Bastion

Mond von Bastion - Sternjägerbasis „Last Defense“ - Ebene 5 - Vorraum zu den Simulatoren - Shazz

Es hatte nicht lange gedauert, da war Shazz bei einem der Räume angekommen in dem eine überschaubare Anzahl an Simulatoren untergebracht worden waren. Der eigentliche Raum war unscheinbar und sah auf den ersten Blick fast so aus wie das Wartezimmer einer Arztpraxis. Er war mindestens 3 mal so breit wie er in die Tiefe ging und bot viele Sitzmöglichkeiten – vermutlich damit man nicht im Stehen warten musste, auch wenn der Sith in diesem Augenblick allein zu sein schien – und einige Konsolen die direkt in Tische eingelassen waren welche an jeweils den „unteren“ Ecken zu finden waren. Wenn man aus der Vogelperspektive auf diesen Wartebereich schaute, kam man mittig unten hinein und oben gab es 6 Türen und wenn Shazz sich nicht irrte, waren es magnetische welche den Bereich dahinter hermetisch von diesem Raum abtrennten. Weder Geräusche noch sonst etwas konnte man hören oder spüren. Dahinter mussten die Simulatoren liegen, welche ja im Prinzip nur aus dem Nachbau eines Jäger-Cockpits bestanden und die nahmen ja nun wirklich nicht allzu viel Platz weg, vor allem da man hier auf echtes Equipment verzichten konnte, das sonst zum Beispiel die von den Ionentriebwerken erzeugte Energie weiter leitete. Neben jeder in Schwarz und Grau gehaltenen Tür gab es ein in die Wand eingelassenen Touchscreen, über welchen man die einzelnen Simulationen voreinstellen konnte. Innerhalb des nachgebauten Cockpits gab es auch noch mal die Möglichkeit während der Simulation Änderungen vorzunehmen, doch Shazz – welcher sich den zweiten Simulator von links ausgesucht hatte – gab schon mal im Vorfeld einige Dinge ein. So wollte er nun das erste mal in seiner Karriere einen TIE Defender fliegen und diesen auch sogleich in einer überschaubaren Raumschlacht ausprobieren. Dafür programmierte er ein einfaches Szenario ein, welches man auch mittendrin leicht erweitern konnte. Da diese einem Interecptor in so ziemlich jedweder Hinsicht überlegenen Defender sich dann doch sicherlich ein wenig anders steuern lassen würden, würde die Simulation damit beginnen das Shazz sich erst einmal ohne feindliche und verbündete Jägerstaffeln durchs All bewegte.

Als er mit den Einstellungen fertig war und auch noch zuletzt die Sprachsteuerung aktivierte, betrat er den eigentlichen Simulator. Wie auch auf der Grotan betrat man den „Jäger“ von der Seite, was zwar nicht der Realität entsprach, sprich nicht der eigentliche Einstiegspunkt war, doch so war es einfacher und kein Pilot, weder hier noch sonst irgendwo in der imperialen Flotte musste üben wie man in einen echten Jäger einstieg. Und falls doch, sollte man ihn lieber in eine geschlossene Anstalt einweisen, da er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schwachsinnig oder schlimmeres war.
Als Shazz sich hinsetzte, überprüfte er ein letztes mal seinen mitternachtsschwarzen Pilotenanzug samt Helm, welchen er in einem Vorraum des Warteraums hatte aus einem Spender entnehmen können. Kaum hatte sich der Sith neider gelassen, verschwand auch die Tür durch die er gekommen war dank intelligent genutzter Licht und Schatteneffekte fast vollständig. Nur wenn man wusste wo die Fugen waren und ganz genau hinsah, erkannte man den Eingang. Shazz aber hatte nur Augen für die Kontrollen vor sich. Die Simulatoren sahen exakt genau so aus wie echte TIE Cockpits, welche sich ja von Innen kaum von einander unterschieden, egal welche Klasse man denn nun flog. Dementsprechend musste sich der Sith Pilot nur an einen neuen zusätzlichen Schirm gewöhnen. Dieser würde sich wohl um Dinge wie den nun integrierten Hyperraumantrieb, die Schilde und andere Neuerungen kümmern. Shazz wusste das die Defender Ionenkanonen hatten, nun musste er aber noch feststellen das sie sogar einen Traktorstrahl besaßen. Zugegebenermaßen beeindruckt von so viel modernster Technologie, eingebaut in nur einen einzelnen Jäger, schaute er sich jede für ihn neue Funktion genau an. Wobei sie nicht wirklich neu waren, denn in der Pilotenschule hatte man ihn auch diese Extras gezeigt und beigebracht wie man sie nutzte. Nur hatte man das wohl eher deshalb gemacht um den jungen Anwärtern zu zeigen was sie später alles haben konnten, wenn sie sich denn nur genug anstrengten. Dementsprechend kurz und nicht wirklich einprägsam hatte man den Stoff durchgenommen, sodass bei Shazz nur das nötigste hängen geblieben war. Wie man auf die Ionenkanonen umschaltete erklärte sich von selbst, auch die Torpedos würde er wohl einsetzen können. Bei dem Hyperraumantrieb und dem Traktorstrahl hingegen war er vorerst überfragt. Sein Interceptor besaß weder das eine, noch das andere. Mit dem Schild System würde er auch klar kommen, auch wenn die modifizierte Version seiner alten Staffel ein wenig improvisierter ausschaute als dieses offizielle Ausführung.

Nach rund 15 Minuten hatte sich Shazz mit allem vertraut gemacht und war bereit für seinen ersten Test. Nun ja, fast. Bevor er das tat ließ er den Bordcomputer – welcher nur Bestandteil des Simulators war, nicht des echtes Jägers – die Spezifikationen seines eigenen Interceptors und der Wolve Squad Defender anzeigen. Von der Bauweise war der Defender natürlich höher und breiter als der Abfangjäger, war er schließlich mehr als nur ein simpler Flieger zur Abwehr von feindlichen Jägern. Darauf musste sich Shazz einstellen, denn nach 3 Jahren Interceptor fliegen hatte er sich exakt darauf eingestellt wie groß dieser Jägertyp war. Würde er jetzt so ohne weiteres mit dem Defender in ein Asteroidenfeld fliegen, er würd vermutlich nicht weit kommen. Doch neben den äußerlichen, gab es auch einen sehr wichtigen, nicht so offensichtlichen Unterschied. Nämlich der Ionenantrieb. Dieser war nicht nur dafür zuständig den Jäger anzutreiben, sondern versorgte auch alle anderen Systeme mit Energie. Bei dem Abfangjäger reichte es gerade mal um sein Waffen- und die normalen Bordsysteme zu versorgen, ansonsten war er vor allem dazu da den Jäger schnell sein zu lassen. Bei dem Jagdbomber sah das anders aus. Hier musste ein Schildgenerator, ein Traktorstrahlprojektor, zwei Raketen bzw Torpedolauncher, drei Ionenkanonen und die dafür zusätzlich notwendigen Konsolen innerhalb des Jägers mitversorgt werden. Da die „Kugel“ aber nicht größer war als die eines Interceptors, brauchte es einen sogar noch kleineren, dafür aber effizienteren Sublichtantrieb – schließlich musste der Hyperraumantrieb ja auch noch irgendwo hin.
Und auch die Schilde hielten mehr aus. Rund 4-5 mal mehr konnten sie einstecken, außerdem waren sie selbst dann aktiv wenn die Waffen ebenfalls benutzt wurden. Dies war für Shazz TIE nicht machbar, da der schwache Antrieb dafür nicht genug Energie zur Verfügung stellte. Was aber auch nichts machte, denn wenn man von feindlichen Jägern durch ein Asteroidenfeld gejagt wurde, war es ohnehin leichter die Verfolger in einen der Brocken zu lenken und so auszuschalten als den Spieß umzudrehen und sie direkt anzugreifen...
Als Shazz schließlich alle Spezifikationen miteinander verglichen hatte, fiel dem Sith nebenbei auf, dass hier nicht stand wie teuer die Jäger jeweils waren. Doch es brauchte ohnehin nicht viel Phantasie um zu dem Schluss zu kommen, dass so ein Defender gut und gerne eine ganze Staffel normaler TIEs wert war. Oder vielleicht noch mehr.

Sobald die beiden Jäger und ihre Daten vom Schirm verschwunden waren, setzte sich Shazz richtig hin, Hände an das Steuer und die Augen auf die simulierte Realität vor ihm. Im Moment war er einfach in einen Sternensystem ohne Planeten und lediglich als er
„Simulation starten“ sagte, kamen zwei Schlachtkreuzer dazu. Links von ihm materialisierte sich ein Sternzerstörer der Imperiums Klasse zweiter Generation, rechts eines der größeren Mon Calamarie Schlachtschiffe, welches das Kürzel MC90 besaß und durch seine kuppelartigen Auswüchse auffiel und damit sehr viel natürlicher wirkte als die imperialen Sternzerstörer mit ihrer Pfeilform und den graden Kanten.
3 Sekunden nach dem Start der Simulation begannen die beiden Kolosse sich ganz nach den Voreinstellungen zu beschießen. Dabei würden sie sich auch im späteren Verlauf nicht in den Kampf zwischen den Jägerstaffeln einmischen. Lediglich wenn man dem feindlichen kapitalen Kreuzer zu nahe kam, würde er reagieren.
Als das Feuerwerk begann, vergaß Shazz für einen Augenblick den eigentlichen Zweck dieser Simulation. Natürlich hatte er in seiner Pilotenausbildung auch in simulierten Raumgefechten gekämpft, in denen Kreuzer und Schlachtschiffe vorgekommen waren, doch damals hatte er als Anfänger nun wirklich keine Zeit gehabt dies länger und näher zu beobachten. Jetzt hingegen zuckten seine schwefelgelben Augen von links nach rechts und von rechts nach links. Weiße Blitze erhellten für den Bruchteil einer Sekunde die Außenhüllen der Zerstörer, dann wurden sie durch rote (republikanische) und grüne Plasmablitze ersetzt. Wie bei einem Hagelsturm trommelte das superheiße Plasma auf die Schilde des jeweils anderen Schiffes. Diese leuchteten kurz bläulich auf und wurden dann jeweils von den roten oder grünen Turbolasersalven überdeckt, bis auch sie schließlich kurz darauf vollständig von den Energiebarrieren aufgezehrt wurden. Doch nicht nur diese Primärwaffen wurden eingesetzt, auch die Ionenkanonen kamen zum Einsatz und verteilten großzügig ihre vor allem die Schilde schwächende Ladung. Und nach rund einer halben Minute flammten die ersten Feuerblumen auf, als Protonentorpedos und Vibroraketen kurz vor den eigentlichen Schiffen abgeschossen wurden. Hätte man diese Projektile direkt getroffen, sie wären einfach verdampft, doch meist wurden ihre Ladungen durch die Hitze der vorbei fliegenden Geschosssalven entzündet und so zur Explosion gebracht.
Während Shazz Augen dies alles sahen, vervollständigte sein Gedächtnis die fehlenden Geräusche. Selbstverständlich konnte er nichts von dem Kampf hören, doch er wusste wie es sich anhörte wenn Turbolaser feuerten, Schilde getroffen und Schockwelle aussendende Explosionen die Umgebung erschütterten. Es war einfach spektakulär und beängstigend zugleich. Was dort „drüben“ simuliert wurde, war in der Realität vernichtend. Ein einziger schwerer Turbolaser konnte schon eine ganze Stadt in Durastahlschmelze verwandeln, die Torpedos als einzelne ganze Straßenstriche einebnen. Natürlich verhielten sich die Waffen im Vakuum anders als in der Atmosphäre eines Planeten, aber die potenzielle Zerstörungskraft war – um mal Shazz zu zitieren -
„verdammt krass“. Etwas ähnliches dachte der Sith auch in diesem Moment, doch dann fiel sein Blick auf seine Hände, welche das Steuer nach wie vor regungslos umklammerten. Ein Blinzeln später und jeder eben gedachte Gedanke war fort. Ohne weitere Verzögerungen begann er mit dem eigentlichen Flug, als wollte er die eben vergangenen Minuten schnell wieder aufholen...

Mond von Bastion - Sternjägerbasis „Last Defense“ - Ebene 5 - Simulator - simuliertes Raumgefecht in einem Sternensystem - Shazz und zwei sich bekämpfende Großkampfschiffe
 
[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis | Ebene 5 | auf dem Weg zum Trainingsraum] Chett Nectu

Chett Nectu verlief sich einmal kurz, als er auf dem Weg zum Trainingsraum die falsche Abzweigung nahm. Es würde wohl eine Weile dauern, bis er sich hier auskannte und sich ebenso selbstverständlich in den Korridoren bewegte, wie er es auf der Champion getan hatte. Er vermisste den Vindicator, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, weil er es für eine unsinnige Sentimentalität hielt. Die bekannte Umgebung mit den ebenso bekannten Gesichtern hatte er zwar nie als Zuhause empfunden, aber es hatte dort eine vertraute Routine geherrscht, mit der er gut zurecht gekommen war. Nun musste er sich auf eine Menge neue Dinge einstellen und das war natürlich eine Herausforderung. Er wusste noch nicht, wohin ihn all das führen würde. Vor seinem weiteren Leben stand ein großes Fragezeichen. Obwohl er sich wieder einmal einredete, dass die einzige interessante Frage war, wann und wo es ihn erwischen würde - und auch das wäre dann egal.

Mit Hilfe der Karte orientierte er sich neu und fand rasch den Trainingsraum. Dieser war größer als erwartet, aber wie erwartet grau und steril. Es gab eine Vielzahl von verschiedenen Fitness- und Übungsgeräten. Mehrere Soldaten oder Mitglieder des Basispersonals trainierten. Um nicht in Gespräche verwickelt zu werden, zog Chett sich in eine Ecke zurück, die er derzeit für sich alleine hatte. Er dehnte seine Bänder und wärmte die Muskeln auf. Dabei fiel sein Blick immer wieder auf die attraktive Rückseite einer jungen Brünetten, die auf einem Laufband trainierte. Um sich dieser hübschen, aber dennoch unwillkommenen Ablenkung nicht länger auszusetzen, wählte er für den Beginn ein Gerät, in dem er ihr den Rücken zukehrte. Er stellte es auf seine unterdurchschnittliche Körpergröße ein, packte eine ordentliche Ladung Gewichte auf und begann dann mit einer Übung, die Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur beanspruchte. Bald schon traten dicke Schweißperlen aus seiner Haut. Er pumpte kräftig und steigerte noch zweimal das Gewicht. Allerdings schaffte er bei weitem nicht so viel wie manche der amphetaminverdächtigen Stiernacken, die man sonst oft beim Militär fand: Sein Körper war seit jeher eher drahtig als muskelbepackt.

Als er sich nach einer Weile erhob, ausschüttelte und schließlich umwandte, war die Läuferin verschwunden, was er zugleich mit ein wenig Bedauern und einer gewissen Erleichterung wahrnahm. Es war nicht so, dass er kein Interesse an Frauen hätte. Aber er hatte keine Lust darauf, sie kennenzulernen, Konversation zu betreiben und sich mit einer Beziehung abzumühen. Das, wonach ihm der Sinn stand, konnten ihm Professionelle besser und unkomplizierter geben.

Als nächstes trat er selbst auf eines der Laufbänder. Er begann mit einer niedrigen Geschwindigkeit, nach einer Minute entspanntem Gehen steigerte er auf einfaches Joggingtempo und dann auf einen rascheren Laufschritt. Was ihm an Kraft fehlte, machte er an Ausdauer wett. Er konnte recht lange durchhalten. Aber nicht so lange wie er es von sich selbst gewohnt war: Die tagelange Reise im engen Schiff hatte doch einen gewissen Tribut gefordert. Er bemerkte den Punkt, an dem er es zu übertreiben drohte, ignorierte ihn aber und machte einfach weiter. Er mochte völlige körperliche Erschöpfung, denn sie gab ihm nicht nur das Gefühl, etwas geleistet zu haben, sondern sie betäubte auch unwillkommene Gedanken und Empfindungen, von denen es wirklich jede Menge gab. So lief er weiter und weiter, bis ihm schließlich die Knie weich wurden und er zu stolpern drohte. Erst dann reduzierte er das Tempo wieder. Schweißnass und schwer atmend ging er noch einige Minuten, um den Kreislauf wieder zu beruhigen. Er vermutete, dass er am nächsten Tag einen Muskelkater haben würde.


»Ich habe Sie hier noch nie gesehen«, sagte plötzlich eine Stimme neben ihm. Er wandte sich um und bemerkte einen jungen Mann, der trotz seiner schlanken Figur runde Pausbacken hatte, über denen lebhafte Äuglein blitzten. »Sind Sie auch einer von den Anwärtern?«

Nun hatte es ihn also doch erwischt. Wie auf Leria Kerlsil war er an einen schwatzhaften Typ geraten, der sich berufen fühlte, sich um den Neuen zu kümmern und ihn womöglich ebenso nicht mehr vom Haken ließ wie die Zwillinge.

»Flight Officer Stevie Dalton«, stellte der Mann sich vor und reichte ihm die Rechte.

Nur sehr unwillig schlug Chett ein und stellte sich ebenfalls vor.


»Flight Officer Chett Nectu. Ja, ich bin wegen des Ausscheideverfahrens hier.« Am liebsten hätte er es damit einfach gut sein lassen und versucht, den Fremden wieder los zu werden. Aber ihm lag eine nicht ganz unwichtige Frage auf der Zunge. »Sie sagten ›auch‹ ein Anwärter. Ich dachte, Moam und ich wären die ersten, die angekommen sind?«

»Sind Sie auch, soweit ich das beurteilen kann«, antwortete Dalton. »Aber ich musste auch nicht extra anreisen. Gehöre zu einer Abfangjägerstaffel, die schon lange hier stationiert ist. Aber eine Chance, zu einer Eliteeinheit wie den Wolves zu wechseln, bekommt man ja nicht alle Tage, deswegen habe ich mich beworben.«

Also war dieser junge Mensch, der seinen Worten nach älter sein musste als er aussah, ein Konkurrent. Das schien ihn selbst aber nicht zu stören. Er machte ganz den Anschein, als wollte er sich sofort anfreunden. Die Art von aufdringlich geselligem Typ, der sich auf Anhieb mit jedem verstand. Nectu hasste solche Leute.

»Aha. ...Hat mich gefreut«, log der Yaga-Minoer und wollte sich abwenden. Doch der Mitbewerber ließ sich nicht so leicht abschütteln.

»Hey, wie wär's nachher mit einem Drink?« fragte er. »Ich kann Sie ein paar der anderen Piloten hier vorstellen.«

›Das fehlt gerade noch‹, dachte Chett Nectu. Für ihn waren Freunde nichts anderes als Leute, deren unvermeidbarer Verlust schwerer zu ertragen war als der von namenlosen Fremden. Bindung bedeutete Enttäuschung und Trauer. Er hatte das zu oft erlebt, um es noch einmal wiederholen zu wollen.

»Vielleicht ein andermal«, antwortete er ablehnend und griff nach seinem Handtuch, um unter die Dusche zu flüchten.

[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis | Ebene 5 | Trainingsraum | Dusche] Chett Nectu
 
[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn, Clove

Das Gespräch wurde ziemlich abrupt unterbrochen, als die Tür zum Nebenraum aufschwang und Alaine Aren zurückkam. Mit einem harschen Befehl verhinderte sie, dass Clove auf ihre letzte Frage eine Antwort bekommen konnte, und gebot ihr, mit zukommen. Die junge Menschenfrau verabschiedete sich von Chiffith und dem Grafen mit einer knappen Verbeugung, während ihre Meisterin die beiden gerade mal eines Blickes würdigte und dann raschen Schrittes davonging. Die beiden waren weg, Alaines Gesprächspartnerin noch im Nebenzimmer. In dem Trainingsraum blieben nur der Lamproid und Janus Sturn zurück.

Chiffith blickte der Sithlady und ihrer halbreifen Schülerin nach. Hatte er sich erhofft, mehr über die Charakterzüge der Sith und ihr Verhalten untereinander zu erfahren, so kam er schon jetzt auf seine Kosten. Der Befehlston Arens, der keinen Widerspruch zuließ, und die Fügsamkeit Cloves erinnerten ihn an das Verhältnis zwischen ihm selbst und seinem Meister Darth Draconis. Offenbar behandelten andere Sith ihre Schüler mit derselben Strenge. Auch die Feindseligkeit in dem Gespräch vorhin zwischen den beiden offensichtlich verfeindeten Ladys hatte gezeigt, dass das Miteinander im Orden von diversen Spannungen und Machtkämpfen geprägt war. Janus Sturn bewies jedoch, dass es auch andere Aspekte gab: Obwohl Chiffith und vor allem Clove deutlich unter seinem Rang lagen, hatte er sie mit deutlich weniger Herablassung behandelt und sich gerne bereit gezeigt, ihnen etwas beizubringen. Torryn war für eine Gegenleistung ähnlich entgegenkommend gewesen. All das waren wichtige Beobachtungen, auch wenn er sie noch nicht ganz unter einen Hut bringen konnte.

Doch die Gelegenheit konnte eigentlich kaum günstiger sein, um ein paar Antworten auf seine Fragen zu bekommen. Solange Sturn so gnädig gestimmt war, konnte er einige von Chiffiths größten Wissenslücken vielleicht schließen.


»Jetzt ist sie weg,« zischelte er, »nur wir sind übrig. Mylord, kann ich von Euch eine Erklärung bekommen? Warum haben sich die Sith zu einem Orden zusammengetan und warum zerbricht er nicht an den vielen Streitigkeiten?«

[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn
 
[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn, Clove

Es schien als hätte die Executorin Alaine Aren ihre Unterhaltung mit Jolina beendet, sie betrat den Trainingsraum und forderte Clove streng auf, das Gespräch zu beenden und mit ihr zu kommen. Wie ein braves Haustier verabschiedete sich das Mädchen artig und folgte der rothaarigen Sith. Mit einem höflichen Nicken verabschiedete sich Janus ebenfalls und schaffte es kaum, ein verächtliches Lächeln zu verbergen. Wie schade, dass er so Cloves Fragen nicht beantworten konnte. Immerhin hatte sie den Kern seiner Erklärung über Sinn und Leben offenbar verstanden und hatte neugierig gefragt, wie man denn mit einem mächtigen Gegner fertig werden konnte und ob er an Schicksal glaubte. Aber ihre Meisterin schien wenig von einer solch philosophischen Debatte zu halten. Es erfüllte den ehrgeizigen Grafen mit Neid und Ärger zu sehen wie diese Person so viel Macht besaß. Im Vergleich dazu war er unbedeutend, ein kleines Licht. Gut, er war noch nicht so lange ein Sith wie diese Aren, aber dennoch störte es ihn ungemein.

Um sich von seinem Ärger abzulenken dachte der Krieger über Cloves Fragen nach. Einen mächtigen Gegner zu überwinden war eine Herausforderung und erforderte Intelligenz, Kreativität und Stärke. Mit genügend Willen waren die Möglichkeiten schier endlos. Man konnte Verbündete suchen, eine Schwachstelle ausfindig machen, sich selbst verbessern und stärker werden, Intrigen spinnen oder Feinde gezielt gegeneinander ausspielen. Janus bevorzugte Methode war es, sich entbehrliche Handlanger und Helfer zu suchen und damit seinen Gegner abzulenken und zu schwächen. Im richtigen Moment konnte er dann gefahrlos zuschlagen. Es war die Strategie eines Schachspielers, der entbehrliche Figuren opferte um den eigenen König zu schützen und den feindlichen König in die richtige Position zu bekommen, in der Schlagweite einer eigenen Figur. Allerdings gab es einen Unterschied: Lebewesen waren keine Schachfiguren, die man einfach so kontrollieren konnte. Sie hatten Wünsche und Sehnsüchte, Ängste, Hoffnungen, Furcht. Ein dünnes Grinsen huschte über Janus blasses Gesicht. Man musste also herausfinden, was diese Wesen wollten. Oft genug reichten Credits oder andere materielle Belohnungen, das Versprechen von Macht und Ruhm, manchmal auch Lügen und Täuschung. Nur ein wahrer Meister der Manipulation wusste all diese Mittel richtig einzusetzen. Und dies war auch bitter nötig, denn im Spiel um die Macht gab es nur eine Regel: Man gewinnt….oder man stirbt.

Und was war mit dem Schicksal ? Auch hier gab es für Janus nur eine Antwort: Es gab kein Schicksal. Es gab nur Zufälle und ihre Interpretation sowie Faktoren, Wahrscheinlichkeit und Planung, die entschieden. Nichts anderes. Die Macht hatte allen Lebewesen das Spielbrett und ihre Fähigkeiten gegeben, aber was man daraus machte lag allein bei einem selbst. Janus fiel auf, dass er so in Gedanken vertieft wohl etwas abwesend wirkte und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Chiffith, der den gehenden Sith nachblickte und sich dann mit seiner zischenden Stimme an Janus wandte. Amüsiert lächelte der Graf in sich hinein. Offenbar hatte er doch noch Zuhörer und in diesem Fall sogar einen besonders neugierigen. Das Gespräch mit dem Lamproiden war geradezu erfrischend im Vergleich mit den eher einseitigen Konversationen mit anderen Sith. Und den Frotzeleien mit einer gewissen weißhaarigen Echani-Jedi, die jetzt bestimmt von Janus verfehlter Berufung als Lehrer oder Professor gesprochen hätte. Gut, fürs Auge mochte der Wurm kein so reizvoller Anblick sein, aber was zählten schon solche Dinge im Orden ? Sein Gesprächspartner stellte wie es Janus vorkam zufrieden fest, dass Clove fort war und bat dann um eine Erklärung dafür, warum sich die Sith überhaupt zu einem Orden zusammengeschlossen hatten und warum dieser nicht an den vielen Konflikten zerbrach. Nun, wenn Janus sich an den Bürgerkrieg erinnerte und was er bisher mit anderen Sith erlebt hatte war das eine überaus berechtigte Frage. Nachdenklich senkte der Graf den Kopf und überlegte eine Weile, bevor er antwortete.


„Eine ausgezeichnete Frage, Chiffith. Warum sollten sich Lebewesen, die oft schon von Geburt an egoistisch und skrupellos sind zu einer Organisation zusammenschließen ? Sich in einem Orden zu vereinen heißt zu gehorchen, Macht zu teilen und es erfordert sogar mit anderen zusammenzuarbeiten. Einzeln wären wir doch alle viel freier und müssten unsere Macht mit niemanden teilen außer vielleicht einem Schüler. Die Antwort auf diese Frage ist recht einfach.“

Mit einem Lächeln wies Janus auf die Klauen und sonstigen natürlichen Waffen des Lamproiden, legte eine kurze Pause ein und fuhr dann fort.

„Ihr seid ein Jäger, mein Freund. Ein Raubtier, wenn Ihr den Begriff gestattet. Und das sind wir Sith ebenfalls. Unsere Beute sind die Schwachen und Nutzlosen und unser Ziel ist die Macht, so wie das Ziel eines Raubtiers Nahrung ist. Ein mächtiges Raubtier allein kann viel Beute machen, aber was tut es, wenn es auf wehrhafte Beute trifft ? Oder auf deren Beschützer ? Es sucht sich Verbündete und bildet ein Rudel. So muss die Beute zwar geteilt werden, aber es fällt mehr für alle ab. Denkt daran, dass die Jedi und ihre Speichellecker von der Neuen Republik zahlreich sind und keineswegs alle von ihnen sind ungefährlich. Ein oder zwei Sith ohne Unterstützung könnten diese Galaxis niemals von diesen Kreaturen säubern. Aber als Orden, als Armee….“

Mit leuchtenden Augen und einem breiten Lächeln, dass seine weißen Zähne enthüllte hatte Janus gesprochen. Es gab da noch einen weiteren Punkt.

„Die Notwendigkeit dieser Bündelung unsere Kräfte ist der Grund, warum der Orden trotz aller internen Konflikte existiert. Und um ehrlich zu sein, diese Konflikte haben auch einen nützlichen Aspekt. Sie befreien unseren Orden von all jenen, die zu schwach, zu dumm, zu arrogant oder zu ehrgeizig sind. Was übrig bleibt sind nur die Besten. Mit gewissen…Ausnahmen, natürlich.“

Unnötig zu erwähnen, wen Janus mit diesen Ausnahmen meinte. Es gab genügend Mitglieder des Ordens, denen er mit Freuden ein Lichtschwert in den Rücken rammen würde. Aber Janus war Pragmatiker und hatte sich unter Kontrolle.

„Vergesst nicht, dass wir Sith nicht alle gleich sind. Wie bei einer Armee gibt es Anführer, Offiziere, einfache Soldaten…eine Hierarchie. Das Ziel eines Sith ist es, an die Spitze dieser Hierarchie zu gelangen. An die Spitze der Nahrungskette, um bei meinem Beispiel zu bleiben.“

Nun wieder ruhiger und weniger leidenschaftlich beendete Janus seinen kleinen Vortrag. Dieses ultimative Ziel war im fest vor Augen. Immer.

[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Vor dem Hangar] - Sin und Peruh(NPC)

Beim Eingang zum Hangar angekommen, stellte sich Sin an eine der Wände, lehnte sich nur auf dem rechten kybernetischen Fuß stützend an sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Die mitternachtsschwarzen Augen geschlossen wartete der Sith Schüler auf seine Meisterin, welche ihn nur 3 Minuten zuvor hier her zitiert hatte. Eigentlich wäre der Ragath hoffnungslos zu spät gekommen, hatte er doch keinen Plan von dem Orden oder den Gebäuden die dazu zählten. Selbst wenn er sich nicht verlaufen hätte, waren 5 Minuten knapp gewesen. Doch dank des modifizierten Protokolldroiden, welcher in diesem Augenblick etwas abseits in den Raum hinein stand und unsicher wirkte – sofern ein Droide überhaupt unsicher aussehen konnte. Die Arme etwas erhoben und vom Körper gehalten, schaute er mit seinen Photorezeptoren in die Richtung, aus der Alaine kommen musste. Er wartete aber nicht auf sie, eigentlich versuchte er nur nicht in Sins Richtung zu schauen, welcher ein paar Herzschläge zuvor unmissverständlich klar gemach hatte das er nachdenken wollte und dementsprechend keine Störung seinerseits duldete. Den im Moment blinden Sith anzustarren würde wohl nicht dazu gehören, aber man musste ja auch nichts riskieren.

Viel Zeit hatten der Cyborg und der wohl einem Rodianer nachempfundene Protokolldroide nicht gehabt, bevor die Executorin ihren Schüler hier her geschickt hatte. Vor allem den Sprachkurs hatten sie schon sehr schnell durch eine andere Sache ersetzt, da Sin einem spontanen Entschluss folgend lieber mehr über den Sith und Jedi Orden sowie ihren Lehre wissen wollte. So hörte er über deren Kodex und da er selber noch zu wenig wusste, hatte er auch gleich den Droiden gefragt was denn er davon hielte. Eine objektive Meinung, so hatte es die künstliche Intelligenz genannt und das schien ganz im Sinne des Apprentice zu sein.
Eine Sache war schnell klar, den Kodex beider „Seiten“ durfte man nicht allzu ernst nehmen. Zumindest nicht wenn man sich exakt an die Worte zu klammern gedachte. Schon die erste Zeile des Sith Kodexes bewies das.


„Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft.“ - Keinen Frieden? Unmöglich. Gäbe es seit Tausenden von Jahren permanent überall in der Galaxie Krieg, so wäre diese wohl nur noch ein Trümmerfeld. Auch der Punkt mit der Leidenschaft war nicht ernst zu nehmen. War ein Sith ausschließlich leidenschaftlich, reagierte nur mit Emotionen auf dieses oder jenes, starb er sehr früh. Leidenschaft machte stark, für den Moment, am Ende war dieses zweischneidige Schwert aber tödlicher als das von den Jedi propagierte „Es gibt keine Gefühle, nur Frieden.“

„Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.“ - Stimmt, doch was nützt Stärke wenn man blind in den Tod rannte? Ein daher kurzes Vergnügen, das nur dadurch länger anhalten konnte, wenn man Glück mit seinen Gegnern hatte. Sin entschied, das dieser Punkt ein der wichtigsten war, doch Alaine hatte ihn ja diesbezüglich schon belehrt.

„Durch Stärke erlange ich Macht.“
- Hier widersprach der Protokolldroide ein wenig. Er meinte zwar, das dieser Aussage durchaus ein wahrer Kern inne wohnte, doch das Wissen um die Macht und ihre Anwendung wichtiger sei. Zumindest war sein früherer Meister davon ausgegangen und der Droide war nicht gänzlich unbeeinflusst geblieben, egal wie angeblich objektiv er auch sein wollte.

„Durch Macht erlange ich den Sieg.“ - Wer Macht besaß, aber nicht intelligent genug war sie richtig einzusetzen, würde sich am Ende nur selber zerstören. Demnach war es mit der Macht an sich wie mit der Leidenschaft. Beide verleiteten den Anwender dazu mehr zu riskieren als man stemmen konnte. Manchmal hatte man Glück und überlebte, ja, wurde dadurch sogar noch stärker. Manchmal aber eben auch nicht und das konnte dann ganz schnell das einzige Ende bedeuten das solche Machtanwender verdient hatten.

„Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.“ - Das war für Sin ein ganz wichtiger Punkt, doch der Protokolldroide – Sin nannte ihn auf Grund seines für ihn sehr wichtigen, aber leider durch die Programmierung nicht zugänglichen Wissens [Peruh], was in seiner Sprache so viel wie unzugänglich, nicht erreichbar bedeutete – nahm ihn sogleich die Hoffnung das man jemals frei von allen Ketten sein würde. Selbst wenn Sin es schaffte Alaine loszuwerden und sich somit endgültig ihrer Kontrolle zu entziehen, gäbe es noch andere im Orden die mächtiger wären und ihn stehts an sich binden und unterdrücken konnten. Und auch für den unwahrscheinlichen Fall das der Cyborg es schaffte alle Machtanwender zu töten die es in der Galaxie gab, ja selbst wenn er jeden tötete der dank seiner Fähigkeiten und Beziehungen eine Gefahr darstellte, wäre er immer noch Sklave seiner selbst und vor allem der Macht. Sie verleitete ihn dazu immer mehr Macht anzuhäufen, immer noch mehr Wissen zu erlangen um noch mächtiger zu werden. Selbst wenn der es nicht bemerkte oder gar damit zufrieden war, die Ketten würde er niemals loswerden. Dessen musste er sich bewusst sein, damit musste er leben und vor allem damit klar kommen. Im besten Falle konnte er dies nur ausnutzen um schnell mächtiger zu werden, viel mehr durfte er nicht erwarten.

Der Jedi Kodex sprach im Prinzip vom Gegenteil des Sith Kodex, was irgendwie verständlich war da der letztere nach dem der Jedi entstand und sich halt bewusst dagegen aussprechen sollte.


Gefühle gibt es nicht, Frieden gibt es.
Unwissenheit gibt es nicht, Wissen gibt es.
Leidenschaft gibt es nicht, Gelassenheit gibt es.
Tod gibt es nicht, die Macht gibt es.


Allzu viel hielt Sin nicht von diesem Kodex, vor allem da er wie der der Sith viel zu einseitig war und keine Grauzonen zuließ. Dieses starre Denken war Gift und erlaubte keine vollständige Entwicklung und war demnach für Sins Endziel, Unsterblichkeit und einziger ausgebildeter Machtanwender in der bekannten Galaxie zu sein, nicht zu gebrauchen. Von daher hatte er sich von Anfang an richtig entschieden. Es mochte sein das er innerhalb des Jedi Ordens keine Angst vor anderen Jedi zu haben brauchte, doch dafür konnten sich die Sith potenziell schneller entwickeln. Das er dafür Gefahren auf sich nehmen musste, die schnell sein Ende bedeuten konnten, war wohl ein Preis den er zu zahlen hatte.

„Wie lange noch?“ fragte Sin plötzlich und durchbrach damit die Stille die bis eben geradezu absolut gewesen war.
„Falls sie pünktlich ist Sir, dann in 15 Sekunden“ antwortete Peruh mit einem Hauch Selbstvertrauen in seiner mechanischen Stimmt. Die Zeit ansagen, da konnte man ja nichts verkehrt machen.
Sin nickte und stieß sich von der Wand ab. Er war fertig mit denken und sprach nun, in den letzten Sekunden die ihnen wohl nur noch blieben, die letzten Worte an Peruh gerichtet, die Alaine nicht würde hören können. Selbst wenn sie es zuließ, dass er sich während ihrer Reise oder auf Korriban von ihr entfernen konnte, würde sie vermutlich alles wichtige mitbekommen. Sin ging zumindest davon aus.

„[Was auch immer wir besprochen haben, das bleibt unter uns Peruh! Verstanden?!]“
„[Da nichts davon für das Imperium, den Sith Orden oder ihre Mitglieder gefährlich werden könnte, geht das in Ordnung Sir. Ich werde dazu schweigen.]


Sin, der daraufhin noch etwas sagen wollte, schluckte es herunter als er ein Geräusch hörte, welches weder zu ihm oder Peruh gehörte und außerdem nicht aus dem Hangar kam. Daraufhin konzentrierte sich der Ragath darauf und kam schließlich zu dem Schluss das es Schritte sein mussten. Jedoch keine von einer schweren Person mit weit ausholenden Schritten wie Sin, sondern kleiner, vermutlich eine Frau. Und auch wenn Sin nicht die Aura seiner Meisterin spürte, so glaubte er dennoch das sie es war. Der Zeitpunkt passte ebenso wie das Gesicht und die Größe der Person die da gerade kam. Nur … war das wirklich nur sie allein? Oder hallte es in den Gängen wirklich so sehr das Sin sich da verhörte? Wenn nicht, kam Alaine nicht allein...


[Bastion - Center - Sith Orden - Vor dem Hangar] - Sin und Peruh(NPC)
 
[Bastions Mond-Sternjägerbasis "Last Defense"-Gang] mit anderen Piloten, Mitarbeitern

"Last Defense", so das klangvolle Name der Sternjägerbasis, war ein erneutes Zeichen dafür wie einfallsreich das Imperium war, wenn es darum ging seine Militärische Macht und seine Stärke zu demonstrieren...das oder die Grundstückspreise an der Oberfläche waren äußerst gesalzen. Unterhalb eines relativ kleinen Gebäudes gab es eine gigantische Anlage mit allem was man brauchte um einen Massiven Angriff auf Bastion zu verteidigen...eine Eventualität die wohl erst eintraf wenn es nurnoch die Outer Rim Welten gab welche dem Imperium unterstanden. Das oder die Neue Republik besaß ein doppeltes Dutzend Supersternzerstörer in einem geheimen Hangar irgendwo im nirgendwo... was etwa so wahrscheinlich war als ein Frieden zwischen beiden Parteien. Da sie direkt nach dem hier ankommen ein Quartier zugeteilt bekommen hatten, war es Jeremy schwer gefallen noch einmal Sakura seit dem Abend auf der Trauerfeier zu erwischen. Eine blöde Ironie des Schicksals, würde er auch durch die Bewerbung als "Wolve" fallen würde er sie auch nie wieder sehen. Sehr schade, er mochte die kleine Exotin mit dem Mundwerk das selbst Fyrestone in die Knie zwingen könnte aber WENN er denn rausflog konnte er nichts daran ändern, war eben das Schicksal, oder wie die Jedi gerne sabbelten "Die Macht", anderer Meinung.

Kaum hatten sie sich eingerichtet kam auch schon ein zackiger Uniformträger und bestellte alle "Bewerber" in einen Besprechungsraum ein, wo sie mit Captain Aiden Thiuro es zu tun haben würden. Dem kalten Jungen dem Jeremy das perfekte Aussehen ruiniert hatte...er stellte es sich amüsant vor erneut auf ihn zu treffen. Und sein Gesichtsausdruck erst...hämisch grinste der Pilot in sich hinein, während sie in den Besprechungsraum gingen. In der Mitte des Raumes standen mehrere Stühle auf engem Raum, angeordnet so das jeder Bewerber seinen Sitzplatz hatte und einen perfekten Blick auf den Tisch des Captains hatte, welcher gegenüber von ihnen stand und direkt vor einer großen, weißen Wand. An der Seite stand eine Büste von Nereus Kratas, sonst war der Raum relativ trostlos und leer. Wahrscheinlich waren irgendwo in den Wänden oder der Decke Hologeneratoren eingelassen aber auf den ersten Blick fiel ihm nichts auf. Aus diesem Grund setzte sich Jeremy auf einen Stuhl relativ am Rand des Haufens, bevor er neugierig abwartete was nun geschah. Die anderen Bewerber setzten sich ebenfalls auf die Stühle, sprachen noch leise miteinander oder scherzten etwas. Manche waren jedoch stiller, ernster, und schienen mit dem Stock im Hintern aufgewacht zu sein.


[Bastions Mond-Sternjägerbasis "Last Defense"-Besprechungsraum] mit anderen Piloten
 
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[Bastion- Lagereinrichtung nahe des Sithtempels- Außengelände] Lyn, 526
Die Hitze in der Luft versetzte den staubigen Weg in Flirren. Lyn kniff die Augen zusammen und hoffte inständig das der Schaden nicht all zu hoch war. Würde sie den Auftrag, den letzten für diesen Tag schnell erledigen könnte sie sich verdrücken und in eine der nahegelegenen Bars gehen. Einen Drink geniesen und vielleicht etwas Pazak spielen.
Würde sie allerdings lange brauchen, würden die Bars schliesen und sie müsste ohne Pause direkt zur Nachtschicht. Zehn Stunden mit Lubion in der Zentrale eingeschlossen.
Sie war sich nicht sicher ob sie ihm diesmal den Halsumdrehen würde wenn er wieder mit seinen fremdenfeindlichen Texte abließ. Sie wusste sie hätte auch so denken müssen seit dem Heim.
Doch der Kontakt mit ihrem Bruder und die Erlebnisse auf Alamania hatten ihr die Augen geöffnet. Die brave Imperale die sie mal war spielte sie nur noch. Und doch dessertierte sie nicht. Irgendetwas hielt sie hier. Sie wusste nicht was es war.

Das Panell hinter dem der Defekt aufgetreten war, war gut zu sehen. Schnauchspuren hatten den den Rand schön markiert.
Die junge Frau stemmte das Panell auf und sah sich das Gemisch aus Kabeln und anderen Komponennten dahinter an. Mehrere Sicherungen waren beschädigt, eine Leitung überlastet, ein paar Kabel verschmort. Nichts weltbewegendes.
Und doch reichte es aus um das gesamt Lager lahm zu legen.
Sie lies 526 die Leitung aus dem Netz nehmen und und begann die Kabel auszutauschen. Dann dichtete sie die Leitung ab und nahm mit Hilfe ihres Droiden, die Sicherungen und die gesamte Anlage wieder in betrieb.
Sie klappte das Mikro ihre Koms herunter.
„Mister Chen, läuft alles wieder?“
Der Cheftechniker des Lagers murmelte etwas bestätigendes ins Kom.
„Ich habe gern geholfen.“
Sie klappte das Mikro wieder hoch. Ein blick auf ihr Chrono sagte ihr das ihr noch anderthalb Stunden bis zur Nachtschicht blieben. Also genug Zeit für einen Besuch in einer Bar.
Sie beschloss ins „Last Chance“ zu gehen, einer kleinen Bar die sie bevorzugte.
Das einzige Problem war das sie dabei am Sithtempel vorbei musste. Und das hasste sie. Lyn fühlte sich dort immer beobachtet. So auch heute. Sie blieb nicht stehen. Als sie die Bar endlich erreichte fühlte sie sich verfolgt. Ihre Nackenhaare stellten sie auf. Mit einem unguten Gefühl betrat sie die Bar.
[Bastion-Last Chance- Bar] Lyn, unbekannte, 526 irgendwo in der Nähe
 
~II~ Bastion ~/~ Orden der Sith ~II~ vor dem Trainingsraum ~/~ Alaine Aren und Clove ~ auf dem Weg zum Hangar ~II~

Alaine hatte den beiden männlichen Anwesenden nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt, sondern war einfach an ihnen vorbei gelaufen und dem Ausgang entgegen. Eine Person wie Janus brauchte man nicht wirklich beachten. Er war unbedeutend und der Schüler von Kira was ohnehin schon abzuwerten war. Hätte er einen anderen Meister gehabt wäre er vielleicht etwas geworden. So jedoch war er nichts weiter als ein Wurm unter vielen und ob sich dies irgendwann einmal ändern würde, Alaine zweifelte daran. Was den Schüler von Draconis anging, nun jener mochte womöglich von Interesse sein, doch die Executorin hatte nicht die Zeit sich um diesen zu kümmern. Ihr Ziel war lag wo anders und dies bedeutete Bastion endlich hinter sich zu lassen. Eine Welt die überfüllt war, auf der Tausende sich tummelten und dann noch durch den Orden der Sith verdichtete wurde. Gleich das sie in letzter Zeit wenig hier gewesen war, Bastion würde ihr niemals wirklich fehlen. Es würde niemals wirklich eine Heimat für sie sein. Corellia war ihre Heimat gewesen, jedenfalls wenn es darum ging das sie dort geboren worden war. Nun gehörte jene Welt nicht mehr zum Imperium. Korriban war ihre Heimat, ein Teil von ihr stammte von diesem Planeten und doch würde sie heute nicht dorthin fliegen. Nein, nein eine gänzlich andere Welt lockte. Rief nach ihr leise, sachte fast unbemerkt und dennoch nahm sie jenes Wispern wahr. Mit Korriban war es ähnlich gewesen. Vielleicht war die Welt die sie nun aufsuchen würde ähnlich mit ihr verbunden! Sie konnte es nicht sagen, noch nicht jedenfalls.

Clove hatte ihr Gespräch beendet, denn sie war Alaine gefolgte ohne Verzögerung. Das Mädchen wusste was sich gehörte, bewies Anstand und Respekt. Etwas was die Rothaarige ihr anrechnen würde. Zum anderen allerdings hatte die Raubkatze sie nicht für so naive gehalten. Dadurch das sie einen weiteren Geist in sich trug war sie reifer. Während ihres Fluges würden sie viel Zeit haben sich zu unterhalten, sich näher zu kommen und natürlich auch die Macht zu gebrauchen. Sowohl Clove als auch Sin würden einiges lernen. Besonders um zu überleben, jedenfalls auf gewisse Weiße. Sie war gespannt verfolgen zu können wer dieser beiden letztlich weiter kommen würde. Sie hatte sich zwei Persönlichkeiten ausgesucht die nicht unterschiedlicher hätten sein können und dennoch verband sie etwas. Sin war ein Klon, gefesselt an seinen Hass für Frauen, während Clove ihren Körper teilen musste. Der eine erwachsen und die andere ein Kind. Körperlich gesehen jedenfalls vom Geist her allerdings dennoch erwachsen. Alaine würde ihren Geist erforschen so wie sie es bei Sin getan hatte. Alles brauchte seine Zeit und diesmal würde sie einiges anders machen wie bei ihren vorherigen Schülern. Letztlich war es bedauerlich das Knell und Eron entweder verschwunden oder gestorben waren. Shao hatte ebenfalls Potential gehabt und auch Lüsoka. So viele kamen und gingen und würden dies auch noch tun. Ebenso war es möglich, dass sowohl Sin als auch Clove gehen würden. Was den Klon anging, auf ihn würde sie ein wachsames Auge haben. Er besaß schon jetzt die Ambitionen dazu und den übermächtigen Wunsch Alaine zu töten. Er würde scheitern, dieser Wunsch würde niemals in Erfüllung gehen dafür würde sie Sorge tragen. Sollte er nicht dem entsprechen was sie sich wünschte würde sie ihn am kleinen Finger verhungern lassen.

Clove unterbrach ihren Gedankengang, da sie wissen wollte wohin sie gehen würden und Alaine musste kurz Lächeln. Dieses Mädchen besaß eine faszinierende Art zu fragen. Ein wenig zu unterwürfig. Andererseits machte dies jedoch nichts. Besser als das Gegenteil und Sin war das Gegenteil von ihr in diesem Punkt. Es würde mehr als genügen sich mit einem Grünschnabel zu ärgern welcher alles andere als Anstand und Respekt besaß. Jolina hatte schon wissen wollen wohin es ging und ihr hatte sie keine wirkliche Antwort gegeben. Sollte sie daher ihrer Schülerin antworten? Zwar würde sie wissen müssen wohin es ging aber dies hatte auch noch Zeit.


„Wir werden Bastion verlassen. Mit Sin treffen wir uns am Hangar und werden von dort aus mit meinem privaten Schiff zu einer Welt reisen die keiner von euch kennt. Mehr verrate ich jedoch erst, wenn wir an Bord meines Schiffes sind. Sin weiß ebenfalls noch nicht wo es hingeht und ich werde es nur einmal erklären. Mache dich also auf ein kleines Abenteuer gefasst. Alles andere wird sich ergeben.“

Vorerst genügt dies und zudem näherten sie sich dem Hanger, vor dem Sin schon auf sie wartete. Das Alaine in Begleitung auftauchte, darauf war er nicht wirklich gefasst. Die Sith blieb vor ihm stehen und nickte.

„Du darfst deinen Platz an meiner Seite mit mir Teilen Sin. Clove hast du ja schon kennen gelernt. Sie ist meine zweites Schülerin. Ihr beide werdet mich begleiten.“

Nach einer kurzen Musterung, welchen sie sowohl Sin als auch dessen Droiden zuwarft schritt sie durch die Pforten des Hangars. Ihr Schiff lag nicht weit und so erreichten sie es nach nur wenigen Sekunden. Alaine griff in die Macht und sorgte dafür, dass sich die Luke öffnete. Dann deutete sie den dreien hinein zu gehen, führte diese ins Cockpit und gebot ihnen sich zu setzten. Alaine selbst setzte sich auf den Pilotensessel und fuhr die Systeme hoch. Nach einem kurzen Check fuhr sie die Triebwerke hoch und brachte dann die Feuer nach oben. Es dauerte einige Minuten bis die den Orden hinter sich gelassen hatten und noch einmal dauerte es, bis sie in den Orbit erreicht hatten. Alaine ließ sich in ihrem Sitz zurück fallen, schloss die Augen und lauschte dem Wispern, ehe sie die Koordinaten für den Hyperraumsprung eingab. Mit einem kurzen Ruck sprang die Feuer in den Hyperraum.

~II~ Hyperraum ~/~ auf dem Weg nach Dromund Kaas ~II~ an Bord der Feuer ~/~ Alaine Aren, Clove, Sin und dessen Droide ~II~

OP: Weiter im Weltraum Imperiums Thread.
 
Bastion - Sith-Orden - Gänge - Shim'rar

Shim’rar bereute bei der Stellung der Aufgabe so spontan gewesen zu sein. Nächstes Mal würde er vorarbeiten müssen, um sich ein mögliches Spektakel nicht entgehen zu lassen und vor allem überhaupt zu wissen ob es zu etwas spektakulären bei der Erfüllung der Aufgabe gekommen war.
So wie es jetzt stand konnten sich Kossekos und Merkuzio in diesem Moment ein episches Duell auf dem Vorplatz des Ordens liefern oder bereits gemeinsame Pläne für den Fall ihres potentiellen Meisters schmieden. Vielleicht hatte der Trandoshaner den Menschen ja auch bereits als Grillgut erkannt und verspeist.
Ein paar Beobachtungsdroiden oder einen geeigneten Zugang zu den Sicherheitskameras des Ordens hätte die Sache weitaus einfacher oder zumindest angenehmer gestalten können, doch damit würde er jetzt leben müssen.
Genauso wie er sich eine Übung für die beiden eifrigen Schüler ausdenken musste, die lehrreich, intelligent, tiefsinnig, vielschichtig und vor allem für Anfänger geeignet war. Eine seiner leichtesten Übungen, dachte er sich mit einem schiefen Grinsen für die Allgemeinheit. Levitation, Geschwindigkeit, Springen, Kämpfen... alles nützlich und sinnvoll, aber... Warum eigentlich nicht? Sicherlich mochte es auf einer gewissen Ebene etwas bringen komplexe Aufgaben zu stellen und ebenso komplexe Lösungen zu erwarten, aber so weit waren wohl weder der eine noch der andere. Und wenn sie es wären würde es der Twi’lek nur durch einfache Übungen heraus finden.
Schließlich erreichten die beiden den Trainingsraum, schneller als er angenommen hätte aber immerhin - so wie er selbst vor wenigen Minuten - viel zu spät.


So viel scheint euch wohl nicht an eurer Karriere zu liegen...

Wieder hatte er nicht schnell genug geschaltet. Er stand noch immer mitten im Raum, ursprünglich um die Trainingsgeräte besser zu begutachten und sich Gedanken zu machen. Nichts an seiner Pose deutete auf Ärger oder Unmut hin.
Wenn er auch zu dem Schluss gekommen war den beiden nicht von Anfang an die komplexesten Übungen mit Transfairaufgaben und Denken außerhalb des eigenen Kastens aufzubürden, so war er durchaus der Ansicht sie auf anderen Gebieten rücksichtslos testen zu können - so etwa wie sie auf einen solchen Vorwurf reagierten.
Um sie im Nachhinein doch noch zu unterstreichen schlenderte der Vollstrecker nach links zu einer Art einfachen Kasten, wahrscheinlich für Sprungübungen, und lehnte sich daran.


Ich denke ihr könnt gleich wieder gehen. Ihr habt zu lange gebraucht, also nehme ich an ihr habt andere Meister die bereit sind sich euer anzunehmen. Geht, bevor ich euch etwas einkürze.

Allerdings bestand dabei immer auch die Möglichkeit, dass der vorgegebene Gehorsam einen oder beide dazu bringen würde tatsächlich zu gehen. Da er wohl kaum ein “War nur Spaß” hinterher schieben konnte ohne jegliche Glaubwürdigkeit zu verlieren, und da er umgekehrt nicht sicher sein konnte, dass einer oder beide in der Lage wären ihn darauf hinzuweisen das seine Aufgabe nicht zu erfüllen gewesen war, musste er praktisch noch nachlegen.

Es sei denn natürlich ihr habt einen besonderen Grund, der eure Verspätung erklären kann. Dann bin ich natürlich stark daran interessiert ihn zu hören.

Das Selbstmanagement in der Ausbildung erschien ihm mit einem Mal schwerer als er es erwartet hatte. Jeder Schüler würde sich ein Bild von seinem Meister machen basierend auf dem was er tat, was er sagte und was er verlangte. Und aus diesem Bild würde er sich dann zum gegebenen Zeitpunkt die möglichen Schwächen seines Meisters herauslesen, egal ob es darum ging wann ein Meister nachsichtiger mit einem Fehlschlag wäre oder wo seine Fähigkeiten eklatante Lücken aufwiesen die man ausnutzen konnte.
Zu versuchen das wiederum auszunutzen setzte voraus, ständig in der Lage zu sein zu erahnen wie die Schüler reagieren und was sie erwarten würden. Ein kohärentes Bild aufrecht zu erhalten das nicht der Realität entsprach würde schwieriger werden als angenommen, und dabei den Überblick zu bewahren noch weitaus fordernder.
Vielleicht würde es Sinn machen seine eigenen Vorstellungen über die Ausbildung von Schülern zu revidieren und etwas mehr Instinkt und Glück zu überlassen, um an anderer Stelle etwas mehr Sicherheit zu gewinnen.
Im Prinzip verstand er nicht mal wirklich wie das ablaufen sollte, aber immerhin wäre es eine gute Antwort den beiden Schülern beizubringen wie man in seinem Sinne mit dem Überbringen von Fehlschlägen und dem Akzeptieren unlösbarer Aufgaben umging.


Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum - Kossekos, Merkuzio und Shim'rar
 
[ :: Bastion :: Rand Bezirk Centers :: Lagerhaus /Alk'kara | Lisha | Zion :: ]



Die Augen des Twi`lek funkelten, als sie auf Zion starrten. Alk'kara hat sein Lichtschwert deaktiviert und an bereit an seinen Gurt befestigt. Dieser Mann strotz vor Arroganz, seine Körperhaltung, sein Blick und seine Taten seit dem Beginn des Kampfes.
Wieso hat er seinen Schülern nicht geholfen als sie gegen mich kämpften. War er wirklich davon ausgegangen das sie gegen mich bestehen konnten? Alk'kara weiß wie ich kämpfe und wie stark ich bin, in der Zeit des Bürgerkriegs standen wir auf der gleichen Seite, auf der Seite meines Meisters. Was mich jedoch beunruhigt ist die Tatsache das ich nichts spüre. Kein Hass, keine Arroganz, keine Überheblichkeit, noch nicht einmal Angst.
Zion schaute ihn genau an und musterte den Sith-Lord. Er regte sich nicht und stierte weiterhin Zion an. Als ein Grinsen über das Gesicht des Twi'leks huschte, war Zion kurz verwirrt und eine Augenbraue erhob sich, jedoch fasste er sich schnell wieder. Mit dieser Reaktion hat Zion nicht gerechnet, eher auf die darauf folgende, als Alk'kara das Schweigen brach und anfing zu reden.

"Hat Menari seinen letzten Schoßhund nun auf mich gehetzt? Nach all der Zeit hat er immer noch den Wunsch auf Rache ?Ein Apprentice gegen einen Sith-Lord...... das ist ja schon eine Beleidigung in höchster Manier! Ihr wisst das ihr dem Tote nahe seit? Ihr wisst doch das ich im Dienste des Imperators stehe? Ihr wisst das ihr mal wieder dessen Erzfeind unterstützt und diesmal wird für euch als Bestrafung eine Hinrichtung stattfinden. Da wird auch eure Wiederkehr zum Orden nichts nützen können. Ihr seid einmal mehr nur eine Figur im Großen Spiel, nur ein Bauer der wahrhaft Mächtigen, auf der falschen Seite...erneut!"

Es ging nun alles sehr schnell, so schnell das Zion nicht einmal schaffte sein Lichtschwert vor sich zu positionieren. Mehrere Blitze schossen aus den Fingern des Twi'lek, direkt auf dem ungeschützten Zion. Tausende von Volts strömen durch seinen Körper, alle Muskeln verkrampfen sich und seine Haut fängt an förmlich zu brennen. Laute Schmerzes Schreie durchströmen nun das Gebäude.
Zion roch wie seine Haut anfing zu brodeln und unter seiner schwarz-roten Sith-Rüstung sich blasen bildeten. Er versuchte sich gegen diesen Schmerz zu stellen, ihn abzuwehren, aber es gelang ihm nicht.
Diese Attacke war kraftvoll und gezielt, es wiedersprach dem Inhalt des Datacoms. Hat ihn Lady Gyptser verraten, wollte sie ihrem Kontrahenten nur eine Warnung übermitteln und er war nur das Mittel?

NEIN! Ich bin stärker! Ich bin in der Lage diesem Verräter, diesem Feigling entgegen zutreten! Ich bin Zion, Schüler des Janem Menari und ich werde mich nicht von niemanden besiegen lassen!

Zion besonnte sich und sammelte all seine Kraft und Energien. Er nutze den Schmerz den man ihm zufügte und sammelt ihn. Jede versteckte Machtquelle suchte er und brauchte sie auf, um gegen diesen Gegner zu bestehen und diesen zu besiegen.
Langsam ging Zion Schritt für Schritt auf Alk'kara zu, bedacht die wenigen Meter zu überwinden und sich aus den Machtblitzen zu befreien. Er konzentrierte sich ein letztes Mal, ries seine Arme hoch und entlud seine gesamte, aufgestaute Kraft in einem Schrei. Die Blitze wurden nun von Zion seinen Händen aufgesaugt.
Alk'kara sein Blick veränderte sich. Der Twil'lek beendete seine Attacke und senkte seine Arme. Zion blieb nun stehen, seine Hände, wie sein Körper gaben leichten Rauch von sich ab. Die Haare hatten sich durch Hingabe in die Macht verfärbt und aus dem hellblauen/grauen Farbton ist ein Pechschwarz geworden. Aus jeden Teil seinen Körpers versucht die Macht Kraft zuziehen, wie auch aus seinen Tattoos am Hals und auf der Schulter, welche er mit Hilfe der Dunklen Seite einst erstellt hatte.

"Hier habt gute Nehmer Qualitäten Zion und da ihr und eure Begleiterin meine Schüler getötet habt, biete ich euch an mir zu dienen. Bei mir werdet ihr einen rasanten Aufstieg erleben und werdet in der Gunst des Imperators stehen."

Zion hob sein Kopf und schaute den Twi'lek an. Man hat ihm gesagt Alk'kara wäre schwach, dies war aber nicht so. Diese Angriff hätte fast das Leben aus Zion gesaugt, aber ihm gefiel der Gedanke an aufgeben nicht und irgendetwas war hier faul.
Der Sith-Warrior strecke nochmal seine Machtfühler aus und spürte nun was. Es war Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Jetzt erst versteht Zion, der Sith-Lord hat die ganze Zeit seine Kräfte für einen Machtvollen Angriff gesammelt. Deshalb hat er seine Schüler kämpfen lassen und hat ihn in ein Gespräch verwickelt. Er war wirklich so schwach wie es gesagt wurde, er ist alt und versucht im Hintergrund seine Macht zu sichern, obwohl er keine mehr besitzt.

"Zion! Ich gebe euch die Macht, die Menari oder sonst wär nie geben kann. Schließt euch mir an, tötet nur den Jünger, der euch begleitet!"

Der junge Mensch aktivierte sein Lichtschwert und starrte weiter auf Alk'kara.

"Ich bin im Auftrag des Zirkel der Extinktoren unterwegs und mein Meister Lord Menari hat nichts damit zu tun! Ihr versprecht mir etwas, was ihr nicht habt Alk'kara und diese Jüngerin ist meine Schülerin und ist für den Orden tausendmal mehr wert als ihr. Eure Reise des Verrates wird hier und jetzt enden und ich bin eurer Henker!"

Die Arme des Twi'leks erhoben sich wieder und Blitze schossen erneut aus seinen Fingerspitzen, die von Zions Lichtschwert leicht abgewehrt worden. Zion wusste das der Sith-Lord zu keinen gefährlichen Angriff mehr in der Lage war. Die Blitze hörten auf und der Mensch kam nun in Schlagnähe. Der Twi'lek versuchte mit seinem Lichtschwert Zion zu treffen, dieser reagierte schnell und blockte den Schlag ab und konterte, in dem er die Waffenhand, von Alk'kara, abschlug.
Der Sith-Warrior deaktivierte nun sein Lichtschwert und steckte es an seinem Gürtel. Zion musste diesen Mann mit bloßen Händen töten, er wollte dessen Tot zu etwas persönlichen machen. Die Hände des Menschen umringten den Hals des Twi'leks und drückten ihn zusammen. Leise Röchelgeräusche kamen noch aus der Kehle Alk'karas bis jedoch jede Lebenskraft ihn verflies. Zion lies den Leblosen Körper zu Boden fallen und ging Richtung Ausgang. Nach wenigen Schritten ertönte seine Stimme.

"Enthaupte Alk'kara und bring den Kopf zum Speeder. Wir werden von hier verschwinden. Außerdem durchsuche jeden nach Wertgegenstände oder andere wichtigen Gegenständen. Und Beeil dich."




[ :: Bastion :: Rand Bezirk Centers :: Lagerhaus /Alk'kara | Lisha | Zion :: ]
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Eingangsbereich – Cal NPC -Shen]


Auf den ersten Blick hin schien der Neuling, der sich mit dem Namen Shen vorstellte ja ganz in Ordnung zu sein. Allerdings machte er einen etwas unsicheren und ratlosen Eindruck… ein gefundenes Fressen für die vielen Aasgeier hier im Orden. Er stand also momentan vor keiner Existenz?! Bitter musste sich Cal eingestehen, dass es ihm momentan auch nicht besser ging und dabei war er doch schon so lange hier. Es wollte einfach noch nicht klappen mit der Ausbildung.

Hier im Orden würde sich jedenfalls schnell herausstellen, ob Shen eine Zukunft haben könnte oder sang- und klanglos untergehen würde. Schon gierten die ersten neugierigen Blicke aus der Dunkelheit heraus forschend und auf leichte Beute hoffend. Wäre vielleicht besser Shen schnell hier weg zu lotsen. Vielleicht ließe sich mit ihm ja endlich eine Freudschaft schließen… so wie früher mit seiner Gang.


„Na dann Herzlich willkommen im Sithorden Shen. Du hast wirklich großes Glück dass du mir über den Weg gelaufen bist. Ich bin schon etwas länger hier und kenn mich aus und ich… hab gerade nichts Wichtiges zu tun und führe dich gern etwas herum.“

Sich der vielen Blicke wohl bewusst schob Cal den Neuling förmlich aus dem Eingangsbereich heraus.

„Komm, hier entlang, als erstes solltest du dich an einem Terminal registrieren, sofern du das nicht schon hast.“

Plapperte Cal während er Shen durch einige lange Hallen hindurch zu einem Informationsterminal führte. Hier konnte sich Jünger etwas entspannen, da hier nur wenige Sith ihren Weg kreuzten und niemand so recht Notiz von dem Neuling nahm.


[Bastion - Center - Sith Orden – äußeren Bereiche, bei einem Terminal – Cal NPC -Shen]
 
Mond von Bastion - Sternjägerbasis „Last Defense“ - Ebene 5 - Simulator - simuliertes Raumgefecht in einem Sternensystem - Shazz und zwei sich bekämpfende Großkampfschiffe

Es war erstaunlich. Aus unerfindlichen Gründen hatte Shazz angenommen das sich der Defender anders steuern MUSSTE, das man doch irgendwann merken musste das dieser sehr viel modernere Jäger breiter, höher und schwerer war. Doch der Sith kam nach weniger als 10 Minuten zu dem Schluss, das dem nicht so war, im Gegenteil, es kam ihm sogar so vor als würde der Jagdbomber es leichter haben Loopings , 180 Grad Wenden und enge Kurven zu nehmen. Der Grund dafür dürften die Repulsoren und Manövrierdüsen des Defenders sein. Die gab es zwar auch im Interceptor, ja im Prinzip in jedem Jäger, doch während sie bei den „älteren“ Modellen meist manuell eingesetzt werden musste, schalteten sie sich beim Defender einfach dazu wenn der Pilot einen derart steilen Kurswechsel einschlug, dass die normalen Ionentriebwerke da nicht mitkamen. Shazz hatte zuerst an einen Simulator-Computerfehler gedacht, als er bemerkte mit welch einer Geschwindigkeit er Kurven nehmen konnte, ohne das sein Jäger ihm unter den Hintern auseinander gerissen wurde. Doch nach einer Hand voll Wiederholungen hatte er schließlich die kleine aber nützliche Anzeige gefunden, die ihm mitteilte das eben zusätzliche System von sich aus dazugeschaltete wurden um bestimmte Manöver möglich zu machen. Was aber nicht dafür sorgte das der Pilot schnellere Reflexe bekam, weshalb man nun aufpassen musste das man es nicht übertrieb.
Auf jeden Fall war Shazz mehr als zufrieden mit dem Defender, sodass er sich sogar dabei erwischte einen in Echt fliegen zu dürfen. Nicht nur hier wegen der Auswahlprüfung, sondern ganz allgemein. Doch dann erinnerte er sich daran was das bedeuten würde, was mit diesem Defender verbunden war, welche Pflichten... und er lehnte dankend ab. Natürlich rein theoretisch. Was er wirklich sagen oder tun würde, sollte man ihn diesen anbieten... wenn er ganz ehrlich war, das wusste er nicht wirklich.


Ich bin bei den Prisch glücklich!

Aber die Tatsache, das dieser Posten dort eine Sackgasse war in der er kaum besser werden und auch nur bedingt aufsteigen konnte, war ihm durchaus bewusst. Doch was nahm man nicht alles in Kauf wenn einem ein Ort oder ein Job gefielen.

Draufgehen werde ich, was sonst. Ich kann von Asteroid zu Asteroid hüpfen, ganze Staffeln mit meinen Rottenkollegen in diese unvorhersehbaren Brocken hinein manövrieren. Ihre improvisierten Basen und Verstecke zerstören und ihr geraubtes Gut zurück in das Imperium bringen. Aber ist das wirklich das sinnvollste was ich tun kann? Als Wolve könnte ich dem größten Feind des Imperiums, meiner Heimat die mir so viel gegeben hat und gibt, bekämpfen und daran hindern es zu zerschlagen. Doch muss ich dafür wirklich auch zu einem eingebildeten Elite-Piloten werden der seinen Kopf so hoch in den Wolken hat, das er die niederen Bürger des Imperiums nicht mal wahrnimmt? Vermutlich ja. Am liebsten wäre es mir, wenn man meine gesamte Staffel aus dem Rand ab zieht, uns Defender gibt und auf die Republik los lässt. Doch das wird nicht passieren. Es gibt dort draußen kaum eine bessere Truppe die sich derart geschickt mit den Piraten und Schmugglern auseinandersetzt. *******!

Grübelnd und plötzlich gar nicht mehr so gut gelaunt, starrte Shazz auf die simulierte Schlacht vor ihm, doch sein Geist war ganz woanders. Er musste alles zurück lassen, wenn er weiter kommen wollte. Seine beiden Lover, mit denen er On-Off-Beziehungen pflegte falls ihm mal langweilig wurde, der zweite Offizier, eine wirklich atemberaubend schöne hochgewachsene Frau mit honigfarbener Haut und einer Charakter und Willensstärke, wie er sie selten bei jemanden hatte beobachten dürfen. Sie hatte eine Beziehung mit ihm abgelehnt, mindestens Rottenführer hätte er sein müssen, wobei Shazz glaubte das sie einfach nur einen Beweis brauchte das er auch ehrgeizig war und sich nicht mit dem zufrieden gab was er im Moment besaß. Sie würde mit Sicherheit in ein paar Jahren den Immobilizer befehligen, der Körper des jetzigen Kommandanten schrie förmlich nach Ruhestand, auch wenn sein Kopf sich noch weigerte. Doch irgendwann würde er Platz machen müssen, denn es war wichtig das neue starke Führungskräfte an die Spitze kamen. Altersschwache Fregatten hatten ausgemustert zu werden, egal was sie in ihren 40 Berufsjahren geleistet hatten.
Doch dann würde Shazz wohl nicht mehr dort sein. Doch auch neben den Liebesbeziehungen gab es seine Freunde und Kumpels, seinen eigenen geliebten Intereceptor... welcher sicherlich schon ein halbes Dutzend mal hatte einen Solarflügel einbüßen müssen. 3 Jahre soziale Kontakte würden auf einen Schlag weg sein, denn er bezweifelte das er dann nochmal dorthin zurück kehren würde.

Vorausgesetzt ich gehe irgendwo anders hin...

Vor ihm explodierte plötzlich etwas. Sein Blick richtete sich auf den Sternzerstörer, dessen Turbolaserfeuer immer noch auf intakte Schilde des Mc90 trafen, während er selber seine soeben verloren hatte. Sie hatten gleichzeitig angefangen zu feuern und laut den paar Informationen die Shazz von dem ISD II besaß, war dieser stärker bewaffnet. Hatte das republikanische Schiff also dafür stärkere Schilde? Offenbar.
Auf jeden Fall verrichteten ihre riesigen Geschütze grade ein wahres Gemetzel auf dem Sternzerstörer an. Egal wo das superheiße rote Plasma auch auf die Hülle traf, sie ließ diese explodieren. Darunter liegende elektronische Teile, leicht brennbare Materialien oder einfach nur die Luft gingen schlagartig in Flammen auf, verzehrten alles in ihrer Reichweite und ließen meist nichts als ein Loch übrig, durch welche noch die letzten Reste von Ausrüstungsgegenstände und Crewmitglieder der Räume und Gänge dahinter ins All gesaugt wurden. Schnell ebbte auch das Feuer des ISD ab, als ein Geschütz nach dem anderen zerstört oder von der Energieversorgung abgeschnitten wurde. Überall wo Explosionen das Schiff erschütterten erlosch die Beleuchtung großzügig drum herum, manchmal nur kurzzeitig, doch viel zu oft für immer. Ein Schiff dieser Größe mochte, sofern die Energiereaktoren nicht getroffen wurden, sehr lange solchem Beschuss stand halten, selbst wenn alles Leben längst ausgelöscht war, doch wirklich etwas tun konnte es schon nach wenigen Minuten nicht mehr. Die Verteidigung durchbrochen, die für den Angriff notwendigen Geschütze zerschossen und deren Einzelteile manchmal noch weiß glühend vor Hitze ins All geblasen, würde dieser Koloss schon sehr bald nur noch ein toter Koloss sein - Shazz startete die Simulation neu.


Weniger denken, handeln! Erst mal sehen ob ich die Prüfungen schaffe, DANACH kann ich mir darüber den Kopf zerbrechen.

Wieder begannen die Großkampfschiffe mit ihrem Beschuss, doch dieses mal starteten auch von beiden jeweils zwei Staffeln ihrer Jäger. Die Imperialen entsandten TIE Interecptor, die Republik klassische X-Wings. Um quasi ewig Zeit zu haben, würden sich die beiden Staffeln zwar realitätsnah bekämpfen und auch gegenseitig abschießen, doch sobald ein Jäger zerstört wurde, würde ein neuer aus den Hangarbuchten der Zerstörer nachgeschickt werden. Das mochte unrealistisch sein, doch darum ging es ja gar nicht. Shazz, der noch ein gutes Stück weit von dem Getümmel entfernt im Raum schwebte straffte seine Schultern, lehnte sich dann zurück und machte sich bereit für den ersten Kampfeinsatz in einem Defender. Er kannte die Steuerung, wusste wie er welches System einsetzen konnte und musste und war sich auch zu 99% sicher das er den Defender auch in anderen Belangen unter Kontrolle hatte.

„Computer. 1 Feind selektieren und auf mich fokussieren. Volle Schilde, keinerlei sonstige Beeinträchtigung.“

Wie gesagt, sie beschossen sich schon, doch Shazz wollte einen nagelneuen Feind haben, deshalb die angesprochenen Voraussetzungen. Und schon setzte sich einer der X-Flügler ab und kam direkt auf ihn zu. Der Sith, der ihn schon auf dem Schirm hatte, markierte den Jäger, damit er ihn auch ja nicht aus den Augen verlor – wäre ja auch ärgerlich ihn zu verlieren wenn man grade seine Schilde runter geschossen hat – und vollführte dann ein mit maximaler Geschwindigkeit ausgeführten „Sturzflug“ durch, welcher ihn leicht vom Feind weg zum imperialen Zerstörer bringen würde. Da sich die Distanz dennoch rasant verringerte, dauerte es nur eine Hand voll Sekunden bis die ersten roten Laserblitze an ihm vorbei fauchten und kurzzeitig das Cockpit erhellten. Dann war der Feind auch schon hinter ihm und ganz seiner Programmierung nach verhielt er sich doch recht naiv. Ohne irgend eine erkennbare Strategie versuchte er einfach nur Shazz ins Visier zu bekommen und abzudrücken. Keine Finten, keine Torpedos, kein koppeln der Geschütze. Einfach nur stupides Feuer sobald er würde treffen können. Das mochte für einen erfahrenen Pilot keine Herausforderung sein – und auch für Shazz nicht – doch für den Anfang reichte es. Na ja, für ein paar Sekunden immerhin. Da es dem Sith zu leicht erschien den X-Wing einfach nur weg zu pusten, versuchte er ihn mit den Ionenkanonen abzuschießen. Doch zuvor musste er den Feind hinter sich vor sich bringen. Was rein vom Können des Piloten her nicht schwierig war, aber die Maschine ein wenig entrüstet ächzen ließ. Ein simples Schubumkehrmanöver bei Vollspeed ließ den Defender im wahrsten Sinne des Wortes ächzen, doch die Konstruktion hielt stand und schon war der Jäger, welcher zwar einen unbedeutende Treffer hatte verbuchen können, an ihm vorbei. Shazz erster Versuch, ihn sofort mit den Ionenkanonen auszuschalten ging jedoch fehl. Da er diese im Gegensatz zu den normalen Geschützen nicht auf Dauerfeuer einstellen konnte, musste er sehr viel besser zielen wenn er einen Jäger treffen wollte. Aber das war für einen Piloten, welcher 3 Jahre lang in Asteroidenfeldern ausgebildet worden war, kein allzu großes Problem. Und es war natürlich auch nicht schwer einen auf „einfach“ eingestellten Feind zu treffen, welcher nur die simpelsten Ausweichmanöver kannte. 5 Salven später trudelte der Jäger also ohne aktive Systeme durchs All und würde vermutlich nie wieder irgendwas tun. Solche kleinen Schiffe konnten einen derartigen Angriff nicht mal so eben wegstecken. Schaltkreise waren durchgeschmort, die gesamte Elektronik ein Fall für den Schrottplatz. Oder sehr fähige Javahände. Shazz würde ihm diese Chance jedoch nicht geben. Wieder auf normale Laserkanonen umgeschaltet entsandt er nach einer Umrundung des toten Jägers ein halbes Dutzend Blasterblitze und pulverisierte somit den computergesteuerten Gegner.

„In einem normalen Kampf kann ich die Ionenkanonen vergessen, viel zu ineffektiv.“ sprach er laut aus und dachte dann im Geiste: Vielleicht gegen Transporter oder noch größere Schiffe, dann aber im Verband. Nützlich, aber nicht für den Zweikampf zu gebrauchen. Vor allem bei Piloten die mehr als nur einfaches Rechts-Links-Ausweichen beherrschen.
Nun denn. Wollen wir doch mal sehen ob...

"Computer. 2 Gegnern selektieren und auf mich fokussieren. Volle Schilde, keine Beeinträchtigung. Schwierigkeitsgrad um 2 Punkte erhöhen. Keine Torpedos."

Mond von Bastion - Sternjägerbasis „Last Defense“ - Ebene 5 - Simulator - simuliertes Raumgefecht in einem Sternensystem - Shazz und zwei sich bekämpfende Großkampfschiffe
 
[Bastion-Last Chance- Dejariktisch] Lyn, Bürokrat, wenige Zuschauer, 526 irgendwo in der Nähe
„Monock nach links, R5“, murmelte sie nachdenklich. Die Mechanikerin beobachtete wie das Wesen, das Abbild einer K´lorschnecke vermöbelte. Die wenige Personen die das Spiel verfolgten betrachteten das Feld.
Einige die ihren Gegner unterstützen zogen scharf Luft ein. Der Verlust der Figur hatte eine Lücke in der Verteidigung des kahlköpfigen Mannes hinterlassen, die für Lyn leicht nutzbar war.
Der dünne blasse Kerl der ihr gegenüber saß starrte nervös zu dem Haufen Credits, der neben dem Spielfeld lag.
Lyn interessierteren sie nicht. Sie verdiente genug und sie strebte auch nach Reichtum, sollte sie gewinnen, würde sie es ihrem Gegner zurück geben oder es irgendwo spenden. Der Einsatz von Geld war für sie nur ein Zusatzelement des Spieles, um die Spannung zu erhöhen.
Sie griff nach ihrem Becher und nahm einen Schluck. Der Narisblütentee der sich darin befand, belebte sofort ihre Sinne. Sie schluckte das Getränk und warf anschließend wieder einen Blick über die Schulter.
Sie fühlte sich noch immer beobachtet. Sie blickte sich um, niemand war mir seiner Aufmerksamkeit wirklich bei ihr. Außer... Ihr Blick fiel auf einen Arbeiter, er schien vom Körper her noch jung. Doch sie ahnte was sein Gesicht zeigen würden wenn es nicht von seinen Haaren verborgen würde.
Sie räusperte sich nervös. Das konnte nicht sein!!
Sie stand auf und lies ihren dünnen Gegner mit seinem Geld allein. Einige der Zuschauer stöhnten auf.
Sie legte das Geld für den Tee auf die Theke und verließ den Raum so schnell wie möglich. Die Angst griff nach ihr. 526 folgte ihr verwirrt piepend. Sie lief einige leere Straßen entlang. Sie musste die Zentrale erreichen. Sie lag näher als ihre Wohnung.
Sie rannte, hinter sich hörte sie die Schritte ihres Verfolgers. Sie wusste nicht warum sie so nervös war, doch sie hatte eine dunkle Ahnung was den Kerl betraf. Etwas das sie nicht aussprechen wollte.
[Bastion -Straße in Richtung des Dienstzentrums] Lyn, 526 Verfolger.
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos, Shim'rar und Merkuzio.

Kurz nach Kossekos kam Merkuzio in den Raum gestolpert, plumpste auf dem Boden und lachte gleich mal los, verbunden mit der mehr als dämlichen Frage des Mannes musste der Trandoshaner sich erneut fragen, ob das nicht einfach jemand war der zu oft mit seinem Kopf gegen eine Wand geknallt war...um es gelinde auszudrücken. Das Echsenwesen blickte aus diesem Grund nicht erneut in die Richtung des Mannes, sondern hinüber zu Shim'rar, ihrem "Meister", welcher ihnen durch ihr spätes eintreffen vorwarf kein Interesse daran zu haben seine Schüler zu sein und einen Grund hören wollte für ihr ach so spätes erscheinen. Zischend trat der Trandoshaner einen Schritt nach vorne.

"Ihr wollt einen, ich kann euch 2 geben. Einerseits die Distanz, kein normales Wesen kann zu Fuß diesen Weg von der Taverne bis hierher einfach mit Rennen überwinden...ich weis zwar das Sith mit der Macht ihre Fähigkeiten steigern können doch wir beide können dies nicht, aus diesem Grund können wir schonmal nicht mit euch konkurrieren.

Anderseits der einfache und banale Grund den Weg zu finden, ich war bisher als Jünger auf Taris und Korriban unterwegs gewesen, nicht in den Hallen dieses Gebäudes. Ich kenne nicht jeden Raum auswendig mitsamt Weg dorthin und schnellster Route, und euer Schoßhündchen hier wohl eben so wenig. Da dürfte auch euch auffallen, das es wohl schwer bis unmöglich war eurem Wunsch nachzukommen. Vielleicht....war das auch der Grund dieser Aufgabe. Zeigen das wir euren Herausforderungen nicht nachkommen können und trotzdem unser bestes geben sollen."


mutmaßte er zischend und zog die Augen zusammen. Ja er war kein unterwürfiger, zischender Wurm wie dieser Mann der sich Söldner schimpfte, und aussah wie von einem Grill herunter gezogen bevor er vollkommen gar war. Shim'rar sollte ihn nur ruhig bestrafen, zurechtweißen. Doch er wurde kein sich selbst aufgebender Leibeigener. Nein

[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos, Shim'rar und Merkuzio.
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio und Shim`rar


Merkuzio hörte die Worte seines Meister und wurde etwas zornig. Er hatte sein Bestes gegeben um die irrsinnigen Wünsche seines Meisters zu erfüllen. Er hatte sich bemüht dessen Forderungen zu entsprechen. Doch dies war wohl nicht genug. Was sollte er denn noch alles machen um endlich akzeptiert zu werden. War sein blinder Gehorsam nicht genug? Was konnte er noch tun um dem Willen seines Meisters zu entsprechen? Dieser sagte ihnen, dass sie sich einen neuen Meister suchen sollten. Da sie zu spät gekommen waren. Shim`rar wollte den Grund für ihr spätes erscheinen wissen. Merkizio hatte schon eine passende Antwort im Schlepptau, als ihm sein Mitschüler ins Wort viel. Wieder kam eine Hasstriade gegen seine Unterwürfigkeit, welche ihn nur noch wütender machte. Er konnte die Abneigung ihm gegenüber deutlich spüren. Aber so verrückt, wie er war begann er darüber nur schallend zu lachen.

" So sehr ich diese stinkende Echse auch nicht leiden kann. Aber er hat Recht. Bei allem Respekt. Diese Aufgabe war zum scheitern verurteilt. Ich weiss ja nicht, was in eurem Kopf vorgeht, aber ich bin mir sicher, dass ihr uns nur testen wolltet. Ihr wisst doch selber keine Lösung für diese Aufgabe. "

Woher wusste er das. Und vor allem wieso sprach er dies überhaupt laut aus. Er sollte sein vorlautes Mundwerk halten, bevor es ihm abgeschnitten wurde. Er verbeugte und entschuldigte sich bei seinem Meister.

"Es tut mir leid, dass ich euch kritisiert habe Meister."

Er rechnete bereits mit seinem Tod.


[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum A28] Kossekos ,Merkuzio und Shim`rar
 
[: Hyperraum | nach Bastion (kurz hinter Borosk) :||: „Qek-Zwo-Drei“ | größerer Aufenthaltsraum :||: Captain Aiden Thiuro, diverse andere Passagiere:]

Unter schrillem Kreischen setzten die drei Eta-2 Actis zu einer Wende an. Begeisterter Jubel brannte auf, während im Hintergrund eine dramatische Musik einsetzte als plötzlich eine schlanke Fregatte der längst ausrangierten Munificent-Klasse im Bild auftauchte. Im Angesicht dieses Feindes wirkten die Sternjäger winzig. Trotz dieses ungleichen Kräfteverhältnisses suchten die drei Piloten nicht das Weite, sondern stellten sich mutig dem übermächtigen Feind – und genau diese heldenhafte Haltung brachte ihnen noch mehr Sympathien ein. Jubel war zu hören als die hellen Plasmageschosse knapp am Cockpit vorbei schrammten. Deutlich konnte man am ganzen Design dieser Sternjäger erkennen wie sehr dieses Modell die Entwicklung der späteren TIE-Serie beeinflusst hatte.

Es war der (propagandistische) Film „Helden der ersten Stunde“, den man im großen Speisesaal der „Qek-Zwo-Drei“ auf dem allerletzten Abschnitt der Reise (Borosk-Bastion) sehen konnte. Weil sich auf dem Schiff ausschließlich Militärangehörige – hauptsächlich beurlaubte – befanden, saßen auf den hingestellten Stühlen nur Uniformierte. Darunter auch Aiden. Irgendwo in der Mitte, zwischen zwei ihm fremden Offizieren, hatte der Captain einen Platz ergattern können. Obwohl er diese (sehr glorifizierende) Darstellung der berühmten „Nemesis“-Staffel schon als Kind bestimmt ein Dutzend Mal gesehen hatte, schaute er auch dieses Mal mit großen, leuchtenden Augen den Helden frührerer Tage zu. Er liebte diesen Film einfach. Einige Jahre später sollte sich der schwarzhaarige Bastioner – selbstverständlich rein unterbewusst – unter anderem wegen solch recht spektakulärer Bilder bei der Einschreibung für eine Laufbahn beim Imperialen Sternjägerkorps entscheiden.

Im Gegensatz zum restlichen Publikum stimmte er aber nicht mit in die Jubelschreie ein. Still saß er auf seinem Stuhl, bewunderte die tollen Kampfszenen, die er nicht alle als „realistisch einschätzte, und genoss das beiläufige Schwelgen in Kindheitserinnerungen. Damals hätte er es nie für möglich gehalten, dass er eines Tages selbst in einer Staffel dienen würde, die beinahe am legendären Status der berüchtigten Einheit kratzen würde. Jedoch verfolgten inzwischen Vorgesetzte, die nie ein Wort mit Aiden gewechselt hatten, andere Pläne. Noch immer wurde der Bastioner nicht das Gefühl los, dass man die „Wolves“ in der Bedeutungslosigkeit verschwinden lassen wollte. Längst sabotierten persönliche, egozentrische Interessen die wenigen Entscheidungen, die einst zum Wohle des ganzen Imperiums getroffen worden waren. Ein schaler Beigeschmack lag auf seiner Zunge. Ließ man ihn am Ende, als neuen Führer dieser Elitestaffel, gegen Mynocks kämpfen? Sollte er etwa irgendwann als der Offizier in die imperiale Geschichte eingehen, der diese Einheit in den Untergang führte?

Erneut kamen Zweifel in ihm hoch. Das Interesse am Film schwand jäh. Stattdessen kreisten all die Gedanken, die ihm nun durch den Kopf gingen, um Chief Marshal Feskins eventuelle Pläne. Bisher hatte er sämtliche Informationen über diesen aufstrebenden Mann bloß aus dritter Hand erhalten – über Chief Marshal Raeth, den Sternjägerkommandeur im Rendili-Sektor, sowie Wing Commander Foster, seinen Vorgänger. Sein Vertrauen schenkte der neue „Alphawolf“ natürlich lieber dem alten Staffelführer. Dennoch blieb ein nagender Rest an Bedenken zurück. Nachdenklich fuhr sich Aiden über das leicht stoppelige Kinn, während sein linker Sitznachbar plötzlich aufsprang und den Holo-Figuren lauthals zujubelte. Flüchtig blickte der Captain auf. Grinsend nahmen die Piloten, die längst auf Coruscants Militärfriedhof ihre Ruhe gefunden hatten, ihren funkelnden Orden entgegen. Darth Arcanious, der erste Imperator, nahm diese Ehrung höchstpersönlich vor – eine Szene, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein jeder loyale Soldat des Imperiums wünschte. Jedoch kamen nur ganz, ganz wenige in diesen einmaligen Genuss. Die „Wolves“ war diese Gunst bisher noch nicht gewährt worden.

***​

Eine weibliche Stimme riss den Captain jäh aus seinen Gedanken:
„Landeanflug auf 'Last Defense'. Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein und schnallen Sie sich an.“

Sachte lehnte der Bastioner seinen Kopf gegen die gepolsterter Stütze, schloss noch einmal für vier, fünf Atemzüge die Augen und ließ dabei die letzte halben Stunde gedanklich Revue passieren. Ohne irgendwelche Zwischenfälle hatte der Liner „Qek-Zwo-Drei“ das Sartinaynian-System erreicht, wo sich die imperiale Thronwelt, Bastion, befand. Zielstrebig war das Passagierschiff, das einst für ein ziviles Unternehmen tätig war und nun vor allem Militärangehörige von A nach B transportierte, auf eine bestimmte Raumstation in Bastions näheren Orbit zugeflogen, die quasi als „Umschlagsplatz“ diente. Zur Überraschung der meisten „Wolve“-Piloten hatte dort schon ein startbereites Shuttle auf sie gewartet. So blieb keine Zeit für einen Streifzug durch die Station, das Trinken einer Tasse Caf oder das Treffen irgendwelcher Verwandter. Insbesondere der Staffelführer, Aiden Thiuro, wollte im Moment nicht unnötig Zeit verschwenden, da man auf der Sternjägerbasis „Last Defense“ auf seine Ankunft längst wartete. Deshalb hatte er seine (restlichen) Untergebenen zur Eile angetrieben.

Mittlerweile hatte das schneeweiße Shuttle, ein Truppentransporter der verbreiteten Sentinel-Klasse, nicht nur die (momentan) sonnige Seite des trostlosen Trabanten hinter sich gebracht, sondern schon längst den richtigen Landevektor eingeschlagen. Beim gemächlichen Landeanflug konnte man hier und da die Gerätschaften der eingesetzten Sensorik- und Kommunikationsanlagen erkennen, die die graue, leblose Mondoberfläche scheinbar als einzige Dinge bevölkerten. Hier sollte sich tatsächlich irgendwo eine größere Basis des Imperialen Sternjägerkorps befinden? Für ein Gerücht musste man „Last Defense“ wohl halten. Nirgends gab es echte Anzeichen für (natürliches) Leben. Doch dann, dort wo Tag- und Nachtseite zu diesem Zeitpunkt aufeinandertrafen, tauchte urplötzlich unter einer gläsernen Kuppel eine winzige Ansammlung kantiger Gebilde auf. Man musste keine Sensoren zur Hilfe nehmen, um zu erkennen, dass es sich dabei um Gebäude handelte. Jedoch reichte deren Zahl niemals für eine komplette Brigade – sprich: zweihundertundsechzehn Maschinen.

Im Passagierraum war nichts davon zu spüren, dass die beiden Piloten die Repusloren ihres Shuttles anschalteten, derweil sie im selben Atemzug etwas Energie von den Triebwerken nahmen. An einer ganz bestimmten Stelle bildete sich beinah zur gleichen Zeit eine Öffnung. Durch das Hauptfenster im Cockpit konnte man sehen etwas Atmosphäre ins Vakuum entwich, während der Transporter fix unter das künstliche Gebilde flüchtete. Erst als die Piloten die rundliche Landeplattform anvisierten, schloss irgendjemand das (gewollte) Leck wieder. Nun drangen allmählich die ersten Geräusche an die Ohren der Passagiere. Selbst der Bastioner, der schon einmal für zwei ganze Jahre seinen Dienst auf dieser Basis getan hatte, lauschte sichtlich. Zwar flog er nicht zum ersten Mal in einem Shuttle, dennoch saß er – egal in welcher Situation – lieber selber hinter dem Steuerknüppel. Geräuschvoll setzte der Truppentransporter der Sentinel-Klasse zum Schluss auf. Nachdem die weibliche Stimme die erfolgreiche Landung verkündet hatte, machten sich die „Wolves“ unverzüglich daran das Schiff zu verlassen.

Draußen empfing sie ein grelles Blitzlichtgewitter. Ein Dutzend Reporter samt agiler Cam-Droiden empfing die bekannten Passagiere. Sie hatten eine schmale Gasse gebildet an dessen Ende ein recht breitschultriger Sternjägeroffizier, offenbar im Rang „Commodore“, samt kleiner Gesandtschaft auf sie zu warteten schien. Den schlichten Seesack schnell über die rechte Schulter geworfen, ging der schwarzhaarige „Alphawolf“ wortlos an den Reportern vorbei. Fünfzig Kandidaten warteten auf ihn und den Beginn des separaten Auswahlverfahrens. Folglich hatte er einfach keine Zeit für die vielen Pressevertreter und deren Fragen. Trotz des Zeitdrucks, den sich Aiden auch selbst machte, blieb er knapp zwei Meter vor dem Commodore stehen, stellte seinen Seesack ab und salutierte zackig. Die restlichen vier „Wolves“ folgten seinem Beispiel. Mit einer gewissen Genugtuung nickte ihnen der ranghöhere Offizier – und Kommandeur der hiesigen Sternjägerbasis – zu, bevor er sie mit ein paar Sätzen Willkommen hieß. Per Handzeichen bat er den Staffelführer an seiner Seite zu gehen.

Nachdem man ein paar Schritte ins Innere des oberirdischen Gebäudes getan hatte, brach der knapp fünfzehn Standardjahre ältere Mensch erneut sein Schweigen.
„Captain Thiuro, Ihr 'Stab', der schon seit ein paar Tagen hier ist, hat Sie bestimmt schon längst über solche organisatorischen Dinge wie die räumliche Verteilung in Kenntnis gesetzt. Oder?“

„Ja, Sir“, entgegnete der Bastioner mit ernster Stimmlage. „Lieutenant Gyrr hat mir alle Unterlagen, die man ihm gegen hat, via Kopie bei Kuat, Coruscant und zuletzt Borosk zugesandt. Ich bin also in sämtlichen Gegebenheiten auf dem Laufenden, Commodore.“

Erneut nickte „Last Defense“ derzeitiger Kommandeur. „Sehr löblich, Captain.“ Kurz darauf schien sich ein weiteres Mal Schweigen zwischen die beiden Offiziere zu schleichen. Doch als sie endlich den Turbolift erreichten, der sie ins Mondinnere bringen sollte, fuhr der Commodore fort: „Gestern erhielt ich eine Nachricht vom Flottenoberkommando. … Sieht nicht sehr gut mit Ihrer Anfrage auf neue Defender aus, Mr Thiuro.“ Er musterte Aiden. „Frühstens in zwei, voraussichtlich aber eher in drei Wochen können Sie mit neuen Maschinen rechnen.“

Fast wäre dem Imperialen ein Fluch über die Lippen geglitten. Hatten sie mit ihren Niederlagen bei Osarian und Corellia nicht schon genügend schlechte Nachrichten erlebt? Hatten sie als momentane Elite des Sternjägerkorps nicht irgendwelche Privilegien? Sein Blick glitt für ein paar Sekunden zur Deckenbeleuchtung. Waren seine Bemühungen, das „Wolve Squad“ auf seinem sehr hohen Niveau zu halten, schon jetzt, noch ganz am Anfang, fruchtlos? Bewahrheiteten sich seine Befürchtungen? Er runzelte die Stirn. Irgendwie musste er die Kandidaten, die diesen Punkt nach seinen Prognosen in gut zwei Standardwochen erreichen würden, auch in der Praxis einschätzen können. Zwar lieferte ein Simulator annehmbare Ergebnisse, aber konnte ein geschickter Slicer nicht unter Umständen ein Programm unbemerkt manipulieren? Nein. Der Captain sah potenzielle Kameraden lieber in einem echten Cockpit, wenn die Zeit reif war.

„Nun, Commodore“, raffte sich der Pilot am Ende zu einer verbalen Reaktion auf. „Dann werde ich mich wohl gedulden müssen.“ Nur ein klägliches Lächeln brachte er zustande. „Dennoch Danke für Ihre Offenheit, Sir.“

Mit einem Piepsen kündigte die Konsole kurz die Ankunft auf der fünften Ebene an. Zischend ging die Tür zur Seite und die beiden Offiziere stiegen aus. Der Rest der Staffel – sowie die neugierigen Reporter – sollten mit der zweiten – beziehungsweise dritten – Fuhre folgen. So hatte der Bastioner noch ein bisschen Zeit, um sein Quartier aufzusuchen. Wenigstens etwas frisches Wasser wollte sich Aiden ins Gesicht spritzen, bevor er den Bewerbern unter die Augen trat. Außerdem wollte er noch ein paar knappe Worte mit seinem neuen „taktischen Unterstützungsoffizier“, Lieutenant Yag Gyrr, wechseln. Schließlich hatte der Givin mit den meisten Kandidaten in der Zwischenzeit schon einmal gesprochen. Vielleicht konnte er ihm erste Informationen geben. Während der Captain sein Quartier bezog, ließ der Commodore derweil die Bewerber zusammentrommeln. Gemäß einer Absprache mit Sage Doha, dem zuständigen KOMENOR-Verbindungsmann, hatte der Kommandeur ausgemacht, dass man das Auswahlverfahren mit einem Kamerateam begleiten durfte. Doch davon wusste Aiden noch nichts...

[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Fünf | Quartier des Staffelführers :||: Captain Aiden Thiuro allein :]
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Eingangsbereich] - Cal NPC & Shen Jinouga

Cal musterte den jungen Sith Ankömmling sehr genau. Seine Blicke schweiften kurz über ihn hin- und her und dann begrüßte er ihn sehr herzlich und offen.
Shen wurde von diesem schnell aus der Eingangshalle heraus durch viele weitere Räumlichkeiten und Hallen geführt, von denen Shen gar nicht so genau Notiz nehmen konnte.
Cal führte ihn durch diese Gänge direkt zum Informationsterminal, wie er ihm während des Weges auch erklärte.
Shen sollte sich hier registrieren. Es war ein nicht gerade kleiner Raum, mit mehreren Bänken und vielen jungen Sith, die sich hier befanden.
In der Mitte war ein rundes Terminal mit mehreren Computerbildschirmen und einigen Personen, die gelangweilt das Geschehen in dem Raum beobachteten.


Cal war Shen noch einen kurzen Blick hinterher und dann trat der junge Sith-Anwärter an das Terminal heran.
Das dortig stehende Person hatte ihn bemerken müssen, sie machten jedoch keinerlei Bemühungen den Neuling anzusprechen.
Er wartete kurz, schaute sich noch einmal herum.

"Entschuldigen Sie bitte, ich bin hier im Sith Orden neu angekommen und mir wurde mitgeteilt, dass ich mich hier eintragen lassen muss?", fragte Shen, während er eine der Personen, die ihm am nächsten stand ansah.

Die Person sah ihn jetzt sehr angewidert an, näherte sich ihm ein paar Schritte.

"Ja, das haben Sie richtig verstanden. Ich muss ein paar Informationen über Sie eintragen.", antwortete der Terminalmitarbeiter.

Über die Theke schob er Shen ein paar Zettel mit Stift hinzu, die er ausfüllen sollte. Dies machte er eifrig und gründlich. Nachdem er fertig war schob er den Zettel zurück.

"So. Dies war es auch schon. Nun sind sie hier zumindest schon einmal eingetragen. Zwar folgt noch einiges, aber hier Personalien sind jetzt bei uns registriert.", teilte der Mitarbeiter Shen mit.

Der junge Sith trat dann von dem Terminal ab und Cal stand schon bereit, um ihn aus dem Terminal weiter zu führen. Er warf ihm dafür ein paar erkennende Blicke zu.

[Bastion - Center - Sith Orden – äußeren Bereiche, bei einem Terminal – Cal NPC -Shen]
 
[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn

Wie gebannt lauschte Chiffith den Worten des Menschen. Hier bekam er sie endlich, die Antwort, auf die er schon so lange wartete - die entscheidende Erklärung, was der Grund für die Existenz des Sithordens war und zugleich der Antrieb seiner Mitglieder, ihm anzugehören. Es deckte sich mit dem, was er vermutet hatte, ging darüber aber noch ein gutes Stück hinaus. Ihm war klar, dass er, um die Worte gänzlich zu verstehen, noch lange über sie nachdenken musste - eine Tätigkeit, die er nicht besonders liebte, die für das Vorankommen aber ebenso notwendig war wie Kampfkraft und Übungen in der Macht. Dass er bereit war, wirklich alles zu tun um voranzukommen, wurde ihm deutlich bewusst. Er war nun sicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, nach Bastion zu kommen und sich in den Dienst des Ordens zu stellen; ein Entschluss, den er während seiner Zeit als Jünger und auch als Lehrling mehrfach in Frage gestellt hatte.

Er verstand nun, dass der Orden trotz der Einschränkungen, die er seinen Mitgliedern auferlegte, vor allem eines bot: Einen Weg nach oben, eine mächtige Gruppe, die es zu beherrschen galt. Sich vom Abschaum an der Talsohle bis zur Spitze hinaufzuarbeiten und dabei auszutesten, wie weit man es bringen konnte, war ein ungeheurer Ansporn. So hielten die Sith, indem sie Macht übereinander ausübten und um Positionen konkurrierten, sich gegenseitig dazu an, immer härter zu trainieren und immer mehr Grenzen zu überwinden. Die Individuen, aber dadurch auch der Orden, wurden so immer mächtiger, immer unbesiegbarer. Und damit der Preis, den es durch Wille und Ehrgeiz zu erringen galt, immer größer.

Chiffith hatte nie so gelebt, immer war er ein Einzelgänger gewesen. Aber heute konnte er sich kaum noch vorstellen, dass er bereit gewesen war, sich damit zu begnügen. Sein Wissen und damit auch sein Blick auf das Universum war inzwischen viel weiter geworden und seine Ansprüche an seinen persönlichen Werdegang waren gewachsen.


»Das will ich!« antwortete er entschlossen auf Janus Sturns letzte Worte. »An die Spitze!«

Ein Weg, der zweifellos mühsam und schmerzvoll war und auch verlangte, dass man lange Zeit als ›einfacher Soldat‹ diente; und zwar so gut wie möglich, auch wenn es wichtig war, sich niemals mit dieser Rolle abzufinden. Wenn Chiffith unter Draconis eines gelernt hatte, dann, dass Lehrjahre keine Herrenjahre waren. Aber er war sicher, dass er es zu etwas bringen konnte, wenn er nur geduldig und hartnäckig zugleich war. Das ›Raubtier‹ - es störte ihn nicht, dass man ihn so nannte, im Gegenteil: So sah er sich selbst - hatte Qualitäten, die auf dem Weg nach oben noch sehr nützlich sein konnten.

Zugleich, das hatte er mittlerweile auch begriffen, fehlten ihm aber viele wichtige Fähigkeiten. Insbesondere intellektueller Natur. Doch er arbeitete ja bereits intensiv daran, diese Lücken zu schließen. Und Janus Sturn konnte ihm dabei immens hilfreich sein, da war er ganz sicher.


»Wenn Ihr erlaubt, Mylord«, formulierte er holprig, »bleibe ich eine Weile in Eurer Nähe. Ich kann Euch sicher nützlich sein und dabei viel von Euch lernen. Andere Pflichten habe ich gerade nicht.«

Draconis lebte zur Zeit sehr zurückgezogen, der Imperator hatte ihm aufgegeben sich von dem Sithlord fernzuhalten und an Torryn zu halten, letzterer benötigte ihn jedoch ebenfalls im Augenblick nicht; bis zur geplanten Abreise blieb wohl noch genug Zeit für andere Beschäftigungen. Also schien es fast so, als wäre Chiffith zum ersten Mal seit seinem Beitritt zum Orden so etwas wie sein eigener Herr. Doch anstatt diese Freiheit auszuleben, unterstellte er sich bereitwillig einem anderen Sith. Zwar war ihm nicht bewusst, wie stark er damit zum Ausdruck brachte, dass er das Funktonsprinzip des Ordens bereits zu einer seiner Lebensmaximen machte. Aber tief im Innern ahnte er es zumindest schon.

[Bastion | Sith-Tempel | Trainingsraum] Chiffith, Janus Sturn
 
[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis Last Defense] Chett Nectu

Die beiden Tage bis zum Beginn des Auswahlverfahrens vergingen rasch. Chett Nectu verschwendete seine Zeit nicht: Er nutzte sie vor allem fürs Training und Studium. Viele Stunden brachte er in den Fitnessräumen, im Simulator und am Datenterminal zu, um sich auf die bevorstehenden Tests vorzubereiten. Die leichte Schwächung seines Körpers, die während der langen Weltraumreise in einem Shuttle nicht vermeidbar gewesen war, überwand er und fand rasch zu seiner drahtigen Sportlichkeit zurück, die ohne protzige Muskelpakete auskommen musste, aber auch kein Gramm überflüssiges Fett zuließ. Er hatte die Gelegenheit, einige ihm bis dato unvertraute Jägertypen im Simulator zu fliegen und wählte dafür keine Schlachtensimulationen, sondern Szenarien, die seiner Meinung nach auch für Testmissionen im echten Cockpit in Betracht kommen konnten: Hüllenflüge an großen Schiffen unter engen Zeitvorgaben, Flug durch die aus Fels und Eis bestehenden Ringe eines Gasplaneten und durch eine turbulenzenreiche Atmosphäre, Zielübungen gegen einzelne schnelle Objekte und Bodenziele. So bereitete er sich weniger für den Krieg vor als für die bevorstehenden praktischen Prüfungen. Und was die Theorie anging, so waren die wenigen zur Verfügung stehenden Stunden natürlich zu kurz, um seinen Wissensschatz signifikant zu erweitern. Aber zumindest konnte er sich die Spezifikationen und Einschätzungen des TIE-Defenders zurück ins Gedächtnis rufen, was sicher nicht schaden konnte.

Aber egal was er machte, er machte es allein. Seinem Mitbewohner Shazz Moam ging er eher unbewusst aus dem Weg; er hatte kein Interesse an neuen Freundschaften, schon gar nicht zu Leuten, mit denen er demnächst um die Stelle konkurrieren musste. Einen liebgewordenen Kameraden ausstechen zu müssen, war ein Konflikt, dem er sich nicht stellen wollte. Aber in diese Bredouille kam er auch nicht, denn Chett war sowieso kein Charakter, der leicht Anschluss oder Freunde fand. Die Initiative hierzu war auch in den letzten Jahren schon meist von anderen ausgegangen. Leuten wie Stevie Dalton, dem Piloten und Mitbewerber, der ihn im Trainingsraum angesprochen hatte. Diesem ging er allerdings sehr bewusst aus dem Weg, denn er wusste von seinem Aufenthalt auf Leria Kerlsil, wie schwer man solche Exemplare wieder losbekam, wenn sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatten, mit ihm befreundet sein zu wollen. Auch mit anderen Personen ließ er sich kaum auf Gespräche ein und seine Mahlzeiten in der Kantine nahm er meistens allein zu sich. So verbrachte er den größten Teil seiner Zeit in Einsamkeit - eine Kunst, wenn man bedachte, wie viele Leute auf dieser Basis lebten und arbeiteten.

Schließlich kam der Tag, auf den er hingearbeitet hatte. Während Stunde um Stunde neue Bewerber eintröpfelten und die freien Betten des Fünf-Mann-Zimmers nach und nach belegt wurden, verbreitete sich die Information, dass die Ankunft der Wolves kurz bevorstand. Irgendwann erhielt Chett eine Nachricht von Lieutenant Gyrr, in der alle Bewerber aufgefordert wurden, sich in einem Besprechungsraum einzufinden. Er fuhr den Computer herunter und machte sich sofort auf den Weg. Fast zeitgleich mit einigen anderen Personen, überwiegend, aber nicht ausschließlich männliche Menschen, von denen er einige schon flüchtig kennengelernt hatte, traf er ein und wählte sich einen Stuhl. Während er darauf wartete, dass man ihnen sagte wie es von nun an weiter gehen sollte, ließ er seinen Blick über die Menge schweifen. Manche seiner Konkurrenten machten den Eindruck von unerfahrenen Neulingen, die in ihrem krankhaften Idealismus glaubten, dass ihnen bei den Wolves eine glorreiche Zukunft bevorstand - ohne sich im Klaren darüber zu sein, dass eine militärische Karriere diese Zukunft eigentlich nur verkürzen konnte. Andere waren mehr wie er. Abgeklärter, erfahrener, realistischer - so sah er es zumindest. Den überwiegenden Teil konnte er aber gar nicht einordnen. Ein besonderer Menschenkenner war er auch noch nie gewesen.

Die Tür öffnete sich erneut. Und Chett Nectu staunte nicht schlecht darüber, wer diesmal eintrat. Anstelle von anderen hoffnungsvollen Offizieren handelte es sich nämlich um ein Holokamerateam...


[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Jägerbasis Last Defense] Chett Nectu
 
Bastion -:- Randbezirk Centers ~ Lagerhaus -:- Zion, Alk'kara (NPC) und Lisha

Schwer atmend stützte die Jüngerin die Hände auf die Oberschenkel und verharrte einige Sekunden in dieser Position, wissend, keinen Gegner mehr im Rücken zu haben. Die Macht summte einem aufgeregten Insekt gleich, vibrierte unter ihrer Haut, erfüllte den Raum. Nur diese Leere, die an den Platz ihres Konkurrenten getreten war... Sie warf einen weiteren Blick auf den leblosen Körper. So schnell konnte es gehen. Ahh... Die Wunden brannten leicht, ließen sich jedoch gut ignorieren, waren sie schließlich nicht besonders tief, noch gefährlich. Lisha konzentrierte sich auf ihre Atmung, sog die recht frische Luft ein, die vonher des Eingangs die Halle durchströmte. Vor ihr belauerten sich Zion und Alk'kara. Sie hatte vorhin Schreie gehört und demnach mussten sie sich schon einmal bekämpft haben, allerdings hatte sie nicht angenommen, dass der Mensch die Quelle dieser Laute gewesen war. Doch seine Rüstung schien an einigen Stellen geschwärzt, während der Twi'lek noch unverletzt war...

Keine Sekunde später sandten die Stimmen warnende Signale, bevor sich eine weitere Ladung Blitze aus den Fingern des Abtrünnigen entluden, knisternd auf den Sith zuschossen. Die Corellianerin zuckte zusammen, im Glauben, definitiv verloren zu haben, als eine Welle der Macht durch den Lord hindurch flutete und er mit einem Schrei die Arme hochriss, die Blitze mit bloßen Händen abfing. Lisha keuchte auf, beobachtete die Stimmen, die ähnlich eines wütenden Schwarms die Angriffe des Twi'leks abfingen und umformten. Das Muster, das das Machtgeflecht dabei formte, war ebenso faszinierend wie verwirrend, aber es wirkte und gleichzeitig gingen einige Veränderungen einher: Zions Haar wechselte zu nächtlichem Schwarz, seine Aura verstärkte sich - offenbar sammelte er weiterhin Macht – und der Gegner wurde bleicher, sein entschlossener Blick ein Tick unsicherer.

Hah!
Unwillkürlich breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Der Lord war stärker!
Sie klemmte sich die roten, verfilzten Haarsträhnen hinter die Ohren und richtete sich auf, den Griff an der Lichtklinge, das mittlerweile an ihrem Gürtel hing. Helfen konnte sie nicht, dafür war sie zu schwach. Sie wäre dem Sith Lord wohl eher ein Hindernis gewesen.
Aber beobachten konnte sie! Und lernen.
Alk'kara setzte zu weiteren Worten an, bot dem Lord an, sich unter seine Fittiche zu begeben, ein Anhänger zu werden. Ein Moment der Stille.
Dann folgten weitere Worte und wieder dieser Name, Menari... Wer war das?
Es wurde so oft von ihm gesprochen...
Der letzte Satz wischte ihre Verwirrung jedoch fort, galt er schließlich ihrer Zukunft.
„Tötet nur den Jünger, der euch begleitet“?

Misstrauisch sah sie zu Zion, klammerte sich ein wenig stärker an den kühlen Metallgriff der Waffe.
Klar, in einem Kampf hätte sie kaum Chancen. Vielleicht könnte sie flüchten, aber das war mehr als unwahrscheinlich. Es gab bestimmt Möglichkeiten, eine Flucht zu verhindern...
Würde der Sith so weit gehen?
Seine Antwort wischte ihre Zweifel weg.


"Ich bin im Auftrag des Zirkel der Extinktoren unterwegs und mein Meister Lord Menari hat nichts damit zu tun! Ihr versprecht mir etwas, was ihr nicht habt Alk'kara und diese Jüngerin ist meine Schülerin und ist für den Orden tausendmal mehr wert als ihr. Eure Reise des Verrates wird hier und jetzt enden und ich bin eurer Henker!"

Sein Meister! Menari war sein Meister gewesen? Er musste stark gewesen sein, wenn derartig viele Sith ihn kannten, von ihm sprachen... Hm. Überrascht realisierte die Diebin das Gesagte. Wie konnte der Lord annehmen, dass der Gegner nicht über genügend Macht verfügte? Hatte er sich doch gerade wirkungsvoll repräsentiert.
Andererseits schien wirklich etwas faul zu sein, an diesem gesamten Auftritt.

Mit gewissem Stolz und Erleichterung nahm sie das Wort 'Schülerin' wahr und wartete ab, auf die Reaktion des Twi'leks.
Und lange gedulden musste sie sich nicht. Schon bald zuckten erneut Blitze durch die Luft, ließen sie etwas zurücktreten, um nicht zur Zielscheibe und gebraten zu werden, wie ein hilfloses Bantha.
Es war ihr ein Rätsel, wie Zion den vorherigen Angriff überlebt hatte und noch dazu nicht einfach aufgab, sondern sich weiter auflehnte!
Auch diesen Angriff konnte er leicht abwehren, diesmal mithilfe des blutroten Lichtschwerts. Das Zischen erlosch, die Blitze nahmen erst an Stärke ab, verschwanden dann gänzlich und ließen einen geschwächten Twi'lek zurück, der versuchte, seinen Konkurrenten mithilfe seiner Klinge auszuschalten. Der Mensch konterte, wehrte den Schlag ab und trennte den Gegner von seiner Haupthand, deaktivierte seine eigene Lichtklinge.

Erwartungsvoll beobachtete Lisha das Spektakel, hob die Augenbraue. Was wollte der Lord machen? Warum mordete er nicht einfach mit dem Lichtschwert?
Stattdessen legten sich die Hände des Menschen um den twi'lekanischen Hals, drückten zu, entlockten Alk'kara ein Röcheln. Er wand sich gegen den Griff, konnte sich aber nicht mehr retten und ballte verzweifelt mit den Fäusten, bis sich seine Augen ein letztes Mal weiteten und er in sich zusammensackte. Zion ließ ihn fallen und eine weitere Flut an Stimmen löste sich, entwich dem sterbenden Lebewesen, sammelte sich im Raum, entlud sich mit einer kleinen Explosion.

Es war nicht so beeindruckend, wie erwartet – anscheinend hatte der Twi'lek wirklich nur über begrenzte Macht verfügt und auf Überredung gesetzt, in dem er seinen anfänglichen Angriff besonders gestärkt hatte.
Keine schlechte Idee, aber ebenso riskant.
Ihr Blick ruhte auf dem Leichnam.
Zion hatte sich indes schon entfernt, war auf dem Weg zu dem geparkten Speeder, hielt jedoch noch einmal an.



"Enthaupte Alk'kara und bring den Kopf zum Speeder. Wir werden von hier verschwinden. Außerdem durchsuche jeden nach Wertgegenstände oder andere wichtigen Gegenständen. Und Beeil dich."


„Ich bin gleich bei Euch!“

Sie hielt es für angebracht, die Höflichkeitsform zu verwenden, immerhin hatte er gerade einen durchaus ernst zu nehmenden Gegner umgebracht! Und sie sollte ihn also köpfen...
Zögerlich kam sie näher, gab dem Körper mithilfe der Stimmen einen leichten Stoß, damit er auf den Rücken rollte. Also...
Sie aktivierte die Lichtklinge, die ihr summend zur Seite stand, hielt einen Moment inne und betrachtete das Gesicht des Twi'leks, die ausdruckslosen Gesichtszüge, die sich im letzten Augenblick entspannt hatten, die matten Augen.

Sie seufzte. Weiteres Zögern würde ihr es nur umso schwerer machen. Für manche Spezies im Universum wäre eine solche Tat wohl gleichbedeutend mit Frevel, schließlich sahen einige Religionen einen kopflosen Leichnam als nicht fähig an, in den jeweiligen Himmel einzutreten.
Bei Coronet!
Sie war Corellianerin!
Sie glaubte nicht an derartige Sachen!

Vibrierend hob sich ihr Schwert, während ihr die Stimmen zuflüsterten. Sie wollte Alk'kara sehen.
Geköpft.
Dann war sie Schülerin.
Dann war sie auf dem Weg zur Sith – dann war sie Teil des Ordens!
Lisha ließ die Klinge hinunter schnellen, hörte den zischenden Schnitt, die nachgebenden Knochen, fühlte das Entzücken der Stimmen und schauderte. Stärke flutete ihren Kopf. Das Haupt des Twi'leks lag säuberlich abgetrennt neben dem Körper.
Sie atmete auf.
Es war... berauschend! Die Stimmen pulsierten in unglaublicher Stärke unter ihrer Haut, schenkten ihr kurzzeitig Kraft, Überlegenheit. Sie zitterte, riss sich schwerfällig aus der seltsamen Trance.
Weiter!
Hier gab es doch bestimmt noch Schmuckstücke...

Die Halle war leer. Nach schnellem Durchsuchen hatte sie keine weitere Mühe darauf verschwendet und hatte sich hauptsächlich auf die Toten konzentriert.
Es war seltsam, neben ihnen zu knien, die Momente zuvor noch lebendig gewesen waren. Jetzt konnten sie die Jüngerin nicht mehr sehen, aus ihren blassen Augen.
Flink schnappte sie sich die deaktivierten Lichtklingen der beiden Schüler, den Vibrodolch des Nautolaners und ging dann zu dem Twi'lek, räumte seine Taschen aus. Energieriegel, ein zerstörter Com-Link, ein kleines Datapad.
Sie schaltete den Bildschirm ein und in alter Schrift sprangen ihr Buchstaben ins Gesicht. Sie kniff die Augen zusammen, konzentrierte sich. Es war lange her, dass sie zuletzt etwas gelesen hatte...
„Anfängliche Sithalchemie“ und „Erste Lichtschwertführungen“.
Sie zuckte mit den Schultern. Konnte die Bibliothek im Tempel sicherlich gebrauchen!

Die Jüngerin wandte sich zum Gehen, doch die Stimmen murmelten ihr zu, verstärkten und sammelten sich in einer Tasche des twi'lekanischen Umhangs.
Neugierig schob sie ihre Hand hinein, tastete vorsichtig, bis ihre Finger eine kalte Metallscheibe berührten. Sie zuckte zurück, vergewisserte sich der Ungefährlichkeit des Stückes und zog es dann hervor. Es schimmerte leicht, in der Macht.
War das...


„Eine Phrik-Legierung?“

Ungewöhnlich, für ein einfaches... Ding. Was war das überhaupt?
Sie nahm es vollständig in die Hand und erkannte nun ein Band, das durch ein kleines Loch in der Scheibe gebunden worden war. Ein Amulett?
Schnell ließ sie das Lichtschwert zum Leben erwachen, platzierte das Stück auf dem Boden und versuchte, es zu durchschneiden. Die Klinge glitt weg.
Sie zischte verärgert.
Eine Phrik-Legierung und damit widerstandsfähig genug, einer Lichtklinge zu entgehen. Hatte Alk'kara dort zusätzliche Energie gespeichert? In der Mitte der Scheibe war eine kleine Kugel aus Transparistahl angebracht worden, in der schwarze Flüssigkeit hin- und herschwappte.
Bah...
Was war das?!
Jedenfalls recht interessant.
Sie tastete den Leichnam ab, um sicher zu gehen, nichts übersehen zu haben. Und fand prompt eine weitere, versteckte Mulde, in der sich ein kleines Gerät befand.
Ein Datacom? Sie runzelte die Stirn, nahm es zu sich. Konnte immerhin nicht schaden...

Um nicht noch mehr Zeit zu verbrauchen steckte sie das Schmuckstück und das Gerät in die Taschen ihrer Robe, sammelte die Lichtschwerter und den Vibrodolch auf, eilte Zion nach, der schon längst in Richtung Ausgang entschwunden war. Auf halben Weg stoppte die Corellianerin.
Ahh... Hatte sie nicht etwas vergessen?
Widerwillig wandte sie sich um. Der Kopf...
Schnell griff sie sich eine nahe Metallbox und legte das abgetrennte Haupt hinein, schloss den Deckel. Die Lekku störten ein wenig, doch nach Umherschieben war auch das letzte Hindernis überwunden. Jetzt auf!

Kalte Luft begrüßte sie am Ausgang und die Finsternis lichtete sich ein wenig, aufgrund des Mondes, der am Himmel prangte. In der Ferne konnte sie die Lichter der gigantischen Stadt ausmachen.
Suchend blickte sie sich um, bis der Speeder in ihr Blickfeld geriet. Jetzt keine Zeit mehr verschwenden!
Die Corellianerin ging mit langen Schritten auf das Vehikel zu, machte sich dann bemerkbar, obwohl der Lord sie wahrscheinlich unlängst bemerkt hatte.


Lord Zion? Es hat etwas länger gedauert – hier sind die Lichtschwerter von Alk'kara und seinen Schülern. Ein Jünger hatte einen Vibrodolch und... der Twi'lek... hatte ein paar Dinge in seinen Taschen! Ein Datapad...“

Die Jüngerin überreichte ihm die kühlen Lichtschwertgriffe, den Dolch und das Datapad, auf dem hell die zwei enthaltenen Titel prangten.

„...und ein seltsames Amulett. Anscheinend mit Phrik-Legierung, zumindest konnte ich es nicht mit dem Lichtschwert durchschneiden. Außerdem war da noch dieses Datacom!“

Sie legte ihm das Schmuckstück in die Hand, dann das handliche Gerät und sprang ihrerseits in den Speeder, wuchtete die Metallbox in einen kleinen Zwischenraum. Sollte ihre Zeit als Jüngerin nun endgültig vorbei sein?

Bastion -:- Rand Bezirk Centers ~ vor dem Lagerhaus -:- Zion und Lisha
 
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