Coruscant

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Straße ~ Gleiter ¦¦ Shana

Ihre Gedanken waren – kaum verwunderlich – bei dem was die Jedi ihr gesagt hatte. Sie, Shana Corini hatte die Macht. Wie war es nur möglich? Hatten ihre Eltern ihr möglicherweise etwas verschwiegen? Ihr war nicht bekannt, dass irgendjemand aus ihrer Familie in Verbindung mit Jedi oder Sith stand. Weder mütterlicher-, noch väterlicherseits. Oder war es schlicht eine Laune der Natur, so wie Chesara gesagt hatte? Warum dann gerade sie? Es hätte jeden treffen können. Jemanden, der ein normales Leben führte und keine Rolle in diesem galaktischen Krieg spielte. Zwar war sie froh nicht mehr so blind zu sein wie früher, dennoch war das Leben mittlerweile sehr viel komplizierter. Erwachsenwerden war wohl für keinen einfach. Was sollte sie mit der Gabe anfangen? Sollte sie eine Jedi werden? Nein, ja, vielleicht.

Schließlich wollte sie gegen das Imperium arbeiten. Sie wollte den Bürgern die Augen öffnen, wollte viel mehr Leute für ihren Widerstand aktivieren. Dies hatte sie als Journalistin bereits getan. Dafür brauchte man keine Verbündeten. Sie wollte Dinge tun, die der Administration auch weh taten. Dies hatten sie mit der Sabotage der Kunstausstellung geschafft. Doch letzten Endes konnten diese kleinen Aktionen das Imperium nicht besiegen. Ging es darum? Nein, sicherlich nicht. Da konnte sie sich auch gleich im Kreis drehen. Konnten sie letztendlich nur gewinnen, wenn sie einen Krieg begannen? Soldaten töten und Gebäude zerstören. Aber dies war die Aufgabe des Militärs, nicht die eines Widerstandes. Ihnen blieben die symbolischen Akte und das Beschaffen von Informationen. Letzteres sah die Blondine als ihr Aufgabengebiet. Sie war Hackerin und hatte als Journalistin viele Quellen zur Auswahl.

Für all das brauchte man keine Jedi zu sein. Nichtsdestotrotz würde das Imperium irgendwann auf dem Plan stehen, und zu dem Zeitpunkt musste sie sich verteidigen können. Dafür hatte sie gesorgt, auch dafür benötigte sie das ganze Jedi – Zeugs nicht. Die Defender gaben ihr alles was sie brauchte. Sie waren momentan genau das Richtige. Zudem wusste sie viel zu wenig über Jedi um sich eine fundierte Meinung bilden zu können. Sie würde auf jeden Fall noch warten. Zudem hatte sie sich ihre ganzen Fähigkeiten nicht angeeignet um sie dann am Ende nicht einzusetzen. Vorerst würde sie das Thema Jedi ad acta legen. Zumindest bis ersichtlich wurde wohin das mit den Defender führte, oder man ein vorläufiges Ziel erreicht hatte. Bis jetzt war dieser ganze Abschnitt noch ohne Ergebnis und sie fände es schade wenn all ihre Bemühungen einfach so Effekt - los verpufften.

Umsichtig hatte sie das Gefährt wieder zurückgeführt, hinter der nächsten Abzweigung tauchte auch das HQ auf, auf dessen Garage Shana zusteuerte. Ja, das war wirklich das Beste. Widerstand leisten bis sich klare Verhältnisse und Möglichkeiten abzeichneten. Glücklich mit ihrer vorläufigen Entscheidung parkte sie den Gleiter und machte sich auf den Weg zum "Chef". Sie kam an der Kantine vorbei und grüßte die Leute darin. Inzwischen war es ihr sogar egal wie sie aussah. Sie konnte es nicht ändern. Äh … wo lang noch mal? Sie verlief sich tatsächlich einmal, fand aber dann doch die richtige Tür. Vorsichtig klopfte sie und wartete auf die Erlaubnis einzutreten. Die Tür ging stattdessen auf und ein Gesicht das sie schon kannte, erschien im Spalt.


"Ja? Oh … Shana, richtig? Hast Du die Nachricht überbracht?"

Natürlich hatte sie. Was glaubte er denn?

"Ja, habe ich. Wer hätte gedacht das Bote - spielen so interessant sein kann? Jedenfalls habe ich eine Antwort für euch … äh sie."

Jetzt konnte sie die hoheitliche Anrede wieder beiseite schieben.

"Gut, was sagt sie?"

Shana schaute etwas verdutzt. Wieso fragte jeder sofort nach dem Inhalt? Woher sollte sie das denn wissen, ohne die Nachricht zu lesen? Gingen alle davon aus, dass sie dies tat? Wenn das so war, tat sie es das nächste Mal auch.

"Keine Ahnung, aber hier ist der Datenchip."

Von diesen Worten begleitet wurde die Datenkarte hervorgeholt und überreicht.

"Danke. Komm’ doch erstmal rein."

Sich in der Tür zu unterhalten, war wirklich nicht besonders vorteilhaft, deshalb ging sie dankbar nickend hinein, während sich der Bruder von Noa ein Lesegerät schnappte. Was darauf stand schien ihm zu gefallen, denn so etwas wie ein Nicken war zu erkennen. Fast schon erwartete Shana nach Hause entlassen zu werden, als die nächste Überraschung auf sie wartete. War das ein Stirnrunzeln? Ihr wurde ein längerer Blick geschenkt, bevor das Datapad mit den Worten:

"Sie sind einverstanden. Alles läuft nach Plan." , weitergereicht wurde. Nachdem der General die Botschaft ebenfalls durchgeschaut hatte, schaute er den Adjutanten an. Beide wandten ihren Blick ihr zu.

"Ist irgendetwas nicht in Ordnung?" , erkundigte sich die blonde Studentin, der das langsam unangenehm wurde.

"Nein, es ist alles in Ordnung. In ein paar Stunden werden wir Dich erneut brauchen, halte Dich also auf Abruf bereit."

Von einem Achselnzucken begleitet antwortete sie schlicht: "In Ordnung. Mit ihrer Erlaubnis würde ich dann jetzt gerne gehen."

Sie bekam ein Nicken und ein: "Gute Arbeit. Wir melden uns. Bis später!"

Kaum waren die Worte gesprochen, als sie auch schon zu Luft wurde. Dies war Zeichen genug. Die attraktive 21-Jährige verließ den Besprechungsraum und ging hinunter zu dem Schlafraum, den sie letzte Nacht benutzt hatte. Schnell hatte sie sich ihre Tasche geschnappt und sich zu den Gleitern begeben. Sie stand vor demselben Problem wie vorher. Ihr Bike stand immer noch vor der Kampfschule und sie konnte nur mit einem der Gleiter dorthin kommen. Tja, so wie es aussah, würde sie wohl noch längere Zeit mit dem Defender – Gefährt unterwegs sein. Anders ging es nun mal nicht. Sie nahm einfach das mit dem sie eben schon gefahren war. Sie überprüfte noch einmal die Anzeigen. Gut, sie hatte genug Reserven um nach Hause zu kommen. Endlich. Langsam hatte sie schon geglaubt hier gar nicht mehr weg zu kommen. Sie freute sich jetzt schon auf eine lange Dusche. Entsprechend enthusiastisch fuhr sie los.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Straße (nach Hause) ~ Gleiter ¦¦ Shana
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House -

Nachdem Shana wieder gegangen war, kehrte Chesara zurück in den großen Wohnraum des privaten Bereichs und nahm sich etwas zu essen. Sie fragte sich, wie die junge Frau diese neuen Nachrichten wohl verkraftete und wie sie sich entscheiden würde. Es war gut möglich, dass sie glaubte den Anforderungen nicht gewachsen zu sein, oder dass sie die Situation so sehr erschreckte, dass sie nie wieder im Honey House aufkreuzte, um Chesara aufzusuchen. Aus diesem Grund hatte Chesara einen kleinen Zusatz in die Nachricht eingefügte, die sie an die Defender geschrieben hatte: in Kürze würde es ein Treffen aller Widerstandszellen auf Coruscant geben, um sich zu koordinieren und zu beraten. Die Jedi waren auch eingeladen teilzunehmen und Chesara hatte Jared Grant in ihrer Nachricht gebeten, Shana zu diesem Termin mitzubringen. Bei dieser Gelegenheit würde Chesara sie zumindest noch einmal wiedersehen und würde sich ein Bild von ihr machen können. Im Anschluss an ihr kleines Abendessen setzte Chesara sich noch kurz mit den beiden Jedi-Rittern Miley und Ketaki zusammen, dankte ihnen für ihre Unterstützung während Exodus Wingstons Besuch und verfolgte gemeinsam mit ihnen die Holonet-News. Der imperiale Nachrichtensender berichtete von einer "unerhörten" Aktion des "unseriösen Rebellentums". Offenbar waren die oberen Ebenen übersäht mit hunderttausenden von Flugblättern, auf denen in Bild- und Textform gegen das Imperium gehetzt wurde. Chesara musste schmunzeln, während der Nachrichtensprecher sind entrüstet zeigte. Grant hatte ihr von diesem Vorhaben erzählt und nun hatten die Defender es offenbar in die Tat umgesetzt. Es war ein Aufruf an alle Bürger, an alle Bewohner des Planeten, ein Versuch ihnen die Augen zu öffnen und sie auf die richtige Seite zu ziehen.

Von ihren Padawanen war niemand zu sehen. Offenbar befanden sich alle in ihren Zimmern und schliefen, oder ruhten sich zumindest aus. Chesara beschloss, keinen von ihnen zu stören. Mit Adrian würde sie zwar noch dringend sprechen müssen, doch das konnte auch bis zum nächsten Morgen warten. Es war gar nicht schlecht, dass sie selbst noch einmal die Möglichkeit hatte, in Ruhe über das nachzudenken, was heute alles geschehen war. Sie würde auch meditieren. In der Meditation hatte sie schon immer ihre Ruhe und ihren inneren Frieden gefunden. Wenn die Lichter um sie herum erloschen war und sie die Stille der Nacht umfing, würde sie in der Macht nach Antworten suchen.

Nach einer erholsamen Nacht erwachte Chesara am nächsten Morgen, ausgeschlafen und bereit, ihre Schüler einer erneuten Trainingsrunde zu unterziehen. Vor allem musste sie sich auf Steven konzentrieren, seine Fähigkeiten beobachten und ihm den richtigen Umgang mit dem Lichtschwert zeigen. Er hatte gestern noch mit dem Trainingsdroiden geübt, aber Chesara hatte nicht mehr die Zeit gefunden, sich seine Fortschritte anzusehen. Dies würde sie jetzt nachholen. Sie wusch sich, zog sich an, aß etwas zum Frühstück und begab sich dann zu Stevens Raum, um anzuklopfen.


"Steven, bist du schon wach?"

Fragte sie durch die geschlossene Tür.

"Es ist Zeit heraus zu kommen. Ich möchte mit dir trainieren."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Vor Stevens Zimmer -
 
Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - hinterer Bereich - Andor, Jo, Mara, Samara?

Andor lächelte. Er war sich sicher, dass Mara nichts dagegen haben würde, daher nickte er Jo zu.

"Gern komme ich mit."

Daher spaltete sich das kleine Grüppchen auf und Andor und Jo trabten in Richtung Jo's Unterkunft. Noch immer war Andor erstaunt mit was für einer Sicherheit Jo ihren Weg beschritt, obwohl sie ganz offensichtlich blind war. Es fiel ihm immer wieder auf, wobei er es teilweise immer wieder vergessen hatte.
Aber letztlich war es auch bedeutungslos, dachte er, schließlich schien sie mit Hilfe der Macht kaum eingeschränkt zu sein. Nach einer Weile standen sie vor einer Tür, die sich leise öffnete und sie traten ein. Das war also Jo's Zimmer. Sie stellten die Taschen ab und Andor machte sich sogleich auf die Suche nach seinen Lichtschwert-Teilen. Er wusste zwar, wo er was versteckt hatte, doch alles wiederzufinden, war gar nicht so einfach. Letztlich hatte er jedoch alles zusammen und verstaute es wieder in seinem Gepäck. Da Jo ihm dies schon so angeboten hatte, nahm er nun ihr Angebot an und fragte:


"Da wir schon dabei sind, habe ich nun doch eine Frage...
Die Anleitungsbücher auf der Diamantenfeuer waren schon hilfreich, aber auch teilweise verwirrend. Den Ansatz für den Lichtschwertgriff habe ich schon und einen Kristall habe ich mir ausgesucht. Aber gibt es etwas, worauf ich wirklich achten muss? Was ist ganz besonders wichtig? Es wäre mir lieb, noch einmal den Rat eines anderen Jedi einzuholen..."
, sagte er und er wusste, dass dies sicher helfen würde. Denn der Rat eines erfahrenen Jedis war nicht mit einem Buch gleichzusetzen.

Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Jo's Unterkunft - Andor, Jo
 
[Coruscant, Untere Ebenen, Irgendwo (dunkel)]- Pierre

Kopfschmerzen.
Hatte er wirklich so viel getrunken? Wo überhaupt? Und wo
war er?
Mühsam schlug Pierre die Augen auf, bereute es jedoch sogleich wieder – nicht, weil etwa plötzliches Licht ihn abrupt geblendet hätte (tatsächlich war es weiterhin stockfinster), sondern weil ein übler Schmerzimpuls intensiv durch seinen gesamten Körper zu zucken schien. Sein Mund fühlte sich ausgetrocknet an, auf seiner gesamten Zunge schien sich über Nacht der Pelz eines Ewoks entwickelt zu haben. Als Mann der Vergnügungen hatte Pierre mit Sicherheit schon so manchen Kater hinter sich… aber das hier? Das war anders.


Talbart… bringen Sie mir ein Wasser… hören Sie?“

Keine Antwort seines ansonsten allgegenwärtigen Leibdieners. Der Narr hatte die Jalousien des Zimmers offenbar komplett herunter gelassen und versiegelt – warum sonst war es hier so dunkel?

“Wofür bezahl’ ich Sie Schwachkopf eigentlich?!“

Dieses Aufwachen war fürchterlich. Sein ansonsten so komfortables Bett fühlte sich hart und kalt an – und als er sich in eine halbwegs bequemere Position bewegen wollte, fand Pierre kein weiches Kissen, sondern einen plötzlichen Abgrund. Der schmerzhafte Aufprall mit dem harten Fußboden – was war aus dem sündhaft teuren Aldera-Teppich geworden? – stellte den vorläufigen Höhepunkt der schmerzhaften Eingriffe in sein übliches Wohlbefinden dar. Und Talbart kam immer noch nicht.
Mühsam und orientierungslos blinzelte Pierre – das Bild vor seinen Augen klarte nur langsam auf, nicht nur fürchterlich dunkel, sondern zu allem Überfluss auch noch verschwommen. Anscheinend hatte er nicht genug geschlafen… vielleicht träumte er auch noch. Aber warum sollte er von einem engen, fensterlosen Raum mit nichts als einer Pritsche träumen?


Talbart?“

Keine Antwort.

Leclerq?“, versuchte er es zaghaft ein noch einmal. Vielleicht befand er sich im Fußraum des Passagierabteils seiner Limousine, so alkoholisiert, dass er die abenteuerlichsten Sachen fantasierte? Aber nein, das war unmöglich… Pierre les Gray verlor niemals die Kontrolle. Niemals.

“Irgendjemand?“

Das war ein Traum. Es musste ein Traum sein. Wahrscheinlich war es unvermeidbar gewesen – sein Leben lang war Pierre von unschönen Träumen verschont geblieben. Vielleicht kam er jetzt in das Alter, das derartiges mit sich brachte…
Doch der Raum um ihn herum verlor nicht an Realität, sondern gewann an solcher.
Eine massive Tür, direkt vor ihm. Ohne erkennbare Schließmechanismen auf seiner Seite, lediglich ein schmaler, leuchtender Spalt verriet ihm, dass auf der anderen Seite Licht sein musste. Licht, das ihm jetzt endlich half, zu erkennen.
Neben ihm die Pritsche, von der er heruntergerollt war. Hart, unbequem, schmal. Der einzige Einrichtungsgegenstand des Raumes. Der Zelle. Schmucklose Wände, nicht unbedingt schmutzig, aber zweifellos nicht darauf ausgelegt, dass der Insasse dieses Raumes sich wohlfühlte. Was war passiert?
Abwesend tastete Pierre seine Kleidung ab. ID-Karte, Geld… alles verschwunden. Was war nur passiert?
Die Erinnerungen schienen wie um ihn schwerelos herumschwirrende Fetzen… je energischer er nach ihnen griff, desto schneller entzogen sie sich ihm. Drogen? Schlimmeres?
Da war… das Kasino… das Spiel… der neureiche *******… Pierre war vom Spieltisch aufgestanden und dann… und dann…


“Das kann doch nicht sein…“, murmelte er betäubt. Das Coruscant Royal war eine der Topadressen des Planeten und Imperial Citys, ein Ort, an dem imperiale Würdenträger sich wohlfühlen sollten – in Sicherheit!
Doch er war nicht sicher. Jemand hatte ihn aus dem Schoß der Gesellschaft – seiner Gesellschaft – gerissen
Halt suchend tastete Pierre nach der Pritsche, als ihn plötzlich ein bis dahin gänzlich unbekanntes Gefühl ereilte.
Angst.
Der mächtigste und reichste Mann Coruscants saß alleine in der Dunkelheit – und hatte Angst.


[Coruscant, Untere Ebenen, Irgendwo]- Pierre
 
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[ Coruscant | Imperial City | Verwaltungskomplex | Konferenzraum „AB-154“ | mit Darth Draconis, Lady Kezia (NPC), Lt. Ortega (NPC) und High Col. Aabe (NPC) ]

Selbstverständlich befand sich in dem gewaltigen Verwaltungskomplex von Imperial City, welcher der imperialen Administration unterstand, auch ein großer Bereich, der eine sehr hohe Anzahl an neumodischen, diversen Sicherheitsmaßnahmen besaß. Kaum eine brisante Information verließ an diesem sicheren Ort ungewollt die Besprechungsräume oder zahlreichen Büros, denn hier durften nur die treusten Imperialen arbeiten. Eine kleine Abteilung der Coruscant-Guards patrouillierte in den unzähligen Gängen. Hier drang kein Feind ein, weil zur Unterstützung der Soldaten noch weitere Maßnahmen zur Verfügung standen. Aus diesem Grund fraß diese Abteilung auch einen großen Anteil der Steuereinnahmen. Trotzdem sah der amtierende Gouverneur in diesem geheimen Trakt einen ausreichenden Nutzen, welcher die Kosten mühelos abdeckte.

In einem der vielen Konferenzräume, der von zwei rotgepanzerten Soldaten bewacht wurde, saßen im Augenblick bloß fünf Leute. Zwei Sith, zwei Offiziere und ein Verwalter. Darth Draconis und Lady Kezia gehörten zur mystischen Fraktion der Sith. High Col. Raar Aabe und Lt. Ortega waren seit ihrer frühen Jugend dem Militär verpflichtet. Der letzte Anwesende war Horatio Kraym I., der Gouverneur von Imperial City. Diese fünf Personen hatte sich zusammengefunden, denn sie hatten sich die baldige Vernichtung der vorhandenen Widerstandszellen zum Ziel gemacht. Vor einigen Tagen hatte ein Verräter aus den feindlichen Reihen dem Imperium brisante Informationen über ein Treffen mehrerer Rebellen zugespielt. Nach einer Vielzahl von Sabotagen und Anschlägen sahen man jetzt den Zeitpunkt für einen Gegenschlag gekommen.

Die holografische Abbildung einer verlassenen Fabrik im Industrieviertel erhellte den ganzen Raum in einem leichten Blauton. Im Mittelpunkt stand das Gebäude. Dort sollte das Treffen der diversen rebellischen Gruppierungen stattfinden. Parallel dazu war es auch das Ziel der imperialen Truppen, die man günstig in der unmittelbaren Nähe positionieren wollte. Insgesamt sollten drei speziellen Gruppen aus unterschiedlichen Richtungen den Angriff durchführen, während ein breiter Ring aus schlichten Armeeangehörigen möglichen Flüchtlinge aufhalten sollten. Man wollte den anonymen Feind einkesseln. Ihn auf diese Weise vernichten – ein echtes Exempel statuieren.

Zum ganzen Szenario hatte der männliche Sith, Draconis mit Namen, einige Fragen an High Col. Aabe, dem Adjutanten von Gen. Tounage. Kezia hielt sich bedeckt. Beobachtete das Szenario bloß, anstatt aktiv einzugreifen. Obwohl der Armeeangehörige nicht jede Frage zu Draconis' voller Zufriedenheit beantwortete, eskalierte die Situation nicht. Aufmerksam beobachtete Horatio den mysteriösen Sith, der in seiner schwarzen Soutane eine düstere Ausstrahlung besaß. Man konnte diesem machtsensitiven Menschen die Frustration ansehen. Problemlos. Draconis befand sich in gesellschaftlichen Ketten. Sie hielten ihn unten. Hier konnte er nicht so einfach seinem Zorn folgen und damit seinen Machtanspruch einfordern. Hier musste er allein seine ruhige, zivilisierte Ader zeigen. Frustration war auf den kantigen, ramponierten Gesichtszügen zu erkennen.

Interessiert beobachtete der ranghohe Verwalter die anderen Anwesenden. Er bliebt dabei jedoch still. Man konnte seine militärische Ausbildung, die er in seiner Kindheit und Jugend erhalten hatte, als rudimentär bezeichnen. Nur aus diesem Grund hatte er die taktische und strategische Planung der hiesigen Armee überlassen. Tounage und sein Adjutant Aabe kannten sich mit den Stärken und Schwächen der eigenen Truppen sowie möglicher Feinde aus. Trotz der zahlreichen Gerüchte über die eventuelle Anwesenheit der Jedi schlossen die Offiziere diese Möglichkeit aus. Ausschließlich ein paar gefolterte Rebellen hatten ihnen die Informationen geliefert. Doch konnte man diesen Kreaturen trauen? Horatio war sich da nicht sicher. Immerhin kämpften diese Wesen um ihr Leben.

„Um meinen Auftrag vollständig zu erfüllen, muss der Widerstand nachhaltig zerschlagen werden, somit auch nach meiner Abreise“, ergriff plötzlich Draconis das Wort und erhob sich grazil. „Um dies zu gewährleisten werden mehrere Punkte benötigt, welche einen langfristigen Frieden gewährleisten...“

Schnell speiste die dunkle Gestalt Informationen von ihrem Datapad in das System. Das vorhandene Hologramm wurde durch eine andere Abbildung ersetzt. Mehrere Entwürfe wurden für die vier Zuschauer mit einem Mal sichtbar. Draconis hatte sich auf diesem Moment gründlich vorbereitet, dass konnte Horatio sofort erkennen. Man konnte den unendlichen Hass zwischen diesen beiden Orden, der schon seit etlichen Generationen brannte, erkennen. War hier wirklich die Möglichkeit auf eine Ende vorhanden? Nachdenklich tippte der adlige Gouverneur von Imperial City mit zwei Fingern an sein Kinn. Konnte man dafür Ressourcen verwenden, welche dann an anderer Stelle fehlten? Sicher war sich der schwarzhaarige Mensch nicht. Er musste sich – wohl oder übel – überraschen lassen.

„Es gibt zwei Dinge die geändert werden müssen“, fuhr der Sith mit strenger Stimme fort. „Das Imperium muss seine Anstrengungen diese Widerstandsnester zu finden verdoppeln. Ich schlage vor das durch das HoloNet Steckbriefe mit einer hohen Creditsumme auf Jedi oder andere Widerstandskämpfer ausgestellt werden. Das Denunziantentum muss neu entfacht und gefördert werden. Für jegliche Information soll eine Bezahlung erfolgen, je wertvoller die Information, desto reicher die Belohnung. Wir müssen an die Habgier der Bevölkerung appellieren und sie zwingen uns ihre Beschuldigungen zu beweisen. Heutzutage sollte es kein Problem sein mit einem gewöhnlichen Datapad Gespräche aufzunehmen. Kopfgeldjägern sollte ebenfalls bestimmte Beträge, welche die Jagd nach Jedi und Widerstandskämpfern äußerst rentabel machen würden, ausgestellt werden.“

Ansätze dieser Art hatte Horatio schon vor Tagen in die Wege geleitet. Seit der Sabotage seiner eigenen Veranstaltung hatte er das Denunziantentum öffentlich gefördert, indem er dem Bürger, der denunzierte, eine materielle Belohnung in Aussicht stellte. Mittlerweile waren einige Anzeigen bei der Administration eingegangen. Trotzdem empfand der Gouverneur diese weiterführenden Ideen als ansprechend. Vielleicht sollte man wirklich die kriminelle Unterwelt auf die eigene Seite ziehen und so an weitere Mitarbeiter gelangen. In Draconis' Vortrag folgten weitere Vorschläge, welche er gern umgesetzt sehen wollte. Der Sith wollte ein neues Informationsnetzwerk schaffen, das neutral blieb. Auf diese Weise wollte Draconis neue Quellen anzapfen. Natürlich sah sich der finstere Sith als Kopf dieser neuen Einrichtung. Primär sollte das Netzwerk die Jedi aufspüren. Wieder zeigte sich der Hass, welche die Sith bezüglich ihrer Gegner empfanden.


„Wieso erwähnen Sie stets die Jedi Mylord?“, warf plötzlich High Col. Aabe fragend ein. „Unseren Berichten zufolge sind sie nicht im Widerstand aktiv. Haben Sie Quellen die dies beweisen?“

„Ich habe keinerlei Informationen die dies bestätigen, doch ich kenne die Denkweise der Jedi“, erwiderte der Sith mit zischender Stimme. „Sie glauben an Demokratie und Freiheit sowie Gleichheit. Sie glauben daran dass jeder dieselben Chancen hat und dass es sich lohnt für seine Freiheit zu kämpfen. Wenn sie jetzt eins und eins zusammenzählen können, werden sie sehen dass ihre fehlenden Berichte über Jedi-Aktivitäten im Widerstand nicht bedeutet, dass es sie nicht gibt.“

High Col. Raar Aabe vollführte in diesem Augenblick eine gefährliche Gratwanderung. Der Offizier schürte unbewusst den Zorn dieses mächtigen Sith. Irgendwie konnte Horatios das spüren, indem sich sein Bauch leicht zusammenzog. Trotzdem konnte sich Draconis beherrschen. Kezia schwieg weiterhin, aber ein arrogantes Lächeln zierte ihr makelloses Gesicht. 'Kameradschaft existiert nicht bei den Sith', stellte der Gouverneur in Gedanken fest. Er musterte die beiden Menschen. Auf eine bizarre Art und Weise reizte ihn diese seltsame Besprechung. Seine braunen Augen klebten an der finsteren Gestalt. Konnte ihm dieser Sith wirklich nützlich sein? Konnte ihn eine Beziehung dieser Art zum Erfolg führen? Einem fühlbaren Erfolg! Noch immer war sich Horatio nicht sicher, ob Draconis wirklich eine Verbindung zum neuen Imperator besaß. Vielleicht wurde seine Position bloß missbraucht. Dennoch konnte er in seiner Lage nicht zögern. Der Orden hatte ihm diesen Mann geschickt und so musste er nun damit leben.

„Ihre Vorstellungen sind logisch und in gewisser Weise sogar reizvoll“, brachte sich Horatio mit einer recht nachdenklicher Stimme ein. „Trotzdem sollten Sie bedenken, dass unsere Ressourcen auf dem Planeten wirklich begrenzt sind. Imperial City fehlt es an einer tragenden Wirtschaft und planmäßig werden die Steuern erst im nächsten Intervall erhöht. Die Liquidität muss schlicht gewahrt bleiben. … Auf der anderen Seite ist das Informationsnetzwerk nützlich. Anscheinend ist der imperiale Geheimdienst mit dieser Lage überfordert. Alle wichtigen Kräfte werden an anderen Stellen eingesetzt.“

Noch immer gefiel ihm ein Aspekt an der Idee nicht: Darth Draconis als einziger Chef der neutralen Informanten. Konnte Horatio diesen Berichten dann trauen? Inwiefern waren sie schon von diesem Sith aussortiert worden. Besaßen sie einen Wahrheitsgehalt oder sollten sie Draconis' Idee nur weiter finanzieren. Der Gouverneur beäugte den bösartigen Menschen in seiner schwarzen Soutane, der wieder auf seinem Sessel Platz genommen hatte. Flink holte er sein Datapad hervor und lud die Daten, welche der gefährliche Sith eingespeist hatte, herunter. Raar Aabe tauschte einen kurzen Blick mit dem Verwalter. Der Armeeoffizier hatte höchst wahrscheinlich dieselben Bedenken wie Horatio. Niemand wollte einen Sith so einfach in eine so mächtige Position bringen.

„Nach reiflicher Überlegung werde ich Ihre Idee unterstützen“, entschloss sich Horatio und nahm Draconis genau in sein Blickfeld. „Aber eine Änderung wird vorgenommen. Ein gleichberechtigter Agent wird an ihrer Seite mitentscheiden. Sie werden nicht das komplette Kommando erhalten, dafür aber alle nötigen Ressourcen. Dazu erhalte ich von Ihnen und Ihrem baldigen Kollegen jede Woche einen ausführlichen Bericht. Verstanden?“


[ Coruscant | Imperial City | Verwaltungskomplex | Konferenzraum „AB-154“ | mit Darth Draconis, Lady Kezia (NPC), Lt. Ortega (NPC) und High Col. Aabe (NPC) ]
 
[Orbit um Coruscant, TIE-Defender Omega 1, Cockpit]- Alynn

In einem weitschweifigen Bogen verließ der winzige TIE-Defender den Schatten seines Mutterschiffs und sank tiefer in das Schwerefeld Coruscants herab, vorbei an den unsichtbaren Kreisbahnen der orbitalen Verteidigungseinrichtungen und durch die Atmosphäre, schnell die Höhe erreichend, in der einige der Himmelsinseln hubgeneratorgetrieben über oder in den Wolken der den gesamten Planeten umfassenden Stadt schwebten.
Durch den Pilotenhelm musterte die Sith die leuchtenden Straßenschluchten zwischen den Massen an aufragenden Wolkenkratzern, Industriekomplexen und sonstigen künstlichen Gebilden, die das Antlitz Coruscants beherrschten. Die Triebwerke des Jägers heulten protestierend auf, als sie seinen Sinkflug etwas abrupt beendete und knapp oberhalb der Dächer der höchsten Gebäude im Umkreis einen neuen Kurs einschlug – in Richtung des ehemaligen Zentrums des Planeten und der gesamten Galaxis, als das Imperium noch unangefochten und Coruscant seine Zentralwelt gewesen war. Imperial City.
Aus rein architektonischer Sicht hatte Coruscant seine ehemalige Majestät beibehalten – erst der Blick in die tieferen Ebenen, die Wurzeln des Planeten würde seinen tatsächlichen Zustand offenbaren – doch die Zahlen sprachen eine allzu deutliche Sprache. Weder imperiale Sicherheitsexperten noch Ökonomen hatten für Coruscant eine blühende Zukunft prophezeit, ein Umstand, der die allgemeine Stagnation der Kernwelten an sich widerspiegelte. Wachstum und Dynamik fanden sich in dieser Galaxis an anderen Orten – und trotzdem würde um Coruscant immer heftig gefochten werden. Dieser Planet war – in all seiner auf vielen Ebenen abstoßenden Hässlichkeit – ein Symbol. Vielleicht war das der Grund, aus dem seine wechselnden Herrscher es nie wirklich gewagt hatten, das Erbe ihrer Vorgänger und Feinde konsequent zu beseitigen.


„Unidentifizierter TIE-Defender, Sie nähern sich einer gesperrten Sicherheitszone. Uns liegt keine Anmeldung Ihres Fluges vor.“

Das beiläufige Betätigen eines Knopfes – der auf dieser verschlüsselten Frequenz eine ihren Status verifizierende Identifikation übermittelte – war die einzige Reaktion, die Alynn durch das plötzliche Erwachen des Comsystems ihres Jägers abgenötigt wurde.

„Identität bestätigt, Commodore Kratas. Annäherungserlaubnis und Landeerlaubnis im Komplex erteilt.“

Schräg unter ihr kam nun der massige Verwaltungskomplex des Imperiums auf Coruscant in Sicht, ein bürokratisches Ungetüm, von dem aus das Schicksal der Billionen intelligenzfähigen Lebewesen auf diesem Planeten im Sinne des Imperators überwacht und reguliert werden sollte. Vermutlich gingen in diesen tristen Durabetonhallen genug Beamte ihren Aufgaben nach, um mehrere Planeten des Äußeren Randes zu bevölkern.
Der Jäger verlor weiter an Höhe, stabilisierte sich dann aber auf einem geradewegs in Richtung eines der Hangars führenden Kurs. Im Grunde zur Beherbergung von Gleitern und ähnlichen Fluggeräten gedacht, waren sie aus offensichtlichen Gründen ebenso im Stande, Shuttles und andere kleine Raumschiffe aufzunehmen.


Viper an Commodore Kratas, der Oberflächentransport urlaubsberechtigter Crewmitglieder hat begonnen.“

Venaturs durch das Comsystem verzerrte Stimme klang dienstbeflissen wie bisher üblich.

„Meine Männer sind in Bereitschaft.“

“Warten Sie auf weitere Befehle.“

Kurz konzentrierte Alynn sich auf das Einleiten des Landemanövers im Komplex.

“Und empfehlen Sie den Landurlaubern, sich innerhalb imperialer Einrichtungen aufzuhalten… Coruscants untere Ebenen waren noch nie sicher für Träger der Uniform, jetzt weniger denn je.“

„Verstanden.“

Was sie selbst natürlich nicht davon abhalten würde, sich dort aufzuhalten… doch dies wiederum hing von den Informationen ab, die dieser Besuch des Verwaltungskomplexes offenbaren würde.
Nachdem der Jäger vollkommen zur Ruhe gekommen war, legte Alynn den schwarzen Pilotenhelm und die obligatorische Überlebensausrüstung ab, um ihn durch die Luke zu verlassen. Ein automatisiertes System hatte bereits eine metallene Treppe herangefahren, mittels derer das „Dach“ des Defender leicht verlassen werden konnte. Den bemühten Salut eines in der Nähe stehenden Technikers bemerkte Alynn kaum.


„Commodore.“

Abseits dieser Maßnahme indes schien niemand wirklich von ihrer Ankunft Notiz genommen zu haben – schließlich war das Kommen und Gehen von Flaggoffizieren auch weit über ihrem Rang Gang und Gebe im imperialen Machtzentrum eines jeden im Kern gelegenen Planeten. Alleine gewisse Namensähnlichkeiten mochten an dieser ihr sehr gelegen kommenden Gleichgültigkeit vielleicht etwas ändern…

“Tanken Sie ihn auf und halten Sie ihn in ständiger Bereitschaft“, instruierte Alynn den Techniker und verließ dann – inmitten einer aus einem just angekommen Mehrpersonengleiter entstiegenen Menschentraube – den Hangar.

[Coruscant, Imperial City, Verwaltungskomplex, Hangar]- Alynn, Techniker, Beamte, Soldaten
 
~ Coruscant ~ Honey House ~ Stevens Zimmer ~ alleine; viele Jedi & ne ganze Menge anderes Volk im Haus ~


Aus der erholsamen halben Stunde wurde, wie Steven beim aufwachen feststellte, dann also eine erholsame ganze Nacht.
Obwohl so erholsam war die Nacht gar nicht, der Padawan hat sich wohl verlegen, jedenfalls fühlte sich sein Nacken und sein Kopf so an.

Quälend rollte sich Steven aus seiner Bettdecke aus und stand ein wenig müde und daher noch wackelig vor dem großen Bett, es war wirklich sehr großzügig das die Jedi hier eine Unterkunft genießen durften.
Nach einigen Sekunden fing sich der Padawan und war nun schon wach genug fest auf dem Boden stehen zu können.

gegen Müdigkeit half immernoch eine kalte Dusche, auch wenn der Padawan es hasste nicht warm zu duschen schleppte er sich irgendwie ins Bad und rieb sich bevor er unter die Dusche stieg nocheinmal den Schlaf aus den Augen. Im Spiegel konnte er sehen wie gut er geschlafen hatte, er sah aus als ob er letzte Nacht gefeiert hätte, aber so war es ja nicht, nach dem duschen müsste er seine Haare ersteinmal wieder zurückholen, diese standen nämlich in alle Himmelsrichtungen von seinem Kopf ab.

Nach dem erfrischendem und erweckendem Wasserschock, stieg Steven zitternd aus der Duschkabine, vielleicht war das doch ein wenig zu kalt eingestellt. Der Padawan zog sich neue Kleidung an und aß 1 leckere Frühstücksbrötchen danach setzte er sich an den Tisch der gegenüber von seinem Bett stand und überlegte ob er seinem Vater mal wieder schreiben sollte. Der Doktor hatte lange nichts mehr von seinem Sohn gehört, vielleicht machte er sich sogar schon Sorgen, aber Steven schüttelte nur den Kopf um seinen Kopf wieder frei von diesen Gedanken zu bekommen. Sein Vater wollte nicht das Steven zu den Jedi geht und jetzt dieser selber einer, er würde wohl kaum mit ihm reden wollen.

Bevor Steven seine Gedanken alleine aus seinem Kopf vertreiben konnte half ihm ein dumpfes Geräusch dabei, wer würde ihn denn so früh schon besuchen? Lange stellte sich der Padawan diese Frage nicht, er erkannte natürlich sofort die Stimme seiner Meisterin, welche durch die Tür zu ihm sprach.

"Ja ich komme sofort."

antwortete der Junge nahm nocheinmal einen Happen von seinem zweiten Brötchen und zog sich seine dünne Jacke über. Als er die Tür zu seinem Zimmer öffnete wartete Chesara schon davor um mit dem Training zu beginnen.

"Guten Morgen."

begrüßte er die blonde Frau mit einem fröhlichen Lächeln, es kam ihm vor als ob das was gestern passiert ist nur ein Traum gewesen war, irgendwie hatte es der Padawan geschafft seinen Korb den er von Jibrielle bekommen hatte über Nacht im Zimmer zu lassen, immerhin war er heute trotzdem gut drauf.

"Was steht heute an? Achso ich hab gestern Abend noch mit Jibrielle trainiert, sie hat mir gezeigt wie man die Schüsse von dem kleinen Droiden abwehrt."

Schön wärs wenn er nur mit ihr trainiert hätte, Steven merkte das er den Korb doch nicht ganz in seinem Zimmer gelassen hatte, in ihm kamen die fragenden Gedanken hoch wie er sich verhalten sollte wenn die beiden Padawane sich begegneten. Am besten ganz normal bleiben dachte sich der Teenager, aber jetzt geht es erstmal los, jetzt konnte er mit seiner Meisterin traineiren.


~ Coruscant ~ Honey House ~ Vor Stevens Zimmer ~ Chesara und Steven; viele Jedi & ne ganze Menge anderes Volk im Haus ~
 
]Coruscant-System - Coruscant - Honey House - Jibrielles Zimmer - allein; Chesara, Adrian, Steven und Nylia & ne ganze Menge anderes Volk im Haus[

Piep piep machte der Wecker, schwitscherte munter vor sich hin, bis ihm ins Gesicht geschlagen wurde und sich gekränkt verstummte.

"Mmmmmhhhh ..."

keuchte Jibrielle, das Gesicht noch ganz im Kopfkissen vergraben, blind mit der Rechten nach dem Störenfried suchend. Wie spät war es? Einen riskierten Blick später wusste sie es. Hui, sie hatte ja fast den ganzen Winter hindurch geschlafen. Bei so einem langen Tag zuvor war das ja auch kein Wunder. Noch ganz reglos lag sie in den Laken, einfach nur froh, die Ruhe und Wärme zu genießen, während die Welt und mit ihr die Erinnerungen sich langsam wieder in ihren Kopf stahlen.

Ein sehr ... spezieller Tag war es gewesen. Ein Tag mit sovielen Akteuren, dass Jibrielle kaum in der Lage war sie sich alle nochmal vor Augen zu führen. Das war vielleicht aber auch gar nicht wichtig. Wichtig war vielleicht nur, dass sie ihren Beschluss vom letzten Abend nicht vergass. Sicher würde auch das nicht einfach werden, doch wenn es dazugehörte, eine gute Jedi zu sein, würde sie dieses Opfer bringen.

Jibrielle drehte sich auf den Rücken, den Blick an der Decke, und lag weiter einfach nur so da, dachte an Chesara, an Nylia, an Adrian, an Steven, an Shane, an Joseline und an Jace. Sie würde Joseline unbedingt heute mal einen Besuch abstatten, mal wieder mit ihr reden. Sie hatte die Jedi-Großmeisterin seit zig Monaten nicht gesehen. Und dass sie nicht nur irgendeine Jedi für Jibrielle war, lag nicht nur an ihrer Schönheit, sondern auch an der merkwürdigen Verbindung, die zwischen beiden bestand. Seit sie damals diese Machtverknüpfung hatten, als Joseline die Trauer um ihre Schülerin erlebt hatte, war da mehr gewesen. Vielleicht würde die Padawan irgendwann herausbekommen, was es damit auf sich hatte.

Da sie den ohnehin schon nicht mehr ganz so jungen Tag nicht überstürtzt angehen wollte, beschloss sie in dem Roman von Des etwas weiter zu schmöckern und schlug erneut die zweite Seite von "Der kleine Ewok" auf. Nach wenigen Minuten ergriff sie wieder dieser Zauber, den sie seit vielen Jahren nicht mehr gespürt hatte. Das Buch zog sie wieder in eine fantastische Welt, eine Welt ohne die unfassbaren Technologien, ohne die Kriege um die Macht, eine Welt die auch wirklich nur eine Welt war, mit dem Himmel als Grenze, wo die Sterne nur mysteriöse Lichter waren. Sie erlebte eine Abenteuer von einer wunderschönen Sprache, das Leben eines kleinen Ewoks, der in das Abenteuer seines Lebens stürzte, unzählige Gefahren überwand, gegen Fabelwesen kämpfte, mit seinen Freunden eine Schatz suchte und am Ende als großer aber bescheidener Held dastand. Wunderbar.

Doch das Ende kannte Jibrielle natürlich noch nicht, als sie das Buch halb durchgelesen wieder aus der Hand legte. Ja, im lesen war sie schon immer sehr flink gewesen. Die Padawan warf einen Blick auf den Wecker: Mittagszeit. Hunger verspürte sie aber zur Abwechslung mal keinen und so sprang sie nun doch endlich mal aus den Federn und unter die Dusche. Frisch gestärkt und nochmals von den Altlasten des letzten Tages gereinigt setzte sie sich zur Abwechslung mal aufs Bett und begann zu meditieren. Sie hätte gerne wieder ihre Meisterin aufgesucht, um mit ihr zu trainieren, doch als Jibrielle ihre Präsenz wahrnahm und bemerkte, dass sie wohl gerade mit Steven am Trainieren war, beschloss sie, lieber erstmal für sich selbst zu üben. Nicht das sie Steven jetzt per se aus dem Weg gehen wollte. Nur wusste sie, dass ihr Mitpadawan einiges Nachzuholen hatte und so göhnte sie ihm die Zeit, die er mit Chesara alleine Trainieren konnte. Sollten sie später vielleicht Jibrielles Hilfe bei ein paar Übungen brauchen, konnte sie ja immernoch zu ihnen stoßen.

So sank Jibrielle mit geschlossenen Augen einfach noch tiefer in die Meditation ein, ließ sich noch tiefer in die Macht ein, die sie nun schon so gut spüren konnte, als wäre sie ihre zweite Natur, die zweite Luft zum Atmen. Dabei umgab sie sich nicht nur mit ihr, sondern nutzte sie auch, um abwechselnd unterschiedliche Dinge auszuprobieren und zu erweitern. Mal erfasste sie jedes Detail des Raumes durch die Macht und nahm ihn viel klarer als durch alle natürlichen Sinne zusammen war, mal ließ dann mehrere kleine Objekte durch den Raum fliegen und kindische Kunststücke aufführen, mal weitete sie ihre Empathie so weit aus wie sie konnte und versuchte alle Gefühle des Hauses ohne Ansehung der Person wahrzunehmen. So fuhr sie viele Stunden fort und ohne dass sie es gemerkt hatte, war sie wieder aufgestanden und während der Meditation durch den Raum gewandert.


]Coruscant-System - Coruscant - Honey House - Jibrielles Zimmer - allein; Chesara, Adrian, Steven und Nylia & ne ganze Menge anderes Volk im Haus[
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Vor Stevens Zimmer -

Ihr Padawan war schnell zur Stelle. Chesara musste nicht lange vor der geschlossenen Zimmertür warten. Steven kam heraus und sie wusste zwar nicht, ob er schon gefrühstückt hatte, doch dies spielte keine Rolle. Sie würden jetzt trainieren und wenn er noch nichts gegessen hatte, dann würde ihm das eine Lehre sein, das nächste Mal schon früher auf den Beinen zu sein. Auch solche Dinge mussten gelernt werden, dachte Chesara gutmütig, aber mit der Strenge einer Mentorin, die genau weiß, dass es bestimmte Dinge gibt, die ein Schüler nur aus eigener Erfahrung lernen kann.

"Du hast mit Jibrielle trainiert? Das klingt gut. Sie hat dir bestimmt ein paar Tricks beibringen können, denn sie ist recht geschickt mit dem Lichtschwert."

Meinte Chesara und führte Steven zu dem kleinen Sozialraum, den sie auch weiterhin als Trainingsraum benutzten. Der Droide war noch da und sie ließ Steven zu Anfang die gleiche Übung wie am Vortag absolvieren, schaute sich sein Können an und erhöhte nach und nach die Schwierigkeitsstufe. Als er schon eine ganze Weile dran war, ließ Chesara ihn kurz alleine weiter machen und ging das passende Zubehör für die nächste Aufgabe holen. Was sie benötigte war nicht viel und wenig später kam sie mit einer großen Schüssel zurück, die bis zum Rand voll mit Wasser gefüllt war. Bevor sie jedoch damit weitermachten, gestand sie Steven eine kurze Pause zu, zeigte ihm noch ein paar Kniffe und Bewegungsabläufe mit dem Lichtschwert und ging erst nach ein paar Minuten des Verschnaufens auf die neue Aufgabe ein.

"Wir wollen jetzt lernen Materie zu bewegen, in diesem Falle Wasser."

Erkärte sie ihm und berührte mit der Fingerkuppe ihres Zeigefingers leicht die Wasseroberfläche, woraufhin sich schnell viele Ringe im Wasser bildeten.

"Ohne es wirklich zu berühren, versteht sich. Die Macht verbindet alles um uns herum. Sie verbindet dich mit mir und sie verbindet auch dich und das Wasser miteinander. Siehe die Macht als genau das an, was sie ist: ein Verbindungsstück, das etwas von dir bis hierher überträgt. Du kannst das Wasser leicht anstoßen, indem du die Macht zur Hilfe rufst und Energie bündelst. Du kannst das Wasser zu einer Welle verformen und sich aufbäumen lassen. Die Technik ähnelt einem Machtstoß, aber du musst dich gut konzentrieren und die Macht sehr präzise ausrichten."

Lächelnd deutete Chesara auf zwei Handtücher, die sie ebenfalls mitgebracht hatte.

"Andernfalls hast du einiges aufzuwischen."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Steven -
 
Coruscant - Untere Ebene | Honey House - Lagerraum | Trayla, und Noomi Trayla, Crado, Noomi und Ral

Trayla schien noch etwas neben der Spur noch waren die Gedanken und Gefühle in ihr zu stark als das sie sie einfach vergessen konnte. Sie versuchte erst mal ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.

“Das ist nicht schlimm“ sagte Noomi sofort “Viel wichtiger ist, was dir passiert ist!”

Noch bevor Trayla etwas sagen konnte setzte sich Crado neben sie und legte seine Tatze auf ihre Schulter, sie zuckte sachte zusammen wurde dann aber dank seiner Beeinflussung etwas ruhig. Die Gedanken und Gefühle die sie gesehen hatte rückten hin und den Hintergrund und wurden von den Warmen Gedanken Crados verdrängt, aber nicht vergessen.

„Wahrscheinlich hat sie wieder eine ihrer Vision gehabt, die sie am Anfang erwähnt hatte“ Sagte Crado.

Trayla nickte sachte, er hatte genau den Punkt getroffen und erahnt was ihr wiederfahren war. Sie seufzte kurz leise auf und sah zu Noomi.

„Ich kann sie nicht Kontrollieren und auch nicht deuten sie kommen und gehen wann sie wollen…“

Meinte sie leise und sah dann zu Noomi und den Rodianer der noch immer wartete, sie war diejenige die sie scheinbar gerade alle in Gefahr brachte weil die Visionen sie so aus der Bahn geworfen hatte.

„Es geht, ja, ich komme mit…“

Sie erhob sich nun langsam und atmete noch einmal tief durch. Die Dinge die sie gesehen hatte hatten sie nachdenklich gemacht. Was war das was sie dort gesehen und gefühlt hatte und wann würde es eintreten. Es war eine ganze Masse an Gefühlen gewesen die sie fast weggespült hätten. Aber nun war nicht der Zeitpunkt um sich darauf zu Konzentrieren sondern um dem Defender zu helfen.

Sie sah zwischen allen dreien hin und her und Lächelte einen moment.

„Von mir aus können wir los…“

Coruscant - Untere Ebene | Honey House - Lagerraum | Trayla, Crado, Noomi und Ral
 
~ Coruscant ~ Honey House ~ Sozialraum ~ Chesara und Steven; viele Jedi & ne ganze Menge anderes Volk im Haus ~


Na wenn das mal kein Ansporn war seine Aufgabe ordentlich zu absolvieren, auf putzen und aufwischen hatte der Padawan sicherlich keine Lust. Aber so ist das halt, man lernt aus Fehlern und mit dieser kleinen "Strafe" sich noch ein bisschen besser.

Der Junge sah sich die Schüssel mit dem nassen Inhalt genau an, das Wasser füllte sie fast ganz aus, Steven musste also wirklich gut aufpassen das nichts überschwappte. Der Padawan konzentrierte sich ganz genau auf das Wasser, was sollte daran denn schon so schwer sein immerhin hatte er schon andere Gegenstände in Bewegung gebracht ohne sie zu berühren.

Also machte sich Steven sogleich daran seine Hand flach über das Wasser zu halten und sich ganz auf die Macht zu konzentrieren und sich in ihr fallen zu lassen. Er spürte deutlich die leuchtende Präsenz seiner Meisterin und der anderen Jedi die in den Räumen und auf den Fluren verteilt waren, auch fühlte er die anderen Menschen im Honey House deutlich, Coruscant selbst war ein belebter Planet der so wie es schien nie schläft oder still steht, also war es logisch das er sogar die schwachen Präsenzen der Leute draußen vor dem Honey House gering wahrnahm.

Er spürte wie die Macht alles in dem Raum umgab und durchdrang, jetzt konnte er die Präsenz seiner Meisterin in ihrem Lichtschwert und ein wenig von seiner in dem Trainingsschwert fühlen, welches er immernoch am Gürtel hängen hatte und mit welchem er eben noch erfolgreich gegen den Trainingsdroiden gewonnen hatte. Der Padawan sah die Schüssel mit dem Wasser vor sich, merkte wie die Energie sich in seiner Handfläche sammelte und er diese gesammelte Energie auf das Wasser warf, doch nichts passierte.
Doch nach einem weiteren Versuch die Wassermoleküle in Bewegung zu bringen, zeichnete sich wirklich ein kleiner Erfolg ab, das Wasser in der Schüssel bewegte sich tatsächlich leicht nach links und dann wieder nach rechts, es schlug kleine Wellen.

Aber warum jetzt aufhören? Jetzt wo er es fast beherrschte wollte Steven weiter gehen das Wasser antreiben, immernoch hielt er seine flache geöffnete Hand über die Schüssel konzentrierte sich stärker auf die Energie und die Macht die ihn durchdrang, wollte mehr von dieser Macht spüren und benutzen.
Die klare Flüssigkeit bewegte sich noch immer vom ersten Energiestoß und jetzt kam der zweite deutlich stärkere dazu und es musste kommen wie Chesara es wahrscheinlich geahnt hatte. Ein bisschen von dem kalten Wasser schwappte zu hoch, über den Rand der Schüssel hinaus und fast auf die Schuhe seiner Meisterin, daraufhin öffnete Steven sofort erschrocken, über sein Verhalten, die Augen.

"Oh, da war ich wohl ein wenig zu eifrig."

versuchte Steven sich zu entschuldigen, nahm eines der Handtücher vom Tisch, wischte die soeben entstandene Pfütze auf und blickte danach wieder seine Meisterin an.

"Es war am Anfang gar nicht so einfach, Wasser ist doch ganz anders als irgendein fester Gegenstand."

erklärte Steven sein Misslingen beim ersten Versuch, er musste es irgendwie hinkriegen nicht alles immer am Anfang zu versauen, jeder der Padawane die er hier traf hat, hatte irgendeine besondere Begabung. Jibrielle hatte Talent im Lichtschwertkampf, Noomi hatte wie es aussieht besonders gute Machtsinne und Trayla hatte Visionen durch die Macht, nur Steven hatte wahrscheinlich bis jetzt nicht seine Disziplin gefunden.


~ Coruscant ~ Honey House ~ Sozialraum ~ Chesara und Steven; viele Jedi & ne ganze Menge anderes Volk im Haus ~
 
Coruscant - Imperial City - Verwaltungskomplex - Konferenzraum „AB-154“ - mit Darth Draconis, Lady Kezia (NPC), Lt. Ortega (NPC) und High Col. Aabe (NPC)

Die Wut stieg in ihm empor, brodelnd und schwarz doch musste er sich zügeln. Er musste die Beherrschung bewahren, sonst würden ihn diese Paragraphenhengste nicht mehr ernst nehmen, selbst wenn sie röchelnd am Boden liegen würden. Sein Hass konzentrierte sich auf Aabe, denn er war es der dem Gouverneur, so war Darth Draconis überzeugt, diese Flöhe ins Ohr eingesetzt hatte. Er atmete ein und aus, blockte seine Gedanken vor allen äußeren Einflüssen und lies das Geschehen um ihn herum für einige Sekunden die ihm durch die Macht wie Minuten vorkamen vergehen. Nachdem er ausgeatmet hatte, blickte er kurz zu Kezia deren leicht höhnischer Gesichtsausdruck in ihm etwas animalisches weckte. Sie erfreute sich an seinem Stocken, an seinem Scheitern. Er wollte das Netzwerk für sich alleine haben, er wollte es für seine eigenen Zwecke benutzen und wollte dass das Imperium kein Auge drauf haben, es jedoch – noch – bezahlen sollte.

“Einen gleichberechtigten Agenten an meiner Seite? Gouverneur... ich brauche keinen Wachhund.“

Eine kurze Pause. Er wollte ihnen ihren Sieg nicht zu leicht verkaufen, wollte ihnen zeigen dass er nichts davon hielt. Er war zwar nicht in der Position etwas gegen sie auszurichten, doch wollte er sie im Glauben lassen dass es vielleicht auch anders sein könnte.
Die Situation erforderte Anpassnung. Er würde beigeben. Abwarten. Auf seine Chance warten. Irgendwann würden auch die Köpfe der vor ihm Sitzenden rollen und er würde in der Nähe sein um diesen Moment zu genießen.


“Ich akzeptiere jedoch diese Vereinbarung. Euer Agent sollte sich jedoch an die Spielregeln halten.“

“... sonst wird er in diesem Gebäude wiedergefunden werden. An sieben verschiedenen Stellen.“ Es stand für ihn fest dass er einen Weg finden musste um sich dieses Agenten zu entledigen. Ob es auf einem Komplott oder doch auf eine simple Exekution hinauslaufen würde, das würde die Zeit zeigen. Er würde jedoch nicht lange warten bevor er mit seiner Arbeit beginnen würde. Vielleicht würde er es sogar schaffen diesen blutleeren und zu Tode indoktrinierten Agenten für seine Sache zu gewinnen. Wer konnte dies schon wissen? Er brauchte nur die richtigen Anreize zu streuen nachdem er dessen Position zum Wackeln gebracht haben würde. Es würde alles nach einem bestimmten Plan laufen, zumindest so beruhigte sich der Sith Lord selber.

“Wir können und dürfen jedoch keine Zeit vergehen lassen, bevor ... dieser Agent zu mir hinzustößt. Wir müssen bereits jetzt sofort, nach dieser Sitzung, anfangen die Maßnahmen in Kraft treten zu lassen.“

So lange ihm noch niemand auf die Finger schaute, musste er soviel erreichen wie nur irgendwie möglich. Auf seinen Adjutanten konnte er sich dabei sicherlich ebenso wenig zu 100% verlassen. Auch Ortega war nur ein weiteres Zahnrad in diesem imperialen System. Er würde ihn verraten wenn es sein musste, er würde sogar davon überzeugt sein, dass es richtig sei. Keiner dieser Narren würde das Gesamtbild sehen. Wenn er die Zeit die er zum Beseitigen seiner Gegner zur Verfügung hätte, könnte er diesen Widerstand doppelt so schnell ausschalten. Sei’s drum, sein Überleben hing nicht vom Genesen der Autorität auf diesem Planeten ab. Er sollte nur die Widerstandszellen auslöschen. Für diese würden sicherlich zwei in dem nächsten halben Jahr entstehen. Sein Netzwerk würde bestand haben, selbst wenn der Gouverneur beseitigt werden sollte. Dafür würde er sorgen.

“Das Klientel was ich brauche, finden wir in den unteren Ebenen von Imperial City. Besorgen sie mir bis morgen früh eine ID Card, ausgestellt auf einen Kubaz. Was die Daten angeht, überlasse ich es ihrer Fantasie. Ich wäre damit fertig.“

Er wollte hier weg, wollte mit seiner eigentlichen Mission beginnen. Schon bevor sie in den Hyperraum nach Coruscant eingetreten waren, hatte er die Befürchtung dass der bürokratische Apparat seinen Bestrebungen im Weg stehen würde. Es war leichter gewesen als er gedacht hatte, doch erkannte er dass dieser High Colonel ihm im Weg stand.
Nach einigen abschließenden Worten verließ der Sith Lord in Begleitung seines Adjutanten Ortegas den Besprechungsraum des Verwaltungskomplexes. Während sie durch die hallenartigen Gänge schritten und der Sith Lord aus dem Transparistahlfenster die Skyline von Coruscant bewunderte, fielen ihm die Fragen wieder ein.


“Lieutnant, klären sie mich über die spezifischen Funktionen des Sturm Kommandos auf.“

Kurz blickte der Lieutnant auf, ein kurzer fragender Blick sah der Sith Lord aus dem Augenwinkel. Es überraschte seinen Adjutanten wohl dass er nicht alles bereits über dieses Kommando wusste. Manchmal fragte er sich, ob die Wesen da draußen wirklich glaubten dass die Macht und ein Lichtschwert einen wohl allwissend machen würden.

„Nun Mylord, der primäre Aufgabenbereich des Sturm Kommandos ist die Niederschlagung von Aufständen, Infiltration und Sabotage. Die Stärke einer Einheit reicht von vier bis zu 40 Sturm Kommandos. Dabei...“

Etwas anderes erweckte die Aufmerksamkeit des Sith Lords. Er spürt kurz einen schwachen Eindruck der Dunklen Seite in diesem Gebäude. Der Sith Lord war sich beinahe sicher, dass es sich um die Machtaura eines anderen Wesens (Alynn Kratas) handeln musste. Es war nicht Kezia, ihre Aura war ihm bereits vertraut. Es war etwas anderes was er da durch die Macht wahrnahm. Hatte die Sith Inquisitorin nicht behauptet sie wären die einzigen Sith auf diesem Planeten? Ortega bemerkte die Unaufmerksamkeit des Sith.

„Mylord, das ist nicht der Weg zu euren Quartieren.“

“Ich weiß Lieutnant, ich möchte jedoch einen kurzen Spaziergang machen. Geht bereits vor und bereitet mein Quartier vor. Ich werde euch nicht weglaufen.“

Das boshafte Grinsen des Sith hatte Ortega bereits öfters gesehen, und er musste feststellen dass er sich an die Anwesenheit und die Art dieses Siths nicht gewöhnen konnte. Sie jagte ihm immer noch einen Schauer über das Rückrad, doch tat er wie ihm der Sith aufgetragen hatte.
Derweil beschloss Draconis dass es nicht schaden könnte, wenn er der Aura, sofern er diese Aura wiederfinden würde, auf den Grund gehen würde...


Coruscant - Imperial City - Verwaltungskomplex - In den Gängen auf der Suche nach der Aura - Darth Draconis
 
Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Saahirs und Toms Quartier - Tom

Zu sagen, Tom erwache, wäre das falsche Wort gewesen. Sein Geist kehrte aus einem tiefen ruhenden Zustand zurück, der nur entfernt mit Schlaf verglichen werden konnte. Ganz davon zu schweigen, dass sein Körper sich die ganze Nacht in Meditationshaltung befunden hatte. Entspannung wie beim Schlaf war ihm nicht gegönnt worden. Trotzdem war Tom nicht im Geringsten müde. Sein Körper und Geist fühlten sich kraftvoll und stark. Eine Last war gestern von seinen Schultern gefallen. Tomm und er hatten ein wichtiges und tiefgehendes Gespräch geführt. Tom fühlte einen inneren Frieden, wie er ihn schon lange nicht mehr verspürt hatte. Er hatte gar nichtgewusst, dass er dazu in der Lage war. Dennoch war da etwas, das ihn von hier wegzog. Eine Unruhe, von der er wusste, dass sie ihn nicht loßlassen würde. Sie störte seinen Frieden.

„Auf nach Hause!“

Brummelte Tom sich in den über Nacht gewachsenen Dreitagebart. Er stand auf und schwang sich unter die kleine Dusche des Zimmers. Mit einskaltem Wasser wusch er den nächtlichen Mief ab. Dabei musste er mit seinem Verband vorsichtig sein. Nach dem Duschen wechselte er selbigen sofort. Dabei bemerkte er, dass sie Wunde bereits besser verheilt war, als er für möglich gehalten hätte. Während er sich nach seiner Dusche wieder anzog, bemerkte er, dass Saahir gar nicht da war. Der war wohl schon wieder unterwegs. Der Junge machte sich wirklich. Sicherlich hatte er sich hier schon eingelebt und neue Freunde gefunden.
Tom zog sich vorsichtig seine Weste über. Langsam legte er seinen Gürtel und alle Ausrüstungsgegenstände die dort befestigt waren an. Schließlich fanden noch seine Blaster den Weg an seine Oberschenkel. So gerüstet setzte er sich erst einmal auf sein Bett und zog sein Datapad hervor. Er rief die am Abend zuvor herunter geladenen Bücher auf und schlug etliche Pflanzen nach, von denen er wusste, dass sie in seinem Garten in der Wohnung in seinem Hangar wuchsen. Schnell tippte er einige Informationen auf das Datapad. Er würde sich ein paar Dinge kaufen müssen. Nein, besser er ging das ganze anders an. Mit einer Handbewegung löschte Tom die Eingaben wieder. Nachher. Das könnte er nachher regeln.
Erst einmal müsste er Tomm bescheid geben, dass er für einige Zeit unterwegs wäre.


*** Com-Nachricht an Tomm Lucas ***

Es gibt ein paar Privatangelegenheiten, um die ich mich kümmern muss Tomm. Ich muss ein paar Dinge dringend in Ordnung bringen. Ich melde mich, sobald ich weis wie lange es dauern wird. Pass auf den Knirps auf.​

*** Ende der Nachricht ***​

Tom schickte die Nachricht ab. Dann machte er sich daran, seine Tasche wieder zusammen zu packen. Viel hatte er gar nicht ausgepackt. Also hatte er schnell wieder alles beisammen. Die schwere Reisetasche landete über seiner Schulter. Lange hatte sein Besuch hier ja nicht gedauert. Zum Abschluss sah sich Tom noch einmal in dem Raum um. Hatte er auch alles? Er hatte ja gar nicht alles ausgepackt. Mit zackigem Schritt verließ er das Zimmer und begab sich zum Hinterausgang. Der Türsteher ließ ihn ohne Fragen passieren und schloss die Sicherheitstür hinter ihm wieder. Zum zweiten Mal innerhalb von weniger als 24 Stunden wartete Tom hinter dem Honey House auf ein Taxi. Im Geist plante er schon den Neubau in seinem Hangar. Unter der Wohnung war jede Menge Platz. Genug für ein ansehnliches Gewächshaus.

Coruscant - untere Ebenen - hinter dem Honey House - Straße - Tom
 
[ Coruscant | untere Ebenen | “Honey House” | hinterer Bereich | Lagerraum | mit Noomi, Trayla und Ral ]

Mit seiner sanften Tatze hatte der struppige Cathar einen einfachen Kontakt zu dem leicht verstörten Mädchen hergestellt, indem er seine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte. Ganz langsam stabilisierte sich Traylas Gemüt wieder. Die emotionalen Wellen, die sie unbewusst in der Macht schlug, ebbten allmählich ab. Er hatte den richtigen Punkt gefunden. 'Trotzdem darf ich sie nicht auf diese Weise im Regen stehen lassen', dachte sich der zottelige Jedi-Ritter. Seine spitzen Ohren zuckten in dieser Sekunde ganz leicht. Ihm war bewusst, dass sie diese Erfahrung nur für einige Stunden verdrängen, aber nicht vergessen würde.

„Ich kann sie nicht kontrollieren...“, erklärte die blonde Teenagerin. „... und auch nicht deuten. Sie kommen und gehen wann sie wollen.“

„Das ist kein Problem, Trayla, entgegnete das Katzenwesen gelassen. „Wir reden über die Bilder, wenn wir unseren Unterschlupf erreicht haben. Keine Sorge, für Noomi habe ich ein paar Übungen, welche sie locker allein schafft.“

Er drehte sich zu seinem Padawan und schenkte ihr ein Grinsen. Natürlich durfte er die grünhäutige Nautolanerin nicht vernachlässigen. Im Augenblick stellte er für die menschliche Teenagerin bloß eine Art „Babysitter“ dar. Crado war nicht ihr Mentor, einzig ein flüchtiger Lehrer für die ersten kleinen Schritte in der Macht. Freundschaftlich klopfte der Cathar seiner zweiten Schülerin auf die Schulter. Sie sollte sich keine Sorgen machen. Das Katzenwesen war sich sicher, dass die Macht auf ihrer Seite war. Flink nahm er seine wenigen Habseligkeiten – auf die übliche Art und Weise. Aus seiner Sicht konnten sie zum Unterschlupf aufbrechen, aber Noomi hatte ihre Sachen noch in einem anderen Zimmer untergebracht.

„Es geht, ja, ich komme mit…“, entschied sich Trayla plötzlich, während sie sich erhob. „Von mir aus können wir los…“

Noomi, hole fix deine Sachen, dann brechen wir auf“, wies der Jedi-Ritter seinen Padawan an.

Leise fluchte Ral in seiner Muttersprache. Anscheinend verstand der Rodianer wirklich Basic, aber konnte sich in der Sprache nicht ausdrücken. Ein kurzes Fauchen, das einen aggressiven Unterton besaß, entsprang Crados Mund. Sogar seine spitzen Zähne blitzten in diesem Moment auf. Trotz allem erreichte er damit sein Ziel, der Rebell schwieg. Nun konnte die hübsche Nautolanerin ihre Sachen holen. Sie nickte ihrem Mentor, bevor sie flink zu dem einen Zimmer rannte. In der Macht schickte das Katzenwesen seiner Schülerin noch eine kleine Nachricht. Man wollte nicht durch den Vordereingang das Haus verlassen, sondern am Hintereingang auf den Padawan warten. Freundlich nickte der Jedi-Ritter dem stürmischen Defender-Mitglied zu, denn jetzt konnten sie aufbrechen.

Drei Minuten. Vier Minuten.Fünf Minuten. Die Tür zum Hintereingang öffnete sich, wobei der recht kräftige Security das vernarbte Gesicht verzog. Noomi trat in die Kälte der Nacht. Schon in der Macht konnte der zottelige Cathar seinen Padawan spüren. Er winkte sie zu sich. Auch Ral und Trayla wartenden in der engen Gasse. Bloß ein paar Lampen erleuchtenden spärlich diesen Ort im hinteren Teil der sündigen Promenade, welche durch zahlreiche Werbetafeln und eine Vielzahl anderer Lichtquellen grell beleuchtet wurde. Der Jedi-Ritter verbarg sein Lichtschwert. Sein Blick glitt zu der Nautolanerin. Sie mussten gehen.

„Ein Speeder wartet auf uns...“, teilte er seiner Schülerin mit. „Ich habe Chesara eine Mitteilung hinterlassen. Sie weiß wo wir sind...“


[ Coruscant | untere Ebenen | hinter dem “Honey House” | Hintereingang | mit Noomi, Trayla und Ral ]
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Steven -

Ihr Schüler machte seine ersten Versuche und zumindest ging er nicht so energisch vor, dass sich direkt die Hälfte des Wasser, das sich in der Schüssel befand, auf dem Boden ergoss. Chesara konnte noch gerade rechtzeitig ihren Fuß ein Stück zur Seite rücken, ansonsten wäre sie ein klein wenig nass geworden, was aber auch nicht schlimm gewesen wäre. So lange genug Wasser in der Schüssel blieb, um weiter zu üben, war sie zufrieden. Steven selbst allerdings wirkte ein klein wenig unsicher, weil er es nicht direkt geschafft hatte.

"Das ist wirklich keine leichte Übung."

Bestätigte Chesara ihm, als er zugab, dass das Wasser schwerer zu erfassen war als ein fester Gegenstand.

"Aber je mehr du trainierst, desto besser wird es werden. Geduld und Ausdauer sind zwei wichtige Eigenschaften, die ein angehender Jedi mitbringen sollte."

Das stimmte in der Tat. Es war nicht einfach, den Umgang mit der Macht zu erlernen, ganz gleich ob es um "simple" Levitation oder den Kampf mit dem Lichtschwert ging. Aber Steven war auch kein blutiger Anfänger mehr. Er wurde immer besser und konnte auch schon einiges. Den Rest würde er auch noch schaffen, wenn er sich nicht unterkriegen ließ.

"Wenn wir einen richtigen See zur Verfügung hätten, ginge das alles natürlich viel besser."

Gab Chesara zu und dachte an die Basis auf Corellia, der breite Garten- und Waldanlage ihnen oftmals zu Gute gekommen war.

"Auf Corellia haben wir vor Jahren unsere Basis nahe eines Sees gehabt. Damals haben wir richtig hohe Wellen entstehen lassen. Dies geht hier auf Coruscant natürlich nicht. Wir müssen eben kreativ sein und uns mit den Mitteln behelfen, die wir haben."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Steven -
 
Untere Ebenen, Honey House, Tomms Quartier, mit Saahir

Einige Zeit, nachdem Tom gegangen war, kam Saahir herein und gab ihm sein Lichtschwert zurück. Fragend sah Tomm seinen Schüler an. Fertig war er sicher noch nicht mit seinem eigenen Lichtschwert.

"Hast du schon genug gesehen? Wie weit bist du gekommen?"

Noch bevor Saahir antworten konnte, piepste Tomms Komm in seiner Tasche. Er holte es hervor und rief die Nachricht ab. Es war nur ein Zweizeiler, aber der hatte es in sich. Anhören tat er sich nicht besonders wichtig, aber Tomm glaubte, daß das Meiste wohl zwischen den Zeilen versteckt stand. "Etwas dringendes erledigen" bedeutete wahrscheinlich, daß er sich entschieden hatte. Entschieden, nicht weiter die Ausbildung zu verfolgen. Vielleicht war das absehbar gewesen, dachte Tomm. Immer wieder hatte er mit Tom darüber diskutiert, immer wieder hatte es Schonfristen gegeben. Aber sie hatten sich eigentlich immer auf eine zeitliche Begrenzung geeinigt, wenn Tom sich entschlossen hatte, die Ausbildung fortzusetzen. Er wußte nicht recht, was er von dieser Nachricht halten sollte und wollte sich auch nicht wirklich für eine Auslegungsvariante entscheiden. Vielleicht gab es ja wirklich etwas Wichtiges, was Tom zu erledigen hatte. Immerhin war er hier in seiner Heimat. Seufzend tippte Tomm eine kurze Antwort. Sie bestand nur aus einem einzigen Wort:

"Okay."

Nachdem er die Nachricht gesendet hatte, blickte er wieder zu Saahir.

"Na los, zeig schon!",

forderte er ihn noch einmal freundschaftlich auf.

Untere Ebenen, Honey House, Tomms Quartier, mit Saahir
 
|/\/\/|-- Coruscant -- City -- Unterwegs -- In einem aufgedonnerten Outfit -- {Natalja}-- allein --|\/\/\|

Das war so ganz und gar nicht ihre Art. Normalerweise brätzelte sie sich nie so dermaßen auf. Zumindest nicht, wenn sie nicht zu irgendeinem bombenwichtigen PR-Termin unterwegs war. Nein, sonst war "lässig" eher ihre Schiene. Vielleicht nicht unbedingt lässig, aber schlicht elegant und selbstbewusst, eben ganz natürlich, hier und da mal ein ungewöhnliches Accessoire, aber nichts Schicki-mickihaftes, schon schlimm genug, wenn sie sich vor den Kameras für ihren Broterwerb mehr herausputzen musste, als ihr lieb war. Aber das hier, was hatte das eigentlich mit ihr zu tun? Wie hieß dieser Typ gleich nochmal, zu dessen Geburtstag sie eingeladen war? Nathan? Ethan? Und mit wem war er bekannt? Mit Akemi oder nur mit ihrem Lover? Ne, er war ihr Halbbruder oder so! Oder gehörte ihm jetzt ihre alte Wohnung? Was hatte Nex erzählt? Naja, jedenfalls war es jawohl an sich schonmal total hirnrissig zu der Geburtstagsfeier irgendeines Ezekiels, oder was wusste sie was für ein Hannes, zu fahren, eines Wildfremden quasi, der der Vetter 3-Grades oder so von Akemi Akanato war, die zufällig mit Nexus zusammenarbeitete und von Natur aus aussah wie geleckt. Und das Dümmste war: Sie war auch noch nett. Das machte es eine ganze Ecke schwieriger, sie nicht zu mögen. Aber weil Nex und Akemi jetzt ja voll dicke geworden waren, konnte Nat Nex die Einladung zu dem Geburtstag dieses Norman, oder wusste der Kuckuck wie der hieß, nicht so recht abschlagen. Er hatte sie ja immerhin als seine Begleitung eingeladen. Da wäre es doch schier unhöflich gewesen, die Chance auf ein zünftiges Fressen auszuschlagen oder? Und sie musste Nex ohnehin mal wieder treffen, etwas öfter, sonst dachte er noch, sie gehe ihm absichtlich aus dem Weg, dieser Dummkopf. Lächerlicher. Warum sollte sie. Nur warum musste sie sich nur umbedingt so aufdonnern? Hatte sie es nötig, neben diesem Holo-Sternchen herausstechen zu müssen? Warum eigentlich nicht? Warum eigentlich? Ach egal, hauptsache sie kam jetzt langsam mal bei dieser Wohnung an, hätte sie sich doch mal ein Robotaxi nehmen sollen. Nen halber Häuserblock kann auf Coruscant ne halbe Ewigkeit lang sein. So ein Mist! Und dabei hatte sie nur diesen einfachen Trenchcoat an. Und wo war Nex eigentlich? Müsste er nicht längst hier sein? Warum hatte sie nicht darauf bestanden, dass dieser Idiot sie wenigstens abholte? Ungehobelter Idiot. Wieso musste er etwas später kommen und sie nicht mitnehmen? Tzz von wegen seine Begleitung. Also ewig würde sie nicht warten, irgendwo endet so ein Gefallen auch. Was sollte sie mit Akemi, ihrem Lover, diesem Theo, oder wie dieser Vogel sonst genannt werden mochte, auch groß anfangen? Hey, wie gehts ihnen, schöne Schuhe, tolle Wohnung, wo ist hier die Toilette, lecker Kuchen, ja ich hätte gern noch ein Glas Champanger, können sie mich bitte erschießen? Wehe Nex ließ zulange auf sich warten. Naja besser als hier draußen im Treppenhaus rumzugurken, wäre klingeln und reingelassen werden allemale. Vielleicht konnte sie sich diesen Abend wenigstens schönsaufen! Puh, was für ein nerviger Ton, den die Türklingel da macht. Bestimmt irgendein klassisches Stück oder so, elitäre aber auf niedlich gemacht, alles klar. Na endlich macht mal jemand auf. Wie hieß der noch gleich? Achja!!

"Heyyyyy! Sie müssen Nathaniel sein! AAAAAAAlles Gute zum Geburtstag wünsch ich ihnen! Ich hoffe ich bin nicht zu früh. Ich bin Natalja, die Begleitung von Nex, aber der kommt erst später, leider! Nennen sie mich einfach Nat oder Natascha, das machen die meisten!"

|/\/\/|-- Coruscant -- City -- Nathaniels & Akemis Appartment -- In einem aufgedonnerten Outfit -- {Natalja}-- bei Nathaniel --|\/\/\|
 
Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Jo's Unterkunft – mit Andor

Still waren sie wenigen Schritte bis zu ihren Quartier gegangen und während Andor seine Lichtschwertteile zusammen suchte, setzte sich Jo auf einen der Stühle.
Wie lange war es eigentlich her, dass sie ihr Lichtschwert gebaut hatte? Es waren damals auch unruhig e Zeiten. Doch ihr Meister hatte sie erst am Ende ihrer Ausbildung vor diese große Aufgabe gestellt. Schließlich war es nicht nur eine Frage des Technikverständnisses, wenn man sich an den Bau dieser edlen Waffe machte.
Als Andor nun das Schweigen brach und auf ihr vorhin geäußertes Angebot einging, schien es Jo als würde auch er bereits erahnen, das mehr dazu gehörte, als Drähte und Schaltkreise zu verbinden.


Ich beantworte gerne deine Fragen so gut ich kann.

Begann Jo eine Antwort zu formulieren, die so gar nicht einfach war. Beim Lichtschwertbau empfand nahezu jeder Jedi etwas Anderes. Erlebte die Stunden und Tage des Baus völlig unterschiedlich. Ebenso gab es die verschiedensten Theorien dazu. Angefangen von einer rein technischen bis hin zu der völlig esoterischen Sichtweise gab es alles.

Was ganz besonders wichtig ist?

Jo machte eine einladende Geste in Richtung einer anderen Sitzgelegenheit hier im Raum, dann konzentrierte sie sich wieder ganz auf Andor‘s Frage

Nicht zu vergessen wer wir sind und was uns aus macht.
Ein Schwert zu bauen ist nicht nur die Aneinanderreihung von technischen Bauteilen. Wäre es so leicht, hätte jeder halbwegs begabte Schmuggler solcherlei Waffen.
Vielleicht ist es dir bereits aufgefallen als du die Einzelkomponenten gefertigt und teilkalibriert hast.
Mit jedem Handgriff den du gemacht hast entstand eine Verbindung. Zumindest sollte sie entstanden sein.
Dein Lichtschwert wird ein Teil deiner selbst werden und so sollte auch ein Teil deiner selbst darin einfließen.
Ich weiß, wie fürchterlich kompliziert das für dich klingen mag. Ich war wesentlich weiter in meiner Ausbildung als du jetzt, als ich mein Schwert konstruierte und ich habe die ganze Tragweite damals auch nicht völlig erfasst.


Jo seufzte leise und überlegte wie sie Andor erklären konnte was sie meinte.

Wenn du die Teile zusammen fügst, den Stein einpasst, die Linsen kalibrierst, wird jeder Schritt es mehr und mehr zu deiner Waffe machen. Doch das wahre Geheimnis sehen viele in dem Moment, in dem Du es das erste Mal lädst.
In früheren Zeiten war dieser letzte Schritt der Entscheidende. Derjenige der ein simples, nützliches Werkzeug, zu der Waffe eines Jedi machte.
In vielen Schriften, vor allem Alten, wird sogar über ritualisierte Bauschritte berichtet und davon, das auf diese Weise ein Teil der Lebensessenz des Jedis auf seine Waffe überging.
Die Jedi fasteten und meditierten Tagelang um in einen gewissen Trancezustand zu kommen und dann, in dem Moment, in dem die Macht selbst ihnen sagte, dass es der richtige Moment war, gingen sie den letzten entscheidenden Schritt zur Fertigstellung.


Es waren wirklich sehr alte Schriften in denen sie diese Beschreibungen gefunden hatte aber es klang durchaus logisch und auch ihr schien damals, als sie ihr Schwert erschuf, als würde in einem kostbaren Moment eine Verbindung zu ihrer Waffe entstehen. Ein plötzliches Erkennen, ein winziger Augeblick der Erkenntnis, in dem es ihr schien als füge sich ihr Schwert auf seltsame Weise noch besser in einander. Als würde aus allen, aneinander gefügten Bauteilen, mit einem Male etwas entstehen, das ein absolut homogenes Ganzes geworden war. Seit dieser Zeit hatte ihr Schwert sie nie im Stich gelassen und sie würde es auch blind unter tausenden herausfinden. Dessen war Jo sich sicher. Aber wie konnte sie dies alles Andor erklären?
Im Moment klang sie wahrscheinlich mehr wie eine alte Esoterikerin. Ob sich Andor schon fragte wieso er den Fehler begangen hatte sie zu fragen? Sie sollte vielleicht klarstellen, das heute Keiner erwartete das dieser uralte Ritus noch Buchstabengetreu eingehalten wurde und auch sie nur davon gesprochen hatte um Andor klar zu machen, das er bei all der Technik nicht vergessen sollte das es vor allem die Macht und ihrer aller Verbundenheit in ihr war, die den Jedi und damit auch ihren Waffen, die Stärke gaben.


Nun, dieser genaue Ritus ist schon Ewigkeiten nicht mehr Usus im Orden. Doch mahnt uns das Ganze unser Augenmerk eben nicht nur stur auf das reine, technische zu legen.
Rein technisch bin ja auch ich blind und müsste ständig, zumindest in einer mir fremden Umgebung, über irgendetwas stolpern oder den Weg nicht finden. Zu meinem Glück ist es nicht ganz so!


Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf Jo’s Gesicht, als sie diesen Vergleich brachte und dann beschloss sie doch auch noch einiges zum Technischen zu sagen.

Und was die Bauanleitungen angeht, da kann ich dir nur dir nur raten. Checke den magnetischen Stabilisierungsring mehrfach. Der muss präzise arbeiten damit deine Klinge gleichmäßig und damit überhaupt sicher führbar wird.
Außerdem solltest du auch ganz besonderes Augenmerk auf die Kristalle legen. Sowohl der Primärkristall als auch der oder die Fokussierkristalle müssen präzise geschliffen und frei von jeglichen Makeln sein damit sich die Energieklinge überhaupt ordentlich aufbaut und dir dein Schwert nicht beim ersten Aktivieren in der Hand explodiert. Auch den Energiemodulationsschaltkreis solltest du mehrfasch überprüfen.
Die Modulationen müssen exakt den vorgegebenen entsprechen, sonst hat deine Klinge nicht den gewünschten Effekt.


So, nun war sie doch auch enorm ins Technische abgeglitten. Hm, wollte sie eigentlich, technisch oder nicht, so einen langen Vortrag halten. Nein, im Grunde nicht und so fügte sie nun nur noch da an, was eigentlich quintessenz allen dessen war, was sie hier so ausschweifend erklärt hatte.

Aber lass dich bitte durch meines Worte verunsichern. Eigentlich wollte ich sagen, das das Wichtigste ist, das du dir und allem deinem Tun zu tiefst vertrauen solltest. Ebenso wie der Macht. Dann fügt es sich wie es soll!

Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Jo's Unterkunft – mit Andor

[OP]Sorry, etwas lang geworden! Bin beim schreiben ins „Sülzen“ geraden. :D Hoffe es ist trotzdem einigermaßen lesbar.[/OP]
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Tom

Tom saß vor dem großen Bildschirm in seiner Wohnung. Neben ihm auf den Dreisitzer lagen diverse Speichersticks und Datenblöcke. Diverse Daten über seine Besitztümer, über sein Erbe. Es war eine sehr lange Liste. Obwohl die Firma seines Vaters nach dem Zusammenbruch im großen Stiel geplündert wurde, waren immer noch viele Dinge erhalten. Hauptsächlich Handelsposten, Wohnungen, Wertpapiere und Konten. Wenn man es so sah, könnte Tom sich den Rest seines Lebens zurücklehnen und die Füße hochlegen. Das war auf jeden fall eine Überlegung wert. Schließlich könnte Tom sich in den Landsitz seines Großvaters zurückziehen. Er hatte den Landsitz auf Serenno im langen Testament seiner Eltern gefunden. Er könnte die Smee startklar machen und einfach wegfliegen. Er könnte seine Geschwister von Naboo holen und mit ihnen auf Serenno ein neues Leben anfangen. Der Planet war wohl einer der wenigen, der sicher war vor Bombardements. Die Konzentration von Macht und Einfluss war wohl stärker als jeder planetare Schild. Wenn es einen Ort gab, an dem man sicher sein könnte, dann war es wohl Serenno. Der Landsitz, erinnerte sich Tom, war weitläufig und mehrere Gebäude erstreckten sich verteilt über ein großes Areal. Unterirdisch waren sie mit Tunneln verbunden. Irgendwo gab es sogar einen Schutzraum. Fast schon war Tom versucht, wirklich dorthin zu fliegen.

Mit einem Knopfdruck schloss Tom die Anzeigen auf dem Schirm. Kurz darauf rief er ein Kommprogramm auf und begann damit, etliche Nachrichten an verschiedene Empfänger zu schreiben. Teils öffentliche Behörden, teils Privatfirmen. Etliche seiner Besitztümer waren über die Jahre sicherlich beschädigt worden oder zumindest eingestaubt. Zeit, dass man sich wieder um die Einrichtungen kümmerte. Den Anfang machte der Landsitz auf Serenno. Danach folgte die große Wohnung seiner Eltern auf Coruscant. Auch wenn er letztere wohl so bald nicht besuchen würde, so könnte man sich doch darum kümmern. Auch das Firmengebäude auf Coruscant, müsste wieder instand gesetzt werden. Die gröbsten Schäden waren zwar beseitigt worden, wie er wusste, aber die Innenausstattung müsste größtenteils ersetzt werden. Vielleicht könnte er den Firmensitz ja demnächst einmal gebrauchen.
Nach den drei wichtigsten Objekten kümmerte Tom sich um weniger wichtige Immobilien. Es dauerte fast einen halben Tag bis Tom mit dem Schreiben von Geschäftsbriefen fertig war. Danach kehrte er in den Garten der Wohnung zurück. Die begrünte Einganghalle im Mittelpunkt der Wohnung war ein Ort der Ruhe. Sobald man aus dem Treppenhaus, welches hinter dicken Transparistahlplatten lag, heraustrat, war man ringsum von einer Wand aus Grün umgeben. Der runde, gekieste Platz in der Mitte des Gartens war Toms neuer Lieblingsplatz.

Nachdem er den geschäftlichen Teil für heute erledigt hatte, würde er sich jetzt um den Jediteil für heute kümmern. Bekleidet war er, wie bereits gestern, nur mit leichter Stoffkleidung. Es erinnerte fast etwas an einen Schalfanzug. Langsam ging er über den Kies der Eingangshalle. Seine nackten Füße nahmen die angenehme Wärme des beheizten Bodens auf. In der Mitte des Rundes blieb er stehen. Tom setzte sich auf den angenehm warmen Boden. Er nahm Meditationshaltung an und begann kontrolliert zu atmen. Schnell kam sein Körper zu Ruhe. Tom breitete seine Machtfühler aus. Er konzentrierte sich auf die nähere Umgebung. Tom hatte gemeint, dass er bereits wüsste, wie man Pflanzen wachsen ließ. Scheinbar war es etwas, das er instinktiv konnte. Das war natürlich etwas seltsam, aber sicherlich nichts Ungewöhnliches. Jeder Jedi hatte etwas wie eine Spezialität. Aber so oder so war diese Fähigkeit ehr eine seltene unter den Jedi. Tom sah darin nur eine Bestätigung seiner Meinung. Er war anders als die Jedi. Die Natur war schon immer etwas gewesen, das ihm seltsam vertraut gewesen war. Am wohlsten hatte er sich immer auf Naboo gefühlt. Auf dem Landsitz der Eltern seiner Mutter. Dort, im Seenland von Naboo, hatte er sich wohl und geborgen gefühlt. Umgeben von der Natur und sonst nichts. Auch jetzt fühlte er sich geborgen. Zumindest geborgener als es ihm irgendwo sonst auf Coruscant möglich wäre. Seine geistigen Fühler streckten sich um die Pflanzen aus. Jede Wurzel, jeden Zweig und jedes Blatt nahm er wahr. Tom war tief in der Macht versunken. Sein Geist war fest auf seine nächste Umgebung gerichtet. Die Pflanzen um ihn herum schienen förmlich zu leuchten. Die Macht gab ihnen Leben. Genauso wie sie alles andere belebte. Zwischen sich und jeder einzelnen Pflanze verlief eine feine schwer zu erkennende Verbindungslinie. Tom lächelte glücklich. Er hatte sich seine Verbindung zur Natur also nicht nur eingebildet. Sie war real. Bei Toms Versuch die Macht in eine der Verbindungen zu lenken, spürte er einen großen widerstand. Sofort gab er seinen Versuch auf. Seine Machtfühler blieben bei den Pflanzen aber Tom versank weiter in Meditation.


Coruscant - mittlere Ebenen - Toms Hangar - Wohnung - Tom
 
[Coruscant, Imperial City, Verwaltungskomplex, Hangar]- Alynn, Techniker, Beamte, Soldaten

Der schmale Korridor vom Hangar führte in eine Art Lobby, einen Knotenpunkt geschäftig ihren Tätigkeit nachgehender imperialer Funktionäre, von dem sternförmig weitere Korridore abgingen und der mehr als zehn Möglichkeiten bot, mit einem Turbolift eine höhere oder tiefere Ebene des riesigen Gebäudes zu erreichen. Mit Sicherheit war diese Lobby nur eine von vielen.
Die Architekten hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, den Ort heimelig erscheinen zu lassen. Vermutlich nach den altbewährten Grundlagen eines jeden imperialen Gebäudes in der gesamten Galaxis konstruiert, strahlten die nüchternen Fassaden nichts aus als sterile Kälte, wenngleich der Schluss nahe lag, dass dies in den oberen Etagen – immer näher am offiziellen Zentrum der Macht auf diesem Planeten – anders aussehen würde.
Die überlagerten Präsenzen der Dutzenden und Aberdutzenden Menschen (und wenigen Nichtmenschen unmittelbar vor Ort) verliehen der Atmosphäre ihrer Umgebung eine gewisse Lebendigkeit, wenngleich über allem eine vage Drohung zu schweben schien, ein sanftes Kräuseln, das auf die Anwesenheit bedeutend stärker ausgeprägter Persönlichkeiten schließen ließ. Womöglich sogar in diesem Gebäude.
Ohne ihre zügige Gangart zu verlangsamen ermahnte Alynn sich, vorsichtig zu sein. Die Ereignisse auf Bastion und im Vorfeld dieser Schlacht hatten Fragen und Unklarheiten heraufbeschworen, die auch nun, da sich ein neuer Herrscher des Imperiums zu manifestieren begann, nicht abschließend geklärt worden waren. Jeder Angehörige des dunklen Ordens verfolgte naturgemäß seine eigenen Pläne, doch selten waren diese derart konträr zu den Bedürfnissen des Imperiums verlaufen wie in den letzten Monaten. Dieser Planet war auch ohne derartige Komplikationen eine Schlangengrube.
Zwei schwarz uniformierte Wächter hatten sich vor einem der von der Lobby abzweigenden Korridore postiert und musterten die vorbeihastenden Bürokraten mit offenkundigem Desinteresse. Ihre in den Holstern steckenden Waffen waren reine Formalität – die Aufgabe dieser Soldaten dürfte sich darauf beschränken, zu verhindern, dass ein Angestellter der Zivilverwaltung sich in die militärischen Büros dieser Ebene verlief.
Die Ehrenbezeichnungen der beiden Männer kamen trotz ihrer Unterbeschäftigung dennoch einigermaßen zackig, als Alynn beide wortlos passierte, natürlich ohne dass einer auch nur die Anstalten gemacht hätte, sie aufzuhalten. Worauf war ein jeder Soldat konditioniert, wenn nicht auf das sofortige Erkennen höherer Dienstgrade und den Verfall in entsprechende Reaktionsschemata?
Nichtsdestotrotz, diese Büros gehörten zu den lokalen Einheiten der imperialen Armee und Sturmtruppen. Die Befugnisse eines auswärtigen Flottenoffiziers durften hier wenig zählen. Genug vielleicht, um zumindest einen Ansatzpunkt zu ermitteln. Der Eindruck durch den Raum geworfener, hastiger Emotionsausbrüche und verwaschener Gedankenfetzen genügt, um eine besorgte Anspannung auszumachen. Wie zu vermuten war – auf Coruscant liefen die Dinge bedeutend schlechter, als es offizielle Quellen jemals zugeben würden. Auch die Einsetzung eines neuen Gouverneurs hatte daran nichts geändert.
Auf Knopfdruck tat sich am Ende des Korridors ein Turbolift vor Alynn auf und trug sie mit atemberaubender, aber im Inneren der Kabine kaum bemerkbarer Geschwindigkeit, in die höheren Gefilde des Gebäudes. Dort, natürlich, wurde nicht mehr auf deutlich sichtbare Sicherheitsvorkehrungen neben den nicht minder effektiven Unsichtbaren verzichtet.
Unter den scharlachroten Panzern der Coruscantwachen an der Sicherheitsschleuse direkt vor dem Turbolift steckten spürbar angespannte Körper – die Ankunft des Turbolifts samt Passagiers war natürlich angekündigt worden – wenngleich keiner der Soldaten so weit ging, eine Waffe auf ein imperiales Rangabzeichen zu richten. Der Blick des neben seinen Männern vermutlich gewohnheitsmäßig nahe günstiger Deckung stehenden Offiziers musterte Alynn erst misstrauisch, ihre Uniform in Verbindung mit dem Abzeichen dann mit kaum verhohlener Ablehnung. Das wichtigste Detail war ihm fürs Erste entgangen.


„Sie müssen sich verlaufen haben… Commodore. Das hier sind nicht die Büros des Flottenkommandos.“

Alynns Lippen verzogen sich zu einem ihre Augen nicht erreichenden Lippen. Dieses vage Gefühl… es war stärker geworden, mit jeder Etage, die der Lift passiert hatte.

„Das ist mir bewusst, Captain. Ich bin hier, um mit dem Gouverneur zu sprechen.“

„Ich weiß nichts von einem externen Flottenoffizier und einer heutigen Audienz bei Seiner Exzellenz.“

Ab und an war es leicht – ein sanfter Stoß hier, und nicht sehr fundierter Widerwillen löste sich in Wohlgefallen auf. In diesem Fall eine geringfügige Anstrengung, schließlich ging es um eine Formalie, nicht um fundamentale Sicherheitsfragen.

“Wahrscheinlich gibt es Dinge, die Sie nicht wissen müssen… Captain.“

Die Augen des anderen weiteten sich überrascht, dann blinzelte er verwirrt.

„Ja… nun, ich schätze, Sie haben Recht, Ma’am. Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten.“

Ohne Anzeichen der Verwunderung – die unter den Helmen ohnehin verborgen geblieben wären – traten die Coruscantwachen bei Seite und ließen Alynn passieren.
Kurz sah der wachhabende Offizier ihr nach und schüttelte langsam seinen Kopf, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder voll seinen monotonen Pflichten gewidmet hatte…


[Coruscant, Imperial City, Quartiersebene der höheren Gehaltsklasse, Korridor]- Alynn
 
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