Carida

[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Korridor | Toji und Han]

Schweigend hörte sich der älter die Worte des jüngeren an. Seine Frage stand im Raum. Wie sollte er ohne Kraft um etwas kämpfen!? Möglicherweise war sie nicht ganz unberechtigt, aber Han glaubte nicht, dass der junge Murata keinerlei Kraft besaß. Es hätte eher heißen sollen, dass er nicht wusste, wie er kämpfen sollte zumindest um Seren. Han nahm den Blick des jüngern wahr und ebenso dessen Musterung. Irgendwo tat ihm Toji beinahe leid. So viel war geschehen ehe er erkannt hatte, dass er eine Frau liebte die weit aus mehr war als eine Puppe. Vielleicht waren es diesmal sogar die ersten wirklich tiefen Gefühle, die er für ein Wesen hegte. Eines, welches seine Seele bis ins innerste berührt hatte und von der er seine Gedanken nicht mehr abwenden konnte ohne sie ständig vor Augen zu haben. Die Liebe war etwas, was nur wenige verstanden und nicht so einfach wie man vielleicht glaubte. Es gab einen gravierenden Unterschied. Liebe war etwas völlig anderes als Verliebtheit. Diese einfache Verliebtheit war es, die einen blind machte und die Realität vergessen ließ. Sie war wie eine Rosa Seifenblase die früher oder später zerplatzte und wenn dies geschehen war, sah man die Realität, die einem missfiel und dies brachte nur schmerz mit sich. Dann fielen einem Fehler auf mit denen man nicht leben konnte und nicht wollte. Wo der Partner zu Anfang noch perfekt erschienen war, bestand nun das genaue Gegenteil. Was einen anfangs nicht gestört hatte war nun ein Schwierigkeit. Verliebtheit bedeutete Schmetterlinge im Bauch, das Gefühl zu fliegen, aber mehr auch nicht.

Die Liebe hingegen war etwas besonders. Man sah seine Partner aber auch wie er war. Liebe war mehr, viel mehr als Zuneigung und Hingabe. Die Liebe war langmütig und gütig. Nicht eifersüchtig, sie prahlte nicht und blähte sich nicht auf. Sie benahm sich nicht unanständig, blickte nicht nach ihren eigenen Interessen. Sie ließ sich nicht aufreizen und rechnete das Böse nicht an. Sie freute sich nicht über Ungerechtigkeiten, sondern freute sich mit der Wahrheit. Sie ertrug alles, glaubte alles, hoffte alles und erduldete alles. Die Liebe versagte nie! Es waren Tiefgreifende Worte, die sich ein jeder zu Herzen nehmen sollte. Sie waren der Ursprung all dessen und daran gab es nichts zu ändern.

Han musste nickten als Toji erklärte, dass eine Tochter eine eigene Kategorie war. Was die Ansprüche seiner Tochter anging, so waren sie wahrlich hoch besonders wenn es um die Männerwelt ging und sie folgte einem Ideal, welches nur sehr schwer aufzutreiben war, wenn es den überhaupt noch existierte. Jeder Mensch oder Nichtmensch besaß Ansprüche, bei denen einen waren sie tiefer gelegt bei den anderen höher. Serens Ansprüche waren in diesem Höhensystem sehr weit oben wenn nicht gar gänzlich an der Spitze.


„Jeder Toji, hat Ansprüche. Gleich um was es sich handelt. Bei der Partnerschaft ist diese zu meist recht hoch. Umso mehr Kultur ins Spiel kommt umso mehr wächst sie auch. Dann hängt es natürlich auch davon ab, wie man erzogen wurde oder wo man aufgewachsen ist. Aber ganz gleich welche Faktoren eine rolle spielen, kein Mann wird sich eine Frau suchen, die unter seiner Würde ist und ebenso wenig umgekehrt.

Ewigkeit mag nur das Imperium besitzen? Dies sollte es ja und dennoch ist dem nicht gänzlich so. Wir müssen daraufhin arbeiten. Nichts im Leben hat die absolute Ewigkeit. Einige Dinge sollten dies aber. Niemand wird von dir verlangen, dass du deine Gefühle für sie abstellst. Die Einsicht mag vielleicht kommen Toji, aber dies würde dir nicht genügen glaub mir.“


Der Commodore machte eine kurze Pause und sah den Exoten an. Ein wenig hörte er bei er bei Toji heraus, dass sein Plan bei Seren fehlgeschlagen war, ihn ein stückweit nach unten gezogen hatte. Han war sich nicht so sicher ob Serenety noch Zeit braucht um mit dem Wunsch einer Vermählung klar zu kommen. Viel mehr glaubte der Vater hierbei an etwas gänzlich anderes. Leicht zog der Offizier eine Braue in die Höhe als Toji erwähnte, das er glaubte, dass seine Tochter Zweifel an ihrer Position habe. Druck mochte keine Lösung sein, dies sah auch er so, aber Han war sich sicher, dass etwas anders in seiner Tochter vorging. Han musste leise lachen als der Vergleich mit einem explosiven Fass aufkam.

„Nicht schlecht. Ein explosives Fass trifft es doch sehr. Aber ich stimme nicht mit dir überein, wenn du meinst, dass sie an ihrer Position zweifelt. Hast du einmal daran gedacht oder die Möglichkeit in betracht gezogen, dass sie eventuell viel mehr für dich empfinden könnte als du denkst? Ich behaupte eher meine Tochter will einen Mann, der sie respektiert und dies nicht nur als Offizier sonder als Frau. Um genau zu sein als die Frau, die sie ist. Schon als kleines Mädchen hielt sich nicht viel von Make Up, Kleidung, Puppen und alle jenem. Sie machte sich nicht viel daraus ob ihr Haar geschmückt oder das Kleid verziert war. Ich glaube Sayaka verzweifelte stets daran. Serenety war bestrebt eher zu lesen. Die alten Traditionellen Texte, die Kaligrafie und nicht zuletzt die Kampfkunst. Damit hat sie sehr früh angefangen. Während bei Mädchen in einem alter von acht Jahren an den Wänden irgendwelche hübschen Bildchen hingen war es bei ihr die Leidenschaft für Schwerter und andere Waffen.

Wie gesagt, sie ist in einigen Punkt nicht die Art von Frau, die man anzutreffen glaubt. Unser Volk lebt schon seit einigen Jahrhunderten. Ich weiß, dass du was die Traditionen angeht nicht so bewanderte bist, wie du es sein solltest. Dies ist kein Vorwurf und ich weiß was geschehen ist. Vielleicht solltest du in dieser Hinsicht ein wenig lernen wenn ihr beide nicht ständig im Streit auseinander gehen wollt.“


Der Commodore lächelte und führte den jüngern eine wenig durch den leeren Gang. Auch beim gehen konnte man reden und er brauchte noch immer Bewegung.

[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Korridor | Toji und Han]

****​

Serenety war überglücklich dass sie endlich die Medi Station verlassen konnte. Daichi hatte ihr nicht wirklich geglaubt, aber daran konnte sie nicht ändern. Jetzt allerdings, wo sie sich erneut auf den Gängen befanden würde sie ihm alles erzählen müssen. Ein wenig schauderte sie davor, aber etwas anders blieb ihr schlicht weg nicht möglich.


„Was geschehen ist? Was soll schon geschehen sein! Dein Cousin ist wie eine Bazille, die man nie wieder loswird.“

Wieder spürte sie, dass sie zornig wurde. Aber diesmal würde sie diese unter Kontrolle behalten.

„Er hat sich doch tatsächlich hingestellt und behauptete mich zu lieben. Dann hat er mich geküsst und ich habe ihm eine gescheuert. Dieser verflixte Kerl flirtet zuvor noch mit so einer Blondine. Ich war wütend über alle maße wütend nach diesen falschen Worten. Du hättest ihn hören müssen und diese Lüge. Jedes mal, jedes Mal kommen solche Schläge und dies unerwartet. Er macht sich einen Spaß daraus mich zu erniedrigen. Wir haben gestritten. Ich habe ihm die Meinung gesagt und was ich von ihm halte und dass ich ihn nicht heiraten werde. Ich habe ihm gesagt nur weil es ihm jetzt einfällt dass er entdeckt hat, niemals allein bleiben zu können den Ersatz zu spielen.“

Seren schluckte. Machte eine Pause und rang mit sich. Dies alles nahm sie einfach nur mit. Toji verletzte jedes Mal ihre Gefühle. Er nahm keinerlei Rücksicht darauf. Dies ärgerte sie maßlos.

„Es schert ihn nicht was ich fühle. Jedes Mal trampelt er darauf herum und sonnt sich noch dabei. Sein Taktgefühl ist miserabel und ich habe einfach das Gefühl erniedrigt zu werden. Er ist, er ist die Unmöglichkeit in Person und treibt mich in den Wahnsinn. Er bringt mich dazu dass ich explodiere und das mein Temperament mit mir durchgeht.“

Serenety seufzte. Befreite sich damit von ihrer Wut und sah Daichi an. Was er wohl denken mochte?

„Dies alles ist nicht einfach für mich. Die Situationen werden als Komplizierter und so langsam habe ich das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ich wünschte ich müsste dies alles nicht erleben oder ich könnte mich davonstehlen. Aber ich weiß dass mir dies alles keine Ruhe lassen wird und ich weiß, dass ich die Erwartungen, die ihr in mich setz, was dies angeht, nicht erfüllen kann. Ich bin keine einfache Frau, dies war ich noch nie. Mir sind Dinge wichtig, die ihn nicht berühren. Vielleicht bringe ich diesen Ausgleich für ihn wie du sagst aber ich glaube nicht, dass ich glücklich werden würde. Diese Beziehung wäre auf einer Basis aufgebaut, die niemals bestehen könnte. Sie würde nicht glücklich werden.

Versteh mich nicht falsch, er mag im innersten vielleicht ein guter Mensch sein, aber sein Ruf und seine Ehre sind nicht dass was ich mir vorstelle. Er ist ein Frauenheld. Ich möchte hier nicht seine negativen Seiten aufzählen, denn da würde ich einige finden, weil sie mir zu erst in den Sinn kommen. Was positiv ist, ist wohl seine Arbeit als Commander wobei ich selbst da einiges negative sehe, nur darum geht es nicht. Ich möchte ihn hier nicht als den Versager oder so hinstellen aber es fällt mir schwer etwas Wirkliches in ihm zu sehen.


Auch dies entsprach der Wahrheit. Sie konnte es nicht und dies war ungewöhnlich. Die Objektivität fehlte ihr bei ihm so völlig.


[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ auf dem Rckweg ~ Daichi mit Serenety]
 
- Carida - Imperiale Akademie - Kantine - Cecilia, Jacen -

Was Foster da sprach war unfassbar.....musste ein schlechter Scherz sein..........doch sah er nicht aus als würde er schlechte Späße machen...........leider..........


Die Diagnosen hatte sie nicht verstanden, schließlich war sie keine Medizinierin, sie hatte sich allerdings auch keine „Übersetzung“ der Diagnose eingefordert, zu bestürzt war sie über das Bild das sich hinter der Transparischeibe bot. Janson oder eher das was momentan von ihm übrig war sah aus wie ein alter zerbrechlicher Mann, vielleicht taten auch nur die vielen Kabel und Schläuche ihr übriges. Fakt war von dem großen Kerl der aussah als könnte ihn nichts umwerfen war gerade nichts zu sehen.

Ist die Krankheit ansteckend?


Nein Ma´am .


Warum darf ich dann nicht zu ihm?

Weil Colo.........

Mit einem geschickten Griff hatte sie den Med Droiden ausgeschaltet und beschloss keine Zeit zu verlieren, jene Dinger die in diesem Kopflex arbeiteten fuhren aus Sicherheitsgründen schnell wieder hoch wenn sie „versehentlich“ ausgeschaltet wurden. Drei lange Schritte und Cecilia stand direkt vor seinem Bett. Drei lange Schritte die sie ihm näher gebracht hatten nur um zu sehen das sie im endefekt unendlich weit von ihm entfernt stand. Warum sie das alles so mitnahm wusste sie nicht, schließlich kannte sie diesen Mann so gut wie gar nicht. Dennoch, die Chemie hatte mehr als gestimmt, einzig ihrer beider Professionalität hatte sie in der Nacht zuvor davor bewahrt sich................. Zumindest sie konnte das von sich sagen............

Nur ein Wort und ich wäre dein Mädchen geworden Janson.

Beugte sich die bekümmerte Blondine vor und küsste ihn vorsichtig auf die Lippen. In ihrem inneren brach ein Sturm los, was hätte sie dafür gegeben die Lippen eines gesunden und vorallem wachen Janson auf den ihren zu spüren. Doch soweit würde es wohl niemals mehr kommen. Der Mann der da so still da lag hatte sie nicht registriert, diesen liebevollen Kuss erst recht nicht.......wer weis ob er je wieder irgendwas registrieren würde. Das Imperium war gut zu seinen erfolgreichen Offizieren......er würde Lebenslang diese gute Behandlung bekommen.......er konnte sich unter umständen noch auf ein langes Leben in diesem scheintoten Zustand „freuen“ wenn es dann so kommen würde.

Draussen vor der Scheibe kündigte ein mechanisches Geräusch das „wider erwachen“ des Droiden an. Drei lange Schritte waren nötig um den Rückzug an zu treten, drei lange Schritte die das Kapitel Janson Sez in ihrem Herzen begruben, drei Schritte die es ihr möglich machten Ärger für die gerade getätigte Aktion aus dem Weg zu gehen. ........



Die Piloten die sie heute treffen und direkt rekrutieren wollte hatte sie nicht besucht, viel zu bestürzt hatte sie das Schicksal, dieser gesundheitliche Schlag gegen Janson Sez. „Show must go on“ ging es ihr durch den Kopf, die Show musste weiter gehen, auch wenn ihr das momentan schon fast pervers vorkam. Trotzdem.........sie war Soldatin......Kameraden wurden krank.........Kameraden starben auch mal...........man musste trotzdem weiter......... Knisternd lag das Stück Flimsiplast in ihrer Hand, Dak Coulter, dieser Pilot Officer der ihre Gedanken jetzt nicht beschäftigen sollte und durfte und es trotzdem tat..........war es Pietätlos jetzt mit ihm aus zu gehen? Ja das war es und trotzdem verspürte sie den unbedingten Drang es zu tun. Sie musste sich ablenken, von diesem Drama, von ihrer Arbeit, von dem Druck der auf ihr lastete...........die 36 Stunden waren ordentlich geschmolzen. Immerhin würde dieser Tag im Endefekt doch noch produktiv sein. Sie hatte die gesammten auserwählten Piloten für den nächsten Tag zu einem Briefing eingeladen.......so konnte sie sich Zeit sparen..........für heute war die Arbeit getan........was jetzt?


Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht als sie an Daks Auftritt vom Morgen dachte. Rotzfrech.........irgendwie süß forsch. Nochmal verstrichen einige Minuten, dann raffte sich die Farmerin von Tatooine auf und tat das was sie so oder so tun wollte.

::::::::::Komnachricht an Dak Coulter::::::::::

Hallo Dak,

ich währe Ihnen sehr verbunden wenn Sie mich in einer Stunde vor den Offiziersquartieren der Lehrerschaft abholen würden. Falls Sie mich ohne Uniform nicht warnehmen, ich bin die Blondine im schwarzen Sommerkleid!

Cecilia Glenn

::::::::::Nachricht/Ende::::::::::​

- Carida - Imperiale Akademie - Quartier - Cecilia -
 
[Carida, Akademie, vor der Kantine]- Dak

Als Dak schließlich in seinem provisorischen Quartier ankam und sich nach Schließen der Tür sicher sein konnte, dass niemand ihn mehr sah, stützte er in den kleinen Erfrischungsraum und beugte sich über einen Wasserspender, um sich eiskaltes Wasser ins Gesicht ins Gesicht zu spritzen. Als die glitzernden Wasserperlen schließlich daran herabtropften, warf er seinem Spiegelbild einen misstrauischen Blick zu. Nein… da waren keine Zeichen des Wahns, kein Fieber, nichts, was seine temporäre Unzurechnungsfähigkeit auch nur im Ansatz zu erklären vermochte. Was hatte er sich dabei gedacht, so auf einen Offizier des Imperiums zuzugehen? Einen Offizier dieser Akademie, die Ausbildern seiner zukünftigen Vorgesetzten, wenn seine eigene „Karriere“ innerhalb des Sternenjägerkorps so spektakulär weiterging wie sie begonnen hatte. Und dann die Torheit, auf ihre Einladung einzugehen, anstatt sich diskret zurückzuziehen und zu hoffen, dass sie ihm nicht noch mal über den Weg lief, bevor die Abolition Carida wieder verließ…

“Hatte Hobbs also Recht, Farmboy…“, schalt er sich selbst, bevor er sich mit einem bereit liegenden Handtuch das Gesicht trocknete und das Nebenzimmer wieder verließ.
Ein kurzer Blick auf sein Chrono verriet ihm, dass noch viel zeit bis zum Abend vergehen würde… falls Cecilia (er kannte noch nicht einmal ihren Nachnamen, der zu einer korrekten Anrede im Grunde nötig wäre) sich wirklich bei ihm meldete. Ein Teil versuchte ihn davon zu überzeugen, dass dies ganz bestimmt nicht geschehen würde. Sie hatte ihn ein wenig gefoppt, er hatte nicht zurückgesteckt und jetzt würde sie es dabei bewenden lassen. So einfach war das.
Schließlich ertappte er sich dabei, aus dem Kleiderschrank des Behelfsquartiers einen der Standardsportanzüge der Streitkräfte zu zerren und sich umzuziehen, bevor er den Komplex verließ und den Park der Akademie nutzte, um ein wenig zu Laufen und so auf andere Gedanken zu kommen. In den meisten Situationen hatte dieses Rezept zur Verdrängung in der Zukunft liegender und erst später lösbarer Probleme exzellent bewährt, doch offenbar gehörte eine unverschämt attraktive Staffelführerin der imperialen Elitestreitkräfte nicht zu den Alltagsproblemen, die einen herkömmlichen Angehörigen der ukionischen Mittelschicht ereilten. Hatte er sich nicht vorgenommen, möglichst wenig innerhalb des Imperiums, dem er zwangseinverleibt worden war, aufzufallen und sich auf das Fliegen und somit die einzige Leidenschaft, die ihm geblieben war, zu konzentrieren? Doch wer konnte schon damit rechnen, wen er ausgerechnet auf Carida, wo er im Grunde eine Horde hartgesichtiger Musterimperialer erwartet hätte, treffen und auch noch auf sich aufmerksam machen musste…
Die mehreren Runden um den Park – Dak hatte nicht einmal die Geistesgegenwart besessen sie zu zählen – hinterließen schließlich als einziges Resultat eine durch geschwitzte Trainingskombination und ein wenig verstrichene Zeit, aber keine gelösten Fragen. Immerhin rückte der Abend nun näher, sodass der Pilot der Hammerheads in sein Quartier zurückkehrte und die morgendliche Prozedur des Duschens wiederholte, allerdings dieses Mal unter geradezu penibler Einhaltung sämtlicher Details. Natürlich redete er sich ein, dass dies lediglich dem Umstand geschuldet war, dass seine Vorgesetzten in ihm und den übrigen Hammerheads Repräsentanten der Abolition sahen, die sich entsprechend zu benehmen hatten.
Schließlich betrat er sauber und mit einem um die Hüfte geschlungenen Handtuch wieder den Hauptraum seines Quartiers und wollte sich soeben erneut dem Kleiderschrank zuwenden, als sein Blick auf sein am Bett abgelegtes, hektisch blinkendes Comlink fiel.
Die Lektüre der dort hinterlegten Nachricht sorgte fast dafür, dass er das Gerät fallen ließ. Sie schien ihr Vorhaben tatsächlich umsetzen zu wollen… und mehr noch. Der Erwähnung des Sommerkleides ließ ihn leicht schwindelig werden, unterstrich sie doch den absolut informellen Charakter ihres Zusammentreffens. Ganz abgesehen davon musste er sich eingestehen, dass er gespannt war, sie darin zu sehen… schließlich hatte sie ihn bereits in der nüchternen Uniform des Imperiums vollkommen aus dem Konzept gebracht.
Idiot! Solche Gedanken sind gefährlich und katapultieren dich direkt in die nächste Arrestzelle…
Dennoch befand er sich kurz darauf in einer der imperiumskonformen Mode Ukios entsprechenden abendlichen Freizeitbekleidung in dunklen Blautönen gekleidet auf den leeren Korridoren des Quartiertrakts und war auf dem Weg zu jenen Offiziersquartieren, die Cec… die Captain Glenn ihm in ihrer Nachricht genannt hatte. Überraschenderweise fand er diesen Bereich des Komplexes recht zügig, sodass er noch fünf Minuten über der Zeit war und sich mit nervösen Seitenblicken einen Ort zum möglichst unauffälligen Warten suchte.
Jetzt erst beschlich ihn der Gedanke, dass es sich bei dieser ganzen Aktion ebenso gut um einen geschickt eingefädelten Streich handeln konnte… doch jetzt gab es für ihn kein zurück mehr.


[Carida, Akademie, vor den Offiziersquartieren der Ausbilder]- Dak
 
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]Carida - Auf den Stufen vor dem Festsaal[==> HK58 und Darth Zion


Als sein Meister durch die Türen des Festsaals wieder hinaus ins Freie kam, beendete HK den Wachgang und schloss die Sammlung von Daten ab. Während er unter leisem mechanischen Summen auf seinen Meister zuging, analysierte und ordnete er bereits die gesammelten Daten, beschloss aber, dass die meisten für seinen Meister recht unbrachbar wären. Die Leute waren recht reserviert gewesen in seiner Anwesenheit oder hatten ihn gar weggeschickt.

"Begrüßung: Meister willkommen zuürck. Hoffentlich ist alles zu ihrer Zufriedenheit gewesen auf dem Fest?!"
schnarrte er mit der ruhigen, etwas helleren, mechanischen Männerstimme.

Sein Meister teilte ihm nur knapp ein wenig mit und setzte seinen Weg fort zu den Hangarbuchten des Imperialenzentrums.
HK stellte keine Fragen und folgte seinem Meister einfach wie es sich gehörte.
Er hatte zwar ein uriges Eigenleben entwickelt, hütete sich aber seinen Meister zu sehr damit zu belästigen, wo er ihn doch erst vor wenigen Stunden aus dem BEsitz dieses unwürdigen Fleischsackes gerettet hatte.

Als sie nach einer Weile in der Nähe des Hangars angekommen waren und Zion einem Burschen knapp aber präzise Anweisungen erteilt hatte, schaltete sich die Sprach elektronik an.

"Frage: Meister wohin werden wir nun gehen?"

Zion antwortete nicht, entweder weil er nicht wollte oder weil er es nicht wusste. Aber das war für HK ohnehin unerheblich, er passte sich den Gegebenheiten an. So war seine Programmierung.
Nach einer knappen Stunde kam der Bursche zurück und händigte Zion ein Datapad aus, welches dieser Kommentarlos an HK weitergab. Der Droide richtete seine warmen gelben LED-Augen auf das Datapad und analysierte die Informationen auf diesem.
Er hatte also ein Shuttle gechartert. Auf dem Datapad tauchten die Informationen zur Landebucht auf und einige andere Details.

HK informierte seinen Meister kurz und übernahm dann die Führung um sie auf den schnellsten Weg zum Shuttel zu bringen.

Im Shuttle angekommen begaben sie sich ins Cockpit. Auch wenn HK kaum Funktionen fürs Fliegen hatte, so stellte sich die Protokollfunktion so ein, das er zumindest die unwichtigen Dinge des Shuttels kontrollierte und nach eigenem Ermessen für Zions Bequemlichkeit herrichtete.

Dann schaltete der Droide sich in eine Abwartefunktion und wartete auf weitere Anweisungen von seinem Meister, während er den Autopiloten das Shuttle in die Umlaufbahn um Carida lenken ließ.


]Orbit um Carida - Personenshuttle[ ==> HK & Zion
 

- Carida - Imperiale Akademie - Quartier - Cecilia -​

„Was machst du hier eigentlich?“ fragte sich die Captain ein weiteres mal als sie sich im Spiegel betrachtete. „Fassen wir mal zusammen, du hast höllisch viel Arbeit auf dem Buckel, du gehst mit einem Mann aus den du nicht kennst“ grübelte sie während sie ihr Kleid zurecht zupfte. Es passte perfekt zu dem Anlass. Es war nicht zu spezial, nicht zu elegant aber doch schick genug um etwas zu unterstreichen das man als Frau beim Militär selten konnte – die eigene Weiblichkeit. Noch zwei geschickte Liedstriche mit dem Kayalstift und schon war sie fertig.

Und wieder gingen die Fragen von vorne los, wieder sprach sie sich ins Gewissen und wieder gab sie dem Drang nach dem sie seit der ersten Minute in der sie ihm in die Augen geblickt hatte trieb. Dak Coulter, fast konnte man meinen er war eine von der Obrigkeit, nein von Dalmascae selbst geschickte Prüfung um doch eine Lücke in ihrer Proffessionalität zu finden. „Du bist Paranoid Schätzchen!“ setzte sie das mentale Gespräch mit sich selbst fort. Zudem sie hatte frei und da konnte ihr niemand, nicht einmal der Großadmiral selbst in die Wahl ihrer Begleitung reden (okay wenn es nun kein Angehöriger der NR war). Sie hatte sich nichts zu schulden kommen lassen, und sich das Recht auf einen netten Abend wohl vielfach verdient............


........leise als wäre sie eine Teenagerin die sich des Nachts aus dem Elternhaus schlich trugen sie ihre Schritte aus dem großen Gebäude das sie seit Jahren mehr oder minder ihr Zuhause nennen konnte. „Du musst deine Sachen packen“ schrieb sie sich auf den geistigen Notizzettel als sie die Treppen mit schnellen Schritten hinunter ging, leise fast als würde sie darüber hinwegschweben. Das war ziemlich verrückt, sie hatte Dak heraus gefordert, ihn gefragt wie mutig er wirklich war. Nun fragte sie sich selbst.........wie mutig war Cecilia Glenn wirklich? Wo würde das hin führen, ausgehen mit einem Fremden.....einem sehr syphatischen Fremden. Pläne hatte sie sich nicht gemacht, hatte sich keine Zwänge gesetzt. Das einzige Ziel das sie anstrebte war sich von ihren Sorgen ab zu lenken, und an ihrem Geburstag doch noch ein paar schöne Stunden zu erleben. Immerhin war es ihr dreissigster...........wie alt war Dak eigentlich? Sie schätze ihn jünger als sich selbst ein, immerhin nicht wesentlich jünger. Wieso hatte sie eigentlich nicht wie üblich direkt die Akte eingefordert wie sie es bei allen Personen tat die sie im positiven wie negativen Sinne interessierten. Bei Dak hätte sie immerhin sogar einen offiziellen Grund vorschieben können. Er in ihrer Staffel, warum nicht? Andereseits wusste sie rein gar nichts über ihn und seine Flugkünste. Würde er hier ihren schon oft als unfair hoch betitelten Anforderungen genügen? Wieso bei den dunklen Seelen der Sith hatte sie ihn einfach so in ihre Staffel eingeladen? Hoffentlich sagte er ab! Hoffentlich sagte er nicht ab!

Dak hi!

Sprudelte es aus der überraschten Blondine heraus als sie den jungen Mann hinter der nächsten Ecke erblickte. Er hatte sie also nicht versetzt.............zu seinem eigenen Glück. Bisher hatte es noch kein Mann gewagt Cecilia Glenn zu versetzen, und sie hätte es ihm nicht gegönnt der erste zu sein der sie so respektlos behandelte.

Sie sehen gut aus!

Grinste sie als sie sich den verstummten Piloten ansah, blau stand ihm gut, innerlich begann sie aber bereits den schlanken gut gebauten Mann um zu ziehen, Schwarz würde ihm hervorragend stehen oder gar ein schicker Anzug? Nein er sah nicht aus wie einer der sich in Anzügen wohl fühlte.......er sah hervorragend aus........

Ich kenne da eine hervorragende kleine Strandbar in der wir es uns gut gehen lassen können. Wollen wir?

Wartete sie darauf das er ihr seinen Arm anbot........



- Carida - Imperiale Akademie - Vor den Offiziersquartieren der Lehrerschaft - Cecilia, Dak -​
 
- [Carida-System - Carida - Akademie - Messe] - mit Cpt. Glenn, vereinzelten Offizieren, Ausbildern und Kadetten

Die Reaktion der Captain überraschte Jacen nicht. Überraschung, Schock und Unglaube. Sie wechselten noch kurz ein paar Worte und dann verschwand Glenn. Der Captain blickte ihr einen Moment nach, sollte er... Nein. Sie würde damit schon klar kommen und es war ja nun auch nicht so das Janson tot war.

Jacen stand auf, brachte das Tablett weg und machte sich auf den Weg in Richtung Simulatorräume. Er hatte zwar noch etwas Zeit bis die ersten Piloten eintreffen würden, aber so konnte er das Szenario schon mal vorbereiten und vielleicht die ein oder andere Trainingsrunde der Kadetten sehen. Er würde dann zwar keine Piloten des ältesten Jahrgangs sehen, da heute deren Abschlusstag war, aber Vormittags war für die Jüngeren noch Unterricht.
Er ging über den Vorplatz auf das große Gebäude zu. Ein leise Piepen veranlasste ihn jedoch ruckartig stehen zu bleiben und das Kom aus der Tasche zuholen. Die erwartete Nachricht vom Med-Center. Während er den Text las versteinerte sich sein Gesichtsausdruck. Eine unbekannte Reaktion auf Medikamente und eine neue - unbekannte - Virenart hatte Janson befallen. Er war unter Quarantäne gestellt, auch wenn die Krankheit offenbar nicht ansteckend war. Es stand jedoch fest das er seine Kommandoaufgaben auf unbestimmte Zeit nicht würde ausführen können. Jacen seufzte. Das machte ihn zum provisorischen Kommandanten der Wolves - bis man ihm wieder einen neuen Commander vor die Nase setzte. Vermutlich mit der selben Begründung wie zuvor - mögliche psychische Schäden, die eine Kommandotätigkeit nicht erlaubten. Aber das wir ihm relativ egal, solange er für das Imperium fliegen konnte.

Was, verdammt noch mal, konnte einen so fitten Menschen von jetzt auf gleich so Zusammenbrechen lassen? Janson war ein hervorragender Pilot, Offizier und Soldat gewesen und nicht zu letzt ein hervorragender Freund und Mensch. Und jetzt? Für unbestimmte Zeit außer Gefecht gesetzt und unter Quarantäne - er konnte ihn noch nicht einmal Besuchen! Er seufzte und ließ das Kom in die Tasche gleiten. Heute Abend würde er wohl mal die Sporthalle aufsuchen müssen - sich ein bisschen Auspowern würde helfen. Die folgende Simübung würde auch ihren Teil dazu beitragen. Vielleicht würde später am Tag im Med-Center vorbeischauen können. Aber jetzt musste erst mal die Staffel informiert werden und es standen Flugstunden auf dem Programm.

Die Simulatorräume waren in einem Sonderbereich der Akademie untergebracht. Hier gab es eine große Anzahl an Simulatoren von allen möglichen Typen. Sogar X-,E-, A- und B-Wing Simulatoren standen zur Verfügung. Jedoch überwogen die normalen TIE-Simulatoren. Welche jede Art von TIEs simulieren konnte, außer Bomber - für diese gab es noch mal extra Sims. Jacen öffnete die Tür zu Simulatorraum drei und stellte fest das er - wie erwartet - der Erste war.
Es gab eine Konsole an der Wand, an welcher man die Szenarios einstellen konnte und auch alle möglichen Überwachungen und Einstellungen verändern konnte. Jacen aktivierte diese und begann damit ein Übungsszenario zu Erstellen...


- [Carida-System - Carida - Akademie - Simulatorraum 3] - allein
 
[Carida, Akademie, vor den Offiziersquartieren der Ausbilder]- Dak

Dak konnte es nicht vermeiden, leicht zusammenzuzucken, als Captain Glenns – so würde er sie jetzt auch in Gedanken konsequent bezeichnen – wohlklingende Stimme ihn aus seinen unsicheren Grübeleien riss und ihm eindrucksvoll seinen Denkfehler, sie käme aus der anderen Richtung, aufzeigte.
Spontan versuchte er seine Nervosität mit einem seltsamerweise mühelos auf seinen Lippen erscheinenden Lächeln zu kaschieren und dabei möglichst nicht darauf zu achten, dass ihr Kleid sie um einiges spektakulärer in Szene setzte als ihre Uniform des Sternenjägerkorps. Ein Traum in schwarz, dazu kontrastierend ihre blonden Haare…
Ihr wollt über die Staffel reden. Über nichts anderes. Vergiss das nicht.
Hatte sie etwa gerade gesagt, dass er gut aussah?


“Danke, Cecilia…“

So viel also zum konsequenten Vorgehen… hoffentlich war es nicht zu offensichtlich, dass ihm das Blut in den Ohren rauschte.

“Sie… ähm… Sie auch.“

Wundervoll. Ein wahres Musterbeispiel der viel gerühmten ukionischen Eloquenz, die die Bewohner dieses Planeten sich angeblich im Zuge harter Verhandlungen um Agrarpreise und der Huldigung ihres oft launenhaften Obersten Lehnsherren angeeignet haben sollten. Zumindest jene, die zur der Schicht gehörten, die seit jeher über die Geschicke des Planeten bestimmt hatte. Dak war stets irgendwo zwischen denen und der arbeitenden Grundbevölkerung situiert gewesen, doch in diesem Moment schien es wieder einmal, als käme der wenig bewanderte und von allen Manieren verlassene Bauer zum Vorschein, der in die imperialen Streitkräfte passte wie ein Tauntaun nach Tatooine. Oder wie er zu dieser aufregenden Bewohnerin Tatooines?
Etwas irritiert registrierte er ihre erwartungsvolle Körperhaltung, nachdem sie eine Strandbar in der Nähe erwähnt hatte (offenbar befand sich ein größerer See oder gar ein Ozean in der Nähe der Akademie). Viel zu spät fiel ihm etwas ein, was er in der feineren Gesellschaft Ukios und im Geschäftsumgang seines Vaters ab und an gesehen hatte, und er bot ihr rasch seinen Arm, wohl wissend, dass diese Geste die schickliche Distanz zwischen verschiedenrangigen Angehörigen der selben Waffengattung endgültig sprengte.

Sprich über irgendetwas. Etwas Unverfängliches. Den Dienst zum Beispiel. Und starr sie nicht so an!

“Ich… ich habe über Ihr Angebot nachgedachte“, begann er nicht ganz wahrheitsgemäß, während sie, dem von ihr vorgegebenen Kurs folgend, den Quartierskomplex verließen und auf die Grenzen der Akademie zustrebte. Innerlich fehlte Dak jede höhere Instanz dieser Galaxis an, dass ihnen keiner seiner Staffelkameraden oder gar Vorgesetzten begegnete. Hobbs würde Cecilia zwar nicht als Captain und Ausbilderin der Akademie erkennen – doch nichtsdestotrotz konnte er auf die Kommentare seines Flügelmannes verzichten.

“Über das Angebot, Ihrer Staffel beizutreten.“

Gute Idee. Bring ihr taktvoll bei, dass du an Bord der Abolition blieben willst. Das wird den Abend abkühlen.

“Ich muss zugeben, dass diese Aussicht recht verlockend ist. Die Abolition hat bisher ein wenig aufregendes Einsatzprofil zu bieten… nun ja, das Schiff hat seine besten Tage hinter sich. Allerdings frage ich mich, ob ich Ihren Qualitätsansprüchen gerecht werden kann…“

Nein, du Narr! Wirf dich ihr nicht noch vor die Füße, während du mit ihr Arm in Arm durch die Akademie flanierst. Und hör auf mit gefährlichen Zweideutigkeiten um dich zu werfen, Bauerntölpel!

Dak verdrängte die quenglige Stimme in seinem Kopf und schenkte Cecilia ein vorsichtiges Lächeln. Mittlerweile hatten sie die das Gelände der Akademie durch einen der permanent von Sturmtruppen bewachten Ausgänge verlassen.

“Ich… ich würde sehr gerne mit Ihnen fliegen. Ma’am“, fügte er hastig hinzu.

Du wirst bald Gewürz auf Kessel ernten, Farmboy

[Carida, unweit der Akademie, Weg]-Cecilia, Dak
 
Carida • VIN Umbra • Hangar • Slayer, Amy, Lockley

Da war eine Armee, die auf ihn wartete. Sie empfing ihn mit einem Meer aus hellen Rüstungen. Plastoide weiße Helme pflasterten seinen Empfang. Stramm stand seine Armee und aus einem Mund nahmen sie sein Ankommen entgegen, zwischen Vakuum und einem Rumpf aus 600 Metern grau gefärbten Stahls. Sie erwarteten ihn, salutierten, jede Bewegung verübten sie im Gleichschritt, sie waren die Bauern des Schachspielers, die Welle, welche jeden Gegner hinwegfegen konnte. Aus einzelnen Sturmtruppen wurde ein Organismus, eine unwiderstehliche Maschine, alleine nur ein Tropfen, in der Masse unbezwingbar. Wo der Tropfen einzeln nur stetig etwas höhlen kann, fegte er in großer Masse ganze Landstriche in Sekunden hinfort.

Die tatsächliche Ankunft beim Landen seiner Fähre war dagegen weit weniger spektakulär. Lockley war darauf geeicht worden, dass sie ihn nicht mehr bei jeder Wiederkunft wie den Imperator persönlich zu begrüßen hatte. Ein gutes Zeichen, das besagte, dass er nicht mehr als neu empfunden wurde, sondern bereits zum Alltag gehörte. Nach all den Anfangsschwierigkeiten waren sie endlich ein Team geworden. Sie salutierte und reichte ihm einen Datenblock mit dem derzeitigen Statusbericht. Er warf nur ein Blick darauf und steckte ihn weg, in seinem Zimmer hatte er Gelegenheit ihn sich genauer anzuschauen.


„Und ... wie war die Zeremonie?“

Er hätte sie einladen müssen, doch irgendwer musste auf sein Schiff Acht geben, solange er fort war. Sie hätte daran mehr Gefallen finden können als er, ihre funkelnden Augen sprachen Bände. Die Zeremonie war selbstverständlich an alle Schiffe ausgestrahlt worden, dennoch konnte ein Bildschirm niemals die Realität ersetzen.


Sie war dem Anlass angemessen.

Sie nickte, ignorierte auffallend die Adeptin, die sich hinter seinem Rücken befand. Lockley hatte einen Sith als Kapitän akzeptiert, aber an eine Sith, die nicht zur Flotte gehörte, würde sie keine Sekunde verschwenden. Das gefiel Slayer an der Commander.
Was seine Antwort anging kannte der Kommandant seine erste Offizierin inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie mehr erwartet hätte.

Es hätte ihnen gefallen. Es war eine triumphale Beförderung.

Das stellte sie für ein paar Sekunden zufrieden. Da wusste sie aber noch nicht was sie danach zu verdauen hatte.


Rufen sie bitte Flight Captain Bucks in den Besprechungsraum, ich werde einen neuen CAG präsentieren.

Sein Blick fiel auf seine Adeptin, die überqualifiziert für den Job war, so aber ihre alte Leidenschaft nicht aus den Augen verlor und sich als loyal gegenüber dem Imperium beweisen konnte.

„Das ist nicht ihr…“

Lockley biss sich auf die Lippen, noch schwerer würde nur Amies Vorgänger daran zu schlucken haben.

Sie gehört zu den besten Piloten der Galaxie. Wir werden uns glücklich schätzen können auf einer Vindicator einen Piloten wie sie einsetzen zu dürfen.

„Wie sie meinen,… Sir. Wenn sie es Bucks erklären. Ich kann ihnen schon jetzt sagen, das gibt Unruhe.“

Slayer nickte, Schwierigkeiten unter der Pilotenschaft, welches als Team funktionieren musste, um zu überleben, konnte erhebliche Probleme verursachen. Andererseits konnte man auch von Piloten eine Professionalität erwarten und Bucks war nicht durch herausragende Diszipliniertheit aufgefallen. Er hatte schon länger Anlass ihn zu ersetzen, nur bisher keine bessere Wahl gehabt. Mehr Wettbewerb konnte seinem Betragen nicht schaden.


Carida • VIN Umbra • Hangar • Slayer, Amy, Lockley
 
Orbit über Carida :: Starcraft :: Offiziersunterkünfte :: Aeron Vos

Während dem Hyperraumflug war Vos noch immer am Arbeiten gewesen, was den Proviant des Kreuzers betraf, dessen Lagerung kleine Probleme verursachte. Nun war Aeron dabei, seine neue Unterkunft in der Starcraft kennen zu lernen und einzuräumen. Das Zimmer seines Freundes Luis war zwar nicht – wie gewohnt – nebenan, doch im selben Trakt.

Kurz nachdem der Strike-Kreuzer den Hyperraum verlassen hatte, öffnete sich Aerons Tür, ein ihm unbekannter Leutnant trat ein, salutierte und leitete seine Befehle an Vos weiter.

Unteroffizier Vos! Entschuldigen Sie die Störung, aber es ist von äußerster Wichtigkeit! Wie Sie sicherlich schon erfahren haben, ist die Hyperraumstrecke nach Carida abgeschlossen und alle Vorkehrungen für die Schlacht werden getroffen! Ich habe den Befehl vom obersten Captain Fogerty bekommen, nach welchem Sie sich unverzüglich im Zellentrakt melden sollen! Nach den mir bekannten Informationen dienen Sie ihm als Protokollant!“

Aeron hatte die Begrüßung erwidert und stand stramm vor dem Leutnant, den er nun fragte, ob er genauere Informationen hätte. Dieser verneinte die Frage und trat wieder aus der Unterkunft.

Vos, der sich nun glücklich schätzte, wieder etwas tun zu können, machte sich Gedanken über diesen Auftrag. Er sollte wohl irgendein Gespräch oder ein Verhör protokollieren; das war ihm klar. Doch warum wird kurz vor einer Raumschlacht ein Gefangener verhört? Und dies auch noch vom Captain persönlich? Aeron fand keine Lösung auf seine Fragen und so verließ er den Raum, auf dem Weg zum Zellentrakt.
Mittlerweile hatte er sich mit dem mittelschweren Kreuzer befasst und kannte somit die meisten wichtigen Wege, wie zum Beispiel den zu den Unterkünften, zu den Hangars, zur Brücke oder eben zum Zellentrakt.
Auf dem Weg dorthin begegnete er einigen Sturmtruppen, die ihm salutierten. Dabei fiel ihm auf, dass er sich noch immer nicht voll und ganz an seine neue Position als Unteroffizier gewöhnt hatte. Ein bisschen fühlte er sich immer noch wie eine Schocktruppe mit dem Rang eines Private.

Am Zellentrakt angekommen, musste er gar nicht lange nach dem richtigen Korridor fragen, da er im selben Moment mit Captain Fogerty eintraf und diesen gleich salutierend begrüßte.

Captain Fogerty! Sub Lieutnant Aeron Vos! Ich habe Ihren Befehl erhalten und mich hierher begeben! Stehe zu Diensten!“

Orbit über Carida :: Starcraft :: Zellentrakt :: Aeron Vos, Frey Fogerty, ein paar Sturmtruppen
 
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[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Korridor | mit Han Akaji (NPC) ]

Für Toji zog sich das Gespräch in die Länge. Han Akaji, der Vater des ersten Offiziers der “Musashi”, wollte einfach nicht locker lassen. Anscheinend war sein Interesse, die Pläne zur Verlobung des Nachwuchs, selbst bei diesem nächtlichen Rückschlag noch nicht abgekühlt. Dieser Mann hatte einen massiven Biss und wich nur selten von seiner Linie ab. Wahrscheinlich gehörte er sogar zu der Sorte Mensch, die eher verhungerten anstatt aufzugeben. Toji musterte den hochrangigen Offizier ein weiteres Mal. Pflichtbewusstsein und Ehrgeiz konnte man Han nicht absprechen. Diese Eigenschaften waren (mit sicherer Wahrscheinlichkeit) vom Imperium bestimmt gefördert wurden, jedoch zu einem anderen Zweck. In diesem Moment diente der Mann seinen eigenen Interessen und brachte sich damit ins Visier der neidischen Konkurrenz. Es war ein heikles Spiel.

“Jeder, Toji, hat Ansprüche”, sagte Han bestimmend und blickte dem jungen Mann in die Augen. “Gleich um was es sich handelt. Bei der Partnerschaft ist dies zu meist recht hoch- Umso mehr Kultur ins Spiel kommt, umso mehr wächst sie auch. Dann hängt es natürlich auch davon ab, wie man erzogen wurde oder wo man aufgewachsen ist. Aber ganz gleich welche Faktoren eine Rolle spielen, kein Mann wird sich eine Frau suchen, die unter seine Würde ist… und ebenso wenig umgekehrt.”

Die Worte des imperialen Commodore machten Toji nachdenklich. Natürlich war ihm dies bewusst, aber hatte er alle Faktoren bedacht? Er fuhr sich über das rasierte Kinn, dabei kam er ins Grübeln. Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden Männern. Der junge Murata musste sich die Sache durch den Kopf gehen lassen. Hatte er die Ansprüche von Serenety falsch interpretiert? ‘Vielleicht sollte ich etwas Gras über die Sache wachsen lassen soll’, dachte sich der Kommandant des Abfangkreuzers.

“Diese Tatsache habe ich schon bedacht”, entgegnete Toji und fuhr sich durch das dichte, schwarze Haar. “Wahrscheinlich waren mir bei Serenety nicht alle Faktoren dazu bekannt. Sie ist schweigsam, wenn sich das Gespräch um sie dreht. Mir kommt es so vor, dass man in ihrer Gegenwart hellsehen muss. Vielleicht wirke ich deshalb so grob…”

Er zuckte mit den Schultern und stieß sich von der Wand ab. Toji brauchte etwas Bewegung. Die Nervosität, die dieses Gespräch in ihm aufwühlte, musste er verschwinden lassen. In diesem Augenblick kam er sich unbedeutend vor. Das Schicksal machte ihn machtlos. Im Gegenzug demonstrierte es ihre eigene. Er war ein kleines Zahnrad im Uhrwerk des Imperiums und erst recht im Bezug auf die Galaxie. Ihm war zum Lachen zu mute.

“Ewigkeit mag nur das Imperium besitzen?”, hakte Han nach. “Dies sollte es, ja und dennoch ist dem nicht gänzlich so. Wir müssen daraufhin arbeiten. Nichts im Leben hat die absolute Ewigkeit. Einige Dinge sollten dies aber. Niemand wird von dir verlangen, dass du deine Gefühle für sie abstellst. Diese Einsicht mag vielleicht kommen, Toji, aber dies würde dir nicht genügend, glaub mir.”

Der Kommandant der “Musashi” nickte. Seine Gedanken rasten im gleichen Augenblick um die ganze Thematik. Trieb er sich damit langsam in die Isolation, wie schon sein Cousin Aiden getan hatte? Toji fuhr sich über den glatten Stoff seiner Galauniform. In diesem Gespräch fühlte sich der Flottenoffizier unwohl. Die Nervosität in seinem Körper nahm zu.

“Ich muss mich wohl arrangieren”, sagte Toji, nachdem er ein paar Schritte Abstand genommen hatte. “Die Liebe ist eine Wechselwirkung. Sie kann sich nur entfalten, wenn beide mitwirken. Einseitige Liebe vergeht. Es ist wie bei einer Pflanze, die zwar Licht, aber kein Wasser bekommt…”

Wieder entstand eine peinliche Pause zwischen den beiden Männern. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Es war nicht einfach. Die Beziehung war komplex und beide Seiten schienen keine Möglichkeiten zu haben eine Lösung zu finden. Etwas Verzweiflung mischte sich zu der Nervosität. Sein Bewusstsein war ins Schwanken geraten und damit geriet die Gratwanderung in Gefahr. Viel Hoffnung besaß der Flottenoffizier nicht.

“Nicht schlecht, ein explosives Fass trifft es doch sehr”, offenbarte Han seinen Hang zum Humor. “Aber ich stimme nicht mit dir überein, wenn du meinst, dass sie an ihrer Position zweifelt. Hast du einmal daran gedacht oder die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass sie eventuell viel mehr für dich empfinden könnte als du denkst? Ich behaupte eher, meine Tochter will einen Mann, der sie respektiert und dies nicht nur als Offizier, sondern als Frau. Um genau zu sein als die Frau, die sie ist…”

Han gab einen weiteren, tiefen Einblick in die Kindheit von Serenety. Für Toji war sie wirklich ein Einzel- oder Sonderfall. Bei ihrem Volk wurde nur selten eine Tochter wie ein Sohn erzogen. In diesem Fall hatte das Clanoberhaupt der Akaji einen eigenen Traum erfüllt, den vom eigenen Sohn. Ein Zwiespalt regte sich in der Gefühlswelt von Toji bei diesen Worten.

“Ich respektiere Serenety in ihrer gesamten Person”, entgegnete der Kommandant der “Musashi”. “Sie ist eine wunderschöne Frau und klug dazu. Sie hat mich in ihren Bann gezogen und das über ihre berufliche Tätigkeit, die ich hoch anrechne, hinausgeht. Ich kann es nur schwer in Worte fassen.”

Ein klägliches Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des jungen Mannes ab. Nur selten offenbarte er tiefer gehende Gefühle. Gerade die Anwesenheit von Han Akaji machte die Sache so schwer. In seiner Gegenwart konnte er erst recht nicht offen sein. Sollte er von dem Kuss erzählen? Der Flottenoffizier schüttelte den Kopf. Han Akaji war nicht die richtige Person für diese Sache. Toji musste im Alleingang dieses Problem lösen. In wenigen Stunden würde er wieder auf der Brücke seines Kreuzers sein und da war er dann allein.

“Wie gesagt, sie ist in einigen Punkten nicht die Art von Frau, die man anzutreffen glaubt”, sprach der Commodore unbeirrt weiter. “Unser Volk lebt schon seit einigen Jahrhunderten. Ich weiß, dass du, was die Traditionen angeht, nicht so bewandert bist wie du es sein solltest. Dies ist kein Vorwurf und ich weiß was geschehen ist. Vielleicht solltest du in dieser Hinsicht ein wenig lernen, wenn ihr beide nicht ständig im Streit auseinander gehen wollt.”

Bei diesem Punkt horchte Toji auf. Sollten die Traditionen die Beziehung vor einem Streit bewahren? Ein naiver Gedanke. - Dies waren die ersten Worte, die dem Offizier durch den Kopf geschossen. Seine Ansicht zu den alten Sitten und Bräuchen war wirklich ein anderer Blickwinkel als bei Serenety und ihren Eltern. Vielleicht musste er sich anpassen. Musste sich in die Lage der jungen Frau versetzen. Sollte er ihre Tricks anwenden? ‘Die einzige Möglichkeit’, schlussfolgerte der Flottenoffizier.

“Ich danke dir für dein Mitgefühl, Han, sagte Toji leise. “Jedoch will ich dich nicht vom Schlafen abhalten. Das Imperium ist im Umbruch und bestimmt treibt es uns in den nächsten Tagen auf ein neues Schlachtfeld. Wir brauchen also beide unseren Schlaf.”

Freundlich tätschelte er die Schulter des älteren Mannes und danach machte er sich auf den Weg. Bis zum Morgengrauen lagen noch einige Stunden vor ihm. Irgendwie musste er sie rumkriegen. Wenigstens konnte er draußen übernachten. Der sternklare Himmel bot sich ihm an. Vielleicht würde er sogar noch eine Nachricht an die “Musashi” absetzen. Toji sehnte sich nach seiner Brücke, nach seinem Schiff.


[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Korridor | allein ]
 
[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ auf dem Rckweg ~ Daichi mit Serenety]

Schweigend gingen die beiden Menschen, Daichi und Serenety, durch die Korridore. Nach dem Besuch auf der Krankenstation schwirrten unzählige Fragen durch den Kopf des Soldaten. Für ihn stellte die junge Akaji ein Rätsel dar. Somit brannte er auf ihre Antworten. Was hatte sich in dem Quartier des Pärchens abgespielt? Wie war sie zu diesen Verletzungen gekommen? Ihre Version glaubte er nicht. Nichts passierte einfach so.

Grübelnd schaute Daichi zu Serenety. Sie waren in einen abgelegenen Bereich des Unterkunftskomplex gekommen. In wenigen Sekunden bekam er die Klarheit in diesem Sachverhalt, nach der er sich sehnte. Spannung machte sich in dem muskulösen Körper des imperialen Soldaten breit. Serenety war ein Mysterium für ihn und langsam verstand er Tojis Lage. Die Tochter von Han Akaji war kompliziert, wahrscheinlich wusste sie dies nicht einmal.

“Was geschehen ist?”, fuhr Serenety den Verwandten ihres Vorgesetzten, den Cmdr. Toji Murata, an. “Was soll schon gesehen sein! Dein Cousin ist wie eine Bazille, die man nie loswird.”

Endlich bekam Daichi einen Einblick in ihre zornige Seite. Sie war ein Dickschädel und glich in diesem Moment einer Sonne, die am Rand zu einer Nova war. Ihr Zerstörungspotenzial war gigantisch. War ihr Unfall etwa im Affekt passiert? Hatte sie sich von ihrem Zorn leiten lassen? Die paar Sätze hatten dem Familienmitglied der Murata gereicht um erste Schlüsse zu ziehen.

“Er hat sich doch tatsächlich hingestellt und behauptet mich zu lieben”, sprach sie in einem etwas gemäßigter Ton weiter. “Dann hat er mich geküsst und ich habe ihm eine gescheuert. Dieser verflixte Kerl flirtet zuvor noch mit einer Blondine. Ich war wütend, über alle Maße wütend nach diesen falschen Worten. Du hättest ihn hören müssen und diese Lüge. Jedes Mal, jedes Mal kommen solche Schläge unerwartet. Er macht sich einen Spaß daraus mich zu erniedrigen. Wir haben gestritten. Ich habe ihm die Meinung gesagt und was ich von ihm halte und das ich ihn nicht heiraten werde. Ich habe ihm gesagt, nur weil es ihm jetzt einfällt, das er entdeckt hat niemals allein bleiben zu können, werde ich nicht den Ersatz spielen.”

Weiteres Licht kam mit dieser Aussage herein. Es war nicht die Art von Toji so forsch zu sein, aber Serenety log nicht. Dies konnte er in ihren Augen erkennen. Wenigstens hatte sie ihrem Ärger auf diese Weise etwas Luft machen können. Daichi biss sich kurz auf seine Unterlippe. Es war kompliziert und dies störte ihn ungemein. Dennoch war er der Mittelsmann in dieser Sache. Er musste alles wieder ins Lot bringen.


“Ganz ruhig, Serenety, versuchte Daichi die junge Frau etwas ihren Zorn zu mildern. “Hast du Toji auf seinen “Flirt” angesprochen? Normaler Weise geht er nicht auf diese Weise an die Sache ran. Wobei ich sein Geständnis, wenn ich an deiner Stelle wäre, glauben würde. Die Liebe schätzt er zu hoch um in dieser Sache zu lügen.”

Daichi rechnete schon mit einem Widerspruch. Serenety war ein vorzeige Dickschädel. Wesen, die diese Eigenschaft hatten, waren nur schwer vom Gegenteil zu überzeugen. Hier hatte der Soldat einen ganzen Berg an Arbeit vor sich. Er suchte den Blickkontakt und hörte die weiteren Worte der jungen Frau.

“Es schert ihn nicht was ich fühle”, sprach die junge Akaji weiter. “Jedes Mal trampelt er darauf herum und sonnt sich noch dabei. Sein Taktgefühl ist miserabel und ich habe einfach das Gefühl erniedrigt zu werden. Er ist… er ist die Unmöglichkeit in Person und treibt mich in den Wahnsinn. Er bringt mich dazu, dass ich explodiere und das mein Temperament mit mir durchgeht.”


“Bei diesem Punkt sollten wir vorsichtig sein”, entgegnete Daichi und lockerte den Kragen seiner Uniform. Toji kann sich nur schwer in einen Menschen unseres Volkes versetzen, der nach allen Sitten, Bräuchen und Traditionen erzogen wurde. Er respektiert dich mit jeder Faser seines Seins - da bin ich mir mehr als sicher, denn er erwähnte es in den Gesprächen. Außerdem sorgt er sich um dich und in manchen Situationen, wo wir zu zweit waren, kochte die Eifersucht in ihm. … Du beurteilst ihn also falsch. Genau wie du ist seine Gefühlswelt zerrissen.”

Diesen Brocken musste Serenety erst einmal schlucken und verdauen. Beschönigungen waren zu diesem Zeitpunkt einfach fehl am Platz. Die Wahrheit musste ans Licht kommen. Serenety musste zu ihren Gefühlen stehen und die von ihrem zukünftigen Ehemann anerkennen. Ebenso musste auch Toji diesen Prozess durchmachen. Hatten Daichi und die anderen Beteiligten genügend Saat ausgestreut? Konnte die Beziehung überhaupt fruchten? Sie seufzte und suchte ebenfalls den Blickkontakt.

“Dies alles ist nicht leicht für mich”, gestand Serenety wieder einen Tick ruhiger. “Die Situationen werden komplizierter und so langsam habe ich das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ich wünschte, ich müsste dies alles nicht erleben oder ich könnte mich davonstehlen. … Aber ich weiß, dass mir das alles keine Ruhe lassen wird und ich weiß, dass ich die Erwartungen, die ihr in mich setzt, was dies angeht, nicht erfüllen kann. Ich bin keine einfache Frau, dies war ich noch nie. Mir sind Dinge wichtig, die ihn nicht berühren. Vielleicht bringe ich den Ausgleich für ihn, wie du sagst, aber ich glaube nicht, dass ich glücklich werden würde. Diese Beziehung wäre auf einer Basis aufgebaut, die niemals bestehen könnte- Sie würde nicht glücklich werden…”


“Sag so etwas nicht!”, wurde sie von Daichi unterbrochen und er ergriff sanft ihre Schulter. “Ihr seid verschieden und doch ähnelt ihr euch gleichzeitig. Vielleicht zeigt er bei manchen Dingen nicht das gleiche Interesse wie du, aber ist es andersrum nicht auch so? In einer Beziehung beeinflussen sich die Partner wie zwei unterschiedliche Gasse in einem abgetrennten Raum. Mit der Zeit bilden sie eine Einheit, die im Gleichgewicht ist. Ihr seid gleichstark, bedenke das immer…”

Daichi widerstand dem herzzerreißenden Blick der jungen Akaji. Mittlerweile zog er alle seine Register um dieser Beziehung etwas positives abgewinnen zu können. Alle Mitglieder der Familie bauten auf sein diplomatisches Können - eine Ironie in den Augen des Soldaten. Er musste diese Sache zu einem sicheren Ende bringen. Selbst das Imperium konnte von dieser Verbindung profitieren. Das Pärchen besaß gute Voraussetzungen.

“Versteh mich nicht falsch”, sprach sie weiter. “Er mag im Innersten vielleicht ein guter Mensch sein, aber sein Ruf und seine Ehre sind nicht das was ich mir vorstelle. Er ist ein Frauenheld. Ich möchte hier nicht seine negativen Seiten aufzählen, denn da würde ich einige finden, weil sie mir zu erst in den Sinn kommen. Was positiv ist, ist wohl seine Arbeit als Commander. Wobei ich selbst da einiges negative sehe, nur darum geht es nicht. Ich möchte ihn hier nicht als den Versager oder so hinstellen, aber es fällt mir schwer etwas Wirkliches in ihm zu sehen.”

Einen Moment musste der Soldat über diese Worte nachdenken. Sie waren hart und jeder Mann würde an dieser Stelle Probleme haben die Kritik zu entkräften, aber ein weiteres Mal hatte Daichi keine andere Wahl. Sein Verstand raste mittlerweile um die Informationen zu verarbeiten. Plötzlich musste er Lächeln. Man sah ihm an, dass er in Erinnerungen schwelgte.


“Habe ich dir schon von dem Abenteuer, das Toji und ich - als wir klein waren - bestritten haben, erzählt?”, fragte er mit leuchtenden Augen. “Es ist unter den Muratas üblich, dass sie für einige Nächte in der Wildnis übernachten müssen - eigentlich eine Vorbereitung auf das Überlebenstraining bei der imperialen Ausbildung. Auf alle Fälle hatte man Toji und mich für mehrere Nächte in einen großen Wald ausgesetzt. Die ersten Tage verliefen ohne Probleme, doch dann stritten wir uns. Jeder ging seinen Weg und ich geriet in ein Rudel Wildtiere. Plötzlich sprang Toji aus einem Gebüsch und rettete mir, mit einer brennenden Fackel in der Hand, das Leben als es düster für mich aussah. Erinnerungsstücke sind in diesem Fall ein paar Narben, verursacht durch Krallen, an unseren Körpern.”

Der Soldat zuckte mit den Schultern. In diesem Moment hatte er den Grund für seinen Respekt gegenüber dem Verwandten, mit dem er über Jahre in Konkurrenz stand, offenbart. Toji war ein Mensch mit Ehre. Man konnte die Kritik von Serenety vielleicht auf diese Weise entkräften. Er ergriff auf alle Fälle die Möglichkeit.

“Aus diesem Grund respektiere ich ihn”, sagte er nach ein paar Herzschlägen der Pause. “Er ist nicht perfekt und man hat eine Menge Arbeit vor sich, wenn man ihn erziehen will, aber er ist ein guter Mensch. Vielleicht hast du, durch euren Streit, diese Seite noch nicht erkannt, aber sie existiert. Aufopferungsvoll ist er in der Liebe auf alle Fälle. Keine seiner Verflossenen, mit denen er eine lange Beziehung hatte, hat je schlecht von ihm erzählt. Toji trägt die Frauen, die er liebt, auf den Händen. Selbst mein Onkel (Kenji ist gemeint) war so… Ich denke, dass sein Geständnis aus diesem Grund echt ist und, sollte er zu der Verlobung von unseren Familien gefragt werden, so wird er sich - wie es Brauch ist - auch für dich entscheiden…”

[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ auf dem Rckweg ~ Daichi mit Serenety]
 
- Carida - "Örtchen nahe der Akademie" - Strandbar - Cecilia, Dak -

Er sagte also zu, was endweder bedeuten würde das er eine so spontane Seele wie sie selbst oder einfach so meschugge war das er über mögliche Konsequenzen nicht nachdachte. So oder so Dak hatte sich gerade ein Stückchen weit in ihr Herz gespielt, der Kerl hatte schneid. Mittlerweile waren sie in ihrem Lieblingslokal, der kleinen Strandbar „Caridiean In“ angekommen, sodass das Lächeln das sie nun im halbdunkel des gedämpften Lichts der Bar auflegte fast nur durch das aufblitzen ihrer weissen Zähne ausmnachbar war.

Was hast du hier für eine Schmuseatmosphäre geschaffen Rivein?


Fragte sie den Besitzer der Bar der hinter dem Thresen stand und Cocktails mixte. Rivein schmunzelte auf diesen forschen Einwurf hin und entgegnete trocken.

Du gehst doch eh nach draussen, das letzte mal habe ich dich bei dem großen Sturm vor drei Jahren auf einem der Sitzplätze im Innenberreich gesehen. Aber wenn du heute hier drin sitzen willst. Soll ich dir ein Lämpchen auf den Tisch stellen? Du bist ja jetzt schließlich 30 da sieht die hiesige Menschenfrau nicht mehr ganz so gut.

Ein kleines Stückchen von ihr ärgerte sich darüber das er so munter der versammelten Gesellschaft und besonders Dak ihr seit heute existentes faktisch unschönes Alter von dreissig Jahren verraten hatte, sie wand sich deswegen Dak zu und würdigte Rivein halb im Scherz keines Blickes.

Nun Dak, meine Ansprüche sind hoch, in vielerlei nein eigentlich in jeglicher Hinsicht, aber ich kann Sie beruhigen, erstens machen Sie den Eindruck eines patenten Piloten auf mich und ich irre mich hierbei selten, und zweitens, selbst wenn sie noch nicht ganz so fit wie die anderen Staffelmitglieder sind...........ich gebe Ihnen wenn es sein muss persönlich ein wenig Nachhilfe, dann werden sie ganz schnell on top of things sein.

„HALLO?“ Donnerte es durch ihren Kopf “was redest du da?“, an Zweideutigkeit war der letzte Satz kaum zu überbieten, was sie dann doch zum grinsen brachte, zudem und noch viel wichtiger.............sie hatte von Anfang an beschlossen nur die besten der besten für ihre Staffel aus zu wählen, wieso würde sie dann jetzt im Fall der Fälle für Dak eine Ausnahme machen?

Die Schritte der beiden sehr ungleichen Menschen endeten nach einem kurzen Druck von Cecilias Arm gegen seine Seite direkt an der schönsten Stelle des kleinen Aussengeländes der Bar. Rivein hatte einen kleinen Steg angelegt der ein Stück weit in das Wasser des kleinen Sees ragte. An den Seiten dieser aussergewöhnlichen Sitzgelegenheit waren Polster drapiert genau wie kleine aber dichte Planzen die die gesammte Sitzfläche in jeweils für zwei bis drei Personen geeignete Nischen unterteilte.

Ab jetzt nennen Sie mich bitte nicht mehr Ma ´am Dak. Ich hab jetzt Freizeit, wenn es Ihnen recht ist heisse ich einfach nur noch Cecilia.


Forschend betrachtete sie das hübsche Gesicht des Mannes neben ihr, hatte sie ihn nervös gemacht, fühlte er sich unbehaglich? Beides wollte sie nicht, genau so wollte sie auch vermeiden das er sich in die Enge getrieben fühlte.


Verzeien Sie mir meine spontane Idee von heute morgen, ich meine Sie sind mit mir einfach an eine verrückte geraten. Schießt jemand wie Sie mit einem „Spontan Blaster“ auf mich, wie Sie es mit Ihrer Aktion getan haben, so packe ich in der Regel direkt mein eigenes „Spontan Kanonenboot“ aus. Ein schlechter Charakterzug von mir. Ich will Ihnen hiermit nur versichen das ich Sie weder teste noch sonnstwas. Ich habe einfach sehr viel Druck momentan und suche Kurzweil in dem ich mit einem netten jungen Mann wie Ihnen ausgehe.


„Nett“ war aus ihrem Mund gekommen, „mehr als attraktiv“ sagte sie ihm mit ihren Augen und dem fast schüchternen Lächeln das sie nun auflegte. Die Haarsträhne die ein seichter Windstoß hochwehte strich sie sie aus dem Gesicht. Verdammt, so lange hatte sie sich privat nicht mehr in der Nähe von Männern aufgehalten. Mark hatte ihr nach der Scheidung die Laune und das Selbstbewusstsein so sehr verhagelt das sie sich fast zwei Jahre nur noch der Arbeit und ihren Kadetten gewittmet hatte.


Wollen wir uns hinsetzen? Keine Angst sie bekommen keine nassen Füße!


Keck knippste sie ihm dann ein Auge zu, nun in der absoluten Absicht mit ihm zu flirten (wieso auch nicht?).


Es sei denn Sie wollen es?


Und wieder wehte ein leichter Windhauch über die beiden Menschen hinweg. Diesmal verstrubbelte der Wind Dak die Haare, nur schwer konnte sie sich davon abhalten ihm die Haare wieder zu richten. Verdammt was ging hier ab.............


- Carida - "Örtchen nahe der Akademie" - Strandbar - Cecilia, Dak -
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Korridor | mit Toji ]

Han hatte seinen Gesprächspartner nachdenklich gestimmt. Der junge Murata mochte vielleicht siebenundzwanzig sein, aber dies bedeutete noch lange nicht, dass er so viel Lebenserfahrung besaß wie so manch anderer in seinem alter. Was Han bisher von dem jungen Mann mitbekommen, erlebt und gehört hatte, hatte ihm gezeigt, dass er in vielen Dingen noch recht „Grün“ hinter den Ohren war. Die Erziehung die Toji genossen hatte war keine schlechte, aber auch nicht jene, die einem Mann seines Volkes gebührte. Er kannte nicht wirklich die alten Traditionen, die Richtlinien und was sonst noch dazu gehörte. Toji war eher moderner erzogen worden. Shigeru hatte versucht seinem Enkel einen Einblick in das zu verschaffen was wichtig war und ohne Zweifel würde er diese auch beherrschen. Doch gingen sie nicht tief genug, waren nicht wirklich in ihm verwurzelt. Er war kein wirklicher Mann des Volkes. Nicht durch und durch. Vielleicht würde er dies auch nie werden, nie wirklich und dennoch sah Han ein wenig Hoffnung darin. Nichts im Leben war vergebens. Stets konnte man lernen und tat es auch. Doch der Feinschliff war verloren und würde im alter nicht mehr wirklich beigefügt werden können. Umso älter eine Persönlichkeit wurde umso weniger ließ sie sich formen. Toji würde lernen, ja und dies würde er sogar müssen aber selbst seine Tochter würde dem jungen Mann nicht so weit erziehen können, dass er sich nach den Maßstäben des Volkes gänzlich richten würde. Dies war Han auch nicht wichtig. Ihm ging es darum, das Kenjis Wunsch erfüllt wurde und ebenso der seine.

Der Commodore sah den jungen Dunkelhaarigen an und lauschte von neuem seinen Worten. Dass ihm bei Seren nicht alle Faktoren bekannt waren glaubte er ihm aufs Wort. Dies wäre auch höchst außergewöhnlich gewesen. Han stimmte Toji zu, dass seine Tochter schweigsam war, wenn es sich in Gesprächen um sie drehte. Was in der Vergangenheit seiner Tochter vorgefallen war, behielt diese am liebsten für sich. Auch er kannte nicht alle Geschehnisse. Ein leichtes lächeln umspielte seine Lippen als Toji der Ansicht war, dass man in ihrer Gegenwart hellsehen musste. Man könnte dies vielleicht meinen ja, aber die Wirklichkeit machte deutlich, dass Toji kein so guter Menschenkenner war und er hatte eindeutig Probleme in Mimik und Gestik zu lesen.


„Du musst noch einiges lernen Toji. Man könnte allerdings der Auffassung sein, dass man in ihrer Gegenwart hellsehen müsste. Doch wenn man genau hinsieht erkannt man was in ihr zum Teil vorgeht. Die fehlt es die Körpersprache zu lesen. Du bist kein so guter Menschenkenner und dies bereite dir dabei Probleme. Grobheit sieht ein wenig anders aus. Serenety ist stets schweigsam wenn es um ihre Vergangenheit geht. Nicht einmal ich kenne alles.“

Das Seufzen welches über seine Lippen kam machte nur zu deutlich, dass er dies bedauerte. Aber würde daran nichts ändern. Es gab Ereignisse über die Seren nicht sprechen wollte und dies musste er respektieren. Ihm blieb nur zu hoffen, dass sie im laufe der Zeit jemanden fand, mit dem sie darüber sprechen konnte und auch wollte. Ein Vater oder eine Mutter zu sein war nie einfach, selbst dann nicht, wenn es noch so gut lief. Es gab immer Kleinigkeiten die man sich als Eltern anders wünschte. Doch Kinder wurden Erwachsen und dann war es nur natürlich, dass sie sich von ihren Erziehungsberechtigten lösten.

„Arrangieren muss man sich mit vielem im Leben. Einseitige Liebe ist nicht einfach. Zumindest nicht für den, der sie empfindet. Aber sie vergeht deshalb noch nicht. Liebe Toji, hofft alles, glaubt alles und versagt nie. Der Unterschied zwischen Liebe und Verliebtheit sollte man nie verwechseln.“

Das Oberhaupt der Akaji betrachtete sein Gegenüber aufmerksam und ihm entging nicht, dass Toji sich noch immer schwer damit tat offen mit Han zu sprechen. Vielleicht und so hoffte der Commodore würde sich dies im laufe der Zeit ändern. Schon jetzt hing Han an Toji und betrachtete ihn wie einen eigenen Sohn. Dass dieser sich schwer damit tat, war nicht unüblich. Immerhin ging es hierbei um Hans Tochter. Trotz allem war Han der Ansicht, dass Toji sich ein Stück weit mehr ihm gegenüber geöffnet hatte als noch zu Anfang.

Minimal schüttelte der Commodore den Kopf als er hörte, dass Toji Seren respektierte und dies in ihrer ganzen Person. Sie hatte ihn in ihren Bann gezogen und er war gefangen darin. Dies alles in Worte zu fassen viel dem Exot nicht leicht. Gefühle als solches fielen ihm nicht leicht. Auch dies hatte Han schon festgestellt.


„Einiges kann man nur schwer in Worte fassen. Dennoch ist es dir bis jetzt gelungen auch wenn du dich sehr schwer damit tust Gefühle zu zeigen. Wir brauchen uns vor ihnen nicht zu fürchten. Sie sind kein Anzeichen von Schwäche im Gegenteil. Die Stärke eines Mannes kann auch darin liegen seine Gefühle offen zu zeigen. Vieles habt ihr noch vor euch und ich denke ihr werdet es schaffen. Wie du schon sagst, das Imperium ist im Umbruch. Die Schienen sind neu gestellt und müssen befahren werden. Auch ich werde mich zurückziehen. Denn in einigen Stunden kehre ich zurück auf mein Schiff und zu meinen neuen Aufgaben. Wir sehen uns wieder Toji und bis dahin wünsche ich dir alles Gute.“

Auch Han drückte die Schulter des jüngeren, dann wandte er sich ab und durchschritt den Korridor. Er wollte zurück in sein Quartier und die letzten Stunden schlafen ehe er zur Dragon zurückkehrte. Seine Aufgaben dort warteten schon auf ihn und ebenso die nächste Mission. Einiges hatte er über Toji nun erfahren und was noch vor dem jungen und seiner Tochter lag würden sie allein bewerkstelligen müssen. Er musste sich auf seine Aufgaben als Commodore konzentrieren.

***​

Ein wenig war Serenety unwohl, dies alles Daichi zu erzählen. Aber er war nun einmal der einzige hier, mit dem sie sprechen konnte und er verstand sie. Viel mehr noch, er hörte aufmerksam zu und nahm sich der Dinge an ohne gleich auf seine eigenen Ansichten zu beharren. Der Soldat versuchte Seren zu beruhigen und wollte gleichzeitig wissen ob sie Toji auf diesen Flirt angesprochen hatte. Selbstverständlich hatte sie dies, wenn auch nicht direkt. Aber unterschwellig hatte sie dies und er war nicht mal wirklich drauf eingegangen. Genau dies kannte sie ja schon von ihm. Jedes Mal floh er aus Situationen denen er sich nicht stellen wollte. Wie ein kleines Kind versteckte er sich oder lief davon. Dies war feige und zeigte nur zu deutlich, wie erwachsen er wirklich war. Normalerweise ging er nicht auf diese Weise an solche Sachen heran!? Es viel der jungen Frau schwer dies zu glauben, da sie bisher nichts anders erlebt hatte. Nicht bei ihrem Vorgesetzten und schon lange nicht solange sie an Bord seines Schiffes war. Stets war er bei einigen Themen ausgewichen, hatte das Thema gewechselt oder war davongelaufen. Daichi vertrat die Ansicht, dass das Geständnis seines Cousins der Wahrheit entsprach. Nur konnte sie dies nicht glauben. Bisher hatte dieser keinen Versuch gemacht diese Worte auch zu untermauern und zwar mit Taten. Stattdessen flirtete er offen obwohl sie verlobt waren oder schlief mit anderen Frauen. Er sollte die Liebe zu hoch schätzen in diesen Sachen!? Auch dies fiel ihr schwer zu glauben. Es war ihr fast unmöglich. Nicht bei dem was sie bisher erlebt hatte. Sie wollte Beweise dafür und sie glaubte kaum, dass sie welche erhalten würde.

„Ich habe ihn mehr oder weniger darauf angesprochen aber wie immer wenn etwas ist flüchtete er lieber als mir Rede und Antwort zu stehen. Normalerweise geht er solche Sachen nicht so an!? Bei aller liebe, seit ich auf der Musashi diene habe ich nichts anderes erlebt. Gleich was ist, es kommt stets das gleiche dabei heraus. Wenn ihm etwas nicht passt oder er etwas nicht hören will flüchte er wie ein Kind oder versucht vom Thema abzulenken. Es ist ziemlich Feige sich nicht zu stellen und beweist mir damit eher, dass er sich wie ein Kind verhält anstatt wie ein Erwachsener. Nein Daichi! Ich kann ihm nicht glauben. Würde er die Liebe so hoch schätzen wie du sagst würde er darum kämpfen aber selbst dies kann er ja nicht. Worte allein sagen noch nichts. Taten wären ein Beweis und davon sehe ich nichts. Es tut mir also leid, wenn ich ihm nicht glaube.“

Sie sah ihn an. Ihr Blick war durchdringend. Locker lassen würde sie nicht. Seren war klar, dass Daichi seinen Cousin in Schutz nehmen würde und genau darauf wartete sie nur. Und dies geschah auch eine Sekunde später. Der Infanterist erklärte, dass sie bei den Worten bezüglich der Anklage, dass er auf Gefühlen herumtrampelte vorsichtig sein sollten. Aber genau dies würde sie nicht. Oh ja er Toji konnte sich allerdings nur schwer in Menschen ihres Volkes versetzen. Er konnte es im Grunde gar nicht. Weder in Menschen ihres Volkes noch in andere. Es spielte hierbei keine Rolle ob er nicht in den Sitten, Bräuchen und Traditionen erzogen worden war oder nicht. Fakt war, dass er einfach, was Gefühle anging sehr schlecht war. Serenety war sich nicht sicher ob Toji sie mit jeder Faser seines Seins respektierte. Auch wenn Daichi behauptete dies aus Gesprächen zu wissen. Eifersucht!? Dies war allerdings neu für sie. Davon hatte Seren bisher nichts mitbekommen. Sie sollte ihn falsch beurteilen!? Oh nein, dies tat sie mit Sicherheit nicht. Vielleicht lag sie nicht in allem richtig aber sie beurteilte ihn keinesfalls falsch.

„Ich gebe dir voll und ganz Recht wenn du sagst, dass er sich nicht in einen Menschen unseres Volkes versetzen kann. Aber er kann dies auch bei anderen nicht und dabei spielen weder Sitten, Bräuche noch Traditionen eine Rolle. Er hat nie wirklich gelernt ein Gespür dafür zu entwickeln wie andere sich fühlen oder was in ihren vorgeht. Dazu ist er nicht fähig und dies ist der Grund warum er eher grob erscheint. Ich kann ihm dies nicht zum Vorwurf machen, denn was man nicht gelernt hat kann man schlecht wissen. Aber ich werfe ihm vor nur wenig wenn schon fast kein Feingefühl zu besitzen, denn sonst würde er mir nicht fast ständig ins Gesprächen wehtun.

Ihr Männer glaubt zu gern stets alles in Händen zu halten und die Führung inne zu haben. Ihr glaubt, dass eine Frau das schwächere Wesen ist, was man schützen muss. Vor sich selbst vor anderen. Viele glauben sogar, dass eine Frau Hilflos ist und nicht allein zurechtkommt. Aber ich gehöre nicht zu diesen Frauen und ich werde es nie tun. Nein, ich beurteile ihn nicht falsch. Vielleicht ist nicht alles richtig aber was auch immer er bisher getan oder gesagt hat trug nicht dazu bei mir zu beweisen, dass ich mehr bin als nur eine einfache Frau. Kommt euch nie in den Sinn, dass wir geschätzt werden wollen in den Dingen die wir tun? Dass wir ebenso Anerkennung wollen wie ihr, für Leistungen oder dergleichen?“


Seren schüttelte leicht den Kopf. Warum musste Männer stets auf etwas aufmerksam gemacht werden, was eigentlich klar sein sollte!? Vielleicht lag es daran, dass sie irgendwo doch blind und nicht sonderlich feinfühlig waren. Dies betraf alle fast ohne Ausnahme. Desto mehr Seren Daichi zuhöre umso mehr zweifelte sie. Er versuchte sie zu überzeugen, ihr andere Blickwinkel aufzuzeigen und dies war nicht falsch. Doch trotz allem versuchte er immer noch sie davon zu überzeugen, dass Toji der richtige für sie war.

„Ja wir sind verschieden und dies mehr als ihr alle wohl denkt. Ich frage mich welche Interessen es gibt die er und ich gemein haben außer vielleicht die Liebe zu der Musik unseres Volkes. Die ganze Zeit über versuchst du ihn zu verteidigen und in gewisser weise mir Schmackhaft zu machen. Aber Worte allein genügen nicht Daichi. Ich will Taten sehen, Beweise! In einer Beziehung beeinflusst man sich nicht nur, man ergänzt einander und dies sehe ich hier nicht.“

Seren schwieg. Im Moment sah sie mehr negative als positive und dies war wohl mit ein Problem. Aber es war nun mal was sie bewegte, was sie fühlte und wie es aus ihrer Sicht heraus sich anfühle. Daichis Geschichte aus seiner Kindheit änderte an alle dem auch nichts. Ehre war für sie weit aus mehr. Jemanden zu respektieren bedeutete noch lange nicht ihm auch Eher entgegen zu bringen. Die ganze Sachlage war einfach nur schwierig und nicht wirklich einfach zu lösen und ihr Dickkopf erschwerte es noch zusätzlich.

„Alles was du sagst meinst du gut und ich versteh es auch, dass du deinen Cousine verteidigen willst. Allerdings bin ich der Ansicht dass er dies selbst tun will. Er hat behauptete mich zu lieben und nicht du. Also sollte auch er derjenige sein, der dies unter beweis stellt und der Manns genug sein sollte sich nicht ständig hinter irgendetwas zu verstecken. Denn genau dies ist es, was er tut.

Jemanden zu respektieren ist noch immer etwas anderes als einem Ehre anzurechnen. Ich sehe dies ein wenig anders. Es hätte mich auch verwundert wenn du anders sprechen würdest. Daichi, alles was ich will ist die Wahrheit. Ich habe es satt, dass andere tun was er tun sollte. Es geht hier um hin und darum, dass er anfangen sollte nicht nur leere Worte zu sprächen sondern Taten folgen zu lassen. Es ist nicht deine Aufgabe alles ins reine zu bringen. Dies würdest du auch nie schaffen, gleich wie viel Mühe du dir noch geben würdest. Wäre alles ein wenig anders, wären meine Gefühle zu dir vielleicht nicht die, die sie sind.“


Für einen Moment wandte Serenety ihren Blick von Daichi ab, ehe sie ihn wieder ansah. Was er nun sagen würde und wie er reagieren würde machte ihr keine Sorgen aber sie war trotz allem nicht ganz sicher ob er ihre Worte nicht als Angriff sah.

[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ auf dem Rckweg ~ Daichi mit Serenety]
 
[Carida, unweit der Akademie, Ufer eines kleinen Sees, Strandbar]- Cecilia, Dak

Unsicher sah Dak sich in der Bar um, in die Cecilia ihn zielstrebig geführt hatte. Das gedämpfte Licht erinnerte ihn vage an das Etablissement, das er mit Hobbs und den anderen besucht hatte – dort hatte zusätzlich jedoch grelle Neonbeleuchtung eine tragende Rolle für das Ambiente gespielt – weswegen sogleich die Erinnerung an die zahlreichen Drinks zurückkehrte, denen er an jenem Abend zugesprochen hatte. Das passiert dir dieses Mal nicht. Am besten trinkst du gar nichts.
Ein Vorteil der spärlichen Beleuchtung war jedoch, dass die blonde Staffelführerin die Röte in Daks Gesicht nicht ausmachen konnte, welche zwangsläufig aus ihrem betörenden Lächeln resultierte. Vermutlich war sie sich nicht bewusst, wie dieses Lächeln auf ihn wirken musste. Ganz bestimmt nicht. Schließlich war er ein gewöhnlicher Pilot und sie bekleidete den luftigen Rang eines Flight Captain…
Sie schien den Besitzer der Bar näher zu können – ein Indiz dafür, dass sie tatsächlich des Öfteren hier aufkreuzte - und verwickelte ihn ein kurzes Gespräch, aus dem Dak immerhin mitnahm, dass sie vor kurzem Dreißig geworden war. Dem vermutlich scherzhaften Einwurf des Mannes hinter dem Tresen konnte er jedoch nicht zustimmen. Alleine wie das Kleid sich an sie zu schmiegen schien, wie ihr blondes Haar sich in den Nacken fiel… Dak hütete sich jedoch, sich diese Eindrücke durch allzu offensichtliche Blicke wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Da ihr die Frage des Alters scheinbar ein unangenehmes Gesprächsthema war wechselte sie dieses in Richtung der Auswahlprozedur ihrer Staffel, indem sie seinen Verdacht bestätigte, dass diese Staffel zu den besseren des Imperiums gehören sollte – vielleicht sogar in einer Reihe mit der viel gelobten 152sten, die den Gerüchten nach mit dem persönlichen Segen des Großadmirals operierte. Ihm war klar, dass er – obwohl seine bisherigen Leistungen ihn durchaus im vorderen Feld der Hammerheads ansiedelten – den Standards einer solchen Staffel nur schwer genügen konnte, doch die Aussicht auf intensivierende Flugstunden barg durchaus ihren Reiz. Wenn man die mitschwingenden Zweideutigkeiten ignorierte, die seine Kehle trockenlegten.
Trottel! Nur weil du in tölpelhaften Zweideutigkeiten sprichst muss die Elite des Sternenjägerkorps sich noch lange nicht auf den Niveau herablassen…
So schenkte er Cecilia lediglich ein – wie er hoffte – verbindliches Lächeln und folgte ihrer Führung aus dem Hintereingang der Bar an das eigentliche Ufer des kleinen Sees, der durch einen kleinen Steg nunmehr für Gäste unmittelbar erreichbar sein und auch sein sollte. Davon zeugten die kunstvoll angelegten und überraschend diskreten Sitzgruppen, die der Besitzer dort angelegt hatte.
Ein wenig zuckte er zusammen, als sie ihn darauf aufmerksam machte, dass er sie in ihrer beider Freizeit nicht formal korrekt anmerken musste. Aber waren sie ungeachtet ihrer Freizeit nicht immer noch zwei im Rang stark unterschiedliche Offiziere des Imperiums?
Natürlich sind wir das. Wie hat dein Ausbilder es formuliert? „Ein Offizier des Imperiums ist immer im Dienst und repräsentiert das Reich, wohin immer es ihn verschlagen mag“.

“Also gut, Cecilia…“, stimmte er ihr nichtsdestotrotz mit einem Lächeln zu.

“Klingt ohnehin angenehmer als Captain Glenn…“

Und was sollte das jetzt?

“Ich meine… es ist ein schöner Name…“, schloss er hilflos. Warum sah sie ihn so an? Das war nicht mehr der Blick eines Offiziers, der einen Untergebenen kritisch mustert… oder doch?
Ihre weiteren Worte brachten etwas Klarheit ins Dunkle, wenngleich sie ihm nichtsdestotrotz auf gefährliches Fahrwasser hindeuteten, doch er war nicht sofort in der Lage, ihr zu antworten. Viel zu fasziniert beobachtete er die an sich unspektakuläre Geste, in der sie sich eine Strähne ihres goldblonden Haares aus dem Gesicht schob.
Sie sah ihn als netten, jungen Mann… aber doch trotzdem nach wie vor als Untergebenen? Lächelte man im Imperium so einen Untergebenen an?
Als sie dann auch noch fast verschwörerisch blinzelte, während sie ein einlud, sich in eine der Sitzgruppen zu setzen und seine Beine über das Wasser baumeln zu lassen, musste Dak hart schlucken. Das war nicht mehr die Ausbilderin, die ihn in der Luft zerpflücken und mit Disziplinarstrafen überhäufen konnte…

Du hast dir das eingebrockt – also bleib jetzt standhaft. Mach dich nicht lächerlich, verdammt.
Mit einem plötzlich aufblitzenden, fast schon wieder selbstsicheren Grinsen streifte er sich beiläufig seine leichten Freizeitschuhe ab.

“Was passiert, passiert, nicht wahr?“, erwiderte er lässiger als er sich fühlte, bevor er sich schließlich setzte. Tatsächlich befand das Wasser sich unmittelbar unter seinen Sohlen und schien sie sogar leicht zu benetzen.
Ausgezeichnet. Du hast alles unter Kontrolle. Weiter so! Nur nichts anbrennen lassen…
Der Wind zerrte schon wieder an seinen Haaren und als er sich zu ihr umdrehte, erkannte er, dass die Strähnen ihrer blonden Mähne ebenfalls sanft, fast hypnotisch umhergeweht wurden. Die Ausstrahlung ihrer Persönlichkeit, die hinter diesen tiefblauen Augen wartete, schien ebenso greifbar zu sein wie ihre körperliche…

“Nun, es ist schön hier…“, fuhr er schwach fort. Sie sah ihn schon wieder so an…

“Wollten wir nicht… etwas trinken?“

[Carida, unweit der Akademie, Ufer eines kleinen Sees, Strandbar, Steg]- Cecilia, Dak
 
Orbit um Carida/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey, Lieutnant Orria, Crew

Mit schnellen Schritten eilten sie zu dem Zellenblock, in welchem das Exmitglied der Silver Moons festgehalten wurde. Der Zellentrakt lag gut geschützt im Rumpf des Schiffes. Deswegen konnte man die verschiedenen Zellenblöcke von der Brücke aus schnell erreichen.
Als sie den Turbolift, welcher runter zu den Zellenblöcken fuhr, erreichten, steigte ein junger Sub-Lieutnant hinzu. Frey konnte sofort erkennen, dass er diesen Rang noch nicht lange inne hatte. Außerdem konnte sich Frey nicht daran erinnern, ihn jemals gesehen zu haben. Wahrscheinlich war er einer von den Neuen. Der Unteroffizier salutierte und nannte seinen Namen. Aeron Vos. Gelangweilt erwiederte Frey den militärischen Gruß.
Zu dritt marschierten sie jetzt durch den Zellentrakt. Man konnte schon von weitem die Zelle erkennen, da sie von zwei Sturmtrupplern bewacht wurden. Frey wusste, dass es seine Deaths waren. Seine kleine, persönliche Eliteeinheit. Er verehrte diese Soldaten und wenn sie einen Auftrag bekamen, wusste Frey von Anfang an, dass sie erfolgreich sein würden.
Er nickte den Sturmtrupplern zum Gruß zu, doch bevor er in die Zelle ging, wand er sich zu dem Sub-Lieutnant.


"Alles, was Sie jetzt hören werden bleibt strengstens vertraulich. Sie werden niemandem mitteilen was ihnen hier zu Ohren gekommen ist, außer mir, einem Admiral oder Captain Dias.. Falls ich mitkriege, dass sie geplaudert haben, bringe ich sie persönlich vor's Kriegsgericht, ist das klar?"

Frey hatte eigentlich nicht vorgehabt so schroff zu klingen, aber es war ein heikles Thema, da er nicht wusste, wem er trauen konnte. Er wusste von Captain Dias, dass es mehr Verräter gab, als man dachte.

Nico Wrath hatte einen kahl rasierten Schädel, gefährlich blitzende Augen und einen vernarbten Arm. Diese Mischung lies ihn bedrohlich aussehen und deswegen überprüfte der Captain, ob sein T-6 auch da war, wo er ihm helfen konnte.
Das Verhör lief etwas mehr wie eine Standartstunde. Überraschenderweise war Wrath sehr gesprächig. Frey hoffte, dass die Informationen nützlich waren.


Orbit über Carida/ STRIKE Starcraft/ Zellentrakt/ Zelle 11/ Frey, Sub-Lt. Vos, Lt. Orria, Nico Wrath (NPC)
 
[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ auf dem Rückweg ~ Daichi mit Serenety]

Die braunen Augen von Daichi musterten das hübsche, aber leicht blasse Gesicht von Serenety genau. Er tastete sich langsam zum Grundproblem vor und bekam einen ordentlichen Überblick. Seine Logik schien, so kurios wie es war, zum Erfassen der Problematik und deren Ursachen auszureichen. Beide Dickschädel waren in ihrem Wesen kompliziert. Für ihn fehlte die Kommunikation bei dem Pärchen. Jeder fasste die Worte des anderen falsch auf - dieser Gedanke kam ihm allmählich in den Sinn.

Nach eigenen Angaben hatte die junge Akaji ihren zukünftigen Verlobten unterschwellig auf den Flirt mit der Blondine angesprochen. Außerdem hatte sie ein Problem damit, dass er sich aus Diskussionen oft schnell zurück zog. Irgendwie konnte Daichi diese Reaktion verstehen. Die Muratas waren bei ihrem Volk dafür bekannt, dass sie keine großartigen Diplomaten in Streitgesprächen waren. Sie waren Kämpfer und kümmerten sich damit um das Grobe. Irgendwie wurde dieses Verhalten durch die imperialen Dogmen sogar unterstützt. Das Militär setzte nur selten auf faire Verhandlungen, sondern mehr auf Einschüchterung durch Demonstration ihrer Macht.

Nachdenklich lehnte sich Daichi an die kalte Wand. Was hatte Toji in diesem Moment bloß gefühlt? Der Soldat konnte sich vorstellen, dass sein Cousin zu diesem Zeitpunkt ein echtes Chaos an Emotionen vorfinden musste. Man konnte ihm den Umbruch, den er durchlebte, ansehen. Seine jugendliche Art schien immer mehr abzunehmen. Toji wurde von dieser ganzen Sache mitgenommen. Daichi fuhr sich durch das schwarze Haar. Es war eine heikle Sache.


“Kannst du dir vorstellen, dass er in diesem Moment nicht auf deine unterschwellige Kritik geachtet hat?”, fragte er plötzlich mit ernster Stimme. “Er hat im Moment viele Probleme um die Ohren. Sein eigenes Kommando beim Militär, ein vollkommener Umbruch in seinem eigenen Leben und dann noch die Gefühle, die er für dich hegt. Toji will diese Sache auf seine eigene Art lösen und da liegt das Problem. Ihr habt einfach unterschiedliche Ansichten zu diesem Thema. Er hat dir seinen Standpunkt mitgeteilt und damit gezeigt was er fühlt. Nun liegt es an dir dies zu bewerten und deine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen.”

Würde Serenety diese Problematik verstehen? Sie war ein Dickschädel und nur schwer von ihrer Meinung abzubringen. Das Pärchen passte wirklich wunderbar zueinander, denn Toji war in dieser Sache nicht anders. Jeder wollte dieses Problem auf seine Weise lösen. Irgendwie konnten sie sich nicht auf einen gemeinsamen Konsens einigen. Immer noch leicht aufgebracht ging Serenety auf den nächsten Punkt ihres Gesprächs ein. Nach ihrer Auffassung konnte sich der Flottenoffizier nicht in andere Wesen versetzten. Eine harte Kritik in den Augen des Soldaten. Besonders der Punkt, dass er kein Gespür entwickelt hätte, war schwerwiegend für sie. Auch hier überlegte Daichi eine Weile um die richtigen Worte zu finden.

Toji hat Feingefühl”, entgegnete Daichi trotzig. “Das Problem an der Sache wird wahrscheinlich sein, dass du für ihn vollkommenes Neuland darstellst. Er ist Kommandant eines ganzen Schiffes, deshalb kannst du ihm nicht gänzliche Unprofessionalität in diesem Bereich vorwerfen. Vielleicht fehlt ihm das richtige Gespür für eure Gespräche, aber ich glaube eher, dass ihr beide sowieso Probleme mit der Kommunikation auf privater Ebene habt. Ihr habt beide Ansprüche, die im Gegensatz zu denen des anderen steht… oder es kommt euch jedenfalls so vor.”

Danach holte die junge Akaji zu einem Rundumschlag gegen die Männerwelt aus. Man konnte in diesem Moment sehen, wie wenig Ahnung sie vom anderen Geschlecht hatte. Serenety war emanzipiert, hatte aber ihren Frieden mit den Männern noch nicht geschlossen. Dazu kam noch die strenge Erziehung durch ihren Vater. Vielleicht war sie deshalb von Tojis Verhalten so irritiert. Geduldig hörte sich Daichi diese Kritik an. Ihr ins Wort zu fallen wäre unklug gewesen, so viel stand für ihn fest.

Toji und ich haben schon mit genügend Frauen zusammen gedient oder unter dem Kommando eines weiblichen Offiziers gestanden”, sagte der Soldat scharf. “Charakterstärke bei dem anderen Geschlecht ist uns also bekannt. Er hat dir nie gezeigt, dass er in dir mehr als eine einfache Frau sieht? Vielleicht hat sich da einfach noch keine Gelegenheit aufgetan. Ich kann in dieser Sache nicht für ihn sprechen, denn er hat in manchen Bereichen schlicht andere Ansichten. … Aber Anerkennung sollte er dir schon entgegengebracht haben - da bin ich mir sicher.”

Sie schüttelte den Kopf. Selbst für den Soldaten war diese Unterhaltung eine echte Gratwanderung. Er konnte ihre Sichtweise in diesem Fall nur schwer nachvollziehen. Serenety fühlte sich in diesem Fall anscheinend missverstanden, doch wie sollte er da Abhilfe schaffen? Die junge Akaji liebte zwar die Diskussion, aber vollkommen richtig oder gar fair verhielt sie sich auch nicht. Schnell geriet sie auf eine persönliche und emotionale Ebene. Wahrscheinlich gab es deshalb Probleme bei der Kommunikation.

Allmählich ging das Gespräch zum nächsten Punkt über. Gespannt lauschte der Infanterist den Worten der jungen Frau. Sie schien sich ebenfalls schon Gedanken über eventuelle Gemeinsamkeiten gemacht zu haben. Die junge Akaji suchte nach Beweisen für seine Liebe. Der Hoffnungsschimmer wurde immer kleiner. Daichis Blick wanderte wieder zu dem bezaubernden Gesicht von Serenety. Sie war mittlerweile wie eine Schwester für ihn. Aus diesem Grund musste er immer so ehrlich sein.


“Ich kann mir die Entfernung, die zwischen euch liegt, vorstellen”, sagte der Soldat nachdenklich. “Doch hast du darin nie einen Vorteil gesehen? Gerade aus diesem Grund könnt ihr voneinander lernen, euch regelrecht ergänzen! Langeweile kommt nur bei den Beziehungen auf, wo sich die Partner kaum unterscheiden. Jedoch muss Toji den Beweis selbst erbringen, wenn er es nicht schon getan hat.”

Dieses Mal zuckte der Soldat mit den Schultern. Ein drückendes Schweigen entstand zwischen den beiden Menschen. Er konnte sich vorstellen, dass sie im Moment eher das Negative sah. Wahrscheinlich trug seine Geschichte aus der Vergangenheit keine Früchte bei ihr. Sie war nicht leicht zu beeindrucken, aber machte dies nicht den Reiz aus? Es war kurios. Die Konkurrenz, die Daichi über Jahre mit seinem Cousin gepflegt hatte, war nun aufgehoben.

Serenety schien sein Handeln zu verstehen. Die junge Akaji konnte sich sogar vorstellen, dass Toji dies insgeheim selbst tun wollte. Auch ihr war diese kuriose Situation aufgefallen. Es war nur logisch, dass er damit auch die Beweise erbringen wollte, aber diese Arbeit wollte Daichi seinem Cousin sowieso nicht abnehmen. Ihm ging es nur darum, dass die Wogen zwischen dem Pärchen etwas geglättet wurden. Auch ihre Ansicht von Ehre konnte der Soldat verstehen. Grübelnd blickte er zu Boden. Wie konnte er die Sache bloß zu einem guten Ende bringen?

Langsam machten sich die beiden Exoten auf den Rückweg. Der Morgen würde in wenigen Stunden anbrechen und gerade die junge Akaji benötigte etwas Schlaf. Ihr Körper hatte schon einmal gestreikt und mittlerweile gab es erneut Anzeichen. Dazu kamen noch die Nachwirkungen der Verletzung, die sie vorhin erlitten hatte. Daichi machte sich Sorgen. Bald würde er keinen Einfluss mehr auf die Entwicklung dieser Beziehung haben.


Serenety, du bist mittlerweile eine wahre Schwester für mich geworden”, gestand der Soldat als sie die Tür erreicht hatten. “Ich möchte dich nicht mehr missen wollen und aus diesem Grund will ich auch nur das beste für dich. Es ist kurios, dass ich an dieser Stelle Partei für meinen Verwandten ergreife, obwohl wir lange in Rivalität gelebt haben. Er wird Beweise für seine Liebe zu dir bringen. Innerlich ist er eine treue Seele, auch wenn du dies im Moment nicht glauben willst. Gedulde dich und das Schicksal wird den Beweis bringen…”

Der Schluss des Gesprächs drehte sich wieder um Respekt und Ehre. Serenety hatte ganz genaue Vorstellungen zu diesen beiden Begriffen. Sie wollte die Wahrheit, aber konnte sie diese überhaupt ertragen? Daichi musterte sie zum unzähligsten Mal. Wie sollte er darauf bloß antworten? Viele Möglichkeiten hatte der Soldat nicht mehr. Eigentlich hatte er nun alle Register gezogen. Einen Augenblick grübelte er über ihre Worte. Das Gespräch näherte sich seinem Ende.

“Ist in diesem Fall seine Liebe nicht als Ehrerbietung zu bewerten?”, fragte Daichi plötzlich. “Auf diese Weise will er es dir ja zeigen… und hat damit das getan, was ich nun aus freien Stück ein weiteres Mal erkläre. Vielleicht hast du recht, dass meine Bemühungen vergebens sind, aber noch habe ich die Hoffnung für euch nicht aufgegeben.”

[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ vor dem Quartier ~ Daichi mit Serenety]
 
Orbit über Carida :: Starcraft :: Zellentrakt :: Aeron Vos, Frey Fogerty, Lieutnant Orria, Crew

Aeron hatte seinen Captain begrüßt und wartete auf eine Erwiderung, welche in Form einer kurzen Handbewegung eintrat. Aeron war sich im Klaren, dass ein Captain nicht jeden seiner Männer aufs Höflichste begrüßt, doch wie es Cpt. Fogerty in diesem Moment tat, gefiel Vos weniger. Als sie jedoch gemeinsam zur entsprechenden Zelle liefen, wurde Aeron bewusst, dass sein Vorgesetzter – genauso wie Lieutnant Orria – ziemlich gestresst waren und diesbezüglich wenig Wert auf Begrüßungsformen legten; zumindest in einer solch heiklen Situation wie vor einer Raumschlacht. Doch dies war bestimmt nicht der einzige Grund, vielleicht lag es auch am Gefangenen, den der Captain schnellst möglich aufsuchen wollte.

Aerons wirre Gedanken über ein so banales Thema wie eine militärische Begrüßung endete schnell und abrupt als Zelle 11 erreicht war. Lieutnant Orria und die Sturmtruppen, die sie begleitet hatten, betraten die Zelle und Aeron wollte sich auch dorthin bewegen, doch dann wandte sich Cpt. Fogerty an den jungen Sub Lieutnant, der in streng ermahnte, nichts von dem folgenden Gespräch auszuplaudern. Aeron erwiderte die Anweisung mit einem klaren Nicken und einem dumpfen „Ja, Sir!“. Diesmal war er sich sicher, dass die Strenge seines Vorgesetzten angebracht war, denn wenn es um den Datenschutz oder ähnliches geht, herrscht höchste Geheimhaltung.

Nun waren alle Beteiligten im Raum. Als sich Frey Fogerty an einen Tisch gegenüber von dem Gefangenen Nico Wrath saß, setzte sich auch Aeron. Lieutnant Orria stand neben ihm an der Wand und die Sturmtruppen positionierten sich hinter dem Gefangenen und neben der Türe. Aeron stellte sich darauf ein, mit dem Protokoll zu beginnen und sah dabei, wie Cpt. Fogerty einen kurzen Blick auf sein T-6 warf, welcher sich griffbereit an seinem Beinholster befand. Vos konnte seinen Captain verstehen; Nico Wrath sah wirklich düster aus, was seine Frisur, sein Gesicht und der Rest seines markanten Körpers bestätigte.

Aeron war noch in Gedanken vertieft, warum dieser Wrath nun hier saß und was er angestellt hatte, da begann Fogerty plötzlich das Gespräch und Vos schrak innerlich auf. Sofort begann er alles zu protokollieren. Zuvor hatte er sich noch Sorgen gemacht, dass er etwas falsch machen würde, doch zu seinem eigenen Erstaunen klappte alles.
Das äußere Erscheinungsbild des Gefangenen täuschte. Nico Wrath war nicht nur deutlich gesprächlicher und wortgewandter als er aussah, sondern wirkte gar nicht so dümmlich, wie man es auf den ersten Blick vermuten würde. Aeron wollte sich zwar nur darauf konzentrieren, alles wortwörtlich aufzufassen und seine Gedanken nicht auf das Sachliche abschweifen zu lassen, doch die Neugierde des jungen Unteroffiziers siegte und er bekam einiges über diesen Nico Wrath mit.


Orbit über Carida :: Starcraft :: Zellentrakt :: Zelle 11 :: Aeron Vos, Cpt. Frey Fogerty, Lt. Orria, Nico Wrath (NPC), ein paar Sturmtruppen
 
[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ auf dem Rückweg ~ Daichi mit Serenety]

Die Musterung Daichis war nicht ungewöhnlich. Besonders, da er dazu neigte sich recht schnell Sorgen zu machen und da sie erst vor einer ganzen Weile umgekippt und nun auch noch einiges an Blut verloren hatte, konnte die junge Frau seine Blicke nachvollziehen. Allerdings hatte sie nicht vor darauf einzugehen, da ihr ohnehin klar war, dass er dies sehr wahrscheinlich früher oder später tun würde. Daichi war ein wichtiger Mensch für sie geworden und dies in so kurzer Zeit. Sie sprach gern mit ihm und dies frei, ohne jegliche Hemmungen. Er versuchte wahrlich alles um ihr irgendwie zu helfen aber es war nicht unbedingt einfach, da er stets seinen Cousin in Schutz nahm. Das natürlichste der Welt bei ihrem Volk und dennoch, war es hin und wieder durchaus störend. Seren lauschte seinen Worten und der Frage die nun seinerseits kam. Einen Moment dache sie nach als Daichi wissen wollte ob dessen Cousin vielleicht nicht auf ihre Unterschwellige Kritik geachtete hatte bezüglich des Flirts. Möglich wäre es durchaus. Immerhin war er nicht darauf eingegangen und dies tat er sonst eigentlich schon. Besonders wenn sie ihm so etwas an den Kopf knallte. Dies sollte also ein Beweis dessen sein, dass er wahrlich nicht wirklich zugehört hatte. Vielleicht musste sie ihm diesen Punkt verzeihen, wenn auch nicht gänzlich. Dass Toji genug um die Ohren hatte war eine Weitere Vorstellung, die nicht so einfach war. Gut er war Commander und befehligte ein eigenes Schiff, dies zog Verantwortung mit sich und dennoch hatte Seren das Gefühl, dass ein Großteil er Arbeit an ihr hängen blieb. Irgendwo stimmt dies auch, immerhin versuchte sie ihm so viel Ballast wie nötig von den Schultern zu nehmen und ihm damit den Rücken frei zu halten. Ihrer Ansicht nach gehörte sich dies auch. Aber es war auch ein Punkt, der sie durchaus ärgert, da sie nicht das Gefühl hatte dafür so etwas wie wirkliche Dankbarkeit zu bekommen. Gut vielleicht sollte sie sich dies nicht ganz so zu Herzen nehmen, immerhin war er nun mal nicht jener Mann, bei dem sie zuvor gedient hatte. Jeder Offizier war anders. Aber ihr ehemaliger Vorgesetzter hatte auch riesige Stücke auf sie gehalten, besonders bezüglich ihrer Doppeltätigkeit. Sie musste einfach versuchen dies alles ein wenig anders zu sehen. Jeder Mensch war anders.

Wieder kam Daichi auf den Umbruch zu sprechen. Tojis Gefühle, die Seren nicht völlig verstand. Erst küsste er sie, dann behauptete dass dieser aus dem Affekt entstanden sei. Schlief schließlich mit einer anderen und erklärte dann, nach einem Flirt mit einer Blondine seine Liebe ihr gegenüber. Wie sollte sie dies alles aufnehmen? Es war einfach verrückt. Wenn er wirklich Gefühle für sie hegte, warum tat er sich dann so schwer damit sie wirklich ehrlich erklären? Oder tat er die vielleicht und sie war einfach nur zu blind um es zu sehen? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Nein, sie konnte es trotz allem nicht glauben. Nicht bei alle dem was er getan und gesagt hatte. Oh ja, sie hatten allerdings beide unterschiedliche Ansichten und genau dies war der Punkt. Wo sollte man Gemeinsamkeiten finden, wenn jeder von ihnen sich so sehr voneinander unterschied? Die Meinungen der beiden ging in so gut wie allen Themen völlig auseinander. Es war leicht zu behaupten, dass er ihr gegenüber seinen Standpunkt mitgeteilt hatte um so zu zeigen was er fühlte. Wie sollte sie etwas bewerten und daraus Schlüsse ziehen, wenn sie der Ansicht war, dass es unehrlich war!?


„Ich glaube du hast Recht. Er hat meine Kritik bezüglich des Flirts wohl nicht wirklich mitbekommen. Und genau dies ist etwas was mich mitunter ärgert. Er hört nicht richtig zu. Jeder hat Probleme und muss mit ihnen umgehen. Daran wachsen wir. Das er sein eigenes Kommando hat ist für mich kein Grund zumal er sich nicht beklagen kann. Es geht ihm was dies angeht ausgezeichnet immerhin halt ich ihm den Rücken frei. Dies ist kein Vorwurf. Allerdings muss ich einsehen, dass er nicht der Mann ist unter dem ich zuletzt gedient habe. Also muss ich Abstriche ziehen. Er ist junge und noch eher unerfahren, was heißt dass er noch vieles lernen muss. Dies wird er auch.

Oh ja er versucht stets Probleme aus seine eigene Art zu lösen und dies ebenso ein Punkt, der nicht einfach ist. Wenigstens lässt er sich Beruflich gesehen etwas sagen. Privat gesehen allerdings eher nicht und damit wären wir Problem Nummer zwei! Unsere Ansichten sind so verschieden wie sie nur sein können. Seine Weltansicht entspricht nicht dem was ich kenne, was darauf zurückführen läst, dass er nicht jene Erziehung genossen hat, die er eigentlich hätte sollen. Vielleicht ist dies mit ein Problem, warum wir beide uns nicht wirklich verstehen. Aber er sträubt sich in gewisser Weise auch, anzunehmen, was für sein Volk eigentlich üblich sein sollte. Es prallen zwei Welten aufeinander und damit umzugehen ist nicht einfach. Besonders für mich nicht. Wir haben wahrlich verschiedene Ansicht und ehrlich gesagt fällt mir nicht wirklich etwas ein wo wir diese teilen außer im beruflichen wobei es auch hier ziemliche Unterschiede gibt.“


Seren schwieg und hörte Daichi weiter zu, der der Ansicht war, dass sein Cousin sehr wohl Feingefühl besaß aber diese Ansicht konnte Serenety nicht teilen. Deutlich hatte er dies bei ihrem Kuss bewiesen. Leicht wölbte Seren eine Braue als der Infanterist mitteilte, dass Toji in ihr absolutes Neuland sah. Es klang absurd und dennoch musste es so sein. Sie hatte ihm nicht gänzlich Unprofessionalität unterstellt aber als Counselor sah sie es nun einmal anders. Ihm fehlte nicht nur vielleicht das richtige Gespür für gemeinsame Gespräche. Sie fehlten ihm völlig. Was Daichi als nächstes ansprach brachte Seren dazu eine Sekunde inne zu halten. Sollten beide wirklich ein Problem mit der Kommunikation auf privater Ebene besitzen!? Irgendwo stimmte dies. Weder sie noch er schafften es wirklich frei miteinander zu sprechen. Obwohl sie sonst nie Probleme damit hatte war es bei Toji anders. Mit ihm zu sprechen war als ob sie versuchte mein einer Wand zu diskutieren. Wobei letzteres positiver war, da dieses keine Widerworte geben konnte. Doch warum war dies so? Auch hierfür musste es einen Grund geben. Ja, sie hatten beide Ansprüche und sie standen im Gegensatz zu dem des anderen. Aber dies konnte nicht allein der ausschlaggebende Punkt sein. Wenn die Exotin so darüber nachdachte stellte sie fest, dass gleich wann sie und Toji miteinander sprachen, privat, es ständig auf eine Streit hinauslief. Nur höchst selten blieb es bei ihnen ruhig.

„Ich habe ihn nicht so hingestellt dass er unprofessionell ist ohne gleichen. Was ich meinte ist, dass er mir gegenüber nur wenig Feingefühl an den Tag legt. Dass ich Neuland für ihn darstelle ist irgendwie schwer zu glauben, denn dies müsst bedeuten, dass er nicht wirklich Kontakt zu Frauen unseres Volkes hatte. Es ist verrückt aber jedes Mal wenn wir versuchen miteinander zu reden endet es im Streit. So als ob zwei Welten aufeinander treffen, die. Die Ironie ist nur, dass wir uns eigentlich verstehen sollten. Auf die Arbeit bezogen tun wir dies auch, aber alles andere. Manchmal frage ich mich warum dies so ist. Aus irgendeinem Grund bin ich einfach nicht fähig dies zu erkennen und dies bereitete mir Sorgen. Ich bin Counselor Daichi, ich müsste es verstehen und dennoch tue ich es nicht.“


Es war das erste Mal, dass ihm gegenüber erwähnte, dass sie Psychologien war und sie schämte sich dafür. Ihre Unfähigkeit war ein Hindernis für sie selbst. Anderen konnte sie helfen, konnte sie beraten und ihnen zureden. Sich selbst aber nicht. Nicht bei Toji. Ihr Verstand schien auszusetzen und dies ärgerte sie maßlos. Ihr Schlag gegen die Männerwelt wurde von Daichi nicht ignoriert noch überfahren. Auch diesem Thema widmete er sich. Ihr war klar, dass beide Männer schon unter der Führung von Frauen und mit Frauen gedient hatten. Bei Daichi war sie sich sicher, dass dieser die Charakterstärken kannte. Bei Toji war sie es sich nicht zumindest was sie anging nicht. Es missfiel der Exotin, dass der Soldat einwarf, es könnte sich noch keine Gelegenheit ergeben haben, dass Toji nicht mehr in ihr gesehen haben könnte als nur eine einfache Frau. Für was war sie dann überhaupt auf der Musashi? Um gut auszusehen!? Ihrer Meinung nach hatte es genug Gelegenheiten gegeben, aber gut, dieses Thema sollte sie lieber lassen.
Dass Daichi sich vorstellen konnte wie groß die Entfernung zwischen beiden war, musste ja selbst ein Blinder sehen. Einen Vorteil? Warum sollte sie dabei einen Vorteil sehen!? Aus diesem Grund konnte man voneinander lernen und sich ergänzen! Dies ergab gerade nur wenig Sinn. Dabei hieß es doch immer, dass sich Personen, die sich ähnlich waren auch anzogen. Auf ihren Lippen entstand ein leichtes Lächeln als er sagte, dass sie mittlerweile eine wahre Schwester führ ihn war. Es war schmeichelhaft zu hören, dass er nur das Beste für sie wollte und Seren spürte deutlich dass es ihm ernst war. Ebenso, dass er sich nichts mehr wünschte, dass sie und Toji endlich zueinander fanden. Seine Worte gingen ihr zu sehr zu Herzen und sie nahm sich vor darüber nachzudenken auch wenn sie das Gefühl hatte, dass sie nicht wirklich weiterkommen würde.


„Ich werde über all das nachdenke Daichi. Ja es ist kurios, dass du ihn in Schutz nimmst, da ihr sonst eher Rivalen seid, aber ihr gehört zur gleichen Familie und Familientreue ist großgeschrieben bei unserem Volk. Also wundert es mich nicht wirklich. Ich glaube ich würde auch nur wenig von dir halten, wenn du nicht wärst, wie du bist. In diesem Punkt bist du wirklich jemand, der seiner Familie keine Schande bringen wird. Schade dass er dir nicht etwas ähnlicher ist. Aber daran wird sich nicht wirklich etwas ändern. Ich sollte also dankbar sein einen Bruder gefunden zu haben, dem ich mich anvertrauen und mit dem ich sprechen kann. Ich glaube ich werde die Frau beneiden, die dich einmal ihr eigen nennen darf.“

Wieder glitt ein Lächeln über ihre Lippen. Sie würde diese Frau allerdings beneiden. Daichi war jemand, der einfach wundervoll war. Wäre sie mit ihm verlobt hätte sie nichts gegen eine Ehe einzuwenden gehabt. Aber sie war es nicht. Wenigstens konnte sie ihn ihren Bruder nennen, dies war fiel wert. Die letzten Worte des jungen Mannes stimmten sie ein wenig nachdenklich.

[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ vor dem Quartier ~ Daichi mit Serenety]
 
- Carida - "Örtchen nahe der Akademie" - Strandbar - Cecilia, Dak -​

Schmunzelnd betrachtete sie Dak der sie angrinste und seine Schuhe ausszog, der im Gegensatz zu ihr ziemlich große Mensch reichte tatsächlich fast mit seinen langen Beinen bis ins Wasser. Er war nervös aber überspielte es gekonnt. Ein interesannter und süßer Zug an ihm, sowieso war das jetzt und hier diese prikelnd erfrischende bis merkwürdige Situation mehr als spannend.


Das hier ist mein Lieblingsfleckchen, man kommt schnell genug hin und ist doch weit genug von der Arbeit entfernt. Und um auf Ihre Frage zurück zu kommen Mister!


Setzte sie für einen Moment die Miene der äußerst strengen Ausbilderin auf um ihn zu verkohlen. Und sofort bekam sie eine fast unscheibare aber für ihre geschulten Augen sehr deutliche Reaktion. Daks Augenlieder blinzelten sehr nervös......eine kleine Sekunde lang.

Wir werden jetzt was trinken. Etwas aus meiner Heimat wenn Sie nichts dagegen haben. Ich hoffe sie laufen nicht weg wenn sie den Namen auch nur hören. Jemals vom Tatooinischen Sandwein gehört?

Sie strich ihm über die Schulter als er sie unsicher ansah, das schöne Braun seiner Augen schimmerte jetzt noch intensiver als eben, so bildete sie sich es zumindest ein, verdammt was tat sie hier? Sie hätte ihn heute Morgen lieber in der luft zerfetzen sollen, ihn bestrafen sollen dann wäre sie nun nicht in so einem Chaos. Fast betitelte sie sich als pervers, wie konnte man sich nach einem lausigen Tag zu einem Mann hingezogen fühlen? Nach einem verdammten Tag? Oder stimmte es gar was die Leute sagten? Die Chemie musste stimmen? „Also!“ begann die Ausbilderin in ihr das Regiment zu übernehmen, während sie für beide einen Sandwein bei Rivein bestellte. „Was an Dak Coulter ist bitte so begehrenswert?“ . Und schon begann ihr Blick scannend über ihn zu gehen, „er ist sexy, er ist schüchtern und somit um das Atribut „süß“ reicher, er ist spontan, er hat diese herrlichen braunen Augen, er hat Mut, er behandelt dich sehr gut“. Und schon musste sie sich stoppen nicht noch ein ganzes Buch an positiven Merkmalen des Pilot Officers heraus zu suchen.


Wo sollte das hier enden? Wieso hatte sie dieses Treffen überhaupt in Gang gebracht? Seit wann war sie bitte ein Opfer ihrer Hormone? Und das diese arbeiteten das konnte sie nicht leugnen...

Dak entpannen Sie sich doch. Bitte.....ich bin doch mehr als die kleinen Abzeichen an meiner Uniform oder nicht?

Fast flehte sie ihn an sie als Frau vielleicht sogar als angenehme Begleitung zu sehen, nicht als Captain. Ihr Leben war ohnehin schon über alle Maße dem Imperium verschrieben, war es denn mittlerweile schon so weit gekommen das die Person hinter dem Rang nicht mehr wahr genommen wurde?

Okay! Damit Sie CAPTAIN GLENN mal aus Ihrem Kopf bekommen, hier ein paar unschöne Details .Ich bin wie Sie eben schon erfahren haben unschöne dreissig und kommte vom Bauernplaneten Tatooine. Mein Spitznahme im Cockpit ist übrigens Shiny........und wissen Sie wieso?


Sie beugte sich nun frech grinsend vor und lies ihren Schulterstreichler zu einem Klopfer werden.

Ich hasse Sand und habe meine Stiefel immer wie eine Wahnsinnige blank geputzt. Diesen Tick hab ich leider mit in mein jetziges Leben genommen, dewegen – Shiny. Währe Ihre innere Befürchtung der Sandwein den ich bestellt habe sei wirklich aus Sand nun getilgt?

Und schon wurden sie von Rivein unterbrochen der den bestellten Wein an die beiden reichte. Zum Glück, Cecilia hatte sich schon längs dabei ertappt ihm viel zu lange in die Seelenspiegel geschaut zu haben. Fast war es ihr mittlerweile als sei sie eine verdurstende und Dak Coulter war diese eine, alles stillende Quelle...........schon wieder sah sie ihm in die Augen. Rasch war das Glas gehoben und ein Tost gesprochen.

Auf diesen Abend Mr. Coulter und auf das Ihnen dieser Wein bekommt den meine Landsleute in harter Arbeit der Wüste abgerungen haben. Und wenn er nicht schmeckt lügen Sie gefälligst!


Und wieder grinste sie ihn an.....

- Carida - "Örtchen nahe der Akademie" - Strandbar - Cecilia, Dak -​
 
[Carida, unweit der Akademie, Ufer eines kleinen Sees, Strandbar, Steg]- Cecilia, Dak

Das Wechselbad der Gefühle ging weiter – während er noch über ihre Qualifizierung dieses Stegs als ihren „Lieblingsfleck“ sinnierte bohrte ihr plötzlich subtil gewandelter Tonfall sich einem eisigen Dolch gleich in seine Eingeweide. Hatte er nun doch einen Fehler gemacht, indem er sie auf ihr Vorhaben eines gemeinsamen Drinks angesprochen hatte? Nahm sie dies als plumpen Versuch eines einfältigen und nicht sonderlich kultivierten Planeten, ihre Sinne mit Alkohol zu betäuben und die Situation – wie auch immer – zu seinem Vorteil zu nutzen?
Er entspannte sich nur wenig, als sie schließlich doch darauf einging und auf eine der alkoholischen Spezialitäten ihres Heimatplaneten zu sprechen kam. Obwohl er vermutete, dass die hart gesottenen Bewohner Tatooines ungeachtet der immerwährenden Tageshitze ihrer Heimat sehr starke Getränke bevorzugen und er ehe er sich versah wieder mit fürchterlichen Kopfschmerzen im Bett aufwachen würde, verschwendete er nur wenige Gedanken an die Aussicht darauf, erneut fremden Alkohol zu sich zu nehmen. Der Grund dafür war klar: ihre Hand, die auf seiner Schulter lag, sich sanft bewegte und die ihn zu so brandgefährlichen Überlegungen verleiteten wie der Frage, wie sich ihre zierlichen Finger wohl erst anfühlen würden, wenn kein engmaschiger Stoff ihre Bewegungen dämpfte.

Reiß dich zusammen, verdammt! Wie dein TIE hat auch das Leben keinen Schleudersitz für gefährliche Situationen… also manövrier dich raus!
Der Tonfall, in dem sie ihn darum bat, nicht nur die Angehörige des Offizierskorps der imperialen Sternenjäger in ihr zu sehen, ließ ihn fast erneut zusammenzucken. Was meinte sie damit? Hatte sie mit ihm nicht lediglich in einer etwas zwangloseren Atmosphäre über seine weitere Zukunft bei den Sternenjägern sprechen wollen? Doch nein… jenen halb dienstlichen Rahmen hatte dieser Abend schon längst hinter sich gelassen. Sie hatte ihm von ihrem Druck erzählt… sie wollte sich entspannen, das war alles. Verständlich für eine Angehörige einer Elitestaffel im Vorfeld großer Ereignisse, wie sie sich hier auf Carida ohne Zweifel anbahnten. Alles, was er tun musste, war, ihr eine angenehme Gesellschaft zu sein und ihr dabei zu helfen, ein paar zwanglose Stunden zu erleben.
Doch wie sollte er das tun, ohne dabei zwangsläufig an ihre blauen Augen, ihren intensiven Blick und ihr verhexendes Lächeln denken zu müssen…?
Es lag offenbar in ihrer erklärten Absicht, das Eis vollends zu brechen, als sie ihm mehr von sich erzählte und sich dazu zu ihm vorbeugte, sodass sein Vorhaben, nicht an die potentiell durch ihre ungeheure Attraktivität problematischen Attribute ihres Gesichts zu denken, zum kläglichen Scheitern verurteilt worden war. Für einen Moment war sie ihm so nah, dass es nur den Hauch einer Bewegung brauchen würde, um…

Um was? Bist du noch ganz bei Trost?
Doch er konnte nur dem Blick ihrer Augen begegnen und sich in seinen Bann ziehen lassen. Ihr Spitzname? Maßgeblich für diesen konnte doch nur das Strahlen ihrer Augen sein, deren satte Farbgebung nahezu umgehend Erinnerungen an kostbare Edelsteine heraufbeschwor…
Dann wurden die von Cecilia bestellten Weingläser gebracht und beendeten somit diesen eigenartigen Moment. Und das keine Sekunde zu früh, wie Dak sich leicht errötend eingestehen musste.
Dennoch bedauerte er es, als diese Augen für einen Moment hinter dem Weinglas zu verschwinden schienen, als er sich ihrer Aufforderung entsprechend selbst einen Schluck gönnte.
Er wurde überrascht. Der Wein war durchaus stärker als sein ukionisches Gegenstück, doch er überraschte mit einer angenehm trockenen Note, die erfrischend und irgendwie… aufregend wirken ließ. Dak wurde heiß, als ihm dämmerte, dass er diese Eigenschaften nicht nur dem Wein zuschreiben würde… Konnte sie es an der leichten Verdunkelung seiner Haut ablesen? Da war schon wieder dieses Grinsen, das ihm das Gefühl gab, vollkommen entblößt vor ihr zu stehen…


“Er ist sehr gut…“, sagte er schließlich ernsthaft, die ersten Worte, die er sich seit geraumer Zeit gestattete.

“Und ich kann mir vorstellen, welcher Aufwand hinter der Gewinnung dieses Weins steckt. Wenn wir auf Ukio von Tatooine gesprochen haben, dann hauptsächlich von Sand, viel Sand, in mörderischen Stürmen oder in glühend heißen Flauten. Das war schwer vorstellbar für jemanden, der einen Planeten seine Heimat nennt, auf dem das gesamte Jahr über exzellente Erntebedingungen herrschen.“

Er lächelte vorsichtig. Seinen Kameraden auf der Abolition hatte er nie von Ukio erzählt – ihnen hatte schließlich gereicht, dass dieser Planet abgesehen von Agrarprodukten keine nennenswerten Exporte oder Merkmale aufweisen konnte und dass das alleine genügte, auch all seine Bewohner zu klassifizieren. In Cecilias Gegenwart jedoch war das… anders. Fast als verfügte sie über die übernatürliche Fähigkeit, seine Zunge zu lockern.

“Jetzt weiß ich bereits mehr über Tatooine… zum Beispiel, dass selbst der kargste Wüstenplanet seine schönen Seiten hat…“

Am liebsten hätte er sich des zweiten Teils wegen auf die Zunge gebissen, doch er überspielte es mit einem weiteren zaghaften Lächeln. Es würde ihm ohnehin nicht gelingen, seinen Blick abzuwenden… er musste sie einfach ansehen.

[Carida, unweit der Akademie, Ufer eines kleinen Sees, Strandbar, Steg]- Cecilia, Dak
 
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