Denon

Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - mit Eo, Shen, Talery und Brianna

Bevor Eowyn ihr antwortete, vergingen ein paar Sekunden. Die Großmeisterin mit den hellbraunen Haaren musste anscheinend auch noch mal über das gerade Gesagte nachdenken. Aketos nutzte die Zeit um sich noch einmal die Bilder vor ihr geistiges Auge zu rufen. Hatte Sie etwas vergessen zu erzählen? Kleine Details? Gefühle? Nein. Die Kamino hatte alles erzählt, was es zu erzählen gab. Immer noch verwirrt hörte sie dann der Jedi zu, als diese ihr nach schier endlos erscheinenden Sekunden ihre Sicht der Dinge erklärte.
Natürlich zweifelte Aketos manchmal an sich selbst. vor allem in den Situationen, in denen sie solche unglaublichen Dinge bewirkt hatte, neue, unbekannte Dinge. War das nicht normal? War es nicht verständlich? Sicherlich, Eowyn hatte vielleicht Recht, dass die Macht große Dinge bewirken konnte. Und auch dass die Wege und Möglichkeiten der Macht unbegrenzt waren. Stand sich Aketos nur selbst im Weg? Das musste sie klären. Unbedingt. Aber erst einmal redete die Menschin weiter. Eo sagte echt wundervolle Dinge. Ja, sie verstand es wirklich andere Lebewesen aufzubauen. Aketos blickte doch etwas verschämt wegen dem Selbstzweifel zu Boden. Die Jedimeisterin hatte Recht. SIE selbst hat es bewirkt. Mit der Hilfe der Macht. Sie hatte der Frau die Bilder der Hoffnung gegeben. Sie hatte den seidenen Faden, an dem das Leben der Patientin hing dicker gesponnen und umgarnt. Aketos hatte etwas bewirkt, auch wenn es noch so verschwindend gering war, nur ein bisschen Brennstoff dem Feuer der Hoffnung gegeben, so war es um so großartiger, dass diese Frau nun wieder eine echte Chance hatte ihre Familie wieder zu sehen. Eine Träne rann über die Wange der Kamino. Silbrig glänzte sie und die Haut schimmerte unter der Feuchtigkeit.


Danke, Miss El'mireth, dass Sie das gesagt haben. So wie Sie es gerade tun, so hat schon lange niemand mehr an mich geglaubt.

Aketos sackten die Beine weg. Sie musste sich setzen. Die Großmeisterin legte aber noch nach. Sie ergriff vorsichtig die Hände der Kamino und meinte, dass Sie wahrscheinlich gerade ihren eigenen Weg gefunden hatte, die Galaxie einen Deut besser zu machen. Aketos hob den Kopf und das Grau in ihren Augen musste nach außen das glühen begonnen haben. Hoffnung, eine Aufgabe, gebraucht zu werden. Nicht irgendjemand brauchte sie, nein. Sie rief sich in Erinnerung, was Eo gesagt hatte. Die Galaxie brauchte Lebewesen wie sie, damit etwas bewirkt werden konnte. Alle anderen Dinge waren in diesem Moment ziemlich unwichtig. Rache, persönliche Vendetten, Streit, Hass... Das alles hatte gerade keine Bedeutung für Aketos und auch keinen Platz in deren Gefühlswelt. Sie fühlte sich geborgen und gut aufgehoben. Und was noch entscheidender war: sie wurde GEBRAUCHT.
Doch... was war das? Auf den Zügen der Großmeisterin zeichneten sich, so gut Aketos die Mimik ihrer Gegenüber lesen konnte, Sorgen und Resignation ab. Eowyn starrte ins Leere und überlegte offensichtlich. Doch was konnte das sein? Hatte sie die Aufregung der Kamino gespürt? Was passierte hier? Hatte die Menschin das nicht ernst gemeint, was sie gesagt hatte? Hatte Aketos was falsches gesagt? Was zum großen Aiwha war hier los? Die Kamino riss sich zusammen, nicht gleich wieder loszuprusten. Nein. Diese alte Person hatte sie versucht in den letzten Wochen abzulegen. Sie war nicht mehr ganz dieses nur emotional handelnde Wesen. Nunja.. ein bisschen vielleicht.. aber.. Moment... Was hat die Jedimeisterin vor?
Eowyn richtete sich etwas auf. Sie schluckte laut hörbar und öffnete kurz den Mund, um etwas zu sagen. Aketos Augen klebten förmlich an den Lippen. Kein Ton, keine Bewegung.. Plötzlich fixierte die leicht gelockte Frau die kahle Kamino. Ein Blick, der ein Wort enthielt: Entschuldigung. Die meisterlose Padawan wollte gerade fragen was sie denn mit diesem Blick ausdrücken wollte, doch dann lösten sich die Lippen von Eowyn. Sie entschuldigte sich tatsächlich.. Aber für was eigentlich?
Bevor Aketos auch nur in irgend einer Weise reagieren konnte, legte die Großmeisterin nach. Sie bilde momentan keine Padawane aus, aber Aketos und sie schienen ja recht gut zu harmonieren. Aketos war nicht ganz klar, auf was Eo hinaus wollte... Diese fuhr fort. Aber wenn Aketos möchte, dann würde sie, Eowyn, das ändern und Aketos auf dem Weg zur Ritterin begleiten, sie dahingehend auszubilden.
Aketos schloss in Zeitlupe die Augen. Sekunden wurden Stunden. Was hatte Eowyn da gerade gesagt? Sie wolle Aketos ausbilden? Ausgerechnet die schwierige Kamino?


(einatmen)...

Aketos öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Eine Szene aus ihrer Jugend zog vor ihrem geistigen Auge vorbei:
Eine sehr junge Kamino kniete vor einem älteren Kaminoaner. Das Kind legte die Hände vor sich auf den Boden, beugte den Oberköper nach vorne und legte ihre Stirn auf die Hände. So verbeugt sagte sie: Ja, ich werde gehorsam sein und die Dinge annehmen, die mich der Sensai lehrt! Das war das traditionelle Ritual bei den I'tachi-Kämpfern, wenn sie sich an ihren Lehrherren binden. Gab es so etwas bei den Jedi auch? Gab es eine traditionelle Formulierung, mit der sie antworten musste? Dann wurde ihr bewusst, dass da wirklich jemand an sie glaubt und dass dieser Jemand keine geringere war als eine Großmeisterin, die noch dazu Aketos so einschätzte, dass sie diese Ausbildung auch wirklich schaffen und meistern konnte!
Diese Frage eröffnete ihr eine Zukunft. Eine Zukunft bei den Jedi. Eine Zukunft, in der sich Dinge bewegen konnte und vielleicht auch auf Kamino etwas tun konnte. Jedipadawan Aketos Tuosis. Ganz offiziell war das dann ihr Titel. Hörte sich nicht schlecht an, auch wenn man viel lernen musste. Aber lernte sie in den letzten Tagen und Wochen und Monaten nicht eh ununterbrochen?


Es ist mir eine Ehre, von Ihnen ausgebildet zu werden, Jedi-Großmeisterin Eowyn El'mireth!

Dabei senkte sie den Kopf ein bisschen. Fixierte dann aber gleich wieder die Jedi.

Ich hoffe, Sie haben sich das gut überlegt. Vielleicht solltet ihr euch zuerst noch einmal mit meinem alten Sensai zurück auf Kamino unterhalten... Er meinte oft, das sogar Banthas einfacher zu trainieren seien als ich...

Dabei lächelte die Kamino die Menschin an. Ja. Jetzt war sie offiziell Jedi.

Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - mit Eo, Shen, Talery und Brianna
 
Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus - auf der Station der Todkranken - u. a. Brena (NPC), Aketos, Shen, Eowyn, Brianna und Talery

Erfreulicherweise kam Eisblume umgehend zu ihr, als Talery sie um Rat fragen wollte. Entgegen ihren Erwartungen brauchte die Padawan auch kaum etwas erläutern bezüglich des menschlichen Patienten. Anscheinend ließ dieser besondere Fall die Echani auch nicht kalt, schien es doch inmitten all der Schwerstverletzten schon fast hämisch, dass sich ein offensichtlich Unverletzter den Tod wünschte, während viele andere verzweifelt am Leben bleiben wollten.

"Ja, es könnte schon ein Ansatzpunkt sein. Immerhin klang es danach, dass diese Tirena entweder seine Tochter oder jüngere Schwester gewesen sein musste. Auf jeden Fall aber eine Person, für deren Wohlergehen er sich verantwortlich gefühlt hat - und er konnte sie nicht beschützen, vor wem auch immer. Er muss vermutlich unter immensen Schuldgefühlen leiden."

Das sagten ihr zumindest ihre Caamasiinstinkte. Bekümmert schüttelte die mit perlmuttfarbenen schimmernden Daunen übersähte Padawan den Kopf. Sie wollte sich gar nicht vorstellen wie schlimm sich die Situation für den Mann angefühlt haben musste, damit er so zusammen gebrochen war. Danach suchte Talery Briannas Blich und hob ihre Hände, das Caamasiäquivalent eines menschlichen Schulterzuckens.

"Ich bin mir nur unsicher, ob ich weiter versuchen soll mit ihm zu reden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass vielleicht die Meldebehörden Licht ins Dunkel bringen könnten. Immerhin ist ja sein Name laut den Krankenakten bekannt wie ich gesehen habe. Wie schwer kann es sein herauszufinden, wer diese Tirena war? Denon ist ja doch eine hochentwickelte Welt. Es muss doch irgendwo registiert sein, das heißt, für den Fall, dass das Meldesystem nicht durch die Kämpfe in Mitleidenschaft gezogen worden wäre."

Talery selbst war ja auf ihrer Heimatwelt Kerilt gemeldet, wobei dies mittlerweile streng genommen nicht mehr stimmte. Sie war ja nun eine Jedi, aber abgesehen davon ging sie auch davon aus, dass es im Imperium ähnlich zuging. Das war vielleicht etwas naiv zu glauben, dass es so einfach sein könnte, aber es erschien ihr als ein Hoffnungsschimmer, dem es wert war nachzugehen.

"Oder denkst du, dass das keinen Sinn macht? Da Shen ja nun auch mit Patienten spricht könnte doch Kastalla mal nachforschen, oder?"

Die kleine Melodie machte jedenfalls auf Talery einen ähnlichen Eindruck wie Blaubaumtee, sprich die Padawananwärterin wusste nicht so recht wie sie helfen konnte, aber sie assistierte Brena trotzdem so gut sie konnte.

"Ich meinte, der Mann könnte schließlich auch anfangen wild um sich zu schlagen, wenn ich ihn erneut mit seinem Trauma konfrontierte und dann bin ich glaube ich nicht in der Lage ihn festhalten zu können."

Verlegen sah sie dabei zu Boden. Eisblume hatte solche Probleme ja nicht. Sogar nasser Hund, eine Wiphidin, hatte sie zuvor ja zu Hilfe gerufen.

"Also wenn du dich in der Nähe hältst, dann kann ich nochmal versuchen, ob ich mit dem Namen des Mädchens zu ihm durchdringe. Es ist jedenfalls besser als ihm beim Sterben zuzusehen..."

fügte Talery einfach aus einem Impuls her hinzu. Nur wollte die Caamasi unbedingt auch ja nichts falsch machen. Immerhin stand da ein Leben auf dem Spiel.

Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus - auf der Station der Todkranken - u. a. Brena (NPC), Aketos, Shen, Eowyn, Brianna und Talery
 
Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - mit Aketos, Shen, Talery und Brianna

Nun, zumindest lief das nicht schief. Aketos nahm ihr Angebot gerne an, aber wenn sie einmal ehrlich war, es passierte äußerst selten, dass ein meisterloser Padawan das Angebot zur Ausbildung ausschlug. Ein guter Anfang also, und Eowyn nahm sich vor, dass aus diesem guten Anfang auch eine gute Zeit werden würde. Dieses Mal vielleicht auch ohne Druck - sie würde nehmen, was kam. Und wenn die Kamino in ein paar Monaten beschloss, dass das Leben bei den Jedi doch nichts für sie war, dann hatte sie hoffentlich ein paar Dinge gelernt, auf die sie sich ihr ganzes Leben lang berufen konnte und die ihr helfen würden. Sie musste wirklich versuchen, es auf diese Weise zu sehen. Es würde nicht leicht sein, aber vielleicht war das der Grund, warum immer alles so schief gelaufen war. Wer wusste das schon?

Sie musste leise lachen, als Aketos sie vor sich warnte. Sie hatte zwar keine Ahnung, was ein "Sensai" war (vielleicht sollte sie sich demnächst mehr mit der Kultur der Kamino auseinandersetzen...), aber sie tippte auf eine Art Mentor oder Lehrer. Vielleicht auch ein geistiger Führer... Zwar war Eowyn zugegebenermaßen als Padawan vermutlich nie sonderlich schwer gewesen (wobei ihre alte Meisterin Tionne da vermutlich etwas anderes sagen würde), aber schließlich hatte sie mittlerweile genug Erfahrung mit allen möglichen Arten von Padawanen gesammelt. Mittlerweile hatte sie das Gefühl, dass da fast nichts Schlimmeres mehr kommen konnte. Nein - nicht ganz, korrigierte sie sich sofort. Schlimmer ging es vermutlich immer. Nur hatte Eowyn nicht das Gefühl, dass dies bei der Kamino geschehen würde. Schließlich war sie bisher weder sonderlich aufmüpfig noch schüchtern oder pampig gewesen. Das würde vermutlich noch kommen - aber wenn es bisher noch keine Ausmaße eines Kraytdrachens gezeigt hatte würde es sich vermutlich in Grenzen halten.


Was heißt schon gut überlegt... lächelte sie Aketos zu. Aber ja, ich schätze, das habe ich, länger als es mir selber klar war. Mit Banthas habe ich es zwar noch nie probiert, aber ich schätze, irgendwie werden ich das schon schaffen. Ich habe da großes Vertrauen in mich, meinte sie scherzend. Aber nachdem wir nun darüber gesprochen haben, lass uns weiterarbeiten. Hier wartet noch genug Arbeit auf uns...

Eowyn warf einen Blick hinüber zu Brianna, Shen und Brena, die gerade mit einem Patienten zu tun hatten. Es schien zumindest momentan so, als ob sich der Neuankömmling gut beschäftigte, ganz im Gegensatz zum Beginn. Vermutlich hatten Brena oder die Echani ihm Aufgaben zugeteilt... Allerdings wollte sie die Verantwortung für ihn nicht auf die beiden abwälzen, schließlich war es ihre Sache, weshalb er hier herumhing. Sie sollte sich also einmal wieder um ihn kümmern.
Bevor sie sich dem nächsten Patienten zuwandte ging sie zu Shen hinüber, der wieder mit dem Patienten alleine war.


Alles in Ordnung bei dir? Hier ist ganz schön viel los... Aber wir werden noch ein paar Stunden durchhalten müssen. Wenn du hier fertig bist kannst du zu mir und Aketos herüberkommen.

Sie ging hinüber zum nächsten Patienten, bei dem Aketos schon auf sie wartete. Ein Ithorianer... selbst Angehörige dieser Spezies waren nicht verschont worden. Was ihm fehlte würden sie allerdings noch feststellen müssen, denn auf den ersten Blick war das nicht sonderlich klar. Sie zog sich einen Hocker heran, setzte sich hin und begann mit der Arbeit...

Stunden später sah sie aufseufzend auf ihr Chronometer. Die Beleuchtung im Krankenhaus hatte sich nicht geändert, da sie in einem Raum ohne Fenster saßen, doch draußen musste es mittlerweile schon dunkel sein. Nicht grau-dunkel wie vermutlich für die nächste lange Zeit auch tagsüber, sondern richtig dunkel. Sie wusste nicht genau, wann sie hier begonnen hatten, aber es musste eine ganze Weile her sein. Sie hatten einige Leute retten und ein paar zumindest eine Chance geben können, für eine nicht unwesentliche Anzahl aber war es leider zu spät gewesen. Jetzt aufzuhören mochte unfair sein gegenüber den Patienten, die die nächsten Stunden womöglich nicht überlebten, aber es half niemandem, wenn sie selbst bis zur Ohnmacht schufteten. Ihre Muskeln waren vom vielen stillsitzen und -stehen mittlerweile ziemlich verkrampft, und sie vermutete stark, dass es Shen und Aketos nicht besser ging. Die beiden hatten tapfer mitgeholfen, so weit sie konnten. Mal abgesehen von ihrem knurrenden Magen. Sie hatten zwar immer wieder Kleinigkeiten gegessen, aber ihr Bauch verlangte nach etwas "vernünftigen".

Müde seufzte sie auf. Ihr schwirrte der Kopf vor den verschiedenen Schicksalen, Kranken und Gefühlen hier drin, einmal abgesehen von den vielen verschiedenen Krankheiten und Möglichkeiten oder auch Nichtmöglichkeiten, diese zu heilen. Sie fragte sich, ob Aketos und Shen ähnlich empfanden, oder ob sie noch das "Glück" hatten, etwas mehr abgeschottet zu sein. Sicher, sie konnte sich auch abschirmen - aber auch das wurde mit der Zeit anstrengend.
Also gut, ich denke, das war es für heute. Wir sollten uns ausruhen... lasst uns einmal schauen, wo die Regierung uns untergebracht hat und dann aufbrechen. Danke ihr zwei, das war gute Arbeit heute... Sie setzte sich auf und sah sich nach Brianna, Talery und Brena um. Sie mussten nicht zwangsläufig gemeinsam aufbrechen, aber sie wollte ihnen doch nahelegen, nicht mehr allzu lange zu arbeiten. Sie mussten ihre Kräfte schonen, die kommenden Tage würden anstrengend genug werden.

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Shen hielt weiter einfach nur die Hand der Frau während diese offensichtlich Teile der Vergangenheit erneut durchlebte oder nach Erinnerungen suchte. Er blieb ganz ruhig während die rau immer wieder das Gesicht verzog.

"Ich glaube ich erinnere mich da war ein Feuer und eine Explosion, dann wurde alles schwarz. aber wo sind die anderen?

Die Frau wurde beim Sprechen immer schneller. Offensichtlich war sie nicht alleine bei dem Unglücksort gewesen und machte sich Sorgen um Kollegen oder Freunde. Shen zuckte mit den Schultern und blickte sie weiter an. Er kannte dieses Gefühl. Das Gefühl wenn man nicht um das Schicksal derer wusste, die man lieb hatte. Shen war sich ziemlich sicher, dass seine Eltern nicht überlebt hatten, aber wer war bei dem angriff auf seine Heimat noch ums Leben gekommen? Wer hatte überlebt? Eine Frage die er sich nie beantworten konnte. Damals hatte er angst gehabt zu seiner Heimat zurückzukehren. angst davor seine Freunde aus der Schule Tod, die Stadt zerstört vorzufinden. Jetzt hatte er diese angst nicht mehr aber er hatte keinen Grund gehabt zurückzukehren. Es trieb ihn nichts mehr an.

Die Frau hatte mittlerweile begonnen von ihrer Vergangenheit zu erzählen und wie es dazu gekommen war. Shen verstand nicht viel von Politik und von dem was sie erzählte, trotzdem hörte er zu stellte ab und zu eine Zwischenfrage. Er hatte keine Ahnung, ob er ihr damit in irgendeiner Weise helfen konnte, aber vielleicht half es schon wenn sie davon überzeugt war, dass er ihr geholfen hatte. Shen erzählte ihr auch einiges aus seinem Leben. Er hatte zwar noch nicht so viel zu erzählen, da er manches nicht erzählen wollte aber er merkte, dass es der Frau gut tat sich mit jemandem auszutauschen. Zum Abschluss brachte Shen ihr noch ein Glas Wasser bevor er zu dem nächsten Patienten ging.

So verging die Zeit sehr schnell und doch gleichzeitig auch sehr langsam. Leider hatte Shen keine Heilerfähigkeiten und so konnte er nicht viel mehr tun als zwischen den Betten herum zu eilen und verschiedenen verletzten verschiedenes zu bringen. Oder mit ihnen zu reden. Geschichten hören und erzählen. Vielleicht war das was sich nun in ihm regte eine Erinnerung. Er hatte wieder ein Bild vor seinem inneren Auge, das bild seiner beiden Freunde. Das Bild wie sie gemeinsam verschiedenes gemacht hatten. wie sie anderen geholfen hatten. Sie nicht geheilt aber ihnen Hoffnung auf andere Art und Weise gegeben hatten. Je länger er hier half, desto stärker schien die Erinnerung zu werden. Es war kein Gefühl das er spürte. Er spürte kein Glück oder Trauer, er sah zum ersten Mal wieder einen Sinn in seinem Handeln, vielleicht auch einen Wert in seinem Laben. Es war nicht mehr so, dass er sich nach jedem Schritt fragte, warum er diesen getan hatte.

Shen setzte einfach mit seiner Arbeit vor, solange er so etwas tat glaubte er irgendjemandem von nutzen zu sein. Er vergaß sogar, dass ihn eigentlich noch eine strafe erwartete, wie auch immer die aussehen mochte. Die Zeit verging und irgendwann merkte er, dass auch Eowyn das Handtuch geworfen hatte. Es mussten auch schon viele Stunden vergangen sein. doch Shen hörte nicht auf. Manchmal trank er was oder aß eine Kleinigkeit um sich seine Energie zu erhalten. Doch er schlief nicht. Er spürte, dass sein Körper Schlaf verlangte doch zwang ihn einfach weiterzumachen. Er war fast wie ein Roboter, der einfach weiter machte, bis er nicht mehr funktionierte bis seine Batterie leer war. Bis Shen vor Müdigkeit einfach zusammenbrach.

Denon - Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - Aketos, Shen, Talery, Eowyn und Brianna

OP:Sorry ein wenig kurz aber im Moment habe ih kaum Ideen :(
 
Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station der Todkranken - u. a. Brena (NPC), Aketos, Shen, Eowyn, Talery und Brianna

Talery stimmte ihrer Meisterin zu und vermutete, dass es sich bei Tirena um eine Schutzbefohlene des rätselhaft Erkrankten handelte. Das machte Sinn, wenn man davon ausging, dass der Mann eben die entscheidende Situation nochmals durchlebt und dieselben Worte gesprochen hatte. Brianna musterte die in ihren Augen durchaus nicht unattraktive Person. ‚Was ist es, was du erlebt hast?‘, fragte sie sich. Konnte es sich dabei um eine Art schwerwiegendes Trauma handeln, das die Symptome auslöste?

Die Echani hatte den Eindruck, dass es Talery lieber wäre, nicht noch einmal mit ihm reden zu müssen. Auf jeden Fall wirkte sie sehr unsicher, obwohl der Vorschlag, das Melderegister zu überprüfen, Brianna allemal sinnvoll erschien. Wenn sie erst einmal wussten, wer diese Tirena war, würde es ihnen leichter fallen, die Worte des Mannes zu interpretieren. Die Caamasi schien immer noch über die Sache nachzudenken und befürchtete, der Mann könnte bei einem weiteren Versuch wild um sich schlagen, wäre allerdings bereit, einen weiteren Versuch zu wagen, sofern ihre Meisterin in der Nähe blieb, die bestätigend nickte.

„Ja, so etwas in der Art vermute ich. Vielleicht wandelt er in seinem Kopf seine damalige Unfähigkeit, sie zu retten, in die Unfähigkeit, irgendetwas zu tun. Oder er will mit diesem Verlust, falls sie denn tot ist, einfach nicht mehr weiterleben. Ich habe zwar noch nie gehört, dass derartige Schuld- oder Verlustgefühle einen derart starken Effekt auf den Körper haben können, allerdings wären wir ziemlich falsch bei den Jedi, wenn wir nicht an die Kraft des Geistes, des Immateriellen über den Körper glauben würden – was wir Echani ohnehin tun – und ich wüsste auch nicht, was sonst mit ihm sein könnte. Er ist nicht krank oder verletzt oder irgendwas. Ich würde vielleicht nicht sicher sagen können, an was er leidet, wenn er es wäre, doch beim ob bin ich mir sicher,“

Stellte die silberhaarige Jedi entschieden fest.

Kastalla soll sich darum kümmern, bei den Melde- und Sicherheitsbehörden anzufragen, das ist eine gute Idee. Ich hoffe, es gibt nicht zu viele ‚Tirenas‘ im Einzugsbereich dieses Krankenhauses. Mehr über sie zu wissen wäre auf jeden Fall hilfreich.“

Bestätigte sie und winkte die rothaarige Melodie zu sich, um ihr die Lage zu erklären.

„Von dir wünsche ich mir, dass du zumindest noch einen Versuch startest, Talery, und ich werde dir dabei helfen. Mehr Zeit aufzuwenden kann ich mir angesichts der vielen Patienten, die noch auf uns warten, kaum leisten, aber du hast dich bisher prima geschlagen, so dass ich denke, dass die Investition sich lohnt. Ihn im Falle eines Falles festzuhalten dürfte kein Problem für mich sein, selbst wenn er die Kraft entwickelt, über die er bei seinem Körperbau eigentlich verfügen müsste, aber ich habe nicht vor, es überhaupt soweit kommen zu lassen. Während du mit ihm sprichst, werde ich meine Heilkräfte einsetzen, um ihn notfalls zu beruhigen – ich denke, das ist das beste.“

Anschließend setzte sich die muskulöse junge Frau zu ihrem gemeinsamen Patienten aufs Bett und richtete einige sanfte Worte an ihm.

„Mein Name ist Brianna, das ist Talery. Wir können dir helfen, wenn du uns lässt. Talery ist eine Caamasi, das ist das so ziemlich diplomatischste und einfühlsamste Volk der Galaxis und sie wissen, wie es ist, schwere Schicksalsschläge einstecken zu müssen. Sie sind ein Beispiel dafür, dass man sein Leben nicht einfach wegzuwerfen braucht, selbst wenn es schwer, gar unmöglich scheint, es weiterzuführen. Sie versteht dich und gemeinsam finden wir bestimmt einen Ausweg.“

Brianna war sich dessen bewusst, dass sie etwas übertrieb, was Caamasi im Allgemeinen und Talery im speziellen anging, doch vielleicht half es. Sie bekam keine Antwort, hatte auch nicht damit gerechnet, so dass sie nicht sagen konnte, ob ihre spekulative kleine Ansprache etwas bewirkt hatte, doch sie hoffte es. Von nun an überließ sie die Bühne ihrer Padawan und konzentrierte sich auf die Heilung.

Es dauerte nicht lange, den gesund, aber unerklärlich kraftlos wirkenden Körper des Mannes in der Macht wahrzunehmen. Die Echani ergriff seine beiden Hände und legte sie übereinander auf seinen Bauch, wo sie sie sanft festhielt (was sie natürlich notfalls in die Lage versetzen würde, ihn auch mit durch die Konzentration auf die Heilung verlangsamten Reaktionen unter Kontrolle behalten zu können). Der ganze Organismus des traumatisierten Vaters oder Ehemannes oder was auch immer er war, schien sich in einer Art Dämmerzustand zu befinden, im Gleichgewicht, aber sehr, sehr arm an Energie, auf die Weise, wie auch der Tod auf makabre Weise ein Zustand des Gleichgewichts war. Nur sollte Energie sich bewegen, das Ki musste fließen. Sie half ihm sie trieb ihn mit neuer Energie an, bis es das plötzlich von alleine tat, als der Mann erneut begann, sich zu erinnern. Die Jedi-Ritterin konnte die Aufregung in ihm spüren, als sein Puls sich so sehr beschleunigte, so dass sie glaubte, er fiele geradewegs ins andere Extrem. Dementsprechend steuerte sie gegen und beruhigte ihn. Bevor der Fluss sich wie ein Kaleidoskop anfühlte, entzog sie ihm wieder Kraft. Schließlich war es getan.

„Das hast du wirklich großartig gemacht, Talery! Ich bin stolz auf dich,“

Lobte die Silberhaarige ihre Schülerin überschwänglich und drückte sie, just als es an der Tür klopfte. Zwei Menschen betraten den Saal, von denen einer eine Holokamera trug. Der andere war offenbar für das Reden zuständig.

„Guten Tag, Meisterinnen Jedi. Wir sind von Denon HoloVision und würden gerne über ihre Arbeit berichten. Ich nehme an, sie erwarten uns bereits.“

Das musste der Reporter sein, den Senator Towani erwähnt hatte. Brianna setzte ihr Kameralächeln auf und strahlte den Mann an. Sie genoss es, im Mittelpunkt zu stehen, besonders wenn das bedeutete, planeten- oder gar galaxisweit im HoloNet zu sehen zu sein. Gut, dass sie ihre Robe an- und seit Naboo zugenommen hatte, so dass sie sich feminin und vorzeigbar fühlen konnte. Bei ihren letzten Auftritten dort war das ihrer Ansicht nach ja nicht der Fall gewesen.


„Hallo. Sicher – mein Name ist Brianna Kae, Jedi-Ritterin und -Heilerin. Sie können mich gerne bei meiner Arbeit hier begleiten und alles erfahren, was sie wissen wollen.“

Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station der Todkranken - u. a. Reporter (NPCs), Brena (NPC), Aketos, Shen, Eowyn, Talery und Brianna
 
Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus - auf der Station der Todkranken - u. a. Brena (NPC), Aketos, Shen, Eowyn, Brianna und Talery

Talery tat die Aufmunterung ihrer Meisterin natürlich gut, ebenso wie das gemeinsame Überlegen bezüglich der Ursachen des rätselhaften Zustands dieses Mannes. Es gab der Caamasi mehr und mehr das Gefühl, dass sie mit Eisblume auf Augenhöhe reden konnte. Zuvor war sie ja eher eine Art Anhängsel gewesen, was die unerfahrene Padawan zum Teil durchaus auch genossen hatte, da sie sich so um nichts hatte kümmern müssen und auch keinerlei Verantwortung getragen hatte. Jedoch übte es auf die perlmuttfarben schimmernde Caamasi auch einen gewissen Reiz aus wirklich für ihre Fähigkeiten respektiert zu werden und auch, dass die Echanijedi mit ihr zusammen über die Ursachen für den schlechten Gesundheitszustand ihres Patienten spekulieren wollte. Da zudem Brianna schließlich auch darum bat, dass Talery weitermachte, war die Caamasi, welche ja niemandem enttäuschen wollte gar nicht in der Lage zu widersprechen. Also nickte sie mit ihrem gefiederten, purpurnen Kopf.

"In Ordnung, Meisterin",

erwiderte sie schließlich gefasst. Es war gut, dass Kastalla ausgeschickt worden war, um bei den Melde- und Sicherheitsbehörden nachzufragen. Vielleicht ergaben sich ja auch aus der Richtung Hinweise, falls sie hier nicht weiterkommen sollten. Meerbrise tat auch sofort wie ihr geheißen und entfernte sich eilig. Sie konnte ja wirklich hilfreich sein, wenn sie nicht gerade ihr Ego hochkommen ließ, dachte Talery für einen Moment gehässig ehe sie sich selbst im Geiste zur Ordnung rief. Das gehörte nun wirklich nicht hierher.

Der Auftrag der Jedi-Ritterin an die Caamasi war allerdings ähnlich konkret, also sammelte die Padawan für einen Moment ihre Gedanken was sie über den Mann alles wusste. Es tat gut, dass Eisblume sich entschloss gleich am Bett des Patienten sitzen zu bleiben, um ihn wenn nötig unter Kontrolle zu halten. Damit nahm sie ihr diese Sorge schon einmal ab. Außerdem beruhigte Talery allein die Anwesenheit ihrer Meisterin, um mutiger an die Sache heran zu gehen. Brianna überraschte sie allerdings damit, dass sie sich selbst mit einigen sanften Worten an den Mann wandte. Auch übertrieb Eisblume ziemlich als sie Talery als Caamasi quasi über den grünen Klee lobte. Dennoch verstand sie natürlich, was die bleiche Echani damit bezwecken wollte, nämlich Vertrauen zu erwecken und Hilfe anzubieten. Anschließend ergriff ihre Meisterin beide Hände des Mannes und konzentrierte sich. Weitere Worte waren von ihr damit wohl nicht mehr zu erwarten. Daher war nun Talery an der Reihe.


"Bei meinem Volk gibt es den Glauben, dass einem geliebte Wesen niemals ganz verlassen, selbst wenn sie nicht mehr unter uns weilen. Tirena ist jetzt an einem besseren Ort. Sie hätten nichts dagegen tun können."

Das waren natürlich wieder Vermutungen, aber was blieb Talery übrig? Dennoch erfolgte wieder eine Reaktion auf den Namen an sich, er begann sich zu bewegen und etwas unverständliches zu murmeln, bis er sie schließlich mit trüben Blick halbwegs fixierte. Allerdings konnte die Caamasi beim besten Willen nicht sagen, ob er sie nun tatsächlich anblickte oder nicht.

"Auf ganz Denon gibt es so viele weitere Tirenas, so viele Kinder, welche durch den Krieg ihre Eltern und ihr Zuhause verloren haben. Sie könnten noch so viel Gutes tun, für andere da sein, welche eine ähnliche Verzweiflung durchleben müssen wie Sie. Geben Sie nicht auf, es gibt immer etwas, wofür es wert ist zu leben."

Talery suchte nach Worten, um irgendwie dem Mann wieder etwas Lebensmut einzuflößen. Allerdings hatte die Padawan auch den Eindruck, dass Briannas Hilfe auch sehr wertvoll war, denn plötzlich begann der Mann zu schluchzen und redete deutlich.

"Meine Tirena, was haben die Plünderer dir angetan! Sie war so ein liebes Kind. Das hat mein kleines Mädchen nicht verdient...",

brachte er mit rauer, tränenerstickter Stimme heraus. Dabei machte er jedoch einen wacheren, bewussteren Eindruck. Der komatöse Zustand war offenbar überwunden.

"Bleiben Sie bei mir, Sie sind doch auch noch so jung. Sie können noch so viel mit Ihrem Leben anfangen. Denon braucht jede Hand, die in der Lage ist zu helfen. Die Waisenhäuser dürften auch schon ziemlich überfüllt sein. Es gibt soviele Gelegenheiten für ein anderes Kind zu tun, was Sie für Tirena nicht tun konnten."

Dabei beugte sich die Caamasi etwas näher und legte dem Mann tröstend die Hand auf die Schulter.

"Ja...", murmelte er leise. "Wäre möglich."

Danach wandte er sich ab. Noch immer liefen ihm Tränen über die Wangen, aber immerhin war er wach und versuchte nicht mehr vor seinem Trauma davon zu laufen. Natürlich würde er noch lange psychologische Unterstützung brauchen. Aber der Anfang war getan. Erleichtert und zufrieden erhob sich die Caamasi dann. Dabei fiel ihr auf wie sehr sie sich verkrampft hatte vor lauter Anspannung. Allerdings lobte die Echani sie überschwänglich, was Talery trotz der traurigen Situation des Patienten zu einem breiten, erleichterten Grinsen verleitete. In dem Moment kamen allerdings zwei Typen mit Holokameras den Saal, so dass sie nicht mehr weitersprechen konnten. Kastalla kehrte in dem Moment ebenfalls zurück und da Brianna mit den Reportern beschäftigt war, sprach Talery mit Meerbrise. Die Melodie hatte herausfinden können, dass diese Tirena tatsächlich die Tochter des Mannes war und an seiner Adresse bis vor gut einem halben Standardjahr dort noch eine Frau angemeldet war, die allerdings dann verstorben war.

"Danke",

bedankte sich die Caamasi und war bereits wieder in Gedanken. Vor kurzem erst die Frau, Lebensgefährtin oder was auch immer verloren, dann durch Plünderer, Kriegsgewinnler die Tochter, das war schon ein sehr hartes Schicksal. Kein Wunder, dass sich der Mann so verloren und einsam vorkam. Um dem Mann zu helfen notierte sie alles was sie wusste auf dem Flimsi an seinem Bett, damit die Informationen nicht verloren gingen und ihm geholfen werden konnte. Eine Schwester brauchte den Mann dann auch prompt aus dem Saal. In eine andere Station, wo ihm mit seinem konkreten Problem besser geholfen werden konnte wie hier unter den Todkranken, wie die Mirialan sagte. Einerseits erleichtert sah Talery ihm nach. Andererseits wollte die Caamasi nur zu gern wissen, ob es Mann irgendwann schaffte mit seinem Schicksal Frieden zu schließen und nach vorne zu blicken. Sie beneidete ihn nicht. Allerdings war seines leider kein Einzelschicksal auf Denon heutzutage.

Danach zogen sich die meisten Jedi zurück für die Nacht. Sie waren alle zusammen in kleinen, schlichten Zimmern in einer Art Herberge in der Nähe untergebracht. Es war nichts Schönes oder Luxuriöses, aber immerhin sauber. Ähnliches galt fürs Essen. Allerdings waren selbst bei Talery die Ansprüche diesbezüglich zuletzt um einiges gesunken. Müde und erschöpft sank die Caamasi auf ihr Bett und machte sich nicht mal die Mühe, um sich um ihr wirklich sehr nach Krankenhaus stinkendes Gewand zu kümmern.

Auch die nächsten Tage verliefen ähnlich turbolent. Es blieb wenig Zeit zum Verschnaufen. Sie alle verbrachten viele Stunden im Krankenhaus, aber auch bei anderen Angelegenheiten wurden einige Jedi manchmal zu Hilfe gerufen. Eisblume genoss die Anwesenheit der Reporter dabei ziemlich im Gegensatz zu Talery, welche sich so weit wie möglich im Hintergrund hielt. Eines Morgen, noch ehe sie kurz etwas aßen und dann wieder in einem geschäftigen Tag starteten wagte Talery schließlich sich darüber bei ihrer Meisterin zu beklagen.


"Muss es wirklich sein, dass diese Holokameras die ganze Zeit über da sind? Das wird mir langsam etwas unangenehm...",

versuchte sie ihrer Meisterin so schonend wie möglich beizubringen, dass neben dem gräßlichen Gestank, wie sie Denons Geruch mittlerweile in Gedanken bezeichnete auch noch zwei ebenfalls nicht besonders toll riechende Menschen die ganze Zeit um sie herum tanzten und im Weg standen.

Denon, Raumhafenbezirk - Quartiere - Brianna und Talery
 
Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station der Todkranken - u. a. Reporter (NPCs), Brena (NPC), Aketos, Shen, Eowyn, Talery und Brianna

Briannas Lobpreisungen der Fähigkeiten ihrer Padawan mochten übertrieben gewesen sein, doch es gelang Talery tatsächlich, dem Mann gegenüber die richtigen Worte zu finden. Tirena, wer auch immer das war, war also leider tatsächlich tot. Die Echani wusste nur zu gut aus eigener, bitterer Erfahrung, wie schwer es war, eine geliebte Person zu verlieren. Wo der Wunsch nach Rache die junge Brianna angetrieben hatte, schien sich dieser Mensch dagegen aufgegeben zu haben. Wenn sie an die eigene große innere Leere dachte, die sie jahrelang beherrscht hatte, konnte sie ihn allerdings verstehen. Die Leute waren nicht alle gleich, jeder reagierte anders auf so einen Schicksalsschlag.

Den starken Effekt auf den Körper des Patienten konnte sie sich trotzdem nicht so ganz erklären. Die junge Jedi-Ritterin glaubte, einen Hauch von Machtsensitivität in ihm zu spüren, doch konnte es das sein? Wahrscheinlich würden sie es nie ganz herausfinden, doch
was sich gezeigt hatte war, dass der gemischte Ansatz aus Machtheilung und Gespräch ein guter war. Brianna hatte den Eindruck, dass sie seine Schale gemeinsam geknackt hatten, und wenn er erst einmal fähig war, das Geschehene zu akzeptieren, auch zu trauern, konnte er auch mit der Verarbeitung beginnen und würde, wohl mit Psychologenhilfe, eines Tages darüber hinwegkommen. Talerys Rat, sich eine neue Aufgabe für sein Leben, einen Ersatz für Tirena, insofern es so etwas geben konnte, in einem Waisenhaus zu suchen, war geschickt. So wie Brianna ihren Platz, ihre Aufgabe gefunden hatte, die ihre Leere füllte. Eine Padawan zu haben sorgte ganz besonders dafür, dass eine solche gar nicht erst entstehen konnte. Vielleicht war die instinktive Entscheidung, die Caamasi zur Schülerin zu nehmen, wirklich die denkbar beste gewesen. Das Lob hatte sie sich jedenfalls redlich.

„Viel Glück, starker Mann,“

Verabschiedete sie sich von dem Patienten lächelnd und wischte ihm mit der Hand geradezu zärtlich die Tränen von der Wange.

„Du wirst einen Weg finden. Dein Verlust tut mir sehr leid, doch es gibt noch so viel, wofür es sich zu leben lohnt. Ich bin mir sicher, dass irgendwo da draußen neues Glück auf dich wartet, du musst dich nur aufmachen, es zu finden.“

* * * * *​

Die Tage vergingen, und es waren anstrengende. Die Zeit, die sie in den Krankenhäusern verbrachten, war nur ein Teil ihrer Arbeit. Dazu kamen alle möglichen anderen Aufträge, wie die Opfer eines Hauseinsturzes oder eines Gewaltverbrechens zu bergen – bei letzterem war, wie sie erfahren hatte, die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass sich die Halunken noch in der Nähe befanden, was für eine angenehme Abwechslung sorgte. Ohnehin machte man nach acht oder mehr Stunden Machtheilung gerne alles, was nichts mit still sitzen und sich zu konzentrieren zu tun hatte. Es half Brianna, sich abends noch so richtig im Sport zu verausgaben – anschließend fühlte sie sich fitter als zuvor. Dementsprechend hatte sie zwar ein wenig an ihrem ersten eigenen Lichtschwert gearbeitet, jedoch ohne etwas vorzuweisen zu haben, was in die Nähe einer fertigen Waffe kam. Dass mindestens ein Mal am Tag ein Reporterteam vorbeikam, um ihr Tun zu dokumentierten, störte die Echani überhaupt nicht, im Gegenteil, doch Talery schien ihre Anwesenheit zunehmend zu belasten und heute, kurz vor dem Frühstück in ihrem bescheidenen Quartier, sagte sie das auch. Irgendwo konnte die Echani-Jedi ihre Padawan auch verstehen, zum Teil hatten sie sehr wenig Privatsphäre, wenig Zeit für sich, von der Zeit abends, in der sie ihren Schützling meditieren ließ, um ihr Gefühl für die Macht zu stärken und sie mit einem rudimentären, ihrem eigenen Empfinden nach geradezu lachhaften Fitnessprogramm traktierte, einmal abgesehen.

„Langsam nimmt es ein wenig überhand, nicht wahr?“

Fragte Brianna, wohl wissend, was ihr Gegenüber meinte.

„Bei mir sind auch schon wieder neue Wünsche eingegangen. Sie möchten Aufnahmen von mir beim Training machen, und haben dabei auch sehr spezifische Vorstellungen, was ich anzuziehen habe. Außerdem die Art, wie sie die Kamera teilweise positionieren. Als ob ganz Denon sehen müsste, dass mein Hintern so riesig ist, und ich das nicht merken würde. Eigentlich stehe ich gern vor der Kamera, aber manchmal komme ich mir vor wie irgendein dusseliger Droide, der ihr Eigentum ist und zu tun hat was sie sagen, anstatt dem, was eigentlich zu tun wäre. Teilweise können sie wirklich anstrengend sein.“

Die Silberhaarige seufzte. Viel gelitten hatte sie zwar nicht bisher, vor allem für den Aspekt, ein paar Augenblicke lang einmal sowas wie eine kleine Berühmtheit zu sein, doch sie konnte verstehen, warum Talery nicht begeistert war und sich auch sonst niemand, auch nicht Eowyn, um die Ehre gerissen hatte.

„Ich hoffe nur, dass es nicht vergebens ist, dass diese Holos einen Einfluss auf die öffentliche Meinung haben und vielleicht auch die eine oder andere Politikerin von der Notwendigkeit zu handeln überzeugt. Die Hapaner zum Beispiel wissen ja bereits, dass es schick ist, Hilfe für Denon beizusteuern. Nur, ob wir dazu beigetragen haben?“

Brianna sah ihre Padawan skeptisch an.

„Jedenfalls, wenn sie dir einmal gerade besonders unangenehm sind oder unter vier Augen mit mir reden willst, brauchst du es nur zu sagen, dann schicke ich sie weg. Sie werden es verkraften, sich hin und wieder einmal ein anderes Opfer suchen zu müssen.

Vielleicht ist es deshalb auch eine gute Nachricht für dich, dass sich die Klinik bei mir gemeldet hat, als du noch geschlafen hast. Wir haben wieder einmal einen kleinen Spezialauftrag, also voraussichtlich ganz ohne Reporter und Kameras,“

Verkündete die silberhaarige Jedi, obwohl sie bezweifelte, dass die Caamasi darüber frohlocken würde.

„Einer der Ärzte, ein Mirialan namens Sem Egnel, besucht ein- oder zweimal die Woche nach seiner Schicht ein hauptsächlich von Nichtmenschen – wenn man den Ausdruck benutzen will – bewohntes Flüchtlingslager in der Unterstadt und kümmert sich dort um die Kranken und Verletzten, so auch gestern. Nur, heute erschien er nicht im Krankenhaus und niemand weiß etwas von ihm, was überhaupt nicht seine Art ist, so dass sie ein rassistisch motiviertes Verbrechen befürchten. Die chronisch überlasteten Sicherheitskräfte sind indes der Meinung, dass es noch zu früh ist, eine Vermisstenmeldung aufzugeben, und da es dort unten möglicherweise gefährlich werden könnte, insbesondere falls die Befürchtungen wahr sein sollten, bitten sie uns, nachzusehen und zu fragen, bevor wir ins Krankenhaus kommen. Du weißt, dass sie dort keine Ärztin entbehren können – das heißt, wir gehen und bevor wir gehen, werden wir noch ein wenig Selbstverteidigung üben.“

Sie standen auf und Brianna drückte Talery eine Zahnbürste in die Hand, die ein Vibromesser darstellen sollte – passenderweise machte sie auch in etwa dieselben Geräusche. Anschließend ließ sie die Caamasi mit einem geraden Stich angreifen, um die Vorgehensweise zu demonstrieren. Die Echani-Sportlerin bewegte sich vorwärts und drehte sich nach außen, so dass sie parallel zur Angreiferin und bald Opfer stand. Sie packte den Unterarm und die dreifingrige Hand und drehte den Arm auf dem Rücken, die Handfläche nach oben. Da sie die Bewegungsenergie der Übungsgegnerin benutzte, war praktisch kein Kraftaufwand erforderlich. Den Hebel aufs Handgelenk verstärkend, bis Talery die Zahnbürste los ließ, nahm die Kampfkunstexpertin so ganz leicht und ohne ihr dabei wehzutun die fingierte Waffe aus der Hand. Da es dabei im Grunde nur auf Timing und das exakte Ausführung der Griffe ankam, war das ein Teilbereich des Echani, mit dem auch ihre Antisportlerin von Padawan zurecht kommen sollte – im Gegensatz zu den Schlägen, Tritten und Würfen, die es sonst noch so gab.

Denon, Raumhafenbezirk - Quartiere - Talery und Brianna
 
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Denon, Raumhafenbezirk - Quartiere - Brianna und Talery

Talery bemühte sich möglichst unauffällig auszuatmen, damit Eisblume nicht merkte wie angespannt die junge Padawan bezüglich ihrer leisen Beschwerde über die Reporter gegenüber ihrer Meisterin war. Da ihr die bleiche Echani aber sogar recht gab, dass die Presseleute mitunter sehr anstrengend waren und bereits konkrete Bilderwünsche geäußert hatte, bestärkte die Caamasi in ihrem Mut sich auch zukünftig zu melden, egal wie sachte, wenn ihr etwas längere Zeit zu sehr auf den Wecker ging.

"Ich würde mich ohnehin nicht die ganze Zeit über filmen lassen. Mir wäre das viel zu unangenehm, Meisterin. Ich kann dich dafür nur bewundern, dass dir das kaum etwas auszumachen scheint",

gab Talery unumwunden zu.

"Aber andererseits war es ja doch Sinn der Sache, dass die breite Öffentlichkeit aufmerksam wird auf die Not und das viele Elend auf Denon, auch wenn es mir natürlich nicht gefällt ständig von Reportern verfolgt zu werden."

Dennoch bereute es die Caamasi nicht, dass sie diese Idee im Büro des denonianischen Senators Stadtstaub geäußert hatte. Selbst wenn nur die Hapaner aufgrund dessen Hilfe schickten war es bereits ein Erfolg. Diese hatten ja zudem nicht unbedingt den Ruf eine besonders altruistische Spezies zu sein. Es war überdies angenehm für die wunderschön perlmuttfarben schimmernde Padawan zu hören, dass Brianna dazu bereit war sich immer für sie Zeit zu nehmen und mit ihr unter vier Augen zu sprechen, sollte Talery dies brauchen. Das zeigte ihr wie ernst und wichtig Eisblume sie doch mittlerweile nahm und stärkte ihr nicht sonderlich ausgeprägtes Selbstbewusstsein.

Dennoch freute Talery als Eisblume von Spezialauftrag der Klinik sprach und sie einen verschwundenen mirialanischen Arzt namens Sem Egnel suchen sollten, bei dem die Reporter ganz offenbar nicht dabei sein wollten oder konnten. Das war eine noble Geste der Hilfsbereitschaft, so dass die Caamasi die Zusage ihrer Meisterin nach dem Mirialan zu suchen nur gutheißen konnte.


"Ja, dabei würde ich auch gerne helfen. Die Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft solcher Wesen sollte von niemanden ausgenutzt werden. Immerhin sind das die fundamentalen Säulen jeder Gesellschaft."

Allerdings fragte Talery sich dann unwillkürlich, ob sie richtig angezogen war für einen Besuch der Unterstadt von Denon. Bisher hatte sie sich darüber ja noch keine Gedanken machen müssen wie es dort unten aussah. So viele glitzernde und elegant geschwungene, wenn auch vom Krieg in Mitleidenschaft gezogene Fassade gab es dort unten bestimmt nicht. Außerdem war für Talery Körperpflege die Ausgleichsbeschäftigung, die sie brauchte. Brianna stürzte sich ja in ihre sportlichen Übungen. Die zierliche Caamasi hatte da ganz andere Bedürfnisse und zudem diente Körperpflege für sie schon fast als Anker zur Normalität, zu ihrem "vorherigen" Leben. Daher hatte sich auch die Zeit, die sie in der kleinen Erfrischungszelle verbrachte nahezu verdreifacht im Vergleich zum Herflug nach Denon. Auch Talerys Konsum ihrer vielen Dosen, Tiegelchen und Cremes hatte sich wieder gesteigert, so dass sie zumindest zu Beginn jeden Tages des Gestank Denons noch nicht so schlimm wahrnahm und so roch auch ihr Quartier. Wie dies auf die Echani wirkte, darüber hatte Talery sich noch keine Gedanken gemacht. Sie brauchte dies einfach. Daher glänzten momentan ihre Daunen fast schon fellartig und wunderschön. Dazu trug die Händlerstochter eine für ihre Verhältnisse vergleichsweise schlichte, orangeweiße Tunika mit einer dunklen Hose und hohen, anthrazitfarbenen Stiefeln. Ihr Schnabel war sogar nur mit einem Schimmerlack überzogen, denn sein natürliches orange passte bereits sehr gut zur Farbe ihres Oberteils. Dennoch war Talery natürlich hoffnungslos übertrieben angezogen für die denonianische Unterstadt. Dort würde sie herausstechen wie ein Singfisch in einem normalen Tümpel. Daher griff sie sogar nach dem langen, dunklen Mantel, welchen ihr die Jedi zur Verfügung gestellt hatten und legte ihn auf ihr Bett, um ihn anzuziehen, wenn sie ihr Quartier verließen. Damit hoffte sie halbwegs schäbig genug auszusehen, um dort unten nicht zu sehr aufzufallen oder womöglich für reich und ausraubungswürdig gehalten zu werden. Allerdings hatte sie ja, wie ihr unwillkürlich in den Sinn kam ja quasi eine Art Leibwächterin dabei, auch wenn Eisblume diese Interpretation der Dinge bestimmt nicht gefallen würde. Dennoch konnte Talery darüber sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

Jedoch verschwand dieses recht schnell wieder als Eisblume dann wie angedroht noch etwas Selbstverteidigung trainieren wollte mit ihr. Immer diese sportlichen Übungen, für die Caamasi nicht mehr als lästige Pflichtaufgaben, die Eisblume aber so sehr liebte. Dies würde sie nie verstehen können, dessen war Talery sich sicher. Dennoch blieb ihr natürlich nichts anders übrig, so dass sie widerwillig die Zahnbürste als Vibromesserersatz in die dreifingrige Hand nahm. Natürlich war die Padawan sehr schnell von ihrer Meisterin entwaffnet worden. Sie hatte auch mit nichts anderem gerechnet. Dennoch hatte Brianna die Geduld die Handgriffe so oft zu üben mit vertauschten Rollen bis Talery zumindest geistig begriffen hatte, wie sie sich wehren konnte. Dennoch war sie in zwei Dritteln der Fälle noch zu langsam.


"Ich hoffe die Macht ist gnädig mit mir, falls mich wirklich jemand in der Unterstadt von Denon angreifen sollte",

seufzte Talery.

"Bei dir sieht das alles so einfach und elegant aus, Meisterin. Dagegen komme ich mir vor wie ein tollpatschiges Bantha in einem Minenfeld."

Im Grunde lag es allerdings nicht an irgendwelchen Einschränkungen ihrer Spezies. Caamasi waren nämlich körperlich vielen anderen Humanoiden an Kraft und Geschicklichkeit nicht unterlegen. Nur Talery hatte sich in ihrem Leben bisher ziemlich erfolgreich um alle Möglichkeiten herum gedrückt sich körperlich zu betätigen - bis auf jetzt. Das merkte man natürlich.

Denon, Raumhafenbezirk - Quartiere - Brianna und Talery
 
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Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - mit Eo, Shen, Talery und Brianna

Jedi. Offiziell Jedi. Naja. Eigentlich Padawan. Aber immerhin. Aketos war doch ziemlich glücklich darüber, endlich FEST eingebunden zu sein in eine Gesellschaft. Nach all den Monaten des Bangens und Hoffens endlich wieder richtige und vor allem feste Freunde zu haben. Ja. Brianna und die Horde waren auch schon vorher ihre Freunde, aber sie musste doch ständig fürchten, dass die Kamino sie wieder alle verlassen musste. Dafür konnte es tausend Gründe geben. Weil Kaminos nicht zu den Jedi passten, weil sie keiner mochte, weil sie nicht integrierbar war, etc. Aketos blickte sich um und wurde sofort wieder in die Realität des Alltages gerissen von dem Gestöhne und dem erblickten Leiden der Patienten um sie herum. Auch ein leises Kichern war von Eowyn zu hören. Dann antwortete die Jedi, dass sie ziemlich großes Vertrauen in sich hatte, dass sie das schon schaffen würde. Aketos nickte darauf dann und meinte:

Wenn Sie schon viel Vertrauen haben, dann vertraue ich Ihnen dann auch mal.

Aketos grinste und zeigte dabei ein bisschen ihre schönen weißen Zähne.

Aber Sie haben Recht. Hier gibt es noch viel genug zu tun für uns.

Aketos machte sich auf den Weg zum nächsten Patienten während Eowyn zum fleißigen Shen ging. Sie zog einen Vorhang zurück. Ein Pfleger stand dort und sah erst erschrocken Aketos an, die ihren Kopf einzog um unter der Vorhangstange durch zupassen und folgte dann dem fragenden Blick der Kamino auf den doch übel zugerichteten Patienten.

Ein Ithorianer

gab der Pfleger leise flüsternd zur Info. Aketos hatte ihn aber leider nicht verstanden, weil der arme Kerl etwas nuschelte und sie von den Verletzungen des Patienten zu abgelenkt war um zuzuhören.

ITHORIANER!!!!

Dem Pfleger schien es schon öfter heute so ergangen zu haben, denn er brüllte den Speziesnamen einfach nur heraus. Reflexartig antwortete Aketos nur:

Servus!

dann fügte sie noch hinzu, als sie den ersten Schreck über die Brüllerei weggesteckt hatte:

Bitte schreien Sie hier nicht so rum. Erstens bin ich nämlich nicht schwerhörig und zweitens ist das nicht gut für die Patientenprivatsphäre. Warum denken Sie denn, dass dieser Vorhang hier angebracht ist?

Die Kamino wies mit der Hand auf die Kunststoffplanen, die die Außenwelt abschirmen sollten. Wortlos verließ der Pfleger das Krankenbett und ließ Aketos mit dem Ithorianer alleine. Außerdem weiß ich selber, dass das ein Ithorianer ist. Bin ja schließlich nicht auf der intergalaktischen Brennsuppe daher geschwommen, dachte sich die Kamino als die Wut über die Unfreundlichkeit und die Inkompetenz des Pflegers verraucht war. Augenblicke später kam auch schon die Jedigroßmeisterin und gemeinsam machten sie sich daran, den Patienten zu versorgen. Circa eine Stunde später, der Ithorianer war soweit stabil, machte sich Aketos wieder daran, Infusionen und andere Hilfsmittel und Medizinprodukte an den Mann oder an die Frau zu bringen. Dem einen oder anderen ließ sie auch ein bisschen Machtheilung zukommen, solange sie sich konzentrieren konnte und ihre Verbindung zur macht sich nicht einfach selbstständig kappte. Und die Abstände wurden immer kürzer, in denen das passierte.

Ich muss darüber unbedingt später mit Eowyn reden. Das kann nicht normal sein.

sagte sie leise eher zu sich selber, als sie kurz bei einer Patientin meditierte und die Machtheilung anwenden wollte. Gerade floss die Energie noch und dann von einem Augenblick zum nächsten: weg. Einfach nur weg. Blackout. Kein Gefühl des Körpers in der Macht. Einfach nur nichts. Hilflos blickte sie zuEowyn, die ihr gegenüber saß. Shen stand auch ganz in ihrer Nähe stellte Aketos fest. Die Jedigroßmeisterin meinte, dass sie es für heute gut sein lassen sollten. Kräfte sparen. In dem Augenblick knurrte Aketos Magen ziemlich laut. Verlegen legte sie eine Hand auf den Magen, dann tat es hinter ihr einen Schlag. Verwirrt blickte die Kamino nach hinten und stellte fest, dass Shen sich in die Horizontale begeben hatte und alle Viere von sich streckte.

Na toll....

, meinte die Kamino grummelnd.

Da hat einer nicht seine Grenzen gekannt. Der Arme...

Aketos sprang auf und machte einen Schritt und war beim Miraluka. Sie winkte eine Krankenschwester mit medizinischem Gerät herbei.

Großes Blutbild bitte!

Wies sie die Krankenschwester an. Nebenbei zog sie ihr Datapad aus der Tasche und rief die Kaminodatenbank über die Physiologie der Miraluka ab. Ein paar Sekunden später Drückte ihr die Krankenschwester die Analysendaten auf Flimsi in die Hand und blickte sie fragend an. Aketos überflog die Daten und meinte dann zur Schwester:

Shen wird schon wieder. Ein paar Stunden Schlaf wirken Wunder. Aber bitte trotzdem: hängt ihm eine Elektrolyt und eine parenterale Ernährungslösung an. Sein Zuckerhaushalt macht mir Sorgen.

Sie nickte Eowyn zu und die Jediritterin stand auch auf.

Ich denke, der kleine ist stark genug, dass er jetz nicht Machtheilung braucht. Der ganz normale medizinische Weg dürfte genügen. Ich habe vorhin gehört, dass sie uns etwas zu Essen auf unser Quartier gebracht haben. Ich für meinen Teil werde jetzt da hin gehen. Sind wir eigentlich wieder zusammen unter gebracht? Wie muss ich zu Ihnen jetzt eigentlich sagen, Miss El'mireth?

Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - mit Eo und Shen
 
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Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - mit Aketos, Shen

Shen hatte Eowyns Aufforderung, die Arbeit zu beenden entweder ignoriert oder wollte noch ein paar letzte Dinge erledigen - jedenfalls hatte sie gerade Brena auf dem Flur entdeckt und diese angesprochen, als der Junge zusammenbrach. Bis sie zurück war hatte Aketos sich glücklicherweise schon seiner angenommen und sich um ihn gekümmert, so dass sie sie weitermachen ließ. Nachdenklich blickte sie in das erschöpfte Gesicht des Miraluka. Hatte sie ihm zu viel zugemutet? Vermutlich ja... sie hätte sich mehr darum kümmern müssen, dass er sich nicht verausgabte. Schließlich war sie für ihn verantwortlich. Wahrscheinlich war jetzt jedoch, dass er nichts Böses im Schilde führte. Zwar hatte sie das schon vorher vermutet, aber sie glaubte nicht, dass jemand, dem andere Leben nichts bedeuteten, sich so verausgaben würde. Vermutlich war er wirklich "einfach" nur fehlgeleitet hier gelandet und wusste nichts mit sich anzufangen...
Sie nickte, als Aketos meinte, Ruhe und ein paar leichte Behandlungen würden genügen.


Ich würde sagen, er soll über Nacht hier bleiben. Zwar lasse ich ihn ungern alleine, aber hier ist er am Besten aufgehoben. Sie wandte sich an die Schwester und klärte das Nötigste mit ihr - sowohl, was Shens Aufenthalt anging als auch das weitere Vorgehen, wenn sie nun das Krankenhaus für ein paar Stunden verließ. Allerdings befürchtete sie, dass ihr Komunikator ihr nicht allzu viel Ruhe lassen würde. Dann wandte sie sich der Kamino zu.

Ja, das mit dem Essen habe ich auch gehört. Ich hoffe, es ist genießbar - und für dich essbar... Ja, ich schätze, wir haben wieder ein Zimmer. So viele Unterkünfte, dass wir alle ein eigenes bekommen können gibt es gerade nicht. Bei der nächsten Frage musste Eowyn allerdings nachdenken. Das war eine gute Frage... ihre bisherigen Padawane hatten das ziemlich unterschiedlich gehandhabt. Sie hatte es ihnen niemals vorgeschrieben, aber meistens war es das klassische "Meisterin" gewesen. Dachte sie zumindest. Wenn sie ehrlich war... eigentlich hatte sie darauf nie geachtet. Natürlich drückte eine bestimmte Anrede oftmals auch einen gewissen Respekt aus, aber auch das nicht immer. Im Gegenteil. Eine respektvolle Anrede konnte auch durchaus zu einer Verspottung werden. Also, im Prinzip... war es ihr egal.

Was die Anrede angeht, nenn mich, wie du möchtest, Aketos. Schließlich werden wir jetzt eine ganze Weile zusammenarbeiten, und du solltest dich auf jeden Fall wohl dabei fühlen. Sie lächelte ihr zu, schnappte sich ihre kleine Tasche, kramte den Umgebungsplan heraus und machte sich langsam auf den Weg zu ihren Quartieren.


***~~~***


Einige Tage waren vergangen. Shen hatte sich erholt, und Eowyn achtete nun mehr darauf, dass der Junge sich nicht überanstrengte. Noch immer war es zu keinem wirklich klärenden Gespräch gekommen. Eowyn fühlte sich nicht wohl dabei, der Miraluka tat ihr auch in gewisser Hinsicht Leid, so in der Luft zu hängen. Aber sie wollte ihn erst eine Weile beobachten. Er war ein Miraluka und verfügte daher automatisch über einen gewissen Zugang zur Macht - wie groß sein Potential war würde sich bald herausstellen. Unter Umständen war er sogar ein Jedi-Kandidat... Zumindest, was sein Machtpotential anging. Von den moralischen Vorstellungen , Ansichten und Verhaltensweisen würde er noch ein wenig zu lernen haben. Oder auch mehr als ein wenig...
Brianna machte sich mittlerweile als Aushängeschild der Denon-Gruppe recht gut - und Eowyn beneidete sie kein bisschen um ihre Aufgabe. Sie wäre wohl durchgedreht angesichts des "Verfolgungswahns" der beiden, ihre Geduld hielt in solchen Fällen nicht sonderlich lange. Und das war noch positiv ausgedrückt. Sie hatte in den letzten Tagen versucht, den Reportern wenn möglich aus dem Weg zu gehen, und sie war heilfroh, dass noch niemand herausgefunden hatte, dass sie die allgemeine Leiterin der Mission war. Sonst wären sie womöglich noch auf die Idee gekommen, auch mit ihr ein Interview zu führen, und das hätte vielleicht schlecht ausgehen können. Nein, sie hatte das alles Brianna erledigen lassen, von der Organisation bis hin zur Ausführung - sie hatte sich ja bereitwillig dafür angeboten, und es war besser so. Ganz bestimmt. Es war vermutlich unter der Würde des Ordens und zudem kontraproduktiv, wenn andauernd Kleinigkeiten kaputtgehen würden. Zumindest war sich Eowyn sicher, dass das passiert wäre, wenn die Reporter
ihr so auf den Fersen wären wie Brianna... So aber konnte sie das Ganze aus der Ferne beobachten und hin und wieder sogar darüber lächeln. Das war eine Art von Arbeitsteilung, wie sie ihr gefiel.

Die Arbeit war ermüdend, und wirklich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Was machte es schon aus, ein paar wenige Leben zu retten, wenn sie doch den meisten nicht helfen konnten - weil einfach zu wenig Leute, Material oder Kraft da war? Eowyn zwang sich, nicht allzu viel darüber nachzudenken. Sie war schon früher in diese Falle getappt, sie wusste, wie anfällig sie für solche Gedanken war. Das Einzige, was momentan dagegen half war, so viel zu versuchen wie nur irgendwie möglich.
Auch war da noch Aketos. Es war irgendwie doch ein schönes Gefühl, wieder jemanden zu haben, der einem ein wenig näher stand als die meisten anderen Jedi. Sie war sich nicht klar gewesen, wie sehr sie so etwas vermisst hatte. Das Leben als Jedi war meistens einsam, und nach dem Tod ihres Vaters und dem Verlust ihrer Padawane war es Eowyn noch schwerer gefallen, Kontakte zu schließen und sich zu öffnen. Es war noch ein weiter Weg, bis sie und Aketos so eng zusammenarbeiten würden wie es zum Beispiel bei Sahra gewesen war, aber zum ersten Mal sah Eowyn, dass es eventuell die Möglichkeit dafür geben würde.

Sie schloß gerade traurig die Augen eines Jungen, der den Kampf gegen die Gifte in seinem Körper nicht überlebt hatte, als eine der Ärztinnen auf sie zutrat und sie um ein Gespräch um vier Augen bat. Sie hatte sie erst ein paar Mal gesehen, wusste jedoch, dass sie hier relativ viel zu sagen hatte. Irgendeine Art von Chefärztin wohl. Eowyn nutzte die Gelegenheit und ließ sich in dem kleinen Raum, in den die Ärztin sie führte, auf einem kleinen Hocker nieder und schloß für zwei Sekunden die Augen. Die Dunkelheit war wohltuend, sie hätte sich ihr am liebsten hingegeben, um nicht an das Leiden des Jungen denken zu müssen, zwang sich aber, die Augen wieder zu öffnen. Es musste weitergehen.


Was gibt es? Fragend blickte sie die Ärztin an, die ihr gegenüber Platz genommen hatte. Nein, sie hatte keinen Nerv für Diplomatie, jetzt erst Recht nicht. Aber sie nahm an, dass es der Ärztin ähnlich ging. Und sie hatte zumindest nicht Unrecht, denn die Ärztin antwortete genauso direkt, wie sie gefragt hatte.

Wir haben ein Problem. Normalerweise würde ich keine Jedi damit belästigen, aber mir scheint, dass diese Angelegenheit mittlerweile wichtig genug ist. Seit vielen Tagen, vielleicht auch schon Wochen, verschwinden medizinische Hilfsgüter auf dem Weg hier her. Alles mögliche, angefangen von einfachen Bandagen bis hin zu Bacta. Es ist nicht viel, aber da wir gerade allgemein nicht viel haben ist es weitaus mehr, als wir verkraften können. Unsere eigenen Ermittlungen haben nichts ergeben. Der Transport erfolgt hauptsächlich über Droiden. Selbstverständlich kann da einiges manipuliert werden, unsere Experten haben darüber allerdings erst einmal nichts herausfinden können. Was nichts zu bedeuten hat...

Fantastisch. Jetzt auch noch eine Detektivaufgabe. Nicht gerade das, was sie auf einem Planeten voller Elend durchziehen wollte. Aber ja, sie sah ein - auch wenn sie hier direkt mehr tun konnte, indirekt musste dieses Verschwinden geklärt werden. Auf lange Sicht würde das mehr Leben retten.

Jedenfalls, ich wollte Sie fragen, ob Sie jemanden wissen, der sich darum kümmern könnte. Wir sind damit momentan überfordert, und wie Sie sich vorstellen können, ist die Situation momentan mehr als brenzlig. Wenn wir...

Eowyn nickte, hob die Hand und unterbrach die Ärztin. Ich verstehe. Ich werde mich persönlich darum kümmern - die ausgebildeten Heiler möchte ich nur ungern von ihren Aufgaben abziehen. Wenn Sie mir alle Informationen, die Sie bisher haben, schicken könnten wäre das sehr hilfreich...

Sie klärten ein paar wenige Einzelheiten, dann erhob Eowyn sich, verließ den Raum und suchte Aketos und Shen. Als sie sie gefunden hatte berichtete sie ihnen von ihrer neuen Mission (eine Mission in einer Mission, faszinierend) und von allen Einzeheiten, die ihr bekannt waren. Selbstverständlich würde sie die beiden mitnehmen, sechs Augen sahen mehr als zwei. Vielleicht würde es ihnen auch guttun, mal etwas anderes zu sehen.
Vielleicht war es gar nicht schlecht, dass sie nun aus dem Krankenhaus herauskam. Sie hatte Neis Bitte nicht vergessen - wie konnte sie auch, da sie heute früh eine Erinnerung bekommen hatte? - aber bisher war einfach keine Gelegenheit gewesen, nach dieser Qienn Ausschau zu halten. Wie auch, wenn um einen lauter sterbende Leute lagen.


Also ihr zwei, wir werden uns sofort in diese Aufgabe stürzen und alles Erdenkliche tun, um diese Sache aufzuklären. Ich bitte euch, mit keiner Idee, keinem Hinweis hinter dem Berg zu halten. Erzählt mir alles, von dem ihr im Laufe der Zeit denkt, dass es irgendetwas mit dem Verschwinden zu tun haben könnte. Wenn wir zusammenarbeiten können wir die Sache hoffentlich schnell aufklären - je schneller, desto besser. Vertraut euren Instinkten.

Sie schnappte sich ihre Atemmaske und forderte Aketos und Shen auf, ihr zu folgen.

Wir werden beim Raumhafen beginnen, wo die meisten Hilfsgüter ankommen. So weit ist er ja nicht, die Strecke schaffen wir auch zu Fuß.

Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, Gänge - mit Aketos, Shen
 
Denon, Raumhafenbezirk - Quartiere - Talery und Brianna

Talerys Bewunderung über die Art, wie Brianna mit der fast permanenten Belagerung durch die Medienfritzen umging, nahm die inzwischen 25jährige natürlich mit Freude zur Kenntnis, obwohl deren Anwesenheit ihr ja die meiste Zeit kaum etwas ausmachte. Sie hatten zwar ihre Momente, an denen die Echani sie am liebsten auf den nächsten Mond kicken wollte, doch die gingen vorbei. Brianna genoss es, im Rampenlicht zu stehen, auch wenn sie sich allmählich vorstellen konnte, dass eine Person, die diesem dauerhaft ausgesetzt war, es als Last empfinden würde. Für sie selbst, das war ihr klar, würde es ohnehin nicht dazu kommen. Denon würde sie nicht zu einem Medienstar machen, sie war bestenfalls eine Sternschnuppe, die nur einmal kurz aufblitzte und die später niemand mehr fand, der nicht danach suchte. Die Jedi mussten ohnehin froh um jeden Moment der Aufmerksamkeit sein, den ihre Arbeit und vor allem die Situation hier vor Ort in den Augen der galaktischen Öffentlichkeit bekam. Froh sein um jeden, der Perlen der Journalistik im HoloNet weiterverbreitete wie die Szene, als die beiden ihre entblößten Bauchmuskeln betatschten und darüber schwadronierten, dass sich unter der alabasterfarbenen Haut kein Sixpack, sondern schon
mindestens ein Eight-Pack abzeichnete. Dies war definitiv einer jener Momente gewesen!

Doch Brianna schien ihre Fans zu haben, und sie musste aufpassen, dass die ganze Veranstaltung nicht zusehends zur „Brianna-Show“ mutierte. Sie hatten eine Mission zu erfüllen und eine Botschaft zu vermitteln, ganz wie Talery sagte. Letztendlich konnten sie sich auch gar nicht beschweren, zumal man ja auch ein wenig mit ihnen spielte. Die Silberhaarige präsentierte sich ihnen so, wie sie sie sehen sollten, die junge, sich der Ausbildung ihrer Padawan und teilweise auch ihrer eigenen Fähigkeiten unsichere Ritterin, die langsam am Bau ihres eigenen Lichtschwerts verzweifelte und von Zeit zu Zeit immer noch mit ihrer Beförderung haderte, manchmal am liebsten sofort als Padawan zu Kestrel zurückkehren wollende bekamen sie nicht zu sehen. Stattdessen Ärzte und andere Jedi, die sie im Hilfe baten, weil sie nun einmal wirklich besonders begabt auf dem Gebiet der Heilung war. Gerade letzteres half auch, den Rangunterschied zwischen Eowyn und ihr zu verschleiern. Brianna dachte, dass die Menschin sich sicherlich ebenfalls gut auf Holo machen würde: sie sah jünger aus als sie war, doch ihre Augen spiegelten die Weisheit der Jahre wieder. Nur, sie hatte als Missionleiterin beileibe anderes zu tun, wollte auch gar nicht, weshalb sie sich von den Reportern fern hielt, und die Echani hielt sie von ihr fern. Wenn sie sie überhaupt erwähnte, dann niemals im Verbund mit ihrem Rang, denn schnappten diese Leute den schon nach „Obermackerin“ klingenden Begriff „Großmeisterin“ auf, sie würden sich zweifellos sofort auf Eowyn stürzen, und Brianna zur reinen Dekoration degradiert, konträr zu den jeweiligen Vorlieben und laufenden Absprachen. So kam es, dass die Echani-Jedi als gefühlter Mittelpunkt der ganzen Mission wahrgenommen wurde, obwohl sie nur eine kleine Ritterin, fast ganz unten in der weitläufigen Hierarchie des Ordens war, wohingegen ihr gleichgestellte Jedi wie Brena, obwohl diese wirklich etwas zu sagen hatte, besonders wenn man ihre Geschichte kannte, praktisch überhaupt nicht vorkamen, weil sie als Whiphidin nach Meinung des Senders nicht massentauglich genug war. Lag es an Denon und der früher hier herrschenden imperialen Xenophobie, dass eine Echani gerade die richtige, akzeptable Dosis „Nichtmensch“ darstellte, wohingegen pelzige Wesen mit Stoßzähnen, die einer Bevölkerung, die ihresgleichen zu einem Gutteil immer noch mit Vorurteilen versah, trotz dieser Ressentiments selbstlos half, nicht vermittelbar waren? Brianna hätte allein diese Tatsache für ein wesentlich stärkeres Signal gehalten und hoffte, dass nicht nur die Hapaner zusätzliche Hilfslieferungen in nennenswertem Umfang leisten würden, sondern eine zum denonschen Geschmack möglichst inkompatible Spezies. Ein solches Ereignis würden auch Menschen, die sich selbst nicht für Speziesisten hielten, aber doch so dachten, nicht mehr unter den Tisch fallen lassen könnten.

„Ja, schließlich wurde das Aufrütteln der galaktischen Öffentlichkeit ein Teil unserer Mission – eine gute Idee, die du da hattest – so dass ich gelegentliche Unbill gerne auf mich nehme, und im Großen und Ganzen stehe ich ja ganz gerne vor der Holocam. Ich würde dabei nur zu gerne sehen, wie wir damit Erfolg haben und, sagen wir, ein ithorianisches Herdenschiff hier ankommt und hammerköpfige Aliens Arbeiterlieder in Stereo trällernd damit beginnen, vor dem ach so aufgeschlossenen Durchschnitts-Denoner Hilfsgüter abzuladen,“

Meinte die silberhaarige Jedi-Ritterin, mit beabsichtigtem Sarkasmus in der Stimme.

„Ich habe lediglich ein bisschen nachgedacht, das ist alles.“

Schön war, dass Talery sofort bereit war, den vermissten Arzt Sem Egnel zu suchen. Nicht so schön war dagegen, dass sie auch nach längerem Üben der Selbstverteidigungstechnik noch zu langsam war, sie gegen ihre Meisterin erfolgreich einzusetzen. Dabei griff Brianna natürlich ohnehin nicht in normaler Geschwindigkeit an, sondern mit der, die ihrer in diesem Punkt etwas überheblichen Einschätzung, wie viel langsamer ein Durchschnittsschläger auf den unteren Ebenen war als sie entsprach. Ihr kam es wie Zeitlupe vor. Natürlich war es schwierig, die Technik erst einmal richtig zu erlernen. Wenn man nachdenken musste, hatte man ohnehin verloren, man musste die Bewegung spüren. Wenn man versuchte zu denken, verknotete man sich nur die eigenen Arme
und war zu langsam. Zudem war die Padawan nicht gerade eine Sportskanone. Inwieweit die Raumluft, die aufgrund einer Überdosis Caamasi-Parfüms im Grunde nicht mehr zum Atmen geeignet war, dazu beitrug, wusste sie nicht, doch dass Talery bald ziemlich fit sein würde, würde sie nur einen Teil ihrer täglichen Nasszellenzeit für Sport abzwacken, stand außer Frage. Zum Glück schlief Briannas Schülerin noch tief und fest, wenn sie aufstand, und das eigene Training konnte sie so lange verlängern, bis diese dann irgendwann einmal die Erfrischungszelle wieder freigab. Solange konnte man die Raumluft ja auch noch atmen.

„Die Technik ist eigentlich auch einfach, nur sind diese generell erst einmal nicht einfach zu lernen, und es erfordert viel Zeit, sie so gut zu verinnerlichen und schnell genug zu werden, sie im Ernstfall einsetzen zu können. Aber mach' dir deshalb keine Sorgen! Das wichtige ist, dass du weißt, wie man den Hebel ansetzt und den kannst du inzwischen ganz gut. Du bist im Begriff, eine Jedi zu werden und da gibt es eine Machttechnik, mit der du selbst viel schneller werden kannst,“

Ermutigte die Athletin ihren Schützling.

„Angenommen, ich wäre auf einmal nur noch halb so schnell. Wäre es dann noch so schwierig, die Technik anzuwenden? Ich denke, du könntest denselben Hebel sogar noch dann noch improvisiert einsetzen, wenn ich den Angriff etwas variiere. Das ist mein Ziel: ich lehre dich verschiedenen Techniken, die Hebelgriff und die Vorgehensweisen, und dazu die Machttechnik, die dich viel leichter und schneller in die Lage versetzt, diese im Ernstfall einzusetzen. Zugegebenermaßen, für heute wäre das zu kurzfristig, aber irgendwann müssen wir ja schließlich anfangen.“

Die junge Jedi-Ritterin lächelte. Natürlich hatte sie ihre Padawan ein wenig irre geführt, doch ohne einen konkreten Anlass hätte sich Talery ja auch nie dazu breit schlagen lassen, derlei Dinge überhaupt zu trainieren.

Sie nahmen noch ein kurzes Frühstück und machten sich anschließend auf den Weg in die unteren Ebenen, wobei die Caamasi hinter ihrer Meisterin auf dem Speederbike Platz nahm. Mit hoher Geschwindigkeit rasten sie ihrem Ziel entgegen, und als die Stadt düsterer und gefährlicherer zu wirken begann als in der zwar kriegsverwüsteten, aber davor sicher einst halbwegs annehmbaren Gegend, in der sie ihr Quartier hatten, begann sie das mehr und mehr an Nar Shaddaa, ihre Heimat zu erinnern, so sie denn eine hatte, wo sich auch bunte Leuchtreklamen für obskure Etablissements mit dunklen Gassen und verfallenen Gebäuden abwechselten. Wie von den allermeisten Dingen in Briannas Leben hatte Talery natürlich auf davon nicht die geringste Ahnung, und irgendwo musste man ja schließlich anfangen. Sie drosselte das Tempo des Gefährts.

„Weißt du, dieser Ort erinnert mich an meine Jugend,“

Begann sie so belanglos wie möglich über die Schulter an die Caamasi gerichtet.

Denon, untere Ebenen - auf dem Speederbike - Talery und Brianna
 
Denon - Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - Aketos, Shen und Eowyn

So sehr er auch versuchte seinen Körper zum weitermachen zu bewegen, sosehr er auch versuchte Gedanken, dass er gerade etwas tat, was dem, was er mit seinen Freunden gemacht hatte sehr ähnlich war, es gelang ihm nicht. Auch wenn er eigentlich harte Tage, viel arbeit und wenig Schlaf gewohnt war. Shen hatte in der letzten Zeit einfach zu wenig geschlafen und es ging ihm generell sehr schlecht. Nun brach alles über ihm zusammen, kein Wunder, dass er einfach im stehen einschlief und einfach umfiel. Es war nur wenig, was er noch sah bevor ihm schwarz vor dem inneren Augen wurde und er hatte kaum Zeit sich an einem Bett festzuhalten, dass er nicht ganz schmerzlich fiel. Er öffnete seine inneren Augen oder glaubte sie zuminderst geöffnet zu haben. Da nahm er wahr:

Er stand auf einer Wiese. Einer kleinen runden Grasfläche gerahmt mit blühenden Kirschbäumen. Über die Wiese lief ein kleiner Bach, der sich in beide Richtungen zwischen den Kirschbäumen verlor. Es war still. Nur das leise Plätschern des Baches war zu hören. Keine Tiere keine anderen Personen kein Wind. Langsam ging Shen auf den Bach zu, er konnte hören, wie er das Gras unter seinen Füßen flach trat. Er konnte hören wie die Halme knickten und sich hinter ihm wieder aufrichteten. Shen kniete sich an den Rand des kleinen Baches und tauchte seine Hände hinein. Das Wasser war kühl und ein angenehmes Gefühl durchströmte ihn. Langsam formte er mit seinen Händen eine Schale und führte etwas von dem Wasser zu seinem Mund. Vielleicht war er vorher nervös und gestresst gewesen. Aber als das kühle Wasser seine Kehle hinab rann, wurde er sofort ruhig. Endlich die innere Ruhe, die er sich gewünscht hatte, doch sie währte nicht lange. Hinter sich hörte er auf einmal Stimmen. Es waren eindeutig Max und Jack er erkannte sie durch die Macht. Sie lachten laut während sie zu ihm blickten. doch die Szene veränderte sich drastisch. Eine zwei weitere Personen traten auf. So dunkel wie die Nacht. Auch diese erkannte Shen wieder, es waren die zwei Sith. Eigentlich wollte Shen das jetzt nicht miterleben, er wollte wegschaue, konnte es aber nicht. Sein Gesicht war auf das Wasser gerichtet aber er konnte wahrnehmen was hinter ihm geschah. Er konnte es sehen. Er sah wie seine Freunde zu boden gingen und konnte die Freude der Sith spüren. Im gleichen Moment begannen die Kirschbäume zu welken und verloren die Blätter. Ein leichter Wind, der nun aufkam wirbelte die Blätter durch die Luft und bedeckte die Leichen seiner Freunde. Eigentlich wollte Shen jetzt traurig sein, oder wütend aber stattdessen gesellte sich ein wohlbekannter Jedimeister zu ihm. Yon-Go. "Es ist schrecklich was passierte. Aber darum musst du viel lernen. sonst machst du irgendwann so etwas ähnliches." Shen war klar was Yon-Go ihm mit diesen Worten sagen wollte, er hatte es schon so oft getan. Wenn er sich seinem Hass hingegeben hätte, dann hätte er auch gemordet und zwar die zwei Sith. Aber wäre es bei den zwei geblieben? Shen antwortete nichts und Yon-Go redete weiter. "Deshalb haben wir den Jedikodex. Er ist unsere Philosophie."
"Es gibt keine Gefühle,
es gibt Frieden.
Es gibt keine Unwissenheit,
es gibt Wissen.
Es gibt keine Leidenschaft,
es gibt Gelassenheit.
Es gibt kein Chaos,
es gibt Harmonie.
Es gibt keinen Tod,
es gibt nur die Macht."​
antwortete Shen automatisch. "Genau" erwiderte Yon-Go "Es gibt keine Gefühle, das musst du dir merken. Liebe führt zu Hass, Hass führt zu Tod. Wut führt zu Leiden entweder von dir oder von anderen." Shen nickte wieder, das war ihm alles nichts neues. "Na dann Zeit zum gehen." verabschiedete sich der alte Meister und verschwand. Er verschwand genauso wie der Rest von Shens Traum.


Als Shen erwache fand er sich angeschlossen an diverse Geräte. Offensichtlich hatte er zu wenig Zucker und so zu sich genommen, dass er jetzt künstlich "ernährt" wurde. Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, waren es nur Stunden oder vielleicht sogar mehr als ein Tag gewesen. Doch er ging ihm auf jeden Fall besser. Trotzdem blieb er an diesem Tag noch im Bett. Doch dann nahm er seine Arbeit wieder auf.


***~~~***


Jetzt waren schon einige Tage vergangen. Es waren für ihn die schönsten Tagen seit einiger Zeit, denn er hatte endlich etwas zu tun außer herumzureisen und nicht zu wissen was er machen sollte. Es war jetzt auch schon wieder einige Zeit her seit er mit Yon-Go gesprochen hatte. Das Risiko, dass ihn jemand dabei sehen würde war einfach zu groß. Falls ihn wirklich jemand erwischte, würde er wohl in ein Gefängnis kommen. Auch wenn sich dadurch an seinem Leben nicht viel ändern würde, bevorzugte er das zu vermeiden. Jetzt hatte er wenigstens eine Aufgabe, die hm den Gedanken gab nützlich zu sein. In einem Gefängnis war er niemandem von nutzen.

Plötzlich wandte sich Eowyn an ihn. sie erzählte Shen und Aketos von einer neuen Aufgabe, die sie nun hatten. anscheinend verschwanden Heilmittel auf dem Weg zum Krankenhaus. Dieser Fall sollte nun von den drei aufgeklärt werden. Aber warum nahm Eowyn ihn eigentlich mit? Shen konnte weder sehen noch wusste er, dass ihm Eowyn nicht ganz vertraute. Das war allerdings nicht verwunderlich hatte sie ihn doch an einem Ort aufgegabelt, o er nicht hätte sein dürfen. Trotzdem setzte sie jetzt genügend Vertrauen in ihn, dass er sie auf einer solchen Mission begleiten durfte. Zuerst nickte Shen noch, doch je mehr sie sagte, desto unwohler wurde ihm bei der Sache. Nicht, dass er angst gehabt hätte, er fragte sich einfach wie er irgendwie helfen konnte. Er beschloss doch einfach zu fragen.

Jedimeisterin, seid ihr euch sicher, dass ich bei der Mission von irgendeinem Nutzen sein kann? Ich kann nicht lesen schreiben oder sonstige Hinweise die irgendwo zum beispiel auf dem Boden liegen wahrnehmen."

Eigentlich war es Shen total egal was er machte, doch bevorzugte er jetzt doch eine arbeit wo er auf irgendeine Weise von Nutzen sein könnte und nicht daneben stand während andere einen Fall aufklärten. Aber es lag ja nicht in seiner Entscheidung. Schließlich arbeittete er hier gerade ein Strafe ab.

Denon - Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - Aketos, Shen und Eowyn
 
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Denon, Raumhafenbezirk - Quartiere - Brianna und Talery

Als Brianna die Hoffnung äußerte, dass nicht nur sehr menschlich aussehende Spezies wie die Hapaner der Bevölkerung von Denon Hilfe leisteten, sondern auch viel exotischer aussehende Wesen wie beispielsweise die sehr nach Natur riechenden Ithorianer konnte Talery nur heftig nicken, so dass ihre schimmernden Daunen flogen. Die Bevorzugung von Menschen und menschenähnliches Spezies war ein Problem, welches schon so oft Unruhen und Aufstände verursacht hatte. Gerade in schwierigen Zeit wie Denon sie im Moment erlebte reichte oft schon ein kleiner Funke, um wütende Proteste hervorzurufen und die ganze Situation nur noch zu verschärfen. Dieses Szenario war der Caamasi in der Theorie nur allzu gut vertraut. Ihre Eltern hatten ihr oft genug eingebläut wie wichtig Diplomatie und beschwichtigende Gesten in solchen Zeiten waren. Genau aus dem Grund waren ja unter anderen die Jedi da und spielten praktisch die Feuerlöscher. Unter diesen Vorzeichen sah die gefiederte Padawan auch ein, dass die Medienpräsenz der Jedi durchaus wichtig war, egal wie sehr ihr das persönlich mittlerweile gegen den Strich ging.

Bezüglich des folgenden Trainings und der Tatsache, dass Talery einfach zu langsam war, um die Bewegungen ihrer Meisterin Eisblume zu kontern fühlte die Caamasi schon etwas verdrießlich. Es hatte doch wirklich wenig Sinn an der Stelle weiterzumachen, wenn eh keine Aussicht auf Erfolg bestand, glaubte sie. Skeptisch musterte sie daher ihre Meisterin mit ihren orangenen Augen. Allerdings klang die Andeutung der Echani, dass es eine Machttechnik gab, die sie irgendwie schneller machte schon verlockend. War das wirklich möglich? Naja, sagte sie sich schließlich, sie musste es wohl einfach mal versuchen. Immerhin hatte Eisblume in einigen anderen Punkten auch Recht behalten, obwohl Talery sich schwer getan hatte. Sie musste ihrer Meisterin vertrauen.


"In Ordnung...",

brummte die Caamasi soweit das mit ihrer hellen Stimme möglich war. Allerdings war die Skepsis leicht heraus zu hören. Jedoch wusste die Echanijedi mit Sicherheit wie wenig Begeisterung sie bei Talery mit solchen Übungen erzielte. Es musste halt leider offenbar sein.

"Das könnten wir dann ja beim nächsten Mal in Angriff nehmen",

schlug Talery nicht ganz uneigennützig vor. Für den Moment war sie jedenfalls froh, wenn sie mit ihrer Unfähigkeit nicht weiter konfrontiert wurde. Es war auch so schon frustrierend genug. Anschließend frühstückten die beiden Jedi kurz, wobei die Caamasi das Essen wie zuletzt tolerieren konnte. Es war wirklich keine Offenbarung und sie empfand auch wieder ein leichtes unangenehmes Ziehen in der Magengegend. Aber angesichts des ganzen Stesses und der Hektik wurde sogar eine sehr verwöhnte Caamasi mit der Zeit etwas anspruchsloser. Zudem stand ihnen ja im Anschluss ein Besuch der Unterstadt von Denon bevor, wo es bestimmt auch nicht angenehmer war als im Krankenhaus. In den groben, häßlichen Jedimantel gehüllt, um nicht zu sehr aufzufallen nahm die Padawan daher hinter ihrer Meisterin auf dem Speederbike Platz und hielt sich an dieser fest. Ihre empfindliche Nase wurde dabei einmal mehr mit der Kakophonie des Gestanks von Denon konfrontiert, so dass sie - allerdings ziemlich erfolglos - versuchte diese Empfindungen irgendwie zu verdrängen. Unwillkürlich fragte sie sich auch, ob es nicht besser gewesen wäre sich eine Atemmaske zu besorgen. Schließlich half der Geschwindigkeitsrausch und die zunehmend herunter gekommen aussehende Umgebung, um sie ausreichend abzulenken. Talery wurde immer mulmiger als sie die Gebäude um sie herum musterte. Kaputte Fenster, beschädigte, schmutzige Fassaden, grelle, häßliche Reklametafeln von Etablissements mit vermutlich zweifelhaften Ruf, das reichte allein schon, damit sich Talerys Nackenfedern aufstellten und ihre Aufmerksamkeit von ihrer gepeinigten Nase abzulenken. Allein würde sie sich nie in so eine Gegend wagen. Nur aufgrund der Anwesenheit von Eisblume fühlte sie sich in der Lage das mulmige Gefühl und die aufsteigende Angst auszuhalten. Umso mehr musste sie den mirialanischen Arzt bewundern, dass dieser täglich hierher gekommen war, um zu helfen. Daher wunderte es die Caamasi nicht, dass ihm früher oder später etwas zugestoßen war. Allein eine Bemerkung der Echani riss Talery aus ihren trüben Gedanken.

"Du bist ebenfalls an solch einem Ort aufgewachsen?",

rief sie ungläubig nach vorne zu ihrer Meisterin. Allerdings hatte sich die Caamasi noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht wie es auf der Heimatwelt der Echani aussah. Dort war sie noch nie gewesen und die Belesenste war Talery ja auch nicht.

"Ist denn die Heimatwelt der Echani auch so eine häßliche planetenweite Stadt wie Denon? Ich hätte aufgrund deiner körperlichen Fähigkeiten eher auf einem wilderen, naturnäheren Planeten angesiedelt. Aber zuzugeben, der Großstadtdschungel erfordert wohl das Erlernen ähnlicher Fähigkeiten",

überlegte Talery mit ihrem beschränktem Wissen über die Echani. Mit einem Mal tat ihr ihre Meisterin sehr leid. Das war bestimmt keine schöne Kindheit. Dagegen hatte die Caamasi auf Kerilt ja vermutlich das reinste Paradies gehabt mit ihren Eltern und deren kleine Caamasiclans.

"Wie weit ist es eigentlich noch bis zu diesem Flüchtlingslager?",

fragte Talery unwillkürlich, denn sie beschlich schon die Angst, dass die Umgebung noch gräßlicher und zwielichtiger werden würde, als sie dies bereits jetzt schon der Fall war.

Denon, untere Ebenen - auf dem Speederbike - Brianna und Talery
 
Denon, untere Ebenen - auf dem Speederbike - Talery und Brianna

Auf den oberen Ebenen von Denon zu arbeiten und die dortige Verwüstung des Krieges zu sehen – selbst wenn es das, wie auf den meisten Welten, tendenziell eher zum Zwielichtigen neigende Raumhafenviertel war – machte einen Vergessen, dass auch diese Stadtwelt, wie alle ihrer Geschwister, von denen Brianna wusste, so etwas wie eine dunkle Seite hatte. Genau dorthin, zu den Fundamenten der Wolkenkratzer, zu uralten Gebäuden, deren ursprüngliches Erscheinungsbild nach Äonen nur noch vermutet werden konnte, Wesen, die nur selten einmal, an den wenigen Stellen, an denen dies möglich war überhaupt einmal das Licht der Sonne dieses Systems erblickten, und ein unkartographiertes Gewirr aus antiken Versorgungskanälen, alten Kellern und zufällig entstandenen Hohlräumen, in das sich vermutlich nicht einmal die Sicherheitskräfte vorwagten.

Kriegsschäden gab es hier zwar auch, doch überwiegend eher der indirekten Sorte, wo eine Explosion weiter oben oder der Absturz eines Trümmerstücks ein Gebäude kollabieren oder eine Brücke bersten hat lassen, oder sie fielen nicht so auf, weil eine Schwärzung infolge eines Blastertreffers auf einer alten, rußigen Durabetonwand längst nicht so auffiel wie auf weißem Marmor. Das Speederbike tauchte eine weitere Straßenschlucht hinab auf eine weitere Ebene, wo der Verkehr noch weniger und der Zustand der Straßen noch schlechter war. Zweifelsfrei waren sie nun im
gefährlichen Teil von Denon angelangt, und er ähnelte sehr dem entsprechenden Bereich von Nar Shaddaa, nur mit dem Unterschied, dass Brianna diesen in ihrer Jugend als den ungefährlicheren angesehen hatte. Dort musste man nur mit den auf dem Stadtmond üblichen Gefahren fertig werden, wenn einer eine töten wollte, dann war es in der Regel nicht persönlich gemeint. Auf den oberen Ebenen machten Söldner der Hutten und anderer reicher Bewohner dagegen gezielt Jagd auf Herumtreiberinnen und Diebinnen wie sie eine gewesen war.

Talery wusste von all dem natürlich nichts und dachte, die Silberhaarige spräche von der Heimatwelt der Echani, doch so einfach waren die Dinge nicht. Es gab die Sechs Schwestern und noch eine Reihe von Echani-Kolonien auf anderen Welten, aber nicht die eine Heimat der Echani und wenn, dann wäre es trotzdem noch nicht unbedingt Briannas Heimat.

„Nein, so einfach ist das nicht,“

Erklärte sie ihrer Padawan über die Schulter.

„Wie du weißt, bin ich eine Händlerstochter wie du. In meinem Kopf schwirren die Erinnerungen an hundert Welten, aber an keine Echani-Welt, wir scheinen nie eine besucht zu haben, ich weiß nicht wieso. Meine Heimat, der Ort meiner Kindheit, war der YT-1500-Frachter meiner Eltern.“

Brianna schluckte und spürte, wie sie feuchte Augen bekam, und das war nicht aufgrund des Fahrtwinds.

„Auf Nar Shaddaa…“

Sie zögerte kurz und schluckte erneut. Es war niemals leicht, über dieses Thema zu sprechen und tat es infolgedessen für gewöhnlich auch nicht, doch eine Person, die ihr so nahe stand wie die Caamasi inzwischen, musste diese Dinge wissen. Talery musste wissen, dass ihre Meisterin nicht die Musterjedi mit der Bilderbuchkarriere war, die wie aus dem Ei gepellt daher kam.

„…Wurden meine Eltern dann getötet, ich war gerade einmal zwölf Jahre alt. Ich habe nie wirklich verstanden wieso, noch habe ich ihre Mörder jemals wiedergesehen. Von da an musste ich mich jahrelang auf Nar Shaddaa durchschlagen. Dort wurde ich erwachsen und, obwohl mir dieser Ort auf ewig mit diesem schrecklichen Ereignis verbunden bleibt, ist es der Ort, den ich am ehesten meine Heimat nennen kann.“

Die junge Ritterin schwieg für einen Moment. Ihre Gefühle, den Hutt-Mond betreffend, waren ausgesprochen ambivalent, doch über die Ereignisse dort dagegen ganz eindeutig. Am liebsten würde sie laut losheulen und den ganzen Frust und die Trauer von sich schreien. Aber für eine Jedi und Meisterin einer Padawan geziemte sich das natürlich nicht.

„Die Echani-Welten habe ich nie kennengelernt, ich weiß nicht, wie sie aussehen. Wunderschön, da bin ich mir sicher. Vermutlich wurde ich aber auf diesem Frachter geboren, jedenfalls erinnere ich mich an nichts anderes, und woher meine Eltern stammten, weiß ich nicht. Aber genug von mir – ich will dich nicht langweilen und deprimieren.“

Sie näherten sich ohnehin einer Sicherheitssperre, doch die Militärs dort ließen sie anstandslos passieren, als sie sich anhand des Lichtschwerts als Jedi zu erkennen gab. Viel mehr, als das „oben“ von dem „unten“ zu trennen, konnten sie auch nicht tun, das hatten die Hutten auf Nar Shaddaa auch nicht geschafft. Brianna empfand Sympathie für die Leute, die so tief unten hausen musste, denn im Grunde war sie eine von ihnen. Die silberhaarige Jedi hatte darauf verzichtet, die Soldaten nach Sem Egnel zu fragen, da es sich ohnehin nicht um diejenigen handeln würde, die hier gestern Abend Dienst geschoben hatten. Diese hätten sich auch aufgrund der immer noch geltenden Ausgangssperre möglicherweise schon an den Mirialan erinnert.

„Nicht mehr weit,“

Erwiderte die Echani ihrer Schülerin, als sie wieder beschleunigte, um dann in eine Seitenstraße einzubiegen. Sie hatte eine Holokarte, die ihr den ungefähren Weg zeigte, doch den Unterschlupf der Obdachlosen an sich musste sie dann wohl selbst finden.

„Der Klinik zufolge halten sich diese Flüchtlinge in einer verlassenen Schule auf. Ich selbst war nie auf einer, doch ich erkenne ein Schulhaus, wenn ich eins sehe. Es muss irgendwo in einer dieser Straßen sein. Eventuell können wir auch anhalten und fragen, doch es erscheint mir klüger, das in dieser Gegend nicht zu tun.“

Während Brianna sich keine Sorgen darüber machte, angegriffen zu werden, sobald sie anhielt (das machte ihr nichts aus), befürchtete sie dagegen sehr wohl, dass die Obdachlosen das Weite suchten, wenn sie spitz bekamen dass jemand offiziell aussehendes aus der Oberstadt nach ihnen fragte. Bisher weigerte sie sich noch aus modischen Gründen, die Robe von der silbern glänzigen Seite auf die besser an hier unten angepasste anthrazitfarbene zu wenden.

Denon, untere Ebenen - auf dem Speederbike - Talery und Brianna
 
Denon, untere Ebenen - auf dem Speederbike - Brianna und Talery

Während ihre Meisterin von ihrer Kindheit und Jugend erzählte schmiegte sich Talery eng an die Echanijedi, sowohl wegen der hohen Geschwindigkeit der Speeders als auch ihrer Furcht aufgrund der düsteren Umgebung. Jedoch war die zierliche Caamasi auch im ersten Moment sprachlos als Brianna zugab in einer ähnlichen Umgebung auf Nar Shaddaa aufgewachsen zu sein nachdem ihre Eltern ermordet worden waren. Unterm Strich waren sie also beide Töchter von Händlern. Nur hatte Eisblume leider viel zu früh ihre Eltern verloren und musste sich bereits mit zwölf Jahren selbst über die Runden bringen. Für die mit Daunen übersähte Caamasi wäre das der absolute Albtraum. Wenn sie sich nur vorstellte wie es ihr da ergängen wäre spürte sie, wie sich ihre Nackendaunen in Panik aufstellten. Sie hätte so ein Unglück bestimmt nicht überlebt und gemeistert, dessen war sie sich sicher. Talery brauchte ihre Eltern selbst heute noch, wo sie auch nach Caamasimaßstäben eigentlich erwachsen war, sowohl aus emotionalen Gründen als auch als Helfer und Ratgeber. Sie wollte sich gar nicht vorstellen wie es sein musste ohne sie aufzuwachsen.

"Das tut mir so leid...",

brachte sie leise und hoffentlich noch hörbar für Eisblume heraus, da Talery gerade einen ziemlichen Kloß im Hals hatte. Das warf natürlich auch ein ganz anderes Licht auf die Echani. Daher war es auch kein Wunder, warum diese es so für nötig erachtete, dass man sich selbst verteidigen konnte.

"Es fällt mir schwer zu glauben, dass ein Kind in der Lage sein könnte in so einer Umgebung auch nur länger als einen Tag überleben kann. Dass du es doch geschafft hast zeigt umso mehr, was für eine Kämpfernatur du bist, dass du selbst unter solchen Umständen geschafft hast zu überleben."

Talery wusste auch, wie wichtig es für sie selbst war, dass sie ihre Herkunft und ihre Wurzeln kannte. Immerhin hatten ihre Eltern sie bisher auf jedem ihrer Schritte begleitet. Erst als die Händlerstochter zu den Jedi gegangen war hatte sie begonnen ihren eigenen Weg zu gehen und selbst das nicht ganz freiwillig.

"Aber ich könnte mir vorstellen, dass es dir sehr viel geben würde, wenn du dir die Zeit nimmst die Heimatwelten deines Volkes zu besuchen. Das sind jedenfalls Caamas, Kerilt, Alderaan und Susevfi für mich. Meine Eltern und ich haben sie alle besucht, denn sie meinten es sei wichtig für mich all dies wirklich zu wissen und gesehen zu haben und sie hatten Recht",

teilte die junge Caamasi ihrer Meisterin mit. Aber egal wie die bleiche, silberhaarige Jedi darauf reagierte, in Talerys Ansehen war diese durch ihre Vorgeschichte nochmals um ein ziemliches Stückchen gestiegen. Als sie dann die Sicherheitssperre passierten krallte sich die dreifingrige Caamasi noch etwas fester um Eisblume. Das Ganze war ihr schon ziemlich unheimlich, aber durch ihr noch weiter gestiegenes Vertrauen in ihre Meisterin konnte sie die unheilvolle Umgebung ertragen. Allein die zwielichtige Umgebung, wo es Abschnitte gab, wo vermutlich Jahrzehnte lang keine Sonne mehr geschienen war, jagte ihr Angst ein. Dann die schäbigen und verdreckten Gebäude und die verschmutzten Wege, Brücken und Straßen waren der reinste Graus für die verwöhnte Caamasi. Daher wunderte es sich überhaupt nicht, dass die Flüchtlinge in einer verlassenen Grundschule hauen mussten. Hier konnte in Talerys Gedanken einfach keine Sicherheit und Ordnung mehr herrschen, hier konnte es einfach nur noch Anarchie geben, das Recht des Stärkeren. Umso mehr bewunderte sie den Mut des Mirialanarztes. Aber leider hatte er vermutlich auch den Preis dafür bezahlen müssen. Im Geiste hegte die Padawan jedenfalls keinerlei Hoffnung mehr für Sem Egnel. Für sie galt nur noch herauszufinden unter welchen Umständen der Arzt verstorben war und die Übeltäter der gerechten Strafe zuzuführen.

"Sind wir auf der richtigen Ebene und in der Nähe des richtigen Blocks?",

überlegte sie laut, um ihre Gedanken von ihrer immer größer werdenden Angst abzulenken. Navigieren und sich auf fremden Planeten zurecht zu finden, das fiel der Caamasi aufgrund jahrelanger Übung nämlich nicht schwer. Dennoch würde der ungepflegte Zustand vieler Schilder und Hausnummer das Finden natürlich sehr erschweren.

"Ich würde am ehesten auf das Navigationssystem des Speeders vertrauen. Sich hier auf Hausnummern und Straßennamen zu verlassen halte ich für sehr gewagt. Aber in dem Flüchtlingslager nachzufragen, ob er gestern dort überhaupt angekommen ist, wär schon mal ein Anfang für uns, oder?"

Immer wieder rauschten die beiden Jedi dabei über die Köpfe irgendwelcher hier unten lebenden Wesen hinweg. Talery glaubte dabei schon die gierigen Blicke in Richtung ihrer Creditbörsen, Kleidung und in Briannas Fall auch Waffen zu spüren. Daher war Talery froh, dass ihrer Ansicht nach in diesem Zwielicht kaum jemand groß etwas erkennen konnte. Dass es jedoch auch Spezies gab, die in diesen Lichtverhältnissen perfekt zurecht kamen, daran dachte sie nicht.

Denon, untere Ebenen - auf dem Speederbike - Brianna und Talery
 
Denon, untere Ebenen - auf dem Speederbike - Talery und Brianna

Das Mitgefühl einer anderen Person zu spüren machte es Brianna leichter, über vergangene, schwere Zeiten zu sprechen, und auch Talerys Körperwärme, die sie an sich spürte trug dazu bei, auch wenn sich die Caamasi aus anderen Gründen an ihre Meisterin klammerte. Trotzdem tat es der Silberhaarigen gut, die Nähe ihrer Freundin zu spüren, und natürlich galt dies ebenso für die Bewunderung, welche Talery für die Tatsache aufbrachte, dass die Echani es geschafft hatte, sich trotz ihres zarten Alters auf Nar Shaddaa durchzuschlagen. Ja, sie war etwas besonderes. Als einziges Kind ihrer Eltern hatte sie dieses Gefühl natürlich ihre ganzen ersten zwölf Lebensjahre über vermittelt bekommen, um dieses später in der harten Realität bestätigt zu bekommen, obwohl es seitdem Phasen gegeben hatte, zu denen „besonders“ eher „besonders hart im Leben gestraft“ oder „besonders bemitleidenswert“ bedeutet hatte. Dass sie nur mit viel Hilfe und Geduld der wohlmeinenden Jedi-Seelen Sarid und vor allem Kestrel weitgehend darüber hinweg gekommen war, stand auf einem anderen Blatt und war eine weitere Tatsache, die sich Talery bei ihrer Meisterin nicht träumen lassen würde. Letztendlich zeigte dies aber, wie sehr sie sich zwischenzeitlich gefangen hatte.

„Danke,“

Meinte Brianna dankbar und seufzte sogleich, sie konnte nicht anders, es war ihr nicht einmal richtig bewusst.

Dass ich überlebt habe, habe ich in erster Linie meinen Eltern und dem Training, welches sie mir von frühestem Kindesalter an angedeihen ließen. Bestimmt hätten sie nie gedacht, dass ich dieses Kampfkunstwissen einmal auf Leben oder Tod einsetzen müssen würde, und obwohl das eher die Ausnahme war, kam es durchaus vor. Hauptsächlich war es aber meine Körperbeherrschung, die ich dadurch entwickelt habe, die Fähigkeit, mich lautlos zu bewegen und akrobatisch durch das Großstadtterrain zu turnen.“

Was so viel bedeutete wie die Fähigkeit, sich an jemand Wohlhabenden heranzuschleichen und anschließend ganz schnell in einer Menge, in der Dunkelheit oder über Geländer, schmale Vorsprünge und was die vielen Ebenen von Nar Shaddaa sonst noch zu bieten hatten zu verschwinden – was auch immer Talery in ihrer Vorstellung daraus machte. Die Caamasi riet ihr indes anschließend dazu, die Heimatwelten der Echani zu besuchen und sprach dabei aus eigener Erfahrungen. Zumindest eine dieser Caamasi-Welten kannte Brianna ebenfalls.

„Ich hätte auch nichts dagegen, Alderaan noch einmal zu besuchen, aber,“

Sie seufzte.

„Du hast vermutlich recht. Ich würde sehr gerne den Ort sehen, an dem sich die Echani und ihre Kampfkunst entwickelten, und, wichtiger noch, wo meine Eltern und somit auch ich her stammen. Lange Zeit war das ein Ding der Unmöglichkeit, ich konnte nicht von Nar Shaddaa weg oder war an meine jeweiligen Meister gebunden oder in Missionen verwickelt, von den fehlenden Credits ganz zu schweigen, doch jetzt als Jedi-Ritterin müsste es eigentlich machbar sein. Das einzige verbleibende Problem ist, dass diese Welten mitten in imperialem Gebiet liegen, aber unmöglich ist es sicher nicht.“

Die Echani spekulierte darüber, wie es wohl wäre, sich zum ersten Mal in einer Echani-Gesellschaft zu befinden und nicht nur ab und zu den Anblick einer Vertreterin ihres Volkes zu erhaschen. Sie fragte sich, wie eine Welt, auf der Kampfkunst eine Kommunikationsform war, wohl aussehen würde und vor allem, ob sie Spuren ihrer Vorfahren finden würde oder ob ihr nichts anderes übrig bleiben würde, als sich die Welten aufs Geratewohl wie eine Touristin anzusehen.

Je tiefer sie in die Unterstadt Denons vordrangen, desto düstere und trostloser wurde ihre Umgebung. Zu düster für Talery wie es schien. Sie krallte sich mit ihren dünnen, spitzen Fingern inzwischen so fest in Briannas Fleisch, dass es unangenehm wurde. Ihr war erkennbar unwohl in dieser Gegend und schon ihr zuliebe wäre es auch der Silberhaarigen am liebsten, wenn sie den Verbleib des vermissten Arztes so schnell wie möglich klären könnten und stattdessen mit einem weiteren anstrengenden, aber routinemäßigen Tag im Krankenhaus weitermachen konnten. Dass eine Jedi eigentlich keine Angst vor düsteren Gassen in schmutzigen Vierteln haben sollte, sah Brianna ihrer Padawan nach. Dafür hatte sie noch viel zu wenig gelernt bisher. Aber wie auch immer, zumindest bis zum Flüchtlingslager in der alten Schule war es wohl nicht mehr weit, es sei denn sie hätte sich verflogen. Hilfsbereit fragte die Caamasi nach und stellte fest, dass bei dem Allgemeinzustand dem Navigationssystem gegenüber der Beschilderung den Vorzug zu geben wäre. Im Flüchtlingslager nachzufragen war auf jeden Fall ein guter Startpunkt, darin waren sie sich einig. Hoffentlich endete die Suche nicht gleich dort, denn sie konnten schlecht die ganzen unteren Ebenen nach Sem Egnel absuchen.

„Ja, und wenn wir das wissen, könnten wir bei den Sicherheitskräften anfragen. Sie müssten uns zumindest sagen können, welche Kontrollpunkte er passiert hat und uns infolgedessen sagen können, ob er die Gegend hier betreten und wieder verlassen hat. Aber wir sind auf der richtigen Ebene, ich habe genug Zeit auf einer Stadtwelt verbracht, um den Fehler nicht mehr zu machen. Das Problem ist eher, dass das Kartenmaterial ungenau und spätestens durch die Gefechte teilweise überholt ist und ich zudem keine Lust habe, lange anzuhalten und zu suchen. Es ist höchstens noch zwei Blocks von hier –“

Die laut Karte mit einer Brücke verbunden war, die nicht mehr existierte. Über den Abgrund konnten sie mit dem Speederbike nicht hinwegsetzen, auch wenn die tiefsten Ebenen nicht mehr so weit unter ihnen sein mochten. Dem Navigationssystem war diese Tatsache natürlich egal und beharrte auf der Existenz des Übergangs.

Eine Weile später fanden sie allerdings einen alternativen Weg und das alte Schulhaus, welches trotz der Markierung auf der Karte allerdings leicht zu übersehen war. Der alte, nicht mehr beleuchtete Schriftzug „Grundschule“ war in der Düsternis nicht gut zu erkennen. Mit einem ganz miesen Gefühl bei der Sache stellte Brianna das Bike vor dem Gebäude ab und sah sich schon zu Fuß nach einem Taxi suchen, falls es hier unten jemandem gelang, die Sperrung aufzuheben oder das Gefährt ganz einfach irgendwo auflud, aber mit dem Risiko mussten sie wohl leben. In der Macht fiel es der jungen Jedi-Ritterin nach einer kurzen Weile der Konzentration recht leicht, den genauen Aufenthaltsort der Flüchtlinge innerhalb des Gebäudes zu finden. Sie belegten mehrere Klassenzimmer in einer der oberen Etagen, und als Meisterin und Padawan sich einer der Türen näherten, vernahmen sie hektische Betriebsamkeit.

Als die sportliche junge Frau die Türe öffnete, fand sie eine überwiegend aus Iktotchi bestehende Gruppe vor, die ärmlich gekleidet war und die unter erbärmlichsten Bedingungen hier hausten – ganz offensichtlich reichten all die Hilfsbemühungen der Republik und der planetaren Regierung nicht bis hier unten. Es gab nur improvisierte Schlafgelegenheiten mit zerlumpten Decken, ein einziges schwaches Leuchtpaneel mühte sich vergebens, den Raum zu erhellen, reichte aber aus, um feststellen zu können, dass die Habseligkeiten seiner Bewohner kaum der Rede wert waren. Diese saßen zumeist auf den Boden und hielte, was immer als Waffe durchging in Händen: irgendwelche Stangen, Vibromesser und vereinzelte Blaster, deren Funktionsfähigkeit Brianna in Zweifel zog. Hinter einer aus einer alten, nicht mehr funktionsfähigen Tafel improvisierten Trennwand hörte man weinende Kinder, doch an der Haltung der Bewohner konnte die Echani erkennen, dass ihr und Talerys Anblick etwas zur Entspannung beitrug. Offensichtlich hatten die Bewohner jemand anderes erwartet, irgendwelche Gangs, möglicherweise menschlicherer Abstammung.

„Hallo! Ich bin Jedi-Ritterin Brianna Kae und das ist meine Padawan Talery. Ich kann euch absolut versichern, dass wir nicht hier sind, um euch irgendein Leid zuzufügen. Wir sind auf der Suche nach einem Arzt, einem Mirialan namens Sem Egnel, ich glaube, dass er regelmäßig hierher kommt. Habt ihr ihn letztens einmal gesehen?“

Fragte die Silberhaarige und zeigte dabei ihre leeren Handflächen um zu zeigen, dass sie nicht vorhatte, irgendeinen der Anwesenden zu attackieren.

Denon, untere Ebenen - in der alten Schule - Flüchtlinge, Talery und Brianna
 
Denon, Raumhafenbezirk - Krankenhaus, auf der Station - mit Eo und Shen

Aketos war doch etwas überrascht, dass die Jedigroßmeisterin der Meinung der Kamino bezüglich Shen beipflichtete. Vielleicht hatte die Kamino doch schon mehr gelernt als sie geglaubt hatte, beziehungsweise die Daten des Blutbildes doch so gut interpretiert. Dann wandte sich die Jedigroßmeisterin von Aketos ab und fokussierte ihre Aufmerksamkeit auf eine Krankenschwester, die in der Nähe stand. Dieser teilte sie mit, wie mit Shen zu verfahren sei und natürlich auch den weiteren Plan, wenn die Jedi das Krankenhaus zur Nacht verlassen würden.

So richtig konnte Aketos jedoch nicht abschalten als sie ihre Atemmaske nahm und ihre Tasche und sich schließlich mit Eo auf den Weg machte in Richtung der Quartiere.


Nunja.. die Leute hier können ja nicht zaubern. Zerstörte Welten sind meist nicht so gut ausgestattet, was Nahrung betrifft. Ich bin schon echt dankbar, wenn es nur etwas halbwegs Natürliches gibt. Und die großen Spezialitäten brauche ich hier nicht. Falls es doch im schlimmsten Fall unverdaulich ist, dann haben wir ja immer noch Rationsriegel.. du weißt schon.. diese harten Dinger da, die schon bestimmt über hunderte von Jahren vor sich hin trocknen und von denen jeder sagt: du, und es gibt immer noch Rationsriegel!

dabei grinste sie, überrascht von sich selbst, ihre Ansprüche so niedrig zu halten. Total ungewöhnlich eigentlich für die Kamino. Noch vor ein paar Tagen hatte sie eine Küchenhilfe auf Lianna dermaßen zur Sau gemacht, weil das Essen in ihren Augen nicht genießbar war. Einen Aufstand hatte sie gemacht, so wie es sich für eine Tuosis gehörte. Dann noch schnell die Sache mit der Anrede klären...

Wenn ich es mir wirklich aussuchen darf, dann wäre es mir am liebsten, wenn ich Sie duzen dürfte. Schafft einfach eine bessere Atmosphäre finde ich.

In den Quartieren, will sagen im Quartier angekommen, sah Aketos erst mal das viel zu kurze Bett und packte schon mal aus ihrer Tasche den Schlafsack für den Boden aus. Das Bett konnte sie beim besten Willen nicht benutzen. Zum Glück hatte doch jemand mitgedacht bei den Leuten, die die Thranta eingeladen haben und an die Kamino gedacht. Auch ihr StEX war mit in der Kiste die mit "Nützliches für die Kamino" auf der Frachtliste geführt wurde. Der Raum war nicht besonders groß, aber zum Glück so breit, dass die Kamino auf der einen Seite des Raumes schlafen konnte, nachdem das Bett von Droiden entfernt worden war. Eowyn machte es sich auf der anderen Seite bequem und richtete sich häuslich ein.

Dann kam der Augenblick des Auftischens. Irgendjemand hatte sich doch tatsächlich schlau gemacht, was denn Kaminos so essen, denn es waren überwiegend genießbare Sachen dabei. Oder dieser Jemand hatte einfach einen Glückstreffer gelandet. Nunja.. das Wasser, welches dazu serviert wurde war jetzt nicht DER Hit, aber mit ein bisschen Meersalz konnte man es schon trinken.


*-~\/~-*​

Die Tage vergingen und die Kamino gewöhnte sich an die Rückenschmerzen, die sie auf dem harten Boden bekommen hatte. Und gut schlafen war auch etwas anderes. Aketos konnte einfach nicht die ganzen armen Seelen in den Operationssälen und auf den Krankenstationen vergessen oder ausblenden. Was ihr jedoch half, war der feste Morgenplan, der zu einer Art Ritual schon geworden ist, mit dem sie den Tag begann: Aufstehen, ein Glas Wasser trinken, Toilette, Zähn putzen, I'tachi trainieren (mindestens eine Stunde) und dann duschen. Auf Denen war letzteres nur kalt möglich. Aber selbst daran hatte sie sich gewöhnt.

Seit Aketos allerdings bei den Jedi war und auch bleiben würde hatte sich ihr I'tachi-Training verändert. Sie nahm mehr wahr, als sie vorher jemals hätte wahrnehmen können. Die Machtsinne verstärkten jede Empfindung bei jeder Bewegung. Alles hatte noch mehr Gleichgewicht als es schon vorher hatte. Es fühlte sich richtig an. Einmal hatte sie sogar bemerkt, wie ihr Eowyn zugesehen hatte. Aber Aketos ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und lief die Bewegungen schön langsam weiter. Stockform hatte sie trainiert. Heute hatte sie jedoch etwas anderes vor. Heute stand Schwertform auf dem Programm. Eine ganz besondere Schwertform hatte sich Aketos vorgenommen. Sie wollte die klassische verbinden mit den Jedi. Schwertform mit Lichtschwert laufen. Ob das gut gehen würde? Sie würde es sehen. Anfangs war es durchaus schwierig, denn das Lichtschwert ließ sich natürlich nicht so einfach führen wie zum Beispiel ein Vibroschwert. Ständig wollte es in andere Richtungen oder deaktivierte sich. Nach dem Training und nach vielen kleinen Brandwunden deaktivierte sie das Trainingslichtschwert und fragte sich im Nachhinein, warum sie selber so doof war und die Intensität des Schwertes so hoch hatte einstellen müssen. Egal. Duschen....

Als die Kamino dann endlich die Krankenstation betrat war dort schon ein reges Treiben. Die Krankenschwestern flitzten zwischen den Patienten und Aketos spürte ein leichtes Vibrieren in der Macht oder vibrierte der Boden? Oder war sie zittrig vom Training? Eine Krankenschwester eilte jedoch zur Kamino. Einen Wattebausch auf einer Klemme fixiert und eine Bactaflasche in der andern Hand. Die gute Zabrak wollte sich schon ans Werk an Aketos machen, als diese die Hand hob:


Gute Frau, bitte verschwenden Sie dieses kostbare Nass nicht an mir. meine Wunden heilen von alleine wieder. Ich bin keine Patientin. Schön langsam dürften sie das wissen....

Den letzten Satz unterstrich sie mit etwas schärfe in der Stimme. Und die Zabrak zog etwas verwirrt ab. Wo war bloß die Menschenjedi? Ein letzter streifender Blick und dann erspähte die Kamino ihre Freundin. [color]Eowyn[/color] kniete bei einem Jungen und schloss gerade dessen Augen. Ein weitere Opfer, das dieser Krieg gefordert hatte. Die Kamino war in den letzten Tagen ziemlich abgestumpft, was die Trauer um gestorbene Leute anging. Aber am schlimmsten war es, wenn Kinder eins mit der Macht wurden. [color]Eo[/color] nannte es jedenfalls immer so. Langsam und mit ruhigen Schritten, die Oberschenkel brannten noch etwas von den Wunden und vom Muskelkater, ging Aketos zur Jedigroßmeisterin. Noch bevor sie bei der Menschin war, setzte sich eine Ärztin zu Eowyn. Und zwar genau die, die hier das Sagen unter den Nicht-Jedi hatte. Aketos hatte sie schon einige Male beobachtet, als sie irgendwelche Leute angewiesen hatte, Patientengespräche geführt hatte und wie alle immer ein wenig angespannter wurden, wenn sie in der Nähe war. Die Kamino empfand sie eigentlich als freundliche Zeitgenossin. Vielleicht auch deswegen, weil sie keinen Job zu verlieren hatte. Nunja.. wenn sie den Gedanken weiter gedacht hätte, dann wär sie auch drauf gekommen, dass die anderen ihren Arbeitsplatz auch nicht verlieren würden, schließlich benötigte Denon jeden Arzt, jeden Helfer, jeden Pfleger und jede helfende Hand!
Die Ärztin ihrerseits war dennoch etwas aufgeregt und die beiden Chefs unterhielten sich kurz.

Einige Minuten später verließ Eowyn den abgetrennten Raum, in dem die beiden mit dem jetzt toten Jungen waren. Zielstrebig kam die Menschin auf Aketos zu, diese war ja auch kaum zu übersehen. Jedenfalls stand auch Shen in der unmittelbaren Nähe. Die Kamino zuckte unwillkürlich etwas zusammen, sie hatte ihn wirklich nicht bemerkt. Die Jedigroßmeisterin erklärte dann, was die Ärztin mit ihr besprochen hatte.


Das ist jetz wirklich nicht dein Ernst, oder? Das kann doch nicht wahr sein!

Aketos begann sich aufzuregen.

Jeder weiß, dass es diesen Leuten mir sehr weit entfernt von gut geht und da haben irgendwelche Idioten nichts Besseres zu tun, als dass sie Hilfsgüter klauen?! Ich glaube es nicht. Ich glaube es einfach nicht!

Aketos setzte noch etwas hinzu auf Kamino, das sich in der Übersetzung verlieren würde. Shen seinerseits bekam Selbstzweifel. Noch bevor Eo antworten konnte warf Aketos folgendes ein:

Shen, Junge, es hat auch seine Vorteile nichts mit den physischen Augen zu sehen. Ich verstehe zwar deine Rasse noch nicht so gut, aber ich habe gehört, dass andere Spezies, wenn sie einen Sinn verlieren, die anderen umso stärker ausgeprägt haben. Du musst nicht lesen können oder Sachen sehen können. Du kannst bestimmt sehr gut hören. Und wenn ich jetzt mal so denken darf wie andere Leute: wer gibt schon groß acht auf einen Jungen, der nichts sehen kann? Du bist der perfekte Informationssammler

Im Nachhinein betrachtet waren einige Dinge nicht nett, die Aketos da zu Shen gesagt hatte, aber der Sinn sollte dennoch klar sein. Dann ging es in Richtung Raumhafen. Zu Fuß. Aketos konnte eh nicht richtig gehen. Egal. Sie biss die Zähne zusammen. Eowyn hatte recht. Dort war der sinnvollste Ort um mit der Suche zu beginnen. Systematisch den Weg der Hilfsgüter verfolgen. Kamen alle überhaupt auf Denon an? Wurden schon vorher welche Entwendet? Auf diese und andere Fragen dieser Art gab es Antworten an einem Ort: in der Zollstelle und in der Raumhafenmeisterei.

Also ich würde zuerst zu der Hafenmeisterei gehen. Dort kann man nämlich genau die Frachtpapiere einsehen und auch feststellen, ob denn überhaupt alles auf Denon ankommt, was von anderen Planeten losgeschickt wird. Was haltet ihr von dem Plan? Eowyn, hat dir die Ärztin schon die Daten geschickt? Falls ja, seit wann ist es aufgefallen, dass Güter fehlen?

Kriminalistisch war Aketos noch nie unterwegs gewesen. Aber ihre Neugierde war sicherlich von Vorteil. Und sie hatte früher schon immer gern auf Kamino geschnüffelt. Deswegen war sie ja auch jetzt im Exil. Aber das war ja eine andere Geschichte.

- Denon – Raumhafen – am Eingang - mit Eowyn und Shen
 
Jedi-Kom-Nachricht an Brianna Kae- Sicherheitsstufe- mittel

Tut mir leid, die Nachricht hat etwas länger gedauert. Ich war etwas abgelenkt durch das Prüfen von einigen Padawanen und einige haben auch sehr, sehr viele Fragen. Dagegen warst du manchmal…, naja manchmal harmloser. *breit grins*
Ich finde es wirklich sehr schön, dass du neue Kontakte geknüpft hast, denn durch deine erste alleinige Mission hattest du wirklich erstmals wieder richtig Gelegenheit dazu. Das du von den anderen profitierst und deine Kollegen von dir hört sich sehr gut an! Das ist die richtige Einstellung! So sollte es auch sein!
Was deinen kleinen Vorwurf betrifft…nun, manchmal muss man eben seine Schüler zu ihrem Glück zwingen.
Das du gut heilen kannst, besteht kein Zweifel, dass es aber auf Dauer vielleicht eintönig wird, kann ich durchaus verstehen. Wie ist denn jetzt dort die Lage? Weißt du auch schon wann ihr ungefähr zurückkehrt?

Meine geheimen Jedi-Techniken kann man schwer erklären und vor allem möchte ich es sicherheitsbedingt auch nicht über Komnachricht verraten. Wenn du wieder hier bist, dann zeige ich dir meine Notizen. Ich habe auch von vielen Schriften von verborgenen Holocronen gelesen auf anderen Planeten, die nicht gefunden wurden. Ich überlege, ob ich nicht auch die Suche wagen sollte. Es soll zwar teils nicht ungefährlich sein und es haben schon viele vergeblich versucht, aber es reizt mich irgendwie. Noch steht aber nichts Spezielles fest.

Was dein Lichtschwert betrifft, so bin ich beruhigt, dass du schon angefangen hast. Schließlich muss ich ja vor dem Rat verantworten, dass alles seine Richtigkeit geht. Das mit dem Namen ist interessant. Mein Lichtschwert hat keinen Namen, aber warum nicht. Irgendwie…putzig. Fang aber bitte nicht an dann mit deinem Lichtschwert Selbstgespräche zu führen. *frech grins*

Wenn du irgendwann nochmal für dich oder deine Padawan Kinderspielzeuge benötigst, dann sag mir Bescheid. ich habe eine Menge davon und sogar viele selbst gebastelt, da mir in der Bibliothek genug Ideen dazu kamen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und möge die Macht mit dir sein!
Ich vermisse dich!

LG

Kestrel Skyfly

Jedi-Kom-Nachricht an Brianna Kae- Sicherheitsstufe- mittel
 
Denon – Raumhafen – am Eingang, mit Aketos und Shen

Aketos tat Eowyn schon ein wenig Leid. Es war sicher nicht einfach, immer daran erinnert zu werden, dass man anders war als die meisten Wesen auf diesem Planeten - vor allem aber größer. Sie war zugegebenermaßen schon froh, dass sie es wenigstens in den Nachtstunden relativ bequem hatte. Sicher, die Betten waren keine Luxusstätten, aber sie konnte doch relativ gut darauf schlafen. Ihre Padawan (es klang immer noch seltsam) hatte es da nicht so einfach. Dennoch beklagte sie sich nicht, und Eowyn rechnete ihr dies hoch an. Wenn man den ganzen Tag harte Arbeit verrichtete war es wirklich nicht leicht, dann auch noch nachts nicht sonderlich gut zur Ruhe zu kommen.
Sie trainierte sogar weiterhin regelmäßig - was genau es war konnte Eowyn aber nicht feststellen. Vielleicht würde sie sie irgendwann genauer danach fragen, vorerst aber wollte die Jedi der Padawan ihren Freiraum lassen. Diese Sache schien ihr wichtig zu sein, und vielleicht brauchte sie etwas, das nichts mit den Jedi zu tun hatte. Erst einmal.
Die Aufregung Aketos' über das Verschwinden der Hilfsgüter konnte sie sehr gut nachvollziehen. Aber leider hatte sie mittlerweile genug von der Galaxis gesehen um zu wissen, dass es manche Wesen so viel wie Banthapoodoo interessierte, ob sie anderen bei ihren Aktionen schadeten oder nicht.


Ich verstehe deine Aufregung, Aketos. Und ich kann es auch nicht verstehen, weshalb manche Lebewesen so handeln können. Aber Tatsache ist, dass sie es tun. Gäbe es sie nicht wären wir wohl um einiges mehr an Sorgen los... Aber so müssen wir uns immer wieder um Idioten kümmern, die die Galaxis zu einem noch unangenehmeren Ort machen wollen.
Sie lächelte freudlos.
Uns wäre ansonsten wohl langweilig.

Sie näherten sich dem Raumhafen. Shen grübelte vor sich hin - sie wurde irgendwie nicht schlau aus dem Jungen. Da arbeiteten sie schon so viele Tage miteinander, aber er war noch immer ein Datapad mit sieben Siegeln für sie. Er machte sich gut, er half, und wenn sie sich nicht irrte, schien es ihm manchmal auch Spaß zu machen. Aber er war verschlossen wie eh und je, und langsam begann sie zu zweifeln, ob es das Richtige gewesen war, ihn mitzunehmen. Aber sie hatte es getan, und nun musste sie dem Ganzen auch Zeit einräumen. Bis zu ihrem Abflug würde wohl noch eine Weile vergehen. Bis dahin würde sie hoffentlich wissen, wie es weiterging.

Endlich machte er seinen Mund auf - aber nur, um seine Zweifel an seiner Teilnahmeberechtigung auszudrücken. Hatte er wirklich [/I]so wenig Selbstbewusstsein, glaubte er wirklich, dass sein Selbst nur durch die Existenz von funktionierenden Sehorganen ausgemacht wurde? Einen kurzen Moment war Eowyn von diesem Gedanken abgelenkt, so dass die Kaimon Shen antwortete. Eowyn hätte es vermutlich anders ausgedrückt, aber was Aketos da sagte war vollkommen richtig. Wobei, wenn sie es recht bedachte... nein, sie hätte es nicht anders ausgedrückt. Denn egal wie viel Zeit sie ihm geben wollte - langsam verlor sie dann doch die Geduld. Sie musste sich zusammenreißen.

Shen, auch wenn ich vielleicht manchmal Dinge tue, die man nicht versteht, meistens denke ich mir doch etwas dabei. Und bei den wenigen Malen, wo ich es nicht tue - nun, auch da habe ich in der Regel Recht, außer du beweist mir glasklar das Gegenteil, das ist der Vorteil, wenn man der Ranghöhere ist.
Im Ernst, Aketos hat da ein paar richtige Dinge gesagt. Nur weil du nichts sehen kannst heißt das doch nicht, dass du zu nichts Nütze seist... Wie kommst du nur auf diese Idee?
, fragte sie den Jungen kopfschüttelnd. Du hast doch immer noch gesunde Ohren, zumindest gehe ich davon aus, da wir miteinander reden. Und du hast einen funktionierenden Geist. Drei Köpfe kommen auf mehr Ideen als zwei. Also pass auf, dass du ihn nicht verlierst...

Sie wandte sich der Kamino zu.


Eine gute Idee... Ja, ich habe die Daten hier. Sie hob ihr Datapad in die Luft und rief die Datei auf. Aufgefallen ist es wohl zum ersten Mal vor knapp zwei Wochen, aber ob es schon länger passiert kann man nicht sagen. In erster Linie fehlen Kleinigkeiten - Verbandsmaterial, fiebersenkende Mittel, Antibiotika, solches Zeug. Eigentlich nichts besonders Wertvolles, nur hier natürlich dennoch lebenswichtig. Vorgestern fehlte allerdings auch zum ersten Mal Bacta. Und das ist erst Recht nicht mehr lustig.

Eowyn steckte ihr Datapad wieder weg, nachdem sie den beiden anderen die Dateien geschickt hatte.

Zugegebenermaßen, ich werde wirklich eure Hilfe brauchen. Auf Schatzsuche bin ich bisher äußerst selten gewesen. Mein Fachgebiet ist es wirklich nicht. Gerade du, Shen, kannst uns da von großem Nutzen sein. Für dich dürfte das ja nichts Neues sein.

Mittlerweile waren sie mitten im Raumhafen angekommen und betraten das kleine, schäbige Gebäude des Hafenmeisters. Besonders viel zu tun hatte er augenscheinlich nicht - besser gesagt, sie, denn es handelte sich um eine ältere Frau. Oder aber, sie wollte nichts zu tun haben. Wer wusste das schon. Immerhin bedeutete das, dass sie nicht lange würden warten müssen.
Nach erstaunlich wenig Wiederstand bekamen sie auch tatsächlich einige Listen ausgehändigt, allerdings nicht in Dateiform und unter der Bedingung, sie nur hier zu betrachten. Das würde mühsame Vergleichsarbeit werden. Sie verteilten den Stapel untereinander, zogen sich in einen kleinen Nebenraum zurück und begannen mit der Arbeit...

Einige Zeit später, Eowyn hatte jegliches Zeitgefühl verloren, seufzte sie erschöpft auf und reckte sich. Nichts. Einfach nichts. Entweder diese Listen waren manipuliert oder aber, wahrscheinlicher - alle Güter waren auf Denon angekommen. Gut, es war einen Versuch wert gewesen. Was nun?
Nachdenklich blickte sie ins Leere. Sie würden Raumhafenpersonal befragen müssen, ob sie etwas gesehen hatten - oder selber mit darin steckten. Wie, bei der Macht, sollten sie das zu dritt eigentlich schaffen?
Richtig. Bei der Macht. Wie konnte sie das vergessen, sie, eine Großmeisterin? Wieso hatte sie es nicht schon vorher versucht? Vermutlich, weil sie es nicht sonderlich häufig tat...

Sie schloss die Augen und begann, gleichmäßig und ruhig zu atmen. Sie vergaß, wo sie war und konzentrierte sich nur auf das eine - etwas herauszufinden, was ihnen weiterhelfen würde. Es war keine wirkliche, tiefe Meditation, eher eine Art Spüren, welchen Weg sie einschlagen sollten. Mit dem bisherigen hatten sie ja nicht sonderlich viel Erfolg gehabt. Schaden konnte es ja nicht.
Erst geschah eine Weile nichts. Sie versuchte, sich treiben zu lassen, nicht selber zu führen, und gab nach und nach immer mehr Kontrolle ab, versuchte, sich langsam heranzutasten. Zwang führte zu nichts... Immer tiefer...

Als sie schließlich wieder die Augen öffnete hatte sie keine Ahnung, wie viel Zeit nun vergangen war. Es hätten Sekunden, aber auch Stunden gewesen sein können. Vielleicht hätte sie Aketos und Shen Bescheid sagen sollen, bevor sie versank... Und da sie nicht wusste, wie viel Zeit
vorher vergangen war half auch der Blick aufs Chronometer nicht viel. Auch wenn sie leicht erschrak, als sie die Zeit ablas.
Sie blinzelte ein paar Mal und streckte sich. Sie war zwar nicht sonderlich klüger als vorher, aber ganz nutzlos war es doch nicht gewesen.


Entschuldigt. Ich bin wohl eine Weile abgetaucht, ich hoffe, es war nicht allzu lange...? Sie griff in ihre Tasche und zog einen Rationsriegel hervor. Ihr Magen knurrte. Sie riss die Verpackung auf, während sie weitersprach.
Ich habe versucht, mich von der Macht ein wenig inspirieren zu lassen. Es klappt nicht immer, und meistens nicht so, wie man es erwartet, aber ich war nicht komplett erfolglos. Sie biß vom Riegel ab und sprach dann weiter, als sie heruntergeschluckt hatte. Rot. Die Zahlen 42 und 17. Ein Bothan. Und das dringende Gefühl von Dunkelheit. Sie grinste schief. Nicht sonderlich hilfreich, was? Was denkt ihr, womit sollen wir als erstes anfangen?

Denon – Raumhafen – Büro der Hafenmeisterin, mit Aketos und Shen
 
Denon, untere Ebenen - auf dem Speederbike - Brianna und Talery

Talery war froh, dass Eisblume ihr Mitgefühl und ihre tröstenden Worte und Gesten scheinbar durchaus zu schätzen wusste. Trotz der vielen Jahre, die seitdem vergangen waren war dies noch immer eine seelische Narbe, welche die Echani mit sich herum trug und nichts in der Galaxis würde dies mehr ändern können. Daher konnte die mit Daunen übersähte Caamasi ihre Meisterin nur bewundern wie diese gelernt hatte damit umzugehen. Manchmal bewahrheitete sich der Spruch ja doch, dass die Zeit alle bzw. viele Wunden heilte. Nur leider war es wie Brianna ihr mitteilte momentan schwierig die Heimatwelten der Echani - es mussten wohl sogar mehrere sein - zu besuchen, da diese im imperialen Raum lagen.

"Nun, da Alderaan leider ebenfalls imperial ist bleibt uns ohnehin nichts anderes übrig als zu warten. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben...",

wiederholte Talery eine Caamasiredensart, welche sie des öfteren von ihren Eltern gehört hatte. Gut tun würde es ihnen beide die Echaniwelten bzw. Alderaan zu sehen. Davon war die noch ziemlich unerfahrene Padawan überzeugt. Eisblumes Einwurf, dass sie bezüglich der Suche nach dem Mirialanarzt auch bei den Sicherheitkräften nachfragen konnten war ebenfalls eine gute Überlegung. Diese führten ja bestimmt eine Liste auf ihren Datapads und registrierten jene Wesen, die ihre Kontrollenpunkte passierten. Außerdem musste ihnen Sem Egnel doch sicherlich bekannt vorkommen, da dieser ja nach Aussage der Klinik täglich zu diesem Flüchtlingslager gekommen war, überlegte die Padawan.

Der Hinflug zur Schule erwies sich allerdings etwas schwieriger als gedacht, nachdem entweder aus Altersgründen oder Folgen der Kämpfe war eine auf der Navkarte eingezeichnete Brücke nicht mehr existent. Talerys Magen zog sich schon zusammen bei dem Gedanken, dass sie hier womöglich noch stundenlang umher irrten mussten ehe sie zu den Flüchtlingen gelangten. Sich in diesem Zwielicht in solch einer herunter gekommenen Gegend aufhalten zu müssen war für die Caamasi ja alles andere als ein Vergnügen. Jedoch fand die Echanijedi zu Talerys großer Erleichterung viel eher einen alternativen Weg als sie befürchtet hatte. Zum großen Erstaunen der Padawan stellte Eisblume ihren Speeder dann einfach so vor dem Gebäude ab und das in dieser Gegend! Mit großen, ungläubigen orangenen Augen betrachtete Talery ihre Meisterin mit Entsetzen. Allerdings wagte sie nicht zu widersprechen. Daher streichelte sie wie zum Abschied die dunkle, einwandfreie Sitzfläche des Bikes entlang, da sie ja zu glauben wusste, dass hier nur Kriminelle hausten und solche Wesen, die gar keine andere Wahl hatten und sich von dem fortbringen mussten, was sie fanden. Unter anderen auch quasi herrenlose Speederbikes.


"Ob wir dich jemals wiedersehen...",

murmelte die Padawan leise und zog ihren groben Jedimantel eng um sich als ob sie frieren würde. Sie wollte auf keinen Fall, dass jemand hier sah wie schick sie gekleidet war und die Caamasi für ausraubenswürdig befand. Danach trottete sie Eisblume hinterher und folgte ihr in das im Laufe der Jahre sehr grau und fleckig gewordene Gebäude. An einigen Stellen bröckelte bereits der Putz ab. Dunkle Einschusslöcher waren ebenfalls einige zu sehen und erst der Geruch... Instinktiv griff sich Talery an ihre derzeit orange Nase, aber natürlich konnten ihre schmalen Hände nicht verhindern, dass dieser widerliche Gestank zu ihrem empfindlichsten Sinnesorgan drang. Ihre Nackendaumen stellten sich auf und in dem Moment war die Caamasi wirklich froh, dass durch den Mantel und die Kapuze niemand sehen konnte wie unwohl sie sich hier fühlte.

Brianna schien irgendwie zu wissen wo die Flüchtlinge waren, vermutlich mit Hilfe der Macht mutmaßte die Caamasi. Schließlich steuerte die muskulöse Silberhaarige zielsicher die obere Etage an. Das Innere des Gebäudes stand dem Äußeren in punkto Optik und Zustand in Nichts nach. Es war überall dreckig, an manchen Stellen war die Wand aufgerissen und Teile der Decke sahen bedenklich locker aus. Was die immer wieder kehrenden dunklen Stellen am Boden verursacht hatte wollte die Caamasi gar nicht nachdenken. Aber da sich ihre Meisterin nicht daran zu stören schien huschte Talery ihr so schnell wie möglich nach. Sie wollte hier um nichts in der Galaxis allein irgendwo bleiben müssen.

Mutig öffnete Eisblume dann auch eine scheinbar x-beliebige Tür, hinter der sie fremdartige Stimmen und Bewegungen vernahmen. Allerdings schien hier der Geruch ein bisschen besser zu werden, denn die Händlerstochter nahm einen schwachen Geruch von Horn und Leder wahr. Die Caamasi erkannte auch schnell den Grund dafür, denn die zerplumpten und sehr hoffnungslos aussehenden Wesen waren hauptsächlich Iktotchis. Als die Jedi-Ritterin sich und ihre Padawan dann vorstellte und nach Sem Egnel fragte hellten sich die erst ängstlichen Gesicher wieder etwas auf. Warum Talery dies so genau erkannte wusste sie selbst nicht, aber irgendwie war sich die Caamasi einfach sicher, dass es so war. Ein aufgrund der tieferen Furchen im Gesicht vermutlich älteres Exemplar kam ihnen schließlich ein paar Schritte entgegen. Seine leeren Hände waren vor seinem Oberkörper verschränkt.



"Ihr seid Jedi? Ich hätte nie geglaubt hier unten einst Jedi zu Gesicht zu bekommen. Meine Name ist Renji."

Die Stimme klang weiblich, aber ganz sicher war Talery sich nicht. Das Wesen trug im Übrigen nur die zerrissenen Überreise einer wohl ehemals blauen Tunika, so dass auch die Kleidung des Wesens keine eindeutigen Hinweise zuließ.

"Ist Doktor Egnel etwas zugestoßen? Er ist einer der wenigen Wohltäter, der sich um das Wohl von uns Flüchtlingen hier unten kümmert. Die Behörden Denons haben uns entweder vergessen oder besseres zu tun als sich um das Elend hier unten zu kümmern."

Die Bitternis in der Stimme war jedoch unverkennbar.

"Doktor Egnel habe ich zuletzt vorgestern gesehen. Er hat meine kranke Nichte behandelt und gerade für die Kinder wichtige Nahrungsergänzungsmittel verteilt. Hier unten findet sich schließlich nicht viel noch gutes Essen. Aber vielleicht wissen die Flüchtlinge in den anderen Zimmern noch etwas über seinen Verbleib. Wenn es Ihnen wirklich Ernst ist mit Ihrer Suche, so wünschen wir alle Ihnen alles Glück, dass auf diesem unglückseeligen Planeten noch übrig ist. Doktor Egnel hat es nicht verdient hier unten zu Tode zu kommen. Er ist immer so gut zu uns Flüchtlingen gewesen..."

Die anderen Flüchtlinge warfen sich schweigend vielsagende Blicke zu. Talery war auch so völlig klar, dass sie alle das Schlimmste befürchteten, aber die Caamasi konnte ihnen das auch verdenken. Die Hoffnung war verloren in diesen, unteren Ebenen.

Denon, untere Ebenen - in der alten Schule - Flüchtlinge, Brianna und Talery
 
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