Coruscant


Coruscant - Imperial City - Uscru District - Galaxies Oper - Darth Draconis und Danaris Zulon in eigener Loge, hochkarätige und reiche Gäste des Gouverneurs

Mit einem Nicken akzeptierte er die Worte des Chiss als dieser nichts weiter entgegnete. Es war eine Theorie die Außenstehenden logisch erscheinen würde. Soweit so gut. Die Macht des Chiss wurde vielfach überwertet. Er war ein pulsierender Stern in der Macht, zweifelsohne, doch seine Strahlkraft reichte spätestens nach dem Sith Bürgerkrieg nicht mehr über die eigenen Grenzen hinaus. Der Noghri hätte ihn niemals am Leben gelassen wenn er noch eine irgendwie geartete Bedrohung darstellen würde.

Allegious sieht in ihm alles andere als ein Werkzeug. Es ist viel grausamer. Er schenkt ihm nicht die Erlösung durch den Tod. Er lässt ihn langsam ausbluten. Menari muss mit ansehen wie sein Andenken, sein Schaffen und seine Werke für die Ewigkeit zerstört werden. Die Ash'rak, Menaris Jedi Jägerabteilung – ausgelöscht. Soweit ich weiß leben nur noch zwei Anhänger dieser Einheit.“

Einen kurzen, eigentlich unscheinbaren Moment hielt der Sith inne bevor er weitersprach.

“Seine Heimat hat ihn den Titel des Overlords aberkannt. Er ist geächtet und an das Wohlwollen des Noghri gekettet. Das ist Gnade in den Augen der Öffentlichkeit. In Wahrheit lässt ihn der Imperator tausend Tode sterben.“

Ob es nun Bewunderung oder Verabscheuung war die hier in der Stimme des Sith Lords lag, der Unterschied war diffus. Einen Moment lang sah der Sith ins Leere, bevor er seinen Schüler wieder direkt ansah.

“Was deine Rasse betrifft, stellt sie für den Imperator keine Gefahr dar. Der Overlord wurde beseitigt, es gab keinen Grund das Chiss Imperium dem Erdboden gleichzumachen. Die Chiss könnten irgendwann ihm eher nochmal nützlich sein. Realpolitik in seiner reinsten Form, du musst immer bereit sein dich anzupassen und weiterzuentwickeln.“

Er erinnerte sich an den Jedi den er einst foltern durfte, erinnerte sich an dessen Verbissenheit auf keinem Fall der hellen Seite abzuschwören und der dunklen Seite sich anzubieten. Die Verblendung der Jedi konnte für jeden Sith eine Inspiration sein, wie man niemals werden dürfte. Er war lieber gestorben als sich das Leben durch noch größere Macht zu verdienen. Welch schwächliche Sicht der Dinge.

“Wahrscheinlich erscheint es dir unlogisch so zu denken. Wie soll man überzeugt sein und seinen Willen gegen den der anderen durchsetzen, wenn man gleichzeitig auch die sonst so verhasste Gnade zeigen könnte? Die Antwort liegt in der Situation. Du musst erkennen wann die Dominanz des anderen gebrochen ist und wann diese Dominanz deinen eigenen Willen brechen könnte. Bevor du brichst, ziehe dich lieber zurück und wachse im Schatten. Sei immer dazu bereit, zu überleben. Um jeden Preis. Die Chance Rache zu nehmen, wird es nämlich immer geben.“

Die Macht kannte viele Gesichter, Stärkere sowie Schwächere, Offensichtliche und Versteckte. Verschiedene Ansichten über ihren Charakter lassen einen fast denken sie hätte so etwas wie ein Bewusstsein, vielleicht gar einen Willen. Es wäre sogar anzunehmen, sie hätte verschiedene Gemütszustände. Man kann zwar behaupten die Macht habe keine dunkle oder helle Seite, doch jeder der in der Lage ist sie zu nutzen besitzt eine. Sie richtig zu nutzen, ist der Schlüssel zu allem.

“Sieh dir den Kampf gegen die Jedi an. Ein Jahrtausende alter Konflikt. Denkst du ihre Auslöschung würde den Sith einen Sieg bringen? Sie würden im selben Moment noch übereinander herfallen und sich gegenseitig zerfleischen. Keine Jedi, keine Sith. Das wäre ein Gleichgewicht der Macht.“
Der Sith lachte erneut auf, ein verhaltenes, kurzes Lachen. Sein Blick wurde wieder ernst.

“Was ich dir damit sagen will ist, dass die natürliche Ordnung immer im Gleichgewicht ist. Tag und Nacht, Leben und Tod, Licht und Dunkelheit. Jedes Paar repräsentiert eine andere Art von Balance. Als ein Teil der natürlichen Ordnung folgt die Macht denselben Regeln. Die helle Seite stellt Wissen, Frieden und Gelassenheit dar. Die dunkle Seite stellt Furcht, Zorn, Hass und Aggression dar. Beide Seiten existieren gleichzeitig, aber nicht immer im Gleichgewicht. Manchmal hat die helle Seite die Vorherrschaft; manchmal herrscht die dunkle Seite. Wenn einer der beiden Seiten zu sehr an Macht gewinnt, resultieren daraus neue Konflikte, und im Konflikt floriert die dunkle Seite.“

Draconis lies die Worte auf seinen Schüler wirken, während er dem Theaterstück wieder seine Aufmerksamkeit schenkte. Die Geschichte wurde immer tragischer, der Konflikt spitzte sich zu. Bald würde er seinen Zenit erreicht haben. Sein Blick glitt wieder zu dem jungen Chiss den er seinen eigenen Gedanken überlassen hatte.

“Die Jedi waren beinahe ausgelöscht, die Republik am Boden. Dann jedoch bewahrt der Sith Krieg der die Thronfolgefrage beantworten soll die helle Seite vor ihrer Auslöschung. Purer Zufall?“

Mit einem wissenden Lächeln verabschiedete sich erneut der Sith in die Stille. Danaris sollte das Muster erkennen. Nichts ist wie es scheint, in einer Welt die einem alle Möglichkeiten bietet zu tun was man will, ohne dass man zwingend zur Rechenschaft gezogen wird, wenn man über genügend Selbsterhaltungstriebe verfügt.

“Gibt es noch etwas, was du wissen willst mein Schüler?“

Seine Worte verebbten im lauten Klang der Musik und gesprochenen Worte hapanischer Schönheiten. Die Szenerie war eindrucksvoll und pompös zugleich. Eine Zurschaustellung der Möglichkeiten die das Opernhaus bot. Er spürte die Faszination die in der Macht sich wiederspiegelte.


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- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Küche - mit Shana -

Mark quittierte Shanas gespielte Empörung mit Kopfschütteln. Er nahm ihren Scherz nicht ernst, wie schon bei den meisten Witzchen zuvor, allerdings nahm er es ihr auch nicht übel. So entschied sie sich also für ihr eigenes Zimmer und mit dem Zeigefinger lockend, ging sie voraus. Der Jedi-Meister folgte ihr, die Hände in den Hosentaschen. Hätte man es nicht besser gewusst, die beiden hätten ausgesehen, als würden sie tatsächlich zum Honey House gehören. Eine **** und ihr Freier oder aber ein junges Mädchen und ihr Zuhälter....

"Du hättest Schauspielerin werden sollen!"

, murmelte Markus irgendwann, während sie durch den Korridor wanderten. Schließlich kamen sie an der Tür zu ihrem Quartier an, welche Shana sogleich öffnete. Als Markus eintrat, sah er sich kurz um und bemerkte damit nur, dass sich ihre Zimmer sehr ähnelten. Die Schülerin stellte fest, dass der Teppich passend wäre und einen Augenblick verharrte ihr Blick auf dem Bett. Der Corellianer hob skeptisch die Augenbrauen, bis er kapierte, was sie sich wohl gerade denken musste. Daraufhin musste er breit grinsen. Sie hatte ja schon zuvor darüber sinniert, wie gut ein Jedi wohl im Bett sein mochte. Das Mädchen war im besten Alter und beschäftigte sich natürlich auch mit derartigen Gedanken. Kaum aus der Pubertät heraus und erst seit kurzem Teil des Ordens... Wer hätte da nicht erwartet, dass sie über so etwas noch nachdachte und vielleicht sogar davon träumte.
Er sprach sie nicht darauf an, schließlich wollte er sie nicht so einfach bloßstellen. Er war ihr Meister und kein Kumpel, daran würde er sich sicher noch ein paar Mal selbst erinnern müssen. Kurzerhand setzte er sich einfach auf den Teppich und nahm wieder die Schneidersitz-Position ein.


"Auf geht's!"

, forderte er und Shana ließ sich ihm gegenüber nieder. "Wie fahren wir fort? Soll ich noch einmal dasselbe versuchen wie vorhin, und nach den Präsenzen der anderen suchen? Nennt man das so? Oder doch etwas anderes?", fragte sie, während sich die Röte langsam wieder aus ihrem Gesicht verzog.

"Fang erst mal mit diesem Raum an! Wir beide befinden uns hier, aber auch viele Gegenstände, das Mobiliar. Das alles kann man mit der Macht erspüren!"

- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Shanas Zimmer - mit Shana -
 
Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Gänge | Sinoué Andrasta und Mara Selaren

Anscheinend hatte sie bereits einen Eindruck hinterlassen, wenn auch dieser nicht der Wahrheit entsprach. Ihr Inneres war ihr selbst ein Geheimnis welches sie in ihrem bisherigen Leben nicht lüften konnte. Wie konnte sich also diese Jedi Ritterin erdreisten zu wissen was in ihr vorging? Nichts ging in ihr vor, das war doch ihr Dilemma! Sinoué wurde jedoch bewusst, dass die falschen Annahmen von Mara auch ihr Vorteil sein könnte. Je länger sie nichts davon wusste, desto besser. Sie kam mit diesem Defekt auch sehr gut alleine zurecht.
Ihre Makel konnte sie nämlich für sich behalten, wenn sie Sinoués ganzes Leben wissen wollte. Sie konnte sich nicht vorstellen was ihr das bringen sollte. Ihre Gegenüber war auch so schon ziemlich direkt. Im Rang stand sie über Sin, doch war sie jünger. Was tat man da? Mara hatte ihr diese Bedenken bereits abgenommen und war direkt zum „du“ gesprungen. „Von mir aus“ dachte sie sich während sie mit Mara in dem Zimmer einen Platz suchten. Sie machte es sich auf einem kleinen Hocker bequem, mehr brauchte sie nicht.

Die Frage nach dem „Wieso?“ lies sie allerdings stutzen. Es war eine Frage die sie sich in den letzten Tagen auch oft gefragt hatte. Was wollte sie eigentlich hier? Nun sie war hier aus Zufall. Betrunken war sie diesem Twi'lek in die Hände gefallen, dieser hatte ihr eröffnet dass sie machtempfänglich war. Danach war sie mehr oder weniger sich selbst überlassen, sie hat hier und da mit einigen Jedi gesprochen, einzig Meisterin Syonette hatte sich um sie gekümmert. Sie hatte sie nach ihrer Motivation gefragt. Sie war noch nie eine große Politikerin, Politik war für sie nicht interessant. Wer braucht Politik, wenn man um sein täglich Brot kämpfen muss? Doch in den letzten Tagen hatte sich ihr Leben drastisch verändert. Sinoué war nun Staatsfeind des Imperiums.
Ihre Motivation konnte man also einfach auf „Überlebenskampf“ reduzieren. Doch es steckte irgendwie mehr dahinter.


“Ich bin bei den Jedi weil ich nicht mehr ertragen kann anzusehen, wie meine Freunde, einer nach dem anderen, vom Imperium hingerichtet werden.Ich will was gegen das Imperium tun. Ich könnte sicherlich auch zum Widerstand, doch wäre es sicherlich verschwendetes Potenzial, wenn ich diese Macht nicht lerne zu benutzen.“

Ihr verschmitztes Lächeln sollte zeigen dass der letzte Teil ihre Antwort vielleicht mit einem Augenzwinkern zu lesen sei. Ihre Worte trieften vielleicht nach Rache. Vielleicht war es auch so. Doch konnte sie Genugtuung empfinden? Konnte sie überhaupt Freude über solche Taten empfinden?

“Was ich über die Jedi allerdings weiß, ist nichts gutes. Wenn man, so lange man sich erinnern kann, auf Coruscant lebt, ist alles was man erfährt Propaganda. Ich glaube wie die aussieht, muss ich nicht weiter erläutern, oder?“

Erneut die Andeutung eines Lächeln. Sie wusste ihre Rolle zu spielen. In ihrem täglichen Maskenwerk, weiß sie was Liebe, Hass, Freude, Zorn und Eifersucht sind, sie weiß sie gekonnt zu zeigen, weiß wie diese Ausdrücke auszusehen haben, doch ist sie sich nie sicher ob das, was sie in diesem Moment fühlt auch wirklich dass ist, was diesen Namen empfindet. Denn das was sie fühlt, wenn sie was fühlt, ist wie ein blasser Nachlass eben jener Emotionen. Als würde man Wein solange mit Wasser vermischen bis man den fruchtigen Geschmack des Weins beinahe unkenntlich gemacht haben würde. Sie wusste jedoch auch keinen Ausweg. Dieses kleine Geheimnis, konnte sie mit niemandem teilen.

“Lebst du schon lange hier?“

Sie nahm ihre Schachtel in die Hand, nachdem sie die kleine zerknitterte Pappschachtel aus einer ihrer Taschen gefischt hatte. Sie nahm ihre letzte Zigarette aus der Packung und hätte sie sich fast angesteckt als sie sich an ihre „guten“ Manieren erinnerte. Mit einem fragenden Blick fragte sie indirekt, ob Mara etwas dagegen haben würde.

Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Gänge | Sinoué Andrasta und Mara Selaren
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Küche ¦¦ Shana & Markus

Markus hatte selbstverständlich keine Ahnung. Woher auch? Sie war kein A-Promi, den man überall wieder erkannte. Sie war für zweieinhalb Jahre eine von unzähligen Jugendschauspielerinnen gewesen, und hatte danach auch schon wieder aufgehört. Es hatte einfach nicht soviel Spaß gemacht, wie sie sich ausgemalt hatte. Auf ihre Andeutungen ging er nicht ein … was vielleicht auch ganz gut war. Nach und nach erkannte sie den Grund für ihr Stimmungshoch. In der momentanen Situation war es vermutlich das Normalste der Welt. Jedenfalls in ihrem Fall. Mit einem wuchtigen Schulterwurf hatte sie den Zentnerschweren Sack ihres alten Lebens von sich geworfen. Sie war gleichzeitig Studentin, brave Tochter, Hackerin gewesen und hatte zudem Nahkampf und Schießen intensiv trainiert. All dies lag hinter ihr, ersetzt von einer einzigen neuen Zielsetzung.

Energie, die sie auf viele verschiedene Dinge gesetzt hatte, wurde nun in einer Sache gebündelt. Zuvor war sie viel unterwegs gewesen und hatte sich mehr oder weniger als Einzelkämpferin behauptet. Dabei benötigte man ein hohes Maß an Motivation. Erst jetzt, inmitten einer Gruppierung, merkte sie das Maß an Kraft welches sie aufgebracht hatte und welches nun frei lag. Ebenso machte es einen gewaltigen Unterschied ob man gemeinsam oder solo gegen das Imperium kämpfte. Seit ihre Suche nach Gleichgesinnten Erfolge gebracht hatte, erfuhr sie ein positives Ereignis nach dem nächsten, bzw. stieg ihre Lebensfreude wieder ein wenig. Sie konnte sich entspannen und ganz sie selbst sein. Mit dieser Erkenntnis war es möglich sich ganz der neuen Aufgabe zu widmen. Lediglich einen kurzen Kommentar wollte die blonde Padawan vorschieben.


"Das war ich bereits, es hat mir aber letzten Endes doch nicht soviel Spaß gemacht."

Diese schlichte Aussage ließ sie im Raum stehen. Früher hatte sie damit ihre Mitschüler beeindrucken können, bzw. diese hatten davon gewusst, weshalb sie teilweise auch so beliebt und bekannt gewesen war. Heute sah sie es als eine von vielen Erfahrungen, derer man nie genug haben konnte. Die Macht würde ihre neue Erfahrung werden. Es wurde Zeit nun endlich mit der Übung zu beginnen. Shana nickte ihrem Meister zu und schloss die Augen.

"Okay!" , bestätigte die 21-Jährige und fing an sich zu konzentrieren. Man sollte Mobiliar angeblich auch wahrnehmen können. Ob dies stimmte? Sie wollte es ausprobieren. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich ihr die Macht als Summen oder Rauschen im Kopf oder als merkwürdiger goldfarbener Äther dargestellt. Das Summen, bzw. das Rauschen nahm sie seltsamerweise gar nicht mehr wahr. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass sie nun ständig von Machtsensitiven umgeben war? Und schon wieder drifteten ihre Gedanken ab. Am Besten an nichts denken. Shana versuchte es erneut.

Warum hatte er eigentlich nichts zu seiner Erzählung gesagt, bzw. auf ihre Entgegnung? Wie konnte man eine Sith als Freundin bezeichnen? Er erwartete einfach von ihr dies zu akzeptieren. Was fiel ihm eigentlich ein? Markus befand es nicht einmal für notwendig sich zu rechtfertigen. Ein wenig regte es sie auf. Was war das für eine Moral? Und zum wiederholten Male hatte sie sich ablenken lassen. Aahh! Teufel nochmal! Den Geist frei zu halten, war eine ausgenommen schwierige Aufgabe.


"Es gelingt mir kaum meine Gedanken abzuschütteln."


Wie auch bei ihrem ersten Versuch setzte sich Shana anders hin und lockerte noch einmal ihre Muskeln und steifen Gelenke. Allem Anschein nach brauchte sie einfach ziemlich lange die Aufgabe zu bewältigen. Gut … sie konnte es eben nicht ändern, es war wie es war. Sie saß und atmete. Und plötzlich war es wieder da … das Schimmern. Wie Honig gleich lag ein Schleier über ihren "Augen". Sie versuchte dieses Medium, bei welchem es sich um die Macht handeln musste, zu durchdringen. Es war als müsste man durch einen Sandsturm hindurch etwas erspähen.

Erst konnte sie gar nichts erkennen, doch dann auf einmal gab es darin einen Wirbel. Ein Etwas oder ein Jemand, erkennbar als Schatten in der Wüste der Macht. Handelte es sich dabei um Markus? Sie blieb mit dem "Blick" auf ihm haften und bemühte sich mehr zu erkennen. Sollte es ihr nicht möglich sein, Markus zuzuordnen? Mit der Zeit konnte sie mehr Details ihres vermuteten Meisters erkennen. Er war es! Er musste es sein. Ok, ihn konnte sie spüren, aber die Möbel …
Keine Chance, sie empfing sonst überhaupt keine Signale. Ein Stück Holz oder Plastik konnte sie nicht "fühlen".


"Es funktioniert!" , stelle sie halb sachlich und halb feierlich fest.

"Ich kann euch spüren Meister, aber mehr auch nicht."

Mit voller Konzentration drang sie tiefer in den Sandsturm ein, doch weitere Geheimnisse ließen sich ihm nicht entlocken. Irgendwann verging die Verbindung und Shana öffnete leicht schwitzend und nach Luft schnappend die Augen.

"In der Macht gibt es hier keine Möbel. Demnach müsste ich auf dem Boden schlafen." , berichtete sie ihm und lächelte kurz.

"Soll ich es noch einmal versuchen? Lernen tut man schließlich nur durch Wiederholung."


Shana strich sich einige Strähnen aus dem Gesicht und wartete auf weitere Anweisung oder Bestätigung ihres Vorschlags.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Küche ¦¦ Shana & Markus
 
.:: Coruscant | untere ebenen | Honey House | hinterer Bereich | Shanas Quartier | mit Shana ::.


Markus beobachtete seinen Padawan während der Übung. Ihr Kopf war voller Gedanken, was sie daran hinderte Zugang zur Macht zu bekommen. Sie war zu sehr von anderen, unwichtigeren Dingen eingenommen, sodass sie sich nicht richtig auf eine Sache konzentrieren konnte. Der Jedi-Meister wusste, dass sie es nicht für gut befand, wenn er in ihrem Kopf herumspukte, aber manchmal war das unabdingbar, um zu verstehen, was in einem Schüler vorging und ihm dann damit weiterhelfen zu können.
Der Corellianer spürte Unruhe, Ungeduld, ... Zorn? Seine Gesichtszüge verhärteten sich und er forschte mit Hilfe der Macht nach dem Grund ihrer Unzufriedenheit. Er sah Unsicherheit, Unverständnis und Verwirrung. Shana konnte und wollte nicht verstehen, warum er das Thema Sith so einfach abgehakt hatte und ihr nicht mehr davon erzählt hatte. Sie wusste nicht, warum er seine Meinung nicht gerechtfertigt oder seinen Standpunkt verteidigt hatte. Sie fragte sich, wie sie das einfach akzeptieren sollte und war wütend, dass sie keine Antwort bekommen hatte, die sie zufriedengestellt hätte. "Es gelingt mir kaum meine Gedanken abzuschütteln.", polterte sie plötzlich und riss Markus damit aus seiner Konzentration. Er sah, wie sich die junge Frau anders positionierte, ihre Muskeln lockerte und es noch einmal versuchte. Natürlich musste er ihr Problem ansprechen, bevor sich ihre Unzufriedenheit negativ auf ihre Person auswirkte. Es war wichtig, als Meister einen guten Draht zu seinem Schüler aufzubauen und im Moment stand da etwas zwischen ihnen, das er aus dem Weg räumen musste.
"Es funktioniert!", hörte er nach ein paar Minuten aus ihrem Mund und er beschloss das Thema gleich nach der Übung anzusprechen. Als sie schließlich die Augen aufschlug und ihn ansah, fing sie gleich wieder an, Scherze zu machen, doch dieses Mal gebot er ihr Einhalt, indem er den lehrenden Zeigefinger erhob.


"Shana, bleib ernsthaft bei der Sache!"

, tadelte Markus und sah sie einen Moment streng an.

"Weißt du, es gehört vieles dazu, Jedi zu werden und ein wichtiger Teil davon ist, eine gute Beziehung zwischen Meister und Schüler!"

Er bemühte sich die richtigen Worte zu finden, damit sie verstand, welch wichtige Lektion dies war.

"Wir kennen uns noch nicht lange und doch müssen wir uns jetzt schon volles Vertrauen schenken, damit diese Sache funktionieren kann! Es darf nichts zwischen uns stehen! Wenn du Fragen hast, dich etwas bekümmert oder was auch immer - Bitte komm zu mir und rede mit mir!"

Der junge Mann hielt kurz inne und atmete tief durch. Sein Blick aus braun-grünen Iriden fixierte die blonde Schülerin. Markus meinte es völlig ernst, sodass weitere Witze in diesem Moment Fehl am Platz waren.

"Wenn du nicht mit mir redest, obwohl du dich über irgendetwas ärgerst oder etwas nicht verstehst, wenn du es einfach runterschluckst und verdrängst, dann gibst du der Dunklen Seite die Gelegenheit, dich für sich zu gewinnen. Das soll nicht geschehen, also sprich mit mir!!"

Markus stand vom Teppich auf und ging zum Fenster. Er strich mit zwei Fingern die Gardine ein Stück zur Seite, um einen Blick nach draußen zu werfen. Es war düster und nur wenige Wesen eilten die Straßen der unteren Ebene entlang. Irgendwie strahlte der Anblick allein schon Kälte und Distanz aus. Coruscant hatte zwei Seiten - die helle und beeindruckende Obere Ebene und dann das völlige Gegenteil. Das Dunkel Unteren Ebenen.

"Seit jeher gibt es zwei Seiten: Gut und böse, hell und dunkel..."

Markus ließ den Vorhang los und wandte sich zu Shana um.

"Recht und Unrecht. Doch wer sagt dir, was was ist?"

Mit diesen Worten ging er auf die Unterhaltung in der Küche ein, welche er einfach abgebrochen hatte und welche die Schülerin immer noch in Gedanken beschäftigte.

"Du sagst, wir sind im Recht. Wir sind Jedi, wir bringen Frieden. Unsere Moralvorstellungen sind richtig und gut. Das Imperium ist böse. Sie liegen mit ihren Ansichten falsch. Sie tun allen Unrecht, kämpfen für völlig falsche Ziele und man muss sie hassen, sonst stellt man sich auf ihre Seite."

Es mochte etwas grob formuliert sein, doch im Großen und Ganzen hatte sie indirekt so etwas behauptet.

"Ich sagte, ich wäre mit einer Sith befreundet. Du verurteilst mich deswegen, weil du nicht verstehst, wie man so jemanden mögen kann. Im Prinzip bin ich böse, weil ich zu einer von ihnen stehe..."

Ein eindringlicher Blick traf sie und er hob die Augenbrauen und fragte noch einmal nach:

"Ist es nicht so?"


.:: Coruscant | untere ebenen | Honey House | hinterer Bereich | Shanas Quartier | mit Shana ::.
 
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.:: Coruscant | untere Ebenen | Honey House | hinterer Bereich | Saal | mit Vorin, Trayla, Mara S., Sinoué, Markus und Shana ::.


Catherine hielt sich aus dem Training der Jedi heraus. Sie blieb einfach abseits stehen und beobachtete, während sie sich ihre eigenen Gedanken machte. Es war nicht einfach für sie, nicht zu wissen, wie es weitergehen sollte. Der Geheimdienst hatte in den letzten Monaten große Verluste machen müssen und gerade jetzt fühlte sie sich so, als würde sie allein dastehen...

Wie es nun weitergehen sollte, war eine gute Frage. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann musste sie zugeben, dass sie ratlos war. Erst einmal wäre es interessant zu wissen, wie das Imperium an die Informationen gekommen war, dass sich die Geheimdienstleute in dem alten Gebäude in einer abgeschiedenen Wohnung trafen. Sie mussten sehr gute Informanten haben, vielleicht sogar Spione, die sie in den Geheimdienst selbst eingeschleust hatten...

Catherine beschloss der Sache auf den Grund zu gehen. Sie war Major, nicht neu in ihrem Job und hatte genügend eigene Kontaktmänner, die sie fürs erste zu dem Vorfall befragen konnte. Vielleicht wusste einer von einem etwaigen Spion oder aber jemand war in den letzten Wochen aufgefallen, indem er sich vorrangig für die Einrichtungen der Republik interessiert hatte. In dieser Zeit war es schwer zu unterscheiden, wer einfach nur neugierig war oder aber wirklich mit Hintergedanken Informationen sammelte, um diesen für sich zu nutzen oder weiterzuverkaufen. Cat verabschiedete sich mit einem Nicken gen Jedi-Meister und verließ den Trainingsraum. Sie suchte ihr Quartier auf, um Vorbereitungen zu treffen...



.:: Coruscant | untere Ebenen | Honey House | hinterer Bereich | Quartier | allein ::.
 
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.:: Coruscant | Untere Ebene | alte Fabrikhalle | nicht weit von Noomi und Crado ::.


Brennan tat das, was er am besten konnte: Beobachten. Dennoch durfte er seine Gegner nicht unterschätzen. Einer hatte ihn entdeckt und am liebsten hätte sich der Lorrdianer selbst dafür geohrfeigt. Er hatte nur eine Sekunde zu lange in ihre Richtung gesehen. Ein kleiner Fehler konnte die ganzen Bemühungen zunichte machen. Doch anstatt aufzugeben und seinen Platz zu verlassen, folgte Brennan dem Blick des Cathars. Er sah zu einem Sludir und dem GDler war sofort bewusst, dass auch dieser das ungleiche Paar beobachtete. Er war also nicht der einzige, der auf sie aufmerksam geworden war. Das war seine Chance, sich ihr Vertrauen zu erschleichen...
Doch was war das? Ein dumpfer Knall, Panik in den Massen an begeisterten Spielern und Zuschauern. Rauch durchflutete die Halle und kurz darauf konnte man eine Stimme über Lautsprecher hören, welche mitteilte, dass die Veranstaltung beendet würde und man sich den Sicherheitskräften ergeben solle.


"Immer zum falschen Zeitpunkt!"

, stellte Brennan trocken fest und sah sich schnell nach seinen Zielpersonen um. Die Nautolanerin (Noomi) und der Cathar (Crado) folgten einem Snivvianer, welcher in Richtung Ausgang stürmte. Schnell nahm Diar'mon die Verfolgung auf. Er musste jetzt schnell handeln, wenn er nicht wollte, dass seine Bemühungen reine Zeitverschwendung waren. Er selbst hätte einfach rausgehen, sich den Beamten als Imperialer erkenntlich geben und verschwinden können, doch das war nicht sein Ziel. Er konnte jetzt nicht einfach aufgeben, wenn er doch so nahe dran war, an hilfreiche Informationen zu kommen. Zwar wusste er nicht in wiefern ihm diese beiden weiterhelfen konnten, aber sicherlich wäre es kein unnützes Wissen, das sie ihm bescheren würden.
Geschickt schlängelte sich der junge Mann durch die Massen, ohne dabei die Zielpersonen aus dem Blick zu verlieren, bis er sich plötzlich vor sie stürzte. Er hatte erkannt, dass sie dem Snivvianer folgten, deshalb packte er diesen am Arm und zog in in eine komplett andere Richtung. Dabei warf er dem Cathar einen kurzen und der Nautolanerin einen eindringlicheren Blick zu:


"Falsche Richtung!"

, rief er kurz und knapp. In der Hoffnung, sie würden ihm in der Notsituation vertrauen, lief er - den Snivvianer im Schlepptau - in eine abgelegene Ecke der Halle, geradewegs unter die Tribüne, wo er sie zu einem Kanaldeckel führte.

"Das Abwassersystem wird nicht überwacht. Die Imperialen sind sich zu fein um dort unten zu agieren!"

, erklärte der Lorrdianer und ging in die Hocke, um den Deckel hochzuheben und beiseite zu schieben. Sein Blick wanderte von einem zum anderen:

"Wer will als erster?"

.:: Coruscant | Untere Ebene | alte Fabrikhalle | mit dem Snivvianer (NPC), Noomi und Crado ::.
 
- Coruscant-System - Imperial City (Coruscant) - Uscru District - „Galaxies Opera House“ - private Loge - allein mit Horatio Kraym -

Ariana war Horatio in die Loge, welcher ihr den Arm angeboten hatte, gefolgt. Nun saßen sie zusammen und warteten auf den Beginn der Oper. Gespannt blickte die schöne Alderaanerin auf die Bühne, wo sich der Vorhang langsam hob, was aber schnell langweilig wurde. Stattdessen warf sie einen Blick auf den Gouverneur. Sie fragte sich, was er wohl gerade dachte.
Vorsichtig lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter und legte einen Arm um ihn. Minutenlang genoss sie so seine Nähe. Die Oper hatte längst begonnen, doch Ariana interessierte sich nur noch für ihre Begleitung. Nur ab und an warf sie einen kleinen Blick auf die Bühne. Horatio war einfach wesentlich interessanter.
Nur irgendwie schien er sich nicht dazu durchringen zu können, einen weiteren Schritt auf sie zu zumachen. Mehr als diesen einen Kuss schien er sich nicht zu zutrauen. Es war also an der Zeit, dass sie den nächsten Schritt machte.
Sie begann also mit dem Daumen an seinem Schlüsselbein entlang zu fahren und drehte sich noch ein Stückchen mehr zu ihm. Dann küsste sie ihn auf seinen Hals und bahnte sich einen Weg zu seinem Mund. Dort angekommen, blickte sie ihm tief in die Augen, bevor sie diese schloss und ihre Lippen auf die seinen legte.
Ihren Arm zog sie nun zurück und legte die Hand stattdessen an sein Gesicht und begann es zu streicheln, mit der anderen Hand griff sie nach der seinen und sie verschränkte seine Finger mit den ihren, während sie den Kuss ein klein wenig fordernder werden ließ. Sie öffnete leicht ihre Lippen und begann mit ihrer Zunge über seine Lippen zu streichen. Sie forderte Einlass.
Ihre Hand hatte aufgehört sein Gesicht zu streicheln und war in seine Nacken gewandert, um ihn noch ein wenig mehr an sich zu ziehen. Mit der anderen Hand hielt sie auch weiterhin seine Hand fest.
Ohne den Kuss zu unterbrechen, rutschte sie auf seinen Schoß um noch ein wenig näher bei ihm zu sein. Sie hoffte, dass es ihn nicht störte, dass er nun nichts mehr von der Oper mitbekam, aber ihr war das egal. Sie hoffte, dass er ihre Zärtlichkeiten mehr genoss, als die Oper.
Schließlich beendete sie den Kuss, der sie ein wenig in Fahrt gebracht hatte und lehnte schwer atmend ihre Stirn gegen seine. Sie blickte ihm tief in die Augen und kraulte seinen Nacken, währenddessen wartete sie darauf, dass er irgendetwas sagte.


- Coruscant-System - Imperial City (Coruscant) - Uscru District - „Galaxies Opera House“ - private Loge - allein mit Horatio Kraym -
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Küche ¦¦ Shana & Markus

Wie? Waru…? Hä?? Sie sollte die Übung nicht wiederholen, stattdessen stand Markus auf und fing nun doch an auf das Gespräch von vorhin einzugehen. Wie kam er plötzlich auf das Thema? Und außerdem: woher wusste er eigentlich wie sie ihn beurteilte? Dies konnte er eigentlich nur wissen wenn er …
Shana schluckte die überraschte Reaktion herunter. Ihr Meister musste in ihre Gedanken eingedrungen sein. Schon wieder! Somit musste ihr Unmut und ihre Missgunst ans Tageslicht gekommen sein. Er bewarf sie einfach mit ihren eigenen Aussagen.


"Ja! Nein!
Teilweise!"
, stieß die Blondine hervor, merkte aber wie wenig sie mit solch einer kurzen Antwort erreichte. Viel zu viele verschiedene Aussagen standen im Raum, und man konnte sie nicht mit einer einfachen Erwiderung abhaken. Wenn sie dies tat, würde sie ziemlich dämlich dastehen.

"Also … ganz langsam. Eins nach dem anderen." Wo sie eben noch unentwegt zu Scherzen aufgelegt war, hatte sie sich nun der Ernsthaftigkeit des Themas angepasst. Auf was sollte sie zuerst eingehen? Auf den erneuten Bruch ihres Privatbereiches? Oder die Frage was die Aussage über die dunkle Seite eigentlich bedeuten sollte? Er konterte genau so wie es jeder tun wollte, der ihre Worte ins Lächerliche ziehen wollte.

"So wie Du die Worte verdrehst, würde ich am Ende nur als vermessen dastehen." , warf sie ihm an den Kopf. War sie vermessen? Das glaubte sie nicht.

"Einiges davon ist richtig, aber nicht alles so, wie du es vereinfacht anführst. Ich glaube Dir, dass Du Sympathie für die Sith verspürt hast. Sie war eine Gefangene und die Wenigsten behalten dort ihre arrogante, oder selbstherrliche Haltung bei. Eher gibt man sich in so einer Situation reumütig. Und nicht selten lernen sich Gefangene oder Verletzte und deren Aufpasser 'plötzlich' "; Shana hob ihre Finger und deutete Anführungsstriche an: "auf einer persönlichen Ebene kennen. Man sieht auf einmal die Person dahinter. Meiner Einschätzung nach hast Du einfach den richtigen Bezug verloren. Vielleicht ist sie tatsächlich zeitweise nett, oder besitzt Eigenschaften die man als vorteilhaft bezeichnen könnte.

War sie eine mächtige Sith? Selbst wenn nicht, sie wird nicht nur aus Spaß und Laune auf Seiten des Imperiums gestanden haben. Ein Teil von ihr hatte etwas Böses in sich, was auch immer sie sonst widerspiegelte. Vielleicht mag man so eine Person, denn Sympathie und Liebe können auch dann entstehen, wenn grundlegende Dinge nicht zusammenpassen, bzw. Einstellungen. Aber würdest Du ihr Vertrauen? So etwas könnte ich nicht tun. Würde sich ein mir lang bekannter Freund als Mörder herausstellen, würde sich mein Verhältnis zu ihm ebenso ändern. Man kann doch nicht eine Person plötzlich in zwei Teile spalten. Man muss das Gesamtpaket sehen.

Nur weil Du sie magst bist du doch nicht gleich böse, so ein Quatsch. Das hat nichts mit Dir selbst zu tun. Aber einen Imperialen als Freund zu haben der für dieses auch noch kämpft, halte ich für nicht richtig. Man sollte schon wissen auf welcher Seite man steht. Vielleicht klingt das für Dich fanatisch … weiß ich nicht, ich sehe nur Grenzen, bei Dingen die man akzeptieren kann oder sollte.

Und gleich von gut oder böse zu sprechen, manövriert einen sowieso gleich immer in die Extremisten - Ecke. Das Imperium steht für Ordnung und Sicherheit. Daran ist ja nichts falsch, grundsätzlich gesehen. Aber die Methoden des Imperiums sind nicht in Ordnung, das kann man wohl kaum abstreiten. Leute zu exekutieren ist barbarisch und Unterdrückung sowie Überwachung ebenso falsch. Oder siehst Du das anders? Ob man das Imperium hassen muss? Kann ich nicht sagen, aber man muss dagegen vorgehen, wenn man eine halbwegs humane Regierungsform, bzw. einen dementsprechenden Lebensstil haben möchte.

Es gibt immer über alles verschiedene Meinungen, und zu jedem System eine Alternative. Möglich dass es vermessen ist, eines als das Richtige zu titulieren. Ich handele und werte nach meinen Erfahrungen, Emotionen und nach meinem Verstand. Diese sagen mir was richtig und falsch ist. Doch dabei bedenke ich, dass es auch immer andere gibt, auf die es Rücksicht zu nehmen gilt."


Sie könnten noch Stunden über richtig und falsch diskutieren, für den Moment beließ sie es bei dieser Ausführung.

"Wie kommst es, dass Du nun doch darauf zu sprechen kommst? Ich kann es mir denken."
Sie starrte ihren Meister einen Moment an, fuhr dann jedoch fort zu sprechen.

"Aber ich bin trotzdem froh dass wir es nun tun. Deine Sorge ich würde etwas in mich hineinfressen, ist allerdings unnötig. Wenn mich etwas zu sehr stört sage ich es Dir schon ins Gesicht." , klärte sie ihn mit fester Stimme auf.

"Was dies mit der dunklen Seite zu tun haben soll, erschließt sich mir bedauerlicherweise überhaupt nicht. Außerdem schleppt doch jeder etwas mit sich herum. Bei wem lässt sich kein Geheimnis ergründen, das verborgen liegt? Manche Dinge erzählt man eben nicht. Sie gehören zu einem und definieren ihn oder sie."

Mittlerweile war die blonde Padawan aufgestanden und hatte sich auf die andere Seite des Fensters gestellt. Sie konnte Markus schwach in der Spiegelung des Glases sehen. Einerseits war Markus ihr Meister, andererseits schien er auch ein Freund sein zu wollen. Jedenfalls hatte er erklärt dass ein gutes Verhältnis wichtig war. Dazu gehörte es natürlich auch, Diskrepanzen zu klären und auszuräumen. Darüber hatte sie ihn ja nun aufgeklärt.

"Ein gutes Verhältnis ist mir auch wichtig. Und dazu muss man mit dem anderen auch streiten können. Wenn mich etwas belastet werde ich es zur Sprache bringen, versprochen. An der Kommunikationsfähigkeit hapert es bei uns beiden nicht, da sollten wir offen sein, das sehe ich ganz genauso."

Indem Shana diese Worte gesprochen hatte, zeigte sich eben, dass sie wiederum in anderen Dingen voll mit ihm übereinstimmte. Es jagten noch einige Fragen durch ihren Kopf, doch vorerst schwieg sie.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Küche ¦¦ Shana & Markus
 
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Markus verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit der rechten Schulter gegen die Wand neben dem Fenster. Die blonde Rebellin versuchte sich und ihre Meinung zu erklären und zu Beginn gelang ihr das nicht sehr gut. Markus fühlte sich in der Zeit zurückversetzt. Chesara hatte ihn damals auch dafür getadelt, dass er Xi'la die Energiehandschellen abgenommen hatte und er war dabei halb in die Luft gegangen. Was bildeten sich nur alle darauf ein zu glauben, dass alle Sith einfach nur böse waren? Waren sie nicht Jedi, die auch das Gute in den Menschen bzw. Wesen sehen sollten und nicht nur ihre schlechten Eigenschaften? Im Gegensatz zu damals hatte Markus sich jetzt im Griff. Er würde nicht wütend davonstürmen, wie er es auf Corellia getan hatte. Er stand da und hörte seiner Schülerin geduldig zu. Er versuchte auch sie und ihre Gedankengänge zu verstehen. Natürlich wollte er ihr nicht seine Meinung aufdrängen, aber er würde versuchen, sie in eine andere, vielleicht tolerantere Bahn zu lenken.

"Richte nicht über etwas, das du noch nicht selbst erlebt hast, Shana!"

, versuchte der Corellianer einzulenken und er musste zugeben, dass seine Stimme sich nicht ganz so ruhig anhörte, wie er es eigentlich gewollt hatte.

"Du sagst, man muss das Gesamtpaket sehen - Der Meinung bin ich auch! Es gibt Imperiale mit einem ganz normalen Familienleben, Sith welche einander lieben... Es gab auch schon Romanzen zwischen Jedi und Sith, ob man es glauben will oder nicht... ob man es gut befindet oder nicht!"

, entgegnete Mark ihrer These und legte den Kopf etwas schräg. Sein Blick war fragend.

"Wenn du einen Vater mit seinen Kindern siehst, denkst du dann darüber nach, ob er einen schrecklichen Beruf ausübt?"

Der Jedi-Meister ließ die Frage nicht allein im Raum stehen, sondern setzte noch eine andere Frage hinzu:

"Als du im Widerstand gekämpft hast, hast du da jemanden umgebracht? Als Jedi wird das auf dich zukommen. Du wirst töten, um andere und dich zu retten, aber denkst du dabei eine Sekunde darüber nach, ob dieser jemand, der dir zu Füßen liegt, eine Familie hat? Was hatte er wohl für Hobbys, wo kam er her? Meistens denken wir im Gefecht nicht über so etwas nach, weil wir wissen, dass wir das tun, um etwas zu erreichen. Genauso ist es auch auf der anderen Seite. Die Imperialen haben andere Ansichten, etwas anderes, wofür es sich für sie zu kämpfen lohnt und insofern sind wir nicht sehr verschieden. Jeder kämpft für seine Sache - Ob die nun gut oder schlecht ist, liegt im Auge des Betrachters..."

Markus überlegte einen Moment. Man konnte über dieses Thema wirklich ewig spekulieren und solange nicht einer nachgab, würde es auch so weiterlaufen. Schließlich griff er ihre eigenen Worte auf und rechtfertigte damit sein Handeln von vorher.

"Jeder handelt und wertet nach eigenen Erfahrungen, Gefühlen und seinem Verstand. Ich lasse dich deine Meinung haben und bitte dich, auch meine Meinung darüber zu respektieren. Als Jedi musst du Fremdes denken tolerieren. Zwing niemandem deine Meinung auf, versuche höchstens dein Gegenüber zum Nachdenken zu bringen! Xi'la und ich haben uns gegenseitig dazu gebracht, deshalb konnten wir uns anfreunden, ohne uns gegenseitig zu verurteilen."

Währenddessen war Shana aufgestanden und zu ihm hinüber gegangen. Als sie ihm so gegenüberstand und fragte sie: "Wie kommst es, dass Du nun doch darauf zu sprechen kommst? Ich kann es mir denken." Mark schmunzelte und zuckte mit den Schultern.

"Deine Gedanken verraten dich, Padawan!"

Der junge Mann stieß sich von der Wand ab und trat an der Blonden vorbei.

"Es ist meine Aufgabe dich zu schützen - Zumindest solange es dir noch nicht möglich ist. Du kennst noch kaum die Macht selbst, geschweigedenn kannst du unterscheiden zwischen der dunklen und hellen Seite der Macht."

In der Mitte des Raumes blieb er stehen und drehte sich wieder zu ihr um.

"Man sagt, die dunkle Seite der Macht sei der leichte Weg, den ein Jedi nicht einschlagen darf. Kennst du den Kodex schon?"

, fragte Markus und zitierte daraufhin die wenigen Zeilen, die den gesamten Kodex verkörpern sollten. Es war sozusagen das Regelwerk, nachdem sich die Jedi richteten. Sie lebten danach und versuchten so, immer neutral und im Gleichgewicht mit sich selbst zu bleiben. Es war schon eine Zeit her, dass der Corellianer den Kodex gelesen oder widergegeben hatte, doch fiel es ihm nicht schwer, das hier zu tun.

"Gefühle gibt es nicht, Frieden gibt es.
Unwissenheit gibt es nicht, Wissen gibt es.
Leidenschaft gibt es nicht, Gelassenheit gibt es.
Tod gibt es nicht, die Macht gibt es."​

Nach einer kurzen Pause brachte er noch eine kleine Interpretation oder sogar Zusammenfassung, welche ihr verdeutlichen sollte, warum er sie gerade in diesem Augenblick vor der Dunklen Seite warnte:

"Die Dunkle Seite ist Emotion. Zorn, Hass, Liebe, Begehren. Wenn man sie nicht in den Griff bekommt, führen diese Gefühle leicht zu Neid oder Rachsucht. Lerne dich zu beherrschen, dich zu zügeln. Gerade ich weiß, wie schwer das manchmal sein kann..."


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[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Uscru District | „Galaxies Opera House“ | Foyer | eine Menge hochrangiger und reicher Gäste; im Gespräch mit Moff Barnip, Romeo Treblanc, Barius Kar und Ariana Celchu ]

Der Moff und die Rothaarige Sith gesellten sich zu der kleinen Gruppe, welchem der Hapaner beiwohnte. Gerade unterhielt man sich über Kunst soviel jedenfalls bekam Alaine mit, wobei sie einen kurzen Moment den Gouverneur ansah, ihren Blick dann aber abwandte. Dieser Mann schien etwas gegen den Botschafter zu haben, interessant! Allerdings war dies vorerst zweitranging, denn der Hapaner sprach Alaine an. Ein kurzes Lächeln zeichnete sich auf dem Kühlen Gesicht der Adeligen ab. Charmant war er durchs, wenn auch nicht wirklich Alaines Typ, wobei sie von solcherlei Schmeicheleien nicht ganz so viel hielt. Sagen konnte man stets viel, die meisten meinten nicht einmal was sie sagten, wobei bei einem Mann der eine Frau bezüglich seiner Schönheit lobte im Grunde stets die Wahrheit sagte. Wenn auch Alaine nicht interessierte ob sie diesem Mann hier gefiel oder nicht. Sie gefiel vielen Männern. Auf die meisten wirkte sie faszinierend, Mysteriös, unnahbar und somit gleichsam Reizvoll. Eine Verbotene Frucht, die man ausprobieren musste, nur dass sie sich nicht ausprobieren ließ. Diese Entscheidung traf sie allein und niemand sonst.

„Ihre Königin Gesandter Kar ist eine Frau mit Geschmack und Intellekt, deren Fähigkeiten als Führerin bisher ausgezahlt haben. Eine Frau auf die ihr Volk sehr Stolz ist, die ihren Weg geht und es bisher geschafft zu verteidigen was ihr wichtig ist. Nicht viele können dies von sich behaupten“, entgegnete Alaine auf Hapanisch.

„Ein Stück welches mehr ist als man vordergründig glauben mag. Kunst ist etwas einzigartiges, etwas von dem wir lernen sollten, wenn wir dies zulassen würden. Etwas, was man beherzigen sollte anstatt zu verwerfen.“

Alaine lächelte erneut kühl, wobei sie dem folgenden Monolog über das Stück lauschte. Einzig was Alaine bei diesem ganzen Gerede störte war Kars Lobhudelei, welche durchaus aufgesetzt sein konnte. Alaines wachem Augen entging allerdings auch nicht, dass sowohl der Gouverneur wie auch Veran gedanklich mit etwas anderem beschäftigten. Die Blondine, welche in Begleitung des Gouverneurs war hatte sich bisher Still verhalten. Alaine erkannte auch so, dass die junge Frau nur Augen für Horatio hatte. Eine dieser typischen Frauen, die völlig hin und weg von einem Mann war und dabei alles um sich herum vergas. Ein durchaus netter Anblick, über den sich jeder stolze Gockel freuen konnte fehlte im Grunde nur noch das sie ihn anschmachtete, was sie wohl nicht in der Öffentlichkeit tun würde sondern eher an einem ruhigen Plätzchen. Ein nettes Paar diese beiden, welche weitaus besser an einem anderen Ort aufgehoben wären um sich dort ihrer Gelüste zu ergeben. Einen Moment hielt die Warrior inne. Es störte sie einfach hier beizustehen und belanglose Töne zu spucken und gleichzeitig war sie im höchsten Maße verärgert über eine Ablehnung, die man besser nicht abgelehnt hätte. Sie war verstimmt ja, sehr sogar, aber es ärgerte sie noch viel mehr dass ein Mann der Gouverneur eine Gesellschaft bevorzugte, welche nicht sonderlich wichtig war, eine die für diesen Moment höchst vergnüglich war, vielleicht auch für später und es missfiel ihr noch mehr, dass damit ein Stückweit ihr Stolz angekratzt wurde wobei es hierbei nicht um ihr Ego ging sondern vielmehr darum dass dieser Narr sich nicht bewusst war, dass er mit einem Fuß auf einer Schlinge stand, die begonnen hatte sich zuzuziehen. Andernfalls, warum sollte sie dies interessieren!? Warum sollte sie sich darum auch nur Gedanken machen, immerhin würd es niemanden interessieren, wenn die Machenschaften jener sich dazu entschlossen weitere zu eliminieren. Im Grunde genommen sollte ihr dies völlig gleich sein. Als Sith gesehen sollte sie dies nicht interessieren, nicht wenn sie den Weg ging, den sie gehen sollte, den man von ihr wünschte. Doch da sie dies nicht tat, interessierte es sie sehr wohl. Sie hatte genug mit ansehen und erleben müssen. Dieses Imperium war kein Imperium mehr, sondern durchdrungen durch hauchfeine Adern, der Falschheit, welche stetig stärker wurden. Vertrauen war etwas, was man sich erarbeiten musst. Sie vertraute niemanden nur sich selbst aber und genau dies war wichtig, wenn sie Erfolg haben wollte, würde sie Kompromisse eingehen müssen, würde sie Partner haben müssen die mit ihr zusammen agierten. Es blieb nur die Frage welche würdig waren, welche auf der richtigen Seite standen und um dies heraus zu finden war sie hier.

Treblanc brachte ein, dass es in wenigen Minuten losgehen würde und sie ihre Plätze einnehmen sollten, wobei Veran, Barnip, der Gesandte wie auch sie selbst die Loge von Treblanc erhalten sollten. Die anderen beiden erhielten eine Private Loge, was auch sonst. Alaine war nicht erpicht darauf mit einer ganzen Konsorte zusammen zu sitzen, andernfalls gab ihr die Gelegenheit weiter zu studieren. Veran erklärte dass er noch eine private Unterredung mit Legatin Okasa habe und er jene Frau zu ihm schicken solle. Interessant! Wenn sie die Möglichkeit erhielt bei jener Unterredung dabei zu sein oder zumindest in der Nähe, würde sie vielleicht einige Dinge erfahren die Coruscant anging und viel mehr noch gewisse Machenschaften betreffen könnten. Die kleine Gruppe suchte sich ihren Weg durch die anderen Gäste eine Etage nach oben, wobei man sich viel Zeit ließ. Alaine erhielt die Möglichkeit das Paar noch einen Moment zu beobachten, wobei sie dies nur kurz tat, da ihr Interesse für diese beiden in diesem Moment gegen Null lag. Sie war nicht nur gespannt auf die Aufführung sondern auch darauf wie mitteilsam der Rest vielleicht war. Wobei der Gesandte durchaus den Eindruck eines Schwätzers erweckte.

Alaine warf einen kurzen Blick durch die Menge, erhaschte einen Blick auf Jacen, welcher sich mit einer kleinen Gruppe in eine der anderen Logen zurückzog. So viel sie wusste besaß er eine eigenen Loge, da er hier nicht nur Stammgast sondern auch förder war. Irgendwann würde sie schon wieder auf ihn treffen oder ihn aufsuchen je nachdem wie interessant oder auch langweilig dieser Abend zu werden drohte. Allerdings machte Alaine sich nicht wirklich Sorgen darum.


[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Uscru District | „Galaxies Opera House“ | auf dem Weg zu den Logen | eine Menge Hochraniger Gäste, Horatio, Ariana, Kar & andere ]
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Quartier von Shana ¦¦ Shana & Markus

Endlich gab es einen richtigen Meinungsaustausch, auch wenn sie beide schnell merkten, dass sie sich festfahren würden bei diesem Thema, wenn es so weiterging. Man konnte Argumente immer umdrehen, und dies tat Markus auch teilweise. Nun, sie konnte durchaus eine andere Meinung akzeptieren. Jetzt, nachdem sie endlich gesprochen hatten, ging es ihr besser, und ihm seine Ansicht zu lassen, fiel nun wesentlich leichter. In den seltensten Fällen konnte man von einem Thema sprechen, wenn man es nicht selbst erlebt hatte.

"Wie es aussieht, kommen wir in dem Detail nicht auf einen Nenner. Das macht aber nichts, denn wir haben wenigstens darüber gesprochen." Vielleicht mochte es für jemand anderen keinen Unterschied machen, sie selbst würde nun nicht mehr so sehr von ihren Gedanken abgelenkt werden.

"Und nein, ich mache mir keine Gedanken darüber welches Leben mein Feind führt. Er hat sich entschieden, genauso wie ich. Wenn man sich dann gegenübersteht heißt es eben er oder ich."

Auch ein Imperialer kämpfte für das was er für richtig hielt. Nur war es das Falsche. Aber da konnten sie sich vermutlich tagelang streiten und keinen Konsens erzielen. Was sie zudem interessant fand, war seine Annahme sie hätte schon getötet. Dies lag zwar auf der Hand, doch hätte er damit falsch gelegen, hätte es den Überfall auf die geheime Versammlung nicht gegeben.

"Ja, sie kämpfen für ihre Sache, nur sehe ich diese Sache allgemeingültig als falsch an. Wie sich jemand damit ernsthaft identifizieren kann, will mir nicht in den Kopf, aber gut: Wie ihr sagt Meister, ich kann und darf niemandem meine Meinung aufzwingen. Als Demokratin bin ich fähig, diese Freiheit zuzugestehen." Sie streckte kurz die Zunge heraus, wollte aber nicht den Eindruck erwecken sie würde das Thema nicht ernst nehmen. Deshalb fuhr sie auch entsprechend fort.

"Abgesehen davon habe ich bei der überfallenen Versammlung zum ersten Mal überhaupt gekämpft. Ja, ich habe auch getötet, aber nur die Soldaten die ich zufälligerweise getroffen habe, während sie uns niedermähten. Wer hat Recht, wer Unrecht? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Hätten sie uns eine ernsthafte Möglichkeit eingeräumt uns zu ergeben, könnte man diese Frage vielleicht eindeutiger beantworten. Aber sei es drum, im Krieg gelten bestimmte Regeln nicht mehr, das ist mir klar. Im Auge des Betrachters kann auch Vergewaltigung und bestialisches Foltern richtig sein."

Ok jetzt wurde sie vielleicht etwas unsachlich, aber letzten Endes ließ sich alles so drehen, wie man es brauchte. Aber dieses Thema sollten sie abhaken, bevor sie sich in einem Gefühlschaos verlor.

"Es wäre besser wir unterhalten uns noch einmal darüber wenn ich mich auch einmal mit einem gefangenen Sith ausgetauscht habe."

Dann jedenfalls standen sie auf dem gleichen Stand ihrer Erfahrungen. Ob dies so bald passieren würde, war allerdings mehr als fraglich. Nach diesem diskussionsreichen Thema wurde es wieder etwas praktischer. Markus ging auf die dunkle und helle der Seite der Macht ein, bzw. den Kodex. Diesen hörte sie zum ersten Mal, weshalb er gleich viele Fragen aufwarf. Wie bitte? Emotionen gab es nicht? Liebe führte oder gehörte zur dunklen Seite? Was für einen hausgemachten Blödsinn wollte man ihr hier denn verkaufen? Es musste etwas dahinterstehen, wenn es als Kodex bezeichnet wurde, und einem Mantra gleich zitiert wurde. Aber …

Diese Informationen sorgten auf jeden Fall für Aufklärungsbedarf bei der blonden Schönheit. Sie stieß sich ebenfalls von der Wand ab und glitt langsam auf Markus zu.


"Nein, den Kodex kannte ich vorher nicht. Wahrscheinlich verstehe ich deshalb einiges von dem Gesagten nicht so recht. Für mich hört es sich so an als wären Emotionen eine schlechte Sache. Lassen uns nicht gerade Überzeugungen, die wir mit voller Leidenschaft leben, überhaupt erst handeln? Und Liebe? Wie kann Liebe etwas mit der dunklen Seite zu tun haben, in irgendeiner Form? Sie ist doch wohl das 'Lichteste' in dieser Galaxis. Wenn man etwas überhaupt als gut definieren kann ist es die Liebe. Wenn Liebe krankhaft wird, ja, dann ist nichts Gutes mehr daran. Aber dann nennt man es auch anders. Vielleicht kannst Du mich demensprechend aufklären? Und was wäre demnach mit Emotionen? Wenn mich jemand zum Beispiel sexuell anziehen würde und ich mein Verlangen mit ihm stillen würde, wäre das etwas Dunkles?"

Ausnahmsweise war diese Frage in diesem Fall nicht im Bezug auf sie beide gestellt und völlig neutral gehalten. Doch es war gut möglich, dass es Markus nach ihrer Flirtlawine falsch verstand oder anders interpretierte. Daran ließ sich nun nichts mehr ändern, außerdem war es eine normale Frage mit der sich ihr Unwissen beseitigen ließ.

"Hass, Gier und Neid, diese Emotionen kann ich nachvollziehen. Ebenso die Tatsache, dass jemand der keine Kontrolle hat, eine Gefahr darstellt. Sehe ich das richtig wenn ich für mich subsumiere, dass diejenigen Dinge dem dunklen Pfad angehören, welche mich dazu bringen, Schaden anzurichten? Also ich bin nicht unbedingt die Geduldigste, daran werde ich natürlich arbeiten. Ansonsten besitze ich ziemlich viel Kontrolle und Disziplin. Mir persönlich ist noch nichts untergekommen, was ich nicht bewältigt habe."

Shana lächelte und wartete auf die Aufklärung ihrer Fragen, bevor sie weitere stellte.

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Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Maras Raum | Sinoué Andrasta und Mara Selaren

Mara hatte das Gefühl das Ganze ein wenig falsch angegangen zu sein, aber nun war es so und ändern konnte sie daran nichts mehr. Diese junge Frau vor hier war nun einmal nicht einfach und dies bewies sie durchaus, auch wenn sie meinte das sie vielleicht so einiges gut verbergen konnte. Tatsache war, dass Mara sie durchschaute, denn jenes Gebaren war ihr nur all zu bekannt. Sin verhielt sich so, wie Mara sich selbst oft verhielt. Erstaunlich dass sie gerade jetzt einen Spiegel vorgesetzt bekam. Vielleicht sollte es ja so sein und gut möglich, dass sie in Sin noch sehr viel mehr entdeckte was nach ihr kam. Vielleicht sogar gar nicht mal so schlecht wenn man bedachte, das Mara gerade erst damit begonnen hatte ein ganzes Stück an sich zu verändern auch wenn es nicht ihr Verhalten anderen gegenüber betraf. Wobei Mara nicht unbedingt glaubte, dass jene Frau hier schon einen Selbstmordversuch hinter sich hatte und ähnliches. Sicher man konnte sich dabei irren, sehr wahrscheinlich würde dies auch niemand von der Blondine denken, Fakt war nur, dass Maras Leben nicht einfach war und dass ihre Vergangenheit etwas war, was sie nicht kannte und jene Dinge die sie kannte waren keine einfachen gewesen. Sie stand nun mal zwischen dem Licht und der Dunkelheit, auch wenn sie sich für das Licht entschieden hatte, so würde doch stets etwas Dunkelheit an ihr haften bleiben. Zu einem kleinen Teil war sie auch eine Sith oder ihr dies nun gefiel oder nicht. Dieser Abschnitt ihres Lebens würde sie niemals in Ruhe lassen. Charon mochte tot sein, ermordet von irgendjemandem, doch dies bedeutete nicht, dass sie damit vergessen worden war. Ihr Ziehvater hatte dieses „Geheimnis“ sicher nicht mit in sein Grab genommen. Wann immer sie also auf Sith treffen würde, wäre es möglich, dass man sie erkannte. Aber dies spielte keine Rolle, es ging in diesem Moment nicht um sie sondern um Sin, auch wenn diese junge Frau Mara unheimlich an sich selbst erinnerte. Wer wusste schon was für Überraschungen es noch geben konnte, denn diese würden mit Sicherheit auftauchen. Mara schätzte die Dunkelhaarige so ein, dass es gut zu Problemen kommen würde. Die junge Ritterin sah ihr Gegenüber, welche sich auf einen Hocker gesetzt hatte an, während sie darauf wartete eine Antwort zu erhalten. Als jene kam hörte Mara aufmerksam zu.

Sin sprach davon bei den Jedi zu sein, weil sie es nicht mehr ertrug mit ansehen zu müssen, wie ihre Freunde, einer nach dem anderen, vom Imperium hingerichtete wurden. Sie wollte etwas gegen das Imperium tun. Mara konnte diese Worte durchaus nachvollziehen auch wenn sie selbst nicht wirklich Freunde besaß, schien Sin in diesem Punkt wohl fähiger zu sein als Mara selbst. So viele wollten etwas gegen das Imperium tun, es gab die verschiedensten Möglichkeiten aktiv zu werden und Sin hatte sich für die Jedi entschieden weil sie der Meinung war sonst ihr Potenzial zu vergeuden. Sie war zwar Machtsensitiv aber dies musste nicht bedeuten dass sie eine Machtvolle Jedi werden würde. Es lag daran wie groß ihr Potential war. Man musste keine Jedi werden selbst wenn man jene Fähigkeiten besaß. Der Entschluss ein Jedi zu werden sollte andere Hintergründe haben. Sin hatte ihr zwei geliefert aber indem sie davon gesprochen hatte ihre Fähigkeiten sonst zu verschwenden gab sie der ganzen Sache einen starken Dämpfer. Ebenso gut konnte sie auch in den Widerstand gehen, so wie sie es angedeutete hatte. Auch jene brauchten Hilfe. Sins verschmitztes Lächeln, welches man durchaus als eine Aufforderung sehen konnte jene Worte vielleicht mit einem leichten Augenzwinkern zu betrachten half dabei auch nicht. Mara glaubte nicht das Sin auf Rache aus war, dennoch gefiel ihr der letzte Teil nicht wirklich.


„Was dein Potential angeht werden wir sehen wie stark es vertreten ist. Es gibt einige die diese Gabe besitzen sich aber dennoch dazu entschließen sich nicht ausbilden zu lassen. Ich denke nicht dass man dies als verschwendet betrachten sollte, aber gut. Viele möchten etwas gegen das Imperium tun und tun dies auch auf die unterschiedlichste Weise. Ich werde mich mit deinen Worten vorläufig zufrieden geben.“

Mara nickte leicht als Sin erklärte, dass sie nichts Gutes über die Jedi gehört hatte. Dies kam ihr nur allzu bekannt vor. Oh ja Sin brauchte ihr allerdings nicht zu erklären wie die Propaganda aussah. Auch sie hatte genug gehört. Angefangen von Märchen bis zu irgendwelchen Lügen. Wieder erschien ein Lächeln auf dem Gesicht der Dunkelhaarigen. Dieses ganze Verhalten erschien Mara wie eine Rolle, eine sehr gute Rolle aber dennoch nicht echt. Als ob sie dies einstudierte hätte über Jahrzehnte.

„Nein du brauchst mir allerdings nichts zu sagen, ich verstehe nur zu gut was du meinst. Aber all diese Geschichten sind nicht wahr. Du wirst im Laufe der Zeit selbst herausfinden können ob dem so ist oder nicht.“

Sins Frage machte Mara einen Moment stutzig. Ob sie hier schon lange lebte!? Nun woher sollte sie wissen, dass Mara hier nicht wirklich lebte. Freiwillig wollte sie hier auch nicht leben. Coruscant war einfach nicht ihre Welt.

„Ob ich hier schon lange Lebe? Dies kommt drauf an wie du es meinst. Nein, ich lebe hier noch nicht lange. Zwischenzeitlich war ich unterwegs und bin erst seit kurzem zurück auf Coruscant. Hier leben tue ich trotzdem nicht. Zwar wohne ich hier im Honey House aber dies hat mehr mit dem Widerstand hier zu tun.“

Mara beobachtete wie Sin eine Schachtel hervor holte. Raucherin also, auch dies noch. Der Fragende Blick genügte um Mara klar zu machen was ihr vorschwebte.


„Wenn du rauchen willst dann bitte vor der Tür.“


Mara legte leicht den Kopf schräg. Sie konnte Zigarettenrauch nicht leiden, der Gestank war nicht sonderlich erträglich und Ungesund war es noch dazu. Aber es war nicht ihre Gesundheit die sie sich ruinierte, wenn Sin meinte sie musste rauchen dann bitte. Wobei ihr dies noch zum Verhängnis werden konnte. Sie hatte bisher keinen Jedi kennen gelernt der Raucher war und da man als solcher überaus Sportlich sein musste zumindest wenn man ein Meister der Lichtschwertkunst sein wollte, dann war Rauchen nicht gerade eine Unterstützung.


„Nicht sonderlich Gesund!“

Mara lächelte leicht wobei sie Sin im Auge behielt.

Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Maras Raum | Sinoué Andrasta und Mara Selaren
 
[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Uscru District | „Galaxies Opera House“ | private Loge | allein mit Ariana Celchu ]

Langsam entwickelte sich das Stück, das in einer antiken hapanischen Stadt spielte. In altmodischen Kleidern traten schlanke, bildhübsche Schauspieler auf die Bühne. Sie wurden die gesamte Zeit von einem Orchester, das man als Zuschauer nicht sehen konnte, klangvoll unterstützt. Ebenso setzte die Regie hin und wieder unterschiedliche Farbtöne ein, die das Gesamtbild komplettieren sollte. Leise, ganz leise folgte das gesamte Publikum diesem tragischen Stück. Plötzlich setzte die erste Figur, der Protagonist, zum Singen an. Ihre kraftvolle Stimme erfüllte mit einem Schlag die ganze Oper. Trotz der unerwarteten Überraschung hielt man sich mit dem üblichen Applaus – sowohl aus Respekt vor all den hapanischen Schauspielern, als auch vor dem gesamten Stück – zurück.

In der Privatloge des Gouverneur herrschte eine beruhigende Stille. Beide lauschten dem Stück – so dachte jedenfalls Horatio Kraym I., der neben seiner Begleitung, Ariana Celchu, saß. Zwar hatte der imperiale Verwalter dieses Stadtplaneten kein gesteigertes Interesse an der hapanischen Kultur, aber durch seine Position musste er selbst in diesen Sachen – wenigstens ein bisschen – Bescheid wissen, um in einer seichten Unterhaltung niemals den Faden zu verlieren. Ruhig saß der Vjuner Adlige auf dem bequemen Sofa. Stets knarrte das teure Leder, wenn er oder seine sehr hübsche Begleitung sich kurz bewegten. Trotz der Ruhe, die in der Loge herrschte, konnte sich Horatio nicht auf das gesamte Stück konzentrieren. Immer wieder glitt sein Blick – ganz heimlich – zu Ariana. Selbst in dem recht schummrigen Licht, das dort aufgrund der hapanischen Oper herrschte, konnte er stets ihre schönen, glänzenden Augen sehen.

Sein Blick kehrte langsam zur Oper zurück. Dabei glitten seine Gedanken fast zeitgleich zur Arbeit, die täglich in seinem geräumigen Büro auf ihn wartete. Leise atmete der Verwalter ein und nach ein paar Millisekunden wieder aus. Durch seinen Kopf schwirrten die Planungen, die er in den nächsten Tagen absegnen musste. Nur auf diese Weise konnte das Imperium seinen ewigen Kampf gegen den hiesigen Widerstand weiter bestreiten. Nachdenklich biss sich Horatio auf die Unterlippe.
'Kann ich all diesen Sith vertrauen?', fragte er sich auf einmal. 'Tag für Tag umgarnen sie mich stets mit neuen Lockangeboten und wollen sich so meine Loyalität erkaufen.' Nach mehreren Minuten ertappte sich der imperiale Gouverneur dabei wie er sich mit einem Finger an die Schläfe tippte. Allmählich kam ihm die Frage auf, ob er durch die zahlreichen Sith nicht schon an Verfolgungswahn litt.

Plötzlich spürte er einen fremden Daumen auf seinem Schlüsselbein. Etwas verwirrt glitt sein Blick zu seiner Begleitung. Offenbar schien sich die blonde Alderaanerin gar nicht mehr für das Stück zu interessieren. Denn im nächsten Moment begann sie ganz zärtlich seinen Hals zu küssen. Er seufzte dabei, während Ariana sich zeitgleich einen Weg zu seinem Mund bahnte. Dann hielt sie mit einem Mal inne. Ihre Blicke trafen sich, bevor sie ihn endlich küsste. Horatio schloss dabei ebenfalls seine beiden Augen und genoss den Augenblick. Tief in seinem Inneren hoffte er – mehr und mehr –, dass dieser Kuss ewig dauern würde. Quasi als Stichpunkt begann Ariana auf einmal ihren Kuss immer leidenschaftlicher werden zu lassen. Bereitwillig öffnete er, nachdem ihre Zunge zärtlich um Einlass bat, seinen Mund und gab sich auch diesem selten erlebten Genuss hin. Nebenbei streichelte Ariana, die mehr und mehr auftaute, seine Wange.

Das hapanische Stück geriet mehr und mehr in den Hintergrund, während im selben Maße der Kuss an Intensität zunahm. Plötzlich rutschte Ariana ganz vorsichtig auf seinen Schoß, um ihm bei ihren leidenschaftlichen Küssen noch ein bisschen näher zu sein. Dieser schnelle Positionswechsel störte Horatio gar nicht. Ruhig fuhr er mit seiner rechten Hand über ihren Rücken. Gleichzeitig nahm das heißblütige Spiel, das beide Zungen zwischen ihnen austrugen, immer mehr zu. Dann löste sich auf einmal die blonde Alderaanerin von dem schwarzhaarigen Vjuner. Keuchend musterte der imperiale Gouverneur seine anziehende Begleitung. Ihre großen Augen leuchteten – so viel konnte er trotz der schlechten Lichtverhältnisse in dieser exklusiven Privatloge erkennen. Einen Moment herrschte nur das Schweigen zwischen ihnen. Doch er spürte, dass sie auf seine Reaktion wartete. Er sollte etwas zu ihr sagen. Noch leicht außer Atem schluckte Horatio.


„Lass uns die Örtlichkeit wechseln...“, flüsterte er zu ihr und streichelte weiterhin ihren Rücken. „In knapp zehn Minuten wären wir in meinem Appartement. Was sagst du dazu?“

Statt ihm eine Antwort zu geben, küsste sie ihn erneut. Doch dieses Mal dehnte er diese Annäherung nicht so weit aus. Sanft drückte er sie von sich. Dann erhoben sich beide von dem ledernen Sofa. Er glättete dabei in einer flüchtigen Bewegung seine oliv-graue Uniform, während sie ganz schnell ihre schöne Frisur wieder in Ordnung brachte. Horatio schenkte ihr ein Lächeln, bevor er ihr seinen Arm erneut anbot. Gemeinsam trat man auf leisen Sohlen aus der Loge. Mit einer verdutzten Miene kam ihnen ein junger Opernangestellter entgegen. Man konnte ganz gut eine verdutzte Miene auf dessen makellosem Gesicht erkennen. Jedoch ließ sich der imperiale Gouverneur von diesem jungen Mann nicht aus der Ruhe bringen. Kurz ruhte sein kühler Blick auf diesem Angestellten. In diesem kurzen Moment sagte keiner der beiden Männer ein Wort. Ebenso verhielt sich Ariana ziemlich ruhige. Ihre leidenschaftliche Art schien wieder verschwunden zu sein.

„Herr, wollen Sie uns schon verlassen?“, fragte der Angestellte einem sehr höflichen Ton, wobei der coruscantische Akzent, den viele Bewohner besaßen, trotz allem hörbar durchdrang. „Das Stück hat noch nicht einmal den ersten Akt beendet, Sir.“

„Ich weiß...“, entgegnete Horatio und wahrte dabei einen freundlichen Anschein. „Nur die Dame an meiner Seite ist schon müde. Sie verstehen das doch...“

„Natürlich“, sagte der höfliche Opernangestellte – etwas verblüfft. „Ihre Limousine wird sofort von mir geholt, Gouverneur Kraym. Einen Moment, bitte. … Sie – und Ihre Begleitung – können schon einmal zum speziellen Hintereingang gehen.“

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Uscru District | „Galaxies Opera House“ | Gang | mit Ariana Celchu ]

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Uscru District | „Galaxies Opera House“ | private Loge | Moff Veran, Moff Barnip, Sector Adjutant, Gesandter Kar, Romeo Treblanc und Alaine Aren ]

Zwar hatte die Oper schon begonnen, doch Moff Veran konnte sich darauf nicht konzentrieren. Der Mensch mit dem raubvogelartigen Gesicht war zwar allgemein kein Freund der Künste, aber selbst ihm war die gesellschaftliche Tragweite solcher Veranstaltungen bewusst. Sein aufmerksamer Blick glitt kurzzeitig zu seinem beleibten Kollegen – Heremus Barnip. Beide Männer hatten innerhalb der riesigen imperialen Administration den selben Rang inne. Trotzdem unterschieden sie sich in allen Belangen wie Feuer und Wasser. Innerlich verzog er immer wieder ganz säuerlich den Mund. Doch im Moment behielt er diese dunklen Gefühle lieber für sich. Nachdenklich kratzte er sich an seinem spitzen Kinn, während er währenddessen auf Legatin Okasa wartete.

Recht lautstark setzten einzelne Blasinstrumente ein, um das Duell, das sich auf der riesigen Bühne entwickelte, zu unterstreichen. Mit sehr eleganten Bewegungen griff nun der eine Schauspieler den anderen mit einem antiken Vibro-Schwert an. Hin und wieder sangen die beiden dabei sogar. Veran ließ seinen genervten Blick über die Bühne wandern. Seine Ungeduld fraß ihn noch auf – in diesem Fall war sich der imperiale Moff mittlerweile ziemlich sicher. Plötzlich trat ein junger Bediensteter, der für dieses berühmte Opernhaus arbeitete, ganz leise ein. Flüchtig verneigte sich der junge Mann vor den anwesenden Gästen, die nur ganz kurz zu ihm blickten. Dann machte er schnell etwas Platz für eine zweite Frau. In ihr erkannte Veran sofort Ria Okasa. Denn diese eifrige Legatin war keine Menschenfrau, sondern eine Twi'lek.


„Hier ist Legatin Okasa, verkündete der Angestellte. „Wie Ihr es wolltet.“

Bei diesen Worten verneigte sich die Legatin. Ihre blaue Haut schimmerte trotz allem ganz deutlich in dem dumpfen Licht, das während der gesamten Vorstellung in sämtlichen Logen herrschte. Veran erhob sich. Nur ungern wollte er die anderen Anwesenden stören. Mit einer Geste bat er Ria Okasa, die aufrecht vor ihm stand, auf den leeren Gang. Erst im Licht bemerkte der Moff, dass die Twi'lek trotz – oder gerade wegen – ihrer Größe äußerst zierlich war. Rokon Okasa, ein sehr berühmter, pro-imperialer Politiker auf Ryloth und dazu Ria Okasas Vater, hatte sie stets gefördert. 'Und nun hat sie es geschafft', dachte sich der Moff und seine Augen funkelten kurzzeitig. 'Nun wird sie selbst einen Planeten verwalten.' Er kannte die vielen Ressentiments, die selbst in der Verwaltung gegenüber all den nichtmenschlichen Spezies bestand. Doch sie hatte eine Chance – immerhin war der derzeitige Imperator ein Noghri. 'Darauf dürfte Rokon in den letzten Monaten spekuliert haben.'

„Legatin Okasa, auf Wunsch von unserem geliebten Imperator, Darth Allegious, und der Absprache der beiden Grandmoffs der Core Worlds und der Expansion Regions ernenne ich Sie an dieser Stelle zur neuen Gouverneurin von Pax“, verkündete Moff Veran mit einem schlecht gespielten Lächeln und schüttelte deren Hände. „Sie sollen innerhalb der nächsten Standardwoche zu diesem Planetensystem reisen, dort die ganze Administration übernehmen und einen sicheren Außenposten aufbauen. Haben Sie fragen, Ms. Okasa?“

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Uscru District | „Galaxies Opera House“ | Gang | Moff Veran und Ria Okasa ]
 
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Wie machte man aus einem Waffen - scheuenden Mädchen eine wehrfähige Padawan? Mit viel Training. Auch wenn sie klar gemacht hatte, wie wenig sie von diesen Dingen hielt, kam sie nicht umhin das Notwendigste zu lernen. Unerbittlich führte ihr Vorin verschiedene Schläge und Kombinationen vor. Erklärungen folgten und klärten Trayla darüber auf wie sie sich zu bewegen und zu verhalten hatte. Sie durfte alles schön wiederholen, wobei er darauf achtete nicht zu lange bei einer Übung zu bleiben und mehr hin und her zu springen. Er fasste bestimmte Grundbewegungen zusammen und kombinierte sie, damit sie diese schnell adaptieren und sie das Tempo steigern konnten. Dann erst ging es zu einer neuen Variante über. Durch das konzentrierte Arbeiten machte sie gute Fortschritte, auch wenn es mit der Ausdauer noch nicht zum Besten gestellt war. Der Raum hatte sich mittlerweile geleert und nur noch die beiden trainierten hier. Vorin fuhr fort, bis er merkte das seine Padawan wirklich keine Kraft mehr hatte. Der junge Meister konnte ja nicht wissen wie viel Sport sie in letzter Zeit getrieben hatte, und da sie morgen weiterhin leistungsfähig sein musste, beließ er es für heute dabei.

Sollte sie sich duschen und schlafen gehen, sollte ihr danach sein. Morgen würden sie ruhiger fortfahren, wenn möglich etwas unterhalten und sich dann mehr den Machtbereichen widmen. Er verabschiedete sich von dem blonden Mädchen und trat auf den Gang hinaus. Mara war schon seit geraumer Zeit mit dem dunkelhaarigen Mädchen verschwunden, allem Anschein nach nahm sie sich ihrer an. Dies war sehr gut, denn so wäre jeder Padawan - allesamt Frauen - mit einem Meister "versorgt". Hier und da gab es doch gute Neuigkeiten. Während Vorin den Gang hinunter lief, konnte er seine Freundin in einem der Räume spüren. Leider war sie nicht allein, weshalb sich nicht die Möglichkeit eröffnete sie privat zu sprechen.

Vielleicht später. Durch die Macht ließ er Mara einen Stupser zukommen, genauso wie sie es bei ihm vorhin getan hatte. Wenn sie fertig war, konnten sie ja vielleicht endlich sprechen und feiern. Sofern das überhaupt ging. Endlich war Mara eine vollwertige Jedi. Es hatte lange genug gedauert. Nach und nach konnte er sich mit dem Gedanken anfreunden wieder mit ihr zusammen zu sein. Das seltsame Gefühl verschwand langsam. Der Neuanfang, den er für nicht möglich gehalten hatte, war wohl doch nicht zu unwahrscheinlich. Jetzt würde er erstmal duschen gehen und sich dann die Zeit vertreiben bis seine erste Liebe Zeit für ihn hatte.

Die Wasserstrahlen waren ungemein belebend und wohltuend. Schmutz und Sorgen wurden hin fort gespült und von einem Gefühl der Reinheit ersetzt. Dementsprechend fühlte er sich motiviert sich frisch zu rasieren. Schon viel besser. Das Bett wartete auf ihn, und mit einem Bademantel bekleidet ließ er sich darauf nieder um ein wenig zu meditieren. Dies war immer wieder hilfreich um zu sich zu finden und nachzudenken. Nach kurzer Zeit hatte er die Ruhe und Verbindung zur Macht gefunden die er gesucht hatte und ließ sich treiben.


|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Quartier von Vorin || ▫ Vorin
 
.:: Coruscant | untere ebenen | Honey House | hinterer Bereich | Shanas Quartier | mit Shana ::.


Ihre Meinungen liefen auseinander, egal was gesagt wurde, aber zumindest ließ es Shana nun offenbar in Frieden ruhen. Sie musste sich keine Gedanken mehr darum machen, denn er hatte seinen Standpunkt erklärt, hatte sich gerechtfertigt. Sie tolerierte seine Meinung, auch wenn sie diese nicht teilen konnte. Vielleicht würde sie zu einem späteren Zeitpunkt verstehen...
Padawane wurden mit ihrer Ausbildung reifer. Sie lernten vieles, hörten verschiedene Standpunkte und gewannen mit der Zeit an Weisheit dazu. Auch dieses junge Mädchen würde eines Tages als erfahrene Jedi mit ihrem Schüler diskutieren und auch sie würde irgendwann zu dem Schluss kommen, zu dem Markus in diesem Moment kam: Lass sie, denn irgendwann wird sie verstehen!

Nun ging es daran, das Zitat auseinanderzunehmen, das Markus aus dem Kodex gegriffen hatte, um ihr einen Einblick darauf zu geben, was es bedeutete Jedi zu sein und auf der hellen Seite der Macht zu stehen.


"Naja... Liebe und Sex ist nicht zwingend zu verbinden..."

, war sein erster Kommentar auf eine ihrer Fragen. Der Corellianer rieb sich den Nacken und wich ihrem Blick aus. Dieses Thema war nicht ganz das, was er bei der Ausbildung eines Padawans erwartet hatte.

"Ich denke, das ist alles situationsbedingt einzuschätzen. Sicher ist auf jeden Fall, dass es uns durch unsere Regeln nicht maßgeblich verboten ist, zu lieben. Man sollte nur aufpassen, wohin das ganze führt..."

Der Jedi-Meister musste darüber nachdenken, ob er schon einmal in der Situation gewesen war. Hatte er sich seit dem Beginn seiner Ausbildung jemals ernsthaft mit einer Frau abgegeben? Soweit er sich erinnern konnte war da nie etwas ernstes gelaufen. Natürlich hatte er, wie alle anderen Männer bestimmte Bedürfnisse und sicher hatte er diese auch schon gestillt, aber das waren immer wieder einmalige Angelegenheiten gewesen.

"Solange man einen klaren Standpunkt hat..."

, sinnierte er und wandte ihr erst nach ein paar Sekunden des Schweigens den Blick zu.

"Im Allgemeinen ist es wichtig, die Kontrolle über alles zu behalten. Sobald man die Kontrolle verliert, ist man selbst verloren. Ich glaube, das ist die treffendste Aussage, die man machen kann. Wer liebt, kann dieses positive und gute Gefühl schnell in andere Gefühle umwandeln, Gefühle welche zur dunklen Seite führen. Du hast das schon richtig verstanden! ... der dunkle Pfad ..."

Markus nickte und wies schließlich zum Teppich.

"Und wenn deine Fragen jetzt geklärt sind... Vielleicht schaffst du die Aufgabe jetzt, wenn du dich wirklich darauf konzentrieren kannst."


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¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Quartier von Shana ¦¦ Shana & Markus

Also lag sie in etwa richtig. Wenn man durch Emotionen, meistens waren es ja extreme Gefühle die einen unschöne Dinge tun ließen, die Kontrolle verlor, folgte man dem dunklen Pfad. Wie sich das anhörte! Ein bisschen wie Märchen, die man von der Mutter erzählt bekam. Wie Fantasy. Gute, Böse, Dämonen, Engel. Dies musste man nur auf die Ebene des Inneren übertragen und schon war man bei ihrem Thema angekommen. Innere Dämonen und Engel. Shana fand es lustig, dass Markus Liebe und Sex zusammen in einen Satz warf. So hatte sie es eigentlich nicht gemeint. Beides musste schon getrennt für sich betrachtet werden. Nichtsdestotrotz war sie froh, dass er es nicht auf sich bezogen hatte, wie erst von ihr befürchtet.

"Diese beiden Dinge betrachte ich auch nicht als ein und dasselbe, aber ich denke ich verstehe jetzt was Du meinst. Eigentlich ist es genau das, was den Unterschied zwischen einer Person macht die nur nach Trieben handelt und jemandem der versucht seinen Verstand vorher intervenieren zu lassen."

Genug dazu, Markus fand den Zeitpunkt günstig mit dem Training fortzufahren, und dem gab es nichts entgegen zu setzen.

"Ja, nachdem wir miteinander gesprochen haben, wird es mir leichter fallen mich zu konzentrieren. Wollen wir weitermachen."

Wäre es nicht eigentlich die Aufgabe ihres Meisters dies zu verkünden? Aber letztendlich würde er sowieso nur bejahen, deswegen konnte sie dies auch gleich als Aussage von sich geben. Die Corini – Tochter positionierte sich wieder an der gleichen Stelle auf dem Teppich und ließ sich nieder. Sogleich begann sie tief zu atmen und sich nur darauf zu fokussieren. Ihren Meister hatte sie bereits gesehen, daran sollte sie versuchen sich wieder zu orientieren. Zuerst illustrierte sich die Blondine den Honig – farbigen Sand, den sie jedes Mal wahrnahm. Der ihr gegenüber sitzende Jedi hatte gut daran getan für eine Aussprache zu sorgen. Die "Flausen" waren aus ihrem Kopf verschwunden und sie ging ihre Aufgabe viel ernster an. Ruhe, Frieden, Atmen, die Macht …

Obwohl es wieder einmal eine Weile dauerte, war diesmal weniger innerer Druck dabei. Das mysteriöse Leuchten füllte ihren Verstand aus und gab nach und nach die darin versteckten Dinge frei. Markus drängte sich in der Macht geradezu auf, denn ihn konnte sie relativ schnell als Einzigen ausmachen. Doch die Übung umfasste mehr, weshalb sich die Padawan nicht aufhalten ließ und weitermachte. Möbel, bzw. andere Dinge sollte es hier ebenso zu finden geben. Konnte ein Geist sich wirklich im Raum bewegen? Shana versuchte es einfach und "lief" in den güldenen Äther. Zu ihrem Bedauern tauchte in der kaum durchsichtigen Sichtbarriere nichts auf. War sie vielleicht zu schwach? Das konnte sie kaum beurteilen, oder? Sie machte einfach weiter, da sie interessanterweise noch weitermachen konnte. Wenn man eine andere Richtung einschlug, war so eventuell mehr zu erreichen? Probieren ging über Studieren, sagte man nicht so? Gedacht, getan. Das "Shana-Ich" drang weiter vor, suchte und spähte.

Ihr Fleiß wurde belohnt, als sich erneut Schlieren vor dem einheitlichem Goldgelb abzeichneten. Ein wissendes Lächeln huschte über ihre Züge als sie ihren Erfolg kundtat.


"Da ist etwas, ich kann es spüren! Es sind ..."
Ihre Stimme beruhigte sich schlagartig, als sie von der Erkenntnis getroffen wurde. Nichts mit Möbeln, es waren weitere Lebewesen, die ihre Wahrnehmung streiften.

"es... es sind die Anderen glaube ich. Sie unterscheiden sich nicht groß von dem Gefühl, welches Du bei mir hinterlässt oder auslöst."

Hoffentlich verspielte sie durch ihre aufregende Entdeckung nicht ihre Konzentration. Sie richtete ihre Sinne noch stärker auf die neuen Reizpunkte. Ja, es handelte sich eindeutig um denkende, fühlende Wesen. War die eine Präsenz vielleicht Sinoué? Ihrem Empfinden nach musste es die Dunkelhaarige sein.

Sie schritt noch näher an den dunklen Wirbel heran, doch dieser traf sie daraufhin derart, das ihre gesamte Wahrnehmung durcheinander geschüttelt wurde und sie jeglichen Kontakt verlor. Das blonde Mädchen blinzelte leicht verwirrt und betrachtete ihren Gegenüber.


"Das lief doch gleich mal viel besser." , fasste sie ihren Erfolg nach einem Moment der Erholung zusammen.

"Ich habe länger durchgehalten und ich konnte mehr fühlen als noch zuvor. Wenn mich nicht alles täuscht, konnte ich unsere Begleiterin Sinoué in der Macht spüren. Ganz in der Nähe war noch ein … ein … ich nehme Leute zuerst als wirbelnden Schatten dar. Es gelang mir nicht von der anderen Person mehr zu erkennen." Die 21-Jährige Padawan schürzte die Lippen. In gewisser Hinsicht hatte die sie die Übung immer noch nicht erledigt.

"Offenbar kann ich momentan nur Leute erspüren. Meine Umgebung, also Wände, Möbel, und so weiter, zeigt sich mir nicht."

Sie kratzte sich tatsächlich am Kopf, da ihr dies nicht besonders viel sagte, bzw. weiter half. Möglicherweise wusste Markus daraufhin etwas zu erwidern.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Quartier von Shana ¦¦ Shana & Markus
 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | irgendein Industrieviertel | Fabrikhalle | auf einer Tribüne (Brüstung) | mit Noomi, Zuschauer und erste Sicherheitskräfte im Hintergrund ]

In der alten Halle brach schlagartig das perfekte Chaos aus. Die meisten Zuschauer stürmten in alle Richtungen, um den eindringenden Sicherheitskräften zu entkommen. Zur gleichen Zeit stellte sich nur eine kleine Schar Krimineller sowie die muskulösen Wachmänner dieser Veranstaltung, die auf allen imperialen Welten als illegal galt, den bewaffneten Störenfrieden. Zischend schossen die paar Trandoshaner, nachdem sie hinter provisorischen Barrikaden gesprungen waren. Grelle Lichtblitze zuckten nun wild durch die vom schwarzen Ruß geschwängerte Luft. Doch schienen sie in diesem Kampf keine Chance zu haben. Denn mit jeder weiteren Minute drangen mehr und mehr imperiale Sicherheitskräfte in die alte Halle. Allein durch ihren technologischen Fortschritt waren diese recht zahlreichen gepanzerten Männer schon von Anfang an im Vorteil.

Mitten in diesem stürmischen Chaos stürzte ein Snivvianer kopflos durch die fliehenden Massen. In seinen recht kleinen Glubschaugen zeigte sich die pure Panik. Gehetzt stürzte er an mehreren bis an die Zähne bewaffneten Trandoshanern vorbei, die sich gerade einem Trupp Sicherheitskräften mutig stellten. Etwas entfernt folgten dem glücklosen Geldwäscher eine schöanke Nautolanerin sowie ein zotteliger Cathar. Flink schlüpften sich in jede Lücke, die sich einem in dieser Massenflucht für vier oder fünf Millisekunden bot. Doch darauf achtete der schwitzende Snivvianer in diesem Augenblick nicht. Denn seine Gedanken drehten sich bloß um den Erhalt des eigenen Lebens. Fast jede einzelne Minute sprang sein Blick von links nach rechts – und dann wieder zurück.

Blasterschüsse zuckten durch die ramponierte Halle. Zerfetzten die ziemlich rußhaltige Luft binnen ganz weniger Sekunden. Kurz sprintete Crado, schlitterte unter einem grünen Blasterschuss hinweg und kam so dem rennenden Snivvianer ein Stückchen näher. Plötzlich stellte sich ihm ein dicklicher Sludir in den Weg. Beflügelt durch die Macht reagierte der Cathar aber äußerst schnell. In einer sehr eleganten Bewegung sprang er in die Luft, rollte sich in einem rasanten Tempo über den Rücken des schuppigen Reptils und landete danach sanft auf beiden Füßen. Rasch orientierten sich die violetten Katzenaugen. Er suchte nach seiner Schülerin und dem Geldwäscher. Gleichzeitig streckte er fast in der selben Sekunde seine Machtfühler aus. Als er sie entdeckt hatte, setzten sich seine Beine wieder in Bewegung.

Das Herz schlug schneller – immer schneller. Unwillkürlich aktivierte der zottelige Jedi-Ritter dabei seine Fähigkeiten in der Macht mehr und mehr. Schlagartig stürzten abertausende Bilder auf seinen Geist ein. Doch durch eine Atemtechnik, der beiläufig nutzte, schien er gegenüber dieser gewaltigen Flut an Eindrücken, Möglichkeiten und Gefahren relativ gut gewappnet zu sein. Es war der Kel'Dor Utopio, der dem Cathar diese einfache Technik während seiner Ausbildung beigebracht hatte. Damit konnte er sich besser konzentrieren. Mit einem raschen Blick bemerkte der Jedi-Ritter, dass Noomi dem Snivvianer noch einen Tick näher gekommen war.
'Ich darf nicht den Anschluss verlieren.' Das zottelige Katzenwesen erhöhte kurzzeitig das eigene Schritttempo, indem er die Macht etwas mehr in seine kräftigen Beine leitete. Dadurch vergrößerten sich die eigenen Schritte schlagartig. 'Ich darf den Anschluss nicht verlieren!'

„Falsche Richtung!“, zischte auf einmal eine Stimme, packte den Geldwäscher blitzschnell am Arm und zog diesen weg.

Mit einen durchdringenden Blick musterte der finstere Schemen (Brennan) sowohl Crado, als auch Noomi. Durch die Macht sandte der struppige Cathar der eifrigen Padawan unverzüglich eine ganz knappe Nachricht. Sie durften den Snivvianer nicht aus den Augen verlieren. Der Geldwäscher war im Moment die einzige Möglichkeit der beiden Jedi den hiesigen Widerstand auf dem gewaltigen Stadtplaneten zu unterstützen. Deshalb mussten sie sich auf diese unbekannte Person zu verlassen – jedenfalls vorläufig. Gemeinsam rannte man zu einer Ecke, die zu diesem Zeitpunkt bei den vielen Kampfhandlungen noch etwas abgelegen war. Doch wie sollten sie so aus der Halle flüchten? Crado sah sich leicht unsicher um.
'Kein Ausgang? – Eine Falle!' Dieser Gedanke schoss ihm mit einem Mal durch den Kopf. Plötzlich bückte sich der Fremde und hob langsam einen recht rostigen Deckel hoch. Sofort stieg dem Cathar der schreckliche Geruch der Kanalisation – den er von seiner letzten Flucht noch nicht vergessen hatte – in die Nase. Schlagartig meldete sich auch der Schmerz, der in seiner linken Schulter saß, wieder. Er musterte den Fremden.

„Das Abwassersystem wird nicht überwacht“, informierte der Fremde die anderen. „Die Imperialen sind sich zu fein um dort unten zu agieren! … Wer will als erster?“

„Kommt mir bekannt vor...“, murmelte Crado nicht besonders begeistert und sah dabei zu Noomi.

„Niemals!“, kreischte der Snivvianer. „Erst packt mich jemand am Arm und nun soll ich auch noch durch dieses Dreckwasser, diese schmutzige Brühe waten?“

Ungläubig fixierten die hässlichen Glubschaugen ein Gesicht nach dem anderen. Der Geldwäscher sträubte sich regelrecht in diesen Kanal zu steigen. Crado ließ seinen Blick nur kurz zu Noomi und dem Fremden wandern. Danach beobachtete er weiter – recht unsicher – die Umgebung. Dabei glitt seine eine Hand immer wieder über den Poncho, der mit zahlreichen dunklen Flecken, die niemand mehr entfernen konnte, versehen war. Unter dem ziemlich ausgebleichten Stoff schlummerte noch immer sein Lichtschwert. Jedoch entschied sich der Jedi-Ritter auch in diesem Moment gegen den Einsatz dieser wirklich auffälligen Waffe. Immerhin hatte man ihn – zwar nur mit Namen – auf eine Liste gesuchter Personen gesetzte. Natürlich konnte sein Kopfgeld noch nicht mit dem von Tomm Lucas oder Chesara mithalten, aber ganz unbeschrieben war er seit ein paar Tagen nicht mehr. Auf einmal zuckten mehrere Schüsse über die Köpfe der kleinen Gruppe. Ein imperialer Trupp hatte sie bemerkt und kam nun immer näher.

„Uns bleibt keine Wahl mehr“, brummte der Jedi, griff nach dem Snivvianer und zusammen sprang man in die Tiefe.

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | irgendein Industrieviertel | Abwassersystem | Kanal | mit Noomi, dem Geldwäscher Marn und einem Fremden (Brennan) ]
 
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Coruscant-System - Coruscant - Imperial City - Uscru-District - 'Galaxies Opera House' - mit Moff Veran und weiteren

Während sich der imperiale Politiker, Moff Veran, langsam von seinem Sitz erhob und sich auf Ria zu bewegte, um sie schließlich auf den Gang zu bitten, nutzte die Twi'lek diese Gelegenheit, um ihren Blick einen Moment lang über die übrigen Begleiter des Mannes gleiten zu lassen; die Gruppe war, wie auch das restliche Publikum der Oper - zumindest der Teil, den die junge Frau hatte sehen können - sehr menschenlastig, und bis auf einen weiteren imperialen Verwalter, Moff Barnip, den sie schon das ein oder andere Mal auf Bildern oder auch im Holonet gesehen hatte, kam ihr niemand der Anwesenden bekannt vor. Aber vielleicht würde sich ihr ja noch heute die Chance bieten, eine der Personen kennen zu lernen und erste eigene Kontakte zu knüpfen; sie wusste, dass nicht jeder - auch nicht jeder Politiker - der sich zu einer Oper einfand auch zwingend dafür interessieren musste und wenn selbige dann auch noch begann langweilig zu werden waren das ideale Bedingungen für ein wenig Smalltalk. Allerdings blieb ihr keine Zeit, das weiter zu vertiefen, da der Mensch bereits an ihr vorbei in Richtung Gang geschritten war, und genau dahin folgte die Blauhäutige ihm nun auch schweigend, wobei sie mehr oder weniger direkt hinter ihm ging.
Als sie dann schließlich auf dem sonst leeren Gang angelangt waren, setzte Ria zu einem freundlichen Lächeln an und fixierte den Politiker mit einem höflichen Blick, während dieser zu sprechen begann und nun offiziell die Beförderung der blauhäutigen Twi'lek in den Rang einer Gouverneurin verkündete, was für die Legatin keine Überraschung darstellte, schließlich wusste sie ja auch schon zuvor, dass es heute so weit sein würde, weshalb sie an dieser Stelle von überschwänglichen Freudebekundungen absah und einfach ihr höfliches Lächeln beibehielt und, sobald Veran geendet hatte, selbst das Wort ergriff:


"Nein, ich habe soweit keine Fragen."

Während sie die Geste des Menschen erwiederte und seine Hände schüttelte.

"Aber dürfte ich Ihnen eventuell für den Rest dieses Stückes als Begleitung beiwohnen?"

Formulierte sie ihre Frage, während die Erwachsene ihr charmantestes Lächeln heraus kramte, sie kannte den Mann nicht gut genug, um einschätzen zu können, wie er reagieren würde, aber es war einen Versuch wert.


Coruscant-System - Coruscant - Imperial-City - Uscru-District - 'Galaxies Opera House' - Gang - Mit Moff Veran
 
Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Gänge | Sinoué Andrasta und Mara Selaren

Die Antwort der Jedi nahm sie so hin und steckte ihre Kippen weg, auch wenn sie am liebsten bei ihrem letzten Satz die Augen verdreht hätte. Ungesund. Allein die Drecksluft die man atmete wenn man einen Fuß hinaus in die unteren Ebenen wagte, war giftiger als das was sie in einem Jahr rauchte. Argumentieren und diskutieren waren ihr jedoch zu lästig sodass die junge Coruscanti sich nichts anmerken ließ.
Stattdessen dachte Sinoué über die Worte der jungen Jedi nach.
Sie wusste nicht was sie davon halten sollte dass dieses junge Ding bereits so altklug klang. War es die Überheblichkeit einer jungen Frau oder waren es die Erfahrungen die sie gemacht hatte? Solang Mara nicht anfing sie herumzukommandieren, sollte es ihr egal sein. Sie schien eher der Naturmensch zu sein, eine von diesen Leuten die wohl gern alles im Einklang mit der Umwelt haben wollten. Da war sie auf Coruscant nun wirklich an der falschen Adresse, da musste Sin ihr in Gedanken zustimmen.


“Merkte man dir gleich an, dass du nicht von hier kommst. Dir fehlt der Akzent.“

Darüber verlor sie nun keine weiteren Worte, sie ließ eine kleine Kunstpause und sah die Jedi forschend an.

“Du scheinst ja schon viel unterwegs gewesen zu sein. Ich persönlich habe Coruscant nie verlassen. An was für Orten warst du schon? Wie sahen sie aus?“

Sie kannte das HoloNet und hatte auch nicht in irgendeiner Höhle gelebt. Sie kannte Bilder und Dokumentationen über Planeten und Orte in der Galaxis. Doch das war eben nur das. Bilder und Ton. Sie wollte hören wie eine Jedi die Galaxis sah, wie jemand der erfahren war, auf neue Dinge reagierte.

Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Gänge | Sinoué Andrasta und Mara Selaren
 
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