Bastion

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Oberen, Quartier von Janus | Janus

Graf Janus Sturn, Spross einer der ältesten Adelsfamilien von Taris und frisch ernannter Vollstrecker des Sith-Ordens, war erfreut. Sehr erfreut. Feine Linien an den Mundwinkeln im blassen Gesicht des schlanken Fastmenschen formten die Andeutung eines Lächelns. In der rechten Hand hielt er eine Tasse mit dampfenden, überaus köstlichem Tee, hergestellt aus seltenen Kräutern, die man von Alderaan importieren musste. Der Friedensvertrag mit der Neuen Republik hatte diese Dinge sehr erleichtert, doch war dies nicht der Grund für die gute Stimmung des Sith.

Der Grund ruhte auf seinem eindrucksvollem hölzernen Schreibtisch, dessen goldene Verzierungen wie neu poliert glänzten. Die Diener des Vollstreckers wussten, dass er Verschmutzungen an seinen Besitztümern nicht tolerierte, und nachdem Janus das Gesicht des letzten Jüngers, der ihn enttäuscht hatte, näher mit der harten Kante des Tischs vertraut gemacht hatte, konnte er sich über die Putzleistung nicht beklagen. Furcht motivierte, umso mehr, wenn man nicht nur die Peitsche verwendete, sondern auch Zuckerbrot. Die Jünger, die ihre Aufgaben gut erfüllten, wurden reich belohnt und durften sich über eine ganze Reihe von Dingen freuen, die im Sith-Tempel keineswegs selbstverständlich waren.

Dort, auf diesem so aufwändig gepflegtem Tisch in dem geschmackvoll und aufwändig eingerichtetem Quartier des Grafen, lag das Datapad mit den aktuellen Berichten. Janus hatte seine Bemühungen, ein Netzwerk aus Informanten, Wächtern und sonstigen nützlichen Helfern aufzubauen, intensiviert und diese Arbeit trug rasch Früchte. Ganz wie es einem Mitglied des Zirkels der Inquisitoren gebührte konnte sich der Halbechani rühmen, gut informiert zu sein und über die neusten Gerüchte und Geschichten Bescheid zu wissen und so manches Geheimnis zu kennen.

Auch die Ausbildung seiner neuen Wachen machte rasche Fortschritte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte eine kleine Machtdemonstration genügt, um für Disziplin zu sorgen, und er hatte das weitere Training den militärisch erfahrenen Mitgliedern des Wachtrupps überlassen. Die Jünger durchliefen ein an der Grundausbildung der Imperialen Armee orientiertes Programm und waren ähnlichen Vorgaben unterworfen. Zur weiteren Absicherung seiner Machtbasis hatte Janus einen Teil seines Vermögens eingesetzt, um über Scheinfirmen Apartments und leer stehende Lagerhallen und eine Landebucht in Center zu erwerben und auszubauen. Auch seine Yacht, die er vor dem Eintritt in den Orden verwendet hatte, war inzwischen eingetroffen.

Diese Berichte waren umso erfreulicher, da sich der Graf in seiner Strategie, auch außerhalb des Ordens über Ressourcen zu verfügen, bestätigt sah. Zufrieden lehnte er sich in seinem bequemen Sessel zurück und genoss einen Schluck des Tees. Ein Mann mit einer Vision konnte es weit bringen, wenn er klug und vorsichtig war, und selbstverständlich war er davon überzeugt, ein solcher Mann zu sein. Sein Aufstieg legte eindrucksvoll davon Zeugnis ab.

Eine vertraute Präsenz näherte sich dem Raum und Marava trat durch die Tür, die hübsche Jüngerin verneigte sich respektvoll. Janus nickte und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, zu sprechen.


„Mylord, ich bringe Euch die zusätzlichen Bücher, nach denen Ihr verlangt habt.“

Die Frau mit dem kurzen braunen Haar deutete auf einen Stapel von alten, aber recht gut erhaltenen Büchern, die ein Protokolldroide in diesem Moment in den Raum trug und vorsichtig auf einem dafür bereitgestellten Regal ablegte und dann mit surrenden mechanischen Gließmaßen wieder davon ging. Der Graf lächelte dünn.

„Hervorragend. Bitte, nehmt Platz. Ich nehme an, Ihr habt noch weiteres zu berichten?“

Marava lächelte kokett und kam der Aufforderung mit graziler Eleganz nach.

„Wie Ihr angeordnet habt, sind nun Informanten mit der Beobachtung von Lord Terrix und der Suche nach Hinweisen auf Leto Fel im Tempel betraut. Ich rechne mit einem vorläufigen Bericht im Laufe der nächsten zwei Tage.“

Janus nickte und starrte einige Augenblicke in die Ferne, seine grünen Augen von einem unheimlichen Glanz erfüllt, dann lachte er leise.

„Gut. Haltet mich auf dem Laufenden. Noch etwas?“

Kommentierte er ruhig, aber in einem Ton, der deutlich machte, für wie wichtig er das hielt. Die Jüngerin nickte, sie hatte verstanden.

„Das wäre vorerst alles, Mylord. Mit Eurer Erlaubnis werde ich die weitere Ausbildung der Sicherheitstruppe in Augenschein nehmen.“

Der Graf lächelte zustimmend.

„Tut das. Ich bin zufrieden mit Eurer Arbeit, Marava. Sehr zufrieden.“

Der lobende Tonfall und das Gefühl von Vertrauen und Anerkennung, das er in der Macht ausstrahlte, ließen die Jüngerin erröten, und als sie aufstand, strahlte sie über das ganze Gesicht, verneigte sich dann tief und verließ den Raum. Janus sah ihr nach, dann lächelte er dünn und nippte an seinem Tee. So einfach...fast schon zu einfach.

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[Bastion - Center - Sith Orden - Pyramide der Alchemisten - Labor - Darth Hybris alleine]

Eine unbestimmte Zeit lang hatte Hybris in einem der unteren Labore in der Pyramide gesessen und an genetisch modifizierten Klonen gearbeitet. Die kleinen pelzigen Viecher, welche als Rohlinge auch im Orden reproduziert wurden, waren genetische Ableger einer Spezies, welche in so ziemlich jedweder Hinsicht perfekt für Experimente war. Sie vermehrten sich geradezu lächerlich schnell, hielten nicht wenig aus und besaßen ein Gehirn, welches genug Resultate hervorbringen konnte, dass es sich lohnte mit ihnen zu experimentieren. Und, was wichtig war, man konnte ihnen eine latente Machtsensivität verpassen. Die kleinen Nager vor ihm besaßen diese, da die eigentliche Spezies aber völlig normal war, spürte sie nicht einmal das sie anders war. Ihr Instinkt war nicht auf Machtnutzung ausgelegt und die Gehirne immer noch primitiv genug, dass man ihnen erst nach Monaten die Nutzung beibringen konnte. Das war aber selbstverständlich gar nicht der Grund dafür. Man wollte einfach nur Wesen haben, bei denen man alchemistische Gifte und Elixiere testen konnte, welche gegen und für Machtnutzer eingesetzt werden sollten. Hybris hatte nicht vor solche Mittel zu kreieren, dafür gab es einfach schon genug davon, als das er jetzt mal so eben ein neues erfand. Er wollte sehen, wie machtsensitiv er sie machen konnte. In so eine kleine Ratte passten nicht allzu viele Zellen, also wurden ihm da schon gewisse Grenzen aufgezeigt und er war sich dessen durchaus bewusst. Aber irgendwo musste er ja anfangen. Über eine solche Kreatur gebeugt – sie war bewusstlos -, sah der Sith Lord immer wieder auf das mit dem Holonet verbundene Datapad links und der in einem Kraftfeld gehaltenen Buchband aus der Bibliothek rechts von sich. Da es seit Tausenden von Jahren Sith gab, gab es auch seit so ziemlich genau der selben Zeit auch Bemühungen das selbe zu erreichen was er gerade tat. Jedi mochten wegen ihres Kodex, ihrer Lehren und ihrer Moral noch Abstand davon genommen haben. Doch sobald ein amoralischer Machtnutzer, mit der Intelligenz und dem Ehrgeiz ausgestattet, um wahre Unsterblichkeit ohne Rücksicht auf alles und jeden zu erreichen, auf der Bildfläche erschienen war, hat es Bestrebungen in dieser Richtung gegeben. Man brauchte nicht allzu viel Phantasie zu besitzen um darauf zu kommen. Die ersten paar Dutzend Sith-Wissenschaftler waren wohl wegen der allgemeinen Unwissenheit gescheitert, hatten sie doch nicht gemerkt wie Machtsensivität überhaupt entstand. Dann, als sie diese Hürde genommen hatten, hatten sie die damalige Technologie genutzt, um neue Kreaturen zu erschaffen. Ein Wesen nach dem anderen, jedes mal ein Stück mächtiger als seine Brüder und Schwestern zuvor, war in Tanks und Käfigen herangezüchtet worden und irgendwann – sicherlich recht früh sogar – hat man es auch bei Humanoiden versucht. Sklaven gab es genug und die Macht der damaligen Sith hatte ihnen ohnehin keine Chance gelassen. Doch um die Anfänge ging es gar nicht, denn die waren zwar in dem Sinne revolutionär gewesen, doch was danach gekommen war, hatte bessere Resultate geliefert und es machte für Hybris wenig Sinn, sich wirklich alle bekannten Texte durchzulesen.


Der erste wirklich nützliche Text über diese Art von Forschung schwebte nun rechts von ihm in den Kraftfeld. Das dieses weit über siebentausend Jahre alte Buch überhaupt noch existierte, verdankte es der umsichtigen Nutzung aller Sith die es besessen hatten. Vermutlich war es wenige Jahrzehnte nach seiner Schaffung in ein solches Feld eingeschlossen und seitdem auch nicht wieder herausgelassen worden. Natürlich war es nicht das selbe Feld, denn der Generator war keine fünf Jahre alt, doch in all der Zeit mochte es vielleicht eine Standardstunde lang der frischen Luft ausgesetzt worden sein. Das man darin nicht mit den Händen oder Werkzeugen blätterte, verstand sich von selbst und so bedurfte es auch jetzt eines Gedankens und seiner Umsetzung mit der Macht um die nächste Seite lesen zu können. Sicherlich gab es irgendwo auch eine elektronische Umsetzung davon, doch im jetzigen Sith Orden nicht, Hybris hatte sogar in der geheimen Bibliothek nachgeschaut. Dabei war es schon vor zehntausend Jahren einfach gewesen solche Werke einzuscannen und dann digitale Versionen davon herzustellen. Aus irgend einem Grund, und Hybris konnte sich keinen vernünftigen vorstellen, hatte man das aber nie getan. Und das nicht nur bei dem Band, sondern auch bei hunderten anderen Büchern, Schriftrollen und Steintafeln. Als ob die Information wichtiger wäre, wenn sie in solch vergänglichen Medien gespeichert wäre. Da erkannte man dann eben immer noch die Wurzeln dieses Ordens. Und die Handschrift jener verkalkter Wissenshüter, welche es nicht zuließen, dass man auch bei diesem Punkt in das digitale Jetzt eintrat. Noch etwas das er zu ändern gedachte, wollte er die gesamte Macht des Ordens für seine eigenen Zwecke nutzen. Doch nicht jetzt, jetzt musste er ein Wesen finden oder erschaffen, welches ihm auf seinem Weg zur Unsterblichkeit half. Diese Ratte würde es nicht sein, wie Hybris nach dem lesen der neuen Seite feststellen musste. Säugetiere, zumindest die klassischen, die „normalen“, waren ungeeignet. Sie waren im Vergleich zu all den anderen Spezies einfach zu weit mittig angesiedelt, als das sie die hochspezielle Machtsensivität mitbringen konnten, welche Hybris suchte.

„Zeitverschwendung.“

Ysim, das spürte Hybris in diesem Augenblick, hätte die Ratte nun zerquetscht, doch er nahm sie stattdessen und packte sie zurück in die Ausgabebox. Diese war über ein verzweigtes Röhrensystem mit einigen dutzend Laboren verknüpft und es bedurfte nur einer kurzen Eingabe in die Konsole daneben und schon wurden die Viecher angelockt. Ihr Hunger bzw. ihr Instinkt lockte sie in die Falle. Zumindest die erste bzw. die ersten die kamen. Hybris steckte das Datapad wieder ein – darauf hatte er nach Planeten, Satelliten und freien Forschungsstationen gesucht, die in den Texten des Buches erwähnt worden waren – und nahm sich dann den Feldgenerator samt Buch. Dieses hatte er bereits wieder geschlossen und ging nun direkt zum Ausgang. Jeder Alchemist, der ihm potenziell zu nahe kommen könnte, wurde von ihm auf eine Weise angestarrt, das diese es selbst dann bemerkten, wenn sie ihm den Rücken zugewandt hatten. Ein durch einen Blick verursachter Schauer, auch dafür war die Macht gut. Er erreichte also den Ausgang und daraufhin auch die Bibliothek. Diese war eigentlich für jeden zugänglich, doch es gab selbst hier unten Bereiche, welche nicht von jedem betreten oder aus dem man einfach so Büchern mitnehmen konnte. Ganz hinten, vom Haupteingang aus gesehen, gab es eine Tür, die als solche nicht zu erkennen war und die man auch nur dann entdeckte, wenn man wusste das es sie gab. Hybris hatte auch erst durch die geheime Bibliothek in der Domäne der Herrschenden davon erfahren und begab sich nun zu ihr. Nachdem er ein paar realitätsgetreue Hologrammfelder, welche Mauern darstellten, durchschritten und auch an einem Kraftfeld mit Identifikationskontrolle hinter sich gelassen hatte, betrat er endlich den doch recht überschaubaren Bereich hinter der Bibliothek. Hier gab es nur einen Mitarbeiter, einen jung ausschauenden Mann, welcher ein Spezies angehörte, die Hybris nie zuvor gespürt und deshalb auch nicht einordnen konnte. Er sah aus wie eine Art Bothaner mit goldenem Fell, doch seine Schnauze sah völlig anders aus und passte eher zu der häufiger vorkommenden Gesichtsform von Menschen, Nikto, Twi'lek und dergleichen. Also quasi ein Bothaner mit plattgedrücktem Gesicht. Die Augen waren perfekte Sith Augen, nie zuvor hat Hybris sie in solch einer Ausführung gesehen. Egal wie rasend er wurde, diese Farben bekam er nie hin. Und dabei war der Bibliothekar sogar die Ruhe selbst und strahlte genau so viel Dunkelheit aus wie ein Jedi. Was nur für seine außerordentliche Verschleierung sprach, denn das er dem Gift der dunklen Seite verfallen war, konnte Hybris an dessen Körper sehen und spüren. Lediglich der Geist blieb ihm verschlossen. Der Mann gehörte eher zur schweigsamen Fraktion, tatsächlich hatte er bisher noch gar nichts gesagt. Andererseits war Hybris auch nur einmal bzw. jetzt zwei mal hier gewesen.

Hybris hielt den Generator samt Buch hoch, der Vielleicht-Bothaner sah es, nickte und trug dann etwas in seine Listen ein. Der Hüter saß mittig in dem runden Raum an seinem Schreibtisch, welcher ihn von drei Seiten umschloss und kaum aufgeräumter hätte sein können. Die Regale und Abstellflächen waren allesamt aus hochwertigem Holz gefertigt worden, der Boden mit einem exotisch anmutenden Teppich bedeckt und die Decke mit kunstvollen Fresken verziert worden. Es wirkte nicht direkt alt und muffig, dennoch hätte es Hybris nicht gewundert, hätte der Hüter eine Mauer aus Büchern, Schriftrollen und Holocronen um sich aufgebaut, also eine Art verschrobener Bibliothekar, welcher keine wirkliche Ordnung kannte. Kannte er aber ganz offensichtlich. Alles hatte seinen Platz und war bis auf den Millimeter genau ausgerichtet worden. Tatsächlich hatte Hybris bei seinem ersten Besuch geglaubt, die Regale seien wieder nur Hologramme gewesen,derart akkurat war alles in sie hineingestellt worden. Sein Buch konnte er dort nicht hinein stellen, sondern musste es auf eine Abstellfläche hinter dem Hüter stellen. Dieser würde es selber wieder einordnen und dabei dafür sorgen, dass es nicht beschädigt wurde und trotzdem im Regal landete. Hybris hätte es beobachten können, doch letztes mal hatte ihn das geballte Wissen um ihn herum derart in den Bann gezogen und abgelenkt, dass er die Prozedur verpasst hatte. Auch jetzt sah er nicht hin, sondern stand vor einem der insgesamt vier Holocronen. Sie gehörten nicht zur Kategorie „geheim“, so wie die in der vorletzten Domäne des Ordens, waren aber immer noch zu mächtig als das man einfache Jünger oder Schüler damit herumhantieren ließ. Selbst Warrior und Executor durften sie nicht mitnehmen, letztere aber immerhin vor Ort nutzen. Auch Lords durften eigentlich nichts mitnehmen, und wenn doch, dann haftete man dafür. Auf welche Weise, das hatte der bisher stumm gebliebene Hüter natürlich nicht gesagt und es gab auch keine Schriften die es näher erläuterten, da es sich Hybris aber noch nicht mit ihm verscherzen wollte, ging er vorsichtig damit um.

„Wie viele Sith kommen hier eigentlich immer so her? An einem Tag?“

Auch schon bei seinem ersten Besuch hatte man nicht auf seine Fragen geantwortet, sodass er nicht überrascht war, als er nur Schweigen erntete. Er konnte es sich ohnehin denken. Da man seines Wissens nach nur durch die geheime Bibliothek von dieser hier erfuhr, konnten nur Lords und Vertraute hier her gelangen. Und da die meisten Lords ihren Schülern und Dienern nicht wirklich trauten oder dieses Wissen mit ihnen teilen wollten, dürfte der Hüter höchstens einen oder zwei Besucher pro Tag haben. Oder gar pro Woche. Auf seine Frage, wieso man diese nicht weniger geheime Bibliothek nicht auch oben hingesetzt hatte, bekam er ja keine Antwort, doch er vermutete inzwischen, dass man es aus Platzmangel so eingerichtet hatte. Außerdem waren die hier gelagerten Schriften nicht so wertvoll, sondern meist eigentlich nur alt. Von mindestens einem Dutzend Bücher, die Hybris so nebenbei entdeckt hatte, gab es schon eine elektronische Version und vermutlich würde es auch bei noch mehr Büchern der Fall sein. Womöglich waren die Stücke in dieser Mini-Bibliothek sogar nur der Ausschuss. Aber alles unter Executoren wollte man es dennoch nicht zur Verfügung stellen. Hybris sollte es recht sein. Für heute war er fertig, denn er hatte sich wieder an etwas erinnert. Etwas, das Saphenus betraf und wegen dessen Beförderung nie durchgeführt worden war. Auch wenn das jetzt so klang, als wäre die ganze Sache schon Jahre her...

Nachdem Hybris die Bibliothek verlassen hatte, spürte er seinen reinblütigen Schüler auf. Der hatte zwar vierzig Stunden bekommen, und das auch garantiert, doch er war der Meister, wer wenn nicht er konnte seine eigenen Befehle und Versprechungen aufheben. Deshalb stand er schließlich vor dem Quartier des rothäutigen Apprentice. Dieser musste gerade geschlafen haben, denn er fühlte sich kräftig und voller Energie an. Und er hatte Hybris nicht bemerkt, wie auch. Der Lord betätigte den Summer, trat einen Schritt zurück – andernfalls wirkte es immer so, als ob man die Tür gleich einschlagen wollte – und wartete dann gute zehn Sekunden. Die Tür öffnete sich und ein latent überraschter Sith starrte ihn an.


„Dein Chronometer ist nicht kaputt, doch die vierzig Stunden sind sozusagen trotzdem um. Ich habe eine Aufgabe für dich und die ist wichtiger als dein Grundlagentraining. Mitkommen.“



Dass das Reinblut mitgenommen aussah, war ihm nicht entgangen, weshalb er es auch ansprach.



„Was ist passiert?“


Die Antwort stellte Hybris zufrieden – Kintik hatte gewonnen und hatte sich nicht ernsthaft verletzt, also alles gut -, weshalb er auch nicht näher darauf einging. Ärger gab es an jeder Ecke und vor allem die minder intelligenten Mitglieder des Ordens stifteten gerne Unruhe. Seinen Schülern zu sagen, das sie Kämpfen aus dem Weg gehen sollten, minimierte die Gefahr nur, sie verhinderte die Kämpfe nicht. Dessen war sich Hybris durchaus bewusst, egal wie sehr es ihn störte.

„Ich habe vor geraumer Zeit einen Plan ersonnen, welcher mich im ungünstigsten Falle nur mit Informationen, sofern es aber gelingt, mit für meine Forschungen wichtigen Ressourcen versorgt. Deshalb wirst du eine Expedition planen. Raumschiff, Crew, Innenausstattung, Ziele und so weiter. Du kannst dafür die Datenbank in meiner Fury nutzen und dich auch von Rope und Yelm, den beiden Droiden, unterstützen lassen. Letzterer kann dir auch Zugriff auf die digitale Bibliothek des Ordens verschaffen. Sie ist natürlich unvollständig, doch womöglich reicht es aus, sodass du nicht extra noch in die normale gehen musst.“

Inzwischen befanden sie sich im Turbolift und fuhren zum Hangar.


„Das Ziel dieser Expedition ist das Aufspüren, Erforschen und die Sicherstellung von machtsensitiven Kreaturen aller Art. All das wird Zeit und Ressourcen kosten und da es eine private Unternehmung ist, welche ich nur zum Teil mit Geldern vom Orden finanzieren kann, musst du bei deinen Berechnungen auf die Kosten achten. Außerdem muss nicht gleich der gesamten Orden davon erfahren, also geh diskret vor, solltest du dich mit Beamten oder dergleichen austauschen müssen. Vorerst gibt es aber keine Einschränkung, kein Budget, nur den Hinweis. Lass dir dabei so viel Zeit wie du brauchst, eine Art Prüfung ist es selbstverständlich dennoch.“



Die Turbolifttür schob sich zur Seite, beide traten aus der Kabine und begaben sich nach kurzer Orientierung zu der Fury. Auf dem Weg dorthin besprachen sie noch ein paar Details und in dem Raumschiff angekommen, begaben sie sich in den Aufenthaltsraum. Rope wurde gerufen und diesem erzählt, dass er und Yelm Kintiks Befehlen zu gehorchen hatte. Mit der Einschränkung, das diese Befehle Hybris nicht schaden durften, doch das musste weder ausgesprochen werden, noch würde Kintik von sich aus so etwas auch nur versuchen. So intelligent dürfte selbst Rake sein. Danach ließ er den Sith alleine. Dieser bekam als abschließende Bemerkung noch den Hinweis, dass wenn er fertig war, er sich per Kommunikator melden sollte. Und zwar wieder nur per Textnachricht. Hybris begab sich danach wieder in die Domäne der Oberen. Hybris musste sich für die nächste Ratssitzung vorbereiten...


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Teil I

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Krankenstation ] Sikarius und Adria

Natürlich war echte Interaktion nicht im Rahmen des Möglichen. Sikarius konnte Adria auf sehr rudimentärer Basis Emotionen übersenden, doch sie konnte natürlich nicht antworten. Auch wenn sie etwas sagte hörte er es nicht. Seine Ohren waren erfüllt von dem konstanten Brummen der Pumpen, die das Bacta in seinem Tank zirkulieren ließen. So blieb er stumm und beobachtete sie lediglich. Auch sie tat das, auch wenn es irgendwie komisch wirkte. Immer wieder starrte sie einige Sekunden zur Seite, bevor sie ihm dann genau ins Auge blickte. Die ersten paar Male interpretierte er das als Zufall, wurde jedoch beim fünften Male innerhalb von fünf Minuten misstrauisch.

Was versuchte sie?! Versuchte sie ihm irgendeine Nachricht zu übermitteln? Eine Art Code? Die Verwirrung klar ins Gesicht geschrieben versuchte er die Sekunden zu zählen die zwischen dem Weg- und Hinschauen lagen, kam jedoch bei der Übersetzung in Aurebesh nur auf Buchstabensalat. Was zur Hölle?! Grade wollte er einen neuen Anlauf starten, da öffnete sich im Hintergrund die Tür zur Krankenstation und eine hochgewachsene Gestalt mit weißen Haaren und glühenden Augen betrat den Raum.
Hybris! Augenblicklich machte sich Unbehagen in Sikarius‘ Magengegend breit und einige – nicht unbegründete – Sorgen drängten sich alarmierend in den Vordergrund. Kam er um eine zweite Runde einzuleiten? Bitte nicht! Kurz suchten seine Gedanken nach einer Möglichkeit sich selbst vorzeitig das Leben zu nehmen, kam dann jedoch zu dem Schluss, dass dies ohnehin sinnlos sei.

Ungerührt wie üblich trat
Hybris heran, wurde nun auch von Adria bemerkt, nahm ihre Anwesenheit durch nicht mehr als einen flüchtigen Blick zur Kenntnis. Auch Sikarius‘ Stufte sie als in diesem Moment gelinde gesagt unwichtig ein und starre dem Sith Lord vor dem Tank in die glühenden Augen. Spüren konnte er ihn selbstverständlich nicht, doch der Blick jagte ihm auch so eine Gänsehaut quer über den Körper und so ziemlich alle Körperhaare die das Ritual überlebt hatten standen zu Berge. Was hatte der Mann vor?! Nichts Gutes. Da konnte man Gift drauf nehmen.

Hybris winkte einem der umherschwebenden Medidroiden, wiederholte jedoch, als dieser nicht reagierte, den Befehl verbal. Sikarius konnte ihn natürlich nicht hören, begriff jedoch relativ schnell dass es darum ging das Bacta abzulassen. Die folgenden Handlungen waren irgendwie selbsterklärend. Die bläuliche Flüssigkeit wurde abgepumpt und einige Momente später stand er mit den Füßen wieder fest auf dem Boden. Naja, das Wort ‚fest‘ war an dieser Stelle wohl sogar weniger Euphemismus als Antithese. Binnen Sekunden kühlten die verbleibenden Bactaschlieren auf seiner Haut ab und seine Muskeln begannen frenetisch zu zittern, während er sich, um überhaupt Halt zu finden, gegen die kalte Tankwand presste. Irgendwo hinter Hybris verlangte der Medidroide, der sich inzwischen eine Decke besorgt hatte, durchgelassen zu werden. Einen Augenblick verharrte der Sithlord und sah auf Sikarius herab, nahm dann der Maschine jedoch die Decke ab und reichte sie sofort an Adria weiter, bevor er schließlich zurücktrat.

Beflissen trat
Adria heran, fasste Sikarius an seinen anderthalb Armen und zog ihn aus dem Tank, bevor sie die Decke um ihn schlug. Er war zu entkräftet um sich selbst auf den Beinen zu halten und stützte sich schwer auf das Mädchen, das freudig verkündete er sähe gut aus. Bitter überlegte er ob sie eine Brille benötigte. Was immer sie unter ‚gut aussehen‘ verstehen mochte, der Mörder konnte eigentlich keines der Kriterien erfüllen. Es sei denn natürlich das Ritual hätte sie eines nicht unerheblichen Teils ihrer Sehkraft beraubt. Strahlend fügte sie hinzu dass sie beide nun geheilt wären. Hatte sich Hybris tatsächlich dazu breitschlagen lassen ihr das benötigte Elixier zu brauen? Und wenn ja warum?! Kurz war Sikarius abgelenkt, doch dann fokussierte er seinen Blick wieder auf den Sithlord, der ihn immer noch anstarrte. Dieser ergriff nun auch das Wort. Kühl wie immer verkündete er, dass er es überstanden habe, Glückwünsche eigentlich angebracht gewesen wären, dieser Teil jedoch übersprungen würde. Das war dem Mörder nur Recht. Er brauchte niemandem der ihm auf die Schulter klopfte das schlimmste durchgestanden zu haben, was ein Mensch sich überhaupt vorstellen konnte, nur um womöglich gleich in die nächste Runde geworfen zu werden. Sikarius war sich relativ sicher: ein weiteres Mal würde er nicht überleben. Nach dieser zu vernachlässigenden Floskel ließ Hybris tatsächlich etwas wirklich Wichtiges fallen. Spurlos war das Ritual also nicht vorübergezogen. Ein Nervenschaden war geblieben – jedoch einer den Sikarius vermutlich begrüßen würden? Das war seltsam, doch jetzt grade nicht zu vertiefen. Hybris war niemand den man hinterfragen sollte wenn einem etwas an einem relativ ungestörten und schmerzfreien Leben lag.

Das Gesagte also als gegeben ansehend nickte der Mörder als sein Gegenüber den Wunsch, nein, den Befehl äußerte die Unterhaltung an einem anderen Ort fortführen zu wollen. Ohne nachzufragen wo oder was dieser andere Ort war folgte
Sikarius. Besser gesagt er wurde gefolgt, da er aus eigener Kraft keine zwei Schritte hätte machen können. Wie ein Invalider stützte er sich auf Adria, die es bewundernswert sein Gewicht zu ertragen. Nicht dass er sie bewundert hätte. In diesem Moment zählte nur dass er voran kam und das funktionierte prächtig – wenn auch langsam. Ihr Weg führte sie in einen Turbolift und nach kurzer Fahrt auch wieder hinaus. Da Sikarius sich bisher nur und ausschließlich in den Unteren Ebenen und teils in den Katakomben aufgehalten hatte, war ihm die Existenz eines Lifts gänzlich neu, aber es erschien logisch dass es ihn gab. Die fußkranken Lords und Ladys waren sich natürlich zu schade die Treppe zu nehmen. Ihr Weg führte sie durch ein imposantes Portal, das von zwei nicht weniger imposanten Wachen bewacht wurde. Wäre der Mörder in besserer Verfassung gewesen, er hätte sich vermutlich überlegt wie schwer es war die beiden unauffällig umzubringen, doch so schleppte er sich einfach an ihnen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.

Schließlich, nach längerer Zeit als es für nur einen mit einer Decke und nassen Boxershorts bekleideten Halbtoten angenehm war, kamen sie in einer äußerst luxuriösen kleinen Wohnung an, die wohl
Hybris‘ Domizil darstellte. Alles war hübsch aufgeräumt und wirkte nicht so, als würde der Lord viel mehr anfassen als es seine Tagesgeschäfte verlangten. Wirklich bewohnt wirkte das Ding zu nicht ganz einem Drittel. Kalt wies er Adria an Sikarius ins Schlafzimmer zu bringen und ihm sowohl etwas zum Anziehen als auch etwas zu Essen zu besorgen. Danach würde es weitergehen. Ein wenig schaute der Mörder in Hybris‘ Richtung. Wo führte das hin? Warum bekam er frische Kleidung UND sogar etwas zu essen? Wollte er ihn für das nächste Ritual heranziehen? Und wenn dem so war warum bekam er dafür Sachen aus der Kleiderkammer des Lords?!

Sikarius war nicht so dumm nachzufragen, sondern ließ sich widerstandslos fortführen. Das Schlafzimmer war unordentlicher als der Rest der Wohnung, roch dafür aber nach Adria. Hatte sie hier die letzten Tage und Nächte verbracht? Vermutlich. Das Mädchen war inzwischen zum Kleiderschrank getreten und legte einige Stücke hinaus. Währenddessen erzählte sie, dass sie sich auch hatte neu einkleiden dürfen und ließ durchklingen, wie froh sie darüber war endlich Kleider in ihrer Größe zu haben. War sie mit Hybris jetzt etwa per du, oder freute sie sich etwa nur so über ein paar Fetzen frischen Stoff? Frauen. Für die Angelegenheit hatte Sikarius nur ein trockenes


„Wie schön.“

Übrig, bevor Adria auch schon wieder aus dem Raum verschwand, wohl um Essen zu organisieren. Einen Moment starrte Sikarius auf die Kleidung, dann seufzte er und trat näher. Genau DAS hätte er wohl anders ausgesucht aber was wollte man machen? Erleichtert entledigte er sich der durchweichten Shorts und trennte anschließend was nicht zusammengehörte, das Bacta jedoch klebrig vereint hatte. Mit einem Schaudern dachte er an das Ritual zurück. Dinge hatten herauszukommen, alles was hereinkam war unnatürlich. Und schmerzhaft. Unnatürlich schmerzhaft sozusagen. So schnell wie er es in seinem Zustand konnte zog er sich an, was jedoch bei der halb verheilten Haut länger dauerte als sonst. Anschließend schaute er sich noch einmal um und humpelte dann, Adria folgend hinaus.

Hybris hatte offenbar die Zeit genutzt und den offenbar bewohnten Teil des Wohnzimmers aufgeräumt. Die Fläschchen Pipetten, Reagenzgläser und andere Dinge denen Sikarius keinen Namen geben konnte oder wollte waren ersatzlos verschwunden. Hybris, der grade wohl noch dabei gewesen war den Rest zu verstauen stand noch vor einem Schrank und bedeutete dem Mörder mit einem Kopfnicken sich auf einer schwarzen Couch niederzusetzen, bevor er es ihm gleich tat. Einen Moment später kam Adria in den Raum, in den Händen ein Tablett mit Fleischscheiben und diversen Obstorten. Mit der Subtilität eines wütenden Nexu machte Sikarius‘ Magen darauf aufmerksam, dass es schon eine deutlich zu lange Zeit her war, seit er sich in der Kantine etwas gegönnt hatte. Verführerisch wurde der Teller vor ihm abgestellt, doch er zwang sich den Blick von ihm abzuwenden. Was jetzt wichtig war, war Hybris und der hatte wieder zu sprechen begonnen. Gute Nachricht zuerst: Die Schuld einen Alchemisteninitiaten getötet zu haben war getilgt. Schlechte Nachricht hinterher: Hybris würde sie nicht so einfach ziehen lassen. Der Mörder hatte sich ähnliches bereits schon gedacht, verspürte jedoch kein Bedauern ob der zweiten Nachricht. Sie würden Leben und das sogar ohne Folter! Der Wehrmutstropfen durfte da noch so groß sein, die Aussicht seinen Hals zu retten wog das mehr als auf.

Kurz zuckte
Sikarius als Hybris sein Monster von einem Schwert zog, von dem ein unbedachter Beobachter denken mochte, der Sithlord habe etwas zu kompensieren – hatte er nicht, wusste man wenn man ihn besser kannte – und es auf seine Gegenüber richtete. Den zuvor begonnenen Gedanken führte er fort, indem er erklärte, dass diese Ketten sich erst lösen würden, stürbe er oder erwiese sich der Mörder als unnütz – was selbstverständlich in dessen Tod enden würde. Knapp nickte Sikarius. Bevor die Inquisition ihn in die Finger bekommen hatte, hatte er noch aktiv nach einem derartigen Verhältnis gesucht. Damals hatte sein Selbstverständnis noch darin bestanden einen Meister zu benötigen, der ihm sagte wo es lang ging. Die Zeit im Dschungel und mit Adria hatte ihm gezeigt dass er es auch alleine eigentlich gut schaffte zu tun und zu lassen was er wollte und dabei genug Schwierigkeiten von selbst kamen. Da brauchte er keinen Vorgesetzten und seine Aufträge für. Dennoch würde es nicht allzu schwer sein nun ungefragt wieder in ein solches Verhältnis einzutreten. Warum auch nicht. Dafür würde Hybris davon absehen ihn in weiteren Ritualen in kleine Scheibchen zu schneiden – naja hoffentlich. Nicht ganz glücklich aber dennoch so zufrieden wie man es unter diesen Umständen sein konnte, folgte Sikarius Hybris‘ Aufforderung und kniete sich vor ihn. Was würde jetzt kommen.

Der Sithlord erklärte dass er keinen weiteren Diener im Rang eines Schülers brauche und
Sikarius bewiesen habe, dass er inzwischen darüber hinaus war. Deutete er etwa an…? Im positiven Sinne alarmiert zuckte sein Auge als das riesige Schwert sich wieder bewegte und diesmal bedrohlich nah in seine Richtung kam. Eisig legte die Schneide sich an seinen Hals und ein Schauer kroch über seine Schultern und seinen Rücken. Grade konnte er sich noch davon abhalten ein Geräusch zu machen, dennoch zuckte er. Es war nicht die Temperatur des Metalls. Es war etwas anderes was von dem Metall ausging. Etwas hungriges, etwas finsteres, was er nicht so recht in Worte fassen konnte. Doch das brauchte er auch garnicht. Was nun folgte fegte alle Gedanken an das seltsame Schwert einfach fort. Mit bisher ungekannter Intensität brach eine Machtwelle über ihn herein, die ihn erfrischte und seine Lebensgeister erstmals seit dem Kampf gegen Sharoh wieder vollständig weckte. Beinahe war er enttäuscht, als es schließlich abebbte und Hybris wieder in seine primäre Wahrnehmung trat.

Doch das negative Gefühl währte nur kurz. Nur so lange wie es brauchte bis die Bedeutung Worte der Worte zu ihm durchdrang. Hiermit hatte er sich nun offiziell von
Leto Fel zu Darth Sikarius gewandelt. Er war ein Krieger und damit vollwertiger Sith. Stürmische Freude durchfuhr ihn. Er befand sich nicht länger in der Schwebe zwischen zwei Rängen, sondern war endlich was er verdiente zu sein. Durch den Machteinsatz und die Emotionen gestärkt erhob er sich und stand endlich aufrecht und stolz vor Darth Hybris, seinem neuen Meister. Irgendwie poetisch wenn man bedachte dass die Hybris auch vorher schon sein Meister gewesen war.

Sein Meister
Hybris (der aus Fleisch und Blut) erklärte nun, dass er kein konventionell arbeitender Sithlord war und sich darin der ungewöhnliche Werdegang von Folteropfer zu frisch befördertem Krieger erklären ließe. In einer seltsamen Mischung aus Väterlichkeit, Gönnerhaftigkeit und gleichzeitiger Bedrohlichkeit legte er Sikarius eine Hand auf die Schulter und drückte zu. Daraufhin wandte er sich von ihm ab, hörte jedoch nicht auf zu reden. Knapp erklärte er dass niemand die Stücke des Kortosisschwertes aufgesammelt hatte, erklärte aber im selben Atemzug wo er sie vermutlich wiederbekommen würde. Der Rat sich eine bereits vorgearbeitete Kriegsklinge zu besorgen und das Schmieden von professionellen Händen zu erlernen fiel nicht auf unfruchtbaren Boden. Sikarius wollte ein neues Schwert, doch er hatte inzwischen erkannt, dass man das Schmiedehandwerk nur schwer aus Büchern lernen konnte. Das bedeutete, dass er auch hier einen Meister brauchen würde. Nicht unproblematisch aber machbar.

Was seine Armprothese anging, so war es hier deutlich einfacher. Sie befand sich immer noch in der Krankenstation der Domäne der Oberen und konnte einfach abgeholt werden. Während
Hybris gesprochen hatte war er im Schlafzimmer verschwunden und wieder aufgetaucht. Noch einmal stellte er klar, dass er nun zwar Privilegien genoss, jedoch auch darauf achten musste Hybris Pläne nicht zu stören. Das käme Verrat gleich und würde nicht toleriert werden. Der Mörder nickte. Damit konnte er arbeiten. Vor allem, dass es zunächst keinen konkreten Auftrag für ihn zu geben schien war angenehm. Damit konnte er definitiv arbeiten! Abschließend befahl er ihm draußen zu warten, da er noch etwas mit Adria zu besprechen habe.

Sikarius nickte und machte sich auf den Weg nach draußen, wobei er sich Mühe gab würdevoll auszusehen. Draußen lehnte er sich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. Ein schwarzgewandetes Individuum eilte vorbei, hatte jedoch für ihn nicht mehr als einen Seitenblick übrig. Natürlich. In welcher Domäne sie sich auch immer grade befanden, wenn Hybris hier residierte, hatte das Wesen vermutlich über ähnliche Macht geboten. Bevor sich der Mörder weiter darüber Gedanken machen konnte, kam auch schon Adria aus dem Quartier. Strahlend gratulierte sie ihm und sah in der Macht so aus als wolle sie ihn am liebsten herzen und knuddeln, beherrschte sich jedoch zum Glück.


„Danke. Komm.“

Sagte er kurz angebunden und schickte sich an zurück zum Lift zu gehen. Er würde sich zunächst zu seinem Quartier begeben und dort nach dem rechten sehen. Hoffentlich war der Rest Kortosis noch da! Wie lange war er überhaupt außer Gefecht gewesen? Definitiv zu lange, das brachte auch Adria Antwort zu Tage als er sie fragte. Einige Tage sicherlich. Fröhlich erklärte das Mädchen, dass er sie als seine Schülerin eintragen musste und sie dann genauso ein Zimmer bekommen würde wie die ‚Summersbitch‘. Kurz wunderte Sikarius sich, dass Adria der Tochter von Ninette offenbar immer noch derartigen Hass entgegen brachte. Na gut. Sollte sie doch. Mit ausdruckslosem Gesicht nahm er das Datapad entgegen dass sie ihm reichte, mit der Information das sie nicht wüsste ob man das darüber erledigen konnte.

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Wissenden / Turbolift ] Sikarius und Adria
 
Teil II

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Wissenden / Turbolift ] Sikarius und Adria


Mäßig interessiert suchte der Mörder nach erwähnenswerten Dingen darauf, während der Turbolift nach unten fuhr. Außer den Spielen die das Mädchen darauf geladen hatte gab es nicht wirklich etwas. Einen ekligen Artikel über weibliche Physiologie, den Sikarius jedoch kommentarlos löschte. Ansonsten hatte er keine Ahnung wie er sie darüber als seine Schülerin markieren sollte. Das würde er sicher noch herausfinden. Unterdessen plapperte das Mädchen wie üblich vor sich hin. Er durfte also keinen Sport machen. Aha. Als ob. Und außerdem brauchte er Bactaverbände die häufig gewechselt werden mussten. Artig nickte Sikarius. Er hatte keine Lust über Auflagen zu diskutieren, die er ohnehin nicht einhalten würde.

Schließlich und endlich erreichten sie sein altes Quartier. Erleichtert schloss er die Tür hinter sich und wollte bereits unter dem Bett nach dem Rucksack mit Kortosis schauen, doch diesen Moment schien
Adria für einen guten zu halten um ihm um den Hals zu fallen. Sehr sentimental und mit mehr Ausrufezeichen als sonst erklärte sie wie froh sie war dass es ihm gut ging und dass sie jetzt neunzehn war.


„Ich bin auch fast gestorben. Schön dass wir darin etwas gemeinsam haben.“

Antwortete Sikarius trocken und versuchte sich durch ein Lächeln zu kaschieren, dass er grade dezent genervt von dieser übermäßigen Liebesbekundung war. Erst als sie ausführte, dass Hybris ihr eine Eizelle – nein Moment ein halbes Baby! – aus dem Bauch operiert hatte wurde er hellhörig. Das war ja widerlich! Na gut, dass der Mann pervers war nur ein Punkt auf einer langen Liste aber trotzdem. Solange der Mörder bei der Sache nicht zuschauen musste…

„Ich fürchte wenn er noch mehr will können wir nichts tun. Er ist jetzt unser Meister…“

Sagte Sikarius nachdenklich und strich sich übers Kinn. Er musste sich dringend mal wieder rasieren, fiel ihm auf. Adria fuhr fort und erzählte, dass sie Hybris trotz allem nicht vom Holocron Darth Siks erzählt hatte und dieses sich immer noch an seinem Platz befinden musste. Zufrieden nickte der Mörder und versuchte ihr dieses Gefühl über die Macht zu vermitteln. Da er sich nicht sicher ob seines Erfolges war, lächelte er und klopfte ihr auf die Schulter. Anschließend machte sie sich auf den Weg um Verbände zu besorgen und Sikarius war endlich allein. Erleichtert seufzte er und ließ sich ins Bett fallen. Einige Minuten verharrte er so, dann raffte er sich auf und griff mit der Linken unters Bett um den Rucksack mit dem Kortosis und dem Holocron hervorzuziehen. Doch seine Hand griff ins Leere.

Laut fluchte der Mörder und hängte sich über die Kante um erkennen zu können ob er einfach danebengegriffen hatte, doch der Stauraum war leer. Lediglich eine saubere Stelle in der Staubschicht deutete auf eine ehemalige Anwesenheit hin.


Wer auch immer das mitgenommen hat wird sich wünschen seine Nase bei sich behalten zu haben solange er das noch konnte.

Eine Flamme unbändiger Wut durchzuckte Sikarius und das Bett erhob sich einige Zentimeter in die Luft, bevor es krachend wieder auf dem Boden landete. VERFICKTE DIEBE! Mit glühendem Auge sprang er vom Bett und wollte schon den Rest des Quartiers mit einem Machtstoß verwüsten, konnte sich jedoch im letzten Moment beherrschen. Nein. Er würde sich jetzt noch nicht daraus auslassen. Wer auch immer das gewesen war, er musste ihn finden und dann an seinen eigenen Eingeweiden irgendwo hinhängen! Sich langsam beruhigend schloss Sikarius die Augen und betrachtete das Zimmer durch die Macht. Wer auch immer hier gewesen war, hatte Spuren hinterlassen, die mit bloßem Auge nicht zu sehen waren. Und tatsächlich. Zwischen Bett und Tür waren die Spuren einer Aura, nicht vertraut aber wage bekannt. Nachdenklich setzte der Mörder sich wieder und überlegte. Woher kannte er diese Person? Geschlagene fünf Minuten dachte er nach wen er kannte aber dann doch wieder nicht, kam jedoch nicht darauf. Verdammt noch eins. Grade wollte er sich die Spur noch einmal anschauen, da betrat Adria wieder den Raum. Kurzfristig beschloss er ihr nichts von dem unschönen Ereignis zu erzählen.

Relativ unlustig folgte er ihrer Anweisung sich auszuziehen um sich gleich wieder einwickeln zu lassen. Warum hatte
Hybris auch seinen ganzen verdammten Körper bearbeiten müssen?! Nach einigen feuchtkalten und nicht grade Minuten war das Mädchen dann endlich fertig. Etwas steif erhob Sikarius sich und sah an sich herab. Spätestens wusste er wie sich die mumifizierten Leichname der alten Sith fühlen mussten. Vermutlich allesamt Masochisten. Trotzig zog er sich die Robe über und setzte sich die Kapuze auf. Mit steifen Schritten ging er ins Bad und gab ihr einen Daumen hoch zu ihrem Vorschlag zur Feier des Tages in der Kantine was essen zu gehen, hatte sie doch vergessen ihm den Mund freizuhalten. Das klang verdammt gut, sagte vor allem der Magen des Mörders mit einer Intensität, dass er fast als dritte geistige Stimme durchgegangen wäre. Doch zunächst gab es etwas anderes zu tun, damit er nicht als wandelnde Teppichrolle durch den Tempel marschieren musste.

Der Blick in den Spiegel bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Angriff der Mumie 2.
Sikarius hatte keine Ahnung warum ihm grade zu dieser Gelegenheit dieser fürchterlich kitschige Holo wieder einfiel. Er hatte ihn als ganz kleines Kind immer geschaut und sich ordentlich dabei gegruselt, hatte ihn jedoch spätestens als er seine eigenen Leute umgebracht eher als doof empfunden. Immerhin war nur sein Gesicht frei und das zu bedecken hatte er ja schon geübt. Tief atmete er durch und erschuf eine Illusion, die diesmal sein Gesicht bedeckte. Grundform war dabei eine weiße Fläche die nach außen hin Licht durchließ, jedoch nach innen den Blick verdeckte. Das ganze wurde mit zwei großen, schwarzen Augen gekürt und einem breit grinsenden Mund mit nadelspitzen Zähnen. Es war nicht besonders viel, jedoch die großflächigste und detaillierteste Illusion die er bisher erschaffen hatte. Na hoffentlich würde sie halten. Noch einmal zupfte er die Kapuze zurecht und verließ dann das Bad.

Mit der Hand bedeutete er
Adria dass sie loskonnten, doch bevor er die Tür erreicht hatte ertönte der Türsummer zwei Mal kurz. Hätte Sikarius seine Augenbrauen unter den Verbänden bewegen können, hätte er sie jetzt hochgezogen. Wer im Namen von Hybris‘ wasserstoffblonden Sackhaaren konnte das jetzt sein?! Kurz sah der Mörder sich im Quartier um, stellte fest dass er schon wieder kein verdammtes Messer, Schwert oder dergleichen im Haus hatte und trat dann vorsichtig auf die Tür zu. Wenn sich der mysteriöse Kortosisdieb jetzt zurück traute würde er…aber nein. Vor der Tür war nicht die vertraute Aura, sondern eine Fremde. Weiblich, aber nicht menschlich. Unwillkürlich knirschte er mit den Zähnen. Was für ein Nichtmenschenaffe wollte etwas von ihm?! Mit der Macht betätigte er den Türöffner und trat in die Tür, die sich zischend öffnete.

Draußen stand eine Echsin. Auf den ersten Blick hätte es der weibliche Konterpart zu
Sharoh sein können, doch dann waren da doch einige Unterschiede. Die Schuppen waren feiner und grün, nicht sandfarben. Der Schädel war deutlich humanoider und ein Pferdeschwanz aus langen, dunklen Haaren wuchs aus ihrem Hinterkopf. Sikarius brauchte einige Momente bis ihm der Name dieser Spezies einfiel. Falleen.

Grade wollte er die unverhoffte Besucherin anschnauzen was sie hier wollte, da fiel ihm auf, dass sein Mund noch immer zugeschnürt war. Verdammt noch eins! Das gab immerhin der Falleen die Möglichkeit zuerst zu antworten, was sie auch umgehend nutzte:


„Einen angenehmen Tag, Lord Sikarius. Mein Name ist Xhuljia und ich wurde Euch als persönliche Dienerin zugeteilt.“

Xhuljia lächelte bezaubern. Sikarius gelang es endlich seinen Mund mit dem vernehmlichen Reißen eines Bactaverbandes zu öffnen und wollte sie bereits anschnauzen dass er keine dreckigen Aliens an seiner Seite brauchte, da stellte er urplötzlich einen süßlichen Geschmack auf seiner Zunge fest – und auch dass er die Falleen gut leiden konnte. Naja so schlimm würde es wohl nicht sein. Auf Taris hatte er ja auch mit Nichtmenschen zusammengelebt und dieses eine Mal konnte man sicher eine kleine Ausnahme machen, nicht wahr?

„Ähh hallo“

Begann der Mörder und war sich nicht so ganz sicher wie er fortfahren sollte

„Gut dass du da bist. Ich muss Adria

Als wäre das überhaupt notwendig gewesen wies er mit dem Kopf Richtung Adria

„noch als meine Schülerin eintragen lassen wie mache ich das? Und es war von einem neuen Quartier die Rede“

Xhuljia lächelte zähneblitzend und nickte dem Mädchen zu. Wie freundlich Nichtmenschenfrauen auch sein konnten…

„Euer neues Quartier befindet sich in der Domäne der Wissenden, ich werde Euch dorthin geleiten sobald Ihr bereit seid. Eure reizende Schülerin ist natürlich weiterhin in der Domäne der Lernenden untergebracht. Sie kann in diesem Quartier bleiben wenn sie möchte. Ich werde in diesem Fall alle nötigen Dinge veranlassen“

Die Falleen warf Adria ein weiteres breites Lächeln zu. Sikarius spürte gelinde gesagt Verärgerung von ihrer Seite und konnte sich keinen wirklichen Reim darauf machen warum. Xhuljia war doch nett!

„Um sie als Eure Schülerin zu listen könnt ihr entweder selbst im Verwaltungstrakt vorbeischauen, die Angelegenheit über Euer Datapad erledigen, oder mir die Angelegenheit überlassen.“

Sikarius nickte

„Ich übernehme das. Ich gehe jetzt zuerst was essen. Du kümmerst dich darum dass meine Armprothese ihren Weg aus der Krankenstation aus der Domäne der Oberen ihren Weg in mein Quartier findet. Anschließend besorgst du mir eine Auswahl an Kriegsklingen. Falls ich dann noch nicht fertig mit Essen sein sollte gebe ich dir was anderes zutun. Ansonsten findest du uns in der Kantine.“

„Sehr wohl, Mylord.“

Bevor sie ging Synchronisierte Xhuljia noch ihr Com mit dem Sikarius‘ und machte sich dann auf den Weg. Auch der Mörder winkte Adria endlich ihm zu folgen und sie brachen zur Kantine auf, aus der es tatsächlich verführerisch duftete. Kurz überlegte der Mörder und beschloss dann, dass er es sich verdient hatte sich heute nicht zurückzuhalten. Heute gab es gebratenes Nerffleisch, mit dem Hinweis dass es für jeden nur ein einzelnes Stück gab. Es war eine tiefe Genugtuung auf seinen Rang hinzuweisen und gleich drei abzuräumen. Dazu gab es noch goldene Knollen und einen großen Becher Corellianisches Bier. Mit der Macht balancierte Sikarius alles zu seinem Platz und nahm sich garnicht erst die Zeit auf seine Schülerin zu warten. Er hatte Hunger, gottverdammt! In Rekordverdächtiger Zeit verschwanden Fleisch, Knollen und Bier in seinem Magen, der am Ende tatsächlich nach einem Nachschlag verlangte. Kein Wunder. Das Ritual hatte den Mörder mächtig mitgenommen.

Also schließlich auch der Nachschlag vertilgt war und er mit
Adria auf die veränderten Umstände angestoßen hatte, nahm Sikarius sich endlich die Zeit seine Umgebung wahrzunehmen. Absolut satt ließ er seinen Blick schweifen und entdeckte die üblichen Verdächtigen, die sich im Raum aufhielten. An einem Tisch in der Nähe hockte der Gungan wie immer mit Gefolge und auch ansonsten schien das ungewöhnlich gute Essen eine Menge Leute angelockt zu haben. Alles schien seinen gewohnten Gang zu gehen, also zog der Mörder das Datapad aus der Tasche und schrieb Xhuljia an, wie genau er denn jetzt Adria zu seiner Schülerin machte. Die Antwort folgte auf dem Fuße und mit ein paar Handgriffen hatte er die Datenbanken des Ordens verändert.


„Glückwunsch. Du bist jetzt offiziell meine Schülerin.“

Sagte er triumphierend und hob erneut seinen Becher, um mit ihr anzustoßen. Das Bier war nichts Besonderes, aber es ließ sich trinken. Nicht zu herb, aber doch mit ordentlich Bitterstoff versetzt um nicht mit Wasser, oder gar Limonade verwechselt zu werden. Alles in allem war Sikarius zufrieden mit sich und der Welt. Seine Wunden taten überhaupt nicht weh, er war satt und frisch zum Krieger befördert worden. Das einzige Problem war das gestohlene Kortosis und Holocron…apropos. Versuchsweise sondierte er die Kantine grob mit seinem Machtsinn, nicht erwartend eine Spur zu finden, wurde dann jedoch sehr positiv überrascht. Tatsächlich! Da war sie, die Aura die er bisher nur vom ‚Sehen‘ gekannt hatte! Dieser dumme, schlappohrige, komisch sprechende Wasseralien! Der Gungan hockte immer noch an seinem Tisch, war jedoch just in diesem Augenblick Adria einen Seitenblick zu. Seine Aura zeigte Wut, die ganz klar das Mädchen zum Ziel hatte.

Was hat der Affe mit unserer Adria zu schaffen?!

Keine Ahnung aber sicherlich nichts Gutes. Wir sollten sie fragen.

Der Ansatz klang gut. Vielleicht irrte er sich auch und Adria und das amphibische Vieh kannten sich auch nicht wirklich näher.

Adria, sag mal, kennst du den da hinten? Den Gungan mit der komischen Fresse?“

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Kantine ] Sikarius und Adria, sowie viele Jünger
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Arthoius-Gedächtnishalle ] Shadîf, sowie der ganze Rest

Shadîf hatte das Geschehen mit wachem Blick verfolgt. Es war nicht sein Platz sich einzumischen. Sturn würde die Behörden schon davon abhalten sich Edgar Tlalloy unter den Nagel zu reißen und wenn nicht…dann gab es immer noch Legitimationspapiere direkt vom Zirkel die die Beamtem umstimmen sollten wenn diesen etwas an ihrem friedlichen kleinen Leben lag. Aber nein, es sah gut aus. Beinahe war der Zabrak enttäuscht als die Karikatur seiner Spezies es nicht schaffte die Menschen weit genug zu provozieren, dass diese sein armseliges kleines Leben beendeten. Schade.

Schließlich verschwand
Sturn mit einigen anderen Gästen in einem Hinterzimmer und der Zirkelwächter entspannte sich. Die Mission war fast abgeschlossen und das sogar ohne dass unnötiges Blut geflossen war. Der Jünger den er abgeknallt hatte, hatte es nicht anders verdient. Es war nicht abzuschätzen gewesen ob er wirklich abgedrückt hätte. Der Zirkel ging keine Risiken ein und wenn das bedeutete einen Niemand aus dem Orden vom Leben zum Tode zu befördern dann war das eben so. Wo der herkam hatte der Graf sicher noch mehr.

Während er wartete zog
Shadîf sein Datapad aus der Tasche und benachrichtigt mit ein paar Tastendrucken einen Transport des Zirkels darüber, dass der Verräter gefasst sei und nun abgeführt werden konnte. Es war ein Kompromiss den der Zabrak anstrebte, um den Grafen zu besänftigen, nachdem er so offensichtlich seine Autorität in Frage gestellt hatte. Sturn würde den Scriptor persönlich abliefern können und Shadîf gleichzeitig jeden Schritt beobachten. Alles in allem eine gute Regelung wie er fand.

Schließlich öffnete sich die Tür wieder und
Sturn trat heraus. Sein Blick wanderte zu dem Zabrak, doch bevor dieser die Situation die er veranlasst hatte erklären konnte, hatte der Graf zu sprechen begonnen. Kalt stellte er fest, dass Shadîf sich noch immer weigerte den Scriptor zu übergeben und einen seiner Diener getötet hatte. Sein Schicksal sei somit selbst gewählt. Die Augen des Zirkelwächters weiteten sich als ihm klar wurde was das bedeutete. Nein! Abwehrend hob er die Hände und wollte die Situation erklären, doch es war bereits zu spät.

Mit knochenbrecherischer Gewalt wurde er von den unsichtbaren Kräften des Grafen gepackt und alle Luft wurde aus seinen Lungen getrieben. Irgendetwas in seiner Brust knackte als er wie eine Puppe einige Meter in die Luft gerissen wurde, nur um noch schneller wieder auf den Boden geschmettert zu werden.
Shadîf hatte grade noch die Gelegenheit einen Fetzen Panik zu empfinden, bevor sein Kopf auf dem Boden aufkam und es übelkeiterregend knackte. Dunkle Schemen tanzten vor seinen Augen, während weißglühende Schmerzen wie ein Stern in seinen Körper strahlten.

Für einen letzten Moment klärte sich sein Blick und er sah wie die schwächlichen Jünger des Grafen wie ein Schwarm Kakerlaken auf ihn zu gehechtet kamen. Ein Speichelfaden tropfte aus seinem Mund, während sich ein letztes Mal Emotionen in ihm aufbäumten. Dieser…geltungssüchtige…Graf. Man würde ihn dafür strafen
Shadîfs Anweisungen ignoriert zu haben… Dann hatten die Jünger ihn erreicht. Schüsse…Tritte…beides hatte nicht die Kraft durch seine Panzerung zu dringen. Doch es bewegte seinen zerschmetterten Schädel. Ein letztes Mal bäumten sich die Schmerzen auf, dann war da nichts mehr.


[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Arthoius-Gedächtnishalle ] Shadîf, sowie der ganze Rest
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Oberen | Trainingsraum | Janus, mehrere Jünger

In tadelloser Habachtstellung, so unbeweglich und starr wie Statuen, standen ein dutzend Jünger in einem der Trainingsräume der Domäne der Oberen in zwei Reihen. Sie waren identisch gekleidet, ihre Körper von dunklen leichten Kampfanzügen aus Stoff bedeckt. Auch ihre Spezies war überwiegend gleich, der Großteil von ihnen waren Menschen, lediglich ein Vahla und zwei Fondorianer stachen ein wenig aus der Truppe heraus. Was das Geschlecht anging, sah es ähnlich aus, ein Drittel der Anwesenden waren Frauen, der Rest Männer. Sie alle strahlten Ruhe und Disziplin aus, ihre Geister von Wachsamkeit und Gehorsam geprägt.

Die Jünger waren sorgfältig ausgewählt worden, sie alle hatten in den verschiedenen Teilstreitkräften des Imperiums gedient. Ehemalige Armeesoldaten standen Seite an Seite mit ehemaligen Sturmtruppen. Ihre Machtbegabung hatte ausgereicht, um sie aus ihrem alten Leben zu reißen und in den düsteren Tempel der Sith zu führen, doch reichte sie nicht, um einen Meister auf sich aufmerksam zu machen, und so hatten sie das armselige Dasein der Jünger geführt, jeden Tag ein Kampf ums Überleben. Es hatte sie hart und grausam gemacht.

Genau die Sorte Diener, nach denen der Mann, der in diesem Moment den Trainingsraum betrat, gesucht hatte. Janus war sich der einschüchternden Wirkung, die seine neuer Rang auf andere hatte, mehr als bewusst, und als der blasse, schlanke Fastmensch gemessenen Schrittes eintrat, schien ihm Dunkelheit auf Schritt und Tritt zu folgen. Wie üblich in eine elegante schwarze Robe mit roten Verzierungen gekleidet, wirkte der Graf fast ein wenig fremd in diesem Raum, man vermutete ihn eher auf einer Gala oder einem anderen Event der oberen Zehntausend. Doch von Galen hatte er vorerst genug, der Zwischenfall in der Gedächtnishalle war noch immer eine unangenehme Erinnerung und hatte deutlich die Defizite bei den Sicherheitsleuten aufgezeigt.

Der Sith-Vollstrecker hatte prompt reagiert und seine verlässliche Assistentin Marava, die ihn in einem respektvollen Abstand folgte, mit der gründlichen Aufarbeitung des Zwischenfalls beauftragt. Inkompetente oder in ihrer Loyalität nicht absoluten Jünger waren aus der Truppe getilgt worden und durch handverlesenes Personal ersetzt worden, das in ein strenges, an der Ausbildung der Armee orientiertes Trainingsprogramm durchlief. Heute war der Halbechani hier, um die Fortschritte zu begutachten.

Gefolgt von seiner Assistentin schritt der Graf die Reihen der Jünger ab, seine grünen Augen schienen sie fast zu durchbohren und in der Macht griff er hinaus, berührte ihre Geister und suchte nach Schwäche und Illoyalität, während er zugleich Gefühle von Treue und Ergebenheit verstärkte. Der erste Eindruck war rundweg positiv, deutlich waren Entschlossenheit und Loyalität zu spüren und die Jünger zeigten Respekt und auch einen Hauch Furcht, doch weder Panik noch Feigheit.

Zufrieden lächelte Janus dünn und nickte Marava zu, seine vornehme Stimme klang erfreut.


„Ihr habt sie gut ausgewählt. Wirklich hervorragende Grundlagen.“

Die Jüngerin, deren kurzes braunes Haar der Farbe ihrer Augen entsprach, lächelte bescheiden und neigte den Kopf.

„Ich lebe, um zu dienen.“

Der Sith-Vollstrecker unterdrückte ein Lachen. Ja, das tat sie. Das taten sie alle. Mit einer Handbewegung bedeutete Janus zwei der Jünger, vorzutreten.

„Ihr beide. Man hat mir berichtet, ihr seid besonders bewandert im unbewaffneten Nahkampf. Ich wünsche eine Demonstration.“

Die beiden Männer verneigten sich tief vor ihrem Herrn, stellten sich gegenüber und begannen mit einem Übungskampf, der hinter einem echten Kampf kaum zurückstand. Blitzschnell wechselten sie in Kampfhaltung, wichen geschickt Schlägen und sparsamen Tritten aus und zeigten, dass sie von Hebeln bis hin zu Würgegriffen einiges beherrschten. Der Graf verfolgte das Duell mit neutraler Miene, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Wirklich nicht schlecht.

Nachdem er genug gesehen hatte, hob er die Hand und augenblicklich war der Kampf beendet, die beiden Jünger verneigten sich und Janus lächelte dünn, sandte ihnen das Gefühl das Lob und Anerkennung.


„Gut, gut. Nun die übrigen Fortschritte...“

Mit einer Geste öffnete der Sith eine Kiste, in der mehrere Übungsblaster gelagert waren. Rasch und professionell nahmen die Jünger sie an sich, überprüften die Energiemagazine und Visiere, dann verteilten sie sich in V-Formation, mit ausreichend Abstand zum Nebenmann, einige von ihnen gingen hinter Kisten in Deckung, andere legten sich auf den Boden oder gingen in die Knie. Janus aktivierte einen Knopf und die Wände des Trainingsraum wichen zur Seite und gaben den Blick auf ein dutzend Übungsdroiden frei, die auf Betäubung gestellte Blaster trugen und prompt das Feuer eröffneten, während sie den Raum stürmten.

Die Jünger reagierten professionell und methodisch, konzentrierten ihr Feuer und gaben sich gegenseitig Deckung, während sie aggressiv vorstießen und die Droiden rasch zurückdrängten. Schüsse peitschten durch den Raum und schon bald sank der letzte Droide als rauchender Trümmerhaufen zu Boden. Die Jünger gingen kein Risiko ein, näherten sich vorsichtig und feuerten weiter.

Janus verfolgte das Spektakel bis zu seinem Ende. Ohne einen Befehl zu benötigen kehrten die Jünger in ihre Formation zurück und präsentierten ihre Übungsgewehre im Gleichklang. Ja, ohne Zweifel eine deutliche Verbesserung. Der Graf nickte bedächtig.


„Eure Fortschritte sind ermutigend. Trainiert weiter. Mit jeder Übung, jedem Schuss, jedem Schlag, schmiedet ihr euch selbst zu einer Waffe. Ihr seid die ersten Soldaten einer neuen Armee. Einer Armee der Dunkelheit, die alles hinwegfegen wird, das sich ihr in den Weg stellt. Eure Stunde wird kommen.“

Der Sith-Krieger lächelte dünn, seine grünen Augen glitzerten. Ein letzter Blick auf die Jünger, dann machte er kehrt und begab sich mit Marava zurück zu seinem Quarier.

„Ihr seid zufrieden, Mylord?“

Erkundigte sie sich vorsichtig, und Janus nickte langsam.

„Es wird noch eine Weile dauern, bis sie es wirklich mit denen aufnehmen können, die wir vielleicht eines Tages offen bekämpfen müssen, doch sie sind auf einem guten Weg. Nicht zuletzt dank Eurer klugen Auswahl.“

Der Graf schenkte sich ein Glas Wein ein und reichte seiner Assistentin ebenfalls eines.

„Auf die Zukunft.“

Intonierte er, und sein Lächeln nahm einen wölfischen, hungrigen Ausdruck an. Marava strahlte förmlich angesichts seines Lobes, ihre braunen Augen funkelnd auf ihn gerichtet. Als sich ihre Blicke trafen, senkte sie für einen Augenblick den Kopf, doch dann trat Janus einen Schritt näher an sie heran, streckte seine rechte Hand aus und strich ihr sanft über das Kinn, eine Berührung, die der hübschen Jüngerin die Röte auf Wangen trieb. Als der Graf den Kopf senkte und sie küsste, konnte er in der Macht fühlen, wie sie jubelte, wie lange sie auf diesen Moment gewartet hatte. Nun, dieser Tag hatte eine Feier verdient...

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Oberen | Quartier von Janus | Janus, Marava (NSC)
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Wissenden | Werkstatt] Voth Terrix

Dunkelheit erfüllt den kargen Raum. Die einzige Lichtquelle stellten eine kleine Lampe, die einen metallenen, mit aufgeschlagenen Büchern, Planen und verschiedenen Werkzeugen übersäten Schreibtisch beleuchtete, und eine leise rauschende, bläulich leuchtende Flamme, die einem Gasbrenner entsprang, dar.
Konzentriert und nachdenkend ließ Voth seine Augen über die verschiedenen Schriftstücke gleiten, fasste hier eine Information, dort einen Hinweis auf. Bewusst hatte er die Deckenbeleuchtung des Werkstattraumes nicht eingeschaltet. Er hatte keine Probleme damit, im Halbdunkel zu arbeiten, zeichneten die Augen seiner Spezies sich allgemein als im Dunkeln den menschlichen überlegen ab. Außerdem, so fand er, spendete die dürftige Beleuchtung die passende Atmosphäre für das, was er vorhatte.

Zahra, die sich als Dienerin bisher stets bewiesen hatte, war am Morgen nach einem selten erholsamen Schlaf in sein Quartier gekommen, begleitet von einem Trägerdroiden, der einen Berg Bücher und Schriften auf seinen Wohnzimmertisch gestapelt hatte. Die nächsten zwei Tage hatte Voth anschließend damit verbracht, sich durch diesen Stapel durchzuarbeiten, unter gelegentlicher Unterstützung seiner Assistentin. Sie hatte Voth außerdem einen persönlichen Kommunikator, mit dem er sie und beliebige weitere Personen jederzeit erreichen konnte, sowie ein persönliches Datapad für persönliche Daten und mit eingeschränktem Zugriff auf die Datenbank des Tempels ausgehändigt. So hatte Voth auch erfahren, dass die dunkelhaarige Frau tatsächlich gar kein Mensch war, sondern eine Epicanthix. Nicht, dass das einen unterschied machte, viel eher war Voth froh, nun über seine Untergebenen, nun ja, vorerst war es ja nur eine, Bescheid zu wissen. Außerdem ließ sich somit das leicht exotische Flair erklären, das Zahra mit sich zu führen schien.

Matt silbrig glänzend lag das Datapad nun auf dem Werktisch neben Voth. Auf ihm hatte er das Wichtigste aus den Büchern zusammengefasst und einen Entwurf angefertigt. Nun wurde es Zeit, sich an die Arbeit zu machen. Der Twi'lek legte das Buch, in dem er gerade etwas nachgelesen hatte, zur Seite und drehte die Flamme des Brenners etwas größer.


Mehrere Stunden verbrachte Voth in höchster Konzentration vor der Werkbank. Immer wieder vergewisserte er sich, dass er alles richtig machte: Die Hülle, Schalter, Kabel - alles sollte perfekt sein.
Dann, schließlich, war es vollbracht. Der Sith wischte sich den Schweiß von der Stirn und begutachtete sein Werk. Vorsichtig entnahm er die etwa fünfzig Zentimeter lange Konstruktion dem Halter und ließ das Licht der Lampe über das matte Metall, die Fräsungen und Erhebungen gleiten. Als er zu dem Schluss kam, dass er mit seinem Werk überaus zufrieden war, bereitete er sich auf den finalen Test vor. Würde es funktionieren? Hatte er alles richtig gemacht?

Voth stand vom Tisch auf und trat in die Mitte des Raumes. Er hielt sein Werk diagonal vor sich und leitete ein wenig Macht auf einen Punkt im Inneren, dort, wo er den Schalter zum Aktivieren angebracht hatte. Ein strahlend weißer, jedoch blutrot leuchtender Strahl reiner Energie schoss aus dem Ende des Lichtschwertes und tauchte die Kammer spontan in bedrohlich rötliches Licht. Kritisch begutachtete Voth die Klinge. Sie hielt sich vollkommen stabil, hatte die richtige Länge, flackerte nicht und sonst stimmte auch alles. Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Twi'lek. Bisher lief alles wie geplant.

Doch dies war erst die Hälfte des Tests. Voth lenkte seinen Blick auf das andere Ende der Waffe, welches dem Gegenüberliegenden vollkommen glich. Erneut betätigte er einen Schalter im Inneren des Griffes, und auch aus dem zweiten Ende schoss ein identischer Strahl rötlich glühender Energie. Auch hier passte alles. Das Lichtschwert war vollkommen.

Aus dem Lächeln des Sith würde ein böses, leises Lachen, das sich in seiner Lautstärke steigerte und schließlich noch in der Werkstatt nachklang. Mit dieser Waffe würde er alle Feinde, alle Zweifler und Hindernisse, jeden und alles, das sich ihm in den Weg stellte, zerstören. Die Kraft eines Sith beruhte auf der Macht, doch das Lichtschwert war in Symbiose damit ein Ausdruck dieser Stärke und ein Werkzeug zur Verwirklichung der gesetzten Ziele. Auch für ihn würde dieses neue Lichtschwert ein solches Werkzeug darstellen, das spürte Voth. Er fühlte, wie das Metall sich in seine Hand schmiegte, als würde die Waffe ihm mitteilen wollen, dass sie zu ihm gehörte. Er spürte die leichte Vibration, die die aktivierten Klingen verursachten. Er würde nicht lange warten, bevor er das Lichtschwert einsetzen würde.
Zeit, die neue Waffe zu testen.


Surrend bewegten sich die mechanischen Arme der drei Übungsdroiden und richteten ebensoviele Blaster auf den Twi'lek in ihrer Mitte. Er hatte sich bereits ausgiebig über die verschiedenen Kampfstile mit dem Lichtschwert informiert, sich aber noch nicht entscheiden können, welchen davon er für sich wählen würde. Zumal der Kampf mit einem zweiklingigen Schwert wieder eine andere Sache war.
Doch vorerst ging es nur um die Grundtechniken. Mit einem Wink der Macht aktivierte Voth die Droiden und ließ sich von allen Seiten beschießen. Schnell und flink drehte er sich mal nach links, mal nach rechts und wehrte zuerst etwas abgehackt und unelegant, schließlich aber merklich flüssiger die leuchtenden Blasterladungen, die auf ihn zuflogen, ab und lenkte sie mehr oder weniger zielsicher auf die Droiden zurück. Lediglich ein Schuss traf seinen Oberschenkel, doch löste der Treffer aus dem Trainigsblaster mehr ein unangenehm ziehendes Kribbeln als tatsächlichen Schmerz aus. Voth war mit sich vorerst ziemlich zufrieden. Was die Schnelligkeit und die Zielsicherheit der zurückgelenkten Schüsse anging, so musste er definitiv noch an sich arbeiten, doch hatte er nahezu alle Schüsse abgewehrt.

Als er jedoch von der Defensive zur Offensive überging und die Droiden angriff, machte ihm eine der Eigenheiten einer Waffe wie der Seinen einen Strich durch die Rechnung. Jedes Mal, wenn er sich schnell um dreihundertsechzig Grad drehte, um eine der Klingen durch den metallenen Körper eines Droiden gleiten zu lassen, und gleichzeitig mit seinen beiden unteren Armen das Gleichgewicht hielt, musste er höllisch aufpassen, um sich nicht das untere Armpaar abzutrennen. Denn sehr viel häufiger, als ihm lieb war, geriet einer der zwei Arme, mit denen er nicht die Waffe führte, in die Bahn der rotierenden Klingen. Zwei der Droiden zerteilte er mehr schlecht als recht und eher durch Zufallstreffer, den dritten schleuderte er mit einem Machtstoß wütend in eine Ecke des Trainigsraumes.

In den darauffolgenden Tagen, in denen er versuchte, dieses Problem zu lösen, ließen sich keinerlei Erfolge verzeichnen. Er konnte die unteren seiner vier Arme nicht die ganze Zeit am Körper halten, wenn er nicht das Gleichgewicht verlieren wollte, aber abgespreizt bildeten sie ein Hindernis, das Gefahr lief, den Klingen des Lichtschwerts zum Opfer zu fallen. Immer und immer wieder überlegte Voth, wie er eine Lösung finden könnte, bis ihm nur noch ein Ausweg einfiel und er einen Entschluss fasste.
Die Arme mussten weg.


Es war nicht so, dass Voth zwingend auf sein unteres Armpaar angewiesen war, immerhin hatte er ursprünglich auch nur zwei Arme gehabt, so wie vermutlich jeder andere Vertreter seiner Spezies. Dennoch hatte er sich daran gewöhnt, als nützliches Hilfsmittel und Vorteil gegenüber anderen, zweiarmigen Humanoiden. Das Beschweren half allerdings nicht weiter. Die Arme waren ein unumgängliches Hindernis beim Lichtschwertkampf und konnten nicht bleiben. Außerdem - und bei diesem Gedanken hatte Voth kurz grinsen müssen - würde er dann eine größere Auswahl an Kleidungsstücken zur Verfügung haben.

Die Operation dauerte nicht lange. Wie es schien, war die medizinische Versorgung im Bereich der Krieger tatsächlich um Lichtjahre besser als die, die den Jüngern und Bediensteten des Tempels zukam. Bereits nach einer Stunde war es vollbracht, Voth besaß nun nur noch zwei Arme.

Als der Twi'lek die Krankenstation verließ, fühlte er sich ganz anders. Ihm fehlten die entfernten Arme nicht, so wie sie ihm auch nicht gefehlt hatten, bevor
Darth Baal, dieser Psychopath, ihn als unfreiwilliges Versuchsobjekt benutzt hatte. So fühlte er sich nun mehr wie ein gewöhnlicher Vertreter seiner Spezies. Dies war jedoch nicht schlimm, wusste er schließlich, dass seine Macht und Stärke ihn noch immer meilenweit von jedem anderen Lebewesen ohne diese Begabung abhob.

So war das Störendste an der ganzen Angelegenheit die Tatsache, dass Voth mehrere Tage lang einen Verband mit Bactapflastern darunter tragen musste, "damit die Wunde sich nicht entzündet und keine auffälligen Narben bleiben", wie ihm die Krankenschwester - eine Ferroanerin - im Aufwachraum aufgetragen hatte.

Als der Verband schließlich entfernt werden konnte - tatsächlich erinnerten nurmehr zwei dünne, unscheinbare Narben an das vorherige Vorhandensein zweier zusätzlicher Arme - und Voth wieder ungehindert trainieren konnte, war er mehr als glücklich, als er bemerkte, dass einem unbegrenzten Benutzen seines Lichtschwertes nun nichts mehr im Wege stand. Jede Drehung, jeder Ausfall und jeder Streich mit der Waffe konnten ungehindert vonstatten gehen. Gefühlt dutzende von Trainingsdroiden fielen in diesen Tagen Voths Lichtschwert zum Opfer und zahlreiche Erfolge auf ganzer Linie ließen sich verbuchen.

Schließlich, etwa eine Woche nachdem er zum Tempel zurückgekehrt war, saß der Twi'lek, nun ein etwas typischerer Angehöriger seiner Spezies, abends an seinem Schreibtisch im Schlafzimmer und betrachtete sein Lichtschwert, das auf einem Halter ruhte. Vieles hatte sich in den letzten Tagen verändert. Er hatte eine Dienerin, ein neues Apartment, ein Lichtschwert und nur noch zwei Arme. Der Sith-Krieger fühlte sich wie eine komplett neue Person, schon seit er auf der Benefizgala zum Warrior ernannt worden war, doch die vergangene Woche hatte dieses Gefühl ungemein verstärkt. Er hatte den Eindruck, als würde sein Name -
Voth Terrix - nicht mehr so wirklich zu ihm passen. Dieser Name beschrieb sein Ich der Vergangenheit, eine Person, die nicht ansatzweise so stark war wie er jetzt. Er hatte unermesslich viel gelernt, war mächtiger geworden, als der frühere Voth es sich je hätte vorstellen können. Er hatte erkannt und eingesehen, welchen Weg er zu gehen hatte. Den Weg der dunklen Seite, den Weg zur Macht. Nichts davon passte zu dem Voth Terrix, der einst ein schwächlicher Jünger gewesen war, in beständiger Angst, am nächsten Tag tot zu sein. Nein, das war nicht mehr er. Ein neuer Name musste her.

Lange dachte der Krieger über einen Namen nach, erforschte sein Inneres nach Eigenschaften, nach Möglichkeiten, wie er, ein wahrer Sith und ein vollwertiges Mitglied des Ordens, sich würde nennen können.
Schließlich kam er auf eine Lösung. Er hatte lange nachgedacht, dabei hatte sie direkt vor ihm gelegen. Die Erkenntnis, dass die dunkle Seite ungeahnte Macht und endlose Möglichkeiten bot, war schon immer, seit er sich dem Ziel, das er im Leben anstrebte, bewusst geworden war, die dominanteste aller Gewissheiten gewesen. Diese Erkenntnis, das Erkennen an sich war es, was er in seinen neuen Namen würde einfließen lassen. Von nun an gab es keinen Voth Terrix mehr. Dessen Verschwinden hatte bereits begonnen, als ein neuer Krieger der Sith sich im Innenhof der Arthious-Gedächtnishalle erhoben hatte. Hier und heute würde er seinen alten Namen ablegen und somit gleichzeitig eine lange Namenstradition der Sith fortführen. Die Person, die einst als Voth bekannt war, war nun eine andere, und so würde sich auch sein Name ändern. Denn von nun an lautete sein Name


Darth Cognis.



[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Wissenden | Cognis' Quartier | Schlafzimmer] Darth Cognis

Für alle Interessierten, der Name Cognis stammt vom lateinischen Wort cognoscere, was - wie im Post beschrieben - soviel bedeutet wie erkennen bzw. einsehen :)
 
Entschuldigt, ich habe vergessen mich in meinen NPC-Account umzuloggen. :/

[Bastion | Center | Tempel der Sith | Pyramide der Alchemisten | Gänge] Poth Akeer, Darth Krill


Eigentlich sagte man seiner Spezies nach, dass sie nicht des Multitaskings fähig waren. Zwar behaupteten es viele unter ihnen, besonders die Angehörigen des weiblichen Geschlechts beharrten darauf, doch wirklich bewiesen hatte es noch niemand. Zumindest niemand, der es brauchte um sich in den Fokus der wissenschaftlichen Neugierde zu stellen. Poth hingegen wusste, dass er fähig war mehrere Gedanken gleichzeitig und nebeneinander zu verarbeiten. Er bewies es in diesem Augenblick als er mit einem Ohr den Ausführungen seines Stellvertreters über das alltägliche Geschehen lauschte und auf der anderen Seite bei seinem gescheiterten Experiment war. Darth Krill widmete sich mit Begeisterung all jenen Aufgaben, die unter Poths Würde standen. Es ging um die belanglosen Streitigkeiten zwischen Lords und Exekutoren, die allesamt nur den Fortschritt der Alchemisten behinderten. An ihnen lag es, dass die Technomanten immer mehr Einfluss gewannen und den Orden mit ihren widernatürlichen Maschinen überfluteten. Sogar der Imperator ließ sich von ihrem einflüsternden Geschwätz umgarnen, bestand er doch selbst zu großen Teilen aus Metall statt sich einer chimärenartigen Verbindung hinzugeben. Poth konnte nicht anders als zu seufzen, was Krill für einen Moment aus seinem Redefluss brachte.

„Mylord?“,

kam sogleich eine fragende Bemerkung, die Poth jedoch mit einer Handbewegung abtat. Sollte sich sein Diener weiter mit dem Tagesgeschäft befassen während er sich dem widmete, was wirklich wichtig war. Die ledernen Türen des Audienzsaales schwangen vor den beiden wie von Geisterhand auf und sie betraten den Raum, in dem Poth all die Bitten und Gesuche seiner Alchemisten entgegennahm. Noch war keiner zugegen, doch bald würden sie in Heerscharen kommen. Wenn sogar dieser überhebliche Darth Hybris unter ihnen sein sollte, würde er sich ihm sogar mit Freuden widmen. Alles in allem maß Poth diesem aufstrebenden Kerlchen keinen besonders großen Wert zu, ganz zu schweigen davon, dass er ihn als Bedrohung empfand. Es hatte schon unzählige Versuche gegeben ihn zu entthronen und alle waren sie gescheitert. So mancher von ihnen hatte danach als Proband für seine grausamen Experimente dienen müssen und trotz seiner wissenschaftlichen Verpflichtung musste Poth zugeben, dass nicht alle davon der Wissenschaft gedient hatten. Manche hatte er nur aus Spaß durchgeführt.

Noch immer war Darth Krill nicht mit seinen Ausführungen zu Ende, doch schon bald wurde er unfreiwillig unterbrochen. Die Doppeltür schwang auf, ruhig und gelassen drehte sich Poth um. Ihm gelang es seine eigene Überraschung gepaart mit einem großen Maß an Ungehaltenheit zu verbergen als er seine werte Kollegin erblickte. Me’al, Großmeisterin der Inquisitoren persönlich mit zwei Dienern, die mehr dazu dienen Eindruck zu schinden mit ihrer schieren Körpergröße was sie selbst nur noch zierlicher erscheinen ließ. Ein Sauvax und ein Chevin, beide Spezies, die er auch für seine eigenen Experimente nutzte auch wenn sie nicht seinem insektoiden Ideal entsprachen. Der eine war mehr amphiboid, der andere sah schon mit seiner großen Fresse mehr als hässlich aus. Poth schob seine Skepsis beiseite und begrüßte seine Ordensschwester wie es sich bei Sith ihren Ranges gehörte. Beide ließen sich an einem Tisch nieder und mit lachenden Augen verfolgte Poth wie Me’al ihre eigenen Getränke mitgebracht hatte. Traute sie seinen wohlriechenden Getränken etwa nicht?


„Was eine Freude Euch hier bei mir begrüßen zu dürfen. Ihr verirrt Euch leider viel zu selten in meine Sphären, dabei ist es doch immer eine Freude bei Euch zu sein.“,

begann Poth und log damit nur zum Teil. Von allen Zirkeln des Ordens waren ihm die Inquisitoren noch am liebsten. Zwar waren sie geheimnistuerisch und würden seinen Kopf mit Freuden opfern wenn es ihren Zwecken half, doch waren sie dabei ehrlich. Zumal er auf ihre Informationen angewiesen war, so bitter das auch schmeckte.

„Wie ich sehe seid Ihr immer noch skeptisch was meine eigenen Getränke angeht. Dabei könnte ich Euch in andere Dimensionen erheben wenn Ihr nur bereit wäret meine wohlschmeckenden Elixiere zu kosten.“

Auf ein unsicht- und unhörbares Kommando kam eine seiner fleißigen Drohnen in den Saal und brachte ihm ein schwarzes Getränk mit silbern leuchtenden Perlen darin, die an einen strahlenden Nachthimmel erinnerten. Er fächerte sich den betörenden Duft des Punsches zu und bot Me’al etwas davon mit einem Lächeln an. Sie konnte schließlich nicht wissen, dass das hier nichts weiter als gewöhnlicher Tee war, der lediglich Eindruck schinden wollte. Es war einfach zu schön andere mit seinem Gebräu zu verwirren und sie im Unklaren zu lassen ob das Getränk tatsächlich einen Nutzen hatte oder lediglich gut schmeckte. Poth nahm einen großen Schluck.


„Was Darth Hybris angeht…Eure Sorge weiß ich wirklich zu schätzen und ich bin begeistert, dass Ihr sogar persönlich vorbeikommt um mich zu warnen.“


Poth deutete einen Handkuss an und fuhr dann fort.

„Aber Darth Krill hat mich bereits unterwiesen. Als Inquisitorin müsstet Ihr doch am besten wissen, dass beinahe jeder Sith seine eigenen Pläne verfolgt, die meisten mit dem Tod seines Vorgesetzten und Meisters enden sollen. In meinem Zirkel ist das gewiss nicht anders. Darth Hybris ist keine Bedrohung, in diesem Moment scheißt ihm bereits einer meiner Diener an seine Türe.“


Er ließ offen ob er das wortwörtlich meinte oder ob es eine Metapher war.

„Ich bin dennoch neugierig, denn ich hätte niemals gedacht, dass wir beide ein derart gutes Verhältnis haben, dass Ihr Euch um meine Sicherheit sorgt. Oder habt ihr Darth Hybris bereits einen Besuch abgestattet und ihn als ungeeignet empfunden meinen Zirkel zu führen? Ihr braucht mir nicht verschweigen, dass für Euch immer noch Eure eigenen Interesse im Vordergrund stehen.“


[Bastion | Center | Tempel der Sith | Pyramide der Alchemisten | Gänge] Poth Akeer, Darth Krill, Me'al und zwei ihrer Diener
 
Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Lernenden, Fel´s altes Quartier. Adria und Darth Sikarius


Fel bzw. Sikarius zog seine Robe an und setzte die Kapuze auf und machte ihr ein Handzeichen, dass er ihren Vorschlag mit dem Essen gehen super fand. Adria hätte sich auch sonst gewundert. Auch sein Magen musste schon zusammen geschrumpelt sein! Er wollte allerdings nochmal ins Bad, was eher untypisch für ihn war. Als er wieder heraus kam und gleich gehen wollte, wurde ihr schnell klar, wieso er nochmal ins Bad gegangen war. Adria musste erheitert kichern, als sie ihn sah, war sie heute eh gut drauf, da sie so erleichtert war, wie alles geendet hatte, und wollte ihn gerade damit aufziehen, wie gruselig er wirkte, da klingelte es an der Tür. Na nu? Wer war das denn? Es hatte noch nie bei ihnen geklingelt!

Fel öffnete die Tür. Adria blieb hinter ihm und schaute neugierig an ihm vorbei. Was? Hatte sie richtig gehört? Er erhielt seine eigene Dienerin? Na, die konnte aber ab sofort die Betten machen und die Zimmer aufräumen, also ihr Zimmer auch, welches sie bekommen sollte, damit es so toll wirken würde wie Beverly Summers`Zimmer! So viel stand ja wohl schon mal fest! Hauptsache, diese Alienschlampe stank dabei nicht das ganze Zimmer voll! In so einem Mief konnte ja keiner danach hausen! Das Aliens aber auch immer so muffeln mussten! Sie nannte auch ihren Namen! Den konnte sich ja kein Mensch merken!? Wie konnte man so blöd sein und so einen dämlichen Namen haben?! Überhaupt, wie die aussah?! Und wie sie Fel anlächelte?! Die hatte sie ja wohl nicht alle! Die war wohl nicht ganz knusper?! Adria bekam gleich so einen Hals! Diese Alientante hatte sie jetzt schon satt! Die würde Adria noch kennen lernen! Tussy! Und wie Fel reagierte, dass brachte ja Adria´s Blut in Wallungen! Er fand sie wohl süß? Sexy, oder wie!? Adria beschloss der Hexe demnächst die Augen auszukratzen! Gut, dass sie da wäre, sagte Fel gerade zu ihr?! Das konnte jetzt nicht wahr sein?! Adria hätte am liebsten zu kotzen angefangen! Da wurde ihr ja speiübel von dem Gesülze! Diese Bitch war wirklich noch schlimmer als Beverly! Und Fel ließ sich von ihr einschleimen und einwickeln! Wollte er etwa mit ihr herum knutschen oder was?! Aber Adria hatte die Schlampe als potentielle Gegnerin entlarvt und ihre feindlichen Absichten auf Anhieb erkannt! Fel merkte natürlich nichts! Er erkundigte sich wegen ihrer Eintragung als seine Schülerin, so eine verdammte Bürokratie, und wegen der Zimmer! Fel stellte Adria vor. Sie nickte ihr scheißfreundlich zu und Adria lächelte noch süß-säuerlicher zurück und versprühte Liebenswürdigkeit, alles Pokerface! Und dann meinte doch tatsächlich diese abartige Krokodil-Schlampe, Adria könnte hier in diesem Kabuff wohnen bleiben! ? Adria entglitten ihre aufgesetzten Gesichtszüge! Ihre Augen funkelten bernsteinfarben!


“Ja, natürlich! War ja klar!”

Krokodil-Hexe! Adria sollte in diesem Loch weiter hausen?! In dieser verdreckten Räuberhöhle! Ihr Leben verlief gerade richtig Scheiße! Ihr Blick fiel über das ekelhafte Zimmer! Adria konnte der weiteren Unterhaltung erstmal gar nicht mehr folgen! Es rauschte in ihren Schläfen! Sie tauschten plötzlich sogar ihr Com-Nummern! Adria war fassungslos! Was erlaubte sich das Alienbiest?!

Endlich verschwand die Alte! Fel winkte Adria, dass es nun endlich in die Kantine ging. Adria schlürfte missmutig nebenher. Sie hatte plötzlich richtig schlechte Laune!


“Findest du die gut?”,

stellte Adria , die nicht ganz unverfängliche Frage aller Fragen. Ihr war der Appetit vergangen!

“Dann kann die ja jetzt dein Bett machen!”,

stellte Adria gleich mal trotzig klar! Irgendwie regte sich in Adria der missmutige Verdacht, dass die Hexe nicht für ihr Bett zuständig sein würde. Die Alte hatte es ganz fett hinter den Ohren! Wie die Fel angehimmelt hatte! Das Grinsen würde ihr noch vergehen! Blödes Weibstück!

Es war leer an der Essensausgabe, obwohl der Saal voll war. Na, die Schlampe hatte sie ja auch aufgehalten! Ok, es war zwar schön, dass sie nicht anstehen brauchten, dennoch traf diese Alienschlampe auch deshalb ein gewisser Groll, so ganz auf Stutenbissigkeit! Adria hatte noch nie solche Gefühle gehabt wie jetzt! Sie fühlte sich elend! Sie hasste diese Unperson und hatte Angst, Fel zu verlieren. Wie er mit ihr gesprochen hatte!? So lieb! Adria verspürte zum ersten Mal in ihrem Leben Eifersucht! Zumindest sah das Essen lecker aus, auch wenn es Adria gründlich vergangen war! Fel bekam drei riesige Scheiben vom Braten. Adria bekam aber nur eine Scheibe und ein paar Knollen und mit der Soße wurde gründlich gespart. Unzufrieden starrte Adria auf ihren Teller.

“Für kleine Schülerrotznasen gibt es nicht mehr!”,


bekam sie auf ihren auffälligen Blick auch noch zu hören. Adria griff ihren Teller und ihren Plastebecher mit Wasser mit Sirup. Heute hatte es Adria nicht leicht! Aber erst, seitdem die Schlampe an ihrer Tür geklingelt hatte! Adria ging zum Tisch, das Gesicht zur Fresse verzogen! Es kotzte sie alles an. Schlappohr, hinten in der Ecke, warf ihr boshafte Blicke zu. Sie schaute noch schlimmer zurück! Es fiel ihr heute besonders leicht! Ihr Blick war geradezu vernichtend! Sie kam am Tisch an. Sie ließ ihr Besteck von oben laut klirrend fallen und krachte wütend den Teller und den Becher auf den Tisch. Der Becher schwappte über. Fel schlang und stopfte gierig alles bereits in sich hinein und merkte natürlich nichts!

“Deine Dienerin …, die findest du wirklich gut, was!?”,

begann Adria erneut ihren unheilvollen Smalltalk!

“Das konnte man merken! Die findest du wohl hübsch, obwohl sie ein Alien ist?!”,

fuhr Adria fort, sah ihn dabei nicht an und schob sich schnell eine Knolle in den Mund und bemerkte, dass sie die hätte lieber zerkleinern sollen.

“Die sieht besser aus als ich, oder?! Sie sieht aus wie die Schwester von Sharoh!”,

fuhr Adria giftig und spitzfindig mit vollem Mund fort. Sie platzte innerlich fast vor Zorn. Ihre Augen, die ihn jetzt trafen, funkelten unheilvoll und sithisch! Wütend hantierte sie gefährlich ruppig mit ihrem Messer und zerkleinerte das Fleisch. Sie dachte an ihr grässliches Zimmer, welches ihr das Biest mit Absicht gegeben hatte! Fel stand auf und holte sich Nachschlag. Wütend bohrte sich ihr Blick in seinen Rücken. Am liebsten hätte sie das Messer nach ihm geworfen! Er konnte seine blöden Bandagen ab jetzt alleine wechseln! Oder diese Alien-Tussy bitten! “Aber gerne!”, würde sie sicher mit ihrer Stimme säuseln! Adria hatte es richtig im Ohr! Oooh, wie sie die hasste! Adria nahm ihre Gabel und stach kräftig von oben herab in ihre Knolle. Es machte ein quietschendes, Gänsehaut bringendes Geräusch auf ihrem Teller!

Ihre Gedanken rasten! Sie schmeckte gar nicht, was sie aß! Ihre Gabel war plötzlich so verbogen?! Ob Fel demnächst in einer anderen Kantine essen würde? Auf der anderen Ebene?! Ohne Adria? Mit ihr? Adria wusste selbst nicht genau, was sie noch mehr wütend machte, die Tussy an sich oder die Angelegenheit mit der Drecksbude, in der sie hausen sollte! Sie musste sich etwas einfallen lassen!

Fel stieß nun mit ihr auf die veränderten Umstände an. Sie hob schmollend ihren roten Plastebecher mit Sirupwasser und stieß mit ihm an. Dann zog er ihr Pad heraus und tippte darauf herum. Adria bekam in dem Moment eine Eingebung bzw. Erleuchtung!

Er hob nun sein Bierglas und meinte , dass sie nun offiziell seine Schülerin wäre und beglückwünschte sie. Hah, dass war diese Julia oder wie diese dämliche Schnepfe hieß, nicht! Adria stieß mit ihm an und schenkte ihm ein ehrliches süßes Lächeln.


“Reich mal mein Pad rüber! Ich muss mal meine Spielstände checken! Und Geld einsammeln und meine Fabriken neu mit Rohstoffen bestücken! “Bastion-City”, verstehst du!?“

Adria spielte dies wirklich sehr gerne, doch dies hatte sie jetzt nicht wirklich vor. Sie hielt das Pad so, dass nur sie drauf schauen konnte und gab den Begriff:”Mädchen-Zimmer-Möbel”ein. Adria wusste schnell, was ihr gefiel, hatte sie das schließlich längst vor Augen. Sie gab bei Zahlungsart: “Rechnung an Lord Hybris” ein, schließlich hatte Fel jetzt auch gesagt, dass er ab jetzt ihr Meister wäre und immerhin hatte sie ihm ihre Eizelle gegeben und Fel meinte, dass wäre nun mal so und könnte noch öfters vorkommen und fand das scheinbar nicht so schlimm, seiner Reaktion nach zu urteilen und von daher…. und natürlich klickte sie noch Super-Expresslieferung an, denn schließlich wollte sie heute noch in den neuen Möbeln wohnen! Adria reichte das Pad nicht zurück, sondern verstaute es in ihrer Robe, schließlich war es ihr Pad! Sollte Fel doch seine bescheuerte Dienerin fragen, ob sie ein Pad für ihn hätte! Hybris hatte es ihr geschenkt, weil sie so lieb gefragt hatte und so lieb gucken konnte!

Fel hatte aber deutlich andere Sorgen, denn er fragte sie nach diesem Schlappohr! Adria musste sich nicht extra umdrehen, um zu wissen, wen er meinte. Sie zuckte mit den Schultern! Scheinbar bohrten sich seine bösen Blicke in ihren Rücken!?


“Joah…., der guckt immer so!”

Vielleicht sollte sie es Fel besser erzählen! Schließlich hatte der Gungan auch seine Leute in alles eingeweiht!

“Er wollte mit mir ein Date! Er quatschte mich in der Bibliothek an! Bloß weist du, ich kann doch nicht ein Date mit einem Schlappohr haben! Das wäre ja noch schöner! Er wollte mit mir abends in den Katakomben spazieren gehen! …”

Adria dachte kurz nach, wie das gewesen war und fuhr fort.

“Ich verabredete mich mit ihm und sagte, wir treffen uns , ich glaube, es war um Acht, in den Katakomben, unten am Eingang zur Pyramide der Inquisitoren. Ich hatte natürlich nie vor gehabt, dort hin zu gehen! Am nächsten Tag hörte ich es in der Bibliothek flüstern, dass er auf der Krankenstation läge!”


Wieder zuckte sie mit den Schultern!

“Diese Aliens sind so was von nachtragend!”,

stellte sie Kopf schüttelnd fest! Sie rollte mit den Augen.

“Der Typ nervt! Ich glaube, er findet mich hübsch! Der kann mich mal!”

Sie machte eine Kunstpause. Wesentlich leiser und nur für Fel hörbar und zu ihm rüber gebeugt fuhr sie fort:

“Vor allem ist es ja auch schon eine ganze Weile her! Eine Ewigkeit! Was dazwischen alles passiert ist!? Dazwischen wurde mir eine Eizelle heraus operiert und mich hat Kintik bis zur Bewusstlosigkeit gefoltert! Ich werde nie vergessen, wie er mir mit der Bohrmaschine ins Bein gebohrt hat! Erst in den einen Oberschenkel und dann in den Anderen! Wie das geblutet hat! Und wie er mich mit den Energiestäben geschlagen hat! Und in den Magen boxte!”

Sie hatte plötzlich einen bitteren Gesichtszug um ihren Mund.

“Da regt sich das Schlappohr auf, weil ich ihn versetzt und dorthin bestellt habe! So ein Weichei! Hätte mal das erleben sollen, was ich erlebt habe! Doch leider wird es mit der Rache an Kintik nicht so einfach werden! Wir wissen ja, was Hybris davon hält! Sich richtig zu rächen, scheint eine Kunst zu sein! Der Zeitpunkt wird irgendwann kommen, doch leider nicht so bald! Ich werde mich aber irgendwann an Kintik rächen! Das vergesse ich ihm nie!”,

sagte sie nachdenklich! Plötzlich standen zwei Jünger und zwei Möbellieferanten in der Tür zur Kantine und fragten laut und rissen sie damit aus ihren trüben Gedanken und Rachegelüsten:

“Wir haben hier eine Möbellieferung für Adria Guldur?!” Die ist nicht zufällig hier?”

“Ja, das ist für mich!”,

rief Adria laut und sprang auf!

“Mein Zimmer ist dort hinten! Warten Sie, ich gehe vor!”

Na, das ging ja schnell, stellte sie erfreut fest!


Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Lernenden, Schülerkantine: Adria und Darth Sikarius
 
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Die Schmerzen die er durch den Kampf gegen seinen Kontrahenten erlitten hatte, zollten ihren Tribut. Er brauchte Schlaf, sodass er sich relativ schnell in sein Quartier begeben hatte. Dort hatte er nicht einmal die Zeit gehabt sich auszuziehen, bevor er in seinem Bett einfach zusammengebrochen war. Er begann zu Träumen. Ihn umfing plötzlich das Gefühl eines Dejá-Vu. Er erinnerte sich an die Träume, die er in letzter Zeit vermehrt hatte. Sie blitzten wie kurze Filme vor seinem inneren Auge. Kath Hunde. Dutzende. Sie blickten ihn erwartungsvoll an, während andere die Lefzen weiteten und die scharfen Zähne zum Vorschein kamen. Sabber hing ihren hungrigen Mäulern herab, einer der Kath Hunde sah ihn mit großen Augen an und blickte dann zu ihm. In der Ferne hörte man das kontinuierliche Spiel von Trommeln. Waren es Trommeln, oder Artilleriefeuer? Genau konnte er es nicht sagen, es blieb seiner Fantasie vorbehalten. Die dunkle Masse schob sich um die Kath Hunde und verschluckte sie mitsamt der knienden Gestalt. Es musste die Gefahr sein, die lauerte. Dafür stand dieses Bild also in dem, was er gesehen hatte. Wofür der Kath Hund stand, wusste er.
Den Menschen prägt vor allem das vitale Interesse an der Selbsterhaltung. Alle wollen das. Der Mensch kann denken und agiert wie ein kluger Kath Hund; er kann seine Interessen kalkulieren und kann jetzt verzichten, um später zu gewinnen. Im Gegensatz zu dem Cathar, war der Mensch kein ausschließlich impulsives Wesen. Die Klugheit wird in Dienst des Interesses gestellt, es geht für einen Sith nicht um Imperatorenfurcht, die Gesellschaft oder ähnliche Variablen, sondern nur um die Selbsterhaltung. Menschen sind weder gut noch schlecht, sondern nur an Selbsterhaltung interessiert. Wenn keine Grenzen gesetzt werden durch den Souverän, gewinnt dieses Verhalten die Oberhand. Leidenschaften machen blind, außer der Angst vor dem Tod. Die Angst ist dabei die größte Triebfeder des menschlichen Handelns. Die Angst vor einem vorzeitigen Tod bringt alle dazu, diesem aufgezwungenen Gesellschaftsvertrag zuzustimmen. Und warum? Weil auch sie verletzbar sind, weil sie auch Tiere, Animalier, geistige Nichtmenschen wie der Mensch der Neuen Ordnung sagen würde, sind. Die Zusammenrottung der Schwachen. Der Mensch kann ein Kath Hund sein; zeigt sich weniger in den natürlichen Eigenschaften des Menschen, als im Verhalten der Menschen untereinander. Man weiß nicht, wer ein Kath Hund ist, darum sollte man sicherheitshalber davon ausgehen, dass jeder ein Kath Hund ist. Das fehlende Vertrauen in den Gegenüber verhindert die Zusammenrottung der Schwachen, sie erhält einen retardierenden Moment. Dem Herrschenden kommt das nur gelegen.

Jetzt erkannte er die Personen als eine Allegorie. Erneut verschwamm die Sicht, vor seinem inneren Auge schoben sich erneut Bilder in sein Bewusstsein. Zwi Personen, ein Kind mit einem Raubvogel auf dem Arm und einem Mann, der aus einem Buch zu lesen schien. Ein Gelehrter. Sie waren im Streit, denn die innere Anspannung schien in der Luft greifbar. Der Grund dafür lag hinter ihnen. Auf einem schwarzen, blankpolierten Stein lag ein Mann, in vollkommener Dunkelheit, seine Gesichtszüge nicht zu erkennen. Kintik-Siqsa versuchte näher ran zugehen, doch er war wie gefesselt. Die Kath Hunde versammelten sich jedoch nicht um diese beiden Personen, sondern um eine, dessen Gesicht in einem Meer aus langen, glatten, schwarzen Haaren bestand die vor das Gesicht gekämmt waren. Die Gestalt hielt eine kleine Lampe in den Händen, in denen er das Licht abermals anzündete. Es ergab jetzt einen Sinn. Der Gelehrte war kein Mann der Wissenschaft, sondern ein Verwalter. Er hörte die Worte deutlich wieder in seinem Kopf. Das Kind mit dem Raubvogel mussten die hier versammelten Sith darstellen. Sie waren alle relativ jung und hatten eine Macht in die Hand gelegt bekommen, die ihnen Flügel verleihen würde, mit denen sie höher aufsteigen würden als jeder andere Sterbliche.


Mit einem Mal wachte er aus seinem Traum heraus, als hätte er eine imaginäre Schelle erhalten. Völlig benommen blickte er um sich. Wie auf Kommando öffnete sich die Tür, sodass er vollkommen überrascht die Augen aufriss und sich bewegen wollte, doch war seine Motorik nicht so schnell wie sein Gehirn, sodass er wie ein junges Dewback seinen Meister anblickte, das kurz davor war von einem Schwebepanzer überrollt zu werden. Er hatte nicht mit Darth Hybris gerechnet, waren die vierzig Stunden so schnell vergangen? Er wusste es nicht, hatte jedwedes Zeitgefühl verloren. Er hatte offenbar länger geschlafen als geplant. Allerdings war er wach genug um zu realisieren, was er zu antworten hatte, als sein Meister ihn nach seinen Wunden fragte.


„Ich trainierte im Fitnessraum als ein Mensch hereinkam. Sein Name war Uras, Schüler des Darth Pagas. Es dauerte nicht lange und dieser Mensch wollte kämpfen. Ich habe mich verteidigt und gewonnen.“

Er hielt sich kurz und an die Wahrheit. Das war alles was er dazu zu sagen hatte. Jedes weitere Detail interessierte seinen Meister eh nicht. Darüber verspürte der Kissai teilweise Verbitterung, teilweise war er darüber aber auch froh. Einen weiteren Gedanken zu dem Thema konnte er sowieso nicht fassen, da Darth Hybris sich nicht länger damit aufhalten wollte. Stattdessen überrumpelte der Sith Lord seinen Schüler mit einem Auftrag, den er sich so selbst in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Er war sprachlos. Zumindest fast.

„Wie ihr befehlt, Meister.“

Der Kopf des Kissai schwirrte. Eine ganze Expedition? Der Sith Lord sparte definitiv nicht an Vertrauen in seinen Schüler, wenn er ihm bereits jetzt eine so kostenintensive Aufgabe überbrachte. Er war kein Veranstalter, er war Verwahrer. Zwar hatte er geholfen die Reise zu organisieren, die ihn nach Bastion gebracht hatte, doch das war auf einer vollständig anderen Grundlage geschehen. Er war auch kein Wilderer und erst Recht kein Jäger. Darth Hybris hätte diese Aufgabe vielleicht eher einem seiner verwilderteren Schüler geben sollen. Der große dunkelblaue Barbar mit den Augen einer Bestie hätte sicherlich Gefallen an dem Auftrag gefunden. Andererseits... wäre er gescheitert. Vielleicht mochte er ein guter Jäger sein, doch verfügte er nicht über die Intelligenz des Kissai. Im Gegenteil: Er blieb ein Tier. Tiere waren generell das Stichwort in dieser Angelegenheit. Er kannte einige machtsensitive Lebensformen. Ihm fielen spontan einige Planeten ein, die sie besuchen könnten, doch war er sich sicher, dass sich der Sith Lord nicht mit irgendwelchen starken, machtsensitiven Lebewesen abfinden würde. Er wollte etwas sichtlich beeindruckendes. Er würde einen Diener für die geplante Expedition brauchen. Ein Wesen welches sich um seine Belange kümmerte. Kanonenfutter und eventuell einen Sündenbock. Doch was nun? Er fragte sich, was sie brauchen würden, seine letzte Reise hatte ihm gezeigt, dass Proviant, Nahrung und Bacta, vor allem Bacta sehr wichtig sind. Was viel wichtiger war, mit was für einem Schiff würden sie reisen? Diese Expedition würde einige Wochen der Planung und vor allem Ausführung benötigen. Einen groben Plan würde er seinem Meister präsentieren um ihn zufrieden zu stellen um danach die Feinheiten auszuarbeiten. Er brauchte vor allem frische Diener. Diese ganze Angelegenheit sollte nicht von höheren Sith bemerkt werden. Er würde also Jünger brauchen, die noch nicht lange im Orden sind, Jünger die keinem Sith dienen und diese mit weiteren Informationen füttern. Das klang nach einer Aufgabe für Roon Voss, seine erste Akquirierung, seine erste Spielfigur in diesem Dejarik Spiel. Die bald erfolgende Expedition würde es sowieso verhindern dass er es schaffen würde irgendwas zur Situation seiner Machtstellung zu verändern. Die Kontakte mussten gepflegt werden. Er wusste nicht wie lange dieser... Auflug dauern würde doch der Sith wusste dass es keine kurze Reise sein würde. Seine Zeit würde er sinnvoll verbringen dachte er sardonisch grinsend während er das Datapad betrachtete und in seine Hand nahm. Er wiegte es nochmal, sah sich seine zerschlissene Oberfläche an und beschloss dass er fortfahren würde.


Er musste überlegen wie er die Suchparameter auswählen würde. Würde er eine bestimmte Route planen oder würde er die Route anhand der Tiere festlegen? Letzteres wäre angebrachter. Er hätte natürlich auch einfach die Sith Welten abklappern können. Die dortige Faune wäre mehr als ausreichend um seinen Meister zufrieden zu stellen. Doch er würde noch mehr suchen müssen.


Yelm, ich benötige den Zugang zu den digitalen Beständen der Ordensbibliothek.“

Der Automata nickte nur und verwies die Rothaut an ein Terminal innerhalb der Fury. Mit einer Suchmatrix versuchte er die schiere Anzahl an Wesen, welche die Macht spürten einzugrenzen. Herbivoren welche nicht über genügend Intelligenz verfügten Werkzeuge zu benutzen waren selten so stark in der Macht, dass sie für die Wünsche des Sith Lords geeignet sein würden. Carnivoren hingegen waren meist die geborenen Jäger und erwiesen sich in ihrem Verhalten als konfliktreiche Wesen. Konflikt ist die Antriebsfeder der Evolution, weshalb er mit Wahrscheinlichkeit in diesem Bereich die meisten Treffer erzielen dürfte. Tatsächlich erhielt er eine beachtliche Liste an Kreaturen, welche auf die Suchtreffer „machtsensitiv“ und „Carnivoren“ zutrafen. Allerdings war auch diese Liste eindeutig zu lang. Er würde sie kürzen müssen ohne jeden einzelnen Eintrag lesen zu müssen. Das wäre vielleicht die ergiebigste, allerdings auch zeitaufwändigste Suchmethode gewesen. Es gab auch Möglichkeiten trotzdem genügend Ergebnisse zu erzielen um seinen Meister zufrieden zu stellen. Er musste nur weitere Suchfaktoren eingeben. Er versuchte einige weitere Variablen, welche seine Suche einschränken würden.
Ein weiterer Begriff war „Sithspawn“. Eine Umschreibung für allerlei Entartungen der Natur die durch das Werk Bogans und der Sith transformiert wurden. Die Je'daii, die Vorgänger jener Exilanten welche auf Korriban einst landen würden und seine Rasse unterwerfen warfen, führten einen Disput der im Krieg mündete mit jenen, die nicht davor zurückschreckten die Macht einzusetzen um die Natur zu beherrschen. Ihr Bestreben die Natur und damit alles Leben durch die Geschenke Bogans zu bereichern schien jenen mit einem schwachen Willen, die Ashla folgten, als Monstrosität. In den Augen des Kissai war es eine Monstrosität diese Chance nicht wahrzunehmen. Sie wollten durch dieses Studium dem Krieg ein Ende bereiten und mit ihrem Wissen dem Universum helfen. Sie waren auf dem Weg ihre Göttlichkeit zu finden. Allein die Torheit von Ashlas Lakeien sorgte dafür, dass diese Möglichkeit nicht wahrgenommen wurde. Erst die Sith würden die Verbesserung der Natur durch Bogans Macht vollbringen. Sie beendeten das Werk jener tapferen Je'daii die wagten ihr Knie nicht vor der oktroyierten Meinung zu beugen.
Mit der angepassten Suchmatrix fand Kintik-Siqsa eine große Anzahl an Kreaturen, die er für diese Zwecke einbinden können würde. Jetzt musste er selektieren. Nicht alle Tiere würden sich anbieten. Sithspawns dürften zu den stärksten Kreaturen zählen. Sie alle waren unnatürliche Wesen, doch je nach Einsatz der Macht waren manche unfruchtbar und manche fruchtbar. Das hieß im Umkehrschluss, dass manche Kreaturen als Jungtiere abgefangen und nach Bastion gebracht werden könnten. Andere wiederum waren lediglich für den Kampf bestimmt worden und würden maximal aufgrund ihrer Langlebigkeit ihre Herren und Berufung überlebt haben. Eine solche Kreatur war die Hydra, eine Kreatur die sich auf vielen Planeten bis zum heutigen Tag halten konnte. Dank der Macht waren sie mit einer langen Lebenszeit ausgestattet, tödlich aber nicht unsterblich. Allerdings würden sie kaum für das dienen können, was Darth Hybris von ihm verlangte. Weder konnte man ein solches Tier ohne eine ganze Armee einfangen, noch würde es sich reproduzieren, sodass man Eier oder die Brut mitnehmen können würde. Er besaß nicht die Fähigkeiten in der dunklen Seite der Macht um eine solche Kreatur zu zähmen, so wie er es in den Schriften der Ninûshwodzakut gelesen hatte. Er hatte nur kleinere Experimente gesehen. Nie die Erschaffung eines Sith Wyrm oder eines Leviathan, allerdings genug um zu wissen, dass man Sithspawns nicht unterschätzen durfte.

Er begann die Suche und schränkte seine Maßgaben immer weiter ein, bis er eine Liste mit diversen Wesen zusammengestellt hatte, die Sithspawns waren, sich vermehren konnten, mehrheitlich Carnivoren waren und noch lebten. Andere Tiere fand er durch Querverweise, denen er immer wieder folgte. Im Endeffekt folgte er ihnen zu gerne, weil ihn das Thema interessierte, sodass er länger brauchte, als es eigentlich nötig gewesen wäre. Dafür war seine Ausbeute zufriedenstellend. Er hatte eine große Anzahl an Wesen gefunden. Ein anderer Faktor würde jedoch die jeweilige Lage der Kreaturen sein. Politisch gesehen war Frieden im Galaktischen Imperium, eine ungewohnte Zeit. Die Neue Republik würde es dennoch nicht dulden, wenn Wilderer auf ihren Welten beginnen Kreaturen zu jagen, die stark in der Macht sind. Der Kissai konnte sich nicht vorstellen, dass sie so fahrlässig sein würden und diese Tiere nicht in irgendeiner Art und Weise überwachen. Besonders wenn die Galaxis vor Jedi und Sith nur so wimmelt. Ein rascher Blick auf die galaktische Karte verdeutlichte ihm jedoch bereits jetzt, dass es für einige Spezies quer durch die Galaxis gehen würde. Bei dem Gedanken so viel Zeit in einem Schiff zu verbringen drehte sich ihm der Magen um. Er mochte Raumschiffe nicht besonders. Man war dem kalten, toten All hilflos ausgeliefert. Ein falscher Hyperraumsprung und selbst Bogan konnte einen vor der Desintegration nicht bewahren. Wobei sie beim nächsten Thema angelangt wären. Die Flugroute. Bei dem Blick auf die Karte wusste er, dass diese Nacht eine wirklich lange sein würde. Es half jedoch alles nichts, Der Kissai rieb sich die Augen und begann mit der Planung...


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[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Hochplateau ] Sharoh und Rake

Ihm war nicht entgangen, dass auch Anomander ihn im Auge behielt. Zwar ging er ohne große Umschweife in die andere Richtung, anscheinend hatte er schon einen relativ genauen Plan wo er hin wollte, doch die Begebenheiten der Landschaft verhinderten, dass Sharoh sich länger als eine Minuten hinter einem Hügel zu verstecken konnte , ohne das er Zeit verlor. Er legte ein strammes Tempo an den Tag, bei dem jeder Wanderer vor Neid erblasst wäre, doch gerade nicht so schnell, dass er es nur kurz durchhielt. Er wollte, wenn er die Distanz nicht völlig falsch einschätzte, am Ende des Tages mindestens die ersten Ausläufer der Bergkette erklommen haben. Alleine um einen vernünftigen Platz zum schlafen zu finden. So mitten auf dem Feld, nur umringt von trockenem Gras, fühlte er sich einfach nicht gut aufgehoben. Die besagte Quelle war Sharoh noch nicht ins Auge gesprungen, oder deren Zugänge, doch suchte er um ehrlich zu sein gerade nach etwas anderem. Ein Lichtschwert war zwar ein gutes Werkzeug um zu töten, doch versagte es bei so vielen anderen Aufgaben, wie zum Beispiel das Häuten von Beute. Er hielt also Ausschau nach allem, was man als krudes Messer benutzen konnte, Feuerstein, Knochen, Obsidian. Vielleicht war ja irgendwo hier ein ehemals aktiver Vulkan, weshalb man Obsidian finden könnte, selbst hier im offenen Gras. Doch wurde der Trandoshaner enttäuscht. Das einzige was auf dieser Heide zu nutzen war, waren die Kleintiere, die jedoch so schnell das Weite suchten, dass Sharoh in seiner neuen Haut nicht hinterher kam. Also sammelte er ein paar der trockensten Pflanzen auf, um sie eventuell später als Zunder benutzen zu können. Zwei bis Drei Hände voll sollten erstmal reichen. Rake war inzwischen sowohl aus seinem Blickfeld als auch aus seinem mit dem Machtsinn greifbaren Bereich verschwunden, wobei dieser sich nicht viel mehr als dreißig Meter um ihn herum erstreckte. Ein wenig Routine hatte Sharoh bereits, was das Machtschild und den Machtsinn anging. Die Konzentration, die zu Anfang so anstrengend gewesen war, wurde kaum noch benötigt. Vor allem auf dieser Reise würde er wohl beides auf äußerste trainieren können, auch ohne das er aktiv daran erarbeitete. In der Wildnis unaufmerksam zu sein bedeutete zumeist nichts gutes.

Langsam wurden die Felswände größer und größer, als der Reptiloid auf sie zu schritt. Das war auch der Moment, als er Rake wieder wahrnahm. Die ersten Schritte in die kleine Schlucht, die die beiden Felsgiganten voneinander trennten, waren getan, da türmte sich vor Sharoh eine Felswand beeindruckender Größe auf. Er konnte nicht genau abschätzen wie hoch sie genau war, doch stand er zunächst davor und starrte nach oben. Rake war anscheinend mittels der Macht gesprintet, denn dieser schoss, begleitet von einem Windstoß, an ihm vorbei, spuckte noch eine Beleidigung in die Richtung des Trandoshaners aus und machte sich daran die Felswand zu erklimmen. Zugegeben, die zerfurchte Oberfläche des Hanges war nun keine große Herausforderung zu bezwingen, doch sah das Einarmig ganz anders aus. Der Wind hatte tiefe Narbe aus dem Stein gefressen, die sich nahezu perfekt eigneten um herein zu greifen. Doch hatten sich auch andersherum Klippen herausgeformt. Während Rake im klassischen Sinn kletterte hatte Sharoh eine andere Idee. Wie in der Trainingsstunde mit Hybris konzentrierte er die Macht in seinen Beinen, zielte auf eine der Klippen in circa Acht bis Zehn Meter Höhen und feuerte sich nach nach oben. Doch schien der fehlende Arm seine Aerodynamik noch mehr zu verschändeln, als er es schon mit dem rumgerudere tat, und er schleuderte gegen die Felswand, kurz über der Klippe. Es waren glücklicherweise nur ein Meter oder vielleicht zwei gewesen, die er oberhalb gelandet war. Er war mit der Schulter seines abgetrennten Arms aufgeschlagen, doch waren keine Schürfwunden oder ähnliches zu sehen. Die neue Haut macht ihren Job gut. Trotzdem schmerzte es darunter. Gut, dass er den Arm zum klettern so oder so nicht gebrauchen konnte.

Ernüchternd musste er feststellen, dass er nur einige Meter seitlich von Rake war, doch die Wand noch höher schien, als zunächst gedacht. Es musste einen sichereren Weg geben und weder einarmig klettern, noch hin und her geschleudert werden war einer von diesen. Er setzte sich erst einmal hin, während er sich den Spott des Feeorin anhören konnte, der inzwischen weiter geklettert war. Da die Wand mit zunehmender Höhe immer mehr in der Breit zunahm, die Berge wurden nunmal nach oben hin schmaler, hatte Rake sich weiter von ihm Weg bewegt. Er befürchtete wohl, dass Sharoh ihn sabotieren wollte, aber das lag im Moment nicht in seiner Intention. Er grübelte, und kam zurück auf das Machtschild. Wenn es Dinge auf einer großen Fläche ablenken konnte, dann konnte es bei größerer Stärke auch Physisches aufhalten. So könnte sich Sharoh quasi seine eigenen Kletterhaken mit der Macht erschaffen. Um die Idee umzusetzen rückte er näher an die Wand, legte seine Pranke auf eine Furche im Gestein und begann sich zu konzentrieren. Er zog die Macht so gut er es vermochte auf einen Fleck. Konzentrierte sich vor seiner Hand, sodass sie sich der Form des Gesteins anpasst. Das ganze war nicht sofort von Erfolg geprägt, erst beim dritten Versuch hatte die Macht eine Dichte, die groß genug sein könnte um es zu belasten. Sharoh versuchte sich daran hoch zu ziehen, sicher bedacht, dass er die "sichere" Klippe immer noch unter sich hatte. Doch in dem Moment, als er sich bewegte schien die Macht sich wieder zu verformen und Sharoh verlor den halt, landete auf seinem Hintern. Das würde also nicht das Wunderheilmittel sein, dass ihm den Aufstieg erleichterte. Also hieß es weiter springen. Er suchte sich die nächste Klippe und sprang. Wieder landete er hart, aber er landete.

Nachdem der Feeorin so viel Zeit zum vorklettern hatte, holte Sharoh doch mit guter Geschwindigkeit auf. Auf Kosten seiner Machtreserven natürlich. Er würde heute nicht den ganzen Hang schaffen, zumindest nicht auf diese Art und Weise, aber warum sollte es Rake da anders gehen. Die Aura des Feeorin strahlte nur so vor Macht, er schien seine Muskulatur erneut zu verstärken. Das hätte Sharoh wohl auch getan, hätte er seinen zwei Arm zur Hand gehabt, doch musste er etwas kreativer werden. Der Boden unter den beiden Freeclimbern wurde immer kleiner und kleiner, die Luft dünner. Sie waren bereits auf einem Hochplateau gewesen, doch jetzt wurde es erst präsent, dass sie weit über der Höhe waren, auf der der Sith-Tempel in Center stand. Leichte Kopfschmerzen machten sich breit und auch die Beine fingen an zu brennen, denn Sharoh hatte es vernachlässigt sie durch die Macht zu entlasten. Rake war nicht mehr weit Weg, und Sharoh hatte sich gerade von einem weiteren Sprung erholt, da hörte er ein Krachen. Er blickte nach oben. Unterhalb des Feeorin löste sich ein Stein, flog hinunter, zerschmetterte einen weiteren, bis ein mächtiger Steinrutscht in Richtung des Trandoshaners fiel. Panisch sprang er in eine Aushöhlung im Gestein, die an dieser Klippe zu finden war und lud einen Machtstoß auf. Er konnte sich nicht erhoffen eine Kraft so groß zu entfesseln, dass er die Naturmacht aufhielt, doch er konnte Schadensbegrenzung betreiben. Also staute er die Macht seiner Handfläche, bis sein Arm zitterte und wartete, dass der losgelöste Fels ihn erfassen würde. Die Sekunden schienen Stunden gleich. Sein Herz hämmerte. Da flogen die ersten kleineren Brocken auf den Fels vor ihm. Er ging einen halben Schritt heraus, feuerte den Machtstoß hab und ließ sich durch die entfesselte Kraft wieder zurück in die Aushöhlung schleudern. Der Ohrenbetäubende Knall hallte durch die Schlucht, und Sharoh konnte zusehen wie ein Mannsgroßer Fels gegen die Wand des benachbarten Berges geschleudert wurde. Eine Reihe von löchern klafften nun auf seinem Plateau, und alles war voller Steinstaub. Der Trandoshaner hielt sich den Mantel vor den Mund und hustete. Dieser dreckiger Feeorin! Das hat er doch extra gemacht !

Doch sollten diesem Gedanken keine weiteren Folgen, denn die Stille wurde durch ein Kreischen zerrissen. Sharohs Augen weiteten sich, er blickte vorsichtig aus seinem Unterstand hervor. Zwei eventuell Drei Meter über ihm klaffte ein Loch in der Wand des Felsens, es hatte von außen etwas von einem Minenschacht, der von primitiveren Völkern so verwendet wurde, und daraus lugte ein Art. . . Flugbestie . Ein weiteres kreischen folgte, als einige weitere Bröckchen Gestein von Rake herab auf den Kopf des riesigen Tieres fielen. Es stülpte sich aus dem für seine sehr winzig wirkenden Loch, sprang heraus und breitete seine Flügel aus, um herauf zu dem Feeorin zu schießen. Sharoh musste handeln. Rake helfen ? Natürlich würde er das nicht tun. Doch er musste hier herunter. Er musste in die Höhle aus der das Tier gekommen war. Ohne zu fliegen war es nichts als ein riesiger Haufen Beute und wie es dort heraus gekrochen war, war es dort ziemlich eng für ein Flugwesen dieser Größe. Ohne weiter nachzudenken sprang Sharoh mittels des Machtsprunges in die Loch hineine, stieß sich dabei ordentlich den Kopf an der Decke der Höhle. Von oben hörte er das Getöse des Vogels und Rake, der Anscheinend irgendwie gegen das Tier kämpfte. Im Machtsinn waren die beiden kaum noch sichtbar, denn Rake war während des Steinhagels weiter geklettert. Sharoh aktivierte sein Lichtschwert und ging langsam weiter in die Höhle, alle Sinne geschärft, denn wo es ein Untier gab war ein zweites nicht fern. Schnell war das rote Licht das einzige, was den runden Gang erhellte, der wohl einst von Wasser in den Fels gefressen worden war, zumindest so weit Sharoh das urteilen konnte. Dumpf hörte er weitere Steine, die den Weg der Schwerkraft folgten und ein weiteres Kreischen. Tiefer und tiefer führte die Höhle, bis Sharoh auf eine größere Aushöhlung traf, aus der ein schräger Gang nach oben zu führen schien. Doch sollte er etwas finden, was ihn zum staunen brachte. Wasser. Ein Rinnsal bildete einen kleinen Tümpel am Boden des Raumes. Vorsichtig wie der Trandoshaner war probierte er das Wasser. Es war sauber und vor allem kalt. Gierig nahm er einen Schluck nach dem anderen, bis er keinerlei Durst mehr verspürte. Der Tag war bereits jetzt anstrengend gewesen.

Seit zehn Minuten hatte er bestimmt nichts mehr gehört. Eventuell war er inzwischen so tief in den Fels eingedrungen, dass er allen Ton nach außen abschottete. Sharoh folgte stumpf dem Rinnsal, glücklicherweise bestand die Höhle größtenteils aus einem Gang, mit kleineren Ausläufern, wodurch Sharoh auf jeden Fall den Weg zurück finden würde. Desto tiefer er in die Höhle eindrang, desto mehr fing es an bestialisch zu stinken. Bis er schließlich an den Quell des Wassers kam. Aus der Decke eines Raumes floß der dünne Strom hinab, doch war der Rest des Raumes deutlich interessanter. Neben Unmengen von von Knochen, stinkenden Kadaverresten und Kot war dort auch ein Nest. Zusammengeflochten aus Ästen und und Gestrüpp, Knochen und Toten Blättern lag es in einer Ausbuchtung des Raumes. Und darin, vier Eier so groß wie ein menschliches Kind. Sharoh blickte sich um, ließ seinen Machtsinn tief durch die Höhlengänge streifen suchte nach weiteren Tieren, fand jedoch keine. Also nahm er sich eines der Eier und begutachtete es. Nach ein wenig Reinigungsarbeit stellte er es auf einen sauberen Fleck und schaute es sich näher an. Die Haut des Eis war grob und hart, doch war er sich sicher, würde er einen gezielten Schlag ausführen, so könnte er bestimmt das innere Essen. Doch nicht roh. Und hier drin könnte er kein Feuer machen ohne zu ersticken. Also nahm er sich einige Äste aus dem Nest, genug um ein kleines Feuer machen zu können, hüllte das Ei in seinen Mantel, damit er es wie in einem Sack transportieren konnte und nahm sich noch einige Knochen mit. Er fand sogar eine Rippe, die so dick war wie sein Unterarm. Fände er einen scharfkantigen Stein so könnte er wohl hier raus eine Art Knochen Messer bauen, und selbst dafür hätte er einige Versuche. Einige kleinere Knochen wurden auch mit in das Bündel gepackt und die Wanderung ging weiter. Auch wenn Sharoh sich nicht sicher sein konnte, dass das Tunnelsystem ein Ende an frischer Luft hatte, sagte ihm etwas, dass es der Fall war. Man könnte es eine "Eingebung" der Macht nennen, denn er fand nach fünf Stunden über den harten kalten Stein einen Ausgang an einer Felswand. Und unter ihm erstreckte sich in tausenden Metern Entfernung das endlose grün des Dschungels, der jedoch nun von nurnoch vom Licht der Sterne erhellt wurde. Sharoh schichtete das Holz auf, brach eine große Steinplatte, die über dem Ausgang auf die Klippe überstand ab und stellte sie auf zwei Steine. Das Feuer wurde mittels des Lichtschwertes entfacht und Sharoh feierte ein festmahl. Das Ei briet er auf der Steinplatte an, nun so gut es ging an einigen Stellen war es noch roh, und verschlang den Großteil. Die Reste packte er in die Taschen seines Mantels. Nicht wirklich hygienisch nur was blieb im übrig. Er wartete bis das Feuer ausging und legte sich zum ersten Mal innerhalb der Höhle schlafen.

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Hochplateau / An der Dschungelgrenze] Sharoh allein
 
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[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Lernenden / Kantine ] Sikarius und Adria, sowie viele Jünger

Zur Abwechslung war die Welt in diesen Momenten mal wieder in Ordnung. Nichts tat ihm weh, er hatte einen Teller voll Essen, einen Ort an dem er bleiben konnte und war grade befördert worden. In gewissem Sinne klang das nach einem ganz normalen Leben, wenn man einige ganz essentielle Tatsachen wegließ. Mangelnder Schmerz war umso süßer, da er vor einer Zeit die er so nicht ganz abschätzen konnte mit einer derartigen Perfidität gefoltert worden war, dass sein Hirn vermutlich bleibenden Schaden davongetragen hatte. Worin dieser bestand galt noch festzumachen, aber dennoch. Der Teller von Essen war billiger Kantinenfraß den man jedem generischen Jünger so vorsetzte und schmeckte nur deshalb so gut, weil er eine ganze Weile im Dschungel hatte leben müssen, in dem mit einem Gaskocher außen verbrannte Vögel ein Festmahl dargestellt hatten. Das Dach über seinem Kopf war der Tempel der Sith und die Beförderung kam frei Haus mit einem tyrannischen Meister. Außerdem war Sikarius ein wahnsinniger Serienmörder, der (größtenteils selbst verschuldet) mehr Scheiße erlebt hatte als die meisten und den größten Teil seines Erwachsenenlebens in diversen Zellen und generell in Gefangenschaft verbracht hatte. Immerhin hatte er grade nur bedingt Lust jemanden umzubringen. Im Grunde war es ein ‚Warum nicht?‘-Gedanke, aber grade war das Essen wichtiger.

Und in diese eigentlich aufgeräumte Stimmung kam
Adria mit dem Taktgefühl eines betrunkenen Elefanten. Mit voller Wucht knallte sie ihren Becher vor ihm auf den Tisch, dabei absichtlich oder unabsichtlich seinen halben Inhalt über Sikarius‘ Portion verteilen. Ein Blick durch den Machtsinn verriet dass sie gleich vor Wut platzte. Was zur Hölle war hier los?! Mit viel zu ruhiger Stimme erkundigte sie sich ob er seine neue Dienerin wohl gut fand. Was sollte denn die Frage denn jetzt wieder? Natürlich fand er gut dass er jetzt eine Dienerin hatte. Adria sollte nicht so tun als fände die das nicht auch geil. Sie wussten beide dass sie mitunter eine ziemliche Naschkatze war was Luxus anging.


„Jaaa…waruuum…?“

Antwortete der Mörder gedehnt, immer noch nicht wirklich sicher worauf sie hinaus wollte. Besser unverfänglich antworten als noch irgendwas Falsches sagen. Warum er grade keinen Stress mit Adria wollte wusste er auch grade nicht. Eigentlich konnte es ihm auch egal sein was sie dachte, war es ihm aber grade nicht. Warum auch immer. War das der Nervenschaden den Hybris erwähnt hatte? Hatten seine kognitive Fähigkeiten gelitten? Nein…HATTEN IHRE KOGNITIVEN FÄHIGKEITEN GELITTEN?! Ohne ihn anzuschauen war sie fortgefahren und hatte festgestellt dass man ihm dies hatte anmerken können und ob er sie denn hübsch finden würde, obwohl sie ein Alien war.

„Hast du Lack gesoffen?!“

Fragte Sikarius perplex und starrte seine Schülerin an, die jedoch immer noch nicht fertig war und fragte ob er die Falleen denn hübscher fand als sie, wo sie doch aussah wie die Schwester von Sharoh.

„Natürlich nicht?! Sie ist…lassen wir das! Ich habe keinen Bock darüber zu debattieren ob so ein Ranzalien hübscher ist als du! Wo kommt der Scheiß eigentlich her?!“

Dezent überfordert schob der Mörder sich das letzte Stück Fleisch zwischen die Lippen. Er wollte sich keine Gedanken darüber machen ob Adria oder Xhuljia hübscher war! Das setzte voraus dass er den Gedanken weiterdachte und…iehh! Nein danke! SO eine eklige Kinderkacke konnte ihm getrost gestohlen bleiben. Um sich etwas Luft zu verschaffen stand er auf um sich einen Nachschlag zu holen.

Natürlich ist es Scheiße dass wir eine Alienschlampe zur Dienerin bekommen haben!

Setzte unterdessen der Würger die die bereits seit Adrias Kommentaren laufende Unterhaltung fort. Sowohl er als auch sein Konterpart waren sich darüber einig, dass ein Mensch doch um so viel besser gewesen wäre, aber man jetzt halt damit leben müsse. Immerhin hatte sie keine Zicken bei der Annahme der Aufträge gemacht und sich auch sonst ziemlich kooperativ gezeigt. Natürlich fehlte in diesen Überlegungen der Gedanke sie umzubringen eine Rolle, doch war er bei weitem nicht so präsent wie der, dem Kortosisdieb aus seinen eigenen Eingeweiden eine Schlinge zu knüpfen und ihn daran aufzuhängen.

Als
Sikarius schließlich mit erneut gefülltem Teller zurückkam, wollte er sich eigentlich nicht mehr mit der elendigen Thematik auseinandersetzen. Um Zeit zu schinden meldete er Adria als seine Schülerin an und sprach dann, als wäre nichts, einen Toast auf sie aus. Anschließend übergab er ihr auch anstandslos das elende Datapad, damit sie Bastion-City oder wie auch immer das Ding hieß darauf spielen konnte. Wann hatte sie überhaupt Zeit das zu tun?! Der Mörder wusste es nicht, doch solange es grade die Ausbildung nicht unterband sollte sie doch machen was sie wollte.

Während
Adria ruhig gestellt war, sondierte er mit dem Machtsinn die Kantine und fand tatsächlich den Abschaum, der für den Diebstahl des Kortosis verantwortlich war. Dieser schlappohrige, wasserköpfige Unteraffe! Sikarius fragte seine Schülerin und tatsächlich! Sie kannte ihn. Laut ihr schaute der immer so. Doch bei ihren nächsten Worten blieb ihm die Spucke weg. Diese elendige Kreatur hatte es tatsächlich gewagt sie auf ein Date zu bitten. Das Vieh…sie?! Das war ja nichtmehr nur pervers. Das war die Krönung alles widerlicher Vorstellungen abseits Sex generell, was eigentlich als das Ultimo gelten sollte. In Sekundenbruchteilen wurde dem Mörder schlecht und der Rest Mahlzeit auf seinem Teller sah auf einmal garnicht mehr so schmackhaft aus, wie grade eben noch.


Dem Typen reißen wir die Arschhaare einzeln aus dem Gesicht.

Zwei Punkte um ihn so fix wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen.

Von schnell wird keine Rede sein wenn wir diese Rosettenlaus in die Finger kriegen!

Der Rest von Adrias Geschichte hörte Sikarius um Grunde garnicht mehr zu. Es war klar wie sich das ganze vermutlich ungefähr abgespielt hatte. Das Mädchen hatte ihn versetzt und er war daraufhin in das Quartier eingebrochen, hatte niemanden vorgefunden und stattdessen den Rucksack samt Inhalt mitgenommen. So musste es gewesen sein! Der schweflig glühende Blick des Mörders suchte den des Gungan, der ihm für einen Moment lang stand hielt, seinen dann jedoch senkte. Langsam, jeden Muskel im Körper angespannt erhob Sikarius sich. Er würde das beenden und mochte der Rest der Kantine noch so aufmerksam zuschauen!

Bevor er jedoch dazu kam mehr zu tun als den Nichtmenschen mit seinen Blicken in handliche kleine Happen zu zerstückeln, passierte etwas anderes, was seine Aufmerksamkeit beanspruchte. Ein Kaleesh hatte den Raum betreten und rief eine Möbellieferung für eine gewisse
Adria Guldur aus, die sogleich glücklich aufsprang und anbot ihn zu ihrem Quartier zu geleiten.


Was…

…zur Hölle?!

„Halt, halt, halt. Wirst du mir wohl vorher erklären was hier vor sich geht?!“

Schnauzte Sikarius das Mädchen an, das auch umgehend antwortete: sich offenbar keiner Schuld bewusst. Sie hatte sich im Holonet Möbel bestellt.

„Und von welchem Geld?!“

Fragte er bereits etwas lauter, während seine eigentlich so gute Stimmung ins Bodenlose fiel. Die Antwort trug nicht wirklich dazu bei sie wieder anzuheben. Im Gegenteil. Diese Schnepfe mit der Luxusnase hatte bei Hybris anschreiben lassen. Für verfickte Möbel. Für ihr verficktes Quartier. WAS ZUM FICK?!

„BIST DU EIGENTLICH VOLLKOMMEN BESCHEUERT?!“

Brüllte Sikarius sie an und zog damit endgültig alle Augen in der Kantine auf sie. Ringsherum begannen Teller und Tassen zu zittern und gingen nur Sekunden später zu Bruch. In der Stille hätte man eine Nadel fallen hören können. War das ihr verdammter ernst?! Musste er ihr ernsthaft erklären dass Hybris nicht die gottverdammte Wohlfahrt war und sie nur auf sein verdammtes Wohlwollen hin noch lebten?! Sie waren vor zwei geleckten Stunden aus seinem Apartment entlassen worden und bereits jetzt drehte sie so eine Scheiße?!

„Gib mir das Datapad.“

Sagte er plötzlich gefährlich ruhig. Nur der gelbe Stern in seiner linken Augenhöhle gab entfernt darüber Auskunft, dass er grade dezent angepisst war. Natürlich weigerte sie sich. Von der Macht in Geschwindigkeit und Stärke unterstützt schoss Sikarius‘ verbliebene Hand nach vorne und gab ihr eine Schelle die sich derartig gewaschen hatte, dass der perfekte Handabdruck in ihrem Gesicht binnen Sekunden blutrot anlief. Ein rascher Griff mit der Macht und der Mörder hatte das Datapad in der Hand und dazu gleich noch ein paar Fetzen ihrer Robe, die gleich mit geflogen waren.

„Hast du dein winziges Hirn vorhin mit an der Kasse abgegeben oder was?! Brauchst du den Kopf eigentlich noch zu was anderen um das Stroh nicht in den Händen tragen zu müssen?! HALT DEINE SCHNAUZE!“

Sikarius hatte nun wirklich grade keinen Bock auf Ausflüchte, Erklärungsversuche und Protest. Doch seine Wut richtete sich nicht nur und ausschließlich auf das Mädchen. Plötzlich fuhr er auf dem Absatz herum und er begann auf den Kaleesh zuzustapfen, der in seiner Sithrobe immer kleiner zu werden schien, je näher der Mörder ihm kam.

„Die Bestellung wird Rückgängig gemacht. Jetzt.“

Zischte Sikarius ihn an und verzog das Gesicht zu einer wütenden Grimasse, die jedoch noch breiter wurde als er die Antwort des stinkenden Alien hörte:

„Ich fürchte das ist nicht möglich… D-der Kundenservice…“

Laut klirrend barst das Datapad unter dem Griff des Mörders, doch dieser spürte keinen Schmerz. Mit der Macht hob er einen fingerlangen Glassplitter in die Höhe und legte ihn unsanft an die Kehle des Lieferjungen.

„Rückgängig. Machen. Jetzt. Bist du nicht in zehn Sekunden fertig esse ich deine Augen.“

Das schien zu wirken. Das und ein unsanfter Druck mit der Macht auf den Sehorganen des Kaleesh. Dieser zückte nun seinerseits ein Datapad und begann hektisch darauf herumzutippen, während Sikarius Adrias wie ein Blatt Papier zusammenknüllte. Ohne Vorwarnung wurde der Schrottball in ihre Richtung geschossen, doch sie konnte sich leider noch rechtzeitig wegducken – genau wie der Gungan der rein zufällig auf der selben Linie gestanden hatte. Schade aber auch!

„D…das Geld wurde zurückerstattet…“

„Dann nimm deine Scheißmöbel und verpiss dich! Geh sicher dass nie wieder von dieser Quelle Geld bezogen wird, sonst werde ich dein ganz persönlicher Alptraum. KLAR?!“

Es war klar. Der Nichtmensch schnappte sich seine Repulsortrage und machte sich so schnell ihn seine Füße tragen konnten davon. Sikarius warf Adria einen zornigen Blick zu und bedeutete ihr, ihm zu folgen. Langsam zog er sein Comlink aus der Tasche und benachrichtigte Xhuljia darüber dass Adria in der muffigsten Zelle im Keller unterzubringen war, die sie finden konnte. Am besten nichtmal ein Einzelzimmer. Fester als es nötig gewesen wäre drückte er auf senden, begann jedoch sofort die nächste Nachricht zu schreiben. Sie würde vorher seinen Kortosisarm in die Krankenstation der Domäne der Wissenden bringen, wo sie auf ihn warten würde. Eigentlich hatte er geplant sich selbst die Nadeln wieder unter die Haut zu schieben, wollte das aber eigentlich nicht tun wenn er so furchtbar wütend war wie jetzt. Außerdem war er Krieger und da konnte man die Dienste der geleckten Ärzte schonmal in Anspruch nehmen.

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Während er die Karten studiert hatte, musste sich Kintik-Siqsa immer wieder an die Stirn fassen. Kopfschmerzen plagten ihn. Die Anomalie. Er kannte den bohrenden Schmerz. Er hatte sich der Macht zu schnell zu stark geöffnet. Es war wie eine Form Muskelkater, stellte er fest. Er musste sich bremsen, langsam wachsen oder er würde dem Wahnsinn anheim fallen. Allerdings war seine Anomalie nicht der einzige Grund Kopfschmerzen zu haben. Astrographie konnte eine unfassbar langwierige und anstrengende Tätigkeit sein, wenn man sich nicht nur nach den Sternen sondern auch danach richten musste, wer sie beherrschte. Nach der derzeitigen politischen Landkarte sah es so aus, als würde die Neue Republik trotz Frieden den zivilen Verkehr zwischen dem Galaktischen Imperium und ihren Gebieten unterbinden. Lediglich zugelassene Transporte, die zwischen den beiden Regierungen ausgetauscht wurden und republikanische Schiffe durften das Gebiet passieren. Er war über einen dieser Transportwege nach Bastion gekommen, doch wenn die Route der Expedition sie zu den Sith Welten führen sollte, müssten sie einen erheblichen Umweg gehen. Statt wie gewohnt den Braxant Run nutzen zu können, mussten sie einen erheblichen Umweg mit Hilfe von Microsprüngen über Sernpidal nach Birgis, von dort aus über Bimmiel nach Serenno um letztendlich nach Ord Radama zu gelangen. Danach würden sie einen unsicheren Sprung in den Daragon Trail tätigen müssen um dort über Korriban in den Stygian Caldera und damit Sith Space zu gelangen. Alles in allem eine unfassbar zeitaufwändige Angelegenheit. Sie könnten natürlich auch in den neutralen Raum springen und versuchen über gefälschte ID Karten in den republikanischen Raum vorzunehmen und dort die sicheren und schnellen Hyperraumrouten zu nehmen.

In den Augen des Sith war es ein Sakrileg, dass das Galaktische Imperium keinen direkten Zugang zu den eigenen Kronwelten haben kann. Auch wenn es nach außen hin ein Imperium des Militärs ist, sitzt auf dem Thron des Imperiums noch immer ein Sith. Das war stets so. Dem Kissai missfiel dieses Knie beugen und joviale Gehabe der Sith. Sie sollten viel direkter Einfluss auf die Tätigkeiten der ihnen untergebenen Wesen haben. Die Ursprünge der Sith liegen in längst vergessenen Zeiten. Schon immer gab es Individuen, welche andere von ihren Ansichten überzeugen wollten. Dies galt auch schon zu Zeiten der Alten Republik und vor mehreren tausend Jahren. Damals, als noch hunderte von Jedi und Dunkle Jedi gegeneinander kämpfen, wuchs die Bedrohung ins Unermessliche, die von der anderen Seite ausging. Die Jedi rekrutierten mehr und mehr Machtsensitive und warfen sogar Kinder in die Schlacht gegen den Feind. Je mehr Jedi der Orden auch rekrutierte, desto schlechter war deren Ausbildung. Damit war die Chance, die Jedi des Ordens durch Einflüsterungen der dunklen Jedi für die Zwecke des Sith Ordens zu gewinnen, größer. Dies war der Moment, in dem die Sith geboren wurde. Zunächst bestand diese weniger als Institution, sondern viel mehr als lose Verbindung von dunklen Jedi, welche Machtsensitive und Jedi jagten. Während der Krieg Ashlas gegen Bogans immer erbarmungsloser wurde, stellte sich zudem auch noch eine weitere Bedrohung heraus. Dunkle Jedi in den eigenen Reihen zweifelten nicht nur am Sieg, sondern stellten auch fundamentale Glaubengrundsätze der Dunklen Seite in Frage. Sie drohten die Gemeinschaft zu verlassen, was viele im Endeffekt auch taten. Erst gegen Ende der Alten Republik und der ausgerufenen Order 66, im Volksmund auch als "Säuberung" bekannt, wurde wieder offen Jagd auf Machtsensitive und die noch verbliebenen Jedi gemacht. Um die Vernichtung systematischer und effizienter durchzuführen, gründete Imperator Arcanious die Inquisition. Die Inquisitoren leisteten damals effiziente Arbeit, da die Jedi beinahe vom Antlitz der Galaxis getilgt wurden, während der Einfluss der Dunklen Seite wuchs. Immer mehr und mehr Machtsensitive stellten sich in den Dienst von Imperator Arcanious und dienten als Sith. Der Tod von Imperator Arcanious durch den Jedi Manice bedeutete nicht das Ende der Imperialen Inquisition, welche daraufhin von Imperator Ferit fortgeführt wurde. Bis heute. Viele Jahre lang war trotz des Erstarkens des Galaktischen Imperiums und des Wachstums des Sith Ordens kein finaler Schlag möglich. Dies erwies sich jedoch spätestens während des langsam aufkeimenden Sith Schisma als schwerer Fehler. Die Jedi hatten sich offen mit anderen machtsensitiven Fraktionen verbündet und die Vernichtung des Sith Ordens und damit der Dunklen Seite zu ihrem Ziel erklärt. Der Sith Orden sah sich immer noch einem Krieg gegenüber, auch wenn dieser etwas abgekühlt war, welcher nur aufgrund härtester Entbehrungen und Anstrengungen nicht verloren wurde.

Doch das würde alles nichts nützen. Er musste sich mit der politischen Situation abfinden. Vorerst. Was viel wichtiger sein würde, wäre die Route innerhalb des Stygian Caldea. Im Sith Raum ist es wichtig die richtigen Hyperraumrouten zu finden. Rope half dem Reinblut wie zuvor bereits eine geeignete Route zu finden, die möglichst zeitsparend war, ihnen aber auch erlaubte an bestimmten Stationen Proviant neu aufzunehmen. Er musste stets darauf achten, dass sie gut situiert sein würden. Die lebenden Tiere würden auch Nahrung brauchen. Er konnte es nicht riskieren, dass sie verhungern würden. Vielleicht könnte ihm sein Meister helfen indem er ihm Tränke mitgab, die eine Art Winterschlaf auslösen können. Ein künstliches Koma. Das würde allerdings nicht so einfach sein. Jeder Organismus und vor allem Metabolismus reagiert anders auf die chemische Zusammensetzung. Besonders in diesen Belangen keine Überdosis tödlich sein. Seine Mühen wären dann umsonst gewesen. Er würde mit Darth Hybris sprechen, welche möglichen Optionen es da gäbe. Er wusste nicht wieviel die Zubereitung der entsprechenden Substanzen kosten würde, sodass das Kosten-Nutzen Verhältnis von ständiger Versorgung mit Nahrung zu Verabreichung alchemistischer Substanzen zur Evozierung eines Winterschlafes abzuwägen seien. Auch wenn er kein Budget hatte mit dem er auskommen musste, würden sie sicherlich nicht die Bank von Aargau sprengen, um an Credits zu kommen. Im Sith Raum war er allerdings durch sein kulturelles Privileg vielleicht im Vorteil. Er kannte sich gut genug aus und seine rote Haut machte ihn in diesem Teil des Weltraums zu was besserem. Korriban würde ihre erste Station sein. Dort wäre eine Aufstockung der Vorräte möglich. Der Kissai musste zugeben, es war schon immer sein Wunsch gewesen eine der Brutstätten seiner Spezies zu besuchen. Die Grabmäler von Korriban sind ein heiliger Ort für die Kissai. In der Umgebung des Tals der Dunklen Lords würden sie auch die Hssiss und Tu'kata finden, die sie analysieren würden. Vielleicht würden sie noch andere Wesen dort antreffen, doch wären dies Sithspawns die mit Sicherheit das Werk Bogans sind. Je nach Stärke und Größe waren auch seine Fähigkeiten begrenzt und wenn das Tier keine Jungtiere gezeugt hat oder es biologisch nicht konnte, wird er sicherlich nicht sein Leben riskieren.


Sobald sie auf Korriban fertig sein würden, ging es weiter nach Jaguada um über den Kamat Aegit nach Kalsunor zu gelangen. Dieser Planet war einst eine blühende Oase, eine Welt mit einem Habitat bevor der Krieg nach Kalsunor kam. In einem Kaggath geschah es, dass dank der Sith Alchemie mutierte Silooth dort ausgesetzt wurden. Ihre Masse war so enorm und ihre Zerstörungswut so ungebremst, dass sie den Planeten als einen öden Felsbrocken hinterließen. Die Armee der Silooth wurde zwar vom Planeten entfernt um sie auf anderen Schlachtfeldern zu nutzen, doch hinterließ man große Kolonien dieser Wesen um weiterhin einen Grundstock an Kreaturen zu haben. Mit ihren Mandibeln können sie selbst Durastahl zerfetzen. Was sie nicht knacken können, ätzen sie mithilfe ihres giftigem Odems weg. Alles in allem die Art von Kreatur, nach der sein Meister zu suchen scheint. Dort würden sie aufpassen müssen, da die Kreaturen überall leben und kaum natürliche Feinde, außerhalb ihrer eigenen Spezies, haben, dürfte ihre Zahl nicht gering sein und für jeden eine Gefahr darstellen. Am Besten würde man sich wohl mit Waffen gegen diese Kreaturen verteidigen können, die auf Feuerbasis funktionieren. Er würde seinem Meister die dringende Empfehlung aussprechen ihnen Flammenwerfer mitzugeben. Nachdem sie Kalsunor in seiner gesamten, von Insekten zerfressenden Pracht gesehen und Erfolg gehabt haben würden, wird er wahrscheinlich nie wieder Insekten mit den selben Augen sehen. Dem Kissai wurde langsam bewusst, was sein Meister da von ihm verlangte. Einerseits erfüllte es ihn mit Stolz aber auch mit einem gewissen Maße Furcht. Furcht vor dem Versagen und Furcht vor dem Grauen, dass sie erblicken würden. Das waren die Emotionen die er in seinen Begegnungen mit diesen Kreaturen gesehen haben würden. Rope empfahl einen Weiterflug über Ashas Ree, den Zorfe Trete entlang nach Ch'hodos. Dieser Planet stellt nicht nur einen Knotenpunkt zwischen den sakralen Planeten der Sith dar, sondern war einst Aufmarschgebiet der Massassi Soldaten des Sith'ari sowie seiner Kriegsbestien. Von diesen Kriegsbestien, die eine Mischung aus Sith Alchemie und gesteuerter Zucht darstellen, würde er seinem Meister so viele Daten mitbringen wie möglich. Der Planet war eine große Hoffnung für ihn, da er vermutet, dass dort noch viele Kreaturen aus dieser Zeit überlebt haben dürften. Obwohl die Welt eine karge, von rotem Sand dominierte Welt ist, bot sie genügend Lebensraum um diese Kreaturen über Jahrtausende ein Habitat zu geben. Allerdings würden sie drauf achten müssen genügend Wasser zu sich zu nehmen. Die nächste Station würde Krayiss II sein um ihre Vorräte aufzustocken. Es war offensichtlich, dass er seine Heimat besuchen wollen würde, allerdings erschien es astrographisch sinnvoll dort die Vorräte aufzustocken, wie selbst Rope zugeben musste. Danach würde die Expedition sie nach Khar Delba führen. Auf dieser im eisigen Griff des ewigen Schnees gelegenen Welt, die mit ihren großen Zitadellen noch immer von der Pracht der alten Sith zeugen, leben die Sith

http://starwars.wikia.com/wiki/Sith_war_behemoth]Behemoths
. Diese Kreaturen wurden einst von den Sith als Kriegsgerät benutzt und dürften noch immer zahlreich die Tundra von Khar Delba durchstreifen. Für diesen Ausflug würden sie besonders kälteresistente Kleidung benötigen.
Über Rhelg würden sie anschließend nach Upekzar reisen. Auf dieser relativ unerforschten Welt würden sie auf einer der zahlreichen vulkanischen Inseln eine weitere insektoide Spezies aufsuchen. Die Rhak-Skuri dürften für Darth Hybris von besonderer Bedeutung sein. Über ihre Pheromone sind sie in der Lage schreckliche Halluzinationen auszulösen. Verbunden mit ihrer Machtsensivität würden sie mit Sicherheit eine wertvolle Ressource für die Alchemisten sein. Anschließend würden sie erneut einen Zwischenstop auf Korriban einlegen um daraufhin über den Daragon Trail nach Va'art zu gelangen. Auf dem Mond dieses Planeten würde der Kissai versuchen Daten über die Taozin zu erhalten. Diese Kreaturen waren in der Lage sich trotz ihrer Machtsensivität in der Macht vor Machtnutzern zu verstecken. Kintik-Siqsa lehnte sich zufrieden zurück. Dieser Plan schien, während das Hologramm, dass die Route abbildete, in seinen Augen ausgesprochen gut. Allerdings blieb die Frage offen ob und wie sie in den galaktischen Süden gelangen würden, dort wo die Neue Republik besonders stark ist. Die Kopfschmerzen intensivierten sich, sodass der Kissai beschloss sich erst einmal einen Caf zu holen bevor er sich darüber den Kopf zerbrechen würde.


▼ Bastion :: Center :: Sith Orden :: Domäne der Oberen :: Persönliche Landeplattform von Darth Hybris :: An Bord der Fury:: Kintik-Siqsa sowie Rope und Yelm (NPCs) ▼
 
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Kintik war also versorgt und würde es auch noch eine ganze Weile lang bleiben. Seine eigenen Recherchen hatten ihm schon offenbart wie komplex eine Expedition sein konnte, wollte man sich voll darauf einlassen. Ehrgeizig wie das Reinblut war, würde er sicherlich keine planen, welche man innerhalb von zwei Wochen abarbeiten konnte. Dafür gab es zu viele potenzielle Ziele auf ebenso vielen Planeten, Satelliten oder in Asteroidenfeldern. Allein sie nur zu besuchen, kurz nachzuschauen und dann sofort weiter zu fliegen würde schon zwei oder drei Monate dauern. Hybris war gespannt was Kintik hervorbringen würde, doch nun musste er sich um Sharohs Waffe kümmern. Bevor er es noch vergaß. Deshalb führte ihn sein Weg in die Domäne der Herrschenden. Auch dort gab es eine kleine Waffenkammer und in der gab es nicht nur Lichtschwerter, sondern auch Sith-Kriegsklingen. Und im Gegensatz zu jenen ein paar Etagen tiefer, waren diese hier von Technomanten gefertigt worden. Und was das bedeutet, fand er nun heraus. In die Waffenkammer kam er leicht hinein, denn hier gab es keine gesonderten Wachen mehr. Das schwere Portal schob sich zur Seite und Hybris konnte einfach eintreten. Er wurde dabei zwar von den Sicherheitssensoren erfasst, identifiziert und diese Info wurde auch irgendwo abgespeichert, doch aufgehalten wurde er nicht. Es gab auch keine Anweisungen, kein Hinweis darauf wie viel er mitnehmen durfte. Und doch war die Kammer voll. Nicht ein Stellplatz oder eine Waffenhalterung war leer. Der Raum war ein langgezogenes Rechteck und zu beiden Seiten gab es vor allem die Kriegsklingen und nur selten besondere Lichtschwerter. Einige wirkten älter, manche hingegen fabrikneu. Aber all das interessierte den Sith Lord nicht. Er hatte schon beim Betreten die passende Klinge entdeckt. Sie befand sich ganz am Ende des Raumes, gehalten von einer Statue aus schwarzem Marmor. Das Gesicht war – ob nun bewusst oder nicht – vage gestaltet worden, sodass man nicht einmal erkennen konnte welche Spezies sie darstellte sollte. Die Waffe, welche sie auf ihren beiden nach oben gerichteten Handflächen hielt, lag eigentlich nur darauf, doch die sie umgebende Macht sprach für eine andere Art von Halterung. Sie einfach zu nehmen, das konnte er zwar versuchen, doch scheitern würde er dabei mit Sicherheit. Zuerst sah er sie sich aber nur an. Die Klinge war in etwa genau so lang wie die seines Seelenschwertes, ähnlich breit und ebenfalls mit Runen verziert worden, jedoch vollständig. Kein Anzeichen von Verfall oder das sie schon einmal gegen etwas geschwungen wurde, welches dem Material standgehalten hatte. Der Griff war ebenfalls verziert worden und besaß sogar einige Edelsteine, die bei einer solchen Waffe vermutlich sogar echt waren. Und nicht nur echt, sondern auch mit Macht geladen waren.

„Damit wird er noch nicht umgehen können“
murmelte Hybris vor sich hin, hob seine rechte Hand aber dennoch. Er würde sie nicht mit der Hand von der Statue klauben können, denn dann würde er eben jene Hand in dem Energiefeld verlieren. Also gestattete er der Macht sich wieder seinem Körper anzunähern, sich mit dessen Energie zu vereinen und aus der Hand heraus zu strömen. Die Atmosphäre um Hybris herum verneigte sich und wich dann ächzend zurück. Er trat noch einen Schritt zurück, richtete die nun zur Faust geschlossene Hand auf die Waffe aus, bündelte all seine Macht in dieser, wartete bis seine Macht und die der Staute sich angenähert hatten und entließ dann seine gesammelte Macht. Einer Explosion gleich fegte die Energie des dunklen Lords über die Verteidigung hinweg, riss sie hinfort und ließ die Waffe einen kurzen Moment lang unbeschützt zurück. Hybris reagierte sofort und levitierte sie von den Händen in sein linke Hand hinein. Nur zur Vorsicht wich er dann selber noch weiter zurück, bereit einen Angriff abzublocken, doch die Statue gab sich friedlich. Sie sammelte nur wieder die in ihr innewohnende Macht um die Hände herum und schien sonst gar nicht bemerkt zu haben das sie bestohlen worden war. Verständlich, wie Hybris einen Augenblick später feststellte. Die Klinge, von Technomanten hergestellt, fühlte sich völlig normal an. Wie ein Stück Durastahl. Die Edelsteine, zuvor so voller Leben, waren nun stumpf. Die Runen, welche eigentlich eine Art atmosphärisches Flimmern erzeugt hatten, waren ebenso inaktiv geworden. Die Meisterstücke technomantischer Handwerkskunst funktionierten mit Macht, manche mussten aktiviert werden, andere funktionierten nur mit aktiver Bindung, konnten also personalisiert werden. Viel mehr wusste Hybris auch nicht darüber, doch er nahm an das man sich auch diese Waffe zu eigen machen konnte. Weshalb er auch darauf verzichtete sie mit seiner eigenen Macht zu durchfluten. Stattdessen verließ er die Kammer, legte das Schwert in seinem Quartier ab und begab sich dann Richtung Domäne der Wissenden.

Auf dem Weg dorthin hatte er Zeit seinen Kommunikator und sein Pad zu studieren. Ersteres hatte zwei Nachrichten gespeichert. Die erste war, dass da jemand das Kind in sich entdeckt und eine Schmiererei der untersten Kategorie hinterlassen hatte, sie aber längst wieder entfernt worden war. Hybris sah darüber hinweg, denn Poth würde schon sehr bald sehr tot sein. Wie jeder Zirkelmeister würde auch er zu arrogant sein um mit einem Angriff zu rechnen. Also nicht allgemein, damit vielleicht schon, doch nicht im Ratssaal. Er würde ihn kalt erwischen, da war sich Hybris zu 99.99% sicher. Absolute Sicherheit gab es leider nie. Die zweite Nachricht handelte von einer Bestellung. Da er wusste, das er nichts dergleichen getätigt hatte, sah er mit seinem Pad gleich einmal nach. Ob nun aus Ignoranz, Dummheit oder einfach nur den Wunsch nach dem Tod, Adria hatte doch tatsächlich etwas auf seine Rechnung hin bezahlt. Nun gut, jemand hatte sich bereits darum gekümmert und sie storniert, doch der Schaden war bereits angerichtet worden. Kaum der Hölle entkommen, spuckte sie ihm ins Gesicht. Und wen musste Hybris dafür fertig machen? Eben. Noch durfte sich ihr Meister aber über eine Schonfrist freuen, denn der Lord war nicht in der Stimmung dafür. Sikarius würde ohnehin irgendwann auf ihn zukommen oder er würde ihn wegen eines Auftrages kontaktieren müssen. Dann würde er dem geschundenen Körper des Warriors ein paar weitere Narben hinzufügen können. Und Adria, die selbstverständlich nicht ungeschoren davon kommen durfte, würde ebenfalls den einen oder anderen Tropfen Blut vergießen dürfen. Da reichte man Kindern den kleinen Finger und sie nahmen sich gleich den ganzen Arm. Darüber mochte man bei eben jenen Kindern noch hinwegsehen können, doch die beiden waren keine mehr. Sie sollten eigentlich froh sein nichts mit ihm zu tun haben zu müssen, wenn auch nur temporär, und doch hatte Adria so etwas getan und Sikarius, nun, wo war er gewesen? Weitere, in diese Richtung gehende Gedanken, kamen jedoch nicht mehr auf, denn Hybris hatte sein Ziel erreicht.

Schon auf den ersten Blick erkannte er Sikarius kybernetischen Arm. Darauf eingehen wollte er aber nicht, weshalb er auch nicht in dessen Richtung ging, sondern sich einen der Ärzte schnappte. Jener hatte auch schon seine Schüler behandelt und würde ihm nun die eine oder andere Sache erklären dürfen. Sobald der Assassine nämlich mit seiner Beute bei ihm gewesen war, mussten gewisse Dinge in Gang gebracht werden. Und dafür brauchte er Personal und Equipment. Hybris legte sich bereits eine passende Lügengeschichte zurecht und war etwa drei Meter vom Arzt entfernt, als Sikarius mit Adria eintrat. Das es sich überhaupt um seinen neuen Diener handelte, konnte Hybris nur anhand seiner Aura feststellen, denn das Gesicht des Warriors war … verändert worden. Offensichtlich eine Illusion und keine Maske, wie die Signatur der Täuschung offenbarte. Und was er sich da für eine ausgedacht hatte. Subtil sah anders aus. Suchte der Mann etwa Ärger? Hybris sah ihn zwar, wollte aber trotzdem nichts von ihm. Sobald der Samen des unfreiwilligen Spenders eingetroffen war, musste er schleunigst für eine Befruchtung sorgen. Und sich dann ein Kind heranzüchten, welches sogar noch schneller als Adria wuchs. Und da man ja nie genug Kinder haben konnte, wollte er die ganze Sache natürlich gleich mehrfach wiederholen. Und da die Schülern von Sikarius grade Mist gebaut hatte, würde sie gleich noch ein paar mehr ihrer ungeborenen Kinder opfern dürfen. Doch noch war er nicht so weit. Hybris erreichte den Arzt und verwickelte ihn recht schnell in ein Gespräch. Der Mann hatte gerade ohnehin keinen Patienten und schien, mal davon abgesehen das er mit einem Lord reden musste, relativ gelassen zu sein. Eine oder zwei Minuten lang dauerte ihre Unterhaltung an – Hybris hatte bereits erreicht, was er hatte erreichen wollen -, da spürte er Sikarius auf sich zukommen. Der Lord signalisierte dem Arzt, das sie kurz unterbrechen müssten und er ruhig irgendetwas tun konnte, bis Hybris fertig sei, dann sah er zu dem Warrior. Der schien immerhin zu wissen was Adria angestellt hatte, denn nicht nur das er auf die Knie ging, nein, seine Gefühle verrieten ihn auch. Oder war er etwa immer noch wegen der Folter so angespannt? Wahrscheinlicher war aber, das Sikarius daran dachte, weil er wegen Adrias Aktion zu ihm kommen musste. Insofern war Hybris Interpretation mehr oder weniger richtig.

„Lassen wir die offensichtlichen Dinge einfach mal weg und kommen gleich zu dem Punkt, wo du mir erklärst, wie so etwas geschehen konnte.“


Hybris Phantasie fiel es nicht schwer sich das eine oder andere Szenario auszumalen. Zum einen führten die beiden eine … Beziehung, egal wie die auch aussehen mochte. Und im Gegensatz zu den Jedi, hatte hier niemand etwas gegen Sex. Trieben sie es also, Hybris wäre es egal, doch sollte Sikarius nachlässig werden, nur weil seine Schülerin so attraktiv und willig war, nun, er würde ihm wohl nochmals auf die Pelle rücken müssen. Aber vielleicht sah es auch anders aus. Konnte ja auch sein das Sikarius, eben auch wegen ihrer komplizierten Geschichte, nicht darauf gefasst gewesen war, dass seine Schülerin etwas derart dummes tun würde. Wie es im Endeffekt aber auch aussah, Sikarius würde darunter leiden müssen. Dieser war aber immerhin so intelligent gewesen und hatte Kapuze wie Illusion fallen lassen, doch so ganz zufrieden war Hybris dennoch nicht.


„Steh auf wenn du mit mir redest. Wenn ich Lust darauf habe mich mit einem Hinterkopf zu unterhalten, dann lasse ich es dich wissen.“

Sikarius erhob sich also und plötzlich schien ein fünf Meter Radius um sie herum zur toten Zone erklärt worden zu sein. Niemand, nicht einmal die Droiden, näherten sich ihnen und ließen ihn damit eine gewisse Privatsphäre. Demütig und so leise, das sie wirklich niemand hören würde, schilderte Sikarius seine Sicht der Dinge. Selbstverständlich entschuldigte er sich und versprach auch einiges, doch das, was Hybris hören wollte, war nicht dabei.


„Was ich von euch beiden erwarte, wisst ihr bereits. Das ihr unter meinem Schutz steht, bedeutet selbstverständlich nicht das ihr den selben Status wie meine Schüler besitzt. Die können auf meine Rechnung etwas bestellen, ihr nicht. Nur um es mal ausgesprochen zu haben. Und wie konnte es überhaupt dazu kommen? Was ist in diesem Dschungel und vor allem in deiner eigenen Ausbildung schief gelaufen, das wir uns jetzt überhaupt darüber unterhalten müssen?“


Der Krieger erzählte ein wenig davon, versuchte aber scheinbar ein paar Details auszulassen. Oder konnte sich wirklich nicht daran erinnern. Die Gefühle des Warriors waren ohnehin immer schwer einzuschätzen. Sie lesen zu können war eine Sache, die Interpretation eine andere. Als er fertig zu sein schien, hatte Hybris sich bereits eine Meinung gebildet. Keine abschließende, aber eine vorläufige auf dessen Grundlagen er handeln konnte.

„Deine kämpferischen Talente habe ich bereits beobachten können. Du hast einen machtsensitiven Trandoshaner auseinander genommen, sprichwörtlich, und dabei auch die eine oder andere Machtfähigkeit genutzt, doch im großen und ganzen ...“

Hybris Blick wanderte kurz zu dem Chronometer an der Wand. Die nächste Ratssitzung würde in ungefähr drei Stunden stattfinden und konnte dann innerhalb von fünf bis einhundertzwanzig Minuten gelaufen sein. Also hatte er eigentlich noch genug Zeit...

„... kenne ich deine Fähigkeiten nicht. Deine Illusionskunst und die Abschirmung derselbigen ist schon ganz passabel, aber wie sieht es mit dem Rest aus? Gut, testen wir es. Und auf dem Weg zu dem Trainingsraum wirst du mir sagen, was du mir für Adrias Aktion anbieten kannst. Auch in ihren Namen. Mir fällt da schon was ein, aber womöglich schaffst du es Unheil von euch beiden abzuwenden.“

Adria hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund aufgehalten und blieb es nun auch, als sie die Station verließen und die halbe Minute gingen, um zum Trainingsraum zu gehen. Während Hybris letztem Satz musterte er den grauhäutigen Menschen, als würde er einen Leibeigenen auf dessen Tauglichkeit prüfen...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden - Gang - Darth Sikarius, Adria und Darth Hybris]
 
~ Bastion - Bastion Center - Vor der Darth Arthious-Gedächtnishalle - Gleiter-Taxi - Michael, Steven, Sane und der Captain der Eulysia (NPC) ~

Der Baron von Cirrus war froh, dass er nun endlich wieder ein weiches Polster an seinem Körper fühlte und ließ sich sogleich tief in den Sitz des Gleiter-Taxis fallen. Auch wenn der zylindrisch geformte Metallkörper, an seiner Gürtelschnalle, beim Sitzen noch ein wenig ungewohnt in seine Hüfte drückte, war er doch im Großen und Ganzen froh darüber, dass der Captain der Eulysia die Lichtschwerter auf Bastion sicher verwahrt und sie, was noch wichtiger war, den Jedi unbeschadet zurück geben hat.
Das Lichtschwert, explizit der grüne Kristall im Herzen der Klinge, man könnte auch sagen
das Herz der Klinge, war ein Teil von Steven.
Wie bei einem jeden Jedi und wahrscheinlich auch Sith, hatte der Besitzer eine besondere Bindung zu dem Kristall, der nicht wie oft vermutet vom Machtanwender ausgesucht wurde, sondern sich seinen Machtanwender selbst aussuchte. Der Baron konnte diese Bindung und dieses Verhalten des Kristalls nicht erklären, doch es war definitiv da und wenn es nicht schadete, wieso sollte man diese Verbindung auf irgendeine Weise unterbinden.


Der nach Rauch reichende Gleiter war nicht das Gelbe vom Ei, doch es reichte um die kleine Delegation aus Republikanern und Cirresen zum Raumhafen zu bringen. Steven hatte sich den Beifahrersitz ausgesucht, während der Personenschützer a.k.a. Widerstandskämpfer, sein Padawan und der Captain der "Eulysia" auf der hinteren Bank platz genommen hatten. Platz genommen war ein schöner Euphemismus, wenn man die drei so im Spiegel betrachtete. Krayne, wenn so denn sein echter Name war, und Michael waren sportlich und somit doch relativ breit gebaut, sodass dem Captain nur wenig Raum zur Verfügung stand.
Der Padawan konnte froh sein, dass sein Körper trainiert und sein Geist fit war, ansonsten wäre er schon früher und nicht erst nach der Gala und vor der Halle umgekippt. Steven war sich bewusst, dass die Machtverschleierung an Michaels Kraftreserven zog, bei dem Baron war es ja nicht anders, doch mit der Hilfe der beiden anderen Männer und ein wenig Überredungskunst, konnte man den neugierigen imperialen Bürgern gut vermitteln, dass der "junge Mann einen über den Durst getrunken hat".

Doch so wie Michael zusammengebrochen ist, ist auch die Mission gescheitert. Ihre Zielperson, ihre Schutzbedürftige war nicht mehr aufzufinden, vermutlich von einem Sith-Lord entführt und jetzt gerade vermutlich irgendwo unauffindbar. Es wäre dumm gewesen länger hier auf Bastion zu bleiben und nach
Dr. Liviana zu suchen. Dies hätte nicht nur die imperialen Behörden neugierig gemacht, es hätte vermutlich nicht einmal etwas gebracht. Vielleicht war sie schon längst nicht mehr auf Bastion?
Die Jedi konnten nun nichts mehr für Zoey machen. Jedenfalls nicht Steven und Michael. Der Baron würde einen Bericht für den Orden der Jedi schreiben müssen, vermutlich würde der Rat weitere Schritte einleiten um Nachforschungen anzustellen, um Zoeys Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen. Wenn sie wirklich mit einem Sith verschwunden war, ob freiwillig oder nicht, müsste sich ein Jedi-Schatten darum kümmern. Dies würde Stevens Kompetenzbereich bei weitem überschreiten. Nicht das er es nicht können würde, doch er hätte nicht die Legitimation vom Orden erhalten.


Während der Gleiter den Raumhafen ansteuerte begann so langsam der Sonnenschein über die Häuserdächer zu strahlen. Wäre man in einem Gemälde oder einer schlechten Holoromanze, würde dies die perfekte Kulisse abgeben. Eins konnte der Ritter nicht abstreiten, Bastion Centre war eine schöne Stadt. An Coruscant kam die Hauptstadt des Imperiums zwar nicht ran, an Cirrus sowieso nicht, doch schön war es allemal. Dennoch beflügelte Steven das Gefühl endlich hier weg zu wollen.
Am Raumhafen angekommen, bezahlte der Baron den ebenso nach rauch stinkenden Taxifahrer und wies den Captain an, alle Vorbereitungen für den Start zu treffen.


Ein kurzer Blick blieb noch kurz an der Skyline von Bastion hängen, bevor der adlige Jedi sich seinen Weg zu seinem Schiff bahnte. Der Abend war in vielerlei Hinsicht sehr aufschlussreich gewesen. Er hatte einen neuen Blick auf Jedi und Sith bekommen, hatte Bekanntschaften geschlossen, die er am liebsten niemals hätte machen müssen, und war verblüfft von dem Gastgeber der Gala. Janus Sturn war ebenso wie er von blauem Blut, in gewisser Weise ähnelten sie sich sogar, doch sie standen nun mal auf komplett anderer Seite. Und dennoch machte Sturn nicht den Eindruck, dass er ein Sith war, wie ihn die Jedi beschreiben würden. Vermutlich würde sich der Baron zu dieser Bekanntschaft noch einige Gedanken machen.

Die Rampe der "Eulysia" öffnete sich indess zischend und Dampf trat aus der Hydraulik aus. Steven, der immer noch seinen Padawan stützte, wollte seinen Schüler lieber erst einmal hinlegen, bevor er sich um den Bericht kümmerte. Michael war erschöpft und würde wohl einige Stunden durchschlafen, bis er wieder voll funktionierte.

"Keine Ahnung wie Ihr Plan aussieht, aber wenn Sie wollen nehmen wir Sie mit von diesem, von der Macht verlassenen, Planeten."
wandte sich der Ritter noch einmal an den Personenschützer. Wer weiß wie er hergekommen war, vielleicht hatte er ein eigenes Schiff hier im Raumhafen, vielleicht würde er auf eigene Faust nach Zoey suchen, doch sowohl die beiden Jedi als auch er waren mehr als ramponiert und ausgelaugt. Die Gala hatte an ihren Kräften gezerrt.

"Wie dem auch sei. Möge die Macht mit Euch sein."
wünschte der Ritter dem Mann noch ohne auf eine Antwort zu warten. Die Floskel wurde vielleicht hin und wieder zu inflationär genutzt, doch der Ritter sah daran nicht nur eine einfache Abschiedsformel. Für ihn hatte dieser Satz Bedeutung, denn jedes Lebewesen wurde von der Macht begleitet. Doch wie der Personenschützer sich auch entscheiden würde, die Rampe würde noch einige Momente offen bleiben, gerade genug Zeit um sich für das Eine oder das Andere zu entscheiden.


~ Bastion - Bastion Center - Raumhafen - Yacht "Eulysia" - Michael, Steven, Sane ~

[OP] @Kipf Du kannst gerne mitfliegen, doch wir werden wahrscheinlich ohne große Umwege nach Thyferra weiterreisen. ^^[/OP]​
 
[Bastion - Bergkette - Hochplateau - An einer nicht wirklich steilen Felswand - Sharoh und Anomander Rake (NPC)]

Alles in allem lief es ziemlich gut für ihn. Die Felsen waren rau, es gab viele herausragende Steine an denen er sich hochziehen oder auf die er sich stellen konnte und weil es hier praktisch keinen Wind gab, gab es auch nichts das ihn an dem schnell Aufstieg hinderte. Körperlich topfit, wollte er die Macht gar nicht für den Aufstieg nutzen. Der Trandoshaner, welcher nun auch endlich mit dem Besteigen der Felswand begonnen hatte, würde ohnehin nicht mithalten können. Die Riesenechse nutzte zwar die Macht, doch sein fehlender Arm behinderte ihn, sodass Rake bis zum Schluss auf die Macht verzichten konnte. Es würde noch bis zu einem Tag dauern, bis sie endlich beim Dschungel und seinem Wasser angekommen waren und schon diese Grenze würde vor Raubtieren nur so wimmeln. Und das Wasserlöcher, wo sich ihre Beute sammelte, auch von ihnen beobachtet wurde, war für Rake klar. Zumindest in seiner Phantasie würde er die ersten Stunden in der Nähe des Dschungels nur mit kämpfen zubringen. Er würde sich quasi eine kleine Festung aus Raubtierkadavern bauen müssen. Der Gedanke gefiel dem Feeorin, weshalb er sogar noch ehrgeiziger zupackte, sich hoch zog und so den Abstand zu seinem Rivalen ausbauen konnte. Und das bis zu einem Punkt, wo das Gestein plötzlich auf einem breiten Streifen zum Teil nur noch lose dalag. Es hatte sich eine Art Sims gebildet, auf dem viele der Brocken lagen und da die Erosion und das Wetter die Spuren der vorangegangenen Steinschläge kaschiert hatte, griff Rake erst einmal beherzt zu, nur um festzustellen das er den vermeintlich bombenfesten Griff schon in der nächsten Sekunde in den Klauen hielt. Er stürzte zwar nicht ab, weil er sich mit der Macht instinktiv an den Felsen drückte, doch ohne diesen stetigen Begleiter hätte er jetzt fliegen dürfen. Er legte den Stein zurück, griff nach einem anderen und merkte das auch dieser lose war. Das wiederholte er so lange wie sein Arm ausreichte um sie zu erreichen. Sie alle waren lose, was eigentlich kein Problem darstellte. Er musste nur den Sims packen, also etwas tiefer ansetzen. Das war ein Stück weit unangenehmer, also von der Haltung her, aber er kam damit klar. Wieder spannten er fast seine komplette Muskulatur an und hievte sich in die Höhe. Dabei knackte die steinerne Kante bedrohlich und Rake setzte seine Füße auch gleich woanders hin, stieß dabei die Steine aber natürlich in den Abgrund. Direkt auf Sharoh zu. Das hatte er zwar nicht beabsichtigt, doch würde er die Echse auch nicht warnen. Das sein kleiner Hagelschauer zu einem großen wurde, bekam er zwar mit – er hörte es -, doch runter sah er nicht, sondern kletterte weiter.

Kurz nachdem der Steinschlag sein Ende gefunden hatte, erreichte Rake einen Punkt, von wo aus es nicht mehr ganz so steil nach oben gehen würde. Was ihm womöglich das Leben rettet, denn plötzlich nahm der Apprentice eine neue Aura wahr. Eine rohe, also tierische, doch voller Zorn und Energie. Er spürte sie zuerst, dann konnte er das Wesen hören und schließlich sehen, als er hinunter sah. Seine Recherchen hatten ihm so manches Biest kennenlernen lassen, doch was dort heraus kam, hatte er dabei nicht gesehen. Oder doch? Er wusste es nicht mehr, denn er hatte die flugfähigen Biester kaum beachtet, hatte er doch geglaubt es nicht mit ihnen zu tun haben zu müssen. Und wenn doch, dann nicht lange, besaß er doch ein Lichtschwert. Das es ihn aber jetzt angreifen würde, das war schlecht. Kurz sah er noch einmal nach oben, musste sich aber eingestehen das er niemals rechtzeitig oben ankommen würde bevor es ihn erreichte. Und kämpfend nach oben hin zurückzuweichen … aber was hatte er für eine Wahl? Und außerdem, es war nur ein verdammter Riesenvogel! Rake, eben noch unschlüssig, wurde plötzlich von eiserner Entschlossenheit gepackt. Es war nur ein verdammtes Tier. Was sollte es schon groß tun können! Deshalb drehte er sich wieder um, steckte das Lichtschwert zurück an den Gürtel und beeilte sich nun erst so richtig oben anzukommen. Zehn Höhenmeter – er musste teilweise schräg an der Wand entlang steigen – später erreichte es ihn und schon schoss der Schnabel des Vogels vor, wollte ihn doch glatt durchbohren. Der Feeorin war aber längst eins mit der Macht, fuhr herum, streckte seine Klaue aus und feuerte dem Biest einen Machtstoß gegen den Kopf. Ein kurzer Knall und der Schädel wurde zurückgerissen, was gleich den gesamten Vogel nach hinten auf den Rücken warf und ihn mehrere Dutzend Meter in die Tiefe beförderte. Er war zu weit von der Wand weg als das er gleich auf einen Felsen traf, doch hatte Rake sich wenigstens ein wenig Zeit erkauft. Er schaffte weitere fünfundzwanzig Meter bis die Flugbestie zurückkehrte. Sie kreischte nun noch lauter und kam nun von schräg oben auf ihn herabgestoßen. Dieses mal nicht mit dem Schnabel, sondern den Klauen voran. Dachte er. Statt ihn aber zu packen, schoss das Wesen mit ungeheurer Geschwindigkeit an ihm vorbei und verpasste ihm dabei einen schmerzhaften Peitschenhieb mit seinem Schwanz. Rake spürte wie der Stoff seiner Unterbekleidung zerfetzt und seine Haut ebenso aufgerissen wurde und dann war der Vogel auch schon wieder außer Reichweite. Rake brüllte einerseits vor Schmerz, aber vor allem vor Zorn, kletterte aber weiter. Warmes Blut floss aus seiner frischen Wunde, verklebte den Stoff und ließ ihn an seiner Haut festbacken. Das Brennen war fast schon vernachlässigbar, so wütend war der Feeorin. Die dunkle Seite regte sich in ihm, spornte ihn an und ließ gleichzeitig grausame Mordphantasien entstehen. Eigentlich hatte er den Angreifer beim nächsten mal einfach den Hals umdrehen wollen, doch nun nicht mehr. Nun würde er es in Stücke hacken!

Er war fast am Gipfel angekommen – der immer noch gute eintausend Meter unter dem höchsten Gipfel der Gebirgskette lag -, da nahte die Flugbestie erneut. Die letzten drei Angriffe hatte Rake mit schwachen Machtstößen abwehren können, doch nun wurde es Zeit es zu beenden. Das Biest war gar nicht mal so dumm und hatte seine Strategie ständig geändert oder angepasst, doch nun war Feierabend. Der Feeorin sorgte für einen festen Stand, eine mehr oder wenige grade Felsplatte in seinem Rücken und ein kopfgroßer Felsbrocken in seiner rechten Klaue. Den verdammten Brustkorb würde er dem Vieh zerschmettern! Und da kam es. Direkt auf ihn zu, Kopf voran. Doch das war nur sein Anflug. Er würde schließlich nach oben oder zu den Seiten hin ausweichen und in genau dem Moment würde er ihn beschießen. Ihn, sie, es, was auch immer. Wieso das blöde Mistvieh ihn angriff, war ihm inzwischen so ziemlich egal. Nur einmal hatte es ihn getroffen, doch das reichte schon. Das Todesurteil musste vollstreckt werden. Noch fünf Sekunden. Rake packte den Felsen fester, während er gleichzeitig Macht dahinter sammelte. Die komplette Energie des Machtstoßes würde ihn treffen und beschleunigen. Das Biest hatte keine Chance. Zwei Sekunden. Die Flügel drehten sich, der Körper folgte und da war er, der ungeschützte Bauch. Rakes Klaue schoss vor, wurde gleichzeitig ausgerichtet und schon feuerte er ihn ab. Der Stein und Rake schienen aber verschiedene Ansichten darüber zu haben, wie viel er denn aushielt, denn kaum hatte ihn die volle Wucht des Stoßes erfasst, brach er in unzählige Teile auseinander und prasselte als Hagelschauer gegen die Unterseite der Bestie. Blut spritzte zwar und das schmerzerfüllte Kreischen des Vogels erfüllte kurz die Luft, doch er hielt sich in selbiger und wendete sogar bereits wieder.


„Verdammter Felsen. Alles scheiße!“

Rake drehte sich um und überwand die letzten Meter bis zum Gipfel, zog dabei sein modifiziertes Lichtschwert und drehte sich dann zu dem Vogel um. Nun konnte er zwar hinuntergestoßen werden, doch das würde nicht passieren. Er würde dem scheiß Vieh den verfickten Schädel spalten. Die Klinge vor sich gehalten, wartete der Feeorin in geduckter Haltung. Und da kam er auch schon angesaust. Schnell, sehr schnell näherte er sich. Scheinbar hatte er sich bisher zurückgehalten, weil wohl Angst vor einem Zusammenstoß mit dem Felsen, doch nun gab er alles. Das konnte sogar Rake spüren, doch auch er war fest entschlossen. Er würde zu diesem Dschungel in seinem Rücken gelangen und keine dämliche Flugechse würde ihn daran hindern! Sekunden später trafen die beiden aufeinander. Die Echse schien ihn wieder mit dem Schwanz treffen zu wollen, doch dieses mal nicht! Rake schlug zu und zog seinen Gegner gleichzeitig mit der Macht an sich ran. Zuerst traf die Klingenspitze auf den Hals, brannte sich hinein und schlitzte dann so ziemlich den kompletten Körper von vorn bis hinten auf. Gleichzeitig trafen den Feeorin aber auch die Klauen der Bestie und er wurde mit nicht wenig Wucht nach hinten geschleudert, also dem Biest hinterher. Instinktiv griff er mit seiner freien Hand zu, packte es an eben jenen Krallen die ihn überhaupt erst in die Luft befördert hatten und hing daran fest, als würde sein Leben davon abhängen. Was durchaus der Fall sein konnte! Rake warf einen Blick nach unten und erstarrte. Auf dieser Seite der Gebirgsrückens gab es keine besteigbare Felsformation, sondern eine verdammt grade Felswand. Eine richtige, völlig glattpolierte Mauer aus Granit oder sonst etwas. Mehrere hundert Meter ging es hinunter und würde er nun loslassen, er würde nicht darauf wetten das er lebend unten ankam. Er wusste nicht inwieweit ihn die Macht retten konnte, doch so einen Sturz konnte man doch gar nicht überleben. Das war er sich so sicher, das er sein Schwert kurzerhand wieder an den Gürtel hängte und auch noch die zweite Klaue der Flugbestie packte. Einer Flugbestie, welcher er gerade den Bauch aufgeschlitzt hatte.

Zu behaupten das der Riesenvogel sein bestes gab, verfehlte irgendwie die Kernaussage seiner "Bemühungen". Er oder sie oder es flog nämlich einfach nur geradeaus und flog eigentlich nicht, sondern ließ sich nur noch vom Wind tragen. Das Biest verlor zwar kein Blut, dafür hatte das Lichtschwert ja gesorgt, aber dafür war es so schwer verletzt worden, dass allein der Schock schon ausreichte um es zu töten. Nicht sofort, doch würde es bewusstlos gegen eine Felswand krachen, das Ergebnis wäre das selbe. Und Rake hing unten drunter und er bemerkte natürlich das sich sein Gegner kaum noch bewegte und völlig still war. Sie verloren stetig an Höhe und dann passierte es auch schon. Die Muskelspannung in den Flügeln beziehungsweise im Körper verpuffte und die Flügel knickten einfach ein. Gleichzeitig verschwand das geschundene Bewusstsein des Vogels aus der Macht und was blieb war die schwache Aura eines weggetretenen Tieres. Eines bald sehr toten Tieres. Sie waren noch mehr als dreihundert Meter über dem Boden, da musste Rake plötzlich improvisieren. Sein Blick zuckte panisch durch die Luft, doch da war nichts. Kein weiterer Vogel in der Nähe. Dann sah er zu Boden, doch der Dschungel war immer noch zu weit weg. Zwar würde er auf die ersten grünen Ausläufer, also Gras, fallen, doch die würden seinen Fall wohl kaum spürbar abfedern können. Rake verfiel kurz in Panik, denn in seinem Kopf schien sich plötzlich die absolute Leere breit zu machen. Ihm fiel nichts ein, doch dann berührte ihn etwas in der Macht. Er konnte es nicht einordnen, doch es reichte aus um ihn sich wieder erinnern zu lassen. An seine Ausbildung, an seine Versprechen und an seine Ziele. Und an Sharoh. Der scheiß Echse würde er den Sieg nicht gönnen! Wieder sah der Feeorin nach unten. Einhundert Meter hatte er vielleicht noch, doch das reichte ihm doch tatsächlich. Die Hälfte der Streckte verschwendete er mit dem Versuch seinen Fall abzubremsen, doch dann langte er in die vollen. Seine Todesangst und der Hass auf Sharoh befeuerten die dunkle Seite und plötzlich strömte sie in ihn hinein, explodierte wie eine platzende Seifenblase und umgab seinen Körper somit mit einer Sphäre aus reiner Machtenergie. Und dann reichte auch schon ein Gedanke aus und er stoppte plötzlich mitten in der Luft. Gute zehn Meter über dem Gras hatte er es geschafft sich selber zu levitieren. Einen Augenblick lang war er auf sich selbst so stolz wie nie zuvor. Sich selber zu levitieren war etwas ganz anderes als die klassische Levitation und er hatte sie nie richtig anwenden können. Doch nun schwebte er über dem Boden und fühlte sich schon fast selbst wie ein Vogel. Der Gedanke hielt aber nicht lange an. Er wollte doch lieber auf dem Boden zurück. Die Levitationsblase zerplatzte und er fiel die letzten Meter, durch die Macht abgebremst, auf die Wiese. Rake stand noch ein paar Augenblicke einfach nur so da und ließ sich dann einfach auf den Hintern fallen. Als ob sein Körper erst jetzt realisieren würde, wie knapp es gewesen war, konnte der Feeorin nun spüren wie sein Herz raste und wie schweißgebadet er doch war. Er zitterte sogar am ganzen Leib und das obwohl der Stern über ihm nicht wenig Hitze zu bieten hatte. Das kümmerte den Apprentice aber gar nicht, denn er hatte grade innerhalb von zehn Minuten so viel Wegstrecke hinter sich gebracht, wie er sonst an einem Tag geschafft hätte. Kein mühseliger Abstieg, keine Gefahr abzustürzen oder von Sharoh sabotiert zu werden. Deklassiert. Eindeutig. Rake grinste glücklich vor sich hin und stand dann wieder auf. Der Schmerz in seinem Rücken und seinen Händen, drauf gehustet. Ihm ging es RICHTIG gut. Sein Meister wäre sicherlich ebenso stolz auf ihn gewesen...

[Bastion - Bergkette - Wiese - etwa ein halber Tagesmarsch vor dem Dschungel - Anomander Rake (NPC)]
 
Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Lernenden, Schülerkantine: Adria und Darth Sikarius


Die Antworten ihres Meisters Sikarius konnten Adria nicht überzeugen und davon abbringen, hochgradig eifersüchtig zu sein! Ihre Aura war sicherlich total grün! Vielleicht auch rot gesprenkelt vor Wut!? Er wollte sich nur heraus reden und tat nur so, als würde die Alienschlampe ihn nicht weiter interessieren!

Mehr Interesse brachte er dafür für das Schlappohr auf. Dafür kümmerten ihn ihre Rachegelüste Kintik gegenüber absolut nicht! Wenn Adria erst mal alles gelernt hatte, dann würde sie auch in der Lage sein, ohne ihn Rache an Kintik zu üben!

Das die Möbellieferung so zügig kam, sprach für das Möbelhaus, was damit auch warb und nur ca 25min von dem Sith-Tempel entfernt lag! Adria durchströmten euphorische glückliche Gefühle. Sie würde ihr Zimmer wunderschön modern und gemütlich herrichten können und schon heute Abend in einem neuen Bett schlafen! Ihr Gemütszustand war sofort von wütend zu glücklich umgewechselt! Doch ihr Meister war deutlich verwirrt! Er fragte daher unverzüglich nach!


“Was soll sein?! Ich habe mir Möbel für mein Zimmer gekauft und werde mir dein altes Zimmer richtig schick umgestalten! Du glaubst doch nicht etwa, dass ich das so lasse!?”,

antwortete Adria und hantierte dabei mit Händen und Füßen und malte dabei eigentlich in der Luft ihre Möbel auf, die sie vor ihrem geistigen Auge hatte. Sie hatte einen wirklich ausgezeichneten Geschmack! Sie sah bildlich vor sich, wie das wirken würde, wenn man ihr Zimmer betreten würde!

Doch er fragte dann nach, von welchem Geld sie das bezahlt hätte. Ihr Meister kam nicht mal von selbst drauf! In solchen Dingen war sie also schlauer, dachte sie direkt ein wenig überheblich!


“Natürlich habe ich Fürst Hybris als Rechnungsadresse angegeben!”,

antwortete sie fast stolz und ohne ein schlechtes Gewissen!

Doch plötzlich brüllte Fel sie an, dass sich fast seine Stimme überschlug, ob sie völlig bescheuert wäre! Adria erstarrte, während so etwas wie eine elektrische Aufladung in der Luft hing, das Geschirr klimperte und zerbarst und es mucksmäuschen still in der vollen Kantine wurde und Adria spürte aller Augen auf sich und Fel gerichtet. Man war ihr Meister wütend und wieso nannte er sie bescheuert?! Ihr blieb fast das Herz stehen! War ihre Idee doch nicht so gut?


Plötzlich wollte er das Data-Pad! Ihres! Wieso? Sie schüttelte wie von selbst leicht mit dem Kopf. Wollte er die Bestellung einsehen oder es den Händlern als Bezahlung geben oder wie? Was sie sprachlos machte, war sein gefährlich anmutender, zu ruhiger, eisig schneidender Tonfall. Adria kannte ihren Meister nicht erst seit heute, um gewarnt zu sein und bereute in der selben Sekunde das Kopfschütteln, was sie gerade unüberlegt tat. Und in dem Moment schoss seine Hand ihr entgegen und sie erhielt eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte! Es klatschte laut! Nicht nur ihr Gesicht flog zur Seite, sondern sie musste einen Ausfallschritt hinlegen, um nicht sofort umzukippen, was sie nur durch ihre schnellen Reflexe hinbekam. Ihre Hand griff zur Wange! Ein Schmerz zeichnete sich ab, dass ihr die Tränen in die Augen trieb. Ihr wurde klar, dass sie irgendwie fürchterlichen Mist gebaut hatte, denn ihr Meister war dermaßen sauer! Und alle hatten in der Kantine zugesehen! Auch Schlappohr! Gedemütigt heulte sie lautstark los! Er indes holte sich mittels der Macht ihr Pad und riss ihr dabei auch noch ihre Robe an der Stelle in Fetzen! Als sie das mitbekam, heulte sie noch mehr auf! Ihre schöne neue Robe! Wieder lief sie nur in Fetzen herum!

“Ich habe gedacht, dass wäre die Möglichkeit! Ich hätte nicht gedacht, dass du dich darüber so aufregst und das es so schlimm wäre. Du musst ja nicht gleich zuhauen! Ich bin doch keine Summers..!.”

Er verbot ihr den Mund. Das Wort “Bitch” musste sie verschlucken. Sie verstummte augenblicklich, denn mit ihm war gerade nicht zu spaßen! Sie wusste, ihr Meister konnte Fremden ähnlich schlimme Dinge, wie Hybris ihnen und seinen Schülern in puncto Grausamkeit angetan hatte, antun! Sie wollte ihn nicht auf die Probe stellen! Deshalb sah sie ihn furchtsam an. Hoffentlich beruhigte er sich gleich wieder!? Hybris`Worte fielen ihr wieder ein und bekamen einen Sinn bzw. eine Bedeutung! Hoffentlich würde er nicht irgendwas in seinem Oberstübchen abstellen und Hackfleisch aus ihr machen?! Sie musste in Zukunft besser vorher nachdenken, ehe sie ihre Erleuchtungen postwendend in die Tat umsetzte! Doch Fel drehte sich nun um und lief zu den Möbelfritzen! Adria atmete auf. Fel nahm nun besonders den Einen in seinen Fokus und befahl, dass die Bestellung rückgängig gemacht wurde. Oooh, nööö! Adria hätte schreien können, doch vermied dies, sondern heulte in dem Moment nur lauter auf! Sie zog sich ihre Kapuze über ihren hübschen Kopf, damit sie nicht alle so anstarren konnten und rieb sich weiter ihre brennende Wange! Sie war bestimmt feuerrot! Adria musste zusehen, wie das schöne Pad in Fel`s Hand zu Bruch ging! Adria jaulte wieder auf! Das war so schrecklich! Jetzt konnte sie nicht mehr ins Holonet! Und Bastion-City konnte sie auch nicht weiter spielen! Sie hatte es begonnen, als sie vorhin darauf gewartet hatte, dass Fel aufwachen und den Tank verlassen durfte und sie der Musikvideos überdrüssig geworden war. Sie war schon so gut in der kurzen Zeit vorwärts gekommen! So ein Mist! Jetzt warf Fel das zusammengeknüllte Pad auch noch nach hinten. Adria bückte sich rasch weg! Sie drehte sich um. Auch Schlappohr hatte sich rechtzeitig geduckt, sonst hätte es ihn getroffen! Er grinste sie blöde an! Er fand das Schauspiel sicher köstlich, was sich ihm bot! Idiot! Warum nur war Fel so gegen die Möbel und das Hybris die Rechnung erhielt?! Jetzt war auch noch ihre Robe und ihr Pad hin! Schließlich tippte der Möbellieferant hektisch auf seinem Pad herum, nachdem ihm Fel genug gedroht und Angst gemacht hatte und sie trugen die Möbel wieder weg. Adria war zum Gespött dieser Etage geworden! Sie heulte wieder bei dem Gedanken lauter auf.

Fel drehte sich zornig um, sein Auge war immer noch verfärbt und deutete ihr an, ihr zu folgen. Adria schlich ihm hinterher wie ein begossener Pudel. Sie wimmerte immer noch! Die Kapuze schützte sie vor neugierigen Blicken. Doch da sie laut herum heulte, belächelten sie ein paar Schüler oder Jünger im Gang beim Vorbeigehen! Adria war pappesatt! Sie wollte ihnen schon einen Machtstoß verpassen, besann sich dann aber, da sie nicht abschätzen konnte, was für eine Reaktion folgen würde und was die ihre Meister dazu sagen würden!? Sie hatten schon genug Ärger mit Hybris gehabt und wahrscheinlich lag da auch der Grund, warum Fel nicht wollte, dass er die Rechnung bezahlen sollte. Also schlurfte sie ihrem Meister weiter artig hinterher!

Sie betraten die Krankenstation. Adria sah Fel´s neue Dienerin stehen. Sie fiel ihr sofort wie ein Dorn ins Auge. Ihr Meister ließ sich nun verarzten. Seine Prothese wurde ihm wieder angelegt. Adria wandte sich irgendwann ab. Ihr Blick fiel auf die emsigen umher wuselnden und schwer beschäftigten Mitarbeiter und auf so manches Gerät. Ihre Gedanken schweiften immer wieder ab und blieben an den Ereignissen rund um die Möbelbestellung frustriert hängen.

Der nächste Blick fiel auf Hybris. Nun wurde Adria doch ziemlich mulmig! Sie bekam richtig Muffengang! Er sprach mit einem Arzt. Sie hätte nicht erwartet, ihn so schnell wieder zu sehen. Adria schaute zu Fel und sah, dass er Hybris ansteuerte. Auch das noch! Adria verharrte an Ort und Stelle in der Nähe des Eingangs. Sie begann plötzlich Blut und Wasser zu schwitzen! Immer mehr ahnte sie, dass sie so richtig Mist gebaut hatte! Noch offenbarer wurde es ihr, als ihr stolzer, furchtloser Meister vor Hybris auf sein Knie ging. Adria stockte der Atem. Sie konnte die Anspannung, die von ihrem Meister ausging, spüren und/oder erahnte sie mit seiner demütigen gehorsamen Geste und dies trieb ihre Anspannung noch mehr hoch. Sie vermochte Hybris nicht direkt anzuschauen. Selbst aus der Entfernung nicht! Sie hatte richtig Angst in seine eiskalten Augen schauen zu müssen. Adria verbarg ihr Antlitz weiter unter der weiten Kapuze und beobachtete das Geschehen. Doch der Sithfürst richtete seine volle Aufmerksamkeit auf ihren Meister. Er würdigte ihr keinen Blick. Ihr konnte es nur recht sein, dass er ihr keine Beachtung schenkte!

Hybris begann zu sprechen und sofort wurde ihr klar, dass er es längst wusste, auch wenn sie seine Worte nicht verstand. Intuition! Mist! Wieso nur!? Die Bestellung war doch rückgängig gemacht worden! Wieso hatte er davon erfahren? Adria verstand nicht! Ihr fehlte eben ein gewisser Erfahrungsschatz und machte dadurch Fehler! Diesen Fehler würde sie wohl nicht nochmal machen! Geriet jetzt ihr Meister wegen ihr in Erklärungsnot!? Das schmerzte Adria nun sehr! Ihr Meister musste ihren Unsinn ausbaden!? Sie schämte sich und hätte sich am liebsten selber geohrfeigt! Das hatte sie nicht gewollt! Hybris redete scheinbar streng mit ihm. Er sollte sich erheben! Adria sah auf. Weil ihr Meister die Kapuze abgesetzt hatte, tat Adria auch dies ihm gleich, senkte aber wieder den Blick. Sie fühlte sich furchtbar! Ihr Meister versuchte sich scheinbar zu erklären. Er schien zu sprechen, denn Hybris schien ihm gerade zu zu hören. Zu gerne hätte sie Mäuschen gespielt und einige Worte mitbekommen! Adria wäre am liebsten in den Erdboden versunken. Furcht vor Strafe keimte in ihr auf! Ihr Meister war nicht grundlos so kleinlaut! Jedenfalls wirkte es auf Adria so! Sie hatten Hybris erst vor wenigen Augenblicken verlassen dürfen und waren über den Ausgang so froh gewesen. Adria hatte beide in Gefahr gebracht! In Lebensgefahr! Ihr Herz schlug so schnell und so laut, dass sie befürchtete, Hybris könnte es dort hinten hören. Deshalb war ihr Meister so wütend geworden!

Adria verfolgte an den Lippen kauend nervös das Gespräch. Worüber sie jetzt wohl sprachen? Alle Ärzte und Pfleger hielten Abstand zu den Beiden. Angst baute sich in ihr weiter unaufhaltsam auf. Was hatte sie nur für einen Mist gebaut!?

Plötzlich kamen ihr Hybris und ihr Meister entgegen. Sie wich nach unten schauend furchtsam zur Seite und sank in einen tiefen Knicks. Schließlich hatte es selbst ihr Meister vor Hybris so gehalten! Ihr Herz klopfte wie verrückt! Die Beiden gingen an ihr vorbei und verließen den Raum. Adria folgte ihrem Meister wie ein Schatten. Sie gingen zum Trainingsraum!? Panik breitete sich unaufhaltsam in ihr auf. Hauptsache, es würde nicht wieder jemand gefoltert, dachte sie angsterfüllt!? Sicherlich hatte das nichts Gutes zu bedeuten! ?


Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Wissenden, auf dem Weg zum Trainingsraum: Adria und Darth Sikarius und Darth Hybris
 
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[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Pyramide der Alchemisten / Audienzsaal ] Me'al Maffat, Poth Akeer, Darth Krill, sowie zwei weitere Inquisitoren

Der alte Mann lächelte doch tatsächlich als er die Begrüßung zurückgab und sich laut wünschte Me’al doch häufiger in seinen Sphären begrüßen zu können. Auch die Xexto erlaubte sich ein mütterliches Zucken ihrer Mundwinkel. Wenn es nicht unbedingt notwendig war vermied sie es ihre Residenz zu verlassen. Die meisten wichtigen Geschäfte ließen sich über Holo erledigen und interessante Opfer zwangen sie nicht aus der Pyramide zu kommen. Die Subjekte kamen zu ihr und nicht umgekehrt. Reisen nach Yaga Minor durften andere antreten.

„Ich fürchte das kann ich so zurückgeben, mein lieber Poth. Das letzte Mal dass du uns einen Besuch abgestattet hast ist so lange her dass ich garnicht mehr weiß wann das war…und ich weiß alles.“

Das letzte Mal hatten die beiden Zirkelmeister sich bei einer Ratssitzung gesehen, wie während der Abwesenheit des Imperators auf Korriban stattgefunden hatte. Nur weil der Noghri sich eigenbrötlerisch zurückzog und mit den Alltagsgeschäften im Orden und im Imperium nichts zu tun haben wollte, hieß das nicht, dass der Rest der Mächtigen das ebenfalls tat. Der Yevethanische Aufstand sorgte nicht nur innerhalb weltlicher Politik für Kopfzerbrechen. Man hatte darüber beraten Ressourcen an die neue Front zu senden, doch die Mehrheit hatte dagegen gestimmt. Zurzeit konnte man nichts entbehren, hatte es geheißen und die Yevethaner seien unwichtig genug um sie ignorieren zu können. Me’al war überzeugt, dass das ein Trugschluss war. Wenn – nicht falls – Galantos fiel, würden die anderen schon sehen, dass Hilfe in der Hinsicht nicht schaden konnte. Ein geschwächtes Imperium bedeutete einen geschwächten Orden und das wollte die Inquisition nun wirklich nicht. Es war an der Zeit sich intensiver in die Politik einzumischen. Sernpidal war ein erster Schritt dazu gewesen. Ein Probelauf wenn man so wollte.

Auch Poth goss sich eine äußerst seltsam anmutende Flüssigkeit in seine Tasse und kommentierte dann Me’als Entschluss ihren eigenen Tee zu trinken. Einen Moment lang spiegelten sich die hellen Kügelchen in den dunklen Augen der Xexto, bevor sie mit einem beinahe schelmischen Zug in den Augenwinkeln antwortete:

„Ich fürchte ich hänge noch zu sehr an dieser Dimension, um mich jetzt schon von ihr zu verabschieden…“

Gut möglich dass in Poths Tee überhaupt kein Gift vorhanden war. Vermutlich hatte er sogar in diesem Moment überhaupt nicht die Absicht sie zu vergiften. Doch man konnte nie wissen wann, wo und durch welches Ereignis sich dies ändern konnte. Vielleicht hatte sie durch irgendeinen Umstand Darth Krills Zorn erweckt, oder jemand der noch tiefer in der Nahrungskette vor sich hinvegetierte sah seine Chance eine Lücke in die Reihen der Inquisition zu reißen…nein. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste und die Dunkle Seite machte vorsichtig. Manche mochten es überzogene Paranoia nennen, doch wer schon so lange an der Spitze überlebt hatte wie Me’al, der wusste dass die kleinste Unachtsamkeit zur falschen Zeit, am falschen Ort gravierende Konsequenzen haben konnte. Ihr eigener Meister – die Macht habe ihn seelig – hatte dies am eigenen Leib erfahren müssen und er war eines der vorsichtigen Individuen gewesen das man sich überhaupt vorstellen konnte. Zu dumm wenn man seiner eigenen Schülerin vertraute…

Und genau das war der Fehler den Poth grade beging. Ihre Warnung wiegelte er ab…bildete sich ein dass die Sache bereits ausreichend gehändelt worden war…Darth Hybris sei keine Bedrohung. Die Xexto ließ den angedeuteten Handkuss mit nun steinerner Miene über sich ergehen, während Wut in ihrem Innern aufkeimte. Wollte der alte Narr etwa sterben?! Dass er an der Unsterblichkeit forschte war ein deutliches Indiz dagegen.

„Dass Hybris keine Bedrohung darstellt scheint an Oberster Stelle anders gesehen zu werden. Tatsächlich handelt er nicht alleine. Unser erlauchter Meister hat ihm diesen äußerst prekären Auftrag zuteilwerden lassen…“

Me’al war sich darüber im Klaren spätestens jetzt den Boden der Legalität verlassen zu haben. Das was sie hier tat war Hochverrat. Darth Allegious wollte dass Poth Akeer beseitigt wurde und dass Darth Hybris seinen Platz einnahm. und ohne Einmischung würde genau das geschehen, das war der Xexto klar. Doch wenn der Imperator glaubte nach Gutdünken den Rat neu zusammensetzen zu können, dann hatte er sich geschnitten. Dass er noch im Amt war hatte er dem Umstand zu verdanken, dass er sich mit ihnen gutgestellt hatte. Kein einzelner Mann und keine Frau konnte alles alleine Kontrollieren. Dafür war der Orden zu vielschichtig. Wenn sich tausend Sith gegen Darth Allegious wenden würden, würde er das nicht überleben. Doch es würde auch das Imperium in einen weiteren Bürgerkrieg stürzen. Und das würde keinem helfen.

„Welchen Nutzen ich daraus ziehe? Ich strebe nach Balance im Orden. Der Imperator beginnt zu versuchen unsere Macht zu schwächen, indem er seine Lakaien schickt um uns zu töten und zu ersetzen. Darth Hybris hat keine Ahnung von den Gegebenheiten und noch weniger von der hohen Kunst der Alchemie. Er kommt um deinen Zirkel unter die kybernetische Fuchtel von Allegious zu zwingen. Und das muss aufgehalten werden bevor es überhaupt beginnt. Es ist eine Angelegenheit die größer ist ob du lebst oder stirbst – verzeih mir Poth. Stürbest du morgen eines natürlichen Todes oder versuchte Krill dich zu vernichten und ich wüsste davon, ich würde dich nicht warnen. Es ist die natürliche Ordnung der Dinge. Aber hier versucht der Imperator sich in Angelegenheiten einzumischen die ihn nichts angehen. Heute bist du es. Morgen ist es Taguschal und übermorgen ich. Nein. Du musst es jetzt beenden.“

Während ihres Monologes hatte Me’al sich nach vornegelehnt und sah den alten Mann vor ihr beschwörend an. Sie hatte ihr Blatt offenbart. Jetzt blieb es zu hoffen, dass Poth nicht ganz so verschroben und verkalkt war wie er sich manchmal gab. Sie hoffte dass der Mensch auch nach all den Jahren immer noch würdig war seinen Posten auszufüllen. Es hing eine Menge davon ab.

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Pyramide der Alchemisten / Audienzsaal ] Me'al Maffat, Poth Akeer, Darth Krill, sowie zwei weitere Inquisitoren
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Oberen | Trainingsraum | Janus

Methodisch huschten die grünen Augen von Janus über die auf seinem teuren, von einem namhaften Hersteller aus dem Korporationssektor hergestelltem Datapad angezeigten Informationen. Der Sith-Vollstrecker hatte es sich an seinem Schreibtisch in seinem Quartier bequem gemacht und arbeitete die üblichen morgendliche Aufgaben ab, die er selbst gewählt hatte. Zwar waren seine Diener durchaus fähig und seine Assistentin verstand ihr Handwerk, doch war Kontrolle in der paranoiden, von Verrat und ständigen Machtkämpfen geprägten Umgebung des Sith-Ordens nicht nur eine gute Idee, sondern überlebensnotwendig.

Rasch, aber gründlich überprüfte der schlanke, in eine elegante dunkle Robe gehüllte Fastmensch Zahlen, Namen, Orte und verglich die verschiedenen Berichte. Der Kauf verschiedener kleiner Apartments und leerstehender Lagerhallen über mehrere Scheinfirmen und Strohmänner machte es notwendig, eine genaue Liste zu erstellen und diese entsprechend zu sichern. Für den Fall der Fälle verfügte er so über die Möglichkeit, untertauchen zu können, und falsche Identitäten und ein Schiff standen ebenfalls bereit. Die Lage auf Bastion konnte schnell überaus bedrohlich werden, das hatte nicht zuletzt der vergangene Bürgerkrieg gezeigt.

Zu seiner Zufriedenheit trugen auch seine Investitionen in imperialen Raum und auf seiner Heimatwelt Taris Früchte, seine finanzielle Sicherheit war gewährleistet. Credits alleine konnten keine absolute Macht erkaufen, doch ohne sie war es umso schwieriger. Sein Wohlstand verschaffte ihm einen nicht unerheblichen Vorteil im Kampf gegen seine Rivalen und Janus war der Meinung, dass ein guter Spieler jede Ressource verwendete und stets eine Situation schief, in dem er alle Karten in der Hand hielt. Risiken waren unvermeidlich, doch wer sie klug minimierte, kam weiter als die, die sich blindlings ins Abenteuer stürzten.

Der Graf gönnte sich zur Mittagszeit eine kleine Pause und ließ sich ein köstlich riechendes Nudelgericht mit seltenen Krabben von Mon Calamari auf sein Quartier bringen. Nachdem ein Droide die Speise und den dazu gereichten Wein gründlich überprüft hatte, genoss der Sith das Gericht in vollen Zügen. Die Bewohner der Wasserwelt mochte allgemein minderwertige Wesen sein, doch ihr Essen und ihr Wasserballet waren nicht zu verachten.

Satt und gestärkt machte sich Janus wieder ans Werk und widmete sich nun endlich dem Ausbau seiner Machtkräfte. Seine Übungen und Experimente mit dem Machtblitz hatten langsam, aber stetig Erfolge gezeigt, auch wenn er mit dem Tempo keineswegs zufrieden war und er genau wusste, dass er noch am Anfang stand. Konzentriert versenkte sich der Halbechani in die dunkle Seite, rief ihre Energie, ihre rohe Kraft zu sich und bündelte sie in den Fingerspitzen seiner rechten Hand, die er ausstreckte. Ein einzelner dünner Blitz schoss aus seinem Zeigefinger und traf einen Übungsdroiden, der zu diesem Zweck in der Mitte des Raumes stand.

Neugierig inspizierte der Sith-Vollstrecker die Schäden an der Brustplatte der Maschine. Der Blitz hatte ein kleines, aber sichtbares Loch in die Hülle gebrannt. In den alten Texten war von Blitzen die Rede, die ganze Armeen zu Staub verwandeln konnte, und auch wenn Janus davon ausging, dass es sich dabei nicht ganz um historisch akkurate Quellen handelte, war doch das Potential dieser Technik nicht zu leugnen. Erneut streckte der Sith die rechte Hand aus und sammelte die Dunkelheit, die in ihm schlummerte. Übung machte den Meister...


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Oberen | Quartier von Janus | Janus, Übungsdroide
 
---{[()]}--- Bastion - Center - Sith Orden - Katakomben in der Nähe des Hangars - gesonderter Bereich - Turwaith Doro'kayla und seine beiden neuen Freunde ---{[()]}---
Nachdem sie bei ihrem letzten - kurzfristig angesetzten - Beutezug nur einen einzigen Gefangenen machen konnten, war Darth Ziol nicht so recht in der Stimmung. Für nichts. Die Arme vor der Brust verschränkt, saß der hochgewachsene Chiss auf einem Stuhl in einer unbeleuchteten Ecke, die Füße auf einem Tisch abgelegt, die Augen geschlossen. Was für eine Zeitverschwendung. Da waren sie durch die halbe Galaxis geflogen und hatten nur einen einzigen kümmerlichen Menschen finden können. Und der war auch noch Mandalorianer. Und damit nicht sein Metier, sondern der seines Kampfgefährten und Freundes. Der war ein vollwertiges Mitglied der Extinktor und freute sich daher natürlich auf sein neues Spielzeug, während er selber als Inquisitor nicht viel davon hatte. Er hätte den Neuzugang zwar foltern können, doch selbst dafür konnte er sich nicht so recht begeistern. Außerdem war Fesk, Darth Fesk, erpicht darauf den Neuen selber weich zu klopfen. Besagter Partner war auch bereits in der Zelle des Gefangenen und starrte ihn vermutlich gerade einfach nur an...

Ein paar Meter weiter in der besagten Zelle, stand der einem Menschen ähnelnde Extinktor tatsächlich vor seinem Gefangenen und sagte nicht allzu viel. Also gar nichts. Die Robe hatte er ausgezogen, sodass man seine muskulöse Gestalt, die Tätowierungen am Kopf und seine kalten Augen sehen konnte. Die in den schönsten gelb-orange-rot Tönen funkelnden Sith Augen bohrten sich regelrecht in den Schädel des Sklaven. Dieser hier war sein Spielzeug und es war an ihm dieses zu brechen. Die Neuen waren noch immer so, nun, neu eben. Man musste ihnen mit den angeborenen Meinungsverstärkern die Regeln und ihre Pflichten näher bringen. Sie also in sie hinein prügeln. Noch schlief der Mandalorianer. Wobei er nur vermutlich einer war. Die Indizien, welche sie in dem Dorf gefunden hatten, deuteten daraufhin, doch er konnte genau so gut nur ein stinknormaler Corellianer sein. Fesk wollte aber das er ein Mando war, denn die konnte man gut zu Extinktoren ausbilden. Sie überlebten zumindest länger als andere. Er schlief also. Und wie weckte man so jemanden? Der Executor hatte da so seine Methoden. Seine rechte Hand hob sich bereits, wurde zur Faust geballt und fing plötzlich an die Atmosphäre um sie herum zu verzerren. Einen Augenblick lang hielt er diesen Zustand, dann holte er aus und schlug zu. Er war zu weit weg um den Gefangenen direkt treffen zu können, doch als der Arm voll ausgestreckt war, entließ der Extinktor seine Macht und diese fuhr wie ein echter Schlag in die Eingeweide des Sklaven. Als hätte man diesem eine Eisenstange in den Magen getrieben, schreckte dieser keuchend auf und wusste gar nicht so recht wo er war, doch die Zeit ließ ihm Fesk gar nicht erst. Der Vielleicht-Mandalorianer wollte sich gerade aufsetzen, die Hände auf den Bauch gedrückt, da packte ihn der Executor mit der Macht am Hals und drückte ihn an die Wand neben dem „Bett“.

„Ach sind wir wach, ja? Lass mich dir doch noch das letzte bisschen Schlaf aus dem Gesicht wischen, ja?“

Fesks Stimme hatte immer etwas rohes, aber zugleich auch schneidendes. Ziol verglich ihn, also nicht nur seine Stimme, immer gerne mit einem Eiszapfen, welcher sich durch Fleisch schnitt. Wieder hob der mit einer schwarzen Lederrüstung bekleidete Sith Executor seine Faust und schlug zu. Der Kopf des Sklaven wurde zur Seite geworfen und sein Speichel flog tröpfchenweise durch die Luft. Fesk setzte nach und schlug noch drei mal zu, doch nicht einmal brach irgendetwas oder Blut floss. Er wollte ihm Schmerzen bereiten, aber nicht auf die Krankenstation bringen. Andere Extinktoren gingen da brutaler vor und brachen ihren Schülern gerne mal den einen oder anderen Knochen, vergossen ihr Blut wie Wasser oder nahmen ihnen Körperteile. Fesk sah das anders. Ihm war der ursprüngliche Körper wichtiger. Kybernetische Implantaten, geklonte Körperteile, ja sogar Bluttransfusionen lehnte der Executor ab. Alles fremde verweichlichte den eigenen Körper nur, weshalb er seine Schüler auch immer nur mit der Macht „sanft“ zu Brei schlug. Sie litten dadurch mindestens genau so intensiv, als hätte man ihnen tatsächlich etwas gebrochen und darauf kam es doch an. So sah er das zumindest. Deshalb vergoss er bei dem Mando keinen einzigen Tropfen Blut, zwanzig Sekunden nach dem unsanften wecken war der aber dennoch fertig mit der Welt. Er lag auf dem Bauch am Boden und fühlte in diesem Augenblick nur noch Schmerzen. Und Fesk nickte sich selber zu, setzte seinen rechten Fuß unter den Sklaven und drehte ihn dann auf den Rücken. Einen Augenblick später saß er auf diesem, wobei er ihm sein Gewicht nicht wirklich spüren ließ. Dafür wog er zu viel und noch sollte sein Gefangener atmen dürfen.


„Willkommen im Sith Orden. Ich bin Darth Fesk, Sith Executor des Ordens und vollwertiger Extinktor. Das sagt dir alles nichts, aber wenn man sich vorstellt, sollte man schon gründlich sein, wie? Und nun du.Wer oder was bist du? Und jammere mir wegen deiner Eltern ja nicht die Ohren voll, ja?!“


Würde sein neues Spielzeug auch nur einen Ton über seine Erzeuger verlieren, er würde ihn auf der Stelle das Licht ausknipsen. Und es mit Hilfe eines machtgeladenen Schlages wieder anschalten.

---{[()]}--- Bastion - Center - Sith Orden - Katakomben in der Nähe des Hangars - gesonderter Bereich - Turwaith Doro'kayla und Darth Fesk(NPC) ---{[()]}---
 
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