Coruscant

- Coruscant – Untere Ebenen- Honey House – Mit Tomm und Saahir -

Der Junge neben Tomm hieß Saahir und war tatsächlich sein Padawan. Tomm machte ein ziemlich besorgtes Gesicht, was Chesara dazu veranlasste, sie auf schnellstem Wege in die hinteren Räumlichkeiten des Honey Houses zu bringen, wo sie in dem großen Wohnraum Gelegenheit hatten, ungestört zu sprechen.

„Das Bordell ist früher einmal ein Hotel gewesen.“

Erklärte Chesara, als Tomm nach zwei Quartieren für sich und seine Schüler fragte.

„Daher gibt es genug Zimmer für uns alle.“

Seine kleine Gruppe war nicht die einzige, die gekommen war um den Widerstand zu unterstützen. Tomm erwähnte kurz, dass auch noch andere Jedi unterwegs waren, was Chesara freute und erleichterte, gleichzeitig begann sie jedoch auch sich Gedanken zu machen. Wenn sie mehr wurden, würde es schwieriger werden ihre Tarnung aufrecht zu erhalten. Es wäre vermutlich nicht verkehrt, sich nach einem zweiten Unterschlupf umzusehen. Tomms zweiter Padawan hörte auf den selben Namen wie er: Tom, und er hatte sich wohl schon selbst auf den Weg durch's Honey House gemacht. Chesara hatte, als die kleine Gruppe das Bordell betreten hatte, einen kurzen Blick auf ihn erhascht und ihn wieder erkannt. Er war schon einmal hier gewesen, damals mit Joseline und ihrer Padawan Mara.. So wie Tomm von ihm sprach, auch wenn es nicht viel mehr als eine einzige kleine Bemerkung war, war er wohl kein einfacher Schüler. Das Wort „Einzelgänger“ fiel schwer und mit einem Unterton, den Chesara als frustriert deutete. Verständnisvoll seufzte sie, warf ihm einen Blick zu, der ihm zeigte, dass sie mit ihm mitfühlte, sagte jedoch nichts, da sie nicht davon ausging, dass Tomm vor Saahir darüber sprechen wolte. Stattdessen fragte Tomm nach Exodus, und was das Gespräch zwischen ihm und Chesara zu bedeuten gehabt hätte. Musste sie nun also doch darüber sprechen?

„Nun, er war privat hier.“

Begann sie vorsichtig.

“Adrian hat sich entschieden seine Ausbildung weiter zu verfolgen, was Exodus ein wenig... missfällt.“

Das war ziemlich höflich ausgedrückt, doch Chesara konnte sich zu keiner genaueren Erklärung durchringen. Sie zuckte mit den Schultern und lächelte.

„Wer kann es ihm verdenken? Exodus hat viel durch gemacht. Es ist kein Wunder, dass er sich wünscht, seine Familie möge sich aus den Angelegenheiten von Jedi und Sith heraus halten. Du hast doch gewusst, dass er kein Sith mehr ist, nicht wahr?“

Bei Letzerem war sie sich nicht sicher, darum hatte sie es vorsichtshalber angefügt. Dass sie Exodus nach ihrem letzten Wortwechsel sogar noch verteidigte, überraschte sie zwar selbst, aber letztlich waren ihre Worte doch nur die Wahrheit. Er mochte unfair ihr gegenüber gewesen sein, und dennoch tat er ihr Leid, nach wie vor. Er hatte es wirklich nicht einfach gehabt. Chesara schaute zu Saahir, der noch ziemlich blass um die Nase wirkte.

„Was habt Ihr nur angestellt auf dem Weg hierher?“

Fragte sie lächelnd und fügte an den Padawan gewandt hinzu:

„Hast du noch Schmerzen? Wenn du möchtest, untersuche ich dich. Wir können nach nebenan gehen. Du müsstest bitte den Oberkörper frei machen, damit ich deinen Brustkorb abtasten kann.“

Bot Chesara dem Jungen an.

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Tomm und Saahir -
 
Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Empfangsbereich ==> Saahir , Tomm , Ches + div. Andere


Saahir verzog ein wenig die Augenbrauen zu einem Strich und kräuselte die Stirn etwas bei den Worten seines Meisters und legte dabei den Kopf schief. Ihm hatte es bisher nichts ausgemacht, dass es Tote gegeben hatte. Immerhin ging es ums überleben und bisher hatte er keine Reue empfunden wenn es darum ging zu überleben. Daher machten Tomms Worte ihn stutzig.
Er wollte kein falsches Bild von sich darstellen und hob dann einen Mundwinkel an um zu ihm empor zu blicken und das Thema vorerst nicht weiter anzuschneiden. Jedenfalls nicht in dem Vorraum einer Bar. War es überhaupt eine Bar ?
Saahir fiel erst jetzt auf das verdächtig viele hübsche Frauen sich hier aufhielten und das sogar nicht wirklich gutaussehende Gäste mit einer Frau am Tisch saßen, was gewöhnlich nur in einem ..."Neee das kann nicht sein." hallt seine Stimme durch seinen Kopf. Die Jedi konnten doch keinen Tempel in einem Puff haben. Bei dem Gedanken an einen Puff musste kam vollends das Kind in ihm zum Vorschein und er musste ein wenig dümmlich grinsen als diese Fanatasie abgerufen bzw angesprochen wurde. Er leckte sich etwas verkrustetes Blut von den Lippen, dass von der Nase herabgeronnen war und sah wieder zu Tomm auf.


"Mhm..weiss nicht, wirkt alles so betäubt."


Erklärte Saahir während er sich mit den Fingern auf die Nase herumtippte. Und für wahr, er spürte einen gewissen Schmerz dabei, der habe gelähmt wirkte.
Dann trat Ches zu ihnen heran und begrüßte sie. Saahir entschied sich ihr freundlich zuzunicken aber sich ansonsten still zu verhalten. Daraus das sein Meister sie recht förmlich ansprach und ihn als Schüler vorstellte, schloss Saahir das es sich bei Ches um jemanden Ranghohen handeln musste, immerhin schätzte es sein Meister ansonsten etwas unförmlicher zu sein.

Er erhob sich langsam und folgte den Beiden ranhohen Jedi in die hinteren privateren Räumlichkeiten und hielt sich etwas die Seite an der die Rippe gebrochen war und verzog die Lippen zu einem Strich. Der Bruch war gut verheilt, genauso auch bei der Nase und der Blasterwunde an der Schulter, aber die Schmerzen waren immernoch da, wenn gleich sie etwas betäubt wirkten.
Als die beiden begannen über Sith zu sprechen, die gerade noch in unmittelbarer Nähe gewesen waren, hob Saahir verwundert eien Augenbraue an und entschied sich lieber still hinter den Beiden herzugehen. Dennoch ließ sich sein überraschter Gesichtsausdruck nicht verleugnen. Er war zwar nicht gerade gebildet aber er wusste was das Imperium und vorallem was die Sith waren und wie sie zu den Jedi standen. Er fragte sich wieso man das Risiko auf sich nahm diesen Sith hier in den Unterschlupf zu lassen wo doch so viele Jedi hier waren. Er für seinen Teil würde soetwas nicht tun. Menschen änderten sich nicht, fast nie zumindest und auch wenn er aus dem Gespräch heraushörte das der Kerl um den es ging kein Sith mehr war, so würde er dem Kerl nicht das Leben von 10-20 Jedi und den restlichen Leuten die hier lebten anvertrauen.

Als sie in gemäßigterem Bereich endlich alleine waren, wandte sich Ches an Saahir und fragte nach einer Behandlung. Er wusste nicht genau was tun. Wenn er sagte, dass er noch immer schmerzen hatte und er wolle das man einen Blick drauf werfe, würde er dann seinem Meister ungerecht werden und ihn verunglimpfen. Saahir zögerte einen Augenblick, dann entschied er sich aber doch dazu einzuwilligen.


" Ja bitte, meine Rippen und meine Schulter schmerzt imma`noch " meinter er und abermals sorgten die Umstände dafür das er seinen Gossenslang nicht verheimlichte wofür er sich in Gedanken selbst schalt. Als er sich daran machte sich die neue Kleidung auszuziehen stockte ihm der Atem und betrachtete gar mitleidig das ein großes Loch in den Stoff gebrannt war. In diesem Augenblick war der Schmerz und die beiden Jedi ganz vergessen. Er hatte endlich einmal etwas neues besessen und auch das war nun kaputt und zerfrannst. Jetzt besaß er nur noch seine Padawanroben, die als einzigste markellos waren. Diese Kleidung hingegen war nicht mehr sehr weit von dem Zustand seiner Lumpenkleidung entfernt und er hielt sie in den Händen wie ein totes Haustier.

Er setzte sich mit freiem Oberkörper auf einen Stuhl. Die linke Seite an der die Rippe gebrochen war, war etwas grünlich und bläulich verfärbt, unter seiner Nase klebte immernoch getrockenetes Blut und die Haut seiner Schulterpartie wo ihn der Schuss getroffen hatte, war recht rötlich und gereizt, aber sonst soweit verheilt. Er richtete dann den Blick auf Ches und beschloss doch eine Frage zu stellen.


"Erlaubt mir die Frage, wieso so`n mal ja mal nein Sith hier dennoch rumgammeln darf , ich mein..is doch mega das Risiko eh ?" abermals achtete er nicht wie sonst penibel darauf den Gossenslang aus seiner Stimme zu halten.

Coruscant - Untere Ebene - Honey House - Privat Bereich ==> Saahir , Tomm , Ches
 
[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House – hinterer Bereich| Nylia und Adrian ]

„Nein, besonders lange bin ich noch nicht hier.“

erklärte Adrian knapp auf ihre erste Frage. Wie lange die Jedi schon hier waren, wusste er allerdings gar nicht. Komisch, dass er sich das noch nie selbst gefragt hatte.

„Und seit wann die Jedi hier sind? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Bei sowas bin ich ziemlich ahnungslos.“

Etwas unsicher grinste er sie an. Sonst kam Selbstironie bei Mädels immer gut an – ob das für Nylia auch galt? Manchmal wirkte sie so ernst. Genau wie er selbst wahrscheinlich. Dabei war seine Masche bei den Mädchen schon immer gewesen, der selbstironische, witzige zu sein! Hoffentlich erkannte und mochte Nylia das auch. Er fand sie symphatisch und ziemlich süß – und auch wenn er nicht wusste, ob sowas wie kleine Flirts hier angebracht waren, fragte er sich eben doch, was sie von ihm hielt.

Seinen Hinweis auf langweiliges Lesen und Trainieren kam allerdings nicht so gut an. Sie meinte, sie wäre froh, wenn sie genau das machen könnte. Mist! Das war schonmal daneben. Ohne darüber nachzudenken machte er den Mund auf, wollte etwas darauf erwidern – und stoppte sich doch noch, bevor das erste Wort seinen Mund verließ. Fast hätte er ihr spontan vorgeschlagen, mit ihr zusammen zu trainieren und zu lesen – was ein Blödsinn! Mit ihr zu Lesen klang wirklich nicht besonders spannend und ihr ein kleines Privattraining zu geben, würde bei ihrem Meister und auch bei Chesara wahrscheinlich gar nicht gut ankommen.

Und dann sagte sie, ihr bisheriges Leben sei deutlich schlechter als ein Leben voller Bücher und Trainings. Adrian musste schlucken, wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Anscheinend verband sie mehr, als nur das Jedi-Padawan-Dasein. Für einen Moment wurde ihm heiß und er wusste nicht, was er sagen sollte. „Es tut mir Leid“? Nein, das war doch irgendwie dämlich und unsensibel.

Ihr freundschaftlicher Stoß in die Seite rückte die Stimmung dann wieder in die richtige Bahn. Adrian lachte kurz auf und wusste nicht so recht, was er damit anfangen sollte (eine freundschaftliche Berührung!), aber trotzdem gingen ihm ihre Worte nicht aus dem Kopf. Schließlich sagte er frei heraus:


„Bei mir ist das auch alles etwas verquer. Mein Vater war gerade hier. Er wollte mich abholen und wieder nach Hause schleifen. Er will nicht, dass ich mich zum Jedi ausbilden lasse.“

Er bemühte sich, sie nicht anzusehen. Das Thema war ihm unangenehm, ja, aber vielleicht half es ihr wenigstens sich verstanden zu fühlen.

[ Coruscant - untere Ebenen – Honey House – hinterer Bereich| Nylia und Adrian ]
 
- Coruscant - Eastport-Raumhafen – Dock 54355 - "Prince" – mit Azgeth und Jace –

Die „Prince“ besaß fünf Quartiere und jede von ihnen durfte sich eines aussuchen. Des Weiteren erklärte Jace ihnen noch kurz die restlichen Bereiche des Schiffes und teilte ihnen mit, wo sie sich frei bewegen durften. Sehr großzügig, dass sie in der Kombüse tun und lassen durften, was sie wollten, dachte Noa. Das reizte sie nicht wirklich. Ob Azgeth wohl kochen konnte? Ihrem Aussehen nach zu urteilen, hatte sie mehr Erfahrung damit, andere Leute durch den Fleischwolf zu drehen. Und Jace? Nee, viel mehr als Sprüche klopfen und vielleicht auch noch ein Schiff steuern, konnte der vermutlich auch nicht. Na wunderbar, und was sollte sie bis Naboo bitteschön essen? Das waren ja magere Aussichten. Während Jace ins Cockpit ging, machten sich die beiden Frauen daran, jede ein Zimmer zu beziehen. Die Einrichtung war nett und das Bett weich. Noa testete dies, indem sie sich mit Anlauf darauf warf. Ja, hier würde sie vermutlich gut schlafen können. Sie stellte ihre Reisetasche in eine Ecke und schob ihren Koffer und das Bett. Dann zog sie sich ihre Jacke aus und holte ihr Com hervor, um einen ersten Bericht an Pablo zu schicken.

*** Com-Nachricht an Pablo Cortina ***​


Hi Pablo, bin bereits mitten im Geschehen. Befinden uns noch immer am Easport-Raumhafen, im bekannten Dock. Der Kontaktmann heißt Jace Chorios und er fliegt eine Horizon-Class Star Yacht mit dem Namen „Prince“. Möglich, dass das Schiff nicht auf seinen Namen läuft. Er erwähnte einen verschollenen Geschäftspartner. Mit uns reist eine Frau namens Azgeth, Nachname bisher nicht bekannt: groß, kräftig muskulös, schwarze Haare, vernarbtes Gesicht. Sie begleitet uns nur bis Naboo. Dort kommen ein paar Jedi mit an Bord (Anzahl: ?) und dann geht es weiter nach Abregado-Rae. Dort will Chorios die Ware besorgen. Mehr Infos folgen in Kürze, denke ich. Grüß alle lieb und gib Cloé einen Kuss von mir. Noa.​

Sie hielt die Nachricht knapp, schrieb nur die wichtigsten Informationen auf und verzichtete auf persönliche Eindrücke. Sie wollte nicht schon wieder meckern, besonders nicht wenn der General die Nachricht auch zu lesen bekam. Am Ende hielt er sie noch für undankbar und gab ihr nie wieder einen Auftrag. Noa wusch sich noch die Hände und verließ dann wieder ihr Quartier, um nach den anderen zu sehen. Nicht, dass sie bereits wieder Sehnsucht hatte...

Narbengesicht saß alleine an einem kleinen Tisch und hatte offenbar gegen sich selbst Holo-Schach gespielt. Ohh, wollte niemand mit ihr spielen? Noa sah sich um, spazierte ein wenig umher und besah sich eine Reihe von Datenblöcken mit Lesestoff, die in einem Regal standen, als Azgeth einen Kommentar über den Luxus des Schiffs machte. Noa drehte sich zu ihr herum.


„Ja, ziemlich.“

Antwortete sie, fand aber, das diese Antwort doch ein wenig knapp war und sie der anderen ruhig mehr entgegen kommen könnte und fügte daher noch hinzu:

„Man muss ja auch mal Glück haben, oder?“

Typischer Small-Talk eben. Das war genau das, was sie auch zu einer alten Frau im Supermarkt gesagt hätte, wenn diese noch die letzte Packung Haferflocken aus den Angeboten erwischt hätte. Azgeth grinste komisch vor sich hin, was Noa misstrauisch machte. Eigentlich hatte sie nichts witziges gesagt, glaubte sie zumindest. Einen Moment später lief Jace an ihnen vorbei und teilte ihnen mit, dass sie noch einen weiteren Passagier aufnehmen würden. Oha, das wurde ja eine richtige Party. Noa hoffte bloß, dass der oder die nicht auch noch zu Jace' und Azgethts Clique gehörte. Da stünde sie ja total außen vor! Voll ätzend. Von draußen hörte man eine Stimme, die irgendeinen Namen rief und Azgeth bemerkte ziemlich passend, dass der Besuch wohl da war.

„Wisst Ihr, um wen es sich handelt?“

Fragte sie die dunkelhaarige Frau.

„Ist ja bald ganz schön volles Haus hier.“

Hoffentlich würde ihr das nicht zum Nachteil gereichen. Immerhin, sie kannte keinen von ihren Mitreisenden. Wenn das alles Schwerverbrecher waren, konnte sie bloß hoffen, wieder heil aus der Nummer heraus zu kommen. Aber was hatte Pablo nochmal gesagt? Rätin Chesara vertraute ihrem Kontaktmann, in dem Fall also Jace Chorios. Von den anderen war keine Rede gewesen. Nun, dachte Noa, dann war wohl klar, an wen sie sich im Fall der Fälle zu halten hatte. Lieber als Narbengesicht war ihr der Pilot allemal. Von draußen konnte man gedämpftes Reden hören, jedoch kein Wort verstehen. Noa spitzte die Ohren, bekam aber nicht wirklich etwas mit. Als sie gerade beschlossen hatte, sich zu Azgeth zu setzen und zu warten, bis Jace mit dem Neuankömmling herein kommen würde, bewegte sich etwas in ihrem Unterleib, sodass Noa unwillkürlich die Beine zusammen presste. Verdammt! Warum ausgerechnet jetzt!!!

„Mist, ich muss nochmal kurz ins Bad.“

Meinte Noa an Azgeth gerichtet, verdrehte genervt die Augen und zog wieder ab in ihr Quartier. Warum mussten die Bürden der Weiblichkeit auch immer im völlig falschen Moment auftreten? Noa zog den Reißverschluss ihrer Tasche auf, förderte ihren Kulturbeutel zu Tage und wühlte nach dem Stapel Unterwäsche, den sie eingepackt hatte. Frau zu sein war wirklich nicht immer einfach, besonders wenn man so unzuverlässige Hormone hatte wie Noa. Von einem perfekten vierwöchigen Rhythmus, den andere Frauen hatten, konnte sie jedenfalls nur träumen. Mal waren es fünf Wochen, mal sechs, auf jeden Fall setzten ihre Blutungen immer so unerwartet ein, dass sich nie wirklich planen ließ. So wie jetzt. Da blieb nur noch schnell laufen. Echt toll.

- Coruscant - Eastport-Raumhafen – Dock 54355 - "Prince" – allein im Quartier –
 
Zuletzt bearbeitet:
- [Coruscant-System - Coruscant - obere Ebenen – Eastport-Raumhafen – Dock 54355 - vor der "Prince"] - mit Exodus

Jace schüttelte dem ehemaligen Sith-Exekutor die Hand und begleitete ihn dann an Bord. Hinter sich schloss er die Rampe, damit waren sie endlich komplett und es konnte losgehen. Das auch Wingston die "Prince" lobte, überraschte Jace ein wenig. Schließlich baute sein Unternehmen mittlerweile doch auch schon Raumschiffe, wenn auch keine Luxusyachten. Er quittierte das Lob mit einem Nicken und ließ sich kurz über den Grund der Anwesenheit des Vizepräsidenten informieren. Es war wie Alad Wingston gesagt hatte, sein Sohn würde ihn bei seinem Vorhaben unterstützen und ganz nebenbei auch noch sicherstellen das er sich an die Abmachung hielt oder sogar dafür sorgen das die Abmachung hinfällig wurde. Ein Gedanke den er nicht vergessen durfte, auch wenn Exodus Wingston - im Augenblick - 'nur' helfen wollte. Und das würde er mit Sicherheit können, ein ehemaliger Sith-Exekutor stellte ohne Zweifel eine gewaltige Unterstützung dar. Die armen Piraten. Jace musste Grinsen und sie erreichten Hauptraum.

Azgeth saß noch immer am Holo-Spieltisch, Noa war mittlerweile wieder verschwunden.


"Mr. Wingston, dies ist Azgeth und ich werde sie nach Naboo bringen, ehe wir weiter nach Abregado-Rae reisen.", stellte Jace die ehemalige Sith schnell vor. Vielleicht kannten sie sich sogar, hoffentlich waren sie einigermaßen miteinander ausgekommen oder kannten sich nur flüchtig - nur sollten sie bloß keine Probleme miteinander haben.

Das die Widerständlerin nicht anwesend war, kam Jace recht gelegen. Sollte Wingston ihr doch über den Weg laufen, erklären würde er dann alles wenn sie unterwegs waren. Denn sonst könnte es recht hässlich werden und auf Diskussionen würde er sich erst dann einlassen wenn sie den Planeten bereits verlassen hatten und es kein Zurück mehr gab!


"Es sind noch zwei Quartiere frei, den Gang dort drüben, suchen Sie sich einfach eins aus. Ich bin im Cockpit, wir starten in ein paar Minuten.", Jace nickte dem Ex-Sith zu und machte sich auf den Weg zum Cockpit.

Im Vorbeigehen warf er der schwarzhaarigen Frau einen kurzen Blick zu, doch sie schien ihn nicht zu bemerken. Gut, es würde interessant werden wie sie unterwegs alle miteinander auskommen würden. Er sprang die Stufen ins Cockpit hoch und ließ sich in den Pilotensitz fallen. Der Platz des Co-Piloten und des Navigators waren frei, ebenso die Stelle an der sich ein Astromech mit dem Schiff verbinden konnte. Glücklicherweise brauchte man diese Aufgaben nicht unbedingt von anderen Lebewesen erledigen lassen müssen und Jace konnte das Schiff, ohne weiteres, ganz alleine fliegen. Er ließ Triebwerke warm laufen, was im Inneren der Yacht als leises Summen wahrgenommen werden würde und er startet die Repulsoren. Nicht mehr lange und sie würden abheben können. Schnell checkte er noch die anderen Systeme. Schilde, Hyperantrieb, Bewaffnung, Lebenserhaltungssysteme und so weiter. Dann öffnete er einen Kanal auf dem Interkom.


"So. Ladys and Gentleman, wir werden in wenigen Sekunden abheben und in wenigen Minuten in den Hyperraum eintreten. Wenn Sie dem Meister über die Schulter schauen wollen, sind Sie dazu herzlichst eingeladen. Ansonsten wünschen wir Ihnen eine angenehme Reise.", er drückte wieder den Knopf und der Kanal wurde geschlossen.

Jace lehnte sich zurück und behielt mit einem Auge das Kom im Auge und als es kurz aufblinkte, legte er die Hände auf die Konsolen und begann, mit Hilfe der Repulsoren, das Schiff sanft von Boden der Landebucht in die Höhe zuheben. Einen Augenblick später teilte ihm eine hohe, nichtmenschliche Stimme mit, dass er soeben Starterlaubnis erhalten hatte. Dann konnte es ja losgehen. Er ließ die Yacht nach oben schnellen und hielt sie für einen Augenblick in der Schwebe, über dem Eastport-Raumhafen. Dann zündete er den Sublichtantrieb und richtete die Nase gen Himmel...


- [Coruscant-System - Coruscant - "Prince" - Cockpit] - allein?
 
- Coruscant – City - Baleskyi-Theater – Mit Akemi -

Um sie beide herum blitzte es und das laute Rufen und Schreien, das sie vom Inneren des Gleiters schon hatten hören können, wurde noch lauter, als sie die Türe öffneten und Richard ausstieg. Die Geräuschkulisse schlug ihm entgegen wie eine rauschende Welle, die einen unter sich begrub. Richard hielt Akemi die Hand hin und half ihr galant bei Aussteigen. Er hätte nicht gedacht, dass es noch möglich war, doch bei ihrem Anblick verdreifachte sich die Lautstärke um ihn herum noch einmal. Akemi lächelte ihre strahlendes Lächeln und sah dabei in ihrem langen Kleid mit dem Federbesatz aus, wie eine kleine Elfe. So zerbrechlich sie jedoch wirkte, so routiniert war sie im Umgang mit den Fotographen, die immer wieder ihren Namen riefen. Ganze „Akemi! Akemi!“-Sprechchöre hallten über den Platz, doch sie ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Sie zwinkerte Richard fröhlich zu und schlenderte Hand in Hand mit ihm über den Teppich, als machte sie jeden Tag nichts anderes. Sie lachte, posierte und scherzte mit den Journalisten aus der ersten Reihe, während Richard sich bemühte, ein anständiges Bild neben ihr abzugeben. Die obligatorische Frage an Akemi, wen sie denn da als Begleitung mitgebracht hatte, blieb nicht aus, woraufhin Akemis Gesicht noch intensiver zu leuchten begann als zuvor, sie sich demonstrativ an Richard schmiegte und antwortete und ihn der Presse vorstellte. Ein Jubeln in Form eines Begeisterungssturms brach aus, verknüpft mit der Bitte um einen Kuss. Grinsend schaute Akemi zu Richard hoch, der sich noch nie in seinem Leben so beobachtet vorgekommen war. Was hatten die Leute eigentlich mit ihrem Hype um Filmstars? Dieser Trend musste an ihm vorbei gegangen sein. Zwar kopfschüttelnd, aber ebenfalls grinsend, zog er Akemi an sich, beugte sich zu ihr hinunter und gab den Fotographen, was sie haben wollten.

Es war voll in der Eingangshalle des Theaters, in der sich die Crème de la Crème der Filmindustrie Coruscants versammelt zu haben schien. Der Geräuschpegel war auch ihr enorm, allerdings durch die vielen einzelnen Gespräche, wie es auf jeder großen Veranstaltung der Fall war. Den Lärm von draußen hörte man hier drinnen nicht mehr. Droiden schwirrten herum und verteilten Sekt und kleine Obsttörtchen. Alles in allem war das Ambiente okay, wenn auch nicht überdurchschnittlich ansprechend, aber das lag bei Richard eher darum, dass er von Grund auf kein begeisterter Partygänger war. Ecile hatte ihn in den letzten Jahren zu allen möglichen Festen und Veranstaltungen mit geschleppt und er war ihr immer pflichtbewusst gefolgt, aber seine Leidenschaft war es nicht, sich unter die Leute zu mischen, Smalltalk zu machen oder auch zu tanzen. Mit Akemi hatte er getanzt, an dem Abend als Nathaniel sich den Fuß verletzt und Ecile ihn heimtückisch als Ersatz eingespannt hatte. Sie hatte damals wirklich einiges an Voraussicht bewiesen, ob nun bewusst oder unbewusst. Er stand mit Akemi in der Menge, sie hatte schon ein paar Leute begrüßt, die sie kannte und oberflächlich mit ihnen geplaudert. Richard hatte ihnen beiden etwas zu trinken besorgt und ihr ein Sektglas in die Hand gedrückt. Bei den Gesprächen hielt er sich im Hintergrund, achtete aber darauf, für Akemi da zu sein. Es geschah nicht viel außergewöhnliches, bis Nexus Ousia sich von hinten an sie heran schlich und sie breit grinsend begrüßte. Nexus, Akemis Filmpartner am Set ihres aktuellen Films, hatte Richard erst ein einziges Mal getroffen und diese Begegnung stand ihm noch recht deutlich vor Augen. Dass der Typ ihn für Akemis Vater gehalten hatte, amüsierte ihn lediglich, doch irgendwie war er ihm generell suspekt erschienen. Er hatte an diesem Tag nicht viel sinnvolles von sich gegeben und mehr oder weniger nur vor sich hin gestammelt. Akemi behauptete zwar, Nex sei eigentlich ein netter und witziger Typ – sie hatte in den letzten Wochen begonnen sich mit ihm anzufreunden – aber so ganz konnte Richard ihr das noch nicht abnehmen. Trotzdem reichte er dem Jungschauspieler höflich die Hand zur Begrüßung.


„Nexus. Guten Abend.“

Hielt er es ziemlich förmlich. Er musste Akemis Kollegen ja nicht direkt um den Hals fallen, so wie er es bei ihr tat, oder?

“Hey, Nex! Schön, dass du da bist. Hab' mich schon gefragt, wann du auftauchst.“

Lachte Akemi und bedankte sich für das Kompliment, dass er ihr bezüglich ihres Aussehens machte, und auch Richard wurde mit Lob erwähnt.

„Zauberhaft, ja?“

Erwiderte er trocken in Bezug auf die Beschreibung, die auf Akemi zweifellos, auf ihn allerdings weniger zutraf. Dieser Nex war wirklich ulkig. Richards Mundwinkel kräuselten sich leicht. Wie der Zufall es so wollte, hatte Nexus' Krawatte fast die selbe Farbe wie Akemis Kleid, was der Jungspund auch direkt zur Sprache brachte.

“Ja, stimmt!“

Meinte Akemi fröhlich.

“Das sieht auf Fotos bestimmt toll aus.“

Sie trank einen Schluck Sekt und ließ ihren Blick über die Menge schweifen. Als sie jemanden sah, den sie kannte, machte sie Nexus auf diese Person aufmerksam.

“Findest du nicht auch, die Haare stehen ihr glatt viel besser, als gelockt?“

Fragte sie ihn, schaute zu Richard auf und deutete unauffällig auf eine große Blondine in einem silbernen Pailettenkleid.

“Stacy Wild.“

Klärte sie ihn auf.

“Du weißt schon, aus Weg zum Ziel.

Der Name alleine hätte Richard nichts gesagt, doch in Verbindung mit dem Film, den er und Akemi vor ein paar Tagen geschaut hatten, konnte er sich wieder an diese Schauspielerin erinnern.

„Ja, ich erinnere mich. Und du hast Recht, glatt steht ihr wirklich besser.“

Sagte er und nahm ihr, ganz Gentleman, ihr inzwischen leeres Sektglas ab, um dieses wieder an einen der Droiden zurück zu geben und gleichzeitig ein Obststörtchen zu besorgen.

“Ohh, was ist da drauf?“

Wollte Akemi wissen, als er die Leckereien in den Händen hielt. Richard runzelte konzentriert die Stirn.

„Das hier sieht aus wie Apfel, und das hier könnten Marmorbeeren sein.“

Stellte Richard, wenig fachmännisch, fest.

„Welches magst du?“

“Marmorbeeren!“

Entschied Akemi und machte den Mund auf. Sie war süß, wenn sie das tat. Richard fütterte sie oft mit Trauben, wenn sie im Bett lagen. Unwillkürlich musste er grinsen und schob ihr das Törtchen in den Mund.

“Mhhhh.“

Offenbar schmeckte es.

“Lecka! Neksch, die muschdu auch probian!“

Riet sie ihrem Schauspielkollegen. Richard aß sein eigenes Törtchen ebenfalls, wartete jedoch, im Gegensatz zu Akemi, mit dem Sprechen, bis er fertig war. Während er noch kaute, fragte er sich, ob Nexus eigentlich keine Begleitung hatte. Er war doch ein junger Mann und sah obendrein nicht schlecht aus. Als angehender Teenieschwarm kannte er doch bestimmt genug junge Frauen, die einer Einladung gerne gefolgt wären.

„Sind Sie eigentlich heute Abend alleine hier, Nexus?“

Fragte Richard schließlich frei heraus. Akemi hatte ihm etwas schwammiges von einer eventuellen Freundin erzählt, die er nicht so richtig hatte, aber vielleicht doch, in die er verliebt war, von der Nexus aber nur wenig erzählte. So richtig verstanden hatte Richard das alles nicht.

- Coruscant – City - Baleskyi-Theater – Mit Akemi und Nex -
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Untere Ebenen, Honey House, mit Chesara und Saahir

Sie waren nun im hinteren Bereich des "Honey House" angekommen, wo kaum oder eigentlich gar kein Besucherverkehr mehr stattfand. Tomm hatte einige Mühe, die Neuigkeiten, die er gerade erfahren hatte, zu verarbeiten.

"Exodus ist kein Sith mehr?",

fragte er etwas ungläubig nochmal nach.

"Seit wann? Und warum?",

platzte es aus Tomm heraus.

"Verzeih meine Neugier, Ches. Ich war wohl zu lange fernab von allem. Im Übrigen",

wandte er sich kurz an Saahir,

"möchte ich dir Rätin Cesara Syonette vorstellen. Sie kennt sich mit vorlauten tatooinischen Padawanen aus, sie ist meine Meisterin und hat mich dementsprechend ausgebildet. Ich hoffe, daß ich im Heilkundeunterricht gut genug aufgepaßt habe?"

Die Frage richtete sich schon wieder an Ches. Während er ihr bei der Untersuchung zusah, sah er sich ab und an ein wenig um und dachte über das Honey House und die vielen Jedi hier nach, die er in der kurzen Zeit schon gesehen hatte. Ein gutes Ziel für die Imps. Und wegen der Bekanntheit als Puff auch ohne große Aufmerksamkeit von außen anzugreifen. Razzien gab es im Imperium alle Tage lang.

"Ist das Honey House denn wirklich groß genug? Sollten wir nicht vielleicht über eine zweite Filiale nachdenken?"

Trotz der privaten Atmosphäre wollte Tomm nicht zu direkt sein.

"Vielleicht etwas weiter oben, wo nicht jeder Besuch so freundlich überfallen wird. Der alte Tempel wäre gut!",

meinte Tomm zwinkernd.
Mit einem Nicken auf Saahir deutend erzählte Tomm der Rätin in Kurzform, was geschehen war.


"Ich weiß nicht, für wen die arbeiten. Das ganze war recht strukturiert und geplant. Es waren sechszehn, viele können auch noch reden. Vielleicht war es doch nicht so gut, so zaghaft zu sein von uns. Vor allem von mir. Meine beiden Schüler haben eigentlich ganze Arbeit geleistet. Bis eben habe ich noch überlegt, ob das richtig war. Nun denke ich, es war richtig. Gab es schon ähnliche Vorfälle? Werden wir vielleicht beobachtet?"

Während er sprach, paßte er genau auf, wie Ches vorging. Auch wenn er nun selbst Rat war, zu lernen gab es immer etwas.

"Paß gut auf, Saahir, eine bessere Heilerin als Chesara kenne ich nicht. Was du jetzt lernst, kann ich dir nie beibringen!"

Untere Ebenen, Honey House, mit Chesara und Saahir
 
Zuletzt bearbeitet:
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Saahir, Tomm -

Der Padawan hatte nichts dagegen, sich von Chesara untersuchen zu lassen und zog sein Hemd aus, das bei dem Kampf, in den er offensichtlich verwickelt worden war, stark in Miteleidenschaft gezogen war. Es wies ein großes Loch auf, vermutlich entstanden durch einen Blasterschuss, und Saahir sah alles andere als glücklich darüber aus und machte einen ziemlich niedergeschlagenen Einruck. Chesara betrachtete das Kleidungsstück füchtig.

"Ach, das bekommen wir schon wieder hin, Saahir."

Sagte sie, als er es bei Seite legte, um sich untersuchen zu lassen.

"Man kann es bestimmt nähen, oder einen Flicken anbringen. Wenn du magst, kümmere ich mich für dich darum."

Bot sie ihm mütterlich an, betrachtete zuerst von allen Seiten seine Nase und fühlte dann leicht mit Daumen und Zeigefinger über den Nasenrücken. Sie war gut gerichtet worden. Über Tomms Lob hinsichtlich ihrer Heilkünste, und seine Anweisung an Saahir, er sollte gut aufpassen, musste sie leicht lachen.

"Oh, ganz so viel Zauber ist gar nicht mehr nötig, denke ich."

Erwiderte sie scherzhaft.

"Du scheinst gute Arbeit geleistet zu haben, Tomm."

Als nächstes bat sie Saahir, aufzustehen und die Arme zu heben. Vorsichtig tastete sie seinen Brustkorb ab und ging von Rippe, zu Rippe vor. Auch hier schien alles wieder heil zu sein.

"Jetzt die Arme nochmal nach unten."

Chesara schloss die Augen, um sich ganz auf ihren Tastsinn zu konzentrieren. Es war alles in Ordnung.

"Gegen die Schmerzen selbst lässt sich leider nicht viel machen."

Teilte sie dem Padawan mit.

"Dass Verletzungen und Wunden schmerzen, ist nur natürlich. Der Heilungsprozess mag oberflächlich zwar schon abgeschlossen sein, doch dein Körper regeneriert sich noch immer. Da musst du wohl oder übel durch. Ich kann dir aber eine Salbe zubereiten, die die Schwellung ein wenig lindert."

Damit war die Unterschung fertig, doch Saahir hatte noch eine Frage, die er Chesara stellte. Es ging um Exodus, denn er hatte anscheinend mitbekommen, dass das Wort "Sith" gefallen war. Chesara wiegte den Kopf leicht hin und her.

"Ja, du hast Recht, ganz ohne Risiko war es nicht."

Gestand sie ein.

"Ich habe versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Du musst wissen, ich habe ihn nicht hierher eingeladen."

Sie zwinkerte ihm zu, wurde dann jedoch wieder ernst und die nachfolgenden Worte waren ebenso, als Erklärung, an Tomm gerichtet.

"Exodus ist früher ein sehr mächtiger Sith gewesen, doch er hat sich schon vor drei Jahren von der dunklen Seite abgewandt und lebt seidem wieder hier bei seiner Familie auf Coruscant. Sein Sohn, Adrian, ist jedoch hier bei uns Jedi, er ist mein Padawan, und Exodus wollte ihn gerne sprechen. Es lässt sich schwierig mit logischen Argumenten erklären, doch ich habe Exodus soweit vertraut, mich auf ein Gespräch mit ihm einzulassen, da ich in der Macht keine Anzeichen einer Gefahr erkennen konnte. Als Jedi müssen wir lernen, ihr vollständig zu vertrauen und uns von ihr leiten zu lassen. Darüber hinaus, denke ich, hätte er nichts getan, das seinem Sohn schaden würde. Dennoch hast du Recht, Saahir, ein Restrisiko bleibt, und dann liegt es an uns, sehr kurzfristig zu entscheiden, ob wir dieses Risiko tragen können oder nicht. Ich habe mich in diesem Fall dafür entschieden und umso erleichterter bin ich jetzt, dass nichts geschehen ist."

Sie lächelte ihm zu, in der Hoffnung, dass diese ausführliche Antwort ihn zufrieden stellen würde und sah dann wieder zu Tomm, dem auch schon aufgefallen war, dass sie mit der Anzahl von Jedi, die sich nun hier aufhielten, vielleicht auffälliger waren, als sie sein wollten.

"Ja, ich habe auch schon darüber nachgedacht, eine andere Unterkunft zu suchen."

Sagte sie ihm.

"Bis vor ein paar Stunden war das noch nicht notwendig."

Sie hörte sich an, was er über den Zwischenfall zu sagen hatte, bei dem Saahir auch verletzt worden war.

"Nein, so etwas hat es vorher noch nicht gegeben. Ich denke nicht, dass dies ein gezielter Schlag gegen uns war. Niemand weiß, dass wir hier sind, abgesehen von unseren Kontakten beim Widerstand im Untergrund."

Sprach sie.

"Daher glaube ich auch nicht, dass irgendjemand sonst weiß, dass wir hier sind. Der Widerstand - die Defender - haben das Honey House rund um die Uhr unter Beobachtung. Wenn du jemand auf lauerndem Posten sitzen siehst, sind das also unsere Leute. Wie geht es deinem anderen Padawan, Tom? Hat es ihn nicht erwischt?"

Fragte Chesara nun konkreter nach. Sechzehn Gegner klang nicht gerade nach einem Pappenstiel.

"Und wer ist außer euch noch auf dem Weg hierher?"


- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Tomm und Saahir -
 
- Coruscant - Eastport-Raumhafen – Dock 54355 - "Prince" – allein im Quartier –

Na toll. Jetzt hatte sie auch noch den Start verpasst. Noa hätte sich in den Hintern beißen können. Da befand sie sich einmal an Bord einer Luxusyacht und hatte die Gelegenheit, beim Start des Schiffes im Cockpit zu sitzen und was tat sie? Übel gelaunt wusch sie sich die Hände, bließ sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und fragte sich, ob es eigentlich nur ihr so vor kam, dass sie dunkle Augenringe hatte, oder ob die tatsächlich da waren. Sie hätte gestern früher ins Bett gehen sollen. Aber vielleicht bildete sie sich die Schatten auch wirklich nur ein. Probehalber aktivierte sie die Deckenbeleuchtung. Das sah doch schon ganz anders aus. Großartig Nerv, in ihrem Kulturbeutel nach Concealer zu suchen, hatte sie aber auch nicht. Wenn sie überhaupt welchen dabei hatte. Außerdem, wen interessierte das schon? Wenigstens hatte sie keine Narben. Aber wenn sie jetzt noch länger hier herum stand, würde sie auch noch den Sprung in den Hyperraum verpassen und dann wäre sie wirklich sauer. Im selben Moment kam auch schon eine Durchsage von Jace. Der sollte gefälligst auf sie warten! Schnell schaltete Noa das Licht aus und sprintete los. Azgeth würde auch denken, sie hätte sie nicht mehr alle. Wenn sie das nicht sowieso schon glaubte. Und außerdem, sollte sie doch. Was kümmerte das Noa? Die Journalistin schloss die Tür ihres Quartiers hinter sich, lief im Laufschritt den Gang hinunter und kreuzte im Aufenthaltsraum nicht nur Azgehts Weg, die natürlich noch immer dort war, sondern auch den eines Mannes, offenbar der zuletzt eingetroffene neue Passagier. Eigentlich hätte Noa jetzt anhalten und sich vorstellen müssen, doch für sowas hatte sie jetzt keine Zeit, zumindest nicht, wenn daraus ein ausführliches Gespräch resultieren konnte. Außerdem war Azgeth ja da. Mit der konnte er sich ja unterhalten. Vielleicht kannten sie sich ja auch schon. Noa wusste noch immer nicht, ob sie alte Freunde waren oder nicht. Trotzdem, kurz hallo sagen konnte sie vielleicht... der Form halber? Aprubt blieb sie stehen.

„Hi, ich bin Noa. Wir reisen zusammen. Äh... ich muss aber grad ins Cockpit, sonst...“

Uff, kannte sie den Mann nicht irgendwo her? Der kam ihr irgendwie bekannt vor.

„...verpass' ich den Sprung in den Hyperraum!“

Erklärte sie gehetzt, schon halb wieder zur Tür raus und lief direkt weiter. Sie würden 52 Stunden unterwegs sein, da würde schon noch genug Zeit zum Reden blieben. Jetzt wusste sie auch, an wen der Kerl sie erinnert hatte: an Exodus Wingston, von der Wingston Corporation. Lustig, welche Ähnlichkeiten es manchmal gab. Leandro sah ein bisschen aus wie Dek Huz'a, der Sänger einer beliebten Popband, aber den Vergleich mochte er nicht besonders. Noa sprang die Stufen zum Cockpit rauf, öffnete die Tür und steckte den Kopf herein.

„Hallo, störe ich?“

Fragte sie vorsichtshalber, obwohl Jace in seiner Durchsage angeboten hatte, dass man sich zu ihm gesellen durfte.

„Ich wollte doch mal sehen, was der Meister so für Tricks drauf hat.“

Meinte sie im Scherz, über die Vorfreude auf den Sprung zur Lichtgeschwindigkeit ganz vergessend, dass sie ihn ja nicht leiden konnte, weil er Coruscant als Abfalleimer bezeichnet hatte. Übel nahm sie ihm das trotzdem noch, nur im Moment halt nicht.

„Nein, im Ernst, ich würd' gern zusehen, wenn das okay ist.“

Erklärte sie ihre Anwesenheit, mal gar nicht kratzbürstig.

- Coruscant - „Prince“ - Cockpit – Mit Jace -
 
Coruscant - obere Ebene - bei Jo, Andor, Samara

Nachdem die kleine Gruppe nun ein Stück weit durch die oberen Ebenen getigert waren, erklärte Jo, dass sie wüßte, wohin sie gehen müssten und dass sie den ersten großen Weg mit dem Schwebetaxi zurücklegen könnten.

Mara nickte kurz und stieg anstandslos mit den anderen in das von Jo organisierte Taxi ein. Die Jedi-Meisterin war froh, dass sie Quietschi angewiesen hatte, bei der Diamantenfeuer zu bleiben. Hier in diesem kleinen Taxi wäre es mit den vier Personen und einem kleinen klobigen Droiden unangenehm eng geworden. Außerdem war Mara sich sicher, dass sie erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätten, wenn sie ihn mit sich genommen hätten.

im Taxi wandte sich Mara an Andor:


Dann erzähl doch mal wie du zurechtgekommen bist. Hattest du bisher Schwierigkeiten?

Sie hatte ihre Worte mit Bedacht gewählt. Zwar war eine Trennwand zwischen Fahrerraum und Fahrgastzelle, aber man konnte niemals wissen, wieviele bei den Gesprächen anderer Leute zuhörten. Niemand brauchte zu wissen, dass sie von einem Lichtschwertbau redeten.

Mara war bewußt, dass Andor wohl noch nicht fertig sein würde, aber das war auch nicht zu erwarten gewesen. Dennoch interessierte Mara, wie weit ihr Padawan gekommen war und vor allem, wie er damit umging, dass er seine Aufgabe nicht innerhalb der Zeit geschafft hatte.

Die Fahrt mit dem Taxi dauerte nicht sehr lange, bereits nach 10 Minuten waren sie in den unteren Ebenen angekommen. Von nun an würden sie zu Fuß weitergehen müssen. Obwohl Mara schon einmal diesen Ort aufgesucht hatte und den Weg auch noch finden würde, war sie froh, dass Jo sie führen würde, die schon viel mehr Zeit hier verbracht hatte.


Sag mal, Flederfalkenauge, wie lang ist es nochmal her, dass du hier warst?

Wieder erntete Mara das vielsagende Lächeln ihrer Freundin wegen des neuen Namens, den Jo sich selbst verpaßt hatte. Sollte er ihr tatsächlich nicht gefallen? Das würde bedeuten, dass Mara sich dann etwas neues würde ausdenken müssen.

Während die kleine Gruppe durch die Stadt lief, sah Mara sich um und beobachtete die Umgebung und die Leute verschiedenster Rassen und Nationen, die sich durch die untere Ebene bewegten.
Sie erkannte, dass viele zwielichtige Gestalten die Stadt durchkämmten, immer auf der Suche nach lukrativen Geschäften. Danach ließ sie ihren Blick nochmal über ihre Gefährten schweifen. Sie waren in keiner Weise auffällig gekleidet. Im Grunde wirkten die vier wirklich unscheinbar. Das auffälligste waren wahrscheinlich Mara's rote Haare. Aber davon gab es hier auf Coruscant viel.
In jeder Gasse warteten Gauner und Banditen, die die Gelegenheiten abcheckten.

Mara ließ sich nichts anmerken und auch die anderen waren weitestgehend ruhig. Samara und Andor folgten den nun nicht mehr ganz jungen Frauen. Für einen kurzen Moment war Mara als spürte sie einen kurzen Anflug von Schrecken bei ihrem Padawan. Nun, sie würden aufpassen müssen, während sie ihren Weg durch die unteren Ebenen fortsetzten.


Coruscant - Coruscant City - untere Ebene - bei Jo, Samara, Andor
 
Coruscant - An Bord der Diamantenfeuer - Andor, Mara, Jo - in der Nähe Samara

Es war wohl ein älteres Schwebetaximodell in dem sie saßen, denn die Trägheitsdämpfer neutralisierten die entstehenden Fliehkräfte, so das Jo die schnelle Geschwindigkeit mit der sie durch die Häuserschluchten rasten deutlicher als üblich spürte. Im Großen und Ganzen war es aber aushaltbar und brachte Jo nicht dazu sich wirklich Sorgen zu machen auch wenn sie wusste, dass es unter ihnen Stellenweise hunderte Meter in die Tiefe ging. Viel mehr konzentrierte sie sich während des rütteln auf ihre nähere Umgebung und Anfangs besonders auf Samara. Die so still gewordene Padawan. Die ihre neue Schülerin werden sollte. Doch mit jedem Tag der verging zweifelte Jo immer mehr daran, die sie jemals mit einander warm werden konnten. Sie sprach nicht. Nicht nur nicht mit ihr, auch mit den Anderen! War dies Scheu vor dem Neuen? Befremdnis? Schüchternheit? Oder sonst etwas? Jo konnte es nicht sagen. Selbst wenn Samara mit einer Blinden oder mit der Art und Weise, wie sie einfach eingepackt und von Liana weg gebracht wurde, ein Problem hatte, dann konnte sie doch trotzdem Reden. Ihr Problem darlegen…
Leise seufzte Jo und zwang sich ihre Aufmerksamkeit von Samara ab zu lenken. Dabei fiel ihr das Unbehagen auf, das Andor umgab. Es schien als habe er schlechte Erinnerungen an jenen Ort. Gleichzeitig aber auch Hoffnung und Zuversicht. Kurz huschte ein sachtes Lächeln über Jo‘s Gesicht. Zuversicht und Vertrauen war etwas, das sie alle nur zu gut gebrauchen konnten. Erst recht hier. Und mit einer Meisterin wie Mara hatte Andor auch allen Grund für Zuversicht und Hoffnung.
Ihre Überlegungen wurden nun, da sie wenigsten an ihrer Zwischenstation angekommen schienen, unterbrochen und nachdem das Taxi gelandet war, stiegen sie alle aus. Deutlich war schon die schlechter werdende Luft zu riechen. Die Slums waren nicht mehr all zu viele Ebenen unter ihnen und auch der Fahrer schien Jo erleichtert als er seine Credits hatte und wieder abhob. Hm, dabei waren das hier noch nicht mal die wirklich schlimmen Gegenden die begannen erst ein paar Ebenen unter dem Honey House. Ach ja, das Honey House! Bis dahin war es doch noch ein reichlicher Fußweg, den Jo allerdings kannte. Nicht ohne Grund hatte sie dem Fahrer diese Adresse hier gegeben. Von hieraus würde sie ihre kleine Gruppe führen können. Für einen Moment war Jo versucht sich Samaras Arm zu schnappen und sie somit wieder mehr in ihre kleine Gruppe ein zu binden. Doch dann verwarf sie den Gedanken. Vielleicht war es ja auch ihre forsche Art gewesen, die das Mädchen dazu veranlasst hatte sich zurück zu ziehen. Also nickte Jo lächelnd in Mara’s Richtung, schnappte sich ihr Gepäck und hackte sich bei ihrer Freundin ein und grinste die an als sie wieder den neugefunden Spitznahmen benutzte.


Lange genug um den Weg nicht ganz vergessen zu haben und euch in eine Müllpresse statt unser eigentliches Ziel zu führen.

Und etwas leiser fügte Jo noch hinzu.

Aber trotzdem sollte es nach Außen so aussehen, das du das gute alte Flederfalkenauge führen musst.

Grinsend und vor sich in kichernd hackte sie sich noch etwas mehr bei Mara ein und zog eine, deutlich erkennbar gespielte, Schnute bevor sie wieder lauter weiter sprach.

Du hilfst doch sicher einer armen blinden Frau dabei ihren Weg zu finden.

Leise kicherte Jo, dann ging es aber auch schon los. Vorbei an geschäftigen Straßen, Ladenreihen, einem kleinen Markt, dann Treppen und Verbindungsstege hinab, mehr hinein in das zwielichtige und durchaus gefährliche Coruscant, in dem man ständig alle Sinne gespannt halten sollte um möglichen Ärger aus dem Weg zu gehen. Dann endlich waren sie da. Das Honey House.

Erschreckt euch nicht. Wir haben mit dem vorderen Bereich nichts zu tun und ich bitte euch auch, diesen Teil des Hauses zu meiden. Nicht nur zu eurem Schutz sondern auch um unsere großzügige Gastgeberin nicht in Gefahr zu bringen.

Erklärte Jo leise und mehr an die beiden Padawane als an Mara gewandt.
Der Code, den ihr die Chefin des Hauses gegeben hatte, öffnete die rückwärtige Eingangstür und dann waren sie endlich angekommen. Merkwürdig fühlte es sich für Jo schon an. Das letzte Mal war sie mit Mara hier. Nicht ihrer alten Freundin Mara sondern ihrer Padawan. Jene, die jetzt ihren Weg bei der Flotte suchte und so viele Probleme mit diesem Ort hier hatte. Leise seufzte Jo und gedachte einen kleinen Moment lang auch Sen, die ihnen jenen Ort hier als Zuflucht ermöglicht hatte und das, mehr oder weniger, mit ihrem Leben bezahlt hatte. So gesehen war dies hier kein guter Ort für Jo und doch hatte es sie wieder hier her gezogen. So gesehen hatte die Macht hier wohl noch etwas mit ihr vor.
Diese grüblerischen Gedanken abschüttelnd wandte sich Jo nun aber erst mal wieder an die Anderen.


Ich denke mal, wir suchen zuerst für jeden ein Quartier, lassen unsere Sachen da und dann sehen wir, dass wir die anderen Jedi hier finden.

Gesagt, getan. Die Zimmer waren schnell verteilt und das Gepäck abgestellt. Dann liefen sie wieder durch die Gänge des hinteren Bereiches bis sie zu einer Türe kamen, hinter der Jo und Mara mit Sicherheit noch viel stärker als sie, ebenfalls deutlich Bekanntes spürten. Vorsichtig klopfte Jo und trat dann leise ein. Dabei konnte sie gerade noch den letzten Satz Chesara’s hören und nahm sich die Freiheit an Tomm’s Stelle darauf zu antworten.

Ich glaube, er meinte damit uns!

Erklärte Jo mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, bevor sie dann eine Verbeugung andeutete und in der Nähe der Tür stehen blieb. Sollten sie stören könnte die kleine Gruppe auch ganz schnell wieder aus dem Raum verschwinden.

Untere Ebenen - Honey House – hinterer Bereich – mit Chesara, Tomm, Mara, Saahir, Andor und Samara?
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Eastport – Raumhafen ▫ Dock 54355 ▫ Prince || ▫ Azgeth ▫ Noa & Jace ▫ Exodus draußen

Da sollte noch einmal jemand die Welt verstehen. Wenn man erstmal glaubte die Dinge einigermaßen unter Kontrolle zu haben, spuckte einem die Macht in die Suppe. Äußerst verwirrend wie sich Ereignisse manchmal überschlugen. Von Noa bekam sie eine Antwort, wie sie sie erwartet hatte. Ebenso platt, wie auch ihre Frage gewesen war. Soviel zu ihren Smalltalk – Künsten. Aber wenigstens war die andere Brünette nicht völlig einsilbig, immerhin. Mit ihrer Gegenfrage lag sie sogar ziemlich richtig.

"Stimmt. Für den Preis kann man wirklich von Glück sprechen."

Hätte sie sich verraten wollen, würde sie nun anfangen zu erklären dass es so etwas wie Glück nicht gab, sondern lediglich Launen der Macht. Aber dies ließ sie schön sein. Ein weiteres Austauschen von Belanglosigkeiten wurde unterbrochen als es Noa plötzlich sehr eilig hatte. Hätte sie eben nicht beim Bezug des Zimmers aufs "Örtchen" gehen können? Wohl ein anderes Problem was sie eh nichts anging. So konnte sie sich dem Eintreffen des neuen Gastes widmen, den Jace gerade hereinführte. Es traf sie ein Hammer, wenn man es so ausdrücken wollte. Sie hatte nicht wirklich verstanden was draußen gesprochen worden war, sie hatte geglaubt den Namen "Wingston" gehört zu haben, aber mehr auch nicht. Dass dieses Wort tatsächlich die Ankunft von Exodus Wingston einleiten würde, war noch nicht einmal einen vagen Gedanken wert gewesen. Es war eine Riesenfirma, und hätte alles bedeuten können.

Vor allem weil sie überhaupt nichts gespürt hatte, keinen Hauch einer Machtaura, erwischte sie der Schock mit voller Wucht. Azgeth konnte sich glücklich schätzen nicht mehr den intensiven Verfolgungswahn zu verspüren, wie noch vor wenigen Monaten. Sie hätte ihr Lichtschwert gezückt und versucht dem Erstangriff zuvorzukommen. Was zum frisch gekürten Imperator hatte dieser Mann hier verloren? Jetzt, auf diesem Schiff? Wollte man sie nun doch noch beseitigen lassen, nachdem auf Bastion Ruhe eingekehrt war? Hatte man den mächtigen Exekutor "reaktiviert" um sich ihrer zu entledigen? Das war durchaus sinnvoll, denn ein Haufen Sturmtruppen würden gegen sie nichts ausrichten können. Aber war Exodus nicht längst aus dem "Sith - Geschäft" heraus? Soweit ihr bekannt war, hatte er allem den Rücken gekehrt. Es war schwer vorstellbar, dass er nur um sie zu töten, zurückgekehrt war.

Sie könnte sich in dem Fall geschmeichelt fühlen, aber so wirklich glaubte sie nicht an diese Vermutung. Was also wollte er hier? Jace ging an ihr vorbei, vermutlich ins Cockpit, wobei sie ihn kaum wahrnahm. Ihre Anspannung war zu groß. Sie war natürlich mittlerweile aufgestanden und beäugte den ehemaligen Sith aufmerksam und etwas misstrauisch. Auch das Noa zurückkehrte und fast in den Mann hineinrannte, machte die Situation nicht sicherer. Sie hatte überhaupt nicht reagiert. Erkannte sie einen der mächtigsten Männer der Galaxis nicht? Sie tat es. Sie hatte ihn sogar schon einmal indirekt angesprochen. Direkt vor der Corellia Schlacht. Kurz bevor sie los geflogen waren. Sie hatte sich zu ihm und Phollow gesellt und sich vorgestellt. Damals war sie noch eine "kleine" Apprentice gewesen, gut möglich, dass er sie gar nicht wahrgenommen hatte, bzw. sich nicht mehr erinnerte. Aber vielleicht klang der Name doch vertraut für ihn, Jace hatte ihn schließlich genannt.

Er hatte einen Sack dabei, was nicht unbedingt dafür sprach, dass er ihretwegen hier war. Dennoch, wie konnte sie sicher sein? Es war schon ein ziemlich komischer Zufall, dass sie beide in einem Privatschiff, auf dem gleichen Flug zusammentrafen. Fast hätte die muskulöse Frau geschnaubt. Wie hatte sie sich per Com gemeldet? VIP? Jace hatte den Hals wohl nicht voll genug kriegen können und wollte ihr jetzt zeigen was ein wirklicher VIP war? Wie sollte sie also in einer solchen Situation reagieren? Damit hatte sie ja nun nicht mal ansatzweise rechnen können. Sie würde sich auf jeden Fall bereithalten. Ihr Körper blieb angespannt, ohne dabei gleich drohend zu wirken. Aber wirkliche Lockerheit würde sie erst haben, wenn das hier geklärt war. Er dürfte ziemlich genau wissen, wen er da vor sich hatte, bzw. was sie war. Ihre Aura hatte sie kein bisschen versteckt gehalten. Warum auch? Das war ein imperialer Planet.

Vielleicht hatte Jace ihn ins Schiff eingeladen um ihr zu zeigen wie es ging. Wie man es schaffte sich von den Sith zu lösen und von der dunklen Seite zu befreien. Exodus Wingston, das erfolgreiche Beispiel. Auch eine interessante Theorie, oder nicht?

Leicht hob sich eine der Augenbrauen.


"Exodus Wingston! Welch unerwartete … Überraschung und Ehre. Darf ich fragen, was euch hierher geführt hat? Vielleicht erinnert ihr euch an mich?!" Sie beobachtete ihn genauestens.

"Ihr seid doch nicht etwa meinetwegen hier?" , preschte sie nun einfach vor.

Falls er es nicht war, dürfte die letzte Frage wenigstens eine Erklärung dafür sein, warum sie ihn so "unfreundlich" empfing, bzw. begrüßte. Wobei sie beide wohl in der Hinsicht schon ganz andere Dinge erlebt hatten. "Unfreundlich" waren sie beide in ihrer Vergangenheit wohl selbst öfter gewesen. Er hatte bis jetzt keine Anstalten gemacht, eine Waffe zu ziehen, oder sonst irgendetwas zu tun, was ein gutes Zeichen war. Sie würde es trotzdem gerne aus seinem Mund hören, bevor sie sich wieder entspannte. Mittlerweile waren sie auch gestartet und leichte Vibrationen gingen durch das Schiff. Sie hatte Glück, dass sie beide gerade ungestört waren, sonst hätte es kompliziert werden können.

|| Coruscant ▫ Luftraum ▫ Prince ▫ Aufenthaltsraum || ▫ Azgeth & Exodus ▫ Noa & Jace im Cockpit
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Arbeitszimmer des Personals ¦¦ Shana & Tom

Also wenn das hier nicht eine der merkwürdigsten Unterhaltungen der letzten Zeit war, wusste sie auch nicht weiter. Was nicht automatisch hieß, dass sie schlecht war. Eben nur ungewöhnlich. Inzwischen war das unausweichliche Wort gesprochen und jede Unklarheit beseitigt worden. Jedi. Nun gut, sie konnte sich noch immer nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden, aber es musste wohl so sein. Sie war sich nicht ganz sicher ob sie die Situation wirklich so falsch einschätzte, oder ob Tom viel zu sorglos war. Klar, gab es noch weitaus auffälligere Leute in den unteren Ebenen, aber trotzdem musste man doch kein Risiko eingehen, oder? Möglicherweise war sie etwas paranoid was das anging. Auch Tom wusste bestimmt, dass es Leute gab, die für tausend Credits ihre Mutter verraten würden.

In dieser geheimen Widerstandssache hatte sie noch nicht soviel Erfahrung. Sie war es nur gewohnt sich nicht mal den kleinsten Fehler zu leisten. Bei ihren üblichen Aktivitäten hatte sie auf der Gegenseite eben nicht irgendwelche unglaubwürdigen Idioten, sondern Sicherheitsexperten oder andere Hacker. Oder eben ein teures Programm. Wenn sie aufflog, war es nicht damit getan einfach aufzuhören, nein man musste sofort seine Spuren verwischen, denn wenn der Gegenüber erstmal auf einen aufmerksam geworden war, konnte man sicher sein, dass dieser versuchen würde, die Identität des Angreifers herauszufinden. Aber sie hatte ja Anti – Tracing Programme und war daher noch nicht erwischt worden. Es war also nicht ganz vergleichbar vermutlich.


"Es ist euer Unterschlupf." , abwehrend nahm sie die Hände hoch und ließ es damit auf sich beruhen. Bis jetzt war ja nichts passiert, und solange sie es nicht übertrieben und sorglos wurden, würde sich das auch nicht ändern. Wer war sie schon, etwas zu kritisieren? Shana musste ein wenig lächeln. Übernächtigte Blondinen gehörten also zum Bewährungsritus? Und was wenn diese mal ausgingen? Hatte der Schüler dann Pech?

"Ich bin nicht übernächtigt!" , widersprach sie indigniert. Jetzt fehlten nur noch der Schmollmund und die verschränkten Arme. Allerdings war das nur teilweise echt, denn schließlich war sie übernächtigt, wenn man ihre Erscheinung betrachtete.

"Dich möchte ich mal sehen, wenn Du in einem fremden Bett geschlafen hast, nicht duschen konntest und man Dir schleimigen Brei zum Frühstück vorgesetzt hat." Ha! Sollte er dann noch mal behaupten, dann besser auszusehen als sie.

"Aber ich bin sicher Du kannst eine übernächtigte Blondine auch mit anderen Dingen beeindrucken, oder etwa nicht? Ein Jedi - Ritter hat doch sicherlich noch mehr zu bieten als seine Präsenz. Immerhin gehören 'in den Kopf gucken', 'Telekinese' und Lichtschwerter auch dazu. Ist die Ausbildung sehr schwer? Was hast Du denn gesehen als Du in meinen Kopf 'geschaut' hast?"

Immerhin hatte er ihr gestanden so etwas getan zu haben. Eigentlich war so etwas ja gar nicht nett. Was wenn jemand das einfach tat, ohne sich Gedanken darüber zu machen? Wenn er sich geheime Informationen besorgte, ohne das der andere etwas merkte? Nicht auszudenken. Das war eine Verletzung des freien Individuums erster Güte. Würden solche Taten dazu führen, dass man diese Person als Sith bezeichnete? Wenn sie ehrlich war, hatte sie sich in dem letzten Jahrzehnt so gut wie keine Gedanken über die Jedi gemacht. In ihrer Kindheit hatte sie von ihnen geschwärmt. Strahlende Helden und so, aber mit der Zeit waren sie einfach in Vergessenheit geraten, bzw. bis vor drei Jahren, hatten sie die Geschicke der Galaxis kaum interessiert. Es gab wohl einen Grund warum man gut zwei Jahrzehnte brauchte um erwachsen zu werden. Kinder waren eben Kinder und konnten die Welt erst später begreifen. Von daher hatte sie null Ahnung was Jedi und Sith ausmachte.

Klar, die Jedi waren die Guten und die Sith die Bösen. Ja … nein! Auf diesem Niveau würde sie gar nicht erst weiter denken. So ein Thema konnte man nur seriös betrachten. Alles andere wäre eine Sammlung an Vorurteilen und hohlen Plattitüden. Sie konnte sich gut vorstellen, wie kompliziert das Thema Jedi und Sith sein musste. Warum wusste sie nicht wirklich. Erst einmal hatte sie Tom mit genügend Fragen bombardiert, sie lächelte ihn daher aufmunternd an.


¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Arbeitszimmer des Personals ¦¦ Shana & Tom
 
Untere Ebenen, Honey House, mit Chesara, Saahir, Joseline, Andor und Mara

Stirnrunzelnd dachte Tomm noch einmal über den Überfall nach. Sie waren etwas entfernt vom Honey House angegriffen worden. Weit genug weg, um nicht zwingend einen Zusammenhang mit der Unterkunft der Jedi haben zu müssen. Und wenn, wie Ches sagte, auch noch der örtliche Widerstand über das Honey House wachte, war es wirklich unwahrscheinlich, daß dies ein gezielter Angriff war.

"Hm, wenn ich es mir richtig überlege, wären die wohl auch anders herangegangen, wenn wie wirklich bewußt Jedi angegriffen hätten. Das ganze war strukturiert und nicht unprofessionell, aber sie hatten gegen uns eigentlich trotz der Überzahl keine wirkliche Chance. Wohl doch eher eine nicht ganz dilettantisch gut ausgebildete der örtlichen Ganoventruppen."

Nachdem sich für ihn die Bedenken damit nun zerstreut hatten, kehrte seine gute Laune nun endgültig wieder zurück, nicht zuletzt auch durch das Lob seiner Heilkünste. Die Freude in seiner Stimme war deutlich herauszuhören.

"Schön, daß da dann wohl doch nicht ganz so schlecht bin im Heilen, wie ich gedacht hatte."

Auch das für ihn typische, leicht verschmitzte Lächeln war in sein Gesicht zurückgekehrt.

"Was Exodus betrifft, ich wußte nicht, daß er sich von den Sith losgesagt hat. Ich wußte gar nicht, daß sowas geht. Aber wenn es ihm gelungen ist, dann ist das toll. Und ich hätte an deiner Stelle ganz genauso gehandelt. Wenn ein Risiko aus Menschlichkeit und Freundschaft heraus entsteht, dann ist es das wert, es einzugehen. Zumindest ist das meine Meinung."

Da Chesara die Untersuchung nun beendet hatte, klopfte er Saahir freundschaftlich auf die unversehrte Schulter.

"Siehst du das nicht auch so, Saahir?"

Der Junge war wirklich ein guter Kerl. Aus dem etwas schmächtigem, aber nicht schwachem Bürschchen, daß er auf Lianna kennengelernt hatte, war ein wirklich durchtrainierter Jugendlicher geworden. Und nicht nur körperlich hatte Saahir sich weiterentwickelt. Trotzdem lag Tomm sehr viel daran, daß seine Schüler vor allem auch die philosophischen Aspekte des Jeditum kennen- und schätzenlernten. Auch wenn er mit Tom und Saahir vor allem in Richtung Kampf trainiert hatte, so waren die mentalen Ebenen eigentlich sehr viel wichtiger.
Gerade, als Ches ihn gefragt hatte, wer noch käme, beantwortete eine "Stimme aus dem Hinterhalt", die er gut kannte, diese Frage. Tomm erschrak ein wenig, hatte er die Ankunft der drei doch nicht bemerkt, da er sich wieder vollständig in der Macht abgeschottet hatte seit ihrer Ankunft im "Honey House". Er versuchte dies so gut wie möglich zu verbergen.


"Ich dachte, die Damen weilen noch auf Einkaufsbummel? Unter drei Stunden hatte ich nicht gerechnet",

grinste er.

"Jo und Mara kennst du ja, der Junge im Schlepp ist Andor, Maras Schüler, das Mädchen heißt Samara und ist Jos Padawan. Mehr als uns sieben konnte ich von Lianna nicht mitbringen."

Kurz hatte er die beiden Schüler vorgestellt. Außerdem hatte er seiner Schwester zur Begrüßung zugezwinkert. Er war froh, daß ihnen auf dem Weg hier herunter nichts widerfahren war.

Aus seiner Zeit auf Lianna wußte Tomm, wie quirlig das Leben auch in der kleinsten Basis war. Außerdem hatte er mitbekommen, daß seine Meisterin vorhin wohl eigentlich zu Jibrielle wollte, stattdessen aber erstmal zu ihnen gekommen war. Tomm wollte ihr nicht mehr Zeit nehmen als unbedingt notwendig.


"Die Quartiere kann ich ihnen wohl geben, Ches. Ich denke aber, daß wir danach eine kurze Erläuterung der Lage bräuchten. Ich weiß auch nicht, inwiefern ihr mit uns bereits gerechnet habt. Die Abreise auf Lianna hat sich ja bedauerlicherweise stark verzögert, aber ich mußte die Basis ja auch sicher übergeben. Willst du uns gleich briefen oder sollen wir uns nachher zusammensetzen? Wir sind jedenfalls nicht zum faulenzen hergekommen. Leider fehlt uns eben der aktuelle Stand der Dinge."

Es war zugegebenermaßen ein wenig ungewohnt nach all den Jahren allein und der Zeit auf Lianna, wo er alles allein entschieden hatte, nun wieder so etwas wie eine "Vorgesetzte" zu haben, auch wenn Chesara das sicher so nicht hören wollen würde. Trotzdem war sie es, der das "Honey House" unterstand, also lag es auch an ihr, sie in die Geschehnisse hier einzuweihen. Tomm wußte ja bisher nichtmal genau, wieviele Jedi auf Coruscant weilten, einige nur hatte er hier im Honighaus gesehen. Er wollte nicht unhöflich sein oder Chesara jetzt loswerden - ganz im Gegenteil freute er sich ja sehr, sie endlich einmal wieder zu sehen und gerne hätte er mit ihr stundenlang erzählt, aber er wollte ihr die Möglichkeit geben, ihren Beschäftigungen nachzugehen und sie nicht davon abzuhalten. Schließlich war er zur Hilfe hier und nicht als zusätzliche Belastung.


Untere Ebenen, Honey House, mit Chesara, Saahir, Joseline, Andor und Mara
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Coruscant - Luftraum – „Prince“ – Aufenthaltsraum | Exodus und Azgeth ]

„Mr. Wingston, dies ist Azgeth und ich werde sie nach Naboo bringen, ehe wir weiter nach Abregado-Rae reisen.“

So hatte Nathen Exodus die dunkelhaarige muskulöse Frau vorgestellt, die – zu seiner Überraschung – im Aufenthaltsraum saß. Also nur eine Mitreisende. Trotzdem – Azgeth? Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Sie war eine Machtnutzerin, so viel war von der ersten Sekunde an klar gewesen. Aber woher kannte er sie? Aus dem Jedi-Orden? Aus dem Sith-Orden? Beim besten Willen: Er wusste es nicht mehr.

Ihre Reaktion hingegen verriet sie dann doch.
Es war eine Ehre ihn zu treffen?
Eine Ehre?
Diese Form der Anrede hatte er schon lange nicht mehr gehört. Sicher, der ein oder andere Geschäftspartner schleimte gelegentlich und wählte vielleicht eine ähnliche Formulierung. Bei Azgeth klang es aber fast so, als fehlte nur noch das obligatorische „Lord Exodus“. Bei den Jedi sprach man zumindest nicht so.
Ihre Vermutung, er sei nur wegen ihr gekommen, verstand er hingegen nicht. Nur wegen ihr? Warum sollte er? Irritiert zog er die Augenbrauen hoch. Sie war angespannt, bereit sich ihm zu widersetzen. Was war mit dieser Frau?


„Nein, da muss ich Euch enttäuschen.“

Erst mal die Spannung rausnehmen. Und eins nach dem anderen. Bewusst hielt er die Hände so, dass Azgeth sie im Blick hatte. Auf Ärger war er ganz bestimmt nicht aus.

„Ich bin nicht wegen euch hier. Wie unser Pilot schon gesagt hat – wir fliegen nach Abregado-Rae weiter und … ich helfe ihm bei einer Sache, die mir sehr wichtig ist.“

So viel dazu. Azgeth, Azgeth … ja, er hatte den Namen schon gehört, aber wirklich erinnern konnte er sich an sie nicht.

„Sind wir uns schon einmal begegnet? Es tut mir leid, aber ich befürchte kein klares Bild von Euch in meiner Erinnerung zu finden. Helft Ihr mir auf die Sprünge?“

Sie war immer noch angespannt. War es vielleicht doch dumm gewesen, sein Lichtschwert so tief im Kleidersack zu vergraben? Exodus bemühte sich äußerlich um Lockerheit – seine Körpersprache, sollte ihre Vermutung nicht insgeheim doch noch bestätigen. Er war hier im Namen der Wingston Corporation! Trotzdem fragte er frei heraus:

„Oder wollt Ihr mich lieber angreifen?“

So wie sie da saß – in Kombination mit ihren Worten – erinnerte sie ihn an gescheuchtes Tier. War er nicht der erste Machtnutzer, dem sie in letzter Zeit begegnet war? Wurde sie tatsächlich verfolgt? Nun, der Flug war lang. Wenn sie sich wieder beruhigte, würde es bestimmt eine Möglichkeit für eine Unterhaltung geben.

[ Coruscant - Luftraum – „Prince“ – Aufenthaltsraum | Exodus und Azgeth ]
 
|| Coruscant ▫ Luftraum ▫ Prince ▫ Aufenthaltsraum || ▫ Azgeth & Exodus ▫ Noa & Jace im Cockpit

Nein, war er nicht. Exodus war nicht ihretwegen hier. Wirklich nicht? Er half Jace bei einer persönlich relevanten Angelegenheit. Aha. Sollten sich schon wieder seltsame Vorfälle zu einer Kette gereiht haben? Erst ihr Aufeinandertreffen mit einem imperialen Ex-Piloten in den unteren Ebenen, und nun das zusammentreffen mit einem ehemaligen Exekutor auf einem x-beliebigen Zivilschiff. Da konnte man doch nun wirklich misstrauisch werden, oder nicht? Sollte sie sich beruhigen? Immerhin löste ihr Name noch nicht einmal Erinnerungen aus. Und damals hatte sie auch noch längere Haare gehabt. Und wenn er tatsächlich log, tat er es verdammt überzeugend. Sie kniff die Augen zusammen, konnte aber einfach keine Gefahr oder Bedrohung spüren. Es war wie es war. Sie flogen einfach zufällig mit demselben Schiff. Jace hätte wirklich mitdenken und ihr vorher Bescheid sagen können, dann hätte sie hier nicht solch ein "Theater" veranstaltet.

"Nicht?!"

Ein bisschen Skepsis lag noch in dem Ton, aber innerlich hatte sie entschieden, dass sie wohl keine Probleme miteinander haben mussten, da er nichts von ihr wollte. Ihren "Verrat" hatte man also wirklich einfach hingenommen, und ließ sie in Ruhe. Erstaunlich. Von Allegious hätte sie mehr erwartet. Seine eigene Schülerin hatte ihn verraten. War er nicht fuchsteufelswild? Allerdings hatten sie in der letzten Zeit nicht gerade ein gutes Verhältnis gehabt. So wie es schien, war sie ihm egal geworden. Nun, damit hatte sie kein Problem. Also entspannte sie ihre Finger und versuchte sich ein wenig lockerer zu geben.

"Dann ist ja gut." , antwortete sie schließlich.

"Wir sind uns auf Bastion, kurz vor der Schlacht von Corellia begegnet."

Zumindest war dies der einzige Zeitpunkt an den sie sich erinnerte. Er und Phollow waren damals für sie die höchsten Sith gewesen, von daher hatte diese Begegnung für sie wohl einen höheren Stellenwert als für ihn. Er war sicherlich ständig von Warrior und Apprentice belästigt worden.

"Ihr … Sie haben sich damals mit Phollow unterhalten als ich beim Sammelpunkt eintraf. Ich dachte man hätte Sie geschickt um mich die Konsequenzen meines 'Karrierewechsels' spüren zu lassen. Als letzten Gefallen sozusagen."

Jetzt wo sie es selbst aussprach wurde ihr klar, wie abwegig sich das Ganze anhörte.

"Doch solange, wie Sie nicht mehr Teil des Ordens sind, hätte ich es eigentlich besser wissen müssen. Entschuldigt."

Das war jetzt natürlich peinlich. Nun gut, aber dies ließ sich nicht mehr ändern.

"Äh ja, wollen Sie sich vielleicht setzen? Ansonsten, die Kabinen befinden sich im Gang dort links. Raum 2 und 4 sind noch frei."

Ihr sozialer Umgang war zurzeit wirklich nicht der Beste, konnte sie auf Leute eigentlich auch etwas anderes als einen schlechten ersten Eindruck machen? Scheinbar war das ihre Spezialität. Vorerst setzte sie sich wieder hin.

|| Coruscant ▫ Luftraum ▫ Prince ▫ Aufenthaltsraum || ▫ Azgeth & Exodus ▫ Noa & Jace im Cockpit
 
Untere Ebenen - Honey House – hinterer Bereich – mit Chesara, Tomm, Mara, Saahir, Andor und Samara?

“Ich dachte, die Damen weilen noch auf Einkaufsbummel?“ Die Frage von Tomm lies Jo zuerst ihre Augenbraue anheben, dann jedoch breit grinsen.

Ach na ja, mit der Sommerkollektion haben wir uns ja schon auf Mon Calamari versorgt…

Kurz wandte sich Jo grinsend zu Mara hinüber. Nur sie wusste wirklich was Jo mit dieser kleinen Andeutung sagen wollte.

…und da sie hier in diesem Provinznest meinen Lieblingsdesigner eh nicht hatten, hat sich ein langer Bummel ohnehin nicht gelohnt. Ach ja, im Übrigen, unsere 50 Reisekoffer und die Dienstmädchen kommen dann noch nach!

Kurz musste Jo lachen, dann hob sie beschwichtigend die Hände.

Bitte entschuldigt. Ein kleiner Humoranfall meinerseits.

Erklärte Jo dann doch schnell und hoffte nicht zu unpassend reagiert zu haben. Aber bei der Vorlage konnte sie einfach nicht anders auch wenn es immerhin zwei Ratsmitglieder waren, vor denen sie hier standen.
Im nächsten Augenblick stellte Tomm sie alle vor und Jo’s Gesichtsmuskeln zuckten leicht dabei, als Tomm Samara als ihre Padawan vorstellte.
Na toll! Das war es dann wohl mit unvorbelastetem kennenlernen. Das Zucken um Jo’s Mundwinkel spiegelte für einen Moment ihre Enttäuschung. Dann sagte sie sich aber selbst, das Samara ja nun wirklich nicht dumm war und mit Sicherheit bereits gewisse Vermutungen hegte. Jo an ihrer Stelle hätte sich garantiert bereits gewisse Dinge zusammen gereimt. Vielleicht war das ja auch der Grund für Samaras bisheriges Schweigen. Hm, na ja, jetzt war es jedenfalls raus und Jo musste was dazu sagen.


Nun ja, Samara und ich hatten noch nicht die Zeit uns über die Möglichkeit einer Schüler Meisterbeziehung zu unterhalten. …

Nein, sie würde Samara jetzt vor den beiden Räten nicht bloßstellen und berichten, dass sie sich in den letzten Tagen komplett zurückgezogen und keinen Ton mit irgend einen von ihnen gesprochen hatte.

…Es liegt aber wohl an mir. Ich wollte sie erst unvoreingenommen kennen lernen und habe ihr verschwiegen wer ich bin bzw. für sie sein könnte. Ich denke aber das werden wir nachholen.

Mit den Worten wandte sie sich direkt zu Samara um.
Sie würden reden und klären müssen was sie tun würden. Ja das müssten sie. Dringend! Aber nicht hier, nicht jetzt!
Jetzt gab es anderes Wichtiges.
Und abgesehen davon waren sie wohl gerade wirklich etwas unpassend herein geplatzt. Jedenfalls hatte Jo diesen Eindruck als Tomm weiter sprach und fragte wann es Chesara passen würde sie mit der aktuellen Lage vertraut zu machen.
Nun ja, stören wollte Jo nun wirklich nicht und so würde sie und sicher auch die Anderen sich erst einmal sofort zurück ziehen wenn Chesara es wünschte.


Untere Ebenen - Honey House – hinterer Bereich – mit Chesara, Tomm, Mara, Saahir, Andor und Samara?
 
- [Coruscant-System - Coruscant - "Prince" - Cockpit] - allein

Die "Prince" glitt zwischen zwei gigantischen Wolkenkratzern hindurch und Jace zog sie nach Steuerbord herum und im 45 Grad Winkel nach oben. Ein Kurs der zwar unnötig kompliziert war, allerdings noch so gerade in seinem Startvektor lag. Er liebte halt die Spielereien und solange sich die CCC, Coruscant Civilian Control, nicht bei ihm beschwerte war alles in Ordnung - natürlich würde ihn auch eine derartige Beschwerde vollkommen kalt lassen, zumindest vorerst. Hinter ihm glitten die Türen des Cockpits auf und eine Sekunde später fragte Noas Stimme, ob sie störe. Sie würde gerne sehen was der 'Meister' für Tricks drauf habe. Jace grinste.

"Naja, ohne Laserfeuer macht das alles keinen Spaß und hier eine Katz-und-Maus-Spiel mit TIEs anzufangen ist vielleicht auch nicht ganz so clever.", meinte er und warf einen Blick über die Schulter zu der Widerstandskämpferin.

"Setz dich ruhig.", bot er, mit einem Zwinkern, an und deutete auf den Co-Pilotensitz.

Er nahm etwas Schub weg um den Aufstieg durch die Atmosphäre etwas in die Länge zu ziehen und warf einen unauffälligen Blick zu Noa hinüber. Ihre Laune schien sich in das komplette Gegenteil von zuvor gekehrt zu haben. Hatte die Anwesenheit Wingstons etwas daran geändert? Unwahrscheinlich. Schließlich kämpfte sie ja gegen das Imperium und der ehemalige Sith-Lord dürfte nicht gerade Sympathie in ihr Erzeugen. Vermutlich hatte sie ihn noch nicht mal getroffen - Glück für ihn. Also woher kam der Sinneswandel? Vielleicht hatte die "Prince" sie beeindruckt? Möglicherweise. Der Pilot grinste in sich hinein. Er hatte sie doch nicht mehr alle beisammen!


"Bist du schon mal geflogen?", fragte er und drehte sich mit seinem Sitz von ihr weg, um an den Navcomputer heran zukommen.

Die Yacht stieg unterdessen weiter in die Höhe und Jace kontrollierte die Flugbahn mit einer Hand an den Kontrollen. Mit der anderen tippte er das Ziel ihres Fluges - Naboo - in den Navigationscomputer und ließ ihn einen Kurs für sie berechnen. Er würde etwas Zeit brauchen, aber der Kurs sollte bereitliegen wenn sie den Masseschatten Coruscants verlassen hatten.


"Also richtig geflogen? Nicht nur mitgeflogen.", präzisierte er seine Frage und drehte den Pilotensitz nun komplett in die andere Richtung, damit er Noa ansehen konnte.

Das Blau der Atmosphäre wurde allmählich immer dunkler und verwandelte sich in Schwarz, gespickt mit kleinen weißen Punkten. Doch bevor sie die ganze Pracht des Weltalls durch die Cockpitfenster sehen konnten, mussten sie noch an einer Handvoll hässlicher Raumstationen und Golan-Verteidiungsplattformen vorbei. Außerdem an den hunderten von Raumschiffen im Orbit des Stadtplaneten, welcher nun unter ihnen leuchtet. Das Letzte was nun noch schief gehen konnte, war eine Kontrolle der Imperialen. Er hatte seine Passagiere noch nicht mit falschen IDs ausstatten können - wobei das nur im Falle Azgeth's sehr dringed war - und der Bes'uliik im Frachtraum konnte ihn natürlich auch noch in Schwierigkeiten bringen. Glücklicherweise war die "Prince" erst bei ihrem vorletzten Besuch kontrolliert worden und dürfte in den Imperialen Datenbanken als 'Sauber' gespeichert worden sein. Dafür hatten Kate und Dany sicherlich gesorgt...

Mit einem Augen hielt er die Instrumente im Blick, wartete auf die Daten vom Navcomputer und steuerte die Yacht in einem sanften Bogen von Coruscant weg. Der Rest seiner Aufmerksamkeit war auf Noa gerichtet, denn je nach Antwort konnte er möglicherweise die Gelegenheit nutzen und 'zwischendurch' eine Runde in den Sternenjäger springen. Es wurde langsam echt Zeit dafür, allerdings würde das zumindest solange warten müssen bis er wusste in wie weit er ihr über den Weg trauen konnte...


- [Coruscant-System - Coruscant - "Prince" - Cockpit] - mit Noa

Weiter im Weltraum (Imperium)
 
Zuletzt bearbeitet:
- Coruscant - untere Ebenen - Honey House /Bar - Shane, Jibrielle -​

Die Frage die er niemals beantworten wollte wurde selbstredend von ihr gestellt. Natürlich musste eine Frau die sich in einem Bordell bewegte und nicht zum Personal gehörte diese Frage stellen. Und die einzigen beiden Antworten die er geben konnte würden beide für sich gestellt schon nicht wirklich symphatisch. Weder sich als ein Freier aus zu weisen noch an zu geben das einem der Laden quasi gehörte war in den Augen einer Frau charmant. Im Endefekt war dies sicher der Grund warum Joseline sich nicht mehr gemeldet hatte, und das traurige war, er konnte es ihr nichteinmal übel nehmen.

Wer wollte schon eine klassische Beziehung mit jemanden führen der sich seinen Teppichboden mit der Unschuld von jungen Frauen finanziert hatte. Vielleicht hätte es mit der hinreissenden Jedi Meisterin und ihm geklappt wenn er nicht jenem finsteren Treiben nachgegangen wäre sondern dem Ruf seines Blutes gefolgt war und sich in den Krieg gestürzt hätte, als Pilot oder gar als Offizier der Flotte.


Shane lies sein geistiges Auge aus der Vergangenheit und wirren „was wäre wenn?“ Phantasien wieder in die Gegenwart und auf den Körper seiner angenehmen Sitznachbarin gleiten. Immernoch ratterte es in seinem Kopf, Lügen kämpften mit der Warheit.....was sollte das eigentlich? Defakto war er heute mit dem festen Willen ausgegangen um sich eine attraktive Frau zu erobern. Nicht um sie näher kennen zu lernen oder gar um sich mit ihr eine feste Beziehung zu erhoffen. Nein es ging um reines körperliches Vergnügen. Fast hatte er dies ob der Sympathien die er für Jibrielle empfand vergessen – fast.

Nun wenn du Sarah kennst weist du das dies hier wirklich der humanste Freudenbetrieb in den unteren Ebenen ist. Ich arbeite hier, genaugenommen gehört mir das alles mittlerweile. Aber das interessiert ja auch niemanden.

Er knippste ihr nach einem tiefen Blick ein Auge zu und nahm einen Schluck Wein. Die Zeit der subtilen Signale war definitiv vorbei. Das Blut rauschte ihm dank des Alkohols und der Ausssicht auf ein erotisches Stelldichein mit diesem fleischgewordenen Männertraum durch den Kopf. Und Jib? Sie sah ihn unentwegt an, konnte ihr interesse für ihn nicht wirklich verbergen. Es galt nun heraus zu finden wie groß dieses Interesse und der Mut der jungen Frau war, oder ob er jegliche Menschenkentniss eingebüßt hatte.

Der Abend ist jung und die Gäste sind sexy. Zumindest jene auf unseren Stühlen.

Er reduzierte den Abstand zwischen sich und ihr deutlich, was süße Folgen hatte. Nicht nur das er ihren herrlichen Duft warnehmen konnte, auch wunderbare Ausblicke in die tiefen ihres (im Gegensatz zu den Mädchen) mehr als stilvollen Ausschnitt waren nun möglich.


Keine Sorge Jib. Ich bin nicht wie die anderen, ich bin nicht bedrohlich oder widerlich noch bin ich gefährlich.

Er gestatte es sich sie sanft an ihrer Taille zu berühren, seine Aussagen mit Gesten zu bekräftigen.

Alles was ich dir anbieten kann, will und möchte ist eine wunderbare Nacht mit mir, gespickt mit herrlichem Sex und Nervenkitzel wie du ihn nie wieder erleben wirst.

Er lächelte und sah ihr ein weiteres mal tief in die Augen um einfach diesen Funken zu suchen der für die Annahme jenes Angebotes der Leidenschaft auf sie überspringen musste.

- Coruscant - untere Ebenen - Honey House /Bar - Shane, Jibrielle -​
 
Coruscant – Untere Ebenen –Honey House – mit Adrian


Adrian konnte ihr nicht sagen, wie lange die Jedi schon im „Honey House“ ihr Quartier aufgeschlagen hatten und Nylia nahm sich vor, Chesara danach zu fragen, wenn sich eine Gelegenheit ergeben sollte. Es war ja immerhin nicht der erste Ort an dem man dachte, wenn das Wort 'Jedi' genannt wurde. Nylia hatte selbst zwar noch nicht viele konkrete Vorstellungen, was man als Jedi so tat, aber in einem Bordell zu wohnen passte irgendwie dann doch nicht in das Bild. Sie hätte Adrian gerne gefragt, wie er Padawan geworden war, aber sie hatte schon früh gemerkt, dass ihm dieses Thema unangenehm war. Natürlich war sie neugierig wieso das so war, aber schließlich hatte sie ihm gegenüber auch nur wage umrissen, wie sie Tylaar getroffen hatte. Nylia fragte sich, ob nicht ein Großteil der Leute hier etwas Schlimmes in seiner Vergangenheit erlebt hatte, das er nun bei den Jedi versuchte zu vergessen. Wieso sollte jemand denn auch seine Familie und Freunde verlassen, um in den Orden einzutreten? Nylia fühlte sich hier wohl und fand zum Glück schneller Anschluss, als sie am Anfang gedacht hatte, aber wenn sie die Wahl hätte zwischen ihrer Familie und dem Leben jetzt… Wem würde die Entscheidung denn bitte schwerfallen? Wenn sie aber an Jibrielle dachte, konnte sich Nylia nicht vorstellen, dass da etwas Trauriges oder Schlimmes in ihrem Leben gewesen sein sollte. Die junge Frau strahlte einfach so viel Lebensfreude aus. Lia würde nur zu gerne ein wenig von dieser Fröhlichkeit abbekommen und auch so sein.

Als sie merkte, wie ihre Gedanken noch weiter abschweifen wollten, schaute sie zu Adrian herüber bei seinen Worten über seinen Vater. Sie bemerkte, wie er ihrem Blick auswich und erst einmal blieb ihre jede Antwort im Halse stecken. Sie wusste ja selbst, wie es war über so ein Thema zu reden. Sie waren im Aufenthaltsraum angekommen und Nylia setze sich auf die Couch und zog die Beine im Schneidersitz an den Körper. Nachdenklich musterte sie Adrian und hoffte, dass er nicht dachte er habe etwas Falsches gesagt, weil sie schwieg. Nylia schindete noch einige Sekunden Zeit heraus, indem sie ihre Haare sehr viel umständlicher als es an für sich notwendig war nach hinten strich, dann rang sie sich ein Lächeln ab. Ihr erster Impuls wäre gewesen Adrian zu sagen, dass er doch froh sein konnte noch einen Vater zu haben. Sie würde sonst etwas dafür geben. Bevor sie aber diese dummen Worte sagen konnte, fiel ihr zum Glück selbst auf, wie selbstsüchtig sie da dachte. So mies ihr Leben verlaufen war, sie hatte das Leid nicht nur für sich gepachtet. Man konnte auch genug Schmerz erleiden, wenn man seine Eltern nicht verlor. Adrian hatte ihr wahrscheinlich außerdem nur helfen wollen, da er trotz ihrem Versuch des Ablenkens ihre Traurigkeit bemerkt hatte. Dass er weil er nett zu ihr sein wollte anscheinend so über seinen eignen Schatten sprang, bedeutete Nylia viel. So eine Überwindung kostete sie immer immens viel Kraft.


„Darf ich fragen, wieso dein Vater dagegen ist? Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst. Ich weiß einfach nur viel zu wenig über das alles hier, um die Zusammenhänge zu verstehen. Tylaar und ich haben uns ja auch gerade erst getroffen und da war noch keine Zeit für eine Lehrstunde über die Geschichte der Jedi. Das bisschen, das ich weiß, besteht eigentlich nur aus der simplen Annahme ‚Die Jedi sind die Guten‘. Das klingt irgendwie… ziemlich naiv, oder?“

Nylia lachte kurz auf und ihr fiel wieder einmal auf, dass sie in den letzten Jahren wirklich so gut wie nichts von den Geschehnissen in der Galaxie mitbekommen hatte. Die Ereignisse außerhalb Klatooines waren auf diesem Drecksplaneten eben einfach egal gewesen. Eine Sklavin musste nicht wissen, wie die neusten politischen Entwicklungen aussahen oder welcher Star gerade wen geheiratet hatte. Sie musste sich räuspern, da ihr Hals auf einmal ziemlich trocken war. Es widerstrebte ihr weiterzureden, aber Adrian hatte sich einen Ruck gegeben und sie wollte ihm zeigen, dass sie es verstand, wenn er nicht näher auf die Probleme mit seinem Vater eingehen wollte. Sie konnte seine Trauer nachvollziehen, auch wenn sie seine Geschichte nicht einmal kannte.

„Ich muss niemandem erklären, warum ich jetzt Jedi werden will. Meine Eltern sind… gestorben vor einigen Jahren. Ich denke, die beiden wären aber auch nicht sonderlich begeistert gewesen.“

Die ganze Geschichte brachte Nylia dann doch nicht über die Lippen. Das hatte sie bei Tylaar schon einiges an Überwindung gekostet, aber immerhin hatte er sie gerettet und musste in ihren Augen daher wissen, was für ein seelisches Wrack er sich da als Schülerin ans Bein band. Gestorben konnte hingegen vieles bedeuten: Unfall, Krankheit oder Unglück. Man dachte bei dieser Formulierung wohl zuletzt an ermordet. Sie blinzelte ein paar Mal und sah dann auf.

„Irgendwie habe ich Durst bekommen… Willst du auch ein Glas Wasser? Soll ich dir ein Glas mitbringen?“

Coruscant – Untere Ebenen –Honey House – mit Adrian
 
Zurück
Oben