Coruscant

[ Kern / Corusca-Sektor / Coruscant-System / Coruscant / Obere Ebenen / Jeditempel / Kantine ] Siva und Okin

Puhhh. Okin hatte Glück. Die junge Zabrak schien ihm in der Tat sehr offen und locker zu sein. Sie bestand sogar darauf, dass sie geduzt wurde. Als Siva den Mann anlächelte, fühlte er sich schon selbstbewusster. So ein strahlendes Gesicht war immer ein gutes Zeichen.

Seine Stimmung besserte sich noch weiter, als sie ihm mitteilte, dass hier Hilfe benötigt wurde. Nach dem Fiasko an der Krankenstation war das für Okin äußerst erleichternd. Seine Reise hierher würde wohl doch kein völliger Flop werden. Genüsslich wand er sich nun auch wieder seinem Essen zu, das er kurz vernachlässigte hatte. Wenn er bald würde helfen können, musste er fit sein. Und keine auf Coruscant einheimische Speise stärkte einen mehr als ein Bohrrattenbraten.

Ihre Reaktion auf seine Geschichte mit dem Medi-Droiden verblüffte Okin allerdings etwas. Gestresste Droiden? Das waren doch nur wie sie sie nannte Blechbüchsen. Das waren keine Menschen oder andere Humanoide. Die hatten doch nur Schaltkreise. Der Psychologe konnte sich nicht vorstellen, dass Droiden zu menschenähnlichen Gefühlen in der Lage waren. Vielleicht versuchte die Jedi in allem das Gute zu sehen, auch wenn es gar nicht da war. Dies war seiner Meinung nach eine gefährliche Eigenschaft. Aber Okin sagte erstmal nichts dazu. Er wollte seine Gesprächspartnerin nicht gleich verärgern.

Insbesondere da sie auch hier war, um zu helfen. Vielleicht war sie eine Heilerin. Vielleicht konnte sie ihm beibringen, wie er seine Familie retten konnte. Sie war gestern sogar bei einer Geburt dabei gewesen. Warum sollte man bei einer Geburt dabei sein, wenn man in keinem medizinischen Beruf war? Oder war es etwas persönliches? Durch sein aufmerksames Auge als Psychologe entgingen ihm nämlich nicht die zwei, drei Tränen der Zabrak. Dieses Thema würde wohl für eine erste Begegnung zu intim und heikel sein.

Es schien ihm aber als würde sich Siva schnell wieder fangen. Als sie ihm sagte, dass er hier hilfreich sein konnte, wenn er den Menschen die Sorgen und Ängste nahm, würde ihm mulmig zumute. Aber konnte er das wirklich? Was konnte er denn wirklich dagegen tun? Die meisten Ängste der Menschen waren vollkommen berechtigt. Das Virus war extrem gefährlich. Er konnte zu Hause bisher mit seinen Mitteln noch nicht viel erreichen. Er war doch gerade hier hergekommen, damit man ihm zeigte, wie er besser helfen konnte. Es würde seiner Familie auch nicht helfen, wenn er ihnen nur die Ängste nahm. Er musste einfach mehr tun. Okin wusste nicht, ob er das Siva schon mitteilen sollte.

Gerade als sich Okin entschlossen hatte, seine Bedenken mit Siva zu teilen, setzte sich eine 3er Gruppe (Arlen, Arkadi, Skit) an den Tisch. Einer der Männer (Arlen) lenkte Okin aufgrund seines Äußeren ab. Aufgrund seiner scharlachroten Hautfarbe wirkte er ziemlich fremdartig für Okin. Welche Rasse mochte das wohl sein? Er schien aber nicht aus der Gegend zu kommen, denn Okin fiel auf, dass der Fremde den Bohrrattenbraten etwas misstrauisch betrachtete. Und Bohrrattenbraten war ein Traditionsgericht in Coruscant- zumindest in den unteren Ebenen, in denen man sich nicht wie in den oberen Ebenen importierte Luxus-Nahrungsmittel leisten konnte.

Doch dann richtete er wieder seine Aufmerksamkeit auf Siva. Sie bot ihm an, ihn herumzuführen. Genau das brauchte er. Genau das wollte er. Er hatte hier schon einiges an Zeit vertrödelt. Er konnte ja später preisgeben, dass er noch mehr wollte, als einfach Psychologe zu sein. Doch Siva riss ihn mit ihrem Spaß mit dem Medi-Droiden aus den Gedanken. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er fand die Jedi sympathisch.

Ja, es wäre super, wenn Sie –ähhh- du mich herumführen könntest. Angetan von ihrer fröhlichen Art, fügte Okin noch hinzu: Bei dem Droiden würde ich aber aufpassen, der sticht dir schneller Nadeln in den Körper als du reagieren kannst.

[ Kern / Corusca-Sektor / Coruscant-System / Coruscant / Obere Ebenen / Jeditempel / Kantine ] Arlen, Arkadi, Skit, Siva und Okin
 
Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Levice

Anakin beobachtete jede von Levice' Bewegungen aufmerksam und ertastete die meditativen Aspekte ihrer Übung mit den eigenen Machtsinnen. Für die Padawan war es offensichtlich die erste Übung dieser Art. Sie schlug sich nicht schlecht und die wenigen ihr bekannten Bewegungen des Soresu-Lichtschwertstils führte sie sauberer aus, als sie sich wahrscheinlich selbst eingestehen wollte, insbesondere da sie sich mit der nun scharfen Trainingswaffe nicht besonders wohl zu fühlen schien. Der meditative Aspekt entsprach den Erwartungen von Anakin jedoch bei weitem nicht. Er würde einen anderen Ansatz versuchen müssen.


"Das war schon ganz gut so. Behalte die Arme etwas dichter am Körper und versuche weniger Zwischenschritte zu machen."


Anakin führte Teile der von Levice soeben präsentierten Kata mit dem eigenen, noch deaktivierten Lichtschwert vor, um seinen Hinweis zu verdeutlichen.

"Du lässt dich noch etwas zu sehr ablenken. Wahrscheinlich hattest du deshalb noch Schwierigkeiten mit dem meditativen Teil."


Mit gerade genügend Abstand, dass sie sich während der nächsten Übung mit dem Lichtschwert nicht in die Quere kommen würden, stellte sich Anakin leicht versetzt neben Levice. Gemeinsam richteten sie ihren Blick auf die leere Wand vor ihnen. Anakin atmete tief durch.

"Schließe deine Augen."


Er atmete erneut tief durch und tat es ihr gleich. Dabei nahm er einen bequemen breiten Stand ein. Seine arme locker hängen lassend, sein Lichtschwert fest, aber mit wenig Druck in der rechten Hand umschlossen haltend. Wie immer, half es ihm zunächst seinen eigenen Körper zu ertasten, bis er von einer wohligen Wärme erfasst wurde - mit Ausnahme seines ab dem rechten Ellenbogen abwärts kybernetischen Armes.

"Atme tief und mache dir mit Hilfe der Macht dich selbst und deine Umgebung bewusst. Spüre wie alles fließt, wie die Macht dich berührt, mich berührt, den Boden, die Wände, die Decke, die Motte dort hinten an der Lampe. Stell dich in das Zentrum der Macht, bestimmt und unnachgiebig wie ein Fels in einem reißenden Fluss, aber lass dich dabei von dem Strom formen - langsam und geduldig, in Ruhe und Frieden."


Erneut atmete Anakin demonstrativ lang ein und lang aus, seine Augen weiterhin geschlossen haltend.

Dann aktivierte er sein Lichtschwert und nahm die charakteristische Soresu Ausgangsstellung ein, wechselte dann in jedoch in seine individuelle Form, in dem er auch seine zweite Hand um den Griff des Lichtschwertes legte, während seine Körperhaltung sich ansonsten nur dezent änderte, um das Gleichgewicht im Zentrum zu halten.

"Folge meinen Bewegungen, Levice. Aber lass deine Augen geschlossen. Ich merke es wenn du schmulst."


Seine Stimme klang weicher, ausgeglichener als sonst.

Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Levice
 
Coruscant – Jedi-Tempel – u.a. Cal Alder und 4O-77

Nach einigen Augeblicken, die der Droide anscheinend dazu benötigte die Datenbanken des Gebäudes mit seiner Anfrage zu belasten, bekam Cal eine Antwort. Zwar war es nicht das was er sich gewünscht hatte, aber besser als nichts. Immerhin wäre es ja auch möglich gewesen, dass er mit dem Hinweis auf die grassierende Seuche einfach weggeschickt worden wäre. So bedankte er sich noch bei dem Droiden, um dann einem anderen Modell tiefer in den Bau zu folgen. Sich immer wieder umsehend konnte er die Ausmaße des Tempels nur schwerlich erfassen. Allein die Höhe der Gänge war überwältigend. Ebenso die zwar oft stark ramponierten aber immer noch schön anzusehenden Verzierungen die die Wände schmückten. Dabei musste er sich immer wieder selbst ermahnen auch ein wenig auf den Weg zu achten, schließlich wollte er sich ja nicht schon am ersten Tag im Tempel verlaufen.

Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, kamen Cal und sein metallener Führer in einen Gang, den der Droide als Trainingstrakt bezeichnete und sich verabschiedete um neuen Aufgaben nachzukommen. Etwas verlassen stand Cal erst einmal einige Minuten einfach nur da, und fragte sich ob er einfach so in einen der Trainingsräume hineinplatzen durfte ohne dort eine Einheit zu stören. Also entschloss er sich erst einmal langsam von Tür zu Tür zu gehen um zu hören ob in den dahinterliegenden Räumen gerade trainiert wurde. Er konnte mindestens 2 Trainingsräume ausmachen, in denen Aktivität herschte, und lies sich nachdem er kurz die Augen geschlossen hatte, von der Macht zu einer der Türen leiten. Mit einem kurzen Druck seiner Hand auf das Auslösefeld der Türe, glitt diese zur Seite und Cal betrat einen kahlen Trainigsraum in dem sich 5 Personen befanden, wobei er sich sicher war den einen der anwesenden Jedi, von einer kurzen Lektion auf Ossus noch zu kennen. Wenn er sich nicht irrte war der der Name Wes Janson.

Nachdem sich die Tür hinter ihm geräuschvoll geschlossen hatte, wurde Ihm auch die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu teil. Mit einer halbwegs vernünftigen Verbeugung, wagte er es zu sprechen.

Ich wünsche eine angenehmen Tag. Mein Name ist Cal Alder, und ich habe nach langer Zeit wieder den Weg in den Tempel gefunden. Ich weiß nicht genau wie ich mein Anliegen vorbringen soll, aber um es kurz zu machen, seit dem Beginn meiner Ausbildung auf Ossus, und deren plötzlichen Ende auf Loronar, ist viel passiert; auch was meinen Lebensweg betrifft, und ich suche nun Rat um meinen Weg weiter beschreiten zu können. Vieleicht kann einer der Anwesenden hier mir behilflich sein?




Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum- Skyan, Faith, Liia, Wes, Sarid und Cal
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Eowyn

Nun, wenn es nach Ian ging, brauchte er sich nicht nur einfach zu entschuldigen, sondern hatte die Pflicht dazu. Ohne seinen völlig kopflosen Einsatz wäre die Situation schlussendlich nicht entstanden. Trotz allem war Ian dankbar für den Ausgang, denn Kyran war am Leben, sowie er selbst und diese Tatsachen verhalfen Ian dazu, all das nicht zu eng zu sehen. Wäre da nicht die Problematik gewesen, dass Eowyn das nicht so leicht nehmen konnte, wie Ian es tat. Sie lenkte ein – ein wenig, doch Ian war nicht sicher, ob Eowyn das tat, um dem Thema zu entgehen, oder ob sie es tat, um Ian einen Gefallen zu tun. Oder aber, ob sie das sagte, weil sie es tatsächlich so meinte. „Es ist nicht ganz falsch gewesen“, bekräftigte er daher noch einmal ihre eigenen Worte und hoffte, dass sie genau das auch erkennen würde. „Und manchmal gibt es nicht richtig oder falsch, sondern irgendetwas dazwischen.“ Doch es würde schwer werden, sie davon zu überzeugen, wenn nicht gar unmöglich. Dabei konnte der Dunkelhaarige Eowyns Position durchaus verstehen, auch wenn Eowyn seiner Meinung nach einem Denkfehler aufsaß. So wenig, wie sie Schuld an Kyrans Tod gewesen wäre, war Ian Schuld… an dem Virus? Nein, das waren unterschiedliche Dinge oder waren sie es nicht? In jedem Fall machte es keinen Sinn in Konjunktiven zu denken. Etwas positives konnte dabei nicht heraus kommen und dem Dunkelhaarigen war daran gelegen, aus diesen Mustern endlich auszubrechen. Waren es nicht diese Worte, die in die Handlungsunfähigkeit trieben? Die immer wieder für das Gleiche sorgten: Ein Gefühl von Ohnmacht und Schuld. Ein Gefühl von Hilf- und Machtlosigkeit? Es gab immer Optionen und Eventualitäten, doch wer sagte eigentlich, dass "aber" es besser gemacht hätte?

Eowyn hatte sich längst nicht alles von der Seele gesprochen, sie berichtete weiter von einer Angst, die für Ian so spürbar wurde, als befände sie sich mit im Raum. Zu sehen, wie sehr Eowyn unter dieser Angst litt, tat Ian weh und es quälte auch ihn, sie so zu sehen. Welche Angst bedrückte sie so sehr? Und dann brach es aus ihr heraus. Wieder die selbe Frage, die sie auf Nar Shaddaa beschäftigt hatte. Dieselbe Frage, die sie auf Va’art gestellt hatte. Mit dem Unterschied, dass da nun mehr Angst und Verzweiflung waren, als jemals zuvor - und beide Gefühle die Vorherrschaft zu gewinnen schienen. Doch allein um die Frage wer sie war, ging es nicht, denn mit jedem Wort mehr, das Eowyn anfügte, bekam ihre Angst ein weiteres Gesicht. Ihr Festkrallen wurde schlimmer und für Sekunden befürchtete Ian, dass diese Angst zu etwas lebendigem wurde, einem Wesen, dass Eowyn auf der Stelle verschlingen würde. Genau so fühlte es sich an. Als lauere diese Angst und warte auf den richtigen Moment. Als käme er gegen diese Angst nicht an. Als wäre sie unsichtbar für ihn und damit ein unbesiegbarer Gegener. Eowyns Angst, ihr Flehen, ihr Blick – all das ließ in Ians Brust einen Knoten entstehen, der größer und größer wurde. Das einzige, was ihn davon abhielt, Eowyn nicht sofort in seine Arme zu ziehen war die Tatsache, dass er sie ansehen wollte – ansehen musste, bei dem, was er zu sagen hatte und so griff Ian sanft, aber bestimmt nach ihren Händen, löste Eowyns festgekrallten Griff und ließ ihre Hände danach nicht mehr los.


Eowyn, hör mir zu“, sagte er eindringlich, in dem Versuch, sie zurück ins Hier und jetzt, aus ihrer Angst zu holen. „Du bist…“ wenn er ihr erneut sagte, dass sie sein Wunder war, würde sie abblocken, er wusste es, also musste er seine Worte anders wählen. „Du bist einer der wundervollsten Menschen, die ich je kennenlernen durfte. Du bist liebevoll und gütig" ein fast trauriges Lächeln, "und ich hebe dich nicht auf ein Podest, wenn ich das behaupte, denn mit diesen beiden Eigenschaften bist du mir entgegen getreten, mit ihnen hast du über meine Vergangenheit hinweg gesehen. Auch wegen diesen Eigenschaften liebe ich dich und…,“ er stockte, sah sie an, hoffte, dass sie seinem Blick standhielt, nicht wieder zu Boden sah. „Und diese Vergangenheit ist es, die mich nachts so oft quält, die mich Alpträume bekommen lässt, in denen ich wieder und wieder erlebe, was ich getan habe. Manchmal als Opfer, meistens als Täter und das Eowyn, allein das ist der Grund, warum ich mir manchmal wünschte, dass es aufhört. Weil ich ihre Stimmen höre. Ihre Gesichter sehe. Das, Eowyn, das und dieses Gefühl der Schuld lassen mich manchmal wünschen, all das nicht mehr sehen, nicht mehr spüren zu müssen. Nur das. Hörst du? Nur das.“ Sein Griff um ihre Hände wurde stärker, auch wenn Ian darauf bedacht war, ihr nicht weh zu tun. Irgendwie musste er sie halten, damit sie sich nicht verlor und vielleicht half es, wenn sie sah und spürte, dass er da war. Wenn sie spürte, wie ernst ihm seine Worte waren. Dabei wurde Ians Blick intensiver und seine Worte eindringlicher. Sie musste, sie musste nicht nur hören und verstehen, sie musste ihm glauben und Ian würde alles geben, um sie wenigstens annährend zu erreichen. Ihre Angst mildern... oder sie zu nehmen. Mildern, wenigstens das wollte er. Mit seiner Sicht die die ihre vielleicht nicht nur ergänzen, sondern verändern würde.

Ich gehe nicht weg. Ich will nicht weg gehen." Ob sie begriff? Ob sie die Ernsthaftigkeit erkannte, viel mehr auch die Wahrheit hinter seinen Worten? "Ich weiß auch wie es ist, beinahe zu sterben und das will ich nicht. Das habe ich nie gewollt. Ich will bei dir bleiben, weil du mein Zuhause bist, verstehst du?“ Seine Abschirmung für sie schon zu Beginn bis auf die Grundmauern niedergerissen, hoffte Ian einmal mehr, dass es ihm gelang, sie zu überzeugen, sie zu erreichen und ihr diese Ängste zu nehmen. Diese Ängste, diese elenden Gefühle, Eowyn sollte sie nicht haben. Nein, sie durfte sie nicht einmal haben. So unsichtabr das Monster auch war, so bekannt war es Ian. Er kannte die Angst in all ihren Facetten. Und konnte Wahrheit nciht Ängste nehmen? „Eowyn, du hast mir längst geholfen und du hilfst mir, nicht nur durch diese beiden Eigenschaften – Liebe und Güte -, nein, du hilfst mir auch, dass ich besser sein kann, besser sein will und besser bleiben werden. Denn du löst das in mir aus, den Wunsch nach alldem und auch, das das Gute in mir wieder mehr herauskommen kann. So, als hättest du es wieder hervor geholt, aus einem vergessenen Winkel. Und damit meine ich nicht, dass ich dir auflaste oder aufbürde, dass du allein meine Retterin bist und es sonst nichts gibt, nein. Aber das ist, was ich fühle, das ist, was du mir bedeutest und ich wäre ein Narr, würde ich gehen, egal auf welche Weise, egal wohin.“ Erneut stockte er, ohne seinen Blick dabei von ihr zu wenden und dann betonte er jede einzelne Silbe. „Ich liebe dich, und das, allein das ist Grund genug, n i c h t gehen zu wollen.“

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Eowyn
 
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Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum- Skyan, Faith, Liia, Wes und Sarid


Während Faith und Skyan ihr gerade begonnenes Trainingsduell fortsetzten ging Wes auf Sarids Frage nach Faith ein. Dabei musste sie dem Taanaber Jedi-Rat recht geben, dass er momentan sehr von all den organisatorischen Fragen in Beschlag genommen war und wenig Zeit für eine Padawan aufbringen konnte. Es war also nicht wirklich sinnvoll, dass er sie unter seine Fittiche nahm. Also nickte die Jedi-Rätin langsam, während sie nebenbei auch vorfolgte wie sich Skyan in dem Padawanduell schlug. Er machte sich wirklich recht passabel, auch wenn deutlich erkennbar war, dass er sehr von einer früheren Schwert- oder Fechtausbildung profitierte. Aber das war ja nichts schlechtes. Als der Kampf nach einem Sturz beendet war empfahl Wes Faith seinem eigenen Lichtschwertstil, was die Jedi-Rätin grinsen ließ.

"Nun, zu schade, dass du keine Zeit hast sie zu unterweisen, Wes. Dir Skyan würde ich im Übrigen den Lichtschwertstil Makashi ans Herz legen, eine sehr elegante Lichtschwertform. Sie ist allerdings hauptsächlich für reine Lichtschwertduelle geeignet. Für die Abwehr von Blasterschüssen und Ähnlichem solltest du vielleicht auch Shien erlernen. Aber du bist ja nicht ungeschickt wie ich gesehen habe, so dass ich dir dies durchaus zutrauen würde. Für beide Formen könnte wüsste ich auch Lehrmeister für dich."


Da sonst jedoch keine weiteren Reaktionen der Padawane kamen fuhr Sarid mit dem fort, weswegen sie eigentlich gekommen war.


"Jedenfalls werden wir in den nächsten Tagen und Wochen neben gelegentlichen Trainingseinheiten insbesondere darüber wachen, dass die unteren Ebenen des Jeditempels wieder sicher werden. Es kann nämlich gut sein, dass sich dort unerwünschte Gäste einquartiert haben oder geplündert wurde oder sich schlimmstenfalls jemand an den Vorräten oder noch schlimmer dem medizinischen Material der Jedi vergriffen hat. Momentan werden die betreffenden Ebenen von Jedi patrouilliert, aber nicht so engmaschig wie ich dies gerne hätte. Dafür werden zu viele Jedi anderweitig benötigt. Hier setzen wir an. Dank Admiral War Blade bekommen wir zur Unterstützung ein Battalion, also 576 Soldaten zur Verfügung gestellt, welche ebenfalls in Kürze im Jeditempel einquartiert werden. Der Tempel ist schließlich für über 10.000 Jedi ausgelegt. Daher ist noch mehr als genug Platz. Baudroiden und Baumaterial habe ich von Lianna mitgebracht, mit dem wir einiges selbst reparieren können müssten. Wir Jedi und die Soldaten werden also die Droiden schützen sollte das nötig sein und die anderen Jedi nach und nach von den bisher nötigen Patrouillengängen freisetzen. Vielleicht könnte uns dabei auch noch meine ehemalige Padawan und jetztige Jedi-Ritterin Rilanja Xulian unterstützen, aber noch habe ich sie nicht gefragt. Sehr wichtig bei diesem Auftrag ist jedenfalls, dass ihr Augen und Ohren und bald auch Machtsinne offen haltet. Alles was euch dort unten verdächtig vorkommt, könnte ein Hinweis auf illegale Aktivitäten sein. Mit Hilfe und Schutz der Soldaten müssten wir die Lage dort über kurz oder lang in den Griff bekommen. Gibt es noch Fragen hier?"


Dann sah Sarid direkt Faith an.


"Was dich betrifft, soweit du sonst keine anderen Aufgaben hast würde ich deine Teilnahme ebenfalls befürworten."


Anschließend fixierte sie wieder alle drei.

"Ihr könnt eure Trainingseinheit wenn ihr wollt noch beenden. Wir treffen uns dann auf Ebene 112. Von dort an werden wir uns abwärts bewegen. Die Hälfte der Baudroiden von Lianna, also sechs Stück mit einer größeren Menge von Baumaterial sollte dort auf uns warten, wenn alles glatt geht. Die andere Hälfte der Droiden wird in den höheren Ebenen Schäden beheben, damit die häufiger frequentierten Bereiche des Tempels ebenfalls zügig renoviert werden können. Ich hoffe, dass die Soldaten auch in Kürze eintreffen werden, wir mir Admiral Blade versprochen hat",

erläuterte Sarid einige letzte Details. Unterdessen war ein dunkelhaariger jüngeren Mann zu ihnen in den Trainingsraum gekommen, der sich nach eigenen Worten als Cal Alder vorstellte. Der Name kam Sarid vage vertraut vor, aber wirklich irgendwo einordnen konnte ihn Sarid nicht. Da die Corellianerin schon ihr Komm in der Hand hatte und gerade in Begriff war, Rilanja zu kontaktieren, nickte sie Wes zu und deutete auf dem Neuankömmling, ob er sich nicht um ihn kümmern konnte.

- - - Kommnachricht von Sarid Horn an Rilanja Xulian - - -

Hallo Rilanja,
ich habe eine Bitte an dich. Da ich weiß, dass du ebenfalls auf Coruscant bist könnte ich deine Unterstützung gebrauchen. Ich habe den Auftrag übernommen die unteren Ebenen des Jeditempels sichern, sowohl baulich als auch sicherheitstechnisch. Ich werde auch Unterstützung von einem Battalion Soldaten bekommen, aber ich könnte ebenfalls einige Jedi gebrauchen, die wissen sich zu verteidigen, da mich sonst nur noch drei recht neue Padawane begleiten und es durchaus zu brenzlichen Situationen kommen kann und ich kann nicht überall sein. Wenn es dir möglich ist mir zu helfen, dann komme umgehend zu Ebene 112 im Jeditempel.
Sarid Ende

- - - Ende der Kommnachricht - - -

Danach wartete die Corellianerin noch kurz, falls einer der Padawane noch etwas sagen oder fragen wollte, ehe Sarid den Trainingsraum verließ.


Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum- Skyan, Faith, Liia, Wes und Sarid
 
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Lieutenant Arkadi Duval, Arlen, Wonto Sluuk, Leland Fontain, Skit, Knuckles (NSC), Ben (NSC)

Es war ein langer, harter Tag gewesen, erfüllt von mehr als genug Leid und Tod für ein ganzes Leben. Arkadi fühlte sich innerlich so leer wie schon lange nicht mehr und nur sein eisernes Pflichtbewusstsein hielt ihn auf den Beinen. Ähnlich musste es Arlen ergehen, der Jedi-Ritter wirkte erschöpft und unkonzentriert, als der blonde Agent ihn ansprach und bat darum, die neuen Entwicklungen morgen zu besprechen. Das war vernünftig, eine Besprechung, bei der nichts wirklich erreicht wurde, war sinnlos. Also nickte der Mensch knapp.

„Natürlich, Sir. Versuchen Sie, etwas Schlaf zu bekommen.“

Meinte Arkadi respektvoll, der rothäutige Nichtmensch hatte in den vergangenen Stunden bewiesen, dass ein Kämpfer in ihm steckte, und entsprechend angemessen erschien dem Agenten die Verwendung der militärischen Ehrenbzeichnung.

„Sie auch, Lieutenant.“

Fügte er noch an Skit gewandt hinzu, dann drehte er sich um und ging. Ein höflicher Protokolldroide wies ihm ein sparsam eingerichtetes, noch nicht ganz renoviertes Zimmer was, er ohne Widerspruch akzeptierte. Im Zimmer angekommen zog er seinen Schutzanzug aus, den der Droide mitnahm, und legte sich dann auf das harte Feldbett. Kurze Zeit später war er eingeschlafen. Sein Schlaf war unruhig, Bilder und Erinnerungsfetzen bildeten sich vor seinem inneren Auge, und als der mitten in der Nacht aufstand, um im Bad sein Gesicht etwas zu benetzen, piepte sein Komlink, das er rasch überprüfte. Neue Befehle.

Am nächsten Morgen wachte der ehemalige Soldat noch vor dem Klingeln des Weckers auf, stand auf, duschte und zog seine Kleidung an, dann verschickte er eine Nachricht an Arlen und Skit und bat um ein Treffen in der Kantine des Jedi-Tempels. Er war zu früh dran und noch war kaum jemand in der Kantine, und so wählte der blonde Mensch mit den kühlen, regen blauen Augen eine ruhige Ecke und ging einige Daten auf seinem Pad durch, bevor er sich dann in die Reihe an der Essensausgabe stellte, wo er auf Lieutenant Teeb traf.


„Guten Morgen.“

Begrüßte Arkadi ihn knapp und hoffte, dass der Bruder des Piloten es geschafft hatte, doch wollte er ihn nicht zwingen, darüber zu reden, und war daher froh, als Arlen auftauchte, der Jedi begrüßte sie und erkundigte sich, was es zu essen gab.

„Bohrratenbraten.“

Antwortete der ehemalige Unteroffizier sachlich. Keine Delikatesse, aber essbar. Sobald alle drei ihr Essen hatten, setzte sich der rothäutige Nichtmensch an die Spitze der Gruppe und führte sie zu einem Tisch, an dem eine junge Zabrak (Siva) und ein Mensch (Okin) saßen. Es waren noch Plätze frei und nach einer kurzen Frage nahmen die drei Männer Platz und begannen zu essen. Zwischen zwei Bissen erkundigte sich Arlen, ob man Skit inzwischen als Anwärter bei den Jedi registriert hatte. Arkadi aß zunächst schweigend und wartete eine Pause im Gespräch ab, dann senkte er leicht die Stimme und kam kühl und sachlich zum Punkt.

„Ich habe neue Befehle vom Geheimdienst erhalten. Wenn möglich sollen in den stark infizierten Unteren Ebenen Proben des Virus gesammelt werden, um zu klären, wie das Virus nach Coruscant kam.“

Erklärte er, dann aß er weiter, nicht im geringsten ängstlich oder besorgt angesichts dieser gefährlichen Aufgabe. Ein Teil von ihm war schon vor Jahren gestorben und der Teil, der es nicht war, wünschte sich das in seinen schwachen Momenten ebenfalls. Vielleicht konnte er vorher wenigstens noch etwas Gutes bewirken und seine Pflicht erfüllen. Das war alles, was zählte.


[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Kantine | Lieutenant Arkadi Duval, Arlen, Skit, Siva, Okin
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Ian

Noch immer hatte Eowyn halbwegs Mühe, ruhig zu atmen und versuchte, es unter Kontrolle zu bekommen, als Ian nach ihren Händen griff. Sie wollte sie jedoch nicht loslassen. Wenn sie sie losließ würde sie den einzigen Fixpunkt verlieren, der gerade noch da war, und sie musste sich einfach an etwas festhalten... Doch Ian ließ nicht locker, und sanft löste er ihre Hände so, dass sie schließlich nachgab. Das Zettelchen Flimsi, dass sie noch festgekrallt hatte, flatterte zu Boden, als sie die Matratze gegen Ians Hänge eintauschte und diese schließlich genauso krampfartig umklammerte. Ein neuer Fixpunkt... Sie starrte auf die beiden Handpaare. Sie würde sich aber nicht von ihrer Angst einholen lassen, oh nein. Sie würde sie unter Kontrolle bringen. Unter Kontrolle. Jetzt. Sofort... Atmen...
Ians Stimme klang durch ihr Gedankenkarussell, und auch sie bot eine hervorragende Möglichkeit, sich zu konzentrieren. Sie löste ihren Blick, sah nach oben, sah erneut Ian an. Liebevoll... gütig... Das war sie also? Vielleicht hatte Ian Recht, aber sie war doch noch so viel mehr -
so viel mehr! Arrogant, egoistisch, launisch, stur, kalt, unfähig, schwach, ungeduldig... Atmen. Die Liste war noch länger, sie konnte sie beliebig fortsetzen, wenn sie nur wollte... Auch wenn Ian das anders sah... Sie drückte die Hände, die ihre festhielten, stärker, konnte einfach nicht anders. Ian sah es anders. Ian sah es anders. Ian hatte Recht. Ian musste Recht haben. Ian musste einfach Recht haben... Es war anders. Sie war nicht so. Sie durfte nicht so sein... Aber sie war so.
Ian hatte Recht.
Hatte er nicht...
Sie presste die Zähne, kniff die Augen zusammen und entließ aus ihrem geschlossenen Mund nur ein undefinierbares Geräusch, während sie sich erneut auf Ians Stimme konzentrierte und ein wenig der Spannung löste. Sie hielt das nicht aus...
Ian. Ian redete.
Ian ansehen.
Die Vergangenheit... Nacht für Nacht... Sie wollte sich das nicht vorstellen. Sie
konnte sich das nicht vorstellen. Jede Nacht, aufs Neue. Jede Nacht Winter, jede Nacht die Flucht von Coruscant, jede Nacht, jede Nacht... Sie verstand es ja. Das machte es aber nur noch schlimmer. Wie konnte er das aushalten? Wie? Langsam traten Tränen in ihre Augen, doch sie gab den Versuch, sie zu bekämpfen, von vorneherein auf. Langsam schüttelte sie den Kopf, sah Ian mit verzweifeltem Blick an. Wie konnte sie dagegen ankommen? Gegen solche Träume? Er sagte es sei "nur das", sie aber sah es eher als eine Hürde, eine unüberwindbare obendrein. Sie konnte ihm dabei nicht helfen. Es war aussichtslos. Sie kam gegen all das nicht an. Sie konnte mit ihm reden, sie konnte bei ihm sein... aber wenn er schlief? Wo war sie da? Machtlos... Wie sollte sie etwas tun? Wie nur?
Die kurze Verschanufpause war vorbei, die Enge in der Brust kehrte mit voller Wucht zurück und Eowyn Hände verkrampften nur deshalb nicht, weil Ian sie festhielt, ihr automatisch den Halt gab, den sie einfordern wollte.
Atmen. Frieden. Passiv.
Sie wollte das alles nicht. Sie wollte... Sie wollte, dass es vorbei war. Das alles hier. Jetzt. Sofort.
Ian redete wieder... Zuhören. Konzentrieren. Atmen. Er würde sie da herausholen. Er würde das schaffen. Er musste... wer, wenn nicht er? Die Tränen liefen jetzt still und langsam über ihr Gesicht, während Eowyn Ian in die Augen sah und ihr Bestes gab, zu nicken. Wenigstens das. Sie glaubte es ihm, sofort. Er wollte nicht gehen... Er ließ sie nicht im Stich. Nicht einfach so. Ja, sie verstand, sie verstand wenigstens das. Ihre Sorge in diesem Fall war unbegründet gewesen. Er musste besser auf sich aufpassen. Er war leichtsinnig. Sah die Gefahr nicht, wie sie auf Va'art mit der Frucht... Va'art... Ian. Ian. Ian. Atmen.
Konzentriert blickte sie nach oben, hielt Ians Blick so fest wie seine Hände, hörte auf jedes einzelne Wort, das er sagte. Sie half ihm? Wo half sie ihm? Wenn sie ihm helfen würde, dann wäre das heute alles anders gewesen, dann würde er nicht so verzweifelt sein, dann hätte sie nicht das Gefühl, dass ihn eine Mauer umgab.
Vielleicht war es nur ihr Gefühl. Sie half ihm. Ian sagte, sie half ihm.
Atmen. Entspannen.
Aber es reichte nicht! Das heute war der beste Beweis, es reichte nicht aus, was immer sie tat reichte nicht aus, und er entfernte sich, sie erreichte ihn nicht! Spürte nur sie das? Lag sie dann falsch? Falsch und richtig? Reichte es aus, zu lieben? Reichte das einfach aus? Es reichte nicht. Sie
erreichte ihn nicht. Egal was sie tat. Egal was sie tat!
Mit einem Schrei löste sich ein wenig der Spannung, die sie erneut aufgebaut hatte, und Eowyn schlug mit ihren Händen, die Ian festhielt, nach unten.. Sie musste diese Spannung loswerden, diese Panik, diese... Energie, aber wie, eine Jedi schmiss keine Gegenstände, eine Jedi schlug nicht irgendwo ein, eine Jedi hatte ihre Gefühle unter Kontrolle...
Nichts hatte sie unter Kontrolle! Nichts, rein gar nichts, nicht einmal ihr eigenes verdammtes Leben!
Verzweifelt löste sie panisch ihre Hände, schüttelte sie, während ihr Herz klopfte wie verrückt, aber es half nicht. Es half nicht! Da traf ihre Fasut Ians Brust, das erste Mal, das zweite Mal. Sie bekam es nicht in den Griff.
Ich - helfe - dir - nicht! Du zweifelst, du denkst, du rennst, du wehrst ab, du... zu Recht! Ich helfe dir nicht! Ich will dir glauben Ian, ich will, aber ich komme nicht an gegen Träume, gegen deine Vergangenheit, ich kann das nicht! Wie soll das gehen? Ihre Tränen liefen mittlerweile völlig ungehindert. Es - reicht - nicht - aus! Ich erreiche dich nicht! Du gleitest davon, du... Warum kann ich das nicht Ian, warum? Nichts funktioniert, ich mache alles falsch, ich liebe dich, aber die Angst, ich... ich kann nicht einmal das hier, ich darf das nicht, das hier ist falsch, wie immer... Das Trommeln wurde langsam kraftlos, und Eowyn sackte in sich zusammen, schluchzte jetzt ungehemmt, hielt die Augen krampfhaft geschlossen. Was nützt Güte, wenn sie überdeckt wird von all dem anderen, fragte sie zwischendrin, als sie Luft zum Atmen hatte. Ich... liebe dich... Aber ich sollte dir helfen, nicht du mir, alles ist falsch, so falsch... Sie konnte einfach nicht mehr.

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Ian
 
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Coruscant, Jedi-Tempel, Trainingsraum: Tara und Ribanna


Tara war stolz und gleichzeitig froh eine so gelehrige Padawan zu haben. Sie war so offen für die Jedi. Sie war wissbegierig und hatte vor allem Geduld und Disziplin. Tara wusste selbst, dass sie es Wes niemals so leicht gemacht hatte. Langsam wurde ihr bewusst, was sie damit ihrem armen Meister all die Jahre angetan hatte.


Beeindruckend war es wie viel Ribanna bereits wahr nahm und wie gut sie die Meditation beherrschte. Sie lies sich nicht ablenken und konzentrierte sich zielgerichtet auf ihre Umgebung.


“Sehr gut. Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass du gleich beim ersten Mal so viel wahrnimmst.”


Stellte die Togruta überrascht fest und nickte anerkennend, während ihre eigenen Augen noch geschlossen waren.


Bei den schmeichelnden Worten bezüglich ihrer Aura musste Tara schmunzeln und wurde wahrscheinlich rot, auch wenn dies bei ihrer natürlichen Hautfarbe sicherlich kaum auffiel.


“Ja, du hast recht. Das bin ich. Jeder sieht Auren anders. Manche spüren sie auch nur oder nehmen ein gewisses Surren oder andere Schwingungen wahr. Du scheinst durch die Macht deine Umgebung visuell wahrzunehmen. Das ist gut. Und ja, die Macht ist ein zusätzlicher Sinn. In dem Fall ist es für dich ein drittes Auge.”


Erklärte Tara ihrer gelehrigen Schülerin.


“Und ja, so kann man auch eine Bedrohung ausmachen. Somit haben wir Jedi spüren können, ob die Bekanntschaft von Alisah eine Gefahr ist oder nicht. Ich kann dir aber nicht genau sagen...was du siehst oder wie es sich anfühlt. Das musst du selbst herausfinden. Bei jedem ist es anders. Ich spüre Bedrohung meistens als Kälte und als etwas beunruhigendes. Mein ganzer Körper beginnt mich zu warnen und ich werde unruhig. Meine Lekku werden hart und krampfen leicht. Sie sind sehr empfindlich. Und ich bin so schon aufgrund meiner Lekku und Montrals sehr empfindlich auf Stimmungen, was meine Empathiefähigkeit erhöht.Was ich dir aber sagen kann...wenn du weiter übst und auf deinen besonderen Sinn-sprich die Macht hörst, dann wirst du sehr leicht unter Gut und Böse unterscheiden können. Du wirst auf jeden Fall Gefahr spüren können. Manche, die zwischen den Fronten stehen sind schwerer einschätzbar, doch ob von ihnen Gefahr aus geht oder nicht, dies wirst du dann spüren. Manche Sith verschleiern ihre Aura, doch die meisten tun dies nicht um ihre ware Größe und Präsenz zu demonstrieren. Erschreck dich nicht, wenn du einmal auf einen triffst, der sich sehr tief der Dunkelheit hingegeben hat. Dessen Aura fühlt sich furchtbar an.”


Meinte Tara und öffnete nun langsam die Augen.


Ich hoffe, deine erste Lehrstunde hat dir gefallen. Wir werden jetzt jeden Tag trainieren. Egal was passiert. Es ist wichtig und wir werden schauen, dass wir uns trotz der ganzen Arbeit dafür Zeit nehmen. In Ordnung? Außerdem wird es uns gut tun. Jedi können übrigens auch die Aura verbergen. Auch dies kann ich dir zeigen. Doch für heute reicht es erstmal. Hast du noch Fragen?”


Fragte Tara, während sie noch immer ruhig im Schneidersitz saß.


Coruscant, Jedi-Tempel, Trainingsraum: Tara und Ribanna
 
[ Kern / Corusca-Sektor / Coruscant-System / Coruscant / Obere Ebenen / Jeditempel / Kantine ] Arlen, Arkadi, Skit, Siva und Okin

Okin schien sich über die Tatsache zu freuen, dass Siva bereit war, ihm den Orden ein bisschen näher zu zeigen und das freute die Zabrak. Außerdem klang es wirklich danach, als könne Okin eine große Hilfe sein. Ob sie mal fragen sollte, ob er ein paar Takte mit Satrek sprach? Satrek brauchte sicher jemanden, dem er sein griesgrämiges Herz ausschütten konnte. Aber vermutlich war Okin dafür viel zu jung und am Ende steckte Satrek ihn noch an, mit seiner Miesepetrigkeit. Also keine gute Idee. Und außerde, außerdem würde Siva irgendwann selbst mit Satrek sprechen und vielleicht änderte sich dann ja etwas. Hoffentlich. Na ja.

„Ach, glaub mir, wenn der Blechkopf es wagt, mir mit seiner Nadel zu nahe zu kommen, macht er Bekanntschaft mit meinem Lichtschwert.“ Sivas Grinsen sagte hoffentlich genug aus, was den Ernst dieser Aussage betraf. Doch um sicher zu gehen, immerhin musste sie jetzt ja doch ein bisschen mehr auf ihren Ruf achten, fügte sie an: „Ne, natürlich würd ich ihm nur sagen, dass er seine Schaltkreise überprüfen lassen soll. Vielleicht ist er heiß gelaufen oder braucht ein Ölbad.“ In jedem Fall waren ihre Reflexe schneller als dieser Droide, da war Siva sicher. Sie aß noch ihre Portion auf, stopfte das Brot in ihre Tasche, nachdem sie es in eine Serviette gewickelt hatte und sah dann wieder zu Okin.

„Wenn du bereit bist, kann es losgehen. Die Kantine kennst du ja jetzt schon mal. Immer wenn dich der Hunger quält, wirst du hier etwas finden. Ich kenne den Tempel hier zwar nicht so gut wie die Basis auf Corellia,“ an die sie besser gar nicht denken wollte, „aber ich glaube, das wichtigste kann ich dir zeigen. Gerade, wenn du helfen willst. Ich weiß nicht, wie viel du über dieses Virus weißt.“ Viel konnte es ja nicht sein, denn wer wusste davon schon genug? Irgendwie ja keiner. „In jedem Fall es einiges sehr durcheinander gebracht. Hier im Tempel kommen immer neue Infizierte an, denen die Jedi zu helfen versuchen. Leider bin ich keine Heilerin, aber ich versuche hier auch mein Bestes zu geben.“ Hm und da Okin helfen wollte, war es wohl ratsam, ihn in die Krankenstation zu führen. „Willst du gleich zum Nabel des Schreckens, den Krankenstationen, oder doch besser erst wo anders hin?“ Vielleicht hatte er ja auch noch Fragen zu den Jedi. „Wenn du erst mal ein paar andere Infos willst, geht das auch. Ganz, wie du magst“, ließ sie dem Mensch die Qual der Wahl.

[ Kern / Corusca-Sektor / Coruscant-System / Coruscant / Obere Ebenen / Jeditempel / Kantine ] Arlen, Arkadi, Skit, Siva und Okin
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Anakin Solo

Ein Nicken. Levice beobachtete konzentriert und um Detailgenauigkeit bemüht, wie Anakin ausgewählte Abfolgen der Kata wiederholte. Sie versuchte, jede Differenz wahrzunehmen und gelangte mit zusammengezogenen Augenbrauen zu dem Schluss, dass weit mehr Verbesserungspotenzial bestand, als ihre zu unkontrollierten Arme und Zwischenschritte. Letztere hatte sie zuvor nicht einmal bewusst wahr genommen. Nun darauf hingewiesen, konnte sie sich kaum erklären, wie sie es hatte zulassen können, dass sich solche Fehler ihrer Form bemächtigt hatten. Sie verschränkte die Arme vor dem Körper.
Zugleich entflammte in ihr eine Begeisterung, die sie fast vergessen hatte. Ihr Meister war bei weitem nicht der erste Jedi, den sie hatte ein Lichtschwert führen sehen - aber sein Umgang mit dem Lichtschwert, selbst wenn es deaktiviert war, war etwas gänzlich anderes. Selbst als Nachwuchsmitglied des Ordens wusste man das eine oder andere über Mitglieder des Rates, doch es war ein Unterschied, gerüchteweise von meisterlicher Schwertführung zu hören und sie zu sehen - vor allem, wenn man im Gegensatz zum Vortag wach und ausgeruht war. Innerlich breitete sich ein enthusiastisches Grinsen aus, das auch an ihren Mundwinkeln zupfte: Noch am Vorabend hatte sie es abgelehnt, seine Schülerin zu werden. Nun bestand ihre einzige Hoffnung darin, so gut von ihm zu lernen, dass ihre eigenen Fähigkeiten einmal ein Schatten der seinen sein konnten.
Behände fing sie ihre Begeisterung ein, kaum, dass Anakin geendet hatte.

»Diese Schwierigkeit ist mir jedenfalls nicht neu.« räumte sie ein. Auch, weil es leichter war, als zuzugeben, dass Meister Agoch sie gewarnt davor hatte, es zu fürchten, sich der Macht zu öffnen. Ablenkung half.
Resigniert, aber zugleich von ehrgeiziger Motivation ergriffen, schloss sie die Augen. Sie hatte einige Vermutungen, was auf sie wartete, jedoch konnte sie sich nicht daran erinnern, jemals eine Übung gemocht zu haben, die mit dieser Aufforderung begonnen hatte. Von ihrem dominantesten Sinn abgeschnitten, betrachtete Levice die Nachbilder ihrer Netzhaut, ein sehr schemenhafter Umriss dessen, was sie zuvor gesehen hatte.

Dann bemühte sie die Macht, um sich wie geheißen zunächst sich selbst gewahr zu werden, bevor sie ihre Wahrnehmung auf ihre Umgebung erweiterte. Sie fühlte den leeren Raum zwischen dem Boden und den hohen Decken, blendete aus, welche Eindrücke außerhalb des Trainingsraums ihr vermittelt wurden. Vor allem konzentrierte sie sich auf die Gestalt neben sich, in der Macht kaum zu übersehen, eine gelassene Präsenz, die ihren Platz in der Macht unverwandt beanspruchte, ohne jedoch den Fluss des Energiefeldes zu hindern.
Die Augen der Padawan öffneten sich blinzelnd erneut - eine Motte? Besagte Lampe war so weit entfernt, dass schon der Versuch, das Insekt auszumachen, hoffnungslos schien. Levice schloss verwundert wieder die Augen, als ihr auch schon nahegelegt wurde, nicht zu schummeln. Sie schmunzelte ertappt und herausgefordert zugleich. Jedoch war diese Übung keine, in welcher es ihr irgendetwas nützen würde, ihren beträchtlichen Einfallsreichtum darauf zu verwenden, einen leichteren Weg zu eröffnen - obgleich die Fähigkeit, unbemerkt in der Gegenwart eines Meisters betrügen zu können zwar keine erstrebenswerte, wohl aber eine nicht zu verachtende war.
An einem anderen Tag womöglich, nicht heute.

Ihr Lächeln wich langsam einem Ausdruck tiefer Konzentration, als sie gleichsam ihre Atemzüge vertiefte und verlangsamte, während sie sich schlicht von der Ruhe einnehmen ließ, die ihr Meister ausstrahlte. Kaum hatte sie sich so in der Macht verwurzelt, begann Anakin die Bewegungsabfolgen auszuführen, die sie widerspiegeln sollte. Wich sie ab, verriet dies bereits ihr Gehör, sobald das sie begleitende Duett der Lichtschwerter nicht im Einklang war. Sein Beispiel erlaubte es ihr, sich nur auf die Nachahmung seiner Bewegungen zu konzentrieren, fast automatisch verlor sie den Bezug zu ihrer übrigen Umgebung. Solchermaßen nicht mehr von äußeren Reizen abhängig und nicht gefordert, selbst zu überlegen, nur zu tun, unterließ sie es bald, sich willentlich zu korrigieren. Von der Macht geleitet war sie bald im Rahmen ihrer Fähigkeiten im bestmöglichen Einklang mit ihrem Meister, selbst ihre Atmung glich sie unbewusst an.


[Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Anakin Solo
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Eowyn

Eowyns Hände von der Matratze zu lösen, war eine kleine Herausforderung für sich, doch Ian gab nicht auf, so lange, bis es ihm gelang, ihre Hände in den seinen zu Halten. Dabei ignorierte Ian die Tatsache, dass ihr Griff alles andere als angenehm war, geflissentlich. Wenn es ihm irgendwie gelang, sie durch diesen minimalen Körperkontakt zu erreichen, war es das wert – allemal.
Doch Eowyns Atem ging weiter unruhig und diese Angst wurde nicht kleiner, stattdessen wurde sie größer und greifbarer. Nur, dass Ian sie nicht wirklich greifen konnte. Eowyns Angst und so seher er auch versuchte, ihr aus dieser Angst zu helfen, so sehr scheiterte der Dunkelhaarige mit seinen Worten. Ihre Verzweiflung wuchs mit der Angst und es fühlte sich so an, als nähmen diese beiden Gefühle – Angst und Verzweiflung – das ganze Zimmer ein. Als drängten diese beiden Gefühle Eowyn und ihn gegen die Wand. Und, was noch viel schlimmer war, als bauten sie eine Mauer zwischen ihnen. Eowyn gab einen seltsamen Laut von sich, schüttelte den Kopf und die Verzweiflung, die aus ihren Augen sprach sorgte dafür, dass in Ian ein Gefühl des Elends entstehen wollte. Doch genau das ließ er nicht zu. Wenn Eowyns Angst derart übermächtig war, brauchte sie keine Gesellschaft von einer weiteren Empfindung. Und so bemühte Ian sich nicht nur, die eigenen aufkommenden Emotionen zu unterdrücken, sondern kämpfte auch darum, sich von Eowyns Gefühlen nicht überrumpeln zu lassen. Ihre Angst war nicht die seine und jetzt durfte er in keinem Fall zulassen, dass ihre Angst auch die seine werden würde. Sonst waren sie beide hilflos. Aushalten. Vielleicht galt es, auszuhalten, denn wenn seine Worte nichts änderten, dann vielleicht, hoffentlich seine Anwesenheit? Auch wenn es sich anfühlte, als sei Eowyn unerreichbar, wenn sich ihre eigenen Worte so gut auf sie selbst beziehen ließen – denn wer erreichte hier wen nicht? – er würde nicht zulassen, dass sie sich heute verlor. Dass sie sich überhaupt verlor.

Dann entwand sie ihre Hände, was Ian zulassen musste, wollte er ihr keine Schmerzen zufügen. Nahezu zeitgleich stieß sie einen Schrei aus, der Ian durch Mark und Bein ging. Aushalten. Er musste aushalten, denn etwas anderes fiel ihm nicht ein und dann sprach Eowyn wieder und jedes Wort, das sie nun an ihn richtete, bestätigte, was sie selbst vorhin gesagt hatte. Nur in umgekehrten Rollen. Er erreichte sie nicht. Wenn er sie nicht mit Worten überzeugen konnte, wenn sie auch durch eine Berührung nicht zurückkam, was sollte er noch tun? Es tat weh, sie so zu sehen. Oh, es tat verdammt weh, sie so zu sehen und so wenig ausrichten zu können. Voller Verzweiflung bewegte sie ihre Hände, so als wolle sie mit dem Schütteln dieser, die Angst loswerden, die wie Pech an ihr klebte, sich nicht loslösen ließ. Sekunden später traf ihn der erste Schlag auf die Brust. Abgehackte Worte, dann ein Schlag. Wort – Schlag – Wort – Schlag und Ian ließ es geschehen, versuchte nicht noch einmal ihre Hände zu halten. Aushalten. Mehr und mehr Worte sprudelten aus ihr hervor, die Ian nur zu hören versuchte, die er jetzt nicht zu stark an sich heranlassen durfte. Andernfalls hätten sie vielleicht die Kraft gehabt, ihn zu lähmen.
Aushalten.
Und da wurden ihre Schläge schwächer, bis sie abebbten. Dann verwandelte sich ihre Überschüssige Energie. Eben noch voller Kraft, aufrecht, sackte Eowyn in sich zusammen und da konnte Ian nicht weiter tatenlos zusehen. Die Augen geschlossen, hatte sie ihre Umwelt ausgeblendet und da konnte Ian nicht einfach weiter nichts tun. Worte erreichten sie nicht, aus seinem Griff hatte sie sich gewunden. Etwas anderes musste er tun – irgendetwas. Und da nahm er sie an den Schultern, nicht mehr so sanft wie eben, viel mehr bestimmt.
Eowyn, sieh mich an“, sagte er eindringlich, sie aufrichtend. „Bitte, sieh mich an.“ Als sie auch beim zweiten Mal nicht reagierte, hob er vorsichtig mit einer Hand ihr Kinn, hielt sie dennoch mit der anderen Hand und mit Zuhilfenahme der Macht aufrecht. „Du musst mich ansehen, hörst du? Eowyn, sieh mich an.“


Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Ian

Sie bekam das Schluchzen nicht unter Kontrolle, und irgendwann gab sie einfach auf. Es würde schon irgendwann einmal von selber aufhören, und bis dahin musste sie nur durchhalten. Nur, dass dann vielleicht das Schluchzen aufhören würde, aber die anderen Dinge würden bleiben - die Dinge, gegen die sie nicht ankam, und die Ängste, die Probleme. Nichts würde einfach so verschwinden, dabei musste das alles verschwinden! Sie wollte das alles nicht, sie wollte nicht heulen wie ein kleines Kind, sie wollte nicht versagen, sie wollte nicht, dass Ian ihr entglitt... Atmen...
Irgendjemand packte sie - Ian? Sie war sich nicht sicher, aber wer sollte es sonst sein? Er hielt sie fest, gab ihr wieder ein bisschen von dem Halt, den sie mit dem Loslassen seiner Hände aufgegeben hatte. Wie durch Watte hörte sie Worte, Worte, die sie nicht entschlüssen konnte. Er sagte etwas... er hatte schon so viel gesagt. Nichts hatte geholfen... Atmen... Aber er war der
einzige, der ihr helfen konnte. Sie musste ihm zuhören. Sich fokussieren.
"Bitte, sieh mich an."
Ihn ansehen? Ihn ansehen? Ihm in die Augen sehen, während sie so verzweifelte, nachdem sie so versagt hatte - er bat sie darum - die Augen öffnen, ihn ansehen, wie sie ihn im Stich ließ, wie sie ihn vermutlich verletzte?
Er bat sie darum.
Sie konnte nicht.
Sie konnte einfach nicht.
Ihr Kinn wurde angehoben, und er bat sie erneut.
Es war Ian.
Ian.
Er half ihr.
Sie liebte ihn.
Sie vertraute ihm.


Langsam und blinzelnd bewegte sie ihre Augenlider, blickte durch den Tränenschleier in Ians Augen, nickte minimal, während sie mit ihrer rechten Hand nach seinem Oberschenkel griff und sich festkrallte.

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Ian
 
[ Kern / Corusca-Sektor / Coruscant-System / Coruscant / Obere Ebenen / Jeditempel / Kantine ] Arlen, Arkadi, Skit, Siva und Okin

Als Siva ihr Lichtschwert erwähnte, wanderte Okins Blick zu selbigen. Eine gefährliche und majestätische Waffe, die ihn einerseits aufgrund ihres Prestige und ihrer Macht faszinierte und anderseits auch abstieß. Waffen brachten nur Leid, egal zu welchem Zweck man sie einsetzte. Er hatte bisher immer darauf verzichtet, auch wenn viele Leute ihn deswegen für dumm und naiv hielten. Das Leben in den unteren Ebenen war von Kriminalität gekennzeichnet, aber bisher hatte er sich auch ohne Waffe außer jeder Situation unverletzt herauswinden können. Ob er einfach nur Glück hatte oder ob Situationen einfach nicht so sehr eskalierten, wenn man keine Waffen trug, wusste Okin nicht genau.

Okin schob den Gedanken beiseite und wandte sich Siva wieder aufmerksam zu. Sie war scheinbar auch noch nicht solange im Tempel. Sie kannte sich in einer Basis in Corellia besser aus, wo immer das auch liegen mochte. Handelte es sich um eine Basis der Jedi? Okin kannte sich einfach viel zu wenig im Universum aus. Er war mehr an den Angelegenheiten seines eigenen Planeten interessiert.

Plötzlich lief Okin ein Schauer über den Rücken. Siva war keine Heilerin. Aber er brauchte, doch jemanden, der heilen konnte. Der Coruscanti hatte große Hoffnungen in sie gesetzt. Er hatte sich so sehr gewünscht, dass sie ihm zeigen konnte, wie man Menschen von dem Virus befreien konnte. Doch das konnte sie vermutlich nicht, wenn sie keine Heilerin war.

Okin bemühte sich möglichst nicht allzu enttäuscht auszusehen. Doch dies fiel ihm schwerer als üblich. Normalerweise war er sehr gut und auch darin geübt, negative Emotionen vor anderen Menschen zu verstecken. Als Psychologe musste man häufig wertneutral erscheinen, auch wenn man als Privatperson eine vollkommen andere Meinung als sein Gegenüber vertrat. Während er versuchte seine Gesichtsmuskeln versuchte dazu zu bringen, freundlich auszusehen, schnappte er einen Gesprächsfetzen der Männergruppe (Arlen, Arkadi, Skit) an seinem Tisch auf. Der Mann, der sprach (Arkadi), hatte zwar seine Stimme leicht gesenkt, doch bei weitem nicht so weit, dass man es am selben Tisch nicht hören konnte. Der Mann hatte den Auftrag in den unteren Ebenen Proben des Virus zu sammeln und dessen Herkunft zu klären. Selbst die Leute vom Geheimdienst wussten also nicht, woher das Virus stammte. Das war seltsam. Wer oder was mochte dann wohl dahinter stecken? Und wie würden diese Typen nach Proben suchen? Es würden dadurch hoffentlich keine Bürger zu Schaden kommen, indem sie Versuchskaninchen spielen mussten.

Okin war gespannt, doch er wand seine Aufmerksamkeit wieder Siva zu, die ihn fragte, ob er in die Krankenstation oder zuerst mehr Infos wolle. Der junge Mann war zuerst unentschieden. Auf der einen Seite konnte er wichtige Informationen erhalten, wenn er sowohl dem Gespräch der Männer am Tisch lauschte als auch Siva Fragen stellen konnte. Auf der anderen Seite musste er so schnell wie möglich eine Möglichkeit der Heilung finden und erlernen. Dies würde er vermutlich am Besten im Krankenflügel. Oder vielleicht auch nicht? Siva war keine Heilerin. Sollte er weiterhin seine Hoffnung in sie und die Krankenstation setzen, die schon beim ersten Mal ein Misserfolg war? Konnte er nicht vielleicht aus dem Gespräch der Männer nützlichere Erkenntnisse ziehen? Der junge Mann war hin und her gerissen. Doch er musste sich entscheiden.

Und er entschied sich sein Vertrauen in die junge Zabrak zu setzen. Die Macht hatte ihm einiges über sie verraten. Sie schien ihm so gut und offen zu sein. Vielleicht war es kein Zufall, dass die Macht ihm gerade sie auf diese besondere Art und Weise gezeigt hatte. Er sollte wohl zumindest dieses eine Mal auf die Macht vertrauen. Vielleicht kannte sie sich ja zumindest ein bisschen mit Heilung aus. Er hatte ja keine Ahnung, in was die Jedi so alles ausgebildet wurden. Und wenn nicht konnte sie ihn vielleicht zu einem mächtigen Heiler führen. Und so nahm Okin sein Tablett, stand auf und sprach so entschlossen wie möglich, um auch sich selbst davon zu überzeugen, dass dies die richtige Wahl war:

Lass uns direkt zu den Krankenstationen gehen. Du kannst mir ja auf dem Weg dorthin mehr über den Virus erzählen. Besonders würde mich interessieren, welche Heilmethoden ihr hier verwendet und wie gut diese anschlagen. Meine Informationen hierzu sind nämlich sehr begrenzt. Man hört in den unteren Ebenen die unterschiedlichsten Gerüchte, doch ich weiß nicht, inwieweit diese der Wahrheit entsprechen.

[ Kern / Corusca-Sektor / Coruscant-System / Coruscant / Obere Ebenen / Jeditempel / Kantine ] Arlen, Arkadi, Skit, Siva und Okin
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – allein , Ian und Eowyn im Zimmer daneben

Eowyn war gegangen. Ja, fast schien es Alisah als wäre sie geflüchtet. Hätte sie ihr doch nichts erzählen sollen? Nein! Sicher war es unangenehm von ihr und Ian zu hören, aber auch jetzt war sich Alisah sicher, dass es das Richtige war. Ja, das war es! Mann musste wissen was war, um es beenden zu können sonst drehten sich die Gedanken immer wieder um das was möglicherweise war. Genau wie sie es Eowyn gesagt hatte.
Mit einem tiefen seufzen setzte nun auch Alisah ihren Schwebestuhl in Bewegung und verließ den Raum um zu Rick und Kyran zurück zu kehren. Sie hatte die Beiden eigentlich gar nicht so lange allein lassen wollen aber dann war da das Gespräch mit Eowyn und es war ihr zu wichtig um es irgendwie zwischendurch zu unterbrechen.
Der Anblick, der sich ihr bei der Rückkehr bot lies ihr Herz wieder aufgehen auch wenn da ebenfalls Sorge mit schwang.
Rick wachte treu uber Kyran, stand an seinem Brutkasten und schien ihn nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen zu haben, Alisah schwebte zu ihnen, sah zu Rick hoch, legte kurz eine Hand auf Rick's Arm und lächelte ihn an.


Danke!

Sagte sie nur ganz leise und richtete ihren Blick dann auf ihren kleinen Schatz der ruhig zu schlafen schien.

Coruscant – Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 – mit Rick
 
Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Levice

Die Zustimmung seiner Padawan nahm Anakin ein wenig überrascht zur Kenntnis. Er erinnerte sich an Tenia, die zu Beginn ihrer Ausbildung problematischer gewesen war. Gut, Levice lebte schon seit Jahren im Orden der Jedi und vielleicht war das der Grund für ihre, zumindest nach Außen getragene Bereitschaft Neues zu lernen. Er kam jedoch nicht umhin in seiner Gegenüber eine gewisse Selbstsicherheit wahrzunehmen, die nicht im direkten Zusammenhang mit ihrer gegenwärtigen Übung zu stehen schien. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen wäre genauso töricht wie taktlos gewesen und so nahm der Jedi Rat ihre Worte als das was sie waren.

Während er die Soresu-Übung gemütlich fortvorführte, behielt er Levice im eigenen Fokus und beobachtete so, wie sie sich nach anfänglichen Problemchen zusehends einzufinden begann. Es wurde sehr deutlich, dass sie gute Grundlagen in der Meditation besaß und eine gute Auffassungsgabe, wenn es um neue Bewegungsabläufe ging - die Intuition einer Jedi. Unbeholfenheit bei den ersten neuen Variationen, die Anakin begann nach und nach eizuflechten, wurden schnell zu Geschick. Ihr Körpergefühl war überdurchschnittlich gut, denn seine Korrekturen hatte sie ebenfalls schnell umgesetzt. Nachdem sie bereits seit langer Zeit bei den Jedi lebte und trainierte, musste er dies aber auch voraussetzen können. Dennoch kam es oft genug vor, dass Padawananwärter nicht die Aufmerksamkeit erhielten, die sie eigentlich erhalten sollten und so war er als Mitglied des Rates und Meister von Levice spürbar erleichtert, dass seine Schülerin ein positives Beispiel für die frühe Ausbildung durch den Orden zu sein schien.

Ohne seine Augen auf die verstreichende Zeit zu haben, führte Anakin die Übung noch eine ganze Weile fort, variierte die Reihenfolge der Bewegungen immer wieder, mal mehr und mal weniger, ließ dann wieder einige aus und fügte stattdessen neue hinzu, bis er schließlich das Gefühl hatte, dass sich Meister und Schülerin auf einander eingestellt hatten und die Übung nun schier endlos weiterführen konnten.

"So weit so gut."


verkündete er, nachdem er die Übung langsam hatte ausklingen lassen hatte. Sein Lichtschwert nun wieder deaktiviert in der Hand haltend, wandte er sich Levice zu.

"Wie ist es gelaufen?"


fragte er nach. Natürlich hatte er sie beobachtet und konnte sich vorstellen, in welche Richtung ihre Antwort gehen würde. Seine Erwartungen waren jedoch nichts gegen die subjektive Wahrnehmung einer Padawanm, die soeben einen weiteren Schritt in eine noch größere Welt gegangen war.

"Vielleicht sollten wir einen kleinen Trainingskampf versuchen. Keine Sorge, ich passe schon auf, dass du dich mit dem neuen Lichtschwert nicht verletzt. Du kannst dabei gerne deine neue Einsicht in das Soresu oder deine bereits vorhandenen Kenntnisse im Shii-Cho anwenden."


Trainingskämpfe waren bereits seit seiner eigenen Ausbildung vor vielen Jahren Anakins Lieblingsübung gewesen. Der entsprechende Enthusiasmus und die Vorfreude spiegelte sich in seinen ansonsten ja eher unbewegten, nur sehr selten so überschwänglichen Gesichtszügen wider.

"Du kannst jederzeit loslegen."

Jedi Tempel ~ Trainingsraum ~ mit Levice
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Eowyn

Eowyns Schluchzen wurde schlimmer und Ians Sorge darüber, dass sie sich verlieren konnte, ohne das es ihm möglich war zu helfen, wuchs mit. Als sie ihre Augen geschlossen hielt und damit alles um sie herum ausblendete, außer ihren Schmerz, in dem sie derart gefangen schien, musste Ian etwas tun. Sie musste ihn ansehen, denn wenn sie sah, wo sie sich befand und mit wem – wenn sie erkannte, dass sie nicht alleine war, kam sie vielleicht aus diesem Sog von Verzweiflung und Angst heraus. Wenn nicht – wenn nicht, musste Ian andere Mittel in Erwägung ziehen, die er eigentlich nicht einmal in die engere Auswahl lassen wollte. Als Ian befürchtete, sie schon verloren zu haben, begann Eowyn endlich zu blinzeln, einmal, zweimal, dreimal, bis sie endlich die Augen öffnete, und ihn vielleicht etwas unscharf, aber doch durch ihren Schleier aus Tränen hinweg, sehen konnte. Auch wenn die aufkommende Erleichterung kaum als solche zu bezeichnen war – sie sah ihn an und das war gut.

Die eine Hand noch immer an ihrer Schulter, die andere weiterhin unter ihrem Kinn, rückte Ian trotz ihres sehr unangenehmen Griffes ein wenig näher, sah ihr in die Augen. „Eowyn, ich bin bei dir, hörst du? Und wir werden das schaffen. Ich bin bei dir und du musst nicht alleine durch diese Angst. Du bist nicht alleine.“

Danach erst zog er sie an sich, schlang seinen linken Arm fest um ihren Oberkörper, nicht gewillt, sie loszulassen, drückte sie an sich und ließ die rechte Hand behutsam zu ihrem Hinterkopf gleiten. In die Macht hinausgreifend, versuchte Ian nicht nur, Eowyn zu beruhigen, sondern bei sich selbst eine Aura der Stärke und Sicherheit entstehen zu lasse - er würde nicht zulassen, dass sie alleine durch die Hölle ging.

„Ich bin bei dir“, wiederholte Ian dann noch einmal nachdrücklich, hielt sie fest und hoffentlich schützend, an sich gedrückt. „Ich bin bei dir.“

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation, mit Eowyn
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Trainingsraum: Tara und Ribanna


Tara schien von Ribanna`s schnellen anfänglichen Erfolgen überrascht zu sein, denn vielleicht war es anders bei ihr und lobte sie. Ribanna freute sich riesig und war stolz auf sich. Ein wenig verschämt sah sie zu Boden, doch man konnte ihre Freude bemerken. Doch auch Tara wurde verlegen und Ribanna musste nun ein wenig kichern. Ribanna mochte ihre junge Meisterin.

Dann wurde es interessant. Jeder sah Auren anders. Und nicht jeder nahm sie bildlich wahr, so wie es Ribanna tat. Ihre Beispiele der Wahrnehmung verblüfften die Schülerin. Das hätte sie nicht gedacht. Ribanna war beeindruckt vom Wissen ihrer Meisterin. Besonders als sie weiter sprach und ihre Frage zu den Sith beantwortete. Was mussten das nur für Personen sein, die solch`eine Aura ausstrahlten!? Ribanna wollte niemals einem Sith begegnen. Ob sie selbst auch wie ihre Meisterin eine Bedrohung durch Kälte spüren würde? Aufmerksam lauschte sie ihren Worten.

Dann fragte Tara, ob ihr ihre erste Lehrstunde gefallen hätte.


“Ja, sehr, Meisterin!”

Ribanna`s Augen strahlten. Die Meisterin sprach nun davon, dass diese Lehrstunden nun täglich zur selben Zeit stattfinden würden und sie sich dafür Zeit nehmen sollten. Ribanna nickte erfreut. Sie würden sich immer zur gleichen Zeit am gleichen Ort, also hier im Trainingsraum treffen.

“Ist gut Meisterin, ich werde da sein!”,

versicherte Ribanna. Auch ihr war daran gelegen, ihre Ausbildung anzutreten. Die erste Stunde war ein guter Vorgeschmack gewesen. Als es darum ging, ob Ribanna noch Fragen hätte, sprach die Padawan ihre Verwirrung darüber an, was Ian mit dem Kind getan hatte, obwohl sie eine gewisse Ahnung natürlich hatte, wie die Ereignisse verlaufen waren. Doch sie wollte es genauer wissen!

“Was hat Ian mit dem Kind getan und warum ging es dem Kind dann besser und ihm so schlecht und was war mit seinem Arm und seiner Hand? Es sah schrecklich aus? Ich war so erschrocken davon! Wir können aber auch zu Beginn der nächsten Stunde darüber reden, wenn dies mehr Zeit in Anspruch nehmen sollte?”

So einigten sie sich und verschoben dies auf die nächste Stunde und Ribanna verabschiedete sich erstmal von ihrer Meisterin:

“Danke für die schöne interessante Lehrstunde. Bis morgen! Ich freue mich schon darauf!”

Ribanna eilte zurück zur Krankenstation. Sie wusste, dass sie dort gebraucht wurde. Hier war ein Gewusel! Sie wollte erstmal gleich nach dem Baby und Alisah schauen, doch ein Heiler nahm sie in Empfang und schickte sie zu einem Droiden, der ihre Körpertemperatur maß und Blut abnahm und gleich untersuchte. Schließlich war das helfende Personal gefährdet, sich selbst anzustecken und bisher hatte Ribanna keinen Schutzanzug getragen, aus dem puren Mangel daran. Und das sie beim Besorgen der Medizin noch ganz anderen Gefahren ausgesetzt war, wusste der Heiler nicht einmal. In dem Moment fürchtete sich Ribanna sehr, denn ihr wurde bewusst, wie gefährlich ihre Hilfe war. Um sich abzulenken, ehe das Resultat der Auswertung ihrer Probe kam, blickte sie auf ihr Com-Gerät. Eine Nachricht vom Jedirat Wes war darauf. Er hatte allen Ordensmitgliedern eine Nachricht über die Lage hier geschickt. Mittlerweile wurde die medizinische Abteilung für Infizierte genutzt und galt als Anlaufstelle für Erkrankte. Man nannte es das C-Virus. Das war neu für Ribanna. Die Jedi wurden aufgerufen, zu helfen! Die Wichtigkeit ihrer Hilfe wurde ihr bewusster denn je. Etliche Erkrankte strömten hierher und die medizin. Abteilung war voller geworden. Ribanna schrieb nun an den Jedi-Rat zurück, denn er wusste noch gar nicht, wie alles ausgegangen war, doch womöglich hatte er es in der Macht gespürt, vielleicht aber vor lauter Stress mit dem Virus auch nicht:

Com-Nachricht an Jedirat Wes:


“Mutter Alisah und ihr Sohn Kyran sind auf dem Weg der Genesung und es geht ihnen den Umständen entsprechend gut bzw. besser! Erstmal sieht es gut aus. LG Ribanna”
Ende der Nachricht

Sie selbst konnte aber schon nach wenigen Minuten aufatmen. Sie war gesund. Der Heiler gab ihr einen Schutzanzug, denn mittlerweile waren die hier eingetroffen. Überhaupt war von Minute zu Minute mehr los. Er teilte sie aber woanders ein, wo sie nun dringender gebraucht wurde und riet ihr das Lichtschwert zu tragen, da der Infizierte aus einem Bereich kam, wo es viele Rasende gegeben hatte. Ribanna nickte und zog den Anzug an. Sie trug dadurch Kapuze, Plexiglasscheibe vor den Augen und Mund-Nasenschutz vor Nase und Mund und Handschuhe. Dann machte sie sich auf. Den Patienten Wonto Sluuk sollte sie von der Dekontamination abholen und dann in den Gang D Zimmer 3.1B bringen. Sie kannte sich mit den Räumlichkeiten auch nicht aus. Sie suchte erstmal. Dann wartete sie mit klopfendem Herzen davor, da man nicht wusste, was einen erwarten würde!? Vorsichtig öffnete sich die Tür und er kam heraus. Er war kein Mensch und die Spezies kannte sie nicht. Mit freundlicher Stimme sagte sie:

“Guten Tag! Ich bin Jedi-Schülerin Ribanna und ihre Krankenschwester. Sie sind Wonto Sluuk? Ich soll sie zu ihrem Zimmer bringen! Bitte setzen sie sich in den Schwebestuhl!”

Sie lief neben ihm her, während sie die Fernbedienung für den Stuhl bediente. Er litt schon unter Blutungen, besonders der Schleimhäute, wie sie sehen konnte. Sein Allgemeinzustand schien noch ganz gut zu sein. Vielleicht konnte man seine Krankheit noch im Anflug stoppen? Sie hoffte es. Es war eine komische Situation. Sie kannte ihn nicht. Bei Alisah war es anders gewesen und sie war eine Frau! Nun, der Patient konnte nicht ahnen, was sie für Hemmschwellen durch ihre Erziehung zu überwinden hatte. Man gut! Was könnte sie sagen? Es war so unbehaglich still zwischen ihnen.

“Wie geht es ihnen? Haben sie Schmerzen? Hunger oder Durst?”

Sie erreichten das Zimmer. Ribanna schüttelte fürsorglich und eifrig das Kopfkissen nochmal auf und schlug die Bettdecke zurück, ehe sich Wonto ins Bett legte. Sie deckte ihn zu. Ein Droide erschien und reichte ihr eine Spritze. Ribanna erkannte das Medikament sofort. So eines hatte sie Alisah besorgt gehabt. Der Droide verschwand und sie stand perplex da. Ihr Herz begann zu rasen. Sollte sie ihm jetzt etwa die Injektion geben? Sie hatte doch noch nie jemandem eine Spritze gegeben? Doch sie wusste, das er sie so schnell wie möglich bekommen sollte!

“Ähm, ich fürchte, sie müssen ihr Bein frei machen. Vielleicht könnten sie sich seitlich legen, damit ich ran komme? Sie bekommen jetzt ihr Medikament gespritzt. Es handelt sich um eine Mischung aus Breitband-Antibiotika, Kolto und Bacta.”

Ihre Stimme hatte so wie ihre Hand mit der Injektion gezittert. Auf dem Nachttisch stand ein Desinfektionsspray. Sie sprühte die derbe Haut großflächig kräftig ein. Vielleicht schon zu stark, aber gewiss besser zu viel als zu wenig. Ihre Hände waren kalt vor Aufregung und Anspannung geworden. Sie machte die Schutzkappe ab. Ihre linke kalte Hand, fast wie ein Eisbrocken, griff zittrig zu und hielt das Bein fest. Mit der anderen Hand hielt sie nun die Injektion über den Oberschenkelmuskel, um die Spritze zu geben. Sie zitterte mächtig! Sie atmete nochmals tief durch, überwand sich und jagte sie ihm mit einem Ruck rein. Fertig. Schweißgebadet unter ihrem Anzug atmete sie zischend aus. Sie hatte wohl den Atem angehalten. Geglückt! Sie war durch seine Haut gekommen, hatte das Medikament verabreicht und die Kanüle war auch nicht abgebrochen. Sie müsste vielleicht öfters nach der Einstichstelle sehen, ob alles ok war!?

“Hat es weh getan?”,

fragte sie vorsichtshalber nach.

“Wo und wie haben sie sich eigentlich infiziert, wenn ich fragen darf? Wurden sie gebissen?”


Coruscant, Jedi-Tempel, Krankenstation: Gang D Zi. 3.1B: Ribanna und Wonto Sluuk
 
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[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Krankenstation | Dekontamination] Wonto Sluuk

Das Gute an der Kontamination war, dass Wonto endlich einmal wieder richtig sauber wurde. Er hatte mit seinem Team eine ganze Weile in den Unteren Ebenen zugebracht und seit Tagen keine Möglichkeit mehr gehabt, sich richtig zu waschen, geschweige denn zu duschen oder zu baden. Doch nun war er äußerlich so rein wie vielleicht seit den medizinischen Untersuchungen im Rahmen der Grundausbildung nicht mehr. Dadurch, dass all der Schmutz, der Schweiß und eine vermutlich ganz beachtliche Menge von Keimen nun von ihm abgewaschen waren, fühlte er sich erfrischt, aber dadurch verbesserte sich sein Gesamtzustand nur wenig. Noch immer fühlte er sich schwummrig und dumpf, was wohl vom Fieber herrührte. Zudem brannten die Desinfektionsmittel an allen wunden Stellen, am stärksten an den Schleimhäuten der Fingerröhren und der Augen, die von der Krankheit angegriffen waren. Doch schwerer als seine körperlichen Beschwerden, die sich bisher noch in Grenzen hielten, wog natürlich der Schlag, den er durch die vernichtende Diagnose erhalten hatte. Er war an einer gefährlichen Seuche erkrankt, die meist einen tödlichen Verlauf nahm und zu einem ganz scheußlichen Ende führte! Er hatte Soldaten auf diversen Schlachtfeldern und in Lazaretten verrecken sehen. Manche von ihnen überaus qualvoll. Immer hatte er sich gewünscht, nicht ebenfalls so einen Tod zu finden, und nun kam es vielleicht noch schlimmer. Niedergestreckt von einem unsichtbar kleinen Virus, gegen das er nichts unternehmen konnte. Jetzt lag es allein bei den Ärzten, doch gegen C konnten diese in den meisten Fällen auch nichts ausrichten. Er fühlte sich so ausgeliefert! Die völlig fremde Umgebung und der Patientenkittel, den er jetzt anstelle seines Kampfanzugs trug, machten es nicht besser. Es war unter diesen Umständen schwer, die Zuversicht zu bewahren.

Als er die Dekontaminationszelle verließ, erwartete ihn eine Menschenfrau (oder eine Angehörige einer der vielen Spezies, die den Menschen stark ähnelten). Der größte Teil ihrer Gestalt wurde von einem Schutzanzug verhüllt und das wenige, das zu erkennen war, beachtete der Ortolaner kaum. Er war sehr mit sich selbst beschäftigt. Als sie fragte, ob er Wonto Sluuk sei, nickte er nur. Dann starrte er mit glanzlosen Augen auf den Schwebestuhl, der für ihn bereitgestellt war. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Eigentlich gab es keinen Grund, sich in dieses Ding zu setzen; seine Knie fühlten sich ein wenig wacklig an, aber er war sicher, dass er es auch aus eigener Kraft zu seinem Zimmer schaffen würde. Aber ihm stand nicht der Sinn danach, der Krankenschwester zu widersprechen. Den ganzen Tag schon war er ungewöhnlich reizbar gewesen, doch davon war nun nichts zu merken. Nach kurzem Zögern hockte er sich in den Sitz und ließ sich darauf durch die Gänge fahren. Ein wenig komisch fühlte es sich schon an, aber warum sollte er sich über so eine Kleinigkeit aufregen, wenn er doch genug andere Probleme hatte?

Ribanna fragte ihn nun, wie es ihm ging.

»Ich hab' vor kurzem gehört, dass ich eine tödliche Krankheit habe, gegen die's kein Heilmittel gibt«, antwortete er niedergeschlagen. »Also geht's mir nicht besonders. Große Schmerzen habe ich aber nicht. Bisschen schwindlig. Aber was zu essen, ja, das wäre wirklich gut.«

Die Ortolaner waren für ihren immensen Appetit berüchtigt und es hatte erst wenige Situationen in Wontos Leben gegeben, in denen ihm dieser vergangen war. Häufig dann, wenn er mit dem Leid anderer Wesen konfrontiert worden war, wie beim Anblick der ausgemergelten Gefangenen in dem alten Tempel auf Felucia oder beim Fund des imperialen Geheimdienstgefängnisses auf New Plympto. Sein eigenes Leid schien ihm die Lust auf etwas Essbares aber nicht zu verderben. Er hatte das Gefühl, dass es ihm mit einer ordentlichen Mahlzeit viel besser gehen würde - körperlich, vor allem aber seelisch. Doch es schien nicht so, als sollte er sofort etwas zu essen bekommen, denn die Krankenschwester schob ihn nicht in einen Speisesaal, sondern in ein Krankenzimmer. Es gab mehrere Betten, doch keines davon war im Moment belegt. Eines davon war für ihn vorgesehen; offenbar wurde von ihm erwartet, dass er sich hinlegte, also tat er es. Zwei seiner Wirbel knackten leise, dann stellte sich ein angenehmes Gefühl ein. Er war nun schon ziemlich lange auf den Beinen und kein Nachtlager in der letzten Zeit war so bequem gewesen wie dieses Bett. Wenn nur die Umstände andere wären...

Als es hieß, er solle eine Spritze bekommen, zog er den Kittel ein Stück hoch und entblößte sein Bein. Die blaue Haut war von mehreren kleinen und größeren Narben gezeichnet, die er sich in seiner Jugend oder während der Zeit beim Militär zugezogen hatte; eine davon war recht auffällig, eine großflächige Blasterverbrennung, die aus der Schlacht von Corellia stammte. Sie war recht gut verheilt. Ein Stück weiter oben setzte die junge Frau die Spritze an, die ihr der Droide gereicht hatte. Wonto bemerkte ihr Zögern und spürte ein mulmiges Gefühl in sich aufsteigen. Wenn jemand dabei war, ihm zu seinem eigenen Wohl einen spitzen Metallgegenstand durch die Haut zu schieben, dann sollte dieser doch bitte den Eindruck machen, genau zu wissen, was er tat... Doch der Corporal wusste ja, dass die Krankenhäuser mittlerweile ziemlich ausgelastet waren. Der Jedi-Tempel war außerdem eigentlich gar kein Krankenhaus. Vermutlich war die Jedi-Schülerin eine freiwillige Hilfskraft ohne lange Erfahrung oder ganz ohne Ausbildung. Ein echter Profi wäre ihm lieber gewesen, aber bestimmt musste er froh sein, dass ihm überhaupt jemand half. Es gab Millionen Wesen in den ärmeren, unziviliserteren Gegenden dieses Planeten, die in ihrem ganzen Leben keinen echten Mediziner zu Gesicht bekamen und denen im Fall einer C-Infektion niemand half. Wacker beherrschte er sich, als die Nadel etwas zu ruckartig durch seine Haut stieß und in den Muskel eindrang. Als Ribanna fragte, ob es weh getan hätte, schüttelte er den Kopf, obwohl das eine Lüge war.

Die nächste Frage beantwortete er allerdings wahrheitsgemäß:


»Ich hab' keine Ahnung, wie ich mich angesteckt hab'. Gebissen wurde ich nicht. Bei dem Kampf vorhin im Sektor 652 bin ich mit Blut von Kranken bespritzt worden, aber so schnell geht das ja nicht, oder? Ich war mit meinen Soldaten jetzt fast drei Wochen in den unteren Ebenen unterwegs und bin auch mit Kranken in Kontakt gekommen. Ein alter Bekannter von früher, bei dem ich zu Besuch war, war drei Tage später tot. Ich glaub', es hat auch andere Gelegenheiten gegeben. Richtige Schutzanzüge hatten wir nicht, nur Mundschutz und Handschuhe.«

Es behagte ihm nicht, darüber zu sprechen. Am liebsten würde er sich gar nicht mit der Krankheit auseinandersetzen, sondern einfach vergessen, dass sie exisiterte. Noch war er nicht vollends zu der Erkenntnis gekommen, wie tief er in der Patsche steckte; es kam ihm noch vor wie ein böser Traum. Darüber zu reden, was ja zwangsläufig auch voraussetzte, darüber nachzudenken, machte es viel zu konkret für seinen Geschmack. Er wollte einfach aufwachen und feststellen, dass alles normal war. Sich an die Hoffnung klammernd wie ein Ertrinkender an ein Stück Holz, fragte er:

»Sagen Sie, äh... Ribanna, richtig? Sie haben doch gute Ärzte hier? Ich meine, die Jedi mit ihren übernatürlichen Kräften... Sie können doch bestimmt was machen gegen das C?«

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Krankenstation | Gang D | Zimmer 3.1B] Wonto Sluuk, Ribanna Noida
 
[ Coruscant - Jedi-Tempel - Landeplattform ] War

Während der Corellianer auf der Plattform neben dem ATR6 mit dem Namen "Delta" das Comgespräch mit der Nemesis führte, konnte er parallel die Landung der ersten angekündigten Soldaten beobachten. Die Soldaten würden mit Absicht nur nach und nach und nicht alle auf einmal antreffen. Sonst würde das sicherlich ganz nach einer Invasion aussehen, wenn sie die über 500 Frauen und Männer in der Eingangshalle des Jedi-Tempels versammelten. Derartige Eindrücke wollte der Admiral auf jeden Fall vermeiden. Sie wollten der Öffentlichkeit schon zeigen, dass Jedi und Militär miteinander kooperieren konnte. Aber zu eng oder einseitig durfte das Bündnis auch nicht werden, damit jederzeit gewährleistet war, dass die Jedi ihre unabhängige Rolle als Beschützer und Hüter der Neuen Republik sicherstellen konnten.

Der Wind war in diesem Höhenlagen deutlich spürbar, die Temperatur sogar ein wenig unangenehm, aber dennoch ließ er sich davon nicht weiter stören. Eine weitere Windböe ließ ihn ein paar Schritte vom Rand der Plattform zurückweichen. Zum Glück gab es bei seiner Frisur wenig, was noch zerstört werden konnte.


"Und aus welchem Grund tun sie das?"

Er brüllte regelrecht in sein Comgerät, damit ihn seine Stellvertreterin am anderen Ende der Leitung auch verstehen konnte.

"Es hat sich herausgestellt, dass die von uns dorthin entsandten Notrationen unterwegs auf unerklärliche Art und Weise abgezweigt wurden. Die Leute hatten nichts mehr zu Essen und nach einer Weile ist die Lage offensichtlich eskaliert. Die örtlichen Sicherheitsbehörden meiden das Gebiet."

Einen rechtsfreier Raum im Zentrum der Republik durfte es auf keinen Fall geben. War deutete den Sandpanthers, dass die in den Angriffstransporter einsteigen sollten. Währenddessen kündigte sein Comgerät an, dass er parallel zu dem jetzigen Gespräch eine weitere Nachricht erhalten hatte.

"Zweigen sie weitere Versorgungsgüter ab und geben sie Rendezvous-Koordinaten an mein Shuttle weiter. Wir werden diese Lieferung persönlich begleiten. Außerdem einen weiteren ATR mit Soldaten und zwei Jäger zur Eskorte. Ab jetzt soll jeder Transporter eine derartige Eskorte erhalten."

Nachdem zu wenig militärische Kapazitäten zur Verfügung standen, hatten sie zivile Frachter anheuern müssen. Einige waren nun so dreist gewesen, dass sie Credits und Ware im Orbit zwar abgeholt hatten, die Lieferung an den Zielort allerdings ausgeblieben war. Leider waren sie im Moment zu sehr mit anderen Problemen ausgelastet, so dass sie sich nicht auf die Jagd nach den Dieben machen konnten.
Er wusste, dass allein die militärischen Grundlagen dafür sorgten, dass er keinen Widerspruch von der anderen Seite erhielt. Fast alle vorhandenen Jäger und Transporter waren im Einsatz. Lange würde er mit so einer dünnen Personal- und Materialdecke die Ordnung auf Coruscant nicht aufrecht erhalten können. Die Situation drohte langsam absolut kritisch zu werden.


"Wir setzen die Frachter auf die Fahndungslisten. Immerhin wird jedes Schiff beim Start von Coruscant kontrolliert."

Sicher hatten viele noch verbotene Zweit-IDs. Aber vielleicht ging ihnen der ein oder andere Fisch ins Netz. Nach einem Moment der Stille kam schließlich eine Antwort.

"Das bringt uns zum zweiten Punkt, den ich mit Ihnen besprechen wollte, Admiral. Eines der wichtigsten Kraftwerke auf der Nordhalbkugel meldet technische Schwierigkeiten. Die Lage ist angespannt. Es mangelt an Fachpersonal und viele sind seit über 36 Stunden im Einsatz, da viele Arbeitskräfte gesundheitsbedingt nicht erschienen sind. Möglicherweise müssen sogar die Schilde gesenkt werden, um die Energieversorgung zu entlasten."

"Kommt garnicht in Frage. Suchen sie ein paar Techniker zusammen. Nach der Ausgabe der Notrationen besuchen wir das Kraftwerk. Blade Ende."

Sowohl der Verlust der Schilde als auch der mögliche Ausfall der Energieversorgung waren ernst zu nehmende Probleme. Ohne Schilde konnten sie die Abflüge von Coruscant nicht mehr kontrollieren und das würde dem Virus Tür und Tor zum Rest der Galaxis öffnen. Ohne Energie wiederum funktionierte auf Coruscant überhaupt nichts und die Versorgung würde um ein vielfaches schwieriger werden.

Die Nachricht, die er erhalten hatte, stammte von Jedi-Ritterin Nei Sunrider, welche die Jedi-Räte ihm zugewiesen hatten. Er ging die Rampe hinauf und gab dem Piloten mit ausgestrecktem Zeigefinger und einer Drehung des Handgelenks zu verstehen, dass er mit den Startvorbereitungen beginnen sollte. Dann tippte er schnell eine Nachricht an die Jedi-Ritterin und ging wieder nach unten zum Fuß der Rampe, um sie dort möglichst bald im Empfang zu nehmen. Außerdem achtete er darauf, dass eine Kopie der Nachricht an den für Jedi und Militär gemeinsam eingerichteten Kanal geschickt wurde:


Nachricht an Jedi-Ritterin Nei Sunrider (und in Kopie den Jedi&Militär-Kanal):

Aufgrund eines Notfalls haben sich meine Pläne und das Missionsprofil kurzfristig geändert. Wir müssen so schnell wie möglich einen drohenden Aufstand abwenden. Ich wäre Ihnen dennoch sehr dankbar, wenn Sie mich begleiten würden. Ich warte auf Sie in einem ATR-6 Transporter "Delta" in der dem Ratssaal am nächsten gelegenen Landeplattform.

War Blade

[ Coruscant - Jedi-Tempel - Landeplattform] War
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Faith, Skyan (Liia)

Nur ein instinktiver Reflex bewahrte ihn vor der Blamage das Duell bereits zu verlieren bevor es begonnen hatte. Den Schlag der Padawan hatte er nicht kommen gesehen und wehrte ihn dadurch auch wenig elegant ab. Die blonde Padawan blieb weiter in der Offensive, doch Skyan konnte ihren weiteren Schlägen ausweichen. Überraschend elegant nutzte sie jedoch den Schwung und attackierte ihn weiter. Er wich zurück und spürte einen kurzen kalten Schauer, als ihm der Gedanke kam, dass er die Padawan vielleicht maßlos unterschätzt hatte. Er biss die Zähne zusammen und zog sich einige weitere Schritte zurück um sich in die gewohnte Fechtposition zu begeben. Der Padawan atmete bewusst ein und aus und fokussierte sich auf sein Gegenüber. Er schnellte mit einem rasanten Ausfall nach vorne und ließ eine Reihe von schnellen Hieben auf die Padawan niederprasseln. Der Prinz bemerkte nun, dass sie auf Dauer den genauen Schlägen nicht standhalten würde und nutzte seine körperliche Überlegenheit um sie weiter zurück zu drängen. Nachdem Faith ihn anfangs durch ihre überraschenden Angriffe in die Defensive gedrängt hatte übernahm er nun wieder die Hoheit im Kampf. Funken sprühten als die beiden Klingen immer wieder aufeinander knallten. Sein Herz schlug schnell, aber seine Atmung war ruhig und seine volle Konzentration galt dem Kampf. Faiths Augen weiteten sich jäh vor Schreck als sie strauchelte und wie in Zeitlupe nach hinten kippte. Vollkommen überrascht sah er nur noch wie sie im Fallen die Hand ausstreckte, als sein Blickfeld plötzlich in Richtung Decke gerissen wurde. Als hätte ihn ein Gammoreaner umgerannt riss es ihm plötzlich den Boden unter den Füßen weg. Der Prinz schaffte es gerade sein Schwert zu deaktivieren ehe er mit dem Oberkörper auf die Matten prallte. Für einen Augenblick lag er vollkommen erstaunt auf dem Mattenboden, ehe er begriff, dass Faith ihm mithilfe der Macht mit sich gezogen hatte. Er schnaufte kurz angesichts der unkonventionellen Kampfmethode und erhob sich.

Sein Daumen ruhte schon auf dem Aktivierungsschalter des Schwertes als er nahe der Tür seine Meisterin mit einer etwa gleichalten Begleitung erkannte. Er stutzte kurz, im Kampf hatte er die Umgebung komplett ausgeblendet und war dementsprechend überrascht, nahm jedoch schnell Haltung an. Während Sarid sich vorstellte erkannte er aus dem Augenwinkel wie sich Faith ihm ein wenig näherte. Sein Herz schlug aufgrund des Adrenalins noch immer schnell in seiner Brust und auch Faiths Wangen waren gerötet.


"Einverstanden.", hauchte er ihr leise zu und fügte dann, nach kurzem Zögern, anerkennend "Gut gekämpft" hinzu.

Sarids Begleitung wurde als Wes Janson vorgestellt und schien im ungefähr gleichem Alter wie seine Meisterin zu sein. Zwar hatte er mit Sarid bereits eine Meisterin gefunden, aber in dem Moment wünschte er sich, dass er das Duell ein wenig eleganter beendet hatte. Er wusste nicht wie viel Sarid und Wes von dem Kampf gesehen hatten, aber bei den beiden Räten wollte er gerne einen positiven Eindruck hinterlassen. Zuerst wendete sich der männliche Rat an seine Duellantin und schließlich riet ihm seine Meisterin sich einem bestimmten Lichtschwertstil zu verschreiben. Sein Wissen darum war bisher nur grob vorhanden, aber er nahm sich vor den Namen zu behalten um seine Kenntnisse bei gegebenem Anlass zu vertiefen. Auch stellte sich ihm die Frage welchen Stil seine Meisterin nutzte, aber da Sarid bereits das Thema wechselte, beschloss er sein Interesse zurück zu stellen.

Die Aufgabe klang grundsätzlich recht annehmbar. Fast hatte der Prinz gefürchtet humanitäre Hilfe auf den Krankenstationen zu leisten und sich damit in die ernsthafte Gefahr einer Infektion zu begeben. Dagegen war das Sichern der Kellerkorridore mit Unterstützung des Militärs noch akzeptabel. Der Name des Admirals sagte ihm etwas. Kurz blitze eine Erinnerung in ihm auf wie er vor längerer Zeit mit Blade Verwundete durch das Chaos in der Schlacht von Corellia trug. Die Brutalität der Eroberung, in die er plötzlich hineingeworfen wurde wirkte nun für ihn vollkommen surreal. Die Erfahrungen der Schlacht hingen verblasst und verwaschen in seinem Gedächtnis. Für einen kurzen Moment blickte er in die Leere, ehe er die Erinnerungen mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfschütteln ruckartig wegschob. Der Padawan konzentrierte sich weiter auf die Worte seiner Meisterin.


"Ich denke unsere Trainingseinheit ist soweit abgeschlossen.", antwortete er mit kurzem Seitenblick zu Faith. "Es sei denn du gibst dich mit einem Gleichstand nicht zufrieden.", fügte er etwas leiser mit einem gewissen Schmunzeln hinzu.

Nachdem Sarid die Erläuterung abgeschlossen hatte, betrat ein etwas jüngerer Mann den Trainingsraum, der sich als Cal Alder vorstellte. Er zählte mehrere Planeten und Ereignisse auf, die dem Padawan nichts sagten und war froh in dem Moment mit zwei Räten im Raum zu sein, die deutlich besser informiert zu sein schienen. Jedenfalls nahm sich Wes dem Mann direkt an, so dass Skyan zu seiner Meisterin trat.


"Ich werde kurz mein Quartier aufsuchen ehe ich mich auf den Weg zum Treffpunkt mache. Ich nehme an, dass das Schwert meine Verteidigung und Waffe gegenüber den folgendem Bedrohungen sein wird?"

Er blickte kurz auf dem schlanken, silbernem Griff. Das Metall fühlte sich noch immer ungewohnt in seiner Hand an. Im Duell hatte ihm die Waffe gute Dienste geleistet, aber er war sich sicher, dass viel Training nötig sein würde, bis er mit ihr so vertraut war wie mit seinem Säbel. Als Faith erklärte, dass sie ihn bei der Sicherung der unteren Ebenen nicht begleiten würde schaute er von der Waffe auf.

"Auf Wiedersehen, Faith. Es war eine Ehre und Freunde zugleich sich endlich wieder mit einem Gegner aus Fleisch und Blut zu messen."

Er lächelte sie ehrlich an.

"Auch wenn das Duell ohne diesen Machttrick sicherlich nicht mit einem Unentschieden geendet wäre."

Er grinste kurz, steckte die Waffe ein und verließ dann den Trainingsraum. Das Duell mit der blonden Padawan hatte seine Laune wirklich stark gehoben und so bahnte er sich mit einem Lächeln auf den Lippen den Weg zu seinem Zimmer. Seine sportliche Kleidung tauschte er gegen etwas robusteres, das bei einem Kampf mehr Schutz bieten sollte. Die Aufzüge lagen zentral in einem großem Flur, von dem die Gänge zu dem einzelnen Quartieren abstrahlten. Er wählte die Ebene 112 und betrachtete nachdenklich die schlanke Waffe in seiner Hand während der Aufzug in die Tiefe rauschte.

[Coruscant - Jedi-Tempel - Aufzug] Skyan
 
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