Die Gastarbeiter sind schuld...

Meister Reinhold schrieb:
Es wurde der Fehler gemacht, die Familien nachkommen zu lassen. Man hätte bei den ersten Gastarbeitern es einfach nicht zulassen dürfen, dass sie ihre Familien nachkommen lassen können.
Also ich bin nicht nachgekommen, ich bin Made in Germany, nur die Zutaten sind importiert ;).
Und die Nachkommen der Gastarbeiter als Deutsche anzusehen, finde ich etwas gewagt. Sagen wir mal, das sind Bürger der Bundesrepublik Deutschland fremder Herkunft.
Yeah, die Erfahrung hab ich auch schon gemacht:
Hier bin ich Ausländer, weil ich keinen deutschen Paß habe, und weil meine Eltern nicht aus Deutschland sind.
In Slowenien und Kroatien, bzw. Bosnien bin ich noch mehr Ausländer, weil ich die Sprache nicht gescheit spreche, dort keine Schule besucht hab, das Land und die Gepflogenheiten nicht kenne, nen deutschklingenden Namen habe, etc. pp...

Wo genau soll ich hin?
Also, wenn ich mir recht überlege: hier geboren und aufgewachsen, meine Deutschkenntnisse sind besser, als die der meisten Deutschen, ich trage einen ursprünglich deutschen Namen (der ein wenig durch die Gegend getragen wurde :D ), hier mein Leben aufgebaut, hier meine Ausbildung genossen (naja), mich hier fest niedergelassen (wenn man den Auszug aus der elterlichen Wohnung einen Block weiter so nennen will), nen deutschen Partner geehelicht, hier Freunde und Umfeld gewonnen.

Der einzige Grund, warum ich nicht schon längst keinen deutschen Paß habe, ist, daß damals bei der Unabhängigkeitserklärung von Slowenien sie die Behörden nach deutschem und österreichischem Vorbild aufgebaut haben (ja, richtig: Papierkrieg) und ich deshalb persönlich dahin reisen muß, mit praktisch nicht vorhandenen Sprachkenntnissen einen Wisch beantragen muß, der mir erlaubt, die slowenische Staatsangehörigkeit aufzugeben.
Die Reise ist weit, ich bin berufstätig, ich kann die Sprache nicht, ich hasse Amtsgänge hier schon genug und bis auf meinen Paß deutet rein gar nichts darauf hin, daß ich keine Deutsche bin.

Mir fehlt die Motivation, den "Amtsgang" noch zusätzlich zum deutschen Papierkrieg für die Einbürgerung zu erledigen.
 
@Dyesce: Es hält dich doch Keiner davon ab, zu deiner slowenischen Staatsbürgerschaft auch noch die deutsche anzunehmen. Oder willst du deine ursprüngliche Staatsbürgerschaft unbedingt loswerden. Deine Argumente sind nicht ganz nachvollziehbar.
@Renegat35: Ganz einfach. Man hätte nur Unverheiratete reinlassen dürfen. Die Aufenthaltsgenehmigung hätte man auf maximal 10 Jahre beschränken sollen und gut wäre es gewesen.
Gruß, Reinhold \V/ MtFbwy
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dann sagen: sie haben unsere Drecksarbeit erledigt und dafür werden wir sie jetzt rausschmeissen.

Das würdest du echt machen. Jemanden von einem anderen Land herholen, ihn die drecksarbeiten machen lassen, für die du dich zu schade findest und ihn dann wieder wegjagen?

Es sind MENSCHEN und keine Werkzeuge die man sich ausleihen kann.
Außerdem sollte man nicht die Menschen aufteilen. Es sollte nicht in Deutsche, Türken, Italiener, Russen Schweizer... aufgeteilt werden sondern alle als die Rasse Mensch achten. Es gibt nur ein Volk auf der Erde.
 
Keine Drecksarbeit, Lordadmiral Atlan, meinte ich, sondern die ganz normale Arbeit. Die Ausbildung ist in Deutschland eigentlich noch ganz gut. Da können die dann Heimkehrenden und ihr Land auch davon profitieren. Und einen Aufenthalt auf eine bestimmte Zeit zu beschränken hat mit rausschmeißen auch nix zu tun, wie du da etwas interpretierst, das ich so NIE gesagt habe.
Gruß, Reinhold \V/ MtFbwy
 
Meister Reinhold schrieb:
@Dyesce: Es hält dich doch Keiner davon ab, zu deiner slowenischen Staatsbürgerschaft auch noch die deutsche anzunehmen. Oder willst du deine ursprüngliche Staatsbürgerschaft unbedingt loswerden. Deine Argumente sind nicht ganz nachvollziehbar.

Das ist so einfach nicht möglich. Eine doppelte Staatsbürgerschaft gäbe es in diesem Fall nur, wenn ein Elternteil Deutsche(r) ist. Ansonsten muß die andere Staatsangehörigkeit im Falle des Erwerbs der deutschen aufgegeben werden.
Ausnahme: Seit der Novellierung des Ausländergesetzes vor ca. 5 Jahren besitzen Kinder von Ausländern, deren Eltern sich seit mindestens 8 Jahren legal und dauerhaft in D aufhalten automatisch die deutsche Staatsnagehörigkeit zusätzlich zu der der Eltern, müssen sich jedoch bis spätestens zum 23. Lebensjahr für eine der beiden entscheiden.
Da Dyesce vermutlich älter als 5 sein wird, müsste sie im Falle einer Einbürgerung ihre slowenische Staatsbürgerschaft ablegen, was vermutlich mit mehreren Behördengängen in Slowenien verbunden sein dürfte.

C.
 
Meister Reinhold schrieb:
@Dyesce: Es hält dich doch Keiner davon ab, zu deiner slowenischen Staatsbürgerschaft auch noch die deutsche anzunehmen. Oder willst du deine ursprüngliche Staatsbürgerschaft unbedingt loswerden. Deine Argumente sind nicht ganz nachvollziehbar.
@Renegat35: Ganz einfach. Man hätte nur Unverheiratete reinlassen dürfen. Die Aufenthaltsgenehmigung hätte man auf maximal 10 Jahre beschränken sollen und gut wäre es gewesen.
Gruß, Reinhold \V/ MtFbwy

Ich möchte Dir die Illusion nicht nehmen, dass es auch unverheiratete mit Kindern gibt, aber leider ist dem so. Und ich weiß das, weil meine Mutter nie geheiratet hat und trotzdem meine biologische Mutter ist ... Diese haben es dann noch schwerer mit einem Kind und werden es aller Wahrscheinlichkeit nach noch eher mitnehmen wollen, als Personen, die einen Ehepartner und Kinder zurücklassen.

Und zu der doppelsten Staatsbürgerschaft ... Wie Crimson schon richtig angedeutet hatte, dies ist nur möglich, wenn man die Staatsbürgerschaft auf Grund von Abstammung beantragt. Nicht wenn man in Deutschland gearbeitet hat, nicht wenn man einen Deutschen Ehepartner hat. Es gibt noch die Fälle der vereinfachten Einbürgerung, die aber auch nur bei Personen angewandt werden, die im gewissen Sinne zum deutschen Volk gehören (Sprache, Kultur, usw.), aber bei denen die Abstammung nicht mehr ganz nachvollziehbar ist, oder es Anzeichen zum Untergang eines Anspruchs auf die deutsche Staatsbürgerschaft durch Abstammung gibt. Da kenne ich mich aber (noch) nicht so genau aus.
 
Wir driften etwas ab, aber egal. Ich hab gehört, dass es in jeder größeren deutschen Stadt Konsulate oder Generalkonsulate von jeder Menge Länder geben soll. Das sind quasi kleine Botschaften, bei denen man auch den ganzen Papierkram erledigen kann, wenn man die Staatsbürgerschaft eines Landes ablegen will, um deutscher Staatsbürger zu werden.
Unseren Informationen zufolge, muss man mindestens 5 Jahre in D gelebt haben und kann seine ursprüngliche Staatsbürgerschaft behalten.
Gruß, Reinhold \V/ MtFbwy
 
Meister Reinhold schrieb:
Unseren Informationen zufolge, muss man mindestens 5 Jahre in D gelebt haben und kann seine ursprüngliche Staatsbürgerschaft behalten.
Das stimmt nicht. Man muss mindestens 8 Jahre in Deutschland gelebt haben, um einen Antrag auf die deutsche Staatsbürgerschaft stellen zu können. Und man muss seine Alte ablegen. Ausnahmen gibt es nur in den von Crimson erwähnten Fällen, in denen Kinder von Ausländern automatisch neben der Staatsbürgerschaft der Eltern auch die deutsche erhalten, sich aber ab dem 23. Lebensjahr für eine der beiden entscheiden müssen.
 
Meister Reinhold schrieb:
Wir driften etwas ab, aber egal. Ich hab gehört, dass es in jeder größeren deutschen Stadt Konsulate oder Generalkonsulate von jeder Menge Länder geben soll. Das sind quasi kleine Botschaften, bei denen man auch den ganzen Papierkram erledigen kann, wenn man die Staatsbürgerschaft eines Landes ablegen will, um deutscher Staatsbürger zu werden.
Unseren Informationen zufolge, muss man mindestens 5 Jahre in D gelebt haben und kann seine ursprüngliche Staatsbürgerschaft behalten.
Gruß, Reinhold \V/ MtFbwy

Es kommt aber hierbei auch auf das Herkunftsland an. Es gibt Staaten, mit denen gibt es Verträge, die besagen man darf oder darf nicht 2 Staatsangehörigkeiten haben und es gibt Staaten mit denen ist das noch nicht so ganz geklärt. Außerdem müssen beide Staatsangehörigkeiten auf Grund von Abstammung erworben worden sein.

Wenn man zB als Deutscher eine andere Staatsangehörigkeit BEANTRAGT, verliert man mit erhalt der Ausländischen Staatsbürgerschaft die deutsche §§17, 25 StAG, oder wenn man frewillig in eine militärischen verband eines anderen Staates eintritt, dessen Staatsbürgerschaft er beseitzt §§ 17, 28 StAG.

Wie man sieht ist das mit der Doppelstaatsangehörigkeit mitnichten einfach und sie hängt von vielen Faktoren (welches Land, welche Art von Erwerb) ab.
 
Also:
in meinem Fall ist es so: ich kriege die vereinfachte deutsche Staatsangehörigkeit. Von Seiten der deutschen ist das kein Problem, weil ich hier geboren worden bin, hier aufgewachsen, mindestens 6 Jahre lang hier zur Schule gegangen bin. Daß ich deutsch geheiratet habe, is auch noch zusätzlich ein Bonus.

Aber:
Die Doppelstaatsbürgerschaft ist vor einiger Zeit abgeschafft worden, wie hier auch einige User richtig ausgeführt haben.
D.h. da sich ja Slowenien, wie gesagt, an den deutschen Behörden orientiert hat, ist es für mich gleich von zwei Seiten nicht möglich, beide Pässe zu haben.
Slowenien hat jetzt nur ein lustiges Gesetz: Wenn man die slowenische Staatsbürgerschaft abgeben will, muß man das persönlich und auf dem Amt, wo man in Slowenien gemeldet ist beantragen.
Ärger machen die einem keinen, aber ich muß nach Slowenien fahren. Ich kann es nicht auf dem Konsulat machen. Per Gesetz. Geht nicht. Dieses Gesetz ist so streng, daß ich nichtmal in Extremsituationen aufs Konsulat dürfte, zB wenn ich schwerstbehindert wäre oder sonstwas. Ich muß hin.
Also was für alle anderen Staatsangehörigkeiten zutrifft, daß man die alte einfach verliert, stimmt für mich leider nicht.
Ich muß sie richtig offiziell hergeben.

@Meister Reinhold
zu dem "nur Unverheiratete reinlassen"
Tolle Theorie. Echt super durchdacht.
Mein Vater ist Slowene, meine Mutter Kroatin aus Bosnien. Deutschland rief nach Gastarbeitern. Unabhängig voneinander, weil sie sich nicht kannten, reisten die beiden nach Deutschland. In der Firma, wo sie arbeiteten begegneten sie sich. Sie verliebten sich hier in Deutschland. Sie heirateten. Sie bekamen ein Kind. Fast alle Ausländerkinder, die ich kenne (und ich wohne in einem Stadtteil mit 30% Ausländern) sind so zustandegekommen. Ihre Eltern trafen sich hier, d.h. sie waren Unverheiratet, als man sie reingebeten[b/] hat. Das hab ich zwar oben schon ausgeführt, aber Posts lesen, wenn sie nicht die eigenen sind, ist manchmal schwer für User.
 
@Dyesce

Aus reinem Interesse,da hier über die Kinder von Ausländern gesprochen wird,die hier geboren wureden :
Als was fühlst Du Dich,als Slowenin,weil Deine Eltern aus dem Ex-Jugoslawien gekommen sind,oder als Deutsche,weil Du hier geboren wurdest ?
 
Sooo groß ist da der Unterschied zwischen rausschmeißen und zwingen das Land nach einer bestimmten Zeit zu verlassen auch nicht. Diese Menschen haben dann in den 10 Jahren wohl gesellschaftliche Kontakte geknüpft und haben hier vielleicht sogar ne Familie. Diese Familie einfach in zwei zu reissen wäre nicht fair. 10 Jahre arbeiten und dann ab nach Hause. Und diese Ausbildung zu nutzen und zwar hier im gewohnten arbeitsplatz mit den inzwischen neuen freunden und kollegen wäre doch auch besser für sie oder nicht.
 
Jedihammer schrieb:
@Dyesce

Aus reinem Interesse,da hier über die Kinder von Ausländern gesprochen wird,die hier geboren wureden :
Als was fühlst Du Dich,als Slowenin,weil Deine Eltern aus dem Ex-Jugoslawien gekommen sind,oder als Deutsche,weil Du hier geboren wurdest ?

Ich bin a Münchner Kindl.
Mit dem Begriff "Deutsche" verbinde ich einiges, was noch an der Geschichte Deutschlands hängt (die mich auch angeht, weil mein Großvater auf der Seite der Deutschen im 2.WK gegen seine Landsleute gekämpft hat) hängt, was man seitdem noch nicht losgeworden ist. Man kann irgendwie nach 50 Jahren immernoch nicht sagen: "Ich bin stolz, Deutscher zu sein" weil es gewisse Gruppen so gerne sagen.
Deshalb sage ich: "Ich bin ein Münchner Kindl" das sagt das Selbe aus, ohne den braunen Unterton und drückt auch gleich meinen Lokalpatriotismus aus. (ich weiß, daß das Wort per Definition an dieser Stelle ein wenig falsch ist)

Als Slowenin fühle ich mich gar nicht, außer man fängt ausländerfeindliche Debatten an, oder beleidigt meine Abstammung, dann greift mein Stolz durch.
Slowenien ist für mich ein hübsches Urlaubsland in dem Leute wohnen, die mit mir verwandt sind, die wiederum ihre eigene Geschichte verleugnen, die Privatkriege und Intrigen führen, ihre Probleme vertuschen und eigentlich generell falsch und nicht kennenswert sind... zumindest die meisten davon. Ich kann nichtmal die Sprache sonderlich gut.

In Deutschland, speziell München bin ich geboren und aufgewachsen, habe meine Wurzeln hier, meine Freunde, meine persönliche Vorgeschichte; hier habe ich meine Liebe gefunden. Ich bin hier sogar weniger Ausländer, als ich es sonstwo wäre (siehe vorherige Posts).
 
@ Meister Reinhold
Ich hab mir das grade mal so durchgelesen und wollte dich nur Fragen ob du dier bewusst warst das du Renegats Argumentation zusätzlich Nahrung gegeben hast. Weil nur unverheiratete reinzulassen und nach 10 Jahren wieder gehen zu lassen klingt wirklich nach Arbeitstierimport oder ne Art Sklavenhaltung. :p
 
Dyesce schrieb:
Ich bin a Münchner Kindl.
Mit dem Begriff "Deutsche" verbinde ich einiges, was noch an der Geschichte Deutschlands hängt (die mich auch angeht, weil mein Großvater auf der Seite der Deutschen im 2.WK gegen seine Landsleute gekämpft hat) hängt, was man seitdem noch nicht losgeworden ist. Man kann irgendwie nach 50 Jahren immernoch nicht sagen: "Ich bin stolz, Deutscher zu sein" weil es gewisse Gruppen so gerne sagen.
Deshalb sage ich: "Ich bin ein Münchner Kindl" das sagt das Selbe aus, ohne den braunen Unterton und drückt auch gleich meinen Lokalpatriotismus aus. (ich weiß, daß das Wort per Definition an dieser Stelle ein wenig falsch ist)

Als Slowenin fühle ich mich gar nicht, außer man fängt ausländerfeindliche Debatten an, oder beleidigt meine Abstammung, dann greift mein Stolz durch.
Slowenien ist für mich ein hübsches Urlaubsland in dem Leute wohnen, die mit mir verwandt sind, die wiederum ihre eigene Geschichte verleugnen, die Privatkriege und Intrigen führen, ihre Probleme vertuschen und eigentlich generell falsch und nicht kennenswert sind... zumindest die meisten davon. Ich kann nichtmal die Sprache sonderlich gut.

In Deutschland, speziell München bin ich geboren und aufgewachsen, habe meine Wurzeln hier, meine Freunde, meine persönliche Vorgeschichte; hier habe ich meine Liebe gefunden. Ich bin hier sogar weniger Ausländer, als ich es sonstwo wäre (siehe vorherige Posts).

Danke für die ausführliche Antwort.
Ich wollte Dir mit meiner Frage auch ganz bestimmt nicht zu nahe treten.
Dann nimm doch einfach die Unannehmlichkeiten der Behördengänge auf Dich,und nehme die Deutsche Staatbürgerschaft an,und alle Spatzen sind gefangen.
Da Du hier geboren und aufgewachsen bist,und obendrein noch mit einem Deutschen verheiratet bist,dürfte es da ohnehin keine Probleme geben.


Ich muß aber sagen,daß der gute Meister nicht ganz unrecht hat.
Es gibt viele Länder,die es so regeln,daß Gastarbeiter(nennen wir sie jetzt einfach mal so,ist ohne Werturteil meinerseits gemeint)einen bestimmten Zeitvertrag bekommen,und wenn dieser ausgelaufen ist,müßen diese Menschen das Land wieder verlassen,was ihnen aber vorher gesagt wird.

Jetzt Menschen am laufenden Band aus Deutschland abzuschieben kann keine Lösung sein,zumal sehr viele hier ihr Leben lang gearbeitet und auch in die Sicherungssysteme eingezahlt haben.

Doch leider gibt es auch noch genau das Gegenteil von unserem lieben Würfelchen ;) .
Viele junge Leute,die hier geboren sind,teilweise schon in der dritten Generation,fühlen sich nicht als Deutsche und wollen es auch gar nicht sein.
Nun,selbst daran ist noch nichts auszusetzen,aber einige davon fühlen und benehmen sich hier,als wären sie im Feindesland.
In diesen Fällen ist ganz dringend Handlungsbedarf nötig.
 
Der Zug ist abgefahren

Jedihammer schrieb:
Viele junge Leute,die hier geboren sind,teilweise schon in der dritten Generation,fühlen sich nicht als Deutsche und wollen es auch gar nicht sein.
Nun,selbst daran ist noch nichts auszusetzen,aber einige davon fühlen und benehmen sich hier,als wären sie im Feindesland.
In diesen Fällen ist ganz dringend Handlungsbedarf nötig.

Das ist richtig. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Es gibt ungefär gleich viele Emigranten, Gastarbeiter, Flüchtlinge usw. die sich vollumfänglich in die Gesellschaft integriert haben, vielleicht noch ein paar angestammte Bräuche ausleben, mehrheitlich als gute Deutsche unter Deutschen leben. Darum kann man sich kein pauschalisierendes Urteil bilden, sondern muss immer den Individualfall betrachten.

Für mein Empfinden ist meine Heimat durch den multikuklturellen Einfluss viel zu stark verwässert worden, sodass ich nicht mehr weiss, was eigentlich meine Kultur ist. Ich bedaure das sehr, denn es fällt mir schwer, mich mit Dingen abzugeben, die nicht in meinen angeborenen Kulturkreis passen. Dazu gehören östliche Religionen, exotisches Essen, aber auch das südländische Temperament, dass für meinen Geschmack viel zu machoistisch geprägt ist und stellenweise Frauen immer noch verbietet, sich selber zu verwirklichen.
Ich hasse diese Sachen nicht, aber ich meine, dass sie dort besser aufgehoben sind, wo sie her kommen. Ich gehöre dann aber auch nicht zu den Menschen, die nach Sauerkraut und Eisbein schreien, wenn sie in Spanien Urlaub machen oder einmal pro Woche auf den Philippinen Fondue auf dem Menueplan stehen haben wollen oder in jedem grösserene Kiosk Italiens den Tages-Anzeiger/BILD-Zeitung im Gestell zu finden erwarten.

Auf der anderen Seite weiss ich sehr wohl um die wirtschaftliche Bedeutung der Gastarbeiter, die in der Mitte des letzten Jahrhunderts in die deutschsprachigen Länder gekommen sind und anerkenne deren Leistung für das Bruttosoinlandsprodukt. Diese Gastarbeiter zu verdammen, ist der falsche Weg. Unsere Grossväter haben diese Menschen gerufen und ganz gut von derem Fleiss der Gastarbeiter gelebt.

Wenn man diesen Menschen ein Vorwurf machen kann, dann diesen, dass ein Grossteil des Lohnes dieser Gastarbeiter nicht im Gastland sondern in deren Heimatland investiert wurde. Viele Gastrabeiter haben mit dem Lohn in ihren Ursprungsländern Häusern gebaut und sind sind nach der Pesionierung in die alte Heimat zurückgekehrt. Die Kinder sind hiergeblieben, haben Familien gegründet und kommen nun ebenfalls in Pensionierungsalter. Die Wirtschaftskrise hat dieser Generation noch nicht viel anhaben können. Aber die Söhne und Töchter der zweiten Generation Ausländer steckt nun voll im Schlamassel (Arbeitslosigkeit!). Sie sind weder Deutsche noch Ausländer und finden weder hier noch in der Heimat ihrer Grosseltern eine gesicherte Existenz. Dass sich viele dieser Leute mit der Integration schwer tun, ist nicht unbedingt ein Akt der Bosheit, sondern rührt daher, dass es in Deutschland/Schweiz viel zu lange möglich war, ohne Beherrschung der hiesigen Sprache und hier gebräuchlichen Lebensgewohnheiten gut zu leben.

Irgendwo zwischen erster und zweiter Generation wurde mangelnds Voraussicht versäumt, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Nachfahren der grossen Einwanderungswelle in die Gesellschaft einbinden soll. Die erleichterte Einbürgerung wäre vielleicht der richtige Schritt gewesen, Kontingentierung des Zuwanderungsstromes ein anderer. Doch weil das Problem zulange hinausgeschoben wurde, sich LINKE und RECHTE nie auf eine gemeinsame Einwanderungspolitik einigen konnten, zahlt unsere Generation nunmehr die Zeche.

Bleibt die Frage, wie man das Problem lösen kann. Sicher nicht damit, dass man die Gastarbeiter jetzt zu den Buhmännern der Nation erklärt. Für eine wirkungsvolle Integration der Gastarbeiter ist es zu spät. Man kann nur noch versuchen, das Zusammenleben durch gegenseitige Absprachen, beiderseits
geübter Toleranz und Akzeptanz erträglich zu machen. Und vielleicht sollte man sich mal Gedanken darüber machen, ob es nicht langsam an der Zeit ist, geografische und ethische Grenzen zu sprengen und sich darauf zu einigen, dass wir doch alle einer einzigen Rasse abstammen, Söhne und Töchter dieses Planeten sind.
Gruss, Bea
 
Beatrice Furrer schrieb:
Und vielleicht sollte man sich mal Gedanken darüber machen, ob es nicht langsam an der Zeit ist, geografische und ethische Grenzen zu sprengen und sich darauf zu einigen, dass wir doch alle einer einzigen Rasse abstammen, Söhne und Töchter dieses Planeten sind.

Jo ... Klar ... Das wird, wenn's denn überhaupt passieren sollte, frühestens im Jahre 3000 sein ... Ich mein, allein in Deutschland hast Du's, dass die Bayern sich als Bayern ansehen und nicht als Deutsche, der Rest Deutschlands Bayern als Ausland ansieht, die Nordlichter die Südländer nicht so ganz ab können, die Saarländer als Beutedeutsche betrachtet werden, Preußens Gloria von einigen herbeigesehnt wird und und und.

In Polen ist es nicht anders, immerhin gibt es zig Schlesierverbände, die ein separates Schlesien fordern (und diese existieren sowohl in Polen, als auch in Deutschland).

Dann Schottland mit seiner SNP. Die wollen auch ein unabhängiges Schottland. Tschechien und die Slovakei haben sich ebenfalls "getrennt". Jugoslavien ist auseinander gebrochen, die Sovietunion ist zerfallen (jetzt mal abgesehen von der Politik usw, nur auf die Völker schauend). Die Schweiz will schon mal nirgends mitspielen (obwohl ich meine gehört zu haben, dass sie zumindest teilweise die EU Verträge annehmen).

Die Staaten mögen vielleicht mehr oder weniger gut zusammen arbeiten können, aber sie haben doch am liebsten noch ihr eigenes Land. das ist einerseits schade, andrerseits befürworte ich es, denn so geht Geschichte und Kultur nicht verloren. Ich bezeichne mich auch als Schlesierin und ich möchte nicht, dass ich diesen "besonderen Status" irgendwann verliere. Man sollte sich des Teils der Menschheit bewusst sein, von dem man abstammt, oder als der man sich fühlt. Alles andere wäre eintönig und langweilig :D
 
@Furia Lynn
Das mit den verbänden in Schlesien und Schottland ist zwar richtig,aber Du vergißt gerade in diesen beiden Fällen eine ganz wichtige Tatsache :

Beide Länder sind mit Gewalt und gegen ihren Willen in den Staatsverband gezwungen worden,in dem sie sich heute befinden.
 
Dast ist so nicht ganz richtig, zumindest nicht mit Schlesien. Die haben sich nach WW1 darum geprügelt zu Polen zu gehören (Schlesische Aufstände). Schlesien gehörte auch die meiste Zeit zu Polen (zumindest Oberschlesien, Niederschlesien nicht so sehr, da sind aber auch die Separatistenbewegungen nicht so groß). Und bei Schottland war der Anschluss zum Vereinigten Königreich auch teilweise Freiwillig (einige Schotten haben mit England zusammengearbeitet usw.).

Außerdem kann man das mit der Gewalt auf ungefähr alle Teile eines Landes ausdehnen, denn immerhin gab's ganz früher mal lediglich Sippen und Stämme und deren Gebiete waren nicht so groß. Die haben halt erobert und andere Länderein bei sich eingegliedert und erst später entstand ein Staat. Es muss halt nur genug Zeit vergehen ...
 
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