Bastion

[Bastion | Sith-Tempel | Kantine] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh

Mit nervösem Blick bemerkte Talitha genau wie die anderen beiden Jünger, dass sich die Kantine immer mehr leerte. Die anderen Insassen des Sithtempels, allesamt Gefangene entweder ihrer Meister oder aber der dunklen Seite, gingen wieder ihren Arbeiten nach und wäre das heute ein normaler Tag, sie hätte sich ihnen angeschlossen, auf dem Weg in die Bibliothek und in die Arme Edgar Tlalloys, der sie wie eh und je schikanieren und trietzen würde. Das würde heute jedoch nicht passieren, ihr stand ein noch sehr viel unheilvollerer Weg bevor: der Gang zu den Katakomben. Auch wenn sie fieberhaft darüber nachdachte, es gab keine Alternative, sie mussten den Bitthævrian aufsuchen. Zähneknirschend musste sie sich eingestehen, dass sie sonst nichts über ihn wusste, keinen Namen, keine Geschichte. Die hatte er gut für sich behalten können, keine Schwäche war nach außen gedrungen. Sie konnten nur darauf hoffen, dass er ihnen freundlich gesonnen war und sie sich die Informationen auch leisten konnte. Mit einem Schauern dachte Talitha an all die Dinge, die er von ihnen in ihrer Not erwarten konnte.

Den emotionalen Ausbruch Seluras beachtete sie gar nicht. Sie war die Hass- und Wuttiraden Edgars gewöhnt, da waren die Worte, die die Rattataki von sich gab, nichts Weiteres als ein Rascheln, das im allgemeinen Aufbruchslärm der Kantine unterging. Vigosh stand ohne noch etwas Weiteres zu sagen auf und schloss sich den Jüngern an, die den Weg zu ihrer Beschäftigung suchten. Talitha und Selura taten das gleiche, hielten sich jedoch hinter dem Azanti. So würde er zumindest nicht direkt mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Talitha selbst wusste nicht genau wo sie in den Katakomben suchen sollte, es war ein Ort, den sie bisher erfolgreich gemieden hatte. Ihr spukten Geschichten im Kopf herum von degenerierten Kreaturen der Alchemisten, die nur auf Frischfleisch warteten, sogar Geister rastloser Sith, die dort unten verraten und ermordet worden waren, sollten sich angeblich dort aufhalten. Talitha hatte genug Bücher über die dunkle Seite gelesen, genug alte Überlieferungen übersetzt um erahnen zu können, dass zumindest ein Stückchen Wahrheit in den Legenden liegen musste. Dementsprechend nervös und vorsichtig wollte sie sein, zähneknirschend musste sie sogar zugeben, dass es gar nicht so schlecht war Selura und Vigosh an ihrer Seite zu haben. Beide wirkten auf sie wie Kämpfer, sie hatten schon Blut geleckt. Sie selbst hatte sich immer aus allem herausgehalten, sie war immer zu angsterfüllt gewesen als dass sie sich wirklich hätte verteidigen können.

Ein erstes Mal blieb ihr Herzen stehen als ihnen einige Wachen entgegen kamen. Ihr Kopf zuckte schnell hin und her, doch es war kein versteck, keine Nische zu sehen. Sie konnte erst erleichert aufatmen als die Wachen an ihnen vorbeigingen ohne sie einen Blickes zu würdigen. Obwohl Edgar einen großen Einfluss hatte, nicht jeder ließ sich von ihm kommandieren.

Schließlich waren sie an einem Eingang zu den Katakomben angekommen, der ihr gar nicht bekannt war. Wie konnte jemand, der sich noch gar nicht so lange hier aufhielt schon so gut über den Tempel Bescheid wissen, fragte sie sich und musterte Vigosh dabei argwöhnisch. Doch jetzt war es für Misstrauen zu spät, dort unten, in der kalten Dunkelheit war sie darauf angewiesen, dass sie nicht von den anderen beiden verraten wurde. Ihre Schritte hallten dumpf von den gemauerten Wänden wider, die synthetischen Fackeln an den Wänden hauchten die Gänge in ein fahles Licht. Schatten schienen durch die Dunkelheit zu schleichen, immer wieder schreckte sie ob vermeintlicher Geräusche von irgendwelchen Kreaturen auf, doch immer entpuppte sich das als Einbildung. Sie hatte einmal gelesen, dass starke Magnetfelder dazu führten, dass das Auge Schatten in seiner Peripherie wahrnahm, dass man Geister sah wo keine waren. Gab es das hier auch oder war der Einfluss der dunklen Seite einfach so stark in diesen Kellern? Leicht fröstelnd schlang sie die Arme um sich, blieb nur stehen als Selura einen Stein vor sich warf um eine vermeintliche Falle auszulösen. Doch nichts passierte. Sie hatte recht als sie sagte, dass das hier eine Prüfung des Geistes war. Jeder tag im Tempel war eine Prüfung des Geistes!

Vigoshs Stimme klang in diesen Gemäuern unheimlich, als sie erklang erschreckte sich Talitha innerlich. So gut es ging versuchte sie die Angst zu verbergen, die sie hier unten plagte. Der Bitthævrian hatte die richtige Wahl getroffen sich hier unten zu verstecken, wo niemand freiwillig hinging.


„Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht ist er auch gar nicht hier unten, oder wir haben ihn verpasst.“,

antwortete sie zögerlich. Wie zur Hölle sollten sie den verdammten Informanten nur finden, dachte sie in einem ungewollten Anfall von Ärger. Er würde wohl kaum Schilder aufstellen damit man ihn findet. Immer weiter irrten die drei Jünger durch die Katakomben, Talitha hatte schon lange jegliche Orientierung verloren. Wenn es den anderen beiden genauso ging, würden sie wohl niemals mehr hier rausfinden, denn zufällig stolperte niemand über einen Ausgang. Sie verspürte zu viel Angst, als dass sie ihre „Verbündeten“ danach fragen würde, viel lieber redete sie sich stattdessen ein, dass alles wieder gut werden würde. Die Halluzinationen nahmen immer zu, immer größere Schatten wuchsen am Rande ihres Blickfeldes und verschwanden, wenn sie zu ihnen schaute. Sie tanzten, schienen mit dem Finger auf sie zu zeigen und sie auszulachen. Vermehrt rieb sie sich die Augen, konzentrierte sich darauf einen klaren Verstand zu behalten. Die Steinwände schienen immer gleicher auszusehen, das gleiche Muster an Kratzern sah sie immer und immer wieder. Erschrocken dachte sie, dass sie im Kreis gingen, bis sie einen genaueren Blick auf diese Kratzer warf. Vorsichtig strich sie mit einer Hand über sie, dann fiel ihr die symmetrische Anordnung auf, die niemals zufällig entstanden sein konnte. Es war ein Symbol! Talitha wischte den Dreck weg, der sich an der Wand gesammelt hatte und nahm sie weiter in Augenschein. Sie kannte dieses Symbol, doch woher…fieberhaft überlegte sie. Einmal befahl Edgar ihr einen Stapel Manuskripte des Darth Sik zu übersetzen. Nicht die, die sie mit Saphenus zusammen bearbeiten musste, früher. Sik hatte sich mit Erkenntnis beschäftigt, mit den Erleuchtungen, die die dunkle Seite für sie bereithielt. In einer alten Sprache, der Kaminoaner meinte sie, war dieses Symbol Ausdruck für…fieberhaft dachte sie nach, dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es stand für Information. Augenscheinlich hatte der Bitthævrian tatsächlich den Weg zu sich ausgeschildert. Oder es war nur zufällig hier, aber welchen anderen Hinweis hatten sie schon? Leise teilte sie Selura und Vigosh die Neuigkeit mit, dann ging sie voraus. Nun wo sie eine Richtung hatte, der sie folgen konnte, verschwanden die Schatten allmählich und sie konnte wieder klarer denken. Mit schnellen Schritten ging sie durch die finsteren Gänge, sie wollte so wenig Zeit wie möglich hier unten verbringen. Irgendwann bog sie um die Ecke und vor ihr wurde es heller, der Fackelschein nahm erkennbar zu. Es waren Geräusche zu hören, Getuschel, flüsternd ausgetauschte Sätze. Ein Ewok kam ihnen entgehen, warf ihnen einen verunsicherten, verwirrten Blick zu, murmelte etwas von „ihr habt mich nicht gesehen“ und huschte dann an ihnen vorbei. Es war kein Sith, es musste ebenso ein Jünger sein wie sie. Talitha spürte, dass der Bitthævrian vor ihnen sein musste, sie hatten ihr Ziel erreicht. Nun musste er nur noch die Informationen besitzen….und sie natürlich den Preis zahlen.

Da vorne muss es sein."


[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten, unterste Ebene - "Kantine" - Adria, Darth Ral und Darth Bor]

Es schien als wäre das Leben noch nicht damit durch Bor von einer Misere in die nächste zu stoßen. In Gestalt von Adria war sie in den letzten Stunden permanent damit beschäftigt gewesen ihn irgendwie zu überfordern und wäre er nicht ein so gutmütiger Mensch, sie hätte ihn sicherlich auch genervt. So ertrug er aber all ihre kindlichen Albernheiten und Herausforderungen, kam aber damit dennoch nicht so wirklich klar. Als sie zum Beispiel den ausgefallenen Zahn in ihre Nase geschoben hatte und diesen nun wieder raus haben wollte, war Bors erster Gedanke ihn nicht raus, sondern weiter rein zu schieben. War seine Nase nämlich mal wegen einem Schnupfen zu, zog er den Schleim auch einfach immer hoch und der floss dann zum Teil den Hals runter. Also wieso nicht? Doch kaum hatte er seine großen Pranken im Blickfeld, zweifelte er an die Durchführbarkeit, vor allem da er sich immer noch nicht traute die Macht gegen Adria und Teile ihres Körpers einzusetzen. Die Sache mit dem rosa Schleim hatte schon gereicht.
Da so ein Zahn aber für Bor zu langweilig war, kam das Schicksal gleich mit einem weiteren Problem daher und präsentierte vier übellaunige Sith. Erst einer und dann schließlich alle zusammen bauten sie sich vor dem Tisch auf, die Gesichter entnervt und durch Wut verzerrt. In seinem Bestreben die Situation zu klären, erhob sich der Riese und überragte sogleich alle anderen um mindestens einen Kopf, den kleinsten von dem Quartett sogar um zwei. Sein eigenes verheertes Gesicht mit der fleckigen Haut zog sich in die Länge, die treudoofen Banthaaugen schienen noch größer und dunkler zu werden. Beide Hände erhoben, richtete er sich mit beruhigendem Tonfall an die Vier.


„Es tut mir leid Jungs, es schmeckt Adria wohl nicht.“
„Das ist uns scheiß egal. Was soll diese blöde Göre überhaupt hier Bor? Sag jetzt nicht das ihr eure Experimenten mit euch rum schleppt, ihnen Namen gebt und sie füttert! Kaum schläft Ral mal wieder seinen Schlaf der fetten Feiglinge, machst du nur Blödsinn!“
„Es tut mir leid.“


Tatsächlich wirkte Bor ehrlich betrübt. Seine breiten knochigen Schultern sackten ein Stück weiter herunter und sein unmöglich langes Gesicht schien noch länger zu werden. Das er mächtiger war als jeder der ihn anklagenden Sith zusammen und er sie mit dem Lichtschwert schneller in Stücke schneiden konnte als sie in der Lage waren ihre Waffen zu ziehen, kam ihn natürlich nicht in den Sinn. Allein der Umstand das Ral schlief und seinem Bluthund nicht befehlen konnte sie fertig zu machen, ließ sie so übermütig daher reden. Aber sie kannten das Duo gut genug und wussten um das plötzliche Aufwachen des Fetten, weshalb sie das Gespräch auch so kurz wie möglich hielten und ihre aufkeimende Furcht unterdrückten.

„Wie wäre es damit Jungs! Beim nächsten Saufgelage lade ich euch alle ein, ja? So viel wir ihr vertragen könnt, geht alles auf mich!“

Als hätten sie nur darauf gewartet, sahen sich die Vier kurz an und grinsten Bor dann gönnerhaft an.

„Na gut Bor, dann wollen wir mal nicht so sein. Aber behalte diese Göre im Auge und lass sie schnell verschwinden. Das ist ja nicht auszuhalten. Kommt, ich habe eh keinen Hunger mehr.“

Und so verschwanden sie wieder, der vermeintliche Anführer des kleinen Trupps voraus, der kleinste am Ende. Dieser drehte sich nochmals um und sah Adria an, als könne er die Situation immer noch nicht so recht einschätzen. So ein kleines süßes Ding, mit irgendwelchem pinken Zeug verklebt, nur ein Leichentuch als Kleid um den dürren Leib gebunden und dann auch noch an der Seite von diesem schwachsinnigen Hünen Bor, der im Sith Orden und speziell bei den Alchemisten vermutlich den besten Babysitter abgab. Wer sonst von diesen grausamen und amoralischen Massenmördern würde so viel Geduld für die kleine Adria aufbringen?
Als der Kleine schließlich mit seinem skeptisch dreinblickenden Augen verschwunden war, wand sich Bor wieder an das Mädchen neben sich.


„Ist ja nochmal gut gegangen, doch du darfst die anderen Sith nicht so verärgern. Die mögen keine Kinder.“

Bor eigentlich auch nicht, kannte er doch sowieso nur Adria und sie versuchte nun wirklich nicht es ihm leicht zu machen. Aber die beiden würden schon klar kommen, zumindest bis Ral erwachte und zu erst Bor anmaulte, selbst dann wenn es gar keinen wirklichen Grund gab und dann schließlich auch Adria, da sie aussah als hätte sie sich in den flüssigen Experimenten des Duos gewälzt. Und sollte er erst das zerstörte Labor sehen und dann auch noch herausfinden, das ja Adria schuld war – Bor würde es ihm gedankenlos verraten – würde er richtig ausrasten. Und das Labor dabei vermutlich noch mehr verwüsten. Aber was solls, Bor wäre ja derjenige der es aufräumen musste.

„Lass uns zurück gehen. Ich habe da etwas ganz leckeres für dich, ich trinke das immer jeden Monat. Da schwirrt dir der Kopf, das ist ganz lustig.“

Bevor sie jedoch gehen konnten, erinnerte Adria ihn nochmals daran das sie da etwas in der Nase hatte. Er, der das längst wieder verdrängt hatte, zuckte mit den Schultern und vertröstete sie auf später. Der liebe Ral – ja er sagte das wirklich so – würde sich schon darum kümmern. Noch schnell sein Steak mit den blanken Pfoten gegriffen, schlenderte er mit seinem kleinen Gast zurück zum Labor. Währenddessen erklärte er ihr wie toll der „Leberschmelzer“ doch schmeckte, warnte sie jedoch gleichzeitig davor mehr als ein Krug voll davon zu trinken. Mit erhobenen rechten Zeigefinger und belehrendem Tonfall, klärte er sie über die Wirkung des Hochprozentigen auf. Während Alkoholiker Jahre brauchten um ihre Leber derart zuzusetzen, dass sie sich im wahrsten Sinne des Wortes verflüssigte, war Bors Lieblingsgetränk ein klein wenig effektiver wenn es um die Zerstörung des Organs ging. Gut das Bor seine eigene kleine „Leberfarm“ hatte, in der er seine eigenen geklonten Lebern heran züchtete und sie sich sogar selbst operierte um die alte auszutauschen. Normalerweise würde Ral sich über so etwas tierisch aufregen, da er aber selber das eine oder andere Organ ersetzen musste, um nicht an seiner ungesunden Lebensweise zu verrecken, war dieses kleine Projekt eines der wenigen an dem sie – ohne das es Streit gab - gemeinsam arbeiten konnten.
Das Adria als kleines Kind natürlich nicht einmal einen Tropfen, schon gar nicht unverdünnt, davon trinken sollte, war vermutlich für jeden mit Verstand offensichtlich, da Bor aber Bor war, würde er ihr sobald sie im Labor angekommen waren, eine Dosis einschenken, die Adria ungefähr drei bis fünf mal töten würde, sollte man sich die Mühe machen sie nach dem ersten Schluck wiederzubeleben und irreversible Organe zu ersetzen...


[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten, unterste Ebene - Auf dem Weg zum Labor - Adria, Darth Ral und Darth Bor]
 
Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten, unterste Ebene – Kantine: die sechsjährige Adria, Darth Ral und Darth Bor


Mittlerweile standen nun eins, zwei, drei, vier böse Onkel vor ihrem Tisch! Adrias besorgte Blicke wechselten zwischen ihnen und Onkel Bor. Die Kleine hatte es nun richtig mit der Angst bekommen. Die Stimme des Einen klang gar nicht nett und immer wieder trafen die kleine Adria böse miese furchteinflößende Blicke. Ihr war durchaus bewusst, dass es um sie ging. Sie rutschte weg von der Tischplatte bis hinten ran an die Lehne der steinernen Bank und ihr kleines Kinderherz fing kräftig an zu klopfen. Zufrieden sah sie aber schnell, dass Onkel Bor bei weitem größer und stärker aussah wie jeder Einzelne von ihnen. Und irgendwie schienen die Bösen ein wenig Angst oder Respekt vor Onkel Bor zu haben, nachdem jener aufgestanden war und jene seine Größe bemerkt hatten. Adria freute sich innerlich. Onkel Bor war ein Riese und beschützte sie. Ihr Onkel war der Stärkste von allen und man hatte wohl Angst vor ihm. Adria begann sich wieder zu entspannen. Nun zogen die bösen Onkel alle ab, nachdem Onkel Bor mit ihnen gesprochen hatte und ihnen lieb erklärt hatte, dass es Adria eben nicht so gut schmeckte. Das musste man doch auch verstehen können! Adria stand oben auf der Sitzfläche der steinernen Bank auf und hielt sich mit einer Hand an Bors schwarzen Umhang fest und sah den üblen Typen nach. Der Eine drehte sich noch um, der Kleinste von ihnen, der ganz hinten ging, und sah das Mädchen lange an. Und das kleine Sith-Mädchen erwiederte seinen Blick und hielt ihn unbeirrt stand, da sie sich neben Onkel Bor absolut sicher fühlte. Adria, dort auf der Bank stehend, war nun fast so groß wie der kleinste Typ der Gruppe und sah ihm lange mit ihren großen Augen nach und schaute dann seitlich zu Onkel Bor hoch und schenkte ihm ein verschmitztes Lächeln verbunden mit einem ebenso schelmischen Blick. Er war ihr Beschützer gewesen, ihr Held! Und dann schlang sie ihre dünnen Ärmchen um ihn und umarmte seine Beine kurz. Das hatte Onkel Bor gut gemacht und sie hatte ihn sehr lieb. Er erklärte ihr, dass sie artiger zu den Leuten sein sollte, die er Sith nannte. Adria hörte den Begriff zum ersten Mal. Sie nickte lieb. Das nächste Mal durfte sie ihnen nicht ihr Essen in den Nacken werfen. Das würde sie sich merken.

Und dann sagte Onkel Bor, dass er etwas Leckeres für Adria hätte. Etwas, was lustig macht und irgendwas mit dem Kopf. Adria strahlte ihn an und freute sich. Schließlich hatte Onkel Bor eine Überraschung für sie.


„Für mich?! Schmeckt das sooo gut?“,


fragte sie nochmal freudig nach und Onkel Bor hörte garnicht mehr auf, davon zu erzählen. Und die Beiden verließen die Kantine und diesmal lief Adria selber barfuß die dunklen Gänge entlang, sich mit der rechten Hand stets an seinem dunklen Gewand festhaltend. Adria dachte darüber nach, dass ein anderer lieber Onkel, der Onkel Ral hieß, sich um ihr Näschenproblem kümmern würde, jedenfalls hatte dies ihr Onkel Bor mitgeteilt. Onkel Bor schwärmte weiter von der leckeren Überraschung. Adria war schon gespannt. Onkel Bor aß noch sein Steak weiter beim Laufen und biss immer davon ab wie von einer Scheibe Brot und mit der anderen Hand gestikulierte er wild herum. Also, Adria wusste nun, dass das Leckere etwas zu trinken war und super schmecken würde und Onkel Bor es sehr gerne und öfters trank, wohl jeden Monat. Aber, man durfte nur einen Krug voll trinken. Ob das viel war? Adria wusste nicht, was ein Krug war. Und dann kamen sie endlich am Labor an. Als sie hinein gingen, sagte Adria kindlich naiv:


„Jetzt sind wir wieder zu Hause!“,


doch Adria glaubte ernsthaft, hier zu wohnen, so traurig dies auch war. Während Onkel Bor seinen Selbstgebrannten hervor holte und zwei matte Gläser aus dem Schrank dazu und jene großzügig füllte und Adria daneben stand und erwartungsvoll zu schaute, fühlte sie sich nicht gut. Das Gemisch aus Traubensaft und pinkfarbener verschluckter Gift-Grütze, in Letzterer sie ja tief eingesunken gelegen hatte, trieb in Adrias Bauch ihr Unwesen und wurde samt Magensäure ein übles Gebräu. Sie gab plötzlich Laute aus ihrer Bauchgegend von sich, als hätte sie einen brüllenden Tukata verschluckt. Plötzlich wirkte Adria auch etwas ruhiger als sonst und sah ein wenig blass ums Näschen aus und wenn man richtig hinsah, konnte man erkennen, dass sie trotz der pinkfarbenen Flecken im Gesicht und der Gesichtsrötung durch die Hitze des Lichtschwerts, eine grünliche Gesichtsfarbe annahm. Kurz darauf übergab sie sich kräftig im Schwall und erbrach die pinkfarbene schäumende Giftbrühe dem Onkel Bor über seine großen Füße. Es konnte ja niemand etwas dafür, dass er dadurch so abstehende, weit in den Raum ragende Füße hatte und Adria nicht wusste, wohin so schnell und auch nicht, dass sie ausversehen überhaupt etwas von dem Glibberkram verschluckt hatte, als jene Masse versuchte, Adria aufzunehmen und zu vertilgen. Danach ging es Adria wieder spontan besser. Doch Adria war erst mal nicht zum Essen oder Trinken aufgelegt.

Adria wendete sich nun wieder den Tieren im Labor zu. Sie ging zum Terrarium in ihrer Augenhöhe mit den besagten kleinen entstellten Pelztieren und wieder betrachtete Adria belustigt das Herumwuseln der kleinen Wesen, die als Experimentieropfer ein schlimmes Dasein hatten. Irgendwie ging es ihnen ein wenig wie Adria. Neugierig kamen einige von ihnen auch vor zur Scheibe und schnüffelten herum. Doch dann fiel Adrias Aufmerksamkeit auf die vielen Knöpfe direkt an dem Pult davor. Besonders ein dicker runder roter Knopf fiel ihr in den Blick und ließ sie nicht mehr los, er zog sie magisch an, sie konnte gar nicht anders, bis sie ihre kleine Hand nahm und voller Kraft drauf drückte. Sofort brannte es lichterloh im Terrarium und eine Computerstimme ertönte und sprach:


„Vernichtung des Experiments eingeleitet!“

Adria stand fasziniert davor und sah gebannt zu, wie die hellen Flammen züngelten und alles verschlangen, während die undefinierbaren Pelztiere vor Schmerzen und Todesangst schrien und schrill kreischten und hochsprangen und versuchten an der glatten Scheibe hoch zu klettern, um irgendwie zu entkommen. Dennoch ging alles ganz schnell.


„Onkel Bor, schau mal, hier ist ein großes Feuer!“,


sagte Adria dazu genauso naiv wie begeistert und sah ihn mit einer kindlichen Unschuldsmiene an und lächelte. Dann warf sie ihren Blick wieder dem Geschehen zu, wobei sich ihre Augen wieder in ein bernsteinfarbenes leuchtendes sithisches Braun verwandelt hatten, denn die Kleine war angetan und fand es aufregend, was sich ihr für ein Schauspiel bot. Doch als das Feuer erlosch und nur noch ein Häuflein Asche übrig war, wandte sie sich rasch gelangweilt ab und sie verschwendete keinen Gedanken mehr daran. Onkel Bor hingegen war nicht gerade erfreut, denn was würde Ral dazu sagen!? Doch zu retten war da nichts mehr. Er nahm gleich nochmal einen kräftigen Schluck vom Selbstgebrannten. Wieder bot er freundlicher Weise Adria etwas davon an und verwies auf ihr Glas, welches auf der Anrichte stand. Adria ging hinüber, fand aber etwas Besseres. Sie entdeckte unweit des abgestellten voll eingeschenkten Glases mitten zwischen den schmutzigen Instrumenten und Reagenzgläsern eine Fernbedienung , ergriff sie flux und stellte damit ganz zufällig genau richtig das Holo-Net an und siehe da, es lief sofort Werbung für den Bastioner Bantha-King! Eine leicht mitsingbare, auf Kinder abgestimmte, ins Ohr gehende Melodie erklang und der liebliche hellblaue Bantha mit der roten weißgetupften Latzhose samt gleichfarbiger Schirm-Mütze winkte den Kindern zu und trällerte das Lied vom Bantha-King. Klein-Adria begann davor stehend hin und her zu schaukeln und schließlich zu tanzen und mit zu singen.

So, nun wusste das kleine Sith-Kind hundertprozentig was sie wollte! Sie wollte schleunigst zum Bantha-King. Doch, dies war nun doch zuviel für Onkel Bors Nerven, er riss ihr die Fernbedienung aus der Hand und schaltete einen schönen Horrorfilm ein. Jener begann sofort mit einem schrecklichen Unfall, der in einer Häckselmaschine tötlich endete. Gebannt stand Klein-Adria davor und zwinkerte nicht einmal und sah wenige Minuten danach den ersten Mord untermalt von einer gruseligen Musik. Ein wenig erschrocken und fragend sah sie zu Onkel Bor, der sich auf einem Schemel im Raum gesetzt hatte und ihr nun grinsend zu nickte, denn der Film aus den Filmstudios von Coruscant gefiel ihm offensichtlich. Dann nahm er nochmal einen kräftigen Schluck.

Nun bekam Adria auch Durst und ging zu ihrem Glas. Sie nahm es und jedes andere Kind, hätte das Glas mit dem Hochprozentigen wohl wegen seines üblen Geruches wieder weggestellt, doch Adria hatte nur üble Gerüche in der Nase und roch vor allem den starken Gestank der pinkfarbenen Flecken auf dem nicht minder stinkenden, ihr umgebundenen Leichentuches und in der Nase steckte auch noch zusätzlich etwas und deshalb machte sie einen großen beherzten Schluck, welches man für das Kind pures Gift nennen konnte. Adria empfand es als scharf und es brannte dermaßen in ihrem Hals wie Feuer, dass sie kaum noch atmen konnte und das Glas daher sofort laut klirrend fallen ließ und schreckliche ziehende Atemgeräusche von sich gab. Zum Glück hatte sie daher gleich die Aufmerksamkeit von Bor. Es wurde auch nicht viel besser, denn ihre zarten Schleimhäute waren wie weggeätzt und ihr Kehldeckel schwoll dabei leicht an. Sie wollte weinen, doch ihr Stimmchen klang deshalb auch nicht gut. Sie war total krächzend und heiser. Der eine Schluck reichte, dass es sich um Adria drehte und sie taumelte und schließlich wenige Sekunden später ohnmächtig zusammenbrach. Und schon brach ihr Kreislauf zusammen, als das Gift in die Blutbahn aufgenommen wurde und der Atemstillstand setzte ein und um Adrias Leben wurde es kritisch und es begann ein Wettlauf mit der Zeit. Ihre Hautfarbe wurde fahlblass und rund um ihr Mund-Nasen-Dreieck wurde es bläulich. Und die kleine Adria, die eben noch wild getanzt hatte, besaß nur noch ganz schwache Lebenszeichen und war kurz davor, ihren letzten Lebensfunken aus zu hauchen, denn ihr kleines junges Herz schlug immer schwacher und unregelmäßiger.… .


Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten, unterste Ebene – im gemeinsamen Labor von Ral und Bor: die sechsjährige Adria, Darth Ral und Darth Bor
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Saphenus und Hybris]

Bevor die Inquisitorin aufgetaucht war, war Hybris tatsächlich in seiner Meditation vertieft gewesen und entsprechend wenig war zu ihm durchgedrungen. Doch kaum war diese Frau aufgetaucht, die sich bei seinem Schüler als Cyl vorgestellt hatte, war er ihren Bewegungen und dem Gespräch gefolgt. Zwar mit geschlossenen Augen, aber dank der Macht auch ohne intaktes Gehör in der Lage Geräusche wahrzunehmen, hatte er jedes Wort gehört. Und er war nicht zufrieden. Schnell war der Zabrak, der sich in den letzten Stunden erstaunlich schnell angepasst hatte, wieder in alte Muster zurückgefallen. Das Gestammle und die Rechtfertigungen waren eines Siths, ja, eigentlich schon eines intelligenten Wesens unwürdig. Ihre an ihn gerichtete Ansprache hatte ihn tatsächlich beeindruckt. Nicht wegen des Inhalts, obwohl er ihr glaubte das der Inquisition tatsächlich so einer Macht und Befehlsgewalt innewohnte, sondern weil sie so trotz ihrer vermeintlichen Klugheit fest daran geglaubt hatte, was ihr ihre Vorgesetzten eingeredet hatten. Das sie tatsächlich alles und jeden herum scheuchen konnte, nur weil sie diesem pseudoelitären Zirkel angehörte. Als ob ein Rancor nur deshalb innehalten würde, weil sich dessen Fressen als Kanzler der Republik vorstellen würde!
Das bedeutete also, das Hybris eigentlich nur an ihr interessiert war, weil sie gleichzeitig intelligent und doch auf fanatische Weise manipulierbar war. Würde er ihr ähnliche Gedanken in den Kopf setzen und sie von seiner Sache überzeugen können, hätte er eine wirklich sehr effektive Waffe erschaffen. Bei seinen Schülern konnte er das nicht erwarten, im Prinzip bei so gut wie niemanden. Deshalb war diese Cyl wichtig. Zumindest solange sie kooperierte. Aber das bedeutete nicht das er das seinem Schüler mitteilen würde. Dieser und alle anderen Untergebenen würden allein die Informationen erhalten die sie brauchten, für irgendwelche Neugier außerhalb der Ausbildung war er nicht zuständig. Entsprechend fiel seine Antwort aus.

„Definiere groß... sie wird ihren Zweck erfüllen, wir auch du, solltest du dich nicht wieder zurück entwickeln.“

Wie um seinen Vorwurf zu unterstreichen, erhob er sich und drängte Saphenus allein mit seiner Ausstrahlung und dem Raubtierblick zurück.

„Der Imperator ist von Feinden umgeben, die manchmal nicht mal versuchen sich als Verbündete zu profilieren. Doch kann er wohl kaum alle selber beobachten. Deshalb gibt es die Inquisition und deshalb ist sie genau so mächtig wie diese Cyl behauptet hat. Wobei das kein Grund ist sich wie ein Kind zu benehmen.“

Der mordlüsternde Blick des Executors brannte sich förmlich durch das verbliebene Auge des Apprentice.

„Wir müssen wohl noch an deinem Selbstvertrauen arbeiten. Es kann jawohl nicht sein das so ein dahergelaufenes Weibsbild ein bisschen mit ihren Arbeitgebern prahlt, dich vielleicht sogar von vorn bis hinten belügt und du degenerierst zu nem Kleinkind das sich für jeden geklauten Keks zu rechtfertigen versucht. Also... der schmale Grad zwischen Selbstüberschätzung und fehlendem Selbstvertrauen. Der einfachste Weg ist es, sich seiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu sein und diese zu akzeptieren. Aber das weißt du schon...“


Eine kurze Pause entstand, in der Hybris seinen Schüler von oben bis unten musterte.


„Bis du die Macht und Stärke besitzt, um stets zu wissen wann du jemanden überlegen bist beziehungsweise die Situation im Griff hast oder eben unterlegen bist, wirst du dich damit abfinden müssen das es Dinge gibt hinter die du nicht blicken kannst. Die kleinen und großen unbekannten Faktoren, manche unbedeutend und ungefährlich, die meisten hier im Orden aber wohl weniger harmlos, begegnen dir ständig. Solltest du jedes mal in alte Muster zurück fallen, dürfte das zu einem Problem werden. Wir haben daher zwei Möglichkeiten: Die erste ist, deine alten Verhaltensweisen durch neue zu ersetzen. Es ist schließlich nicht das Problem das du nicht weißt über welche Macht und welches Wissen du verfügst, sondern das du es nun anders einsetzen musst als früher. Die zweite ist, ich töte dich einfach und wir ersparen uns das ganze.“


Es dauerte ein wenig, vielleicht zwanzig Sekunden, da hatte Hybris eine Entscheidung getroffen. Er selber hatte nie Probleme damit gehabt sich einzuordnen. Stets hat er gewusst, wer über und wer unter ihm stand. Auch die meisten Situationen hatte er analysieren und entsprechend handeln können. Um den Rest, an den er sich nicht mehr erinnerte, brauchte er sich nicht zu kümmern. Selbstbewusstsein war seines Erachtens nach nie ein Problem gewesen. Vielleicht mal ein klein wenig überzogener Ehrgeiz und zu schwere Herausforderungen, die er als einfacher Sith nicht bewältigen konnte, doch das was Saphenus grade so erbärmlich klein gemacht hatte, als diese Inquisitorin aufgetaucht war, damit hatte Hybris sich nun wirklich nicht auseinander setzen müssen. Demnach konnte er seinem Schüler nicht unter Zuhilfenahme seiner eigenen Erfahrungen helfen, sondern musste sich ein Stück weit etwas aus den Fingern saugen.

„Falls ich dich also nicht deiner Persönlichkeit berauben soll, damit sich das von eben nicht wiederholt, solltest du lieber deinen Platz im Universum kennen. Du bist NICHTmehr auf Taris. Verhältst du dich wie auf Taris, wirst du versklavt oder stirbst. Oder schlimmeres. Da dich neue Situationen und nicht vorhersehbare Ereignisse, die dein Leben und deine Freiheit bedrohen, derart zu schocken scheinen, das du dich wieder wie dieser Bibliothekar verhältst, der nur ein einziges Mal in seinem Leben die Eier besessen hat um das zu tun was zu tun war, werden wir dich wohl abhärten müssen.“

Hybris schob sich an Saphenus vorbei, ging noch ein paar Schritte und drehte sich dann geschmeidig auf dem Absatz um. Seine Hände nun ausgebreitet, als wolle er seinen Schüler zu einer Umarmung einladen, grinste der Schädel, was bei ihm ja so aussah als würde er einfach nur den Mund aufmachen. Das verzerrte kehlige Skelettlachen war jedoch unverkennbar.

„Ich hatte mich schon gefragt wann es so weit ist, das ich den Schmerz und den Wahnsinn als Mittel zum Zweck einsetzen kann. Wenn es um das Erlernen von theoretischem Wissen und den Grundlagen geht, sind diese beide wenig hilfreich. Doch für andere Lektionen... passenderweise wirst du nun auch lernen wozu Machtblitze gut sind. Und wie gut man sie eben doch kontrollieren kann!“

Und schon explodierte die Luft um Hybris Klauenhänden. Als die Blitze, heiß genug um Haut und Fleisch zu verbrennen, die Luft drum herum wie bei einem echten Gewitter derart schnell und stark ausdehnte, das es einen Miniatur-Donner gab, flogen sie auch schon Richtung Saphenus. Der glaubte verständlicherweise das sie ihn treffen würden und war wohl so überrascht oder einfach nur zu langsam in seiner Reaktion, das sie ihn wirklich getroffen hätten, hätte Hybris das gewollt. Stattdessen zuckten sie nur wenige Zentimeter an ihm vorbei in die Wand.

„Was soll das denn“ herrschte der Executor den Zabrak an und drosch ihn einmalig mit einem Machtstoß gegen die Wand.
„Ich künde es schon vorher an und brauch dann auch noch um es zu wirken und deine einzige Reaktion ist es, es einfach zu ertragen? Weich verdammt noch mal aus!“

Da es bei dieser Lektion ja nicht darum ging das Saphenus schnell genug reagierte und auswich, sondern eben immer zur rechten Zeit das richtigen tat, wechselten die Angriffe und die Geschwindigkeit dieser. Immer wenn der Zabrak richtig handelte – und das bedeutete mit unter das er sich streifen oder sogar ein Körperteil frontal treffen lies, um größere Verletzungen zu verhindern – sagte Hybris ihm das auch. Worte wie „gut gemacht“ fielen zwar nicht, aber es war eine Bestätigung. Da der Zabrak aber noch lernte und demnach nichts alles richtig machte, bekam er auch weniger schmeichelhafte Belehrungen an den Kopf geworfen.
Und während sein Schüler sich grade auf zwei Dutzend unterschiedlicher Situationen einstellen musste, kam Hybris nicht drum herum sich der Tatsache bewusst zu werden, das es ihm wirklich Spaß machte den Apprentice durch den Raum zu scheuchen. Es hatte etwas nostalgisches als er Techniken verwendete, die er so schon lange nicht mehr eingesetzt hatte und dann auch noch für einen gänzlich anderen Zweck gedacht waren. Zum Beispiel eine die darauf abzielte das Herz für einen Augenblick derart zu stören, das die getroffenen glaubten einen Herzinfarkt zu erliegen, nur um Sekunden später zu begreifen, dass das Herz wieder normal schlug. Die Attacke konnte jedoch auch auf andere Muskeln angewandt werden und glich, selbst wenn sie eigentlich keinen sichtbaren festen Körper besaß, eine Art Nagel, welcher durch den Körper glitt und dabei Störungen verursachte. Ein so fragiles Organ wie das Herz kam mit den unnatürlichen Schwingungen und Schockwellen nicht klar, also setzte es aus. Da es aber eigentlich gesund war und es keinen Grund gab tatsächlich die Arbeit einzustellen, machte es schon bald wieder normal weiter. Hybris setzte es gerne zur Folter ein, da der Vernichtungsschmerz eines Myokardinfarktes wahrlich vernichtend war...


[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Saphenus und Hybris]
 
[Bastion - Bastion Center - Vor de Sith-Tempel - Lucius und viele andere]


Lucius nickte dem Fahrer seines Privatgleiters zu. Er wurde hier nicht mehr gebraucht und konnte sich den Rest des Tages frei nehmen, natürlich nur so lange ihn der Geschäftsmann nicht benötigte. Viele Wesen betrachteten den Sith-Tempel mit Neugier aber auch, was Lucius besonders gefiel, mit viel Ehrfurcht, oder gar blanke Angst. Bald würde man ihn auch so betrachten, voller Furcht.

Es war einer der Tempelwächter der die unwürdigen Touristen vom Gebäude fern hielt. Lucius spuckte seine halb aufgerauchte Zigarette auf den Boden und drückte den glimmenden Stängel mit seinen schwarzen Designerschuhen aus. Er war zwar noch nicht fertig mit dem Rauchen, aber es war an der Zeit. An der Zeit sich aus dem Getümmel der Touristen und Neugierigen zu erheben, wie ein stolzer Hirsch aus seiner Herde. Mit selbstbewussten Gang, bahnte sich der Geschäftsmann von Dubrillion einen Weg durch die, mittlerweile relativ große Menge und musste dabei den ein oder anderen Körper beiseite schieben. Noch einmal blickte der Fremde die riesigen Statuen an, welche die Straße zur großen Pyramide schmückten. Ein Samen des Größenwahns pflanzte sich im Kopf des Geschäftsmagnaten ein. "Bald wird ein Abbild meiner selbst dort stehen."

Ein mutiger Gesichtsausdruck ließ sein sonst so starres Gesicht lebendig wirken. Viele Sith waren einfach rohe Kämpfer-Bestien und so wahrscheinlich auch diese Wachen. Lucius wusste das Empathie, Wissen und Einschüchterung solche Wesen niederknien lassen würden. Wieder einmal entschied nur das Äußere.

"Stehenbleiben!"

raunte ihm ein großer, stämmiger Mensch, entgegen.

"Sagt wer?"

Sagte der Dubrillioner ohne ein Zittern in der Stimme und musterte seinen Gegenüber. Der Mensch trug eine schwarze Robe, die sein Haupt mit einer Kapuze bedeckte. Er war bewaffnet und trug einen großen Schockstab.

"Der Tempelwächter vor dir, Wurm!"

Lucius musste finster Lächeln. Wie er es erwartet hatte, ein grober, rhetorisch nicht gewandter Schlächter. Er wusste wie er hier vorgehen musste.

"Dann seid Ihr der, den ich suche! Ich wurde gesandt um einen Mentor unter Euresgleichen zu finden."

Anscheinend überfordert von den vielen Worten, die Lucius ihm entgegenbrachte holte der Tempelwächter zwei Gerätschaften und verlangte von dem Geschäftsmann keinen Widerstand. Nach wenigen Momenten, hatte der Tempelwächter eine Blutprobe und einen Fingerabdruck von dem Fremden, sowie seine Netzhaut gescannt.

"Waffen?"

"Keine."

Der Tempelwächter vertraute ihm anscheinend nicht, nagut was mochte man auch von einem Sith erwarten, denn er tastete den Geschäftsmann noch einmal zur Vorsicht ab. Glücklicherweise hatte Lucius sämtliche Waffen in seiner Hotelsuite gebunkert.

"Du kannst dich nun frei im Tempel bewegen, Jünger."

Mit einem freundlichen Nicken bedankte sich der frisch gebackene Sith-Jünger, obligatorisch bei dem Torwächter. Es war immer gut zu anderen freundlich zu sein, selbst wenn man sie eigentlich hasste. Er hatte es jedoch geschafft. Er war im Sith-Tempel, er war ein Jünger der Sith. Nun fehlte nur noch eins, Kontakte. Doch diese musste er jetzt knüpfen. Doch vorerst musste er etwas zum Essen finden, denn der Magen des Jüngers machte sich mittlerweile lautstark bemerkbar.


[Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Gänge auf dem Weg zur Kantine - Lucius ]
 
[Bastion - Sith-Orden – deaktivierter Turbolift 3– Nheria, Bero und Jolina]

Bero schaute auf den Kreis, welchen Jolina mit ihrem Lichtschwert ausgeschnitten hatte. Einige Sekunden vergingen, bis man den Aufschlag hören konnte. Es war in der Tat keine gute Idee dort runter zu springen. Der Gedanke dort runter zu fallen und als klumpen Fleisch den Boden zu schmücken schauderte den Bitarus, weshalb er schnell diese Vorstellung verdrängte. Jolina fand auch schon einen Weg, woraufhin sie ihm das Lichtschwert in die Hand drückte. Etwas perplex blickte er auf die Klinge, welche er vor wenigen Sekunden noch bestaunt hatte.

"Ich werde aufpassen.."

Sprach Bero selbstsicher und würde dann vorsichtig das Lichtschwert nach rechts und links bewegen, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Die Klinge war viel leichter als er sich vorgestellt hatte. Eigentlich brannte er drauf, mit dem Lichtschwert zu trainieren aber das würde wohl noch Zeit haben. Im Moment, war es wichtiger den Schacht vernünftig zu beleuchten. So machte sich seine Meisterin auf und kletterte schon hinunter. Nheria folgte ihr, bis auch sie ein Lichtschwert bekam. Nun war Bero an der Reihe. Er deaktivierte die Klinge, verstaute sie sicher an seinen Gürtel und machte sich durch die Öffnung auf.

So kam der Junge Mann bei den zwei an und konnte hören was die blasse Sith sagte. Vielleicht würden die zwei sich ja wirklich stärken fühlen, durch die Lichtschwerter. Aber wenn dort jemand auf sie warten würde, der so stark wie Jolina ist, waren die Schwerter eigentlich nutzlos. Kurz überlegte er und entschloss sich dann nach zufragen.

"Was erwartet uns den dort unten?"

Neugierig würde auf die Antwort warten, bis sie schließlich weiter Kletterten. Abwechselnd würden Nheria und Bero leuchten und kontinuierlich weiter runter kommen. Jolinas frage darauf hin, riss Bero aus den Gedanken. Kurz schwieg er als er sich beschloss als erstes zu reden, während er kurz zu Nheria schielte.

"Naja...Ich musste auf Bastion notlanden, da mein Schiff Technische Probleme hatte. Ursprünglich wollte ich durch die Galaxie reißen, doch jemand vom Orden entdeckte mich in einer Bar wo ich unbewusst die Macht nutze. Er führte mich zum Tempel und den Rest kennt ihr ja.."


Kurz würde er pausieren und zu Jolina schauen.

"Und wie ist es mit euch?"

Bero wusste nicht ob ihm diese Frage gestattet war oder wie Jolina reagieren würde aber er hatte nicht drüber nach gedacht und zu voreilig gehandelt.

[Bastion - Sith-Orden – Schacht unterhalb von Turbolift 3 – Nheria, Bero und Jolina]
 
[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh


*Man hatte also keine Ahnung wonach sie suchen klasse, Selura wurde wütender als sonst sie knurrte auf und sie sah immer wieder Schatten sich bewegen egal wo sie hinsah, es macht sie wahnsinnig, diese Kraft die sich versuchte in ihren Kopf zu bohren machte sie Verrückt eines war klar die Dunkle Seite hier unten war sehr Stark und zum erstenmal spührte sie Selura so richtig...sie merkte wie sehr Wut ihr Kraft schenkte...die Leidenschaft für den Kampf...das amüsieren über Leid welches anderen passierte doch die kurzen Sätze von Vigosh und Talitha liesen sie wieder in das hier und jetzt zurückholen und sie Schüttelte den Kopf*

Wer hällt es hier unten so lange aus? Das muss einem doch irre machen...ich bin froh wenn wir wieder zurück gehen.

*Selura wusste zwar nicht wo ihr Ziel ist, aber sie wusste wie man hier wieder rauskommen würden wenn es vorbei ist..sie wollte es den anderen beiden noch nicht auf die nase binden, vielleicht bekommen sie sonst Kalte Füße und wollten abhauen, das konnte Selura nicht zulassen wärend sie weiter durch die Gänge irrten fiel Talitha etwas auf und blieb stehen, Selura beobachtete sie..war sie verrückt geworden oder meinte sie das nun ernst das sie die Wand bearbeitet, tatsächlich stellte sich herraus das sie etwas freigeräumt hat und auch wusste was da steht das teilte sie Vigosh und Selura leise mit und war etwas überrascht als sie dann voller elan nach vor ging und sah zu Vigosh und lächelte*

Nun...dann folgen wir unserer Wechselhaften Verbündeten, bin gespannt wo wir enden.

*Sprach sie amüsiert zu Vigosh, sie wollte die Arbeit von Talitha dabei keineswegs schlecht machen doch es amüsierte sie wie aus Angsthasen richtige Stürmer werden...es machte den Anreiz auf probleme nur stärker denn wer hals über Kopf etwas tat der war immer auf einem Schmalen Grad zwischen Tod und Erfolg...und das mochte Selura...an anderen, also hielt sie Vigosh ein klein wenig auf und brachte das ganze so das sie Talitha mit einigem Abstand folgten immerhin wenn sie auf eine Falle tritt...würde es nur sie erwischen. Zu ihrem Glück tat sie dies nicht und ein wenig später bog Talitha ab in eine Ecke und ein kleiner lachhafter Ewok kam um die Ecke zurück als Vigosh und Selura ebenso um die Ecke kamen, er nuschelte irgentwas aber Selura konnte diese kleinen viehcher sowieso nie ernst nehmen...immerhin waren es kleine Bären...sie...waren wie Insekten...nur viel mehr behaart aber Selura und Vigosh folgten Talitha natürlich weiter die dann verkundet das der Informationsbeschafer der Bitthævrian gerade aus sein musste*

Also....das ist es dann?

*Sprach Selura ruhig als sie besagten Bitthævrian sah, zumindest hoffte man das er es war und nicht irgentein verrückter und Selura ging auf ihn zu, sie schmunzelte und lies Talitha wohl besser vorgehen, was sie wohl nun tun würde? Eines war klar...würde der Bitthævrian zuviel verlangen...würde Selura sich zu Vigosh beugen und ihm etwas zuflüstern wie "Er hat diese Katakomben überlebt...die frage ist nur überlebt er uns?" weil eines war klar...würde er die Informationen nicht rausrücken...könnten sie ihn genausogut zu Tode Foltern...ihre Informationen würden sie dann noch eher bekommen als wenn er bezahlung verlangt...und sie schätzte Vigosh mitlerweile sogut ein wie sie aus jemanden Informationen bekommt ohne viel anstrengung und mit ein wenig Spaß dabei, Selura machte vielleicht einen etwas Verrückteren Eindruck...allerdings war Vigosh im Körperlichen Einschüchternd...Geist und Körper Selura musste schmunzeln, es war ein Netter gedanke den sie ihm nacher gern genauer erläuterte*


[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh, Bitthævrian(NPC)
 
[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh


Als Selura Vigosh aufhielt, um Talitha voran gehen zu lassen waren seine Gedanken von den nächsten Zweifeln betrübt. Urplötzlich schreitete Talitha voll Tatendrang vorran und wirkte fast schon so wie ausgewechselt. Vigosh kam die Frage erneut auf ob Talitha dieses zögerliche Wesen, dass sie bis vor kurzem aufgesetzt hatte, nur vorgab um sie zu täuschen. Doch was sollte Talitha damit bezwecken wollen? Eine Falle für Selura und ihm? Er kanntr Seluras Vergangenheit nicht und konnte dementsprechend keine Aussage dazu treffen, ob Selura sich irgendwas hätte zuschulden kommen lassen, für das sich jemand rächen wollte. Aber er selbst konnte sich nichts zu schulden kommen lassen mit der Zeit die er bislang hier verbacht hatte. Es sei denn er kam irgenwie zwischen die Fronten. Wobei das wiederrum durch Selura zustande kam.

Vigosh musterte Selura von oben bis unten, während sie ihn anlächelte. Er musste hier wirklich auf der Hut sein. Auch wenn er dieses knistern zwischen Ihnen spüren konnte.

Nach kurzen Augenblicken folgten sie Talitha die um eine Ecke bog. Ein paar meter weiter kam ihnen ein komisches Pelzartiges Wesen entgegen. Vigosh kannte diese Spezies nur vom sehen, ihn interessierte aber nicht wirklich der Name. Das Wesen murmelte irgendwas unverständliches während er Vigosh im vorbeigehen genau musterte. Er war gerade dabei sich nochmal zu dem
wesen umschauen zu wollen, da hörte er auch schon Selura.

Selura: Also...das ist es dann?

Vigosh sah an ihr vorbei und entdeckte ihr Ziel, den Bitthæviran. Vigosh war teilweise erleichtert, dass sie ihr Ziel nun gefunden hatten und sie womöglich die Katakomben bald verlassen könnten. Dieser Druck und die Kopfschmerzen waren ertragbarer geworden, da er sich langsam daran gewöhnt hatte, nur wollte er wieder an die Oberfläche, frische Luft schnappen und dieses Gefühl der Platzangst loswerden.

Selura: Er hat diese Katakomben überlebt, die Frage ist, überlebt er auch uns?

Selura's flüstern war so leise, das Vigosh selbst Probleme hatte ihm zu folgen. Er musterte die Gestalt vor ihnen und wusste worauf Selura hinaus wollte. Die Arena hatte seinen Körper gestählert und der Kampf war das was Vigosh am besten beherrschte. Auch ohne einem Schwert oder diverser anderer Waffen, mit denen Vigosh den Umgang mehr als sicher beherrschte, war er mehr als nur gefährlich. Doch Vigosh erkannte, dass er hier nicht in einer Arena auf Nar Shaadar war. Er war in den Katakomben des Sith Ordens, die Umgebung und die Macht beeinträchtigen seine Wahrnehmung und benebelten seine Sinne. Er war völlig neuen Gegebenheiten ausgeliefert und ihre Zielperson lebte scheinbar hier unten. Womöglich war körperliche Stärke und Kampfkunst nicht ausreichend um jemanden zum reden zu bringen, der mehr Verständnis über die Kräfte besaß, die hier unten wirtken. Aber auf der anderen Seite war es trotzdem nur ein Jünger, dem sie gegenüberstanden und obendrein war er nur allein. Aber auch eine Überzahl konnte sich ohne Vorteil auswirken, wenn der Gegner das Territorium als einziger kannte. Vigosh war sich aller Vor- und Nachteile der Situation bewusst und er würde eine friedliche Einigung bevorzugen, jedoch war er bereit, jederzeit Gewalt einzusetzen um an sein Ziel zu kommen. Vigosh überlies Talitha den Start für diese Konversation, er wollte sehen wie sie sich schlug und ob es irgendwelche Anzeichen gab, die seine Zweifel über sie bestätigen würden.

[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Vigosh
Bitthævrian (Npc)
 
Bastion | Sithorden | Gänge| Aleah

Faszinierend diese verschiedenen Ausführungen der einzelnen Lichtschwertstile, ihre Bedeutung, ihre Schwächen und Stärken. Auf dem Padd sahen alle ziemlich verlockend aus, jede hatte ihr eigenes Machtgebiet. Vor allem Juyo übte einen ganz besonderen Reiz auf sie aus, mit besonderem Interesse las sie die Zeilen.

„Der Weg des Vornsky…diese Form setzt auf körperliche Stärke…multiple Angriffe…hmm…unvorhergesehen…schnelligkeit…hinabsteigerung in den Kampf. Das klingt nach dem was ich will“

Murmelte Aleah vor sich hin als sie plötzlich etwas spürte, sie war so vertieft in das PADD und diese Kampfform das sie gar nicht auf den Weg achtete, bisher war ihr wohl entweder jeder ausgewichen oder sie war einfach niemanden begegnet. Diesmal war es aber anders, sie betrachtete einfach weiter die Videos der Übungen und die Bilder der Kampfpositionen als sie eine elegante, wendige Drehung vollführte und sie so einfach an Ares und Anomander vorbeihuschte. Den Blick nicht von ihrem PADD abwendend.

„Passt gefälligst auf wohin ihr geht“

Brummelte die weißhäutige Exotin als sie hinter den beiden weiter den Gang in Richtung des Trainingsraumes folgte. Jegliche Antworten blendete sie dabei einfach aus, viel zu faszinierend waren diese Bilder und Videos des Kampfes, sie konnte den Rausch fast schon spüren und war voller vorfreudiger Erregung. Sie wollte ihrem Meister schließlich zeigen dass sie keinesfalls untätig oder gar faul gewesen ist, sondern dass sie etwas für ihre Ausbildung tut um weiter zu kommen.

„Ich kann es kaum erwarten das endlich zu üben“

Meinte sie noch, wohl in Hörweite der beiden. Es dauerte nicht mehr lange als sie den Trainingsraum betrat, erst hier hob sie den Blick an und sah den Zabrak (Saphenus) und ein…ding ( Darth Hybris) dass sie bisher noch nie gesehen hatte, sie verzog kurz angewidert das Gesicht verbeugte sich dann aber Höflich ehe sie sich einen Moment mehr darauf konzentrierte die Barriere um ihren Geist etwas zu verstärken, gerade das Ding ( Darth Hybris) schien nicht gerade mit gutem Gemüt geprägt zu sein, sie beschloss die beiden so wenig es geht zu Stören und ging somit zu einem der Trainingsflächen.

Dort schritt sie erst einige Schritte hin und her betrachtete die Bilder der Aufstellung, sie sog die Informationen förmlich in sich auf. Ihr Wissensdurst war in dieser Hinsicht enorm, nach einiger Zeit legte sie das PADD weg und ging zur Konsole um einen Trainingsdroiden zu aktivieren. Der Droide surrte mit dem Trainingslichtschwert, blieb aber erstmal Still. Aleah atmete einen Moment durch und zog dann ihr Trainingslichtschwert sie aktivierte die rot surrende Klinge des Schwertes und begab sich in die Anfangsposition, das Lichtschwert mit beiden Händen greifend, die Klinge direkt auf den Droiden zeigend.

„Dann wollen wir mal sehen…schnelle Bewegungen, starke Angriffe….“

Sprach sie zu sich ehe sie den Droiden mit ihrem Blick fixierte sie hatte ihn darauf eingestellt sich erstmal lediglich zu verteidigen, sie musste erstmal die Grundschritte und das Gefühl für diesen Stil bekommen. Mit einem kurzen knurren stürmte sie auf den Droiden zu und schlug mit aller Kraft ihr Lichtschwert gegen seines, das laute Knistern verriet das der Droide den Schlag abwehrte, aber Aleah ging bereits zum nächsten Angriff über. Sie genoss das Gefühl des Kampfes auch wenn es mit einem echten Kampf niemals mithalten konnte, dennoch hatte sie das Gefühl als hätte sie schon seit Jahren nicht mehr Kämpfen können…so war sie voller Energie die sie in ihre Schläge führte, sie versuchte sie so abgehackt und unvorhergesehen wie möglich zu vollführen…

Bastion | Sithorden | Trainingsraum| Aleah, Saphenus und Hybris
 
[ Bastion-System| Mond des Gasriesen | Canyon "Zeitriss" | Pup 10 | Rotte: Samin, Cain, Zethlo; entfernt: Aiden, Chett, Cain, Sakura, Drask, & Rest ] ​

Verbissen setzten Zethlo und Samin nach. Noch immer befanden sich drei der neuartigen TIE-Droidenjäger zwischen ihnen und DéSkalz, der seine Anfluggeschwindigkeit auf den Geschützturm inzwischen erhöht hatte. Damit jedoch noch nicht genug, denn der aufheulende Annäherungsalarm kündigte das Erscheinen einer weiteren Rotte an, die zielstrebig über den Canyon hinweg- und sich schließlich in ihren Rücken setzte. Die Piloten des Wolve Squad mussten ihr volles Können aufbringen, um dem doppelseitigen Beschuss zu entgehen. Die konkurrierenden Jäger verstanden es auf außergewöhnliche Weise die Flugbahnen der Piloten zu antizipieren, was diese immer wieder in ungeplant-kreative Manöver zwang. Der Laserbeschuss von Jägern und Turm war dabei allerdings längst nicht die einzige Gefahr. Fehlgegangene Querschläger brachten immer wieder Vorsprünge des Canyons zum Einsturz oder rissen riesige Gesteinsbrocken heraus, die gefahrbringend in sämtlichen Richtungen davon geschleudert wurden. Strahlen- und Partikelschilde benötigten ihre gesamte Kapazität um den einprasselnden Objekten aus Energie und fester Materie entgegen zu treten.

Der anhaltend präzise Beschuss von Hinten verwehrte Pup Zehn (Samin) und Zwölf (Zethlo) selbst in aussichtsreiche Schussposition zu gelangen. Cain DéSkalz hingegen vollbrachte es tatsächlich das Geschütz in partikelgroße Einzelteile zu verwandeln.

„Gut gemacht, Elf.“

Jetzt würden sich die drei gemeinsam um die verbliebenen Feindjäger kümmern können. Die große Frage war allerdings, wie es die Defender vollbringen sollten den Gegner in der engen Schlucht gemeinsam auszumanövrieren. Sie hatten kaum genug Platz zwei ihrer Jäger nebeneinander fliegen zu lassen. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass die Pups ihre individuellen Ausweichkurven so koordinierten, dass sie einander nicht gegenseitig in den Tod rammten. Zur Hilfe kam allerdings die Stimme des stellvertretenden Staffelführers, der eine Änderung des ursprünglichen Plans befahl, die der blauhäutigen Rottenführerin so nur gelegen kam.

„Pup Elf, auf mein Zeichen brechen Sie aus und setzen Kurs auf die Rendezvouskoordinaten.“

Ihnen am nächsten befanden sich Drask und seine Männer, die einen Graben durchflogen, der in etwa parallel zum Zeitriss verlief und nur wenige Klicks entfernt war. Von ihm erhielt die Chiss auch die entsprechenden Koordinaten, um die beiden Rotten über dem Mond zusammentreffen zu lassen und sich gemeinsam um die Kontrahenten zu kümmern.

„Jetzt.“

Cain zog seine Maschine steil nach oben. Samin hatte den Eindruck, dass seine Verfolger weitaus schneller auf die plötzliche Kursänderung reagierten, als es reale Piloten getan hätten. Fast simultan steuerten die Jäger ebenfalls einen neuen Kurs an. Für sie war das der Beweis für Droidenhirne. Kein Pilot hatte eine solch schnelle Reaktionszeit. Und wenn doch, dann war er ein dringender Kandidat für die Elitestaffel.

Nun, im freien All, völlig ungehindert und in den Bewegungen weder durch Wände einer Schlucht, noch herumschleudernde Gesteinsbrocken bedroht, stand den Wolves und denen die es werden wollten die volle Bandbreite imperialer Pilotenschule bereit.

„Archibald-Manöver. Pup Zwölf bleibt auf Kurs.“

Nun zahlten sich die unzähligen Theoriestunden aus. DéSkalz setzte zu einer langgezogenen Rechtskurve an, während Samin einen engeren Winkel anflog und sich somit in seitliche Schussposition brachte. Angepasst wurde das nach dem ehemaligen Republik-Major Archibald benannte Flugszenario durch Zethlo, der seinen Kurs beibehielt und nicht in den Abfangflug eingriff. Dadurch blieb den Droiden nur der totale Ausbruch, wollten sie weder durch Samin noch Zethlo zerstört werden. Zur Folge hatte dies, dass sich die Rotte wieder zusammenfinden und ihre Gegner durch die bessere Geschwindigkeit hinter sich lassen konnte. Sie trafen mit der Rotte von Pup Eins zusammen, noch bevor ihre Verfolger wieder in Schussreichweite waren. Sofort fächerten beide Rotten auseinander und begaben sich in lose Flügelmann-Verbindungen, die kreativ und situationsabhängig wieder gelöst und neu geschlossen wurden. Das Ganze erforderte ein hohes Maß an Konzentration. Für einen Piloten war das allerdings schon lange kein Neuland mehr. Etwas schwieriger war dabei die Abstimmung und Kommunikation untereinander. In der Regel bemaß man den einzelnen Piloten bei diesem Vorgehen genug Kompetenz bei, ihre Manöver untereinander abzustimmen. Sahen sich die Rottenführer in der Pflicht einzugreifen, taten sie es. So behielten die Wolves die Oberhand und jagten durch ihre Kreativität und Eigenständigkeit, gepaart mit knappen Anweisungen der Rottenführer - allen voran Drask - ihre nichtdenkenden Gegenparts in die Maschinen-Hölle.

Als auch schließlich der letzte schildlose Droidenjäger der Elitestaffel zum Opfer fiel, machte sich gute Stimmung im Komm-Kanal breit. Zwar wurden sie noch einmal zurück in ihre Canyons beordert, doch die Zuversicht war groß, dass sie das schlimmste hinter sich hatten. Samin führte ihre beiden Flügelmänner weiter durch die Unwägbarkeiten des Zeitrisses, hindurch durch einen etwa zweihundert Meter langen Tunnel, sowie in Schlangenbewegungen vorbei an ein Feld voller riesiger, spitzer Gesteinsformationen, die sogar weit über die Ränder der Schlucht hinausragten. Das letzte Hindernis stellte ein einfacher Schacht dar, der künstlich angelegt wurde. Mit Hilfe des Zielcomputers musste durch jeden der drei Piloten ein Torpedoabwurf simuliert werden. Samin und DéSkalz schafften es, lediglich Zethlo verfehlte das Ziel um geschlagene drei Meter. Es ärgerte sie, dass ein Mitglied ihrer Rotte letztendlich seinen guten Test am Ende nicht krönen konnte, doch in diesem Fall gab es nichts, was sie hätte tun können. Eine Zielabwurfübung war individuell. Reagierte jemand zu spät oder zu früh auf die Meldungen des Computers, war das ein Pilotenfehler, den kein Rottenführer der Galaxie beeinflussen konnte.

Nachdem jede Rotte sein Programm beendet hatte, ging es in gemeinsamer Formation zurück zur Basis ‚Last Defense‘. Samin war sich sicher, dass an diesem Tage noch einige zu feiern hatten, während für andere nun der betrübliche Alltag zurückkehrte. Die Wolves waren Elite. Nicht jeder konnte dazu gehören.


[ Bastion-System| Auf dem Weg zurück zur Basis | Pup 10 | Rotte: Samin, Cain, Zethlo; entfernt: Aiden, Chett, Cain, Sakura, Drask, & Rest ] ​
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben | Darth Baals Labor] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Nephil (NPCs)

Chiffith nahm mit Befriedigung zur Kenntnis, dass Voth Terrix und Whip mit in die Bresche sprangen und seine zweifelhafte schauspielerische Darbietung tatkräftig unterstützten. Während Voth den Leidenden spielte (wofür er sich vermutlich nicht sehr anstrengen musste) und der Mutant an die Erinnerung und das Heimweh appellierte, zeigte Nephil erste Regungen. Der Lamproid beobachtete die Veränderung in seiner Aura genau und versuchte einzuschätzen, was dort vor sich ging. Zunächst schien es, als hätten sie Erfolg. Der Teil vom Wesen des Assistenten, den er als mitfühlend interpretierte, begann die Oberhand zu gewinnen. Sie waren auf dem richtigen Weg, Nephil zur Hilfe ihnen gegenüber zu bewegen. Aber dann kam noch etwas anderes hoch. Etwas sehr, sehr Dunkles und Bösartiges. Diese aufkeimende Dunkelheit versuchte das kleine Licht zu ersticken, das sie entfacht hatten.

Chiffith verstand diesen Teil von Nephils Psyche viel besser als den anderen. Bei der Schwärze in seiner Aura handelte es sich um Hass und Rachsucht. Zunächst hatte er begonnen, Mitleid für Voth und vielleicht auch für Nephil und Chiffith zu empfinden. Doch dann hatte der Mutant seine Heimat und Verwandtschaft ins Spiel gebracht, und damit schien es in Selbstmitleid umgeschlagen zu sein. Wenn der Geflügelte nun etwas klarer sah und anhand des Beispiels, das die anderen Gefangenen ihm gaben, seine eigene Situation verstand, war es kein Wunder, dass er zornig wurde. Sie hatten ihn daran erinnert, was er verloren hatte. Der erste Erfolg drohte zu kippen. Whip hatte zu Beginn davor gewarnt, dass Darth Baals Diener durchaus in eine blutrünstige Stimmung geraten und ihnen dann gefählrich werden konnte. Der Apprentice bezweifelte, dass sie in der Lage sein würden, dieses Umkippen zu verhindern. Er selbst war ohnehin nicht gut in solchen Sachen, Whip versagte die Stimme und Voth war noch geschwächt von der Operation und zeigte keine Ambitionen, die Initiative und Führung zu ergreifen.

Aber Chiffith war auf dem Weg, ein Sith zu werden. In gewisser Weise war er es schon. Daher wusste er: Zorn und Hass waren nichts Schlechtes. Sie waren gefährlich, aber man konnte sie für sich nutzen. Das war es, was die Sith taten. Sie bedienten sich ihrer eigenen dunklen Emotionen, um stärker zu werden, und machten sich auch die Gefühle anderer zu Nutze. Genau das musste er tun. Er konnte Nephil nicht davon abhalten, sich seinem Hass hinzugeben. Aber er konnte versuchen, seine Rachsucht in die passende Richtung zu lenken. Gegen Baal.


»Ich spüre deinen Hass!« sagte er in dem beschwörenden Tonfall, den er so oft bei den Sith gehört hatte, aber mit einem aggressiv fauchenden Unterton. Zum Beruhigen war seine Stimme wirklich nicht gemacht, aber zum Anstacheln taugte sie. »Du weißt, du hast viel verloren. Du bist nicht da wo du sein willst. Du bist nicht der, wer du sein wilst. Das macht dich wütend! Und das ist gut! Dein Zorn macht dich stark!«

Das Schwarze in Nephils Aura gewann spürbar an Tiefe. Seine körperliche Starre löste sich. Seine Muskeln zuckten und er begann sich zu regen. Seine Augen, die nichts ähnelten was Chiffith bisher gesehen hatte, fixierten ihn.

»Aber du hasst nicht uns! Du kannst uns töten. Vielleicht macht dir das Spaß. Aber es hilft dir nicht! Danach bist du genauso ein Sklave wie jetzt! Und auch dein Hass bleibt, denn du hasst nicht uns. Du hasst den, der dir das angetan hat! Darth Baal

Bei der Erwähnung dieses Namens zuckten Nephil und Whip gleichermaßen zusammen. Und auch Chiffith selbst erschauderte innerlich, denn ihm war bewusst, dass er diesen Namen sehr laut ausgesprochen hatte. Ihm war, als hätte sich durch die Wände des Kerkers ein Paar leuchtend rote Augen auf ihn gerichtet. Er hatte Aufmerksamkeit erregt. Baal wusste nun, dass hier etwas ablief, das er nicht dulden konnte. Der Schüler des Imperators spürte, dass sein Feind ebenfalls aktiv wurde. Er hatte keine Ahnung, wie weit der Reptiloid entfernt war, aber es konnte keine große Distanz sein. Ein paar Wände und Türen lagen zwischen ihnen, mehr nicht. Ihnen blieben nur Sekunden.

»Darth Baal ist an allem schuld! Er hat dich so gemacht wie du jetzt bisst! Du hasst ihn deshalb! Und wir hassen ihn auch! Es ist Zeit, dass er bezahlt! Er soll büßen! Lass ihn leiden, Nephil! Nimm Rache!«

Nephil richtete sich nun zu voller Größe auf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und aus seinem Brustkorb drang ein dunkles Grollen. Er war eine imposante Erscheinung, selbst nach den Maßstäben Chiffiths, der schon gegen wirklich monströse Kreaturen gekämpft hatte und selbst eine war. In der Aura des Dieners schlug das Schwarz nun wie eine Welle über dem Bisschen Licht zusammen und erstickte es mühelos. Der Lamproid zweifelte nicht daran, dass Nephil jetzt töten würde. Nur schien noch unsicher zu sein, gegen wen sein Zorn sich richtete. Er machte den Eindruck eines Raubtiers, das entschied, welches Beutetier es schlagen sollte: Das alte, kranke, das sich nicht wehren konnte - oder das kräftige, junge, das sich wehren würde, doch falls er es tötete, würde es ihn für lange Zeit satt machen.

»Du kannst ihn nicht allein töten, Nephil. Du bist stark, aber er auch. Du brauchst uns, wenn du ihn besiegen willst! Mach uns los und wir werden zusammen kämpfen! Wir stellen ihn und lassen ihn bezahlen! Lass uns frei, nimm deine Rache und dann geh wohin du willst!«

Mit einem gewaltigen Satz schnellte Nephil nach vorn, in die Mitte des Raums, wo Voth Terrix noch immer auf den Operationstisch angekettet war. Chiffith hatte nicht gesehen, wo er das unförmige Metallteil mit technischen Komponenten hergenommen hatte, das er nun in der Hand hielt, aber worum es sich handelte, zeigte sich schnell. Es war ein Schlüssel. Mit zwei raschen Handgriffen löste Baals Diener die Schellen, die Voths Hände und Füße hielten. Und im selben Moment schwang die Tür auf. Darth Baal stand im Raum, die Peitsche noch nicht aktiviert, aber er hielt sie bereits in der rechten Hand, und in der linken hielt er das schwarze Eisen von Chiffiths Lichtlanze. Nephil fuhr herum und ihre Blicke trafen sich.

»Voth, nimm den Schüssel!« brüllte Chiffith, der wusste, dass die Entscheidung unmittelbar bevorstand. Jede verschwendete Sekunde bedeutete unweigerlich die Niederlage, denn eine weitere Chance würden sie nicht bekommen. »Mach uns los! Sofort!«

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben | Darth Baals Labor] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Nephil, Darth Baal (NPCs)
 
[Bastion | Bastion Center | Sithtempel | Krankenstation | Leichenhalle] Sliff Quori; Sahdid Pera'tre (NPC)

Zwei Paar harte, chitingepanzerte Fußsohlen gingen klackend über den glatten, leicht zu reinigenden Boden der Krankenstation. Auf Geheiß seines Freundes Sahdid Pera'tre hatte Sliff Quori zwei Überzieher aus Plastikfolie an seine Füße gezogen, die verhindern sollten, dass er Keime in die sterilen Räume einschleppte. Allerdings konnte der Wächter sich kaum vorstellen, dass das den ›Patienten‹, denen sie einen Besuch abstatten wollten, noch schaden konnte. Er folgte dem Verpinen in die Leichenhalle.

Dort zog Sahdid nacheinander drei Fächer aus der Wand, in denen jeweils eine Leiche lag, bis knapp über den Gefrierpunkt heruntergekühlt und durch ein Kraftfeld isoliert. Es handelte sich um einen Ithorianer und zwei Zabraks - die Mordopfer des Vortages.


»Das erste Mordopfer: Der meisterlose Jünger Braamon Sulthe, eingeteilt zum Wachdienst.«

»Schon komisch, dass er als Leiche vor mir liegen muss, bevor ich seinen Namen erfahre«, merkte Sliff an. Er hatte den Kollegen immer nur als ›der stumme Ithorianer‹ gekannt und bezeichnet.

»Bist du nie auf die Idee gekommen, in ihre Akte zu schauen, unter welchem Namen sie registriert ist? ...Was soll's, ihr ist jetzt wohl ziemlich egal wie man sie nennt. Als sie gestern Vormittag gefunden wurde, war sie schon seit gut elf Stunden tot.«

Auch dass es sich um ein weibliches Individuum der ithorianischen Spezies handelte oder gehandelt hatte, war für den Wächter neu. Er sagte aber nichts dazu.

Der Mediziner deaktivierte das Kraftfeld und griff mit behandschuhten Klauen nach der Ithorianerin, um sie mit gekonntem Griff und minimalem Kraftaufwand umzudrehen. Dann zeigte er auf eine Stelle am Hinterkopf, die stark verfärbt war und irgendwie deformiert wirkte. Allerdings wirkte alles an dem exotischen Wesen verwachsen und missgebildet. Deutlich zu sehen war auch, dass Haut und Fleisch - vermutlich auch der Knochen darunter - an mehreren Stellen fachkundig aufgeschnitten worden waren. Der Kobok hatte den Tod schon hundertfach gesehen und schreckte deshalb vom Anblick einer Leiche nicht grundsätzlich zurück, doch als sein Freund nach den aufgetrennten Fleischlappen des weichen nichtinsektoiden Körpers griff, löste das einen gewissen Ekel bei ihm aus.

»Neben ein paar Schrammen und zahlreichen Narben älteren Datums ist diese Wunde der einzige Befund an der Leiche. Stumpfe Gewalteinwirkung durch einen harten Gegenstand. Über Form und Größe der Tatwaffe kann ich wenig sagen. Es ist aber davon auszugehen, dass sie nicht da getötet wurde, wo man sie gefunden hat. Die Haut ist intakt geblieben und auch der Schädel ist nicht gebrochen. Aber durch den Aufprall ist eine Ader im Gehirn geplatzt. Die Unterbrechung der Sauerstoffversorgung und der Druckanstieg im Schädel haben rasch zur Ohnmacht und etwa zwei Stunden später zum Tod geführt.«

Sliff Quori hatte dazu noch ein paar Fragen, aber er schwieg vorerst. Er wollte den Verpinen zunächst fortfahren lassen und sich erst einen Überblick verschaffen, bevor er mit geordneteren Gedanken und klarerem Ziel seine Fragen stellte. Aus der Distanz sah er zu, wie Sahdid den Ithorianer wieder auf den Rücken drehte und das Kraftfeld aktivierte, bevor er sich dem zweiten Kühlbehälter zuwandte.

»Opfer Nummer Zwei. Ein Abyssiner, männlich. Der ebenfalls meisterlose Jünger und Tempelwächter Sen-Nur. Er ist etwa zur selben Zeit gestorben wie die Ithorianerin, allerdings lässt sich der Zeitpunkt nicht exakt bestimmen, weil mir keine so exakten Daten über die Unterschiede in ihrer Körperchemie und die entsprechenden Zerfallsraten vorliegen. Die Todesart ist aber eine völlig andere.«

Sahdid Pera'tre schob den Bart des grünhäutigen, einäugigen Humanoiden beiseite und deutete auf dessen Hals.

»Das Opfer weist Würgemale am Hals auf, die ihm offenbar mit humanoiden Fingern beigebracht wurden. Kehlkopf und Nackenwirbelsäule wurden gequetscht. Dadurch wurde möglicherweise auch die Blutzufuhr zum Gehirn zeitweilig unterbrochen, aber daran ist er nicht gestorben, höchstens für begrenzte Zeit ohnmächtig geworden. Todesursache ist ein Bruch des Genicks und Durchtrennung des Rückenmarks auf Höhe des vierten Wirbels. Atmung und Herzschlag haben daraufhin augenblicklich ausgesetzt.«

»Wodurch wurde der Bruch denn verursacht?«

»Ich habe keinen Hinweis darauf, dass es etwas anderes als die bloßen Hände war.«

»Das ist gar nicht so leicht, oder?«

»Stimmt, das ist ganz und gar nicht leicht. Genickbrüche mit bloßen Händen sind ein beliebtes dramaturgisches Element, man sieht sie in der Realität aber sehr selten. Die Hände menschenähnlicher Wesen können selten genug Kraft aufbringen, um die stabilen Knochen zu brechen. Das gelingt nur, wenn der Täter extrem kräftig ist, oder wenn Schädel und Schultern des Opfers auf sehr geschickte Weise als Hebel eingesetzt werden.«

»Also ein Profi.«

»Ja, vielleicht. Oder ein sehr talentierter Laie.

Kommen wir zu Leiche Nummer Drei. Ein männlicher Zabrak, registriert als Kellan. Meisterlos, technischer Dienst. Er ist ungefähr zum gleichen Zeitpunkt umgekommen wie die beiden anderen. Allerdings vermute ich, dass der oder die Täter ihn als letzten getötet haben, denn offenbar haben sie sich bei ihm Zeit gelassen.«


Darauf war Sliff Quori beim Anblick des nackten Körpers auch gekommen. Die zahlreichen Wunden waren unübersehbar.

»Das Opfer hat 31 Messerstiche und -schnitte unterschliedlicher Länge und Tiefe erlitten, verteilt über den gesamten Körper, vor allem aber am Rumpf und im Gesicht konzentriert. Die meisten davon sind oberflächlich und haben keine wichtigen Organe oder Gefäße verletzt. Man hat es offensichtlich nicht darauf angelegt, ihn rasch zu töten. Welchem Zweck dieser Gewaltexzess dient - ob man ihn gefoltert hat um ihn zu etwas zu zwingen, ob er für etwas büßen sollte oder ob die Täter einfach Spaß daran hatten - entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls muss sich das Prozedere eine ganze Weile hingezogen haben, denn er hat wohl bereits viel Blut verloren, bevor ihn letztlich ein Stich in die linke Niere hat verbluten lassen. Die Tatwaffe ist meiner Meinung nach eine Art Messer oder ein Dolch mit etwa dreißig Zentimeter langer und vier bis fünf Zentimeter breiter Klinge.«

»Der muss doch geschrien haben«, merkte Sliff nachdenklich an. »Hat das denn keiner gehört?«

»Das weiß ich nicht«, antwortete Sahdid. »Über den Stand der Ermittlungen oder irgendwelche Zeugen weiß ich nichts. Man bringt mir nur die Kadaver rein, ich schneide sie auf und schreibe einen Bericht.«

Sliff nickte.

»Dann zeig mir jetzt den vierten.«

[Bastion | Bastion Center | Sithtempel | Krankenstation | Leichenhalle] Sliff Quori; Sahdid Pera'tre (NPC)
 
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[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Vor der Krankenstation - Ares und Rake]

Rake musste für sein Befinden für viel zu lange warten. Bis der Mensch endlich mit den geforderten Utensilien herauskam, war dem Feeorin bereits ein metaphorischer Bart gewachsen. Entsprechend knurrte er Ares an und drehte sich dann in die Richtung, aus der sie vorher gekommen waren. Auf den Vorwurf des Apprentice hin knurrte er nochmals, dieses mal aber intensiver und mit einer Spur „reiz mich weiter und es kracht“.

„Ich bin kein Laufbursche.“

Daraufhin meinte der Mensch, das Hybris es ihnen befohlen hatte und er nicht zu entscheiden hatte was er war und was er tun konnte oder wollte. Das sah Anomander anders. Sowieso war es doch die Schuld des Menschen das er so wenig tragen konnte. Das band er ihm auch gleich auf die Nase. Wäre Ares nämlich nicht so ein Hungerhaken, der mehr Wert auf sein Äußeres als auf seine Muskeln legte, hätte er locker das doppelte und dreifache schleppen können. Das beide sich irrten und sie selbst zu fünft nicht viel mehr hätten mitnehmen können, weil selbst der schleimigste Schleimer nicht alle Arzneien und Verbundmaterial herausgeben durfte und würde, war natürlich gar nicht der Gegenstand ihres „Diskussion“. Während der Schüler aus weiser Voraussicht darauf verzichtete, seine eigene Meinung in den Auftrag mit einfließen zu lassen und er das geforderte Zeug trotz vermeintlichem Widerwillen mitgenommen hatte, gab es in Rakes beschränkten Verstand gar nicht die Möglichkeit auf so eine Idee zu kommen. Klar, er diente Hybris, aber dann doch bitte seinen Fähigkeiten entsprechend. Wozu Wächterdroiden unterhalten, wenn diese nur die Blumen gossen? Ja, das war für ihn logisch und er glaubte mit seiner Handlungsweise genau das getan zu haben was sein Meister wollte. Ares würde als willenloser Trottel dastehen, der jeden Befehl blind befolgte und er Anomander, als kluger und gerissener Jäger. Andere für sich schuften zu lassen war schließlich das was Sith taten. Und er war ein Sith, und dieser Mensch nicht. Er war eigentlich der Diener, nicht er selbst, auch wenn der Meister etwas anderes gesagt hatte. Anomander wusste aber das Sith Lords oft das eine sagten und etwas anderes meinten. In diesem Falle sicherlich auch.

Sich absolut sicher das Darth Hybris tatsächlich diesen Hintergedanken gehabt hatte, nämlich das Rake der eigentliche Schüler sein sollte und Ares nur der Packbantha, schritt er mit großen Schritten voraus. Ares musste sich ganz schön bemühen um nicht den Anschluss zu verlieren, vor allem da Rake immer wieder wild gestikulierte und ihm dabei hin und wieder beinahe den Kopf gegen die Wand schmetterte.


„Du Wurm. Du Nichtsnutz. Echter Schüler kein Laufbursche, nur Diener Laufbursche. Trottel!“

So und so ähnlich ging es den ganzen Weg zurück zum Trainingsraum weiter. Egal was Ares auch sagte, Rake überging das und beschimpfte ihn weiter als den Dümmeren von beiden. Sie waren nur noch eine Kreuzung und einen etwas längeren Gang von vielleicht zwanzig Metern von ihrem Meister entfernt, da drehte sich Rake unvermittelt um und verstellte Ares den Weg. Obwohl auch der Apprentice für menschliche Verhältnisse nicht grade klein war, überragte ihn der mehr als vierzig Zentimeter größere Feeorin deutlich. Dann ging alles ganz schnell. Noch bevor der Mensch reagieren und seine Verteidigungen vollständig aufbauen konnte, traf ihn auch schon ein Machtstoß direkt ins Gesicht. Ein Teil der Energie wurde durch die Arme des Apprentice abgeschwächt, sodass er nicht gleich mit zerschmettertem Schädel an der Wand landete, doch zu Boden ging er dennoch. Geschickte fischte sich der Feeorin die Tasche aus der Luft, stellte sie aber erst einmal ab. Noch war er nicht mit dem Menschen fertig.

„Rivalität soll nicht unseren Auftrag kaputt machen, also ich dich töten, dann keine Rivalität und schwacher Schüler weg. Lord Hybris wird belohnen“ erklärte er seine ganz eigene Logik und vergaß dabei so viele Dinge, das man eigentlich nur mitleidig oder zumindest ungläubig den Kopf schütteln konnte.
Eine Frau (Cyl), die viel zu gut gelaunt schien, schritt just in dem Moment an ihnen vorbei und Rake glaubte kurz sie schon mal gesehen zu haben, da wand er sich wieder zu Ares um. Das Trainingslichtschwert in der rechten Pranke, fletschte das humanoide Raubtier seine tödlichen Fang- und Reißzähne.


„Vorhin ich dich nicht töten durfte, nun keine Zurückhaltung. Du nun sterben, dann vorbei mit Rivalität. Der Stärkere gewinnt, du stirbst.“

Dem war nichts mehr hinzuzufügen. Das letzte Worte hatte kaum seine Lippen verlassen, da stürzte er sich auch schon wie ein vom Höllenfürsten der corellianischen Höllen Verfolgter auf den Menschen. Sein Schwert ging nicht einfach nur nieder, sondern schien die Luft regelrecht spalten zu wollen. Die Kraft hinter seinem ersten Schlag war derart groß, das er dem Menschen ohne weiteres den Schädel einschlagen würde, sollte er tatsächlich treffen...


[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - In einem Gang, rund 30 Meter von Saphenus und Hybris entfernt - Ares und Rake]
 
[Bastion | Bastion Center | Sithtempel | Krankenstation | Leichenhalle] Sliff Quori; Sahdid Pera'tre (NPC)

Nach der stummen Ithorianerin, Sen-Nur und Kellan wandten sich die beiden Insektoiden nun dem vierten Mordopfer zu. Auch diese Leiche lag in einem Kühlfach der Krankenstation und war durch ein Kraftfeld geschützt, das der Verpine nun deaktivierte, um sich an ihr zu schaffen zu machen. Sie war ebenso wie die anderen frisch und gut konserviert und die meisten Beschädigungen am Gewebe schienen von der Autopsie herzurühren, nicht von dem Mord selbst. So zumindest schien es, solange Sliff Quori nur die Oberseite sehen konnte. Dann drehte Sahdid Pera'tre den Toten und der Kobok konnte dessen rechte Körperseite sehen. Diese war ein einziger Bluterguss, zeigte mehrere offene Wunden und der Schädel, dem zwei kleine Hörner fehlten, wirkte eingedrückt.

»Der zweite männliche Zabrak in unserer Sammlung. Karkk'oh, der Bruder des dritten Opfers und Apprentice von Darth Halberd. Ich muss dir nicht sagen, dass seine Tötung für die Sith wesentlich interessanter war als der Verlust von drei Jüngern. Todesursache ist ein Sturz aus zirka fünfundzwanzig Metern Höhe. Beim Aufprall schlug er auf einen unregelmäßig geformten Gegenstand auf - eine Statue, sagte man mir - und zog sich mehrere Knochenbrüche und Platzwunden zu. Er starb an innerem Blutverlust durch Risse in der oberen Leber und der Xebec-Drüse. Er ist übrigens der einzige Tote, der an dem Ort gefunden wurde, an dem er auch umgekommen ist. Bis dahin könnte man es für einen Unfall oder einen Selbstmord halten, aber er hat außerdem ein Schädel-Hin-Trauma erlitten, das nicht von dem Sturz stammt. Es wurde ihm gewaltsam beigebracht.«

Sahdid aktivierte einen kleinen Holoprojektor und ein gelb flimmendes Bild erschien neben der Leiche. Es handelte sich um eine Büste, die den derzeitigen Imperator abbildete.

»Es ist der einzige Mord, bei dem die Tatwaffe bekannt ist. Allerdings habe ich sie nicht hier, die wird von den Ermittlern verwahrt. Eine Büste aus Marmor, fast vierzig Kilo schwer. Sie wurde ihm auf den Kopf geschlagen, was einen Schädelbruch und den Verlust von zwei Hörnern mit sich gebracht hat, die ebenfalls am Tatort gefunden wurden. Den Spuren nach hat er sich trotz der schweren Verletzung noch zur Wehr gesetzt, bevor er über die Brüstung gestoßen wurde und kurz nach dem Aufprall starb.«

Damit hatten sie ihren Rundgang abgeschlossen. Es hatte vier Tote in nur zwölf Stunden gegeben, drei Jünger und einen Apprentice. Jeder von ihnen war auf andere Weise umgekommen: Mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen, mit bloßen Händen, einem Messer und schließlich einer Marmorbüste und einem Sturz. Diese Inkonsistenz zwischen den vier Morden überraschte und irritierte Sliff. Er hatte damit gerechnet, dass es Gemeinsamkeiten geben würde, die auf ein- und denselben Täter bzw. eine einzige Tätergruppe hindeuteten. Doch das war nicht der Fall. Dennoch war der Zusammenhang offensichtlich. Drei der Toten waren zur gleichen Zeit umgekommen und dann auf ähnliche Weise in Gängen des Tempels drapiert worden, der vierte war der Bruder eines der anderen. An Zufall konnte man hier nicht glauben. Dennoch erweckten die unterschiedlichen Todesarten nicht den Eindruck von langer, gründlicher Planung. Es wirkte eher so, als hätten der oder die Mörder in allen vier Fällen improvisiert und sich der Möglichkeiten bedient, die gerade zur Verfügung gestanden hatten.

»Du sagst, Sen-Nur wurde mit bloßen Händen getötet, mit Kellan waren sie lange beschäftigt und Karkk'oh hat sich gewehrt. Zudem ist ein Schauplatz bekannt und eine Mordwaffe vorhanden. Da muss es doch sicher genetische Spuren und andere Hinweise auf die Täter geben?«

»In der Tat«, schnarrte der Verpine. »Ich habe an drei der Leichen Gewebeproben sichergestellt, die von den Tätern stammen könnten.«

»Was haben die Analysen ergeben?«

»Mikrosensorik und Gentests sind nicht mein Aufgabengebiet. Ich habe die Proben genommen und ins Labor geschickt. Was dort herausgefunden wurde, kann ich dir nicht sagen. Aber ich kann dir versichern, dass es gute Proben waren. Es sollte mich sehr wundern, wenn sie daraus keine Erkenntnisse gezogen haben.«

»Was genau hast du denn gefunden?«

»Zwei Arten von Haaren - die einen weiß, die anderen rot. Sie stammen definitiv nicht von den Opfern und könnten daher von den Tätern sein. Außerdem etwas Speichel und ein paar Hautzellen. Also insgesamt sehr eindeutiges genetisches Material. Wenn die Mörder in den Computern des Ordens gespeichert sind, hat man bereits Namen und vielleicht auch sie selbst.«

Das war eine gute Nachricht. Die Ermittler hatten also gute Chancen, den Tätern auf die Schliche zu kommen und sie zur Rechenschaft zu ziehen, falls man das für angebracht hielt. Natürlich war es fraglich, ob sie dafür wirklich Strafen erwarten mussten. Das hing in erster Linie davon ab, wer die Mörder waren. Einen hochrangigen Sith würde man für die Tötung von Jüngern wohl nicht belangen, sofern deren Ausfall keinen Schaden für den Orden verursachte. Je nach dem Grund und Motiv würden vielleicht sogar Jünger davonkommen. Andere zu töten war nichts, was im Sith-Tempel als grundsätzlich inakzeptabel angesehen wurde. Im Streit oder in Duellen kam es häufig zu Todesopfern, ohne dass die Sieger zur Rechenschaft gezogen wurden. Oft räumte man eine herumliegende Leiche einfach weg und warf sie in den Müll, ohne sich überhaupt für die Todesursache zu interessieren. Nur willkürliches Morden in größerem Maßstab konnte natürlich nicht toleriert werden, denn im Gegensatz zum ›sportlichen‹ Kräftemessen war es nicht dazu geeignet, den Orden zu stärken, sondern konnte sein Gefüge destabilisieren.

»Ich danke dir«, sagte Sliff, der mit den Auskünften des Verpinen sehr zufrieden war. »Ich glaube, ich habe alles was ich brauche. Wenn nicht, komme ich nochmal auf dich zu.«

»Es ist besser, wenn du das bleiben lässt!« antwortete Sahdid, dessen Stimme plötzlich an Schärfe gewann. »Ich bin so weit gegangen wie ich konnte. In nächster Zeit will ich nicht unbedingt mit dir gesehen werden. Du bist dabei, dich in Sachen einzumischen die dich nichts angehen, und ich möchte nicht in deiner Nähe sein, wenn es dir den Panzer knackt.«

»Verstehe. Na dann. Trotzdem danke für deine Hilfe.«

Der Verpine brachte ihn noch zum Ausgang der Krankenstation. Wahrscheinlich nicht aus reiner Höflichkeit, sondern eher um sicherzugehen, dass er wirklich wegging. Doch Sliff Quori war zufrieden.

Wie recht der Mediziner jedoch mit der Einschätzung gehabt hatte, dass ihm seine Neugier auf die Füße fallen würde, zeigte sich einige Stunden später. Es war mitten in der Nacht, als die Tür zu dem Schlafraum der Jünger-Kaserne, in dem der Kobok sich für die nächste Wachschicht ausruhte, aufgerissen wurde und jemand seinen Namen rief. Sofort sprang er aus dem Bett - unbekleidet, doch das war für ihn und sein Volk nicht ungewöhnlich. Er sah sich Darth Victorious gegenüber, dem Anführer seiner Wachschicht. Noch nie hatte er es erlebt, dass der junge Sith-Krieger sich in die Wohnbereiche der Jünger verirrte, und dass er der Anlass für diese Premiere war, erschreckte ihn. Sofort ließ er sich auf ein Knie sinken und neigte demütig den safrangelb gepanzerten Kopf. Bevor er fragen konnte, wie er dem Menschen zu Diensten sein konnte, schnauzte dieser ihn an:


»Steh auf, Quori! Du kommst mit!«

An Widerspruch war nicht zu denken. Der Wächter erhob sich und folgte dem Humanoiden nach draußen, ohne zu wissen, was ihn dort erwarten würde. Er hatte Angst, die mit jedem Schritt größer wurde. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn draußen ein Erschießungskommando auf ihn gewartet hätte. Oder eine Bestie, die ihn verschlingen sollte. Doch als sie den Hof erreichten, waren Victorious und er dort allein.

»Ich weiß, was du heute getan hast, Quori

»Herr...?«

»Streite es nicht ab! Du bist lange genug hier - länger als ich! - und solltest eigentlich wissen, dass es nicht schlau ist, sich ungefragt in fremde Angelegenheiten einzumischen. Darth Halberd hat davon erfahren. Er war eben bei mir und er war übler Laune. Du kannst von Glück reden, dass er nicht direkt zu dir gekommen ist!«

Sliff ahnte das Schlimmste. Halberd war der Meister von Karkk'oh gewesen und nach dem Verlust seines Schülers sicherlich zu Recht verärgert. Wie er herausgefunden hatte, dass der Kobok mit eigenen Ermittlungen begonnen hatte, war ihm nicht klar, aber er hieß es offenbar nicht gut. Wenn er darauf bestand, dass Sliff bestraft wurde, war es vielleicht tatsächlich besser, dass er an Darth Victorious herangetreten war. Obwohl der auch nicht gerade für seine Milde bekannt war.

»Was erwartet mich nun?« wollte der Jünger wissen.

»Wenn es nach Halberd geht, wirst du bei lebendigem Leib gekocht. Ich hätte auch überhaupt nichts dagegen, wenn die Wächter in der letzten Zeit nicht schon genug Verluste gehabt hätten. Dein langjähriger Dienst gibt dir keinen Freibrief, dich auf eine Weise zu benehmen, die Jüngern nicht zusteht. Trotzdem hast du das Glück, nützlich genug zu sein, um weiterleben zu dürfen. Aber du wirst für eine Weile von Bastion verschwinden, und zwar so lange, bis die ganze Sache abgeschlossen ist und Darth Halberd sich wieder beruhigt hat. Du begleitest eine Lieferung in den Lantillian-Sektor. Geh, pack deine Sachen und melde dich dann in Hangarbucht sieben! Das Schiff wird schon startklar gemacht!«

[Bastion | Bastion Center | Sithtempel | Hof der Jüngerkaserne] Sliff Quori; Darth Victorious (NPC)
 
[Bastion | Sith Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] mit Saphenus, Darth Hybris

Saphenus spürte wie er unter dem brennenden Blick seines Meisters einknickte, noch schlimmer sogar als es eben bei Cyl der Fall gewesen war. Die roten Augen hielten ihn gefangen als würden sie eine Wand formen, die ihn von dem Rest der Welt abschnitt. Obschon der Albtraum zugab, dass die Inquisition tatsächlich die Macht besaß, die die Fremde ihr zugesprochen hatte, so ließ Hybris es nicht als Ausrede für sein vorheriges Gestammel gelten. Wieder einmal musste sich der Zabrak anhören wo seine Schwächen lagen, wieder einmal machte Hybris ihm klar woran er noch zu arbeiten hatte. Machtpotential bedeutete gar nichts wenn man nicht in der Lage so mit der Macht umzugehen, dass sie einem nutzte. Er versteckte sich noch hinter seinen Schwächen gab sie lieber preis anstatt sich zu bemühen sie zu verbergen und sich lieber auf seine Stärken zu konzentrieren. Auch wenn ihm unter den drohenden Augen des Albtraums nicht einfallen wollte wo diese Stärken überhaupt lagen. Saphenus stapfte nervös von einem Bein auf das andere, wie ein Kind, das bei etwas verbotenem erwischt worden war. Nur hatte er im Vergleich zu einem solchen Kind schon fast Todesangst, er spürte wie sich die Kälte in seinem Körper ausbreitete und ihn lähmte. Ironischerweise war das genau die Furcht von der Hybris gesprochen hatte, die Furcht, die er lernen musste zu beherrschen. Das Monster zischte ungeduldig und böse. Auch wenn es selber Angst vor dem Albtraum hatte, es war sauer auf seinen Wirt, der sie beide immer in solche Situationen brauchte. Das Monster wollte gestärkt, mächtig werden und im Moment wurde es daran gehindert. Mühsam versuchte es Saphenus‘ Angst zu unterdrücken und ihn stattdessen an das Gefühl des Sieges zu erinnern, das er empfand als er den Jünger getötet hatte. Diese beiden Gefühle konkurrierten nun in ihm und rissen ihn innerlich auseinander.

Trotz seiner Angst versuchte er so gut es ging den Worten seines Meisters zu folgen. Er konnte es sich nicht leisten jetzt auch noch unaufmerksam zu sein. Er wusste, dass er lernen musste seine Stärken und Schwächen einzuschätzen und zu begreifen, doch war ihm nicht klar wie er sich sonst ändern musste. Was musste er tun, damit er von Hybris als würdig erachtet wurde? Wieder kam ihm der Gedanke, dass der Albtraum niemals zufrieden, niemals besänftigt war. Stets war er auf der Suche nach neuen Schwächen, nach neuen Fehlern auf die er seine dunkle Aufmerksamkeit legen konnte.


„Die zweite ist, ich töte dich einfach und wir ersparen uns das ganze.“

Saphenus erstarrte vor Schreck. Seine Finger klammerten sich wieder fest um den Griff des Lichtschwertes an seinem Gürtel, sie zitterten und er bildete sich ein wie er das schwarze Metall der Waffe zusammendrückte. Natürlich hielt es seinem Griff stand, dennoch fühlte es sich an wie Gummi. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in das glühende Rot, das aus dem Totenschädel strahlte. Die Zeit verging quälend langsam, jede einzelne Sekunde zog sich wie die Ewigkeit. Hybris hatte ihm schon öfter mit dem Tode gedroht, er hatte ihm klar gemacht was es bedeutete zu versagen, doch in diesem Moment war seine Todesangst real und groß wie nie. Die Worte waren so beiläufig daher gesagt, so nebensächlich ausgesprochen worden, dass es ihnen eine merkwürdige Endgültigkeit verlieh. Es würde zu dem Albtraum passen einen Schüler, der sich letztlich doch als nutzlos erwies, einfach zu töten statt Zeit und Energie zu investieren um ihn zu formen. Wenn er das denn dann überhaupt schaffte.

Taris. Das Wort, der Name, riss Saphenus aus seiner Schockstarre. Wie der Trigger eines Hypnotiseurs spürte er seine Hände und seine Beine wieder und erlangte allmählich die Kontrolle über seinen Körper zurück. Er zwang sich dazu sein Lichtschwert loszulassen. Noch würde er nicht sterben, noch einmal konnte er doch beweisen, dass er würdig war in der Macht ausgebildet zu werden. Kurioserweise spürte er selbst in einer so lebensbedrohlichen Situation wie dieser die unglaubliche Neugierde darauf, noch mehr zu lernen und in noch mehr Geheimnisse der Macht ausgebildet zu werden. Es war ein Gefühl, das ihn über alle Maßen irritierte. Das Monster hieß es jedoch willkommen und verstärkte es. Ihm war alles recht um endlich die nackte Angst zu vertreiben. Kurz fragte sich Saphenus ob es vielleicht das war, das sein Meister zu erklären versuchte, ob das ein Mittel war um seine Angst zu kontrollieren. Deutlich spürte er jetzt wie wackelig seine Knie geworden waren und er schämte sich plötzlich dafür vor der Inquisitorin eingeknickt zu sein. Am liebsten würde er die Zeit nochmal zurückdrehen.

Hybris fuhr mit seinem Monolog fort, ging einige Schritte, drehte sich dann zu ihm um und breitete mit geöffnetem Mund die Arme auf. In seinem schwarzen Anzug sah er aus wie ein religiöser Fanatiker, die Hände zum Gebet oder Segen erhoben, bereit die Schafe seiner Herde zu empfangen und zu führen. Das Lächeln, das sich zweifellos auf dem Totenkopf formte, hatte nichts beruhigendes, nichts Angenehmes sondern war eher der unheilvolle Bote drohender Gefahr. Saphenus‘ Nackenhaare stellten sich auf, die Luft schien vor Spannung nur so zu knistern. Er hielt es zunächst für Einbildung, für eine weitere Illusion, doch der Albtraum schien sich geradezu mit Elektrizität aufzuladen. Dann passierte es. Blaue Blitze zuckten aus den Händen des Sith auf ihn zu, hüllten die Welt vor ihnen in ein Meer aus Strom. Hungrig zischten sie auf den Zabrak zu, die gefräßigen Mäuler weit aufgerissen und bereit seine Haut und sein Fleisch zu verbrennen. Reflexartig hob er seine Hände schützend vor sein Gesicht und kniff das Auge zu. In der Macht war die gewaltige Wand aus Blitzen, die auf ihn zuraste, deutlich zu erkennen, wie ein Leuchtfeuer brannten sie. Ihm wurde heiß und kalt gleichermaßen, immer näher kam das glühende Blau und schließlich…schlug es in die Wand neben ihm. Zunächst begriff er nicht, dass ihn die Blitze verfehlt hatten und er wartete auf den Schmerz, den sie zweifellos verursachen würden. Als ihm schließlich doch bewusst wurde, dass der Schmerz nicht kommen würde, öffnete er die Augen und senkte die Arme. Sie zitterten, wie sein ganzer Körper zitterte. Sein Atem ging unregelmäßig, selbst seine beiden Herzen schienen nicht mehr gleichmäßig zu schlagen. Das Monster raste, die Explosion purer Energie hatte es überfordert und überwältigt. Es zuckte hin und her, wusste nicht in welchen Winkel von Saphenus‘ Verstand es verschwinden sollte. Es stürzte sich in den Ozean aus Macht, der in seinem Wirt schlummerte und versuchte dort die negativen Auswirkungen des Energiestoßes zu verarbeiten.

Hybris‘ Worte prasselten so schnell auf Saphenus ein, dass er kaum in der Lage war ihnen zu folgen und sie zu verstehen. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er noch den Nutzen des Machtblitzes angezweifelt, nun hatte er am eigenen Leib erlebt wofür er gut war. Er war die Demonstration purer Macht, ein Instrument der Zurschaustellung von Rang und Status, geeignet um Angst zu erzeugen, zu foltern und zu töten. Es erfüllte ihn das plötzliche Bedürfnis diese Technik zu lernen auch wenn er sich vor ihrer Anwendung fürchtete. Jemand, der den Willen besaß jemanden auf diese Art und Weise zu malträtieren, musste auch bereit sein große Teile seines Wesens zu opfern. Er würde böse werden…Ein plötzlicher Druck riss ihn aus seinen Gedanken und von den Füßen. Als würde ihn ein Zug überrollen wurde er an die Wand geschleudert, der Aufprall trieb ihm die Luft aus den Lungen. Er fiel auf die Knie und konnte sich gerade noch mit seinen Händen abstützen. Sein Rücken schmerzte, er versuchte tief Luft zu holen doch er konnte nicht atmen. Ein Japsen entwich seinen Lippen, er lief blau an bis sich sein Zwerchfell doch kontrahierte und ihm den dringenden Sauerstoff zuführte. Benommen schaute er von unten auf und sah den Albtraum an. Seine Ohren dröhnten, doch er verstand die Worte klar und deutlich. Der eisige Ton seines Meisters fegte über seinen Rücken hinweg. Eine weitere Druckwelle erfasste ihn und schleuderte ihn zur Seite. Seine Gedanken rasten ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Er sollte ausweichen, wie sollte man nur der Macht ausweichen? Mühsam richtete er sich, mit gebeugtem Rücken kam schon die nächste Energiewelle auf ihn zu. So schnell er konnte spannte Saphenus seine Muskeln an und versuchte zur Seite zu springen, doch er war nicht annähernd schnell genug. Wieder wurde er unsanft gegen die Wand gestoßen, wieder wurde es ihm kurz schwarz vor Augen. Er bildete sich ein das grauenhafte Lachen seines Meisters zu hören. Saphenus schöpfte aus der Macht, benutzte sie um zu sehen wo sein Auge versagte. So spürte er die nächste Druckwelle deutlich und erkannte sie früher. Er ließ sich fallen, spürte wie seine Knie auf den harten Boden aufschlugen und rollte sich zur Seite weg. Dennoch erwischte es ihn noch leicht an der Schule, unelegant verlor er das Gleichgewicht und fiel zur Seite weg. Dennoch war der Schmerz dieses Mal nicht ganz so stark, der Impuls nicht ganz so groß gewesen. Saphenus zwang sich weiter dazu die Macht zu benutzen, es kostete all seine Konzentration sich gleichzeitig auf seine Machtsinne und auf seinen Körper zu konzentrieren. Er war nie jemand gewesen, dem man so etwas wie Körperbeherrschung zusprach, doch genau die wurde ihm abverlangt. Dann spürte er die Gefahr aus einer anderen Ecke des Raumes, wie von Geisterhand erhoben sich die Plastikflaschen, die ihnen eben noch so nützlich waren und rasten auf ihn zu. Saphenus versuchte mit der Macht nach ihnen zu greifen, doch waren sie einfach zu schnell und die Energie, die auf sie wirkte, zu mächtig. Die erste streifte ihn an der Wange, die zweite schlug gegen sein Becken. Schützend erhob er wieder die Arme vor sein Gesicht und schleuderte mit seinem Unterarm eine der nächsten Flaschen zur Seite. Statt der nächsten Plastikflasche spürte er nun wie sich die Luft wieder aufzuladen und zu knistern schien, er ahnte böses. Gleißend hell explodierten die Blitze in der macht und schossen auf ihn zu. So schnell er konnte rollte er sich zur Seite weg, er spürte die Hitze als die blaue Energie in den Stein direkt neben ihn einschlug. Obwohl sie ihn verpassten, kribbelte seine Haut wie nach einem kurzen Elektroschock. Dann folgte eine weitere Druckwelle und Saphenus wusste, dass er ihr nicht ausweichen konnte. Anstatt es zu versuchen drehte er nur seinen Oberkörper weg, seine Beine wurden erfasst und er drehte sich wie ein Kreisel um sich selbst. Zumindest hatte er so Schaden von seinem Kopf und seinem Oberkörper abwenden können. Doch statt des Glücksgefühls durchströmte ihn plötzlich nur Panik, blitzschnell griff er sich an seinen Brustkorb. Seine Herzen schlugen nicht mehr, sie hatten einfach ausgesetzt. Nackte Angst ergriff ihn und für einen Moment war er wieder unten im Keller des Tempels und hing an der Holzbank. Dort hatte er schon einmal das Gefühl durchlebt einen Herzinfarkt zu haben und wurde währenddessen mit Angriffen malträtiert. Jetzt dauerte es zwar nur wenige Sekunden, doch die kamen ihm wie eine Unendlichkeit vor und plötzlich…war es so als wäre nichts gewesen. Seine Herzen fingen wieder an zu schlage, war unglaublich schnell, er spürte ihre Kontraktionen deutlich, doch regelmäßig und so wie es sein sollte. Was dann noch folgte war seinem Gedächtnis entschwunden, das Gefühl des Herzinfarkts war eines der intensivsten und grausamsten, das er bisher erlebt hatte. Er konnte im Nachhinein nicht sagen wie lange er von dem Albtraum getestet wurde, Angriff folgte auf Angriff und brachte ihn an seine physischen und psychischen Grenzen. Schließlich lag er auf dem Boden, gerade noch einer letzten Druckwelle ausgewichen. Mühsam stand er auf und ließ die Hände nach unten sinken. Die Luft brannte in seinen Lungen, wie Feuer fühlte sich jeder Atemzug an. Sein Blutdruck war unglaublich angestiegen und ließ die Blutgefäße unter seiner Haut deutlich hervortreten. Ausdruckslos starrte er den Albtraum mit seinem verbliebenden Auge an obwohl er die Welt um sich herum nicht auf diese Weise sah. Vielmehr war er in der Macht versunken, sein ganzes Bewusstsein war nur darauf gerichtet den nächsten Angriff zu erkennen und ihm auszuweichen. Seine Muskeln zitterten vor Aufregung…


[Bastion | Sith Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] mit Saphenus, Darth Hybris
 
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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth Terrix, Chiffith, Whip, Nephil

Offenbar hatte auch Whip erkannt, welche Vorgehensweise Chiffith ansteuerte, denn er begann ebenfalls, auf Nephil einzureden, um Mitleid zu erzeugen. Voth drehte den Kopf so weit, wie seine momentane Position es zuließ. Es schien Tatsächlich etwas in dem Riesen vorzugehen, denn er stand nicht mehr einfach nur gleichgültig da, sondern hatte so etwas wie eine nachdenkliche Miene aufgesetzt. Jedenfalls meinte Voth, das aus seinem ungünstigen Blickwinkel heraus erkennen zu können.

Doch auf einmal versagte Whips ohnehin schon instabile Stimme mit einem Krächzen ganz. Es sah so aus, als würde der Mutant versuchen, weiterzureden, doch aus seinem Mund kamen keine Worte mehr. Was nun? Wenn niemand mehr etwas sagte, würde Nephil womöglich wieder in seinen Ausgangszustand zurückkehren, und dann waren ihre bisherigen Bemühungen umsonst gewesen.
Voth überlegte gerade, ob er etwas sagen sollte, da machte Chiffith den Mund auf.

"Ich spüre deinen Hass."

Welchen Hass? Hatten sie nicht versucht, Nephil zur Barmherzigkeit zu bewegen? Oder hatten sie etwa das Gegenteil ausgelöst? Aber wie? Voth ärgerte sich ein bisschen, dass er nur ein Jünger war und nicht die entsprechenden Fähigkeiten hatte, Hass oder andere Regungen zu spüren. Doch als Chiffith nun weitersprach, verstand er. Offenbar hatte Whip schlechte Erinnerungen in Nephil ausgelöst. Was passierte nun? Würde Chiffith versuchen, Nephil dennoch zu bekehren? Nein, offenbar versuchte er das Gegenteil. Statt seinem Mitleid seinen Hass benutzen, das war zwar riskant, aber durchaus möglich. Sie konnten nur hoffen, dass Nephil seine Wut auch gegen Baal und nicht gegen sie einsetzte.

Auf jeden Fall wurde Nephil immer wütender. Das konnte Voth auch ohne Sith-Fähigkeiten sehen.
Er hatte ein paar Bedenken, dass das Experiment in die vollkommen falsche Richtung gehen könnte.
Das würden sie aber bald herausfinden, denn als Chiffith nun Darth Baals Namen laut rief, spürte sogar Voth irgendeine Art Erschütterung. Etwas war passiert, und er war sich ziemlich sicher, dass das mit Baal zu tun hatte. Wahrscheinlich würde er bald wieder auftauchen.

Chiffith hatte das wohl auch bemerkt, denn er versuchte nach Leibeskräften, sich zu beeilen. Plötzlich stürmte Nephil auf Voth zu, der auf seiner Liege kurz einen Schock bekam. Hatte es funktioniert? Würde Nephil ihm helfen oder ihn töten? Voth kniff die Augen zu. Er wollte nicht sterben! Einen Wimpernschlag später spürte er aber, wie der Druck an seinen Hand- und Fußgelenken abnahm. Es hatte geklappt! Nephil wollte sie befreien!

Doch just in diesem Moment flog die Tür auf. Der Sith stand wutschnaubend im Türrahmen, in der einen Hand seine Peitsche, in der anderen Chiffiths Lichtlanze. Nephil fuhr herum und sah Baal an. Währenddessen hörte er Chiffith rufen, er solle den Schlüssel nehmen und sie befreien. Nun hing alles von ihm ab! Ruckartig fuhr er hoch und wäre fast wieder umgekippt. Die Schmerzen in seinen Seiten kamen urplötzlich und brutal zurück und vor seinen Augen sah er sämtliche Sterne der Galaxie. Nein! Er durfte jetzt keine Schwäche zeigen! Voth biss die Zähne zusammen und wartete eine Sekunde, bis sein Gehirn wieder durchblutet wurde. Der Schlüssel! Wo war er? Da, neben ihm auf der Bahre. Voth griff danach und sah seine Hand wie durch einen Nebel nach dem Schlüssel schnappen. Er hatte ihn! Jetzt aber Beeilung. Wen sollte er zuerst befreien? Natürlich Chiffith, dachte Voth. Er konnte sehr viel besser kämpfen als Whip, außerdem war er sowieso näher. Voth schwang sich vom Operationstisch und musste erneut die Zähne zusammenbeißen. So schnell wie möglich taumelte er mit ein paar Schritten an die Wand, wo er nach dem Schloss der ersten Fessel suchte. Da! Hastig machte er Chiffith aus dem ersten Ring los, dann auch aus dem zweiten und allen anderen, während der Lamproid bereits hektisch zappelte. Dann war er frei und stürzte in Richtung Raummitte. Voth hatte aber keine Zeit, sich auf ihn zu konzentrieren, er musste noch Whip befreien. Schnell stolperte er durch den Raum. Er konnte jetzt schon etwas klarer sehen, obwohl er noch immer Schmerzen hatte und sich am liebsten übergeben würde.

Angekommen an Whips Käfig öffnete er die Tür.

"Na los, raus mit dir!", rief er und wandte sich dann wieder um. Den Schlüssel warf er einfach weg, schließlich brauchte er ihn ja nicht mehr.

Mittlerweile hatte Baal seine Peitsche aktiviert und schlug damit nach Nephil, der aber ausweichen konnte. Voth sprang zu einem der Ablagetische, die überall im Raum standen, und griff sich das erstbeste Werkzeug, das irgendwie scharf und gefährlich aussah. Er erwischte eine Art Skalpell, dass aber unnatürlich groß aussah. Dann drehte er sich um und machte sich bereit zu kämpfen, auch wenn es ihm immernoch schlecht ging. Schließlich hing sein Leben davon ab, ob sie Baal bezwingen konnten oder nicht.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth Terrix, Chiffith, Whip, Nephil
 
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Nephil

Nein! Das war das erste und einzige, was Whip durch den Kopf schoss, als er Chiffith Absicht erahnte, den geflügelten Mutanten doch nicht ins Licht zu führen. Zischend und fauchend hatte er seinen Kurs um hundertachtzig Grad gedreht und appellierte an dessen Hass und seine Wut auf Darth Baal. Das konnte er doch nicht tun! Whip hatte explizit davor gewarnt, was geschehen würde, wenn Nephils dunkle Seite geweckt werden würde. Dieser dämliche Lamproid würde sie noch alle umbringen!

Whip wollte etwas sagen, während die nun stetig wie ein Krebsgeschwür wachsende Finsternis stärker wurde, doch er brachte nur ein heiseres Krächzen hervor. Er schmeckte Blut, das aus seiner Kehle stammen musste. Er wollte nicht aufgeben, doch er konnte nichts weiter tun, als zuzusehen, wie die das Licht langsam erdrückt wurde und die peitschenden Tentakeln der Finsternis Besitz von dem riesenhaften Mutanten ergriffen.

Darth Baal. Chiffiths Worte versetzten die Luft in Schwingung. Etwas in diesem fauchenden Ton in Verbindung mit dem Namen ließ Whips Herz schneller schlagen. Doch nicht vor Freude. Heftig zuckte er zusammen und sein Herz sandte Adrenalin durch seinen Körper. Die Laute hatten nicht nur die Luft in Schwingung versetzt. Auch schufen sie einen Wiederhall in der Macht. Whip wusste nicht wie dies vonstatten ging, doch diese selbstbewusste Aussprache eines Namens der eigentlich nur gehaucht werden sollte, hatte etwas getriggert. Der Mutant sah die Wellen förmlich die den Raum verließen. Fast als hätte man ein Steinchen in einen Teich geworfen, in dem sich die Wellen statt kleiner zu werden noch vergrößerten.

Und sie stießen auf Widerstand. Nicht weit entfernt flammte mit einem Mal Feuer auf. Whip musste noch ein Mal hinsehen, um es als die Aura von Baal zu identifizieren. Der Bormterran wusste dass etwas vor sich ging. Man konnte sehen wie die Wut näherkam. Auch der Lamproid musste dies realisiert haben, denn er sprach weiter auf Nephil ein. Schürte seinen Hass, stachelte ihn auf, doch vergaß nicht dafür zu sorgen, dass der Mutant einen Vorteil darin sah sie zu befreien. Und er versprach dem Geflügelten Freiheit.

Einen Moment schien es, als würde das Licht nicht erlauben, dass die Finsternis gewann. Fast so wie in einem Holo, in dem die Guten die Bösen trotz erdrückender Übermacht doch noch vernichteten – nicht dass Whip sich an Holos erinnerte. Doch dies war keine Geschichte, die von einem happyendsüchtigen Komitee von Autoren geschrieben wurde. Das hier war die finstere verfault-korrumpierte Realität. In einer triumphalen Flut bedeckte die Dunkle Flut alles Licht in Nephil und löschte sie aus, wie man eine Kerze ausbläst. Und dann wurde die Finsternis selbst zu Feuer, zu einer alles verzehrenden Wut.

Mit einem riesigen Satz sprang Nephil auf Voth zu. Zunächst schien es, als würde der Mutant seiner Wut nachgeben, doch dann zog er einen Schlüssel aus der Tasche und machte den Twi’lek los. Dann öffnete sich die Tür. In der Macht flammend wie ein Rachegott stand Baal in der Tür, Chiffiths Lichtlanze in der einen, die Peitsche in der anderen Hand, die verbliebenen Arme in die Seite gestemmt. Mit einem heiseren Aufbrüllen warf Nephil sich nach vorne, die Flügel ausgebreitet und rammte den Bormterran frontal. Kurz rangen die beiden, während Voth zu Chiffith hetzte um diesen ebenfalls freizusetzen.

Nephil schlug zu und Baal blockte, doch er erwischte ihn dennoch just so, dass die Lichtlanze aus der geschuppten Hand und in eine Ecke des Raumes davon gewirbelt wurde. Doch dem perfekten Körper des Mutanten zum Trotz war Darth Baal noch immer ein Sithkrieger. Whip beobachtete mit Schrecken, wie der Bormterran mit Hilfe der Macht nach Nephil griff. Es gab ein feuchtes Geräusch, als der entstellte und mutierte Kopf implodierte und Hirnmasse und Knochenfragmente überall im Raum verteilt wurden.

Jetzt war auch Whip frei. Obwohl es fast schon lächerlich wirkte wollte er Chiffith beistehen, der nun auf den Bormterran einstürmte. Auch Voth hatte den Käfigschlüssel fortgeworfen und sich stattdessen ein übergroßes Skalpell gegriffen. Kurz streckte Whip sich und schnellte aus seinem Käfig. Er ignorierte das verräterische Klicken eines Schlosses hinter ihm. Sein einziges Bestreben war sich endlich der Revolte anzuschließen und sich endgültig körperlich wie geistig zu befreien.

Doch in den Kellern der Alchemisten war es notwendig auf jedes Geräusch zu achten. Denn in diesem Moment warf sich etwas großes und pelziges, das Wesen in dem verbliebenen Käfig, Das jeder von ihnen bis grade eben vergessen hatte, auf seinen Rücken und riss ihn zu Boden.


[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Nephil (tot), Darth Baal

 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten, unterste Ebene - Labor von Ral und Bor - Adria, Darth Ral und Darth Bor]

Immer noch lief die kleine Adria von einem Punkt zum anderen, tötete Versuchstiere und war dann im nächsten Augenblick auch schon vom Holo-Net fasziniert. Bor folgte ihr so gut es ging, doch der Leberschmelzer brachte seine ohnehin schon sparsamen Bewegungen und Denkprozesse beinahe zum Erliegen. Nicht das er selbst bei voller Kapazität daran gedacht hätte das Adria das Hochprozentige nicht verträgt, aber er wäre immerhin schneller bei ihr gewesen als das Leben sich von all ihren Organen verabschiedete. Zwar fiel dem Sith Executor das auf, doch bis diese Information den richtigen Teil seines Hirns erreicht hatte, stand er einfach nur neben Adria und trank an seiner nächsten Leber. Und dann machte es schließlich doch Klick und die Gesichtszüge von Bor entgleisten. Nicht weil er Adria als Mensch mochte – sie war für ihn ja nicht viel mehr als ein Experiment -, doch sollte Ral das mitbekommen, wollte er lieber nicht mehr in der Nähe sein. Dumm nur das er den fetten Befehlsgeber ständig mit sich rum schleppte...
„Bor, du hirntoter Schwachsinniger, wie sieht denn schon wieder das Labor aus!“ begrüßte der feiste Sith Bor just in dem Augenblick als dieser sich über Adria beugte.
„Was hast du angestellt! Ich spüre es doch. Du hast sie getötet!“
„Nein, sie lebt noch Meister.“
„In der Sekunde nachdem ich dir das Herz raus gerissen habe lebst du auch noch, als würde das einen Unterschied machen Schmalhirn! Was hast du getan... nein, sag es nicht, hier stinkt es doch schon danach. Sag mir … nein, du hast dem Gör DAVON etwas gegeben?“
„Ähm … na ja, ja schon, irgendwie … irgendwie?!“
„DEINE Leber wird davon schon weggefressen und da denkst du dir, ach geb ich dem kleinen Kind doch auch mal was, damit sie sich vor deinen Augen in ihren Einzelteile auflöst! Du bist echt dümmer als der Imperator erlaubt!“
„Ich hab ihr gesagt sie soll nicht so viel trinken … ich habs gesagt.“
„Ich habs gesagt“
äffte Ral nach und schaukelte auf Bors Rücken hin und her.
„Hirntoter Trottel, ein Schluck davon reicht schon … ach egal, es ist eh zu spät.“

Eine gefühlte Ewigkeit sagte niemand etwas und erst als Adria gar keine äußeren Regungen mehr zeigte, in der Macht aber grade so eben noch zu spüren war, erwiderte Bor etwas.

„Zu spät?“
„Ja meinst du wir finden in DIESEM CHAOS noch irgendwas um ihr zu helfen? Am Arsch! Mir doch egal. Wir schnappen uns einfach das nächstbeste Baby oder Kind und wiederholen das Experiment. Werf die Leiche mit den restlichen Experimenten in die Müllverbrennung. Und zwar zügig, ich krieg schon wieder SO EINEN HALS wenn ich diesen Nerfstall sehe!“
„Aber Adria lebt doch noch.“
„Aber Ad... was? Du hast ihr einen Namen gegeben? DU?“
„Nein, sie hat ihn mir genannt … … … … den Namen meine-“
„Ja schon klar Hohlkopf. Woher soll sie a. sprechen können und b. Ihren Namen wissen? Häh?! Kannst mir das mal erklären!“
„Na ihr Mama hat doch-“
„Schnauze. Ja... jetzt wo ich darüber nachdenke, ihre Mutter hat ihn sicherlich öfter genannt und das Gör hat sich das gemerkt. Ein interessanter Fakt.... beim nächsten Kind werden wir sehen was man den Babys alles so eintrichtern kann. Gut das hier wenigstens einer mitdenkt! Und nun schmeiß ES weg, lebend oder tot, sie ist doch eh hinüber.“

Eine echt groteske Schnute ziehend, kam Bor dem Befehl nach. Er hob die schlaffe Adria wieder nur mit einer Hand hoch und ging schnurstracks auf eine Wand zu, in der eine geschlossene geschwärzte metallene Klappe eingelassen war. Auf dem Weg dorthin sammelte er mit der Macht allerhand zerbrochene Flakons und Flaschen, aus Metall und Duraplast bestehende Behälter und sonstigen Unrat vom Boden auf und warf diesen ohne zu zögern hinein. Bei Adria hingegen brauchte er wie es schien noch einen Augenblick, doch das wollte Ral gar nicht erst zulassen.

„Schmeiß. Es. Rein!“
Er tat es. Und zögerte erneut.
„Muss ich dir jeden noch so kleinen Schritt erklären oder was? Schalt ihn an, verdammt nochmal!“
Bor wollte es grade tun, da bemerkte er das der dafür benötigte Schalter Besuch von einem ziemlich langen und scharfkantigen Stück Durastahl bekommen hatte und der bisher auch nicht gegangen war.
„Geht nicht, ist kaputt.“
„Schöne ******* und alles wieder deine Schuld. Na dann ruf einen Techniker, der soll sich darum kümmern. Und nun räume hier gefälligst auf!“

Erneut setzte sich der Riese in Bewegung und sammelte noch mehr bedenklich riechenden Substanzen auf, die allesamt bei Adria landeten. Das sich das Zeug miteinander verbinden und vielleicht explodieren würde, wäre weder was neues, noch allzu schlimm. Die Behälter war Explosionssicher und bis auf eine kleine Erschütterung würden die beiden Executoren nichts mitbekommen...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten, unterste Ebene - Labor von Ral und Bor - Adria, Darth Ral und Darth Bor]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben | Darth Baals Labor] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Nephil, Darth Baal (NPCs)

Chiffihs Plan schien aufzugehen. Der Versuch, den Hass in Nephil weiter anzustacheln und ihn so aus seiner Apathie zu reißen, funktionierte vortrefflich. Sobald feststand, dass der Geflügelte Voth Terrix nicht töten, sondern befreien wollte, triumphierte der Lamproid innerlich. Doch er wusste, sie hatten noch nicht gewonnen. Darth Baal war ein fürchterlicher Gegner, das hatte er bereits bewiesen. Nephil auf ihrer Seite zu haben, erhöhte ihre Chancen auf einen Sieg, aber nur wenn sie frei kamen, bevor der Sith mit seinem ehemaligen Diener ferig geworden war. Obwohl es eine sinnlose Verschwendung von Energie darstellte, zerrte er hektisch an seinen Fesseln: Er konnte nicht anders, die Aussicht auf einen wirklich fordernden, gefährlichen Kampf wühlte ihn innerlich so auf, dass es sich auch körperlich manifestierte. Zu seiner Erleichterung versuchte der Twi'lek nicht zuerst, Whip aus seinem Käfig zu holen, sondern kümmerte sich gleich um den Lamproiden. Das war sicherlich die richtige Entscheidung. Mit jeder verstreichenden Zehntelsekunde wurde seine Ungeduld größer und beim Reißen an den Schellen zog er sich beinahe schon Zerrungen zu, dann endlich schnappte das letzte Schloss auf und gab seinen Körper vollends frei. Keine Sekunde zu früh, denn just in diesem Augenblick brach Nephil zusammen. Er hatte einen heftigen, ungestümen Angriff auf seinen Herrn unternommen und diesen für einige Augenblicke so effizient beschäftigt, dass dieser die Befreiung der Gefangenen nicht hatte verhindern können. Doch letztlich war er Baal unterlegen und bezahlte seinen Aufstand mit dem Tod. Mit zerschmettertem Schädel fiel er zu Boden und ein triumphierendes Grinsen stand im Raubtiergesicht des Sithkriegers.

Augenblicklich sprang Chiffith in die Bresche und nahm Nephils Platz ein. Er wusste, dass es wichtig war, den Druck aufrechtzuerhalten. Baal durfte keine Gelegenheit bekommen, sich zu ordnen und einen Überblick zu verschaffen, sonst riss er im nächsen Moment auch die Initiative an sich und errang die Oberhand. Sie kämpften hier auf seinem Boden, in seinem Machtbereich, und waren daher im Nachteil. Der Lampoid wusste, dass er zunächst Zeit schinden musste, bis auch Whip befreit war. Der Mutant und der Twi'lek waren nicht zum Kampf geschaffen und er erwartete nicht, dass einer von ihnen im Alleingang Baal niederringen würde - aber alleine ihre Anwesenheit, der Druck und die Ablenkung, die mit der zahlenmäßigen Überlegenheit einhergingen, würden unter Umständen schon den Ausschlag geben.

Chiffith stürmte diesmal nicht blindlings auf den Gegner ein. Obwohl nun doch alles sehr schnell ging, hatte er zuvor genug Zeit gehabt, um sich über sein Vorgehen Gedanken zu machen. Körperkraft und Gift reichten hier nicht aus: Der Kampf wurde auch mit Hilfe der Macht geführt. Er versuchte, aktiv das umzusetzen, was er bisher gelernt hatte. Sobald er Baal gegenüberstand, ließ er seinem Hass auf diesen freien Lauf. Die Energien, die dadurch freigesetzt wurden, verwendete er, um sich mit einer Barriere zu schützen. Darth Baal hatte ihm beigebracht, sich gegen Zugriffe auf seinen Geist zur Wehr zu setzen, und das tat er nun. Falls der Alchimist vesuchen sollte, ihm seinen Willen aufzudrängen, wollte er es ihm nicht zu leicht machen. Schon Milliekunden später spürte er den ersten Angriff auf seinen Geist. Stählerne Klauen schienen nach seinen Gedanken zu greifen. Doch er war vorbereitet. Und während Baal sich auf diesen Versuch konzentrierte, Chiffiths Kampfgeist zu brechen, entfesselte dieser einen Machtstoß von beachtlicher Intensität. Die Energien prallten gegen das vierarmige Wesen, warfen es jedoch nicht zurück, sondern zerstreuten sich ebenfalls an einem Schutzschild. Baal hielt dagegen und schien seine Energiereserven dabei nur zu einem kleinen Teil aufwenden zu müssen. Aber es genügte immerhin, um seine Konzentration zu binden. Der Angriff auf Chiffiths Gehirn endete.

Nun griff der Lamproid physisch an. Mit allem was er hatte. Es war ihm egal, ob er dabei eine Hand verlieren würde wie auf Taris oder ob er durchbohrt wurde wie auf Coruscant. Er war bereit, einzustecken, was auch immer nötig war. Solange es letztlich gelang, Baal auszuschalten, war ihm jedes Opfer recht. Sein Angriff war ebenso heftig wie der von Nephil, aber schneller und gezielter. Scharfe Klauen griffen nach dem Bormterran und gifftige Fänge schnappten. Hin und wieder traf die Energiepeitsche den Wurm und löste eine lähmende Welle des Schmerzes aus, doch sie verblasste vor den Qualen, die er kürzlich erlitten hatte, und schwächten ihn zwar, ließen ihn aber nicht zurückweichen. Das wäre auch der größte aller Fehler gewesen. Solange er Baal dicht bedrängte, mangelte es diesem an Bewegungsspielraum, um die Peitsche mit aller Effizienz zum Einsatz zu bringen.

Der Schüler des Imperators sah sich bereits als Sieger des Zweikampfes, als er feststellen musste: Er hatte Baal unterschätzt. Denn dieser erkannte, in welcher Lage er sich befand, und reagierte darauf. Er wich vor Chiffith in den Türbogen zurück, wo er nicht von der Seite oder hinten attackiert werden konnte, und verschaffte sich damit die Sekunde, die er benötigte, um mit Hilfe der Macht eine winzige Manipulation vorzunehmen. Der Lamproid nahm mit geschärften Sinnen wahr, dass sich hinter ihm die Tür des einzigen Käfigs öffnete, der schon bei ihrer Ankunft besetzt und verriegelt gewesen war. Von dem Wesen, das darin hauste, hatte er bisher nichts wahrgenommen bis auf einen strengen Raubtiergeruch und das scharrende Geräusch von Krallen. Nun kam es heraus und warf sich auf das nächste Lebewesen, das ihm in die Quere kam. Das war nicht Chiffith, sondern entweder Voth oder Whip - er konnte es am Rand seines Blickfeldes nicht erkennen und konnte es sich nicht leisten, seine Konzentration nach hinten zu richten, während vor ihm Baal seine vier kräftigen Arme und die Peitsche schwang und sicherlich noch andere Gemeinheiten vorbereitete.


»Die Waffe!« brüllte Chiffith heiser zu seinen Verbündeten. »Sucht die Lichtlanze!«

Falls der Darth selbst ein Lichtschwert besaß, hatte er bisher keinen Gebrauch davon gemacht, und da der Lamproid nicht den Eindruck hatte dass der Feind nur mit ihm spielte, wäre das wohl längst der Fall gewesen. Er ging also davon aus, dass der Bormterran nichts dergleichen besaß. Die Energiepeitsche war eine gefährliche Waffe, aber es fehlte ihr an der mörderischen Schneidkraft der Lichtklingen. Dementsprechend war Chiffiths Lanze der tödlichste Gegenstand in diesem Raum. Einer, mit dem auch Voth oder Whip in die Lage versetzt werden konnten, den Sith mit einem einzigen glücklichen Treffer zu töten. Oder das befreite Raubtier, das den Geräuschen zufolge einen von ihnen gepackt hatte. Wie gefährlich selbst ein deutlich unterlegener Gegner war, wenn er eine Lichtklinge vor sich hielt, hatte Chiffith auf Taris am eigenen Leib erlebt, als er der Jedi Talery gegenübergestanden hatte und trotz all seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten keinen Weg gefunden hatte, ihre Verteidigung zu überwinden, ohne dabei Gliedmaßen einzubüßen. Mit der Lichtklinge auf der einen und dem Lamproidengift auf der anderen Seite würde Baal mit Sicherheit keine Zeit mehr haben, um sich über fiese Tricks Gedanken zu machen.

»Nehmt die Lichtlanze und dann nutzt euren Zorn!« wiederholte er, was er schon zu Nephil gesagt hatte. »Der Hass macht euch stark!«

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben | Darth Baals Labor] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Nephil, Darth Baal (NPCs)
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Gänge] Ares Segomo, Anomander Rake

Rake schien aufgrund von Ares Vorwürfen und Bemerkungen nicht gerade erfreut. Das Wesen mit den langen, wie Tentakel aussehenden Auswüchsen auf dem Kopf knurrte ihn nur zu Antwort an. Doch Ares ließ nicht locker. Das schien seinem Begleiter aber nun wirklich nicht zu gefallen. Er gab ihm zu verstehen, das er kein Laufbursche war. Ares sah ihn etwas verdutzt an.

>Ja, ich etwa?<, dachte sich der junge Bastioner.

Dann fing er an Ares zu Beleidigen. Zwischen den meistens nur aus wenigen Worten bestehenden Sätzen hörte Ares in etwa die Meinung heraus, Rake sei der wahre Schüler. Wäre der Diener nicht so großgewachsen und gefährlich, hätte Ares laut losgelacht. Wirklich witzig was dieser Vollidiot sich erdreistete. Wenn er der wahre Schüler war, warum hatte Hybris Ares dann nicht aus dem Weg geräumt? Warum sollte er ein solches Versteckspiel abziehen? Ares hatte seinen Meister als durchaus direkt kennen gelernt, der solche Dinge nicht nötig hatte. Aber wahrscheinlich konnte der Primitivling nicht soweit denken. Ares konnte es ihm aber nicht verübeln, denn was konnte man schon für Makel, die man sei der Geburt trug?


Rake fuchtelte bei seinen Beleidigungen wild mit den Armen umher. Ares musste aufpassen und sich hin und wieder ducken. Der Hüne hätte ihn das ein oder andere mal fast gegen die Wand geschleudert. Er war ziemlich froh, das sie kurz vor dem Trainingsraum waren und er Rake nicht mehr lange allein ertragen musste. Es sei denn, sein Meister hätte einen weiteren Auftrag für sie zwei.

Plötzlich stellte sich Rake Ares in den Weg. Der Mensch wollte gerade eine Bemerkung machen, als er realisierte, dass er einen Fehler gemacht hatte. Unvermittelt traf ihn ein Machtstoß und schleuderte ihn an die Wand. Unsanft landete er auf dem Boden. Sein Blick ging sofort in Richtung des Riesen. Dieser hatte die Tasche aufgefangen, die Ares aufgrund der Druckwelle losgelassen hatte, und legte sie beiseite. Verdammt, er hatte genau das erreicht, was er eigentlich verhindern wollte. Er hatte aus Rake einen Feind gemacht. Die Unfähige und Uneinsichtige Art des großen Trottels hatten ihn alle Risiken vergessen lassen. Andererseits hatte er sich auch im Schutze Hybris geglaubt und drauf spekuliert, dass der Große die Füße stillhalten würde. Doch die nächsten Worte des Nicht-Menschen zeigten deutlich, das er überhaupt nichts verstand.

„Rivalität soll nicht unseren Auftrag kaputt machen, also ich dich töten, dann keine Rivalität und schwacher Schüler weg. Lord Hybris wird belohnen“

Was für ein selten dämlicher Idiot. Wenn er ihn töten würde, wartete sicher keine Belohnung durch Hybris auf ihn. Nein, es wartete der Tod. Oder schlimmeres. Aber Ares Begleiter war einfach zu beschränkt, um einfachste Zusammenhänge zu verstehen. Zumindest kam es Ares so vor. Eine Frau (Cyl) lief lächelnd an ihnen beiden vorbei. Sie schien das ungleiche Paar gar nicht zu bemerken. Ja, daran würde sich Ares noch gewöhnen müssen. Aber zuerst musste er hier rauskommen.

Rake hatte mittlerweile sein Trainingslichtschwert erhoben. Er machte Ares klar, dass er ihn nun töten würde. Scheinbar glaubte er tatsächlich, in Hybris Willen zu handeln. Schade für ihn. Schlagartig stürmte er wie ein Raubtier auf den am Boden liegenden Ares zu. Er legte alle seine Kraft in den Schlag mit seinem Schwert. Seine Stärke war definitiv der Vorteil Rakes. Ares war sich sicher, das der niedersausende Schlag ihm den Schädel spalten würde. Wenn er nicht auch einen eigenen Vorteil hatte. Er hatte seinen Kontrahenten bei ihrem ersten Kampf studiert. Und so hatte Ares mit einem kräftigen, schnellen ersten Schlag gerechnet. Rake wollte die Sache schnell beenden.

Mit einem Ruck rollte sich Ares unter der ihm gefährlich nahe gekommenen Klinge Rakes weg und zündete mit einer fließenden Bewegung sein eigenes Schwert. Nun neben Rake kniend hämmerte er seine Klinge in die Kniekehle und das Bein seines Gegners. Der Hüne jaulte laut auf. Ares kam wieder auf die Beine und positionierte sich in einer defensiven Haltung vor den Feeorin. Dieser war nun offensichtlich noch wütender als vorher und ging auf Ares los. Der Apprentice versuchte mit ausweichenden Bewegungen der Klinge seines Gegners auszuweichen. Es gelang ihm ganz gut, doch dafür musste er immer einen Schritt nach hinten machen und schon bald hatte der Diener ihn in die Ecke gedrängt. Deshalb hielt er dagegen und parierte ein paar Schläge ehe er durch ein geschicktes Täuschungsmanöver in eine bessere Position wieder in die Mitte des Ganges gelangte. Ares richtete das Schwert auf Rake. Er spürte wie das Adrenalin durch seine Adern pumpte.

„Du Idiot, Hybris wird dich töten wenn du mir auch nur ein Haar krümmst. Nicht umsonst bist du nur der Diener, Holzkopf!“

Der „Holzkopf“ ging wieder rasend vor Wut auf den jungen Mann los. Auch diesmal wich Ares zuerst den Schlägen aus. Rake ließ geifernd vor Zorn einige Unverständliche Laute von sich, die sich mit Beleidigungen und der Aufforderung, dass Ares gefälligst stehen bleiben sollte, mischten. Der Feeorin geriert immer mehr in Rage und irgendwann hatte Ares ihn genau da wo er ihn haben wollte. Rake schien gar nicht mehr richtig auf seinen Gegner zu achten sondern schlug nur noch wild in die Richtung, in dem der Apprentice stand. Dieser lauerte auf seine Möglichkeit und schlug zu, als sie sich ihm bot: er machte einen seitlichen Ausfallschritt, traf Rake dann an der einen Hand, die vor Schmerzen den Griff des Schwertes losließ, und entwaffnete ihn anschließend mit einem gezielten Tritt gegen die andere Hand. Dann wollte er die Klinge durch das Gesicht Rakes ziehen, doch der Feeorin reagierte schnell, sodass er den Kopf zwar verfehlte, ihn aber dennoch für einen kurzen Moment blendete. Rake taumelte ein paar Meter zurück und Ares macht einen Fehler, den er fast mit dem Leben bezahlte. Der Bastioner wandte seinen Blick für einen Moment von seinem Gegner ab und suchte die Tasche mit den Utensilien. Sie hatte zu seiner Erleichterung augenscheinlich keinen Schaden genommen. Doch schon im nächsten Augenblick verflog diese Erleichterung: Rake hatte sich wieder berappelt, doch Ares erkannte es im Augenwinkel zu spät. Zwar schaffte er es noch, sein Schwert gegen die Bestie zu heben, doch der Feeorin packte ihn am Handgelenk und hielt es fest. Rake begann Druck auf Ares Handgelenk auszuüben. Währendessen blickte selbiger in den aufgerissenen Mund, nein das aufgerissene Maul des Dieners, voller Raubtierhafter Zähne. Dies, in Zusammenhang mit dem immer schmerzlicher werdenden Druck auf sein Handgelenk, brachte Ares dazu, sein Schwert loszulassen. Es fiel klirrend auf den Boden und Ares erwachte aus seiner Schockstarre. Fast zu spät. Der Feeorin stieß ihn zu Boden und hob dann eines der am Boden liegenden Trainingsschwerter auf. Ares krabbelte indes auf die Tasche mit den Medizinischen Utensilien zu. Panik kroch in ihm hoch, doch das Adrenalin verdrängte diese im selben Augenblick wieder. Wenn er sich recht erinnerte, hatten sie eine Schere für die Verbände eingepackt. Er hatte die Tasche gerade erreicht, als sich Rake grinsend auf ihn zu bewegte. Ares kramte wild in der Tasche umher. Irgendwo musste sie doch sein. Rake zündete die Kinge. Wo war das verdammte Ding? Er hatte sie doch gesehen. Der Feeorin stand schon fast direkt über ihm. Dann spürte er das Spitze Ende der Schere an seinen Fingern. Er umschloss sie fest mit der Hand und rammte sie dann wuchtig in das bereits mit dem Trainingsschwert verletze Bein Rakes. Er drehte die Schere ein wenig in der Brandwunde, die die Energieklinge im Bein hinterlassen hatte, und Rake schrie vor Schmerz und ließ das Lichtschwert fallen. Ares zog die Schere aus der Wunde, stand auf, wich einem Blind ausgeführten Hieb des Hünen aus, und trieb die Schere zwischen Hals und Schulter des Feeorin. Dieser taumelte angeschlagen zurück. Schnell griff Ares zu dem Schwert, dass Rake fallen gelassen hatte, hob es auf, zündete es und gab seinem Kontrahenten noch ein, zwei kräftige Schläge über den Schädel mit. Der Feeorin fiel auf die Knie, war aber noch bei Bewusstsein. Ares schritt entschlossen auf ihn zu, diesmal hatte er das Lächeln auf den Lippen. Mit einem letzten Hieb gegen den Schädel Rakes beendete der Bastioner ihr kleines Scharmützel. Der Hüne sackte bewusstlos zusammen und ging seitlich liegend zu Boden.

Ares versuchte seine Atmung und sich selbst zu beruhigen. Der Adrenalinrausch flaute langsam ab und erst jetzt bemerkte er das große Glück, das er gehabt hatte: durch die nicht gerade optimalen Zustände in der Krankenstation hatte ihm der Arzt keine stumpfe, gebogene Schere gegeben, die man normalerweise für Verbände benutzte. Stattdessen handelte es sich dabei um eine wesentlich spitzere und schon leicht rostige Schere. Eine Stumpfe hätte ihn nicht weit gebracht. Er vergewisserte sich, das der Feeorin tatsächlich für den Moment außer Gefecht war, dann drehte er sich um, nahm die Tasche und betrat den Trainingsraum.

„Wir haben ja gesehen, wer der stärkere ist“, murmelte Ares lächelnd. An Hybris gewandt, der sich gerade mit dem Zabrak (Saphenus) beschäftigte, meinte er dann lauter: „Ich unterbreche euch nur ungern, aber wir haben hier draußen jemanden, der wohl nicht auf eure Befehle hören kann. Ich war gezwungen, Rake vorläufig außer Gefecht zu setzen, weil er sich mir und dem reibungslosen Ablauf unseres Auftrags in den Weg gestellt hat.“

Das Problem mit Rake hatte sich schneller erledigt, als er angenommen hatte. Und irgendwie war er stolz auf seine Leistung. Auch wenn er ziemlich viel Glück gehabt hatte.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] Ares Segomo, Darth Hybris, Saphenus, Aleah Onasi und Anomander Rake auf dem Gang
 
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