Coruscant

|| Coruscant ▫ Untergrund ▫ Gasse || ▫ Cris ▫ Mara (bewusstlos) ▫ Vorin & Sen (tot)

Ob er den Weg wirklich kannte, oder momentan nur so tat, konnte Vorin nicht sagen, aber da er selbst ebenso verloren war in diesem Meer aus Präsenzen, konnte er nur auf das Gespür oder Wissen des Anderen vertrauen. Und da der Mann scheinbar für einige Überraschungen gut war, würde es Vorin darauf ankommen lassen. Mit der Last in den Armen versuchten Beide den aus dem Grau stechenden Scheinwerfern zu entkommen. Na toll! Mit dem Auftauchen der Sicherheitskräfte hatte der Achtzehnjährige nicht gerechnet, doch Cris wohl schon. In dieser Situation laufen zu müssen, war nicht gerade angenehm, doch was war dies schon im Vergleich mit dem Tod einer Frau? Die Macht zu Hilfe nehmend, kämpfte sich der junge Meister voran bis der "Chauffeur" endlich stehen blieb. Der Hinweis war überflüssig, doch der Blondschopf nickte nur. Wo sollte er mit Mara denn sonst hin, außer vielleicht ins Med - Zentrum?

"Wir reden nachher." Der Kerl war mehr als er zugab, und Vorin wollte wenigstens einen Hinweis wo er den Mann zuordnen sollte. Vorerst trennten sich ihre Wege und der junge Mann steuerte auf das Honey House zu, erneut den Hintereingang im Visier. Mit einer übel Zugerichteten konnte er nicht durch die Haupttür spazieren. Da das Gedächtnis seines Wegführers einwandfrei funktioniert hatte, kam er wieder an der Hintertür an, die in diesem Moment aufschwang. Und wer rannte ihm fast in die Arme? Von allen bösen Überraschungen … Ja wer denn sonst?

"Nekki! Hi, äh … hältst Du mir bitte die Tür auf?
Danke!"

Vorin erklärte nichts, denn seine Schwester konnte sicher selbst erkennen, dass Mara bewusstlos war. Jetzt schon hatte sich Coruscant als Hölle herausgestellt. War die Galaxis um Ossus herum aus den Fugen geraten? Kaum hatte er sich endlich wieder hinausgewagt aus dem Jedi - Versteck jagte ein Ereignis das nächste. Da er hinausgegangen war bevor man ihm zeigen konnte, wo sie untergebracht waren musste er wohl oder übel fragen.

"Kannst Du mir sagen wo unsere Zimmer sind?"

Der Bitte kam Nekki nach was Vorin die Möglichkeit bot direkt weiterzugehen, er kämpfte sich mit der immer schwerer werdenden Mara die Treppe hinauf bis er im richtigen Stockwerk war und trat auf den Gang. Geschwind eilte er durch den Bereich, den ihnen Sarah zugewiesen hatte und trat auf den Gang. Hier erwartete ihn – wie konnte es auch anders sein - Hindernis Nummer Zwei. Mussten die denn alle hier herumwuseln? Konnten sie sich nicht auf ihre Zimmer zurückziehen? Nein, das wäre zu einfach gewesen. Drei Gestalten standen in dem Gang, Jo, das Mädchen von vorhin und äh Steven. Er wollte schon lautstark fluchen und umdrehen, doch er wusste genau dass es kein Ausweichen gab. Dennoch bevor er die Drei erreichte, blieb er stehen und öffnete eine der Türen. In diesem Fall wäre es von Vorteil gewesen wenn Jo wirklich blind wäre. So hätte er vielleicht Mara ungesehen ins Zimmer schaffen können.

Er hasste es. Nur zu bewusst war ihm der Sinn seiner unsinnigen Wünsche. Er hatte gehofft es würde nicht so enden, doch irgendwie hatte er in dieser Hinsicht das Wohlwollen des Unglücks für sich gewonnen. Es war ja klar gewesen, dass dies wieder bei ihm hängen bleiben würde. Warum immer er? Weil es ihm ja auch so leicht fiel anderen furchtbare Nachrichten zu überbringen?

Wie dem auch sei. Er hatte ein paar Sekunden bevor man ihm in den Raum folgen würde und die nutzte er um Mara auf das Bett zu legen und Nekki aufzutragen ein Glas Wasser und einen Verbandskasten ausfindig zu machen. In diesem Fall fragte er nicht, sondern verlangte es einfach. Bei dem was gerade geschehen war und was ihm noch mit Joseline bevorstand, konnte er keine Rücksicht auf die etwaigen Empfindlichkeiten seiner Schwester nehmen. Ob man ihm wieder eine knallen würde? Er hoffte es nicht, denn diesmal würde er nicht wissen ob er zurückschlug, egal wer der oder die andere war.


|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Sarahs hintere Privaträume || ▫ Joseline ▫ Jibrielle ▫ Mara (bewusstlos) ▫ Vorin & Steven
 
Lonnyala

- Coruscant ? Untere Ebenen ? Honey House ? Lonnyalas Zimmer ?

Als er fort war, sammelte sie ihre Wäsche auf. Es war spät und Lonnyala war müde. Er war beinahe zwei Stunden bei ihr gewesen, länger als üblich. Normaleweise ließ er sich nicht so viel Zeit. Sie wusste, dass er es immer eilig hatte ? Stress im Job, Stress mit seiner Alten. Lonnyala interessierte sich nicht für seine Geschichten. Sie machte ihre Arbeit und das war es für sie. Was zählte war das Geld, das hinterher dabei für sie heraus sprang. Warum sonst sollte sie es tun?

Sie wusch sich gründlich und zog sich wieder an. Auch wenn sie sich am liebsten für heute zurückgezogen hätte, konnte sie es sich noch nicht leisten Feierabend zu machen. Reich wurde man nicht dadurch, dass man auf der faulen Haut lag. Kritisch begutachtete sie sich im Spiegel und puderte sich das Gesicht. Sie war nicht mehr das, was sie einmal gewesen war - selbst in ihren eigenen Augen wirkte sie verbraucht. Lange würde sie sich in diesem Geschäft nicht mehr halten können. Aber was sollte sie dann tun? Sie hatte schon vor Jahren erkannt, dass sie nichts anderes konnte und zu nichts anderem taugte. Es wurde endlich Zeit, dass sie ihren Plan verwirklichte, einen ihrer Freier an sich zu binden. Versucht hatte sie es schon öfter, aber es hatte nie wirklich funktioniert. Manche Kerle waren verrückt nach ihr und besuchten sie immer wieder, aber es reichte nie zu mehr. Sogar mit dem Gedanken sich schwängern zu lassen hatte sie gespielt, diesen aber immer wieder verworfen. Anfangs hatte sie zwar gehofft, bei einem ihrer Verehrer dadurch Mitleid erregen zu können, doch das Risiko, dass sich niemand ihrer annehmen würde, war zu groß. Gleichzeitig würde sie damit Sarahs Zorn auf sich ziehen. Lulu achtete penibel darauf, dass jedes ihrer Mädchen verhütete. Man würde sie entlassen, wenn sie sich dem widersetzte und dann stünde sie wieder alleine da. Zwar war sie auch zurechtgekommen, bevor sie im ?Honey House? angefangen hatte, aber eher schlecht als recht. Völlig auf sich alleine gestellt zu sein, war so gut wie unmöglich. Die Einnahmen auf der Straße waren gering und dann musste sie immer noch selbst ein Zimmer unterhalten und sich ernähren. Es reichte kaum zum Leben. Bevor sie zu Sarah gekommen war, hatte sie sie in einem abartigen Exotenschuppen angeschafft. An diese Zeit dachte sie nur ungern zurück.

Nachdem sie sich wieder hergerichtet hatte, begab sie sich wieder hinunter zur Bar. Wer im ?Honey House? arbeitete, durfte sich nicht beschweren, soviel war ihr klar. Sie hatte genug anderes erlebt um zu wissen, dass es ihr hier gut ging. Dennoch hatte sie andere Pläne.


- Coruscant ? Untere Ebenen ? Honey House ? Eingangsbereich / Bar ?
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Wohnhaus ▫ Wohnung von Azgeth || ▫ Azgeth & Chesara

Was sollte dieser metaphorische Unsinn? Glaubte die Jedi ihr so helfen zu können? Schlüssel und unsichtbare Gitterstäbe waren ebenso wenig hilfreich wie ? ja was? Doch sie wusste doch wirklich nicht mehr wohin sie gehen sollte. Zurück ging es nicht mehr ? und vor ihr lag die See, die sich bis in die unendliche Ferne erstreckte. Sie fühlte sich eingeengt obwohl sie überall hingehen konnte. Selbst hier in dem Moment glaubte sie ihr eigener Körper wäre ein Käfig für ihre Gefühle, die nicht mehr klar erkennbar waren und einen diffusen Nebel bildeten. Sie konnte nicht flüchten und keine Ruhe finden. Was blieb ihr also? Ihr Blick war starr auf das Fenster gerichtet, als würde dort die Antwort lauern.

"Vielleicht ist das so." , kommentierte sie tonlos. Das brachte alles nichts. So würden sie niemals etwas erreichen. Was wollten sie eigentlich erreichen? War das denn wirklich so schwer herauszufinden? Es ging um Freiheit, aber wie ?? Es war nicht greifbar.

"Ich fühle mich nicht frei, weil ?" , sie unterbrach sich. "Ich möchte aus meinem Körper flüchten, aber es geht nicht. Diese Unruhe ? sie hört nicht auf. Ich kriege sie nicht zum Schweigen. Sie macht mich verrückt. Ich muss ihr Nachgeben und doch finde ich kein Ziel. Wenn sonst so etwas geschah habe ich mir einfach etwas gesucht dass ich hassen kann, doch wenn ich nicht euch hasse bleibt niemand übrig. Außer vielleicht ich selbst. Ich weiß nicht. Das klingt wie totaler Blödsinn.

Die Unruhe ist immer da, mal weniger, so wie jetzt, mal mehr. Dann gibt es nichts weiter als zu töten, zu vernichten. Es scheint keine andere Möglichkeit zu geben. Ich kann mich dem nicht mehr entziehen. Ich bin gefangen ?"


Hatte sie es gerade ausgesprochen? War dies das fehlende Stück welches ihr half sich zu erinnern? Vernichten des Vernichtens willen? Ihr Hass, all das Töten. Damit musste es zu tun haben. Die dunkle Seite? Ihr Traum? Wenn sie bloß endlich ihre Verwirrung abschütteln könnte! Die Schmerzen waren wenigstens lebendig, sie sagten ihr dass sie nicht tot war. Konnte es etwas Schlechtes sein, sicherzugehen?

"Wisst ihr eigentlich wie es ist nichts weiter zu haben außer dem Hass?" , warf sie vorwurfsvoll in den Raum. Dabei machte es keinen Unterschied ob Chesara nun an irgendetwas schuld war oder nicht.

"Für mich gibt es nichts anderes mehr. Welchen Sinn könnte mein Leben sonst noch haben? Es ist sonst nichts übrig geblieben. Rache war der einzige Grund noch weiter zu machen. Rache an dem was ihr mir genommen habt! Doch selbst die Rache konnte nicht die Erlösung bringen. Es ging immer weiter. Egal wie viel man von euch tötet, der Hass bleibt. Es hört nicht auf und frisst immer weiter. Er frisst bis nichts mehr übrig bleibt. Tot, Zorn, Blut und Dunkelheit. Sie verschlingt Einen. Lässt einen nicht mehr los!"

Der Atem der Ex ? Sith beschleunigte sich, die Augen waren weit geöffnet als sie sich ihren Gefühlen hinließ. Chesara musste all dies wissen, sie musste als Sündenbock herhalten. Doch brachte dies etwas? So wie all die anderen Jedi würde sie einfach alles abstreiten, denn Jedi hatten niemals schuld. Nein, dieses Mal würden sie nicht einfach so davonkommen! Nicht dieses Mal! Ihre Stimme wurde lauter und lauter.

"Glaubt ihr ich habe mir das ausgesucht?! Als ich Nichts mehr hatte, waren die Sith da und gaben mir die Werkzeuge für meine Rache. Ich habe trainiert, habe alles gelernt damit ich noch besser töten kann. Dann bekam ich meine Rache, doch war alles umsonst! Umsonst! Versteht Ihr?! Ich könnte noch Tausende von euch töten, Männer, Kinder, Frauen. Ich kriege nie wieder was ich einst hatte, werde nie wieder sein können was ich war. Ich kann nur weitermachen, weiter töten. Frei sein?? Wie soll ich noch leben ohne meinen Zorn? Sagt es mir! Ich kann mich nur der Dunkelheit ergeben. Es ist zu spät dagegen anzukämpfen. Zu spät."

Um ihre Worte zu unterstreichen, fing der Tisch an zu wackeln. Die Macht war stark in ihr, und die dunkle Seite umso mächtiger. Ein krankes Lachen entfuhr der Schwarzhaarigen.

"Ich habe meinen Weg gewählt! Freiwillig! Jeder Gedanke daran sich zu widersetzen ist nichts weiter als ein Zeichen der Schwäche. Was ich will ist irrelevant. Mein Schicksal ist vorgeschrieben. Freiheit werde ich niemals haben. Also tötet mich oder ?"

Oder ?
Der Wunsch zu sterben. Woher kam er? Im Tod lag so etwas wie Freiheit. Sie wollte doch frei sein, warum gab sie diesen Gedanken dann auf? Was ließ sie glauben es nicht schaffen zu können? Die dunkle Seite kämpfte gegen ihren freien Willen an, doch der Einfluss war geschwunden und hinterließ einen ernsthaften Konflikt.


"Ich will doch frei sein, aber ich kann nicht loslassen. Ich habe die Entscheidung freiwillig getroffen. Es kann es nicht rückgängig machen. Ich kann es nicht ?" Sie versuchte ja wirklich gegen die Wut, die dunklen aber auch so reinen Gefühle anzukämpfen, aber es schien ein Kampf gegen Windmühlen zu sein.

"Wenn man erst einmal die Grenze überschritten hat?" Keuchend verharrte sie verkrampft während erneut alles was nicht niet- und nagelfest war anfing vor Macht zu vibrieren.

"Ich weiß nicht wie lange ich mich noch zurückhalten kann, ihr solltet gehen. Jetzt!" Ihr Körper zitterte regelrecht bei dem inneren Orkan, doch noch stand alles an seinem Platz. Noch ?

|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Wohnhaus ▫ Wohnung von Azgeth || ▫ Azgeth & Chesara
 
Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Steven und Jibrielle

Weisheit! Jo musste unwillkürlich lächeln, als Jibrielle von Weisheit sprach. Sie selbst empfand das wenige was sie wusste, kaum als Weisheit! Chesara war weise! Andere Räte waren weise. Jo?s alter Meister war weise gewesen. Aber sie? Wenn man sie fragte war sie dies nun wirklich nicht. Und Zweifel waren ihrer Meinung nach durchaus immer angebracht.

Jibrielle, deine Worte schmeicheln mir aber las mir dir noch einen kleinen Rat geben. Bei aller Achtung, die du oder auch jeder andere Padawan?

Jo wandte ihren Kopf kurz so Steven zu, als würde sie ihn ansehen können um ihm damit zu zeigen, da sie ihn in ihre Worte mit einbezog, dann sprach sie in Jibrielle?s Richtung weiter.

?erfahreneren Jedi gegenüber empfindet. Zweifelt ruhig. Zweifelt an und stellt Fragen die euch bewegen. Auf diese Weise lernt ihr am schnellsten.

Ja. Ein widersprüchlicher aber hellwacher Geist war Jo tausend mal lieber als reine Jasager.
Und Jibrielle stellte Fragen! Wollte wissen und sogar von Jo!
So so, Sinneseindrücke bei Levitationsübungen. Ja, Jo konnte sich durchaus klar vorstellen, was Jibrielle meinte und sie glaubte zu ahnen, warum Chesara ausgerechnet damit begonnen hatte. Es war eine gute Übung um die Macht bewusst wahr zu nehmen. Und auch wenn es sie auf eine gewisse Weise auch traf, das sie, ausgerechnet durch ihre Blindheit, eine Fachkraft für das angesprochene Thema sein sollte. Kurz legte sich ein leichter Schatten auf Jo?s Gesicht. Ein schatten, der nicht aus Ärger oder Zorn entstand, sondern einfach daraus, das sie sich daran erinnerte, das es einmal anders gewesen war. Das sie einmal hatte sehen können, so wie die Anderen auch. Doch diesen Gedanken vertrieb Jo schnell wieder! Niemand hier konnte etwas dafür und vielleicht war es wirklich so, wie Jibrielle sagte. Vielleicht hatte die Macht ihr für den Verlust einen Ausgleich geschenkt. Eine besondere Art die Macht wahr zu nehmen und durch sie doch so etwas wie sehen zu können.
Tief atmete Jo ein, dann war wieder ein freundliches Lächeln auf ihrem Gesicht.


Dir muss es nicht leid tuen mich direkt zu bitten. Ja, ich nehme meine Umgebung auf besondere Weise wahr! Ich weis noch wie es ist zu sehen! Farben! Formen! Die Tiefe des Raumes! Die Schönheit eines Sonnenaufganges! Oder das Gesicht eines geliebten Wesens! All das war einmal! All das kann die Macht allein nicht darstellen.
Aber du hast in gewisser Weise recht! Die Macht lässt mich und jeden, der sich darauf einlässt, auf eine ganz besondere Weise sehen!
Chesara hat dir ja sicher erklärt, das die Macht ein Energiefeld ist, das uns alle umgibt und uns durchdringt.
Alle lebenden Wesen geben diesem Energiefeld Kraft, sind mit ihm und durch es mit allen lebenden Wesen verbunden. Deshalb nimmt man Lebendes auf besondere Weise wahr. Meist, und bei Machtnutzern besonders, durch eine gewisse Aura! Fast zu vergleichen mit einem zarten Lichtkranz der alle umgibt! Trainierst du deine Machtwahrnehmung stark, oder wirst, wie ich, dazu gezwungen deine Umgebung nur noch so wahr zu nehmen, kann man bald die Auren unterscheiden! Deine und auch die Steven?s kenne ich mittlerweile und so kann ich euch, wenn wir uns begegnen, direkt ansprechen, auch wenn ihr noch keinen Ton gesprochen habt. Allerdings verlasse ich mich auch nicht nur auf diese Wahrnehmung. Aber das nur so am Rande. Deine Frage betraf leblose Gegenstände in der Macht.
Nun, auch diese Gegenstände zeichnen sich in der Macht ab. Du kannst es dir so vorstellen wie ein Stein, der in Wasser geworfen wird. Ebenso beeinflusst jeder Gegenstand die Macht um sich herum. Und das genau hast du wahrgenommen. Die Münze hat nicht gelebt! Die Macht um die Münze ist verändert gewesen als da wo keine Münze war.
Also, wenn du und vielleicht auch Steven, mir traut und Interesse habt. Wir können gern eure Machtwahrnehmung trainieren! Wir könnten euch die Augen verbinden und ich zeige euch wie ich die Welt wahrnehme!


Ja, Jo würde den Beiden gerne etwas davon zeigen, wie sie die Welt um sich ?sah? doch noch bevor Jo weiter sprechen konnte, wurde das drückende Gefühl, das sie schon einige Zeit verspürte, immer stärker und dann bog Vorin in den Gang ein, auf dem sie sich befanden. Vorin, Mara und Nekki! Doch etwas stimmte nicht. Etwas mit Mara stimmte nicht und anstatt sie zu begrüßen ging Vorin direkt zu einer der Zimmertüren.

Bitte entschuldigt!

Mit den Worten unterbrach Jo ihre an Jibrielle und Steven gerichtete Ausführen während ihr Gesicht schon dem Punkt zugewandt war, wo Vorin mit Mara und Nekki gerade in einem Zimmer verschwunden waren. Das Ungute Gefühl war nun zu einem eisigen Klos in Jo?s Kehle mutiert und sie setzte sich umgehen in Bewegung um heraus zu finden, was vorgefallen war. Am Eingang zum Quartier kam ihr Nekki entgegen und eilte an ihr vorbei während Jo ein trat und die Furch, den Schrecken und das Leid in diesem Raum körperlich spüren konnte.

Was ist geschehen? Was ist mit Mara?

Fragte Jo in den Raum und wusste sofort, das ihr im Moment nur Vorin darauf würde Antworten können.

Kann ich etwas tun?

Waren die nächsten Worte, denn sie macht sich große Sorgen um ihre Padawan während sie näher zu deren Lager trat.
Aber auch noch ein Schatten legte sich immer stärker auf Jo?s Seele.
Sen! Was war mit ihr? Mara war Sen nachgelaufen! Was war geschehen. Hatte Mara Sen erreicht? Wo war Sen dann jetzt?
All diese Überlegungen brachten Jo wieder zu ihrer ersten Frage und sie wiederholte diese noch etwas nachdrücklicher als beim erstem Mal, als sie sie aussprach.


Was ist geschehen?

Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Steven und Jibrielle
 
- Coruscant – Mittlere Ebenen – Azgeths Wohnung – Mit Azgeth -

Die letzten Minuten waren die Ruhe vor dem Sturm gewesen. Chesara hatte es ja fast geahnt und nun wandelte sich Azgeths Stimmung tatsächlich wieder. Die dunkelhaarige Frau bemühte sich, dem Okran, der in ihr tobte, stand zu halten und sich gegen das zu wehren, was sie zu vernichten drohte. Letzten Endes war es nicht ihre Schuld, nicht ihr eigener Wille, der die Wände erzittern ließ und den schiefen Tisch zum Wackeln brachte. Es war nicht der erste Ausbruch in dieser Wohnung und wie nebenbei fragte Chesara sich, wie lange Azgeth hier noch bleiben konnte, ohne dass der Vermieter oder die anderen Hausbewohner sie zur Rede stellen würden. Unbemerkt konnte dies doch alles nicht von statten gehen. Je unruhiger sie wurde, desto lauter schien Azgeths Stimme zu werden und desto stärker fasste sich die dunkle Macht in ihr zusammen. Sie sprach vom Töten, von Rache und von Hass. Nichts anderes sei ihr geblieben, behauptete sie und dann forderte sie Chesara auf zu gehen. Doch die Jedi schüttelte den Kopf und erhob sich. Gestern noch hatte die Machtwelle sie mit all ihrer Stärke erfasst und niedergeworfen, doch heute war sie vorbereitet. Sie war nicht hier, um bei der erstbesten Gelegenheit die Flucht zu ergreifen. Azgeth zu helfen bedeutete, die Dinge gemeinsam mit ihr durchzustehen.

"Ich bleibe."

Erwiderte Chesara fest.

"Und Ihr solltet das auch tun. Lasst Euch nicht vertreiben von der dunklen Seite. Sie umspielt und umschmeichelt Euch."

Einen Moment lang hatte sie den Eindruck, dass das Deckenlicht zu flackern begann. In Azgeth brodelte es heftig. Die Jedi fixierte die andere Frau.

"Ihr braucht nichts rückgängig zu machen! Warum sucht Ihr fortwährend nach Wegen zurück in die Vergangenheit? Nein, Ihr könnt nicht zurück haben, was Ihr einst hattet, aber es gibt andere Dinge, die Ihr habt könnt - die liegen jedoch vor Euch, in der Zukunft!"

Chesaras Stimme begann nun auch an Ruhe zu verlieren. Ihre Worte waren energisch, während sie versuchte das Schlimmste zu verhindern. Doch sie wusste nicht, wieviel von dem was sie sagte, tatsächlich bis zu Azgeth hindurch drang.

"Ihr habt gesehen, dass Eure Rachegelüste Euch nicht weitergebracht haben. Ihr habt es selbst gesagt. Also, wofür wollt Ihr so weitermachen wie bisher? Wofür?? Es gibt keinen Grund! Aber es gibt tausend gute Gründe den Hass in Euch zu verbannen. Ihr könnt ein neues Leben beginnen - Ihr könnt noch einmal von vorne anfangen! Warum um alles in der Galaxis wollt Ihr diese Chance wegwerfen?

Sie schüttelte den Kopf, verzweifelter diesmal. Der Raum schien kälter zu werden, obgleich das Fenster geschlossen war.

"Azgeth."

Sie sprach den Namen der anderen langsam und mit Bestimmtheit aus.

"Azgeth, hört mir zu. Lasst Euch nicht die Kontrolle nehmen. Ihr müsst stark sein. Ihr seid nicht alleine, merkt Ihr das denn nicht?"

- Coruscant – Mittlere Ebenen – Azgeths Wohnung – Mit Azgeth -
 
Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ Sarahs hintere Privaträume ~ Gang ~ mit Jibrielle und Joseline

"Ich finde auch nicht das ihr zu viel redet, Joseline. Und wenn es so wäre könnten wir nur umso mehr lernen."

lächelte Steven die blinde Jedi an.

"Wie meint ihr das mit einer Aura die alles umgibt. Ich meine ihr konntet früher Farben wahrnehmen haben diese Auren verschiedene Farben und Formen?"

fragte der Junge interessiert Joseline. Er überlegt wie Jo wohl alles "sieht" ein Lichtkranz um alle Personen und Gegenstände herrum war für Steven nur schwer vorstellbar. Und wie unterschieden sich diese Kränze mit Farben, Formen oder sonst irgendwelchen Eigenschaften? Auch überlegte der Junge, wie Joseline wohl ihr Augenlicht verloren haben könnte. Er kannte die junge Frau noch nicht besonders gut und dachte es wäre wohl nicht der richtige Ort und die richtige Zeit um Jo so eine Frage zu stellen. Jedoch wurden Stevens Überlegungen durch eine Frage von Joseline unterbrochen.

"Ich vertraue euch voll und ganz, Joseline und ich würde liebend gerne etwas neues dazu lernen."

antwortete Steven ganz aufgeregt vor Erwartungen was er dazu lernen könnte. Wie der Zufall oder die Macht es wollte bemerkte der Junge wie ein paar Leute die Treppe hinauf kamen. Es war Vorin der junge Mann der auch von Ossus mit nach Coruscant gekommen war. Er hielt eine junge Frau auf den armen sie hatte die Augen geschlossen und war wahrscheinlich bewusstlos oder auch schon tot der Junge wusste es nicht denn noch konnte er wie Joseline keine Aura durch die Macht spüren. Joseline unterbrach das Gespräch mit den beiden Padawanen und wollte mit Vorin der versuchte einem Gespräch aus dem Weg zu gehen sprechen. Steven wusste nicht genau was er machen sollte oder besser wie er helfen konnte. Der Junge stand neben Jibrielle wie angewurzelt und war etwas geschockt von dem kleinen Vorfall. Im einen Moment hatte Steven sich schon auf das Training mit JIbrielle und Joseline gefreut und im anderen war das halbe Haus wieder in Panik ausgebrochen. Steven wante sich fragend an Jibrielle in der Hoffnung das sie wusste was die beiden in diesem Moment tuen könnten um zu Helfen.

"Sollen wir helfen? Können wir etwas tun?"

selten kommt der Junge in Situationen die er nicht planen kann und ungern kommt er auch in sie hinein. Genau aus diesem Grund wusste er auch nicht wie er sich zu verhalten hatte.

Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ Sarahs hintere Privaträume ~ Gang ~ mit Jibrielle und Joseline
 
Coruscant • untere Ebene • Honey House • Nekki, Vorin, Mara

Ihre blondrötlichen Haare hingen steil über Vorins Arme hinab und nur seine in ihren Nacken gestützte Hand bewahrte den Kopf vor demselben Schicksal. Schlaff und leblos baumelten ihre Beine, manchmal bei einer Vorwärtsbewegung ihres Bruders zuckend, manchmal durch eigene Träume anzeigend, dass noch Leben in dem Körper steckte. Die Haut war blass und keine Lebensfreude in die verzeichneten Gesichtszüge der Ohnmächtigen gemeißelt. Nekki hätte sie am liebsten angetippt, um sicher zu gehen, dass real war was so surreal wirkte.


Ihr Jedi macht keine halben Sachen.

Sie sprach als ob sie keine wäre. Verband sie denn noch irgendetwas mit den Jedi, außer der Beziehung zu ihrem Bruder? Sie hatte sich noch keine Gedanken über ihre Zukunft gemacht. Sich umblickend zeigte sich ein Ende, das Viele erwartete, die keine Perspektive besaßen. Nervös schüttelte sie die Erinnerungen an heilsame Klänge einer ihr unbekannten Realität ab und packte Vorin beim Arm. Instinktiv wusste sie wo dieses Zimmer sein musste, von dem er sprach. Seine Oberarme waren kräftiger geworden seit dem er bei den Jedi trainierte, sie musste umso stärker sein diesem nun erwachsenen Mann immer noch die ältere Schwester sein zu können. Sie gingen um eine von Schatten bepflasterte Ecke, die nur kurz den schlechten Zustand der Hausfassaden dieser untersten Ebene aufdeckte, indem ein findiges Auge ein paar Risse unter der überstrichenen Farbschicht an der Wand ausmachen konnte. Eine Treppe mit rotbraunem Holzgeländer, dessen Handlauf auf dünnen inzwischen drehbaren Stangen gestützt war, wartete auf sie, in einem Bogen immer weiter hinauf zu einem Gang führend. Der Gang war nicht wie der letzte, in dem sie gestanden hatten, von Türreihen gezeichnet. Nur vereinzelt zeigten sich Zimmer, viel präsenter waren weiße Lichter an der Decke, die in ovalförmigen Glaskörpern eine hellere Atmosphäre als sonst im Bordell schufen, und ein paar Automaten, die abwechselnd Präservative, Getränke, oder auch Süßes bereithielten. Sie gingen weiter durch eine in der Mitte befindlichen Türe mit der dicken und verschnörkelten Aufschrift "Privat", hinter der die Atomaten endeten und nur noch vereinzelte Türen und ein paar exotische Pflanzen mit giftgrünen Stängeln und trichterförmigen blauen Blüten standen.

Sie sprachen kein Wort und ihr lag nichts daran ihren Bruder nach dieser Geschichte auszuhorchen. Was mit seiner Freundin geschehen war ging nur ihn etwas an! Diskretion war ein unterschätzter Wert. Der Mensch sprach wenn er sprechen wollte und schwieg wenn er für sich behalten mochte. Nicht alles musste ausgesprochen, durchgekaut und zerlegt werden wie es die Psychologen und selbsternannten Analytiker gerne taten. Verdrängung war oft genauso heilsam! Die Welt war wie sie war, Niemand konnte daran etwas ändern! Dinge wurden nicht ungeschehen, in dem man sie auf ein Podest hob und durchwühlte. Sie hatte gelernt, dass man vor allem lernen musste sie zu überstehen und für die Zukunft stark zu sein, Vergessen war nicht besser oder schlechter als jedes andere Mittel, das einem die Kraft gab weiterzugehen und dem Schicksal ins Gesicht zu spucken.
In der Gangmitte standen die „Freunde“ Vorins. Dass er mit aller Kraft versuchte ihnen auszuweichen und vorher nach rechts in ein Zimmer abbog, sagte ihr mehr als genug. Sie würden fragen, sie kannten nicht den Wert des Schweigens. Wäre es etwas Gutes, würde ihr Bruder dann nicht freudig in ihre offenen Arme fallen und sich bereitwillig ausheulen? Stattdessen versuchte er es zu vermeiden, wie man eine Krankheit vermeiden wollte, die einen schwach machte.

Nekki ging um aus einem der Automaten eine Wasserflasche herauszulassen, den Verbandskasten fand sie daneben in einer Klappe an der Wand, die ein großes Medi Symbol auf sich trug und wo rechts nebendran ein elektrischer Feuerlöscher an einem Haken hing, ebenso wie ein gelber Alarmknopf in einem kleinen Glaskasten. Bei den modernen Feuerscannern würde jedoch niemals jemand den Knopf drücken bevor nicht schon von diesen Alarm ausgelöst worden wäre. Der Verbandskasten war schwerer als sie gedacht hätte, er musste noch einige weitere medizinische Instrumente beinhalten. Dabei war der gelbe Plastikquader gar nicht besondern groß und würde in jede normale Schublade passen.


Coruscant • untere Ebene • Honey House • Sarahs hintere Privaträume • Nekki, Vorin, Mara, Jibrielle, Joseline, Steven
 
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- Coruscant ? City ? Gleiter ? Mit Chauffeur und Cai ?

Akemi hatte es sich in den bequemen Ledersitzen des Gleiters gemütlich gemacht, der sie quer durch Coruscant transportierte. Die Stadt zog an den verdunkelten Scheiben vorbei, ohne dass die junge Schauspielerin es registrierte. Inzwischen war das erste Staunen über diesen unglaublichen, dicht bevölkerten und stark verbauten Planeten verblasst. Sie hatte mittlerweile genug Zeit verbracht um nicht jedem Anblick eines hohen Gebäudes ins Staunen zu geraten. Wenn dies noch immer der Fall wäre, käme sie vermutlich auch zu überhaupt nichts mehr, schließlich bildeten hier Wolkenkratzer und Türme die Regel. Statt aus dem Fenster zu schauen hielt Akemi einen Datenblock vor sich. Sie hatte eine Menge Text zu lesen, denn man hatte ihr zwei Drehbücher zukommen lassen. Masao hatte sie bereits gelesen und war von einem regelrecht begeistert. Die Geschwister hatten zwar nur kurz miteinander gesprochen, aber Masao hatte Akemi ans Herz gelegt, sich die beiden Exemplare durchzulesen und sich zu überlegen, ob sie etwas davon machen wollte. Bisher tendierte Akemi zu einem klaren Ja. Sie war noch an dem ersten Drehbuch dran und war von der Geschichte so gefesselt, dass sie es kaum aus der Hand legen mochte. Vor allem die Rolle, die zu spielen sie die Chance hatte, reizte sie. Der Charakter hob sich ab von allem was sie bisher gemacht hatte.

?Wir sind da.?

?Oh!?

Überrascht blickte Akemi auf. Unbewusst hatte sie natürlich wahr genommen, dass sie angehalten hatten, aber sie hatte schlicht angenommen, es wäre wieder einmal der stockende Verkehr, der sie aufhielt. Etwas widerwillig legte sie den Datenblock bei Seite. Aber er lief ihr schließlich nicht weg und die Rückfahrt würde auch wieder lange genug dauern und ihr Zeit zum Lesen geben. Bis sie wieder zurück waren, wäre sie bestimmt fertig.

?Es wird bestimmt nicht lange dauern.?

Informierte sie den Fahrer, der die Tür für sie geöffnet hatte, und stieg aus.

?Nehmen Sie sich soviel Zeit, wie Sie benötigen, Miss Akanato. Es ist mein Beruf auf Sie zu warten.?

Erwiderte der Mann freundlich. Akemi lächelte ihn an. Die Gebäudereihe, vor der sie nun standen, war schlicht und einfach. Es handelte sich hauptsächlich um Bürogebäude, was man an den vielen verschiedenen Schildern erkennen konnte, die zumeist in großen, gut lesbaren Buchstaben verrieten, welche Institutionen wo untergebracht waren. Auch bei dem großen Hochhaus, auf das Akemi nun zusteuerte, war dies so. Cai fand den Namen, den sie suchten, als erstes und wies mit seiner riesigen Hand auf ein Schild ganz zu unterst: Boreal Stiftung. Glücklicherweise stand das richtige Stockwerk dabei.

?Super, dann los.?

Meinte Akemi und begab sich, gefolgt von Cai, in den kleinen, schmucklosen Flur, von dem aus fünf verschiedene Aufzüge nach oben führten. Sie mussten ein wenig warten, bis ein Lift für sie frei wurde, doch nur wenig später fanden sie sich einige Etagen höher wieder, in einem langen schmalen Gang. Links und rechts gingen Türen ab, der Gang verzweigte sich, aber es gab ein Schild, das die Stiftung auswies. Dann fanden sie auch die passende Bürotür recht schnell und Akemi klopfte an. Geöffnet wurde von einem Droiden.

?Guten Morgen, was kann ich für Sie tun??

?Guten Morgen, ich würde mich gerne über die Stiftung und laufende Projekte informieren.?

Erklärte Akemi, nicht ohne anzufügen:

?Ich überlege, der Stiftung eine Spende zukommen zu lassen.?

?Einen Moment.?

Der Droide wandte sich um und schloss die Tür. Akemi hob die Augenbrauen und drehte sich halb zu Cai herum, doch nur kurz darauf wurde die Tür wieder geöffnet und eine dunkelhaarige Frau mit einem sympathischen Lächeln stand vor ihnen.

?Entschuldigen Sie! Unser Droide hat kein Händchen für Besucher. Er ist es nicht gewohnt, dass Leute hier vorbei schauen. Früher kam nie jemand her und plötzlich haben wir einen regelrechten Ansturm. Das verwirrt ihn irgendwie. Darf ich mich vorstellen? Alice Boreal. Kommen Sie herein.?

?Vielen Dank.?

Akemi betrat einen gemütlichen Büroraum, der Platz für zwei Schreibtische, ein paar Schränke und eine kleine Sitzecke bot. Eine Frau, um die vierzig, war in Arbeit vertieft, sah jedoch kurz auf und lächelte den Besuchern zu.

?Können wir Ihnen einen Kaffee anbieten??

Fragte Alice Boreal, doch Akemi schüttelte den Kopf.

?Vielen Dank.?

Wiederholte sie sich, ohne es zu merken.

?Ich möchte Sie auch nicht lange aufhalten.?

Sie schaute sich um, befeuchtete ihre Lippen und dachte an die Worte, die sie sich zurecht gelegt hatte.

?Man hat mir von Ihrer Stiftung erzählt und mir empfohlen meine Spende an Sie zu tätigen, falls ich etwas für die unteren Ebenen Coruscants tun möchte. Nun wollte ich mich vorher aber noch genau über Ihre Projekte informieren.?

Die Augen der dunkelhaarigen Frau strahlten.

?Nehmen Sie doch wenigstens kurz Platz, ich hole Material für Sie.?

Sagte sie, ging zu einem der hohen Wandschränke und suchte darin nach etwas. Akemi nahm auf einem der Stühle platz.

Ich habe das Infomaterial erst kürzlich zusammengestellt, weil mich Anfragen wie die Ihre in letzter Zeit öfter erreicht haben. Es laufen nur wenige Projekte, aber wir legen auch besonderen Wert darauf die Anzahl reduziert zu halten. Unsere Devise ist sich ausgiebig um jede Aufgabe zu kümmern, anstatt die Gelder halbherzig zu verteilen.?

Alice Boreals Wangen hatten sich gerötet und sie überraschte Akemi einen Datenstick.

?Schauen Sie sich die Informationen ruhig in aller Ruhe zu Hause an. Ich gebe Ihnen unsere genauen Daten, falls Sie sich zu einer Spende entscheiden.?

Akemi nickte und erhob sich wieder.

?Ja, vielen Dank? ich werde mir die Sachen ansehen.?

Versprach sie und hatte ihren Entschluss, die Stiftung zu unterstützen, bereits gefasst. Alice Boreal war sehr nett und sie schien ganz aufgeregt über die Aussicht, dass womöglich mehr Geld in die Kasse floss. Bevor sie ging, musste Akemi jedoch noch die Frage stellen, wegen der sie eigentlich hier war. Wieder sprach sie die Worte, die sie sich zuvor überlegt hatte.

?Ich hoffe, Sie halten mich nicht für neugierig? ich erwähnte doch, dass ich im Gespräch mit einem? Bekannten von Ihrer Stiftung erfahren habe. In diesem Zusammenhang fiel der Name einer Frau ? Chesara. Kennen Sie sie??

Alice Boreals Mitteilungsfreudigkeit schien verflogen. Sie brauchte eine Sekunde, bis sie antwortete und ihre Stimme klang ein wenig, als läge sie plötzlich auf der Lauer.

?Ja, das tue ich.?

Erwiderte sie und ihr fragender Blick forderte Akemi auf fort zu fahren. Akemi lächelte einnehmend.

?Das hatte ich gehofft!?

Rief sie fröhlich aus.

?Ich kannte vor einigen Jahren eine Chesara und... ich weiß nicht, vielleicht ist sie es? Es wäre großartig, sie wieder zu treffen! Wenn Sie Kontakt zu ihr haben, könnten Sie ihr von mir erzählen? Ich erwarte nicht, dass Sie mir ihre Kontaktdaten geben? aber wenn Sie ihr nur sagen könnten, dass ich nach ihr gefragt habe??

Die junge Schauspielerin kam sich albern vor. Wie groß war Coruscant und wie viele Menschen und Nichtmenschen gab es hier? Die Chance, die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dieser Frau um die Jedi handelte, die sie vor Jahren auf Bothawui kennen gelernt hatte, war lächerlich gering. Trotzdem wollte Akemi es versuchen. Sie konnte sich längst kein Mitglied des Geheimdienstes mehr nennen, aber irgendwie hatte sie trotzdem das Gefühl, Kontakt aufnehmen zu müssen. Außerdem hatte sie letzte Nacht von Alisah geträumt. Sie hatte nie erfahren, was aus ihrer besten Freundin geworden war. Wenn es einer wusste, dann die Jedi.

?In Ordnung... ich denke, ich kann sie fragen.?

Erwiderte die Frau schließlich. Akemi strahlte.

?Oh, vielen Dank. Das ist wahnsinnig nett von Ihnen.?

Sagte sie. Alice Boreal wehrte ab.

?Kein Problem.?

Versicherte sie.

?Sagen Sie mir nur Ihren Namen und wie ich Sie erreichen kann.?

Akemi gab der Verantwortlichen der Boreal Stiftung die Verbindungsnummer von Nathaniels Wohnung.

?Mein Name ist Akemi.?

Sagte sie.

?Wenn es sich um die Chesara handelt, die ich kenne, wird sie wissen, wer ich bin.?

- Coruscant ? City ? Boreal Stiftung ? Mit Cai und Alice Boreal ?
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Wohnhaus ▫ Wohnung von Azgeth || ▫ Azgeth & Chesara

Wie Tropfen drangen die leer wirkenden Worte in sie ein und wurden sofort vom reißenden Strom des Hasses aufgezogen und mit ihm vermengt. Nicht sichtbar, aber dennoch unbestreitbar wurde so aus Schwarz ein dunkles Grau. Egal wie viel Schwarz man nun noch hinzufügte, es würde trotzdem Grau bleiben. Warum ging sie nicht? Wollte sie denn riskieren erneut zerschlagen in der Ecke zu landen? Warum gab sie ihre Feindin nicht einfach auf? Es wäre so leicht einfach all dem den Rücken zuzukehren. Doch stattdessen blieb sie bei ihr und versuchte mit ihr zu reden. Zu gerne hätte sie die Fähigkeit besessen einfach ihre Ohren abschalten zu können, doch leider musste sie sich nun bestimmten Dingen stellen, da ihr Geist zu wach und zu stark angeregt worden war, um sich blindlings den starken Emotionen zu ergeben. So langsam zeigten sogar die winzigen Tröpfchen ihre Wirkung.

Chesara hatte durchaus die richtigen Themen am Schopfe ergriffen, diese waren es, die entscheidend waren für den weiteren Verlauf. Wunde Punkte fingen an aufzubrechen, Verzweiflung machte sich breit, als auch die Jedi zugab, niemals wieder den alten Zustand herstellen zu können. Für sie lag alles in der Zukunft. Eine Zukunft die leer und trostlos aussah. Wie sollte sie neu anfangen? Was konnte ihr das Leben ohne Sith und ohne Bruder schon bieten? Sie würde kein neues Glück finden, nur Einsamkeit. Trauer. Die Angst vor der Zukunft war real da sie kein Ziel hatte, nichts was sie erreichen wollte. Alleine nur frei zu sein reichte ihr nicht. Oder war das ein Ziel das von sich aus schon jede Anstrengung wert war? Nein, niemals!

Die Aura waberte und Machtlinien verformten sich, brachten kleinere Gegenstände weiterhin zum Wackeln. Der Ausbruch wurde nicht stärker, aber auch nicht schwächer. Noch hielt die ehemalige Sith gegen dem inneren Druck stand, der sie zu zerreißen drohte. Ewig konnte sie dies allerdings nicht fortführen. Wie sollte sie einen Sturm auch aufhalten oder bändigen? Seit sieben Jahren hatte sie es gelernt zu hassen, hatte Verluste erlitten, und sich in jemand anderes verwandelt. Wie stellte sich diese hochnäsige Jedi das vor? Glaubte die Rätin sie könne einfach mit den Fingern schnippen und der Hass wäre fort? Sie sprach von Dingen, von denen sie nichts verstand. Der Kampf um die Vorherrschaft kostete bereits soviel Kraft dass die Schwarzhaarige Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten. Stoßweise ging ihr Atem als sie ihre Stimme für eine Entgegnung wieder fand.


"Was wisst ihr schon? Glaubt ihr das ginge so einfach? Der Hass ist alles was ich habe … oder hatte. Ohne ihn bin ich nichts! Eine Hülle."

Die Energien fluteten weiterhin durch sie hindurch, die dunkle Seite strömte mit jedem Herzschlag durch ihre Adern. Azgeth musste zu Boden blicken da ihre Emotionen sie zu übermannen drohten. Oberflächlich gesehen glaubte sie tatsächlich lediglich durcheinander zu sein, doch inzwischen konnte sie sich kaum selbst mit dieser Ausrede belügen. Sie hatte es inzwischen wieder gefunden. Das Puzzlestück. Den Faden zur ungeschönten Wahrheit. Die Freiheit war unerreichbar für sie, denn sie hatte einst auf freien Stücken auf sie verzichtet. Doch sie hatte sich täuschen lassen. Sie war einen faulen Handel eingegangen ohne an die Folgen zu denken. Die Versprechungen der dunklen Seite hatten sie verführt. Die angebotene Macht hatte sie blind gemacht und ihre Gier befriedigt. Zu spät hatte sie den Preis erkannt, das wahre Gesicht hinter der verführerischen Maske.

Die von Gier Zerfressene hatte ein Geschäft abgeschlossen, das sich nicht mehr rückgängig machen ließ. Es gab kein Gericht, was den Vertrag wieder auflösen konnte. Keine Instanz der Berufung. Einzig die Konsequenz blieb. Sie hatte es verdrängt, gehofft sich mit der Dunkelheit anzufreunden, dass diese Bedenken, diese Sorgen, für immer verschwinden würden. Auch hierbei war sie einem Irrtum erlegen.


"Ich kann keine Hülle sein. Dunkel und still ist mein Schicksal. Vorbestimmt durch meine Gier. Ich konnte sie nicht beherrschen als ich noch die Möglichkeit hatte. Ich bin an den Schatten gefesselt … für die Ewigkeit."

Dann implodierte die Macht, sog sich zusammen und vereinte sich wieder in der dunklen Kriegerin, deren Kraftreserven erschöpft waren. Einige Gläser fielen klirrend zu Boden, bevor die Ruhe nach dem Sturm einkehrte. Eine Entladung war nicht zu verhindern gewesen, doch deren Form und Stärke hatte Azgeth noch beeinflussen können. Wankend kämpfte die muskulöse Frau um ihre Balance, verlor diesen jedoch bereits nach Sekunden. Stöhnend brach sie zusammen. Alles war in sich zusammengesunken: ihr Körper, ihre Macht, ihr innerer Druck und ihre Gefühle. All dies schien auf ihre Brust zu drücken, denn sie bekam kaum noch Luft. Sie wollte am Liebsten auf der Stelle sterben, sie fühlte sich so elend, so verloren. Sie wusste dass Chesara direkt bei ihr war und doch ...

Vollkommen machtlos spürte sie ihre Augen feucht werden und schmerzhafte Schluchzer lösten sich aus ihrem Oberkörper. Nichts war von der „großen“ Sith - Kriegerin übrig geblieben. Mit ihren verheulten Augen sah sie wie jede andere Frau aus, die mit ihren Nerven am Ende war.


|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Wohnhaus ▫ Wohnung von Azgeth || ▫ Azgeth & Chesara
 
- Coruscant - Mittlere Ebenen - Azgeths Wohnung - Mit Azgeth -

Es waren immer die selben Aufhänger, die selben Themen, die selben Anschuldigungen, die Azgeth vorbrachte. Inzwischen kannte Chesara zumindest die gröbsten Vorwürfe, die ihr gemacht wurden und die sich auch nun wieder wiederholten. Die ehemalige Sith, die sich keiner Seite mehr zugehörig nennen konnte, war noch immer nicht zur Ruhe gekommen. Im Griff hatte sie sich allerdings auch noch halbwegs. Es war noch nicht so schlimm, so lange sie nicht aufgab. Erneut warf sie Chesara vor, nichts von dem zu verstehen, was sie durchmachte und nicht zu wissen, wovon sie redete. Chesara wollte etwas erwidern, doch sie kam nicht dazu. Azgeth wirkte angestrengt und verzerrt. Sie kämpfte mit sich selbst und mit der dunklen Seite in ihr. Die Jedi begriff, dass womöglich nichts, was sie noch sagen konnte, Wirkung haben würde. Es lag an Azgeth. Entweder es gelang ihr die Oberhand in diesem Kampf zu behalten, oder eben nicht. Konzentriert und angespannt ließ Chesara die dunkelhaarige, kraftvolle Frau nicht aus den Augen. Während sie Azgeth so vor sich sah, fragte sie sich, ob das, was sie zuvor gesagt hatte, es vielleicht sogar noch schlimmer gemacht hatte. Sie begann an ihrer Methode zu zweifeln, als der Geruch kalten Schweißes in ihre Nase stieg und ihr kleine Schauer über den Rücken hinunter liefen. Die dunkle Seite zeigte ihre Anwesenheit klar und deutlich - vor wem hätte sie sich auch verstecken sollen? Sie gedachte Azgeth einzunehmen und über Chesara zu triumphieren. Die zusammengepressten Lippen der Jedi bildeten eine grimmige Miene. "Halte durch, Azgeth.", dachte sie, doch ihre Hoffnung schwand mit jeder Sekunde. Azgeth stammelte etwas und redete wirre Dinge, die Chesara nicht verstand... von einem Schatten, von Gier und von der Ewigkeit. Den Gedankenpfaden der Schwarzhaarigen war es unmöglich zu folgen und dan war es auch zu spät. Die dunkle Macht siegte, als Azgeth kapitulierte.

In der kleinen Wohnung entstand eine Druckwelle, ähnlich der vom gestrigen Tag, doch auf eine andere, tragische und nach innen gekehrte Art und Weise. Die Wände zitterten und das kleine Fenster schwang auf. Eisige Luft erfüllte Chesaras Lungen, doch sie rührte nicht von draußen, sondern schien aus Azgeths Innerem zu kommen. Als die Wände und Schränke sich bewegten, fielen klirrend einige Gläser und eine Schüssel zu Boden. Dann jedoch verebbte der so plötzlich enstandene Sturm wieder, als hätte es ihn nie gegeben. Der schützende Schild, der sich vor Chesara aufgebaut hatte, verzog sich ins Nichts, einer verpuffenden Rauchwolke gleich. Azgeth kauerte am Boden, schwach und ausgemerkelt, aber nicht zerstört. Die Augen, die Chesara anblickten, schienen alles und nichts zu sagen. Chesara atmete tief ein. Mit dem Handrücken fuhr sie sich über die Stirn, dann schritt sie hinüber zu Azgeth, fasste sie unter den Armen und zog sie hoch.


"Kommt. Ihr müsst Euch aufwärmen."

Sagte sie und benötigte alle ihre Kraft um Azgeth zum Sofa zu ziehen.

"Ihr solltet Euch jetzt ausruhen. Sprecht nicht. Ich mache Euch etwas zu essen."

Ohne auf Einwände oder Widerworte zu warten, hob Chesara auch Azgeths Beine auf das Sofa, holte die Decke von dem nicht gerade einladend aussehenden Bett und breitete sie über Azgeth aus. Dann ging sie hinüber in den Küchenbereit und begann sich nützlich zu machen. Das Fenster ließ sie vorerst geöffnet, um frische Luft herein zu lassen, schloss es jedoch wieder, als es zu kalt wurde. Während auf der alten, schon vermutlich tausende Male benutzten Herdplatte eine Suppe zu köcheln begann, suchte sie sich einen Besen, an dem tatsächlich noch ein paar Borsten standen, und einen Eimer und fegte die Scherben zusammen, die die herunter gefallenen Gläser hinterlassen hatten. Die einfachen Arbeiten beschäftigten ihre Hände und wärmten sie von innen, sodass nach und nach der Nachhall der dunklen Seite vertrieben werden konnte, der versucht hatte ihre Seelen zu umklammern. Als die Aufräumarbeiten erledigt waren und die Suppe einen angenehmen Duft im Zimmer verbreitete, trug Chesara einen vollen Teller, einen Löffel und zwei Stücke Brot zu Azgeth hinüber.

"Das solltet Ihr essen."

Riet sie fürsorglich.

"Damit Ihr wieder zu Kräften kommt."

Sie drückte Azgeth den Löffel in die Hand, ob sie wollte oder nicht. "Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt.", hatte Chesara als Kind gesagt bekommen. Seltsam, dass sie sich gerade jetzt daran erinnerte. Zur Mirja hatte sie solche Sachen nie gesagt. Sie hatte ihr stets die Freiheit gelassen, selbst zu entscheiden, was sie mochte und was nicht, gleichzeitig jedoch auch das zu respektieren, was andere für sie anrichteten und für das dankbar zu sein, was sie hatten. In den meisten Bereichen war es wichtig, die goldene Mitte zu finden. Extreme führten selten zu einem guten Ergebnis - gerade Sith sagte man nach, dass die meisten von ihnen dadurch gezeichnet waren, zu Extremen zu neigen.

"Wisst Ihr, ich habe Euch gesagt, dass es nicht einfach wird."

Begann Chesara vorsichtig. Genug Zeit war verstrichen, um das anzusprechen, was vorhin passiert war.

"Ich weiß, dass Ihr es schwer habt - sehr schwer, sogar. Aber Ihr habt Recht...es gibt auch viele Dinge, die ich nicht weiß. Ich habe nie selbst Kontakt mit der dunklen Seite gehabt. Trotzdem möchte ich versuchen Euch so gut es geht zu helfen. Und ich glaube noch immer daran, dass wir es schaffen können."

- Coruscant - Mittlere Ebenen - Azgeths Wohnung - Mit Azgeth -
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Sarahs hintere Privaträume || ▫ Joseline ▫ Jibrielle ▫ Mara (bewusstlos) ▫ Vorin & Steven

Der Lauf des Schicksals war vorherbestimmt! Die Rädchen drehten sich und die Zahnräder hakten ineinander um den Fluss der Zeit immerfort in Gang zu halten. Schritte näherten sich und eine Gestalt betrat den Raum. Für Vorin wirkten die Geräusche gedämpft, als würde er immer noch halb im Schlaf liegen. Jede Bewegung schien bedeutend und besonders betont. Die Bewegung des vollen Haars, das Klacken des "Gehstocks", selbst das reflektierte Licht der durchgehend milchig-weißen Augen wirkte anders als sonst. Jo hatte sich nun zu ihm begeben, während Nekki sich auf den Weg machte ihm zu helfen. Die Königin der Gefallenen. Die Seherin unter den Blinden hatte Fragen. Doch das geforderte Wissen war schwer. Eine Bürde, die im Herzen getragen wurde. Sie zu übergeben war ein Akt den Niemand gerne übernahm. Doch irgendjemand musste es tun.

Vielleicht war es auch in gewisser Weise gerecht. Obwohl er es zunächst als Fluch gesehen hatte. Er hatte Erfahrung mit dem Tod. Mit seinen Folgen. So makaber und abartig dies auch scheinen mochte, er hatte die "Befähigung" diese Sache zu übernehmen. Das Gesicht der Großmeisterin drückte Sorge aus, Ungewissheit und das Verlangen mehr zu erfahren. Ihre Fragen waren kaum verständlich für ihn. Einer Schallwand gleich hämmerten sie auf seine Trommelfelle ein. Nein, sie konnte nichts tun. Niemand konnte das. Mara war verletzt und würde körperlich wieder genesen, wenn nicht innere Verletzungen vorhanden waren, von denen er bis jetzt nichts wusste.

Sen jedoch konnte niemand mehr helfen.

Vorins Seele zog sich zusammen, drückte allen Schmerz hinaus, damit er tun konnte, was getan werden musste. Er würde nicht groß um das Thema herumreden, würde nicht versuchen abzulenken oder sonst irgendetwas in dieser Richtung. Damit war noch nie jemandem geholfen worden. Der Schock, die Trauer und der Schmerz würden unweigerlich kommen. Keine noch so "ausgefeilte" Methode oder Taktik konnte das verhindern.


"Ich habe nicht gesehen was geschehen ist. Mara und Sen wurden jedenfalls angegriffen. Ich weiß nicht von wem. Ich weiß nicht warum."

Schritt für Schritt näherte er sich der Großmeisterin. Es gab so viele Möglichkeiten zum Kern zu kommen, und doch konnte das was einem Selbst als angemessene Formulierung vorkam für einen anderen die reine Qual sein. In diesem Fall konnte er nur von dem ausgehen was er empfand.

"Während des Kampfes wurde Mara verletzt. Doch das wird wieder werden."

Er wollte viel mehr sagen, nicht so trocken und unsensibel, doch mehr hatte er unglücklicherweise nicht gesehen. Irgendetwas zu erfinden war doch auch daneben. Er schwieg. Er konnte ihr nicht ins Gesicht sagen! Sie hatte so eine Brutalität nicht verdient! Jo trug doch bereits soviel mit sich herum. Tragödie und Verlust. Mit dem Verlust ihres Augenlichtes fing es gerade mal an. Er hasste die Welt für diese unbeugsame Härte. Schließlich musste er schlucken, nichts weiter zu sagen und Jo mit der halben Wahrheit zurückzulassen war allerdings nicht gerade besser und sensibler. Also zwang er sich Fortzufahren.

"Mein Schweigen sagt genau das aus was ich nicht sagen kann. Alles was Du in diesem Moment befürchtest ist wahr."

Alles in Vorin protestierte. Die Worte wurden schwer wie Blei und verzerrten damit seine Stimme. Das Gehirn spielte verrückt und ließ in Sekunden Tränen in seine Augen schießen. Mit gebrochener Stimme überbrachte er die unverrückbare Wahrheit.

"Sen hat es nicht überlebt. Sie ist tot!"

In diesem Moment wünschte er sich er könne mit ihr den Platz tauschen. Lieber wollte er tausend solcher Nachrichten erhalten als eine einzige davon zu überbringen. Für den Fall nachgebender Knie hielt sich Vorin für einen schnellen gezielten Griff bereit. Er hätte sie auch auffordern können sich hinzusetzen, doch diesen Spruch hasste er wie die Pest. Er machte demjenigen nur noch mehr Angst. Man konnte natürlich auch sagen, dass dies am Ende auch nicht viel ausmachte, dennoch mochte er diesen "Klassiker" nicht. In dem Moment kam Nekki mit einem Koffer die Tür herein und blieb stehen. Seine nassen Augen fixierten sie. Hatten sie denn nicht schon genug Tod und Verzweiflung miterlebt? Es schien niemals ein Ende nehmen zu wollen.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Sarahs hintere Privaträume || ▫ Joseline ▫ Jibrielle ▫ Mara (bewusstlos) ▫ Vorin & Steven
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarah, Lulu (NPC) -

Nach einer unschönen Nacht, die sie mit endlosem erstellen von einigen mentalen ?Pro und Contra Listen? verbracht hatte, war nichts erquickender als ein erfischender selbstgebrühter Kaff. Selbst wenn sie diesen heute Ausnahmsweise in Gegenwart der geschwätzigen Lulu einnahm. Die alte und verbrauchte, aber sehr sehr zuverlässige und ehrliche Frau erläuterte ihr die Einnahmen der letzten Woche. Wie immer hervorragend, Sarah schrieb seit Jahren tiefschwarze Zahlen, dennoch freute sie sich immer weniger über den Gewinn. Denn die Art wie er für sie erwirtschaftet wurde beschäftigte dieses kleine Ding das sie seit ihrer Jugend für nicht mehr existent befunden hatte immer mehr ? ihr Gewissen.

Wie geht es denn Mädchen eigentlich so? Ich habe in letzter Zeit keine Zeit gefunden auch nur mit einer einzigen von ihnen ein tieferes Gespräch zu führen.



Nun sie sind alle gesund, keine ist Schwanger und allesammt arbeiten sie fleissig.


Das meine ich nicht, ich meine eher ihren Seelenzustand.

Naja ich denke ihnen geht es soweit gut, zumindest ist keine in letzter Zeit mit irgendwelchen Sorgen an mich heran getreten.


Gut zu hören..................



Ist alles in Ordnung mit dir Sarah?


Natürlich..........


Um weiteren quälenden Fragen zu entgehen blickte sie mehr als deutlich auf ihr Crono. Lulu verstand diese Geste direkt, und machte sich mit einem Augenzwinkern und einer ihrer obligatorischen Rippen brechenden Umarmungen davon. Und wieder versank sie in Gedanken an den gestrigen Tag, an diesen Pakt den sie mit diesen besonderen Wesen geschlossen hatte. Machte sie das etwa zu einem besseren Menschen? Absolut nicht, aber trotzdem auch durch das Gespräch mit Joseline war da etwas in ihr gewachsen ? das Gefühl das Richtige zu tun.

Ein kaum zu vernehmendes Klopfen an ihrer Tür lies Sarah von den Holonachrichten aufsehen die sie auf einem Padd aufgerufen hatte. Padd und die Tasse mit dem Kaff wurden auf die Anrichte gestellt, dann ging die Bordell Besitzerin, sich leise räuspernd zu Tür und betätigte die kleine Tastfläche um diese zu öffnen.


Für einen Moment zeigte ihr Gesicht ein Lächeln als sie Cris in die Augen sah, für nur einen Bruchteil einer Sekunde war alles gut, bis ihr optisches Warnehmungsvermögen etwas erfasste was ihren Geist nur Sekunden später wie ein erbarmungslos wie ein Blasterschuss traf.

Sen.


Komm, kommen Sie sofort rein Cris.


Der Mann dessen Blick so versteinert war das man meinen könnte er sei ein Droid tat wie ihm gesagt und brachte den Körper ihrer geliebten Ziehtochter raschen schrittes in ihre Wohnküche.

Legen Sie Sen hier rauf.

Ohne Vorwahnung riss Sarah mit zitternden Händen den gedeckten Frühstückstisch ab in dem sie das Geschirr einfach von dem langen Tisch fegte. Noch bevor das Klirren des teuren Porzellans verklungen war bemerkte Sarah etwas feuchtes auf ihren Wangen. Tränen? Sie konnte sich nicht entsinnen was sie das letzte mal geweint geschweige denn von so einem überumpelnden Schmerz gekostet hatte.

Cris legte den Leichnam (Sarah hatte auf den ersten Blick erkannt was Sache war) obwohl dieser schon recht starr war sehr behutsam, fast als sehe er irgendeine Gefahr für Sens Wohlbefinden auf den Tisch. Immer schwerer atmend betrachtete Sarah den Leichnam, das gute Mädchen war auch noch misshandelt worden...................

Cris!

Befreite sie sich von dem albtraumhaften Anblick und wand sich Cris zu. Der junge Mann sah mehr als niedergeschlagen aus, weswegen sie in ihrem aufkeimenden Schmerz noch das Bedürfniss hatte ihn auf zu muntern. Wieso war sie nicht wütend? Vielleicht weil irgendetwas in ihr wusste das er es wirklich versucht hatte. Ihre rechte Hand wanderte in seinen Nacken, ihre Stirn legte sich an seine, eine Nähe und herzliche Geste die sie ihm unter normalen Umständen nicht zugemutet hätte. Aber irgend etwas in ihr wollte ihn oder auch sich selbst trösten.

Ich danke Ihnen sehr Cris. Danke das sie es versucht haben!

Ihre brechende Stimme und die aufkommenden Tränen ignorierend lies sie ihn direkt los und stellte sie die Frage die es einfach zu stellen galt.

Wie ist das passiert?

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarah, Cris, Sen (tot) -
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Wohnhaus ▫ Wohnung von Azgeth || ▫ Azgeth & Chesara

Wie erniedrigend! Chesara ging mit ihr um wie mit einem Kind oder einer alten senilen Frau. Azgeth schwankte zwischen Ablehnung und Gleichgültigkeit. Sie war zu erschöpft um sich zu wehren, obwohl sie es gerne getan hätte. Sie ließ sich aufs Sofa legen und zudecken. Während Chesara irgendetwas in der "Küche" machte, drehte sich die Ex - Warrior von ihr weg und weinte still vor sich hin. Wahre Fürsorge wäre es ihr ins Herz zu stechen, das ihr höllische Schmerzen bereitete. Doch die Blondine tat nichts dergleichen. Sie räumte auf und brachte anschließend eine warme Mahlzeit. Unwillig setzte sie sich auf um die Suppe zu essen. Nahrung war wirklich das Letzte an das sie im Moment dachte. Ihr war eher übel. Jetzt erst ließ sich die Frau dazu herab auch etwas zu dem Geschehenen zu sagen. Vermutlich hätte sie sagen können was wollte, die Schwarzhaarige hätte vermutlich in jedem Fall aggressiv reagiert.

Klappernd ließ sie den Löffel fallen, wollte gerade ansetzen als es an der Tür klopfte. Sie gab einen Zorneslaut von sich und sprang auf um zur Tür zu eilen. Chesara konnte sie in diesem Fall nicht aufhalten. Die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet und ein ziemlich missgelaunter Vermieter erspäht. Er zuckte überrascht zurück.


"Wie sehen Sie denn aus? Was ist hier geschehen? Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich Krach gehört habe! Was tun sie hier?"

"Wir hatten nur eine etwas heftigere Auseinandersetzung, nichts weiter. Kein Grund sich Sorgen zu machen."

"Ach, erzählen Sie mir doch nichts. Ich will mich sofort in der Wohnung umsehen. Ich hatte bereits keinen guten Eindruck von ihnen. Gehen sie aus der Tür!"


In diesem Moment fühlte sie den Wunsch diesen arroganten Wurm auf der Stelle zu zermalmen, doch gleichzeitig trat Chesara neben sie. Sie konnte gleich mit sterben wenn sie wollte. Zorn machte sich in dem muskulösen Körper breit, doch Azgeth nutzte ihn dieses Mal anders.

"Wie ich schon sagte: sie werden morgen wiederkommen!" All die Energien ließ sie in den Geist des unschuldigen Mannes fließen und veränderte dessen Strukturen.

"Nun gut, morgen dann also!" , echote er ihre Worte nach. Puh! Das hatten sie geschafft. Er drehte um und die "Besitzerin" der Wohnung schloss die Tür wieder.

"Wärt ihr nicht hier, hätte ich ihn getötet." , gab sie unumwunden zu. Einige Herzschläge lang begegnete sie dem Blick der Rätin, dann senkte sie ihren Kopf gen Boden. Sie schob sich an der wesentlich schmaleren Person vorbei und setzte sich wieder vor ihren Suppenteller. Appetit hatte sie immer noch keinen, aber eine warme Suppe war immer noch besser als eine kalte. Sie nahm zwei Löffel bevor sie Chesara wieder ihre Aufmerksamkeit widmete.

"Was soll ich sagen? Der Hass sitzt tief in mir vergraben. Der dunklen Seite habe ich meine Seele versprochen. Egal was ich hier nun erreiche oder auch nicht erreiche. Ich werde immer an die Dunkelheit gebunden sein. Es gibt Dinge die zeichnen Einen für immer.

Versteht ihr das? Versteht ihr es wirklich? Ich weiß, ihr wollt nett sein, versucht es nachzuvollziehen. Doch mit Verlaub: Das könnt ihr nicht! Und ich frage mich auch, macht es denn überhaupt einen Unterschied? Interessiert es euch überhaupt? Immer wieder habe ich von den Jedi gehört dass es meine Entscheidung war. Ich hätte auch einen anderen Weg wählen können. Das Warum interessierte nie jemanden. Gründe sind irrelevant. Demnach wäre es egal ob ich jemanden aus Rache getötet habe, zum Selbstschutz, weil mich jemand dazu zwang oder weil mir langweilig ist. Wenn das wirklich so egal ist, dann ist es doch einfach, nicht wahr?

Es hat mir klar gezeigt, dass es nichts Gutes gibt. Jeder ist sich selbst der Nächste. Wen kümmert schon das Wohlergehen eines Fremden? Wenn überhaupt hörte ich Sprüche wie: "Anderen geht es noch viel schlechter!" Woher will das irgendjemand wissen der mich nicht kennt? Weil ich gerade nicht am Verhungern bin geht es mir gut? Weiß derjenige was mir passiert ist? Wisst ihr: bei Kinder sind Erklärungen vollkommen ausreichend und verständlich.
"Das arme Ding hat doch ? das und das." Doch in dem Moment wo man eine bestimmte Zahl an Jahren gelebt hat, sind all diese Tatsachen plötzlich nicht mehr wahr? Dann heißt es plötzlich man ist selbst verantwortlich. Was für ein Blödsinn soll das sein?

Aber ich weiß! Sith sind böse, und ihre Gründe zählen nicht. Sie wurden schon verdorben geboren. Ach lasst mich doch mit eurer falschen Moral in Ruhe!"


In ihrer Bitterkeit hatte sie nicht eine Sekunde daran gedacht, dass Chesara dies vielleicht nicht so sah. Sie hatte nicht begriffen in wie vielen Dingen die Rätin bereits anders gehandelt hatte als bisherige Jedi - Begegnungen. Nun war sie es die vorschnell urteilte.

|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Wohnhaus ▫ Wohnung von Azgeth || ▫ Azgeth & Chesara
 
- Coruscant - Mittlere Ebenen - Azgeths Wohnung - Mit Azgeth -

In Azgehts Gegenwart musste man sich daran gewöhnen dass bestimmte Dinge schnell und rücksichtslos geschahen. Chesara griff nicht ein, als die ehemalige Sith den Geist des Vermieters in Besitz nahm und ihn dazu brachte, den Zwischenfall mit den wackelnden Wänden, den er offensichtlich überdeutlich mitbekommen hatte, vorerst zu vergessen. Obwohl es ihr der Zorn in Azgeths Augen und die finstere Entschlossenheit, mit der sie Chesara ansah, nicht gefielen, wusste Chesara selbst keine andere momentane Möglichkeit - und immerhin kam der Mann nicht zu schaden. Das immerhin rechnete sie Azgeth an. Ein wenig beherrschen konnte sie sich also doch. Ein gutes Zeichen? Wenn man wollte, konnte man es so deuten.

Dass ihr die Suppe nicht gefiel und sie eigentlich viel lieber ganz woanders sein und sich in anderer Gesellschaft befinden wollte, daran ließ Azgeth keinen Zweifel. Chesara nahm diese Tatsache als gegeben und mit Gleichmut hin. Sie erwartete nicht, plötzlich mit Sympathie bedacht zu werden. Stattdessen hörte sie sich an, was Azgeth wieder einmal zu sagen hatte... die übliche Argumentation, die wohlbekannte Unzufriedenheit und die verbissene Frustration einer Frau, die keinen Ausweg finden konnte, schlugen sich auf sie nieder. Obwol sie gerade erst freimütig zugegeben hatte, sicherlich nicht alles zu verstehen und auch noch keinen eigenen Kontakt zur dunklen Seite gehabt zu haben, wurde ihr dies weiterhin vorgehalten. Chesara war, als hätte Azgeth niemals zugehört. Bei allem, was sie jedoch von sich gab, wurde eines klar. In erster Linie schien sie sich unverstanden zu fühlen und an ihr nagte ein Schicksal, mit dem sie bisher nicht fertig geworden war. Es schien ein ausschlaggebendes Ereignis in ihrer Vergangenheit zu exisitieren, das sie auf die dunkle Seite gebracht hatte. Wohl deswegen betrachtete sie es als ungerecht zu behaupten, sie hätte damals Entscheidungen getroffen und eine Wahl gehabt. Vermutlich war genau das Gegenteil der Fall gewesen.


"Möchtet Ihr darüber sprechen? Darüber, was passiert ist, meine ich."

Fragte Chesara. Die Anschuldigungen gegenüber ihrer eigenen Person ließ sie unbeachtet. Was sollte sie sich rechtfertigen und verteidigen? Sie musste keine Diskussionen darüber führen, ob sie einer falschen Moral nach handelte oder nicht. Darum ging es nicht.

"Oder soll ich Euch lieber direkt fragen: hattet Ihr eine Wahl?"

Chesara wartete einen Moment ab, bevor sie fortfuhr.

"Jeder von uns hat ein Schicksal und wir alle haben mit unseren persönlichen Problemen und Schwierigkeiten zu kämpfen. Dabei kann man schlecht sagen, wer von uns am schlimmsten dran ist. Solche Einschätzungen sind lediglich subjektiv und hängen davon ab, aus welchem Holz wir geschnitzt sind und wie die Rahmenbedingungen aussehen. Demnach denke ich... es ist durchaus in Ordnung, wenn man sich schlecht fühlt wegen etwas, das einem widerfahren ist. Wir leiden alle auf unterschiedliche Weise und wir haben ein Recht darauf, wütend, traurig und enttäuscht zu sein."

Sie wusste noch immer nicht, auf welche Erlebnisse in ihrer Vergangenheit Azgeth angespielt hatte. Ob sie es erzählen würde oder nicht, blieb ihr überlassen. Chesara würde nicht weiter nachbohren, soviel stand zumindest für sie fest.

- Coruscant - Mittlere Ebenen - Azgeths Wohnung - Mit Azgeth -
 
- Coruscant ? Untere Ebenen ? Honey House ? Lonnyalas Zimmer ?

Erst nach zwei weiteren Kunden konnte Lonnyala sich zurückziehen. Ihr Zimmer hatte sie für sich und so dämmte sie das Licht und zog sich die vielen Klammern aus den Haaren, die ihre Frisur bisher gehalten hatten. Noch immer war sie müde und ausgelaugt, aber sie hatte auch neuen Mut geschöpft. An der Bar herum zu hängen, sich die neuesten Gerüchte anzuhören und hier und dort intensiver nachzuhaken hatte sie heute zu einem guten Ergebnis geführt. Bereits gestern hatte sie ein seltsames Gefühl gehabt und heute wusste sie endlich, woran dies gelegen hatte. Obwohl Sarah es zu verheimlichen versuchte, waren ein paar Informationen durchgesickert. Gerüchte verbreiteten sich schnell, das war überall so. Informationen waren die einzigen Waren, mit denen man sogar in schlechten Zeiten Umsatz machen konnte. Es hatte zwar gedauert, aber jetzt wusste Lonnyala, was im Honey House tatsächlich vor sich ging. All die vielen fremden Leute, die sich bevorzugt in Sarahs privaten Räumen herum trieben? sie hatte gewusst, dass dies etwas zu bedeuten hatte! Und dann diese Frau, die ihr so verdammt bekannt vorgekommen war. Gesichter konnte sie sich gut merken. Meistens studierte sie die Gesichter von Frauen besonders aufmerksam, um nach Makeln zu suchen und sich selbst besser zu fühlen. Ein seltsames Hobby, aber es hatte Lonnyala bisher immer aufgebaut, wenn sie sich mies gefühlt hatte. Manchmal kopierte sie sogar bestimmte Schminktechniken oder andere Erkennungszeichen. Eine Zeit lang hatte sie sich immer einen Schönheitsfleck aufgemalt, aber das war schon lange her. Sie zog die letzte Haarnadel aus ihrer Frisur und ihre blonde Mähne breitete sich über ihrer Schulter aus. Frustriert betrachtete Lonnyala ihr Spiegelbild. Ihre Haare waren nicht weich und fließend, wie in den Werbungen teurer Waschlotionen, sondern trocken und glanzlos. Die Haarspitzen waren stumpf und gespalten von der andauernden Färberei. Ärgerlich wandte sie sich ab und griff stattdessen nach Gesichtswassern und Abschminktüchern. Sie war seit langem unzufrieden mit ihrem Aussehen und redete sich ein, dass auch ihren Kunden ihre Abgenutztheit auffiel. Zum einen ihre Haare, dann auch noch ihre trockene Haut? sie benötigte wirklich schnellstens ein Ticket in die Oberen Ebenen. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sie wusste ja, was zu tun war. Es waren Jedi, die sich bei Sarah aufhielten. Die Erkenntnis hatte Lonnyala beinahe die Sprache verschlagen. Jedi in den unteren Ebenen, in diesem Bordell? Es war lachhaft, aber inzwischen war sie davon überzeugt, dass es wahr war. Daher hatte sie auch eine der Frauen erkannt ? aus den Holonet-News. Was sich Sarah nur dabei dachte oder was sie damit bezweckte? Lonnyala zuckte mit den Schultern, als sie diese Frage sich selbst gegenüber nicht beantworten konnte. Auch egal. Was kümmerte sie das? Die Jedi bildeten von nun an ihre finanzielle Absicherung. Sie wusste genau, was zu tun war. Schon morgen würde sie von hier verschwinden. Seltsam, wie sich das Schicksal von einem auf den anderen Tag ändern konnte? doch Lonnyala sah das ganz nüchtern. Sie hatte ja immer gewusst, dass das hier eines Tages enden würde. Nun war es eben früher so weit. Ihr war das Recht, sehr sogar. Sie würde den Gouverneur aufsuchen? oder zumindest seinen ?Assistenten? Beauftragen? was auch immer. Man würde sich brennend für ihre Geschichte interessieren. Brennend! Sie reinigte ihr Gesicht und summte ein fröhliches Lied. Dies war ihre letzte Nacht hier. Bald würde sie reich sein und sich etwas Besseres suchen. All zu schwer dürfte das nicht sein. Gesagt hatte sie niemandem etwas, außer Burell, die ihre eine recht gute Freundin geworden war. Eigentlich hatte sie zwar vor gehabt es für sich zu behalten, doch nachdem Burell heute einen widerwärtigen, groben Typen gehabt hatte, hatte sie Mitleid bekommen und ihrer Kollegin angeboten sie zu beteiligen. Burell war zart und noch sehr jung. Es tat Lonnyala leid, dass sie immer diese ekelhaften Kerle abbekam, aber diese Typen schienen auf sie zu fliegen wie die Fliegen auf die? nun ja.

Die benutzten Wattepads warf Lonnyala in den Müll. Ihr Gesicht war befreit von der dicken Make-Up-Schicht und glänzte nun unter großzügig aufgetragener Feuchtigkeitscreme. Lonnyala wandte sich vom Spiegel ab. Ungeschminkt war sie ein anderer Mensch, einer, der das Leben, das sie führte nicht ertragen konnte.


- Coruscant ? Untere Ebenen ? Honey House ? Lonnyalas Zimmer ?
 
Orbit um Coruscant - An Bord der Prince - mit Kate, Jace

Letzendlich betrat auch Kate das Cockpit und setzte sich ohne viel Worte zu verlieren auf den Co-Piloten-Sitz. Auch Dany reagierte nicht sonderlich darauf, zu konzentriert war er auf die sich anbahnende Begegnung mit den Zollbeamten. Jace regelte das Andockmanöver und provozierte den Piloten der Fähre ein wenig.
Kate, wärst du so nett und empfängst unsere Gäste?

Man könnte fast meinen Kate hatte sich schon überlegt zu gehen, denn kaum hatte Dany zu ende gesprochen begab sie sich schon in Richtung Luftschleuse.

Schließlich erhob sich auch Dany von seinem bequemen Sessel und wandte sich noch einmal kurz Jace zu.


Warte du hier. Das Cockpit ist Privatgebiet und ohne speziellen Grund, sollten sie hier nicht raufkommen...aber verhalte dich ruhig. Keine weiteren Provokationen mehr.

Den letzten Satz sagte er mit einem Augenzwinkern, welches Jace logischerweise nicht sehen konnte. Bevor er dann letzenendlich das Cockpit verließ rief er noch ein "Kate und ich schaffen das schon!" in Jace' Richtung

Flüchtig schaute er durch die Gänge und konnte nichts auffälliges finden, man merkte, dass das Schiff noch nicht lange in Gebrauch war. Probleme könnten sie mit dem Bes'uliik im Laderaum bekommen. Dort würde Dany auch zu erst hin gehen.

Entfernt hörte er die Schritte von Kate und den und dem Zollbeamten. Auch sie würden vermutlich zuerst den Laderaum besichtigen gehen. Er griff in eine seiner Rüstungstaschen und vergewisserte sich, dass dort noch einige Creditchips lagen, mit denen er die Beamten bestechen könnte.

Im Laderaum angekommen begann er den Bes'uliik mit einer Plane abzudecken. Niemand würde die Beamten davon abhalten darunter zu schauen, dennoch könnten sie dadurch zumindenst etwas Zeit schinden. Er blickte noch ein wenig durch den Laderaum. Bis auf eine Kiste mit noch einer verbliebenen Flasche Klatooinischem Cognac war er leer. Daran sollte es nicht scheitern...

Schließlich öffnete sich die Tür und Kate betrat gefolgt von zwei Zollbeamten den Frachtraum.


Guten Tag die Herren! Ich bin Cuyan Dral, der Besitzer dieses Schiffes. Wie sie sehen führe ich keine Fracht. Aber schauen sie sich ruhig etwas um und überzeugen sich selbst.

Die zwei Beamten gingen gemeinsam geradlinig auf die offene Kiste zu. Dany näherte sich Kate und sprach leise zu ihr:

Wir müssen uns etwas wegen dem Jäger überlegen... Der Alte macht einen sehr abgeklärten Eindruck und ich bezweifle, dass wir ihm deswegen etwas vormachen können. Irgendeine Idee?

Bevor Kate antworten konnte rief der ältere Zollbeamte nach Dany.

Dral, kommen Sie bitte her.

Als er bei ihnen war fuhr der Alte fort:

Haben Sie eine Lizenz für das Importieren von Alkohol?

Ich will den Klatooinischen Cognac nicht verkaufen, ich will ihn trinken!

Das ist Klatooinischer Cognac?, warf nun der jüngere Beamte ein, Da Klatooine nicht zum Imperium gehört und auch keine besondere Handelspartnerschaft ist auch hier eine spezielle Lizenz von Nöten.

Unter seinem Helm rollte Dany die Augen. Die Bürokratie des Imperiums lebe hoch!

Aber wir sind doch keine Unmenschen und nach dem Schiff zu beurteilen leben Sie recht gut..., fuhr dann der Alte wieder fort.

"Verdammt! Der Kerl drang sich ja quasi auf bestochen zu werden", dachte Dany und war gleichzeit froh, dass es so der Fall war und nicht anders herum.


Okay. 500 Credits.

Aber, aber Mr Dral. Ein Mann, der eine Horizon-Class Yacht besitzt, wird doch mehr als 500 Credits übrig haben. 2000 Credits, nicht weniger.

- Verdammte Zollbeamten -

Dafür kann ich mir die Lizenz ja kaufen!

Nun mischte sich der jüngere Beamte wieder ein:

Die Kosten für eine Alkoholimportlizenz belaufen sich auf 5000 Credits zuzüglich der Prüfungskosten, ebensoviel wird die Lizenz für den Import von außerimperialen Gütern kosten. Hinzu kämen die Überprüfungskosten der Produktionsanlagen und...

Gut, gut. Ich verstehe, unterbrach Dany ihn.

Ich biete 3000 Credits und dafür keine weiteren Fragen.

Innerlich bat er Kate um Unterstützung. Sie musste doch noch einen ihrer Jedi-Tricks anwenden können, um die Beamten davon zu überzeugen sein Angebot anzunehmen...

Orbit um Coruscant - An Bord der Prince - mit Kate, Jace, 2 Zollbeamten (NPC)
 
untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Vorin, Jibrielle, Mara (bewusstlos), Vorin und Steven

Gerade als Jo sich in Vorin?s Richtung aufmachte, hatte Steven noch einige Worte zu ihr gesprochen, die ihr einerseits schmeichelten und Andererseits deutlich machten, das auch Steven einige weitere Fragen hatte. Fragen, die Jo zwar jetzt nicht beantworten konnte, um die sie sich aber so bald sie konnte, kümmern würde.
Jetzt im Moment stand sie aber in Vorin?s Zimmer, zu mindest vermutete Jo das es sich um das Seine handelte, und wartete auf seine Antworten auf ihre Fragen.
Als diese Antworten dann aber kamen, glaubte Jo ein dunkler Abgrund würde sich unter ihren Füßen auftuen. Schon bevor der erste Ton über Vorin?s Lippen gekommen war, hatte eine Flut von verzweifelten Gefühlen Jo überrannt und sie nichts Gutes ahnen lassen. Doch die Wirklichkeit übertraf alle Befürchtungen.
Ein Angriff! Von Unbekannt!
Es musste ein machtvoller Unbekannter gewesen sein, wenn er Mara und Sen angreifen und dieses Leid verursachen konnte. Die Nachricht, das Mara zwar verletzt war, aber wieder werden würde, lies kurz einen Hoffnungsstrahl aufleuchten. Doch danach stürzte Jo fast in das dunkle Loch, das sich unter ihr aufgetan zu haben schien.
Sen!
Jo hätte laut schreien können!
Sen!
Ausgerechnet die liebe, warmherzige und freundliche Sen! Wieso nur das junge Mädchen! Sie hatte Keinem etwas getan! Ihr freundliches Wesen hatte für Jo immer deutlich gezeigt, Sen würde niemals Diejenige sein, von der ein Streit ausgehen würde. Nein! Warum Sen! Warum musst überhaupt irgend jemand einen gewalttätigen Tod sterben! Warum?
Aus Jo?s ohnehin sehr hellhäutigem Gesicht war nun jegliche vorhandene Farbe gewichen, während sie krampfhaft ihren Stock so sehr umklammerte, das ihre Handknöchel weiß hervor traten. Einzig und allein die Stütze dieses Stockes schien zu verhindern, das Jo einfach so in sich zusammen sackte.
Jedenfalls fühlte sie sich im Moment, als wäre alle Kraft aus ihr gewichen!
Endete es denn nie? Wie viele Tode, ihr nahe stehender Wesen, musste sie noch erleben? Jo fühlte sich im Moment so alt als würde sie beim nächsten Windhauch einfach zerbröseln und davon wehen wie ein verbranntes Stück Papier!
Hätte sie es verhindern können? Warum hatte sie Sen nicht aufgehalten, als diese los lief? Warum hatte sie nicht auf Mara gehört und war Sen ebenfalls gefolgt? Sie hätte vielleicht verhindern können, was geschehen war. Oder zu mindest hätte nicht Sen sterben müssen. Sie hatte noch so viel vor sich! So viel Potenzial in sich.
Warum nur?
Ihre direkte Umgebung schien Jo in diesem Moment so weit entfernt wie eine Sonne im äußersten Outer Rim. Und doch wusste Jo, das sie ins hier und jetzt zurück musste. Sen war tot und es brachte sie nicht zurück wenn sie in Verzweiflung versank! Zwar konnte Jo nicht jener Philosophie folgen, die sie vor einiger Zeit in alten Aufzeichnungen gefunden hatte und nach denen ein Jedi mit Freude an jene Denken sollte, die in die Macht eingegangen waren, doch sie wusste das, trotz allen Schmerzes den der Verlust hinterließ, das Leben weiter ging. Es gab so vieles, um das man sich kümmern musste. So vieles für das man stark sein musste. Und erst recht seit sie selbst eine Großmeisterin war, musste sie Vorbild sein! Das sie später, wenn sie allein in ihrem Quartier war, zusammen brechen würde und die Tränen dann wohl nicht mehr zurückhalten können würde, das wusste Jo. Doch hier und jetzt musste sie stark sein! Musste es um Mara?s Willen sein und auch für Vorin, der wohl auch den Starken spielte, und doch im tiefsten Mark getroffen war.
Jo?s rechte Hand zitterte noch etwas, als sie diese von ihrem Stab löste und vorsichtig auf Vorin?s Schulter legte.


Ich ahnte das etwas Schlimmes geschieht!
Ich ahnte nicht, das es so schlimm ist!


Resignierend schüttelte Jo ihren Kopf und seufzte dann tief bevor sie sich zwang ein gequältes Lächeln auf ihre Lippen zu bringen. Sie wollte das Vorin wusste, wie dankbar sie ihm war. Dankbar, das er für Mara da war und das er ihr einfühlsam aber klar gesagt hatte, was mit Sen war. Nichts war, in einer Situation wie dieser, unerträglicher als Unklarheit. So nett und rücksichtsvoll sie auch immer gemeint war.

Danke das du da bist! Und, danke, das du Mara in Sicherheit gebracht hast. Wenigstens sie lebt!
Oh, ich hätte Keine von Beiden allein gehen lassen dürfen!


untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Vorin, Jibrielle, Mara (bewusstlos), Vorin und Steven
 
Kim Saya #2 ~ Revlin Agohna

|[ Coruscant - Untere Ebenen - Unterschlupf der Widerstandsgruppe | mit Goran Vos (?), Bandenmitgliedern ]|

Es wurde langweilig. Kim Saya hatte keine Lust, die ganze Zeit allein am Tisch zu sitzen und über sein Leben zu sinnieren. Von selbigem wollte er sich doch gerade ablenken, so wie er es auf Kuat in Gesellschaft seiner kriminellen Freunde täglich getan hatte. Bloß nicht zu viel darüber nachdenken. Sich Fragen über das Leben, die eigene Zukunft oder den Sinn in alledem zu stellen führt ohnehin bestenfalls zu noch mehr Fragen, nicht aber zu Antworten.
Außerdem begann er langsam, seine Heimat und seine wenn auch nicht allzu festen Freundschaften zu vermissen, sobald er darüber nachdachte, was er alles zurückgelassen hatte und wohl nie wieder sehen würde. Auch fragte er sich, wie wohl seine Familie sein Verschwinden aufgefasst hatte. Es war erst ein paar Tage her...

Er warf einen Blick in Richtung einiger Mitglieder dieser Bewegung, der er sich angeschlossen hatte. Sie hatten ihn anfangs befragt und nach Waffen und Anhaltspunkten durchsucht, die dafür gesprochen hätten, dass er nicht vertrauenswürdig sei. Vetrauen konnte sich hier aber wohl niemand wirklich leisten - jeder hätte ein Spion sein können. Es war wie überall sonst auch.

Kim stand auf, als er mit dem Essen bereits längst fertig war und vor lauter Langeweile seine Augenlider schwer wurden. Wollten diese Leute ihn denn nicht wenigstens ansprechen? Ihn einweihen? Oder war es dafür vielleicht noch zu früh?
Der Kleinkriminelle bewegte sich auf einen Haufen dieser Widerstandskämpfer zu, die um einen Tisch herumstanden und sich berieten - einer von ihnen war scheinbar aufgebracht und fuchtelte recht amüsant mit den Armen herum. Kim verzichtete allerdings auf Spott, als die vier Personen ihn bemerkten und das Gespräch einstellten.
"Goran und ein paar andere haben den Jungen hergebracht", erklärte ein Nikto fast entschuldigend.
Der offensichtlich ranghöchste der vier, ein blauhäutiger Twi'lek mit arrogantem, aber dennoch irgendwie charismatischem Blick, nickte knapp, ließ den Neuankömmling jedoch nicht aus den Augen. Er stellte sich kurz als "Revlin Agohna" vor. Anschließend brachte er einen Moment lang seinen von irgendwelchen Datapads, Unterlagen und sonstigem Kram überwucherten Tisch provisorisch ein wenig in Ordnung, als ob ihm die Unordnung peinlich sei. Dann setzte er sich auf einen schwebenden, rot gepolsterten Sessel dahinter.
Kim hörte den Repulsorlift-Antrieb des Möbelstücks protestieren und wartete nur darauf, dass das Ding mitsamt seines Besitzers herunterkrachte - was jedoch nicht geschah, die Antriebe des halb kaputten und innerlich wohl schon verrosteten Geräts beruhigten sich wieder.
Eine der Personen, die um den Tisch gestanden hatten, ein menschlicher Mann mittleren Alters, verschwand mit einer Geste, die seine Enttäuschung zeigte. Irgendwas lief wohl nicht wie gewollt - aber konnte man das erwarten? Eine kleine Widerstandsbewegung gegen ein Imperium würde wohl immer so ihre Schwierigkeiten haben.

"Wie ist dein Name, Kleiner?", fragte die Dame rechts des Tisches ernst. Sie war ebenfalls eine Twi'lek, jedoch mit ihrer gelben Hautfarbe exotischer als der Kerl. Kim konnte kaum seine Augen von diesen seltsamen 'Kreaturen' lassen, es war allein schon interessant, sie stillstehend zu beobachten.
Der dunkelhaarige Junge setzte sich provokant auf die Tischkante. Da sie keinen Respekt zeigte, wollte auch er frühzeitig seinen Standpunkt klar machen. Eine kleine Gruppe wie diese, die jeden Mann brauchte, würde ihn sicher nicht grob behandeln und wohlmöglich verscheuchen, wenn er es nicht zuließ. "Kim Saya."
"Woher kommst du?"
"Diese Fragen haben wir ihm alle schon gestellt", winkte der Nikto links des Tisches ab. Sein Gesicht war ausdruckslos. Fasziniert fragte Kim sich, ob diese Spezies überhaupt zu vergleichbarer Miemik imstande war.
"Er ist also... vertrauenswürdig", stellte Agohna fest, auch wenn es irgendwo nach einer Frage klang.
Es antwortete niemand. Ein 'Ja' hätten sie mit Sicherheit aussprechen müssen, die nicht gegeben war. Ein 'Nein' dagegen brachte hier niemanden weiter.
Agohna nickte seiner Twi'lek-Partnerin zu, die sich dann zu einem Schrank nur wenige Meter entfernt begab. Per Konsole öffnete sie jenen Schrank, der eine ganze Reihe Waffen beinhaltete. Sie nahm eines der kleinen, alten Exemplare heraus und kam zurück.
"Eine 434er Blasterpistole. Kannst du mit sowas umgehen?", fragte Agohna.
Als Kim die Blasterpistole jedoch aus der Hand der Frau übernahm, sah Agohna schon, dass dies nicht der Fall war. Allein wie der Junge sie hielt - wie ein Spielzeug.
"Kann wohl nicht so schwer sein", erklärte Kim selbstverständlich, doch er merkte an den Blicken der drei umstehenden Widerstandskämpfer, dass seine vorgespielte Überlegenheit diesmal nicht funkte. Er grinste schelmisch. "Okay... noch nie sowas benutzt, zufrieden?"
"Du wirst es ohnehin nicht brauchen. Noch nicht", entgegnete der Twi'lek. "Aber vielleicht solltest du es können, wenn es einmal soweit ist. Man weiß ja nie."
"Das heißt also, ich bin in eurer kleinen Gang hier aufgenommen?", fragte er, noch immer etwas provokant. "Und was habe ich davon?"
Agohna machte eine ausholende Geste. "Das alles hier - etwas zu essen, einen Platz zum Schlafen" - er deutete auf die Waffe in Kims Hand - "und eine Möglichkeit, dich vor was auch immer kommen mag zu verteidigen. Eine annehmbare Alternative zum Tod in den Gossen, würde ich zusammenfassend behaupten."
"Klingt akzeptabel. Was habt ihr als nächstes vor?"
"Nichts, was dich etwas angehen würde." Nun war es Agohna, der Kim gegenüber arrogant wurde. "Vielleicht wirst du irgendwann mehr erfahren, aber das dauert seine Zeit. Du bist ein Fremder, ein Freund auf der einen Seite, aber ein potentieller Feind auf der anderen."
Kim Saya zuckte mit den Schultern. "So wie jeder hier."
"Wenn mir jemand vor den imperialen Schweinehunden den Arsch rettet, dann kann ich behaupten, dass er vertrauenswürdig ist. Hast du mir schon einmal den Arsch gerettet, Kleiner? Nein? Dann verstehst du mich sicher. Und jetzt verschwende nicht meine Zeit, du solltest dankbar sein für das was du hast."
Kim rümpfte nur die Nase - er hatte kaum ein vernünftiges Gegenargument. Überheblich grinsend wandte er sich dann von den Widerstandskämpfern am Schreibtisch ab und ging, um sich irgendeine halbwegs passable Beschäftigung innerhalb des Unterschlupfs zu suchen. Sobald er sich umgedreht hatte, verflog sein Grinsen. Das Gespräch war nicht ganz so gelaufen, wie er es sich erhofft hatte...

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- Orbit um Coruscant - An Bord der Prince - mit Dany, Jace, 2 Zollbeamten (NPC) -

Kate hielt sich vorerst zurück, als Dany sie bereits im Frachtraum erwartete und die beiden Zollbeamten sogleich zur Tat schritten. Sie stand mitten im Raum, die Arme vor der Brust verschränkt und wartete einfach ab, was nun passieren würde.
Dany, der sich zur Tarnung einen anderen Namen verpasst hatte - Cuyan Dral - verhandelte bereits mit dem älteren der beiden Männer. Man kannte diesem auf's Neue an, dass er schon länger im Geschäft war. Korrupt, wie die Beamten eben so waren. Der Gedanke entlockte der jungen Frau ein flüchtiges Lächeln, ehe sie sich zu den Männern gesellte.


Ich denke 1000 werden reichen...

, sprach sie und ihre Stimme wirkte dabei etwas nachdenklich. Ein kurzer Blick in die Augen der Beamten genügte, um zu erkennen, dass diese nicht wirklich damit zufrieden waren.

Du solltest dich nicht in Männergespräche einmischen, Mädchen!

, gab der erfahrene Zollbeamte unmissverständlich zu verstehen, während der andere sie nur irritiert anstarrte. Kate legte den Kopf etwas schief und setzte ein freundliches Lächeln auf. Sie konzentrierte sich, wie sie es vor Jahren gelernt hatte. Sie konzentrierte sich auf die beiden Männer, auf ihre Gedanken - dem Jüngeren schien sie zu gefallen, der andere sah sie nur als Störenfried; der eine hatte sich bereits mit den 3000 von Dany angefreundet, der andere spielte mit dem Gedanken bis auf 6000 hochzugehen...

Tausend genügen!

, wiederholte Kate diesmal bestimmter, obwohl sie die Stimme dafür nicht recht laut erheben musste, sondern im Gegenteil noch ziemlich ruhig blieb.

Tausend genügen.

Wir dürfen ohne weitere Störungen weiter!

Ihr dürft ohne weitere Störungen weiter!


Die junge Talusianerin neigte anerkennend das Haupt.

Sehr schön! Cuyan, gebt ihm seine Credits und lasst uns dann weiterfliegen! Meine Herren...

Mit diesen Worten wandte sie sich ab und verließ den Frachtraum. Die Zollbeamten standen wie hypnotisiert da - ein glasiger Blick in beider Augen, doch der Handel war somit abgeschlossen. Sie würden keine Probleme mehr mit den Kerlen haben...

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- Coruscant - City - Krankenhaus - mit Richard -

Der Arzt legte die Hände auf Richards Schultern und schaute ihn eindringlich an.

"Jetzt beruhigen sie sich erstmal, Mister Cohn."

Er zeigte auf ein paar Stühle, die in einer Ecke etwas weiter den Gang hinauf standen.

"Es ist wichtig für ihre Tochter, dass sie sich beruhigen. In Ordnung?"

Er sah den besorgten Vater mit einem ruhigen fragenden Blick an. Rubi ließ sich ebenfalss unauffällig in ihrer Nähe nieder und auch sie wusste noch immer nicht was mit Nella passiert war. Rubi fühlte kalte Angst, denn dass da etwas wirklich nicht stimmte war klar.

"In Ordnung"
...flüsterte der Arzt und es war ihm anzusehen, dass er nach den richtigen Worten suchte. Er schaute auf den Boden, ein paar Augenblicke später schien er sich gesammelt zu haben, atmete tief ein unsd setzte zum Sprechen an.

"Ihre Tochte, Mister Cohn..."er pausierte..."Ihr ist eine Art schockartiger Schlaganfall wiederfahren."

Jetzt musste er vorsichtig sein. Das wusste der Arzt.

"Und im Moment...sind ihre Beine gelähmt."

Der Arzt versuchte ruhig zu bleiben. Ruhig und sachlich, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Alles was er jetzt sagte war unglaublich schmerzhaft für einen Vater. Und das Schlimmste war, dass er selber gar nicht so genau wusste, was mit dem jungen Mädchen passiert war. Aus diesem Grund wusste er auch momentan noch nicht wie er helfen sollte.

"Noch dazu kommt, dass sie nach diesen Anfall eine Art Schockerblindung erlitt, diese kann aber schnell vorbei gehen. Das hoffen wir zumindest."

"Gehen sie jetzt ersteinmal zu ihrer Tochter. Sie ist jetzt wach. Wir werden alles was in unserer Macht steht für sie tun und wenn sie noch fragen haben lassen sie es mich wissen oder wenden sie sich an die zuständige Assistenzärztin. Dr. Mulobo befindet sich schon im Zimmer ihrer Tochter. Ich werde später wieder zu ihnen kommen."

ER überlegte und stellte fest, dass er jetzt wirklich sehr kühl gewesen war und fügte noch hinzu...

"Haben sie jetzt noch irgendwelche Fragen? Ich weiß, es muss furchtbar, wenn so etwas dem eigenen Kind wiederfährt. Wir werden wirklich alles tun...

- Coruscant - City - Krankenhaus - mit Richard -
 
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