Das-Dass + Seid-Seit

"Kann ich einen Radiergummi?"

...wenn ich dann sage, dass dem Satz was fehlt, schrecken sie auf und verbessern sich ganz grauenhaft:

"Kann ich bitte einen Radiergummi?"

Dazu möchte ich gerne meinen Lateinlehrer zitieren:

Jeder vernünftige Satz braucht immer mindestens "Subjekt, Prädikat, Objekt".

=> Er (Subjekt) hatte (Prädikat) Recht (Objekt). :D

An deiner Stelle würde ich genau diesen Satz jedes Mal dem entsprechenden Faulpelz um die Ohren hauen, bis er oder sie es begriffen hat.

Nächstes Beispiel, was ich ganz schlimm finde:

"Er/Sie frägte..."

Das führt jedes Mal zu meiner Antwort:

"Hast du schon mal einen Frägebogen ausgefüllt?"

Aber die deutsche Sprache ist nun mal auch nicht einfach:

Hieße der Schneemann nicht besser Schneimann? Schließlich schneit es auch und schneet nicht. :konfus:

Extrem praktisch und effizient, aber absolut ätzend zu verstehen für Deutschneulinge, sind Verkettungen von Substantiven:

  • Scheinselbstständigkeit
  • Sommersonnenwende
  • Verteidigungsminister
  • Löschgruppenfahrzeug
  • Kindergartengruppe

Selbst "Kunstworte" sind im Deutschen schnell gebastelt und trotzdem richtig und für den Kenner eindeutig:
  • Whiskeyflaschenreinigungsbeauftragter
  • Forentieftaucherarchäologin
  • Digitalreceiverprogrammierer (inkl. Anglizismus!)
 
Ich bin da ganz schlecht...
dass/das geht ja noch, auch wenn ich das selbst nicht selten durcheinander bringe (ich habe aehnlich wie Steven Crant auch Probleme mit der Komma-Setzung). Seit/seid ist fuer mich aber ueberhaupt kein Problem.
Mein groesstes Problem ueberhaupt ist die Gross-und-Kleinschreibung, allerdings auch nur beim "Schnelltippen" im Internet.

Ansonsten hab ich halt das klassische Umgangssprachen-Problem. Ich bin in Bayern aufgewachsen mit Eltern als "Sprachvorbilder", die bayrischen und oesterreichischen Dialekt sprechen und gerne auch mixen. Ich verschlucke Endungen beim Reden, verwechsle Artikel (der Butter, der Radio ist bei uns ganz gebraeuchlich da man bei uns der, die, das sowieso meist nicht wirklich betont oder sehr "eloquent" umgeht: "da Seppe" = Der Josef, "de Sau-Preissn de damischn" = Die Preussen, "'s Bier" = Das Bier) und gebrauche Woerter, de'd Preissn (die die Preussen) eh nicht verstehen und leider zeigt sich das manchmal auch im Schriftdeutschen bei mir.

Im Englischen ist das bei mir ganz anders. In der Arbeit (finde ich auch ganz schrecklich, wenn Leute "auf Arbeit" sagen) schreibe ich zu 99% nur auf Englisch und rede auch zu 99% nur Englisch mit Kollegen und Patienten, weswegen ich ganz ehrlich sagen muss, dass mein Englisch vermutlich besser ist als mein Deutsch, was Grammatik und Satzstruktur, sowie Aussprache betrifft...

icebaer schrieb:
Aber die deutsche Sprache ist nun mal auch nicht einfach

Und das stimmt! Englisch ist viel einfacher und die deutsche Grammatik ist wirklich schrecklich - vor allem die Artikel. Ich bin wirklich froh, dass ich die Sprache nie selbst lernen musste. Ja, selbst chinesisch ist deutlich einfacher (wenn da die Aussprache und die Schriftzeichen nicht waeren *sigh*), die haben naemlich kaum Grammatik...

EDIT: Mir ist grad noch was eingefallen, was die Leute bei uns Bayern sicher auch tierisch nervt (ist bei uns aber genau umgekehrt): Wir benutzen fuer Namen von Personen IMMER den Artikel (meist in oben erwaehnter vereinfachter Form) und JEDER, der sagt "Deak hat diesen Thread erstellt" und nicht "Der Deak hat diesen Thread erstellt", oder "Hast du Minza heute schon gesehen?" statt "Hast du die Minza heute schon gesehen?" sagt, entlarvt sich sofort als Preiss (Preusse) oder als Studierter...

Ja, irgendwie sind wir da unten in der noerdlichsten Stadt Italiens schon... eigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das stimmt! Englisch ist viel einfacher und die deutsche Grammatik ist wirklich schrecklich - vor allem die Artikel. Ich bin wirklich froh, dass ich die Sprache nie selbst lernen musste. Ja, selbst chinesisch ist deutlich einfacher (wenn da die Aussprache und die Schriftzeichen nicht waeren *sigh*), die haben naemlich kaum Grammatik...

EDIT: Mir ist grad noch was eingefallen, was die Leute bei uns Bayern sicher auch tierisch nervt (ist bei uns aber genau umgekehrt): Wir benutzen fuer Namen von Personen IMMER den Artikel (meist in oben erwaehnter vereinfachter Form) und JEDER, der sagt "Deak hat diesen Thread erstellt" und nicht "Der Deak hat diesen Thread erstellt", oder "Hast du Minza heute schon gesehen?" statt "Hast du die Minza heute schon gesehen?" sagt, entlarvt sich sofort als Preiss (Preusse) oder als Studierter...

Ja, irgendwie sind wir da unten in der noerdlichsten Stadt Italiens schon... eigen.

Englisch ist für uns deutschsprachige schon einfacher zu lernen, weil die englische Sprache auch den germanischen Wortstamm hat.

Das mit dem Artikel dem Vornamen voranstellen, das ist bei uns genauch so. ("Wer hat das gemacht?" "Der Michael." usw.)
 
Englisch ist für uns deutschsprachige schon einfacher zu lernen, weil die englische Sprache auch den germanischen Wortstamm hat.

Das mit dem Artikel dem Vornamen voranstellen, das ist bei uns genauch so. ("Wer hat das gemacht?" "Der Michael." usw.)

Ja, wobei Englisch fast ein bisschen vereinfachter ist. Für uns sind die Artikel im Prinzip ja nicht schwer weil wir damit aufgewachsen sind, aber ich stelle es mir schrecklich vor lernen zu müssen welcher Artikel bei welchem Fall wann benutzt wird. Vor allem da das Genus (heißt das "Geschlecht" eines Wortes überhaupt so?) auch nicht wirklich mit Logik und in Bezug auf die Endungen (so wie bei spanisch) erahnt werden kann...
Und die Artikel (vor allem den/dem) schaffen ja die wenigsten Muttersprachler richtig anzuwenden... :konfus:
Deutsche Sprache schwere Sprache...
 
Ja, wobei Englisch fast ein bisschen vereinfachter ist. Für uns sind die Artikel im Prinzip ja nicht schwer weil wir damit aufgewachsen sind, aber ich stelle es mir schrecklich vor lernen zu müssen welcher Artikel bei welchem Fall wann benutzt wird. Vor allem da das Genus (heißt das "Geschlecht" eines Wortes überhaupt so?) auch nicht wirklich mit Logik und in Bezug auf die Endungen (so wie bei spanisch) erahnt werden kann...
Und die Artikel (vor allem den/dem) schaffen ja die wenigsten Muttersprachler richtig anzuwenden... :konfus:
Deutsche Sprache schwere Sprache...

Englisch ist auf jedenfall einfacher zu lernen, das ist so.

Das mit der falschen Anwendung von Artikeln im deutschen: Das ist wahrscheinlich eine Mischung aus der Kommunikation mit nicht Muttersprachlern (nicht, das ich was dagegen habe mit Nichtmuttersprachlern zu reden, im Gegenteil) und Gleichgültigkeit der entsprechenden nicht richtig-anwendenden Personen.
 
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