- Corellia - Jedi-Orden - Trainingsraum - Tionne, Dhemya, Markus, Adrian, Alisah -
Während Adrian wohl nichts dagegen hatte, sofort mit dem Training zu beginnen, kam von Markus' Seite gar keine Reaktion. Also hatte es nichts genützt, dass er wohl versucht hatte, sich mit Levitieren abzulenken. Er konnte noch immer nicht verstehen, warum er sein Lichtschwert hatte abgeben müssen und gab natürlich ihr die Schuld daran. Innerlich seufzend wandte Chesara sich Adrian zu. Wenn Markus schmollen wollte, sollte er das eben tun. Er war es, der Jedi-Ritter werden wollte.
Wenn Dhemya euch die Grundzüge eines Lichtschwertes erklärt hat,
fragend sah Chesara zu Dhemya, die ihr bestätigend zunickte
wird das für den Anfang reichen. Ich halte es für wichtig, dass man sich als aller erstes mit dem Umfang der Macht und ihrer Wirkung auf sich selbst vertraut macht. Man muss sich bewusst werden, welchen Einfluss die Macht auf Körper, Geist und Seele haben kann und wie sie uns leitet uns sich gleichzeitig aber auch beherrschen lässt.
Chesara lächelte nachsichtig.
Das mag sich kompliziert anhören, ist es aber gar nicht. Das einzige, was man tun muss, um es zu verstehen ist, in sich hinein zu hören und sich selbst bewusst wahr zu nehmen. - Ah, moment!
Um ihre Worte auch gleich als praktische Übung umzusetzen, lief Chesara zum Geräteraum und zog eine große Matte aus einer Ecke.
Wir werden das direkt versuchen.
Rief sie, während sie wieder zu den anderen zurück kehrte und die Matte hinter sich her zog. Direkt vor Adrians Füße ließ sie sie fallen und bedeutete ihm, sich darauf zu legen.
Mach die Augen zu und entspann dich. Zuerst musst du ruhig atmen und einen angenehmen Rythmus finden, ähnlich wie beim Einschlafen.
Um Adrian die Hemmungen zu nehmen, legte Chesara sich auf die Matte, auf der genug Platz für vier Leute wäre und schloss die Augen. Erst atmete sie ein paar mal tief ein und aus, dann fuhr sie mit ihren Erklärungen fort.
Jede Faser deines Körpers kannst du spüren. Du musst dich langsam von oben nach unten oder von unten nach oben arbeiten. Ganz wie es dir beliebt. Am einfachsten ist es vielleicht, bei den Füßen zu beginnen.
Ihre Mundwinkel kräuselten sich.
Ich versuche, ganz bewusst meine Zehen zu fühlen, meinen kompletten Fuß, meine Beine... ich spanne sie für zwei Sekunden an und wandere langsam nach oben und rufe mir jeden Muskel ins Bewusstsein.
Während sie sprach, nahm Chesaras Stimme einen leise summenden Ton an, als ob sie in etwas eingehüllt würde.
Danach stelle ich mir vor, wie mein Blut durch meinen Körper fließt. Warm. Belebend. Und schließlich, richte ich mein Augenmerk - und unsere Augen bleiben noch immer geschlossen - auf etwas, das über mir zu sein scheint. Es ist wie ein Schleier, der langsam auf mich hinab fällt und mich schließlich kaum merklich zudeckt. Das ist der Schleier der Macht und er ist greifbar.
Obwohl sie die ganze Zeit über gesprochen hatte, verfehlte die Übung nicht ihre Wirkung. Eine angenehme Wolke hüllte Chesaras Geist ein, sodass sie sich von der Macht umfangen ließ. Einen Moment vergaß sie fast, dass sie mitten im Trainingsraum lag. Sie hatte heute schon einigen anstrengenden Problemen gegenüber gestanden und eine Minute der Ruhe war das Beste, was ihr im moment passieren konnte. Noch ein paar Sekunden, nachdem sie ihr langsames Abtriften wahrgenommen hatte, ließ sie sich treiben, bis sie die Augen wieder öffnete und zaghaft lächelte.
Eigentlich ist es neben dem Zweck, zu erkennen, welchen Anteil die Macht auf unser Befinden hat und wie sie in uns wirkt auch eine wunderbare Entspannungstechnik.
Sie setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare.
Wer will, probiert es einfach selbst. Die meisten Dinge im Leben muss man selbst versuchen, ehe man die endlosen Beschreibungen und Erklärungen der anderen versteht.
Um eventuellen mutigen Freiwilligen Platz zu machen, erhob sie sich gänzlich und trat an den Rand der Matte, von wo aus sie Adrian, Markus und Alisah nacheinander abwartend ansah.
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