Bastion

[Bastion - Sith-Orden – Schacht unterhalb von Turbolift 3 – Nheria, Bero und Jolina]

Bero lauschte den Worten seiner Meisterin. Er kannte diese Kira nicht wirklich, weshalb er sie nicht einschätzen konnte. Kurz erinnerte er sich in der Cantina an sie zurück. Wie sie wütend ist würden er früher oder später noch erfahren...wenn das Trio endlich aus den Schächten raus ist. Dann kämen noch diese zwielichtige Gestalten dazu, wer weiß vielleicht würde ja Bero dieses Lichtschwert noch einsetzen müssen. Es würde bestimmt noch interessant werden. Auch wenn es Gefährlich wird, reizte es Bero in diese Wagnis zu laufen.

"Wie ich Macht genutzt habe..?"

Wiederholte er kurz und musste an den Tag in Bar zurück denken, welcher wahrscheinlich sein Leben verändert hatte.

"Ich weiß es um ehrlich zu sein selber nicht so genau. Es entstand alles als ein zwei Meter großer Chiss mit mir Stress anfing. Er zog mir eine Flaschen über den Kopf...dadurch entstand in mir Adrenalin und Wut so das ich irgendwie Instinktiv eine kleine Druckwelle auf ihn schleuderte. Sie entstand einfach so als ob es selbstverständlich wäre sie zu benutzen..."

Kurz pausierte er als etwas klettern musste, da nicht abrutschen wollte.

"Das war nicht das erste mal das sowas geschah, ich hatte schon öfter in eher brenzlichen Situation so etwas. Zum beispiel in der Fabrik wo ich arbeitete gab es ein Unfall und ein Container stürzte auf mich herab. Wie ein stechen in meinem hinter Kopf merkte ich das einige Sekunden früher und konnte gerade noch so dem Tod entgehen. Aber wirklich steuern konnte ich das nicht.."

Erklärte er als weite fragen von Jolina kamen. Eigentlich wusste der Bitarus nicht ob er alles über sich preis geben sollte aber er würde vorerst von sich erzählen. Immerhin musste seine Meisterin ihm etwas vertrauen, wenn das überhaupt möglich war.

"Ich komme aus Coruscant, ursprünglich wollte ich etwas durch die Galaxie reisen um etwas neues zu sehen oder sogar neues zu entdecken. Da aber mein Schiff Technische Probleme hatte,musste ich auf Bastion notlanden und so bin ich hier gelandet...
Naja ich weiß nicht ob direkt wohlhabend aber ich arbeitete sehr lange in der Fabrik meiner groß Eltern, dort konnte ich mir etwas zur Seite legen."


Er überlegte etwas, als er wieder mal mit dem Lichtschwert licht machen musste.

"Wie ist es mit euch? Wie seid ihr auf diesen Weg gekommen?"
Fragte Bero neugierig und konzentrierte sich dann wieder auf den Schacht der ihm ewig vor kam.

[Bastion - Sith-Orden – Schacht unterhalb von Turbolift 3 – Nheria, Bero und Jolina]
 
Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Unterste Ebene - Unter dem gemeinsamen Labor von Darth Ral und Darth Bor - Gruft - Shub'aog und Adria und ihr imaginärer Freund Bibo


Die kleine Adria musste mächtig husten, denn sie bekam gar keine Luft mehr. Ein Schwall Wasser machte ihr Gesicht nass und das vertraute Gesicht Onkel Shubi`s beugte sich über sie und sie sah geradewegs in seine grün-goldenen Augen und er sprach von einem Missgeschick und nannte sie kleine Dame. Doch sie konnte sich gar nicht erinnern, was eigentlich passiert war?! Sie lag neben dem Wasserloch auf dem harten kalten Boden der kühlen, feuchten, dunklen, modrig riechenden Gruft. Ihr war tüchtig kalt und sie zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub und ihr neues Kleid klebte klatschnass an ihrem Körper. Jetzt erinnerte sich Adria wage an ihren imaginären Freund, der am Wasserloch gespielt und sie zu sich gerufen hatte. Und dann war sie wohl rein geplumpst, weil sie im Dunkeln nichts sehen konnte.

Und nun hörte Adria auch die mahnenden Worte von Onkel Shubi, nicht am Wasserloch zu spielen. Es war gefährlich! Adria nickte. Sie wollte da auch nicht mehr spielen. Sie zog ein Schippchen. Ihr fiel plötzlich der gewaltige Schreck ein, der sie durchfuhr, als sie ins dunkle, sehr kühle Nass gefallen war und untertauchte und unterging, tiefer und immer tiefer! Es war ein schlimmes Erlebnis gewesen. Sie hatte große Angst gehabt. Sie hatte gedacht, dass sie niemals mehr aus dem tiefen Loch raus kommen würde. Und rufen konnte man auch nicht! Es ging nicht! Und sie konnte da unten nichts sehen! Alles war schwarz gewesen. Ihr Herz hatte ganz heftig geschlagen! Ganz viel und schnell! Und Luft holen konnte man dort drin auch nicht. Es war sooo schrecklich. Was hatte Adria für eine große Angst gehabt! Und vor allem die eisige Kälte war durch und durch gegangen! Und ihre Stirn tat so weh! Sie hatte ein schlimmes Aua bekommen! Sie erhob sich und lief wimmernd und weinend durch die Gegend und hielt sich ihre Stirn. Sie hatte eine dicke Beule! Von dem Schrecken hatte sie sich noch nicht erholt. Sie schimpfte auch vor sich hin, zumindest musste dies so auf den Wolf wirken. Doch sie beschimpfte und beschuldigte Bibo, ihren imaginären Freund, der sie dazu verleitet hatte, dort zu spielen. Sie war sehr sauer auf ihn!


„Du bist schuld! Du bist nicht mehr mein Freund! So! Du bist nämlich an allem Schuld, dass das passiert ist! Alles, nur wegen dir!“,

und den wiederholten Ausführungen folgte stets ein herzzerreizendes Schluchzen. Irgendwann ließ Adria sich erschöpft auf den Boden plumpsen. Da half ihr der pelzige große Onkel aus den nassen Sachen und legte Adria auf seinen Rücken, kroch unter die warme Lampe und meinte, dass sie nun ausruhen sollte. Adria kuschelte sich in sein wärmendes dichtes langes weiches Fell. Sie lag erst auf der Seite, doch da blendete sie das Licht von oben, dass sie blinzeln musste und die Augen fest zusammenkniff. Daher legte sie sich dann auf den Bauch. Kurze Zeit später, als ihr wärmer wurde, schlief sie ein und träumte.

Adria träumte von Onkel Bor, Onkel Shubi, Bibo und sich. Und alle planschten am Wasserloch. Nur der böse Onkel Ral, der war nicht dabei und das war gut so, denn der würde eh nur wieder schimpfen. Alle freuten sich und Onkel Shubi lachte über Adria, weil sie Bubi nass spritzte. Doch dann fiel Adria ganz plötzlich hinein. Als sie in die Tiefe fiel, schreckte sie furchtbar heftig auf Onkel Shubis Rücken zusammen und erwachte. Sie setzte sich auf und atmete schnell und schwer. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust! Man gut, dass dies nicht zum zweiten Mal passiert war. Es war nur ein böser Traum gewesen. Onkel Shubi war gleich mit wach geworden, als Adria so stark zusammenzuckte, denn auch er hatte ein Nickerchen gemacht. Adria lief zu ihrem Kleidchen, welches rasch getrocknet war und zog es sich unbeholfen verkehrt rum über den Kopf, so dass der Wolf ihr beim Anziehen half und erstmal alles richtig rum zog. Besonders beim Gürtel umbinden und bei ihren Spezialschuhen aus Lumpen, übernahm er das, denn damit war Adria völlig überfordert. Sie hielt ihm immer einen Fuß nach dem Anderen hin und hielt ganz still.

„Jetzt sehe ich wieder schick aus, stimmts?! Du siehst ganz flauschig aus! Und ganz schwarz!“,

stellte Klein-Adria fest und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Dann ging sie hin und umarmte den flauschigen großen Onkel. Sie hatte Onkel Shubi lieb gewonnen. In dem Moment ging die Klappe über ihnen auf und Onkel Bor schaute hinein. Er rief nach Adria und beugte sich rein. Onkel Shubi nahm Adria hoch und reichte sie deutlich widerwillig hoch. Darth Bor zog Adria hoch. Als er die Luke oben schloss, winkte Adria dem Wolf nochmal zu und schaute erstmal ein bisschen traurig.

„Wieso soll Onkel Shubi dort unten bleiben?“

Darauf erhielt sie keine Antwort. Doch Adria entdeckte Bubi im Labor, unter welchem Adria ihr zu Hause verstand. Sie lächelte ihm zu, denn sie war ihm längst nicht mehr böse. Es war schön, dass wenigstens Bubi mit hier hoch gekommen war. Dennoch fehlte ihr der Wolf. Adrias Magen knurrte laut und unüberhörbar. Bisher hatte sie ja auch nicht wirklich etwas gegessen oder getrunken gehabt, da alles ihr Angebotene, schier ungenießbar für so ein kleines Mädchen war. Onkel Bor starrte sie an und grübelte wohl, was er ihr geben könnte, ohne dass sie wieder fast tot umfiel. Man konnte ihm regelrecht im Gesicht ansehen, auch wenn es halb von einer viel zu großen Kapuze verborgen war, dass er angestrengt nachdachte. Scheinbar wollte er nicht wieder Ärger mit Darth Ral haben, der zum Glück schlief. Adria konnte ihn nicht entdecken, so sehr sie sich auch auf ihre Zehenspitzen stellte und Onkel Bors Rücken betrachtete und dies von wohlbemerkt allen Seiten. Sie hatte schrecklichen Hunger.

„Onkel Bor, ich brauche dringend eine Juniortüte vom Bantha-King, damit ich groß und stark werde.“

„Ja, wir bestellen sowas für Kinder.“


Adria hatte damit wohl Onkel Bor auf eine Idee gebracht und ihn wohl überzeugt. Doch Onkel Bor tippte etwas auf dem Datapad ein, obwohl Adria gehofft hatte, wie im Werbefilm dort hin zu fahren. Sie sah daher ein wenig enttäuscht aus, als Onkel Bor ihr erklärte, dass gleich ein Droide dies bringen würde. Adria setzte sich auf den Fußboden und wartete. Sie hoffte, dass der Droide das Werbemaskottchen aus der Werbung war. Doch Onkel Bor meinte:

„Adria, du musst dafür dann aber auch ein wenig mithelfen im Labor, wenn ich das schon für dich bezahlen muss. Nimm den Besen und fege!“

Adria nahm den viel zu großen Besen und strich zaghaft den Schmutz hin und her. Ab und an verhakte sich der lange Besenstiel in irgendwas und jenes wurde umgerissen. Doch Onkel Bor nahm eine bestellte Tierlieferung an der Tür an. Adria luchste interessiert nach draußen. Von der Bantha-King-Lieferung war noch nichts zu sehen. Onkel Bor begutachtete die Fracht. Adria schaute sich das auch mal genauer an.

„Gullyratten! Leben auf Coruscant!“
„So heißen diese Tiere?!“
„Hm!“,

brummte er und warf sie in das Terrarium, indem gestern das Feuer gewütet hatte, an dem Adria Schuld gewesen war. Adria presste ihre Nase an der Scheibe platt und sah dem Gewusel zu. Kurz darauf klopfte es und Bor öffnete die Labortür. Adria stand sofort gespannt daneben. Es war endlich die Lieferung vom Bantha-King, aber der Droide sah anders aus. Er hatte nicht mal Ähnlichkeit mit dem Bantha aus der Werbung. Adria war enttäuscht. Onkel Bor reichte ihr ihre Tüte. Er selber hatte sich den XXL Maxi Burger bestellt mit den 9000 Kalorien. Er hatte sich auf den Schemel an den Tisch gesetzt. Adria stellte sich daneben und packte gespannt alles aus. Eine Packung mit blauer Milch. Aaah, und da war endlich das Spielzeug. Adria drehte es hin und her. Ihr erstes Spielzeug! Es war ein Kunststoff-Wookiee. Adria spielte, dass er übern Tisch lief. Sie spürte, dass Bubi sie dabei genau beobachtete. Er war wohl neidisch. Sie sah zu ihm hin und versteckte rasch den klitzekleinen Wookiee hinterm Rücken und grinste frech. Jungs waren ja so doof! Adria packte nun ihren kleinen Burger aus. Das schmeckte viel besser als das zähe Fleisch in der Kantine bei den komischen Onkels. Gierig und total ausgehungert schlang Adria den Burger runter, dass er danach wie ein Stein in ihrem Bäuchlein lag. Das hatte gut geschmeckt! Genauso hastig trank sie die Milch aus. Die Milch war wenigstens nicht scharf wie das, was Onkel Bor so gerne trank, dachte Adria. Während Adria noch ein wenig spielte, kämpfte Onkel Bor mit dem mächtig großen Burger! Ihm standen schon die Schweißperlen auf der Stirn, bemerkte Adria. Sie staunte, was Onkel Bor für einen großen Bauch haben musste, wenn er so viel essen wollte.Dabei war Onkel Bor so dünn! Immer wieder schaute Adria zu ihm hin. Onkel Bor kaute immer langsamer. Irgendwann gab er auf.

„Adria, leg den Rest für später in den Kühlschrank dort drüben!“

Onkel Bor sah ziemlich blass aus, viel blasser als sonst! Adria nahm den Rest des Burgers und öffnete eine Tür, auf die Onkel Bor in etwa gezeigt hatte, aus der ein kalter Hauch heraus kam und legte den Burger auf den Beinen einer Leiche ab.

Nun sollte Adria wieder bei der Laborarbeit des Alchemisten behilflich sein. Adria sollte genau das Gleiche tun, was Bor ihr vormachte. Klein-Adria stellte sich lieb und artig neben Onkel Bor hin und schaute aufmerksam zu. Er holte sich so eine kleine Ratte aus dem Terrarium und griff zu einem Skalpell und schnitt ihr einfach ein Bein ab. Dabei zappelte und quietschte das arme Wesen fürchterlich. Auch kam dabei etwas Rotes raus getropft. Dann nahm er eine Pipette und träufelte ihr etwas Grünes in ihre Schnauze, damit das Bein oder etwas Ähnliches nachwachsen konnte, wie er erklärte. Adria ging nun zum Terrarium, griff hinein und das kleine Wesen, zappelte wild vor Angst und Panik und wand sich aus ihrer kleinen Hand, sprang ihr weg und rannte schnell quer durchs Labor unter einen Schrank. Adria bückte sich, aber von ihr fehlte jede Spur. Sie sah zu Onkel Bor. Er hatte nichts bemerkt. Er hatte mit seiner Ratte zu tun. Klein-Adria griff abermals hinein und ergriff ein weiteres pelziges Wesen. Diesmal nahm sie beide Hände und brachte es bis zum Tisch. Es zappelte sehr. Doch dann flutschte es auch weg, rannte kreuz und quer, stieß gewisse Flaschen um und verschwand auf Nimmerwiedersehen für immer irgendwo im Labor.

„Adria, pass doch auf!“

Die Sechsjährige holte eine weitere Ratte raus und brachte sie zum Tisch. Die Ratte zappelte sooo süß. Adria griff beherzt zum Skalpell, ohne mit der Wimper zu zucken, und setzte an. Sie rutschte ab, weil sie so zappelte und stach dem armen Geschöpf in die Brust und es hörte auf zu zappeln. Verwundert schaute Adria hin.

„Onkel Bor, guck` mal! Es war viel niedlicher, als es noch gezappelt hat.“,

beschwerte sie sich enttäuscht. Adria schüttelte es hin und her. Aber, nichts passierte.

„Onkel Bor, es geht nicht mehr an.“

Onkel Bor begutachtete mit einem Blick die Sache und verdrehte die Augen. Adria war für nichts zu gebrauchen, sagte sein Gesichtsausdruck. Sie machte alles falsch. Doch er schien eine Idee zu haben.

„Weißt du was, wir stopfen es aus.“

Und Onkel Bor machte sich gutmütig ans Werk. Adria stand daneben und schaute zu. Nach etwa einer Stunde bekam Adria ihr erstes „Kuscheltier“. Adria strahlte begeistert übers ganze Gesicht.

„Ooooh, wie süß! Danke, Onkel Bor!“,

und sie umarmte ihn. Er wirkte etwas verwundert. Dann schmiegte sich Adria an ihr Kuscheltier. Doch auch Onkel Bor fand, dass er genug für heute geschuftet hatte. Er holte ein Kartenspiel heraus.

„Adria, pass auf, ich bringe dir jetzt ein Spiel bei. Gut zuhören! Das Spiel heißt Pazaak.“

Neugierig und wissbegierig stand Adria am Tisch, ihr Kuscheltier im Arm und in der anderen Hand das kleine Bantha-Überraschungsspielzeug. Bor mischte und teilte die Karten aus.

„Also, Ziel des Spieles ist es, am Ende eines Satzes mehr Punkte zu haben als der andere Spieler, ohne dabei über zwanzig Punkte zu kommen.“

„Ja!“,

antwortete Adria. Allerdings hatte sie kein Wort verstanden.

„Und, hat ein Spieler mehr als zwanzig Punkte, nennt man dies "Bust" und er hat damit verloren.“

Adria nickte einfach und sah interessiert die Karten an, die verdeckt auf dem Tisch lagen. Sie stellte nun ihren kleinen Wookiee ab. Ihre kleinen Fingerchen tasteten vorsichtig danach. Sie waren glatt und dennoch bereits griffig und abgewetzt. Dutzende Male waren die schon im Gebrauch gewesen. Bor fuhr erklärend fort:

„Man muss drei Sätze für sich gewinnen, um die Partie und den Einsatz zu gewinnen.“

Adria nickte, ohne ihn an zu sehen. Bor schien zu glauben, dass Adria das alles verstanden hatte, da er weiter erklärte und nun Haupt-und Nebenstapel erwähnte, Karten mit Minuszahlen und besondere Karten. Klein-Adria träumte vor sich hin. Bor begann das Spiel und legte als erstes raus. Adria ergriff nun eine ihrer Karten und knallte sie auf den Tisch.

„Hier!“

Schelmig blickte sie Onkel Bor an und fragte sich, was das für ein komisches Spiel war. Onkel Bor legte und sie war wohl wieder dran. Sie schaute sich eine Karte an und klatschte sie ihm hin.

„Da!“

„Das kannst du nicht legen!“

Adria nahm die Karte zurück und sah sie pikiert an und nahm eine Neue und ließ die besagte Falsche unter den Tisch fallen. Adria wusste nicht, warum jene Karte ungeeignet war. Sie verstand das ganze Spiel nicht und rechnen konnte sie auch nicht.

„So!“
„Hm!“
„Da, hast du noch Eine!“
„Adria, du bist gut! Du hast gewonnen!“
„Ja!?“,


sagte sie kurz und kess und am Ende ziemlich hochgezogen in der Tonlage, da sie sehr ungläubig war. Scheinbar war das gut, wenn man gewonnen hatte. Nachdem Adria auch das nächste Spiel gewann, bemerkte Adria, dass der Verlierer, in dem Falle Onkel Bor, immer gereizter wurde und nun wieder seine scharfe Überraschung trinken musste. Sie spielten weiter. Immer öfter stand Onkel Bor auf und schenkte sich ein weiteres Glas ein. Seine Augen waren schon ganz glasig, sein Kopf ganz rot, seine Augen auch und er sprach komisch. Und immer, wenn er aufstand und sich weg drehte, tauschte Adria einige Karten gekonnt im Stapel aus, allerdings ging Adria nur nach Aussehen, welche Karte ihr optisch gut gefiel und welche nicht und bewies damit ein richtig gutes Händchen. Onkel Bor sah sie immer wieder verwundert an, wenn sie wieder gewann. Adria wusste auch nicht so recht, wie dies passierte, aber sie strahlte über das ganze Gesicht. Bubi freute sich mit! Er klatschte immer! Irgendwann schien Onkel Bor die Nase voll vom Kartenspielen zu haben. Es reichte ihm jetzt wohl!

„Adria, wir müssen mal wieder `was tun! Schnapp dir den Besen!“,

sagte er streng und übel gelaunt. Naja, wenn man jedes Spiel verloren hatte!
Adria nahm sich den Besen mit dem, für sie, viel zu langen Stiel. Sie fegte den Dreck wieder hin und her, von rechts nach links, hatte man ihr ja nie erklärt, wie es richtig ging. Mit dem Stiel blieb sie wieder hier und da mal hängen und riss etwas um, bis sie an einem Hebel hängen blieb. Sie zog kräftig am Stiel, bis der Besen wieder frei war.

„Feueralarm! Manueller Feueralarm!“

Es begann im Labor zu regnen! Adria hasste es, nass zu werden und schlüpfte rasch unter den Tisch. Die schönen Karten weichten auf dem Tisch auf. Onkel Bor, der total betrunken war, suchte rasch den Hebel dafür und lief unkoordiniert fluchend durchs Labor und wurde triefend nass. Adria fand es wirklich nicht schön, wenn es in ihrem zu Hause regnete.

Dann fiel Bor ein, dass Darth Ral ihm ja noch einen Auftrag gegeben hatte. Er sammelte rasch die Karten vom Tisch.

„Adria, wir müssen die Leiche aus dem Kühlfach holen! Fass mal mit an!“

„Die Leiche?!“,


wiederholte fragend die Kleine erstaunt. Was war das denn? Die Sechsjährige kroch unterm Tisch hervor. Onkel Bor ging zum Kühlfach und war entsetzt, dass auf den Beinen der Leiche der restliche Burger lag. Er roch dran.

„Geht noch! Ist noch in Ordnung!“

Beruhigt packte er den Rest nun richtig weg. Dann zog er die Leiche raus und wuchtete sie schwerfällig auf den Tisch. Adria stand erstaunt, die ausgestopfte Ratte im Arm, daneben. Die Leiche nahm den ganzen Tisch ein. Die Leiche sah so…, soooo….tot aus und so…blass!

„Gehen die Augen noch auf, Onkel Bor? Was machen wir denn jetzt mit der Leiche?“


Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Unterste Ebene – In dem gemeinsamen Labor von Darth Ral und Darth Bor – Darth Bor und Darth Ral und Adria und ihr imaginärer Freund Bibo
 
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[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh


*Selura blickte kurz über die Schulter zu Talitha, verachtend darüber wie sie hier zitterte und schwieg, schnell ging ihr blick wieder an Thracosh der wohl nichts besseres übrig hatte als spott und Ironie, noch lachte er...doch wenn er einen Fehler machte würde ihm das Lachen dann schon vergehen, er habe zwar den Heimvorteil...doch mehr und mehr gewöhnten sich Vigosh und Selura an die Katakomben und somit...würde er ganz sicherlich nicht mehr Lachen*


"Sein Name ist Almon, ein Mensch. Ich werde euch die Informationen über ihn auf euer HoloLog spielen. Er hält sich sehr, sehr häufig in dem Quartier einer Twi'lek auf, sie hat ihm sehr den Kopf verdreht."


*Selura nickte auch wenn sie sich sicher war das Almon nicht so einfach ist wie er behauptet...immerhin warum brauchte er uns um sich um sie zu kümmern? Nur damit er sich nicht die Finger schmutzig machte? Wohl kaum irgenteinen Haken musste die Sache noch haben aber den würden sie bald herrausfinden und sie erwiederte dann eiskalt auf Thracosh worte*

Gut...wir kommen wieder wenn es erledigt ist, haltet schonmal die Informationen bereit...

*Ihr blick wandert zu Vigosh und nickte ihm zu*

Komm Großer, je eher wir fertig sind um so eher haben wirs hinter uns. Mir fängt an es hier unten zu gefallen..

*Als sie sich umwendet war zu ihrem bedauern Talitha bereits weg, dieses Miststück haute einfach ab, von Selura aus ging ein knurren und sie ging langsam los sie war sich sicher das Vigosh ihr folgen würde denn es gab nichts mehr zu sagen es war von vornherrein klar...würde man sie reinlegen würden sie Thracosh in stücke reissen und seine zwei Gorillas ebenso. Wärend sie auf den Gängen zurück unterwegs waren war Talitha immernoch nicht im Blick und sie schnaupte*

Sie ist ein Hinderniss...ich befürchte sie wird uns bei der Aufgabe im Weg sein...außerdem brauchen wir einen plan die ganze sache zu vertuschen...ich würde sagen es war ein Unfall? Er stand zu nah am geländer und fiel einige Stockwerke nach unten...wärend er fällt können wir beruhigt abziehen und niemand wird uns bemerken...falls nötig muss die Twi´lek auch dran glauben...wir dürfen uns keine Zeugen erlauben.

*Immer weiter folgten sie dem Gang und der Außgang war praktisch schon vor ihnen doch ehe Selura hinaus ging hielt sie inne und sah Vigosh an*

Und sollte Talitha ärger machen oder uns mit Moral nerven...werde ich sie hinterher werfen und es so aussehen lassen als hätte sie ihn runtergestoßen doch er hätte sie mitgezogen. Und es würde fasst schon nach einem Eifersuchtsmord aussehen.


*Lacht amüsiert und haut mit dem Handrücken sachte auf den Oberarm von Vigosh es sollte nicht angreifend oder beleidigend wirken und sie ging dann weiter*


Aber uns wird schon was einfallen Großer.

*Sie nannte ihn Großer weil Ohren waren vielleicht überall und wenn man von Vigosh nicht soviel wusste sollte man das doch deutlich unterstützen. Denn wissen ist ebenso Macht, als sie dann schließlich nach draußen kamen und Talitha da stand und verschaufte blickte Selura sie missmutig an die Katakomben schienen ihr nichts auszumachen im gegenteil sie vermisste sogar dieses Gefühl hier oben*

Das nächstemal wäre eine Vorwarnung gut wenn du schon abhaust, sowas wie "Ich geh mal vor" oder so ähnlich hätte es auch getan. Komm uns nicht in die quäre hier geht es immerhin auch um dein Leben verstanden?

*Sah sie Selura ernst an, Talitha war für sie nurnoch ein unangenehmer klotz am Bein, dem man die Schuld zuschieben konnte um zwei Fliegen mit einer klappe zu schlagen, mehr war dieses Ängstliche wesen nicht mehr für sie nurnoch eine Schachfigur zum überleben*

Also laut den Aufzeichnungen die wir hier haben ist das Quartier der Twi´lek ein stockwerk über meinem...Wir sollten dort hingehen entweder er ist bereits dorten oder er wird dort hinkommen bereit dazu Großer? Immerhin passieren immer wieder unfälle...

*Selura schmunzelte amüsiert als sie zu Vigosh sah und nur darauf wartete loszulegen, viel zu lange war kein blut mehr an ihren Händen, Trotz ihrem vorteil das sie sich wusste zu benehmen war sie immernoch eine Ratattaki die nichts mehr liebte als Blut an ihren händen zu haben sie liebte dieses Gefühl über leben und Tod entscheiden zu dürfen aber das musste man nicht gerade laut aussprechen die Dunkle seite die sie dort unten abbekam verstärkten nur dieses gefühl, die kunst darin war es zu kontrollieren*



[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Ares, Saphenus und Hybris]

Viel gab es nicht zu sagen. Sie hatten ihn beobachtet, ihre Schlüsse daraus gezogen und es dann probiert. Nach einigen – zu erwartenden – Fehlschlägen gelang es beiden schließlich und Hybris konnte nicht viel mehr tun als zur nächsten Einheit überzugehen. Dabei unterdrückte er erneut das Bedürfnis seine Schüler für ihre Fehler körperlich zu züchtigen. Doch er spürte deutlich, dass es ihm immer schwerer fiel sich zurückzuhalten. Also dachte er schnell an etwas unverfängliches und dann schließlich an den Machtsprung. Es galt nur noch diese Technik zu vermitteln und den Rest konnte er den Apprentice überlassen. Machtangriffe abzuwehren war natürlich wichtig, wollte man mehr sein als ein Schüler. Doch Hybris hatte keinesfalls vor seine beiden Lakaien gegen andere Machtnutzer antreten zu lassen, auch wenn er sie, um ihren Ehrgeiz zu befeuern, glauben ließ das sie irgendwann gegeneinander kämpfen würden. Ebenso war es ihm nicht wichtig ihnen die sogenannte Technik „Machtmut“ beizubringen. Einerseits lernten sie es sowieso automatisch und den Teil, der sich auf die Auswirkungen der dunklen Seite bezog, hatte er den beiden erklärt und sie auch damit allein gelassen. In dem folgenden Jahr hatten sie genug Zeit dafür.

„So viel zur Geschwindigkeit. Dann zur nächsten Technik. Es gibt zwei Möglichkeiten um einen Machtsprung auszuführen. Die eine ist, seine Beine mit der Macht zu erfüllen und sich dann abzustoßen. Wenn man vorher in die Knie geht und sich in den Körper in die entsprechende Richtung neigt, kann eigentlich nur dann etwas schief gehen, wenn ihr euch mit der Entfernung verschätzt habt. Je mehr Macht ihr benutzt, desto weniger müsst ihr euren Körper stabilisieren. Wollt ihr zum Beispiel 10 Meter senkrecht nach oben und nutzt entsprechend genug Energie, könnt ihr währenddessen auch mit den Armen um euch schlagen und ihr kommt dennoch auf den Füßen auf. Die zweite, man könnte sagen fortgeschrittene Möglichkeit wäre, seinen kompletten Körper einzuhüllen und diesen dann hoch zu katapultieren. Das nutzt man meist vor allem dann, wenn man eine gewisse Strecke zurück legen und exakt einen recht kleinen Bereich treffen muss, sich währenddessen aber heftigen Angriffen ausgesetzt sieht. Ist euer Körper dann nämlich erst einmal auf dem Weg, müsste euch schon etwas von eurer Flugbahn abbringen, sodass ihr euer Ziel verfehlt. Passiert das nicht, könnt ihr gestikulieren und euch gebärden wie ihr wollt. Letzte Anwendung ist natürlich komplizierter und wie ihr euch denken könnt, werdet ihr genau das erlernen. Nicht jetzt, hier, im Orden, aber im nächsten Jahr. Den Machtsprung brauche ich nicht noch mal zu demonstrieren. Ihr kennt bereits die Grundlagen in Form der Macht-Geschwindigkeit.“

Hybris wand sich ab, nahm dabei den Hut vom Rücken und setzte ihn auf.


„In zwei Stunden treffen wir uns vor dem Gelände des Sith Ordens. Bringt alles mit was ihr bisher besorgt habt. Einer von euch wird erst in zwei, der andere in drei Monaten wieder für einen Tag in Center sein, vergesst daher nichts von dem was ihr eurer Meinung nach braucht.“

Da es für alle Beteiligten besser war, wenn der Executor nicht auch noch dieser Übung beiwohnte – auch wenn die beiden Apprentice das im Augenblick vielleicht nicht wussten -, verschwand Hybris aus dem Raum und schließlich ganz aus dem Orden. Sein Ziel war eine dieser protzigen, voll verglasten und mit augenkrebsfarbenen Hologrammschriftzügen bedeckten Bauten, in denen man Speeder in allen möglichen Größen kaufen konnte. Während er sich dem vermutlich größten davon in Center näherte, überlegte er wie er den Speeder überhaupt bezahlen sollte beziehungsweise bekommen sollte. Sein erster Gedanke war blutig, der zweite ließ den Verstand des Verkäufers ins Chaos stürzen, der dritte ihn einfach nur bewusstlos werden und der vierte und auch letzte schließlich war mal was ganz neues und handelte von Credits, die Hybris dem Verkäufer gab, sodass er rechtmäßig einen Speeder erwerben konnte. Zugegeben, das war nicht unbedingt Hybris Stil – um den Verstand von Jemandem zu verdrehen brauchte man doch ohnehin keinen Grund -, doch war er im Augenblick nicht willens irgendwen in Center bzw im Imperium gegen sich aufzubringen. Da er nicht wusste wie wichtig das Geschäft und seine Mitarbeiten für den Orden waren, konnte es gut sein das er damit jemanden schaden würde, den er brauchte um bei den Sith aufzusteigen. Bevor er sich also bei den Alchemisten eingenistet und bei den anderen dunklen Machtnutzern einen „guten“ Ruf erarbeitet hatte, musste er sich zurück halten. Zumindest ein wenig. Deshalb bezahlte er den Speeder seiner Wahl auch. Das diese – viel zu - vielen Credits von der Belegschaft des Irrenhauses stammten in der er eine Zeit lang zu Gast gewesen war, befleckte die Transaktion kein bisschen. Da das Geld ohnehin mit illegalen Forschungen und Experimenten verdient worden waren und Hybris selber ja auch ein Geschädigter war, konnte man quasi sagen das es ihm die Credits zustanden. Schließlich gab es sonst keinen mehr der Anspruch erheben konnte. Und zwar weder Ärzte, noch Patienten.
Da ihm die Farbkombination Schwarz-rot so gut gefiel, war auch der Viersitzer größtenteils schwarz und hier und da mit dunkelroten Streifen verziert. Erwähnenswert war noch die Reaktion des Verkäufers, als sich herausstellte das Hybris tatsächlich ganz normal zahlen und ihn nicht sith-like drohen oder verstümmeln wollte um seinen Speeder zu bekommen. Es war irgendwas zwischen Erleichterung und Argwohn, wohl, weil er glaubte doch noch sterben zu müssen. Erst als der Executor weg war, verblasste seine Angst langsam. Ebenfalls nicht ganz unwichtig war die Tatsache, das der Händler sich rein äußerlich nie hatte ansehen lassen was er gefühlt hatte. Vermutlich eine normale Entwicklung wenn man ständig mit Sith zu tun hatte...


Nicht ganz zwei Stunden, nachdem er seine Schüler zurück gelassen hatte, landete er mit seinem Speeder vor dem Gelände des Ordens. Die beiden Apprentice, die erst seit so kurzer Zeit seine Schüler waren, das sich Hybris mühelos an jede zusammen verbrachte Minute erinnern konnte, standen bereit und der willenlose Diener mit dem Gepäck ebenso, wenn auch nach hinten versetzt. Dieser lud nach einem entsprechenden Befehl alles in den Speeder und wurde dann indirekt in den Orden zurück geschickt, indem Hybris ihm erzählte das man ihn nicht mehr brauchte. Danach setzten sich Ares und Saphenus hinten rein, während der Platz neben Hybris hauptsächlich durch die Nahrungsmittel belegt wurde. Diese wollte der Executor während des Fluges noch oberflächlich durchgucken. Außerdem wollte er nicht das einer seiner Schüler auf die Idee kam er wäre besser gestellt als der andere. Oder es würdig neben seinem Meister zu sitzen.
Wenige Minuten später lag das Gröbste von Center bereits hinter ihnen und nur noch vereinzelte Bauten zogen verschwommen unter ihnen dahin. Auf dem Sichtschirm rechts von Hybris konnte man bereits das eingegebene Ziel erkennen. Ein Gebirge, dessen Name sich der Sith nur einmal durchgelesen und dann nie wieder beachtet hatte, da er auf wenig Phantasie und zu viel Bürokratie schließen ließ. Es gab dort nichts außer ein paar Häuser von Privatpersonen, hier und da vielleicht eine kleine Anlage von Firmen die – aus welchen gründen auch immer - nicht gerne in der Nähe der Städte produzieren wollten und ansonsten höchstens mal ein Erholungsplatz für Wochenendgäste. Da dieser Teil von Bastion jedoch recht karg und hässlich war, würde Hybris problemlos einen geeigneten Ort für das eine Jahr finden können. Und das auch ohne sich vorher zu informieren.


Eine viertel Stunde später war besagtes Gebirge so nah, das man die einzelnen Bergspitzen voneinander unterscheiden und auch das eine oder andere kleine Tal, Becken und Plateau ausmachen konnte. Letzteres interessierte Hybris und schnell war auch eines gefunden, das sich in der genau richtigen Höhe befand. Der höchste Berg war beinahe Neuntausend Meter hoch, das am höchsten gelegene Plateau immer noch sechstausendsiebenhundert Meter. Dieses war zwar groß genug, für den Sith Lord aber noch zu hoch. Also nahm er eines das nur halb so hoch lag und außerdem auf einer Seite von einer beinahe senkrechten Steilwand begrenzt wurde. Wobei man bei dieser beinahe ebenen Fläche fast schon nicht mehr von einer Hochebene sprechen konnte, da sie viel zu klein war. Für das eine Trainingsjahr war es aber perfekt. Na ja, nicht ganz, wie Hybris feststellen musste als er den Speeder schließlich davor zum Stillstand brachte und schräg auf es herab sah. Obwohl der Wind nur von zwei Seiten kommen konnte, hatte er es geschafft die Fläche unter ihnen fast vollständig zu begradigen. Kaum Abbruchgestein war zu sehen und selbst das war so klein, das Hybris es kaum erkennen konnte. Nein, so ging das nicht. Weil ihm die Unordnung fehlte, sah er auf, suchte sich am Rande der Steilwand ein paar hervorstehende Felsnadeln und beschoss diese munter drauf los mit dem im Speeder integrierten Lasergeschütz. Was im Übrigen NICHT zur Standardausrüstung gehörte. Und vermutlich auch nicht legal war. Hybris hatte nicht nachgefragt und scherte sich ohnehin nicht drum.
Er deckte das untere Viertel der insgesamt vier felsigen Nadel mit Salven voller augenkrebsgrünen Blastersalven ein und ließ sie dadurch explodieren und schließlich auf das Plateau fallen. So ganz akkurat verlief die ganze Aktion nicht, sodass gut die Hälfte von dem Gestein, welches unter ohrenbetäubenden Getöse in die Tiefe stürzte, daran vorbei ging und noch weiter fiel, bis die teilweise banthagroßen Felsbrocken unten aufschlugen und noch mehr Schaden anrichteten. Der andere Teil aber traf und verwüstete das eben noch so scheinbar perfekte Trainingsgelände. Überall dort wo die großen Brocken nieder gingen, bildeten sich flache Krater mit unzähligen feinen Rissen. Kleinere Felsen schlugen auf, prallten halbherzig zurück und kullerten dann noch ein wenig weiter. Als sich der Staub schließlich mit Hilfe des Windes verzogen hatte, konnte man nur noch einen schmalen freien Streifen rostbrauner Erde erkenne, der sich halbmondförmig am äußeren Rand des Plateaus entlang zog. Hybris war zufrieden und steuerte darauf zu, blieb aber gute 30 Meter darüber in der Luft stehen. Dann drehte er sich um und schaute, während er sprach, beide Schüler abwechselnd an.


„Das wird fürs nächste Jahr euer Zuhause sein. Ich habe die Ebene dort unten ein bisschen ummodelliert, damit ihr schon mal am Anfang beweisen könnt, wie gut ihr levitieren könnt. Ihr trainiert getrennt voneinander, also stapelt das Gestein mittig in einer Linie auf. Je mehr ihr wegschafft, desto mehr Platz, doch es ist euch überlassen ob ihr es tut oder nicht. Ihr werdet während der gesamten Zeit keine Anweisungen von mir erhalten. Solange ihr ehrgeizig bleibt und euch nicht schont, habe ich auch nichts zu sagen und lass euch machen. Ihr werdet die Grundlagen verinnerlichen und vielleicht die eine oder andere fortgeschrittene Technik erlernen. Für letztere stehe ich euch dann, sofern ich anwesend bin, zur Verfügung. Alles andere ist euch überlassen, auch wie ihr alles abseits eures Trainings gestaltet.“

Beim letzten Satz klopfte er mit der linken Hand auf die Nahrungsmittel. Das diese abseits vom Trainingsgelände aufbewahrt werden sollten und es wohl auch besser wäre diese vor Steinschlag zu schützen, erwähnte Hybris nicht. Alle diese Dinge, die mit den täglichen Notwendigkeiten zu tun hatten, mussten die Apprentice selber regeln. Falls sie tatsächlich so realitätsfern aufgewachsen waren, das sie nicht selber darauf kamen was getan werden musste, damit sie hier, Hunderte Kilometer von der nächsten Stadt entfernt, nicht nur überlebten sondern auch ein wenig Pseudo-Luxus genießen konnten, hatten sie halt Pech. In diesem Zusammenhang war es natürlich für beide von Vorteil das Ares bereits ein echtes Lichtschwert besaß...

„Ihr werdet nicht zusammen trainieren, da ihr auch in Zukunft unabhängig voneinander agieren werdet. Außerdem lernt ihr unterschiedlich schnell und auf andere Weise, sodass einer von euch beiden immer ausgebremst werden würde, solltet ihr miteinander üben. So, noch was. Der Sauerstoffgehalt ist hier oben nicht allzu hoch, daher werde ich euch eine Woche Zeit geben euch an die Umweltbedingungen zu gewöhnen. Danach werde ich mit Gravitationsprojektoren jeden zweiten Monate die Schwerkraft um 10 % erhöhen, in dem Monat dazwischen euren Windschutz stutzen. Außerdem werde ich euch in unregelmäßigen Abständen prüfen. Was genau, erfahrt ihr dann.“


Speziell beim letzten Satz schaute Hybris Ares an, der ja immer noch damit rechnen musste sein Lichtschwert wieder zu verlieren.

„Am Ende des Jahres werdet ihr einander gegenüber stehen, was ein weiterer Grund für euch sein dürfte euch nicht aufeinander zu verlassen... vielleicht sollte die Mauer in der Mitte entsprechend hoch sein... aber wie gesagt, eure Sache.“

Seine beiden Schüler im Blick, griff Hybris blind nach vorne und einen Augenblick später legte sich der Speeder mit nicht gerade wenig Schwung auf den Rücken. Beide Apprentice blieben jedoch an Ort und stelle, wenn auch grade so.

„Ja... das war schon nicht schlecht ihr beiden, doch für dich Ares, ist es Zeit auszusteigen.“

Der Mensch hatte sich zwar im letzten Augenblick noch mit der Macht und viel Muskelkraft am Speeder festkrallen können, doch als Hybris nun rüber lange und die Hände des Schülers vom Sitz löste, gab dieser es auch schon auf und ließ sich fallen. Ob er den Machtsprung beziehungsweise das langsame Fallen beherrschte, würde sich nun zeigen. Saphenus, der in diesem Moment nicht grade glücklich wirkte, durfte noch weitere zehn Meter mitfliegen, dann war es auch für ihn Zeit loszulassen. Er tat es „freiwillig“ und kaum war er raus, richtete der Executor den Speeder wieder auf und flog eine so große nach unten gebogene Schleife, das er kurz nach seinen Schülern unten ankam. Nachdem er alles abgeladen hatte und sicher war, das es keine Fragen mehr gab, flog er wieder zurück nach Bastion...


---:: Dreihundertdreiundsechzig Tage später ::---​

Genau ein bastionisches Jahr später standen sich die beiden äußerlich, wie auch in der Macht deutlich veränderten Apprentice und ihr Meister erneut gegenüber. Doch nicht nur der Zabrak und der Mensch hatten sich verändert. Hybris hatte seinen schwarz-roten Anzug gegen eine schwarze Rüstung getauscht, die aussah als hätte man sie aus einem Streifen erkalteter Lava herausgeschnitten. Scharfkantige Schuppen unterschiedlichster Größe lagen übereinander und boten scheinbar keinerlei Schwachstellen und überall dort wo sie übereinander lagen, konnte man grade so eben das darunter liegenden karmesinroten Untergewand sehen, sodass Hybris aussah, als würde er ausbluten, sollte er die Rüstung ausziehen. Die obsidianschwarze Panzerung war größtenteils jedoch durch die darüber liegende Sith Robe verdeckt, wobei die Kapuze aber nicht aufgesetzt war.
Auch in seinem Gesicht hatte sich etwas getan, denn er hatte inzwischen wieder eines. Der Totenschädel war verschwunden – ebenso wie der skelettierte Arm, auch wenn man diesen ohnehin nicht sah – und er hatte ein deutlich scharfkantigeres Gesicht mit deutlichen Abnutzungserscheinungen. Wo er auf Thearterra noch wie ein Schönling ausgesehen hatte, sah er nun eher wie ein Soldat oder Söldner aus der gerade ein Jahr lang auf dem Schlachtfeld verbracht hatte. Lange silberweiße Haare ließen seine nach wie vor spitzen Ohren und das Gesicht frei. Aus den roten Reptilienaugen waren normale orange glühende Sith Augen geworden und auch sonst war alles alte und vor allem „weiche“ verschwunden. Keine vollen roten Lippen, lange Wimpern, weiche makellose Haut oder ein perfekt symmetrisches Gesicht. Es war offensichtlich das er in den kommenden Tagen niemanden etwas vorspielen wollte. Dafür sprach außerdem seine militärisch drohende Haltung, seine angespannten Kiefermuskeln und der eiskalte Blick eines Mannes, der mehr Leid zu verantworten hatte, als man sich vorstellte wollte.


„Euer Fortschritt entspricht meinen Erwartungen und es erübrigt sich ein direkter Vergleich. Das angekündigte Duell sollte ohnehin nur euren Ehrgeiz anfachen... erfolgreich offensichtlich. Doch was ihr in dem letzten Jahr gelernt habt, hat euch nur auf die kommende Sache vorbereitet. Ihr seid mächtiger geworden und habt lebensnotwendige Erfahrung gesammelt, doch etwas fehlt euch noch, etwas das euch zu Sith macht.“

Hybris deutete mit einem leichten Kopfnicken auf den Speeder hinter sich. Der hatte in den letzten zwölf Monaten wohl Bekanntschaft mit etwas stabilem gemacht, denn die rechte vordere Seite war sichtlich eingedrückt und der Lack sogar auf 2/3 der selben Seite abgeschabt worden.

„Hol deine Sachen Ares und setz dich rein.“

Während der Mensch dem nachkam, ließ der Executor den Zabrak näher kommen. Dann überreichte er ihm ein Lichtschwert, das zwar wie eines der Trainingsmodelle aussah, aber natürlich deutlich zerstörerischer war. Saphenus legte seine Hand auf den Griff, doch Hybris hielt ihn noch fest.


„Deine Fortschritte lassen mich glauben das du trotz fehlender Kampferfahrung damit umgehen kannst. Nichtsdestotrotz wirst auch du dich zu einem bestimmten, nicht von mir benannten Zeitpunkt beweisen und es verteidigen müssen um es endgültig behalten zu können. Und nun sammle dein Zeug ein und steig ein.“

Hybris sah dem Apprentice noch kurz nach, dann wand er sich um, sprang in den Speeder und fuhr schon mal alle Systeme hoch. Einen Augenblick später saß Saphenus neben Ares und Hybris hatte seine Kapuze aufgesetzt. Endlich konnte es losgehen. Die Alchemisten erwarteten ein paar Dinge von ihm...

[Bastion - Gebirge mit langweiligem Namen - Plateau - in Hybris Speeder - Saphenus, Ares und Hybris]
 
[Bastion | Sith Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] mit Saphenus, Darth Hybris, Ares

Durchdringend wanderten die Augen des Albtraums zwischen seinen beiden Schülern hin und her. Saphenus streckte seinen Rücken durch und spürte wie die Luft in seinen Lungen rasselte. Die Freude über die erstmalige Anwendung der Machtgeschwindigkeit war verschwunden, er sah sich bereits der nächsten Übung bevor. Aufmerksam lauschte er den Worten seines Meisters und prägte sie sich gut ein. Der Ehrgeiz war wieder da und brannte noch stärker als zuvor. Er verschwendete keine Gedanken auf das Jahr, das nun vor ihnen stand und ihnen einiges an Entbehrungen kosten würde. Seine ganze Konzentration war auf das hier und jetzt gerichtet. Doch es kam keine erneute Demonstration, Hybris setzte den breitkrempigen Hut auf und ging. Wohin, das wusste Saphenus nicht, doch als die Tür des Trainingsraumes leise ins Schloss fiel, wurde ihm bewusst, dass er zum ersten Mal alleine mit dem Schwarzhaarigen (Ares) in einem Raum war. Zögernd drehte er sich zu ihm um. Erst wusste er nicht ob er etwas sagen oder lieber stumm mit den Übungen fortfahren sollte. Noch war keinem von beiden klar ob sie jemals gegeneinander kämpfen müssten, doch Saphenus war vorsichtig. Er war zum Orden getrieben worden, er hatte nicht die Chance gehabt sich bewusst für ein Leben hier zu entscheiden. Dem Schwarzhaarigen ging es möglicherweise anders, er könnte diese Entscheidung mit Kenntnis über all ihre Konsequenzen getroffen haben. Dem Zabrak war selbst in der kurzen Zeit hier schon klar geworden wie abgrundtief böse dieser Ort war und er spürte wie sich dessen Einfluss in ihm breit machte und versuchte ihn in den gleichen Abgrund zu zwingen. Zuerst der Rodianer, dann der Scriptor und schließlich die Prüfungen des Albtraums im Keller des Tempels. Hier herrschte keine Freundlichkeit, Hilfe bekamen nur die, die sich selbst helfen konnten. Doch wie sollte er den Schwarzhaarigen einordnen? War er ein Opfer, so wie er selbst, oder war er mit Ambitionen hierher gekommen? Saphenus entschloss sich es ruhen zu lassen, er wollte nicht die Büchse der Pandora öffnen um letztendlich gegen seinen Meister und seinen Mitschüler kämpfen zu müssen wenn er versagte. Etwas, das er mehr und mehr ablehnte.

„Mein Name ist übrigens Saphenus.“,

sagte er schlicht und drehte sich dann von dem Schwarzhaarigen ab. Er konzentrierte sich auf die Macht. Dumpf drang die Erinnerung an den Machtsprung in sein Bewusstsein, langsam konnte er die Wellen der Macht rekonstruieren, die sein Meister verursacht hatte. Es sah so leicht aus, schwerelos wie eine Feder im Wind war der Sith in die Nähe der Decke gesprungen und hatte sie mit seiner Hand berührt. Saphenus sammelte die Energie um sich herum, er atmete tief durch und hüllte seine Beine schließlich in sie ein. Wieder spürte er den leichten Druck, den die Macht auf seine Haut verursachte, er spürte das Pulsieren seiner Arterien in den Beinen, wie das Blut durch die Gefäße schoss. Langsam ging er in die Knie, er nahm bewusst jede Veränderung in seiner Muskulatur wahr. Auch wenn er die einzelnen Muskeln nicht benennen konnte, er spürte die Auswirkungen ihrer Kontraktion in der Macht viel besser als wenn er nur auf sein eigenes Gefühl hörte. Er nahm seinen Mut zusammen und sprang. Sofort wurde ihm bewusst, dass er etwas falsch gemacht hatte. Unkontrolliert flog er einige Meter durch die Luft und schlug dann hart auf dem Boden auf. Da es hier keine weichen Matten gab, trieb ihm der Aufprall die Luft aus den Lungen, betäubt blieb er liegen. So hatte er sich das nicht vorgestellt, er musste doch so langsam ein Gefühl für die Macht bekommen, selbst wenn er sich an neuen Fähigkeiten übte! Er drückte seinen Oberkörper mit den Armen in die Höhe und versuchte erst einmal wieder normal zu atmen. Dann richtete er sich auf. Bewusst schaute er nicht darauf was der Schwarzhaarige tat, er wollte nicht sehen ob sein Mitschüler nicht schon weiter war als er. Zögernd ging er die Übung noch einmal durch. Wieder war der Ärger da, doch konnte er es riskieren sich ihm hinzugeben? Er vergrößerte seine Macht, doch war hier Vorsicht angesagt oder er brach sich womöglich noch das Genick. Dieses mal sperrte er ihn aus und versuchte seine ganze Aufmerksamkeit der Übung zu widmen. Das Monster fauchte entgeistert, doch Saphenus ignorierte es. Wieder hüllte er seine Beine in das Kraftfeld ein, doch dieses malachtete er mehr auf sein Gefühl. Natürlich, er war nie ein Sportler gewesen und seine Körperbeherrschung war kaum ausgeprägt. Dennoch hatte jedes Lebewesen einen Instinkt für seine natürlichen Bewegungen und Springen gehörte dazu. Er versuchte als gar nicht mehr den Ablauf genau zu planen sondern ließ sich stattdessen von seinem Gefühl leiten. Etwas ungelenk sprang er ab, genau so ungelenk wie er schon immer gesprungen war, doch dieses mal klappte es besser. Die Entfernung, die sein Meister so mühelos überbrückt hatte, legte er zwar nicht zurück, dennoch sprang er weiter als er es mit seiner normalen körperlichen Kraft jemals hätte schaffen können. Lächelnd öffnete er die Augen, er hatte es geschafft. Ihm wurde bewusst, dass es besser klappte als er nur auf sein Gefühl gehört hatte und wusste direkt, dass Hybris diese Vorgehensweise nicht gutheißen würde. Er schien sich nicht auf Gefühle zu verlassen sondern wurde viel lieber von Fakten und Analytik geleitet. Doch letztlich…war ihm das Wie wichtiger oder doch das Was? Solange Saphenus seine Aufgaben erfüllte, spielte es da eine Rolle auf welche Weise er sie erledigte? Doch noch etwas schlich sich in sein Bewusstsein. Selbst die Macht konnte die physischen Defizite, die er hatte nicht überspielen. Wie weit konnte man körperliche Schwäche nun mit ihr kompensieren? Auch wenn er mit dem Machtsprung Entfernungen überbrücken konnte, die normalerweise weit außerhalb seiner Fähigkeiten gelegen hätten, Saphenus spürte die Anstrengung in seinem Körper trotzdem deutlich. Es ergriff ihn das Gefühl, dass er wenn er noch mehr Macht in den Sprung legen würde, seinen eigenen Körper brechen und sich verletzen könnte. Wie weit konnte er also gehen?

Die zwei Stunden, die ihnen vom Albtraum zugebilligt worden waren, vergingen wie im Fluge als Saphenus die Machtgeschwindigkeit und den Machtsprung übte. Der Schwarzhaarige machte ähnliche Fortschritte, so ganz konnte Saphenus ihn nicht ignorieren. Schließlich stand der Zabrak erschöpft da, der Schweiß ließ die Robe an seinem Körper kleben. Er nahm noch einen Schluck aus dem Wasserspender und spritzte sich etwas von dem erfrischenden Nass ins Gesicht um seine Lebensgeister zu wecken.

„Lass uns gehen.“,

sagte er schließlich zu Ares gewandt und verließ den Trainingsraum. In seine Machtsinne vertieft spürte er die Jünger durch den Tempel wandern, spürte mal kräftigere und mal weniger kräftige Auren. Vor nicht allzu langer Zeit gehörte er selbst noch zu ihnen, nun erlaubte ihm seine begonnene Ausbildung gewissermaßen einen Blick in die Vergangenheit auf sich selber. War er stärker geworden? Er wusste, noch konnte er einem Jedi nichts entgegensetzen. Würden sie ihn finden, es wäre sein Untergang. Er war nicht nur ein Mörder, nun war er ein Teil des Ordens der Sith und damit der geschworene Todfeind der sogenannten Hüter des Lichts. Alleine deswegen konnten sie ihm schon keine Gnade mehr erweisen. Sein Schicksal war besiegelt und unweigerlich mit dem des Tempels verbunden, ob er das gewollt hatte oder nicht. Doch welche Wahl hatte er schon gehabt?

Grübelnd ging er durch die Gänge, der Droide mit der Ausrüstung piepste hinter ihm. Saphenus ignorierte es. Als er um eine Ecke bog blieb er wie erstarrt stehen. Talitha…Unverkennbar war es die Menschenfrau, ihr entstelltes Gesicht mit dem fehlenden Ohr war nicht zu übersehen. Bilder des Scriptors, der heißen Tee über seine Hand schüttete, flogen durch seinen Kopf. Die Flucht aus der Bibliothek, schließlich die kalte Präsenz des Albtraums, die ihn gezwungen hatte Talitha alleine im Kampf gegen Edgar zu lassen. Er hatte sie verraten, das wurde ihm bewusst. Doch hätte er sich niemals gegen Hybris stellen können. Saphenus ging einige unsichere Schritte nach vorne. Talitha war nicht alleine. Seine Hand wanderte zu seinem Lichtschwert in der Befürchtung sie wäre von den Schergen des Scriptors gefangen worden, doch danach sah es nicht aus. Bei ihr waren ein Anzati (Vigosh) und eine Rattataki (Selura). Dann drehte sich Talitha um und sah ihm direkt in die Augen. Eine Mischung aus Überraschung, Freude und Argwohn stand in ihrem Gesicht. Saphenus ging auf sie zu, das Lichtschwert an seinem Gürtel war deutlich zu sehen. Als er vor der Menschenfrau stand, wusste er gar nicht was er sagen sollte.


„Dein Auge…“, flüsterte Talitha, dann wanderte ihr Blick auf die Waffe an seiner Hüfte.

„Ich habe keine Zeit es zu erklären, mein Meister…“, ihm stockte der Atem. Er durfte nicht zu lange hier bleiben.

„Ich muss fort, ich habe dich im Stich gelassen. Ich werde erst in einem Jahr zurückkehren, doch dann finde ich dich. Ich schulde dir eine Erklärung und auch wenn es zu viel verlangt sein sollte, du musst warten.“

Auch wenn er sich nicht sicher war ob diese Worte überhaupt etwas brachten, er sah Talitha ein letztes Mal einäugig an, dann drehte er sich um und verließ den Tempel so schnell er konnte. Er war sich nicht sicher was Ares mitbekommen hatte, seine Gedanken kreisten eh um etwas anderes. Talitha war es gelungen sich dem Einfluss des Scriptors zu entziehen. War er womöglich tot, hatte sie es geschafft die Notiz zu übermitteln? Sein Gedankenfluss kam plötzlich zu einem Ende als ihm die Luft Bastions ins Gesicht schlug. Er schlug die Robe um seinen Körper, auf einmal war ihm ganz kalt. Schon raste ein schwarz-roter Speeder auf sie zu, elegant brachte der Albtraum das Gefährt zum Stehen und setzte auf. Sie luden die Vorräte des Droiden auf den vorderen Beifahrersitz, dann nahmen die beiden Schüler hinten Platz. Es war offensichtlich, dass Hybris noch keinen von ihnen neben sich duldete, Saphenus wurde bewusst, dass er nur eine Schachfigur in einem Spiel war, das er noch nicht verstand. Es war kein Scherz gewesen, dass er nur das Werkzeug seines Meisters und damit auch entbehrlich war.

Die Landschaft schoss nur so an ihnen vorbei und Saphenus schloss die Augen. Er meditierte, auch um das leichte Gefühl der Übelkeit zu unterdrücken, das in ihm hochkam. Er war nie ein Fan dieser Speeder gewesen, er hasste es wie der Wind in sein Gesicht schlug und in seinen Ohren pfiff. Er sehnte sich nach seinen Büchern zurück, plötzlich mehr denn je. Das Monster lachte darüber.
Er spürte wie das Gefährt langsamer wurde, plötzlich warfen grelle Blitze ihr Echo in der Macht. Erschrocken riss der Zabrak seine Augen auf. Ein Lasergeschütz des Speeders zerriss die Wand des Berges hoch über dem Boden Bastions und ließ unzählige kleine und große Felsbrocken auf eine ursprünglich ebene Kante regnen. Mit einem ohrenbetäubenden Knall schlugen sie auf und zerfurchten diesen Anblick der Perfektion, den die Natur wohl über Jahrhunderte erschaffen hatte. Levitation, um nichts anderes ging es dem Albtraum. Er vernichtete diesen ruhigen Ort um ihnen einen neuen Trainingsplatz zu bieten. Dort unten würden sie das nächste Jahr verbringen, weitab der Zivilisation und aller Behaglichkeit, die der Tempel wohl zu bieten hatte. Saphenus hoffte inständig, dass die Ausrüstung, die er von dem mysteriösen Zabrak erhalte, den Deal wert war. Ihm schauderte bei dem Gedanken daran, was der noch von ihm erwarten würde. Das Gefühl des Lichtschwertes an seiner Seite vermittelte ihm Sicherheit.

Hybris‘ Worte schnitten durch die kalte Luft. Jeden zweiten Monat 10% mehr Schwerkraft, Saphenus wusste ihm stand eine harte Zeit bevor. Seine Muskeln schmerzten schon jetzt bei dem Gedanken an das harte Training, das ihnen bevorstand, die Unnachgiebigkeit des Albtraums tat seinen Rest dazu. Plötzlich riss der Speeder herum. Erst glaubte Saphenus, ein nachträglicher Felsbrocken hätte sie erwischt, doch dann wurde ihm klar, dass Hybris ihn absichtlich auf den Rücken stellte. Instinktiv versank er in der Macht, das Monster spürte die gleiche Gefahr und gab einen Teil des Ozeans frei. Daraus konnte der Zabrak schöpfen, er richtete die Energie auf sich und verhinderte, dass er fiel. Trotzdem krallten sich seine Finger in den Sith, die Knöchel traten weiß hervor und die Sehnen spannten sich unter seiner Haut. Ares war dies augenscheinlich nicht gelungen, Hybris löste die Hände des Menschen und er fiel. Der Speeder glitt noch einige Meter durch die Luft, dann sah Saphenus in die roten Augen seines Meisters und spürte, dass er nun auch aussteigen musste. Auch wenn sich jede Faser seines Körpers dagegen wehrte und es wider gegen die Vernunft war nun loszulassen, öffnete er seine Finger und fiel. Die Schwerkraft riss ihn unweigerlich zu Boden, doch er spürte genau so sehr die Macht um sich herum. Er besann sich auf die Trainingsstunden, die er eben noch erhalten hatte, er versuchte wieder ein Gefühl für seinen Körper zu finden. So schwierig das auch unter dem Gefühl des Fallens und des Drucks, der auf ihm lag, war. Schließlich gelang es ihm doch den Fall zu bringen und sanft aber ziemlich ungeschickt auf dem felsigen Boden zu landen. Die vielen Steine ließen ihn dennoch stolpern, gerade so fing er sich wieder. Zitternd sah er den Speeder eine Schleife fliegen und dann auf dem Plateau landen. Saphenus‘ Hände krallten sich in seine Hüfte, das war genug Aufregung für diesen Tag gewesen. Als die Vorräte auf dem Boden lagen, glitt der Albtraum zurück in das Gefährt und ließ seine beiden Schüler zurück. Seine Worten hallten lange in Saphenus‘ Ohren nach.


„Am Ende des Jahres werdet ihr einander gegenüber stehen…“.

Sie mussten also doch gegeneinander kämpfen! Unsicher wagte der Zabrak einen Blick in Richtung Ares und schaute dann schnell auf den Boden. War das ein Test, sollte das nur ihren Überlebenswillen anfachen? Er war sich nicht sicher, verlassen konnte er sich ohnehin nicht darauf. Wortlos kletterte er über den Schutt, der das Plateau bedeckte und griff sich seinen Teil der Vorräte. Der Kampf würde erst in einem Jahr stattfinden, es gab keinen Grund ihn nun schon wegen des Proviants zu provozieren. Zumal sie auf den ersten Blick genug hatten. Mit einem Zelt entfernte sich Saphenus und suchte sich einen Platz recht nah an der Felswand aus. Er wollte nicht am Abgrund liegen, die Angst zu fallen hielt ihn im Griff. Mit einer Handbewegung fegte er die kleinen Steinchen hinweg, mehr Konzentration erforderten die großen Brocken. Bewusst verfrachtete er sie in die Mitte des Plateaus. Hybris hatte ihnen geraten eine Mauer zu errichten obwohl sich Saphenus der Sinn nicht erschloss. Eine Mauer musste man doch mit der Macht leicht zum Einsturz bringen können? Er war schon halb erschöpft als das Zelt endlich stand. Es war klein und gerade zum Schlafen genug. Hier hatte der andere Zabrak, J’Annon, nicht viel Mühe investiert. Am Ende des Tages, als er mit Ares alles andere geklärt hatte, ließ er sich zum Schlafen nieder. Gefühlt zum ersten Mal seit einer Ewigkeit. Trotz der widrigen Umstände verfiel er schnell in einen Schlaf mit allerhand merkwürdiger Träume…

Ein Jahr später…

Trotz aller Erwartungen flog die Zeit nur so davon. Jeder Tag war vom gleichen Rhythmus geprägt, aufstehen, Training, essen Training. Bis auf die Tage, an denen sie von Hybris geprüft wurden, verliefen alle nach diesem Schema. Diese Prüfungen, sie forderten sie bis an ihre Grenzen. Ihre medizinischen Vorräte gingen rasch zur Neige, gerade Saphenus verbrauchte viel Verbandsmaterial um seine Wunden zu versorgen. Die künstlich angehobene Schwerkraft tat ihr übriges.
Nun stand der Zabrak in der Nähe des Abgrunds und schaute seinem Meister in die Augen. Nicht nur Hybris hatte sich verändert. Der Totenschädel war verschwunden, nun stand ihnen ein Krieger gegenüber, der das Aussehen des Albtraums zugunsten eines Kämpferischen abgelegt hatte. Dennoch strahlte er nicht weniger Furcht aus, Saphenus nahm sie nur anders wahr. Die Zeit hier…war prägend gewesen. Er wurde beherrscht von dem Gedanken an den bevorstehenden Kampf zwischen ihm und Ares, seine Hand ruhte bereits auf seinem Lichtschwert auch wenn er nicht sicher war was das Trainingsgerät gegen die scharfe Waffe seines Mitschülers anrichten konnte. Die ständige Furcht davor geprüft zu werden, das immer schnellere Näherrücken des Endes hatte ihn dazu veranlasst bis zum Äußersten zu trainieren. Nicht seinen Körper, sondern seinen Geist. In stundenlanger Meditation stählte er seine Sinne und übte sich daran einen Schild um sich herum zu bauen. Mittlerweile umgab ihn eine schwache Barriere der Macht auch wenn er sich nicht bewusst auf sie konzentrierte. Wie stark sie war, das konnte er nicht sagen, doch besser als nichts. Die ständige Paranoia und Angst führte dazu, dass das Monster immer stärker wurde. Es nährte sich an der Furcht seines Wirts bis zu einem Moment, an dem es plötzlich verändert war. Am Anfang konnte Saphenus es deutlich spüren wie es sich durch die Bereiche seines Kopfes wühlte und sich in dem Ozean der Macht suhlte. Nun war da nur noch die Dunkelheit, in der das Monster aufgegangen war, ein stetiger Schatten am Rande zu seinem Unterbewusstsein, aus dem ständig Tropfen des Hasses, der Wut und der Ungeduld kamen. Die Einsamkeit hier oben erzeugte einen Hass auf Je’ana, der nicht zu beschreiben war. Sie hatte ihm das hier angetan, sie war verantwortlich. Wäre sie nicht schon tot, sein ganzes Bestreben wäre darauf gerichtet sie zu ermorden. Hatten ihn am Anfang noch Albträume heimgesucht in denen er die Gesichter seiner Frau und des toten Jüngers in den Katakomben vor sich sah und ihn schreiend aufschrecken ließen, so gaben ihm diese Träume mittlerweile Kraft, sie stärkten die Dunkelheit in ihm. Saphenus spürte nicht mehr die Gefühle des Monsters, es hatte sich mit seinem Bewusstsein verschmolzen und drängte den guten Teil in ihm immer stärker zurück. Noch herrschte ein Kampf zwischen ihnen, doch das Monster war eindeutig in der Übermacht. Saphenus fühlte sich, als würde er gegen etwas Fremdes in sich ankämpfen, etwas, das er nicht besiegen konnte. Das Verschmelzen des Monsters mit seinem eigenen Bewusstsein führte nun dazu, dass er immer unkontrollierter von der Wut in sich beherrscht wurde ob er wollte oder nicht. Die Angst vor den Jedi, das Gefühl von seiner Frau hintergangen worden zu sein und der Hass auf seine körperliche Schwäche verstärkte das nur. Dennoch gab es Momente, in denen er seine Taten bereute und am liebsten alles ungeschehen machen würde, Momente, in denen seine Unsicherheit und seine Angst deutlich zu Tage traten.

Auch äußerlich hatte er sich verändert. Wenn man nun glaubte, dass die gesteigerte Schwerkraft seinen Körper trainiert und gestählt hätte, dann lag man damit falsch. Sofern es überhaupt möglich war, er war noch dünner geworden, wie abgezehrt sah er aus. Die Prüfungen, das ständige Training hatte seinen Tribut gefordert, den er mit seinem Körper bezahlt hatte. Seine Wangen waren eingefallen und dunkle Ringe standen unter seinen Augen. Die Augenhöhle, die pechschwarz ausgekleidet war, war wie ein äußerlicher Spiegel für die Dunkelheit, die nun in ihm um die Vorherrschaft kämpfte.

Doch das Training war nicht umsonst gewesen, Saphenus spürte die Macht nun deutlich um ihn herum. Er hatte sich ihr ganz gewidmet und jede freie Minute meditiert oder seine Fähigkeiten trainiert. Der Albtraum hatte ihnen sogar noch zwei Fähigkeiten beigebracht, mit denen er die Gedanken anderer beeinflussen und ihre Kehlen würgen konnte. Auch wenn seine Beherrschung dieser Fähigkeiten nur rudimentär war, die Grundlage waren vorhanden und mussten nur noch trainiert werden.

Urplötzlich wurde er von der Enttäuschung beherrscht um den Kampf gegen Ares betrogen worden zu sein. Hybris eröffnete ihnen, dass die Ankündigung vor einem Jahr tatsächlich nur ihrem Ehrgeiz gedient und er niemals vorgehabt hatte sie gegeneinander antreten zu lassen. Saphenus ballte eine Faust um sein Lichtschwert und hielt den Ärger zurück. Ares begab sich wie geheißen schon in den Speeder, Saphenus behielt seinen Blick starr auf seinen Meister gerichtet. Dieser hielt ihm einen Gegenstand hin, ein neues Lichtschwert ohne die lästigen Beschränkungen des Trainingslichtschwerts. Gierig schloss der Zabrak seine Hand um die Waffe, doch der Albtraum gab es noch nicht frei. Ihm stand eine weitere Prüfung bevor, darüber ob er die Waffe verdiente oder nicht. Dieses Mal spürte Saphenus, dass das keine leere Drohung war, er musste bereit sein. Dann hielt er das Lichtschwert alleine in den Händen. Ehrfürchtig drehte er es und betrachtete es von allen Seiten. Er erinnerte sich an das Gefühl als er so eine Waffe zum ersten Mal in der Hand hielt. Die Lektionen im Trainingsraum des Tempels erschienen ihm wie eine Ewigkeit her. Dennoch spürte er die Macht, die von dem Gegenstand ausging. Nicht weil er in der Lage war diese Waffe auch wirkungsvoll einzusetzen, nein. Sie strahlte Autorität aus und machte klar wo sein Rang war. Er war nicht mehr der Bodensatz des Tempels auch wenn es bestimmt Sith gab, die das so sahen. Er war des Albtraums Schüler! Summend erwachte die Waffe zum Leben, gierig streckten sich die roten Lichtstrahlen dem Himmel entgegen. Das Geräusch war Musik in seinen Ohren, es beflügelte ihn. Er genoss die Hitze, die von dem sengenden Strahl ausging, dann deaktivierte er es und hing es ebenfalls an seinen Gürtel. Das Trainingslichtschwert schien in der Anwesenheit der richtigen Waffe zu schrumpfen und war plötzlich nur noch ein Stück Metall an seinem Gürtel. Zuerst spielte er mit dem Gedanken es wegzuwerfen, doch er besann sich eines Besseren und behielt es noch für sich. Schweigend stieg er in den Speeder und das ungleiche Trio raste davon, auf in eine dunkle Zukunft…



[Bastion | Gebirge mit langweiligem Namen | Plateau | in Hybris Speeder] - Saphenus, Darth Hybris und Ares
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] Ares Segomo, Darth Hybris und Saphenus

Hybris sparte sich jeglichen Kommentar oder Bewertung zur Leistung der beiden. Dennoch schien er zufrieden, denn er fuhr augenblicklich fort mit weiteren Erläuterungen zur Anwendung des Machtsprungs. Als er fertig war und anscheinend davon ausging, dass die beide keine Fragen mehr hatten, begab er sich raus aus dem Trainingsraum. Vorher teilte er ihnen mit, dass sie ihn in zwei Stunden vor dem Eingang des Sith-Ordens treffen sollten, mit all dem Zeug, dass sie beide besorgt hatten. Als er verschwunden war, wurde es merkwürdig still. Ares wurde bewusst, das er zum ersten mal alleine mit dem Zabrak in einem Raum stand. Sofort schärfte er seine soweit vorhandenen Machtsinne. Sollte Saphenus ihn angreifen wollen, durfte er nicht wieder überrascht werden, wie es ihm mit Rake geschehen war. Doch der Zabrak versuchte offensichtlich nichts dergleichen. Sollte er es dennoch eines Tages versuchen, würde Ares ihn seine Klinge spüren lassen.

„Mein Name ist übrigens Saphenus.“,

sagte er schlicht. Das Ares sein Name bereits bekannt war, konnte der Gehörnte nicht wissen. Er hatte es ja von Hybris aufgeschnappt, als sie alleine gewesen waren.


„Ich weiß bereits, wie man dich nennt. Mein Name ist Ares.“
,

gab er zurück. Was der Zabrak aus dieser Aussage machte war seine Sache. Es kam keine Antwort zurück und beide besannen sich auf das, was sie eigentlich tun sollten: Den Machtsprung üben. Selbstverständlich war das einfacher gesagt als getan und alleine wäre Ares wohl nie hinter den Trick gekommen, doch Hybris hatte ihnen ja bereits zwei Vorgehensweisen genannt. Der Zabrak war in seine Übungen vertieft und der junge Bastioner tat es ihm gleich. Er ging in die Hocke und war bemüht, die Macht kontrolliert und vorsichtig auf sich wirken zu lassen. Anders als bei der Übung zur Machtgeschwindigkeit musste er die Macht jedoch nur auf seine Beine wirken, was ihm deutlich leichter fiel. Er bewegte sich auf und ab und deutete Sprünge an, um sich die Bewegungsabläufe der Muskeln einzuprägen. Als er glaubte, dass er soweit war, sprang er. Gleichzeitig versuchte er mit der Macht den Sprung zu verstärken. Dabei riss es ihn von den beiden und er landete schmerzhaft auf seinem Hintern. Wut stieg in ihm auf, Wut über seine eigene Unfähigkeit. Hoffentlich hatte sein Mitschüler nicht hingesehen, diese Peinlichkeit durfte den Raum nicht verlassen. Er war zu stolz und zu sicher im Vertrauen in seine Fähigkeiten, als das dieses Missgeschick einfach an ihm vorbei gegangen wäre. Die Wut auf sich selbst spornte ihn an, es noch einmal zu versuchen. Diesmal probierte er es mit Gewalt, doch das Ergebnis war dasselbe. Er wurde noch wütender. Es konnte doch nicht sein, das er sich hier ständig selbst auf den Boden beförderte. In den letzten Stunden war er von einem schnellen Fortschritt zum nächsten geeilt, doch jetzt schien es zu stocken. Noch einmal besann er sich. Er versuchte die Macht konzentriert an die richtigen Stellen zu setzen. Dabei ließ er sich von seinem Gefühl leiten. Er spürte wie die Macht sich aus seinem Zorn nährte, wie sie besser zu kontrollieren war… Dann atmete er tief ein, schloss die Augen und versuche noch einmal den Sprung. Diesmal klappte es deutlich besser. Er sprang hoch, wie hoch konnte er nicht sagen, doch es war noch lang nicht die Höhe, die Hybris erreicht hatte.

Die zwei Stunden nutzten sie um weiter an ihren Techniken zu feilen und Ares konnte nicht umhin zu erkennen, das auch Saphenus gute Fortschritte machte. Im Moment schienen sie sich jedenfalls auf einem Level zu befinden. Doch Ares wollte das ändern. Schleunigst. Als die Zeit fast vorüber war, setzte sich Ares schweißnass auf eine der Bänke, die im Trainingsraum verteilt herumstanden. Die Übungen waren nach einiger Zeit doch anstrengender als sie für einen Außenstehenden aussahen. Auch Saphenus schien soweit fertig. Der Zabrak erfrischte sich an einem Wasserspender und als er fertig war, stand Ares von der Bank auf und nutzte den Wasserspender ebenfalls.


„Lass uns gehen.“
,

sagte Saphenus plötzlich. Ares, der nur stumm nickte, weil er viel zu fertig war etwas zu Antworten, nahm seine Robe und machte sich mit dem Zabrak und dem Droiden, der einige ihrer Sachen schleppte, auf den Weg zum Ausgang. Ares durchfuhr nun die Erkenntnis, das er den Tempel, den er erst vor kurze betreten hatte, für ein ganzes Jahr nicht mehr sehen würde. So kurz wie seine Zeit hier auch gewesen war, die dunkle Aura des Gebäudes erfüllte etwas in Ares, von dem er nicht wusste, was es war. Er wusste zumindest, was es bedeutete: er hatte seinen Platz im Universum gefunden. Dieser Ort, voll von dem Bösem und zahlreicher, dunkler Geheimnisse, würde ihn dorthin führen, wo er sich am Ende seines Lebens sah: als Herrscher über alles Leben, als Imperator. Gewiss, dies war ein ambitioniertes Ziel, doch jeder andere Imperator war ebenfalls hier unten gestartet, war ebenfalls das letzte Glied in der Nahrungskette gewesen. Doch Ares war über diesen Status schnell hinausgekommen. Er befand sich bereits in der Ausbildung zum Sith.

Ares wurde in seinen Weltherrschaftsfantasien unterbrochen, als er und Saphenus auf eine Gruppe Gestalten aus verschiedenen Spezies trafen. Saphenus schien zumindest eine der Gestalten zu kennen. Wahrscheinlich Abschaum aus seiner Zeit als Jünger. Nicht wirklich etwas, das Ares interessierte. Deshalb ging er schweigend ein Stück voraus. Als er die Gruppe noch einmal musterte, erkannte er, dass Saphenus sich gerade von einer der Gestalten verabschiedete. Scheinbar eine Frau. Das war nun doch Interessant. Vielleicht konnte das noch nützlich sein, falls er etwas gegen Saphenus in der Hand haben musste. Sorgsam prägte er sich ihr Gesicht ein, was aufgrund ihrer Entstellungen nicht wirklich schwer war. So gesehen, dachte Ares mit einem Blick auf die leere Augenhöhle des Zabrak, passten sie beide sogar gut zusammen.

Als sie den Ausgang des Tempels erreichten und davor auf ihren Meister warteten, schaute Ares noch ein letztes Mal zurück zu der Pforte der Heimat der Sith. Es war ein komisches Gefühl darüber nachzudenken, das er nicht dort mit seiner Ausbildung fortfuhr, sondern an einem anderen Ort. War das so vorgesehen? Selbst wenn, einen Mann, besser gesagt ein Monster wie Darth Hybris würden solche Vorschriften auch sicher nicht interessieren. Kurze Zeit später erlöste sie ihr Meister auch vom warten und hielt in einem schwarz-rot lackierten Speeder vor ihnen. Sie luden ihr Gepäck ein und nahmen beide hinten Platz. Dann düste der Totenschädel schon los.

Sie erreichten ein Gebirge und Hybris schien nach einem geeigneten Lagerplatz zu suchen. Als sie ein relativ ebenes Plateau fanden, wollte Ares sich schon zum Aussteigen bereit machen und wunderte sich, weshalb Hybris nicht an Höhe verlor. Dann zuckten Lasergeschosse aus Kanonenmündern im Vorderteil des Speeders und ließ Felsenstücken auf das Plateau herabregnen. Es entstand ein Chaos, dass sich Ares noch nicht ganz erschloss. Doch sein Meister tat nie etwas ohne Hintergedanken.


„Das wird fürs nächste Jahr euer Zuhause sein. Ich habe die Ebene dort unten ein bisschen ummodelliert, damit ihr schon mal am Anfang beweisen könnt, wie gut ihr levitieren könnt. Ihr trainiert getrennt voneinander, also stapelt das Gestein mittig in einer Linie auf. Je mehr ihr wegschafft, desto mehr Platz, doch es ist euch überlassen ob ihr es tut oder nicht. Ihr werdet während der gesamten Zeit keine Anweisungen von mir erhalten. Solange ihr ehrgeizig bleibt und euch nicht schont, habe ich auch nichts zu sagen und lass euch machen. Ihr werdet die Grundlagen verinnerlichen und vielleicht die eine oder andere fortgeschrittene Technik erlernen. Für letztere stehe ich euch dann, sofern ich anwesend bin, zur Verfügung. Alles andere ist euch überlassen, auch wie ihr alles abseits eures Trainings gestaltet. Ihr werdet nicht zusammen trainieren, da ihr auch in Zukunft unabhängig voneinander agieren werdet. Außerdem lernt ihr unterschiedlich schnell und auf andere Weise, sodass einer von euch beiden immer ausgebremst werden würde, solltet ihr miteinander üben. So, noch was. Der Sauerstoffgehalt ist hier oben nicht allzu hoch, daher werde ich euch eine Woche Zeit geben euch an die Umweltbedingungen zu gewöhnen. Danach werde ich mit Gravitationsprojektoren jeden zweiten Monate die Schwerkraft um 10 % erhöhen, in dem Monat dazwischen euren Windschutz stutzen. Außerdem werde ich euch in unregelmäßigen Abständen prüfen. Was genau, erfahrt ihr dann.“


Nach dem letzten Satz blickte Hybris Ares mit seinen grässlichen Augen an und Ares wurde es ganz mulmig. Sicher, eines Tages würde der Sith versuchen, an das Lichtschwert zu kommen. Doch Ares durfte das nicht zulassen. Auf gar keinen Fall. Was denn Rest des Gesagten anging, schuf Hybris sofort klare Verhältnisse. Das meiste überraschte nicht, es hörte sich nach einer verdammt harten Zeit an. Sicher nach Geschmack des Sith. Ares war überzeugt, dass ihr Meister ein grausamder Sadist war. Was ihn letztendlich doch überraschte war die Offenbarung, das Saphenus und er hier teilweise alleine waren und Hybris sich anderen Dingen widmete. Sie waren auf sich alleine gestellt und mussten sich miteinander arrangieren. Sicher war der Konkurrenzkampf auch von Hybris beabsichtigt und sollte als weitere Motivation dienen.

„Am Ende des Jahres werdet ihr einander gegenüber stehen, was ein weiterer Grund für euch sein dürfte euch nicht aufeinander zu verlassen... vielleicht sollte die Mauer in der Mitte entsprechend hoch sein... aber wie gesagt, eure Sache.“

Plötzlich drehte sich der Speeder auf den Kopf und Ares drohte hinauszustürzen. Mit der Macht hatte er sich ein wenig halten können und auch mit den Händen tat er alles, um nicht abzustürzen, doch Hybris machte ihm klar, das er aussteigen sollte und versuchte Ares Hände vom Sitz zu lösen, in den er sich vor Schreck gekrallt hatte. Freiwillig gab Ares auf und ließ sich zu Boden fallen. Zuerst raste er auf den Boden zu und schien an den Felsen zu zerschellen, doch dann federte er den Sturz mithilfe seiner neuen Fähigkeiten ab und landete stolpernd auf dem steinigen Plateau. Kurz darauf folgte ihm Saphenus. Nachdem Hybris den Speeder gelandet hatte und sie alles ausgeladen hatten, machte er sich wieder auf den Weg Richtung Center. Ares ging noch einmal durch den Kopf was Hybris zum Abschluss gesagt hatte. Am Ende würde es zum Kampf zwischen den Schülern kommen. Ares würde üben wie ein verrückter. Er hatte nicht vor sich seinen Platz am Ende noch von Saphenus streitig machen zu lassen.

Der Tag verging schnell mit den Übungen und nachdem Ares und Saphenus das weitere Vorgehen besprochen hatten, hatten sich beide in ihre Zelte zurückgezogen. Im liegen dachte er über die nächsten 12 Monate nach. Es würde ein hartes Jahr werden. Ein Jahr voller Schmerz. Doch ein Jahr, dass ihn formen würde. Formen zu etwas mächtigerem.


- Ein Jahr später –

Das Jahr war schneller vorbeigegangen, als Ares es erwartet hatte. Die Tage waren vollgepackt gewesen und sie beide mussten ein enormes Tempo und Pensum an den Tag legen, um Hybris Prüfungen bestehen zu können. Es war eine harte Zeit gewesen, doch jetzt, wo sie vorbei war, auch eine sehr lehrreiche. Wenn er darüber nachdachte, was er mittlerweile alles für Fähigkeiten beherrschte, keimte in ihm der Wunsch auf, sein Vater würde noch leben. Zu gerne hätte er dem alten Narr seine neuen Kräfte demonstriert. Und ihn am Ende wahrscheinlich umgebracht. Das harte Training hatte jedoch auch körperliche Veränderungen herbeigeführt. Er war zwar etwas trainierter, jedoch auch ausgemergelt. Ihm und Saphenus sah man die überaus anstrengende Zeit abseits der Zivilisation schon aus 10 Kilometern Entfernung an. Ares Haut war auch blasser als sie es vor einem Jahr gewesen war und noch war er sich nicht sicher ob es die Folge der harten Bedingungen hier oben oder die Folge für das kontinuierliche Nutzen der Macht, vor allem auch der dunklen Seite war. Hybris hatte von körperlichem Verfall gesprochen und Ares hatte das Gefühl bereits kleine Andeutungen darauf bei sich gefunden zu haben. Vielleicht sprach dort aber auch nur seine Paranoia aus ihm. Sein Haar war länger als vor einem Jahr noch und anstatt es gepflegt nach Hinten gekämmt zu haben, fiel es ihm nun auch ins Gesicht. Seine Kleidung war ebenfalls schlichter geworden, die Roben hatte es mit der Zeit hier draußen zerfetzt, doch er hatte vor so schnell wie möglich seinen Schneider aufzusuchen, wenn es die Möglichkeit dazu gab. Er war schließlich immer noch ein Segomo

Hybris hatte sich ebenfalls verändert. Er trug nun eine beeindruckende schwarze Rüstung und hatte nun auch wieder menschliche Züge. Es war nun deutlich angenehmer dem Meister ins Gesicht zu blicken. Die drei standen nun da und Hybris erklärte ihnen gerade, dass das angekündigte Duell ausfiel. Ares, der sich auf diesen Moment sowohl körperlich als auch geistig vorbereitet hatte, erfüllte eine tiefe Enttäuschung aber auch irgendwo Erleichterung. Allzu gerne hätte er sich mit Saphenus gemessen, doch dennoch war er froh, nicht hier und jetzt gegen ihn antreten zu müssen.
Anschließend durfte Ares seine Sachen zusammensuchen und sich in den Speeder setzen, während sich Hybris und Saphenus noch unterhielten. Gebannt blickte er die Berghänge hinauf in Richtung Himmel. Was hatte Hybris nun mit ihnen vor? Er würde es wohl oder übel recht schnell erfahren.

Die beiden andere stiegen ebenfalls in den Speeder und Ares sah am Gürtel des Zabrak nun zwei Schwerter. Scheinbar hatte er ebenfalls ein richtiges Lichtschwert bekommen. Er musterte den Gehörnten noch einmal eindringlich, dann düste das Gefährt los und drückte ihn in seinen Sitz. Schon bald würde er zeigen müssen, was er wirklich gelernt hatte.


[Bastion | Gebirge mit langweiligem Namen | In Hybris Speeder] Ares Segomo, Darth Hybris und Saphenus
 
[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh


Selura: Gut...wir kommen wieder wenn es erledigt ist, haltet schonmal die Informationen bereit...

Seluras Blick kreuzte den von Vigosh und dieser konnte nicht leugnen das sie ihm mehr und mehr gefiel. Sie waren beide Krieger und offensichtlich teilten sie die gleiche Mentalität, sie war voller Tatendrang und sie wollte, genauso wie er, nicht mehr als Jünger durch diese Gänge streifen. Diese Situation entwickelte sich bei weitem nicht wie geplant, aber das bedeutete nicht das sie Vigosh nicht gefiel. Mit Selura konnte er eine Verbündete vorweisen, die seine Möglichkeiten zu agieren, um ein vielfaches erweiterte und noch dazu, genoss er ihre Blicke und ihre Annäherungen, auch wenn er sich nicht sicher sein konnte, wie ernst sie es meinte.

Sein Blick schweifte nochmal zu ihrem Informanten rüber, beide starrten sich erneut an und Vigosh hätte am liebsten angegriffen um ihm doch die Informationen rauszuprügeln, ehe er doch von Selura unterbrochen wurde.

Selura: Komm Großer, je eher wir fertig sind um so eher haben wirs hinter uns. Mir fängt an es hier unten zu gefallen.....

Vigosh lies seinen Blick auf Selrua fallen und sah wie sie sich in Bewegung setzte. Erst jetzt fiel ihm auf das Talitha schon verschwunden war. Genervt folgte Vigosh Selura und musste erneut feststellen, wie belastend Talitha mittlerweile wurde. Zögerlich rückte sie Informationen raus, als er sie vorhin in der Kantine kennengelernt hatte und kein einziges Wort brachte sie hier in den Katakomben raus. Sie hatte zwar den Stein ins rollen gebracht, aber mit der Haltung würde sie, über kurz oder lang, ihre Aufgabe gefährden und eventuell auch ein Informationleck abgeben. Wer auch immer ihr die Verwundungen angetan hatte, Vigosh würde dafür sorgen, dass sie nicht so glimpflich davonkommen würde, wenn sie sich seinen Zielen in den Weg stellen würde.

Selura: Sie ist ein Hinderniss...ich befürchte sie wird uns bei der Aufgabe im Weg sein...außerdem brauchen wir einen plan die ganze sache zu vertuschen...ich würde sagen es war ein Unfall? Er stand zu nah am geländer und fiel einige Stockwerke nach unten...wärend er fällt können wir beruhigt abziehen und niemand wird uns bemerken...falls nötig muss die Twi´lek auch dran glauben...wir dürfen uns keine Zeugen erlauben.

Beide kamen dem Ausgang immer näher aber von Talitha war noch keine Spur zu sehen.

Selura: Und sollte Talitha ärger machen oder uns mit Moral nerven...werde ich sie hinterher werfen und es so aussehen lassen als hätte sie ihn runtergestoßen doch er hätte sie mitgezogen. Und es würde fasst schon nach einem Eifersuchtsmord aussehen.

Mit einem amüsiertem Lachen gab Selura Vigosh einen leichten Stoß auf den Arm und er nahm diesen mit einem Schmunzeln hin. Er war von ihrere Kreativität und Zielstrebigkeit sehr angetan und in der Euphorie lies sie Vigosh auch gar nicht zu Wort kommen.

Selura: Aber uns wird schon was einfallen Großer.

Sie kamen aus den Katakomben raus und fanden eine geknickte, unsichere gestalt vor sich wieder. Talitha war immer noch genauso nervös wie in den Katakomben und nur sehr unsicher erwiderte sie die Blicke von Vigosh und Selrua.

Selura: Das nächstemal wäre eine Vorwarnung gut wenn du schon abhaust, sowas wie "Ich geh mal vor" oder so ähnlich hätte es auch getan. Komm uns nicht in die quäre hier geht es immerhin auch um dein Leben verstanden?

Vigosh erkannte, dass Selura schon genauso genervt von Ihrer Begleiterin war, wie er selbst. Er empfand die Idee, Talitha gleich mit in den Tod stürzen zu lassen, als immer realistischer und unabdingbarer. Die Zeit spielte gegen sie und wenn sie Almon zur Strecke bringen wollten, ohne dabei erwischt zu werden, konnten sie sich keine Fehler oder unnötigen Balast erlauben.

Selura: Also laut den Aufzeichnungen die wir hier haben ist das Quartier der Twi´lek ein stockwerk über meinem...Wir sollten dort hingehen entweder er ist bereits dorten oder er wird dort hinkommen bereit dazu Großer? Immerhin passieren immer wieder unfälle..

Vigosh Blickte Selura in ihre Augen und erkannte diese imense Kampfeslust und er bemerkte wie sehr es auch in ihm brodelte. Viel zu lange hatte er sich schon keinen Kampf mehr stellen könnten und es juckte ihn förmlich in den Fingern. Doch Plötzlich ertönten wieder diese Kopfschmerzen...

Macht erfolgt nicht nur durch rohe Gewalt......es gibt Zeiten....da führt List und Manipulation zum Erfolg......Ein Muskel ist nichts ohne einen Verstand....

Vigosh versuchte mit einem Kopfschütteln die Stimme wieder verstummen zu lassen. Es verstrichen ein paar Momente, ehe er sich wieder gefangen hatte. Doch so unangenehm sie wieder war, er musste erneut dieser Stimme Recht geben. Mit der derzeitigen Sachlage waren sie mit dem Überraschungseffekt klar im Vorteil, auch wenn Talitha die Sache bei weitem erschwerte. Doch wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Randbedingungen nach ihrem Vorteil zu gestalten.

Vigosh: So sehr ich am liebsten gleich loslegen würde, um diesen Durst in mir zu stillen, sollten wir die Sache nochmal Objektiv betrachten. Wir haben keine Infos über Almon. Wir wissen, bis auf die Twilek die es ihm angetan hat, nichts über andere Leute mit denen er in Kontakt stehen könnte. Freunde die ihn vermissen könnten oder Feinde die ihm am liebsten das Fell über die Ohren ziehen wollen. Ich traue dem Informanten da unten nicht, auch wenn es ihm nix bringen würde, uns dabei anzulügen. Doch hier geht es immerhin um eine Sache, die uns das Leben kosten könnte, wenn wir nur das leiseste Indiz hinterlassen, dass auf uns zurückzuführen ist.

Vigosh wirkte sehr ernst bei diesen Worten und sein Verstand grübelte unentweg nach einer Ideallösung für ihr Problem.

Vigosh: Wir sollten eine Informationsbasis über ihn schaffen, ehe wir entscheiden, wie wir am besten zuschlagen. Vielleicht birgt auch Almon Informationen die uns gegen dem da unten weiterhelfen, immerhin ist es sicherlich nicht nachteilig, Informationen zu besitzen, die einen Informanten belasten können, oder etwa nicht? Also...

Vigosh wurde unterbrochen als drei Gestalten, zwei Humanoide und ein Droide um die Ecke bogen und der Zabrak auf einmal wie erschrocken auf Talitha blickte, die ebenfalls völlig überrascht den zabrak anstartte.

Talitha: „Dein Auge…“

Saphenus: „Ich habe keine Zeit es zu erklären, mein Meister…Ich muss fort, ich habe dich im Stich gelassen. Ich werde erst in einem Jahr zurückkehren, doch dann finde ich dich. Ich schulde dir eine Erklärung und auch wenn es zu viel verlangt sein sollte, du musst warten.“

Der Zabrak blickte ein letztes mal Talitha an und dann verschwanden auch die Gestalten ebenso plötzlich wie sie aufgetaucht waren.

Vigosh und Selura blickten sich verwirrt an und nun hatte Vigosh genug. Wieviele überraschungen würden noch geschehen, wenn sie noch länger mit Talitha bleiben würden.

Vigosh: Jetzt reicht es mir. Talitha, wer zur Hölle war das? Mir sind das langsam zu viele urplötzliche Überraschungen, die hier geschehen und irgendwie haben alle mit dir zu tun. Du bekommst in der Kantine nur sperrlich deinen Mund auf und unten in den Katakomben sagst du gar nichts. Der Informant hat dich auch nicht weniger komisch angeschaut, als dieser Zabrak gerade. Es sieht also ein Blinder, dass sie dich offensichtlich kannten. Nun würd ich dir also raten, uns Informationen zu geben, die das hier alles erklären, denn so wie es jetzt ist, werd ich keinen einzigen Schritt mehr machen, solange du hier bist. Entweder du rückst raus mit der Sprache, oder ich muss dich als Hinderniss ansehen und ich dulde sicherlich keine Hindernisse.

Vigosh blickte toternst zu Talitha und war jederzeit bereit, sie wieder in die Katakomben zu ziehen um sie aus den Weg zu räumen.

[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh

Die Spannung und die Aggressionen des Trios traten immer deutlicher zu Tage, Talitha spürte das. Selura und Vigosh schienen sich geradezu gegen sie zu verbünden und in ihr die Ursache für alle Probleme zu sehen, die sie während dieser Mission hatten. Es war leicht die Schuld auf einen Sündenbock abzuwälzen anstatt insich zu gehen und zu überlegen was man selber zur Lösung des Problems beitragen konnte. Das Zittern war mittlerweile verschwunden, ihr Kopf klarte auf und die depressiven und wütenden Gedanken verschwanden, zurück in die entlegenden Teile ihres Bewusstseins aus denen sie gekommen waren. Sie hoffte nur, dass sie jetzt auch da blieben.

"Hier geht es vor allem um mein Leben.",

sagte sie in Richtung der Rattataki und versuchte dabei möglichst sachlich zu bleiben. Sie wusste, dass sie einer Konfrontation mit keinem der beiden gewachsen war. Noch verband sie ein gemeinsames Ziel, doch wer wusste schon wie sich die Dinge ändern würden wenn sie Halberd gefunden hatten.

"Du bist doch selber schuld, dass Edgar dich sucht, du hast dich dazu entschieden dich mit ihm anzulegen. Ich habe diese Wahl nicht selber getroffen!"

Sie starrte Selura aus funkelnden Augen an. Die Rattataki war das typische Beispiel eines Jüngers, impulsiv, hitzköpfig. Sie würde die Sache lieber früher als später mit Gewalt erledigen, Talitha war nicht entgangen mit welchen Hintergedanken Selura den Informanten angeschaut hatte. Sie wäre nur zu gerne dazu bereit gewesen dort unten ein Blutbad anzurichten um endlich den Aufenthaltsort Halberds zu erfahren. Ironischerweise kamen sie trotzdem nicht um eines herum. Sie selbst war sich zwar nicht sicher ob ein Exempel statuieren auch wirklich bedeutete, dass sie den Menschen, Almon, auch wirklich umbringen sollten, doch Selura und Vigosh schienen sich darüber keine Gedanken zu machen. Was konnte Talitha schon dazu beitragen sie von dem Mord abzuhalten? Angst ergriff sie bei der Vorstellung an die dunklen Verliese des Tempels in denen all jene bestraft wurden, die sich den geschriebenen und ungeschriebenenen Gesetzen der Sith widersetzten. Ein Mord an einem anderen Jünger gehörte zweifellos dazu, zusätzlich waren sie selber ohne Rang und Namen um sich gegebenenfalls verteidigen zu können. Sie durften einfach nicht scheitern!

Talitha zückte ihr eigenes HoloLog. Ein blinkender Hinweis zeigte ihr, dass der Informant die versprochenen Informationen über ihr Ziel geliefert hatte. Schnell überflog sie die Nachricht und hielt sie dann stumm ihren beiden "Verbündeten" hin.

"Ihr wollt bestimmt noch mehr über Almon erfahren, ich möchte doch nicht, dass ihr an dieser Aufgabe scheitert."

Talitha konnte sich das spitze Grinsen des Informanten noch bildlich vorstellen, ihn musste es sehr amüsiert haben diese Nachricht zu verfassen.

"Wie ich euch schon gesagt habe, er ist ein Mensch, ihr solltet keine Probleme mit ihm haben. Ihr als talentierte und geübte Krieger seid einem durchschnittlichen Menschen ganz bestimmt gewachsen. Dazu fehlt es ihm an außergewöhnlichen Machtkräften, er arbeitet lediglich als Kurier hier im Tempel. Ihr müsst euch keinerlei Sorgen machen. In Anbetracht dessen, welche Informationen ihr von mir erhalten werdet, ist die...Auseinandersetzung mit ihm eine Klinigkeit. Bei diesem Deal kommt ihr so viel besser weg als ich, das kann ich euch garantieren. Seht es als Freundschaftsdienst an um mich für weitere Transaktionen zu empfehlen. Anbei ist die Quartiernummer der Twi'lekfreundin, dort werdet ihr ihn finden. Sie selbst ist gegenwärtig gar nicht im Tempel, unser guter Almon hält sich aber trotzdem gerne dort auf um an ihren Sachen zu riechen. Ihr merkt selber wie armselig er ist, ihr tut ihm wahrscheinlich einen Gefallen wenn ihr euch um ihn...kümmert. Ich wünsche euch viel Erfolg, gebt mir Bescheid wenn es erledigt ist. Mit freundlichen Grüßen..."

Wortlos schaute Talitha von Selura zu Vigosh und zurück. Sie war nicht besonders bestrebt eine Entscheidung zu treffen wie sie nun fortfahren sollten, hier ging es schließlich um ein Leben...eines, das sie im Begriff waren auszulöschen. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, spürte sie plötzlich einen stechenden Blick, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten. Sie drehte sich um und ihr stockte der Atem. Saphenus! Der Zabrak starrte sie unmittelbar an, ihr Blick wanderte instinktiv zu der schwarzen Augenhöhle, die seine rechte Gesichtshälfte zierte, dann hinunter zu dem metallischen Gegenstand an seinem Gürtel. Ein...Lchtschwert? Ungläubig stockte ihr der Atem. Er hatte ein Lichtschwert, das bedeutete...er war nicht nur am Leben sondern auch noch der Schüler eines Sith geworden. Der Zabrak kam auf sie zu, sie beachtete den Menschen (Ares) und den Droiden, die sich im Hintergrund hielten, gar nicht. Doch viel Zeit blieb ihnen für ein Gespräch nicht. Es würde ein Jahr dauern bis sie sich wiedersehen würden. So schnell wie er gekommen war, verschwand Saphenus auch wieder und ihr kam es vor, als wäre das alles nur ein Traum geworden. Unauffällig zwickte sie sich in die Hand um sich zu versichern, dass das wirklich geschehen war. Talitha war zwiegespalten. Zum einen freute sie sich darüber, dass er noch lebte, zum anderen fragte sie sich, was jetzt aus ihm werden würde. Würde er sich verändern, würde er...böse werden? Sie verspürte das plötzliche Bedürfnis ihm hinterher zu rennen, ihn zu beschützen, damit er derjenige bleiben konnte, der er war. Doch sie war alleine und plötzlich wurde ihr bewusst, dass ihr der Zabrak im Kampf gegen Edgar nicht mehr helfen konnte. Ihre Hand ballte sich um die Notiz in ihrer Tasche und zerknitterte sie so nur noch mehr.

Dann schien sich die aufgestaute Wut des Anzati neben ihr zu entladen. Er musste schon Frust wegen ihr aufgebaut haben, denn nun fauchte er sie an. Talitha ging einige Schritte zurück und hob schützen die Arme vor ihren Körper.


"Es geht dich gar nichts an, wer das war, ich muss nicht mein ganzes Leben vor euch ausbreiten! Wir kämpfen zusammen gegen Edgar und darauf kommt es an. Ich bin kein Hindernis, ich bin hier die Einzige, die vernünftig nachdenkt und Alternativen sucht wo gar keine sind. Ich werde nicht zulassen, dass mich dieser Ort hier beherrscht!"

Nun war es an ihr ihrem Ärger Luft zu machen.

"Es bringt uns gar nichts wenn wir uns auch noch gegenseitig zerfleischen. Wir haben die Informationen, die wir über Almon brauchen. Habt ihr noch was zu sagen oder gehen wir endlich und bereitem dem ganzen ein Ende? Ich habe keine Lust mich ewig vor dem Scriptor verstecken zu müssen!


[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
[Bastion - Sith-Orden – Schacht unterhalb von Turbolift 3 – Nheria, Bero und Jolina]



Der Abstieg war mühsam und zog sich scheinbar endlos dahin. Jolina hätte sich durchaus einfach fallenlassen können, doch dann wären ihre Schüler hier allein zurückgeblieben. Dort unten war es jedoch besser nicht allein zu sein. Kira war eine Närrin so einfach ohne Verstärkung vor zu preschen. Vielleicht verlor die Hexe heute ihr zweites Kind… nein, die Fäden der Zukunft ließen nichts Derartiges erkennen, auch wenn die junge Sith sie nur sehr wage und flüchtig lesen konnte.

Bero berichtet von der Auseinandersetzung, in dessen Folge er mit einem unwillkürlichen Machtstoß seinen Kontrahenten niederwarf. Jolinas Sinne hatten sie also wirklich nicht getäuscht, was das Potenzial des jungen Mannes anging. Allerdings war er noch bestenfalls ein roher Edelstein, welcher nur mit dem richtigen Schliff etwas Besonderes werden könnte.


"Zorn macht dich stark mein Schüler. Du wirst rasch lernen deinen Hass gezielt einzusetzen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Ein Machtstoß, so wie du ihn unbewusst in jener Bar gewirkt hast, ist nur ein unbedeutender Funke, verglichen mit dem wahren Potenzial der Macht."

Der Schüler berichtete weiter dereinst einem sicherlich tödlichen Fabrikunfall entgangen zu sein. Man mochte es vielleicht unter Glück verbuchen, doch Jolina wusste es besser.

"Diese Sinne die dein Leben einst retteten sind deine größte Waffe Bero! Vertiefe deine Wahrnehmung und lerne sie zu steuern, dann wirst du ein umso besserer Lehrling der dunklen Seite werden."

Die Worte der Sith mochten für den jungen Mann kryptisch wirken, aber bald schon würde er verstehen, oder im Training zerbrechen. Jolina hatte ihre Aufgabe nicht vergessen. Einen geeigneten Schüler für ihren Ziehvater zu finden, würde keineswegs leicht und schnell zu bewerkstelligen sein. Sowieso schmeckte es ihr gar nicht ihrem Meister erneut teilen zu müssen. Die Pläne des Sithlords jedoch wagte Jolina nicht im Traum infrage zu stellen.

Bero stammte also von Coruscant. Kein guter Ort um zu verweilen in nächster Zeit. Ob es Bero wohl gefallen wird, wenn seine Heimat zurück in den Schoß der Republik wandert? Die Krigerin lächelte ob der Möglichkeiten den Zorn in ihrem Schüler zu entfachen. Doch später… nunmehr hatten sie den Schachtboden fast erreicht und es blieb kaum mehr Zeit die Frage ihres Schülers zu beantworten.

Natürlich wussten weder Nheria noch Bero, dass der jetzige Imperator selbst sich ihrer Angenommen hatte und ihr Meister war. Jolina hatte auch nicht vor dies allzu schnell preiszugeben. Nur dunkel und verschwommen waren die Erinnerung an eine Zeit vor ihrer Entdeckung. Gänzlich unbedeutend war ihre Existenz gewesen bevor sie auf den Noghri traf.


„Auch ich reiste einst unwissend durch die Sterne so wie du Bero. Mein Meister fand mich an Bord eines Raumfrachters und wies mir den Weg zur dunklen Seite. Doch genug Geschwätz. Solltest du lange genug überleben, wirst du vielleicht mehr erfahren. Wir haben den Boden erreicht, also seid jetzt besonders wachsam.“

Jolina nutzt die Macht um die Schachttüren mühelos zu öffnen. Die Zahl auf der linken Seite deutete darauf hin, dass sie sich nun genau in der Ebene über der Alchemisten-Domäne befanden. Noch bevor ihre Sinne die Nähe der einstigen Mitschülerin erfassen konnten, drangen ihre Schrillen Rufe bereits durch die dunklen Korridore.

„Jolina!!! Wo treibst du dich verdammt nochmal rum!“

„Hatte ich nicht vorausgesagt was uns hier unten erwartet?!“

Gab Jolina schmunzelnd ihren Schülern zu verstehen und wandte sich dann in Richtung der fernen Rufe. Wieder einmal galt es Kira zur Hilfe zu eilen.



[Bastion - Center - Sith Orden- Ebenen über der Domäne der Alchemisten- Bero, Nheria und Jolina, in der Nähe Kira]
 
[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Katakomben | Darth Baals Labor] Chiffith, Voth Terrix; Samuel alias Whip (NPC)

»Auf hungrige Drohnen aufpassen.«

Diese Worte des Mutanten hatten für Chiffith zunächst keine sinnvolle Bedeutung. Er verstand sie zwar als Warnung, aber wovor sie sich hüten sollten, war ihm erst nicht klar. Der Begriff Drohne sagte ihm nicht viel, außer dass er gelegentlich für verschiedene Droiden benutzt wurde, aber die waren nicht in jedem Fall gefährlich und ›hungrige‹ Droiden hatte er noch nie gesehen.

»Was für Drohnen?« fragte er deshalb, während die drei entflohenen Gefangenen und siegreichen Kämpfer Darth Baals Labor und seine zerfledderte Leiche hinter sich ließen.

Mit röchelnder Stimme und offensichtlichen Schmerzen erklärte Samuel nun, wovon er sprach. Seine undeutliche Aussprache und das begrenzte Vokabular machten es nicht leichter, ihn zu verstehen, vor allem deshalb, weil auch Chiffith das Basic nicht perfekt beherrschte. Aber nach einer Weile hatte der ehemalige Mensch erfolgreich vermittelt, worum es ihm ging. Der Lamproid verstand, dass hier wohl Wesen unterwegs waren, die Jagd auf Eindringlinge oder - wie in diesem Fall - Flüchtige machten. Es handelte sich wohl um Geschöpfe wie Whip: Mutierte, entstellte Kreaturen. Allerdings, sofern die Beschreibung zutraf, geistlos und tierhaft, längst nicht mehr in der Lage zu sprechen oder zu denken. Der Schüler des Imperators verzichtete auf eine überflüssige Bemerkung darüber, wie wenig sich der Eindruck, den Whip zuerst hinterlassen hatte, von dieser Beschreibung unterschied.


»Uns hält nichts auf!« fauchte er.

Es war keine leere Behauptung, sondern eine Kampfansage. Die Drogen und Schmerzen waren abgeklungen und dank des reichhaltigen Mahls, zu dem der unterlegen Sith-Alchimist ihm unfreiwillig verholfen hatte, fühlte Chiffith sich gestärkt. Der Sieg über diesen grimmigen Gegner hatte sein Selbstbewusstsein befeuert. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass in den Katakomben Geschöpfe als Wächter eingesetzt wurden, die einem mächtigen Individuum wie Baal gewachsen oder sogar überlegen waren. Es war eine einfache Rechnung: Wenn sie den Sith unter so widrigen Umständen besiegt hatten, brauchten sie sich nun - frei, bewaffnet und gewarnt - vor dessen Haustierchen kaum zu fürchten. Der Lamproid besaß wieder seine Lichtlanze, die er in zwei seiner Arme und dem Greifschwanz trug. In einer anderen Klaue hielt er Baals Schwert. Voth Terrix trug die Energiepeitsche bei sich. Sie waren alles andere als wehrlos. Zudem waren sie von einer Aura des Todes umgeben. Der intensive Blutgeruch mochte attraktiv für Raubtiere oder zu Raubtieren gewordene Humanoide riechen und Interesse auf die kleine Gruppe ziehen, aber er musste auch darauf hinweisen, dass sie ebenfalls gefährlich waren. Wenn die ›Drohnen‹ tatsächlich wie Tiere waren und nicht etwa völlig hirnlos wie Roboter, dann würden sie keinen völlig selbstzerstörerischen Angriff auf einen überlegenen Gegner unternehmen, solange sie nicht bis zur Verzweiflung ausgehungert waren.

So war Chiffith guter Dinge und machte sich wenig Sorgen. Mit seinen feinen Raubtiersinnen fand er die Duftspur, die sie zurück in die oberen Bereiche des Tempels führen sollte. Es war ihm gelungen, die verblassende Fährte von Whip nach unten zu verfolgen; die Gerüche, die er, Voth und Samuel gemeinsam hinterlassen hatten, waren ungleich stärker und eindeutiger. An ihrem Weg bestand also kaum ein Zweifel. In höchstens zwei Stunden, so schätzte der Apprentice, mussten sie wieder am Ausgangspunkt ihrer Reise sein, wenn sie sich unterwegs nicht verirrten und es ihnen vielleicht gelang, an der einen oder anderen Stelle einen Bogen abzukürzen oder eine Sackgasse zu vermeiden, in die sie auf dem Hinweg - Whips unkoordinierter Fluchtrute folgend - gegangen waren.

Doch sie waren kaum zehn Minuten unterwegs, als er eine Beobachtung machte.


»Zwei folgen uns!« sagte er zu seinen Begleitern. »Whiphid und Mon Calamari.«

Beide Individuen hielten sich auf sicherem Abstand. Durch das schummrige Licht des Ganges konnte man sie nicht sehen. Er spürte sie in der Macht, aber noch eindeutiger war, dass er ihre seit langem ungewaschenen Körper riechen konnte. Zuerst war es nur einer gewesen, doch an einer der letzten Biegungen war ein zweiter hinzugekommen. Dass sie sich nicht bekämpften oder aus dem Weg gingen, sondern die Verfolgung gemeinsam fortsetzten, ließ zwei Schlüsse zu: Entweder waren sie doch intelligent genug, um Bündnisse zu schließen, oder sie betrachteten sich als Artgenossen und es gehörte zu ihrem Wesen, im Rudel zu jagen. Es war natürlich auch denkbar, dass es sich gar nicht um Samuels ›Drohnen‹ handelte, sondern um gewöhnliche Wesen, um Sith oder ihre Gehilfen. Doch dass sie ihnen absichtlich folgten, bezweifelte Chiffith nicht.

Vorerst ließ er sich davon aber nicht übermäßig beunruhigen und nach ein paar Sekunden, in denen er ins Dunkel starrte, lauschte und schnupperte, setzte er den Weg fort. Es dauerte aber nicht lange, bis er weitere Präsenzen registrierte.


»Jetzt sind's vier hinter uns und einer in dem Seitengang da vorn«, sagte er ohne innezuhalten oder zu beschleunigen. »Vielleicht greifen sie an. Macht euch bereit!«

Je nachdem wie intelligent die Gegner tatsächlich waren, konnten sie vielleicht nicht einschätzen, welche Überlegenheit der Apprentice und die Jünger durch ihre Waffen und Machtfähigkeiten hatten. Er zweifelte nicht daran, dass sie fünf Humanoide besiegen konnten - das traute er auch sich allein zu, zur Not ohne Lichtlanze. Denn wenn Samuels Beschreibung stimmte, mussten sie nicht mit Blasterschüssen aus dem Hinterhalt rechnen, ebenso wenig mit Fallen oder mit dem gezielten Einsatz der Macht. Aber dass die Kreaturen nicht gewinnen konnten, bedeutete nicht, dass sie es nicht versuchten. Immerhin befanden sie sich in der Überzahl. Das bedeutete Verzögerungen und die Verschwendung von Energie. Zudem war Chiffith sich trotz seiner Siegessicherheit natürlich im Klaren darüber, dass durchaus auch eine gewisse Gefahr bestand. Wenn die Wesen ähnlich verändert waren wie Whip, war schwer zu sagen, welche Möglichkeiten sie im Kampf hatten. Sie konnten zahlreiche Gliedmaßen, gefährliche Klauen und eine robuste Schuppenhaut haben, vielleicht ebenso giftig sein wie der Lamproid. Zumindest Verletzungen konnten sie den dreien zufügen, vielleicht auch einen von ihnen (vermutlich Samuel, den Chiffith für den schwächsten hielt) besiegen. Und wenn sie noch mehr werden sollten, konnte ihre Übermacht erdrückend werden. Er hatte nichts gegen einen Kampf und Blutvergießen, aber in diesem Fall übte es keinen besonderen Reiz auf ihn aus, denn es drohte ihn vor allem aufzuhalten. Lieber wäre es ihm, wenn sie dieser Situation aus dem Weg gehen könnten.

»Wie bist du letztes Mal entwischt?« fragte er den Mutanten. Denn schließlich war dieser schon einmal aus Baals Einflusssphäre entkommen und hatte unbeschadet das ganze Labyrinth bis hinauf zur Oberfläche überwunden. Entweder hatte er schieres Glück gehabt oder es hatte etwas gegeben, das die Wesen von einem Angriff abgehalten hatte. Vielleicht konnten sie sich das zunutze machen.

[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Katakomben] Chiffith, Voth Terrix; Samuel alias Whip (NPC)
 
[Bastion - Irgendwo im Nirgendwo - Hybris Speeder - Saphenus, Ares und Hybris]

Genau vor einem Jahr waren sie schon einmal die selbe Strecke geflogen und die Insassen des Speeders hatten sich seither kaum verändert. Natürlich hatte das raue Klima und Hybris Lernmethoden die beiden Apprentice äußerlich gezeichnet, doch von einer evolutionären Veränderungen waren sie nicht betroffen gewesen. Wie auch, hatten sie doch nur Dinge gelernt und verfeinert, die auch jeder Jedi können musste. Nein, sie hatten sich nicht wirklich verändern können. Ihr Meister auch nicht, sein neues Gesicht und von der Kleidung mal abgesehen. Doch das war innerhalb von ein paar Monaten auch zu erwarten gewesen und da sich keiner der drei Machtnutzer charakterlich groß verändert hatte, war es eindeutig Zeit für einen Auftrag von den Alchemisten. Hybris würde das zwar vermutlich kalt lassen, doch seine Schüler sollten nun erleben wie Sith vorgingen, wenn sie etwas haben wollten. Grade mal vor 3 Stunden erst war ein niederer Alchemist an Hybris herangetreten und hatte ihn im Namen seines nebulösen Meisters ein Padd überreicht. Ohne weitere Erklärungen war er dann wieder verschwunden. Die Anweisungen waren kurz, aber es stand alles drin was er brauchte. Plus die angedeutete Erwartungshaltung die ausdrückte, das keiner damit rechnete das Hybris es schaffen würde. Das lag weniger daran das sie ihn für unfähig hielten, sondern an den Fähigkeiten des Ziels, sich zu verstecken. Dieses Ziel war ein Frachtercaptain, der ein paar Gegenstände besaß die die Alchemisten haben wollten. Mehr wurde dazu nicht gesagt. Für ihn und seine Crew gab es eine kleine Akte inklusive Holoaufnahme ihrer Gesichter und sogar ein paar von ihm benutzter Routen, die im Outer Rim bestimmte Planeten verbanden, dem Sith aber nichts sagten. Dafür waren sie zu unbedeutend. Hybris hatte seinem neuesten ihm unterstellten Piloten, ein Droide der das Cockpit nie verließ und vermutlich auch nicht mehr konnte als die Dinge die ein Pilot dort tun musste, sofort die Koordinaten übermittelt und ihn berechnen lassen wo in der Nähe von diesen Routen ein geeignetes Versteck lag. Jetzt, als Hybris im Speeder saß und in Gedanken bei diesem Captain war, glaubte er nicht das der Mann so dämlich wäre so offensichtliche oder vielleicht auch weniger offensichtliche Punkte als Versteck zu nutzen. Wenn schon ein halbes Dutzend vom Zirkel entsandte Kopfgeldjäger, die mit so etwas ihren Lebensunterhalt bestritten, es nicht packten, wieso sollte es Hybris gelingen? Hier würde ihm die Macht nicht helfen, so unvorstellbar gigantisch groß wie das Weltall nun mal war. Es mangelte ihm nicht an Selbstvertrauen, doch dieses würde ihm hier weder helfen noch schaden. Die Wahrscheinlichkeit sprach einfach gegen Hybris Vorhaben.

Ein plötzliches Donnergrollen riss den Sith aus den Gedanken und er schaute nach Osten. Dort hatte sich in den letzten Stunden gewaltige schwarze Gewitterwolken zu undurchdringlichen Bergen aufgetürmt, die nun ohne Unterlass Blitze in alle Richtungen sandten und den Boden unter ihnen gleichermaßen durchnässten wie verbrannten. Als der Executor das so sah, schweiften seine Gedanken zu den letzten Jahr ab und was er in der Zeit alles getan hatte um nicht nur Wissen anzuhäufen, sondern auch mächtiger zu werden. Ein kaum sichtbares Anheben seines rechten Mundwinkels und ein paar feine Linien, die mit viel Phantasie Falten sein mochten, um seine Augen herum, spiegelten das kurze amüsante Aufflackern von Emotionen in ihm wieder. Natürlich nicht in der Macht, denn in der war er nach wie vor unsichtbar. Sein Blick folgte den Blitzen. Manche krachten beinahe senkrecht und ohne groß auszuschlagen in den Boden, andere vereinten sich mit anderen und schufen die natürliche und bei weitem zerstörerische Version von Machtblitzen und wieder andere blieben in den Wolken, meist unsichtbar und nur als helles Flackern sichtbar. Und unablässig grollte der Donner, ganz so als würden sich dort gerade zwei verfeindete Armeen bekriegen.
Noch ein paar Sekunden länger schaute der Sith Lord zum Gewitter, dann sah er wieder nach vorne.
Noch nicht. Aber bald, dachte er sich und schaute auf seinen Sensorschirm. Er hatte nicht vorgehabt nochmals zum Sith Orden zurück zu fliegen und würde es daher auch nicht tun. Sein Ziel war der große Raumhafen von Center, wo ein Raumschiff – SEIN Raumschiff – auf sie wartete.

Es gehörte zur sogenannten Fury Klasse und war im Prinzip die unheilige Verschmelzung eines klassischen TIE Fighters und eines Frachters. Viel zu groß und klobig um als Jäger zu gelten, gut genug bewaffnet um als Jagd-Bomber durchzugehen, war es eine doch zu offensichtliche Zielscheibe für jeden betrunkenen Waffenoffizier. Ja es konnte sich schnell bewegen, wenden, Rollen und Schrauben fliegen, aber im Endeffekt blieb es dennoch so groß wie es war. Ein für seine Größe schneller Bantha, aber immer noch ein Bantha. Deshalb würde man diesen Schiffstyp wohl kaum im Gefecht einsetzen. Außerdem war der Fury zu teuer – und hatte Hybris eigentlich so üppigen Creditreserven halbiert – und für diskrete Aufträge konnte man ihn auch nicht verwenden. Zu offensichtlich war die Verwandtschaft zu einem imperialen Jäger. Also, wofür überhaupt so ein Schiff nutzen? Nun, Hybris hatte gleich ein paar Gründe gefunden. Zuallererst mal war es geräumig und bot Platz für mehrere Schlafquartiere und Labore. Außerdem wurden gleich zwei Droiden mitgeliefert, sodass sich der Sith weder um Piloten, noch um ein Mädchen für Alles hatte kümmern müssen. Dann die beachtliche Bewaffnung, Schnelligkeit und natürlich den Hyperraumantrieb. Das er dafür von jedem als Imperialer erkannt wurde, störte ihn nur wenig. Da es genau so Vorteile haben konnte offensiv und direkt vorzugehen, als auch im Verborgenen zu agieren, wollte er bei seinem Schiff eher ersteren Weg gehen. Er selber konnte dann ja immer noch subtile Maßnahmen anwenden.
Am liebsten hätte er die Hülle des Fury zusätzlich mit einer Panzerung ausgestattet, die Sensorstrahlen ablenkten oder schluckten, doch das gab es nur für das Militär. Wollte man es sich legal beschaffen. Illegal konnte man es genau so bekommen und dann sogar eine Werft dafür bezahlen das sie einem das fachmännisch anbrachten. Wenn man halt genug Credits besaß. Da diese Art von Technologie aber natürlich teuer war und es nochmals den gefühlten 500%igen Schwarzmarktbonus oben drauf gab, konnte sich das Hybris nicht leisten. Prinzipiell hätte er zwar auch hier ein paar Gedanken verdrehen, da einen Verstand ins Chaos stürzen und dort jemanden einschüchtern können, doch musste er dafür erst einmal so eine Station finden. Und dafür hatte er im letzten Jahr weder den Nerv, noch die Zeit gehabt. Also blieb der Fury, der im Übrigen immer noch seine unspektakuläre Seriennummer als Namen trug, so wie er war. Hybris konnte damit leben.

Als sie schließlich beim Raumhafen und einen Augenblick später im entsprechenden Hangar angekommen waren, überließ Hybris seinen Speeder einem Droiden, der das ramponierte Teil auch gleich mal reparieren sollte. Die drei dunklen Machtnutzer betraten das Schiff und wurden sogleich von dem „Butler“-Droiden Rope begrüßt. Auf seine ganz eigene Weise.

„Ah der Meister ist zurück. Schön, dann hab ich endlich mal wieder was zu tun. Es ist ja so öde hier Meister. So öde, das ich sogar sauber gemacht habe. Sauber gemacht, pah, als wäre ich ein Putzdroide! ... oh nein Meister, ihr wollt doch nicht etwa diese beiden verdreckten Affen dort mit ins Schiff bringen... och nein Meister! Ihr seid immer so reinlich, bei euch brauch ich kaum sauber machen, aber die da? Oh nein oh nein, ich sehe es schon kommen.“
Er drehte sich abrupt um und stakste auf seinen dürren Beinen davon, den Kopf ständig nach rechts und links gewandt. Als ob er sich tatsächlich nicht daran erinnern könnte wo die Utensilien zum Sauber machen waren. Er fand sie schließlich und kam mit viel zu vielen davon wieder. Sein erster Versuch, die Arbeit auf die beiden Apprentice abzuwälzen, indem er ihnen das alles in die Hand drückte, wehrte Hybris jedoch persönlich ab.
„Später Rope. Weise ihnen zuerst ihre Quartiere zu und gebe ihnen neuen Sachen. DANACH schickst du sie ins Cockpit und DANACH machst DU sauber.“
„Oh natürlich Meister. Wenn der Meister zwei Haustiere bei sich aufnehmen möchte, dann kümmert sich der gute Rope natürlich gerne um sie.“
„Keine Haustiere, meine Schüler. Du wirst sie entsprechend behandeln oder ich überlege mir das nochmal mit deinem Persönlichkeitschip.“

Ropes Kopf fuhr leicht zurück, als hätte man ihn geschlagen, dann senkte er selbigen und fuhr demütig fort:
„Natürlich Meister. Wenn ihr mir dann bitte folgen würdet, Schüler des Meisters.“
Die vorgetäuschte Demut war Hybris wohlbekannt, doch er ließ es zu. Solange der Droide seinen Befehlen folge leistete und sie auch nicht wiederholt werden mussten, konnte er so abgedreht sein wie er wollte. Auch wenn dieser Gedanke nur zur Hälfte der Wahrheit entsprach. Natürlich störte es Hybris, aber er war in Programmieren so schlecht wie im Cockpit eines Jägers. Da er sich nie für so etwas interessiert hatte, überforderten ihn die schier unendlich vielen Knöpfe, Tasten und Hebel in einem Cockpit. Beim Programmieren arbeitete man zwar auf einem kleineren Gebiet, aber einfacher machte es das auch nicht. Also beließ Hybris Rope so wie er war, weil er nur zwei Möglichkeiten hatte: Weder er sorgte dafür das der Droide gar keine Persönlichkeit mehr hatte und nur noch das tat wofür er da war oder er ließ ihn verrückt, dafür aber lernfähig. Und da Hybris Lethargie und Stillstand mit Abstand am meisten hasste, konnte er nicht mal auf seine anderen Abneigungen eingehen und beließ es beim Status quo. Sollte jedoch einer seiner Schüler sich damit auskennen – jetzt wo Hybris so darüber nachdachte, musste er feststellen, das er gar nicht wusste was seine Schüler so konnten – sollten sie sich ruhig daran versuchen!

Als er im Cockpit ankam, wurde er nicht vom Piloten begrüßt, denn im Gegensatz zum Butlerdroiden war der simpel gestrickt, aber lernfähig. Er würde Hybris niemals mit irgendwas aufhalten oder langweilen. Als Hybris den Verkäufer gefragt hatte, wieso man nicht auch das Pilotenmodell als Butler einsetzen konnte oder zumindest dessen Software, hatte der Mann ungläubig geguckt und damit das Gespräch beendet.

„Hast du was?“
„Positiv. Ich habe eine entsprechende Route berechnet.“

Der Executor warf einen Blick auf den Schirm und nickte nach einer Minute. Auch wenn er auf diesem Gebiet nicht sonderlich bewandert war, sah alles in allem so aus, als würden sie den kürzesten Weg gehen den es gab. Insofern war der Droide zu seiner Linken genau so gut wie man ihm erzählt hatte.
„Dann bring uns zum ersten Punkt.“
Der Pilot, der das Schiff nicht mit seinen beiden Armen, sondern mit Hilfe einer Software steuerte und deshalb eigentlich nie den Sitz vorne links verließ, gab ein paar melodische Piepser ab und schon erwachte das bis eben noch im Ruhemodus befindliche Schiff zum Leben. Alle Systeme wurden hochgefahren, die Rampe geschlossen und der Hyperraumantrieb schon mal startbereit gemacht. Als die beiden Apprentice schließlich im Cockpit ankamen, waren sie bereits so weit vom Orbit des Planeten entfernt, das dessen Schwerefeld den Überlichtantrieb nicht mehr beeinflussen konnte.
„Flugdauer?“
„Zwölf Stunden.“
„Warum so lange? Laut der Karte...“
Hybris zögerte, als er sah das zwischen Bastion und dem ersten angepeilten potentiellen Versteck ein bohnenförmiges großes Nichts zu sehen war.“... der Bereich dort, wo keine Sterne und keine Routen eingezeichnet sind...“
„Ist unbekannter Raum. Sollten wir diesen durchfliegen, müssten wir mit reduzierter Geschwindigkeit oder modifizierten Langstreckensensoren fliegen. Beides würde länger dauern als außen herum zu fliegen.“
„Natürlich. Dann mach weiter.“

Hybris war es inzwischen gewohnt, dass alles und jeder um ihn herum ineffizient arbeitete und deshalb seine Zeit stahl, daher war er auch dieses mal davon ausgegangen. Doch der Droide hatte ihn erneut überrascht, obwohl er nichts getan hatte von dem Hybris nicht gewusst hätte. Wie ärgerlich.
„Ihr habt also mindestens zwölf Stunden Zeit um euch mit dem Schiff vertraut zu machen. Falls notwendig, werdet ihr auch mal alleine damit unterwegs sein und Aufträgen nachgehen. Rope soll euch dabei helfen. Und solltet ihr nicht das Wissen besitzen um bei den beiden laufenden Experimenten im Quartier 3 und 4 mitzuarbeiten und es zu beschleunigen, lasst die Finger davon. Das Schiff ist zweckmäßig und verzichtet daher zu Gunsten von Laborequipment auf irgendwelche Sitzmöbel oder andere Dekoration. Was ihr aber in euren Quartieren tut ist euch überlassen. Mehr Privatsphäre werdet ihr hier nicht kriegen. Und nun geht, ihr werdet zu gegebener Zeit übers Intercom gerufen.“

Inzwischen waren sie auch schon gesprungen und der Hyperraumwirbel tauchte das große Cockpit in bläuliches Licht. Hybris, der die ganze Zeit über im zentralen 360° drehbaren Kommandostuhl gesessen hatte, rastete diesen nun mit dem Blick auf den Tunnel ein und schloss die Augen. Er musste nachdenken.
Der gesuchte Captain hatte sich ein paar nicht unerhebliche Vorteile verschaffen können und arbeitete auch ansonsten an einem Ort, der es einem erschwerte ihn ausfindig zu machen. Im Gegensatz zu 90% aller anderen Frachter flog dieser nämlich keine eingezeichneten – und damit meist vor natürlichen Phänomenen sicheren – Routen, sondern den meist direkten Weg zwischen Planeten im Outer Rim. Sein Schiff war vermutlich entsprechend gut ausgerüstet, auch wenn es dazu keine Informationen gab. Lediglich der Typ des Frachters war bekannt, auch wenn Hybris mit der Bezeichnung TL-1800 herzlich wenig anfangen konnte. Yelm, so hieß der Pilotdroide, hatte ihm aber gesagt das diese Klasse gerne modifiziert wurde und recht einfach – und damit oft - zu einem sehr schnellen und leistungsstarken Schiff umgebaut werden konnte und wie auch in diesem Fall wurde. Darüber hinaus war es jedoch nur leicht bewaffnet und weder Schilde noch Panzerung konnten es mit dem Fury aufnehmen. Lediglich bei Beschleunigung und Wendigkeit könnte es gut sein, das ihnen die eine oder andere böse Überraschung bereitet wurde. Doch waren sie nah genug dran, würde Hybris die Macht dazu nutzen um den Piloten derart zu verschrecken, das der gar nichts mehr hinbekam und sie das Schiff problemlos seiner Antriebe und Bewaffnung berauben konnten.
Das eigentliche Problem bestand also nach wie vor darin ihn überhaupt erst einmal aufzuspüren...


[Hyperraum - Hybris Fury - Cockpit - Hybris und der Pilotdroide Yelm]

 
[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Fünf | Unterrichtsraum :||: Captain Aiden Thiuro mit seinen „Wolves“ :]

Es hätte sie auch gewundert hätte Chett bei ihrem Glückwunsch mit einem Lächeln und freudigen Worten reagiert. Immerhin passte dies nicht zu seinem Charakter und komisch wäre es auch irgendwie gewesen. Blitz“heilung“ von jetzt auf gleich war nun einmal nicht zu erwarten bei jemandem der nicht nur einen Stock im hintern hatte sondern auch sonst ein Wrack zu sein schien. Man sollte doch meinen, dass Piloten nicht nur aus Wracks bestehen sollten, Eigenbrötlern und Irren – jedenfalls erweckte Cain ein wenig diesen Eindruck – sondern aus ganz „normalen“ Personen wie Samin oder ihr. Nun ja ob sie als normal galt, nun dies war eine andere Sache aber sie gehört nicht zu denen die mit säuerlichem Gesicht tagtäglich durch die Gassen liefen, alles und jeden am liebsten vergasend oder aber nach dem Motto lebten komm mir ja nicht zu nahe und vor allem sprich mich nicht an. Da die Chiss noch immer beschäftigt war, Chett keine wirklicher Gesprächspartner war und der Rest der Anwesenden entweder beschäftigt oder selbst in kleinen Gesprächen war, war es interessant die ganze Szenerie einfach mal zu beobachten und sich seine eigenen Gedanken zu machen. Tatsächlich allerdings gingen ihr doch zwei Dinge beständig durch den Kopf. Einmal die Thematik der Drohnen – was ihr ohnehin schon die Laune genommen hatte – und dann noch die Sache mit ihrem Ex-Verlobten, welcher sie sehen wollte. Sakura setzte sich zurück auf einen der Stühle, stützte ihr Kinn auf die ihre rechte Hand, blickte durch den Raum und verfiel doch in ihre Gedankenwelt.

Ein Sorgenfreies Leben führten sie als Piloten ohnehin nicht, aber musste man ihnen jetzt auch noch vor den Kopf stoßen? Entwicklungen waren schön und gut, aber Drohnen waren ihrer Meinung nach kein Ersatz für Lebende denkende Wesen. Vielleicht sollten sie am Ende auch die Mächte derartig verändern, dass das Imperium von einem Droiden regiert wurde. Dies wäre absoluter Schwachsinn aber ihrer Meinung mit Pilotendrohnen vergleichbar. Was ging also beim Oberkommando vor sich, dass man so etwas verzapfte? Sie konnte ja schlecht hingehen, die Faust auf den Tisch schlagen und fordern das mir ihr erklärte was der Mist sollte. Davon abgesehen das man ihr ohnehin keine Antwort geben würde als kleine Pilotin die sie war – die Körpergröße zählte hierbei nicht – würde man sie postwendend rauswerfen und ihr zuvor noch klar machen, dass diese Form von ungebührlichem Verhalten definitiv nicht geduldet wurde. Aber ganz ehrlich! Sie wäre gern hingegangen, hätte ihr Faust auf den Tisch geschlagen und gefragt was los war. Es konnte ja nicht angehen das sie zum Spielzeug irgendwelcher Oberen wurden die Pingpong mit ihnen spielten. Immerhin waren sie eine Elitestaffel – oder etwas nicht mehr? – diese behandelte man doch wenigstens mit einem gewissen Respekt anstatt sie zu treten. Es war ja nicht so als ob das Imperium den Wolves nichts zu verdanken hätte. Immerhin setzten sie sich ein, kämpften an der Front im All, setzten ihr Leben aufs Spiel immer und immer wieder! Sakura war es nicht wichtig in die Medien zu kommen und genau genommen mochte sie es nicht im Rampenlicht zu stehen – eine Rampensau war sie einfach nicht – aber Anerkennung brauchte jeder und wenn es wenigstens lobende Worte waren. Dies traf aber nicht nur auf sie als einfache Piloten zu sondern vor allem auch für den Staffelführer welcher Anerkennung brauchte. Aiden wirkte nicht gerade so als ob er in letzter Zeit etwas positives gesagt bekommen hätte. Sakura’s Augen wanderten zum Staffelführer welcher im Gespräch vertieft war und sie seufzte innerlich. Glück sah einfach anders aus. Natürlich war Thiuro niemand der offen mit Gefühlen durch die Welt lief, jedenfalls war es bisher so gewesen und so lange kannte sie ihn noch nicht. Dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass die Belastung welche auf seinen Schultern lag nicht gerade gering war und wer konnte schon sagen was sonst in ihm vorging.

Irgendwie was es durchaus schade das bisher keine Freundschaften zustande gekommen waren – sah man von Samin und Jeremy einmal ab – so war es nicht wirklich „Familiäre“. Dies hieß nicht das sie eine Familie in diesem Sinne suchte, in ihrer alten Staffel jedoch war es üblich gewesen das man in seiner Freizeit immer mal wieder zusammen saß, quatschte, Sabacc spielte oder etwas unternahm. Sie waren eine gewisse Familie gewesen und dies fehlte hier einfach. Nectu hatte ihr ohnehin klar gemacht das er dies nicht wünschte, Samin schätze sie anders ein was dies anging und bei Cain konnte sie es nicht sagen. Wieder seufzte sie innerlich. Es wurde Zeit den nächsten Einsatz zu erhalten, jedenfalls wenn es nach ihr ging. Blieb die Frage erhielten sie diesen oder sollten die Drohnen ihre Chance erhalten? Ein Gedanke der äußerst Sarkastisch wäre hätte sie ihn ausgesprochen. Ob sie wenigstens von einem Bildschirm aus dann würden zusehen können? Sie hätte gern gesehen wie jämmerlich diese ach so tollen Drohnen versagen würden. Negative Gedanken erzeugten negative Gedanken! Eine unbestreitbare Tatsache und es hob nicht gerade ihre Laune. Ihrem Gesicht war nicht anzusehen was in ihr vorging mit der Ausnahme das sie Gedanklich beschäftigt war. Wenn jemand über etwas nachdachte konnte man dies durchaus in einem Gesicht sehen.

Trotzdem wollte sie aus dem Negativmodus heraus. Dummerweise war der nächste gedankliche Gang ebenso negativ wie der Erste. Damit steckte sie eindeutig in einem Dilemma welches wohl solange anhalten würde wie sie allein hier saß und Löcher in die Luft starte. Tja, nur würde sich daran so schnell nichts ändern. Jedenfalls sah es nicht danach aus und so kam es natürlich wie es kommen musste, die Dame beschäftigte sie sich mit Mister …! Von einem Problem ins andere. Sie hatte bisher auf seine Nachricht nicht reagiert und wollte es auch nicht tun. Wahrscheinlich würde das Ergebnis sein, dass er sie erneut anschreiben würde, so lange nerven würde bis er seinen Kopf durchsetzte und die sich meldete. Vielleicht sollte sie sich eine neue Comnummer besorgen. Nur würde sie diese an Familie und Freund weitergeben müssen und irgendwer würde sie ihm sicherlich geben und dann würde das Ganze von neuem losgehen. Dieser dämliche Rattenschwanz! Am aller liebsten würde sie ihm die Meinung geigen und ihn fragen ob er noch ganz Sauber im Hirn war sich zu melden. Freundlich wäre dies allerdings nicht. Musste man in dieser Hinsicht aber freundlich bleiben? Eigentlich ganz genau betrachtete nicht! Sakura fuhr mit ihren Fingern über die Tischplatte – liebevoll als ob sie jemanden streicheln würde – was sie jedoch nicht mitbekam.


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Nachdem er seinen Vorgesetzten, Wing Commander Jacen Foster, in sein Büro hereingelassen hatte und man gemeinsam saß, entwickelte sich erst einmal ein wenig Smalltalk als seichter Vorläufer für die eigentliche Unterhaltung. Dabei erkundigten sich beide Piloten kurzzeitig nach ganz harmlosen Dingen bei ihrem jeweiligen Gegenüber – hauptsächlich die Familie. In der Öffentlichkeit mochten beide recht distanzierte Mitmenschen sein, aber in solchen privaten Momenten – geschärft durch die Zusammenarbeit als vorherige Staffelführung – zeigte sich ihre insgeheime Wärme. Ihre gewohnten Rollen konnten sie hier für ein paar Minuten aufgeben. Kurz Luft holen und entspannen, bevor man erneut als strenger, unfehlbarer Kommandant vor die Untergebenen trat. Trotzdem konnten sie sich nicht ganze Zeit drücken. Weitaus wichtigere Themen als das persönliche Befinden warteten auf sie – und letztendlich war es Aiden, der die Initiative ergriff.

„Hast du die Nachricht von Sez bekommen?“, fragte der Captain und auf einen Schlag war die gute Stimmung, die gerade noch geherrscht hatte, spurlos verschwunden; förmlich hinweg gefegt. Unter anderem lag das auch an dem ernsten Ton, den er angeschlagen hatte. „Zur Zeit fühle ich mich mehr und mehr wie ein Spielball irgendwelcher Intriganten...“

Foster nickte kurz, stellte seine Tasse Caf zur Seite und entgegnete: „Wir segeln einem sehr heftigen Sturm entgegen – ohne Ausweg. Janson scheint schließlich wieder an Nerethins Seite zu agieren. Es ist also Schadensbegrenzung die er nun betreiben möchte...“

Schweigen setzte ein. Höchstens das eine oder andere Seufzen war vereinzelt zu hören. Obwohl der Colonel seit dem Sieg über den Verräter Janem Menari und dessen Truppen nicht mehr der Kopf der Einheit war, besaß er dennoch noch immer ein waches Interesse bezüglich derer Wohlergehen. Und nachdem John William Drake, ein Ehemaliger, erst kürzlich bei einem Testflug auf tragische Weise verstarb und sich Jake Relis, ein altgedienter Haudegen der Staffel, gefährlich nahe an der einstigen Front – in einem schlichten TIE/In Interceptor! – befand, schien der erste „Alphawolf“ nun retten zu wollen, was noch zu retten war. 'Es gleich einer Verpflichtung', kommentierte der Captain in seinen Gedanken das Handeln des einstigen Vorgesetzten. Während er noch einmal flüchtig Sez' Nachricht Revue passieren ließ, lehnte er sich zurück.

„Der Ton gegenüber meinen Leuten wird sowieso rauer … glaube ich jedenfalls“, gestand Aiden auf einmal, wobei ein Hauch „Machtlosigkeit“ in der Stimme mitschwang. „Man meidet sie – und mich – im Offizierskasino und laut meinem zweiten Rottenführer Leven konnte er nur mit Mühe und Not eine Schlägerei zwischen drei 'Crushers' und drei 'Wolves' verhindern.“

Ungern dachte der Bastioner an diese Meldung zurück. Caranthyr, Mengsk und Mitsumo hatten auf Schmähungen mit roher Gewalt reagieren wollen, nachdem sie schon das eine oder andere Ale intus hatten. Allgemein schien die Situation auf der Sternjägerbasis – allein im Bezug auf diese Einheit – angespannt zu sein, seitdem man sich äußerst konsequent gegen den Überraschungsangriff der TIE-Drohnen gewehrt hatte. Offenbar hatte Chief Marshal Feskin seine treusten Anhänger hier, weshalb man nun vermehrt Stimmung gegen „Nerethins Elite“ machte. Hier sah man sie einfach als eine Art Fremdkörper innerhalb des Imperialen Sternjägerkorps. Einen längeren Moment betrachtete ihn der menschliche Vorgesetzte aufmerksam. Aiden hatte überhaupt keine Ahnung was Jacen Foster gerade dachte. Lamentierte er vielleicht zu sehr? Musste er als neuer „Alphawolf“ die ganze Sache einfach mit Fassung tragen? Neider gab es schließlich überall.

Der Wing Commander räusperte sich kurz, ließ weiterhin seinen Blick auf dem Captain ruhen und sagte dann:
Kyra berichtete mir gestern ähnliche Dinge. Es ist also größer als du denkst, Aiden. Es geht nicht mehr 'nur' um die Staffel. Feskin will einen sauberen Neustart – und manche wittern nun ihre Chance.“ Der Yaga Minoer seufzte. „Genau aus diesem Grund wird der neue Marschbefehl bei dir keine Begeisterung auslösen...“

Bei dieser Vorwarnung verzog er säuerlich das Gesicht. Bisher hatte sich Bastion vor allem als recht fruchtbarer Nährboden für Politik sowie Intrigen herausgestellt. So glaubte Aiden sich an manchen Tagen eher in einem Minenfeld zu befinden als in einer Sternjägerbasis. Stets und ständig versuchte man ihn zu übertölpeln oder andere faule Pakte unterzujubeln. Feskin hatte ihm auf diese Weise den höchst arroganten Piloten Cain T. DéSkalz angehängt, die KOMENOR im Gegenzug dafür Pranay Irimore installiert, nachdem man Sayuri Tanaka kurzfristig von der Einheit abgezogen hatte. Der Captain saß demzufolge machtlos zwischen den Stühlen. Stieß er die eine Seite vor den Kopf, brauchte er sofort die andere, um den möglichen Fall abzudämpfen. War er also schon längst ein Spielball? Irgendwie schien der beginnende Frieden bloß die alltäglichen Grabenkämpfe in den Fokus zu rücken, welche sonst von der Maße – also unter anderem auch ihm selbst – unbemerkt blieben. Doch bevor er noch schnell diesen Punkt gegenüber Foster ansprechen konnte, stand dieser auf einmal auf.

Sein Gesicht hatte wieder eine offizielle Miene angenommen.
„Ich glaube, wir müssen los. In knapp zehn Minuten findet sich der gesamte Flügel ein, um die neuen Instruktionen zu erhalten.“

***​

Der Besprechungsraum war groß, sehr groß. Hier fanden nicht bloß die sechsunddreißig Piloten der drei Staffeln Platz, sondern ebenso ein kleiner Teil vom dazugehörigen Personal. So hatten auch die Chefmechaniker, deren wichtigsten Untergebenen sowie die Quartiermeister ohne Probleme Stühle ergattern können. Obwohl die anwesenden Einheiten bisher noch keinen Einsatz als ein kompletter Kampfverband bestritten hatten, deutete das Gemurmel, das Aiden beim Eintreten hörte, darauf hin, dass man sich weitest gehend verstand. Vielleicht schweißte das taktlose Verhalten der anderen sie sogar schon jetzt ein ganz kleines Bisschen zusammen.
'Man kann es für uns nur hoffen', dachte er sich, während er sich zu seinem blauhäutigen Stellvertreter gesellte. Flüsternd teilte ihm dieser mit, dass die Einheit vollzählig anwesend war. Der Captain quittierte es mit einem schweigenden Nicken und richtete seine Aufmerksamkeit anschließend auf den Vorgesetzten, der inzwischen hinter einem schmalen Pult stand.

Beiläufig stöpselte Jacen Foster noch sein Datapad an eine Vorrichtung für den Projektor, da begann er schon einmal mit der Begrüßung.
„Meine Damen und Herren, hiermit begrüße ich Sie zum ersten Briefing als vollständiger Kampfverband.“ Kurz folgte ein unsicheres Lächeln. „Nachdem nun alle drei Einheiten ihre Sollstärke erreicht haben, sieht die Ressortleitung für uns eine Rückkehr in den aktiven Dienst vor … jedenfalls fast.“

Die Töne, die seitens der Piloten erst eine Art gemurmelte Zustimmung darstellten sollten, rutschten bei den letzten Worten blitzschnell in „Empörung“ um als plötzlich Daten zur Achten Gefechtsflotte an die Wand projiziert wurden. Man musste nicht die Position sämtlicher Teileinheiten der gesamten Flotte wissen, aber dieser Verband war bekannt für seinen Blockadedienst bei Fest, um den Braxant Run in Richtung Agamar in Schach zu halten. Man konnte also wirklich nicht davon sprechen, dass man bald richtige Einsätze erleben würde. Eher das Gegenteil musste man wohl befürchten. Durch den Frieden mit der Rebellion würde das Imperium – vielleicht nur vorübergehend – auf bestimmte Provokation verzichten. Unverständnis zeigte sich zwar in dem Gesicht so manches Anwesenden, aber trotzdem waren keinerlei Widerworte zu hören. So konnte der Wing Commander ungestört mit dem Briefing fortfahren.

Nachdem das letzte Gemurmel verschwunden war, sagte Foster:
„Marshal Dirpa möchte uns auf der 'Defender', einem Sternzerstörer der Venator-Klasse, wissen. Leider muss ich gestehen, dass dieses Trägerschiff allem Anschein nach zur Reserve der Achten gezählt wird...“ Erneut machten mehrere Piloten ihrem Unmut Luft. Beschwichtigend hob der Yaga Minoer deshalb die Hände. „Bleiben Sie ruhig. Dirpa gilt als aufgeschlossene Offizierin. Bestimmt lässt sie uns dort nicht versauern.“ Rasch klickte er zur nächsten Projektion. „Kommen wir nach diesem eher unschönen Vorgeplänkel endlich zum eigentlichen Inhalt: Schon in sechs Stunden brechen wir mit einem Eskortträger auf. Bis dahin müssen nicht nur unsere Maschinen flugbereit sein, sondern ebenso muss das ganze Arbeitsmaterial unserer Mechaniker und Quartiermeister für den Transport bereit sein. Weder Verzögerungen, noch irgendwelche anderen Unannehmlichkeiten möchte ich erleben.“ Er pausierte und ließ kurz seinen Blick durch den Raum schweifen. „Haben Sie noch Fragen?“

[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Drei | Besprechungsraum :||: Captain Aiden Thiuro, seine „Wolves“, Wing Commander Foster und der Rest des übergeordneten Kampfverbandes :]
 
[Bastion | Gebirge mit langweiligem Namen | Plateau | in Hybris Speeder] - Saphenus, Darth Hybris und Ares

Er hatte den Ausblick satt. Als der Wind durch seine Hörner peitschte und er den Blick über den Horizont schweifen ließ, konnte er nichts an diesem eigentlich atemberaubenden Anblick finden. Die Berge, die sich wie Giganten auftürmten lösten keineswegs die Euphorie aus, die man eigentlich erwarten konnte. Viel zu prägend war dafür das letzte Jahr gewesen. In dem steten Bewusstsein bald gegen seinen Mitschüler, seinen Konkurrenten antreten zu müssen, hatte er wie ein Besessener meditiert und trainiert. Sein Können in dem Umgang mit dem Lichtschwert war immer noch nicht vorhanden, stattdessen hatte er sich ganz der Macht gewidmet. Während seiner Meditationen hatte er stets den Blick gen Abgrund gerichtet, nahe an der Kante des Felsplateaus, mit dem Blick über die Landschaft Bastions. Nun, da er dem Berg entkommen war, wünschte er sich sogar die dunkle Atmosphäre des Tempels zurück, die kalten dunklen Wände mit dem unheimlich flackernden Licht. Er erinnerte sich daran wie sich der Albtraum damals an ihn herangeschlichen hatte, an die Angst, die er verspürt hatte, an das Schicksal, das ab dem Zeitpunkt besiegelt war. Nun war er ganz im Griff seines Meisters ohne die Chance sich jemals wieder seinem alten Leben widmen zu können. Oder war diese Chance schon verschwunden als er zum ersten mal einen Fuß auf Bastion gesetzt hatte? Ihm kam sein altes Leben wie eine Ewigkeit entfernt vor, seine alten Probleme waren lächerlich im Vergleich zu denen, denen er nun ausgesetzt war. Jetzt konnte es in jeder Prüfung um Leben und Tod gehen…ja, das Jahr hatte ihn doch verändert. Er spürte die Anwesenheit des Monsters nun zu jeder Zeit, diffus machte es sich in jeder Ecke seines Verstandes breit und kämpfte gegen den Rest seines alten Ichs. Sie führten einen Kampf um die Vorherrschaft und es sah nicht gut aus. Die Angst und die Paranoia, die Hybris mit seiner Ankündigung seine beiden Schüler gegeneinander kämpfen zu lassen, ausgelöst hatte, hatten ihn entscheidend geprägt. Sie hatten sein Denken beeinflusst und in die Arme des Monsters getrieben, subtil, unterschwellig. Sein Einfluss hatte sich vergrößert ohne dass Saphenus sagen konnte ab welchem Zeitpunkt es nun wirklich mächtig war. Er hatte sich nicht dagegen wehren können. So wie ihn die Angst damals nach Bastion getrieben hatte, so führte sie ihn nun immer mehr in die Hände der dunklen Seite der Macht. Wie konnten sich die Jedi dem nur entgegensetzen? Spürten sie nicht die gleiche Angst, die gleiche Paranoia? Angst war eine natürliche Emotion, jedes Lebewesen fühlte sie. Die Jedi konnten nicht von ihr befreit sein, wieso standen sie dann auf der Seite des Guten? Waren sie überhaupt gut? Mehr und mehr war er davon überzeugt, dass sie ihn nicht nur getötet hatten. Er war ein Mörder, mehr noch, ein machtsensitiver Mörder. Hätten sie nicht vielleicht noch schlimmeres angetan wenn sie ihn auf Taris gefangen hätten? Aus…Angst?

Saphenus strich mit seiner Hand über das kalte Metall des Speeders. Das Gefährt war ziemlich demoliert, der Lack an den meisten Stellen abgesplittert und Kratzer und Dellen überall. Ein paar gingen auf sein Konto. Er war niemals ein guter Pilot gewesen und wollte es auch nie sein. Er war niemand, der Geschwindigkeit mochte, vielmehr bevorzugte er es mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen. Als er dann das erste Mal dran war zum Tempel zurück zu fliegen um Vorräte zu holen, schaffte er es tatsächlich damit einen Unfall zu bauen. Zum Glück war niemand involviert, der von großer Wichtigkeit war. Er erinnerte sich noch gut an das Gefühl wie es war die Vorräte abzuholen. Stets glaubte er beobachtet zu werden, jeden Moment erwartete er, dass J’Annon um die Ecke kam, doch der Zabrak hatte sich nicht blicken lassen. Sollte er doch auf die Einhaltung des Deals pochen. Saphenus schnaubte und strich über sein neues Lichtschwert. Er hatte in dem Jahr so viel gelernt, seine Machtfähigkeiten mussten über denen eines normalen Jüngers liegen. Sollte sich der Zabrak doch gegen ihn wehren, Muskeln brachten einem gar nichts wenn die starken Extremitäten mit einem scharfen Laserstrahl einfach abgetrennt wurden. Und so einen besaß er nun einmal.

Saphenus schloss die Augen. Der Flug kam ihm länger vor als sonst. Müssten sie nicht schon längst da sein? Auf der anderen Seite, was spielte Zeit schon für eine Rolle. Hier im Speeder konnte er den Gedanken nachgehen, die ihn auf dem Plateau schon die ganze Zeit beschäftigt hatten. Sehr zu seiner Verwunderung hatte er immer mehr Albträume bekommen je stärker das Monster wurde. Nachts sah er das Gesicht Je’anas, das Gesicht des toten Jüngers, dann erschienen seine Eltern und sahen ihn anklagend an. Sollten diese Träume nicht verschwinden je stärker wurde er wurde? Er wusste nicht ob er im Schlaf schrie, Ares konnte das wohl am ehesten noch sagen, aber diese Träume…sie kamen immer häufiger und raubten ihm seinen erholsamen Schlaf. Selbst jetzt spürte er wie sie auf ihn warteten, wie sie wollten, dass er einschlief um ihn dann heimzusuchen. Nur sein Meister erschien ihm niemals im Traum obwohl gerade er der Inbegriff des Albtraums war. Saphenus spürte, noch lange nicht besaß er ein wirkliches Verständnis der Macht, egal wie sehr er sich bemühte Antworten zu finden.

Schließlich waren sie doch an ihrem Ziel angelangt und tatsächlich landeten sie nicht am Sith-Tempel. Vor ihnen lag der Raumhafen, Erinnerungen zuckten durch Saphenus‘ Kopf. Der ungehobelte, arrogante Wachmann, der seine Personalien erfasst hatte, der Gestank der anderen Flüchtlinge in dem überfüllten Frachter. Saphenus bemühte sich es zu ignorieren.
Das Schiff des Albtraums war…anders als Saphenus es erwartet hatte. Seine Zugehörigkeit zum Imperium war nicht zu übersehen, es schrie gerade zu den Namen des Imperators. Ein Fury, die Kombination eines Frachters und eines TIE-Fighters wie er später lernen sollte. Doch was kümmerte ihn schon in welchem Schiff sie unterwegs waren? Hybris würde schon wissen was er tat und ansonsten hatte er die Möglichkeiten sich zu verteidigen. Saphenus war die Bewaffnung des Schiffs nicht entgangen.

Saphenus schlang seine weitere Robe enger um seinen Körper. Der eigentlich schwarze Stoff strotzte nur so von dem Staub und Dreck, dem sie ständig auf dem Plateau ausgesetzt waren. Er war überall, der Wind hatte ihn unentwegt an jede mögliche Stelle geweht. Am Anfang hatte er noch versucht ihn zu entfernen, sogar die Macht hatte er dazu genutzt, doch das war ein aussichtsloser Kampf gewesen. Irgendwann hatte er sich daran gewöhnt. Nun spürte er ihn wieder allzu deutlich auf seiner Haut, er schien überall zu jucken und zu kratzen. Trotzdem hüllte er sich in seine Robe ein. Sie versteckte seinen noch abgemagerten Körper. War das nur der Preis, den er dem Berg zahlen musste oder ließ tatsächlich schon die dunkle Seite seinen Körper verfallen so wie Hybris ganz zu Anfang der Ausbildung angekündigt hatte? Saphenus versuchte sich so gut es ging mit seinem Machtschild zu schützen, doch wer konnte schon sagen wie stark er wirklich war? Der Ernstfall würde es zeigen. Wieder wanderte seine Hand zu seinem Lichtschwert. Das würde er nicht wieder hergeben.

Der Droide, der das Trio begrüßte, sah auf den ersten Blick wie eine ganz gewöhnliche Maschine aus. Erst als das Plappern anfing wusste Saphenus, dass er doch nicht so ganz normal war. Die Worte schossen nur so aus ihm heraus, als ob ihm die Gesellschaft seines Meisters gefehlt hätte, plapperte er darauf los. Doch nicht nur wie er es sagte störte Saphenus, auch das was machte ihn unruhig. Verdreckte Affen? Saphenus warf einen Blick auf Ares und versuchte dessen Reaktion zu deuten. Sie beide wurden als verdreckte Affen bezeichnet…von einem Droiden? Saphenus versuchte sich zu entspannen. Es war nur ein verdammter Droide, nichts weiter. Weiter plappernd verschwand der Droide und brachte tatsächlich Putzzeug mit um den Dreck hinter ihnen aufzuwischen. Zumindest dachte das Saphenus. Als es der Blechhaufen tatsächlich versuchte die Arbeit auf die beiden Schüler abzuwälzen, durchzuckte ihn einen Augenblick der Wut. Dieser kleine Droide…seine Hand zitterte und sofort fragte er sich wo diese Wut auf einmal herkam. Es war doch nichts passiert, der Droide würde wohl seinem Meister gehrochen müssen? Wieso verspürte er das Verlangen die Macht gegen den Metallhaufen einzusetzen? Er riss sich zusammen, er durfte nicht nachgeben. Haustiere? Wieder zuckte Saphenus zusammen, seine Hand zitterte stärker. Dieses dämliche Stück… Doch die Worte des Albtraums hatten ihre Wirkung. Der Droide, er hieß Rope, wie Saphenus erfuhr, zeigte ihm sein eigenes Quartier und brachte ihm tatsächlich eine frische Robe…genau wie im aufgetragen war. Was nicht hieß, dass er nicht weiter plapperte, doch der Zabrak hörte nicht zu. Das Quartier war zweckmäßig, mehr nicht. Ein Bett und ein paar Möglichkeiten sein Hab und Gut zu verstauen…von dem er sowieso kaum etwas hatte. Als die Tür schließlich wieder in ihr Schloss glitt, umhüllte ihn auf einmal der Mantel des Schweigens. Er hörte den Droiden noch kurz davontippeln, das Geräusch der Metallfüße auf dem Boden, dann nichts mehr. Er atmete tief ein und aus. Langsam schälte er sich aus seiner dreckigen Robe und ließ sie achtlos auf den Boden gleiten. Nackte wie er war vermied er es in einen Spiegel oder eine reflektierende Oberfläche zu schauen und schlüpfte stattdessen so schnell es ging in die saubere Robe. Der frische, neue Stoff schmiegte sich an seine Haut. Plötzlich fühlte er sich…wie geborgen. Gemütlich. Plötzlich ging ein Ruck durch das Schiff, der Antrieb erwachte zum Leben und wie sein Herzschlag erfüllte ein ständiges Summen den Raum. Saphenus widerstand dem Bedürfnis sich auf das Bett zu legen, riss sich am Riemen und suchte den Weg ins Cockpit. Dort stand Hybris, durch die schwarze Robe, die seinen Rücken zierte, sah er aus wie ein lebendiger Schatten. Nur die schimmernden Haare verrieten, dass er ein Mensch war. War er ein Mensch?


Saphenus bekam noch die letzten Worte mit, die sein Meister mit einem weiteren Droiden austauschte. Zuerst hatte er die Befürchtung, dieser würde ebenfalls so quatschen, doch seine Antworten waren knapp und effizient. Keine Spur von dem Geblubber Ropes. Wieso waren diese zwei Droiden so unterschiedlicher Natur, wieso war der andere Droide nicht ebenfalls so auf seine Aufgaben fixiert? Saphenus sah in die Augen seines Meisters als sich dieser an ihn und Ares wandte. Der Schwarzhaarige war ebenfalls in dem Cockpit erschienen. Die Augen des Albtraums glommen nun nicht mehr rot, vielmehr sahen sie fast aus wie die eines Menschen. Wäre da nicht die nun gelbe Augenfarbe gewesen. Sie verursachten nichts destotrotz das gleiche, unangenehme Gefühl wie schon damals. Immer noch machte ihm der Blick des Albtraums Angst, immer schien er Unheil zu verkünden. Sie hatten nun zwölf Stunden Zeit für sich, Saphenus wollte gar nicht das Wort Freizeit in den Mund nehmen. Obwohl die beiden Experimente zunächst seine Neugierde weckten entschloss sich der Zabrak wieder in sein Quartier zu gehen. Nun, da der Druck des kommenden Duells gegen Ares von ihm genommen war, spürte er die Erschöpfung in seinen Knochen. Das Jahr hatte seinen Tribut gefordert. Er war nicht mal mehr in der Lage sich Gedanken darüber zu machen wo die Reise überhaupt für sie hinging. Es spielte auch keine Rolle. Sein Schicksal war an die Befehle seines Meisters gebunden, das hatte er nun verinnerlicht.

Es dauerte nicht lange, seine Augen schlossen sich und er schlief ein. Zunächst noch seiner Umgebung mit dem Machtsinn bewusst, verblassten die Eindrücke mehr und mehr, verzerrten sich. Das Bett selbst erschien im Vergleich zu dem Zeltlager auf dem Berg unendlich gemütlich, die weiche Matratze schmeichelte seinem Rücken. Doch schon bald veränderte sich der anfangs traumlose Schlaf. Wieder sah er seine eigenen Hände vor sich wie sie sich um de Hals des Jüngers legten. Seine Augen weiteten sich im Angesicht des Todes, ein Röcheln kam über seine Lippen als die Trachea zusammengequetscht wurde. Er spürte das Zucken des Jüngers, die Versuche ihn von sich zu stoßen. Dann hauchte er sein Leben aus, sein Kopf fiel mit einem dumpfen Geräusch nach hinten auf den steinernen Boden. Als er schließlich aufstand um sich in dem Lob seines Meisters zu sonnen, stand dort nicht der Albtraum: Stattdessen blickten ihn seine Eltern an. Seine Mutter hielt schockiert die Hände vor den Mund, sein Vater hatte die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen. Plötzlich durchflutete ihn die Angst, was hatte er getan? Er hatte jemanden ermordet, wieso?

„Du hättest ihn laufen lassen können, wenigstens die Chance aus den Katakomben zu entfliehen?“, brachte sein Vater schließlich hervor während seine Mutter anfing zu schluchzen. Dicke Tränen rollten über ihre Wange.

„Aber….er…man…er hat es befohlen.“,

schrie Saphenus verzweifelt und sah sich nach Hybris um. Doch da war niemand.

„Du hättest dich wehren können!“,

schrie nun seine Mutter. Verzweifelt tat Saphenus einen Schritt auf sie zu, doch sie wichen vor ihm zurück. Als wäre er ein Monster, als wäre er…böse. Als er schließlich nochmal einen Blick auf den toten Jünger warf, war der verschwunden. Stattdessen lag dort nun der leblose Körpers Je’anas, ihre Augen aufgerissen und der Mund zu einem stummen Schrei verzerrt. Saphenus stürzte zu ihr hin.

„Was habe ich getan?“, schrie er hinaus in die Dunkelheit und plötzlich…war er ganz alleine.

Die Umrisse seines Quartiers bildeten sich ab, er blinzelte und es dauerte bis er begriff wo er war. Dass er nur geträumt hatte. Es klopfte an seine Tür und die unverkennbare Stimme eines Droiden drang durch die Wand.

„Also wenn der Meister schon Haustiere mitbringt, dann sollen sie still sein. Es muss nicht das Schiff mit seinem Geschrei unterhalten. Vorher war es so schön still, nun gibt es überall was zu tun. Der Meister hätte Fische mitbringen sollen, ein schönes sauberes und leises Aquarium.“

Die Stimme entfernte sich wieder und Saphenus quälte sich aus dem Bett. Die zwölf Stunden waren noch lange nicht rum, der Albtraum hatte ihn unsanft aus dem Schlaf gerissen. Er rieb seine Hände aneinander und zum ersten Mal seit langer Zeit wurde ihm bewusst, dass er immer noch den Ring an seiner Hand trug. Wie konnte er ihn nur vergessen, gehörte er wirklich schon so sehr zu seinem Körper? Er führte ihn vor seine Augen, der Diamant schimmerte rot. Rot? War er nicht blau gewesen? Saphenus blinzelte. Doch, der Diamant war blau. Wie war er auf rot gekommen? Als er ihn von seinem Finger streifte, fühlte es sich plötzlich an als wäre ihm einer amputiert worden. Der Spruch „für immer“ war immer noch in seine Innenseite eingraviert und ohne Probleme zu lesen. Für immer…für immer war er nun hier gebunden. Saphenus lachte ob der Ironie, doch die Verzweiflung in seinem Lachen war deutlich zu hören. Er zog den Ring wieder an und verließ sein Quartier. Er hatte nicht das Bedürfnis es umzudekorieren. Unschlüssig stand er in dem Gang.

Als er sich schließlich an Hybris‘ Experimente erinnerte, erfasste ihn die Neugierde. Er betrat Quartier 3 und stockte sofort. Ein Stasisfeld hielt einen Leichnam gefangen, leblos schwebte der Körper in der Luft. Saphenus vermied es in die Augen des Toten zu sehen, er wollte sich nicht schon wieder Je’anas Gesicht aussetzen. Vorsichtig trat er näher, er wollte auf keinen Fall etwas kaputt machen. Auf einem Metalltisch standen mehrere Glasbehälter und ihnen wanden sich weiße Rauben. Als wären sie aus Schnee geformt glänzten sie im künstlichen Licht des Raumschiffs. Sie krochen hin und her, glitten übereinander weg und untereinander durch. Saphenus spürte sie in der Macht, er nahm die Bewegungen war, die von ihnen ausgingen. Doch was sollte das alles hier? Offensichtlich war die Leiche zu Versuchszwecken hier, sie diente einem bestimmten Zweck. Waren das hier Parasiten, die sich in einem Wirt einnisten konnten? Doch was taten sie dann, fragte er sich. In seinen Büchern hatte er von Würmern gelesen, die unter die Haut kriechen und dann verheerenden Schaden anrichten konnten. Manche legten Eier im Gehirn ab aus denen dann neue Larven schlüpften und sich durch das Gewebe fraßen bis sie schließlich nach außen drang. Saphenus fuhr ein kalter Schauer über den Rücken als er sich vorstellte wie sich diese Maden durch seinen Körper fraßen. Doch wozu eine Leiche? Er ließ seine Hand über verschiedene Instrumente gleiten, die bereitstanden. Nadeln, Schläuche Rohre. Sie waren dazu gedacht diese Würmer in einen Körper zu injizieren. Diente die Leiche als Ort wo Hybris die Würmer vermehren konnte? Für einen kurzen Moment war er versucht sich an den Instrumenten zu versuchen, doch dann schallte die Warnung seines Meisters durch seinen Kopf: Die Finger davon lassen wenn man nicht wusste was man tat.

Plötzlich glitt die Tür zu dem Versuchsraum auf und…Rope kam herein.


„Oh nein, jetzt laufen die Haustiere schon überall durch das Schiff, der Meister sollte sie an die Leine nehmen.“, plapperte er drauf los und Saphenus spürte direkt die Wut in sich aufsteigen. Er war hier mit dem Droiden alleine…

„Was ist dein Problem mit uns?“, fauchte er schließlich und umgriff demonstrativ den Griff seines Lichtschwertes. Wenn auch den der Trainingswaffe.

„Der Meister ist immer so leise, so ruhig, so effizient. Nun laufen hier überall seine Haustiere rum und ich mich sie bedienen. Als wäre ich der Butler. Vorher war alles so ruhig.“

„Leb damit!“, sagte Saphenus und drehte sich weg. „Oder viel Spaß wenn du dich den Befehlen des Meisters widersetzt.Er machte eine kurze Pause. „Wofür ist das alles hier?“

„Die Experimente des Meisters, das sollte man doch sehen. Das Haustier muss seine Augen aufmachen und hinsehen.“

„Ich bin kein Haustier, sondern der Schüler des Meisters.“, stellte Saphenus klar.

„Wie das Haustier meint.“

„Also…was sind das für Experimente und jetzt gib mir eine vernünftige Antwort!“

Saphenus spürte wie er ungeduldig wurde. Ein Droide führte ihn an der Nase rum, ein Metallhaufen! Und er ließ es sich auch noch gefallen.

„Oh Gott, jetzt muss ich hier auch noch alles erklären, so weit ist es mit mir gekommen. Ich spiele den Babysitter…“,

weiter kam der Droide nicht. Mit einem Satz fuhr Saphenus herum und aktivierte das Lichtschwert. Die rote Klinge erwachte fauchend zum Leben, nicht so kräftig wie die seines richtigen Lichtschwertes aber dennoch. Er hielt den sengenden Strahl an den Kopf es Droiden und sah ihn eindringlich an. Er hoffte, dass dieser Auftritt Wirkung zeigen würde.

„Hör auf mit dem verdammten Geplapper und antworte mir, Droide!“

Für einen Moment war es still.

„Man muss mir doch keine Gewalt antun, das Haustier ist so dermaßen ungehobelt. Der Meister hat sehr viel bessere Manieren. Die sollte er seinen Schülern beibringen, oh ja! Aber wie es auch will, das hier ist ein Experiment des Meisters.“

Saphenus deaktivierte die Klinge und befestigte den Griff wieder an seinem Gürtel. Mit sehr viel mehr Worten als nötig gewesen wären, erklärte der Droide nun, dass diese Würmer tatsächlich in die Leiche gehörten. Der tatsächliche Effekt, den sie dort bewirkten war ihm unbekannt, es ging wohl um die Beherrschung des Fleisches. Saphenus konnte sich darauf trotzdem keinen Reim machen. Er war Bibliothekar und kein Forscher, noch nie hatte er ein Labor von innen gesehen. Er entließ Rope, der Droide verschwand so schnell wie er konnte als ob er Angst hätte noch weitere Fragen beantworten oder sogar arbeiten zu müssen. Es kehrte wieder Ruhe ein, das stetige Brummen des Hyperraumantriebs drang kaum mehr in sein Bewusstsein. Man gewöhnte sich schnell daran. Unschlüssig trat er wieder an die Instrumente. Durfte er es wagen die Würmer in die Leiche zu injizieren oder sollte er das Experiment lieber seinem Meister überlassen? Unschlüssig sah er sich um. Er war neugierig und versucht sich der Herausforderung zu stellen, was ungewöhnlich war. Auf Taris hätte er niemals von sich aus ohne direkte Anweisung gehandelt. Alles folgte seinen Regeln. Dann fasste er einen Entschluss. Schnell war er bei einem der Glasbehälter und öffnete ihn. Die Würmer wanden sich schneller hin und her als fürchteten sie die Dinge, die nun kommen würden. Der Zabrak griff mit der Macht nach einem von ihnen, er wagte es nicht sie zu berühren. Schnell war er in eine der großen Spritzen verfrachtet und näherte sich der Leiche. Es war ein merkwürdiges Gefühl durch die leblose Haut zu stechen und den Wurm in das tote Fleisch zu entlassen. Der Körper war weiterhin in dem Stasisfeld gefangen, egal was passieren würde, daraus könnte er sich nicht befreien. Gespannt behielt Saphenus ihn im Blick, nicht nur mit seinen Augen sondern auch mit der Macht. Er spürte wie sich der Wurm seinen Weg durch die Arterien des Körpers bahnte, zielstrebig kroch er auf das Gehirn zu. Zunächst gelangte er in das Herz der Leiche, anschließend war es ein leichtes über die Aorta und dann nach der Abzweigung der Halsschlagader in das Gehirn zu gelangen. Doch dort ruhte der Wurm plötzlich und verharrte. Die Minuten verstrichen und nichts passierte. Nach einer gefühlten Ewigkeit wandte sich Saphenus schließlich ab. Seine Geduld war am Ende und er ging zurück in sein Quartier, nicht ohne sich zu versichern, dass die Tür zu Quartier 3 fest geschlossen war. Im Schneidersitz ließ er sich auf dem Boden nieder und versank in der Macht. Merkwürdigerweise war der erste Gedanke, der ihm bei der Meditation durchschoss, an Talitha gerichtet. Er hatte versprochen sie nach dem Jahr aufzusuchen und ihr alles zu erklären und nun….hatte er sogar den Planeten verlassen. Was wohl aus ihr geworden war, ob sie noch lebte? Saphenus wusste es nicht, schließlich drängte er den Gedanken zur Seite. Er spürte die Macht, er spürte die dunkle Präsenz in seinem Geist. Sehr sehr deutlich…


[Hyperraum | Hybris Fury | Saphenus' Quartier] - Saphenus
 
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[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh


*Als nun alle drei wieder in den Gängen waren konnte sie mit einem nicken nur Vigosh zustimmen als er von Almon sprach, doch ganz geheuer war ihr nicht das plötzlich Saphenus auftauchte und Talitha sich mit ihm seltsam unterhielt noch ehe Selura etwas dazu sagen konnte platzte dann auch fast schon Vigosh und sie musste schmunzeln, er dachte tatsächlich wie sie selbst und das war wunderbar und bestärkte das gefühl das er nicht nur ein nutzobjekt werden würde*

"Vigosh: Jetzt reicht es mir. Talitha, wer zur Hölle war das? Mir sind das langsam zu viele urplötzliche Überraschungen, die hier geschehen und irgendwie haben alle mit dir zu tun. Du bekommst in der Kantine nur sperrlich deinen Mund auf und unten in den Katakomben sagst du gar nichts. Der Informant hat dich auch nicht weniger komisch angeschaut, als dieser Zabrak gerade. Es sieht also ein Blinder, dass sie dich offensichtlich kannten. Nun würd ich dir also raten, uns Informationen zu geben, die das hier alles erklären, denn so wie es jetzt ist, werd ich keinen einzigen Schritt mehr machen, solange du hier bist. Entweder du rückst raus mit der Sprache, oder ich muss dich als Hinderniss ansehen und ich dulde sicherlich keine Hindernisse."



*Diese Worte liesen Selura erschauern, nicht vor angst sondern sie wollte nochmehr von Vigosh hören wenn er sauer war, es machte ihn deutlich interessanter als wie diese Ruhige Ader die er hatte doch man musste sich wieder darauf konzentrieren das Talitha immernoch ein Problem ist, sie hatte Angst! Sie stank danach....zumindest hatte sie vorhin noch mit Informationen rausgerückt aber dennoch was soll die sache mit diesem Zabrak?! Wer war das schon wieder er hatte ein Lichtschwert! Konnte der den Scriptor nicht einfach umlegen?! Aber nein sie hällt smalltalk!*


Jetzt hör mal zu kleine, dieser Ort beherrscht hier niemanden von uns nur haben wir keine Probleme damit leute umzulegen wenn es dem Zweck dient


*knurrte sie leiser und sah Talitha ernst an wärend sie die Fäuste ballt und einen schritt auf sie zumachte*


Ich hoffe die sache ist bald vorbei dann muss ich deine Angst nicht mehr riechen! Wenn du denkst das uns dein Leben interessiert oder das du die einzige bist die hier Denkt, dann denkst du falsch, wir haben nur andere wege wie du wo ich mich langsam frage was du hier machst wenn du diesen Ort nicht leiden kannst! Aber weisst du was selbst das interessiert mich nicht, du sollst nur wissen das ich dir den Hals umdrehe wenn das ganze wegen dir gefährdet ist!

Aber in dem Punkt gebe ich dir recht, bereiten wir dem ganzen ein Ende. Damit wir getrennte wege gehen können!


*Mit diesen Worten lies Selura es nichtmal zu das Talitha etwas darauf erwiedern konnte und machte sich auf den Weg, ihre Augen immer Achtsam um sich wegen den Wachen und machte sich auf den weg richtung Quartier der Twilek ihr war klar das die anderen Folgen würden immerhin hatten sie das selbe ziel und sie war froh Vigosh an der Seite zu haben, ansonsten hätte sie Talitha wohl schon längst den Kopf abgerissen*


Irgenteine Idee wie die Tarnung ausfällt? Oder der "Unfall"?

*Warf sie ein als sie dann wieder neben Vigosh geht und ihre Arme verschränkte, sie versuchte sich wieder zu beruhigen damit sie nichts falsches tat damit man gleich zwei Morde vertuschen musste*


[Bastion | Sith-Tempel | Gänge auf den weg richtung TwilekQuartier.] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
|| Bastion ~ Imperial City || Sith Orden || Schvoy's Quartier ~ Alaine Aren & Schvoy||

Mit einem dunklen geheimnisvollen Lächeln blickte sie Schvoy, den Mann an, welcher dafür gesorgt hatte das ihre Beförderung noch immer ausstand. Er hatte sie verhindert, hatte alles dafür getan nur um dafür Sorge zu tragen, dass sie sich auf ein Bündnis mit ihm einließ. Ein Bündnis welches zur Folge haben sollte einen Mann zu stürzen, damit diese Gestallt hier – unter anderem durch ihre Hilfe – Macht erhielt. Anfangs war sie darauf eingegangen, hatte sich damit bereit erklärt doch seit den Geschehnissen auf Dromund Kaas hatte sie sich zu sehr verändert um sich nun noch etwas gefallen, gar sich benutzen zu lassen. Sie würde es sein die nun benutzte, die ihren gänzlich eigenen Weg beschreiten würde und damit diese lächerlichen Vorhänge dieses versagenden Ordens herunterreißen würde. Schvoy wollte sie dies wusste Alaine. Er wollte ihre Körper ebenso wie Arbit mit und es gab keinen wirklichen Unterschied zwischen ihnen. Auch wenn Schvoy behauptet hatte, dass Alaine als gleichwertige Partnerin fungieren sollte so waren dies nichts weiter als leere Worte! Ebenso so leer wie die von Arbit oder all die anderen die jemals erwähnt hatten das sie etwas einzigartiges wäre oder ähnliches. Sie alle waren nichts weiter als Dreck, geboren um diesen auch zu fressen und Alaine würde sich von niemandem wieder benutzen lassen. Die Zeiten der Unschuld waren vorüber! Die Zeiten der Naivität, des Glaubens an Liebe und Gerechtigkeit waren endgültig in die Schatten getreten. Liebe war eine Lüge die gern verkauft wurde um seine eigenen Ziele zu erhalten, sich zu nehmen was man eigentlich wollte und dann alles fallen zu lassen. Gerechtigkeit war nichts weiter als eine weitere widerliche Lüge die genutzt wurde um zu manipulieren wo immer man konnte. Was bedeuteten Gefühle wenn jene stets missbraucht wurden? Viel zu oft war sie missbraucht worden ob Seelisch oder Körperlich und nun, nun war diese Episode ihres Lebens endgültig vorüber. Schvoy würde erhalten was er verdiente. Ja sie würde mit ihm schlafen nur um endlich zur Lady der Sith aufzusteigen, einem Rang den man ihr so lange verwehrt hatte und dies ohne jeglichen Grund.

Wie sehr sie diesen Orden mittlerweile hasste, ihn verabscheute. Er war zu einer Schande geworden zu einem eitrigen Geschwür welches abgeschnitten gehörte. Doch da niemand dies sah, es sehen wollte oder gar etwas dagegen unternehmen würde, so würde sie ihn verlassen und hinter sich lassen. Offiziell würde sie wohl ein Teil dieser Krankheit bleiben in Wahrheit jedoch hatte sie ganz andere Pläne. Pläne die auf Kaas Gestalt angenommen hatten und nun umgesetzt werden sollten. Sie verachtete das Dasein dieser Sith welche mit aller Macht versuchten sich bei ihrem Imperator einzuschmeicheln, seine Stiefel zu lecken. Er, der er ein Nichtmensch war und dazu noch zum großen Teil ein Cyborg. Eine Perversion die sie niemals dulden würde! Sie war frei um zu entscheiden was sie tun würde und was nicht. Niemand würde ihr etwas vorschreiben können und wer immer es auch versuchen würde, dieser würde mit seinem Leben dafür zahlen!

Schvoy sah mit einem gewissen Erstaunen in ihre funkelnden Augen welche ihn vereinnahmten, dann glitt ein Lächeln über seine Lippen als er näher trat und damit in ihren Dunstkreis. Sie roch gut, sehr gut sogar. Das Parfüm welches sie trug ließ sie nur noch begehrenswerter erscheinen, doch dies war nichts was so sehr auf ihn beeindruckte. Was ihn jedoch ein wenig irritierte war das, was er fühlen konnte. Jene junge Frau vor ihm glich nicht mehr jener die er vor einer kleinen Ewigkeit in der Bibliothek getroffen hatte als sie wutentbrannt bei ihm aufgetaucht und hatte wissen wollen warum man ihr die Beförderung verwehrte. Nein, nein ihr Geist fühlte sich fremd an, mächtig und es schien so als ob er vibrieren würde. Er konnte nicht sagen was es war, fühlte es einfach nur.


„Es ist lange her das wir uns gesprochen haben, Schvoy zu lange! Seit dem ist viel geschehen und nun wo ich zurück bin werde ich nicht länger warten!“

Die Augen des Sith zogen sich ein wenig zusammen als er sie fragend anblickte. Sie würde nicht länger warten? Sollte dies eine Anspielung im doppelten Sinne sein? Gänzlich sicher war er sich nicht. „Ich habe auf dich gewartet, Alaine! Nun als bist du erneut bei mir und diesmal verändert“, deutete er an.

Alaine ließ nur ein Lächeln sehen als sie näher an ihn heran trat und dann nur wenige Zoll vor ihm stehen blieb. Ihr innerstes machte sich über ihn lustig, über das was er war und immer sein würde.

„Veränderung ist all gegenwärtig, gerade du solltest dies wissen. Dennoch spielt es keine Rolle. Ich bin nicht hier um mit dir darüber zu sprechen was sich verändert haben könnte!“

Er sah sie an, betrachtete ihr Gesicht und blickte kurz über ihre in den Mantel gehüllte Gestalt und fragte sich für wenige Sekunden was sie darunter verbarg, ehe er ihr erneut in diese funkelnden Augen blickte. „Weshalb bist du dann hier?“, hakte er nach und ließ sich nicht anmerken das er durchaus wusste was sie wollte, nämlich ihre Beförderung.

Alaine’s Regung blieb ausdruckslos obwohl Verachtung in ihr aufstieg. Er versuchte zu spielen, nur dass sie nicht gefragt worden war ob ihr dieses Spiel gefiel und zudem nicht einmal Lust dazu empfand. Also trat sie noch ein Stück näher an ihn heran, bis ihr Mund fast sein Ohr berührte.

„Um dein Leben zu verändern“, hauchte sie in sein Ohr und zog ihn an sich. Überrascht über ihre Worte legte er seine Hand in ihren Nacken und zog ihren Kopf zu sich.

„Um mein Leben zu verändern, Alaine? Dies hört sich interessant an und was genau schwebt dir vor?“, wollte er wissen, wobei Alaine auf seine Frage nicht einging sondern ihre Lippen auf die seinen legte, ihn küsste. Der Sith zog sie an sich als ihm klar wurde worauf sie anspielte und das sie einen anderen Weg suchte um ihre Ziele zu erreichen. Doch dies machte nichts! Dies wäre eine weitere Möglichkeit sie an sich zu binden ohne das es ihr klar war. Der Kuss der Rothaarigen zog sich in die Länge, während ihre Zungen sich suchten und fanden. Gern hätte er gewusst was in ihr vorging doch ihre Mauer war nicht zu überwinden und dies war auch gut so – hätte er nämlich die Wahrheit erkannt – hätte dem ein Ende gesetzt, vielleicht.

Die Adelige verachtetet ihn und es kostete sie sogar die Überwindung eines gewissen Eckels sich ihm auf die Weise anzubieten doch letztlich spielte es keine Rolle mehr! Er war nur eine Marionette in einem gewaltigen Theater voller hässlicher Puppen und sie zog die Fäden. Anschmiegsam lag sie seinen Armen, warm weich und ihr Zunge schlang sich um die seine. Wie köstlich sie schmeckte wenn man sich gestattete sich seiner Lüsternheit hinzugeben und zu nehmen was ihm geboten wurde. Behutsam glitten seine Hände in ihren Mantel, schoben ihn auseinander und von ihren Schultern. Was darunter jedoch zum vorschien kam ließ ihn den Atem stocken. So etwas hatte er noch nie an ihr gesehen! Die Rothaarige in seinen Armen trug ein aus schwarzer Seide gehaltenes Oberteil, welches nur bis unter ihren Busen reichte, wobei die Ärmel aus durchsichtiger Seide waren, das Hauptteil aus einer blickdichten Seide. Dies jedoch war gänzlich unwichtig, da es vorn von einem einzigen Knopf gehalten wurde und so den Blick auf ihren vollen Busen freigab. Der untere Teil ihres Outfits war ebenso gewagt wie ihr Oberteil. Ein äußerst knappes Höschen bedeckte die wichtigsten Zonen und wurde durch einen halbdurchsichtigen Stoff komplett gemacht. Sie trug Stiefel welche ihre langen Beine verhüllten. Ihr Haar wellte sich über ihren Rücken und eine Strähne bewegte sich auf ihrem Oberkörper, kringelte sich und ließ ihn fasziniert einen Augenblick dort verharren.


„Ein reizvolles Outfit meine Liebe, eines welches nur wenige Frauen tragen können und nicht der üblichen Ordnung entspricht“, erklärte er mit rauer Stimme und zog sie zu seinem Bett.

„Nichts in diesem noch in einem anderen Universum würde der üblichen Ordnung entsprechen, Schvoy!“

Das Lächeln auf ihren Lippen war amüsiert und aufreizend zugleich als er sie auf sein Bett drückte und ihre Reize zu erforschen begann. Die Gedankenwelt der Sith jedoch verließ diesen Ort wo sie ihren Körper bei diesem Mann ließ und erreichte eine Stille die sie brauchte um zu denken. Clove hatte ihren Auftrag wahrscheinlich schon erfüllt wurde würde auf sie warten. Sie hoffte, dass ihre Schülerin geeignete Informationen herausgefunden hatte und vor allem einen Ort an dem man sich mit einem Vertreter der Black Sun treffen konnte um über deren Zukunft zu sprechen und natürlich darüber was sie sich vorstellte. Ein Bündnis, eine Zusammenarbeit mit Gewinn für beide Seiten und ein Katapult welches jedenfalls die BS nach vorn bringen würde. Es gab Ziele welches es sich zu erreichen lohnte, Ziele die Opfer forderten und ein solches erbrachte sie gerade. Wahrscheinlich würde sie noch weitere Opfer bringen müssen um dort zu stehen wohin sie wollte. Doch war sie gern bereit dazu diese Opfer zu bringen wenn es letztlich bedeuten würde ihre Macht zu festigen. Ein Teil von ihr war eine Sith und würde es wohl stets bleiben. Was der andere Teil von ihr war blieb im Verborgenen. Es würde genügen wenn sie es wusste, wenn sie diesen Teil nutze. Tief in ihrem inneren lachte sie, lachte die neue Seite ihres Seins welche sich vorerst mit ihrer alten Seite geeinigt hatte. Jene Seite war es die hier bei Schvoy war um mit ihm zu schlafen. Der andere Teil in ihr ließ seine Gedanken kreisen, überlegte was er tun sollte, wie er vorgehen würde und was alles zu beachten war.

Dunkle Augen Blickten Schvoy an, als sie ihn verführte und er sie. Ihr zweites Ich kannte keine Hemmungen, keine Gnade und ebenso wenig erbarmen sondern nahm sich was sie wollte. Ihm schien dies nichts auszumachen sondern er schien es noch zu genießen. Alaine drehte ihn auf den Rücken, öffnete ihr Oberteil und ließ es auf den Boden fallen ehe sie ihre Lippen auf seinen Hals legte um diesen zu verwöhnen. Wenn sie Glück hatte würden Clove’s Informationen ihr einen Ort nennen an dem ein Treffen stattfinden konnte, dachte sie als ihre Zunge sich einen Weg über seinen Hals suchte, dem Schlüsselbein und seiner Brust. Dann würde sie nur noch einen guten Kontakt brauchen mit dem sie Verhandeln konnte. Ihr Plan stand fest, war ausgearbeitet bis ins aller kleinste Detail und musste nur noch in die Tat umgesetzt werden. Ein Ereignis auf welche sie sich wahrlich freute mit jeder Faser ihres Körpers welcher in diesem Augenblick damit beschäftigt war den Mann unter ihr zu verführen. Was auch immer ihm durch den Sinn ging spielte für die Executorin keine Rolle. Es interessierte sie nicht einmal was er empfand oder gar empfinden würde gar konnte. Er war nichts weiter als ein Subjekt, welches benutzt wurde wie ein Handtuch an dem man seinen Finger abtrocknete und dann in eine Ecke warf um es unbeachtet liegen zu lassen, bis Putzdroiden es aufhoben.

Die Finger der Sith öffneten seine Robe, suchten und Fanden die Haut darunter, liebkosten sie bis er seufzte. Wie empfindlich er doch war stellte sie voller Verachtung fest, eine Verachtung die er jedoch nicht mitbekam. Dieser Mann war nicht anders wie jeder andere auch der, wenn man begonnen hatte ihn zu verführen dahin schmolz, dessen Gehirn die Oberhand verlor und nur noch daran denken konnte sie zu besitzen. Waren alle Männer so überaus langweilig, fragte sich ein Teil von ihr? Waren sie alle so einfach zu verführen indem des reichte seinen Körper einzusetzen? Wie Armseelig dies doch war, wie erbärmlich. Kein Wunder das Liebe zu einem bloße Wort wurde! Schon als Tänzerin war ihr aufgefallen wie leicht Männer zu beeinflussen waren. Umso erotischer der Tanz umso einfacher war es. Allein ein Blick, eine aufreizende Bewegung konnte genügen um sie zu erregen und sobald diese Hürde genommen war stellte sich nichts mehr in den Weg. Für wie erbärmlich sie dies fand war nicht ausschlaggebend noch von Bedeutung, dennoch würde ihr dies die Türen öffnen. Wenn Worte und Verhandlungen scheitern sollten konnte sie ihre Macht als Verführerin einfließen lassen. Sie besaß Verstand genug um sich dessen bewusst zu sein wie sehr sie mit einem Mann spielen konnte und die neue Seite an ihr würde dies vollständig auskosten.

Die Kleidung suchte und fand ihren Weg auf den Boden wo sie nicht beachtet wurde. Zu sehr waren sie beschäftigt mit dem was sie taten, wenn Lippen die Erogenen Zonen suchten und sich allen Geschicks bemächtigten bis der andere seufzte. Die Gedanken Schvoy’s im hier und jetzt, bei der Sache. Es dauerte nicht lange bis zwei Körper zueinander fanden, sie sich vereinigten und ihren Lohn in ihrer Lust suchten. Doch nur für einen war es wirklich Lust die empfunden wurde während die Frau welche verführte diese nur vortäuschte und dies überaus gekonnt. Als Alaine neben ihn glitt um seine Wange zu streicheln sah sie zwei Augen die vollends befriedigt waren ehe sie sich schlossen, sie in seinen Arm zogen und er einschlief. Sie blieb noch ein wenig um ihn nicht zu wecken und ihm das Gefühl von Erfolg zu gönnen welches sein Ich beflügelt hatte. Sie blickte in sein schlafendes, zufriedenes Gesicht und lächelte verächtlich auf ihn hinab ehe sie sie sich langsam erhob, ankleidete und auf zehnspitzen aus seiner Suite schlich. Sie hatten während ihres Akts immer wieder miteinander geflüstert und er hatte ihr versprochen das sie ihre Beförderung erhalten würde. Dies genügt ihr voll und ganz. Die Executorin schloss den Umhang um sich, schritt durch die Gänge des Ordens, hinter sich lassend was geschehen war und suchte ihre eigenen Suite auf um sich dort zu duschen, umzukleiden und in die Bibliothek zu gehen wo ihre Schülerin auf sie wartete.

Die Dusche vertrieb alles, den Geruch nach Sex wie auch ihre Gedanken. Sie kleidete sich neu ein und diesmal nicht ganz so auffallend, wobei das Oberteil aus Leder kurz über ihrem Bauchnabel endete, ihren Busen betonte und der untere Teil eine sehr kurze enge Lederhose war. Um die Hüfte ihre beiden Lichtschwerter gelegt trat sie hinaus auf den Gang zurück und betrat nur Minuten später die Bibliothek in der ihre Schülerin bereits auf sie wartete.


„Nun, was hast du herausgefunden?“

|| Bastion ~ Imperial City || Sith Orden || Bibliothek ~ Alaine Aren & Clove||
 
[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis Last Defense | Ebene Fünf | Unterrichtsraum] Chett Nectu, Aiden Thiuro, Hess'amin'nuruodo, Sakura Mitsumo, Cain T. DeSkalz, Jeremy Mengsk, NPCs

Die Entscheidung war gefallen. Aus den Einzelergebnissen der verschiedenen Prüfungsteile waren addiert worden, und nachdem man vermutlich noch den einen oder anderen politischen Bonus addiert oder sympathiebedingten Malus suptrahiert hatte, standen die Endpunktzahlen der Bewerber fest. Chett Nectu gehörte nicht zu denen, die sich während der gesamten Prüfung ihre Punkte notiert und mit anderen verglichen hatten, um genau zu wissen, wo sie standen. Andere hatten kaum verstehen können, warum er sich so wenig dafür interessierte. Selbst die Punktstände der abschließenden Flugprüfung, die ihnen ausgehändigt worden waren, hatte er kaum beachtet. So wusste er nicht wirklich, wie er dastand, als die Namen derjenigen genannt wurden, die im engmaschigsten Sieb des Einstellungstests hängengeblieben waren. Leven, Caranthyr, Inmore, Mengsk... und dann fiel sein Name. PO Nectu. Der Yaga-Minoer war verblüfft. Er hätte nie damit gerechnet, dass man ihn auswählen würde. Ihm war klar, dass er in einigen Teilbereichen nicht gut abgeschnitten hatte - insbesondere die allererste Flugsimulation war ein Flop gewesen und in den psychologischen Eignungstests hatte er auch nicht immer geglänzt. Zum Ende hin waren seine Leistungen aber besser geworden; offenbar hatte das ausgereicht, um seine Fehler aus der frühen Phase auszugleichen. Womöglich war es der Abschuss von zwei TIE-Drohnen gewesen, der ihm die entscheidenden Punkte eingebracht hatte. Oder sein erfolgreicher Ionenangriff auf den schildgeschützten Blasterturm in der Höhle. Was auch immer es war: Plötzlich war er ein Wolf. Ein Mitglied jener legendären Staffel. Ob er sich darüber freute? Er wusste es nicht genau. Noch immer war ihm nicht ganz klar, was ihn überhaupt dazu gebracht hatte, sich zu bewerben. Und was ihn angetrieben hatte, möglichst gute Leistungen zu erbringen. Die Antwort darauf erhielt er auch jetzt nicht. So blieb seine Miene - abgesehen von seiner sichtbaren Überraschung - relativ neutral. Inmitten der Mitbewerber, auf deren Gesichtern sich entweder schiere Begeisterung oder tiefe Enttäuschung zeigten, stellte er somit einen Fremdkörper dar. Er schüttelte Hände, weil sie ihm entgegengestreckt wurden, und ließ sich auf die Schulter klopfen, weil er es nicht vermeiden konnte, doch Heiterkeit stahl sich nicht in seine Züge. Schließlich ergriff er auch die hellblaue Hand von Hess'amin'nuruodo, um ihr zu ihrer Beförderung zu gratulieren - weil man das von ihm erwartete, nicht mehr. Er war froh, als er dem Trubel endlich entkommen durfte. Diejenigen, die heute einen positiven Bescheid bekommen hatten, gingen an diesem Abend feiern. Chett war vielleicht der einzige, der es den Verlierern gleichtat und sich in sein Quartier zurückzog. Er war alleine dort, denn von den vieren, die mit ihm hier einquartiert gewesen waren, waren drei bereits ausgeschieden und der letzte, Inmore, hatte den Weg zur Messe eingeschlagen und würde wohl erst in ein paar Stunden hier auftauchen. Dann würde der Yaga-Minoer längst nicht mehr hier sein. Er begann augenblicklich damit, seinen Spind auszuräumen. Staff Sergeant Tonith hatte ihm und den anderen Siegreichen jeweils ein Einzelquartier zugewiesen. Er wollte seines, das zwei Korridore weiter lag, sofort beziehen. Die Möglichkeit, sich noch weiter von den anderen zurückzuziehen, wirkte überaus verlockend auf ihn.

Einzelquartiere waren das einzige Privileg, das die frisch gebackenen Wolves von nun an genossen. Zumindet sofern man ihre vom Standard abweichende Uniform nicht als Privileg betrachten wollte. Sie erhielten keine Extra-Freizeit, keine Vorzugsbehandlung bei der Nutzung der Stationseinrichtung, keinen höheren Sold und auch keinen Urlaub auf Bastion (weshalb es Chett nicht möglich war, an ein paar Prostituierten seinen massenhaft aufgestauten Frust abzulassen, wie er es sonst getan hätte). Die Zerstörung der TIE-Drohnen wurde ihnen ebenfalls nicht als Abschüsse anerkannt und Chett hatte beinahe den Eindruck, dass er noch froh sein musste, wenn man ihm die beiden abgeschossenen Maschinen nicht vom Sold abzog. Es war deutlich zu merken, dass man als Mitglied der Elitestaffel keine bevorzugte Behandlung zu erwarten hatte. Im Gegenteil: Die roten Streifen auf der Dienstuniform schienen einen Makel darzustellen. Missgünstige Blicke waren die Norm, bissige Bemerkungen nicht selten. Es schien, als hätten die übrigen Piloten in der Last Defense die Bewerber nur so lange als Gleichgestellte angesehen, wie ihr Scheitern als wahrscheinlich gelten musste. Jetzt gewann Nectu den Eindruck, dass man ihm seinen Erfolg übel nahm. Er hatte schon zuvor die eine oder andere Stimme gehört, die dem Wolves' Squad offenbar seinen Elitestatus neidete und den Mitgliedern pauschal Hochnäsigkeit und Arroganz unterstellte, doch dass ein positives Abschneiden im Auswahlverfahren zu seiner Ausgrenzung führen würde, hatte er nicht vorausgesehen. Allerdings kam ihm das gar nicht ungelegen: Er schätzte Isolation. Sie bestätigte ihn sogar ein wenig in seinem Selbst- und Weltbild, denn sie unterstrich erneut, dass es die von der Propaganda angepriesene Einheit und Kameradschaft im Sternenjägercorps nicht gab. Ein zur Missgunst übersteigertes Konkurrenzdenken zwischen verschiedenen Staffeln hatte er auch früher schon erlebt, auf dem Vindicator-Kreuzer Champion beispielsweise. Auch dort war es einmal zu einer Schlägerei gekommen. Chett Nectu hätte sich gewiss daran beteiligt, wenn er zufällig in der Nähe gewesen wäre, denn auch beim Dienst auf dem umgebauten Trägeschiff hatte er viel Frust und Stress angestaut, die er gerne auf diese Weise entladen hätte. Er hätte dabei wahrscheinlich mit so rücksichtsloser Härte und Brutalität zugeschlagen, dass er froh hätte sein müssen, wenn man ihn hinterher nur in Unehre aus dem Corps entließ. Mit den drei Tagen Arrest im Zellenblock der Champion, die die anderen Beteiligten abzubüßen gehabt hatten, wäre es wohl nicht getan gewesen. Hier auf der Last Defense wurde derzeit jedoch niemand eingesperrt. Die Schlägerei war noch einmal verhindert worden. Aber er vermutete, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis es zur Eskalation kam. Nein, die Wolves erfreuten sich ganz und gar nicht mehr des Ansehens, das sie einmal genossen hatten. Mehr als einmal fragte sich der Pilot, wo er da nur hineingeraten war.

Daran änderte sich auch beim Einsatzbriefing nichts. Die drei Staffeln des Geschwaders hatten sich im Besprechungsraum auf Ebene Drei versammelt, um ihre Marschbefehle entgegenzunehmen. Nach wie vor wurde in allen Teilen der Galaxis getötet. Der Waffenstillstand mit der Neuen Republik hatte daran nichts geändert, denn auch wenn man die Gebiete der Rebellen vorläufig ausklammerte, gab es noch immer Millionen von Systemen, die sich der imperialen Herrschaft auf die eine oder andere Weise widersetzten. Der Korporationssektor und die Hutts waren nur die größten unter Tausenden von Staaten, die sich als unabhängig betrachteten, bis jemand kam, um ihnen das Gegenteil zu beweisen. Chett machte sich keine Illusionen darüber, dass man genug Möglichkeiten finden würde, um Sternenjäger samt Piloten dutzendweise zu verheizen. Um so überraschter war er darüber, dass man sie auf ein Schiff versetzte, das zur Reserve der achten Flotte gehörte. Man schickte sie nicht direkt auf einen toten Posten im Outer Rim, aber es fühlte sich beinahe so an. So wie es klang, waren die Aufgaben, die auf sie warteten, weder ihnen noch ihren teuren Maschinen angemessen. Ein Akt sinnloser Verschwendung. Eigentlich hätte Nectu nichts dagegen haben sollen: Er legte keinen Wert darauf, zu sterben. Mehr als oft genug hatte er den Eindruck gehabt, dass man seinen Tod viel zu bereitwillig in Kauf nahm und dann als Lappalie abtun würde. Nun eine Weile einen etwas ruhigeren Dienst schieben zu können, war eigentlich eine verlockende Aussicht. Aber er verstand es einfach nicht. Es wirkte noch sinnloser, als schildlosen TIEs ohne Raketenwerfer zu befehlen, die Position gegen einen Supersternenzerstörer zu halten, wie er es im Rehemsa-System erlebt hatte. Und diese Sinnlosigkeit missfiel ihm. Doch das behielt er vorläufig für sich. Auf Jacen Fosters Aufforderung, eventuelle Fragen zu stellen, schwieg er.

Auf die Besprechung folgten acht arbeitsreiche Stunden. Es gab eine Menge zu tun, wenn ein ganzes Jägergeschwader mit Sack und Pack umziehen sollte. Doch die Zeit war nicht zu knapp bemessen. Schließlich war alles, was zur Ausrüstung der Wolves gehörte, verpackt und alles Personal abreisefertig. Die Piloten steckten nun zum ersten Mal seit ihrer Einberufung in die Staffel wieder im Pilotenanzug und bestiegen TIE-Defenders - diesmal keine Übungsmaschinen, sondern ihre eigenen. Einen echten Unterschied bemerkte Chett Nectu jedoch nicht, außer dass die Armaturen etwas weniger abgegriffen aussahen. Kurz darauf landeten die drei Staffeln des Geschwaders sowie ein Schwarm von Personen- und Frachtfähren auf einem klobigen Eskortträger mit dem malerischen, aber wenig sagenden Namen First Sunray. Dieser sollte sie zum derzeitigen Einsatzgebiet der achten Flotte fliegen, wo sie auf die Defender wechseln würden. Nachdem er seine Maschine punktgenau in der dafür vorgesehenen Deckenhalterung arretiert hatte, kletterte Chett Nectu aus dem Cockpit, holte seinen Seesack aus dem kleinen Frachtraum und überließ den Jäger dann den Hangarmannschaften. Die Piloten warteten darauf, dass man ihnen Quartiere zuwies oder Anweisungen erteilte. Diese Gelegenheit nutzte der Yaga-Minoer, um Captain Thiuro anzusprechen, der mit Officer Mitsumo etwas abseits vom Rest der Staffel stand.


»Sir, ich werde meine Befehle nicht in Frage stellen,« eröffnete er, um keine Zweifel aufkommen zu lassen, »aber vielleicht können Sie mir helfen, sie zu verstehen: Wir haben eine Staffel der modernsten und schlagkräftigsten Maschinen der Galaxis und haben unsere Eignung gerade in einer Reihe harter Tests unter Beweis gestellt. Warum schickt man uns dann nicht an die Front, sondern ins Hinterland auf Patrouille, während schlechtere Jäger mit schlechteren Piloten da draußen die richtige Arbeit machen?«

[Sartinaynian-System | Weltraum | Eskortträger First Sunbeam | Hangar] Chett Nectu, Aiden Thiuro, Hess'amin'nuruodo, Sakura Mitsumo, Cain T. DeSkalz, Jeremy Mengsk, NPCs
 
[Bastion | Bastion Center | Sithtempel | Hof der Jüngerkaserne] Sliff Quori; Darth Victorious (NPC)

Sliff Quori war dankbar dafür, dass er leben durfte. Denn er wusste: Das war keine Selbstverständlichkeit. Darth Victorious hatte Recht, er war lange genug hier um eigentlich zu wissen, dass er dumm gehandelt hatte. Man mischte sich im Tempel der Sith nicht in fremde Angelegenheiten ein, schon gar nicht in so brisante Vorfälle wie eine Reihe von Morden. Er hatte es in bester Absicht getan, aber danach fragte niemand, wenn man es erst einmal geschafft hatte, einen der Mächtigen zu verärgern. Dann zählte nur noch, dass man ungehorsam, aufsässig oder zu neugierig gewesen war, und das wurde selten geduldet. Niemand hätte Darth Halberd daran gehindert, den Kobok nun auf jede schreckliche Art umzubringen, die ihm beliebte. Aber der Urteilsspruch war nicht gefallen, und das war ausgerechnet dem ungestümen jungen Victorious zu verdanken, der wirklich nicht für seine Güte, Milde oder Weisheit bekannt war. Sliffs Leben war ein Geschenk. Er wollte es nicht damit aufs Spiel setzen, dass er nun zögerte, seiner Aufgabe nachzukommen. Deshalb kehrte er nicht einmal in die Kaserne der Jünger zurück, um sich Kleidung zu holen, bevor er in den Hangar lief, wo sein Schiff wartete. Der einzige Abstecher führte ihn zu einer der Waffenkammern, wo er sich wie üblich eine Blasterpistole und einen Schockstab geben ließ. Alles weitere einschließlich Proviant würde wohl an Bord zu finden sein.

So schnell seine chitingepanzerten Füße ihn trugen, eilte er daraufhin zur Hangarbucht Sieben. Mehrere Schiffe lagen dort, doch nur eines wurde startbereit gemacht, also musste es dieses sein. Ein leichter Frachter, ausgerüstet zum Transport von Waren und Personal. Auf dem Rumpf war kein Emblem der Sith zu sehen. Dafür stand dort der name Silver Starlet. Er sagte Sliff nichts, und auch die Schiffsklasse war ihm nicht näher bekannt. Aber als er die Rampe emporging, sah er dort den Piloten des Frachters stehen, und das war kein Grund zur Freude für ihn. Es handelte sich um eine kleine, offenbar weibliche Chadra-Fan. Ihm schwante Übles.


»Du bist Keshi Quiss, nicht wahr?« fragte er.

»Ganz recht, und wer bist du?« fragte das pelzige Wesen zurück.

»Ich bin Sliff Quori. Tempelwächer. Ich soll deinen Flug begleiten.«

»Ah ja, mein persönlicher Sky Marshal sozusagen. Man hat mich informiert. Du hast irgendwas ausgefressen, oder?«

»Habe ich, aber über Details will ich nicht reden. Jedenfalls wusste ich nicht, dass man mich so schwer bestrafen will!«

Die Chadra-Fan stieß ein heiseres Quieken aus, das vermutlich so etwas wie ein Lachen darstellen sollte. Ihr Gesicht mit den Knopfaugen und der platten Nase wirkte dabei jedenfalls ziemlich amüsiert.

»Na, so schlimm wird's schon nicht werden, Sliff Quori, Tempelwächter. Du bist noch nie mit mir geflogen, oder irre ich mich? Keine Sorge, ich verstehe mein Handwerk.«

»Mag sein. Aber ich habe genug über dich gehört. Du bringst Unglück!«

Jetzt war es eindeutig ein Lachen. Keshi Quiss wand sich beinahe vor Heiterkeit und es dauerte ein Weilchen, bis sie wieder ruhiger wurde.

»So weit ist es also schon gekommen«, kicherte sie. »Man hält mich jetzt für einen Unglücksbringer? Wie nett. Dabei wissen wir doch alle, dass es kein Glück oder Pech gibt - nur die Macht! Nicht wahr? Hey, man kann mir vielleicht nachsagen, dass auf meinen Flügen nicht immer alles nach Plan verlaufen ist, aber wie du siehst, ist es mir bestens ergangen; von Unglück also keine Spur!«

»Ja, offensichtlich geht es dir blendend. Aber nicht denen, die mit dir geflogen sind, soweit ich weiß. Wie viele Passagiere sind dir schon abhanden gekommen?«

»Nur zwei«, sagte sie. Und ohne schlechtes Gewissen fügte sie hinzu: »Zwei weitere wurden verletzt und ich habe schon mehrmals Teile der Ladung eingebüßt. Ich bin zweimal unplanmäßig aus dem Hyperraum gefallen, wurde fünfmal von Piraten und einmal von Rebellen angegriffen und dreimal wurde mein Schiff geentert. Ich war schon auf drei verschiedenen Welten in Haft sowie auf einem Gefängnisschiff. Meiner Verlegung nach Kessel bin ich knapp entgangen. Ein Schiff musste ich aufgeben und eins war so schwer beschädigt, dass Verschrotten lohnender war als Reparieren. Ja, eine schlimme Bilanz, wenn man es so aufzählt. Aber rechne das mal hoch auf fast zweihundert Flüge, die ich im Lauf der Jahre schon für den Orden absolviert habe, oft in feindliches oder kaum erforschtes Gebiet; dann bleibt trotzdem eine passable Erfolgsquote übrig. Andere wären nach so vielen unschönen Zwischenfällen jedenfalls nicht mehr am Leben, aber ich bin noch immer unterwegs. Du wirst kaum jemanden finden, der sich mit mehr Fug und Recht als erfahrener Profi bezeichnen kann. Also jammere ruhig soviel du willst. Oder lass es bleiben. Denn soweit ich das beurteilen kann, hast du sowieso keine Wahl.«

Damit hatte sie leider Recht. Der Kobok konnte sich nicht aussuchen, ob er mit ihr fliegen wollte oder nicht. Man hatte ihm diesen Befehl erteilt, und sich ihm zu widersetzen, würde unweigerlich eine drakonische Strafe nach sich ziehen, vielleicht seinen Tod, womöglich aber auch Schlimmeres. Dass man ihn ausgerechnet mit Keshi Quiss losschickte, war wohl reine Absicht. Aber es war besser als alles, was er von einem zornigen Darth Halberd erwarten durfte, der ihn in die Finger bekam, bevor seine Wut verraucht war oder er sie an einem anderen unglücklichen Wesen ausgelassen hatte.

»Also gut«, sagte er und ließ die Schultern hängen. »Wohin geht es und was hast du geladen?«

»Zu einem unbewohnten Planeten im Lantillian-Sektor«, sagte sie. »Wir bringen Materialien zu einer archäologischen Ausgrabung. Ich glaube, sie bergen alte Sith-Artefakte oder etwas ähnlich Bedeutsames. Da in dem Fall Zuverlässigkeit vor Schnelligkeit geht, nehmen wir die lange Route über Borosk, Ord Mantell, Dorin und umgehen dann Coruscant. Eigentlich wäre es dann über die Perlemian am einfachsten, aber wir müssen noch etwas auf Commenor abholen, deshalb verlassen wir sie bei Esselles und fliegen von da an über die kleineren Routen via Zeltros und Uyter. Wird also ein langer Flug und ich hoffe, du verbrauchst nicht nur Luft und Proviant, sondern machst dich auch nützlich. Kannst du fliegen?«

»Leidig«, antwortete er.

»Besser als nichts. Also los, komm an Bord, wir haben einen straffen Zeitplan!«

[Weltraum | von Bastion zum Lantillian-Sektor | Frachtschiff Silver Starlet] Sliff Quori; Keshi Quiss (NPC)
 
[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis Last Defense | Ebene Fünf | Unterrichtsraum] Chett Nectu, Aiden Thiuro, Hess'amin'nuruodo, Sakura Mitsumo, Cain T. DeSkalz, Jeremy Mengsk, NPCs

Im Nachhinein hatte sich die junge Pilotin gefragt ob ihr Frust, die schlechte Laune und die ständige fast schon beleidigende Art der anderen Piloten dazu geführt hatte, dass man am Abend zuvor fast in eine Schlägerei verwickelt worden war – bei der Sakura anfangs versucht hatte Mengsk zu aus der Gefahren Zone zu bringen jedoch sehr schnell von anderer Seite angeriffen wurde und selbst am liebsten zugeschlagen hätte – hätte man sie nicht gerade noch rechtzeitig verhindert. Alkohol war nicht ohne, senkte die Hemmschwelle und konnte aggressiv machen. Aber und diese Frage durfte sie sich auf alle Fälle stellen, war es überhaupt angebracht oder Fair wenn man als Pilot der Wolves von anderen zu spüren bekam was man in ihren Augen war? War diese unfreundliche Vorgehensweise, diese schneidende Art, diese bösen Blick und all das gerechtfertigt? Nein sie waren es nicht. Sie alle waren Piloten und für Sakura spielte es beim besten Willen keine Rolle ob es sich dabei um eine Elitestaffel – welche allem Anschein nach ihren Beliebtheitsstatus verloren hatte – oder eine X-beliebigen Staffel angehörte. Es hatte sie geärgert und dies zurecht. Sie neigte nicht dazu aggressiv zu werden doch irgendwann platze auch ihr die Hutschnur und sie war froh, dass sie alle aus dieser fast schon misslichen Lage herausgekommen waren ohne wirklich zuzuschlagen. Viel gefehlt hätte wohl nicht und wer wusste schon wie es geendet hätte. Im schlimmsten Fall mit gebrochenen Knochen und eine Haft. Kein gutes Bild für die Wolves welche behandelt wurden als ob sie Aussätzige wären. Sakura hatte gehofft feiern zu können und dadurch ihre Schlecht Laune zu vergessen, was allerdings nicht wirklich funktioniert hatte. Der Plan war nach hinten losgegangen und so war sie am Morgen mit einem schlechten Gewissen aufgewacht nachdem sie mitten in der Nacht ins Bett gefallen war. Dieses schlechte Gewissen behagte ihr nicht doch würde sie damit fertig werden müssen. Zum Glück war nicht weiter viel passiert und nachdem man die Streithähne getrennt hatte, hatte man sich einen anderen Ort gesucht. Es war lang gewesen und durchaus auch lustig. Nun allerdings fühlte sie sich als ob der bevorstehende Tag nicht besser werden würde als die letzten.

Ein eigenartiges Gefühl welches sich ihres innersten bemächtigte und sie nicht losließ. Für bessere Laune würde dies nicht gerade sorgen und Sakura fragte sich in wie weit es richtig gewesen war sich bei den Wolves zu bewerben. Hätte sie nicht auch jede andere Staffel wählen können? Sicherlich dies stand außer Frage, doch sie hatte sich für die Wolves entschieden war genommen worden und gehörte nun zu ihnen. Das schlimme dabei man gab ihnen nicht das Gefühl überhaupt jemand zu sein so als ob die Staffel so unbedeutend wie ein Schwarm Mynock sei. Kein schönes Gefühl dies war klar. Außenseiter zu sein, gemieden zu werden und hinter seinem Rücken Gerede zu hören war nicht gerade das schönste was man sich vorstellen konnte und baute keinesfalls auf. Ein wenig Müde hatte sie an diesem Morgen sich fertig gemacht und etwas gegessen. Ein weiteres Briefing würde anstehen bei dem sie hoffte das sie endlich ihren Einsatz erhalten würden. Etwas zu tun für sie alle würd die Stimmung innerhalb der Staffel gehörig nach vorn bringen und sie wenigstens zum Teil vergessen lassen wie unerwünscht sie hier scheinbar waren.

Obgleich Sakura versuchte die Sache mit den Drohnen wie auch jene mit ihrem Ex-Verlobten beiseite zu schieben und besserer Laune in das Briefing zu gehen so würde ihre Laune kurz nach dem betreten des Besprechungsraums erneut in den Keller sacken. Die Pilotin setzt sich in die Reihen ihrer Kollegen welche nicht allein waren. Insgesamt waren sie drei Staffeln mit einem kleinen Teil vom dazugehörigen Personal welches sich hier versammelt hatte. Sakura versuchte ein Lächeln und bekam es in der Tat hin. Wenigstens waren die Spuren von Feindseligkeiten weitgehendste verschwunden. Alle blickten gebannt nach vorn nachdem Thiuro wie auch Foster eingetreten waren. Es war Foster welcher am Pult stand und zu ihnen sprechen würde wobei er fast schon beiläufig ein Datapad an stöpselte. Seine anfänglichen Worte waren fast schon Musik in ihren Ohren und hob ihre Laune nur um im nächsten Moment einen Dämpfer verpasst zu bekommen. Man hatte sie nur fast in den aktiven Dienst zurückbeordert!? Was sollte dies bedeuten? Das Gemurmel welches durch sämtliche Reihen ging war nicht zu überhören und wurde noch schlimmer als der Projektor ihnen etwas zeigte was absolute Empörung hervorrief. Das war doch die Achte Gefechtsflotte! Verdammt noch mal war dies ein Witz? Wenn ja ein sehr schlechter wenn nein dann eine Frechheit. Die Achte Gefechtsflotte bestritt soweit Sakura wusste Blockadedienst und war damit alles nur nicht wirklich das was man die Front bezeichnen konnte. Sollte dies heißen das sie sich der Achten anschlossen und ihre Zeit damit verplempern würden Blockadedienst zu schieben? Sie schluckte schwer schwieg aber, da Foster von neuem zu sprechen begann. Marshal Dirpa wollte sie auf der „Defender“ einem Sternzerstörer der Venator-Klasse haben. Was Foster jedoch als nächste erwähnte veranlasste Sakura die Zähne zusammen zu beißen. Allem Anschein nach gehörte dieses Trägerschiff zur Reserve!? Sie runzelte die Stirn. Spielte das Oberkommando das Spiel: „Ich kam, sah und siegte über die Wolves“? So jedenfalls fühlte es sich für sie an. Man versetzte die Wolves in ein Gebiet in dem wenn sie Pech hatten nichts geschehen würde, schenkte sie quasi der Achten und auch noch der Reserve und ließ sie Blockadedienst schieben. Für was? Sie waren Piloten und keine Babysitter. Diese Aufgabe konnte jede andere Staffel übernehmen warum also ausgerechnet sie? Sakura wurde das Gefühl nicht los als ob man sie absichtlich so behandelte als ob sie für irgendjemand ein Dorn im Auge waren der nicht so einfach heraus zu ziehen war, man ihn also beiseiteschob in der Hoffnung das man irgendwo versagen oder draufgehen würde.

Dies alles schlug dem Fass doch den Boden aus! Diese verdammten Drohnen konnten ebenso gut diesen Job erledigen und wären auch noch billiger. Wo würde man diese Drohnen einsetzen? Beim nächsten wirklichen Gefecht während man sie bei der Achten versauern ließ? Sie fühlte wie Zorn in ihr aufstieg. Sie war nicht Pilotin geworden um sich derart erniedrigen zu lassen! Sie war nicht Pilotin geworden um sich Verhöhnen zu lassen sondern um ihr Leben dem Imperium zu widmen. Was also war hier los? Da es keine versteckte Kamera gab und Foster diese Worte an sie richtete während sich Sechsundreißig Piloten im Raum aufhielten und darunter noch einiges Personal konnte dies kein Witz sein. Sie war Enttäuscht! Mehr als dies sogar. Das Oberkommando hatte in ihren Augen nicht mehr alle Tassen im Schrank. Was versuchten sie? Wollte man die Wolves loswerden? Wollte man sie scheitern sehen um am Ende ein Exempel statuieren zu können? Niemals hätte sie gedacht das man auf derart unerhörte weiße mit ihren verfahren würde. Es tat ihrer Pilotenseele weh zu sehen wie gute Leute zu einem absolut langweiligen Dienst verdonnert wurden der wenn sie Pech hatten über die ganze Zeit gesehen langweilig bleiben würde. Ein ständig in Bereitschaft sein, Augen und Ohren offen halten, damit rechnen das etwas kommen könnte nur am Ende enttäuscht zu werden. Am liebsten wäre sie aufgestanden und hätte Foster gefragt was der Misst sollte. Sie wollte wissen warum man so mit ihnen umging. Doch sie schwieg auch wenn ihr die Frage auf der Seele brannte. Wo also waren die hübschen Drohnen? Sakura ballte ihre zarten kleinen Hände zu Fäusten als vor ihren Augen ein Bild von dannen zog welches ihr zeigte wie Drohnen den nächsten wirklichen Einsatz flogen und im Hintergrund eine Stimme Lachte begleitet von den Worten das man die Wolves endlich los war. Diese Vorstellung einfach nur Krank! Ihre Fantasie viel zu extrem und dennoch war es genau das was sie fühlte. Tick Tack, tick tack… Die Zeit lief gegen sie, genau so fühlte es sich an und sie konnte daran nichts ändern. Tick Tack, tick tack… Die Besprechung endete. Sie mussten sich fertig machen. Der Zahn der Zeit hatte also zu klicken begonnen. Sie erhob sich, verließ schweigend mit den anderen den Besprechungsraum und widmete sich dem was wichtig war. Packen! Wie sehr hatte sie sich darauf gefreut und nun wo es soweit war tat sie es fast schon widerwillig. Dieses Packen war völlig Sinn frei.

Acht Stunden waren vergangen bis alles gepackt war. Acht lange Stunden die Sakura’s Laune nicht hoben. Sie stand mehr neben sich als bei sich. Sakura trug ihren Pilotenanzug, bestieg wie alle anderen ihren TIE-Defender, verließen die Last Defense und setzten auf einen klobigen Eskortträger namens „First Sunray“ über. Sakura setzte ihre Maschine überaus genau in die entsprechende Halterung fuhr die Triebwerke herunter und kletterte dann aus dem Cockpit. Sie schulterte ihren Seesack und verließ den Frachtraum. Es gab ein paar Dinge die sie Aiden fragen wollte und sie hoffte Antworten zu erhalten. Der Staffelführer stand am Rand und wartete ebenfalls auf die Zuweisung.


„Entschuldigen sie Sir, aber ich muss sie unbedingt etwas fragen, da es mir keine Ruhe lässt. Bei dem letzten Test wurden mir Drohnen konfrontiert welche in einer Testphase stecken. Ich möchte weder respektlos erscheinen noch unhöflich sein aber warum lässt man nicht diese Drohnen zum Blockadedienst antreten als eine Art Test für sie?“

Fragend sah sie ihn an, als sie Chett erreichte welcher Sakura’s Worte noch mitbekommen hatte und ebenso wie sie Aiden eine Frage stellte. Seine Frage interessierte Sakura ebenso und so nickte sie dem dunkelheutigen zu während ihre Augen sich erneut auf Thiuro richteten. Der Frust war deutlich auch in seiner Stimme zu hören.

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Bastion :: Bastion Center :: Sith-Tempel :: Bibliothek :: Alaine Aren, Clove

Clove hatte sich zur Tarnung ein überwiegend mäßig spannendes Holokron mit Basiswissen ausgeliehen und studierte dessen Inhalt. Ein paar Punkte waren trotzdem aufschlußreich.
So fühlte sie sich in dem Punkt bestätigt, dass irgendwo immer eine nützliche Information verborgen wahr. Lediglich bestand die Kunst darin, in einem Nähkästchen voll Plunder, das wertvolle zu finden.
Der eigentliche Zweck bestand aber darin, sich mit der Meisterin zu treffen und die Erkenntnisse mitzuteilen.
Nach einer Weile tauchte die rothaarige Sith-Lady in der Bibliothek auf und trug eng anliegende, sehr reizvolle Lederkleidung. Sie hatte reichlich weibliche Reize und geizte derzeit auch nicht damit, diese zu präsentieren.
Sie setzte diese ebenso scharf ein, wie die beiden Lichtschwerter an ihrem Gürtel.
Die Blicke des einen oder anderen Adepten und Sith waren ihr in der Bibliothek sicher.
Clove schaute gelassen von der Holoanzeige auf und grüßte die Meisterin.
Promt fragte dieselbe, was die Schülerin herausbekommen hatte.

"Ich hoffe, Sie hatten Erfolg mit dem, was Sie sich vorgenommen hatten und konnten die Aufmerksamkeit erregen, die Sie sich gewünscht haben. Möge es seine Früchte tragen und so erfolgreich verlaufen, wie auf Dromund Kaas. " sagte Clove vorweg mit gelassener Stimme. Mehrere Eindrücke sprachen dafür, dass die Meisterin wieder jemanden mit den gleichen Mittel zu beeinflußen versuchte, wie den verblichenen Meister Arbit.
"Ich war derweil soweit erfolgreich, als das ich nützliche Informationen über die schwarze Sonne bekommen habe. Vor einigen Monaten hatte ich noch Kontrolle über das Netzwerk und deren Computersystem, aber die Herrschaften haben seit unserer letzten Begegnung viel dazu gelernt und ihr gesamtes Netzwerk umgebaut. In der Kürze der Zeit war es nicht möglich, eine vollständige Zugangskontrolle zu gewinnen, aber ich habe aus zuverlässigen Sekundärquellen interessantes heraus bekommen:
Vor Kurzem gab es anscheinend einen Anschlag oder dergleichen, denn die gesamte Führungsstruktur der Black Sun hat sich verändert. Der Vorstand ist ziemlich durchgewürfelt worden. Zwar ist der Chef noch der gleiche, aber die Generäle, Vigos genannt, haben beinahe komplett einen Wechsel durchgemacht. In solchen Kreisen, haben sie ihren Stuhl durch Ableben freigemacht. Ich tippe mal entweder auf einen Putschversuch oder eine Säuberungsaktion. Die Geheimhaltung funktioniert erstaunlich gut, die Personalveränderungen für die Zuständigkeiten lassen sich aber nicht geheim halten. An den obersten Paten kommt man nicht so leicht heran, der wird abgeschirmt. Ich kenne lediglich auch nur seinen Namen, Malor Gale. Dieser lebt auf einer großen Raumstation, "The Wheel" genannt. Bekannter Knotenpunkt an einer Hyperraumroute. An den kommt man ungefähr so einfach heran, wie an den Kanzler der Republik oder an den Imperator. Ohne Kontakte nahezu unmöglich. Das ist aber auch nicht nötig.
Ich habe aber noch ein lohnenderes Ziel gefunden.
Die Black Sun unterhält einen Art Geheimdienst und auf Zeltros befindet sich eine Geschäftszentrale, die ein Büro hat, zu dem man Kontakt aufnehmen kann. Dieses Büro ist nahezu ausschließlich dafür gedacht, Kontakte zu interessierten Gruppen außerhalb der Organisation aufzubauen. Ich hatte in einem früheren Leben mal geschäftlich mit denen zu tun und das verlief sehr zufriedenstellend. Mit der Black Sun kann man sehr unterschiedliche Erfahrungen machen und die Zuverlässigkeit von einigen Kriminellen läßt zu wünschen übrig, aber an diesen Teil der Organisation erinnert sich mein früheres Leben positiv."





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