranten tätig war. Doch Charon war tot, erschlagen vom neuen Imperator. Bis heute waren die genauen Gründe im Unklaren- viele Stimmen in den Gängen des Ordens flüsterten, aber bei den meisten handelte es sich wahrscheinlich um Lügen die dem einen oder anderen irgendwie nützlich sein sollten wenn diese als Wahrheit anerkannt werden würden. Wahrscheinlich lag es entweder an der damaligen Schülerin von Charon oder aber daran dass Allegious damit untermauern wollte warum er anspruch auf den Thron erhob. Letzten endes war es zu der Thronbesteigung gekommen, Arica und Janem waren nur noch Schatten ihrer selbst.

Die Neuen verließen die Fähre. Allerlei Spezies tummelten sich nun auf dem Landeplatz. ;amche von ihnen waren zuversichtlich, andere verschlossen andere wiederum angespannt. Ihm fiel vor allem eine bildhübsche Twi'lek auf. Valerian konnte sich nur zu gut vorstellen wo diese zuvor gearbeitet hatte, das war oft das Los von dieser Rasse, wenn sie die Versklavung ereilte. Aber er war über weltliche Dinge erhaben, warum verstand er selber nicht. Früher, bevor er seinen Dienst im Orden aufnahm war er ein Lebemann gewesen aber heute... Woran fand er überhaupt noch Gefallen? Er wusste auf anhieb nichts. Seine massige Gestalt mit 130 kg Gewicht bewegte sich auf die Anwärter zu.

Ich bin Valerian, ich bringe euch in eure Quartiere und zeige euch die wichtigsten Räumlichkeiten. Kommt.

Mehr gab es nicht zu sagen. Er führte sie in den riesigen Ordenskomplex. Die Gruppe rückte unweigerlich näher beisammen. Valerian selbst musste sich öfters als nur einmal erinnern dass er keinem der Subjekte dort im Orden gewachsen war, nicht einmal den Anwärtern selbst sobald sie erste Schritte hinsichtlich der ominösen Macht gemacht haaten. Er wusste nicht viel über die sith oder die Macht... nur vage Gerüchte die er aufschnappte wenn er im Orden zugegen war, aber das was man sich erzählte, Valerian wusste ihm würde nichts helfen, weder seine Gestalt noch irgendeine Waffe. Die ebenerdigen Bereiche waren selten von mächtigeren Sith bewandert, hier trieb sich eher die Anfänger-Sippschaft rum, er zeigte ihnen einige Kantinen, Bibliotheken zu denen sie Zugriff hatten, Trainingsräume die sie tunlichst nicht alleine betreten sollten, es sei den sie waren auf eine Nahtod-Erfahrung scharf, warnte sie vor den Katakomben wo die mächtigsten Sith bestattet worden waren, informierte sie über die Jünger und ihrer Gier nach Macht und ihrer damit einhergehenden Bereitschaft für einen Meister alles zu tun.

Dann wies er ihnen die Quartiere zu. Recht klein und bescheiden ihrem Rang gemäß, erst Recht im Vergleich zu den Lords der Sith die ganze Stockwerke bevölkerten. Als letztes zeigte er der Twi'lek ihren Raum. Er hatte sich abgewöhnt sich nach Namen zu erkundigen und wenn er sie hörte sie sich zu merken. Viele von ihnen würden die erste Woche nicht überleben. Bei den Sith herrschte nur das Gesetz der Stärke. Für Schönheit hatten sie kein Auge, auch wenn die Twi'lek noch so reizend aussehen mochte.


Du scheinst kein gutes Leben gehabt zu haben, hm? Ich bezweifel dass es dir hier besser ergehen wird, aber immerhin hast du hier eine Chance auf Aufstieg.

Bastion - HSith-Orden - vor Nheria's Quartier - Nheria Ziveri, Valerian
 
Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Koora, Kossekos, Merkuzio und Shim'rar

Er musterte die junge Frau die den Raum zögerlich betrat, und fühlte sich im Gegensatz von ihr gemustert. Sie suchte also nach jemandem, der sie zum Sith ausbilden konnte. Wahrscheinlich wusste sie nicht mal was sie sich darunter genau vorzustellen hatte, aber das ging wohl den meisten Neuankömmlingen im Orden so. Das war wohl die Aufgabe wenn nicht gar das Privileg des ersten Sith dem sie begegneten - ihre Wahrnehmung von den Sith zu formen.
Allerdings reagierte die Frau anders als er es erwartet hatte, auch wenn seine Erwartung an dieser Stelle wahrscheinlich wenig wert gewesen war.


Ungewöhnlich. Normalerweise kommen Jünger nicht zu den Sith um vor anderen zu knien, ganz im Gegenteil,

meinte er mit einem leicht sarkastischen Tonfall, allerdings hoffentlich so leicht das Koora ihn als nicht feindlich gesonnen verstehen würde. Schließlich lächelte er sie wieder an und ging einen Schritt auf sie zu.

Steh auf. Ich habe bisher keinen Gefallen daran gefunden andere vor mir knien zu lassen, und ich denke nicht das ich heute damit anfangen werde.

Es war eine Abwechslung einer Frau zu begegnen die wusste was die Sith waren und sich bewusst für diesen Weg entschieden hatte. Zumindest bei Ari’a war das nicht der Fall gewesen, und genau genommen wusste sie es bis heute nicht.

Du hast Recht, ich bin der Meister dieser beiden Schüler,

sagte er schließlich, auch wenn es sich komisch anfühlte. Es stimmte, keine Frage, aber bisher hatte er sich für lange Zeit als sein eigener Meister gesehen, der außerhalb des Ordens sein Glück zu machen suchte. Jetzt hatte er andere Möglichkeiten, aber auch andere Gefahrenquellen auf die er achten musste. Und er musste aufpassen wem gegenüber er sich wie zeigte, denn offen den Geist anderer Sith zu manipulieren wäre nicht nur trotz seines Talentes auf dem Gebiet äußerst schwierig sondern auch sehr gefährlich wenn es entdeckt wurde. Und wahrscheinlich war eine Entdeckung dabei nicht zu vermeiden.

Was genau führt dich zu uns? Der Wunsch nach Macht, der Durst nach Rache? Und noch wichtiger, wieso glaubst du das du hier nicht doch den Tod - oder ein schlimmeres Schicksal - finden wirst?

Dabei ging er auf sie zu und strich ihr über die Wange - betont aufdringlich und dabei gleichzeitig bereit sich zu wehren falls sie die Geste als Bedrohung auffasste. Es war sicher nichts ungewöhnliches das Neuankömmlinge hier wussten wie man such zur Wehr setzte, aber vielleicht schützte ihn der Nimbus eines Sith vor Kooras möglicherweise schmerzhaften oder tödlichen Reflexen.
Eigentlich hätte er sie fragen wollen wieso sie glaubte ein Talent für die Macht zu haben, aber nachdem sie selbst den Tod ins Spiel gebracht hatte bezüglich des Ordensgebäudes hielt er es für passend sie direkt danach zu fragen. Und ein Bisschen Einschüchterung hatte bisher nur den Wenigsten geschadet, auch wenn er wusste das es andere Sith gab die es dabei ziemlich übertrieben.
Während er so nah vor ihr stand fragte er sich ob sie zu lange in die Abluftrohre eines alten Speeders geschaut hatte, oder ob einfach die neuste Mode an ihm vorbei gegangen war. Vielleicht entsprach das Mädchen irgendwo unter dem Make-Up doch noch seinem Beuteschema, aber er wusste es besser als innerhalb der Mauern des Ordens zu jagen.


Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Koora, Kossekos, Merkuzio und Shim'rar
 
Bastion - Sith Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio, Shim'rar, Koora

Während ihrer Verbeugung, meldete sich Shim'rar zu Wort in einem sarkastischen Ton und bewegte sich schließlich einen Schritt in ihre Richtung. Sie erhob sich.

"Gierig nach Macht...soso. Sein Gegenüber richtig einzuschätzen, sollte man jedoch auch beachten, sonst kann dies schnell die letzte Tat sein. Auch wenn es mich ebenfalls nach Macht sehnt, respektiere ich einen Meister und mache ihn mir nicht zum Feind."

Sie wollte auf keinen Fall nur einer von vielen sein, da sich ihre Würde meldete. Vielleicht nahm ihre Kindheit noch Einfluss auf ihr Verhalten, da sie als Einzelkind immer im Mittelpunkt stand und etwas besonderes war. Dies wurde jedoch während der Zeit als Sklaven stark unterdrückt, da sie nur als Dreck bezeichnet wurde und der Meister viele Sklaven zu seinem Vergnügen besaß und keine Zeit für Konkurrenzkämpfe gefunden werden konnte. Es gibt vieles was sich geändert hat und dass war auch gut so, sagte sie sich selbst. Ohne diese Erfahrung hätte sie niemals hierher finden können.

Schließlich unterbrach Shim'rar durch seine Fragen Kooras Gedankengänge und ging zu ihr, um Koora schließlich über die Wange zu streichen. Dies hat die Frau nicht erwartet und schaute ihm in die Augen. Ihre rechte Hand zog sie unter den Umhang, um den Dolch zu greifen. Dennoch hielt sie noch inne, um zu beobachten, was der Sith mit diesem Verhalten bezwecken wollte.


"Macht, Rache. Einbisschen von beidem. Stärker werden, um seine Rache zu bekommen. Für schwache gibt es keinen Platz wie ich festgestellt habe.
Und zu den Vermutungen über den Tod hier kann ich nur sagen, dass es vielleicht für einige so sein mag, aber für mich ist es ein Leben. Dort draußen gibt es für mich nichts mehr."


Ihren linken Arm richtete sie auf die Tür.

"Den Weg zurück gibt es für mich nicht mehr, seitdem ich den alten Meister ermordet habe. Es war die erste Tat meiner Rache. Dieses Wesen hatte kein Recht zu leben, da er die schwächeren als seine Sklaven zusammen sammelte, um selber stärker und mächtiger zu wirken. Außerdem musste ihm dass zurück gezahlt werden, was er mir antat."

Auch wenn sie gern die Sklavenzeit vergessen wollte, musste sie diesen Gedanken halten, um ihn als Quelle für ihre Wut zu nutzen. Ohne diese Wut wird der Weg zur Rache immer verschlungender. Ihre Hand formte sie zu einer Faust.

"Vielleicht hilft es ja mehr über meine Vergangenheit zu wissen, um meine Taten zu verstehen."

Und da war es wieder. Das Bild wie ihrer toten Eltern vor ihr lagen. Sie musste ihre Augen zusammen kneifen, um es wieder zu verdrängen. Es war ein Durcheinander zwischen den Bildern aus jener Zeit, aber sie wollte keines dieser Bilder sehen. Es hängen zu viele Erinnerungen an vergangenen Tagen dran. Auch wenn diese Bilder sie zu Rachegedanken brachten, verursachten sie gemischte Gefühle.

Nachdem die Frau ihre Augen wieder öffnete, blickte sie in das Gesicht von Shim'rar und ließ ihre rechte Hand wieder unter dem Umhang hervor kommen. Ihr Blick lockerte sich etwas.


Bastion - Sith Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio, Shim'rar, Koora
 
[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Fünf | Warteraum der zugewiesenen Simulatoren :||: Captain Aiden Thiuro und sechs Bewerber (darunter Jeremy Mengsk, Shazz Moam und Chett Nectu) :]

Die Bewerber hatten die ersten fünf Tage voller theoretischer Lehrstunden, praktischer Übungen im bekannten Flugsimulator sowie sportlicher, medizinischer und psychologischer Folgetest hinter sich gebracht. Sogar erste Einzelgespräche mit den Lehrkräften, die man eigens für dieses Prozedere von der renommierten Militärakademie auf Prefsbelt IV hat anreisen lassen, hat es gegeben. Insgesamt konnte man also wirklich nicht sagen, dass die Kandidaten des berühmten „Wolve Squad“ in dieser einen Standardwoche so etwas wie Freizeit gehabt hätten. Dennoch hatte der Staffelführer, Captain Thiuro, schon nach zwei Tagen den ersten Piloten vor den Augen aller Interessierten fort geschickt, da dieser beim illegalen Glücksspiel sowie einer anschließenden Schlägerei von der herbei eilenden Militärpolizei erwischt und arrestiert worden war. Zwei weitere Bewerber hatten am Folgetage die Maßstäbe beim medizinischen Test, die man für die imperiale Elitestaffel zusätzlich angesetzt hatte, nicht erfüllt und waren ohne lange Diskussion ebenfalls zu ihren Einheiten zurückgeschickt worden.

Nun, man die Grundlagen vermittelt und ein paar Übungsstunden im Simulator absolviert hatte, war der schwarzhaarige Bastioner der Meinung, man könne die Schrauben für die Bewerber jetzt etwas fester anlegen – sprich: zu komplexeren Simulationen übergehen. Damit sich die Kandidaten in den Pausen nicht richtig absprechen und den nachfolgenden Piloten „wertvolle“ Tipps geben können, ließ er einen Zufallsgenerator aus einem größeren Pool an Szenarien wählen. Natürlich entsprachen alle Programmierungen annähernd dem Wissensstand, den man als Prüfer bei den restlichen Piloten mindestens sehen wollte.Ersonnen von Flight Lieutenant Drask, dem stellvertretenden Staffelführer der „Wolves“, und Flight Lieutenant Yag Gyrr, dem taktischen Unterstützungsoffizier, in mehreren schlaflosen Nächten konnte Aiden wirklich davon ausgehen, dass diese zufälligen Übungen für die Bewerber kein Kinderspiel werden würden – egal wie talentiert sie am Ende sein mochten.

Mit ernster Miene und einem altmodischen Klemmbrett unter dem Arm betrat der imperiale Captain den überschaubaren Warteraum der reservierten Simulatoren, nachdem eine weitere Übung ihr Ende gefunden hatte. Im Raum hielten sich schon die nächsten sechs Piloten auf. Unter ihnen waren auch Jeremy Mengsk, Shazz Moam und Chett Nectu. Gerade als der Bastioner die offene Tür hinter sich gelassen hatte, kamen die sechs Bewerber, die vor diesen Kandidaten an der Reihe gewesen waren, in ihrer schweren Pilotenkluft und ziemlich verschwitzt aus den Simulatoren. Knapp salutierten sie dem uniformierten Staffelführer zu, sahen ihre Nachfolger mitleidig an und verließen anschließend den Raum ohne an Flüchen, Anschuldigungen und neckischen Drohungen zu sparen. Aiden ließ sie gewähren. Obwohl er es nicht leiden konnte, wusste er, dass Piloten in der Regel nicht zu der Sorte „Offizier“ gehörten, die sich stets und überall vorbildlich verhielten. Zudem hatte er sich, seitdem er diese neue Position bekleidete, etwas mehr Toleranz zugelegt.


Mengsk, Moam und Nectu, Sie nehmen Sim Eins bis Drei“, wies er mit gewohnt strengem Ton die drei Kandidaten an. Varless, Versio, Walsh, Sie nehmen Vier bis Sechs. Sie fliegen jeweils in einer Rotte aus drei Maschinen, wobei der Computer per Zufallsgenerator den Rottenführer wählen wird. Halten Sie die Augen offen – und: Gute Jagd.“

Mehr Ansprache sah Aiden als Einführung nicht vor. Schließlich würde das Simulationsprogramm die obligatorischen Missionsparamater kurz vor dem Beginn der Sequenz anzeigen. Die Kandidaten mussten sich also bloß in aller Ruhe einlesen. Erst als sich die letzte Tür geschlossen hatte, verließ der Captain den kleinen Warteraum und ging zur dazugehörigen Schaltzentrale, wo man sowohl die Simulation als auch die Simulatoren beobachten konnte. Schon seit ein paar Stunden saßen hier ein Sergeant und zwei Spacemen hinter den notwendigen Konsolen. Des Weiteren war in dem Zimmer noch ein Arzt zum Überwachen der Vitalwerte da. Sollte sich ein Bewerber während der Simulation tatsächlich übernehmen, so konnte schnellstmöglich erste Hilfe geleistet werden. Schweigend betrat der Bastioner die Zentrale, ging zu seinem Sessel und setzte sich. Sein Blick glitt kurzzeitig über die sechs flimmernden Monitore. Bisher schien alles im ordentlichen Rahmen.

„Spaceman, öffnen Sie mir einen Kanal zu Officer Samin und Officer Mitsumo, befahl Aiden kurz darauf.

Das geplante Auswahlverfahren hatte für den erfahrenen Staffelführer des „Wolve Squad“ mit dem plötzlichen Erscheinen von Flight Officer Samin, einer Chiss, die schon etwa ein Jahr zuvor für die Elitestaffel geflogen war, recht interessante Züge angenommen. Denn der Bastioner suchte nicht nur einfache Mitglieder, sondern auch zwei Rottenführer. Zwar hatte er anfangs nicht vorgesehen, dass einer der alten „Welpen“ (Sakura Mitsumo, Moses Shaw und Sayuri Tanka) vielleicht einen dieser beiden verantwortungsvollen Posten bekleiden könnte. Aber wenn er schon der blauhäutigen Piloten diese Chance ermöglichte, dann sollten sich auch sie daran probieren – sofern sie das wollten. Denn letztendlich hatte zu seiner Zeit der damalige „Alphawolf“, Janson Sez, ihn ebenfalls ohne größere Gründe zu einem Rottenführer ernannt. Warum sollte er dies also nicht ebenfalls einem geeigneten Staffelmitglied schon jetzt ermöglichen?


„Ladies, ich hoffe Sie schaffen noch eine Runde“, sagte er recht informell als man die Verbindung zu beiden Simulatoren, die in einem Extraraum standen, hergestellt hatte. „Genau wie beim letzten Mal würde ich vorschlagen, dass Sie am Anfang jeweils eine KI-Rotte selber in den Kampf führen und erst nach Kampfgeschehen zur engeren Zusammenarbeit übergehen. Gute Jagd.“

[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Fünf | Schaltzentrale der zugewiesenen Simulatoren :||: Captain Aiden Thiuro, ein Sergeant, zwei Spacemen und ein Arzt :]

[OP: Ich habe mal den Sprung gemacht. Solltet ihr nicht länger auf Sakura (Alaine) warten wollen, dann könnt ihr (wie Chett) gerne folgen und euch in die Simulation stürzen. Beim Szenario lasse ich euch freie Hand. ;)]
 
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[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos, Koora, Shim'rar und Merkuzio.

Shim'rar zeigte sichtlich wenig Interesse daran ihnen eine Art Sith-Archetypus aufzuzwingen, welcher mit dem von ihm zitierten Kodex über ein stimmte. "Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Stärke, durch Stärke erlange ich Macht, durch Macht erringe ich den Sieg, durch den Sieg brechen meine Ketten und die Macht befreit mich" war der Kodex der Sith, das Grundwerk worauf sich Geschichte, Tradition und Macht des Ordens gründete. Doch eben jene waren Shim'rar egal, er erklärte das dies eher etwas für Philosophen war, welche versuchen wollten einen Sinn in diesen Worten zu finden. Er erklärte das der Unterschied darin lag was man selbst tat, die Macht als solche war laut seinen Worten ohne Gut und ohne Böse, ohne Hell und Dunkel...nur das Individuum selbst besaß eine von beiden Seiten. Nachdenklich verschränkte Kossekos die Klauen hinter dem Rücken und trat einen Schritt zur Seite, so das er etwas verspätet bemerkte das eine weitere Person dazu gestoßen war. Etwa 30 Zentimeter kleiner und deutlich zierlicher war die Gestalt einer jungen Frau mit weißen Haaren. Shim'rar begrüßte sie nicht gerade freundlich, doch das schien sie nicht zu stören. Im Gegenteil sie trug eine gewisse Würde mit sich, einen Stolz der selten war in diesen Hallen. Während auf ihre Frage wer von ihnen der Meister war Merkuzio sie nur herausforderte fand sie schnell heraus das der Twi'lek der mächtigste unter ihnen war. Dieser trat an die Frau, sie stellte sich als Koora Tatsuna vor, heran und strich über ihre Wange, während beide miteinander sprachen. Die Worte der Frau waren logisch und unglücklicherweise musste Kossekos ihr sogar zustimmen, sie besaß ähnliche Prinzipien wie der Trandoshaner trotz ihres, auf dem ersten Moment sehr gravierenden, Unterschieds. Das Echsenwesen lief langsam auf eine der Kugeln zu, welche noch von ihrer Übung dort lagen und umgriff sie mit seiner Klaue. Einige Sekunden musterte er diese, bevor er zu Shim'rar und Koora blickte.

"Auch wenn ich es ungern zugebe, ihre Worte klingen logisch. Wenn sie es schafft auch Taten folgen zu lassen und zu überleben...wird die Zeit zeigen was aus ihr geschieht. Doch das wichtigste ist ungewiss."

zischte er und trat langsam an die beiden heran, weiterhin die Kugel in den Klauen.

"Sith sind Machtnutzer, nicht jeder besitzt diese Fähigkeit und auch in unterschiedlicher Stärke so wie ich gelesen habe. Ihr solltet erst einmal zeigen das ihr überhaupt die Grundvorraussetzung habt um ein Sith zu werden, bevor ihr hier große Töne spuckt und ein neues Heim sucht."

[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos, Koora, Shim'rar und Merkuzio.
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio ,Shim`rar und Koora


Der Neuzugang erkannte gleich, dass er kein Meister war. Er hatte es auch darauf angelegt , um die junge Frau zu testen. Er wusste zwar nicht aus welchem Grund er dies getan hatte, aber er wollte ihr etwas entgegen kommen. Sie beschnuppern. Auch wenn dies nur im übertragenen Sinne gemeint war. Außer seinem Meister, traute er niemandem über den Weg. Shim`rar erwies sich als weise und konnte alles so erklären, dass auch er es verstehen konnte. Oft genug wurde ihm gesagt, dass er dumm sei. Dies hinterließ eine weitere Wunde in seiner Seele. Sein Meister hatte sich seiner angenommen. Und zum ersten Mal in seinem Leben spürte er so etwas wie Anerkennung. Das man ihn ernst nahm, auch wenn er zu oft den Eindruck erweckte komplett verrückt zu sein. Doch dies war nur ein Schutzpanzer den er sich antrainiert hatte. Er konnte durchaus sehr ernst sein. Doch dies hatte er bis jetzt noch niemandem gezeigt. Nicht mal seinem Meister. Als Koora antwortete, machte er eine sehr theatralische Geste, die einem Knix sehr nahe kam.

"Ihr habt mich enttarnt , me lady."

Danach hielt er sich zurück und beobachtete die Situation. Eine Fähigkeit, die er sich bei seinem Meister abgeschaut hatte. Shim`rar bestätigte Kooras Annahme und ging intensiver auf ihre Worte ein. Die junge Frau hatte ähnliche Ziele vor Augen wie er sie selbst hatte. Doch durch seinen Meister hatter er gelernt, dass man nicht ziellos handeln sollte. Und reiner Hass würde einen blind machen. Eine Lektion, die er erst sehr spät begriffen hatte.

Weiters meldete sich auch Kossekos zu Wort. Er hob eine der Kugeln vom Boden auf und forderte die Frau heraus , ihre Fähigkeiten zu zeigen. Diese Aktion empfand er als etwas zu übertrieben, aber wer war er schon, dass er über ihn urteilen konnte. Und Kossekos war ein ehemaliger Schüler des Imperators. Er wollte ihm auf keinen Fall in die Quere kommen. Auch wenn er selber früher sehr aufbrausend handelte, bemühte er sich einen kühlen Kopf zu bewahren. Sein irrationales Verhalten , hätte ihn beinahe umgebracht. Gespannt blickte er in die Runde.

[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio ,Shim`rar und Koora
 
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