[Hyperraum - ISD Chimera – Elysa's Quartier] Commander Caldwell und Elysa
„Nun ich bin mir nicht ganz sicher...“ begann Commander Caldwell zögernd, nahm sich einen Moment zum Nachdenken und antwortete nachdem er sich zu der brünetten Sith setzte: „..Großadmiral Needa war ein guter Oberkommandant, allerdings hat er mit seinem Verrat, die imperiale Flotte in Verruf gebracht. Ich denke im Moment ist es durchaus richtig, dass dieser Posten unter den Angehörigen des dunklen Ordens seiner Majestät vergeben ist...“ Caldwell seufzte leise. „ Es ist schwer zu erklären, ich bin mir sicher, dass der Großadmiral, das Wohl des Imperiums im Sinne hatte, doch seine Tat dürte wohl als Verrat zählen, auch vor einem Flottengericht, was man ihm jedoch verweigete. Gleichwohl sollten seine Dienste für das Imperium die Schuld der Tat mindern, seine Verbannung erscheint mir jedoch als falscher Schritt. Er handelte vermutlich aus noblen Motiven heraus. Doch wie bereits gesagt, nun nach dem Verrat kann ich ihn mir nicht als Oberkommandant vorstellen, zuviele Vorbehalte würden seine Arbeit im Keim ersticken.“ Dann blickte er ernst die Sith an: „Ich kann ganz frei sprechen?“
Das feine Nicken der ehemaligen Jedi ermunterte den Commander zum weitersprechen: „Menari ist nicht gut für die Flotte, es heißt, dass die Admiralität sich selbst uneins ist. Es gibt Hardliner auf beiden Seiten. Welche die nach wie vor pro Needa sind, und jene die pro Sith sind. Ein gesunder Teil der Flotte enthält sich lieber, um nicht zwischen die Fronten zu geraten, es heißt Lord Menari's Zorn wäre fürchterlich und ich bin bereit dieses Gerücht zu glauben. Aber Offiziere der imperialen Flotte, sollten keine Furcht vor ihrem Oberkommandanten empfinden sollen, dennoch ist dies, was die meisten – meiner Meinung nach haben. Um ganz offen zu sein, kann ich das nachvollziehen und zähle mich selbst zu jenen hinzu. Menari hat viele verärgert, aber niemand wagt es ein Wort gegen ihn zu erheben, weil die Konsequenzen letal sind...“ der erste Offizier der Chimera stockte einen Moment, und musterte die schlanke Corellianerin. „... vermutlich würden sich viele Offiziere Lord Phollow zurückwünschen, er erschien mir wesentlich umgänglicher, doch fehlte ihm das Ansehen und der Gehorsam, die sich Menari durch Furcht erzwingt. Sicherlich einfach, doch ebenso effizient. Gleichzeitig sind jedoch auch die freilligen Rekrutierungen stark zurück gegangen seit er Oberkommandant ist...“
Elysa war durchaus erstaunt, dass der Commander mittlerweile sithfreundlichere Töne anschlug als auf der Brücke, doch fand sie seine Aufrichtigkeit sehr angenehm. „Ich danke ihnen für ihre Ehrlichkeit, es scheint als hätten sie sich durchaus ihre Gedanken zu dieser Thematik gemacht Commander Caldwell.“ - „Nunja, Phu ist sehr entlegen und irgendwie muss man sich ja beschäftigen...“ meinte der XO der Chimera mit der gehörigen Portion Selbstironie. Die ehemalige Jedi antwortete mit einem belustigtem: „Natürlich Commander...“
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Wieder einmal ging Elysa das kurze Gespräch durch die Gedanken, denn was Caldwell hatte es versteckt auf den Punkt gebracht, was die imperiale Flotte brauchte: Eine Alternative zu Menari, eine Alternative die sie zu werden hoffte, zu diesem Zweck war es unabdingbar ein wenig Politik zu betreiben, erst einmal wieder auf Bastion, würde sie einige Gespräche mit Angehörigen der imperialen Admiralität führen, in denen sie ihre Hilfe anbot, um sich an etwaiigen Flottenoperationen zu beteiligen. Zu diesem Zweck, hatte sie sich erst einmal einen Überblick über die derzeitige Zusammensetzung jener verschafft, es gab zwei Admiräle, die von denen sie sich Möglichkeiten erhoffte sich in den Augen der Flotte zu beweisen.
Zum einen war das Hochadmiral Jeratai, laut den Angaben, die sie über seine Person hatte, würde man mit ihm durchaus reden können und er hatte das Heft unter den hochrangigen Offizieren scheinbar vorerst an sich genommen. Flottenadmiral Nort schien ebenfalls ein geeigneter Ansprechpartner, da er eine sehr starke pro Sith-Linie vertrat. Natürlich hatte sich Elysa in den vergangenen zwei Wochen genauer über die Ereignisse in ihrer Abwesenheit informiert, ebenso über Flottenbewegungen, und Prognosen für den zukunftigen Verlauf des Kriegs. Natürlich waren solche Prognosen nie präzise – konnten es gar nicht sein, doch boten sie dennoch einen Überblick, über Dinge, welche man in Angriff nehmen wollte.
Die brünette Sith hatte es sich auch nicht nehmen lassen, an einigen Simulatorenflüge der Jagdstaffeln der Chimera teilzunehmen, wo sie – wie zu erwarten – herausragend abschnitt. Die Tage waren erfüllt von intensivem Training, während ihr Commander Caldwell die gewünschten Informationen vorfilterte, dem Schmieden weiterführender Pläne und interessanten Gesprächen mit den Führungsoffizieren des Schlachtschiffs.
Und auch, wenn sie die Zeit auf dem Sternenzerstörer im vollen Rahmen der Möglichkeiten genutzt hatte, so war sie dennoch ungeduldig auf die Ankunft im Bastionsystem, dem Zentrum des Imperiums, von woaus sie aktiv ins Geschehen eingreifen konnte.
So war es auch nicht verwunderlich, dass sich Elysa, beim Austritt aus den Hyperraum auf der Brücke befand, und sich ebenso interessiert wie Captain Goldwyn, dem Taktikhologramm widmete. Ein weiteres Schiff, dass erst unmittelbar vor der Chimera angekommen sein musste, zog dabei die Aufmerksamkeit der brünetten Sith auf sich – ein Sternenzerstörer der Imperiums II- Klasse, die Accuser – nun unter dem Kommando von Captain Ferrus Perioma, einem alten Bekannten. Es mochte nur eine Laune des Schicksal's sein, dennoch zog Elysa es in Betracht mit Captain Perioma in naher Zukunft einmal zu sprechen.
„Captain Goldwyn, sobald die Chimera eine Postion zugewiesen bekommen hat, werde ich ein Shuttle zur Oberfläche nehmen. Sollten Anfragen hereinkommen, weshalb ihr Schiff hier ist, berichten sie, dass sie auf mein Geheiß hier sind, und dass ich aus eben jenem Grund mit der Admiraltät sprechen werde. Es werden sich für sie keine Schwierigkeiten ergeben, seien sie sich dessen gewiss. Ich danke ihnen vorerst für ihre Gastfreundschaft.“ Elysa nickte noch einmal anerkennend dem Kommandaten zu, bevor dieser auch noch ein paar freundliche Worte des Abschieds sprach, bevor die drei Angehörigen des dunklen Ordens seiner Majestät zum Hangar eskortiert wurden, von wo aus man eine Fähre zur Oberfläche nahm, mit Kurs auf den Gebäudekomplex in dem der dunkle Orden, als auch das Flottenhauptquartier untergebracht waren.
"Wir haben unser Ziel vorerst erreicht, dies ist der Ort an dem ihr wachsen, oder zerbrechen werdet, Haroon." meinte Elysa, während das Shuttle eine letzte Schleife flog und sie den vermeintlich wichtigsten Gebäudekomplex betrachtete. Die Macht der dunklen Seite war stark an diesem Ort und sie rief all jene, welche den Ruf vernehmen konnten. "Vergesst niemals, dass die Macht ein Werkzeug ist, das sich eurem Willen zu fügen hat, nicht anders herum... aber ihr werdet schon bald sehen, was ich meine..." Ähnliche Worte hatte sie damals Alynn offenbart, dennoch war die rothaarige Kommandantin der Intruder mehrmals gestrauchelt...
[Bastion – Fähre Tiberius – Passagierabteil] Haaron, Alynn und Elysa