Coruscant, untere Ebenen, Gebäude der "Republic Horizon", mit An-Lo
Der Rundgang durch das Hauptquartier der Untergrundbewegung "Republic Horizon" war beeindruckend gewesen. Diese Menschen und Aliens hatten sich, in der festen Überzeugung, dass Coruscant von Imperium übernommen werden würde, eine strakte, große und mutige Gruppe aufgebaut, die für die Unabhänigigkeit und Freiheit des Planeten kämpfen würde. Casta hatte sich mit Xerkal Methan abseits stehend unterhalten, während sie An-Lo die Gelegenheit gegeben hatte, diese Eindrücke und Emotionen, so wie er es für richtig hielt, aufzugreifen und zu verarbeiten. Der Anführer der "Republic Horizon" war ein willensstarker Mann, der seine Ziele genau vor Augen hatte und sein Leben für Coruscant geben würde. Patriotismus und der Glaube an die neue, freie Republik waren seine Überzeugungen. Die Narben in seinem Gesicht verrieten, dass er schon zuvor viele Kämpfe hinter sich hatte und ein bewegtes Leben geführt haben musste. Seine Emptionen waren kalt und agil, berechnend wie auch loyal und einfühlsam. Es war für die Emphatin verwirrend zu spüren, welche tiefgehenden Emotionen diese Menschen, die Anhänger der Republic Horizon, tief in sich trugen. Casta stand mit dem Anführer an einer Ballustrade und unterhielt sich leise mit ihm.
Die Jedi werden, solang sie können, den Tempel verteidigen. Wir haben uns darauf eingestellt, dass das Imperium einfallen wird und seine Angriffswelle vorerst durch die oberen Schichten von Coruscant ziehen wird. Wenn der Tempel nicht mehr gehalten werden kann, werden sich die Jedi in die Nähe dieser Koordinaten zurückziehen.
Casta übergab ihm die Daten von Gil Galad. Als sie seinen Namen erwähnte, war dieser Xerkal Methan bekannt. Casta lächelte kurz und verabschiedete sich vorerst von dem Anführer der Gruppe. Sie vereinbarten, dass Xerkal bald die Sundancer aufsuchen würde, wenn er die genaue Truppenstärke wissen würde. Langsam ging die Jedi zu ihrem Padawan hinüber, der einem Jungen zu sah, den Casta auf ca. 13 schätzte. Sie blickte ihren Padawan seitlich an, dem langsam eine Träne über die Wanne rann. Die Frau legte ihm kurz die Hand auf die Schulter und spürte seine Emotionen...seine Trauer, er harderte mit seiner Vergangenheit. Vorsichtig tastete sie sich im Geiste an ihn heran und versuchte ihm Stärke zu geben. An-Lo schien schon viel Leid gesehen zu haben in seinem jungen Leben...und dieser Junge riss alte Wunden auf, die er lange Zeit unter dem Schutz seines Geistes mit sich getragen hatte. Sie stand einfach neben ihm und versuchte ihm stillen Beistand zu leisten, während er weiterhin den Jungen betrachtete. Nach einer langen Zeit der Stille brach die Jedi das Schweigen...
Du warst so alt wie dieser Junge, als Du das erste Mal eine Waffe tragen musstest, nicht wahr?
Ein stilles Kopfnicken bestätigte Casta in ihrer Annahme.
Wir Zwei werden jetzt gehen. Wir werden uns, wenn Du möchtest, später mit Deiner Vergangenheit auseinandersetzen. Es ist niemals leicht, zurückzuschauen, aber manchmal geht kein Weg daran vorbei, um das hier und jetzt zu überstehen. Komm, An-Lo, es wird Zeit, Dich weiter mit den Künsten der Jedi vertraut zu machen. Ich spüre Deinen Willen, diesen Weg zu gehen...
Mit gesenktem Haupt verließen der Padawan und die Jedi das Gebäude und bahnten sich einen Weg durch die engen Gassen der unteren Ebenen von Corsucant. Es tat ihr weh, ihn so leiden sehen zu müssen, doch war dies ein Teil seiner Entwicklung, den sie ihm nicht abnehmen konnte, aber ihm so gut sie konnte zur Seite stehen musste. Als sie den Standpunkt der Sundancer erreicht hatten, wurden sie von den anderen Padawan begrüßt, die sich auf der Straße aufhielten, um das Schiff zu schützen. Casta begrüßte sie mit einem kurzen Lächeln und begab sich so dann wieder mit ihrem Padawan an Bord des Schiffes. Sie bestellte ihn, nachdem er Gelegenheit hatte, sich zu erfrischen, in ihr Quartier. Es dauerte nicht lang, bis An-Lo an ihre Tür klopfte. Er sah etwas besser aus, doch die Traurigkeit stand ihm noch immer ins Gesicht geschrieben. Das Quartier wurde einzig von zwei großen Kerzen erhellt, in der Mitte des Raumes waren zwei große Sessel aufgestellt, die sich direkt gegenüberstanden. Casta deutete ihm an, platz zu nehmen, sie selbst nahm ebenfalls platz. Ihr dunkles Robenkleid schmiegte sich um ihren Körper, sie legte ihre Hände auf die Lehnen des Sessels und begann ruhig zu sprechen, während sich An-Lo in ihrem Quartier umsah...
An-Lo, seitdem Du im Tempel bist, hast Du die Erfahrung gemacht, dass frohe Gedanken, wie aber auch Schmerz Deinen Weg durch die Ausbildung zum Jedi leiten werden. Als wir heute die "Republic Horizon" getroffen haben, habe ich wahrgenommen, das Du gespürt hast, wie es ist, wenn Menschen, wie auch Aliens und andere Wesen, an ihre Überzeugungen glauben. Bei uns Jedi ist dies genauso. Unser Leben wird geleitet vom Jedi-Kodex, der uns hilft, in Einklang mit der Macht zu leben und uns die Richtlinien vorgibt, an die wir uns als Hüter des Friedens halten. Der Kodex umfasst viele Passagen und Regeln, aber folgende Zeilen präge Dir ein und verinnerliche sie Dir...
Casta atmete kurz tief ein und fuhr fort...
<center>Gefühle gibt es nicht,
Frieden gibt es.
Unwissenheit gibt es nicht,
Wissen gibt es.
Leidenschaft gibt es nicht,
Gelassenheit gibt es.
Tod gibt es nicht,
die Macht gibt es.</center>
Sie spürte, wie An-Lo die Worte in sich aufnahm. Leise fuhr sie fort...
Es wird immer wieder Situationen geben, in denen Du den Kodex anders auslegen wirst und ihn so interpretieren musst, wie Du es mit Dir vereinbaren kannst. Ich bin eine Frau, die zwei Kulturen in sich trägt, denen die Gefühle und Emotionen das Wichtigste sind, was es für diese Menschen gibt. Aber auch, wenn der Kodex es anders belegt, so weiß ich, wie ich es für mich handhaben muss. Lerne Du dies auch und beginne, diese Zeilen zu verstehen.
Sie reichte ihm ein Datenpad, in das der Kodex der Jedi eingegeben war. Er nahm es ihr vorsichtig ab und begann zu lesen.
Coruscant, untere Ebenen, an Bord der Sundancer, Castas Quartier, mit An-Lo