Coruscant

- Coruscant - City - Penthouse -

Nella wurde gerade wach, als sie einen unerträglichen, hämmernden Schmerz in ihrem Kopf spürte...Sie drehte sich auf den Bauch und presste ihren Kopf auf das Kissen. Es war kaum auszuhalten. Woher kam das nur? Benommen stand sie auf und steuerte das Bad an. Eine kalte Dusche würde bestimmt helfen. Sie drehte das Wasser auf und setzte sich auf den Boden der Dusche. Sie war bei kaltem Wasser noch nie so empfindlich gewesen, in ihrer Heimat war sie furchtlos in die Seen gesprungen, wenn draußen die ersten warmen Sonenstraheln zu spüren waren.


Oh, Himmel, was waren das bloß für Drinks gestern?

...fluchte, sie während die Tropfen auf ihren schweren Kopf prasselten. Sie saß dort etwa fünf Minuten und entschloss sich dann es aufzugeben. Sie würde nach Tabletten suchen müssen. Das kalte Wasser war erfrischend, aber half nicht gegen den Schmerz. Sie hasste Kopfschmerzen.

Wo hat mein Vater nur deise verdammten Tabletten?

Nella durchsuchte die ganze Küche und den Schreibtisch ihres Vaters und gab dann wütend auf. Ihr Kopf ließ soviel Bewegung einfach nicht zu. Also entschloss sie sich dazu, einfach auf dem Sofa zu liegen und nichts zu tun. Einfach gar nichts, bis es aufhörte oder ihr vater auftauchte und ihr sagen konnte, wo die Tabletten waren. Bis dahin, war jeder Versuch etwas zu unternehmen utopisch...

- Coruscant - City - Penthouse -
 
- Coruscant - Komplex der CoruscaHolding, Hangar, vor der Glory - Mit Pierre -

Wie erwartet genoss Pierre es sichtlich über sein Schiff, die Glory zu sprechen. Stolz schwang in seiner Stimme mit, aber es kam Chesara so vor, als sei er sogar selbst von dem, was er erzählte, beeindruckt. Ob es ihm jedes Mal so ging, wenn er über das Schiff sprach? Im Allgemeinen sagte man Männern nach, dass sie ganz verrückt nach allem waren, was auch nur im Entferntesten mit Schiffen und Gleitern zu tun hatte. Aber davon verstand Chesara nicht all zu viel. Als der Gleiter sein Ziel dann jedoch erreicht hatte und Pierre ihr beim Aussteigen half - so wie er es bereits beim Einsteigen getan hatte - schossen ihre Augenbrauen anerkennend in die Höhe. Sie mochte sich nicht wie ein Profi mit Schiffen auskennen, doch sie erkannte ein schönes, wenn sie es sah. Die Glory gehörte definitiv dazu.

?Oh, sie ist wirklich... wirklich atemberaubend.?

Diesmal hatten Chesaras Worte nichts mit ihrem kühlen Plan zu tun, Pierre bei Laune zu halten. Chesara lächelte.

?Ich bin mir ziemlich sicher, dass die abfälligen Kommentare bezüglich Prahlerei und Verschwendung lediglich auf Neid beruhen.?

Chesara ging ein paar Schritte, um die Glory auch noch aus einem anderen Blickwinkel ansehen zu können. Bei der Überlegung, wie teuer wohl der Bau eines solchen Schiffes war und wie viel Geld Pierre wohl monatlich für die Instandhaltung ausgab ? Steuern musste er dank seiner guten Beziehungen sicherlich keine bezahlen ? musste sie jedoch schlucken. Dies war Verschwendung. Hier wurde wieder einmal Geld in völlig unnötige Dinge investiert, während andere Menschen Hunger litten. Es war so ungerecht. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für Gedanken solcher Art. In diesem Moment war Chesara auf dieses Luxusschiff angewiesen, um nach Ord Biniir zu gelangen. Sie ging die paar Schritte, die sie sich von Pierre entfernt hatte, um das Schiff zu betrachten, wieder zu dem ehemaligen Gouverneur zurück, als dieser eine Bemerkung machte, die Chesara erneut aus der Fassung zu bringen drohte. Königin von Coruscant? Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Mit dieser Schmeichelei stieß er Chesara auf ein Terrain, auf dem sie sich nicht auskannte.

?Nicht doch??

Murmelte sie lahm und schüttelte den Kopf, der von innen heraus zu glühen schien. Gleichzeitig versuchte sie sich zusammen zu nehmen und die Situation locker zu überspielen. Pierre les Gray war es gewohnt mit Frauen so zu sprechen. Er meinte nichts von dem, was er in dieser Richtung sagte, ernst. Er war ein Profi! Chesara versuchte zu lächeln, wenn auch etwas schief.

?Vielleicht sollten wir an Bord gehen.?

Schlug sie vor, bevor sie erneut ein Teil Unsicherheit umfing, als ihr Blick an der Einstiegsrampe hängen blieb. Was machte sie eigentlich so sicher, dass dieser Mann sie tatsächlich nach Ord Biniir bringen würde? Was war, wenn sie gerade dabei war in eine Falle zu tappen, wenn er sie längst als Jedi entlarvt hatte und nun ihre eigenen kühl kalkulierten Pläne für sich nutzte, um aus ihre eine Gefangene des Imperiums zu machen? Unwillkürlich wandte sie den Kopf herum, um ihn seltsam ernst und nachdenklich anzusehen. Sie hatte bisher keine Gefahr gespürt, wenn sie mit ihm zusammen gewesen war, auch jetzt nicht. Er hatte etwas an sich, das ihr Angst machte, etwas, das in seinen Augen lag und tief dahinter. Er war aalglatt und sie würde sich hüten ihm zu vertrauen. Doch er würde sie nicht in eine Falle locken, nicht heute, nicht während dieses Fluges. Er war tot. Erschrocken blinzelte sie, doch er stand noch immer dort? wieder ein Hauch einer Vision! Warum?

?Pierre.?

Chesara sprach seinen Namen aus, ohne eigentlich zu wissen, warum. Sie schüttelte den Kopf und lächelte, als ihr bewusst wurde, dass ihr Verhalten ihm seltsam erscheinen musste. Sie verhielt sich wie eine Verrückte, objektiv betrachtet.

?Ich meine? ich wollte nur sagen, ich freue mich auf diese Reise.?

Sie lächelte ihn an. Irgendwie musste sie ihn ja bei Laune halten. Er war wichtig für sie, in diesem Augenblick? und wenn es nach der Macht ging, vermutlich auch noch darüber hinaus.


- Coruscant - Komplex der CoruscaHolding, Hangar, vor der Glory - Mit Pierre -
 
[Coruscant, Komplex der CoruscaHolding, Hangar, vor der Glory]- Pierre, Chesara

Wenn sie auch nicht in allzu offensichtliche Begeisterungsstürme ausbrach, so war Chesara doch durch die Glory beeindruckt ? dessen war Pierre sich sicher. Und wenn ihn nicht alles täuscht, so hatte auch der Rest seiner Worte die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt, was im Grunde ungerecht war ? denn er brauchte sich kein wenig anzustrengen. Bei ihrem bloßen Anblick schienen sich ihm die passenden Komplimente wie von selbst zurechtzulegen. Sie war perfekt ? bis ins letzte Detail, wie sie ob seiner Worte leicht errötete und selbst wie sie ihn jetzt mit einem etwas entrückten Gesichtsausdruck ansah.
Er ließ einmal mehr ein Lächeln aufblitzen, als sie ihm sagte, dass sie sich auf die Reise freute. An ihrem Ziel konnte es nicht liegen ? schließlich war Ord Biniir zum Kriegsschauplatz geworden


?Ich freue mich auch, Chesara. Keine Reise kann derzeit so angenehm sein wie eine, die ich mit dir bestreite. Doch komm! Gehen wir an Bord.?

Sie betraten das Schiff, dessen opulentes Interieur den Eindruck, den bereits die Hülle hinterlassen hatte, noch zu vertiefen schien, während sich hinter ihnen die Pforten der Yacht schlossen. Pierre hatte den Piloten bereits wissen lassen, dass sie es eilig hatten ? zumindest damit, nach Ord Biniir zu gelangen. Insgeheim hoffte Pierre jedoch, dass sie Chesaras Verwandte schnell finden und längere Zeit in den Rückflug investieren würden. Vielleicht mit einigen Zwischenstationen?

?Du musst meine Worte für leere Hülsen halten??, wagte er einen nächsten Schritt und legte ihr vorsichtig seine Hände auf die Schultern.

?Doch sie sind ehrlich gemeint. Du passt auf dieses Schiff, Chesara. Tatsächlich lässt du sogar seine Schönheit verblassen.?

Einen Augenblick schien es, als wollte er ihren Nacken streicheln, dann jedoch ergriff er ihren Arm und zog sie sanft einen der mit dickem, edlem Teppich ausgelegten Gänge hinunter.

?Ich möchte dir etwas zeigen.?

Nach kurzer Zeit erreichten sie einen recht kleinen und vollkommen leeren Raum, der auf den ersten Blick keinen tieferen Sinn zu haben schien. Als sie die Tür durchquerte hatten, schloss diese sich hinter ihnen und die zuvor gedämpfte Beleuchtung erlosch vollkommen.
Im selben Augenblick schien der Boden unter Pierre und Chesara zu verschwinden. Dies stimmte natürlich nicht ? tatsächlich schoben sich dicke Panzerplatten vor einer Platte durchsichtigen Transpatistahls auseinander, der wiederum den Blick auf das bereits ein gutes Stück entfernte Coruscant freigab. Der Planet wirkte fast unwirklich auf diese Distanz ? mit all seinen blinkenden Lichtern wirkte er zu schön, um noch etwas mit der harten Realität zu tun zu haben, die auf seinen Straßen herrschte.


?Eigentlich ist dies mein ganz privater Anblick??, erklärte er ihr flüsternd und wahrheitsgemäß. Tatsächlich hatte er nie einer Frau so viel Bedeutung beigemessen, sie überhaupt an Bord seines Schiffes mitzunehmen. Die meisten waren doch mit so viel weniger zufrieden ? anders Chesara. Vielleicht begehrte er sie deshalb so sehr.

?Hier kann ich einfach über den Dingen stehen. Jeder Planet und das All liegen mir zu Füßen. Und jetzt dir.?

In diesem Augenblick ? einem relativ schlechten Augenblick, wenn man bedachte, dass Pierre seine Worte genutzt hatte, sich Chesara immer weiter zu nähern ? ging ein kurzer Ruck durch die Glory und die Panzerplatten schlossen sich wieder, als das Schiff sich auf den Sprung in den Hyperraum vorbereitete, nach Ord Biniir. Sofort flammte die Beleuchtung des kleinen Raumes wieder auf und Pierre normalisierte den Abstand zwischen sich und Chesara elegant.

?Aber du sagtest mir, dass du hungrig bist. Begleite mich in den Speiseraum, es wurde bereits eine kleine Stärkung für uns vorbereitet.?

Pierre ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte Zeit ? und er würde nicht scheitern. Denn scheitern war keine Option.

[Hyperaum nach Ord Biniir, Glory, Beobachtungsraum]- Chesara, Pierre

[--> Weltraum (Imperium)]
 
Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayanasura & Tylaar

Tylaar hielt die Twi'lek weiterhin im Auge. Irgendetwas stimmte an ihr nicht, da war er sich sicher. Kurz schielte er zu seiner noch unbekannten Sitznachbarin, die mit dem haarigen Geschöpf hier reichlich deplatziert wirkte.

"Du wartest jetzt mal hier. Ich zeige dir, wie man sich Freunde macht", meinte Zaith mit einem kleinen Grinsen und stand auf. Seiner Erfahrung nach, erfuhr man am meisten, wenn man nicht lange um den heißen Brei herum redete. Genau das hatte er jetzt bei der Twi'lek vor. Sie hatte ein offenkundiges Interesse an der fremden Frau und Zaith selber. Und da die Zeiten alles andere als sicher waren ...

Als Tylaar aufstand, achtete er penibel genau darauf, dass sein Lichtschwert nicht zufällig zu sehen war. Vorsichtshalber schob er seine Jacke ein Stück zurecht, dann schlenderte er betont gelassen zu der Twi'lek herüber. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie der Barkeeper sich straffte. Wahrscheinlich erwartete er jetzt Ärger der übleren Art. Tylaar hoffte, er würde sich irren.

Nicht dass er Angst gehabt hätte. Nein. Er war ein voll ausgebildeter Jedi mit der Macht als Verbündeten. Das einzige, was er in diesem Zusammenhang fürchtete, war, dass er im schlimmsten Fall sein Lichtschwert einsetzen müsste. Und das würde auffallen. Leute würden Fragen stellen, eins und eins zusammenrechnen und schon wäre es bekannt und publik. Ein Jedi in den Unteren Ebenen von Coruscant.
Nicht lange und es wäre hier so voll von Sturmtruppen und allzu eifrigen Sith-Schülern, dass man keine zwei Meter würde gehen können, ohne einen von ihnen anzurempeln.

Als Tylaar an der Bar ankam, fragte er sich einen kurzen Moment, was er hier eigentlich machte. Ihn ging der Streit der fremden, nichtmenschlichen Frau doch rein gar nichts an. Und wenn diese Twi'lek Ärger wollte, würde der ihn sowieso einholen. Schicksal eben. Oder die Wege der Macht, ganz wie man wollte.


"Gehörst du auch zu diesen Anfängern von eben, oder starrst du mich aus einem anderen Grund an, junge Frau?", fragte Tylaar geradeheraus als er sich neben die Twi'lek an die Bar lehnte. "Um ehrlich zu sein, ist mein Bedarf an Unsinn nämlich für heute gedeckt. Also", er wandte sich ganz der Frau zu, "entweder spendier ich dir jetzt einen, wir unterhalten uns nett, oder du versuchst dein Glück und wir versauen die Dekoration hier in diesem miesen Schuppen."
Zaith hob fragend die Brauen. "Bier oder etwas anderes?"

Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayanasura & Tylaar
 
Coruscant - NoiTec Föderation Firmensitz - Zions Büro ? Zion, Angelina

Er war realistisch, sprach das aus was sie dachte. Auch sie hatte schon daran gedacht als sie sich kurzzeitig von Ulic und seiner Frau abgewendet hatte. In der jetzigen Zeit war man zwangsläufig dem Untergang geweiht wenn man nicht mit dem Lager zusammen arbeitete, das den Großteil des Absatzmarktes kontrollierte. Und doch war es ihr damals gegen ihre moralischen Werte gegangen sich auf solche Zusammenarbeit einzulassen. Und nun sah man was passierte. Die Nixton Corp. wurde von einem stattlichen Unternehmen zu einer fast schon regionalen Handelsfirma mit keinerlei Einfluss auf Wirtschaft oder Politik. Und nun lag dieses Unternehmen, das ihr Vater gegründet hatte in den letzten Zügen. Vielleicht konnte man das Unternehmen retten doch würde diese ganze Sache die Kunden verschrecken. Es sei denn man zeigte der Galaxis, dass diese Firma alles andere als schwach und ausgebrannt war. Vielleicht war sie damals wirklich zu naiv und idealistisch gewesen. Aber hatte sie als angehende Jedi denn eine Wahl gehabt? Konnte sie es als Jedi dulden das ihr Unternehmen mit ihren eigentlich Feind handelte? Und wer war eigentlich der Feind? Vieles worüber sie sich noch keine Gedanken gemacht hatte. Doch das die Sith einer der Feinde waren stand für sie nach dem Aufenthalt auf Bastion fest. Sie spürte die Narbe an ihrer Schulter, konnte fast spüren wie die heiße Klinge des gegnerischen Sith noch einmal in sie eindrang.

Sie verjagte diese Gedanken. Sie musste sich konzentrieren. Das Geschäft war jetzt wichtiger. Mittlerweile hatte sie sich entspannt. Sämtliche Nervosität war von ihr abgefallen, was auch nicht zuletzt an der ruhigen, besonnenen und bedachten Art von Zion lag. Sie hörte in sich hinein. Sie wusste, dass sie die Macht beeinflussen konnte. Wusste, dass sie sie nutzen konnte. Es war ihr auch schon mehrmals gelungen. Doch scheinbar wollte es ihr nie gelingen wenn sie es wirklich brauchte. Kurz schloss sie die Augen und ließ sich fallen. Ihr Herzschlag blieb fast stehen und ihre Atmung wurde flach. Sie spürte wie diese atemberaubende Kraft durch ihre Sinne rauschte. Es war wie eine Flut die in Kürze ihre Gedanken füllte. Es war wie der Sonnenaufgang nach einer dunklen, kalten Nacht. Diese Kraft gab Hoffnung, sie gab Stärke, sie festigte Angelina in den Glauben das richtige zu tun, doch dann?Sie spürte die Kälte, die Schreie der Opfer, die Gänsehaut die sich auf ihrer Haut bildete. Genauso wie damals als sie Aden entgegen getreten war. Fast panisch verstört schlug sie die Augen wieder auf.

Sith?sie sind hier in der Nähe! Doch warum sollten sie hier sein. Hatten sie die junge Padawan gespürt. Doch dies schien ihr sehr unrealistisch. Ihre Kräfte waren mickrig und wahrscheinlich nicht mal groß genug um später eine mächtige Jedi zu werden. Aber das sie dieses Gefühl nicht trog, dass wusste sie. Mit scharfen Blicken musterte sie Zion, der scheinbar nichts mitbekommen hatte. Wie auch. Er war nicht in der Lage die Macht zu nutzen. Oder vielleicht doch? War er es von dem diese Dunkelheit ausging? War er der Sith? War die NoiTec deshalb sicher vor einer Übernahme?

Erzählen sie die Wahrheit?

Ihre Augen zeigten den Stress, die Angst vor den Sith. Wenn er wirklich einer war dann war sie verloren. Nun da sie ihre Macht offenbart hatte würde er sie gewiss töten. Oder versuchen auf seine Seite zu ziehen und sie dann, aus Frust weil es ihm nicht gelang, töten. Sie erhob sich von ihren Stuhl und fingerte das Lichtschwert, das sie von Ulic bekommen hatte, hervor. Zum Glück hatte sie es mitgenommen und unter ihrer Kleidung versteckt. Sonst wäre sie vermutlich schon lange tot. Sie war bereit sich zu verteidigen, auch wenn es ihr vielleicht nicht viel nützen würde. Die Dunkelheit die sie gespürt hatte, war deutlich schwächer als die die von Aden ausgegangen war. Es war nur ein kleiner Funke gewesen, wie ein winziges Loch in der Äußeren Fassade, das das wahre Innere schwach hervor scheinen ließ. Zischend trat die blaue Klinge aus dem Griff und summte ruhig vor sich hin. Angelinas Hände zitterten und sie spürte den leichten Schweiß der sich auf ihnen bildete.

... wer sind sie wirklich?

Sie hielt ihre Klinge vor sich. Ihre Spitze zeigte direkt auf Zion dessen Blick noch immer sonderbar ruhig war. Als ob er von vorn herein wüsste, dass sie ihm nichts anhaben konnte. Sie wollte sich gar nicht vorstellen wie amateurhaft es aussehen musste wie sie das Schwert hielt. Doch es war ihr egal. Wenn dieser Geschäftsmann wirklich ein Sith war, dann war dies wahrscheinlich nur eine Falle, ein Vorwand, um sie zu töten oder zu bekehren. Vielleicht war er ja sogar ein Diener dieses Aden, geschickt um das zu beenden was er auf Bastion nicht mehr geschafft hatte. Wenn er kein Sith war würde er nicht wissen wie eine Klinge professionell gehalten wurde


Coruscant - NoiTec Föderation Firmensitz - Zions Büro ? Zion, Angelina
 
Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Tylaar, Ayana'sura]

Als Ayana ihren Blick wieder von dem Getränk hob und zum Objekt ihres Interesses hinüber sehen wollte, saß der Mensch nicht mehr am Tisch. Er schien verschwunden zu sein, obwohl sie aus einer Intuition heraus erkannte, dass dem nicht so war, schon bevor er plötzlich neben ihr an der Bar stand. Seine Stimme und die Art in der er seine Worte formulierte verstärkten den ersten Eindruck. Er machte keine Umwege, sondern machte gleich deutlich, was er sie zu sein verdächtigte - Teil jener "Anfänger", die vorher Stunk angefangen hatten. "N-Nein." wehrte die Twi'lek hilflos ab "Ich bin... ich habe nur....". Der Mann schüchterte sie ein. Nicht durch Schrecken, sondern durch den Respekt den sein Auftreten, seine ganze Erscheinung ihr abverlangte. Zudem, so stellte sie fest, sah er unheimlich gut aus. Als Twi'lek geboren hätte er unter Garantie mindestens 3 Lekku gehabt, mit ziemlicher Sicherheit sogar vier.

"E-Entschuldigt, Herr, ich... ich wollte keinen Ärger machen." Seinem Blick konnte sie nicht stand halten, senkte den ihren. Für jeden Twi'lek in der Umgebung stellte es kein Problem dar, ihre Regungen anhand der Bewegungen ihrer Lekku mitzuverfolgen, die für normale Beobachter immernoch kaum sichtbar, und schon garnicht deutbar, jedoch für jeden ihres Volkes grobmotorisch und eingäng waren wie ein Bilderbuch. Als Zaith fragte, was er ihr ausgeben solle, warf Ayana einen kurzen Blick auf das noch zu einem Viertel volle Glas vor sich, doch statt zu widersprechen nickte sie nur. "Bitte, wenn ihr es wünscht." stimmte sie seinem Vorschlag zu. Neben der Verunsicherung durch den Menschen spürte sie noch etwas, das angenehme Gefühl sich im Schatten eines Stärkeren ausruhen zu können. Denn Böses wollte er ihr offenbar nicht, solange sie sich ruhig verhielt.

°Was ist mir mir los?° Bisher hatte sich die Twi'lek immer sicher und oft auch arrogant gegeben. Ohne zu wissen warum. Hatte sie versucht ihre Unsicherheit zu übertünchen? Warum probierte sie es dann jetzt nicht? Warum verschloss sie sich nicht gegen die Bedrohung? Weil er keine Bedrohung war? Sie wusste es nicht, entschloss sich einfach abzuwarten, was die Situation mit sich bringen würde. Er hatte die Kontrolle über die Situation, damit lag es an ihm, Fragen zu stellen.

[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Tylaar, Ayana'sura]
 
Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar

Da hatte er sich wohl etwas zu sehr reingehängt. Ganz offensichtlich war die Twi'lek eingeschüchtert, zumindest aber war Tylaar definitiv über das Ziel hinausgeschossen. Vor allem, wenn er bedachte, dass das Mädchen - denn erst jetzt bemerkte er, dass sie wohl noch ziemlich jung sein musste - rein gar nichts mit den Schläger-Amateuren von eben zu tun hatte.
Dementsprechend schenkte er ihr auch ein beruhigendes, wenn auch unvernünftiges Grinsen.
"Hey, keine Sorge. Wir trinken jetzt was zusammen und keiner von uns wird verletzt." Mit einem Wink gab er dem Barkeeper zu verstehen, dass hier Getränke erwartet wurden. "Und ganz ehrlich; ich war auch nicht sonderlich scharf auf Ärger. Also schulde ich dir was, oder?"

Es ist nicht so, als war Zaith ein besonders talentierter Machtnutzer - er legte seinen gesamten Fokus auf jene Kräfte der Macht, die ihm im Kampf einen Vorteil verschafften -, aber zumindest versuchte er etwas Ruhe auf diese junge Twi'lek zu übertragen. Es gelang ihm beiläufig, das merkte er. Nur nicht, ob er sich den Erfolg einbildete oder es tatsächlich so war.
Tylaar nutzte die nun aufkommenden ruhigen Momente, um sich die nichtmenschliche Frau zu betrachten. Er tat es so unauffällig, wie es nur ging, nippte an seinem eigenen Bier, während er sich auf einen Barhocker setzte. Die Twi'lek reichte ihm vielleicht bis zum Schlüsselbein, war zierlich, wie es Zaith bei den meisten Twi'lek her kannte und - das musste er zugeben - ein hübsches Stück Weiblichkeit. Junges Stück Weiblichkeit, wie er sich eingestand.
Als sein Blick über ihre Arme wanderte, blieb der vielleicht ein Stück zu lange an einer Stelle an ihrem Handgelenk hängen. Nur einen Augenblick konnte er das Wort JEDI und eine Nummernfolge sehen. Jedi ... Diese Wendung der Ereignisse warf ihn etwas augenscheinlicher aus der Bahn als er es gewöhnt war. Normalerweise steckte er überraschende Entdeckungen ohne mit der Wimper zu zucken weg. Aber jetzt, nach so vielen Monaten im Exil, der Ungewissheit, ob sein Orden überlebt hatte ... dieses Wort zu sehen, belebte etwas in ihm. Hoffnung. Und Ängste.
Demonstrativ ruhig lehnte er sich auf die Bar und wandte sich wieder ganz der Twi'lek zu. Seine vorige etwas unseriös lockere Art war auf einen Schlag verschwunden. Er war ein ruhender Pol in dieser irren Cantina. Zaith fixierte die Augen der Twi'lek mit den seinen.

"Das ist eine gefährliche Tätowierung, die du da hast. Du solltest aufpassen, dass es nicht die falschen Leute sehen". Seine Stimme war bewusst leise gehalten. Ohne den Blick aus ihren Augen zu nehmen, fuhr er fort. "Wie heißt du?"

Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar
 
[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Tylaar, Ayana'sura]

Tylaar schien ihre Verunsicherung zu bemerken, seine überwältigende Präsenz, eben noch einschüchternd, schien sich zu wandeln und ihr nun Schut bieten zu wollen. Es war, als hätte er ihr beruhigend die Hand auf die Schulter gelegt, doch jene winkte nur den Barkeeper heran.
Die Twi`lek spürte seinen Blick auf sich ruhen, auch wenn er versuchte seine Blcike nicht auffallen zu lassen. Der Unsicherheit folgte Vorsicht, künstlich erzeugtes Misstrauen gegenüber der Zutraulichkeit, die sich diesem Mann gegenüber aufbauen wollte. Er trat stark und zugleich gütig auf, nahm offenbar nicht alles todernst, machte aber ach nict am laufenden Band dämliche Scherze oder sich über andere lustig. Sein Verhalten, seine Stimme versprachen, was die Twi'lek suchte, Geborgenheit, die Möglichkeit zu verschnaufen.
"N-nein, Ihr schuldet mir nichts, wirklich... ich hätte euch nicht so anstarren sollen."

Ihr Arm zuckte zurück, auf das Tattoo hatte sie einen Augenblick lang nicht geachtet, weil e so klein war, noch niemand etwas davon bemerkt hatte oder es hatte lesen können. °Mist.° Dass der Mensch ein guter und sehr aufmerksamer Beobachter war, hatte sie doch schon vorher bemerkt, wie konnte sie nur so unvorsichtig sein? Die Twi'lek versteckte sich hinter einem Schluck ihres Getränks, zögerte die Antwort heraus. Auch in ihm hatte sich etwas verändert, obgleich Ayana nicht zu deuten wusste was und wie genau es sich geändert hatte. Ernster wurde er wohl, wieder respekteinflößender.

"J-ja." Natürlich sollte sie das, sie musste sogar darauf achten. "Mein Name ist Ayana Asura, in Basic, glaube ich." Dass ihre Angabe zu glauben sie hieße so, sich nicht auf die Übertragung des Twi'leknamens in galaktisches Basic, sondern auf den Namen überhaupt bezog, verschleierte sie durch die Betonung wissentlich. Ihre Neugierde trieb sie anschließed dazu, ihrerseits Fragen zu stellen. "Und ihr? Wie ist euer Name und zu welchen Leuten gehört ihr?" Den Richtigen oder den Falschen? Sie tippte eher auf erstere, hoffte dass sie recht haben würde, zweifelte nur aus der allgemeinen Unsicherheit heraus. Sie kannte den Mann kaum zwei Minuten, und sich selbst kaum 2 Monate. Was sollte ihr da Sicherheit geben?

[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Tylaar, Ayana'sura]
 
Coruscant - untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar

"Lass das 'Ihr', ich bin ja nicht der Imperator", meinte er und musste gleich darauf verstohlen grinsen. "Nein, nicht wirklich", fügte er noch leise und kopfschüttelnd hinzu.

Die Twi'lek, die sich als Ayana Asura vorgestellt hatte, wirkte immer noch leicht eingeschüchtert. Und Tylaar konnte es ihr nicht verübeln. Immerhin hatte seine Stimmungsschwankung von eben, als er ihr Tattoo entdeckte, nicht gerade zur Besserung der Laune beigetragen. Deshalb überlegte er, wie dieses Gespräch einen gelasseneren Unterton bekommen konnte. Aber in Anbetracht dieser Tätowierung, der derzeitigen politischen Verhältnisse und seines eigenen Status - ein untergetauchter Jedi - musste er vorsichtig sein, was er nun wie sagte. Die Kleine sah zwar aus, als könnte sie keiner Fliege etwas zu leide tun und ihre Jedi-Tätowierung war auch sonderbar, aber die Sith waren für ihre Überraschungen bekannt. Davon konnte Tylaar ein Lied singen, das böse schief klingen würde.
Allerdings kam ihm der Gedanke, dass etwas Vertrauen in dieser elenden Zeit nicht das Schlechteste wäre. Zaith musste ja nicht gleich mit der ganzen Wahrheit herausrücken. Sich Stück für Stück an die Wahrheit herantasten kam ihm schlauer vor.


"Ich bin Tylaar", stellte er sich schließlich zur Hälfte vor, immerhin war sein Name jetzt nicht ganz exotisch. "Und welchen Leuten ich angehöre?" Zaith grübelte eine Weile darüber nach, wobei er das Glas nachdenklich auf der Bar drehte. "Man kann wohl sagen", begann er nach einem kurzen Moment, "dass ich mir selbst angehöre und noch danach suche, welchen Leuten im Speziellen. Es sind unruhige Zeiten, Ayana. Man muss vorsichtig sein, wem man sich öffnet. Auch du solltest das bedenken und überlegen, welche Handschuhe am besten zu deinem Outfit passen."
Er versuchte mit einem kleinen Lächeln die Situation zu entspannen. "Eigentlich ist es gar nicht so wichtig, zu wem ich gehöre, oder? Wichtig ist nur, dass ich dieses Wort an deinem Handgelenk kenne, aber nicht zu denen gehöre, die einem dafür den Schädel einschlagen, wenn sie es lesen."
In wie weit konnte er ihr vertrauen? Tylaar wusste es noch nicht, daher versuchte er durch ein Gespräch mehr über diese Ayana heraus zu bekommen.
"Kommst du von Coruscant, oder hat dich ein mieser Zufall auf diesen noch mieseren Klumpen von Planeten verschlagen?"

'Oder war es der Wille der Macht', fragte er sich selbst in Gedanken und versuchte seine Sinne ganz auf die junge Twi'lek zu richten. Vielleicht würde ihm ja die Macht verraten, was ein Gespräch nicht vermochte ...

Coruscant - untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar
 
[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Tylaar, Ayana'sura]

"Tylaar." sprach Ayana den Namen leise nach, um sich die Auspsrache zu merken. Er zwei Laute, die af der Zunge zergingen wie Schokolade, weil sie dem Twi'leki näher standen als die meisten menschlichen Namen. "Ein schöner Name." bekundete Ayana, ohne schmeicheln zu wollen. Sie registrierte, dass er wohl seinen Nachnamen verschiwegen hatte, dachte sich jedoch nichts dabei. Ihre intakten Erinnerungen bestätigten, dass Menschen sich in privaten Gesprächen oft der intimität wegen nur mit dem Vornamen vorstellten. Ein Twi'lek hatte aber in seiner Muttersprache immer nur einen Namen, Familien und individeller Name fusionierten untrennbar um eine bestimmte Person zu bezeichnen. Folgerichtig stellten sie sich in Basic ebenfalls mit vollem Namen vor.

Er nahm ihre Frage welcen Leuten er angehöre mehrdeutiger an, als sie erwartet hatte. Vor allem unterschied er seinen Worten nach nicht zwischen hell und dunkel sondern positionierte sicch in der Grauzone. Agenten des Imperiums konnten ihr ebensogu erst Vertrauen einflößen wollen. Andererseits, er machte einfach nicht den Eindruck eines imperialen Bluthundes und ihre Wochen im Krankenhaus hätten den Imperialen mehr als genug Möglichkeiten gegeben, ihr etwas anzutun. Konnte sie ihm vertrauen? Nicht unbedingt, doch vielleicht musste sie es trotzdem. Niemandem zu vertrauen verhinderte nur, dass sie sich selbst, ihre Vergangenheit finden konnte. Und wenn nicht Tylaar, wem dann? Seufzend fasste sie ihr Glas und stürzte den Rest hinunter, der Barkeeper mit seinen vier Armen war immernoch nicht gekommen, um die neuen Bestellungen aufzunehmen.

"Ob ich von Coruscant komme, oder woher sonst, weiß ich nicht." antwortete sie entschlossen. "Nachdem Ihr... du... offenbar eben das bist, was ich als die richtigen Leute einschäten würde... ist ja auch egal, viel passieren kann nicht..." Sie schien sich nicht Sicher zu sein, doch sie kämpfte den letzten Zweifel nieder. "Ich bin vor zwei Monaten hier im Krankenhaus aufgewacht. Ich weiß nicht, was davor geschehen ist, und man konnte es mir auch nicht sagen. Meinen Namen kenne ich nur von dem Ausweis den ich wohl bei mir trug, vielleicht ist es nichtmal mein echter." Sie verstummte. Sie hatte ihm alles gesagt, und garnichts, denn sie wusste nichts. "Das Tattoo ist das einzige, was mir vielleicht irgendwie weiter helfen kann. Oder die..." Jedi, wollte sie sagen, tat es aber wohlweislich nicht. Er wüsste es ohnehin. 53170, die Zahl war das wirklich rätselhafte.

[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Tylaar, Ayana'sura]
 
Coruscant - untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar

"Ich weiß, wen du meinst."
Ayana hatte ihm nun also ihre Geschichte erzählt. Gedächtnisverlust ... Manchmal wäre Tylaar darüber dankbar, wenn man seine eigene Vergangenheit bedachte. Aber sie hier; sie war noch jung, hatte vielleicht noch nicht so viele Erinnerungen, aber dafür waren diese umso wichtiger. Sonderbar war bei der ganzen Sache nun noch mehr ihre Tätowierung. Ob man die Macht "vergessen" konnte? Vielleicht handelte es bei Ayana um eine einstige Padawan-Schülerin, die von Feind gefangen und aus einer perversen Laune heraus nach Folter wieder entlassen wurde ...
Tylaars Gedanken überschlugen sich und er musste sich zur Ruhe mahnen.


"Du kannst dich also an gar nichts erinnern?", fragte er die Twi'lek leise. "Ob du vielleicht irgendetwas mit den Jedi zu tun hattest beispielweise."

Konnte er es wagen? Eine Falle wäre immer noch möglich, Ayana könnte zum Feind gehören, jung zwar, aber eingeschüchtert und der Dunklen Seite dienend. Zaith nutzte seine ganze Erfahrung, um die Gefühle der Twi'lek zu erforschen. Und was er da fand, bestärkte ihn nur noch in dem Entschluss ... Da war etwas ... Vertrautes.
Ohne es wirklich zu wollen, straffte sich Tylaar etwas, seine Haltung glich nicht mehr der eines zwielichtigen Gauners. Er fühlte, dass die Macht mit der jungen Twi'lek war und noch etwas anderes ... so etwas hatte er das letzte Mal bei seinem ersten Treffen mit seiner alten Meisterin Tionne gespürt. War dieses Treffen vielleicht wirklich der Wille der Macht?
Tylaar konnte es nur auf eine Art herausfinden.
Bewusst schob er seine Jacke bei einer beiläufigen Bewegung zur Seite und jeder halbwegs aufmerksame Beobachter nahe bei ihm würde für einen kurzen Moment einen Blick auf den silbernen Griff eines fein gearbeiteten Lichtschwertes sehen. Dann lehnte er sich bis auf einen Handbreit zu der Twi'lek herüber, sodass sein Mund ganz nahe an ihrem rechten Ohr war. Für eine Sekunde hoffte er inständig, jetzt keinen Fehler zu begehen. Er kannte sie kaum. Aber doch ...

Er begann zu flüstern.
"Mein Name ist Tylaar Zaith und ich war Tionnes Padawan-Schüler, bevor das Imperium alles vernichtet hat, was ich mir aufgebaut hatte. Und was ich fühle, das fühlst du auch, habe ich Recht? Ich fühle, dass die Macht mit dir ist. Kannst du das spüren?" Zaith lehnte sich wieder etwas zurück und sah Ayana abwartend und ernst an.
"Ich glaube, dass du nicht zu den Falschen gehörst", fuhr er kaum zu hören fort. "Ich müsste mich sehr irren ... Aber wenn du versuchst, mich zu verraten, wenn du zu den Sith gehörst, töte ich dich. Du weißt, dass es für mich ein Leichtes wäre."

Coruscant - untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar
 
[Coruscant - Untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Tylaar, Ayana'sura]

Ayana schüttelte den Kopf halb bejahend, halb verneinend. "Ich weiß, was man eben so über die Galaxis weiß Geschichte, Sprachen, Allgemeinwissen eben. Aber von meinem früheren Leben... nichts." Sie lächelte bitter. "Vielleich bin ich ja in irgendeiner Retorte gekocht worden." Warum eigentlich nicht? Bisher hatte sie diese Möglichkeit garnicht in betracht gezogen, obleich sie doch wusste, dass es früher ganze Klonarmeen gegeben hatte. Vielleicht hatte man versucht eine Armee aus Jediklonen aufzustellen, und die Tätowierung war eine Produktnummer. Aber über dreiundfünfzigtausend Klone? Nur die Sith wären dazu in der Lage gewesen und hätten sie bestimmt längst eingesetzt. Und warum sollten sie einen Hinweis auf so ein Projekt gehen lassen?

Seine Enthüllung schockierte sie sichtlich, Ayana japste lautstark und sah ihn entgeistert an. "Du bist...?" fragte sie verblüfft. "Du ... Du bist der Erste dem ich es erzähle und... Das ist doch...." Ein unmöglicher Zufall. Oder eher, unmöglich ein Zufall? Er log nicht, silbern schimmerte der Griff eines Lichtschwertes an seinem Gürtel. "Ich..." Die Twi'lek wusste nicht, ob sie etwas spürte, das mehr als die Gewissheit war, dass diese Begegnung nicht zufällig geschehen sein konnte, und selbst wenn es zufall war, den Namen Wunder noch verdiente.
"Wenn ich zu den Sith gehöre..." Ayana überlegte, dann fasste sie einen Entschluss. "Dann wäre ich gücklich von dir getötet zu werden." brachte sie schließlich hervor. Sie verabscheute die menschenverachtenden Praktiken dieser kollektiv wahnsinnigen Gruppe von Machtnutzern.
"Aber... du solltest das anderen nicht so schnell preisgeben. Ich... jeder könnte eine Gefahr für dich sein." rügte sie Tylaar besorgt, denn sie selbst konnte ebensowenig wie er sicher sein, dass sie nicht einmal die rechte Hand des Imperators gewesen war. "Und warum bist noch hier?" fügte sie flüsternd hinzu. "Das halbe Imperium muss dir auf den Fersen sein."

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| -- Coruscant -- | -- Honey House -- | -- Kellerraum -- |

Lamiae stand im Türbogen, gelangweilten Blickes und beobachtete das Szenario. Der Kerl wand sich an Ilmara wie ein Wurm am Haken. Er musste um die 20 sein und war gebaut wie ein durchtrainierter Adonis ? mächtige Muskeln, kräftiger Bauch, kein Hals. Er stöhnte die ganze Zeit, drückte sich an ihre Brust und Ilmara musste seinen Kopf nach hinten drücken um die Spur von seinem Hals ablecken zu können. Sie schluckte die Pulversubstanz, öffnete anschließend die Augen und blickte zu Lamiae. Ja, sie sah ziemlich gelangweilt drein und als auch Mioxan sie ansah, zuckte Lamiae nur mit den Schultern. Die Falten in Mioxans Gesicht gruben sich tiefer ein, als er zu grinsen begann. Lamiae wusste, dass er nur die Abhängigkeit mancher Frauen ausnutzte, es ging ihm nur um die Bezahlung und dafür hatte er seine "Gespiel-Burschen". Er hatte ihnen gelernt, das andere Gefühl zu ignorieren, diese Erregung, die sich zu einer mächtigen sexuellen Gier steigern konnte, wenn man sie ließ. Als Ilmara fertig war und Mioxan sich als Beobachter zurückzog, stöhnte sie noch einmal auf, sie streckte die Hand aus, doch ihr Gespiele sprang so plötzlich auf, dass Ilmara das Gleichgewicht verlor. Mioxan lachte und Lamiae streckte ihr die Hand entgegen um ihr aufzuhelfen. Alles in Ordnung? Ihre Lippen verformten sich zu einem Lächeln, doch ihr Blick war verschleiert. Sie machte keine Anstalten aufzustehen. Doch sie musste. Alles war überwacht mit Kameras, alles, bis auf der Kellerraum. Mühselig schleppte Lamiae Ilmara die schmale Treppe hinauf und ließ sie den Gang entlang alleine weiter taumeln. Dieser Rausch hielt ohnehin nicht lange an, dass machte ihn sinnlos. Der Bursche strich seine Hose mit der einen Hand glatt, mit der anderen griff er sich an den Hals. Er grinste. Mioxan warf ihr seine Gedanken entgegen. Das nächste mal will ich eine, die nicht so lange braucht. Lamiae warf ihm mit hochgezogenen Brauen einen Blick zu. Er erntete nur ein Schulterzucken mit gehobenen Handflächen. Ich beschaff Dir keine Kundinnen, ich stehe nur Schmiere. Du schuldest mir etwas. Er folgte Lamiae zurück in die Bar und sie spürte seine lüsternen Blicke. Die blauen Strahler funkelten durch die halbhohen Schwingtüren in den langen Flur hinein. In den Lichtstrahlen tanzten und wirbelten Staubflocken, bewegt von einem unsichtbaren Luftzug. Die Bar war fast leer um diese frühe Uhrzeit. Zwei weitere Spielzeuge Mioxans saßen am anderen Ende der Theke. Ein paar Tänzerinnen kicherten an einem Tisch. Ein Mädchen was hinter der Bar stand fragte freundlich was Mioxan trinken möchte, wurde jedoch von Lamiae abgewunken. Lamiae griff in den Kühlschrank unter der Bar und holte ein Alé für Mioxan heraus. Er nahm einen tiefen Zug. Er beobachtete Lamiae bei ihrer Arbeit und drang wie immer in ihre Gedanken ein, um der Überwachung aus dem Weg zu gehen. Was da hinten geschehen ist, ist nicht perfekt, aber das Beste, was wir tun können. Lamiae schüttelte grinsend den Kopf. Wir? Na dann hätte ich gerne meinen Anteil für die Lieferung. Er beugte sich über die Bar, und sein scharfer Blick galt ihrer Erwiderung, die er aus der Luft stahl. Sein Gesicht war alterslos und doch alt. Aber äußerst attraktiv. Seine Grübchen formten sich an seinen Wangen ab und er grinste über das ganze Gesicht. Mioxan zog Lamiaes Hand zu sich und ließ ihr einen kleinen Sack mit Credits in die Handinnenfläche gleiten. Das Alé und der Rest ist für dich.

Er starrte sie mit seinem durchdringenden Blick an, stocherte in ihren Gedanken herum wie ein Bettler in einem Sack voller Müll ? hoffnungsvoll, erwartungsvoll und doch resignierend in dem Wissen, nichts zu finden. Also. Seine Mundwinkel verzogen sich fast schon dämonisch. Finster. Du hast noch nicht mit einem bestimmten Mann gesprochen, den ich dir als meinen Stammkunden vorstellte, oder? Reva, um genau zu sein. Er war nicht nur ein Stammkunde, sondern auch ein sehr guter Freund, zumindest dachte Lamiae dies. Mioxan war der Meinung, dass er fortsetzen sollte, was Mioxan begonnen hatte ? mich darin zu unterweisen, wie man sich der Macht hingab. Doch Reva und Lamiae hatten keine nette erste Begegnung, welche noch übler wieder auseinanderging. Sie schüttelte seufzend den Kopf. Was kann er mir schon sagen? Nichts, was ich hören möchte. Und was kann ich ihm sagen? Wie leid es mir doch tut, dass ich ihn aus dem Lokal schmeißen hab lassen? Das wäre eine Lüge. Mioxan schnaubte. Ich nehme an, du bist noch nicht auf die Idee gekommen, dass er dir Dinge sagen könnte, die wichtig für dich wären. Wirklich wichtig. Etwas über dein Erbe und darüber, was vor dir liegt. Lamiae zog eine Augenbraue hoch. Mein Erbe? Du meinst, ich sollte dringend herausfinden, dass ich machtsensitiv bin? Das leicht verächtliche Kichern, dass bei dieser Vorstellung in Lamiae aufstieg, konnte sie nicht unterdrücken. Jedes Mal, wenn du hierher kommst, erzählst du mir das gleiche. Es wird allmählich langweilig. Seine Miene verfinsterte sich noch mehr. Dann nimm mein Angebot an. Komm mit mir. Arbeite mit mir zusammen. Ich kann dich lehren, was du wissen musst. Lamiae stellte ihm ein zweites Alé hin und winkte ab. Ich kann dir sagen, was ich wissen muss. Ich habe ein Leben. Hier auf Coruscant. Meine Wohnung ist fast wieder bewohnbar. Mein Studium läuft gut. Wie sollte ich es den anderen erklären, wenn ich all das zurücklasse, um mit dir zu gehen? Was sollte ich meinen Eltern sagen? Mioxans Ärger war spürbar. Unwillkürlich spannte er die Schultern an. Sie legte beide Hände auf die Theke, um sich abzustützen bevor sie den Blick erhob um ihn direkt in die Augen zu sehen. Du kannst mich nicht ködern. Ich schulde dir etwas. Und ich bin bereit, diese Schuld zu begleichen. Aber ich werde die Zeit, die mir mit meiner Familie und meinen Freunden bleibt, nicht aufgeben, um mit dir zu gehen. Mein Leben gehört mir, ich dachte das hätte ich dir klargemacht. Mioxan hielt ihrem Blick stand. Er gab jedoch nicht nach. Ein Leben, das du damit zubringst, galaktischen Abschaum zu bedienen. Du gibst dich mit Kriminellen ab, die ihrer Lust frönen, weil sie kein normales Mädchen an sich binden können. Das ist unter deiner Würde. Lamiae musste lächeln. Deine Lieferungen. Du besorgst Stoff. Du nährst die Sucht von Abhängigen. Du förderst ihr Verlangen und lässt dich dafür teuer bezahlen. Auch du gibst dich mit Verbrechern ab um sie zu versorgen. Wo ist der Unterschied zu dem, was ich tue? Darauf hatte Mioxan keine Antwort. Er blickte sich in der Bar um, er sah, dass die Besitzerin eine Runde drehte. Anschließend suchte er Lamiaes Blick auf und seine Verbitterung war verflogen. Er richtete sich auf, beugte sich noch weiter über die Theke und hauchte Lamiae einen Kuss auf die Wange. Früher oder später wirst du akzeptieren müssen, was du bist. Seine Mundwinkel hoben sich an. Er nickte der Besitzerin zu und verschwand durch die Pforte des Eingangs. Mioxan war kein profitbringender Gast. Aber er schleppte neue Kunden in die Lokalität und deshalb war er geduldet. Die meisten Kunden, die er einmal mitnahm, verweilen nun schon seit Ewigkeiten in diesen Lokalitäten.


| -- Coruscant -- | -- Honey House -- | -- Bar -- |
 
Coruscant - untere Ebenen - eine namenlose Cantina - Velvela, Ayana'sura & Tylaar

"Ich glaube, dass es der Wille der Macht war, der uns zusammengeführt hat", gab er an Ayana zurück. "Nichts geschieht aus Zufall, sagte meine Meisterin und mittlerweile glaube ich daran."

Tylaar unterhielt sich leise mit der Twi'lek, noch immer leicht angespannt. Aber nicht, weil er fürchtete, sie könnte ihn verraten oder zum Feind gehören, sondern eher, weil er das erste Mal seit zwei Jahren wieder wirklich die wahre Kraft der Macht spürte. Hatte er in seinem Exil die Macht nur genutzt, um zwielichtige Jobs zu erledigen, überkam ihn nun die wirkliche Bedeutung der Macht. Zuletzt hatte er das bei seiner Meisterin Tionne gespürt. Dass er hier auf die Twi'lek gestoßen war, musste eine Bedeutung haben.
Vielleicht war dies das Zeichen, auf das Tylaar zwei Jahre gewartet hatte. Immer war er sich bewusst gewesen, eines Tages nach Überlebenden des Ordens zu suchen. Immer hatte er es aufgeschoben, vielleicht aus Angst, enttäuscht zu werden. Zu sehen, dass er niemanden finden konnte. Angst ... die Dunkle Seite der Macht. Nun hatte er sich ihr gestellt, sich auf einen ungewissen Weg begeben und hier unten, in der Kloake von Coruscant, hatte ihn die Macht wiedergefunden. Es war keine Vision gewesen, die ihn hierher getrieben hatte. Es war Intuition. Und Intuition war Macht. Und mit Ayana war die Macht, dessen war er sich nun sicher.


"Ich habe dich ins Vertrauen gezogen, weil ich es wusste, dass du nicht zum Feind gehörst", erklärte er ihr wieder leise. "Die meisten würden es als "ein gutes Gefühl haben" beschreiben. Wenn man etwas weiß, ohne Beweise dafür zu haben. So zeigt sich einem manchmal die Macht, wenn man noch nicht weiß, wie man sie gebraucht. Kennst du das?"

Auf ihre Warnung hin, das ganze Imperium müsse ihm auf den Fersen sein, musste er kurz lächeln. "Ich nehme an, dass diese Bastarde hinter dem her sind, was ich war - oder bin - hinter Jedi. Dessen bin ich mir sicher. Und vielleicht haben sie bei der Eroberung Corellias Daten gefunden, eine Liste der Jedi. Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Aber ich bin vielleicht einfach auch nur zu unbedeutend. Als ich vom Orden getrennt wurde, war ich ein Padawan-Schüler, nichts mehr." Vorsorglich grinste er Ayana bei diesem Satz an. Tylaar wusste, dass er mit seinen Mitte dreißig viel zu alt wirkte, um noch Schüler zu sein. "Hey, das ist die Wahrheit. Man lernt eben nie aus."

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Ein gutes Gefühl haben. Ob die Geborgenheit die sie von ihm ausgehend fühlte ebenfalls der Macht geschuldet war? Vielleicht. Vielleicht hing es auch nur mit seiner Erscheinung zusammen. Nicht jeder freundliche und wohlgesonnene Mensch der souverän aufzutreten wusste, musste auch ein Machtnutzer sein. "Ich weiß nicht ob ich soetwas schon oft erlebt habe..." erinnerte sie ihn etwas hilflos, doch zugleich amüsiert lächelnd. "Aber ich spüre, dass hinter all dem hier mehr stecken muss, als ein bloßer Zufall." Die Twi'lek strich sich verlegen über ihren rechten Lek, ihre Augen hingen immernoch an dem Glas, zu scheu war sie, seinen Blick zu suchen.

Er wiegelte ihre Befürchtungen bezüglich der Gefährdung durch imperiale Suchtrupps ab und spielte im gleichen Atemzug auch seine prinzipielle Bedeutung als Jedi herunter. Wenn sie sich recht erinnerte, dann wurden eigentlich nur Kinder als Padawan anerkannt, und das hätte heißen müssen, Tylaar wäre über Dekaden Padawan geblieben, was wiederum nicht unbedingt für ihn gesprochen hatte. Er war Anfang dreißig, mindestens. Wohl eher etwas älter, doch er strahlte die Energie eines jungen Abendteurers aus.
"Trotzdem solltest du vorsichtig sein." erwiderte sie, ohne Gewicht in ihre Worte zu legen. "Ein Arzt sagte mir, das Imperium würde sogar auf Kinder jagd machen, die stark in der Macht sind." Gerüchte. Die Ärzte hatten ihr auffälliges Tattoo jedenfalls nicht an die Imperialen Stellen gemeldet, sonst befände sie sich jetzt sicher anderswo, als neben einem Jedi an der Bar einer schmierigen Cantina.

Ayana erinnerte sich beiläufig an die Frau mit den Filzhaaren, die immernoch auf ihrem Platz saß und wohla uf Tylaars Rückkehr wartete. War sie auch eine Jedi? Wohl nicht. "Du sagtest, du wärst von deinem Orden getrennt worden." nahm die Twi'lek das Gespräch wieder auf und sah ihn kurz an, bevor sie den Blick scheu wieder senkte.
"Ich hoffe ich... frage nicht zuviel, wenn ich den Grund suche. War es wegen der Verfolgung?" Vielleicht hatte er sich ja auch freiwillig losgesagt. Anderseits, er sagte, er sei vom Orden getrennt worden, dass lies auf Fremdeinwirkung schließen. Oder nicht? Und wo blieb dieser vierarmige Barkeeper eigentlich?

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- Coruscant - City - Penthouse -

Nella fühlte sich etwas besser, doch noch immer brummte ihr Kopf ungewöhnlich stark. Sie musste etwas eingeschlafen sein, denn draußen war es dunkel geowrden. Die Lichter der Stadt beleuchteten das Wohnzimmer des Penthouses...Etwas benommer setzte Nella sich auf. Ihr Vater schien nicht zu hause zu sein. Das Aufstehn fiel Nella schwer und sie brachte dafür mehrere Minuten.

Was ist nur gestern in diesen Drinks gewesen?

...stöhnte sie leise. Alkohol natürlich.... Warum war sie auch so dumm gewesen und hatte zwei Abende nach einander getrunken? Sie fragte sich, wie Akemi sich heute morgen gefühlt hatte, denn sie war zweifellos etwas betrunken gewesen. Und den Abend davor in dem Club hatte Nellas neuste Freundin auch nicht an Alkohol gespart. Und soweit Nella sich erinnerte hatte sie auch noch heute arbeiten müssen. Der erste Drehtag. Ob wohl alles gut verlaufen war? Nella gab sich einen Ruck, stand auf und holte sich ein Glas Wasser. Das kühle Nass tat ihrer trockenen Kehle gut. Es folgten drei weitere Gläser Wasser...sie fühlte sich besser, aber ihr war nun auch langweilig. Ihr Vater war nicht da, also konnte er sich nicht mit ihr beschäftigen. Nella setzte sich auf den Balkon. Wie immer in Coruscant City, war es laut und unruhig. Die Gleiter schossen vorbei, das Stimmgewirr der Straßen flog durch die Luft. Es stank. Einer der Nachteile Coruscants. Nellas Kopf konnte diesen Stadtgestank noch nicht ertragen und sie ging zurück ins Penthouse. Nachdenklich nahm sie am Sofa Platz...


Auf einmal kam ihr eine Idee...sie ging zum Com Gerät und schickte Nathaniel eine Nachricht. Nach dem Versenden setzte sie sich wartend zurück auf das Sofa. Vielleicht konnte es doch noch ein guter Abend werden.


- Coruscant - City - Penthouse -
 
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Ob er wegen der Verfolgung von seinem Orden getrennt wurde? Wenn Tylaar das wüsste.
„Keine Ahnung“, gab er offen zu. „Ich verlor den Kontakt mit dem Orden in der Schlacht um Corellia. Vielleicht hast du ja davon gehört. Ich kommandierte eine Kommandoeinheit in Coronet-City, die sich im Bodenkampf mit imperialen Sturmtruppen befand. Ich wurde verwundet und ab da fehlt mir eine ganze Zeit der Erinnerung. Irgendjemand hat mich jedenfalls gerettet. Als ich wieder zu mir kam, bemerkte ich, dass wohl eine ... alte Bekannte dafür verantwortlich war.“
Hier musste Ayana einfach bemerken, dass Zaith einen Teil der Erzählung aussparte. Denn da war mehr hinter, als er sofort zugeben wollte.
„Danach bekam ich immer mehr Informationen, wie es mit der Republik nach der verlorenen Schlacht von Corellia weiterging. Und ich erfuhr auch von dem Schicksal der Jedi. Seitdem hielt ich mich versteckt, erledigte ... nicht ganz rechtschaffene Jobs und wartete auf den richtigen Zeitpunkt.
Er lächelte schief.“Bis jetzt.“
Der Barkeeper kam an und brachte neue Getränke. Tylaar nahm dankbar einen tiefen Schluck und wendete sich wieder an die Twi’lek. „Wie ich schon sagte; ich bin zu unbedeutend und die Sith werden wohl nicht gezielt nach mir suchen. Das heißt aber nicht, dass sie sich die Gelegenheit entgehen lassen würden, mich umzubringen, sollten sie meine Identität erfahren. Aber ich komme schon klar.
Die viel interessantere Frage ist jetzt: Wie geht es weiter?“

Wieder wurde Tylaar leiser „Ich spüre die Macht in dir, Ayana, und diese Tätowierung da ... Das sind keine Zufälle. Ich bin zwar kein Jedi-Ritter und ich habe auch keine Ahnung, ob ich jemals einer sein werde, wer weiß, ob ich überhaupt jemals einen anderen Jedi wiedersehen werde. Aber ich bin davon überzeugt, dass dieses Treffen zwischen uns einem Zeck dient. Mache dich mit der Macht vertraut. Ich werde dich lehren, bis wir einen geeigneteren Meister gefunden haben, der mehr davon versteht als ich.“
Er lehnte sich auf dem Barhocker zurück und trank wieder. „Es sei denn, du hast andere Pläne ...“

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Die Twi'lek lauschte. Sie ließ sich beeindrucken vonseinen Worten über die Schlacht von Corellia, und das er in dieser einen Kommandotrupp geführt hatte. Fakten der illustren Veranstaltung kannte sie nur wenige, eigentlich nur zwei: Teilnehmer und Ausgang der Schlacht, wie ihn die imperialen Medien ausschlachteten.
Tylaar kürzte den wahrscheinlich wichtigsten Punkt seiner Erzählung, den seiner Rettung, sehr auffällig, doch Ayana'sura ließ ihn bewusst gewähren. "Ich verstehe." erwiderte sie, als er endete, wohlartikuliert und in einer Tonlage, die vor allem Aktzeptanz dafür wiederspiegelte, dass er nicht alles sagte. In Kenntnis ihrer Vergangenheit hätte sie sich ihm vielleicht auch in mancherlei Hinsicht noch nicht geöffnet, doch wenn man sich nur an zwei Monate erinnerte, die man vornehmlich im Krankenhaus verbracht hatte, dann hatte man kaum etwas bewusst zu verbergen.
Der Barkeeper brachte beiden ihre Getränke. Während Tylaar seine Erzählung wieder aufnahm, wich der Blick der Blauhäutigen zu Velvela, deren Namen sie nicht kannte, die sie andererseits aber auch nicht vergessen hatte. Die Frau mit den Filzhaaren verweilte noch immer an ihrem Tisch.

Den nächsten Schluck ihres Bieres hätte Ayana beinahe über die Bar gespuckt. Sie verhinderte es gerade noch, schluckte schwer und guckte ihren Gesprächspartner mit großen Augen an.
"M-Meint ihr das ... ernst?" fragte sie verwirrt. Das Angebot zum Jedi, oder wenigstens in der Macht ausgebildet zu werden, bekam man nicht alle Tage, zumal nicht im Alter der Twi'lek. "I-ich..." stammelte sie. "Bitte.. einen Augenblick." Sie schloss die Augen um sich zu sammeln. Eine gute Minute verstrich, das Gesicht der Twi'lek zeigte die ganze Zeit hinweg kaum ein Gefühl, war glatt, undeutbar.

Schließlich atmete sie tief durch und öffnete die Augen zugleich wieder. "Nein, ich habe keine anderen Pläne." formulierte sie unterschwelllig aufgeregt. "Ehrlich gesagt habe ich mir nie gedanken darum gemacht, was geschiet, nachdem ich einen der euren gefunden habe." fügte sie hinzu und zwang sich, seinem Blick stand zu halten. "Wenn du glaubst, dass ich dazu fähig bin, dann nehme ich dein Angebot gern an. Vielleicht... vielleicht führt es mich nicht in meine Vergangenheit, aber... aber es wird mich sicher in die Zukunft führen." Sie brach ab. "Das klang ziemlich ... künstlich, oder?" fragte sie, den Blick senkend und verlegen lachend. Doch sie meinte es Ernst. Sicher, sie würde weiter nach ihrer Vergangenheit forschen, doch darüber durfte sie die Zukunft nicht vergessen. So dachte sie, denn zu wissen nahm sie nicht für sich in Anspruch.

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- Coruscant ? City ? Nathaniels Appartment ? Akemis Zimmer ?

Die Dreharbeiten gingen gut voran. Sie schafften es jeden Tag ihr Pensum zu erfüllen, manchmal arbeiteten sie etwas länger und ab und zu trafen sie sich mit ein paar Leuten von der Crew nach Drehschluss zum Abendessen. Akemi genoss die Zeit und hatte sich schnell mit ihren neuen Kollegen angefreundet, was die Arbeit am Set sehr erleichterte. Besonders mit Keane, dem männlichen Hauptdarsteller des Films, verstand sie sich gut. Er war um die dreißig und trainierte viermal die Woche im Fitnessstudio, was ihn für die Rolle in diesem Film prädestiniert hatte. Er musste viele Stunts machen, was manchmal nicht ganz ungefährlich war. Dann hielt das ganze Team vor Spannung den Atem an und fiel in tobenden Applaus, wenn die Szene im Kasten war. Er kannte unzählig viele Leute, sodass sie jedes Mal, wenn sie zusammen in einem Restaurant zu Abend aßen, jemanden trafen, den Keane kannte. Er hatte immer auf Coruscant gelebt, wie Akemi erfuhr und war nur zufällig Schauspieler geworden.

?Sie sind eines Tages im Fitnessstudio aufgetaucht und haben sich nach muskelbepackten Statisten umgesehen. Ich habe nur aus Spaß mitgemacht. Aber irgendwie hat es mir gefallen und so bin ich dabei geblieben.?

Hatte er Akemi erklärt.

?Außerdem ist die Bezahlung gut. Jetzt brauche ich mir wenigstens keinen Gedanken mehr darum zu machen, wie ich die nächste Jahreskarte im Studio bezahle.?

Die Zeit verging schnell, ein Tag wechselte in den nächsten. Sooft sie es einrichten konnte, schrieb Akemi Nachrichten an ihre Familie, an Farlone und an Selby, der noch immer irgendwo in der Galaxis herum reiste, sein Geld für Glücksspiele ausgab und mit Frauen schäkerte. Ihren Eltern ging es gut und Masao war dabei sein eigenes Architekturbüro zu eröffnen. Hana machte sich gut in der Schule, obwohl es ihr wohl nicht leicht fiel Freunde zu finden. Shin Akanato war jedoch optimistisch, dass sich das mit der Zeit bessern würde. Akemis jüngster Bruder hingegen, Daiki, war vorwitzig und wild wie immer und besuchte zweimal in der Woche eine betreute Spielgruppe, in der er mit anderen Kindern seines Alters Unfug treiben konnte. In einem selten sentimentalen Anflug schrieb Miu in einer Nachricht an Akemi, dass sie froh war, dass sie den Umzug nach Naboo gewagt hatten. Das Umfeld für die Kinder war dort besser als auf Bothawui und auch die Möglichkeiten, die sie später haben würden, waren vielfältiger. Für sie alle war es ein neues Leben und sie waren froh darüber. Akemi war erleichtert dies zu hören und dankbar für die Ehrlichkeit ihrer Mutter.

Es war spät am Abend, als Akemi sich nach einem weiteren anstrengenden Arbeitstag auf ihrem Bett ausstreckte und es genoss für zwei Minuten einfach nur ganz still zu liegen und nichts zu tun. Sie vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen und kuschelte sich in ihre Decke ein, ihr Com in der Hand, um eine neue Nachricht, diesmal an Nella Di zu schreiben. Sie hatte schon ein ganz schlechtes Gewissen, weil sie sich bisher noch nicht gemeldet hatte.


*** Com-Nachricht an Nella Di Cohn ***

Hi Nella,

endlich melde ich mich! Die Dreharbeiten sind stressiger als erwartet, aber dafür macht?s auch viel Spaß! Hast du vielleicht Lust mich morgen am Set zu besuchen? Du wolltest dir doch mal alles ansehen. Meld dich einfach!

Akemi​


- Coruscant ? City ? Nathaniels Appartment ? Akemis Zimmer ?
 
- Coruscant - City - Penthouse -

Ihr Com piepste. War es Nathaniel? Nella wunderte sich, da hatte er sich aber sehr beeilt. Als sie jedoch den Absender sah, wunderte sie sich noch mehr. Es war Akemi selbst. Nella freute sich. Ungewöhnliches Gefühl. Es scheinte als könne Akemi tatsächlich eine gute Freudin werden, denn Nella freute sich nur selten so wie jetzt über eine Nachricht ihrer Freundinnen. Vielleicht war der Grund dafür, dass sie nur wenige gute Freudinnen hatte, wenig bis gar keine um ganz ehrlich zu sich selbst zu sein. Das lag aber keinesfalls an ihr selbst, denn sie hatte es immer wieder versucht, aber irgendwie fühlte sie sich meist unterfordert oder die Mädchen waren neidisch und wendeten sich von Nella ab. Verständlich.

Sie kicherte kurz. Bei Akemi war das anders, denn eine berühmte Schauspielerin hatte natürlich keinen Grund um auf Nella eidersüchtig zu sein. Akemi war also absolut freundschaftstauglich, um das mal so formulieren.


Und verschicken...

...sagte sie leise vor sich hin und erschrak plötzlich vor ihrem eigenen unerwartet furchtbaren Spiegelbild. Sie trat näher an den großen Wandspiegel heran...

Ach du meine Güte Nella, du siehst ja zum Fürchten aus...

...kreischte sie sich selbst an. Das Haar zerzaust, dicke, unübersehbare Augenringe und so blass, als hätte sie schon lichtjahrelang keine Sonne mehr gesehen...sie würde nie wieder Alkohol trinken...er machte ihr Kapital - ihr Aussehen - zunichte...schnellsten ließ sie sich ein Bad ein und fügte dem Wasser alle Erholungskräuter hinzu, die sie im Penthouse finden konnte...danach legte sie sich mit zwei Teebeuteln auf den Augen wieder ins Bett und schlief sofort ein, denn am nächsten Tag wollte sie natürlich perfekt aussehen.

- Coruscant - City - Filmset - mit Akemi -

Glücklicherweise war sie am Morgen erwacht und hatte sich in ihrem gewohnten, blendend aussehenden Zustand vorgefunden. Lächelnd hatte sie die Teebeutel betrachtet. Wie immer hatten sie ihre Sache gut gemacht...und jetzt stand sie hier, legere, aber ladylike gekleidet -nicht zu dick aufgetragen- ...es ging unglaublich stressig zu, überall rannten Menschen herum, telefonierten, gaben Befehle, puderten Schauspielernasen oder tranken einfach nur Kaffee. Es war wirklich aufregend und Akemi hatte Nella alles gezeigt und jeden, der interessant zu sein schien, hatte sie an Nella vorgestellt...nach etwa einer Stunde drehten sich all die Informationen in ihrem Kopf...und sie musste lachen...

Du solltest dir überlegen eine zweite Karriere in der Tourismusbranche zu machen...

Nella kicherte...

Das Zeug zur Fremdenführerin hast du...

Der Höhepunkt des Tages war aber sicherlich, als Nella Akemi in Aktion sehen konnte. Es war ihr erlaubt hinter dem Regisseur zu stehen und einer Szene zuzuschauen, die gerade gedreht wurde. Akemi stritt sich mit irgendeinem Mann...natürlich verstand Nella den ganzen Zusammenhang nicht, aber das war auch völlig egal...Akemi war wirklich unheimlich gut...Nella war begeistert. Das war eine Freundin wie man sie sich wünschte.

Am Abend gingen sie noch zusammen etwas Essen und Nella kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus...


Ich hab dir wirklich jedes Wort geglaubt, obwohl man ja die ganzen Kameras sehen konnte, aber wie du diesen Kerl dann angeschriehen hast und weggerannt bist...hach, spannend war das....

Noch lange saßen die beiden Mädchen dort und unterhielten sich. Im Penthouse fiel Nella totmüde ins Bett. Wie hielt Akemi das nur jeden Tag aus? Für sie wäre das viel zu anstrengend...dachte sie und schlief erschöpft ein....

- Coruscant - City - Pemthouse -
 
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