Coruscant

*** Outplay ***
Da Padme irgendwie nicht da ist, machen wir einfach so weiter, damit wir voran kommen.



- Coruscant - City - Hotel "Vista" - Chesaras Zimmer - Mit Adrian, April, Hiina, Nekki, Padme, Steven -

Es war beschlossene Sache. Chesara und Padme besprachen alles, was für ihr weiteres Vorgehen notwendig war. Padme würde zwar nach Ossus fliegen, aber zuvor noch nach ihrer Schwester suchen. Sie wusste, wo diese sich früher oft aufgehalten hatte und hoffte, sie ausfindig machen zu können. Wie Chesara es geplant hatte, würde sie erst mit den anderen zum Jedi-Tempel gehen und sich im Anschluss daran auf die Suche für ein passendes Versteck machen. Dabei dachte sie an die unteren Ebenen Coruscants. Dort würden sie am ehesten unentdeckt bleiben. Aber das würde sich zeigen.

"Dann lasst uns langsam losgehen."

Sagte Chesara und fügte an April gewandt hinzu:

"Nimm dein Lichtschwert mit. Ich werde es mir später ansehen."

Steven bat sie, seine Kleidung - er trug noch immer die Uniform des Hotels - umzutauschen, damit er zivil unterwegs sein würde und sie kein unnötiges Aufsehen erregen würden. Inzwischen war auch Adrian fest davon überzeugt, mit ihnen zu gehen, doch er überlegte noch an einer Tarnung. Chesara sah sich in dem Hotelzimmer um. Sie hatte nichts, was sie ihm geben konnte. Die beiden Koffer mit den Designerklamotten würde ihm nicht weiterhelfen - ein Damenhut mit Blumen oder Federn (Chesara hatte sich die Sachen noch nicht genau angesehen, aber so stellte sie sich vor) würde seine Erscheinung nicht unauffälliger machen, im Gegenteil.

"Ich weiß nicht, was ich dir für deine Tarnung geben könnte."

Gestand sie, sah sich noch eine Weile ratlos um und zuckte mit den Schultern.

"Vielleicht ist es das beste, wenn du erst kurz nach Hause gehst, dir etwas besorgst und uns dann später beim Tempel triffst. Somit haben wir auch die Möglichkeit Spuren zu verwischen."

Schlug Chesara schließlich vor. Auch Padme und ihre Padawane machten sich aufbruchbereit.

"Padme, meine Com-Frequenz hast du. Lass mich wissen, wenn ihr Sara gefunden habt und ob sie uns hilft und gib ihr am besten ebenfalls meine Frequenz, damit wir Kontakt miteinander aufnehmen können, während du auf Ossus bist."

Sie atmete tief durch. Es begann.

"Lasst uns das beste hoffen... und seid vorsichtig. Möge die Macht mit euch sein."

Damit trennten sich ihre Wege vorerst, doch sie würden wieder vereinbart werden, wenn sie gemeinsam den Kampf um die Befreiung Coruscants antreten würden.

- Coruscant - City - Hotel "Vista" - Chesaras Zimmer - Mit Adrian, April, Hiina, Nekki, Padme, Steven -
 
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- Coruscant - City - Straße - Mit Nella Di, Nathaniel, Rubi -

Das Thema, woher sich Nathaniel und Akemi kannten, war vorerst erledigt. In froher Stimmung brach das Quartett von Nathaniels Wohnung aus auf, um den Abend in einem Club zu verbringen. Akemi freute sich darauf. Sie war lange nicht mehr aus gewesen zum Tanzen. Die letzten Wochen hatte sie sich auf Naboo in die Arbeit gestürzt, hatte viel Zeit an verschiedenen Filmsets verbracht, Fotoshootings absolviert und hatte einige Filmpremieren besucht. Um ausgelassen zu feiern war sie nicht in der Stimmung gewesen. Doch dies sollte sich ändern. Sie konnte nicht ewig zu Hause sitzen und Trübsal blasen und auch die Arbeit würde sie nicht für alle Zeiten ablenken. Es musste einfach weitergehen, das war die einzige Möglichkeit, die sie hatte.

Coruscant war hell erleuchtet, durch all die Straßenlaternen, die Leuchtreklamen, die Scheinwerfer der Speeder und Gleiter und die Lichter in den Gebäuden. Rubi machte Scherze, als sie sich zu Fuß auf den Weg zum Club machten und man konnte ihr grelles Lachen durch Coruscant tanzen hören. Akemi entspannte sich allmählich und begann sich auf den Abend zu freuen. Sie war hier mit Nathaniel und mit zwei Freundinnen von Nathaniel. Es sollte ihr gut gehen. Sie passierten eine Imbissbude, an der köstlich duftendes Grillfleisch angeboten wurde, als Nella Di, die direkt neben Akemi ging, sie fragte, was sie so tat, wenn sie nicht gerade auf Coruscant zu Besuch war. Für einen Augenblick überlegte Akemi an einer witzigen Antwort, um die anderen zum Lachen zu bringen und dem Thema auszuweichen, doch dann besann sie nicht. Sie konnte nicht jedem Gespräch davon laufen. Die Wahrheit - die ganze Wahrheit - würde sie nicht preisgeben können, aber einen Teil davon.


"Ich bin Schauspielerin."

Antwortete sie in neutralem Tonfall und hoffte, es sich damit nicht mit Nella Di und Rubi verscherzt zu haben. Sie wollte nicht als Angeberin gelten. Aber was sollte sie sonst antworten? Dass sie eine Geheimagentin der Neuen Republik war aber den Anschluss an die Organisation verloren hatte? Dass sie Menschen getötet hatte und beinahe selbst erschossen worden wäre?

"Ich bin auf Coruscant um einen neuen Film zu drehen. Eigentlich lebe ich auf Naboo."

Erst als sie es bereits ausgesprochen hatte, fiel Akemi auf, wie selbstverständlich sie Naboo als ihre Heimat bezeichnet hatte. Sie hatte dort gelebt, bevor sie Cris kennen gelernt hatte und nun, da er fort war, fühlte sie sich nur dort wieder wie Zuhause. Dabei lagen ihre Wurzen eigentlich ganz woanders.

"Aufgewachsen bin ich allerdings auf Bothawui. Nach Naboo bin ich erst mit 14 Jahren gekommen."

Akemi hoffte, dass es nicht so klang, als wäre sie schon unglaublich viel herum gekommen. Im Grunde hatte sie noch nicht viel von der Galaxis gesehen, im Gegensatz zu anderen zumindest. Nella Di und Rubi, die beide aus reichem Elternhaus zu kommen schienen - nachdem, was Akemi von Nathaniel über die beiden wusste - hatten in ihrer Kindheit sicherlich jeden Sommer Ferien auf einem anderen Planeten gemacht. Und immerhin war es für Akemi der erste Besuch auf Coruscant überhaupt!

"Hat Nathaniel eigentlich erzählt, dass ich das erste Mal auf Coruscant bin?"

Warf sie schnell ein, um das Gespräch nicht verebben zu lassen.

"Aber im letzten Jahr war ich auf Alderaan. Nathaniel sagte, du lebst dort? Die Berge sind fantastisch, wir haben einen Ausflug in die Schneegipfel gemacht..."

Ja, sie beide, Akemi und Nathaniel.

"...man konnte meilenweit blicken."

Akemi verstummte und im gleichen Augenblick rief Nathaniel laut:

"Wir sind da!"

Akemi schaute auf und erblickte eine lange Warteschlange von jungen Leuten, Menschen wie Nichtmenschen, die auf Einlass in den Club warteten, den auch sie besuchen wollten. Der Laden schien brechend voll zu sein, denn die Türsteher ließen nur hin und wieder ein paar wenige Leute durch die dunklen Türen eintreten.

"Da ist Todd."

Stellte Nathaniel mit einem zufriedenen Unterton fest, wies auf einen der Türrsteher und stieß Nella Di mit dem Ellbogen an.

"Damit wäre der Abend gerettet. Komm, Nella, das ist dein Einsatz."

Noch ehe sie sich versah oder fragen konnte, was Nathaniel meinte, hatten sie sich schon gemeinsam wieder in Bewegung gesetzt und Akemi glaubte von selbst zu begreifen. Sie würden sich nicht in die lange Warteschlange einreihen, sondern sich vordrängeln. Nella Di und Nathaniel schienen diesen Todd jedenfalls zu kennen.

- Coruscant - City - Mit Nella Di, Nathaniel, Rubi -
 
[Coruscant, Imperial City, Imperial Residence Tower, Penthouse]- Pierre

?? ein so gewaltiges finanzielles Engagement scheint mir zu diesem Zeitpunkt wenig sinnstiftend. Das Imperium hat seine eigenen Methoden, Coruscant wieder zu einer imperialen Vorzeigewelt zu machen. Moff Veran hat davon gesprochen, Sir, auch wenn Sie ihm offenbar nicht ausreichend zugehört haben.?

Die ungewohnt scharfe und tadelnde Stimme verstummte abrupt. Sie gehörte zu einem Mann in einem äußerst kostspieligen Anzug aus edelstem Zeydtuch, dessen üblicherweise grenzenlose Arroganz verheißende Miene in diesem Moment wie eingefroren schien und starr auf die Person gerichtet war, die am Kopfende der langen Tafel saß, um die eine Gruppe ähnlich gekleideter Männer versammelt war. Eine der lästigen Sitzungen jener Personen, die sich für die Führung der CoruscaHolding als unersetzlich erwiesen hatten. Oder sich zumindest dafür hielten.
Darren Higgs war einer von ihnen, ein fantasieloser Zahlenjongleur, der seine Aufgabe darin sah, die Finanzen der Holding auszubalancieren. Dabei sparte er überall ? nur nicht bei seinem eigenen Gehalt, aus dem er ? wie Pierre sehr wohl wusste ? nicht nur seine abnorme Vorliebe für rodianische Konkubinen finanzierte, ein Umstand, der ihm ohne Protektion der mächtigen Gesellschaft schon längst Ärger mit den imperialen Behörden eingetragen hätte. Ganz erheblichen Ärger.
Gelassen legte Pierre seine Fingerspitzen aneinander und musterte Higgs über den Konferenztisch hinweg, ohne ihn wirklich zu sehen. Was er sah, waren betörend makellose Haut, strahlende Augen, ein gewinnendes Lächeln? Chesara. Wie viel Zeit war bereit seitdem sie sich nach dem Ball getrennt hatten verstrichen? Zu viel.
Während Pierre weiter die Erinnerungen an diese perfekte Frau auskostete, schmorte Higgs auf glühenden Kohlen. Doch das sollte ihm nur recht sein.


?Ich habe selbst einen beträchtlichen Betrag aus meinem Privatvermögen bestritten, Higgs??, ergriff Pierre schließlich das Wort. Er wusste, dass sein mit jener unschönen Narbe verunziertes Gesicht oft eine einschüchternde Wirkung auf seine Untergebenen hatte, so auch auf Higgs, dessen scheinbares Rückgrat wie so oft unter Pierres Blick zusammensackte.

?Die Holding dient als zusätzliche Sicherheit, da die Finanzen der Boreal-Stiftung mir mehr als wackelig erschienen. Außerdem ist die Holding an keine Direktiven des Imperiums gebunden? auch nicht an die des Moffs.?

Ein paar Männer am Tisch nickten langsam. Wie Pierre selbst tolerierten sie die imperiale Herrschaft, da sie ihnen Profite versprach ? Narren wie Higgs gingen sogar soweit, das Imperium zu fürchten. Doch keiner in diesem Raum würde dem Imperator eine Träne nachweinen, sollte er durch einen ebenso Profit versprechenden Herrscher ersetzt werden. Nicht die Republik ? deren Vorstellungen in Bezug auf Eigentumsverteilung war abenteuerlich, besonders, was ehemalige Untergebene des Imperiums betraf.
Higgs schluckte.


?Wie Sie meinen, Direktor? allerdings frage ich mich, inwiefern sich diese Investition amortisieren wird. Bis auf einen marginalen Imagegewinn sehe ich keine Anreize? und die Holding braucht kein Image in der Bevölkerung. Die meisten wissen nicht einmal, hinter welchen Firmen wir stecken??

?Das weiß ich alles, Higgs?, unterbrach Pierre ihn scharf, doch Higgs ? mit neuem Trotz ? fuhr fort:

?Ich vermute, dass es sich hier um ein ganz persönliches Anliegen Ihrerseits handelt, Direktor. Und das hat in den Geschäften der Holding nichts verloren.?

?Sie vergessen sich, Higgs?, fuhr Pierre ihm eisig über den Mund.

?Vergessen Sie nicht, von wem Sie abhängen? wer Ihre Gehaltschecks ausfüllt? und wer dafür sorgt, dass die Coruscant-Wache gewisse Praktiken unkommentiert lässt??

Einige Männer zuckten leicht zusammen. Sie alle waren auf irgendeine Art und Weise durch gewisse Gefälligkeiten an Pierre gebunden und somit nicht nur finanziell von ihm abhängig ? so schützte man sich vor Verrat ? doch nie hatte er diese heikle Thematik so offen auf einer Besprechung angesprochen. Auch Higgs hatte das Signal scheinbar verstanden und nickte langsam.

?Ich? habe verstanden. Bitte verzeihen Sie mir, Direktor.?

?Gut. Damit hätten wir wohl alle Punkte auf der Tagesordnung geklärt. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich nun verlassen könnten.?

Gehorsam erhoben die Männer sich und verließen den Konferenzsaal in Pierres Penthouse, den reichsten Mann Coruscants alleine zurücklassend. Narren! Die Finanzen der Holding erlaubten es, hunderte Stiftungen wie die der Boreal durchzufüttern und gleichzeitig die Kontrolle über die verschiedenen Wirtschaftskonsortien zu behalten, die Pierre früher unermüdlich unter seine Kontrolle gezwungen hatte.
Doch jetzt war es anders? jetzt hatte er ein realeres, klarer definiertes Ziel. Es war keine Herausforderung mehr für ihn, feindliche Konzerne zu erobern ? nun musste er sich daran messen, ob er eine Frau erobern konnte, die sich ihm nicht sofort hingegeben hatte. Und nach der er sich verzehrte, obwohl er das nicht zu geben wollte. Chesara? die perfekte Frau. Die fleischgewordene Erfüllung all seiner insgeheim gepflegten Träume. Und sie würde ihm gehören. Pierre les Gray bekam immer, was er wollte.
Tastend griff Pierre nach seiner Comeinheit. Jetzt, da seine nervtötenden Lakaien ihn verlassen hatten, konnte er sich endlich um diese viel wichtigere Angelegenheit kümmern? Entschlossen begann er zu tippen.


Chesara,

Auf dem Empfang des Moffs habe ich Dir abermals versprochen, Dich für die Unannehmlichkeiten zu entschädigen, die Du meinetwegen hast erdulden müssen. Dieses Versprechen gilt nach wie vor, nur läuft die Zeit davon. Bitte sei nicht so grausam, es zu verschmähen ? ich verspreche Dir, dass es sich lohnen wird. Coruscant hat einer Frau wie Du es bist noch so viel zu bieten.
Du weißt, wo du mich finden kannst. Ich werde auf dich warten.

Pierre


Zufrieden legte er die den Block beiseite. Ihm fiel gar nicht mehr auf, wie sehr sich diese Nachricht im Tonfall bereits von jenen unterschied, die er für gewöhnlich zu verschicken pflegte. Sie musste kommen. Das war alles, was zählte.

[Coruscant, Imperial City, Imperial Residence Tower, Penthouse]- Pierre
 
Coruscant - Zentrum - untere Schichten - düstere Bar - hinter einer Geheimtür - Blaine - eine fremde Gestalt


Noch immer lag der beißende Geruch der toxischen Gase in der Luft, doch verflüchtige sich bereits. Die dreifingerigen Hände bestimmend auf die Schultern des kleinen Zabrak gepresst, stülpte die dunkle Gestalt jene Kaputze ab, die ihr Gesicht verbarg. Doch es war noch immer sehr finster. Nur durch einen kleinen Spalt drang Licht in den Gang.

Man hörte es einen Moment klappern, als die Gestalt etwas dunkles aus einer Seitentasche holte und es sich dann über das Gesicht stülpte, worauf hin ein leises Einatmen zu vernehmen war. Zeitgleich aktivierte Dorn (die finstere Gestalt) einen Glühstab und gab sich somit dem jungen, aber begabtem Störenfried zu erkennen. Damit jedoch nicht zuviel Licht durch den Spalt nun nach draußen sickerte, verdeckte er die Lichtquelle mit seinem schweren Umhang, sodass lediglich ein fahler Schein die Silhouette des Kel Dor illuminierte.


"Ich möchte, ... dass du dich beruhigst, junger Freund",

meinte die schattige Gestalt mit einer warm und beherzt klingenden Stimme, die eigentlich gut zu seinem Alter passte. Das Licht offenbarte, dass Dorn normal groß war für einen Kel Dor, jedoch das Greisenalter bereits erreicht hatte. Seine Haut wirkte faltig, sein Gang war leicht gebückt und dennoch war da ein Funkeln in den Augen, das ihm Würde und Weisheit verlieh. Und sollte dies nicht überzeugen, waren da noch seine kräftigen Hände, mit denen er auch Blaine in den Gang gezogen hatte, munzelte er in sich hinein.
Dorn musterte einige Augenblicke lang das kleine Energiebündel, das ihn zuvor gereizt angeblufft hatte und stellte sich schließlich vor, denn so gehörte es sich:


"Man nennt mich Dorn. Ich bin hier eine Aushilfe, fast schon mein ganzes Leben lang."

Sein Blick wurde nun eindringlicher, fast ungehalten, als er mit polternder und dunkler Stimme fragte:

"Aber was machst du hier? Die Atmosphäre in der Bar ist nicht für Angehörige deines Volkes gedacht. Du hättest sterben können, ... und dabei kenn ich noch nicht einmal deinen Namen."

Genau genommen war dieser Zabrak - Dorn glaubte aber nicht, dass er von der Hauptwelt selbst stammte - der erste 'Gast', der sich länger als wenige Sekunden im 'Tuda koth' aufhielt, ohne panisch zu verschwinden, als er feststellte, dass die Luft nicht atembar war. Tatsächlich war er ihm sogar gefolgt. Doch seinen scharfen Augen war der junge Spund nicht entgangen, weswegen dieser ihm nun Rede und Antwort zu stehen hatte, wie Dorn befand. Es war lange her, dass er das letzte Mal eine ... derartige Person getroffen hatte.


Coruscant - Zentrum - untere Schichten - düstere Bar - hinter einer Geheimtür - Blaine - Dorn
 
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- Coruscant - vor der Landebucht zur ?Meteor? - mit Dax -

Irgendwie konnte Derrek die Blicke seines derzeitigen Geschäftspartners auf sich spüren. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung gewöhnte man sich an die schrägsten Macken der Branche. Helme mit den verschiedensten Formen und Visieren waren hoch im Kurs. Vielleicht lag es bei Dax aber auch an seiner Herkunft. Mandalorianer hatten ihre Eigenarten, dass musste jeder zugeben. Den Ex-Leibwächter störte diese Tatsache kaum. Beide arbeiten auf einem sehr hohen Level und der Respekt im Bezug auf den anderen war da. Trotzdem würde es Derrek lieber sehen, wenn ein Konkurrent weniger auf dem Mark wäre. ?Besonders bei einem Rivalen wie ihm... .?

Erstaunlich war hingegen die Offenbarung über seine Bekanntenkreis. Hutten wurden derzeit wirklich von der Black Sun gesucht. Es soll sogar einige Kopfgeldjäger geben, welche ihre alten Herren für ein paar lausige Credits verkauft hatten. Irgendwie konnte Derrek nur wenig mit so einer Ethik anfangen. Sein eigener Kodex war zwar nicht gerade der strengste und in einigen Punkten bestimmt auch nicht so ehrenvoll wie bei einem Mandalorianer, aber bis jetzt war er ganz gut damit gefahren. Nur wenig war von seinem alten Leben als Alderaaner übrig geblieben. Sein Interesse an Waffen und Kampfkunst war mit den Jahren gestiegen und irgendwann fühlte er sich auf seiner friedlichen Heimatwelt nicht wirklich heimisch. Die Bewohner waren einfach so anders. Außerdem trieb ihn damals eine Sehnsucht nach den Sternen. Trotzdem war der Vorschlag, welchen Dax an seine Offenbarung heftete, nicht schlecht.

?Keine schlechte Idee, Mandalorianer?, entgegnete Derrek kühl. ?Wer hätte gedacht, dass einer von deinem Volk Köpfchen hat??

Einen Moment musterte der Kriminelle die Umgebung. Sehr oft beschlich ihn das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Es war eine gewisse Übervorsichtigkeit, fast schon Paranoia. Sein Job hatte vielen Wesen die Existenz oder gar das Leben gekostet. Wenn er wollte konnte er knallhart sein. Ganz leicht biss er sich auf seine Lippen und grübelte. Irgendwie mussten sie die Black Sun aufmerksam machen.

?Gibt es hier irgendwo eine Zweigstelle dieser Black Sun??, fragte er nach einer Weile nach. ?Mir will einfach nicht in den Kopf, wie wir gerade diesen Arlan dazu bekommen Jagd auf dich zu machen. Vielleicht schicken sie am Anfang nur ein paar kleine Lakaien.?

- Coruscant - vor der Landebucht zur ?Meteor? - mit Dax -
 
[Coruscant | Zentrum | Unterschichten | Bar | dunkler, geheimer Gang] Blaine, Dorn

Positiv war, dass Blaine zumindest … etwas… gefunden hatte. Die unweigerlich darauf folgende Frage ‚was?’ relativierte den Erfolg allerdings wieder.
Angespannt folgte der Zabrak jeder Bewegung seines Gegenübers. Auf zwei Arten. Einmal versuchte er, soviel mit seinen Augen zu sehen, wie es ihm bei den schlechten Lichtverhältnissen möglich war. Zum anderen versuchte er, das Wesen durch die Macht wahrzunehmen. Auch wenn er keine offensichtliche Gefahr spüren konnte, blieb die Anspannung bestehen. Blaine wehrte sich innerlich geradezu dagegen, die beruhigende Stimme auf sich wirken zu lassen. Immerhin wusste er noch nicht, wen er vor sich hatte – was sich jedoch kurz darauf änderte. Dorn also. Eine Aushilfe.


„Ah. Hier? Und wofür?“


harkte Blaine mit scharfem Unterton nach. Der Kel Dor musste die Bar meinen, denn etwas Anderes gab es wohl kaum, wobei es sich auszuhelfen lohnte. Wie ein Angestellter wirkte er allerdings nicht und selbst wenn er die Luft dort drinnen atmen konnte, wollten Dorn und die Bar in Blaines Kopf nicht zusammen passen. Es ärgerte ihn, dass er hier angekommen war, jetzt aber nicht weiter wusste. Was genau war so unpassend?!


„Ich bin Blaine Oaton,“

stellte sich der Zabrak vor. Dieses Mal konnte Bru-Th ihm zumindest nicht ankreiden, dass er einem Fremden seinen Namen genannt hatte… oder? Einen anderen zu nehmen machte aber kaum Sinn, denn noch (noch!) gab es ohnehin so gut wie niemanden, der mit seinem richtigen etwas anfangen konnte.

„Was ich hier mache? Mich würde eher interessieren, wo ich hier bin! … Und weshalb!“

Mit einem noch immer energisch aufgeregten Deut auf die Umgebung unterstütze Blaine, was er meinte: er befand sich in einem geheimen Gang. Weshalb war er hergebracht worden? Etwa, um ihn aus dem giftigen Bereich heraus zu bringen, damit er nicht erstickte? Noch immer konnte und wollte der junge Iridorianer sich nicht darauf verlassen, dass der Fremde – Dorn – ihm nichts antun wollte. Auf einem imperial besetzten Planeten konnte man nie wissen.

„Ich bin Iridorianer. Wir halten einiges aus,“

stimmte zwar, allerdings konnte auf der stärkste dieser Rasse nicht in toxischen Nebeln überleben. Jemandem einfach zu erzählen, dass man machtempfänglich war und den Jedi angehörte, stand jedoch außer Frage.
Jetzt, wo Blaine ein zumindest etwas ruhiger wurde, weil er nicht mehr gar keine Ahnung hatte was vor sich ging, spürte er die Präsenz des Anderen wieder deutlicher. So unterschiedlich alle bisher wahrgenommenen sein mochte, die machtsensitiven hatten etwas gemeinsam. Eine Art identischen Teil nicht physischer DNA.


„Weshalb ich in der Bar gelandet bin, könnt Ihr Euch sicher denken. Ich glaube nicht, dass Ihr mich nicht bemerkt habt,“


meinte Blaine und spielte auf die Verfolgung an. Mehr wollte er vorerst nicht sagen. Zwar schwand das Misstrauen immer mehr, doch solange es nicht vollständig verschwunden war, war nicht daran zu denken, von den Jedi, seiner und Bru-Ths Zugehörigkeit – und überhaupt dessen Existenz – zu sprechen. Je weniger ein potenzieller Freind wusste, desto schlechter konnte er zu schlagen.


[Coruscant | Zentrum | Unterschichten | Bar | dunkler, geheimer Gang] Blaine, Dorn
 
[ Coruscant - City - Hotel "Vista" - Chesaras Zimmer - Chesara, Adrian, April, Hiina, Nekki, Padme, Steven ]

Chesaras Vorschlag leuchtete Adrian ein. Sich erst zu trennen und später am Tempel zu treffen war am unauffälligsten. Auch wenn er noch nicht so recht wusste, welche Art der Tarnung er wählen sollte. Am einfachsten war es wohl, er tauschte seine Kleidung gegen den Anzug eines ihrer Techniker aus. Damit würde er in der Masse wohl untergehen. Hoffentlich.

"Also gut. Treffen wir uns am Tempel, ich ... werde euch schon finden."

Adrian nickte zuversichtlich in die Runde, bis sein Blick bei Chesara hängen blieb. War schon wieder der Zeitpunkt der Verabschiedung gekommen? Nein, diesmal nicht. Sie würden sich bald wiedersehen.

"Dann bis später."

Sagte er in gewolltem Plauderton. Was brachte es schon, sich jetzt wieder seine üblichen "Was wäre wenn ...?"-Fragen zu stellen? Er musste einfach darauf vertrauen, dass alles gut ging. In sich, in Chesara und vielleicht auch in die Macht.

Kurze Zeit später schlenderte er betont lässig durch die Einkaufsstraßen Coruscants. Ein paar Mal hatte er sich nervös umgesehen, bis ihm die Erkenntnis kam, dass ihn das auch nicht unauffälliger machte. Also gut. Er probierte die Gedanken an die kommenden Ereignisse aus seinem Kopf zu verbannen. Aber waren seine Überlegungen nicht bei den Waffen, die er versprochen hatte zu besorgen, schweiften sie zu Alisah ab. Nicht gerade ermunternd.

Nachdem er mit einem Shuttle einen Großteil zurückgelegt hatte, war er ganz in der Nähe der Wingston Corp. Was galt es nun zu tun? Sollte er mit seinem Großvater sprechen, ihn um Geld für die Projekte bitten? Er riskierte damit, dass Alad ihn nicht mehr gehen lassen würde.
Nein, besser er würde einfach nur in die Werkstatt stapfen und sich einen der Overalls schnappen. Ein paar kleine Details - fertig.

Adrian stand im Aufzug für das Personal der Wingston Corp. und vor ihm leuchteten die verschiedenen Etagen in einer langen Reihe von Knöpfen auf. Dann drückte er den Knopf mit der Aufschrift "Reperaturhalle".


[ Coruscant - City - Wingston Corp. - Reperaturhalle ]
 
Coruscant - Zentrum - untere Schichten - düstere Bar - hinter einer Geheimtür - Blaine - Dorn


Die letzte Aussage Blaines überraschte Dorn, doch obgleich er in der Zeit der Besetzung es gelernt hatte seine Gefühle gut zu verbergen, flackerten einen Moment lang Bedenken über seine faltige Stirn. Sein Gefühl sagte ihm, dass dem Jungen zu trauen war, doch war er selbst noch nie soweit gegangen, einer Person den Gang zu zeigen. Aber was hätte er auch tun sollen? Dieser Blaine wäre erstickt, wenn er nicht eingegriffen hätte und es blieb nur wenig Zeit.

"Du bist hier an einem Ort, wo es für dich atembare Luft gibt",

meinte der Alte etwas ausweichend auf die Fragen Blaines hin. Dorn war zunächst einmal froh, dass dieser eben nicht in der Cantina gestorben war, denn dies hätte zwangsweise imperiale Augen und Ohren herbei geführt, auch wenn man nicht direkt mit einer Intervention seitens der Truppen rechnen musste. Aber es hätte unangenehm werden können und er mochte keine unangenehmen Situation, denn davon hatte er mehr als genug gesehen.

"Du bist ganz schön neugierig, Blaine Oaton, wenn ich mir dein Alter so ansehe. ... Natürlich weiß ich, dass du Iridonier bist. Nur weil ich eine Aushilfe im 'Tuda koth' bin und vier Mal so alt wie du, brauchst du mich nicht für einen senilen Greis zu halten",

zischte Dorn nun etwas direkter durch seine Atemmaske und fügte dem hinzu:

"Und meine Frage hast du mir immer noch nicht beantwortet. Was suchst du hier? Und was macht ein Spund wie du überhaupt schon in einer Bar für Erwachsene? Bist du hier allein?"

Es war irgendwie merkwürdig. Dorn hatte eigentlich keinen Grund diesem Iridonianer zu vertrauen. Ein ebenso merkwürdiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit, doch der Alte konnte sich darauf keinen Reim machen und blieb sturr. Er würde den Spross hier nicht laufen lassen, solange er nicht ein paar mehr Antworten hatte.

Noch während Bru-Th die Tür zu der Cantina aufstieß, stülpte er sich ein Atemgerät über, das er in einer kleinen Tasche am Gürtel untergebracht hatte. Es gab nicht lange Luft ab, doch es würde genügend müssen. Die Beschreibung der Cantina traf ziemlich das, was Blaine ihm durch das Com berichtet hatte, doch von seinem Padawan war nichts zu sehen. Eine nicht kleine Scharr finster dreinschauender Individuen richtete ihre Augen auf den großgewachsenen Corellianer, der diesen mit einem selbstbewussten Kopfnicken entgegnete. Die Stimmung in dieser nebeligen Spillunke war nicht ungefährlich, schlussfolgerte Bru-Th, noch immer nach Blaine sehend, jedoch ohne Erfolg.
An einem der hinteren Tische, der von einer tief hängenden Laterne nur spärlich beleuchtet wurde, erkannte Bru-Th eine Kreatur, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Diese wirkte fast irreal, wie aus einem schlechten Bild geklaut, denn obgleich älter und verwahrlost, glich sie doch einem bläulichen Elefanten mit humanoider Größe. Das Blau war mehr ein Grau, doch nickte eben dieser graue Ortolan mit seinem Rüssel dezent in Richtung des Flures, der direkt hinter ihm begann und in einen anderen Raum zu münden schien.
Bru-Th zögerte nicht lange und folgte dem verrauchten Gang, nicht ohne fünfzig Crediteinheiten bei dem aufmerksamen Helfer deponiert zu haben. Viele Abzweigungen und Irrwege schien es hier zu geben und wozu all diese dienten, wollte er eigentlich auch garnicht wissen, denn das Wohlergehen seines Schülers lag ihm im Moment mehr am Herzen. Schließlich gelangte er in einen engen Raum, der entgegen der anderen Räume wenig wohnlich aussah und in dem auch keine anderen 'Gäste' sich aufhielten. Bru-Th spürte deutlich, dass Blaine vor nicht allzu langer Zeit auch hier gewesen sein musste, doch gab es hier nichts, dass wirklich seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Einige gestapelte Tische, Kisten, nutzloser Zierrat und einige größere Wandskonstruktionen, dessen Nutzen er nicht ausmachen konnte. Aber irgendwo hier musste es einen Hinweis geben, hoffte er und sah sich leise um.



Coruscant - Zentrum - untere Schichten - düstere Bar - hinter einer Geheimtür - Blaine - Dorn - (Bru-Th vor der Geheimtür)
 
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Coruscant - Untere Ebenen - Bordell „Honey House“/Sarahs Büro im hinteren Berreich – Sarah, Dyk, Duane Lee (NPC), Peacekeeper, Zack & Voiced (Peacekeeper-NPCs)

Zwar hielten sich Zack und Voiced im Hintergrund auf, aber zumindest bei dem Astromech-Droiden konnte man hier und da das kleine Surren hören, dass er machte, wenn wieder mal ein Servomotor eine kleine Bewegung ausführen lies, mit der er sich in dem Büro umsah. Es war ein kleiner Trick gewesen, den er mit Hilfe von Virock, der immer noch an Bord der Nemo saß und „zusah“ was sich innerhalb des Bordells abspielte, durchgezogen hatte. Ein kleiner manipulativer Angriff auf die zentrale Stromversogung direkt am Haus: Und schwups was das komplette Etablissement sturmbereit gewesen, ohne dass man im Nachhinein den Elektriker zur Reparatur hätte rufen müssen. Naja, es waren solche Kleinigkeiten, mit dehnen Moreni'en hin und wieder „krummere“ Touren durchziehen musste, um an die Information zu kommen, die ihm noch fehlte.

Und der Peacekeeper selbst? Der saß auf einem Stuhl an der Wand und blickte müde drein, während eine imaginäre Rauchfahne von seiner Jacke (die irgendwo einen Streifschuss hatte einstecken müssen, aber zum Glück nur Fasern versenkt hatte) sich in Richtung Nirvana davonzog, und wirkte sehr müde. Scheinbar machte es sich gerade doch bemerkbar, dass er in diesem Augenblick der älteste im Raum ist. (zumindest soweit wie er es abschätzen kann.) Mit einem müden Lächeln blickt er auf, während Sarah ihre Worte an die Anwesenden wendet. Ein kurzer, fragender Blick zu Zack, der einfach mit den Schultern zuckt, Voiced scheint ein kurzes Schütteln mit dem Kuppelkopf zu machen, aber ob er da wirklich hinter steckt, ist unklar. Offenbar hat der Peacekeeper auf diesem Weg aber alle seine Leute angesprochen und ihre Ansichten mitbekommen. Als er sich an Sarah wieder wendet: “Ihr Angebot mit dem Quatier würde ich gerne annehmen. Für das andere: Sagen wir einfach ich bin mittlerweile zu Alt, um mich noch auf amoröse Abenteuer einzulassen. Trotzdem Danke.“

Er schlägt die Beine übereinander, verschränkt die Arme und blickt daraufhin abwartend in Die Runde. Was gab es sonst noch zu besprechen? Die Entlohnung.... nun, er war sich im Moment sicher dass Miss Sarai dafür einen entsprechenden Betrag finden konnte. Und selbst wenn: Allein die Information, dass sich hinter einem ganz bestimmten Etablissement des Coruscanter Rotlichlebens die Black Sun befand war auch schon wieder irgendwo sicher etwas wert. Und sei es nur ein Detail in dem Puzzle, dass er hier für sich selbst zusammensetzte.

Coruscant - Untere Ebenen - Bordell „Honey House“/Sarahs Büro im hinteren Berreich – Sarah, Dyk, Duane Lee (NPC), Peacekeeper, Zack & Voiced (Peacekeeper-NPCs)
 
- Coruscant - City ? Hotel ?Vista? - Chesaras Zimmer ?

Padme war mit ihren Padawanen aufgebrochen, um Sarah Sarai zu suchen. Adrian befand sich auf dem Weg zu sich nach Hause, wo er sich andere Kleidung besorgen würde und April und Steven waren ebenfalls kurz verschwunden um sich umzuziehen und April würde außerdem ihr Lichtschwert holen, damit sie anschießend gemeinsam zum Jedi-Tempel aufbrechen konnten. Nach dem Trubel, der die letzten drei Stunden in ihrem Hotelzimmer geherrscht hatte, war Chesara das erste Mal wieder alleine. Sie hatten den Widerstand ausgerufen, völlig spontan, ohne etwas geplant zu haben, ohne dass sie irgendwelche Asse im Ärmel hätten. Sie würden es einfach wagen, das zurück zu holen, was der Republik gehörte: Frieden, Freiheit? Coruscant. Jetzt, wo sie alleine war, fragte sich Chesara, wie sie das alles schaffen sollten. Mut und Enthusiasmus waren für?s erste verflogen, dafür waren Fragen aufgetaucht. Wo sollten sie anfangen? Würden sie ein geeignetes Quartier finden? Konnten sie inmitten des tiefen und dichten Coruscants, das gefüllt war mit Imperialen und Feinden, noch immer Anhänger der Republik finden und auf ihre Seite ziehen? Chesara seufzte, wusch sich das Gesicht und trocknete sich mit einem rauen Handtuch ab, das ihr Gesicht leicht rötete. Auf dem Boden des Zimmers standen noch immer die zwei Koffer mit der Kleidung von ?Vernisse?. Chesara behielt das beigefarbene Kleid mit dem schwarzen Gütel an und nahm sich noch ein paar Schnürstiefel, die ? der Macht sei Dank ? nur einen kleinen Absatz hatten, in dem sie würde laufen können. Ihr Lichtschwert befestigte, wie mittlerweile zur Gewohnheit geworden war, an ihrem Strumpfband. Es entlockte ihr noch immer ein Lächeln, wenn sie daran dachte, wie Anakin ihr damals diesen Vorschlag gemacht hatte. Ihr Com und ein paar andere nützliche Gegenstände verstaute sie in einer kleinen Lederhandtasche, doch gerade als sie diese schließen wollte, hielt sie inne, denn sie bemerkte, dass sie eine Nachricht erhalten hatte. Noch bevor sie sie abgerufen hatte, wusste sie, von wem sie war. Pierre les Gray. Zischend sog Chesara die Luft ein, setzte sich auf das Bett und las den kurzen Text, den er ihr geschrieben hatte. ?Einer Frau wie dir?? es lief ihr kalt den Rücken hinunter. Wer war dieser Mann, was verbarg er und worauf? nein, die Antwort auf diese Frage kannte sie. Sie wusste, worauf er es abgesehen hatte. Die letzten Stunden hatte sie nicht an ihn gedacht, sie hatte sich abgelenkt, hatte ihre Gedanken von ihm befreit. Doch jetzt war er wieder da und auch das Bild aus ihrem Traum, aus den Visionen, die sie hatte, kam zurück. ?..nur läuft die Zeit davon.? Das waren Seine Worte, doch sie könnten von ihr stammen. Wie viel Zeit blieb ihr tatsächlich noch, bis die Zukunft, die sie gesehen hatte sich erfüllen würde? Die Jedi-Rätin erhob sich und schritt unruhig im Raum auf und ab. Sie hatten den Widerstand ausgerufen, mussten genauere Pläne jedoch erst noch erarbeiten. Pierre les Gray war nicht irgendjemand. Er war reich, mächtig, einflussreich und er zog die Fäden hinter vielen Firmen und Gesellschaften, wahrscheinlich mehr noch als Chesara imstande war sich auszumalen. Wenn es ihr gelingen würde, seinen Einfluss für den Widerstand zu nutzen? er würde denken, er habe gewonnen, aber Chesara würde ihr eigenes Spiel mit ihm spielen. Sie durfte sich nur nicht die Finger verbrennen.

Einige Minuten später holte sie April ab und unten in der Eingangshalle trafen sie auf Steven.


?Sind wir alle soweit??

Fragte Chesara die beiden, und zu dritt machten sie sich auf den Weg nach draußen. Sie sahen harmlos aus, eine harmlose kleine Truppe von irgendwo und nirgendwo. Sobald sie eins sahen, nahmen sie sich ein Robo-Taxi und ließen sich zu einer Adresse fahren, die zwei Blocks entfernt vom Jedi-Tempel lag. Den Rest gingen sie zu Fuß. Es war belebt und laut in den Straßen Coruscants. Hätten nicht hier und da die elfenbeinfarbenen Rüstungen der Sturmtruppler im schwachen Sonnenlicht hervor geblitzt, hätte man meinen können, es wäre genauso wie früher. Doch von einem solchen Vergleich waren sie in Wirklichkeit weit entfernt.

?Wir sind gleich da.?

Sagte Chesara, als sie ein paar Straßen durchquert hatten. Bei einem Verkaufsstand mit Süßigkeiten machte sie halt.

?Wir sollten uns etwas zur Tarnung besorgen.?

Schlug sie vor, reihte sich in die kurze Warteschlange ein und erstand drei Eistüten, wovon sie Steven und April eine überreichte.

?Wie richtige Touristen.?

Lächelte sie und sie setzten ihren Weg fort, bis wenige Momente später der Jedi-Tempel in Sichtweite kam.

- Coruscant - City ? In der Nähe des Jedi-Tempels - Mit April, Steven ?
 
[Coruscant City - Hotel Vista - Chesaras Zimmer]Mit Chesara, Adrian, Hiina, Nekki, Padme und Steven

April haderte immer noch mit ihrem Urteil über den geplanten Widerstand, wobei sie selbst dachte, das man diesen wohl kaum als sorgsam geplant und durchdacht bezeichnen konnte. Während sich die Gespräche um sie herum fortsetzten, versuchte sie, wenn schon nicht enthusiastisch den Widerstand zu bejubeln, wenigstens nicht negativ aufzufallen. Chesaras Wunsch mit der Zabrak und dem Jungen (Steven) dem Tempel einen Besuch abzustatten, ließ die Padawan daran zweifeln, ob ihr das gelungen war. Es war ja nicht so, dass die Zabrak nicht wusste, wofür sie dies tun sollten -zumindest dachte sie das-, es war eher so, dass sie nicht an den Erfolg dieser Bemühungen glauben konnte. Chesaras Aufzählung der benötigten Dinge rang der Padawan so nur ein schiefes Lächeln ab. Trotzdem war ihr klar, dass sie ihre Meisterin so oder so begleiten würde, was sie darüber dachte war nebensächlich, denn nach Ossus zurückzukehren und sich dort zu verkriechen erschien ihr nicht als geeignete Alternative.

Kurze Zeit später stand fest, dass auch Adrian der Jeditruppe auf dem des Widerstandes folgen würde. Die Padawan befolgte Chesaras Anweisungen und verstaute ihr Lichtschwert während sie sich umzog sicher und vor Blicken geschützt in einer Innentasche. Zusammen mit Steven und ihrer Meisterin fanden sie sich wenig später im dichten Verkehr Coruscants und schließlich wenige Straßen vor dem Tempel wieder. Mittlerweile hatte sie dank der Hinweise Chesaras hohe Erwartungen an den Jedi-Tempel und hoffte nicht enttäuscht zu werden. Und vielleicht würde sie ja wirklich zum Nachdenken angeregt werden..

Schließlich erkannte die Zabrak ihr Ziel in der Ferne oder besser Höhe. Der imposante Tempel erstreckte sich weit über die Gebäudereihen, welche sie gerade passierten und zog nicht nur den Blick ihrer Gruppe auf sich. Chesara hatte mit ihrer Idee sich als Touristen zu tarnen wohl ins Schwarze getroffen.


Ich muss zugeben, dass ist schon etwas imposanter als ein Lager im Matsch

Ihr Blick fiel nun auf die auffälligen Stellen, die von vergangenen Kämpfen zeugten. April konnte sich nicht vorstellen, wie die Jedi jemals wieder über einen solchen Ort, ein solches Symbol oder Status verfügen sollten.


Wie soll es denn je wieder so werden? Im Moment können wir uns ja nicht einmal *frei* auf Coruscant bewegen.

Sie sprach leise, um nicht aufzufallen, wandte sich aber Chesara zu.

Glaubst du wirklich, dass es.. dass es so werden kann, wie du es erlebt hast? Wie es früher war?

Sie verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. Jetzt wo sie es angesprochen hatte, konnte die Padawan es auch weiterführen.

Du hast ja gemerkt, dass ich im Hotel kaum ein Wort über die Pläne verloren habe. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es funktionieren soll. So viele Wagnisse, Bedrohungen und Unsicherheiten. Und dem entgegen steht der Entschluss von wenigen mit begrenzter Planung und noch weniger Mitteln..

Sie verstummte und blickte erneut in die Ferne auf die Säulen des Tempels und schüttelte abermals den Kopf.

[Coruscant City - In der Nähe des Jedi-Tempels]Mit Chesara und Steven
 
[Coruscant | Zentrum | Unterschichten | Bar | dunkler, geheimer Gang] Blaine, Dorn

Bei Dorns Ortsbeschreibung verdrehte der junge Zabrak unweigerlich die Augen. Dass es hier für ihn atembare Luft gab, war ihm auch bereits aufgefallen…! Was bildete sich dieses Wesen eigentlich ein?! Zuerst wurde er einfach hierher gebracht und jetzt bekam er nicht einmal eine richtige Antwort auf die Frage, wo ‚hier’ überhaupt war.
Na gut. Vielleicht, vorausgesetzt Dorn hatte wirklich helfen wollen, wäre ‚danke’ angebracht gewesen. Aber über dieses lästige kleine Wort sah Blaine nur allzu gerne hinweg – jedenfalls, wenn es an ihm lag, Gebrauch davon zu machen.

Als der Kel Dor fortfuhr, musste er die Zähne zusammenbeißen, um eine vorschnelle, emotionsgeladene Antwort zu unterdrücken. Tatsächlich gelang ihm das nur mit Mühe. Ein leises, aber viel sagendes Knurren war dennoch zu hören. Was er, Blaine Oaton, in einer Bar für Erwachsene suchte?! Das war doch wirklich…! Wie wenig wussten die Leute eigentlich über Iridonia?! Oder war das Absicht? Bestimmt! Immerhin war der Kel Dor ungefähr zwanzig Zentimeter größer und es wäre nicht das erste Mal, dass Blaine wegen seiner Größe aufgezogen wurde.


„Wenn Ihr wisst, dass ich Iridorianer bin, dann solltet Ihr ebenfalls wissen, dass man uns ansieht, ob wir Kinder oder Erwachsene sind,“

antwortete er scharf und fuhr ein bisschen gefasster fort:

„Eine Bar für Erwachsene zu betreten, ist mir also gestattet! … Muss ja nicht jeder gleich zwei Meter groß sein. Hauptsächlich bin ich aber hier, weil ich Euch gefolgt bin… Naja, oder eigentlich nur deshalb.“

Was Dorn als Antwort wahrscheinlich nicht reichte, denn soweit waren sie ja eigentlich schon. Blaine zweifelte aber, ob er wirklich weiter sprechen sollte. Etwas zögernd fuhr er fort:

„Ich… bin alleine hier, ja… mehr oder weniger. Mein Meister… müsste bald hier sein. Wir haben uns getrennt, weil wir nach etwas suchen und ich dachte, dass Ihr ein Hinweis darauf sein könntet… weil Ihr empfänglich für die Macht seid.“

Einen Moment hielt Blaine inne. Vielleicht wusste Dorn gar nichts davon. Eigentlich war das ziemlich wahrscheinlich. Aber ändern konnte er jetzt nicht, es ausgesprochen zu haben. Fakt war nun aber auch, dass es keinen großen Unterschied machte, ob Blaine jetzt schwieg oder auch die noch fehlenden Informationen preisgab. Vielleicht half es ja sogar weiter. Wenn nicht, dann bestand das Problem ohnehin schon spätestens seit dem Moment, als Dorn ihm den Geheimgang gezeigt hatte.


„Wir sind Jedi… und wir müssen irgendwie in den Tempel reinkommen.“


Einige Momente lang herrschte Schweigen. In der Stille konnte Blaine durch die Tür, die Gang und Bar trennte, leises Stimmengemurmel hören. Außerdem glaubte er, Bru-Ths Präsenz wahrzunehmen. Ja. Natürlich. Sein Meister hatte die Bar gefunden… aber wie sah es mit dem Geheimgang aus? Die Tür wirkte wie eine Wand. Blaine hatte sich schließlich nicht umsonst gewundert, weshalb Dorn ihn unaufhörlich darauf zuschob.
Nie und nimmer würde der junge Iridorianer zugeben, dass er ein bisschen nervös wurde. Er zweifelte nicht daran, dass sein Meister ebenfalls länger als gewöhnlich den Atem anhalten konnte – wahrscheinlich sogar noch viel länger als Blaine. Allerdings war das ‚Tuda koth’ – wie der Schriftzug über der Bar laut Dorn ausgesprochen wurde – kein angenehmer Ort und es konnte alles Mögliche passieren, was einen mehr oder minder zum Sprechen zwang.
Dorn schien nicht entgangen zu sein, dass Blaine unruhiger wurde. Außerdem musste er entschieden haben, ihm zu glauben.


Bru-Th Agoch, mein Meister…“

antwortete Blaine auf den leicht fragenden Blick des Kel Dor hin und deutete zur verschlossenen Tür. Dorn nickte und willigte ein, zu helfen.
Nach einer kurzen Diskussion stand fest, dass Blaine selbst gehen wollte, also öffnete Dorn ihm lediglich die Tür. Der Zabrak holte tief Luft und hielt den Atem an. Dann zwängte er sich durch den engen Spalt, der sich kurz darauf wieder hinter ihm schloss. Zwar war der Nebel in der Bar dicht, doch unnötige Risiken wollte Dorn nicht eingehen. Verständlicher Weise. Einen Geheimgang sollte niemand finden. … Geheimgang… wohin eigentlich? Wichtig musste es ja sein.

Blaine sah sich um. Den Atem zuvor so lange anzuhalten, war anstrengender gewesen, als er zugeben wollte und umso schwieriger war es jetzt. Allerdings war der Raum verhältnismäßig klein und die Anzahl der Gäste überschaubarer als in anderen Bereichen der Bar. Davon abgesehen gehörte Bru-Th größenmäßig nicht zu den Leuten, die leicht zu übersehen waren.
Stillschweigend schob Blaine sich an einigen Wesen vorbei, doch sein Meister hatte ihn längst gesehen und ging auf ihn zu. Der Zabrak führte ihn zur Geheimtür zurück und blieb erst einmal davor stehen. Er war sich sicher, dass es irgendeinen Mechanismus gab, den Dorn mit Hilfe der Macht betätigte, also suchte er nach eben diesem. Sicher, ob er ihn nun selbst öffnete oder der Kel Dor von der anderen Seite aus nachhalf, war Blaine nicht, als sich der Spalt plötzlich öffnete und er und Bru-Th den Gang betraten. Gleich darauf schloss er sich wieder. Der junge Zabrak atmete ein paar Mal tief durch, ehe er seinen Meister ansah und die Arme vor der Brust verschränkte.


„Hey. Weshalb hab ich keine Maske?“

fragte er, jedoch nicht ernsthaft eingeschnappt, sondern mit einem dreisten blaine-typischen Grinsen. Dann deutete er auf den Kel Dor.

„Das ist Dorn. Der, dem ich gefolgt bin. Er sagt, dass er hier aushilft… und uns dabei hilft, einen Weg in den Tempel zu finden. Viel mehr weiß ich auch nicht,“

erläuterte der Zabrak kurz.
‚Und nein, ich hab’s nicht gleich verraten, ohne drüber nachzudenken!’ wollte er hinzufügen, ließ es dann aber bleiben. Meist war es besser, sich nicht von vorne herein für etwas zu rechtfertigen.


[Coruscant | Zentrum | Unterschichten | Bar | dunkler, geheimer Gang] Blaine, Dorn, Bru-Th

[OP]Weiter gehts im Jedi-Tempel[/OP]
 
- Coruscant - City - In der Nähe des Jedi-Tempels - Mit Chesara, Steven -

Erinnerungen wurden wach, als der Jedi-Tempel vor Chesaras Augen auftauchte. Die Jedi sah sich plötzlich wieder gemeinsam mit Led, nachdem sie ihn kennen gelernt hatte und als er sie das erste Mal mit in den Tempel nahm. Sie sah, wie sie die große Eingangshalle betrat, größer, heller und schöner als alles, was sie je zuvor gesehen hatte. Vom allerersten Moment an hatte sie das Gefühl gehabt, dass dies ihr Zuhause war. Doch was sich in Wirklichkeit vor ihrem Blick auftat, war nur ein Abbild der Vergangenheit. Elegant und hoheitsvoll erstreckte sich der Tempel über ihnen, seine Türme ragten hinauf in den Himmel und die Fenster waren erleuchtet vom Sonnenlicht. Doch als sie näher kamen und die breite, riesige Treppe, die hinauf führte, sichtbar wurde, erstarb die Vision. Strumtruppler standen einsatzbereit auf den Stufen. Beinahe teilnahmslos, hinter ihren nichtssgenden Masken, starrten sie hinunter in die Menge und auf die Straßen, doch ihre starre Haltung täuschte. Sie waren einsatzbereit, bereit jeden zu töten, der es wagen sollte den Tempel zu stürmen, bereit es mit jedem Jedi aufzunehmen, der sich ihnen nähern sollte. Von ihren Gedanken abgelenkt begann Chesaras Eis zu schmelzen und kalte Eiscreme rann über ihren Finger. Schnell leckte sie den fruchtigen Geschmack von ihren Fingern und kostete von dem Eis. Noch war es nicht wie früher, aber es konnte wieder so werden...

"Ich weiß, dass es unmöglich erscheint."

Sagte sie leise zu April und sah ihre Padawan gequält an.

"Aber es ist besser, als gar kein Ziel vor Augen zu haben, glaube ich. Was haben wir denn vorher getan? Wir haben unsere Zeit ziellos auf Ossus verschwendet, haben auf Neuigkeiten gewartet, unsere Fähigkeiten traniert. Doch wozu diese Fähigkeiten, wenn wir sie nicht einsetzen?"

Sie zuckte mit den Schultern und schaute wieder zum Tempel hinauf.

"Du kennst nur jene Zeiten der Jedi, die schon weit entfernt von ihrem früheren Glanz lagen, deshalb kann ich verstehen, dass dir die Entscheidung nicht so leicht fällt. Für mich ist es einfacher. Ich weiß, wie es früher war und dass ich will, dass es genau so wieder wird. Dieser Wunsch ist ein starker Antrieb, er gibt mir Mut und Hoffnung. Ich tue es für die Galaxis, für all die Lebewesen da draußen, die nicht unter der harten Hand des Imperiums leben müssen sollten."

Es waren noble Ziel, doch Chesara fühlte sich nicht nobel. Sie wusste, was April meinte. Sie waren stark in der Unterzahl und verfügten nicht einmal ansatzweise über die militärische Stärke des Imperiums. Selbst wenn sie noch so engagiert waren, wie sollten sie den Kampf gewinnen?

"Noch sind wir sehr wenige... die Jedi alleine können keinen Krieg führen und schon gar nicht gewinnen. Deshalb brauchen wir Verbündete. All jene, die hier auf Coruscant leben... April, glaubst du, sie sind alle imperialer Gesinnung? Nein, das sind sie nicht, sie machen lediglich das Beste aus ihrer Situation. Wir müssen Verbündete gewinnen, überall. Vielleicht... gelingt es uns dann, gemeinsam, etwas auszurichten."

Was blieb ihnen schon, wenn sie es nicht versuchten? Wie lange wollten sie untätig herum sitzen, sich verstecken? Chesara seufzte, leckte an ihrem Eis und warf einen Blick auf ihr Chrono. Adrian sollte bald eintreffen...

- Coruscant - City - In der Nähe des Jedi-Tempels - Mit Chesara, Steven -
 
[ Coruscant - City - Wingston Corp. - Reperaturhalle ]

Die Luft im Umkleideraum roch muffig und die Handwerker-Overalls hatten diesen Gerucht vollständig angenommen. Adrian verzog das Gesicht. Er hatte keine Wahl und machte sich daran sein Oberteil auszuziehen. Den Ganzkörper-Overall zog er schließlich darüber.
Keiner der Handwerker hatte ihn wirklich beachtet. Warum sollten sie auch? Er ging hier zwar nicht täglich ein und aus, aber sie kannten ihn. Auch wenn er die Halle mit einem der Overalls wieder verließ würden sie nichts dazu sagen. So war das eben als Enkel des Chefs.
Adrian betrachtete seine neue Erscheinung im Spiegel. Unzufrieden fuhr er sich durch die Haare - sie waren noch viel zu ordentlich. Nachdem er sich seine Frisur ruiniert hatte, war er halbwegs zufrieden. Er spielte kurz mit dem Gedanken, sich Dreck ins Gesicht zu schmieren, entschied sich aber doch dagegen: Er wollte in der Masse untergehen, nicht wieder darin hervorstechen.
Also beließ er es bei seiner bisherigen "Tarnung", blieb aber noch vor dem Spiegel stehen. In seinen Gesichtszügen fand er deutlich die anderer Menschen wieder. Seiner Eltern, teilweise seines Großvaters ... aber vor allem Alisahs. Adrian hoffte inständig, dass das was er tat ihn Alisah näher brachte. Auch wenn er sich schon selbst über seine ständige Zweifelei ärgerte, blieb sie nicht aus. Er war sich einfach nicht sicher, welcher Weg der richtige war.

In Gedanken versunken verließ er die große Halle wieder und kam über den Aufzug zurück zu den Straßen Coruscants. Seine Hände vergrub er in den Taschen des grauen Overalls und schlenderte Richtung Shuttle-Bus.
Eine Bewegung in seinen Augenwinkeln ließ ihn den Blick herumfahren. Ein bulliger, dunkelhäutiger Mensch hatte sich in Bewegung gesetzt und bis eben noch zu ihm gesehen. Jetzt tat er unauffällig. Mist! War das ein Imperialer? Adrian fand keine offiziellen Anzeichen, doch das hatte bei einem vermeintlichen Undercover-Agenten wenig zu sagen.
Der Junge zwang sich dazu seinen Blick wieder nach vorne zu richten. Der Shuttle-Bus kam genau zur Rechten Zeit; Adrian musste sein Tempo noch ein wenig beschleunigen und sprang dann in die offenen Türen des Shuttles. Sein Blick ging zurück zu dem bulligen Kerl. Er war verschwunden. Erleichtert atmete er auf und schielte zum Fahrplan - bis zum Tempel war es nicht weit.
Adrian ließ sich in einen der Sitze fallen und blickte aus dem Fenster. Wieder eine Bewegung im Augenwinkel! Er erlaubte sich einen Blick. Da war er wieder. Jetzt bloß nicht zu auffällig werden, gleich war es geschafft ... und vielleicht hatte er seinen vermeintlichen "Aufpasser" dann davon überzeugt, dass er nicht der war, den er suchte.

Die Minuten des Bangens vergingen nur langsam. Die von Glas- und Metall geprägte "Landschaft" Coruscants zog an ihnen vorbei und Adrian konzentrierte sich vollständig darauf. Ein paar Mal sah auf die Anzeige der nächsten Haltestelle. Endlich kam der Tempel in Sichtweite. Adrian erhob sich und wartete an den Türen. Das Shuttle hielt und er bemühte sich, nicht allzu hastig aus dem Shuttle zu springen.
Er entdeckte das Jedi-Trio schneller als erwartet - alle drei schlechten genüsslich eine Tüte Eis. Adrian verzog das Gesicht: Vielleicht hätte er doch bei ihnen bleiben sollen. Langsam schlenderte auf den Tempel zu - es waren einige Touristen hier - und sah nach oben. Auch wenn er schon häufiger hier gewesen war, imposant war der Tempel jedes Mal. Ob es für ihn noch eine andere Zukunft denn die der Touristenattraktion gab?
Ohne einen weiteren Blick zurück, steuerte er nun - wie zufällig - Chesara, April und Steven an.


[ Coruscant - City - in der Nähe des Jedi-Tempels - bei Chesara, April und Steven ]
 
- Coruscant - City ? In der Nähe des Jedi-Tempels ? April, Steven ?

Natürlich würden sie es nur gemeinsam schaffen. Überall um sie herum waren sie, die Gleichgesinnten, die Verbündeten, die sich nicht zu erkennen geben durften. Es würde schwer werden sie zu finden. Zu groß war die Angst vor Verrat und der Rache des Imperiums. Doch irgendwo musste es Mut und Bereitschaft geben, da war Chesara sicher. Sie starrte in die Menge um sie herum. Eine Gruppe Genianer wohnte einer Stadtführung bei und lauschte gebannt den Ausführungen ihres Führers, der ihnen über den Tempel der Jedi berichtete. Chesara konnte nicht umhin zu hören, wie er ebenfalls deutlich betonte, welch glorreichen Sieg das Imperium über die Republik errungen habe, als es Coruscant einnahm. Vermutlich war er verpflichtet, solche Äußerungen in die Stadtführung mit einzubauen. Weil es ihr weh tat noch mehr zu hören, wandte Chesara sich ab. Coruscant war voll von Leben, hier konnte nicht nur schlechtes sein. Plötzlich entdeckte sie eine Gestalt, die sich auf sie zu bewegte. Im ersten Moment erschien sie ihr fremd, doch dann erkannte sie Adrian. Er trug einen Overall, war verkleidet wie ein Arbeiter. Eine gute Tarnung, auch wenn es ihr Touristenimage zerstören würde. Doch Chesara hatte ohnehin nirgends misstrauische oder all zu genaue Blicke entdeckt. Sie gingen einfach in der Masse unter, so wie alle anderen auch.

?Da bist du ja.?

Stellte sie fest, als er sie erreicht hatte.

?Wir sind auch noch nicht lange hier. Hat alles gut geklappt??

- Coruscant - City ? In der Nähe des Jedi-Tempels ? April, Steven, Adrian ?
 
~Coruscant ~ City ~ In der Nähe des Jedi-Tempels ~ April, Chesara, Adrian ~

Steven blickte sich um es kam ihm so vor als ob er diese Gegend kennt.
Aus einem inneren Gefühl wie bei Déjà-vu war er schonmal hier jedenfalls hier in der Nähe. Steven leckte erneut an seinem Eis als der Reiseführer über den Jedi-Tempel berichtete wusste Steven woher das Gefühl kam.
Seine Mutter musste ihn schon einmal mit zum Tempel mitgenommen haben woher sollte er sonst diese Gegend kennen. In seiner Jugend hatte er ja nicht in diesem Teil der Stadt gewohnt die Arztpraxis seines Vater lag auch nicht hier nur der "Arbeitsplatz" seiner Mutter.
Der Junge bemerkte Chesaras Traurigkeit als der Führer über den glorreichen Sieg des Imperiums über die Republik berichtete.
Einige Sekunden später kam Adrian diesmal in einem Overall wieder zu der kleinen Truppe.
Steven kam sich unter den ganzen Jedi wie das 5. Rad am Wagen vor jedoch wollte er Chesara nicht darauf ansprechen da diese gerade in ein Gespräch mit Adrian verwickelt war.

~Coruscant ~ City ~ In der Nähe des Jedi-Tempels ~ April, Chesara, Adrian ~
 
۞ Mittlere Ebenen ~ ‚Lomus Inn’ ~ Kaj’iia, Alana ۞​


Die Bar, die sich im Verlauf des Abends immer mehr und mehr füllte, erinnerte sie daran, dass man auf Rattatak nur selten solche Ansammlungen von Personen vorfand. Vielleicht einmal alle zwei Wochen auf irgendeinem Markt, oder zu Vollversammlungen des Stammes, aber die waren selten und hier ging es jeden Abend so zu. Und dazu noch überall. Nicht nur diese Bar war beinahe – für sie jedenfalls – übervoll mit Lebewesen. Und in dem Moment da Alana ihr Getränk bestellte, schweifte sie noch weiter ab, ihr Blick wurde für einen kurzen Moment glasig und sie malte sich aus was hier auf diesem Planeten alles möglich wäre und ihre Gedanken fanden, um es zu gestehen, kein Ende. Über all konnte man etwas unternehmen, etwas sehen, etwas erfahren. Mit einem nicht vollkommen von Gier befreitem Gedanken dachte sie daran, dass man auf Coruscant wohl schon ziemlich viel finden würde, was das Wissen anging. Die Geschichte der Galaxis zum Beispiel. Und speziell auch Infos über Coruscant, denn dieser Planet war ja bestimmt nicht von heute auf morgen so erwachsen. Eine Stadt, wie Kaj’iia sie kannte, aus denselben Gebäude errichtet würde schon lange gedauert haben fertig gestellt zu werden. Aber hier das? Seufzend wanderten ihre Gedanken wieder in die Gegenart. Es war faszinierend wie viel sie erfahren konnte. Der einzige Umstand der dies trübte, war der davor ausgehende Fakt wie wenig sie überhaupt wusste.

„Nein, das will ich bestimmt nicht.“

Antwortete sie erheitert und trank einen genüsslichen Schluck ihres Getränks. Mittlerweile hatte sie sich auch aus ihren Gedanken an die Zukunft lösen können. War davon abgekehrt, sich zu fragen wie es nun weiter gehen sollte. Und die derzeitige Umgebung konnte auch nur allzu leiht davon ablenken. Holoschirme überall an den Wänden, Holprojektoren für kleinere Spielereien und dutzende Gäste deren Sprachen durcheinander wirbelten. Ein Mischmasch aus allen möglichen Akzenten, Sprachen und Körpern das in ihrem Kopf nur wieder und wieder untermalte was für ein Ort Coruscant war. Das pulsierende Herz der Galaxis. Die Worte der blondhaarigen Alana nahm sie mit einem aufgeschlossenen Grinsen hin, bei dem sich auch ihre Augen sichtlich erhellten. Sie nickte ihr zu und murmelte ein paar kurze Worte des Dankes, dass sie ihr so aufopferungsvoll zu helfen bereit war, ehe sie dann darlegte warum sie hier war. Für einen kurzen Moment hatte Kaj’iia darüber nachgedacht eventuell ein paar Dinge auszulassen, aber was machte es schon ob sie nun alles oder nur einen Teil erzählte? Ihre gegenüber würde es wohl kaum nutzen, außer das sie es eben wusste und zudem sah sie nicht danach aus, dass sie damit wirklich ernsthaft schaden anrichten konnte, ihr jedenfalls nicht. Die rothaarige wischte die Gedanken hinfort und begann zu sprechen.

„Wegen dem Krieg. Auf Rattatak ist immer irgendwer mit irgendwem im Streit und da es sich dann auch immer im die Stammesführer handelt, herrschen immer einige Stammesfehden die in Schlachten ausgetragen werden. Mein Stamm lebte abseits, hoch im Norden und tief in den Bergen verborgen, aber wir blieben nicht verschont. Unsere Hoffnung das die abgeschiedene Position unser Vorteil sein würde, war leider falsch. Und nach etlichen Jahren die wir kämpfen mussten um wieder frei zu sein, war es ganz so als sei in mir ein Feuer erloschen. Ich wusste das ich weg musste, das ich meiner Heimat für eine gewisse Zeit fernbleiben musste. Vielleicht bis kurz vor meinem Tod, vielleicht nur für ein paar Jahre. Aber der ständige Krieg, der noch immer tobt, machte es mir nicht möglich zu bleiben.“ Vor nun kommenden Worten machte sie eine kurze Pause in der ihr Blick betrübt zur Seite ging. Aber Kaj’iia fing sich wieder und blickte mit aufgeschlossener, aber nicht übertrieben freundlicher Miene zurück zu Alana.

„Das schlimmste an der Sache ist wohl, dass ich meine Tochter nicht mehr sehen kann… und das in der Galaxis ein noch größerer Krieg tobt.“

Kaj’iia seufzte kurz und senkte ihren Blick. Wodurch ein paar rote Haarsträhnen in ihr Gesicht rutschten, als sie wieder aufblickte. Mit schlanken Fingern strich sie jene hinter das Ohr und versuchte sich an einem Grinsen, was nur kurz gelang.

„Wieso genau ich jetzt hierher gekommen bin…weiß ich nicht einmal. Es war zur Zeit meines Aufbruchs der einzige Frachter der ablegte. Und… und was dein Hilfsangebot angeht, wäre ich sehr froh, wenn du es wirklich ernst meinst und ich später deine Hilfe annehmen könnte. Ich weiß nämlich nicht, wo ich nachher schlafen könnte. Oder wo es günstige Zimmer gibt. Ein kleiner Tipp würde schon reichen, oder eine Wegbeschreibung.“

Sprach die rothaarige Frau dann ein klein wenig schüchtern in Alanas Richtung. Senkte zwischendurch aber immer wieder den Blick. Irgendwie war sie in diesem Augenblick doch ziemlich schüchtern geworden.

۞ Mittlere Ebenen ~ ‚Lomus Inn’ ~ Kaj’iia, Alana ۞​
 
[Coruscant | Mittlere Ebene | "Lomus Inn" ] Kaj'iia & Alana

Kaj?iias Blick schweifte lange fasziniert durch die ganze Bar. Sie musste dies wirklich alles nicht kennen, ihrem Blick nach zu urteilen. Während Alana weiter an ihrem Getränk nippte, antwortete Kaj?iia knapp und lächelte dabei. Auch Alanas Gesicht durchzog ein breites Grinsen. Humor hatte Kaj?iia also auch noch. Die Coruscanti bedauerte es bis dahin keinesfalls sich an den Tisch gesetzt zu haben. So hatte sie immerhin eine Gesprächspartnerin die sympathisch und interessant ist. Zudem beherrschte sie noch Basic, was in dieser Bar nicht unbedingt die Heufigkeit war.

Alanas Worte bezüglich ihrer gern gegebenen Hilfsbereitschaft, nahm Kaj?iia mit murmeldem Bedankungen entgegen. Dann sprach sie weiter und antwortete auf Alanas Frage, warum sie nach Coruscant gekommen war. Der Krieg hatte sie also hierher geführt. Ja ein Problem von dem kaum eine Welt, geschweige denn die ganze Galaxis ausgeschlossen war. Alana hasste die Gewallt. Es gab andere Lösungen! Kommunizieren war immernoch der beste Weg, Gewallt brachte nur mehr Gewallt und damit Leid und Zerstörung. Alana hatte es selbst miterleben müssen, ihre geliebte Schwester war in Koma gefallen, nachdem ihr Vater sie verprügelt hatte, und seit dem nicht mehr aufgewacht. Alana ließ ihre Gedanken jedoch ersteinmal so stehen und lauschte weiter den Worten der rothaarigen. Sie musste ihre Tochter zurücklassen? Das ist schrecklich!, dachte sich Alana. Eine Mutter ohne ihre Tochter war nur ein Teil ihres selbst. Es musst ein schlimmer Verlust für Kaj?iia sein, ohne ihre Tochter nach Coruscant gekommen zu sein.

Nachdem sich die schöne Frau, eine ihrer Strähnen aus dem Gesicht gewischt hatte, fuhr sie fort. Alana lächelte wieder. Es sah ein wenig seltsam aus, wie schüchtern die große Frau war, doch Alana konnte es auf Grund ihrer Situation sehr gut verstehen.

"Ja der Krieg ist tatsächlich überall. Leider. Es ist ein Problem dem ich gerne entgegen wirken würde. Doch was bleibt mir übrig? Ich bin nur eine auf einer Welt von Milliarden und einer Galaxis deren Bewohner keine Zahl umfassen kann. "

Alana setzte eine Mitfühlende Miene auf und meinte sie auch so.

"Es tut mir leid für dich, dass du deine Tochter nicht mehr zu Gesicht bekommst. Es muss sicher schwer für dich sein. Schwerer als es ohnehin schon ist."

"Natürlich meine ich mein Hilfsangebot ernst. Wenn du willst, kannst du gerne die Nacht bei mir verbingen. Und dann werden wir sehen wo du bleiben kannst, aber keine Sorge, ich helfe dir."


Wieder etwas aufgeheierter, blickte Alana zu Kaj?iia. Sie würde schon dafür sorgen, dass die rothaarige auf Coruscant ein wenig zurecht kommt.


[Coruscant | Mittlere Ebene | "Lomus Inn" ] Kaj'iia & Alana
 
۞ Mittlere Ebenen ~ ‚Lomus Inn’ ~ Kaj’iia, Alana ۞​


Krieg. Irgendwie gelangte er wirklich über all hin und es war ihr tatsächlich am Anfang in den Sinn gekommen, dass es ja vielleicht einfach ein allgemein geltendes Gesetz sein konnte. Auf Rattatak herrschte ständig Krieg und auch die Galaxis war immer zu davon umspannt. Jener viele Sonnensystem umfassende Krieg währte nun schon seit Generationen, hatte sie erfahren und würde nur in der Vernichtung einer der beiden Kombattanten ein Ende finden würde. Wenigstens war es so nicht auf ihrer Heimatwelt gewesen. Wenn dem so wäre, gäbe es wohl weitaus weniger Stämme auf jenem felsigen Planeten. Krieg war eine schmutzige Angelegenheit. Gerade auf Rattatak dachte die Barbarin mürrisch. Ohne es wirklich zu wollen blitzen Erinnerungen in ihrem Kopf hervor.

Klirrend hämmerte die Klinge auf den Stahl des Gegners. Erzitterte heftig und rutschte mehrere Zentimeter mit einem ekelhaft schabenden Geräusch. Eine rote Strähne hing im Gesicht der Kämpferin mit zwei Schwertern. Von Schweiß und Blut durchnässt, klebte sie an ihrer Stirn und wirbelte nur leicht hin und her bei ihren Bewegungen. Bevor der Kontrahent der Kriegerin etwas unternehmen konnte, schnellte ihr zweites Schwert hervor und bohrte sich in den Verdauungsapparat des Mannes. Rotes Lebenselixier spritzte hervor und benetzte den linken Arm jener siegreichen Kriegerin. Feine Sprenkel an Blut zierten nun ihren Arm und schufen ein irrwitziges Muster als ihr Arm – da der Körper zu einer Drehung angesetzt hatte – mit herum schwang und einen Hieb von oben führte. Zeitgleich fing ihre andere Klinge einen weiteren Hieb ab um zu verhindern das ihr Bauch aufgeschlitzt wurde. Noch bevor man etwas erkennen konnte, zogen sich ihre Muskeln zusammen und ihr Bein – das rechte – zuckte mit dem Knie voran nach oben, kam seitlich und schmerzhaft am Oberschenkel des feindlichen Stammeskriegers an. Schmerz explodierte in seinem Kopf und er taumelte. Sie riss ihre Klingen zurück und führte zwei schnelle Hiebe. Eine fegte seine Klinge beiseite, der nächste trennte Verbindung zwischen Kopf und Rumpf zur Hälfte durch.
Die Bilder erschienen ihr so real, dass sie sich mit einer Hand über das Gesicht wischen wollte, um die dicken Tropfen und Rinnsale aus Blut wegzuwischen. Ein wenig perplex blinzelte sie, ehe Kaj’iia bemerkte dass sie noch immer in jener Bar, zusammen mit Alana. Sie rang sich ein lächeln ab, dass ein wenig gequält wirkte, ehe sie sprach.


„Man kommt sich recht verloren vor, weil alles so groß ist. Ja. Auf Rattatak hätte ich vielleicht ausziehen können um mit den Stammesführern zu verhandeln, aber die hören nicht auf einfache und wenig bedeutende Krieger. Schlussendlich hatte ich mir fernab von Rattatak ersehnte Ruhe gewünscht. Aber mit diesem Krieg… vielleicht sollte ich meine Entscheidung überdenken und nicht einfach nur weg laufen, aber was könnten wir schon tun?“

Bekräftigte sie die Worte der blonden Frau, die zwar noch jung war, aber scheinbar genau wusste was sie wollte. Und was nicht. Denn ihre Ablehnung gegen den Krieg war nun doch offensichtlich. Das Thema wurde jedoch zugunsten ihrer Tochter wieder fallen gelassen. Und für einen Moment bereute sie das, aber Kaj’iia fing sich schnell und atmete tief ein, um zu antworten.

„Ja…“ Die Augen der Rattataki wurden glasig, als sie weiter sprach. „Ich hatte am Vorabend des Tages, an dem sie in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden würde, beschlossen zu gehen. Ich wartete also noch und ebenso ob sie bestehen würde. Meine Tochter schaffte es und ich glaube ich war in meinem ganzen Leben noch nie so stolz und auch nie zuvor so betrübt. Ich weiß das sie sich verteidigen kann, ich weiß das sie zurecht kommen wird, aber es ist wirklich schwer. Nach all den Jahren…“

Kaj’iia, die bei ihren Worten mit abgeschweift war, war sichtlich sentimental geworden. Doch sie fing sich wieder. Und die sonst so raue und manchmal ruppige Stimme der Hybride war ziemlich weich und sanft geworden.

„Es tut mir leid wenn ich dir den Abend verdorben habe, das wollte ich nicht. Die Erinnerungen sind einfach alle noch zu frisch. Entschuldige, Alana

Ihre Stimme war jetzt wieder fest, zeugte von Kraft und man würde eine Frau erwarten, die wusste was sie wollte. Aber Kaj’iia? Was wollte sie gerade? Einen Schluck trinken kehrte sie dazu zurück, dass sie es im Moment nicht wissen wollte. Im Moment wollte sie sich ja eigentlich von ihren Gedanken ablenken.

„Danke für das Angebot. Ich bin dir wirklich dankbar, Alana und hoffe das ich dir keine Unannehmlichkeiten damit mache.“ Die hoch gewachsene schwieg für einen Moment. „Ich kann dir zwar nicht viel anbieten, aber für die Zeit die wir miteinander verbringen kannst du dir gewiss sein, das dir niemand gefährlich werden kann, ein wenig kochen könnte ich vielleicht auch. Je nachdem was gebraucht wird. Ich will nicht allzu undankbar erscheinen…“

Grinste sie ein klein wenig verlegen in Richtung der jüngeren. Es tat gut zu erfahren, dass es noch solch aufgeschlossene und hilfsbereite Wesen in dieser Galaxis gab, wo man doch von soviel Leid hörte. Aber vielleicht ging ihr dies alles auch nur so nahe, weil sie von einer Welt stammte auf der immer Krieg herrschte und überall. Viele andere Gäste schienen sich über andere Themen zu unterhalten. Wobei es auch gut sein konnte das sie das hier taten, um von eben jenen Themen abzulassen. Kurz runzelte sich ihre Stirn. Was auch immer, dachte sie und fegte mit einem Schluck die Gedanken beiseite.

۞ Mittlere Ebenen ~ ‚Lomus Inn’ ~ Kaj’iia, Alana ۞​
 
[ Coruscant - City – In der Nähe des Jedi-Tempels | Chesara, Adrian, April, Steven ]

Sein grauer Overall erschien ihm mit einem mal so unglaublich auffallend. Wo war der bullige Typ hin? Adrian blickte sich verstohlen um. Er sah ihn nirgends - aber er war sich fast sicher, dass er gesehen wurde. Seufzend wandte er sich an Chesara.

"Ich glaube fast, ich wurde beobachtet. Da war so ein Kerl, ein dunkelhäutiger grober Mensch, der häufig zu mir gesehen hat ... und mir in die Shuttle-Busse gefolgt ist."

Nervös fuhr er sich durch die Haare und kratzte sich dann an der Nasenspitze. Verdammt! Wenn er doch nur sicher sein konnte, was den Kerl anging.

"Andererseits kann ich mir das ganze auch nur einbilden. Ich sehe ihn nirgendwo mehr."

Adrian zwang sich den Blick auf den Jedi-Tempel zu richten.

"Hier haben sich meine Eltern kennengelernt."

Und war er hier gezeugt worden? Adrian zog die Augenbrauen zusammen und schob den Gedanken bei Seite. Eigentlich wollte er es gar nicht wissen.

"Wahrscheinlich sind viele Schicksale mit diesem Ort verknüpft. Und jetzt ist er zur Touristenattraktion verkommen."

Sein eigener Weg als Jedi - und der Alisahs, wie ihm schmerzlich bewusst wurde - hatte aber nicht hier, sondern auf Corellia begonnen. Mit gesenkter Stimme fragte er Chesara:

"Sieht die Jedi-Basis auf Corellia mittlerweile ähnlich aus? Ich weiß ehrlich gesagt, gar nicht genau, was dort alles passiert ist ..."

Noch immer galt es, Puzzleteile der letzten Jahre zu suchen und zusammenzusetzen, um das zu begreifen, was alles geschehen war. Alisah war dabei - das spürte Adrian - sein wichtigstes Teil. Was war bloß passiert.

[ Coruscant - City – In der Nähe des Jedi-Tempels | Chesara, Adrian, April, Steven ]
 
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