Coruscant

Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 21 – NPCs, Elise, Markus, Talery und Brianna

Oh, Markus und Elise interessierten sich also doch dafür, dass sie sich in einer Zone erhöhter Ansteckungsgefahr mit einem unheilbaren, potentiell tödlichen Virus befanden, dachte Brianna. Aber sie mochte den Tonfall des Corellianers nicht. Er klang vorwurfsvoll, geradewegs so als wollte er damit sagen, die Jedi-Heiler hätten ihren Laden nicht im Griff. Talery und sie waren zwar gerade erst angenommen und konnten nichts für die Zustände hier im Tempel, doch trotzdem fühlte die Jedi-Ritterin sich ein wenig angegriffen. Sie fühlte sich einfach mit den anderen Heilern verbunden, obwohl sie ihnen im Großen und Ganzen nicht sehr ähnlich war, von Ausnahmen wie ihrer Freundin Brena einmal abgesehen. Davon abgesehen war nun wirklich offensichtlich, unter welchem Druck die Heiler standen und welchen Stress diese aushalten mussten. Zu guter Letzt drückte die unbequeme Heilerroben an unzähligen Stellen Briannas muskulösen Körpers, was ihre Laune auch nicht gerade verbesserte. Derlei Dinge pflegte sie gerne an anderen Leuten auszulassen und Markus hatte ihr gerade einen Grund dafür geliefert.

„Nicht an jedem Rande eines Abgrunds steht auch ein Schild ‚Vorsicht, tiefer Fall!‘,

Entgegnete die Echani schnippisch.

„Denkst du nicht, dass wir nicht schon genug mit unseren Patienten zu tun haben? Da ihr beide ja eh nichts zu tun habt, könnt ihr euch ja ein paar Droiden schnappen und euch um die Angelegenheit kümmern. Vergesst aber bitte nicht, euch auf dem Weg nach draußen gründlich zu desinfizieren. Ich weiß nicht, ob es schon Schilder gibt, die eine darauf hinweisen.“


Wäre Elise nicht gerade in ein Gespräch mit Talery vertieft gewesen, hätte sich diese wohl auch dafür rechtfertigen dürfen, was es dazu grinsen gab. So aber bekam Markus Briannas Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation allein ab. Die Zeit auf Eshan war keineswegs so erfreulich und erholsam gewesen wie gedacht. Vom Rat aus dem Urlaub gerissen zu werden klang daher zunächst nicht schlimm, doch dieses Desaster, in welches sie hier geworfen wurde, war es eben doch. Nach der kurzen Teambesprechung wusste die Ritterin jedenfalls nicht, wie sie die Lage im Tempel sonst nennen sollte. Was Der Jedi-Meister anschließend sagte, machte Brianna obendrein misstrauisch. Wusste er etwas, was sie nicht wusste? Er hatte es eilig, sich mit Rätin Chesara zu treffen – derselben Person, die offenbar dagen Zeit hatte, sich mit einfachen Heilerinnen zu unterhalten. Die Echani-Jedi hätte gerne live gesehen, mit welchem Methoden sie ihre Erfolge in der Heilung des Viruses erzielte, aber sie wurde mit einem Datapad abgespeist. Markus schien im Gegensatz zu ihr wichtig zu sein – aber das würde sich hoffentlich ändern, wenn sie mit Talerys Beförderung zur Meisterin wurde!


„Nach allem was ich weiß, hält sie sich außerhalb des Tempels auf – irgendein Feldlazarett, vermute ich,“


Erwiderte Brianna mit einem flüchtigen Blick auf das Datapad, welches ihr Meisterin Thropp ausgehändigt hatte. Der Verteiler der weitergeleiteten Nachricht gab Aufschluss darüber, welche Räte sich auf Coruscant aufhielten. Die Heilerin studierte diesen kurz.

„Wenn ich die Informationen hier richtig deute, befinden sich gegenwärtig die Räte ChesaraSyonette, Elliundi, Horn, Solo und Janson auf Coruscant. Letzterer hat mich herbeordert und von ihm stammt dieses Pad, also ist er anscheinend wichtig,“


Fügte sie hinzu, offensichtlich dadurch gekränkt, dass sie dies nicht war. Dass sie im Gegensatz zu den meisten anderen persönlich und ausdrücklich nach Coruscant beordert wurde, hatte sie darüber schon wieder vergessen. Damit war die Zeit von Markus und Elise scheinbar aufgebraucht, so dass die beiden VIPs alsbald den Krankensaal verlassen mussten. Sie verabschiedeten sich und Talery und Brianna blieben mit den Heilern zurück – und einem Boten (Okin), der irgendwelche Blutproben brachte, die Chesara ihnen geschickt hatte.

„Oh, großartig,“


Antwortete Brianna, meinte dies aber nicht wirklich. Sie hatte keine Ahnung, was sie mit irgendwelchen Blutproben anfangen sollte. Urplötzlich verhielt sich der Neuankömmling komisch. Er schien unter Schmerzen zu leiden. Während Talery im erst einmal bedeutete, sich zu setzen, kümmerte Brena sich – zum Glück – um die dussligen Blutproben. Momentan war es schwer, es Brianna recht zu machen.


„Vorsicht Talery, das könnte ein Anzeichen einer Infektion sein.“


Nicht, dass einen Unterschied machte, als unwichtige Person hatte Brianna zu tun, was ihr gesagt wurde und sie hatte sich um den erkrankten Heiler Kuka-Rouz zu kümmern. Die Echani warf einen Blick in dessen Richtung, der für einen Bith eine untypische gelbliche Gesichtsfarbe zeigte. Als Bith war Kuka-Rouz wahrscheinlich weniger anfällig als eine Echani und er war trotzdem erkrankt, schoss es ihr durch den silbern behaarten Kopf. Dies drohte definitiv das Desaster schlechthin zu werden.

Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 21 – NPCs, Okin, Talery und Brianna
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt

Dieses leidige Thema "Gefühle". Es war einfach kein gutes Thema... Vor allem nicht, weil sie manchmal selber Probleme damit hatte. Trotzdem hatte sie das Gefühl, den Weg der Jedi verteidigen zu müssen. Es war nicht alles schlecht, was Ian in Frage stellte. Er meinte es absolut nicht böse, aber dennoch... Auch, wenn Ian wenigstens auf gleicher Stufe stand, die Jedi bedeuteten ihr nun einmal auch etwas. Er war übermäßig kritisch, was von seinem Standpunkt aus auch völlig Sinn machte. Sie verstand das alles auch... aber hier hatte er einen Punkt getroffen, an dem der Orden vielleicht wirklich nicht ganz klar war. Vermutlich sollte sie es einfach eingestehen, aber schon so vieles hatte in Ians Augen nicht funktioniert. Wenigstens in irgendwelchen Dingen musste ihre "Familie" doch einen richtigen Weg einschlagen... Was machte alles sonst für einen Sinn?
Sie biss sich auf die Unterlippe, hin und hergerissen zwischen Verteidigung und Eingeständnis. Wieder ebenfalls Gefühle... wieder nichts rationales. Ja, manchmal waren Gefühle gut. Aber Ian musste doch auch zugeben, dass sie einem auch oft im Weg standen...
Jedenfalls, für was auch immer sie sich entschied, ganz verstanden hatte Ian sie ohnehin nicht. Oder sie ihn?
Eowyn schüttelte den Kopf.

Es geht nicht um Seiten... Um Seiten geht es höchstens, wenn man zwischen den Jedi oder Sith wählt. Eine Entscheidung zwischen dir und den Jedi wäre auch keine Wahl zwischen Seiten, es wäre eine Wahl für das eine oder andere Leben. Das ist schon ein Unterschied, wenn du mich fragst... Sie zuckte mit den Schultern. Und natürlich machen Gefühle uns aus, aber so viel Leid entsteht auch, weil jemand seine Gefühle nicht im Griff hat. Gefühle... Leidenschaft. Würden mehr Leute darüber nachdenken, was sie tun, würden sie nicht ihrer Wut, ihrem Neid oder ihrem Verlangen nachgeben, dann hätten wir manche Probleme nicht. Abwehrend hob sie die eine Hand. Versteh mich nicht falsch. Ich sage nicht, dass Gefühle falsch sind... Eowyn lächelte Ian an. Wie könnte ich? Aber sich nicht von ihnen beherrschen zu lassen, trotz allem überlegte Entscheidungen zu treffen... das ist nun einmal wichtig. Nachenklich sah sie auf ihrer beiden Hände.
Vielleicht ein extremes Beispiel... fuhr sie zögernd fort. Aber was, wenn ich mich entscheiden müsste? Zwischen dir und dem Leben von... sagen wir tausend anderen? Unwahrscheinliches Szenario, aber... Sie atmete tief durch und fuhr dann leise fort. Das mit Kyran hätte ich mir auch nie vorstellen können.
Jedenfalls, was wäre richtig, eine gefühlsbetonte Entscheidung? Der Weg der Jedi ist in diesem Fall klar...
Eowyn verzog schmerzhaft das Gesicht. Und auch, wenn ich mir das momentan nicht vorstellen kann... rational gesehen wäre es richtig. Aber emotional? Sie schüttelte heftig den Kopf. Niemals. Und genau das ist das Problem. Was, wenn man sich plötzlich inmitten einer solchen Situation findet? Beziehungen, Liebe, Gefühle - sie machen uns aus, da gebe ich dir Recht, aber... nicht immer ist eine gefühlsbetonte Entscheidung auch die richtige.
Also... gibt es nun einmal klare Regeln.

Eowyn schwieg noch einmal einen Moment. Vermutlich war das nun nicht klarer gewesen... aber wie schwer musste es Ian fallen, diesen Standpunkt ohnehin nachvollziehen zu können? Sie hatte ihr Leben immer der Allgemeinheit gewidmet - bis Ian in ihr Leben getreten war. Bisher hatte sie nie einen Grund gehabt, an diesem Grundsatz zu zweifeln. Im Gegenteil... hätte sie nach der Nachricht von der schweren Krankheit ihres Vaters nur weniger gefühlsbetont gehandelt... Es war zu spät.
Man kann Gefühle nicht abschalten... aber wir versuchen zu lernen, uns eben nicht von ihnen beherrschen zu lassen. Nicht immer zumindest. Wir lassen uns ja auch von ihnen leiten - aber eben nicht beherrschen. Wir bauen Beziehungen auf. Natürlich tun wir das... Aber nimm meinen ersten Padawan. Die Bindung zwischen Mehas und mir war einfach zu intensiv. Ich habe mich zu sehr davon mitreißen lassen, als er den Orden verließ. Das war ein Fehler... und hätte ich mich von meinen Gefühlen nicht so leiten lassen... Eowyn seufzte. Dann hätte ich Winter zumindest besser kennengelernt, bevor... ja. Sie schüttelte den Kopf. Sie verrannte sich.
Jedenfalls... Es ist wohl ein Mittelweg, den die Jedi bevorzugen.

Sie seufzte erneut. Ein wirklich schweres Thema, und eines, das sie wohl kaum beenden würden, bis der Rest der Gruppe wieder da war. Dennoch, bis sie zurück waren...
Es geht meist nicht um Loyalitäten. Es geht eben um das, was richtig ist... und ja... manchmal auch um Loyalitäten. Was wäre, ein anderes extremes Beispiel, wenn du von mir verlangt hättest, die Sache mit dem Virus geheimzuhalten? Es wären nur meine Gefühle, die mich daran hindern würden, die Informationen weiterzugeben. Wieder schüttelte sie den Kopf. Natürlich sollte man sich nicht entscheiden müssen. Aber zu oft kommt es vor... und Ian, ich habe meine Aufgabe nicht ohne Grund abgegeben. Ich musste mich zu oft entscheiden. Ich musste zu oft zwischen dir und den Jedi vermitteln. Diese Entscheidungen verlangt das Leben von einem, nicht die Jedi. Sie stellen nur Regeln auf, die diese Entscheidungen hoffentlich etwas leichter und einfacher machen. Es sind keine... Extreme.

Sie lächelte leicht. Zugegeben... es sind keine einfachen Regeln. Aber bis ich auf dich getroffen bin... waren sie eigentlich nicht schwer einzuhalten. Eowyn drückte kurz seine Hand. Und ich bin schließlich auch ausnahmslos meinem Gefühl gefolgt, als ich mich dir aufgedrängt habe. Sie lächelte noch, doch ihre Miene wurde nachdenklich. Aber stell dir auch hier einmal vor... was, wenn ich mich geirrt hätte? Wenn du tatsächlich ein verdeckter Sith gewesen wärst? Ein Schulternzucken folgte, und sie versuchte, es nicht zu ernst klingen zu lassen. Dann säße ich jetzt auch nicht so bei dir, grinste sie. Und mal ehrlich... auf Va'art hättest du dir doch so manches Mal gewünscht, ich würde meine Gefühle besser im Griff haben, oder?
Neckisch stupste sie ihn in die Seite und wurde dann wieder ernster, sah Ian fest in die Augen.

Wir müssen uns nicht verstecken, wiederholte sie. Bisher habe ich versucht, es nicht allzu offensichtlich zu halten - dank meiner Aufgabe sollte ich zumindest nach außen hin etwas Abstand zeigen. Aber sobald diese Sache endgültig aus dem Weg ist... Lasse ich deine Hand wirklich nicht mehr los, versprochen. Eowyn lächelte Ian zu. Es wird keine Selbstmordmission geben ( :p ) und auch kein überstrapaziertes Glück - so viel haben wir davon ohnehin nicht gehabt. Denk mal an die arme "Sandkorn"... Wehmütig lächelnd dachte Eowyn an das kleine Schiff, das sich leider als nicht sonderlich zuverlässig herausgestellt hatte.

Ich werde genausowenig etwas verstecken. Warum sollte ich? Kein anderer Jedi wird dafür gerügt, eine Beziehung zu haben, wir haben das gleiche Recht wie jeder andere auch. Sie hatte Ians halb verstecktes Kompliment sehr wohl gehört, gab sich aber Mühe, es zu überspielen - sie war sich sicher, dass er auch ohne sie Stärke, Mut und Standhaftigkeit bewiesen hätte. Du bist meine Familie, Ian, sagte sie ernst und nachdrücklich, hob ihre Hand, um erneut über seine Wange zu streichen, wiederholte damit, was sie ihm auf Lianna schon gesagt hatte. Vergiss das nicht. Wie könnte ich dich verstecken? Wie?

Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Eowyn - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt

Ian wusste, dass die Jedi und alles, was mit ihnen in Verbindung stand, ein Thema war, das er mit Vorsicht angehen musste. Waren die Jedi ihre Familie – und das hatte sie mehr, als einmal gesagt – musste er Vor- und Nachsicht walten lassen, wollte er ihr nicht vor den Kopf stoßen.
Sie sprachen von Gefühlen und von Zugehörigkeiten, sie sprachen von vielen kleinen Dingen, die sich zwar voneinander unterschieden, sich aber immer wieder kreuzten und damit eine Verbindung besaßen, vielleicht sogar untrennbar miteinander verknüpft waren.
„Ich weiß nicht, ob es allein Gefühle sind, von denen wir uns beherrschen lassen, Eowyn. Denn steht nicht meistens etwas hinter einem Gefühl? Und ist es nicht viel mehr das, was uns Probleme macht? Das, was uns erst zu einem Gefühl antreibt?“ Sicher, man konnte sagen, Wut war Wut, doch damit machte man es sich zu einfach. Etwas stand hinter Wut. Fast immer stand irgendetwas hinter einem Gefühl. Eine Erfahrung, ein Erlebnis, etwas, das länger zurücklag. Vielleicht sogar eine Charaktereigenschaft. „Wenn weniger persönliche Interessen im Vordergrund stehen würden, dann wäre die Galaxis eine andere.“ Was beinahe so klang, als liefe es doch wieder darauf hinaus, mehr rational und weniger emotional zu entscheiden. Auch nach Eowyns Beispiel klang es so, als seien allein Gefühle verantwortlich, jene oder solche Entscheidungen zu treffen und sicher, wenn es um diese Beispiele ging, gab es eine rationale und eine emotionale Entscheidung. "Und mit persönlichen Interessen meine ich nichts gutes. Ich meine Dinge wie Machtgier, Stolz, Rache, und das sind viel mehr Eigenschaften und keine Gefühle. Zumindest sind es nicht nur Gefühle, es ist einfach mehr." Das, was sie gesagt hatte... „Das sind Extremsituation Eowyn. Ich weiß nicht, ob sie als gutes Beispiel dienen können. Sicher, sie untermauern, das man sich im Zweifelsfall für das Wohl der Mehrheit entscheiden sollte, aber das ist nicht das, was ich meinte.“

Diese Sache mit Kyran war noch nicht zu Ende, dieses Gespräch war nur ein weiterer Hinweis darauf und Ian ärgerte sich im Stillen darüber, dass er Eowyn dazu gebracht hatte, sich entscheiden zu müssen.Ich finde es nicht einfach, klare Regeln festzusetzen, oder klare Regeln überhaupt erst zu erkennen. Vielleicht ist die einzig klare Linie, die ich hier sehe, die, dass persönliche Entscheidungen dann enden, wenn sie einen anderen negativ beeinflussen würden, aber“ und es war wichtig, dieses Aber anzufügen, besonders in Hinblick auf Eowyns Entscheidung damals, in Ians Technik einzugreifen, „auch das ist keine einfache Regel, die man aufstellen kann. Eine Entscheidung kann nicht für sich alleine stehen. Es gibt Entscheidung, die einfach getroffen werden können, wie die, ob man gerade Wasser oder etwas anderes trinken möchte. Das sind Entscheidungen, die einen alleine betreffen.“ Entscheidungen wie die zwischen zwei Seiten, die zwischen zwei Leben, die zwischen Leben und Tod waren ganz andere. „Aber Entscheiden für den einen oder den anderen...“wie bei Kyran. „Ich weiß nicht. Ich weiß nicht, ob es hier überhaupt richtig und falsch gibt und vielleicht wäre es vermessen und ungerecht, davon auszugehen, dass es hier eine klare Linie gibt, denn zu was, als Schuld kann das führen?“ Ian war überzeugt davon, dass sich, in einer solchen Situation, wahrscheinlich jeder für den entschieden hätte, den er liebte. Völlig zweifelsfrei konnte Ian sagen das er, hätte Eowyn gehandelt wie er, sich jedes Mal für sie entschieden hätte, vor allem, wenn er geglaubt hätte, das Kyran ohnehin nicht lebensfähig wäre – so wie es auch ausgesehen hatte. Dieses Gespräch aber führte sie auf dünnes Eis und je mehr Ian sprach, umso dünner wurde es. Kurz verzog er das Gesicht, als er sich innerlich erneut schalt, sie in diese Lage gebracht zu haben.

„Einer gegen einen oder einer gegen hundert, das ist einfach etwas anderes. Vor allem war es bei Kyran etwas anderes. Es ging um den Abbruch einer Technik, die nicht hätte eingesetzt werden dürfen.“ Und Ian wünschte, das Eowyn das genau so sehen konnte. „Seine Chancen standen schlecht, ich glaubte ihn verloren, ich war sicher, ich habe eine Vision gehabt, die direkt von Alisah kam. Ich habe gesehen, wie er sich verabschiedete. Ich ahbe gespürt, wie er entglitt. Ich war sicher, er würde sterben und vielleicht wäre er es, hätte ich nichts getan. Vielleicht auch nicht. Aber eines weiß ich mit absoluter Sicherheit: Ein weiterführen meiner Technik, und dazu braucht es nicht einmal Calads Bestätigung, hätte mein Ende bedeutet. Das habe ich … gespürt.“ Die Auswirkungen spürte er noch immer.Und ich glaube auch, das emotionale Entscheidungen nicht immer richtig oder die besten sind, viel mehr, weiß ich es sogar.“ Schließlich hatten seine emotionalen Entscheidungen nicht zuletzt zu schlimmen Dingen geführt. Mord. Dennoch weiß ich nicht, ob es zu intensive Gefühle gibt – und damit meine ich zu intensive positive Gefühle. Konstruktive Gefühle.“ Vermutlich aber war es unmöglich sich hier für etwas zu entscheiden, das nicht der Mittelweg war, wie Eowyn es genannt hatte und so lächelte Ian schief. „Wirklich klar ist das alles also nicht.“ Ganz im Gegenteil.
Und dann kamen sie doch wieder zu Extremen. Zu Entscheidungen, die erzwungen wurden. Das Virus geheim halten. Jemanden um etwas bitten – oder jemanden zwingen.

Das meine ich. Damit sind wir genau da, wo ich nicht sein will. Zwang. Bitten und Zwang sind andere Dinge. Sobald ich gezwungen bin, habe ich keine richtige Entscheidungsmöglichkeit mehr. Zwang ist nicht mit freiem Willen verbunden und Entscheidungen, die auf Zwang basieren… Eowyn, das sind keine Entscheidungen, die jemand treffen soll. Die jemand treffen darf.“ Ihm gefiel nicht, dass sie sagte, sie hätte zu oft Entscheidungen treffen müssen, wegen ihm. Sie als Vermittlerin zwischen ihm und den Jedi? Nein. Diesmal war es Ian, der den Kopf schüttelte. „Es war unklug von den Jedi, dich als Aufpasserin über mich zu ernennen. Es hätte jemand sein müssen, der neutral sein kann. Ein Richter dürfte sein eigenes Kind oder seine Frau auch nicht verurteilen, er dürfte nicht einmal Richter in diesem Fall sein.“ Demnach waren solche Entscheidungen keine, die das Leben einem auferlegte.

Gefühle und er. Was wäre gewesen, er hätte sie getäuscht?
Und was wäre gewesen, du hättest mich sitzen lassen und ich hätte dir nicht vertraut, dich nicht gebeten, mit dir zu kommen?“ Es gab nun einmal Dinge, bei denen es keine klaren Antworten gab. Keine klaren Regeln. Oft musste man abwägen, überlegen und Entscheidungen konnten sich als richtig oder falsch herausstellen. Was die Sache mit Va’art betraf, musste Ian erneut den Kopf schütteln. „Das sehe ich anders. Hättest du viel früher die Gelegenheit gehabt, mit jemandem zu sprechen, dich jemandem anzuvertrauen, wärst du auf Va’art vielleicht gar nicht zu diesen Gefühlsausbrüchen gekommen. Man muss offen über das reden dürfen, was man fühlt. Was einen bewegt. Ich hoffe, die Jedi sind diesbezüglich offen. Wut zu verbieten ist nicht richtig, denn sobald wir Gefühle verbieten, sobald wir ihnen ihre Daseinsberechtigung nehmen, haben sie erst die Kraft uns zu korrumpieren. Wann wird Wut immer größer? Wenn uns nicht erlaubt ist, sie empfinden zu dürfen. Wenn wir nicht über sie reden. Wenn wie sie verbieten. Hass beginnt, wo Liebe endet und Liebe endet, sobald Gespräche und Bindungen enden und genau das ist das Problem. Negative Gefühle sind nicht das Übel, das alles kaputt macht. Das, was kaputt macht sind andere Dinge. Gedanken. Eigenschaften. Unüberlegte Taten, ja auch Gefühle, aber nicht zu aller erst Gefühle. Das, was zerstört die die Abwesenheit von Liebe, der Mangel an Verständnis, das Fehlen von Mitgefühl. Wenn wir das Böse anfeuern, wird es gewinnen. Wenn wir versuchen, ihm mit dem Gegenteil entgegen zu treten, besteht vielleicht eine Chance und damit muss früh begonnen werden. Gewalt Eowyn, beginnt nicht erst bei der Handlung. Sie beginnt viel früher. Sie beginnt schon in der Wortwahl.“ Mit Kategorisierungen zwischen Freund und Feind. All das machte viele Dinge erst möglich. Nur wenn es ein Feindbild gab, konnten Legitimationen geschaffen werden, Feinde zu vernichten.

„Die einzige Kritik, die ich an den Jedi übe ist die, dass sie offensichtlich, durch ihren Kodex, Dinge verbieten oder kleinzureden versuchen. Interpretationssache. Ja. Sobald man selbst interpretieren darf, ohne dafür gerügt zu werden, ist es gut. Eigentlich wollte ich nur das sagen,“ ein Lächeln folgte, „denn schlecht machen möchte ich die Jedi nicht.“ Demnach tat es gut zu hören, dass die Jedi liberaler waren – und Ian hoffte, dass dem wirklich so war.Wenn die Jedi einen nicht dazu treiben, sich selbst zu verraten, habe ich also fast kein Problem mit ihnen.“ Eowyn bestätigte noch einmal, dass die Jedi Beziehungen nicht verbaten, was Ian unbedingt glauben wollte, wenn da nicht seine Erfahrung gewesen wäre. Als sie erneut seine Wange berührte und noch einmal versuchte ihm deutlich zu machen, das er ihre Familie war und es keinen Grund gab, sie zu verstecken, musste Ian zu Boden sehen. Nicht, weil er die Intensität des Moments nicht ertrug, nein.
„Die Sith hätten dir gedroht“, flüsterte Ian also leise, „und auch wenn ich irgendwie weiß, dass Jedi und Sith sich voneinander unterscheiden, ist es nicht einfach, das auch zu fühlen.“ Wo sie wieder bei Verstand und Gefühl angelangt waren. Dennoch – Ian zwang sich zu einem Lächeln.Aber wären sie Monster, wärst du nicht unter ihnen und hätten sie etwas dagegen, hätte Joseline vermutlich anders reagiert, als in diesem Gespräch.“ Demnach waren seine Ängste unbegründet. Verständlich vielleicht, aber nicht begründet, denn bis jetzt hatte kein Jedi etwas getan. Wie lange aber hatte es gedauert, bis Allegious sich als Monster herausgestellt hatte?

Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Eowyn - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
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[ Coruscant| Orbit | Militärische Orbitalstation | Großer Briefingraum | ²Lt Navalon, Sergeant Kath & NPCs (Lt Both, Lt Patch, Commander Sesil, Colonel Rijth, etc... ]

Langsam, ganz langsam erschloss sich Faith, was hier vorging. Sesil hatte so viele Informationen in solch kurze Zeit gepresst, dass es schwer war geistig mitzukommen. Ihre Augen weiteten sich leicht, als sie begriff. Diese Spezies, die Yevethaner, hatten dem Imperium den Krieg erklärt und kämpften… für was eigentlich? Für ihre Freiheit? Faith hatte schon oft Geschichten darüber gehört, wie xenophob das Imperium war. Dass sie nichtmenschliche Spezies unterdrückten, zum Teil gar versklavten. Nicht zuletzt dem Militär und den Jedi war es zu verdanken, dass viele ehemalige Sklavenvölker befreit wurden und nun gleichberechtigt im Senat der Neuen Republik saßen. Das war es doch, wofür sie letztendlich kämpften, wofür auch Faith kämpfen würde. Doch die Yevethaner schienen dort nicht Halt zu machen. Für seine Freiheit zu kämpfen war das eine, eine andere Spezies, wie die Fia, niederzumetzeln etwas ganz anderes. Sie waren gefährlich, nicht nur für das Imperium, sondern auch für die Republik. Sie mussten ihre Leute da raus holen, zusammen mit den Informationen, die sie über die Yevethaner herausgefunden hatten, da stimmte Faith dem Colonel zu.

Die Padawan blickte in die Holo-Gesichter der vermissten Offiziere und stellte sich vor, sie, oder einer ihrer Freunde wären in dieser Situation. Sie würde nicht eine Sekunde zögern, für Arlen oder Chesara loszuziehen. Genauso wenig durfte sie zögern, ihr eigenes für die einundzwanzig Leben aufs Spiel zu setzen, die auf Aradia ihre Hilfe benötigten.


Faith warf erneut einen Blick zur Seite, als Rijth von Spezialeinheiten und Infiltratoren sprach. Erst viel ihr Blick auf die Cyborg-Frau, dann auf ihren Sitznachbarn (Sane). Das waren also gar keine Marines. Denni hatte sich vollkommen zu Unrecht aufgeregt. Wenn diese Typen wirklich Infiltratoren waren, würden die Soldaten ihres Zuges noch froh sein, sie an ihrer Seite zu wissen. Schließlich ging es in imperiales Gebiet und sie würden dort imperiale Truppen imitieren. Faith wollte nicht diejenige sein, die den frischgebackenen Frieden zwischen den beiden galaktischen Großmächten wieder zerschlagen würde.


Während Captain Simon, ein schlanker, blondhaariger Mensch, nach vorne trat, wischte Faith ihre feuchten Handflächen an den Knien ab. Das hatten sich die Kommandeure für ihren ersten Außeneinsatz gedacht? Diese ganze Mission klang mehr als heikel. Faith bemerkte, dass Both sie aus den Augenwinkeln beobachtete. Sie nahm die feuchten, zitterigen Hände von den Knien und faltete sie stattdessen in ihrem Schoß. Ein lautes Schlucken konnte sie jedoch nicht zurückhalten. Sie sah zu ihm herüber. Er hielt den Augenkontakt kurz, nickte dann kaum merklich und richtete den Blick erneut nach vorn. Lark Simon schien erfahren zu sein. An Selbstbewusstsein mangelte es ihm nicht. Faith bemühte sich ihm aufmerksam zuzuhören. Nach seinem kurzen Monolog, die Blondine hatte sich bereits halb erhoben um seine Anweisungen zu befolgen, stellte tatsächlich noch jemand aus den vorderen Reihen eine Frage. Leider bemerkte Faith zu spät, dass jemand sprach und so verstand sie lediglich: „…Befehlskette?“

„Ja. Sie unterstehen dem Befehl von Lieutenant Both.“ Faith erkannte nun, dass es einer der neu zugewiesenen Männer in ihrem Zug war, der die Frage gestellt hatte. Captain Simon sah den Rang hinauf und deutete auf den Zugführer. „Ihre Truppzuteilung erhalten sie von ihm. Die Infiltratoren unterstehen Lieutenant Patch.“ Diesmal war es die Cyborg-Frau, auf die er deutete.

Damit schien alles gesagt. Die Infanteristen, sowie die Spezialeinheiten, erhoben sich und schritten geordnet den Rang hinunter. Commander Sesil hatte unterdessen mithilfe einiger Besatzungsmitglieder der Station einige Kisten hereinschaffen lassen, in welchen die Soldaten ihre persönliche Habe lagern würden, solange sie fort waren. Während Faith darauf wartete, dass die vorderen in der Reihe ihre Gegenstände abgaben, tastete sie an ihren eigenen Gürteltaschen herum und holte schon einmal Comlink, Datapad und Papiere heraus.

Als sie an der Reihe war, legte sie ihren Händeinhalt in die Kiste, fasste sich an den Hals, löste die Hundemarken und gab sie in Commander Sesils Hände. Anschließend griff sie in die braune, längliche Tasche, die unterhalb ihres Rückens an den Gürtel angebracht war und zog das Lichtschwert heraus, das sie von Chesara erhalten hatte. Bevor sie es in die Kiste legen konnte, hob Commander Sesil, der derweil den Namen auf der Hundemarke gelesen und mit schnellen Fingern sein Datenpad gegriffen hatte, eine Hand und gebot ihr zu warten.


„Second Lieutenant Faith Navalon, korrekt? Jedi, wie ich Ihrer Akte entnommen habe. Nein, ich denke, das da brauchen Sie.“ Wieder sprach er ohne Atempause und fuchtelte mit der Hand, die sie soeben noch zum Abwarten bewogen hatte, in Richtung des Lichtschwerts. Dabei gab er sich jedoch sichtlich Mühe, es nicht aus Versehen zu berühren.

„Lediglich Pa…“, setzte sie an, ehe Captain Simon ihr dazwischen fuhr.

„Behalten Sie es, Lieutenant. Auf eine solche Waffe sollten Sie nicht verzichten, und ich nicht auf jemanden, der im Notfall damit umzugehen weiß.“

Diejenigen, die sie seit ihrer Ernennung zur 2nd Lieutenant begleitet hatten, wussten, dass ihre Macht zu etwas gut war, selbst wenn sich ihre Ausprägung noch in den Kinderschuhen befand. Jeder hatte gesehen, wie ihre Levitation noch vor ein paar Tagen das Leben unzähliger Zivilisten gerettet hatte. Auch wenn Faith gern angemerkt hätte, dass sie eine Schülerin war und mit dem Lichtschwert noch nie mehr als die Lichtblitze eines Trainingsdroiden bekämpft hatte, erkannte sie an den Blicken ihrer Kammeraden, dass von ihr erwartet wurde, diese Waffe bei sich zu führen. Sie nahm sich vor, das Lichtschwert auch in imperialer Uniform keinesfalls offen zu tragen, und es in einer Gürteltasche bei sich zu führen.

Als alle ihre persönlichen Gegenstände abgegeben hatten, führte Captain Simon die Züge Infiltratoren und Infanteristen hinaus aus dem Briefingraum, durch Korridore und Frachtaufzüge, die sie einige Ebenen hinab transportierten, zur Hangarbucht K. Wie versprochen befanden sich dort die beiden weißen Sentinel-Klasse-Transporter mit hochgeklappten Flügeln und heruntergelassenen Laderampen. Auf langen Tischen am Rand des Hangars warteten bereits die neuen Uniformen. An kleinen Namensschildern erkannten sie, welcher sortierte Haufen für jeden einzelnen von ihnen Vorgesehen war. Faith schritt die Reihe entlang, bis sie ihren Namen entdeckte und näherte sich dem Tisch. Die Uniformen bestanden aus schlichtem Grau. Imperialer Standard. Zur Ausrüstung gehörten noch ein massiver Helm, sowie eine Feldrüstung, die aus Brust- und Schulterplatten bestand. Die Brustplatte beherbergte auch das imperiale Äquivalent zum Rangabzeichen des 2nd Lieutenants, ein rotes, über einem blauen Quadrat. Gürtel, Stiefel und Handschuhe waren in tiefem schwarz gehalten. Die durch den Captain angesprochene Kampfmaske rundete die Uniform ab. Das wichtigste waren jedoch die neuen Hundemarken, sowie das Datenpad mit den Details über Faiths neue, vorgetäuschte Identität. Bis auf weiteres war sie Kara Starseed, 2nd Lieutenant der 255. Imperialen Infanteriekompanie.

[ Coruscant| Orbit | Militärische Orbitalstation | Hangarbucht K | ²Lt "Kara Starseed", Sergeant Kath & NPCs (Cpt Simon, Lt Both, Lt Patch, etc... ]
 
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Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 21 – NPCs, Okin, Talery und Brianna

Okin litt fürchterlich. Der Schweiß rann wie ein Wasserfall über sein Gesicht. Das Herz pochte schnell und stark. Er konnte auch ein durch den Schmerz verursachtes Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Sein ganzer Körper verkrampfte sich durch den Schmerz. Wäre ihm nicht die vogelähnliche Frau (Talery) zur Hilfe geeilt und hätte ihn gestützt, wäre er vielleicht sogar gestürzt. Ihr gelang es den Coruscanti zu einem der Betten zu bugsieren, auf das er sich setzen konnte. Mit Mühe und Not schaffte Okin es aufrecht sitzen zu bleiben. Der grausame Schmerz, den einer Patienten und Okin mit ihm erlitt, sorgte auch dafür, dass Okin sich völlig wie von Sinnen fühlte. Es war für ihn schier unmöglich an irgendetwas anderes als den Schmerzen zu denken. Der Schmerz beherrschte in diesem Moment einfach alles.

Okin hatte noch nicht einmal richtig bemerkt, dass ihm die Blutproben abgenommen worden waren und weggebracht wurden. Und auch die Fragen, die dieses Vogelwesen an ihn stellte, drangen kaum in sein Bewusstsein vor. Als Okin aber gerade ansetzen wollte, um zu erklären, was denn los war, überkam ihn durch den gewaltigen Schmerz eine solche Übelkeit, dass er sich auf das Bett übergeben musste. Glücklicherweise konnte er sich gerade noch von den Heilern wegdrehen.

Die silberhaarige Heilerin (Brianna) riet dem vogelähnlichen Wesen zur Vorsicht, denn er könnte infiziert sein. Okin wollte widersprechen, aber es fiel ihm so schwer die Gedanken weg vom Schmerz und hin zum Gespräch zu lenken. Er wandte sich dem vogelähnlichen Wesen zu, weil er sie sympathischer und verständnisvoller als die Silberhaarige empfand, die schon etwas patzig reagiert hatte, als er nur die Blutproben erwähnt hatte.

„Nein! Nicht krank.“

Leider widersprach dieser Aussage die Tatsache, dass er sich direkt danach erneut wegdrehen musste und er sich erneut übergab. Er versuchte sich aber gleich wieder dem Gespräch zuzuwenden. Er musste dafür sorgen, dass dem Patienten geholfen wird. Nur dann würden auch seine Symptome verschwinden.

„Nicht ich, sondern Patient in der Nähe!“

Okin hatte aber seine Machtfähigkeit nicht soweit unter Kontrolle, dass er sagen konnte, woher dieses Schmerzgefühl genau kam. Genauer gesagt, hatte er ja eigentlich überhaupt keine Kontrolle darüber und konnte ja nicht einmal bestimmen, ob er es wahrnehmen wollte oder nicht.

„Weiß nicht wo. Spüre schreckliche Schmerzen! Braucht Hilfe! Stirbt sonst gleich!“

Völlig entkräftet, hoffte Okin, dass die Heilerinnen ihn verstanden hatten, was bestimmt nicht einfach war, und dem Patienten noch rechtzeitig helfen konnten.

Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 21 – NPCs, Okin, Talery und Brianna
 
[ Kern / Corusca-Sektor / Coruscant-System / Coruscant / Obere Ebenen / Jeditempel / Gärten ]

Arlen war die Situation mehr als unangenehm. Er war vollkommen übermüdet und wollte eigentlich nichts lieber als in einem ruhigen Quartier verschwinden und ein paar Stunden einfach an nichts denken. Doch das war ihm anscheinend nicht vergönnt. Als Rat Janson Arkadi wegen des umgangssprachlichen Ausdrucks des Meisters für Arlen korrigierte, schoss diesem das Blut in den Kopf. Was musste der Rat jetzt von ihm denken? Dass ein frisch gebackener Ritter sich mit Bezeichnungen schmückte, die ihm noch lange nicht zustanden? Nur mit Mühe kämpfte der junge Sith seine Gedanken wieder herunter. Die extreme Müdigkeit ließ Denkmuster wieder hochkochen, die er eigentlich hinter sich gelassen geglaubt hatte.

Schweigend wartete er ab, bis eine weitere Feststellung ihn – wie Arkadi – an den Rand der Fassungslosigkeit trieb. Der seltsame Mann auf der Bank war keineswegs ein Jed. Es handelte sich bei ihm viel mehr um einen Sith-Überläufer. Mit neuen Augen warf Arlen diesem Ian Dice einen raschen Blick zu, während er sich fragte ob er genauso geworden wäre, hätte sein Vater ihn damals nicht von Aleen fortgebracht. Ein recht scharf geführtes Gespräch zwischen Arkadi und dem Rat entbrannte ob genügende Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden waren um Dice davon abzuhalten etwas Gefährliches zu tun. Auch hier hielt Arlen sich respektvoll im Hintergrund. Was hätte er auch sagen sollen.

Entgeistert sah er Rat Janson als dieser klarstellte, dass es bei einer eventuellen Befragung zu keiner Folter kommen würde. Was dachte der der Mann eigentlich von Arkadi?! Arlen kannte den Geheimdienstler jetzt etwas mehr als eine Woche und hatte ihn als ehrlichen, aufrechten Mann erlebt. Die Unterstellung dass er Ian Dice foltern würde, hätte er auch nur die Gelegenheit, fasste der Sith beinahe als persönliche Beleidigung auf. Selbst wenn der Geheimdienst solche Mittel einsetzte – was er doch stark bezweifelte, immerhin war das hier die Republik! – war es doch schon ein starkes Stück Arkadi gegenüber eine derartige Mahnung auszusprechen. War das nicht ungefähr auf einer gleichen Ebene wie Arlen zu verurteilen weil er den Sith angehörte? Fast war er versucht dazwischen zu gehen und seinen Freund zu verteidigen, beherrschte sich jedoch im letzten Moment.

Schließlich kam es jedoch (endlich) dazu, dass Arlen seinen Bericht abliefern sollte. Kurz holte er Luft um seine Nervosität zu bekämpfen und begann:

„Die letzte Woche über waren wir mit Professor Kaltenbach von einer der Universitäten in den Unteren Ebenen um Proben für ein mögliches Heilmittel zu sammeln. Dabei haben wir ein gutes Bild über die aktuelle Lage bekommen. Es ist ziemlich schlimm. Es gibt zwar Soldaten und Hilfskräfte, aber die sind aktuell über ein zu großes Gebiet verteilt um effektiv zu sein. Vor allem treiben sich da unten Banden rum, die es vor allem weniger wehrhaften Gruppen als wir es sind, die Arbeit schwer bis unmöglich machen. Es fehlt an so ziemlich allem und so sterben die Leute nichteinmal in erster Linie am Virus, sondern auch und vor allem dadurch bedingten Gründen. Wir haben einigen das Leben retten können, waren jedoch auch häufig zu spät. Ich bitte darum weitere Jedi dorthin zu senden, wenn welche zur Verfügung stehen…“

Arlen schloss seinen Bericht wusste jedoch, dass sein Bericht nicht perfekt gewesen war. Die Erschöpfung forderte seinen Preis und so hoffte er dass Skit und Arkadi noch etwas hinzufügen würde…


[ Kern / Corusca-Sektor / Coruscant-System / Coruscant / Obere Ebenen / Jeditempel / Gärten ]
 
[ Coruscant - Republica 500 - Wohnung] War, ein Gefangener und die Sandpanthers (NSC)

"Wir wissen nun wer du bist und das hat an der ganzen Situation einiges geändert."

War setzt sich mit diesen Worten gegenüber dem Gefangenen auf einen Stuhl und ließ eine verschlossene Akte vor sich auf den Tisch fallen. Der kleine Tisch, die zwei Stühle und das gedämpfte Licht schafften die typische Verhörraumatmosphäre, die der corellianische Kommandant extra angefordert hatte.

Sie waren mit dem Frachter auf Republica 500, einem der wohl berühmtesten Hochhäuser Coruscants, gelandet und hatten sich dort in einer Wohnung verschanzt, die der Geheimdienst zuvor als "Safe House" verwendet hatte und nun als Operationsbasis genutzt wurde. Ein dunkler Raum mit dem Fenster war dadurch zum Verhörzimmer für War und seinen Gefangenen umfunktioniert worden. Sie bearbeiteten ihn nun schon seit fünf Stunden, wobei Grimes die "erste Schicht" übernommen hatte, die War gerne als "Weichklopfen und Zurechtlegen" bezeichnete.

Er hatte sich den Bericht über Konze Kaer, Xandro H'lan, Silco van Reeken oder wie der Glatzkopf auch immer in Wirklichkeit heißen mochte, garnicht erst ausgedruckt. Die Akte vor ihm war nur mit leeren Flimsiblättern gefüllt. Doch das gehörte nun mal alles zu dem Spiel, dass man beim Verhör eben so spielte. Der Glatzkopf selbst reagierte kaum auf Wars Worte. Dennoch glaubte er ein leichtes Zucken gesehen zu haben, als er die Akte auf den Tisch hatte fallen lassen. Er wusste nicht, was sie über ihn wussten. Es ging um die Unsicherheit. Der Admiral war sich sicher, dass er ihn dadurch knacken konnte. Entweder er war ein absoluter Fanatiker, dann würde neben körperlicher Folter aber kaum etwas helfen, um auch nur ein Wort aus ihm herauszubekommen. Oder aber sie konnten irgendwann auch ohne Folter den Punkt erreichen, in dem er sein Wohlergehen über das des Imperiums stellen würde. Eine dritte Möglichkeit, nämlich ein Wahrheitsserum, kam natürlich auch noch in Betracht. Aber erst wollte er dem Gefühl der Unsicherheit noch etwas Nachdruck verleihen.


"Aufgrund deiner... Situation... werden wir dich nicht den offiziellen Behörden übergeben. Wir werden dich einfach verschwinden lassen."

Als der Glatzkopf nun zu ihm aufsah, wusste War schon, dass er gewonnen hatte.

"Wohin?"

Das war viel zu einfach gewesen. Schon wieder ein Fehler und das nach so kurzer Zeit. Damit war klar, dass es sich definitiv nicht um einen voll ausgebildeten imperialen Agenten handeln konnte. Der Admiral war sogar etwas enttäuscht. Er versuchte, sich diese Enttäuschung nicht anmerken zu lassen und zuckte lässig mit den Schultern.

"Das hängt ganz von dir ab. Du kannst reden und dann 'verschwindest' du an die corellianischen Goldstrände oder du lässt es eben bleiben und dann 'verschwindest' du in eine 5 Quadratmeterzelle mit 20 viruserkrankten Vergewaltigern."

Wars Blick war eiskalt. Das Sabbacc-Gesicht musste sich schließlich irgendwie mal bezahlt machen. Auch der Bluff wurde ihm abgekauft. Es war klar, dass weder das eine noch das andere passieren würde. Die Augen des Glatzkopfes verengten sich zu Schlitzen.

"Ich bin ein Gesandter von Anaxes. Ich berufe mich auf meine diplomatische Immunität und verlange umgehend freigelassen zu werden."

Soso, für diese Rolle hatte er sich also entschieden. Der Adlige auf diplomatischer Mission. In Anbetracht der Situation keine ganz schlechte Idee. War lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück und erwiderte den Blick.

"Wenn du möchtest gehen wir zusammen raus auf den Balkon und dann lasse ich dich frei. Wie du sicher schon mitbekommen hast, befinden wir uns auf Coruscant. Ein paar Sekunden lang fühl sich das "Frei sein" echt gut an, aber wenn man unten ankommt ist das meist ganz schön schmerzhaft."

Es blieb zu hoffen, dass der Kerl nicht so hartnäckig war, dass War eine Stufe weiter gehen musste. Nur mit Worten zu drohen war das eine. Ihn wirklich über den Abgrund zu halten etwas ganz anderes. Wenn es nach ihm ging, dann konnten sie sich die Nummer sparen.

"Sie werden mich töten, wenn sie mitbekommen dass ich geredet habe."

Resigniert senkte Silco van Reeken - zumindest war das der Name seiner aktuellen Tarnidentität - den Kopf. Also war er doch vernünftig. Was hingen verschränkte die Arme vor der Brust und blickte für kurze Zeit auf die hinter Silco liegende Wand, bevor er ihn dann wieder fixierte.

"Sterben müssen wir alle. Die einen früher, die anderen später. Mach dir erst mal Gedanken um das eine und dann um das andere."

Die nächste wenig versteckte Drohung. Er sah Fortschritte und wartete bereits gespannt darauf, was der Kerl ihm gleich erzählen würde.

[ Coruscant - Republica 500 - Wohnung] War, ein Gefangener und die Sandpanthers (NSC)
 
[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Zimmer von Sarissia] Sarissia

*Sarissia hatte ihre Meditation beendet und war wieder Angezogen, sie fühlte sich wieder Frisch und munter als wäre das Training vorhin nichtmal anstrengend gewesen auch wenn es das war. Sie packte ihre sachen in den Rucksack die sie eventuel brauchen könnte und machte sich dann auch auf den Weg wie besprochen in die Kantina. Es war einiges an Zeit vergangen und die anderen waren bestimmt schon da aber einen Ablauf konnte man so einfach nicht abstellen, dachte sie schmunzelnd und hällt kurz vor der Tür inne worauf sie über ihre Schulter aus dem Fenster sah*

*Die Vahla rief sich nochmal durch den Kopf was ihre bedenken und ihre zweifel an sich selber waren wärend sie dann schmunzelnd mit dem Kopf schüttelte und letzendlich das Zimmer verließ, die Zweifel waren nicht mehr von wert für sie und so machte sie sich auf in die Kantina, Verspätet aber doch kam sie dann doch früher als erwartet dort an und sie schien nicht die Einzige zu sein. Q´Them und Kestrel waren schon am essen und Ribanna stand in der Schlange. Sie wollte erst grüßen wenn sie sich dazugesetzt hat immerhin hatte sie großen Hunger und ging gleich richtung Schlange wärend ihr Ribanna entgegen kam*


“Wir sitzen dort hinten am Tisch!”


Danke Ribanna.


*Sie nickte in die Richtung und lächelnd antwortete und nickte ihr auch die zu wärend sie sich anstellt und kurze zeit später war sie dann auch dran. Sie nahm sich etwas mehr Fleisch als anderes Zeug und so ging Sarissia zurück zum Tisch, seltsamer weise waren ihre Gedanken leer und eher verschwommen, sie konzentrierte sich derzeit nicht das mag wohl am Hunger liegen aber es gab derzeit auch nichts worüber sie nachdenken musste*


Soo....endlich Essen.

*Gab sie von sich als sie sich zu den dreien setzt und beginnt anfänglich etwas schneller zu essen, der Hunger war groß und dann wurde sie immer gemütlicher dabei als ihr Magen schon etwas abbekam und nicht mehr meckerte. Q´Tahem wirkte erleichterter als sonst, warscheinlich hatte er mit Kestrel über etwas geredet, das war gut und brachte der Vahla ein lächeln auf die Lippen und gleichzeitig schämt sie sich etwas sich nicht um ihn gekümmert zu haben wärend ihre Meisterin auf einer Mission war.*

Es tut gut euch endlich wieder in der nähe zu haben Meisterin. Es ist lange her und ich habe viele Fortschritte gemacht und ich hoffe ich kann euch positiv überraschen.


*Sarissia dachte das würde alles ein wenig auflockern und lächelte Warm in richtung Kestrel wärend sie sich über ihren Teller hermacht, nicht wie ein Tier aber sichtlich gewohnt eilig*


[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Zimmer von Sarissia] Q`Tahem, Ribanna und Meisterin Kestrel, Sarissia



 
Coruscant - Jedi-Tempel - Gärten - etwas entfernt: Ian und Eowyn – Arlen, Skit Teeb, Arkadi Duval, und Wes

Das Wort »Folter« schien einen Nerv zu treffen. Nicht nur bei Agent Duval, sondern überraschenderweise auch bei Arlen, dem Jedi-Ritter. Wes fragte sich, was dem Angehörigen der Sith-Spezies daran so störte. Es war ja nicht so, dass dieser irgendwelche Verbindungen zum NRGD hatte, von denen der Taanaber wusste. Aber vielleicht solidarisierte er sich durch die gemeinsame Mission mit seinem Begleiter. Selbst zwischen Jedi und Sith gab es solche Verbindungen, das Storthus-Syndrum, wie man es auch nannte. Der letzte Wes bekannte Fall hatte sich auf Thearterra ereignet. Zwischen einem Jedi und einem Geheimdienstagenten war dergleichen sehr viel wahrscheinlicher, aber gefährlich, denn die Methoden des NRGD weichten sehr von denen des Ordens ab. Keine Folter? Da lachten ja die Nunas! Keine Sekunde glaubte Wes, dass der Geheimdienst vor dergleichen zurückschreckte, wenn der zu gewinnende Preis einen solchen Gesetzesbruch rechtfertigte. ›Dreißig Sekunden simuliertes Vakuum ist keine Folter,‹ solche Argumente würden folgen, und viele Politiker diese Ansicht teilen. Der Zweck heiligte die Mittel. Die Jedi sahen dies anders. Manche Mittel waren durch nichts zu rechtfertigen. Freilich gab es den NRGD und den NRGD. Die meisten Agenten achteten zweifellos die Gesetze der Republik und der ehrlich empört wirkenden Reaktion Agent Duvals nach gehörte dieser zu ihnen.

»Das freut mich zu hören. Wenn das so ist, werden wir keinerlei Probleme miteinander haben,«

Erwiderte Wes, doch er würde sich nicht einreden lassen, dass es keine Sektionen gab, in denen Recht und Gesetz nichts galt, sondern nur der Erfolg zählte, weil ihre Ziele es vermeintlich rechtfertigten. Ian Dice war als ehemaliger Sith in der Hinsicht gefährdet. Schnell wurden universelle Rechte gegen vergangene Taten aufgewogen. Er wusste möglicherweise Dinge, die der Neuen Republik viel wert sein konnten. Zugleich war er aber eine wertvolle Ressource des Jedi-Ordens und nicht nur deshalb würde Wes darauf achten, dass der Orden die Wahrung besagter ›Maßstäbe der Neuen Republik‹ sicherstellte und nicht der NRGD. Der Jedi-Rat wünschte sich, er hätte dem Geheimdienstmann gegenüber bloß nichts von Ian gesagt. Früher oder später brauchten die Jedi die Hilfe des NRGD wieder, also mussten sie Arkadis Vorgesetzte wohl oder übel bei Laune halten.

Als Jedi-Rat schützte er nun quasi einen ehemaligen Sith vor dem NRGD und einem Sith, der ein Jedi-Ritter war, gefiel dies offenbar nicht. Was war dies nur für eine verrückte Galaxis geworden! Wes fragte sich, wie er dies Ian vermitteln sollte. Es wäre sicherlich besser, es ihm zu sagen, bevor die Männer mit den schwarzen Anzügen (und unter Umständen schlechten Angewohnheiten) aufkreuzten. Eigentlich war er froh, dass Arlens Bericht ihm noch etwas Zeit verschaffte, sich etwas in der Richtung zu überlegen. Der Jedi-Ritter schilderte die Situation in den unteren Ebenen, wo sie sich aufgehalten hatten, und beklagten die unzureichende Präsenz der NR, die es Banden ermöglichten, sich auszubreiten, und er bat darum, zusätzliche Jedi zu entsenden.


»Wir verfügen über eine größere Zahl freiwilliger Jedi, welche keine Heiler sind und daher für solche Einsätze zur Verfügung stehen. Allerdings würde ich mich dabei besser fühlen, wenn es eine Impfung oder einen anderen effektiven Schutz gegen das Virus gäbe. Professor Kaltenbach ist mir ein Begriff. Konnte er denn neue Erkenntnisse über das Virus gewinnen? Zudem benötigen wir genauere Daten, um effektiv gegen das Bandenunwesen vorgehen zu können,«

Erklärte Wes. So oder so war das Gebiet viel zu groß für die Menge an Rittern, die sie aufbieten konnten, und sie hatten zu wenig Schutzausrüstung für ihre Leute. Er würde den direkten Kanal zum Militär, insbesondere Admiral War Blade bemühen müssen. Vielleicht ließ sich ein Handel abschließen. Die Jedi verstärkten die Militärpatrouillen in den besonders gefährlichen Gebieten und bekamen im Gegenzug Schutzausrüstung. Die hatten sie sicherlich selbst zuwenig, doch ein Jedi war effektiver als ein Soldat. Außerdem wusste die Flotte bestimmt, wo man gebrauchte Wasseraufbereiter aus Lebenserhaltungssystemen von Raumschiffen ausschlachten konnte, Chesaras Anliegen…

Coruscant - Jedi-Tempel - Gärten - etwas entfernt: Ian und Eowyn – Arlen, Skit Teeb, Arkadi Duval, und Wes
 
[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Gärten]JK und Gaya

Die Fragen der Padawan prasselten schneller auf JK ein als Mynocs beim Anblick von offenen Kabeln.

Nun meine erste Frage ist .....wie kann ich dieses Ereignis mit meiner Mutter komplett vergessen? Ihr müsst wissen ich hab es schon einmal vergessen, doch als ich euch traf kam mir dieses Bild der Vergangenheit wieder.
Es schmerzt und es bedrückt mich sehr ,dies ist der Grund warum ich so in Gedanken verschollen war.
Könnt ihr mir helfen?

Meine zweite Frage ist, Wie War eure Ausbildung zum Ritter?
Dauerte es lange oder war es schlimm?
Meine dritte und letzte Frage, Ich hatte vor längerer Zeit eine Vision.
Sie spielte sich in einer riesigen Empfangshalle ab und ich sah wirklich furchtbare Dinge, und zwar wie ein Sith Padawane ermordet !
Könnten wir nicht dieser Vision nach gehen?


Das waren viele Fragen, einige konnte der Jedi nicht sofort beantworten andere waren so klar wie der See bei Theed auf Naboo.

"Meine Ausbildung zum Ritter war alles andere als schlimm. Ich habe sehr viele tolle Menschen kennengelernt und noch mehr über die Macht! Mein Meister war Satrek und gemeinsam mit meinem Mitpadawan Utopio bereisten wir viele Orte und viele Phasen der Galaktischen Geschichte."

Des Jedi-Ritters Miene verdüsterte sich etwas.

"Nicht alles war einfach oder gar fröhlich. Ich habe auch viel grausames gesehen, viel Leid im Krieg erlebt. Ich sah wie unser Tempel zerstört wurde und lernte Angst kennen als ein Sith namens Ian Dice:-)P) und ich miteinander kämpften. Manchmal bekomme ich eine Gänsehaut und habe das Gefühl das ich seine Anwesenheit spüre. Ob sie lang war, mhm... Sie war so lang wie sie eben gewesen sein musste, nicht mehr und nicht weniger."

Der junge Mann kratzte sich übers Kinn.

"Was ist mit deiner Mutter geschehen? Man sollte mit seiner Vergangenheit abschließen, seinen Frieden finden. Vergessen sollte man nie! Die Vergangenheit ist das was uns ausmacht, uns Charakter verleiht. Kein Mann oder Frau... sagte er mit einem zwinkern zu Gaya ...wird über die Taten der Zukunft beurteilt, die Geschichten werden aus der Vergangenheit geschrieben. Du musst lernen im hier und jetzt zu leben, nicht in den Schatten deiner Vergangenheit! Ich kann dir Meditationen zeigen die dir helfen diese Trauer zu überwinden, dir Trost spenden wenn du dich verloren fühlst."

Und so zeigte der Jedi seinem Schützling wie man sich in Meditation verlor und Kraft aus dem Leben sog das einen umgibt. Es würde dennoch seine Zeit dauern bis Gaya diese Traumatischen Erlebnisse verarbeitete haben würde.

"Ein Sith sagst du? Hast du irgendwelche Anhaltspunkte wo dieser Tempel sein könnte? Wenn diese Vision einen wahren Kern beinhalten müssen wir dem nachgehen, der Rat wird davon wissen wollen. Wir können uns in einer Trance verbinden und versuchen die Bilder aus deiner Vision aufzurufen. Vielleicht können wir gemeinsam erkunden um welchen Tempel es sich handelt, allerdings musst du dich darauf einlassen."

[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Gärten]JK und Gaya
 
Coruscant/ Orbit/ Militärische Orbitalstation/ Großer Briefingraum/ Sane, Infiltratoren, Lieutnant Patch (NPC), Sergeant Izzy (NPC), 2nd Lt. Avalon, Infanteristen, Offiziere

Fragen gab es, was aufgrund der Situation wenig verwunderlich war. Sie wurden eben geradezu mit Informationen überschüttet. Und diese Infos hatten es in sich! Doch jetzt ergab es einen Sinn, weshalb die Infiltratoren so oft Manöver der Imperialen Armee simulieren ließ. Scheinbar hat das Oberkommando sich auf so etwas vorbereitet und nur auf eine Gelegenheit gewartet, um diese groß angelegte Operation durchzuführen. Es musste eine überwältigende Zahl an Arbeitsstunden und darin involvierte Soldaten und Agenten dahinterstehen. Gefälschte Identitäten für jeden, imperiale Codes, imperiale Ausrüstung und ein Arrangement das dafür sorgte, dass sie als imperiale Einheit durch imperiales Gebiet spazierten, dass sie zudem noch im Aufruhr befand. Nach den Informationen, die man ihnen gerade gegeben hatte, wollte er einem Yevethaner nicht zwingend begegnen.

Die Frage war, wie die Befehlskette aussehe. Der Zug der Infanteristen würde von einem Lieutnant Both, angeführt werden. Die Infiltratoren standen natürlich unter dem Kommando von Lieutnant Patch, die bei der Erwähnung ihres Namens ein schreckliches Lächeln offenbarte. Mit der ganzen Biomechanik im Gesicht sah es aus, als wäre es gerade einem Alptraum entschlüpft.

Dann wurde die Stille von aufstehenden Menschen gebrochen, die Unterhaltungen mit ihren Sitznachbarn begannen, während sie sich einreihten, um die geforderten Gegenstände bei Sesil abzugeben. Sane reihte sich hinter der jungen Frau ein, die neben ihm gesessen hatte. Während der Besprechung hatte er wahrgenommen, dass sie offenbar etwas nervös war und nicht so recht wusste, was sie mit ihren Händen anstellen wollte. Am liebsten hätte er ihr etwas aufmunterndes gesagt, aber ihm fiel nichts passendes ein. Als die 2nd Lieutnant an der Reihe war, klärte sich zumindest auf, wie jemand in ihrem Alter diesen Rang innehaben konnte: Jedi. Hinter ihm stieß Izzy ein zischendes Geräusch aus.

"Schon wieder die Lichtschwertabteilung. Weißt du noch, wie die uns auf Corellia dazwischengefunkt haben? Wäre beinahe schief gegangen. Wie hieß der Schwertschwinger noch gleich? Lucas?"

Der Sani erinnerte sich noch sehr gut daran. Eine bizarre Situation, wie sie in den Kabelschächten ausgerechnet auf einen Jedi und seinen Padawan trafen. Die beiden hatten die Pläne der Spezialeinheiten ein wenig durcheinander gebracht. Zum Glück ging es gut aus.

"Meister Lucas, richtig."

Ihr Lichtschwert durfte die junge Jedi behalten. Sowohl der Commander, als auch Captain Simon bestanden darauf. Es war gut zu sehen, dass die beiden Offiziere an einem Strang zogen. Ein gutes Zeichen für die Mission, die ihnen bevorstand. Von dem Captain hatte er tatsächlich schon gehört. Als überaus selbstsicher und patriotisch wurde er beschrieben. Ein Aushängeschild für die Armee und der Einsatz der 5. Luftlandekompanie auf Corellia hatte ihm eine Menge Ruhm eingebracht. "Hornets" nannte man seine Einheit auch gerne.

Als Sane damit dran war, seine Sachen abzugeben, warf er noch einen letzten Blick auf seinen Kommunikator. Immer noch keine Nachricht von Skyfly. Enttäuscht packte er seine Sachen in die Kiste und wartete schließlich gemeinsam mit Izzy am Rand des Raumes, bis alle fertig waren. Simon führte die bunt zusammengewürfelte Truppe zur Hangarbucht K, wo schon alles für sie vorbereitet war. Zwei Transporter der Sentinel-Klasse waren die einzigen Schiffe im Hangar. Am Rand standen Tische, wo jeder Soldat seine neuen Sachen vorfand.

"Vermisst habe ich diese hässlichen Dinger nicht.", kommentierte Izzy das Geschehen und begann damit, sich aus dem schwarzen Kampfanzug zu schälen. Sane tat es ihm gleich und warf dabei einen kurzen Blick auf Patch, die sich gerade die Hose ausgezogen hatte. Seine Vermutung war richtig. Auch die rechte Seite des Unterleibs bis hin zu den Füßen waren biomechanisch. Die Frau musste wirklich zerfetzt worden sein. Vermutlich war es ein Wunder, dass sie diese Verletzungen überlebt hatte.

Noch während er über die Cyborg nachdachte, vergaß er kurz, seine eigenen Mängel zu verdecken. Erst nachdem er Handschuhe und Kampfanzug abgelegt hatte und nur noch in Unterwäsche in dem kühlen Hangar stand merkte er, was er da gerade getan hatte. Seine verfärbten, bunte Unterarme wurden bemerkt.

"Was zum Teufel ist das, Doc?", fragte Izzy entsetzt und entfernte sich einen Schritt von ihm.

"Das ist nichts, hab's untersuchen lassen."

Hektisch schlüpfte er in den grauen Overall, machte den Reißverschluss zu und schnappte sich die schwarzen Handschuhe.

"DAS nennst du nichts? Das sieht aus, als hätte dich ein Tätowierer vergewaltigt, Sane."

Genau aus diesem Grund hatte er die Verfärbungen immer bedeckt gehabt. Im Mittelpunkt zu stehen war einfach nicht sein Ding, weswegen er immer Bandagen oder Handschuhe anhatte. Dass er sich vor anderen Leuten entblößen musste, damit hatte er nicht gerechnet.

"Ein Tier hat mich angefallen. Ich erzähl es dir wann anders."

Skeptisch beäugte ihn der Rotschopf noch einen Moment, schien sich aber mit der knappen Erklärung vorerst zufrieden zu geben. Ob Patch anfangs ähnliches durchmachen musste, nachdem sich ihr Körper derart verändert hatte? Oder ob man sich nicht getraut hatte, sie darauf anzusprechen?

Coruscant/ Orbit/ Militärische Orbitalstation/ Hangarbucht K/ Sane, Infiltratoren, Lieutnant Patch (NPC), Sergeant Izzy (NPC), 2nd Lt. Avalon, Infanteristen, Offiziere
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Gärten , JK, Gaya

Als JK die Fragen zu erklären versuchte musste Gaya grinsen...sie wusste nicht warum ihr gefiel es irgendwie dass sie in einem Garten saßen und in ruhe redeten.
So etwas hätte sie nie kennen gelernt wenn sie nicht von ihrem Vater weggerannt wäre.

Als JK fragte was mit Gaya's Mutter geschehen ist versteinerte sich die Mine der Togruta.
Sie blickte vom Boden auf und sah ihren Meister mit einem eiskalten Blick in die Augen.

"
Meine Mutter war eine Jedi und sie war die Hüterin unseres Dorfes auf Shili.
Sie beschützte uns und sicherte das Dorf da wo es ging.
Als eines Tages Ein schwarz-gekleideter Mann in das Dorf kam ließ meine Mutter ihn gewähren und lud ihn zu uns ein.
Als er dann bei uns Zuhause war enthüllte er seine Gesicht.
Ich hätte große Angst und floh in mein zimmer.."


Gaya musste schlucken.
Ihr Blick veränderte sich zu einen
hilfe-suchenden Blick.

"
Als er meine mutter erstach verschwand er. Ich war sieben und fing zu schreien an.
Mein Vater kam nach der Jagd heim und trauerte mit mir.

An diesem Tag an schwor ich mir so wie meine mutter zu werden. Eine Jedi."

Am Ende ihrer Geschichte sah sie wieder zu Boden.
Sie hatte Tränen in den Augen...zwar nur wenige aber sichtbare.
Als JK erklärte man muss die Vergangenheit hinter sich lassen war Gaya sich nicht sicher wie sie es schaffen würde aber sie wollte es versuchen.
JK zeigte Gaya die art von Meditation die Gaya bei der Genesung des Ereignisses helfen könne.

JK beantwortete die letzte Frage von Gaya.
Er formulierte sie aber eher in Gegenfragen und Gaya erleuterte dem Ritter;

"
Das es ein Sith war , da bin ich mir sicher.
Nun ich wüsste nicht wo dieser Tempel sein könnte da ich nich ganz klar sehen konnte.
Ich sah nur Glaskuppeln die als Dächer dienten.

Nun dann machen wir dies mit der Trance."


Die Togruta setzte sich in den Schneidersitz und wartete auf die Anweisungen ihres Meisters.


Coruscant, Jedi-Tempel, Gärten , JK und Gaya
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 21 – NPCs, Okin, Brianna und Talery


Als Eisblume sie vor dem braunhaarigen Menschen oder Nahmenschen (Okin) warnte hätte die Caamasi instinktiv fast schon zurückgezuckt und ihn losgelassen. Aber so schwach und zittrig wie er war konnte Talery ihn nicht einfach so loslassen bis er auf dem Bett saß und selbst danach war die Padawan sehr besorgt. Als er sich dann jedoch zusätzlich noch übergab rückte die zierliche Jedi schon etwas weg von ihm. Ihn zu stützen und halten war eine Sache, aber von seinem Mageninhalt übergossen zu werden hingegen etwas ganz anderes. Besonders bei der Möglichkeit, dass er mit diesem bösartigen C-Virus infiziert sein könnte. Außerdem würden ihr gewiss selbst Wolken ihres Lieblingsparfüms nicht dabei helfen, den Gestank der Erbrochenen auf ihrer Kleidung nicht mehr zu riechen, selbst wenn sie bereits gewaschen war. So effektiv waren selbst heutige Reinigungsmittel für ein sensibles Caamasinäschen nicht, besonders wenn sie wusste, was auf ihrer exklusiven und teuren Kleidung geladet war :-)D). Zumindest hatte er es geschafft sich vorher wegzudrehen, dafür war sie überaus dankbar. Sie legte eine ihrer in Handeschuhen verpackten, dreifingrigen Hände auf ihren lackierten Schnabel und sah sich nach einem Droiden um.


"Hallo kann hier mal einer der Droiden diesen möglicherweise infizierten Auswurf entfernen?"


Der junge Mann stammelte zwar etwas davon, dass er nicht krank sei, aber sie ging lieber auf Nummer sicher. Diese Krankheit hatte ja eine gewisse Inkubationszeit, nicht wahr? Seine nächsten Worte ließen sie allerdings stutzig werden. Jemand in der Nähe hatte große Schmerzen? Hallo, sie waren in einer Krankenstation mit Todkranken. Natürlich würden diese Schmerzen empfinden, so bedauerlich das auch war, aber da es noch keine allgemein wirksame und effektive Therapie gegen dieses Virus gab würde es leider noch in absehbarer Zeit so bleiben. Ihre empfindliche Nase litt jedoch bereits sehr unter dem Gestank des Erbrochenem. Nur mühsam hielt sie ihren eigenen Magen im Zaum. Als zukünftige Heilerin würde sie noch daran arbeiten müssen sich selbst besser unter Kontrolle zu halten, sagte sie sich, während bereits ein kleiner einem Blecheimer ähnelnder Droide ankam, vermutlich um das Bett zu reinigen. Instinktiv ließ sie sich in die Macht fallen und beruhigte damit auch ihren Magen. Als sie ihre Machtsinne auf den Mann richtete fiel ihr allerdings auf, dass er recht hell in der Macht leuchtete. Konnte es wirklich sein, dass er diese Schmerzen und Symptome nicht selbst halte, sondern bei jemand anderen mitlitt? Sie war sich sehr unsicher angesichts der Intensität seines Verhaltens. Dennoch drehte sich Talery zu ihrer Meisterin.


"Könnte es sein, dass er auf einen der Patienten hier reagiert, er sozusagen mitfühlt? Könntest du nach den beiden Schwerstkranken sehen und gegebenenfalls dafür sorgen, dass sie Schmerzmittel bekommen, Meisterin?",


bat Talery ihre Echanimeisterin. Vielleicht stimmte es ja tatsächlich, denn die Caamasi wusste, dass man die Gefühle anderer, auch Schmerzen durch die Macht wahrnehmen konnte. Aber ihr erster eigener Impuls wäre die Empfindungen abzublocken, schon aus Selbstschutz. Wenn er denn machtsensitiv war, warum beherrschte er dies noch nicht, fragte sie sich? Der Braunhaarige hatte doch nachweislich schon mit einer Jedi-Rätin zusammengearbeitet. Irgendwie passte das nicht zusammen.


"Wer sind Sie eigentlich? Sie arbeiten ja offensichtlich mit Rätin Chesara Syonette zusammen. Sind Sie also ein Padawan wie ich? Abgesehen davon ist es für Menschen und Nahmenschen hier sehr gefährlich. Sie sollten in der Medizinischen Abteilung auf jeden Fall Schutzkleidung tragen, die Nähe zu Kranken meiden und sehr auf Hygiene achten."


Bei dem Stichwort stieg ihr wieder der Gestank des Erbrochenem in die Nase und sie unterdrückte mit Mühe ein Würgen. Dabei achtete sie auch, dass sie ihn nur mit den Handschuhen anfasste, um dem Droiden das Entfernen das verschmutzten Bettzeugs zu erleichtern, damit der Gestank bald weniger wurde. Ihr reichte ja schon der intensive, beißende Geruch der ganzen Reinigungsmittel und Medikamente, das war schon schlimm genug.



Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 21 – NPCs, Okin, Brianna und Talery
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt

Eowyn seufzte. Diese Gespräche kamen immer völlig aus dem Nichts, und sie waren anstrengend. Sie war froh, dass sie sie führten, denn nur so konnte Eowyn Ian besser verstehen - und Ian auch sie selbst. Dennoch war es anstrengend, und das ausgerechnet jetzt. Andererseits lenkte es Ian vielleicht ab, bis Wes zurück war... und alles, was Ian ablenkte, war etwas Gutes.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was du meinst, sagte sie dann zögerlich. Das, was zu einem Gefühl antreibt... was soll das sein als wieder ein Gefühl? Dinge, die einen antreiben, beeinflussen, in Richtungen treiben, das sind immer Gefühle. Natürlich werden sie durch etwas ausgelöst, aber... letzten Endes sind es die Gefühle, die uns beeinflussen, nicht die Dinge, die dahinter stehen. Die sind neutral.
Dass Ian ihr Beispiel wahrscheinlich nicht würde gelten lassen, hatte Eowyn beinahe geahnt.
Aber sie kommen vor, Ian, beharrte sie auf ihrem Argument. Auch, wenn es Extreme sind, auch, wenn es nicht oft passiert. Und es geschieht öfter, als man ahnt. Und auch im kleinen, nicht ganz so extremen.

Natürlich waren klare Regeln an sich nicht immer hilfreich - so viele Situationen konnten geschehen, bei denen diese Regeln einem nicht weiterhalfen. Trotzdem waren sie hilfreich, wenn auch eben nicht immer. Ich sage ja nur, dass Gefühle nun einmal keine logischen Entscheidungen treffen können. Und in aller Regel brauchen wir diese aber. Ein Jedi darf seine Pflichten nun einmal nicht vernachlässigen, nur weil... das eigene Kind Husten hat und man sich darum sorgt. Das geht einfach nicht, wenn dabei Leben auf dem Spiel stehen. Wir haben uns für dieses Leben entschieden, uns der Republik und dem Orden verpflichtet, und wir wussten, was das bedeutet. Keiner wird dazu gezwungen. Aber so lange man diesen Dienst tut... so lange muss man seine Gefühle hintenanstellen. Ich sage auch nicht, dass eine Gefühlsentscheidung immer falsch ist. Aber... sie wird oft nicht ganz richtig sein.

Ein wenig hilflos lächelte Eowyn und und zuckte mit den Schultern. Für mich ist alles das auch ziemlich neu. Bisher habe ich kaum ein eigenes, persönliches Problem mit diesem Grundsatz gehabt. Nicht so intensiv zumindest. Mein Vater war weit von hier entfernt, für niemanden sonst hatte ich tiefe Gefühle, außer natürlich auf andere Weise für meine Padawane, und mit allen anderen Gefühlen konnte ich früher durchaus sehr gut umgehen. Sie zuckte mit den Schultern. Glaub mir, früher hätte ich so etwas wie dieses Gefühl auf Lianna, diese Verletztheit, niemals so tief gespürt. Das, was zu Ians kleinem Wutausbruch, zu ihrem Tränenanfall und schlussendlich allerdings auch zu ihrem Abflug geführt hatte. Ich hätte es analysiert und sachlich auf den Tisch gebracht. Wir hätten uns niemals deshalb gestritten. Ist das nicht besser als das, was letztendlich geschehen ist?

Kyran. Immer wieder fiel alles aus ihn zurück, aber sie drehten sich hier im Kreis, denn sie sahen manche Dinge einfach grundsätzlich anders. Sie drehten sich im Kreis. Das hatten wir doch schon, Ian, seufzte Eowyn resigniert. Ich sehe das einfach anders als du. Die Technik hat damit nichts zu tun, es geht um die Entscheidung an sich. Aber ich denke, wir werden hier auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Ich denke durchaus, dass Kyran nicht überlebt hätte. Wir haben alle gespürt, wie schwach er war... Aber letzten Endes werden wir es nicht wissen. Ja, im Nachhinein haben wir irgendwie alle Glück gehabt, aber... es hätte alles auch ganz anders ausgehen können. Du hättest tot sein können. Oder Kyran... Sie schüttelte den Kopf. Unwichtig. Emotionale Enscheidungen sind einfach nicht logisch und manchmal sogar gefährlich. Du sagst es selber, du hättest tot sein können. Eowyn schloss kurz die Augen. Hätte sie später gehandelt... Oder gar nicht... Wäre jemand anderes eingeschritten? Calad, so wie er es ihr gesagt hatte? Und genau deswegen dürfen unsere Gefühle uns nicht beherrschen. Sie sollen da sein, sie sollen uns erfüllen, aber sie sollen uns niemals beherrschen. Die Waage zu halten, das war das Problem. Wie Eowyn in den letzten Wochen deutlich gemerkt hatte.

Positive Gefühle sind natürlich erst einmal wunderbar... aber auch sie können nun einmal schnell ins negative kippen. Wenn aus Liebe Eifersucht erwächst oder aus Freundschaft eine Feindschaft... das Positive kommt selten ohne die Gefahr des Negativen. Abwehrend hob sie eine Hand. Damit sage ich nicht, dass das Positive automatisch schlecht ist. Nur... dass man eben auch hier nicht einfach blind hineinspringen soll.
Eowyn nickte langsam. Ja, vielleicht war ich nicht die klügste Wahl. Aber hätte man nicht mich genommen... es hätte noch länger gedauert. Viele hochrangige Jedi sind hier auf Coruscant, kaum einer war auf Lianna. Wir hätten warten müssen... man hätte wieder Zeit verloren. Es war einen Versuch wert... man hat eben darauf vertraut, dass ich alles trennen kann. Früher... früher hätte ich das vielleicht auch gekonnt. Eowyn lächelte kläglich. Aber es ist, wie es ist.

Wenn sie Ian nicht begleitet hätte... wenn er sie auf Coruscant einfach ihrer Wege hätte ziehen lassen... ja, was dann? Alles wäre anders gekommen, das war klar. Dennoch - das Risiko war hoch gewesen. Und seither hatte sie außerdem Aketos nicht mehr gesehen. Ja, letzten Endes hatte sie Glück gehabt. Aber viel wahrscheinlicher war gewesen, dass Ian sie getäuscht hatte... er hätte in ihrem Zustand beim Betreten der Nightmare ganz sicher die Oberhand gehabt.
Aber auch hier konnte man die Ambivalenz im Kodex sehen. Gefühle gibt es nicht... doch die Gefühle sollten einen führen. Der Mittelweg war wie immer das Wahre.
Dennoch, die Gefühle sollen einen nicht beherrschen. Entscheidungen mit Hilfe von Gefühlen sind in Ordnung - so lange man nicht alleine auf ihnen basierend entscheidet.

Jetzt jedoch machte Ian ihr einen Vorwurf, ohne davon zu wissen, und Eowyn senkte den Blick, betrachtete ihre Hände, die sich noch immer berührten. Ja, sie hätte reden sollen. Früher. Doch das lag alles nicht am Kodex, da missinterpretierte er etwas. Die Jedi ermutigten einen sogar, offen über seine Gefühle zu reden, um sie zu verstehen, um sie schließlich akzeptieren zu können. Aber sie? Sie hatte alles mit sich alleine ausgemacht. Sie war nun einmal eine Einzelkämpferin, nicht gewohnt, ihre Gefühle zu teilen, nicht gewohnt, sich mit jemand anderem abzusprechen. Gerade Ian musste das doch verstehen. Gerade er! Und außerdem... mit wem?
Die Jedi befürworten durchaus, offen über Gefühle zu sprechen, sagte sie leise. Das... das mit mir, das hat mit dem Kodex nichts zu tun, sagte sie ausweichend. Du solltest das nicht vermischen... Man verbietet keine Gefühle. Wir versuchen nur, sie zu akzeptieren und mit ihnen zu leben. Liebe, Gespräche, Bindungen - das alles wird unterstützt. Nur eben nicht, sich davon beherrschen zu lassen. Doch mit der Wortwahl hatte Ian nicht Unrecht, und hier musste sie sich, nach ihrer Erfahrung auf Nar Shaddaa, durchaus an der eigenen Nase packen. Damit hast du Recht, sagte sie schulterzuckend. Ich gebe zu, dass viele Jedi vielleicht besonders abgeneigt gegenüber dem Imperium und den Sith sind... aber irgendwie ist das auch verständlich, meinst du nicht auch? Es ist sehr schwer, so etwas abzulegen - wo es doch in den allermeisten Fällen durchaus zutrifft.

Eowyn lächelte unsicher. Aber genau so ist es doch auch. Viele Dinge im Kodex sind Interpretation. Vielleicht nicht in so weitem Maße, wie du es dir wünschen würdest, aber gleichzeitig sind es auch keine festgesetzten Regeln wie bei manchen Religionen. Aber natürlich haben wir unsere Regeln, wie sollte ein Orden dieser Größe auch sonst funktionieren? Aber wir sind immer im Austausch. Wenn man ein Problem hat, dann sollte man es ansprechen. So wie sie es tat, ganz genau... Ein wenig heuchlerisch war sie schon. Kein Jedi treibt einen zu etwas. Wir sind alle, abgesehen vom Rat natürlich, gleichberechtigt, und der Rat besteht aus vielen Personen. Es funktioniert. Zumindest großteils. Was funktionierte auch immer?

Eowyn legte ihre Stirn an Ians Schulter, als er von den Sith redete, und schloss die Augen. Sie hätten gedroht... doch zu den Sith wäre sie niemals gegangen. Sie wusste, dass die Sith so etwas niemals akzeptieren würden. Eine solche Beziehung, dort... sie war nicht lebensmüde. Doch unter diesem Gesichtspunkt war es verständlich, wenn Ian so skeptisch war.
Ich verstehe das, antwortete sie flüsternd. Aber vertraue mir. Sie lächelte leicht. Was war nicht alles zwischen diesem und ihrem ersten, naiven "vertraut mir" geschehen? Man wird dir nicht drohen, nicht die Jedi. Und ja... auch die Jedi sind meine Familie. Sie sind keine Monster. Sie sind nur... anders. Man wird skeptisch sein. Manche werden vielleicht etwas dagegen haben, ich will das nicht verneinen. Aber - das ist ihre persönliche Meinung. Niemand wird etwas ernsthaftes unternehmen. Sie hob wieder ihren Kopf und sah Ian in die Augen. Und wir werden ihnen einfach beweisen, wie gut wir zusammengehören.

Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Ian - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
Coruscant - Jeditempel - Ebene 107 - Werkstatt - Zasuna, Soldaten und RIlanja

Das Verhalten ihrer Schülerin überraschte Rilanja, auch wenn sie sich bemühte es sich nicht anmerken zu lassen. Tatsächlich lieferte ihr der Raum selbst genug Ablenkung, damit ihr das nicht schwer fiel.
Nachdem sie anfangs darauf fokussiert gewesen war ihrer Padawan zu helfen und sich eben nicht ablenken zu lassen wäre es jetzt nur zu leicht Zasunas augenscheinliche Normalität als Grund zu nehmen sich eher um den einzigartigen Energieverkuppler der mittlerweile von Incom aufgekauften und völlig ausgeschlachteten Marke BuD - kurz für das eher unhandliche Bulrich und Droidenarm - zu kümmern, oder um den heutzutage in Agrardroiden kaum noch verbauten Flachsausgleicher, mit dem es möglich war das Wachstum von Pflanzen beinahe unwirklich zu beschleunigen, der aber brennende Spuren auf den bearbeiteten Feldern hinterließ.
Die Falleen schüttelte ihren Kopf und schloss die Distanz zu Zasuna.

Wir sollten den Bereich auf jeden Fall sichern lassen,

meinte sie zögerlich, fand dann Blickkontakt mit einem der Soldaten, der nickte und allem Anschein nach ein paar Leute zur Verstärkung rief.

Ich nehme an das ist jetzt der Moment, wo der Mentor seinen Schüler zur Seite nimmt und ein paar Weise Worte spricht, durch die sich die traditionellen Unsicherheiten des Schülers im Rahmen von gelernten Lektionen ebenfalls in Weisheit verwandeln, oder? Entweder das, oder eine Monstrosität epischen Ausmaßes bricht durch eine vorher als stabil angesehene Wand und es folgt der Endkampf um das Schicksal der Galaxis.

Ihr Blick glitt zu einer der Seitenwände, die sicherlich groß genug war um einem Loch Platz zu bieten durch das selbst ein großer Rancor auf der Suche nach Häppchen.gerne hindurchgestürmt wäre. Doch das Universum sah davon ab ihr einen so einfachen Ausweg zu bieten.

Hör mal… Ich habe genauso wie du genug Filme gesehen um zu wissen, dass solche Gespräche mindestens ein oder zwei Mal nach hinten losgehen. Ich mache irgendeine falsche Annahme über das, was dir passiert ist, ich meine, was hier passiert ist, also auf dem Weg, und sage etwas, das mir furchtbar schlau vorkommt, und du verstehst es falsch und ziehst Schlüsse die ich so nie gewollt habe, verlässt die Jedi und wirst Weißwurstverkäufer auf Agamar; oder du versteifst dich auf etwas, also zum Beispiel, dass du mich enttäuscht hast wegen etwas das ich nicht mal gesagt habe, ich meine du willst mir und dir irgendwas beweisen, und unternimmst dann irgendeine aussichtslose Reise so wie Methantieftauchen auf Bespin oder Nacktwandern auf Mustafar oder die unteren Ebenen von Coruscant besichtigen ohne Krankenversicherung, also irgend eine dumme, ich meine, unglücklich gewählte Idee, die am Ende dazu führt dass du umkommst, der dunklen Seite verfällst oder deinen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall verlierst, und am Ende muss ich dann weil es sich irgendein fantasieloser Schreiberling ausgedacht hat bis zur Fortsetzung in einer runtergekommenen Spelunke sitzen, in der ich dann wahrscheinlich nach ein oder zwei Tagen ohnehin unrettbar am Stuhl kleben bleiben werde, weil ein Wookiee seinen Humpen sullustanischen Bienensabber darüber ausgeschüttet hat weil ihn jemand geschubst hat der seinen Musikgeschmach nicht mag.

Die Jedi-Ritterin atmete tief durch und legte dann theatralisch ihrer Padawan eine Hand auf die Schulter während sie versuchte sich nicht an das zu erinnern was sie grade gesagt hatte. So blieb das Gefühl grade etwas episches gesagt zu haben vielleicht etwas länger.
Dann sah sie Zasuna einen Moment lang direkt in die Augen und sagte,


Erzähl mir genau was passiert ist. Fang am Anfang an.


Coruscant - Jeditempel - Ebene 107 - Werkstatt - Zasuna, Soldaten und RIlanja
 
[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Kantine] Kestrel, Q’Tahem , Ribanna , Sarissia und andere Leute und Droiden


Als ihr Padawan endlich mit der Sprache raus rückte, was ihn beschäftigte und dies offensichtlich bereits seit den Geschehnissen von Thearterra, ließ Kestrel ihr Besteck sinken und hörte auf zu essen, um Q’Tahem aufmerksam zu zu Hören. Es tat der Menschin irgendwie weh, dass zu hören. Es tat ihr leid und sie fühlte sich schuldig für dass was geschehen war und in welche Situationen sie ihre frisch gebackenen Padawane damals gebracht hatte. Doch niemals hatte sie dort vor Ort echte Sith erwartet.

Kestrel hörte dem Nautolaner aufmerksam und ernst zu. Als er endlich endete atmete die Jedi-Meisterin tief durch und suchte nach tröstenden oder weisen Worten, doch dies war gar nicht so einfach, denn auch sie selbst war schon in so manch schreckliche Situationen gekommen in ihrem Jedi-Dasein und niemand hatte ihr je so richtig den Schmerz nehmen können. Keine Worte haben wirkliche Linderung verschafft. Sie waren tröstlich gewesen von Wes Janson und Sarid Horn und Brianna. Doch geheilt war sie nur worden durch die Zeit, die Macht und dem eigenen Willen.



“Es tut mir leid, was dir passiert ist. Keiner meiner Worte kann dich wirklich trösten oder gar heilen. Dir ist wirklich furchtbares passiert und ich kann ungefähr nachfühlen, was du durchgemacht haben musst. Ich weiß was Machtblitze sind und habe sie auch bereits mehrfach in meinem Leben erfahren müssen. Genauso Lebensentzug. Diese Technik ist grausam und durchzogen von der dunklen Seite. Es gibt aber Wege beide Techniken abzuwehren, doch bedarf es dabei sehr viel Übung und selbst mir gelingt es mehr schlecht als recht.”


Erklärte die Jedi-Meisterin und suchte dann wieder nach Worten.


“Das Leben als Jedi ist gefährlich und es passieren immer wieder unangenehme Situationen. Es ist davon abhängig wie man damit umgeht. Es gibt auch viele schöne Sachen, die wir erleben. Immerhin sind wir Hüter des Friedens und ernsten auch viel Dankbarkeit der Zivilisten , aber es gibt immer wieder unschöne Sachen und die Sith sind dabei nicht das einzige Problem. Ich fühle mich ehrlichgesagt schuldig, was deine Erlebnisse betrifft. Nicht nur deine, sondern auch die von Sarissia. Die Schuldigkeit nagt selbst an mir. Ich habe euch viel zu früh solch Situationen ausgesetzt...ihr wart noch nicht bereit für solch eine Bürde und nicht bereit solch Dinge auch verarbeiten zu können. Und doch...konnte ich auch nicht ahnen wie gefährlich dass alles werden würde. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir dort so einen Auflauf an Sith treffen würden. Ich hätte euch vor dieser Erfahrung gerne bewahrt. Aber was geschehen ist, ist geschehen und heilen kann dies nur die Zeit, die Macht und dein Mut. Deine innere Stärke. Und du bist stark, Q’Tahem. Ich weiß, dass du es mit der Zeit verarbeiten kannst. Ich kann dir gerne ein paar Techniken der Meditation zeigen, die dabei helfen können. Aber letztendlich brauchst du trotzdem Geduld...aber es wird vorbei gehen. Du wirst es nicht vergessen und die Erinnerungen werden schmerzlich bleiben, aber sie schmerzen nicht mehr so sehr und du siehst die Geschehnisse aus mehr Entfernung und kannst aus ihnen lernen und neue Kraft schöpfen. Ich kann dir zeigen wie, wenn du möchtest.”


Sagte Kestrel ernst und musterte dann ihren Padawan.


“Hast du darüber nachgedacht den Orden zu verlassen, weshalb du so lange nicht nach Coruscant gereist bist? Ich könnte es verstehen...du hättest allen Grund und doch bist du hier und sitzt vor mir und ich spüre, dass du gewillt bist gegen diese Geschehnisse anzukämpfen. Das zeigt bereits wahre Stärke. Du bist hier und versteckst dich nicht. Viele wären wahrscheinlich bereits zusammengebrochen und nicht mehr bei klarem Verstand, wenn sie das erlebt hätten, was du und die anderen habt durchmachen müssen. Das zeigt deine innere Stärke. Deinen Willen und der ist bemerkenswert. Natürlich steht es dir immernoch frei, ob du den Weg der Jedi weiterbestreiten möchtest. Ich hätte dafür Verständnis, doch ich sehe in dir sehr viel Potential und ein sehr gutes Herz. Du hättest das Zeug zu einem Jedi.”


Erklärte Kestrel und lächelte den Nautolaner an. Ribanna kam schließlich hinzu, welche ihr zuvor noch von Nevis berichtet hatte. Jene Details hatte sich die Jedi-Meisterin gründlich aufgeschrieben.


“Du hast auch den Wrap? Der schmeckt ganz gut oder?”


Fragte Kestrel Ribanna und lächelte sie an, um die ernste Stimmung etwas aufzulockern und Kestrel war sich auch nicht sicher, ob Q’Tahem das Gespräch vor den anderen weiterführen wollte. Kurz darauf kam Sarissia und schien einen ziemlichen Hunger zu haben. Insbesondere auf Fleisch. Kestrel lächelte geschmeichelt, als diese äußerte, dass es gut tat wieder bei ihrer Meisterin sein zu dürfen.


“Ich bin auch froh, dass ich euch zwei endlich wieder bei mir haben zu können.”


Sagte Kestrel und meinte damit Sarissia und Q’Tahem.


“Da bin ich ja wirklich gespannt, was du in der Zeit gelernt hast! Das musst du mir unbedingt zeigen!”


Meinte die Jedi freudig zu Sarissia.


“Ich habe im übrigen vor nicht auf Coruscant zu bleiben. Zuerst fand ich den Ort passend aufgrund der Trainingsmöglichkeiten, aber die Situation auf Coruscant spitzt sich zu aufgrund der Seuche und, dass einfach so eine Jedi-Ritterin verschwindet beunruhigt mich auch. Ich möchte daher noch heute Abend aufbrechen und mit euch nach Illum fliegen. Es ist keine Mission sondern...seht es als Exkursion...als Studienreise. Kennt jemand von euch Illum? Ich möchte, dass ihr euch alle drei in den Archiven über Illum informiert und dementsprechend auch eure Rucksäcke packt. Wir werden da ungefähr eine Woche bleiben. Das Training dort wird euch gut tun.”


Sagte Kestrel lächelnd.


[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Kantine] Kestrel, Q’Tahem , Ribanna , Sarissia und andere Leute und Droiden
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Slums - Lazarett -

Sie erwachte durch ein Geräusch ausserhalb ihres Zimmers. In ihrem Büro war es dunkel, Chesara lag auf der Seite, das Gesicht zur Wand. Sie konnte noch nicht lange geschlafen haben, ihr Bewusstsein war so träge, dass es ihr fast augenblicklich wieder entglitt. Zurück in die Träume, schien eine Stimme in ihr Ohr zu singen: "Zurück in den Schlaf." Sie erwachte ein zweites Mal, nur Sekunden später, die Augen dieses Mal weit geöffnet. Wieder ein Geräusch, ein plötzlicher Knall, so unheilverkündend wie ein Schuss in der Stille nächtlicher Wälder. Ob er wohl tödlich war? Chesara schlug die Decke zur Seite, sie hatte kein gutes Gefühl. Noch im Dunkeln suchten ihre Füße nach ihren Schuhen. Ihre Hand fand ihr Lichtschwert, warf sich ihre Robe um die Schultern. Als sie die Tür zum Flur öffnete, schlugen ihr bereits Wellen von Stimmen entgegen und sie spürte die aufgeregten, unkontrollierten Impulse dutzender Individuen. Der Lärmpegel wurde lauter, je näher sie der großen Halle kam. Wie Meeresrauschen wurden erhobene Stimmen durch die geschlossene Tür zu ihr hindurch getragen. Es herrschte Chaos. Chesara sah Patienten aufrecht in ihren Betten sitzen. Andere rafften ihr Hab und Gut zusammen, wie auf der Flucht. Es waren zu viele, viel zu viele, das fiel ihr sofort auf.

"Meisterin Chesara, der Macht sei Dank!"

Aus dem Getümmel kam Schwester Pat'yr auf sie zugestürmt. Die freiwillige Helferin war so aufgelöst wie noch nie.

"Was ist hier los?"

Wollte Chesara wissen, doch um die andere Frau zu verstehen bedurfte es einiger Anstrengung.

"Sie haben uns gedroht, Meisterin! Es ist alles völlig aus dem Ruder gelaufen. Die Security war draußen, aber sie konnten nichts tun. Wie auch? Man kann doch nicht auf sie schießen!"

"Schießen? Auf wen? Was ist passiert?"

Chesaras Stimme war eindringlich.

"Die Leute von draußen, die die vor der Tür campiert haben..."

In diesem Moment dämmerte es Chesara. Mit klarem Blick sah sie auf und für drei Sekunden schien sich die Welt wie in Zeitlupe zu bewegen. Es dröhnte von der anderen Seite der Halle, als sich immer mehr Leute durch die Vordertür des Lazaretts quetschten. Es waren keine bewaffneten Männer, keine Soldaten vor deren Skrupellosigkeit man sich hätte fürchten können. Frauen und Männer drängten in die Halle, manche von ihnen zogen Kinder hinter sich her. Die Macht transportierte ihre Gefühle zu Chesara. Tränen von Sorgen und Kummer waren längst getrocknet im Dampf heisser Verzweiflung. Als die Stimmen lauter und die Rufe hektischer wurden, erwachte Chesara aus ihrer Starre, gerade noch rechtzeitig um zu begreifen, dass die gefürchteten ersten Handgreiflichkeiten Realität wurden. Einen Herzschlag später befand sie sich mittendrin, entschlossen einen Streit zu verhindern. Sie griff einen Arm, schob jemanden zurück und fasste die Macht bei der Hand, als ihre eigene Kraft nicht ausreichte. Dennoch war es längst zu spät um Schlimmeres zu verhindern. Unmut und Angst hatten sich ausgebreitet wie ein Feuer. Ein Funken hatte gereicht um einen ganzen Wald zu entzünden. Das Lazarett brannte lichterloh in imaginären, alles zerstörenden Flammen. Nur Chesaras Name hallte wider von den Wänden, Hilferufe, die alle eines von ihr wollten: Leben!

"Chesara!"

Rámon kämpfte sich zu ihr durch. Es war schwer geworden zu atmen in dem Dickicht von Menschen und Nichtmenschen.

"Sie haben die Tür eingetreten!"

Ihre Stimme ging fast unter. Kinder weinten schrill, jemand schrie aus voller Kehle um Hilfe. Rámons Blick war finster.

"Und die Fenster eingeschlagen. Wir müssen hier weg."

"Weg?!"

Für Sekunden trafen sich ihre Blicke. Es war ein Gedanke wie er Chesara von selbst nie gekommen wäre.

"Wir können nicht weg, wir müssen etwas tun!"

Die Masse drückte sie alle enger zusammen. Vereinzelt riefen noch immer Leute ihren Namen, doch der eigentliche Protest begann sich in etwas gänzlich anderes zu verwandeln. Aus einem unüberschaubaren Chaos entstand blanke Panik und noch ehe sie viel daran ändern konnten wurden sie mitgerissen, mit dem Strom, mit der Angst, hinein in die nächste Auseinandersetzung zwischen todkrank und hoffnungslos, zwischen vorsichtig und besorgt. Chesara ging auch hier dazwischen - wie hätte sie es nicht tun können? Aggression löste Verzweiflung ab, Angst stand noch immer über allem. Es wurde gedrängt und getreten, geschimpft und beleidigt. Es geschah alles innerhalb von Minuten. Chesara selbst zog es für eine Schocksekunde die Luft aus den Lungen, als sich ein verirrter Ellbogen in ihre Seite rammte. Neben ihr geriet ein Patient ins Straucheln. Sie erkannte ihn, er befand sich schon seit Tagen in einem erbärmlichen Zustand. Beherzt griff sie nach seinem Arm, versuchte ihn zu stützen, doch es war bereits schwierig genug sich selbst auf den Beinen zu halten. Als vor ihnen jemand eine Schlägerei begann, war das der Anfang einer Kettenreaktion. Unbeteiligte wurden zum Zurückweichen gezwungen, stießen rückwärts gegeneinander. Zwei Kinder fielen hin, sie weinten. Ihr Vater schwang einen Schlagstock um ihnen Platz zu verschaffen und Chesara wusste, sie musste intervenieren, doch wie? So behutsam wie möglich ließ sie den Mann los, dem sie geholfen hatte. Sie schaffte es, in wenigen Schritten zu dem Familienvater aufzuschließen.

"Hören Sie auf!"

Wies sie ihn an. Seine Töchter waren wieder auf den Beinen, beide an der Hand ihrer Mutter.

"Sie machen alles nur schlimmer!"

Für einen Moment sah es tatsächlich so aus, als würde ihr Intervenieren Wirkung zeigen. Der Mann starrte sie an, Chesara starrte eindringlich zurück. Die Masse jedoch drängte wieder von hinten. Frau und Kinder verloren den Halt. Der Vater brach den Blickkontakt ab. Panik war nicht rational. Als er erneut mit dem Schlagstock ausholte war Chesara bereit und fing seinen Arm ab. Sie hielt ihn, für eine Sekunde, für zwei. Dann spürte sie plötzlich, dass etwas nicht stimmte, drehte sich um, wandte suchend den Blick und verlor den Fokus, als etwas sie am Hinterkopf traf. Es war ein kurzer, ein schneller Schmerz. Chesaras Beine verloren den Halt, sie sah sich selbst fallen und dann kam die Dunkelheit.

- Coruscant - Untere Ebenen - Slums - Lazarett -
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Eowyn - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt

Sie machten Fortschritte, sie machten große Fortschritte, was ihre Gespräche betraf. Als Eowyn nicht interpretierte, nicht vermutete, sondern nachfragte, erschien ein kurzes Lächeln auf Ians Gesicht. Es war gut diese Gespräche zu führen und noch besser war es, wenn sie einander fragten, wenn sie den anderen nicht verstanden. Egal wie anstrengend diese Gespräche auch waren – sie waren wichtig und gut, sie brachten einander näher.
„Ich glaube nicht, dass es immer Gefühle sind, die uns antreiben. Nimm Ehrgeiz. Ist das ein Gefühl? Nimm Willensstärke, ist das ein Gefühl?“ Eigenschaften trieben einen ebenso an wie Wünsche, Bedürfnisse und Hoffnungen. Vielleicht waren Gefühle immer involviert, doch sie standen nicht alleine. „Und ich glaube, dass uns nicht nur Gefühle beeinflussen, sondern auch das, was sie auslöst. Diese Dinge sind nicht neutral, vielleicht können sie nicht neutral sein. Das, was etwas in uns auslöst ist vielleicht manchmal sogar der Kern. Lass mich ein Beispiel finden, um es verständlicher zu machen.“ Ian überlegte kurz, welches Beispiel er nehmen sollte, denn eigentlich wollte er gerade jetzt nicht unbedingt ein Beispiel aus der Vergangenheit nehmen. „Manchmal tun wir Dinge, weil andere sie auch tun., weil sie uns mitreißen, weil wir uns nicht abgrenzen können. Weil es alle so tun, weil Dinge normal scheinen.“ Iouna die die Steinchen geworfen hatte – weil es alle getan hatten. „Manchmal handeln wir, wie wir handeln, weil wir es gewohnt sind. Weil wir selbst so behandelt wurden. Muster… All das. All das beeinflusst und neben unseren Gefühlen, mit unseren Gefühlen.“ Und manchmal… „Manchmal ist es eben wichtig, diese Dinge zu verstehen, denn sie können Erklärungen geben und zu einem besseren Verständnis führen. Selbst wenn Gefühle immer im Spiel sind, da gibt es einfach etwas mehr, zumindest glaube ich das.“

Extremsituation. Sicher, es gab sie, aber sie waren nicht an der Tagesordnung. „Ich weiß, dass es Extremsituationen gibt.“ Er selbst war in einer solchen aufgewachsen. „Aber Extreme können nicht als Beispiel dienen. Jedenfalls nicht als das Beispiel schlechthin, auch wenn man sie nicht vergessen darf.“

Regeln. Ian selbst wusste, das Regeln wichtig waren, doch er konnte – wollte- nicht mit allem mitgehen, was Eowyn da sagte. Es war zu eng, zu extrem, es ließ zu wenig Freiraum und es klang, als hätten die Jedi genau die gleichen Extreme wie Sith.

„Wir haben uns selbst gegenüber auch eine Pflicht,“ gab er zu bedenken, „Auch denen gegenüber, die wir lieben. Und ich halte es für falsch, sich immer hinten anzustellen. Für absolut falsch.“ Gesunder Egoismus war wichtig. Wer sich selbst vergaß, konnte nicht glücklich werden. „Es gibt mehr als einen selbst, aber es gibt auch mehr, als die andern. Man muss auf sich achten, man muss. Wenn man sich selbst immer in die zweite Reihe stellt, wird man nicht glücklich, nicht zufrieden und es ist einfach nicht richtig. Wie soll man für andere da sein, wenn man es nicht für sich selbst ist? Wie soll man anderen mit Gefühlen entgegentreten und sie wichtig nehmen, wenn man sich selbst nicht wichtig nimmt?“ Ian schüttelte den Kopf und als er sich an seine eigene Kindheit erinnerte, wurde das Schütteln vehementer. „Die Gefühle der anderen sind wichtig, doch die eigenen sind es mindestens genauso.“ Seine Gefühle und Bedürfnisse waren zu oft ignoriert, zu oft missachtet worden und vielleicht war es Ian gerade deshalb wichtig, das Thema nicht zu schnell zu beenden. „Und wenn das eigene Kind husten hat, dann ist das eigene Kind wichtig,“ meinte Ian dann mit unumstößlicher Überzeugung in der Stimme. „Wir entscheiden uns für Dinge, ja. Aber das bedeutet nicht, dass wir mit Leib und Seele immer alles geben müssen. Und verlangt das etwas oder jemand von uns, ist das nicht richtig.“ So klar wie Ian von dieser Sache überzeugt war, war er auch von seinem deutlichen „Nein“, das folgte. „Es wäre nicht besser gewesen und es klingt, als wären zu intensive Gefühle schlecht und das gefällt mir nicht.“ Nein, es gefiel ihm ganz und gar nicht. „Die meisten Dinge schlummern doch irgendwie in uns. Bestimmt ist es nicht immer gut, schlafende Vornsk zu wecken, aber ich bin überzeugt davon, dass viele kleinere Streitereien die wir hatten, irgendwie wichtig waren“, ein schiefes Lächeln folgte, „zumindest die Themen, vielleicht wären bedachtere Gespräche besser gewesen, das gebe ich zu.“ Da war eben ein Unterschied, sich von Gefühlen beherrschen zu lassen, etwas, was Ian niemals abstreiten würde.
Kyran beziehungsweise die Heilung und alles was damit zusammenhing hingegen, war ein zu unangenehmes Thema und Ian seufzte beinahe zeitglich mit Eowyn.
„Hätte. Am Ende hätte immer alles anders kommen können und vielleicht ist es gerade deswegen wichtig, den Fakt zu nehmen: Es ist gut gegangen, für alle.“ Es brachte einfach nichts sich andauernd zu fragen, was hätte geschehen können, denn es war gut ausgegangen und das zählte in diesem Fall.
„Du hast Recht, was das Beherrschen anbelangt. Sich beherrschen zu lassen, von was auch immer, ist bestimmt nicht richtig. Vielleicht meinen die Jedi auch das. Das es Gefühle gibt, aber keine geben darf, die uns vollauf beherrschen. Harmonie eben. Oder Ausgeglichenheit.“ Am Ende konnte alles umschlagen, wenn man nicht aufpasste. „Deswegen ist es eben wichtig, auch zu denken, zu reflektieren und zu hinterfragen.“ Bei ihren nächsten Worten musste Ian erneut widersprechen.
„Als wäre das eine Rechtfertigung. Sie hätten mich ebenso gut länger einsperren können, das wäre klüger gewesen, als dich oder uns in diese Position zu bringen. Sicher nicht wünschenswert, aber diese Entscheidung, dich als Wächterin zu nehmen, war einfach nicht richtig.“ Und sie würde ihn diesbezüglich nicht vom Gegenteil überzeugen können. „Niemand der persönlich betroffen ist, wird alles trennen können. Eben weil nicht alles zu trennen ist.“ Da konnte ihm selbst ein Professor wiedersprechen – hier ließ Ian nicht mit sich reden. „Eine Mutter wird ihr Kind auch immer schützen und es wird ihr Kind bleiben.“ Wirklich? Kurz runzelte er dir Stirn, denn auf sich selbst bezogen, stimmte diese Aussage nicht. Aber das war ein Extrembeispiel und wie er eben schon gesagt hatte, konnten diese Extremen nicht als Paradebeispiel dienen… „Wenn sie ein gesundes Verhältnis zu ihm hat,“ schob er hinterher.
„Absolute Zustimmung aber, was das Beherrschen betrifft,“ machte er noch einmal deutlich. Zu oft hatte Ian sich beherrschen lassen und gerade dadurch die schlimmsten Fehler begangen. Gefühle waren wichtig, hatten ihre Berechtigung, aber immer und ausschließlich gefühlsbetonte Entscheidungen zu treffen, ohne abzuwägen, ohne Rücksicht zu nehmen, war einfach nicht richtig. Eowyn aber war weit von so etwas entfernt, da war Ian sicher und nun konnten sie sich gegenseitig unterstützen, sollte der eine sich in etwas verlaufen.

Ian spürte deutlich, das Eowyn begann, sich unwohl zu fühlen und er folgte ihrem Blick, sah ebenfalls auf ihre Hände und drückte die Eowyns einmal vorsichtig. „
Okay,“ sagte er leise, um ihr verstehen zu geben, das er begriffen hatte, um zu zeigen, dass es kein Vorwurf gewesen war, weder an sie noch an die Jedi. Wobei… Bei letzterem war Ian nicht wirklich sicher. War es nicht die Aufgabe einer Familie, auf jeden Acht zu geben? Er konnte sie nicht einfach ausblenden, denn Ians Ansicht nach, hatten die Jedi nun einmal Verantwortung. Dabei spielte keine Rolle, ob Eowyn eher eine Einzelkämpferin war, oder nicht, ob sie Gespräche abgewiesen hatte, oder nicht. „Ich bin noch dabei, die Jedi kennen zu lernen,“ war dennoch die Wahrheit, die Ian leicht lächelnd zugab. „Und ich schätze, dass ich automatisch ein wenig vermische, tut mir leid.“ Ein weiteres, vielleicht zugebendes Lächeln, denn die Trennung war nicht einfach, schließlich war Eowyn ihm nicht egal und da war einiges, was er sich für sie gewünscht hätte. Was er sich noch immer für sie wünschte.
„Na ja, weißt du, das Imperium ist der Republik über auch abgeneigt…“, merkte Ian dann. „Das wird wohl Anhängern beider Fraktionen in die Wiege gelegt. Ich bin unter der Herrschaft des Imperiums aufgewachsen. Du unter der Republik. Und wahrscheinlich haben wir beide gelehrt bekommen, dass wir der richtigen Seite angehören.“ Nicht alles, was das Imperium erreicht und getan hatte, war schlecht. Sicher, Ian war längst nicht mehr überzeugt vom Imperium, doch alles würde er nicht verteufeln. „Nach der Sache mit dem Virus sehe ich das Imperium auch anders. Oder den Imperator. Aber manchmal bin ich nicht sicher, ob die eine Seite wirklich besser ist, als die andere. Vielleicht hat die Republik keinen Anführer an der Spitze. Aber machthungrige Kriegsherren gibt es sicher überall.“ Sicher würde er nicht den Fehler begehen die Republik nun als etwas Wunderbares zu sehen, nur weil er enttäuscht vom Imperium war. „In jedem Fall werde ich der Republik und den Jedi eine Chance geben.“ Auch wenn das nicht einfach war.
Wenn die Jedi im Austausch waren, klang das gut, auch, wenn sie keine rigiden Regeln hatten. Doch Ian würde sich mit ihnen, mit ihren Regeln und mit ihrem Kodex noch eingehender beschäftigen. Zum einen durch Eowyn, zum anderen auch für sich selbst. Die Jedi waren ihre Familie und Ian wollte diese Familie besser kennen lernen, auch wenn er seine Vorbehalte nicht einfach vergessen konnte. Zumindest hatte er seine Abneigung größtenteils verloren, vor allem aber seinen Hass gegen sie.

„Ich halte nichts von starren Regeln, auch wenn ich Regeln wichtig finde. Wenn der Kodex Interpretationsspielraum bietet klingt das gut, aber auch schlecht. Jedenfalls dann schlecht, wenn es gegen jemanden verwendet werden kann. ‚Du hast falsch interpretiert‘ oder so etwas ähnliches.“ Dass die Jedi einen nicht zu etwas trieben, wollte Ian gerne glauben, doch so einfach war auch das nicht. Er würde sie kennenlernen müssen, er musste sich ein eigenes Bild machen. „Das klingt so anders, als bei den Sith. Dort haben die Stärksten das sagen.“ Etwas, was sie die schwächeren zumeist auch deutlich spüren ließen. Ian selbst hatte zumindest das nicht getan – wenigstens das nicht.

Ian genoss es, als Eowyn die Stirn an seine Schulter legte, genau in dem Moment, als er zugab, was die Sith mit ihr getan hätten. Diese Nähe tat einfach gut und Ian war erleichtert, dass er inzwischen so viel davon zulassen konnte. Eowyn war die erste Person, der erste Mensch überhaupt, der so viel über ihn wusste, selbst vor Tahiri hatte er vieles geheim gehalten, nicht gesprochen. Nicht sprechen können. „Ich vertraue dir,“ kam demnach überzeugt, als er sich erneut zu ihr herunterbückte um ihr einen Kuss auf den Scheitel zu geben. „Ich vertraue dir wirklich.“ Was Jedi und Monsterdasein anbetraf… Sicher, Iouans Vater war ein Jedi gewesen, doch er durfte von ihm nicht auf alle schleißen. Und wenn Eowyn eine Jedi war, konnte das nicht bedeuten, dass sie Monster waren. „Skepsis und Vorurteile bin ich ohnehin gewohnt,“ ließ er schließlich ein schiefes Grinsen folgen um so der Wahrheit hoffentlich die Dramatik zu nehmen – die er gerade auch nicht wollte. Hoffentlich aber entschied die Republik nicht gegen ihn, doch diesen Gedanken drängte er besser in den Hintergrund.


Coruscant – Jedi-Tempel, Gärten, mit Eowyn - Wes, Arlen, Arkadi, Skit weiter entfernt
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 21 – NPCs, Okin, Talery und Brianna

Es war ja nun beileibe nicht gerade einfach auf der Krankenstation. Schon auf Denon waren die Zeiten hart gewesen, doch dort hatten sie den Patienten wenigstens helfen können. Auf Coruscant hingegen kämpften ihre Kolleginnen bisher fast völlig erfolglos gegen das Sterben an. Markus hatte sie unhöflicherweise eiligst wieder verlassen, kaum dass der Knochenflickerdroide mit ihm fertig gewesen war. Mit Rätin Chesara hatte er ja eine viel, viel wichtige Person zu treffen als eine unbedeutende Brianna.

Nun also der Neuankömmling (Okin) mit den Blutproben – wenn es eine Sache gab, die jeder Heiler hasste, dann Patienten, die im HoloNet Symptome recherchierten, die Heiler mit ihrer Laiendiagnose konfrontierten und selbstverständlich alles besser wussten als diejenigen, deren Beruf es war.


„Ich bin Heilerin, Ihr seit der Patient. Ich sage Euch, ob ihr gesund seit, nicht andersrum. Häufiges Missverständnis,“


Schnitt Brianna alle zu erwartenden HoloNet-Diagnosen sarkastisch ab und im nächsten Moment musste der junge Mensch sich ohnehin schon wieder übergeben. Die Echani konnte sehen, wie Talery den Schnabel darüber rümpfte, dabei gab es doch weitaus Schlimmeres in der Galaxis. Gamorreaner beim Essen zum Beispiel, und in dem Fall halfen auch keine Reinigungsdroiden wie jener, der das Erbrochene kurzerhand wieder beseitigte. Wenn der junge Mensch ein Bote von Rätin Chesara war, die bis zum Hals in Infizierten stecken musste, dann war die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser sich ebenfalls infiziert hatte. Übelkeit und (infektiöser) Auswurf zählten nun mal zu den Symptomen des unauffälligeren Verlaufs der Krankheit. Brianna hatte ihre Hausaufgaben auf dem Weg von Eshan hierher durchaus gemacht!

Der junge Mann bestand allerdings darauf, dass er nicht der Kranke war sondern jemand in der Nähe, ohne genaueres sagen zu können. Das engte die Auswahl in einem Saal voller Viruskranker nicht gerade sonderlich ein. Es sollte aber eine dem Tod nahe Person sein, die unter schrecklichen Schmerzen litt. Von einem gewissen Standpunkt aus war jede im Raum dem Tod nahe, wenn das Virus ja nicht in den Griff zu bekommen war, dachte Brianna zynisch. Talery war diejenige, die schließlich vorschlug, der Fremde könnte die Schmerzen der anderen Kranken spüren.


Brianna beharrte darauf, dass der junge Mensch nicht allzu sehr nach Jedi aussah, nahm ihre Padawan aber kurz mit sich zur Seite. Was sie ihr sagte ging weder ihn noch den Rest des Saals etwas an.

„Als ich selbst noch Padawan war, konnte ich spüren, wenn jemand in meiner Umgebung starb. Wobei ‚spüren‘ eine Untertreibung ist, es war paralysierend, als hätte mir jemand den Planeten unter den Füßen weggezogen und mich in der Leere treibend zurückgelassen. Ich brauchte lange, diese Wahrnehmungen in den Griff zu bekommen, sie nicht so intensiv zu spüren. So richtig lernte ich es wohl erst auf Denon. Bei ihm könnte etwas ähnliches passieren, vorausgesetzt er ist machtsensitiv und hat eine gewisse Heilbegabung,“


Raunte die Silberhaarige ihrer Padawan zu und konzentrierte sich kurz auf die Macht. Der blaue Nebel vor ihrem geistigen Auge lichtete sich bald und die Figuren um sie herum formten sich aus ihm. Sie konzentrierte sich auf den Fremden und stellte fest, dass sein Ki in Ordnung war.

„Jedenfalls,“


Brianna hielt inne, denn sie hatte ja noch buchstäblich keinerlei Erfahrung mit dem Virus. Sie konnte sich nicht sicher sein, wie sich die Infektion anfühlte. Sie machte daher die Gegenprobe an Kuka Rouz. Wie sich herausstellte, war sein Ki alarmierend niedrig. Im Umkehrschluss sollte der Neuankömmling infolgedessen gesund sein, soweit es in der Hinsicht Sicherheit geben konnte. Als sie ihren Geist noch weiter öffnete, konnte sie die Schmerzen ebenfalls spüren, sie strahlten pulsierend vom Echani und der Twi'lek aus.

„Scheint er tatsächlich nicht infiziert zu sein. Ich sehe nach den beiden Schwerstkranken.“

Mit diesen Worten löste sich die Jedi-Ritterin von ihrer Padawan und sah zu den beiden, die in zwei Betten nebeneinander lagen – zuerst zum Echani, das verstand sich von selbst. Sie setzte sich auf sein Bett und verfluchte augenblicklich die unbequeme Heilerrobe. Wie sollte sie sich in dem Ding auf ihre Patienten konzentrieren können? Sie hatte ja davon gehört, dass manche Jedi Roben aus unbequemen Stoffen aus Gründen der Askese bevorzugten – eine absurde Ansicht, wie Brianna fand – doch hatten diese sicherlich keine so komplizierten Körperformen und waren nicht gleich dreifach gestraft. Denn in Sachen unbequem setzte der Stoff an sich bereits Maßstäbe, und hässlich war er auch.

Vom Echani konnte man letzteres wahrlich nicht behaupten. Er war jung, mit schönen Gesichtszügen, wenn auch von der Krankheit gezeichnet. Einige Augenblicke lang tat seine Speziesangehörige nichts, als ihn anzusehen. Er schien dies noch wahrzunehmen und ein Lächeln zeigte sich in seinem Gesichts, als er die Landsfrau erkannte. Er schien jedoch zu schwach, um etwas zu sagen. Es war eine Schande. Warum musste so jemand nur sterben? Das schlimmste daran war, dass Brianna nicht einmal versuchen sollte, ihm zu helfen. Er würde ja ohnehin sterben, genau wie die Twi'lek. Aber Medikamente verabreichen ging sicherlich? Wenn sie sich darauf konzentrierte, nahm sie eine Ahnung der Schmerzen wahr, welche die beiden gerade empfanden.


„Droide! Die beiden Kranken hier benötigen Schmerzstiller!“


Blaffte sie infolgedessen den nächsten Medidroiden an. Der 2-1B kam herangestakst und erteilte ihr in blecherner Stimme eine Absage.


„Ihnen wurde bereits alles verabreicht, was wir ihnen guten Gewissens geben können. Ihnen eine weitere Dosis Schmerzmittel zu verabreichen würde gegen meine Programmierung verstoßen. Es würde ihrem Organismus weiteren Schaden zufügen oder sie sogar töten, nicht ihnen helfen.“


„Es gibt also nichts, was du tun kannst?“


„Nein, tut mir leid.“

Brianna seufzte. Ihr Blick wanderte zwischen dem schönen Echani, der unter qualvollen Schmerzen litt, und dem fremden Menschen (Okin), der diese offenbar mitfühlte, hin und her. Dies war eine üble Situation. Was sollte sie tun? Ihre Kräfte an zwei nach Lage der Dinge unheilbar Kranken verschwenden? Den Droiden übergehen, und eine Spritze administrieren, die wenig nützte und viel Schaden anrichtete? Brianna war eine Jedi-Heilerin, keine konventionelle Medizinerin. Sie verfügte nicht über das Wissen, um dies verantwortungsvoll tun zu können. Sie war keine Pfuscherin, die derlei Dinge ohne Ahnung der Materie einfach ausprobierte. Oder sollte sie das Dilemma ignorieren, das Faktum ignorieren, dass sie nichts tun konnte. Sie würde ziemlich schlecht dastehen vor dem Fremden und, vor allem, vor Talery. Mehr noch, sie würde sich miserabel fühlen. Das war nicht sie selbst, dachte die Echani. Sie fand immer einen Weg, und es hatte einst einen Punkt gegeben an welchem Brianna überzeugt davon gewesen war, zu sterben, Trotzdem war sie noch hier.

Damals auf Loronar, einer der wenigen Kämpfe in ihrem Leben, die sie jemals verloren hatte. Selbst unfähig, die Macht im Kampf einzusetzen, war die Sith-Kriegerin Kira in ihrer Machtrage einfach zu stark für sie gewesen. Ihr Muskelpanzer hatte sie vor dem Gröbsten beschützt, doch die Echani hatte gewusst, dass eine gebrochene Rippe ihre Lunge durchbohrt hatte. Den Sith ausgeliefert war sie davon überzeugt gewesen, zu sterben, doch sie hatte eine Heilungstrance eingesetzt, um während des Fluges nach Korriban vollständig zu genesen. Es war nicht allzu schwierig gewesen, anderenfalls hätte sie diese mit ihren sehr begrenzten Heil- und überhaupt Machtfähigkeiten nicht bewerkstelligen können.

Seitdem hatte Brianna sich sehr weiterentwickelt. Sie wusste nun, wie die Heilungstrance funktionierte und mit etwas Glück würde sie dem Echani wertvolle Zeit verschaffen, zumindest aber würde er nicht leiden müssten. Selbstverständlich würde sie es bei ihm ausprobieren, nicht an der Twi'lek. Gesagt, getan. Brianna hob die Hände über den Bauch des Angehörigen ihrer Spezies und ließ die Macht in ihn fließen. Schnell senkten sich seine Körperfunktionen (und hoffentlich auch die Aktivitäten des Virus) auf ein absolutes Minimum.


„Du wachst auf, wenn du wieder gesund bist,“


Platzierte sie die Endbedingung der Trance und stellte zufrieden fest, dass der Echani kaum noch Puls hatte und langsam abkühlte. In einem normalen Krankenhaus wären die Alarme losgegangen, doch die Jedi-Heiler brauchten derlei Überwachung nicht. Mit einem letzten Blick in sein attraktives Gesicht wollte Brianna sich abwenden, aber da war immer noch die Twi'lek. Die Galaxis dreht sich auch mit einer Twi'lek weniger weiter, dachte sie. Sie hasste die Tentakelköpfe. Sie machten immerzu nur Ärger. Und trotzdem…

Auch die Twi'lek war jung und durfte wohl als hübsch gelten. Auch sie wurde viel zu früh aus dem Leben gerissen und Brianna wusste nicht, wer zuhause auf sie wartete und bald um sie trauern würde. Die Silberhaarige konnte sich nicht einfach abwenden. Was machte schon eine Trance mehr? Die Jedi konnten ein zusätzliches Bett erübrigen. Also machte die Jedi-Ritterin sich an die Arbeit und ließ wie gehabt ihre heilende Energie in die Patientin fließen.


„Brianna, was machst du da?!“

Schallte plötzlich die Stimme von Meisterin Thropp durch den Raum. Erschrocken sah die Angesprochene die grünhäutige Mirialan an, die aus dem Nebenraum geschossen kam.

„Sie in Trance versetzen. Ihr Leben verlängern,“


Erklärte Brianna mit schuldbewusster Miene, wohl wissend, etwas falsch gemacht zu haben.

„Ich verstehe dein Bemühen. Du bist neu hier. Aber du musst wissen, dass du deine Kräfte an der falschen Stelle verausgabst. Es ist zu spät und es spielt keine Rolle, ob sie nun heute sterben oder morgen. Doch bei anderen kannst du noch etwas erreichen, vor allem bei Kuka-Rouz, unserem erkrankten Jedi-Heiler. Du musst lernen, mit deinen Kräften hauszuhalten und mit größtmöglichster Effektivität einzusetzen. Dies ist nicht Lianna…“


„Ich bin mir sicher, dass Brianna nur das Beste im Sinn hatte,“


Unterbrach die zu Hilfe geeilte Brena die Tirade der Jedi-Meisterin.


„Genau. Der junge Mann da bei meiner Padawan, er spürt die Schmerzen und leidet mit ihnen. Er sagte, es würde erst besser, wenn sie nicht mehr leiden und da ihnen Schmerzmittel offenbar nicht mehr helfen…“

„Brianna!“

Die Mirialan-Jedi seufzte.

„Siehst du nicht, dass du das Reek falsch herum aufzäumst. Er…“


Meisterin Thropp sah in die Richtung von Okin.


„Muss lernen, mit der Situation umzugehen oder diesen Ort verlassen. Du wirst diesen Ort nicht ihm zuliebe frei von Schmerz und Leid halten können, und deine Fähigkeiten wären beileibe besser eingesetzt. Verstehst du das?“

„Ja, Meisterin Thropp,“


Erwiderte die Silberhaarige zerknirscht.

„Also geh' jetzt und kümmere dich um unseren Heiler.“

Brianna sah die Twi'lek an, die inzwischen in Trance versunken war. Wieder einmal hatte eine Tentakelschlampe sie in Schwierigkeiten gebracht. Ein toller Einstand war das! Noch keine Stunde hier und schon bei der Chefin unten durch – vermutete sie jedenfalls. ‚Denk' nicht einmal dran zu sterben!‘, drohte sie in Gedanken ihrer Patientin.


Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 21 – NPCs, Okin, Talery und Brianna
 
.:: Coruscant | Vor dem Jedi-Tempel | medizinische Abteilung | mit Elise, Brianna und Talery ::.


Die Caamasi klärte die beiden über die Ansteckungsgefahr auf und Markus schmeckte das ganze überhaupt nicht. Menschen waren also anfälliger für die Krankheit. Der Corellianer spürte die Wut in sich aufsteigen, unterband jedoch jeglichen Drang, diese weiter an Brianna auszulassen. Sie reagierte sowieso ziemlich schnippisch auf seine Aussage, dass bessere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssten. Markus schwieg... vorerst.

Erst als Brianna von der kurzen Unterredung mit den anderen Heilern zurück kam, hatte er bereits sein Shirt wieder übergezogen und war im Begriff aufzubrechen. Chesara war sein erster Einfall und er erfuhr von der Echani, dass diese sich höchstwahrscheinlich in irgend einem Feldlazarett aufhalten musste. Eines von vielen Feldlazaretts, die sich seiner Vermutung nach in Gebieten befanden, die schlimmer betroffen waren, als die oberen Ebenen. Oben versuchte man immer noch das geregelte Leben des beliebten Stadtplaneten weiterzuführen, auch wenn sich die Angst offensichtlich unter den Bewohnern ausbreitete. Der Prozess war im Gange, das spürte jeder, der sich hier aufhielt. Die unteren Ebenen waren anders, wie er beim letzten Aufenthalt auf Coruscant live miterleben hatte können. Dort trieb sich das Gesindel des Planeten herum und jene, die sich einfach nichts besseres leisten konnten. Es waren ärmere Gesellschaftsschichten, unterer Durchschnitt. Sie alle waren dort, wo es am gefährlichsten werden konnte. Krankheiten breiteten sich in Ballungsgebieten am schnellsten aus. Und mangelnde Hygiene verstärkte dies nur noch.
In Gedanken war Markus bereits ganz woanders. Wenn Chesara dort unten war, und er war sich zu 80 % sicher, wäre das für seine Padawan und ihn selbst ein zu großes Risiko. Einfach auf die Suche zu gehen und darauf zu hoffen, sich nicht einfach anzustecken, wenn man ohne Plan dort unten herumlief, war ein törichter Gedanke und er hatte nicht vor, so unbedacht zu handeln. Dafür hatte er in den letzten Jahren zu viele Erfahrungen gesammelt, die ihn sich selbst davon abraten ließen. Wohin aber dann? Welchen Anlaufpunkt hatte er hier?
Brianna gab schließlich das Stichwort, auf das er gewartet hatte.
"... und Janson auf Coruscant. Letzterer hat mich herbeordert und von ihm stammt dieses Pad, also ist er anscheinend wichtig."

"In Ordnung! Danke!"

, antwortete er und verabschiedete sich mit einem Nicken gen Brianna und ihrer Schülerin, ehe er seine eigene Padawan ansprach.

"Komm, wir gehen!"

Elise folgte ihm auf dem Fuß. Der Corellianer hatte sich seine Tasche geschnappt und war zielgerichtet auf den Ausgang zugehastet. Unterwegs rief er zwei, drei Droiden zu sich und ordnete diese an, gefälligst irgendetwas aufzustellen, das Besucher davon abhielt, den Bereich zu betreten und wenn dann nur auf eigene Gefahr. Es war nicht seine Sache, wie sie die Aufgabe erfüllten. Wichtig war nur, dass es mal jemand in Auftrag gab. Danach mussten Sie sich gemäß dem Rat Briannas ordentlich desinfizieren.

"Was ist passiert? Wie geht es weiter?", fragte Elise ihm wieder einmal Löcher in den Bauch.

"Wir quartieren uns hier ein. Wenn die Jedi den Tempel wieder für sich eingenommen haben, gibt es sicher auch Zimmer, die für Neuankömmlinge vorbereitet wurden. Und ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir uns länger hier aufhalten werden."

, antwortete er.

"Danach machen wir uns auf die Suche nach Meister Janson."

Wenn das Ratsmitglied Brianna persönlich angefordert und dieses Datapad ausgegeben hatte, spielte er ganz oben mit. Er war einer der Strippenzieher in dieser Geschichte und Markus brauchte Anweisungen. Es war nicht der Sinn der Sache, auf eigene Faust zu handeln.

~~~~

Diesmal gelang es binnen weniger Minuten, zwei Quartiere zugeteilt zu bekommen und die eigenen Sachen dort abzulegen. Elise und er hatten sich dafür eine halbe Stunde getrennt. Markus hatte sich kurz ausgewaschen. Die Rasur verschob er hingegen auf den nächsten günstigen Zeitpunkt. Einen langen Moment stand er jedoch vor dem Spiegel und führte Atemübungen durch, die ihm in der Reha gezeigt worden waren. Es schien, als würden die kybernetischen Teile wieder ordnungsgemäß funktionieren. Der Droide hatte den Fehler nicht gefunden, aber länger hätte Markus einfach nicht warten können.

Elise und er trafen sich pünktlich am vereinbarten Treffpunkt. Markus trug wie üblich ein dunkles T-Shirt, die schwarze Hose mit den aufgesetzten Taschen, feste Stiefel und den Oberschenkelholster mit seinem Blaster sowie den Mehrzweckgürtel mit den beiden Lichtschwertern und anderen Ausrüstungsgegenständen. Er machte den militärischen Eindruck, den er immer machte. Wann genau hatte er sich eigentlich angewöhnt so herumzulaufen? Er wusste es nicht mehr genau, aber es musste kurz nach Tatooine gewesen sein... Sie waren damals gejagt worden. Die Jedi waren die Beute gewesen und er hatte sich nicht zur Beute machen lassen. Es war entgegen seiner Natur.
Während er auf Elise wartete - er war schon fünf Minuten vor der Zeit am Treffpunkt - tippte er auf einem Datapad herum. Er hatte sich über Jansons derzeitigen Aufenthaltsort informiert und man hatte ihm die Vermutung ausgesprochen, den Rat im Garten vorzufinden. Nun versuchte er sich auf einer digitalen Karte ein Bild vom Tempel zu machen. Trainingsräume, die Kantine, die Hallen, welche zu Medizinischen Bereichen umgewandelt worden waren, der Saal der tausend Quellen und vieles mehr. Irgendwann glaubte er den Ort gefunden zu haben, der am wahrscheinlichsten klang und in jenem Moment erreichte Elise den Treffpunkt.

"Da bist du ja. Los, komm! Wir müssen zu den Gärten."

Sie hatten nur dem Plan zu folgen, auf dem diverse Gärten eingezeichnet waren. Der Tempel war groß - zu groß für Marks Geschmack. Corellia war damit nicht zu vergleichen gewesen, geschweige denn Lianna...
Irgendwann schafften sie es aber doch, einige bekannte Gesichter auszumachen. Der richtige Garten - yes (OP: :roflmao: )!
Markus blieb kurz stehen, als sein Blick auf zwei Personen fiel, die er vor nicht allzu langer Zeit sogar persönlich angetroffen hatte. Auf Lianna! Eowyn El'mireth und Ian Dice, dessen Wutausbruch er noch ziemlich genau in Erinnerung hatte. Markus schürzte nachdenklich die Lippen, ehe er den Blick von ihnen löste und ein wenig weiter entfernt Wes Janson entdeckte. Bingo! Nun musste er nur noch etwas abwarten, schließlich wollte er in keines der Gespräche einfach so reinplatzen. Mit einem kurzen Blick zu Elise bedeutete er dieser Geduld zu haben. Vermutlich der richtige Zeitpunkt um Fragen ihrerseits zu beantworten...


.:: Coruscant | Vor dem Jedi-Tempel | Gärten | mit Elise - Ian und Eowyn etwas entfernt - Wes und Co. noch weiter ::.
 
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