Waren gestern in der BvS-Premiere. Gleich einmal das Positive, der Film ist entgegen Rotten Tomatoes und der schnell fallenden Imdb-Bewertung (von 9,4 auf 8,2 innerhalb von 24 Stunden) IMO doch besser als "Man of Steel", wenn auch Meeeilen hinter den "Dark Knight"-Filmen. VORSICHT MASSIVE SPOILER!
Der Anfang mit Batmans Origin als Traum ist sehr atmosphärisch. Gut dass sich dieses auf ein Minimum beschränkte. Auch wenn mir die Version mit der abgelegenen Gasse der "Dark Knight"-Filme weitaus besser gefallen hat, als hier direkt beim Kino-Ausgang (zum Film "Excalibur"
).
Anschließend geht es gleich weiter zum Ende von "Man of Steel" und der Zerstörung von Metropolis. Gut, dass man nochmals auf diese einging (muss ja bei diesem minutenlangen Wolkenkratzer Zerstören tausende Tote gegeben haben). Leider war die Darstellung dann doch ziemlich klischeehaft. Wer wartet wenn neben einem alles einstürzt auf einen Anruf des Bosses um das Büro zu verlassen? Das zuckersüße kleine Mädchen tat dann auch schon fast weh.
Ansonsten war die erste Hälfte aber wirklich sehr stark. Für einen Zack Snyder Film gab es überraschend wenig Action und mehr Thriller-Feeling. Besonders hervor heben mag ich das Schauspiel von Jesse Eisenberg als Lex Luthor. Erinnerte an den Joker, leider auch in der Motivation (anscheinend nur Superman zu vernichten und Chaos zu schüren).
Die Einführung Batmans hätte glatt aus einem Horrorfilm stammen können. Gefiel mir sehr gut. Affleck ist zwar jetzt kein Christian Bale, aber macht seine Sache gut. Jeremy Irons als neuer (kämpferischer) Alfred hat auch gepasst. Interessant, dass Bruce Manner zerstört ist. Wirkt irgendwie als hätte man sich ein Hintertürchen offenhalten wollen, dass die "Dark Knight"-Trilogie doch ins DCCU gehört und der Film zwischen "The Dark Knight" und "The Dark Knight Rises" spielt. Die einzige Szene, die dem direkt widerspricht ist auch die Eröffnung mit der Ermordung von Bruces' Eltern, welche ja nur ein Traum war.
Apropos Traum. Bei der Batman-in-der-Wüste-Szene hat es mich ursprünglich geärgert, dass Batman auf einmal mit normalen Schusswaffen gegen seine Feinde kämpft. Gott sei Dank war das letzten Endes doch nur ein Traum. Trotzdem hat der neue Batman nicht die Moral anderer Filme, hat er z.B. am Ende bei der Befreiung von Martha Wayne sehrwohl getötet.
Haben mich schon die Lens-Flaires bei "Man of Steel" gestört (hoffentlich wird Snyder kein zweiter Abrahms
), sind diese zwar weniger geworden, aber immer noch nervig. Vor allem bei der Szene wo Batman das Kryptonit stieht hat man so dank der auch noch recht schnellen Schnitte recht wenig erkannt. Die engelsgleichen Chöre dazu waren zwar wunderschön, hätten aber wohl eher zu "Gott" Superman anstelle der dunklen Fledermaus gepasst. Allgemein ist Hans Zimmers Score sehr gut, wenn auch vielleicht sogar eine Spur zu episch.
Die Einführung Wonder Womans hat auch gepasst. Erinnerte mit ihrer Flirterei mit Bruce Wayne etwas an Catwoman in "Dark Knight Rises". Aquaman, Flash und dieses Maschinenwesen werden ja nur minimalst bei den Videos angeteast. Finde ich aber nicht weiter schlimm, war der Film so schon fast zu überladen mit der False-God-Geschichte, dem Konflikt Batman vs Supermans, der Einführung Lex Luthors und der Hinarbeitung zu der globalen Katastrophe mit "Mephisto" dem die Justice Leage entgegentreten soll. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen und dafür mehr Screentime für die False-God-Sache, wo man fast alle Szenen bereits im Trailer gesehen hat.
Der eigentliche Kampf Batman vs. Superman war auch viiiiiel zu kurz. Gerade mal 10 Minuten vielleicht. Klar wäre er aufgrund der völlig unterschiedlichen Stärkeverhältnisse schwer zu realisieren gewesen, aber bei einem Film, der schon "Batman v Superman" heißt und alle Trailer diesen "größten Gladiatorenkampf aller Zeiten" anteasen, hätte man schon mehr als das gaaaanz kurze Gekloppe erwarten können (dafür war Batmans Panzerrüstung sehr cool - erinnerte an Tony Stark
). Batmans Wandel von "Will Superman töten" zu "Ich bin ein Freund Ihres Sohnes" ging auch viiiel zu schnell. Gerade mal die Erwähung Marthas und eine sich vor Superman werfende Lois Lane und man ist Best Friend. Ging ja noch schneller als Anakin Skywalkers Wandlung zu Darth Vader.
Dafür dauerte der Endkampf gegen Doomsday viiiiel zu lange. 10 Minunten weniger wären hier wohl mehr gewesen (10 Minuten die dem Kampf Batman v Superman gutgetan hätten). Dazu kommt, dass Doomsday einfach nur eine dumme Haudraufmaschine ist (seine Geburt erinnert wohl zu Recht an die von Lurtz im HdR - fehlte nur noch das "Wem hast du die Treue geschworen?"
), welche kaum bedrohlich wirkt und der Kampf sehr unübersichtlich gestaltet wurde (bei den ganzen Explosionen Laserangriffen, schnellen Schnitten usw konnte man schnell die Orientierung verlieren). Metropolis ist aber auch ein echt SEEEHR unsicherer Ort, wenn schon wieder Wolkenkratzer dort zerstört werden. Snyder hätte sich bei seinen DCCU-Filmen nicht sooo sehr von "Transformers" inspirieren lassen sollen
.
Der Schluss mit Supermans "Tod" ist zwar recht emotional (Kornfelder alles "Gladiator" dürften Synder auch gefallen, hat man diese bereits bei "300" bei Leonidas' Tod gesehen), erscheint aber unnötig, weil e jeder weiß, dass dieser überlebt haben muss.
Alles in allem ein Film, der zwar einige Schönheitsfehler aufweist, aufgrund meiner nicht allzu hohen Erwartungen mich aber doch positiv überrascht hat. Dass er jetzt von vielen derart verrissen wird, liegt wohl daran, dass manche sich einen Film in der Qualität der Nolan-Trilogie erwartet haben und das ist der Film sicherlich nicht.
Gute
7/10 Punkte!
Batman-Top List:
1. The Dark Knight
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4. Batman
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7. Batman Forever
8. Batman hält die Welt in Atem
9. Batman & Robin
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4. Superman Returns
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