?- Corellia ? in der Nähe der Jedi-Basis ? Wald - Daxit, Tylaar und Tionne --
Nachdenklich ging Tionne neben Tylaar her. So viele Fragen ? und keine Antworten, wie so oft. Doch sie bezweifelte nicht, dass man die Antworten finden könnte; sie wollte dem jungen Mann Hoffnung geben. Sie war der festen Überzeugung, dass jeder, der einmal in die Dunkelheit geraten war, auch wieder heraustreten konnte.
Eigentlich ... möchte ich mich nicht dazu äußern, aber so viel möchte ich sagen: Ich würde euch auch helfen, selbst wenn es mein Leben gefährden würde. Das ist die Aufgabe eines Jedi; dafür sind wir da.
Außerdem ... denke ich nicht, dass Ihr direkt gefährdet seid, erneut zur dunklen Seite überzulaufen. Allein euer Hiersein beweist das.
Dann kam das Thema zu den Lichtschwertern. Eine Bürde? Tionne wusste darauf keine direkte Antwort. Einerseits ja ... andererseits ...
Es kommt immer auf das Individuum an, sagte sie bedächtig, wie als wenn sie während sie den Satz formulierte, noch überlegen müsste. Für die einen ist das Lichtschwert eine Bürde, für die anderen nicht. Einige gehen sorglos damit um, versuchen ihr ganzes Leben perfekt in der Kunst des Lichtschwertkampfes zu werden. Ich verurteile das nicht, ich war selber einmal so, oder bin es immer noch, denn ich versuche meine Machtkräfte zu perfektionieren. So sucht sich jeder seine ?Nische?, wenn man das so ausdrücken kann.
Einen Moment dachte sie über Tylaars Worte bezüglich ihres Treffens nach. Es konnte gut sein, dass es wirklich der Wille der Macht war, davon war Tionne überzeugt. Nichts passierte zufällig. Vielleicht sollte Tylaar sie auf einen neuen Weg lenken, oder ihren jetzigen bestätigen? Und sie sollte im Gegenzug den seinen wieder in die richtige Richtung lenken? Möglich wäre es. Vielleicht hatte das ganze mit ihrer Vision schon angefangen ... womit sie zum Problem kam. Wie sollte sie Tylaar ihre Vision erklären? Sie bemerkte, dass er sich für ihre Gründe interessierte, doch seine Frage war vorsichtig formuliert und versteckt.
Die Dinge, von denen du sprichst, sagte sie, sind natürlich real. Und meine Gründe sind wahrscheinlich vielfältiger als ich es selber weiß.
Ich war zwar immer schon ? sagen wir, relativ pazifistisch eingestellt ? doch so weit, dass ich mein Lichtschwert, das ureigene Symbol eines Jedi, abgelegt hätte, war es nie gekommen. Mich verband viel zu viel damit, all die Traditionen und Erinnerungen. Als Padawan, als ich damit umgehen lernte, als Jedi-Ritter, als ich damit mich selbst verteidigte und gegen die Sith kämpfte, und auch als Meisterin, als ich meinen Padawanen beibrachte, die besten Kämpfer der Galaxis zu werden. Dann allerdings kam ein Wendepunkt in meinem Leben, ich wurde sozusagen aus der Bahn geworfen, und all die Dinge, mit denen ich bisher vertraut war, wurden ? nicht bedeutungslos, aber plötzlich waren sie weit entfernt.
Hier machte sie eine kurze Pause. Sie wusste nicht genau, warum sie ihm das überhaupt erzählte, schließlich kannte sie ihn überhaupt nicht, doch sie spürte, dass sie ihm eine Erklärung schuldig war, nachdem er ihr seine Geschichte erzählt hatte. Seltsamerweise tat sie es auch nicht widerwillig, sondern es fühlte sich normal an, das alles zu erzählen. In einer Weise tat es sogar gut, mit jemandem darüber diskutieren zu können, vor allem mit jemand, der sie vielleicht eher verstand als die anderen Jedi.
Aber um zum Punkt zu kommen, fuhr sie fort, und um das Wort ?real? hier zu klären: Eine Vision gab den Ausschlag für meine Entscheidung, und die Ereignisse in einer Vision sind bekanntlich nicht wirklich ?real? - auch wenn die Ereignisse natürlich manchmal zur Realität werden können, was ich ihn diesem Fall verhindern wollte.
?- Corellia ? in der Nähe der Jedi-Basis - Wald ? Daxit, Tylaar und Tionne --