Esseles (Essesia-System)

[Esseles - beide Flotten]

So wie es aussah war diese Fregatte auf der Seite der Republik, den die Fähre die nun das Signal des Einsatzteams sendete flog auf sie zu und verschwand mit ihr im Hyperraum. Nun hieß es zu verschwinden. Die drei übrig gebliebenen Schiffe versuchten zu entkommen, doch die ?Bliv III? wurde bald zerstört und die ?Vanguard III? hatte schwere Schäden davon getragen. Nur der plötzliche Ausfall des Gravitationsprojektors ermöglichte den letzten beiden Schiffen den Sprung in den sicheren Hyperraum. Was war das nur ein Fiasko für die NR gewesen.


[Hyperraum - Reste der NR-Einheiten (CKB "Vanguard III" und CRV "Condor IV"]
 
- Esseles - Imperiale Garnison - Gänge -

Ohne Umwege nahm Valara den Weg in Richtung des Büros, in dem sie schon zu Beginn gewesen war. Ihre Aufenthalt auf Esseles war lang genug gewesen. Sie hatte absolut keine Lust mehr. Nicht mal für lebenslänglichen Rabatt bei einem ihrer ausgewählten Lieblingsdesigner würde sie noch länger hier bleiben. Nichts da! So schnell ihre hohen Schuhe es zuließen stürmte sie durch die Gänge und traf - zu ihrer eigenen Überraschung - vor dem Büro auf Yonka. Na, das war ja schneller gegangen, als sie geglaubt hatte. Wunderbar, nun musste sie ihn nicht mal suchen. Aprubt blieb sie stehen und hob bestimmend die Hand.

Süßer, ich reise ab!

Informierte sie den jungen Offizier und sah sich suchend um.

Wo ist mein Gepäck?

Natürlich schleppte er ihre Sachen nicht mit sich herum, aber er sollte schon dafür Sorge tragen, dass ihre Taschen wohlbehütet und vor allem so rasch wie möglich zum nächsten Shuttle gelangten. Valara schenkte ihrem derzeitig bevorzugtem Offizier ein neckisches Lächeln und tippte ihm mit ihrem zusammengeklappten weißen Stofffächer spielerisch auf den Arm.

Ich kann es kaum erwarten, wieder auf der Accuser zu sein. Vor allem in meiner... gemütlichen Suite.

Auffordernd zwinkerte sie dem jungen Mann zu und, zog ihren Fächer dann wieder zurück, klappte ihn auf und verschaffte sich Kühlung.

Also, wo steht unser Shuttle und wann fliegen wir ab?

- Esseles - Imperiale Garnison - Gänge -
 
Zuletzt bearbeitet:
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Gang]- Yonka, Valara

Natürlich war sämtlicher Frust über die unfähigen Offiziere der Garnison wie weggeblasen, als Yonka plötzlich Valara vor sich erscheinen sah. Einen Moment stockte dem Offizier der Atem. Diese sinnlichen Lippen, dieser Körper, dieses betörende Lächeln... Er brachte lediglich ein undeutliches Nicken zustande, ehe er sich halbwegs zusammenreißen konnte.

“Natürlich...“, sagte er atemlos. “Da die republikanische Bedrohung nun verschwunden ist, hat uns der Line Captain sein persönliches Shuttle zur Verfügung gestellt...“

Das Herz des jungen Mannes pochte vernehmbar. Nach ihrer Ankunft auf der Accuser würde Kratas den Rücksprung nach Bastion befehlen- eine Hyperraumreise von erklecklicher Dauer. sie Vorstellung der Überbrückungsmöglichkeiten dieser Reise ließen das Blut des Offiziers in dessen Ohren rauschen...

“Doch nun, folgt mir...“

Galant bot er der Sith seinen Arm. Nach der Gesellschaft Brodiks und seiner Kumpane war es nahezu berauschend, sich wieder an ihrem göttinnengleichen Antlitz ergötzen zu dürfen...

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Gang]- Yonka, Valara

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[Orbit um Esseles, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Crew

„Da geht ihr letztes Schiff...“

Periomas Tonfall passte hervorragend zu seinem hämischen Gesichtsausdruck, den der Offizier aufgesetzt hatte, als das erste feindliche Schiff- die Dragonlance –im Hyperraum verschwand. Ihr folgten schon bald die angeschlagenen Anhängsel der großen Rebellenkreuzer, deren Trümmer gleich einem Mahnmal im Kielwasser der siegreichen imperialen Flottille schwebten und von nun an dazu verdammt waren, den Ort ihrer Vernichtung zu umkreisen, sofern sie nicht vom Schwerefeld des Planeten erbarmungslos in dessen Atmosphäre gezogen worden und verglüht waren.

“Ja, Ferrus... ich denke, die Rebellen werden diese Lektion nicht vergessen...“

Nereus wandte sich vom Fronfenster der Brücke ab und schritt gemessen auf seinen Kommandosessel zu, verfolgt von ehrfürchtigen Blicken. Die Brückencrew war- obwohl Nereus nicht viel zu ihrem Sieg hatte beitragen müssen –absolut beeindruckt von ihrem Kommandanten, der trotz seiner Bestrafung durch die Sith hier für das Imperium das Optimum herausgeholt hatte. Das Optimum? Nein... die Gefangenen waren entkommen. Doch Nereus wusste, wen er dafür zur Verantwortung ziehen musste...

“Öffnen Sie mir einen Holokanal zur Garnison...“, befahl er hintergründig lächelnd.

„Jawohl, Sir!, bestätigte Tane.Yonka und Lady Wingston sowie unsere Sturmtruppen sind auf dem Rückweg.“

Nereus wartete einen Moment, bis Colonel Brodiks Hologramm vor ihm in der Luft erschien. Allem, Anschein nach hatte der Colonel schon präsentabler ausgesehen- seine Uniform war unordentlich, sein Gesicht verschwitzt und seine Augen trugen jenen gehetzten Ausdruck, der auf bewusstes Versagen schließen ließ. Und die Furcht vor Konsequenzen.

„Line Captain...“ Der Colonel wirkte so vernichtet, dass Nereus nur verächtlich das Gesicht verziehen konnte. Hatte Yonka ihm bereits derartig zugesetzt?

“Colonel. Ich muss wohl nicht betonen, dass mir die Flucht der Jedi und unserer Gefangenen missfällt.“

Einen Augenblick regte sich Trotz in Brodiks Miene, fiel jedoch nahezu umgehend in sich zusammen.

“Nein, Sir...“

“Gut. Ich denke mir, dass man auf Bastion früher oder später Ersatz für Sie finden wird. Bis dahin befolgen Sie die Befehle des Kommandanten der Vein of Immortality und lassen Ihre Garnison Routinedienst versehen.“

Brodiks Nicken fiel denkbar knapp aus.

„Ich habe verstanden, Line Captain...“

Nereus achtete nicht weiter auf ihn, sondern bedeutete Tane, die Verbindung zu unterbrechen.

“Unsere Schiffe sollen sich auf einen Sprung nach Bastion vorbereiten...“

[Orbit um Esseles, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Crew
 
- Esseles - Imperiale Garnison - Gänge - Mit Yonka -

Yonka war so aufmerksam wie immer. Er reichte Valara höflich seinen Arm und geleitete sie zu dem Shuttle, das sie zurück zur Accuser bringen sollte, dem Schiff, das hoffentlich schon sehr bald wieder die Heimreise nach Bastion antreten würde. Heimreise? Wie das klang! Als ob Bastion jemals zu ihrer Heimat werden könnte. Oh nein, da hatte Valara ganz andere Vorstellungen. Ihr Vorhaben stand noch immer. Sobald Bastion erreicht war, würde sie ihre Sachen packen und sich ein Passagierschiff nach Coruscant mieten. Sie würde entgültig Schluss machen mit ihrer rebellischen Phase und zurück zu ihren Eltern und in die Gesellschaft kehren, in die sie gehörte. Dort würde man sie mit offenen Armen empfangen. Jawohl.

Nicht lange und sie hatten die Accuser auch schon erreicht. Wie es sich gehörte half Yonka ihr bei ihrem Gepäck und brachte es in ihrer luxuriösen Suite unter. Dankbar lächelte Valara ihm zu.


Das war sehr nett, Schätzchen.

Sie beugte sich zu ihm herüber und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

Ich vermute, du musst dich nun bei Line Captain Kratas zurückmelden?

Noch während sie mit ihm sprach streifte sie ihre Schuhe ab und warf einen Blick in Richtung Erfrischungszelle.

Ach, ich werde mich erst einmal frisch machen. Dieser Planet dort unten war schrecklich staubig. Vielleicht... schaust du vorbei, sobald du deine Pflichten erledigt hast?! Du weißt ja, Süßer, ich bin hier.

Damit zwinkerte Valara dem jungen Offizier zu, schob ihn sanft aber bestimmt zur Tür hinaus und schloss selbige hinter ihm. Endlich allein. Waren sie schon im Hyperraum? Natürlich nicht, so schnell ging das ja nun auch wieder nicht. Aber die dort hinten auf der Brücke konnten sich ruhig ein wenig beeilen. So bequem diese Suite auch war, fester Boden unter ihren Füßen war Valara allemal lieber. Und wenn sie die Wahl hatte, dann entschied sie sich für den Boden Coruscants. Tolle Machtkräfte hin oder her... sie war nicht dafür gemacht, Sith zu sein. Vor sich selbst konnte sie das sogar zugeben, allerdings ohne in den Spiegel zu sehen.

- Orbit um Esseles - ISD II Accuser - Valaras Suite -
 
[Orbit um Esseles, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Tane, Crew

Nach und nach meldeten sich die letzten von Esseles zurückkehrenden Sturmtruppentransporter sowie Nereus persönliches Shuttle mit Yonka und Valara an Bord zurück, sodass die Crew des Sternzerstörers mit ihren Vorbereitungen für den Sprung nach Dubrillion, ihrem Transferpunkt nach Bastion, fortfahren konnte. Nereus und Perioma studierten indes eine nachträgliche Analyse der Schlacht, zusammengestellt von einer kleinen Gruppe Taktikoffiziere.

„Tadellos. Bis auf den Patzer unserer Bomber“, stellte Perioma fest. „Diese Schlacht hätte vollkommen ohne Verluste ausgehen können...“

“Ist sie aber nicht“, entgegnete Nereus nachdenklich. “Und der Feind war überrascht. So gesehen war es ein Pflichtsieg... nicht mehr.“

„Mit Verlaub, Sir, bei Corellia hätte ein sogenannter Pflichtsieg uns ebenso weitergebracht.“

Nereus zuckte mit den Achseln. Je mehr er über das Scharmützel über Esseles nachdachte, desto mehr ärgerten ihn der Verlust seiner Bomber und die Flucht der Gefangenen, ganz zu schweigen von der nagenden Furcht um Eryell sowie der Gewissheit, dass zumindest ein Rebellenoffizier über sie beide Bescheid wusste und nicht zögern würde, dieses Wissen publik zu machen. In diesem Licht erschien der glanzvolle Sieg, wie Perioma es zweifelsohne nennen würde, eine vollkommen nichtige Bedeutung zu haben.

“Ein vernünftiger Offizier an Stelle eines Sith hätte uns sogar noch weiter gebracht, Ferrus. Wo wir gerade darüber sprechen... was ist mit unserem tentakelversehrten Gast?“

„Er hat es nicht für nötig gehalten, an den Kampfhandlungen auf Esseles teilzunehmen.“

“Zu schade, dass ich keine Möglichkeit habe, mein Missfallen über ihn auszudrücken... ich möchte, dass diese abscheuliche Kreatur mein Schiff auf Bastion umgehend verlässt. Sollte er sich weigern, wird er den Weg durch die Luftschleuse antreten...“

Perioma grinste.

“Mit Vergnügen, Sir.”

“Und jetzt leiten Sie unseren Sprung nach Bastion ein...“

Kurz darauf hatte die Flottille Eraser Esseles und die Vein of Immortality hinter sich gelassen...

[Hyperraum nach Dubrillion, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Tane, Crew

[OP]Weiter im Space-Thread[/OP]
 
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Der hochgewachsene Bodentruppen-Captain lehnte sich rücklings an die kalten Fliesen der Duscheinheiten unweit des Trainingsraumes. Diese seltsame Situation mit Lieutenant Lerina hatte die Gefühlswelt des bulligen Mannes in aller Form durcheinander gewirbelt. Nicht wirklich die Emotionen der Frau gegenüber - dafür kannte er sie nicht gut genug. Aber die ungeplante Konfrontation mit seiner Vergangenheit. Es war, als hätte sie ihm ein Vibromesser durch den Brustkorb gerammt. Der Hüne schnaufte aus. Vielleicht war genau dieser Vorfall ein passender Anlass, sich einmal in der alten Heimat zu melden. Kurz bei den Eltern anfragen. In Concord Dawn, am anderen Ende des Seins. Seufzend stieß sich der über einhundert Kilogramm schwere Mustersoldat von der Wand ab und kleidete sich schnell in seine Dienstuniform. Nach dem abrupten Ende des Kampftrainings war der Offizier keineswegs ausgelastet. Also schleppte er seine Sporttasche zur Kabine, legte sich den gestatteten Dienstblaster im Holster um die Hüfte und beschloß, seine neue Heimat, den Victory-II Sternzerstörer "Pandora", zu erkunden. Bar jedweden Zieles schlenderte er von seiner Kajüte durch die Gänge dieser Ebene. Natürlich war es ein Zufall, dass ihm Sergeant D'rk, Kommandant des Theta-Zuges, über den Weg lief. D'rk, einer der wenigen Nichtmenschen des Cortosis-Squad, war ein Trandoshaner, wie er im Buche stand. Größer noch als Gats Arturo und von dessen beeindruckenden Ausmaßen. Der reptilische Offizier galt gemeinhin als Spezialist für die ganz schweren Geschütze im Squad, wenngleich seine Physis, vor allem die dreifingrigen Hände, ihm nur eine begrenzte Auswahlmöglichkeit an Waffen erlaubte. Dennoch hatte der Sergeant, vor allem für ein Alien, einen besonderen Ruf innerhalb der Truppe. Der starke Geruch, der von ihm ausging, machte es natürlich nur den Hartgesottenen möglich, sich länger mit ihm zu beschäftigen. Der Reptiloid sprach Basic, wenngleich seines hart, leblos und zischelnd klang. Keineswegs angenehm.

"Captain Arrturro, sschön Ssie zzu ssehen! Ich hatte gehofftt, kurrzz mitt Ihnen ssprrechen zzu können."

Dagegen sprach prinzipiell nichts. Andererseits war der Trandoshaner Zeuge des bizarren Ablaufs mit dem Kommunikations-Offizier gewesen. Das würde sicherlich Teil des Gespräches werden, befürchtete der Sohn eines mandalorianischen Kopfgeldjägers. Womöglich würde diese Kreatur gemäß ihres eigenen, pervertierten Kodex irgendwelche Rangkämpfe ausfechten wollen. Der hünenhafte Captain schätzte seine Chancen gegen den bulligen Krieger kurz ab - ehe er diesen Gedanken kurzerhand verwarf. Immerhin waren beide Offiziere der glorreichen imperialen Armee.

"Ah, Sergeant D'rk. Was kann ich für Sie tun?"

Captain Gats Arturo hatte in erster Linie wegen seines guten Drahts zu den Soldaten eine so gute Kampfbilanz. Seine Männer liebten ihn. Gingen für ihn ins Feuer. Durch das Feuer. Allen voran solche Ungetüme wie Sergeant D'rk. Wie oft schon hatte sich der reptilische Truppführer mit seinem schweren Blastergewehr Sperrfeuer erzeugend als Zielscheibe für Feinde präsentiert - nur um dann lachend die Hölle über sie herein brechen zu lassen. Nun war es nur fair, dass sich der Captain etwaigen Fragen stellte - und wenn sie noch so unbequem waren.

"Captain, ich habe mich gefrragtt, wiesso Ssie dem Liettenantt nichtt gezzeigtt haben, wiesso derr Corrttossiss-Ssquad einen ssolch harrten Rruf hatt. Hatte dass Weibchen ettwa Lockssttoffe verrwendett, um Ssie zzu verrwirren? Oderr warr ess eine Arrt mensschlichess Paarrungssverrhalten. Verzzeihen Ssie mirr meine Frragen, Captain. Ich bin mitt den Verrhaltenssmussterrn von mensschlichen Wessen nichtt verrttrautt."

Das hatte schon der eine oder andere Kamerad von D'rk feststellen müssen. Sei es ob der kulinarischen Eigenarten des Trandoshaners oder sein anfängliches Unverständnis darüber, dass Menschen keine Gliedmaßen nachwuchsen, wenn man sie ausriß. Die disziplinarische Untersuchung samt dem Militärgerichtsprozeß hatte damals einige Ressourcen und Kontakte gekostet, um den Reptiloiden vor einer schwereren Bestrafung zu bewahren. So mündete es in einer Degradierung und einer massiven Schmerzensgeldzahlung an den verstümmelten Kameraden. Seit diesem Vorfall war der Trandoshaner ein glühender Anhänger des Captains geworden, der sich so sehr eingesetzt hatte für den Nichtmenschen.

"Sergeant, das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht erklären. Es war nichts sexuelles ... fast nichts. Es war mehr .. eine Begegnung mit einem Geist der Vergangenheit."

Eine recht gute Erklärung, wie Gats fand. Vielleicht wäre der Trandoshaner am ehesten im gesamten Squad in der Lage, diese kryptische Umschreibung zu verstehen. Immerhin lebten sie nach einem mythologischen Ethos. Angetrieben von der Jägerin, stets bestrebt Jagganath-Jagdpunkte zu sammeln. Ein verworrener Kodex, doch durchaus mit einiger Ehre behaftet. Der reptilische Offizier präsentierte kurz seine Zunge, ließ sie über die Zähne tänzeln und nickte dann.

"Ich verrssttehe. Manchmal müssen die Geisstterr derr Verrgangenheitt jedoch besschwichttigtt werrden, Captain. Verrttrreiben lassen ssie ssich sselten. Man verrsscheuchtt ssie, doch ssie kehrren zzurrück. Wiederr und wiederr. Grrämen Ssie ssich nichtt, Captain. Derr Ssquad ssttehtt hintterr Ihnen. Jederrzzeitt."

Diese Art der Treuebekundung rührte den Hünen auf eine besondere Weise. Sergeant D'rk war niemand, der als emotionaler Zeitgenosse bekannt war. Er war ein Schlächter, der in der Armee das machte, was er am besten beherrschte - Leid und Zerstörung säen. Captain Gats Arturo nickte und legte dem breiten Riesen die Rechte auf die Schulter.

"Danke, Sergeant. Das bedeutet mir viel. Und ich werde Ihren Ratschlag beherzigen. Seien Sie so gut und leisten mir Gesellschaft. Ich will mir ein wenig die Beine vertreten und schauen, wie sich unser neues Heim so präsentiert."

"Zu Befehl, Sir."

Dem Trandoshaner entfuhr ein gackerndes Lachen, als er halbherzig salutierte. Er konnte Befehl von privater Bitte gut unterscheiden. Gemeinschaftlich stapften die beiden Koloße durch die Gänge der "Pandora".


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Schweigend stand sie vor dem Fenster und blickte hinaus zu den Sternen, die so friedlich aussehen und dennoch wusste sie, dass jener Schein trog. Auf den vielen Welten dort zwischen den Sternen herrschte sehr viel mehr als Ruhe. Das rege Treiben dort unten war riesig. Hier im All fernab von der Zivilisation im weitesten Sinn war es Still. Hier auf diesem Schiff gab es nichts was einen in diesem Moment beunruhigen musste. Hier gab es keinen Streit, keine Machtkämpfte die tödlich enden würden. Ein gewisser Frieden herrschte hier. Doch dort draußen, zwischen den Sternen auf den vielen Welten herrschte kein Frieden, kein wirklicher. Dort unten sollte sie eigentlich sein um zu helfen doch stattdessen befand sie sich auf einem Kriegsschiff um hier ihren Dienst zu tun. Einen Dienst, denn sie nicht einmal freiwillig hatte tun wollen, sondern dazu zwangsrekrutiert worden war. Wie gern hätte sie ihre eigenen Praxis eröffnet, hätte sich um all jene gesorgt, die zu ihr gekommen wären. Kinder, Babys, Erwachsene, Alte und Junge. Nichtmenschen und Menschen. Personen jeglicher Spezies. Träume hatte sie besessen doch jene waren ihr genommen worden. Nichts lief im Leben gänzlich so wie man es sich wünschte und für die Chefärztin dieses Schiffes war nichts so gelaufen wie sie es sich gewünscht hatte.

Sie bedauerte es nicht, dass es doch anders gekommen war noch hegte sie einen Groll dagegen, doch in Augenblicken wie diesen, in schwachen Momenten, wünschte sie sich auf einen der unzähligen Planeten, wünschte sie sich eine eigenen Praxis ohne unter dem Kommando von jemandem zu stehen, der Befehle austeilte, der erwartete dass alles funktionierte. Sie hatte ihr eigener Chef sein wollen, ihre eigene Herrin, doch dies gehörte der Vergangenheit an. Ein Traum war zerplatzt wie eine Seifenblase. Es brachte nichts diesem Abschnitt nach zu trauern. Nun diente sie dem Imperium, tat hier ihren Dienst und dies würde sie nicht mehr verändern. Dafür liebte sie ihre Arbeit zu sehr und ebenso dieses Schiff mit samt seiner Besatzung. Wenn man sie heute fragen würde, ob sie den Dienst aufgeben würde, sie würde verneinen. Das Imperium war zu ihrem Leben geworden ebenso wie ihr Job hier und dennoch gab es Momente, in denen sie sich einfach wünschte für einen kleinen Moment nicht sie selbst zu sein. Zu erfahren wie es war dort unten irgendwo zu sein und dass zu tun, was sie sich einst gewünscht hatte. Wie schön wäre es zu wissen, ob sie damit ebenso glücklich gewesen wäre wie sie es nun war. Es war schade keinen kleinen Blick in Zeit erhalten zu können, die vielleicht hätte sein können. Gut möglich, dass sie vielleicht erkannte, dass das Leben, was sie einst angestrebt hatte, sie so nicht glücklich gemacht hätte. Wer wusste dies schon wirklich zu sagen.

Einen langen Moment blieb Ming noch am Fenster stehen, dann wandte sie sich von den Sternen ab und warf einen Blick auf den Schreibtisch. Ihre kurzen Worte an Toji kamen ihr wieder in den Sinn und gleichzeitig ihre Sorge. Sie hoffte, dass er ihr Angebot annehmen würde. Zwingen konnte sie ihn zu nichts, aber vielleicht half es ihm ein wenig, wenn er wusste, dass er, was auch immer, bei jemandem lassen konnte. Ming trat an ihren Schreibtisch, griff nach der frisch aufgebrühten Tasse Tee, nippte daran, trat dann aus ihrem Büro in das Zimmer, in welchem Serenety lag. Die junge Ärztin lehnte sich gegen den Türrahmen und ließ ihre braunen Augen über das Bett ihrer Patientin wandern. Diese junge Frau machte ihr ebenfalls Sorgen. Gleichzeitig allerdings fragte sie sich, was eine junge Lt. Commander, deren Daten sie erst erhalten hatte und jenen entnommen hatte, dass sie der erste Offizier der Musashi war, auf Despayre!? Die größere Frage war noch, warum ein Captain des Imperiums sie von dort holte. Was bedeutete dies? Wie stand Toji zu ihr? Sie hatte keinen Vermerk finden können, dass Serenety auf die Pandora wechselte. Irgendwie war ihr dies alles Schleierhaft. Sicherlich hätte sie gern Antworten darauf, aber ihr war auch klar, dass sie dies nicht wirklich etwas anging. Dennoch verstand sie die Verbindung nicht. Konnte es überhaupt eine geben? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Würde diese junge Frau sollte sie überleben auf der Pandora ihren Dienst tun oder würde sie es nicht? Ming schüttelte den Kopf, nippte an ihrem Tee und wünschte sich Antworten auf ihre Fragen, nur dass sie diese nicht von einer Kommapatientin erhalten würde.

Innerlich seufzend wandte sie sich ab, verließ das Zimmer und schritt erneut an ihren Schreibtisch um sich zu setzten. Ming stellte die Tasse ab und sah auf den leeren Bildschirm, während ihre Gedanken ihre eigenen Kreise zogen und zurück zu der kleinen Gesellschaft glitt. Die Ärztin hatte sich in der Offiziersmesse zurückgehalten während Lerina sich so verhalten hatte wie sie es von ihrer Freundin kannte. Dabei war ihr aufgefallen, dass der Kommandant des Schiffes eher Abwesend gewirkt hatte und Ming fragte sich nun sicherlich schon zum hundertsten Male woran dies lag. Was beschäftigte ihn so sehr? Die Antwort darauf kannte sie nicht. Spekulationen würden sie nicht weiter bringen, sondern eher noch mehr Fragen aufwerfen. Warum nur beschäftigte sie selbst dies so sehr? Eine Frage die wohl wesentlich leichter zu beantworten war wie alle jene, die ihr bisher in den Sinn gekommen waren. Der Grund dafür kam nicht von ungefähr. Captain Toji Murata war ihr nicht nur sympathisch sondern er zog sie auch an. Lerina hatte ihre Finger schon auf das richtige Loch gelegt als sie behauptete hatte, dass der Captain ein Mann nach ihrem Geschmack war, auch wenn sie dies so nicht offen ausgesprochen hatte. Es stimmte, da biss die Maus kein Faden ab. Ming kannte sich gut genug um sich dessen bewusst zu sein, leugnen würde ihr nichts bringen und ihre Freundin würde ihr eh kein Wort glauben sollte sie das Gegenteil behaupten. Im Grunde hatte sie nicht gedacht in eine Situation zu kommen, die dazu führen konnte sich für jemanden zu interessieren. Dass es nun doch so war, war nun nicht zu ändern. Dass sie sich für ihn interessierte, sich zu ihm hingezogen fühlte war eine Sache, zu wissen dass sich daraus nichts entwickeln konnte war die andere, was bedeutete, dass es besser war, sich mit diesem Thema nicht weiter auseinander zu setzen.

Erneut trank sie einen Schluck ihres Tees, welcher leicht bitter schmeckte, dann setzte sie die Tasse ab und schloss ihre Augen. Ihr Nacken schmerzte von der Arbeit, dem suchen nach Antworten was ihre Patientin anging und ebenso machte sich langsam ein Dröhnen im Kopf breit. Ming hob die Hände, legte sie an ihre Schläfen und massierte diese behutsam. Lerina befand sich im Nachtdienst und würde dann wohl erst einmal schlafen gehen. Ming selbst war nicht wirklich müde. Sie plagte eher die Ungewissheit, die vielen Fragen, die Sorgen, welche sie wach hielten und ihr den Schlaf raubten. Nachtschichten waren etwas, was sie des öfteren betrieb und wenn sie nur irgendwelchen Forschungen nachging. Auf dem Gebiet der Medizin musste man sich ständig weiterbilden, auf dem laufenden bleiben, andernfalls würde man stehen bleiben. Ming verfolgt mit großem Interesse jede neue Veröffentlichung, verbrachte Stunden damit zu Studieren, Nachforschungen zu betreiben und zu experimentieren, jene zu Analysieren und letztlich aufzuschreiben. Mit irgendetwas musst man sich schließlich auf einem Schiff beschäftigen wenn es nicht gerade in den Krieg zog. Die kleinen Lappalien die sonst zur Behandlung standen waren nichts kompliziertes oder wirklich herausforderndes. Ein Schiff war nun einmal kein Krankenhaus oder eine Praxis, wo es einen gewaltigen Anlauf gab, wo man verschiedenen Krankheiten heilen, Kinder zu Welt bringen musste oder ähnliches. Ein Nachteil wenn man an Bord eines Imperialen Schiffes diente.

Der Druck ihrer Finger auf ihren Schläfen nahm das Dumpfe pochen. Ein gutes Zeichen, wobei Ming die Massage noch einen Augenblick weiterführte, ehe sie die Hände senkte. Laut ihrem Chrono war es schon sehr spät, vielleicht sollte sie sich hinlegen, anstatt die ganze Nacht hier zu verbringen.


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[ Essesia-System | Systemrand | VSD II „Pandora“ | Brückle | mit der Nachtwache ]

Stille, Bewegungslosigkeit, Dunkelheit – so erschien einem Beobachter der ferne Rand des Essesia-System. Doch plötzlich zerfetzte ein greller Lichtblitz – nur für den Bruchteil einer Sekunde – diese endlose Finsternis. Begleitet von einem lauten Krachen kehrte der kampferprobte Sternzerstörer der alten Victory-II-Klasse in den realen Raum zurück. Langsam schob sich das imperiale Kriegsschiff, das durch die große Distanz zu den zivilisierten Planeten im System wie ein Fremdkörper wirkte, in Richtung Esseles, nachdem man sich rasch orientiert hatte. Mehrere Stunden hatte man für den Flug gebraucht – und endlich hatte die „Pandora“ ihr Ziel in den „Core Worlds“ erreicht. Schnell ließ der rauchgraue Sternzerstörer vier TIE-Fighter aus seinem großen Hangar ausschwärmen, die als kleine Eskorte dienen sollten. In Paaren flankierten die bekannten Sternjäger sowohl den Bug als auch das Heck des imperialen Kriegsschiffs.

Müdigkeit. Schleichend breitete sie sich in Tojis gesamten Körper aus. Eroberte Stück für Stück die einzelnen Gliedmaßen, Muskeln und Organe. Immer wieder schnellte seine linke Hand in Richtung Mund, um – gemäß der Höflichkeit – ein Gähnen zu verstecken. Dazu blinzelten seine Augen mehr als im munteren Zustand. Zum einen war es die Disziplin, die ihm vom Bett fern hielt, zum anderen fürchtete er sich davor, dass er in seinen Träumen erneut auf Serenety treffen könnte. Denn seit dem Rettungsversuch auf Despayre lag sie auf der Krankenstation der „Pandora“ – im Koma! Müde rieb sich der imperiale Captain die Augen.
'In ein paar Stunden brechen wir schon wieder auf', dachte er, um sich abzulenken. Noch einmal überflog er die Daten zu den Frachtern, die unter seiner Aufsicht standen. Mit zwanzig Frachtern hatte Captain Toji Murata in den nächsten Tagen – oder gar Wochen – viel, sehr viel zu tun. Erneut versteckte er ein Gähnen und sah dann von der Konsole zu den paar Brückenoffizieren, die in der „Nachtwache“ ihren Dienst taten.

„Steuermann, halten Sie den Kurs bei“, brach der Kommandant plötzlich sein Schweigen. „Senden Sie die nötigen Codes an die hiesige Administration, um unsere Anwesenheit im Essesia-System zu rechtfertigen, Kommunikation.“

Möglichst korrekt und genau nach Protokoll arbeiten – dies war Tojis momentane Devise. Wachsam beobachtete er die paar Brückenoffiziere sowie deren Untergebene. Etwas Hektik zeigte sich auf der Brücke, nachdem die Befehle an die richtigen Stellen weitergeleitet worden waren. Leise, ganz leise surrte im Hintergrund eine Sirene. Zusätzlich leuchteten auf mehreren Konsolen diverse Lichter auf, aber noch immer konnte man keinen wirklichen Vergleich zur „Tagwache“ herstellen. Langsam ließ Toji seine Aufmerksamkeit von Station zu Station wandern. Musterte die jungen Offiziere. Doch im Moment sehnte er sich mehr nach dem Bett als sich gänzlich mit dieser kleinen Wachmannschaft zu beschäftigen. Gähnend rieb er sich auf einmal die Augen. Ewig konnte er diesen Kampf nicht mehr führen. Denn die Müdigkeit zog seine Laune tiefer und tiefer. Ganz unauffällig stützte er sich an der Konsole ab, vor der er stand.

In einer gemächlichen Geschwindigkeit bewegte sich die „Pandora“ durch das System. Flog in aller Ruhe an den letzten der acht Planeten, die um den Stern Essess kreisten, vorbei. Allmählich kam ihr Ziel, Esseles, in Sichtweite. Ein paar kleinere Schiffe, die wahrscheinlich zum Zoll gehörte, und die anderen beiden Begleitschiffe des Sternzerstörers befanden sich in dessen hohen Orbit. Hier und da passierten eine Reihe ziviler Frachter, denen man bestimmte Routen zugewiesen hatte, die größeren, imperialen Schiffe. Doch insgesamt wirkte die gesamte Szene ruhig – fast idyllisch. Ohne eine Spur Eile bewegte sich die „Pandora“ weiterhin auf den bewohnten Planeten zu. Noch immer flankierten die beiden TIE-Fighter-Pärchen das ramponierte Kriegsschiff. Eigentlich hatte das alte Kriegsschiff seine besten Tage längst hinter sich, aber im Gegensatz zu den militärischen Schiffen, die neben der „Pandora“ noch im System waren, wirkte es noch immer imposant – ein Umstand, den der Captain gern ausnutzte.


„Captain, die 'Lancea' kontaktiert uns“, meldete der Kommunikationsoffizier. „Sie haben, aufgrund der Uhrzeit, bloß eine Mitteilung für Sie.“

„Schicken Sie mir diese Mitteilung“, reagierte Toji gelassen und streckte sich etwas. „Steuermann, bringen Sie uns in eine stabile Umlaufbahn zum Planeten. Orientieren Sie sich dabei ruhig an der 'Venatrix' sowie der 'Lancea'.“

Bevor der Schiffskommandant nach seinem Datapad griff, meldete er sich endgültig von der großen Konsole ab. Begleitet von einem leisen Brummen deaktivierte sich das Gerät. Fast zur gleichen Zeit piepste sein Datapad. Die Kommunikationsstation hatte ihm die Mitteilung der Corona-Fregatte, die „Lancea“, ohne Umschweife übermittelt. Nach einem weiteren Gähnen sah Toji endlich auf das sehr handliche Gerät. Neben der angekündigten Mitteilung wartete noch eine zweite auf ihn. Schnell ließ er die Nachricht, die von der „Lancea“ kam, öffnen. Darin teilte ihm der wachhabende Offizier mit, dass der Konvoi – voraussichtlich – in etwa sieben Stunden einsatzbereit war. Zusätzlich wünschte Commander Klark eine Konferenz mit ihm, Captain Murata. Gähnend rieb sich Toji, der den Kampf gegen die Müdigkeit immer mehr verlor, eine Schläfe. Danach tippte er eine sehr kurze Antwort, in der er dem Wunsch des Commander nachkommen wollte. Nachdem ihm das Datapad mitteilte, dass die Nachricht auf dem Weg in Richtung „Lancea“ war, konnte er sich um die zweite kümmern.

Die zweite Mitteilung hatte als Absender „Captain Kalan Tro'om“ gelistet. In recht knappen Sätzen informierte der mysteriöse Stormtrooper-Captain ihn darüber, dass das „Cortosis-Squad“, das unter der Führung von Captain Gats Arutro stand, an einer Übung teilnahm. Diese Übung beinhaltete die Simulation einer Kaperung. Eigentlich gehörten diese Kenntnisse zur Ausbildung der Stomrtrooper oder der Navy-Trooper, aber Toji fand keinen Grund, weshalb man dies Captain Arturo und dessen Männer verwehren sollte. Schließlich hatte sich Colonel Iulius in der letzten Unterhaltung deutlich als Arturos Fürsprecher ausgesprochen. Der Beginn der Übung sollte in keiner Stunde sein. Zudem bat Tro'om um einen zivilen Frachter, der als Übungsmodell herhalten sollte. Einen Moment dachte der Kommandant der „Pandora“ über diese Bitte nach. Theoretisch hatten sie ausreichend Zeit, um einen Frachter kurzzeitig im eigenen Hangar aufzubewahren. Nachdenklich biss sich Toji auf seine Unterlippe. Dann gab er sich endlich einen Ruck. Erneut glitt sein Blick zum anwesenden Offizier, der für die Kommunikation zuständig war.


„Kommunikation, die Kommunikationssperre für die Mannschaft ist vorerst aufgehoben“, teilte der Captain mit ruhiger Stimme dem Untergebenen mit. „Fordern Sie außerdem einen zivilen Frachter als Übungsmodell für unsere Stormtrooper an. In spätestens einer Stunde soll das Ding in unserem Hangar stehen.“

[ Essesia-System | kurz vor Esseles | VSD II „Pandora“ | Brückle | mit der Nachtwache ]
 
.:: Esseles-System | Victory-II Sternzerstörer "Pandora" | Mannschaftsquartiere | Captain Arturo & Cortosis-Squad ::.


Captain Gats Arturo hatte noch einige Zeit mit Sergeant D'rk verbracht, ehe ihn der Aufruf zu einer Enter-Simulation erreicht hatte. Sofort war der breitgebaute Mann von Concord Dawn zu den Quartieren seiner Einheit, der Cortosis-Squad, gestürmt und hatte Einsatzbereitschaft gefordert. Die spontane Übungseinheit war eine willkommene Abwechslung zum drögen Alltag an Bord eines Sternzerstörers. Jeder in Fronteinheit brannte darauf, endlich zum Zuge zu kommen. Das Nichtstun hatte etwas demoralisierendes, etwas einschläferndes. So hatte es nur wenige Momente gedauert, ehe alle Soldaten einsatzbereit waren und heiß auf die Simulationseinheit waren. Der Captain, selbst ein Beispiel an Ehrgeiz und Feuer, ließ es sich nicht nehmen, noch ein paar Worte zu finden, ehe es zum Hangar der Pandora gehen sollte. Derlei kurze, knackige Reden waren wichtig für den Mut der Männer und Frauen. Kurzerhand baute sich der muskulöse Titan vor seinen Mannen auf.

"Männer, die kommende Enter-Simulation soll uns auf mögliche Einsätze im All vorbereiten. Der Dienst hier an Bord der Pandora geht einher mit solchen Manövern. Wir haben von den hiesigen Administrationen einen Frachter zur Verfügung gestellt bekommen - Standardmodell. Ziel ist es, den Raumtransporter zu übernehmen. Gefechtssimulation eben. Das bedeutet, wir werden anfangs mit Projektorwaffen arbeiten, die Treffer darstellen. Fragen?"

Es überraschte den bulligen Captain nicht, dass es der trandoschanische Sergeant war, der vortrat. Sein Metabolismus sorgte durch die Schuppenhaut dafür, dass die Dienstuniform bis an die Grenzen der Belastbarkeit getrieben wurde. Die Nähten drohten bei jedem Atemzug zu zerreissen. Das harte Gesicht des Spezialisten für schwere Waffen zeigte keinerlei humane Emotion.

"Capttain, Ssirr, gegen wen werrden wirr unss bewährren?"

Für jemanden vom Schlage Sergeants D'rks war es stets wichtig zu wissen, gegen wen man in der Übungseinheit antrat. Schon bei den überwältigenden Ergebnissen der letzten Boden-Simulation war es dem Trandoshaner eine wahre Freude gewesen, den bisweilen hochnäsigen Sturmtruppen die eigenen Fehlbarkeiten aufzuzeigen.

"Meines Wissens nach geht es gegen mehrere Sturmtruppen-Einheiten in abwechselnder Konstellation. Mehr werden wir im Hangar erfahren. Wenn keine weiteren Fragen mehr sind, will ich sofortige Abmarschbereitschaft. Cortosis-Squad .. ich weiß ihr werdet euer Bestes geben, denn nichts anderes erwarte ich von euch. Ganz egal wie die Simulation ausgeht, wir werden uns einen Namen an Bord dieses Sternzerstörers machen. Wäre doch gelacht, wenn diese Vakuum-Boys uns etwas vormachen können. Wir sind Frontschweine ... ABMARSCH!

Die Antwort des Squads, das eigentlich eine Kompanie stark war, bestand aus einem kollektiven 'HUGH'. Danach gab es nur noch die Geräusche von Ausrüstungsrucksäcken, die sich über die Schultern geworfen wurden. Geschlossen machte sich der gesamte Cortosis-Squad auf zum Hangar. Die über hunderköpfige Schar benötigte geraume Zeit um den hell erleuchteten Haupthangar des Schiffes zu erreichen. Dort stand, von mehreren Strahlern inszeniert und mit diverser externer Sensorik überwacht, ein altersschwacher TL-1800 Frachter. Rings um das Gefährt, dass es scheinbar zu erobern galt, befand sich eine Vielzahl Sturmtruppen-Einheiten. Etwas abseits, im Gespräch mit einigen Techniker, befand sich Captain Kalan Tro'om, der mysteriöse, erschreckend blasse Sturmtruppen-Kommandant. Kurzerhand gab Gats Arturo seiner Einheit einige schnelle, nonverbale Befehle und gesellte sich zum blassen Offizier.

Derweil warf Sergeant D'rk, der riesige Trandoshaner, seinen Rucksack achtlos zu Boden und blickte sich um. Wohin er schaute, erkannte er nur Sturmtruppen. Diese weißgepanzerten Elite-Soldaten mit den Hang zu überquellender Arroganz. Wegen einem dieser hochnäsigen Nichtskönner wäre er beinahe von einem Erschiessungskommando ionisiert worden. Nur weil die bisweilen verweichlichten Menschen nicht in der Lage waren ausgerissene Gliedmaßen zu regenerieren. Woher hätte er, D'rk, das damals wissen sollen? Als ob er Alien-Biologie studiert hätte. Pah. Gemeinsam mit einigen seiner Cortosis-Squad-Kameraden machte er sich daran, die netzartigen Analyse-Überwesten anzulegen, die für die Projektorwaffen nötig waren. Erhielt man einen Treffer auf die Elektrodensensoren, wurde dies registriert und die Rechneranlage zur Überwachung der Simulation erklärte einen für ausgeschaltet. Keine schlechte Sache das. Wenngleich es einer echten Gefechtssituation nicht wirklich nahe kam. Der reptilische Soldat schnaufte, als er sich das enge Geflecht überstreifte. Dann wanderte sein Blick hinüber zu den spielzeugartig wirkenden Projektorwaffen, die als Blasterersatz dienen sollten. Mit drei schnellen Schritten war er beim Waffenständer und kontrollierte die Kompabilität des Abzuges mit seinen klobigen Klauen. Ärger stieg in ihm auf. Die Technik wollte nicht so recht mitspielen. Die Konstrukteure dieser Simulationswaffen waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine dreifingrige Spezies gewesen. Der hünenhafte Trandoshaner spie knurrend und fauchend einige besonders derbe Flüche in seiner Muttersprache aus. Während er an schier verzweifelte, kehrte der Captain zurück.


"Also Männer, es geht los. Werft euch, so noch nicht geschehen, die Emitternetze über, schnappt euch diese kleinen Simulationsspritzen und dann macht euch bereit für das erste Enter-Szenario."

"Sir, der TL-1800 ist ein verflucht verschachteltes Ding. Suwantek Systems ist nicht bekannt dafür, besonders benutzerfreundlich zu konstruieren. Mein Vater hat beim Bau solcher Teile mitgeholfen. Müssen also permanent Acht geben. Die Gänge in 'nem Achtzehnhunderter sind eng, verlaufen kreuz und quer und verbinden die Frachträume sehr unlogisch. Das wird das reinste Chaos."

Lieutenant Vikk Darng, Gats Stellvertreter im First Platoon und Kommandant des ersten Squads, war bekannt dafür, fast jeden zivilen Frachter in der Galaxis zu kennen. Inklusive deren Baupläne. Sein Vater hatte sein ganzes Leben für die verschiedensten Hersteller gearbeitet und sein immenses Wissen stets an seinen Sohn weitergegeben. Auch jetzt noch, im hohen Alter, versuchte er seinem Sohn derartiges nahe zu legen, obgleich der Filius schon seit Jahren in der imperialen Armee diente. Gats Arturo hatte die Geschichten schon oft gehört. Meist, wenn sie abends gemeinsam im Feld die Runde machten. Anerkennend nickte er seinem Stellvertreter zu.

"Ihr habt es gehört Männer. Es wird kein leichter Spaziergang, wir haben ein schönes Frachterlabyrinth vor uns. Aber es kommt uns auch entgegen. Mit etwas Glück verzichten die Jungs in Weiß nicht auf ihr Statussymbol. Dann haben wir die Beweglichkeit auf unserer Seite. Das müssen wir ausnutzen.
Captain Tro'om hat mich darüber informiert, dass bei der Größe des Frachters immer nur Platoon gegen Platoon eingesetzt wird. Also vier Züge gegen vier Züge. Keine erweiterten Sollstärken. Ich mache mit dem First Platoon den Anfang. Tro'om bringt ein Sturmtruppen-Platoon in Stellung. Keine Ahnung von wem das geführt wird - ist mir auch egal. Wir gehen rein, sind agil und beweglich und gehen wieder raus. Eins, zwei, drei - vorbei. Klar?"


Einheitliches Nicken folgte, dann sammelte der hünenhafte Mann von Concord Dawn sein First Platoon um sich. Es konnte losgehen. Die Gefechtssimulationen konnten beginnen.


.:: Esseles-System | Victory-II Sternzerstörer "Pandora" | Haupthangar | Captain Arturo & Cortosis-Squad ::.
 
[ Essesia-System | Esseles | geostationärer Orbit | VSD II „Pandora“ | Korridor | allein ]

In einem hellen, fast eisigen Blau strahlten die riesigen Meere Esseles' in das Schwarze des Alls. Im geostationären Orbit hielten sich momentan drei imperiale Kriegsschiffe und mehrere kleine Schiffe des imperialen Zolls sowie der obligatorischen Systemsicherheit auf. Manchmal prüfte der Zoll die ankommenden oder abfliegenden Frachter. Doch ansonsten schien das ganze System idyllisch, trotz der deutlichen Zugehörigkeit zu den „Core Worlds“, die ansonsten für ihre Ruhelosigkeit sowie die einzigartige Hektik berüchtigt waren – mit Imperial City, den meisten besser bekannt als Coruscant, als Paradebeispiel. Die Flotte, die für den gesamten Darpa Sector zuständig war, befand sich Raltiir-System, was ebenfalls ein triftiger Grund für die Ruhe im nahen Essesia-System.

Seelenruhig hatte die kampferprobte „Pandora“ ihren Platz im Orbit gefunden. Nun befand sich der schiefergraue Victory-II-Sternzerstörer in unmittelbarer Nähe zu seinen beiden Begleitschiffen. Auf der Backbordseite hatte sich in den letzten Stunden allmählich die „Lancea“ dem Schiff angenähert und in der selben Zeit hatte auch die winzige „Venatrix“ ihre Position auf der anderen Seite der viel größeren „Pandora“ bezogen. Seitdem das alte Kriegsschiff im Orbit angekommen war, war dessen Eskorte, vier dunkelgraue TIE-Fighter, wieder im Hangar verschwunden. Insgesamt nutzte man die Zeit, um sich auf die lange Reise in Richtung Outer Rim – genauer: Bespin – vorzubereiten. Einige nutzten die letzten Stunden in diesem System, um ihren Familien ein paar Nachrichten zu schreiben oder bei diesem idyllischen Anblick einfach zu entspannen.

Noch immer todmüde stapfte Toji durch die beleuchteten Gänge in Richtung Brücke. Selbst eine der Schlaftabletten, die er aus dem kleinen Schrank in seinem Bad hatte, hatte ihm nur ein bisschen von der Ruhe geben können, die er derzeit brauchte. Mal wieder war ihm die halbtote Serenety in seinen Träumen erschienen. Sein Gewissen machte ihm seitdem das Leben zur Hölle. Immer wieder spürte der Imperiale die Gewissensbisse, die er seit ihrer chaotischen Rettung hatte. Gähnend fuhr sich der müde Kommandant der „Pandora“ durch das schwarze Haar als sich die Tür zischend öffnete. Seine übliche Brückenmannschaft war sogar vollzählig. Doch die typische Betriebsamkeit schien in dieser Sekunde nicht vorhanden zu sein. Man schien auf neue Befehle zu warten und ging deshalb nur der Routinearbeit nach.

Gemächlich schritt der imperiale Captain auf die beiden Gräben zu. Erste Anzeichen von Müdigkeit zeigte sich in seinem Gesicht. So zeichneten sich unter den braunen Augen leichte Ringe ab. Ruhig, aber schweigend ließ er seinen Blick von Station zu Station gleiten. Leise unterhielten sich mehrere schlichte Mannschaftsmitglieder miteinander. Ebenso blieben einige Offiziere, darunter Lieutenant Herrik Kaine und Lieutenant Rune Monchar, etwas gelassener. Die beiden unterschiedlichen Wesen unterhielten sich sogar, während Lieutenant Commander Mareik du Telac mit einem strengen Blick für Disziplin – erfolglos – sorgen wollte. Innerlich zuckte Toji mit den Schultern. Im Moment fühlte er sich durch den fehlenden Schlaf bloß antriebslos – nicht aggressiv. Nach mehreren Schritten hatte der Captain seinen provisorischen ersten Offizier, den Count, endlich erreicht. Zackig salutierte der Lieutenant Commander, bevor er mit seinem Bericht begann.


„... seitdem haben wir nur noch die passiven Sensoren im aktiven Zustand“, endete der blonde Hüne nach einer Weile mit seinem Bericht. „Trotzdem bleibt die 'Ifrit'-Staffel in Einsatzbereitschaft.“

„Sehr gut, Commander“, reagierte Toji etwas gleichgültig – und unterdrückte dabei energisch den nächsten Anflug von Müdigkeit. „Kommunikation, stellen Sie eine Holo-Verbindung zur 'Lancea' her. Ich möchte unverzüglich mit Commander Klark sprechen.“

„Aye, Captain“, entgegnete Rune Monchar mit dem typischen, neimoidianischen Akzent.

Leise surrte der Holoprojektor. Dann erwachten die ersten Lichter. Hier und da sprangen sehr grelle Funken von einem Photorezeptor zum nächsten. Langsam bildete sich eine menschengroße Figur in der Mitte des brummenden Projektors. Nach und nach zeigten sich richtige Konturen und einzelne Farben wurden für den Betrachter sichtbar. Schon nach einer Minute konnte Toji die Uniform sowie die Stiefel sehen, die für die Imperiale Marine typisch waren. Im Anschluss folgte die Nachahmung der menschlichen Haut. Zum Schluss sah der atheltische Kommandant der „Pandora“ in das rasierte Gesicht von Galvin Klark, dem Kommandanten der „Lancea“. Einen blassen Teint sowie rötliches Haar besaß der abgemagerte Mann. Ein dünner Schnauzer zierte zudem dessen schmale Oberlippe.

„Commander Klark, ich bin Captain Toji Murata – Kommandant der 'Pandora'“, stellte er sich, recht formell, vor. „Sie wollten mich sprechen?“

„Ich grüße Sie, Captain“, entgegnete der Commander, der gut zehn Jahre älter war. „Es geht um den Konvoi, den wir bis Bespin begleiten werden. Hiermit möchte ich meine Vorschläge zur Formation, Sprungpunkten, eventuellen Zwischenstopps und allgemeiner Reisegeschwindigkeit vorstellen. Sie, Captain Murata, haben hoffentlich genügend Zeit für mich übrig.“

Natürlich bejaht der Captain – nicht ganz glücklich – diese indirekte Frage. Dann stellte der Mensch mit dem roten Haaren seine Vorschläge Schritt für Schritt vor. Dabei überschnitten sich sogar einige Sachen mit den Plänen, die Toji hatte. So schien es nur logisch, dass sie sich bei Coruscant, Corellia und in der Nähe von Gerrenthum jeweils neu ausrichten mussten. Ebenso sollte die „Pandora“ am Ende des Konvois fliegen, während sich die „Lancea“ und die „Venatrix“ gemeinsam an der Spitze aufhielten. Neu war Klarks Angebot, dass seine Avenger-Staffel sämtliche Patrouillenflüge in den jeweiligen Systemen, die sie anflogen, übernahmen. In diesem Punkt hätte Toji nicht gedacht, dass sich die Piloten dieser hochmodernen Jagdmaschinen für solche schlichten Aufgaben wirklich bereit erklärten. Doch in diesem Punkt musste der Captain einfach dem Commander vertrauen. Zusammen schafften die beiden Kommandanten zum Schluss einen Konsens.


„Die Ideen klingen sehr gut, Commander“, sagte Toji und musterte das flackernde Hologramm. „Im Anschluss an diese Unterhaltung werde ich den Plan natürlich ebenso Lieutenant Commander Sylm unterbreiten. Immerhin ist sie ein Teil dieses Konvois.“

„Verständlich, Captain...“, reagierte Galvin Klark mit einem Lächeln. „Ich habe zwar schon mit ihr gesprochen, aber von Ihrer Seite dürfte es selbstverständlich eine offiziellere Note haben.“

Ruhig trieb die kampferprobte „Pandora“, flankiert von einer schlanken Corona-Fregatte und einem kleinen corellianischen Kanonenboot, im Orbit. Unter ihnen befand sich der Planet Esseles, der für seine Hyperraumtechnologie in der gesamten Galaxie bekannt war. Plötzlich bewegte sich etwas in der Atmosphäre des hellblauen Planeten. Die ersten sechs W-23 Barkassen flogen in einem ziemlich gemächlichen Tempo auf die drei imperialen Kriegsschiffe zu. Schwerfällig richteten sich die recht klobigen Transporter, die alle das bekannte Logo der „Murata Corporation“ trugen, in die Richtung aus, die auch die größeren Militärschiffe inne hatten. Per Funkspruch meldeten sie zum Schluss des Manövers ihre Bereitschaft. Jedoch musste die Kommunikationsstation der „Pandora“ diese Männer erst einmal vertrösten, da noch vierzehn andere Frachter in der Formation fehlten. Man musste also weiter geduldig warten.

[ Essesia-System | Esseles | geostationärer Orbit | VSD II „Pandora“ | Brücke | mit gesamter Brückenmannschaft ]
 
.:: Esseles-System | Victory-II Sternzerstörer "Pandora" | Mannschaftsquartiere | Captain Arturo & Cortosis-Squad ::.


Captain Gats Arturo streifte sich das Analyse-Netzgeflecht ab und ließ sich dann schwer atmend auf einen der Verladecontainer nieder. Schweiß rann ihm die Schläfen und den Rücken entlang. Es war eine kräftezehrende Übung gewesen, die er mit seinen Platoons absolviert hatte. Selbstverständlich waren die Ergebnisse des 1st Platoon am nennenswertesten gewesen. Gemeinsam mit der Einheit um Captain Kalan Tro'om hatte das 1st die besten Punktzahlen dieser Entermission erzielt. Eine weitere Sternstunde im Werdegang von Gats Arturo. Die Hand des Mannes von Concord Dawn fuhr über die schweißbedeckte Stirn, wischte salzige Feuchtigkeit hinfort und fand dann wieder Platz auf dem rechten Oberschenkel. Der muskulöse Hüne schnaufte durch. Die erzielten Resultate waren durchweg mehr als zufriedenstellend - zumal sich in dieser Simulation mit Imperialen Sturmtruppen verglichen wurde.

Eine große, dunkelrot geschuppte Hand mit drei Fingern hielt dem Captain eine Wasserflasche hin: Sergeant D'rk, der trandoshanische Zugführer des Theta-Squads und anerkannter Spezialist für Schwere Waffen. Sein stringentes Vorgehen hatte für einige Raumgewinne gesorgt. Und er hatte am heutigen Tage erneut einiges Führungsgeschick bewiesen. Dankend nickte der menschliche Hüne dem reptilischen Riesen zu.


"Gute Arbeit, Sergeant. Ich werde Sie im Bericht loben erwähnen."

Genau das hatte der Captain wirklich vor. Anerkennung war ein wichtiger Bestandteil effektiver und dauerhafter Mannschaftsführung. Das hatte Gats im Laufe der Zeit mehrfach erleben dürfen. Der grobschlächtige Reptiloid grunzte als Zeichen seines freudigen Stolzes und bleckte kurzzeitig die garstigen Zähne. Obgleich diese Kreatur finster dreinblickte und noch bösartiger aussah, wusste der Captain um den Wert von Sergeant D'rk. Seine ungestüme Art war ein elementarer Bestandteil der Offensive des 1st Platoon. Die Antwort des Schuppigen erfolgte in der typischen, akzentschweren Art und Weise seiner Rasse. Rasselnd und fauchend - fast wie eine unterschwellige Kriegserklärung.

"Danke vielmalss, Capttain. Ich habe jedoch nurr gettan, wass gettan werrden musstte. Derr einfache Diensstt einess befliessenen Sserrgeanttss."

Die Bescheidenheit des Trandoshaners war verblüffend. Eigentlich hätte man mit glühender Profilierung rechnen müssen - doch Sergeant D'rk war mittlerweile zu sehr Soldat, als das er die typische Arroganz seiner Rasse dauerhaft nach aussen projizierte. Sein menschlicher Captain nahm einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche und genoß die angenehme Kühle, die sich in seinem Körper ausbreitete.

"Ich weiß das zu schätzen, Sergeant. In der Nachbesprechung wird es einige kleine Fehler aufzuarbeiten geben. Im 2nd Platoon gab es ein paar Kommunikationsschwierigkeiten. Wir sollten an der Zeichensprache während der Funkstille arbeiten. Sergeant, haben Sie Lieutenant Darng gesehen?"

Die Frage nach dem Stellvertreter war begründet - der Lieutenant würde den Großteil der Analysearbeit übernehmen müssen. Captain Arturo schraubte den Deckel seiner Flasche zu, stellte selbige ab und erhob sich wieder. Kurz darauf ertönte die harte Stimme des Trandoshaners.

"Err isst zzussammen mitt dem Drritten Aussrrüssttung verrssttauen."

Das war Antwort genug für den Captain. Er schlug dem schuppigen Riesen abschließend auf die Schulter und machte sich dann daran, seinen Stellvertreter aufzusuchen. Nach wenigen Augenblicken konnte der Sohn eines Kopfgeldjägers auch problemlos eben jenen finden, der nicht nur laut Akten seine rechte Hand war: Lieutenant Vikk Darng. Der harte Mann von Corulag war ein Soldat wie aus dem Lehr-Holo - unnachgiebig, loyal und unerschütterlich. Sein technisches Verständnis übertraf das jeden anderen innerhalb des Cortosis-Squads. Und seine offene Art sorgte für eine große Beliebtheit in Reihen der Soldaten. Gerade als der Captain sich zu den Arbeitenden gesellte, salutierten die Männer artig.

"Weitermachen, Männer. Das war eine gute Vorstellung vorhin. Ich bin stolz auf euch. Lieutenant Darng, kann ich Sie sprechen?"

Der kantige Stellvertreter stellte seinerseits eine Kiste ab, raffte das Oberteil seiner Uniform und folgte dem Kommandanten der Kompanie.

"Natürlich, Captain. Was kann ich für Sie tun?"

Lieutenant Darng war stets darum bemüht, Gats Arturo Arbeit abzunehmen und ihm den Job als Captain zu erleichtern. Im Grunde war er die Idealvorstellung eines stellvertretenden Offiziers.

"Lieutenant, Sie müssen die Analyse der Gefechtssimulation vorbereiten. Ich will die gesamte Kompanie um 1600 versammelt sehen. Wir müssen einige Fehler besprechen und die Koordination zukünftig optimieren. Ausserdem muss ich Sie ausserordentlich loben. Der effiziente Einsatz des Beta-Squads der Ersten in der dritten Übungseinheit war mehr als vorbildlich. Das war lehrbuchhaft."

Der Lieutenant hatte den Zug von Sergeant Bor 'Wolfhound' Slate unter Deckungsfeuer durch eine Frachterwand brechen lassen, um die als 'feindlich' dargestellten Verteidiger umgehen zu können. Während die beiden schweren Züge des 1st Platoon den Gegner banden, konnte der Beta-Squad in deren Rücken fallen - ein Vorteil, den sie dank Lieutenant Darngs Kenntnis um die Frachterbaupläne hatten ausnutzen können. Dem Offizier von Corulag schien das überschwengliche Lob ein wenig peinlich zu sein. Der harte und geradlinige Mann druckste verlegen.

"Vielen Dank, Sir. Das Lob gebührt den Männer. Sie waren tapfer und energisch. Ich habe nur gemacht, was Sie von mir verlangt haben. Zum Glück wurden die Gangsystem des Achtzehnhunderters nicht modifiziert. So war es ja ein leichtes.
Ich werde dann die Männer zusammentrommeln, Captain."


Noch einmal salutierte er vor seinem Kompanieführer, dann machte sich der Stellvertreter eiligst daran, die Cortosis-Squad zusammenzurufen. Captain Gats Arturo beschloß, noch einmal die Naßzellen aufzusuchen. Dieses Mal jedoch würde er dort allein sein - ohne einen Schatten der Vergangenheit.


.:: Esseles-System | Victory-II Sternzerstörer "Pandora" | Haupthangar | Captain Arturo & Cortosis-Squad ::.
 
Lerina To'lag

.:: Esseles-System | Victory-II Sternzerstörer "Pandora" | Gänge | Lt. Lerina To'lag, Lt. Tosh & zwei weitere ::.

Sie hatte die Nachtwache überstanden und nun brauchte sie unbedingt etwas zu tun. Wobei die Frage sich nach dem was erübrigte, da drei ihrer Leute sie darauf ansprachen ob sie nicht zusammen essen gehen wollten und dann einem Spielchen frönen wollten. Eine sehr gute Idee wie Lerina fand, zumal so etwas wie Spaß wichtig war. Der Nachdienst bot nicht sonderlich viel spannendes momentan. Die Mandalorianerin folgte ihrem Trupp und gelangte nur wenig später zur Schiffscantina. Als erste wurde natürlich etwas zu essen besorgt, wobei Lerina einen Moment brauchte um sich etwas aus zu suchen, entschied sich dann allerdings für einen riesigen Teller mit Fleisch, Gemüse und Nudeln, einer dunklen Souce, sowie einen großen Kaff, einem Salat und einem Nachtisch. Ausgehungert war sie auf alle Fälle. Die kleine Gruppe suchte sich einen freien Platz ein wenig abseits in einer Ecke, wo man ungestört war und so sie immer mal beisammen saßen um zu reden und zu spielen. Lerina setzte sich breit grinsend an den Tisch und blickte ihre Freund an.

„Also wenn es so weiter geht schläft man im Nachtdienst noch ein.“


Ihre Laune war Momentan nicht die Beste, wobei dies mit einer gewissen Person zu tun hatte, welche sie auf nicht wirklich nette Art und Weise abgewiesen hatte und dies verärgerte sie maßlos. Dieser Dummkopf hatte ihr einfach vor den Kopf gestoßen und sie fragte sich noch immer warum. Die Männer von heute waren auch nicht mehr das was sie mal waren.

„Mensch Lerina du siehst aus als hättest du Lust jemandem an die Gurgel gehen zu wollen. Das Gefühl hat man mitunter auch auf der Brücke gehabt. Was ist denn los?“ Lerina blickte den Mann an der gesprochen hatte und verzog die Lippen.

„Eine verschmähte Frau kann verdammt ungemütlich sein, also wäre es besser für dich nicht weiter zu fragen, außer natürlich du willst erleben wie schön hart der Boden hier ist.“

Der Offizier ihr gegenüber, welcher sie soeben angesprochen hatte schluckte, nippte an seinem Glas, räusperte sich dann und ging dazu über zu essen. Er kannte Lerina sehr gut und ihm war klar, dass sie es ernst meinte. Drohungen machte sie stets wahr, wenn sie jene aussprach. Das Essen viel eher schweigend aus, zumindest von Lerinas Seite, deren Laune sich noch nicht gebessert hatte. Erst als sie zum Nachtisch kam hob sich jene ein wenig. Als die Gruppe ihr Mahl beendet hatte, räumten sie ab. Dann kamen die Karten fürs Sabacc auf den Tisch und einer der Männer besorgte etwas zu trinken.

„Also dann wollen wir mal. Mal sehen wenn von euch ich heute ausziehe.“

Mit einem bösen Grinsen blickte Lerina in die Runde, wobei die restlichen drei Anwesenden lachten. Mit ihr zu spielen war stets unterhaltsam. Jeder kam auf seine Kosten und es gab durchaus Augenblicke, wo sie ihr Spiel in eines der Quartiere verlegten.

„Meine Güte, ich habe das Gefühl wir hätten lieber nicht anfangen sollen zu spielen. Lerina hat eine Glückssträhne zu haben und ehe wir uns versehen hat sie nicht nur unser ganzes Geld sondern auch noch das was wir anhaben.“

Die Runde lachte bei Toshs Worten.

„Keine so schlechte Idee Tosh, zumal es mich eh interessieren würde wie du unter dieser lästigen Kleidung aussiehst, wenn du dann Glück hast schenke ich dir Aufmerksamkeit falls es mir gefällt andernfalls lass ich dich einfach sitzen.“

Tosh hüstelte leise, der Rest der Gruppe lachte, dann wurde ein Glas getrunken und es ging weiter.

.:: Esseles-System | Victory-II Sternzerstörer "Pandora" | Cantina | Tisch in einer Ecke | Lt. Lerina To'lag, Lt. Tosh & zwei weitere ::.
 
[ Essesia-System | Esseles | geostationärer Orbit | VSD II „Pandora“ | Brücke | mit gesamter Brückenmannschaft ]

Seit dem Gespräch zwischen Captain Murata und Commander Klark waren mittlerweile knapp drei ganze Stunden vergangen. In der Zwischenzeit hatten sich zu den ersten sechs W-23 Barkassen, die ziemlich zeitig beladen waren, auch die restlichen sechs gesellt. Nun fehlten nur noch die drei PCL 27-Frachter und die fünf kleineren Action IV-Frachter. Durch ihre Kapazität, die sie in den riesigen Frachträumen hatten, schien die Beladung länger als bei den winzigen Barkassen zu dauern. Jedoch half selbst das stündliche Kontaktieren der „Pandora“ nicht, um diesen sehr langsamen Vorgang ein bisschen zu beschleunigen. Somit mussten sich die imperialen Kommandanten, die in Esseles' Orbit schon seit einer Weile warteten, weiterhin in (gewohnter) Geduld üben. Zudem musste man einfach auf eine rasche Ankunft der restlichen Frachter hoffen, da man schon so handlungsunfähig war.

Für eine übermüdete Person wirkte nach mehreren Stunden die ganze Beleuchtung der Brücke eines Sternzerstörers – egal welcher Klasse – irgendwie dumpf. Dazu verschmolzen sämtliche Geräusche, die im Hintergrund stets zu hören waren, mit der Zeit zu einem undefinierbaren Etwas, was man nur schwer auseinander nehmen konnte. An diesem Punkt befand sich zu diesem Zeitpunkt Toji. Kaum Schlaf fand er in der letzten Nacht – selbst mit einer Schlaftablette nicht. Leise gähnend stützte sich der Offizier an einer brummenden Konsole ab, während er die anwesenden Untergebenen – Station für Station – eindringlich beobachtete. Irgendwie musste der imperiale Captain seine Müdigkeit für die nächsten Stunden besiegen, um seine Arbeit ohne schlechtes Gewissen ausführen zu können. Er glättete beiläufig seine Uniform als sich Lieutenant Commander du Telac näherte.


„Captain Tro'om meldet, dass die Übung beendet ist“, meldete der blonde Riese von Had Abbadon, der seinen Vorgesetzten dabei kritisch musterte. „Sie, Colonel Iulius und Second Lieutenant Thrass erhalten einen Bericht über die Übung.“

„Offenbar haben sich Captain Arturo und dessen Männer nicht schlecht geschlagen“, reagierte Toji und richtete sich langsam auf. „Sonst hätte schon jetzt eine Kritik mitgeschwungen.“

„Bei allem Respekt, Captain“, brachte du Telac heraus, nachdem er nach Luft geschnappt hatte. „Es handelt es sich um einen waschechten Offizier der Stormtrooper! Da kann man nicht wirklich von Emotionalität reden.“

Diese Erwiderung konnte der Kommandant der „Pandora“ nicht widerlegen. Außer einem einfachen Nicken blieb ihm nichts übrig. Denn gerade die schneeweißen Stormtrooper, als sehr mächtige Elite des Galaktischen Imperiums, galten schon in diesem Punkt als fern jeglicher Menschlichkeit. In der harten Ausbildung brach man diese Männer ziemlich früh, um sie dann – nach eigenen Gutdünken – erneut aufzubauen. Treu gegenüber dem Imperator und dessen Ideologie waren diese Soldaten. Man hatte dabei stets das Gefühl, dass sie bei einem mächtigen Ansturm der letzte Wall waren. Trotzdem ließ sich Toji den Bericht anzeigen, nachdem dieser auf seinem Datapad vollständig – sprich: mit einem schrillen Piepsen – angekommen war. Ruhig las er sich die Details durch, die für ihn relevant erschienen. Er brauchte aktive Einheiten, die sich im gefährlichen Kampf auf Schiffen – entweder zur Verteidigung oder zum Entern – auskannten. Da ihm die geringe Zahl an Stormtroopern an Bord nicht gefiel und ein vermehrter Einsatz der Navy Trooper zu einer starken Schwächung der eigenen Sicherheit führte, musste er diesen unkonventionellen Weg gehen. Zu seiner Beruhigung schien sich Captain Arturo gut geschlagen zu haben.

„Commander, der Frachter soll wieder nach Esseles zurückkehren“, befahl der imperiale Captain als er das Datapad wieder zur Seite legte. „Veranlassen Sie sofort den Rückflug dieser zivilen Maschine – schließlich soll der Hangar frei von solchen Dingen sein, wenn wir nach Bespin aufbrechen.“

Nach einem kraftvollen „Jawohl“, begleitet von einem zackigen Salut, machte sich der blonde Hüne an die Bearbeitung dieser Befehle. Gleichzeitig ließ Toji seinen Blick zum Chrono wandern. Dessen rote Letter hatten sich in der Zwischenzeit kaum verändert. Zwar befand man sich noch im Zeitplan, aber Toji sehnte sich trotz allem nach etwas mehr Aktivität. Hinter seinem Handrücken versteckte er erneut einen deutlichen Gähnanfall. Er brauchte eine richtige Beschäftigung, denn ansonsten würde ihn die Müdigkeit endgültig besiegen. In diesem Punkt war sich der Flottenoffizier sicher. Grübelnd ließ er seinen Blick über die betriebsame Brücke schweifen. Was konnte er nur tun, um die restliche Zeit bis zur Komplettierung des Konvois zu überbrücken? Sollte er noch einmal die kampferprobte Dame testen? Mit einem Mal befand sich dieser Gedanke in seinem Kopf. Hartnäckig hielt sich die Idee im Vordergrund. Erneut schüttelte der Kommandant seine Müdigkeit ab. Sein Blick fiel auf den provisorischen ersten Offizier, den er an Bord hatte – Lieutenant Commander du Telac.

„Commander setzen Sie eine Übung für die Kanoniere an, nachdem der zivile Frachter den Hangar der 'Pandora' verlassen hat“, wies er mit ruhiger Stimme den uniformierten Adligen an. „Lösen Sie dafür das Kriegsschiff aus der bestehenden Formation und suchen Sie sich eine Position in relativer Nähe zum Planeten. Der Konvoi soll trotz allem im Auge behalten werden.“

[ Essesia-System | Esseles | geostationärer Orbit | VSD II „Pandora“ | Brücke | mit gesamter Brückenmannschaft ]
 
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[ Essesia-System | Esseles | geostationärer Orbit | VSD II „Pandora“ | Mings Quartier | Ming ]

Ming stand vor dem Waschbecken, die Hände auf die Platte gestützt uns sah in den Spiegel. Sie hatte wenigstens etwas Schlaf erhalten, wobei sie das Gefühl hatte gerade erst ins Bett gegangen zu sein, zumindest fühlte sie sich so. Der Blick in den Spiegel machte sie nicht sonderlich glücklich, denn man sah ihr durchaus an, dass sie nicht viel geschlafen hatte in letzter Zeit. Ming seufze leise, schüttelte den Kopf, drehte den Hahn auf und wölbte ihre beiden Hände zu einer leichten Schale um das kalte Wasser aufzufangen und mit jenem ihr Gesicht zu säubern. Die Kälte ließ sie gänzlich wach werden nachdem sie drei Mal eisiges Wasser in ihr Gesicht rieb. Eines war sicher, sie würde froh sein, wenn sie eine Lösung für ihr Problem auf der Krankenstation erhielt denn irgendwie hatte sie so langsam das Gefühl, dass ihre dortige Patientin nicht überleben würde. Alle Anzeichen sprachen gegen ein Überleben. Noch einmal seufzte die junge Exotin, dann stellte sie den Wasserhahn ab, sah erneut in den Spiegel ehe sie zum Handtuch griff und damit ihr Gesicht trocknete ehe sie zu den alltäglichen Schönheitsritualen überging, die jede Frau anwandte um sich hübsch zu machen. Ming gehörte zu den Frauen, die durchaus interessiert an Kosmetik, Mode und dergleichen war. Zudem achtete sie sehr wohl darauf repräsentativ zu erscheinen. Wie immer band sie ihr langes Haar zu einem Konten zusammen, damit es nicht störte, dann kehrte sie in den Hauptbereich zurück, zog sich an und verließ kurz darauf ihr Quartier um sich auf der Krankenstation einzufinden. Dort angekommen grüßte sie freundliche ihre Leute und glitt als erstes zu dem Zimmer, in dem Serenety lag. Einen kurzen Moment blieb sie vor der Tür stehen, dann trat sie ein um die Instrumente zu prüfen und sich anzusehen wie weit die Schwellung zurückgegangen war. Innerlich hatte sie Angst davor, dass das Ergebnis nicht so ausfallen würde, wie sie es sich wünschte, doch dies würde sie nur herausfinden, wenn sie nachsah. Die Ärztin überwand ihre Furcht um dann fest zu stellen, dass das Gehirn ihrer Patientin endlich an Schwellung verloren hatte. Dies wurde auch Zeit, wenn es auch noch nichts bedeuten musste. Einen Augenblick verweilte sie noch in dem Krankenzimmer, dann verschwand sie, besorgte sich eine Tasse Tee und setzte sich an ihren Schreibtisch um die Veränderungen bezüglich Serenetys zu notieren. Gleichsam vermerkte sie auch ihre Sorge, sämtlicher Daten dazu sowie der Vermutung, dass ihre Patientin möglicherweise nicht überleben würde.

Ming nippte an ihrer Tasse Tee und wartete auf den Scan, denn sie haben und von einem ihrer Leute bestellt hatte. Jenen erhielt sie eine halbe Stunde später und als sie die Daten durchsah hatte sie das Gefühl, dass die Überlebenschancen ihrer Patientin trotz des zurück gehens der Schwellung immer mehr auf null zu glitten. Diese Tatsache gefiel ihr nicht, aber sie würde es weiter beobachten müssen um wirklich hundert Prozent sicher gehen zu können. Einen Augenblick war sie in ihren Gedanken versunken als ein Wortgefecht sie dazu veranlasst aufzusehen und ihr Büro zu verlassen. Auf einem der Krankenstühle saß Thrass, der Chiss Second Lieutenant, welcher mit auf Despayre gewesen und sich dort einige Verletzungen zugezogen hatte.


„Kann mir jemand verraten was hier los ist!?“

Dabei warf sie sowohl dem Chiss als auch ihrem Pfleger einen Blick zu. „Entschuldigen sie Doktor, aber Second Lieutenant Thrass ist der Meinung, dass er seinen Pflichten wieder nachkommen kann.“

Ming sah den Nichtmenschen an und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich glaube Lt. Thrass dies können sie fürs erste vergessen. Ich kenne ihre Krankenakte und eines ist sicher, sie können ihren Dienst keinesfalls antreten außer sie möchten dadurch erreichen, dass sie in Zukunft für längere Zeit an das Bett gebunden sind.“


Thrass sah sie missmutig an. Die Worte der Ärztin gefielen ihm nicht. Seine Leute brauchten ihn und zwar sofort. „Bei aller lieber Doktor Tau, ich bin fit und will zurück zu meiner Einheit. Sie brauchen mich dringend, es steht viel Arbeit an.“

Ming schüttelte den Kopf. Sie konnte den Mann zwar verstehen, aber es wäre leichtsinnig ihn gewähren zu lassen.

„Ich bedauere aber dies kann ich nicht akzeptieren. Sie sind in ihrer Verfassung nicht in der Lage sich um ihre Leute zu kümmern. Geben sie sich noch etwas Zeit, bis sie völlig genesen sind. Wenn ich sie jetzt wieder in den Dienst entlassen würde, ist die Möglichkeit einer schwerwiegenden Körperlichen Beeinträchtigung gewaltig und dies kann und will ich nicht verantworten. Sie täten gut daran auf mich zu hören anstatt sich und ihren Leuten etwas beweisen zu wollen.“

Thrass Gesicht machte deutlich, dass er mit diesen Worten alles andere als einverstanden war und genau dies gab er auch zum Ausdruck. Ming schüttelte erneut den Kopf als er zu versuchen erklärte, dass Gates Übungen seiner Unterstützung bedurften, es sogar wichtig wäre. Dies allerdings war Ming gänzlich gleichgültig. Was hier zählte war die Gesundheit eines Patienten und kein Leichtsinn.

„Sie hören mir nicht zu Lt. Thrass. Ich kann ihren wiedereinstig in den Dienst nicht gestatten und wenn sie sich auf den Kopf stellen.“

Ihre Worte brachten Thrass dazu in eine Diskussion überzugehen. Ming schüttelte den Kopf. Dies hatte ihr gerade noch gefehlt. Eine Diskussion war das letzte was sie wollte und da Thrass nicht zu einer Übereinkunft fähig zu sein schien würde sie eben andere Mittel ergreifen.


„Doktor Tau an Captain Murata, ich brauche sie auf der Krankenstation.“

Sie warf einen Blick zu ihrem Patienten, schaltete das Interne Com ab und hielt Thrass dazu an dort zu bleiben wo er war.

[ Essesia-System | Esseles | geostationärer Orbit | VSD II „Pandora“ | Krankenstation | Ming, Thrass & Pfleger ]
 
Esseles – Buero der Transportfirma ‚Angel-Logistik‘ – Jackeline Hart alleine

Es war ein relative schoener und warme Tag, doch Jackeline hatte keinen Blick dafuer. Sie kaempfte sich gerade durch die letzten Data-Pad‘s, die vollgstopft waren mit den Transaktionen der letzten Jahre, die je von der heruntergekommenen Transportgesellschaft durchgefuerht wurden. Jack, wie sie nur von vielen genannt wurde, fuhr sich mit der Hand ueber den Nasenruecken bis zur Stirn und kniff die Augen zusammen. Es war wirklich an der Zeit fuer eine Pause. Die junge Frau legte das Pad beiseite, rieb sich den Nacken und lehnte sich in ihrem Formsessel zurueck. Ihre mueden Augen streift durch den Raum, das sich ‚Buero‘ schimpfte.

Die junge Frau hatte sich vor geraumer Zeit als ‚Investorin einer grossen Firma‘ dieses Logistikunternehmens vorgestellt, die sich gerne am Unternhemen beteiligen wollte. Sozusagen als stillschweigende Teilhaber. Der Inhaber, ein kleiner, unterseszter Mann mit Halbglatze, wusltigen Fingern und einer Nickebrille auf der Nase, hatte nicht schlecht geschaut, als Jack damals an seine Tuere klopfte. Nun sass sie in ihrem teuren Buisseneskostum in diesem Loch von einem Buero und arbeitete sich durch die ‚Buecher‘. Hart streckte ihre mueden Glieder und stand auf. Mit langsamen Schritten umrundete sie den Schreibtisch und blick aus dem Sichtfenster. Es war in der Tat ein sehr schoender Tag. Und in ein paar Stunden hatte sie einen erneuten ‚geschaeftlichen‘ Termin mit dem Inhaber der groessten Herstellungsfirma fuer Hyperraumtechnologie hier auf Essels.

Jack hatte , nach langer und gruendlicher Vorbereitungszeit, Backgroundchecks usw. ein Treffen mit ihm vereinbart. Die junge Frau hatte sich ihm als Interessentin einer grossen Werft vorgestellt. Sie benoetigen fuer einen grossen Auftrag, der natuerlich Geheim bleiben sollte, eine Hyperraumtechnologie zu erstehen. Das war vor einigen Wochen.

Nun, da er ihr jetzt sozusagen aus der Hand frass, konnte Hart so langsam sich an das ‚kaufen‘ der Hyperaumtechnologie machen. Sie seufzte. Es wuerde eine verdammt lange Nacht werden.
Bevor die junge Frau zu ihrem Schreibtisch und die wartenden Data-Pads zurueckkehrte, brauchte sie ersteinmal einen starken Kaffee. Mit der Tasse des heissen und starken Gebraeues kehrte sie wieder an ihren Tisch zureuck. Vorsichtig nippte sie an dem heissen, starkem Kaffee. Er schmeckte scheusslich.Noch nichteinmal einen gescheiten Kaffee bekam man hier in dieser maroden Firma. Aber wenn alles nach Plan verlaufen sollte, dann wuerde sie dieses Buero und alles was dazugehoert nicht mehr wiedersehen. Jack griff nach dem Data-Pad mit den Frachterkennungen, die die Frachter der BS erhalten sollten.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und am Horizont konnte man noch die letzten Sonnenstrahlen sehen, die den Himmel blutrot einfaerbten. Hart gaehnte hinter vorgehaltener hand. Sie war gerade fertig mit den ganzen Vorbereitungen fuer die Black Sun und schickte eine Verschluesselte Nachricht an diese, das alles soweit nach Plan verlaufen wuerde. Dann schnappte sie sich ihre Tasche und verstaute die wichtigsten Dada-Pads in dieser, stand auf und ging zur Tuer. Mit einem letzten Blick vergewisserte sie sich, das auch nichts, was sie als BS Kontaktperson indentifizieren konnten, zurrueck blieb, schaltete das Licht aus und schloss die Tuer ab. Sie wechsele noch ein paar nette Worte mit der Empfangskraft und machte sich dann auf den Weg zu ihrem Appartment, das in einem der vielen Appartmentowers der Stad lag.

Dort angekommen, duschte sie schnell und zog eines ihrer suendhaftteuern und figuerbetonten Kleider an: Es war rot mit einem tiefen Rueckenausschnitt, hohem Kragen und einem vorwitzigen ‚Guckloch‘ als Dekollete. Steckte sich die langen, schwarzen Haare hoch und legte ein Hauch Mak-up auf. Mit einem letzten, pruefenden Blick in den Spielge zog sie sich die passenden Highheels an, schnappte sich ihr weises Pelzcape und die passende, rote Tasche. Jack atmete einmal tief ein und aus. Was macht man nicht alles fuer gutes Geld. Denn sie wusste, das sie diesesmal die gierigen Haende ihres ‚Geschaeftspartners‘ nicht abschuetteln konnte. Nun wenn es denn so sein sollte, dann bitte nur im betrunkenen Zustand.

Mit diesen Gedanken im Kopf stoeckelte Hart zur Einganstuer ihres Appartments, trat in den Gang hinaus und verschloss die Tuer. Der Gang war hell erleuchtet und die junge Frau steuerte die Turbolifte an. Betaetigte den Rufknopf und nach einigen Sekunden oeffnete sich zischend die Tuer eines der Lifte. Jackeline trat ein und druckte den Knopf fuer das Erdgeschoss. Dort angekommen, wurde ihr von dem Pfoerdner ein Taxigleiter gerufen. Die junge Frau schenckte dem Mann ein dankendes Laecheln, stieg in den Gleiter und nannte dem Fahrer die Adresse des ‚O’Charleys‘ einem der besten Restaurants und Bars der Stadt. Dort wuerde sie ihren ‚Geschaeftspartner‘ treffen. Es wuerde ein sehr, sehr lange Nacht werden.


Esseles – Appartmenttower auf dem Weg zum ‚O‘Charleys‘ – Jackeline Hart und NPC‘S
 
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Der hochgewachsene Captain von Concord Dawn stand wie ein Fels in der Brandung. Angetan in seiner dunklen Uniform, die seine harten Züge und seinen gestählten Körper betonten, stand Gats Arturo vor den versammelten Offiziere seiner Kompanie. Jeder Squad-Leader und jeder Platoon-Lieutenant war im Besprechungsraum. Der kommandierende Offizier des 'Cortosis-Squad' hatte sich mit hinter dem Rücken verschränkten Händen neben einem Holoprojektor aufgebaut. Selbiger spielte wieder und wieder verschiedene Szenarien der Enterübungen durch. Hier und da wurde kurz gemurmelt und getuschelt. Jeder der Offiziere kannte die Resultate der Trainings-Einheit, welche ohne zu übertreiben als durchweg überdurchschnittlich zu bezeichnen waren. Punktgleich mit der besten Sturmtruppen-Einheit an Bord zu sein, war für eine Kompanie regulärer Soldaten eine fast berauschende Leistung. Gats gönnte den Truppführern und Einheitskommandanten einen Augenblick der privaten Unterhaltungen. Sollten sie sich ein wenig den Luxus von Stolz und Hochgefühl gönnen. Bald schon würde es anders laufen können, denn zwischen Training und Ernsteinsatz klafften Dimensionen. Während sein Blick über seine Leute glitt, entdeckte er auch Sergeant D'rk, den trandoshanischen Squad-Führer von 'Theta'. Der Sergeant hatte die mächtigen, geschuppten Arme vor der tonnenförmigen Brust verschränkt und lehnte an der dem Captain gegenüberliegenden Wand. Der Trandoshaner schien wie immer kein Interesse an Lobpreisung zu hegen. Seinem Beispiel folgten räusperte sich der Sohn eines mandalorianischen Söldners und sofort kehrte Ruhe im Raum ein. Jeder wusste, dass es nun ungleich ernster wurde.

"Danke für die Aufmerksamkeit. Ich habe sie alle herkommen lassen, um über die heute absolvierte Enter-Mission zu sprechen. Zunächst einmal muss ich lobende Worte verlieren - für eine erstmalige Trainings-Szenerie dieser Art waren die Ergebnisse hervorragend, meine Herren."

Kurzer Beifall wurde gespendet - ein Zeichen der Offiziere als Lob für die Leistung der gemeinen Soldaten. Ein eher symbolisch-traditioneller Akt, den wirkliche Anerkennung. Gats Arturo gewährte seinen Kommandanten dieses Stück Armee-Ritual.

"Dennoch gibt es, wie bei jeder Übungseinheit, auch hier einige Fehler zu besprechen. Während der zweiten Einsatzübung habe ich einige Kommunikationsschwierigkeiten beim zweiten Platoon feststellen müssen. Scheinbar war die Zeichensprache als Verständigungsmittel nicht gänzlich ausgereift. Lieutenant Arns, Ihre Einschätzung der Lage?"

Lieutenant Stryfon Arns, Kommandant über je ein Doppel-Squad Linien- wie auch Schwere-Truppen-Einheit, war ein bulliger, glatzköpfiger Mann mit breiten Schultern. Er selbst entstammte laut den Akten einem Planeten mit hoher Schwerkraft, der zu einem gedrungenem Körperbau führte. Der Lieutenant war ein Mann von einfachem Gemüt, jedoch von unbändigem Willen und enormen Mut geprägt. Gats Arturo hatte mehrfach erlebt, wie er überstürzt sprichwörtlich mit dem Kopf durch die Wand lief. Dennoch genoß Arns Anerkennung bei seinen Leuten.

"Capt'n, ich glaub' der Fehler lag bei mir. Hab' nich' richtig Zeichen gegeb'n. Müss'n wa bess'r mach'n. Kommt nich' mehr vor, Capt'n."

Wahrlich kein Mann großer Worte. Der Captain nickte kurz, als der Lieutenant seine hochformelle Sicht der Dinge präsentiert hatte. Mehr würde man aus Lieutenant Stryfon Arns für den Moment nicht holen können. Aber manchmal war es wichtig, dass ein Offizier etwas tat, anstatt nur darüber nachzudenken oder es anzukündigen.

"Gut, Lieutenant. Ich erwarte bei der nächsten Ernstfallübung eine effizientere Methode. Ansonsten haben Sie sich persönlich bei mir zu verantworten. Und damit meine ich keinen Wettkampf im Schnaps saufen, Lieutenant."

Die Stimme des Captain klang ernst, aber die Erwähnung der persönlichen Vorliebe des Lieutenant zur Disziplinierung seiner Untergebenen - eben sie mit seinem Selbstgebrannten zu foltern - ließ die Drohung des kommandierenden Offiziers ein wenig schalkhaft erklingen. Stryfon Arns stand auf, salutierte und schenkte seinem Captain ein Lächeln. Arturo war jedoch klar, dass der bullige Mann alles daran setzen würde, diesen kleinen Fehler auszubügeln.
Dann deutete der 'Cortosis-Squad'-Kommandant auf den Holoprojektor. Schnell wurde das Vorrücken diverser Squads gezeigt, wie sie sich im fiktiven Kampf mit Sturmtruppen und Armee-Einheiten duellierten. Mal war die Kompanie Sturmeinheit, mal Verteidigungs-Truppe. Dann stoppte Captain Arturo die Darstellung. Einige Offiziere nickten verstehend, andere blickten fragend drein.


"Hier, meine Herren, haben wir den gravierendsten Fehler der gesamten Operation. Das Ypsilon-Squad des Dritten Platoons rückt gut vor, erhält jedoch nicht die erwartete Rückendeckung des schweren Xi-Squads. Dadurch kann die 'feindliche Einheit' das Ypsilon im Kreuzfeuer aufreiben. Hätte das Xi-Squad hier den Befehl exakt ausgeführt, hätte auch diese Übungseinheit gewonnen werden können. Damit hätten wir zeitgleich auch das beste Gesamtresultat erzielt. Sergeant Disteck, Lieutenant Grimaldo ... ich bitte um Erklärung."

Während Lieutenant Varren Grimaldo, ein schlaksiger Mittdreiziger von Bastion, seine Dienstmütze gerade rückte, setzt Sergeant Savlon Disteck, ein harter, ebenholzfarbener Coruscanter, zur Antwort an.

"Sir, ich hatte den Befehl den Gang in westlicher Richtung zu sichern. Das Scharfschützen-Squad 'Ypsilon' sollte einen eigenen Vormarsch wagen. Lieutenant Grimaldo erhoffte sich so einen spektakulären Raumgewinn."

Da also lag der Hase im Pfeffer - ein persönliches Ego war Schuld an dieser desolaten Fehlentscheidung. In Arturo brodelte es langsam. Er selbst war bekannt dafür, gemischte Waffengattungen meist sehr effektiv einzusetzen. Das einer seiner Platoon-Kommandeure jedoch derart stümperhaft zu Werke gehen würde, hatte er nicht erwartet. Gats zog seine Stirn kraus.

"Ist das so, Lieutenant?"

Der Angesprochene antwortete zunächst nicht, sondern schürzte die Lippen. Anscheinend erkannte er seinen eklatanten Fehler nun.

"Sir, ich denke ich muss mich erklären. Ich ging davon aus, dass .."

Doch der Captain, sonst eine Ausgeburt an Höflichkeit und kameradschaftlicher Offenheit, fuhr ihm barsch ins Wort. Seine Stimme hatte einen immens schneidenden Ton.

"Nein Lieutenant Grimaldo, dafür gibt es keine Erklärung. Sie haben versucht eine Scharfschützen-Einheit zu einem Rammbock zu machen, während Sie sich in der Sicherheit der Schweren Einheit gesuhlt haben. Das ist inakzeptabel und ein solches Vorgehen werde ich in meiner Kompanie nicht dulden. Wir hätten hier wesentlich bessere Ergebnisse erzielen können und das haben wir Ihrem Stolz und Ihrem Ego zu verdanken. Ein wesentlicher Bestandteil unter meinem Kommando ist der effektive Einsatz gemischter Waffentrupps. Und dabei tragen die Schweren Squads einen wichtigen Anteil. Das Dritte ist ein Sondermissions-Platoon, ich dachte das hätten Sie bei Ihrem Dienstantritt begriffen. Lieutenant, ich gehe davon aus, dass Sie Ihre Entscheidungen überdenken werden. Sollte ein derartiger Fauxpas, der in einer echten Mission das Leben Ihrer Soldaten gekostet hätte, noch einmal vorkommen, werde ich mich für eine Versetzung Ihrerseits stark machen - irgendwo ins Outer Rim. In einen kleinen Bunker, bewaffnet mit einer Steinzwille. Ist das angekommen?"

Der Lieutenant schluckte schwer, während alle Farbe aus seinem Gesicht wich. Er setzte kurz zu einem weiteren Erklärungsversuch an, doch der gestrenge und grimmige Blick des Captains ließ alle Versuche im Keim ersticken.

"Ja, Sir. Verstanden."

Kurz blickte Captain Arturo zu Lieutenant Vikk Darng und Sergeant Major Lee Ermey Hartman, den beiden stellvertretenden Offizieren der Kompanie. Beide blickten entschlossen, wirkten aber so, als würden sie die Meinung des Captains vertreten. Selbiger ließ seinen Blick wieder auf den Holoprojektor wandern.

"Bis auf diese Fehler, die wir mit Sicherheit abstellen werden, war es eine positive Übung. Es gab einige besonders herausragende Manöver, wie den effizienten Wanddurchbruch des Beta-Squads der Ersten in der dritten Übungseinheit. Wenn wir an diese Leistungen anknüpfen, sollten wir uns einen Namen in den Analen der Imperialen Armee machen können. Geben sie meinen Lob auch an die Soldaten weiter. Sorgen sie auch weiterhin für Einsatzbereitschaft. Bis weitere Befehle kommen, gibt es kein dienstfrei. Weggetreten."

Die Versammlung im Besprechungsraum löste sich fast so schnell auf, wie sie sich eingefunden hatte. Gemurmel und Geräusche rückender Stühle waren für kurze Zeit vorherrschend. Dann schon bald war der Captain allein. Immer noch ging ihm der Vorfall mit Lieutenant Lerina durch den Kopf. Ausserdem ärgerte ihn das egozentrische Verhalten eines gewissen Platoon-Kommandanten. Er würde noch einiges an Arbeit vor sich haben, um endlich genau die Effizienz zu erzielen, die er auch von sich selbst forderte.


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[ Essesia-System | Esseles | Orbit | VSD II „Pandora“ | Brücke | mit gesamter Brückenmannschaft ]

Brummend erwachten die gewaltigen Triebwerke. Ein heller, fast weißer Schein verdrängte für eine knappe Sekunde die eisige Dunkelheit, die sich um das riesige Kriegsschiff gelegt hatte. Zur selben Zeit erzitterte hier und da der strapazierte Durastahl der „Pandora“ als sich das alte Schiff langsam, ganz langsam in Bewegung setzte. Problemlos löste sich die recht betagte Dame aus der Formation, die in den letzten Stunden der klägliche Konvoi eingenommen hatte. Mehr und mehr nahm sie dann an Fahrt auf. Ließ das bläuliche Esseles sowie die unterschiedlichen Schiffe im Orbit hinter sich. In einem gemächlichen Tempo steuerte die „Pandora“ auf den unbewohnten Mond zu.

Noch immer herrschte die gewohnte Betriebsamkeit auf der Brücke. Einige Brückenoffiziere hatten private Unterhaltungen begonnen, doch daran störte sich Toji im Moment nicht. Die „Pandora“ war für einen öden Konvoidienst im fernen Outer Rim vorgesehen. Dort – fern von imperialen Gesetzen oder Protokollen – würde die ganze Mannschaft kaum vom Kommissariat oder anderen Bluthunden drangsaliert werden. Somit musste man auch in diesem Augenblick nicht zu streng sein. So verstand es jedenfalls der Kommandant der alten Dame, der „Pandora“. Für ihn stellten die leisen Worte, die man gar flüsterte, eine nette Abwechslung zu seinen Albträumen dar. Sie schienen ihn wirkungsvoll für eine Weile abzulenken.

Bloß ganz flüchtig schloss Toji seine brennenden Augen. Unverzüglich flammte das grässliche Bild, das er seit etlichen Stunden von Serenety hatte, auf. Ihre äußerst blassen Wangen, das viele Blut und ihre säuselnde Stimme im Wind. Blitzschnell breitete sich eine Gänsehaut unter der grauen Uniform aus. Sofort schlug er die Augen wieder auf. Unruhig sah er sich um. Ließ plötzlich seinen Blick von Station zu Station, von Gesicht zu Gesicht schnellen. Doch die anwesende Brückenmannschaft ließ sich in dem Fall nicht beirren. Seelenruhig führte man die Unterhaltungen fort. Genoss den Moment der Ruhe, den andere Kameraden – fern an der gefährlichen Front – momentan nicht hatten.
'Outer Rim, Konvoidienst', dachte sich der imperiale Captain und konnte den aufkommenden Würgereiz in letzter Sekunde unterdrücken.

„Noch knapp ein Monat, dann beantrage ich Heimaturlaub“, sagte ein Unteroffizier leise zu dessen Nachbarn. „Die Kleine müsste jetzt fast vier sein. Hab' sie schon sei knapp zwei Jahren nicht mehr gesehen.“

„Da hast du noch Glück...“
, entgegnete der andere, ein Sub-Lieutenant der Waffenstation. „Mich hat meine Frau vor knapp zwei Monaten verlassen. Scheidung läuft schon. … Und meine Kinder hat sie zu ihrer Mutter nach Fresia verschleppt. Schreckliches Biest!“

Solche Gespräche ließen den Kommandanten stutzen. Irgendwie fühlte er sich für mehrere Minuten an die ersten Jahre in der Flotte erinnert. Damals diente er als kleiner Offizier in der recht gehassten Nachtwache auf der „Cruor“. In den Stunden, als der Kommandant schon längst schlief und ein sehr profilierungssüchtiger Offizier das Kommando über die Brücke inne hatte, hatte er ebenfalls solche Unterhaltungen mit seinen Kameraden geführt. Mit ein bisschen Nachdenken bekam er so manchen alten Namen auch noch ins Gedächtnis. Hatte er in dieser Zeit Matachi, seinen alten Freund kennen gelernt? Genau konnte er es nicht mehr sagen, da mittlerweile ein paar Jahre vergangen waren. Der imperiale Captain unterdrückte einen Seufzer. Auf gar keinen Fall wollte Toji gegenüber der ganzen Mannschaft als weich gelten. Hörbar atmete er durch die Nase aus. Im Anschluss richtete sich sein Blick auf seine momentane rechte Hand, Lieutenant Commander du Telac.

Mit der exakten Statur eines altertümlichen Hünen stand der adlige Offizier, der ein ziemlich großes Lehen auf Had Abbadon sein Eigen nennen durfte, hinter einer brummenden Konsole. Sein blondes, langes Haar hatte er zu einem schlichten Zopf zusammengebunden. Durch seine „ganz besondere“ Herkunft schien Mareik du Telac der Meinung zu sein, dass das Protokoll für ihn nicht zählte. Doch im Moment besaß Toji nicht die Lust, um den Lieutenant Commander zu berichtigen. Mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeitsrate sah er, Toji, nicht besser aus. Warum sollte er also um Kleinigkeiten streiten, wenn anderen Dingen mehr Aufmerksamkeit gelten sollte? Zielstrebig ging der Captain auf den breitschultrigen Waffenoffizier der „Pandora“ zu. Ließ die paar Untergebenen, die er auf seinem kurzen Weg passierte, ungeachtet. Für einen Augenblick schien er die Müdigkeit abzuschütteln, die ihn stets – scheinbar aus dem Hinterhalt – überfiel. Neben dem blonden Hünen blieb er zum Schluss stehen. Höflich räusperte er sich.


„Die Kanoniere der Backbordseite sind bereit, Sir“, meldete du Telac und ein Funke Stolz schwang in seiner Stimme mit. „Man wartet auf Ihr Zeichen.“

„Kommunikation, haben wir die benötigte Berechtigung für die Übung?“, fragte Toji plötzlich, ließ den Blick aber auf den Hünen ruhen.

Keine Beanstandungen seitens der Verwaltung, Captain“, näselte der anwesende Neimoidianer als knappe Antwort. „Der Gouverneur und dessen gesamter Stab scheinen mit anderen, recht wichtigen Dingen beschäftigt zu sein.“

Toji nickte kurz und wandte sich dann dem Steuermann zu: „Steuermann, Kurs 45 Grad Steuerbord, dann einen langsamen Schwenk bis 90 Grad unserer jetzigen Position. Waffenstation, bis zum Ende möchte ich fünf Breitseiten erleben. Die Ausgestaltung dieser überlasse ich Ihnen, Commander.“

Der Lieutenant Commander salutierte lautstark. Toji glaubte sogar ein leises Japsen herausgehört zu haben. Jedoch störte er sich selbst an diesem Geräusch nicht. Immerhin hatte man die „Pandora“ für das Ende der Galaxie – Bespin im Outer Rim – bestimmt. Wieso sollte sich der Kommandant dieser alten, betagten Dame also mit Kleinigkeiten beschäftigten? Die nächsten Monate würde er bloß von Bespin nach Corellia reisen und dann wieder den Rückweg antreten. Mehr hatte man für seine Crew und ihn nicht vorgesehen. In seiner Position konnte er von Glück reden, wenn sie auf einige Piraten treffen würden. Dieses Mal entglitt ihm wirklich ein Seufzer. Allein die Vorstellung ließ ihn einfach Erschaudern. Etwas verwundert sah der blonde Mareik du Telac zu ihm. Doch keine Silbe glitt über dessen fleischige Lippen. Plötzlich piepste sein Com-Link. Schnell griff sich der Flottenoffizier das silberne Gerät und öffnete den Funkkanal.

„Doktor Tau an Captain Murata, erklang ihre bekannte Stimme durch das winzige Sprechgerät an sein Ohr. „Ich brauche Sie auf der Krankenstation.“

„Was ist denn los?“, reagierte der Captain sofort fragend.

„Kommen Sie einfach vorbei...“, erwiderte auf einmal die gleichaltrige Ärztin leicht gestresst. „Es geht um Second Lieutenant Thrass, Ihren Sicherheitschef!“

'Thrass? Was soll mit ihm bloß sein?' Diese eine Frage beschäftigte den Kommandanten mit einem Mal. Bei Serenetys Rettung hatte ihm der Chiss sowie ein ganzer Trupp seiner sehr tapferer Navy-Trooper geholfen. Zwar hatte sich Thrass bei dem Rettungsversuch verletzt, doch eigentlich hatte Toji angenommen, dass es den Chiss nicht so schlimm getroffen hatte. Maximal eine ganze Woche sollte der Chiss außer Gefecht sein – so hatte Toji den Sanitäter in Erinnerung. Er gab dem blonden Hünen ein Zeichen. Lieutenant Commander du Telac sollte das Kommando übernehmen. Natürlich nickte der muskulöse Adlige. Dann verließ der Kommandant gemächlich die Brücke. In aller Ruhe ging der Flottenoffizier zu den wartenden Turboliften, um im Anschluss mit ihnen auf das Deck der Krankenstation zu gelangen.

Zur gleichen Zeit lenkte der rauchgraue Sternzerstörer der Victory-II-Klasse nach Steuerbord. Nach und nach brachten sich die einzelnen Turbolaser in Stellung. Trotz der großen Distanz zu dem Mond konnte man selbst von der Brücke der „Pandora“ aus die toten Krater sehen. Kein Leben existierte auf diesem öden Himmelskörper. Selbst als das Kriegsschiff mit seiner Backbordseite parallel zum Mond war, hielt sich du Telac mit seinem Kommando zurück. Er ließ sich für dieses Manöver Zeit, sehr viel Zeit. Dann – mit einem Schlag – erwachten die Kanonen. So synchron wie man es von all den Kanonieren des Galaktischen Imperiums gewohnt war feuerten sie auf den Mond. Eine Salve nach der anderen drosch auf die tote Kugel ein. Kurz konnte man den Eindruck haben, dass dieses Feuer etwas Staub aufwirbelte. Doch ohne eine Atmosphäre konnte natürlich nichts aufwirbeln.


[ Essesia-System | Nähe zum Mond von Esseles | VSD II „Pandora“ | Turbolift | allein ]
 
[Essesia-System | Sonnennähe | dem Planeten Esseles abgewandte Seite | Marauder ›Interceptor‹ | Brücke] Captain Hugh Samson, Uliz Hammir, Brückencrew

Auf der Seite der Sonne, die dem Planeten Esseles zu dieser Jahreszeit genau gegenüber lag, sprang eine Korvette aus dem Hyperraum. Sie war so nahe, wie es der Gravitationsschatten zuließ, an die Sonne heran gesprungen: Auf diese Weise bot der brennende Himmelskörper die größtmögliche Deckung vor den Sensoren planetarer Einrichtungen und denen der Schiffe, die sich vermutlich im System befanden.

Sofort erfüllte das gleißende Sonnenlicht die gesamte Brücke und blendete jeden, der gerade in Richtung der Sichtfenster blickte. Captain Hugh Samson kniff die Augen zusammen und schirmte sie mit der Hand ab, um dem weißen Glühen zu entgehen.


»Schließt die Fensterschotten!« befahl er.

Sofort fuhren lichtundurchlässige Panzerplatten vor die Sichtfenster, und nur wenige Sekunden später war das Sonnenlicht ausgesperrt. Die Brückenbeleuchtung wirkte nun angenehm düster.

»Soeben sind die ›Starlight‹ und ›Starlight II‹ eingetroffen«, verkündete ein Rodianer. »Sie melden Einsatzbereitschaft.«

Zumindest ein wenig wagte Hugh Samson daran zu zweifeln, dass die beiden corellianischen Korvetten tatsächlich vollständig bereit im engeren Sinne des Wortes waren. Die Zustände, die auf Schiffen der Black Sun teilweise herrschten, waren in keiner Weise mit dem vergleichbar, was er als Offizier der imperialen Flotte erlebt hatte. Zwar kannte er die Kommandanten der beiden ›Starlights‹ nur flüchtig, aber seiner Einschätzung nach waren sie eher Piraten als Offiziere und ihre Schiffe entsprachen dem. Auch seine ›Interceptor‹, eine Korvette der Marauder-Klasse, war unterbesetzt, gerade ausreichend gewartet und hatte einige Probleme mit der Disziplin einer zusammengewürfelten Mannschaft - obwohl Samson sich seit Jahren bemühte, das beste aus dem Schiff herauszuholen. Wie es um die Disziplin auf den anderen beiden Schiffen stand, konnte er sich ausmalen.

Trotzdem: Was Piratenschiffe anging, gehörten die Korvetten der Black Sun zweifellos zu den besten und schlagkräftigsten in der Galaxis. Man musste es einfach von dieser Warte betrachten, auch wenn dies manchmal schwer fiel.


»Scannen Sie das System gründlich«, befahl der Captain.

»Es befinden sich keine weiteren Schiffe im Erfassungsbereich unserer Sensoren«, lautete die Antwort. »Aber durch die Nähe zur Sonne können wir fast die Hälfte des Systems nicht erfassen.«

Das sollte eigentlich so klar sein, dass es keiner Meldung bedurfte: So wie sie selbst im Sensorschatten nicht entdeckt werden konnten, entzogen sich auch weite Bereiche des Systems ihrem Blick. Aber das machte nichts; die Hauptsache war vorerst, dass sie unbemerkt blieben. So lange, bis die Frachter hier waren und ihren Teil der Mission durchgezogen hatten oder bis Probleme auftauchten.

Probleme konnte es auf einem Einsatz wie diesem immer geben. Die Frachter sollten mit falschen Kennungen das System anfliegen und tonnenweise fortschrittliche Technologie stehlen, wie Samson aus seiner Einsatzorder wusste. Die drei Korvetten sollten sich hieran nicht direkt beteiligen, sondern nur dann eingreifen, wenn es Schwierigkeiten gab, die man mit Gewalt oder Drohgebärden lösen konnte. Leider waren die Mittel der Black Sun recht beschränkt; falls sich mehr oder größere Schiffe nahe Esseles befanden als nur ein paar Patrouillenboote und Jäger, würden drei Korvetten kaum genügen, um einen offenen Kampf zu wagen, und auch nicht, um jemanden einzuschüchtern. Also würde es wahrscheinlich auf eine der vielen Hit-and-Run-Situationen hinauslaufen, die Samson seit seinem Wechsel zur Black Sun immer wieder erlebt hatte: Unter Zuhilfenahme des Überraschungsmoments auftauchen, eine Ablenkung schaffen, so viel Schaden wie möglich anrichten und lebendig wieder verschwinden. Ein recht feiges Vorgehen, aber eines, bei dem der Feind von seiner zahlenmäßigen und waffentechnischen Überlegenheit kaum profitierte und bei dem auch kleine Schiffe viel bewirken konnten.


»Wir machen uns gefechtsbereit. Alle Mann sollen auf ihre Stationen. Kann sein dass wir gar nicht gebraucht werden und unseren Sold fürs Nichtstun bekommen; aber vielleicht müssen wir uns mit ein paar Imperialen schießen.«

Die Brückencrew leitete seine Befehle an alle Bereiche des Schiffes weiter.

»Die Jäger und Bomber sollen starten.«

Was die drei Korvetten an Sternenjägern aufbieten konnten, war nicht gerade beeindruckend. Die beiden Corellianer hatten nicht einmal einen Hangar, und die ›Intrepid‹ trug nur eine einzige Staffel. Besser gesagt, zwei halbe Staffeln: Sechs Y-Wings und sechs alte V-19 Torrents. Diese Maschinen konnten sich kaum mit imperialen Standardjägern messen, geschweige denn mit neueren Modellen der TIE-Serie. Aber sie waren besser als nichts und taugten jedenfalls für Ablenkungsmanöver und um Verwirrung zu stiften.

»Geben Sie mir bescheid, sobald die Frachter eintreffen. Ich bin in meinem Bereitschaftsraum.«

Mit diesen Worten zog Hugh Samson sich zurück und überließ seinem Ersten Offizier Hammir das Kommando. Noch war genug Zeit für eine Tasse Kaf. Mit einem ordentlichen Schluck Rum.

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Lerina To'lag

.:: Esseles-System | Victory-II Sternzerstörer "Pandora" | Cantina | Tisch in einer Ecke | Lt. Lerina To'lag, Lt. Tosh & zwei weitere ::.

Das Spiel lief gut, sogar zu ihren Gunsten, doch auch dies hob ihre Laune nicht sonderlich. Die Abfuhr, die man ihr erteilt hatte tat weh, verdammt weh um genau zu sein. So ein misst, wie konnte ein Kerl wie dieser verfluchte Captain sie nur so sehr verletzen!? Sie müsste darüber stehen anstatt sich zu ärgern und dennoch machte es sie wütend. Nicht nur dies, sie hätte ihn am liebsten erwürgt. Lerina besaß Temperament, dies nicht zu knapp und sie war jemand, der jenes Temperament auch auslebte. Sie hielt nichts davon mit Gefühlen hinter dem Berg zu halten, sondern ging offen damit um. Bisher hatte noch niemand sie auf diese Weise verletzt. Keiner hatte dies bisher fertig gebracht, bis jetzt! Am liebsten hätte sie den Tisch auseinander genommen. Wie konnte es sein, dass nur nach einem so kurzen Gespräch, einem so kurzen Zusammentreffen ihre Gefühle dermaßen durcheinander waren? Einen kurzen Augenblick biss sie sich auf die Zähne. Die Erklärung war simple. Sie hatte sich eindeutig verknallt und dies in dem Moment als sie ihn gesehen hatte, nun ja mehr oder weniger. Peinlich war ihr dies nicht warum auch!? Ihre Überreaktion wäre damit geklärt. Sie fühlte sich verletzt, beleidigt, verschmäht und …, tja gänzlich elend eben. Zum Glück war sie ihm nicht noch einmal begegnet, denn es hätte sehr gut sein können, dass sie ihm die Leviten gelesen hätte. Warum musste sie sich ausgerechnet von Gats angezogen fühlen? Sich in ihn verknallen… Nun ja, was sollte es, immerhin war es geschehen, auch wenn sie ihm jetzt am liebsten den verdammten Schädel heruntergerissen hätte für seine unverschämte Art sie zu behandeln. Als ob er dies nicht auch hätte netter tun können, aber nein, er musste ihr ja derart vor den Kopf stoßen. Verdammt noch mal, er hätte ihr ja auch von Anfang an klar machen können, dass da kein Interesse bestand. Aber nein, er hatte sie ja irgendwo auch noch ermutigen müssen. Männer waren des öfteren wahrlich das Letzte. Entweder sorgten sie dafür, dass man als Frau völlig hin und weg war, sie zur Not auch noch verführte, damit sie erhielt was sie wollten oder aber sie verteilten äußerst uncharmante Körbe. Konnte das männliche Geschlecht nicht einfach mal völlig normal agieren? Wohl nicht! Na gut, es gab auch jede Menge Frauen die völlig daneben waren, aber dies traf ja nicht auf alle zu. Sie zumindest gehörte nicht dazu. Sie war wie sie war, ob dies nun jemandem passte oder nicht.

„Hey Lerina, schläfst du oder was!?“ Toshs Stimme riss sie aus ihrer Gedankenwelt und die Mandalorianerin warf ihm einen scharfen Blick zu.

„Verdammt Tosh, kannst du nicht einmal deine Klappe halten? Müsste ihr Männer mit allem was sie ihr sagt verletzen? Als ob es nicht reicht, dass ihr so schon genug dummes Zeug von euch gebt.“

Tosh sah seine Kameradin verdutzt an, ebenso wie der Rest der Gruppe. „Ähm ja, alles klar. Ich hab zwar keine Ahnung was du meinst, finde allerdings, dass du endlich mal auf den Boden kommen solltest. Mensch Lerina, was um Himmels willen ist nur in dich gefahren?“

Die Brünette mit den eisblauen Augen schluckte kurz, dann sah sie Tosh an.

„Tut mir leid, tut mir wirklich leid. Du hast ja Recht, ich bin gekränkt, tief gekränkt dies ist alles.“

Eigentlich wollte sie nicht mehr darüber verlieren. Wenn sie mit jemandem darüber sprechen würde dann mit Ming, allerdings war ihre Freundin gerade beschäftigt also wollte sie diese auch nicht stören.

„Vergiss es einfach. Lasst uns in Ruhe spielen und ich verspreche an mich zu halten.“

Tosh nickte ihr höflich zu. Damit war die Sache vorerst aus der Welt geschafft. Blieb nur die Frage wie lange. Sie würde sich eben zusammenreisen müssen. Zumindest ihren Freunden gegenüber, die hatten es schließlich nicht verdient so behandelt zu werden. Das Spiel ging weiter, die erste Runde ging an Lerina, dann startete die zweite Runde. Würde spannend bleiben, war auch jene gewinnen würde.

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Gats Arturo, Captain des Cortosis-Squads, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und atmete tief ein. Seine Gedanken hingen in der Vergangenheit fest. Nicht allzu weit, nicht allzu fern. Und dennoch nagten die Vorfälle an ihm. Erst vor kurzem war er zum Befehlshaber einer ganzen Kompanie ernannt und auf den VSD-II 'Pandora' versetzt worden. Dazu kamen die jüngsten Erfolge seiner Einheit bei Gefechtssimulationen, bei welchen er sich einen gewissen Stolz nicht verkneifen konnte. Was jedoch wirklich an ihm innerlich nagte, war die Auseinandersetzung oder Beinahe-Eskalation mit Lieutenant Lerina To'lag. Nicht nur das er eine derartige Annäherung im Dienst für inakzeptabel hielt, sie hatte obendrein auch noch den Fehler gemacht, ihn mit seiner unliebsamen Vergangenheit zu konfrontieren. Dem Sohn eines Mandalorianers lag nicht viel an dem kodexbehafteten Leben eines Outlaws. Er war imperialer Offizier und als solcher folgte er den Protokollen imperialer Dienstanweisungen. An Bord eines Kriegsschiffes war kein Platz für sentimentale Romantik einer Lebensphilosophie, die gemeinhin als veraltet galt. Und überdies noch den Ambitionen eines jungen, aufstrebenden Kompanieführers im Weg stand.
Gats' ließ den Kopf leicht kreiseln, um die Nackenmuskulatur zu entspannen. Nach den inszenierten Entermanövern und der anschließenden Dienstbesprechung mit seiner Einheit hatte er sich nur nach einer gewissen Ruhe gesehnt. Zwar war es schwierig auf einem voll bemannten Schiff von der Größe der 'Pandora' einen Flecken zu finden, an dem man sich den Luxus von Einsamkeit gönnen konnte. Doch wie durch ein wahrgewordenes Wunder hatte es der hochgewachsene Mann von Concord Dawn geschafft, sich abseits der Haupt-Gangsysteme eine abgeschiedene, geradezu verträumte Ecke zu suchen. Hier kramte er nun allein in seinen Gedanken, ließ sich von Schwermütigkeit einfangen und genoß gleichzeitig die Ruhe.

Abgeschieden von der Hektik an Bord des Sternzerstörers, unbeobachtet von seinen Soldaten und Untergebenen und fernab möglicher Konfrontationen mit Geistern der Vergangenheit, schnalzte der breitschultrige Offizier mit der Zunge. Da es an Bord eines Raumschiffes untersagt war, Blasterwaffen zu tragen, sofern kein Alarm gegeben wurde, trug Captain Arturo nur sein langes Messer am Unterschenkel. Selbiges war eines der wenigen Erinnerungsstücke an seine Heimat, eines der wenigen Mitbringsel aus dem früheren Leben. Ein Stück scharfgeschliffene Vergangenheit. Mit einem bösartigen Kratzen zog der Captain das Messer aus der Unterschenkelscheide. Im schwachen Licht des Ganges funkelte die dunkle Klinge matt, doch sie verlor nichts von ihrer tödlichen Ausstrahlung. Ein kurzes Lächeln spielte sich um die Züge von Gats. Diese Sekundär- oder bisweilen auf Tertiär-Waffe sorgte stets für ein Gefühl der Sicherheit. Es war vertrauter Stahl, der sich gut anfühlte. Das dunkelgraue, weiche Leder, welches als Griffumwicklung diente wurde vom Captain stets gepflegt und auch die Gravur auf der Klinge war von einer fanatischen Besonderheit. 'Blood & Honor' - eine Philosophie, der er selbst anhing. Nicht mit moderner Lasergravurtechnik waren diese drei Worte eingebrannt, sondern traditionell und mit handwerklichem Geschick in den Stahl getrieben.

Diese Waffe gemahnte ihn, seine Herkunft nicht vollends zu leugnen, zeitgleich erinnerte ihn die Parole an die Bedeutung vieler erlernter Dinge durch seinen Vater. Allein das er das Messer trug, war ein Symbol familiärer Bande, wenngleich er einen weiteren Kontakt unterließ. Es war keineswegs aus böser Arglist oder aufgrund von Antipathie - einzig, seit seinem Beitritt zum imperialen Militär hatte sich die Beziehung zu seinen Eltern verschlechtert. Selbige, mittlerweile schon im hohen Alter, hatten sich stets einen anderen Werdegang für ihren Sohn vorgestellt. Doch, bedingt durch sein kämpferisches Blut und die traditionelle Grunderziehung, hatte dem Drang nach Eroberung und Konfrontation nachgegeben - auf Kosten eines Elternhauses. Doch es war seine Entscheidung und er stand nach wie vor zu selbiger. Mit einem angespannten Gesichtsausdruck schob er die Waffe in die Scheide zurück und richtete sich vollends auf. Es galt die Müdigkeit aus den Körper zu vertreiben. Ein schneller Kaf würde vielleicht helfen.

Kurzerhand verscheuchte Gats Arturo jeden Gedanken an Heimat, Familie, Erziehung und Probleme aller Art und beschloß, die Mannschaftskombüse aufzusuchen. Zwar war er noch etwas mit Orientierungsproblemen an Bord des Sternzerstörers gesegnet, doch die primären Wege waren ihm zum Glück geläufig. Dem Hauptgang folgend, steuerte der Captain einen der zahlreichen Turbolifte an, mit deren Hilfe er in die unteren Ebenen des Schiffes gelangen konnte. Doch so weit musste der bullige Mann von Concord Dawn nicht fahren. Schon nach zwei Stockwerken hatte er die Zielebene erreicht. Er stieg aus, kaum das sich die Lifttüren zischend öffneten und nahm die beiden Sturmtruppen wahr, die hier patrouillierten. Kurzerhand setzte sich der Kompanieführer sein Barrett auf und steuerte auf eine der zentralen Mannschaftskombüsen zu.
Schon aus einiger Entfernung hörte man, trotz verschlossener Drucktüren, den Geräuschpegel der Sammelstätte. Mit einem süffisanten Lächeln betätigte Gats den Türöffner und schob sich anschließend in die Szenerie. Ein Sammelsurium an Gerüchen, bestehend aus Essensdüften, Zigarettenqualm, Synthohol und Körperausdünstungen schlug ihm entgegen. Dennoch waren derlei Aufenthaltsorte beliebte Treffpunkte von Soldaten - gerade ausserhalb der Dienstzeit. Der Hüne blickte sich um und wurde ebenfalls betrachtet. Hier und da sprang ein Soldat der Bodentruppen auf und salutierte, was der Captain wiederum mit einer Erwiderung quittierte. Und dann entdeckte Gats Arturo eine Person, die er hier nicht erwartet hatte. Überhaupt nicht. Lieutenant Lerina To'lag. Der Sohn eines Mandalorianers schluckte etwaigen Groll herunter und beschloß, die Thematik ein für alle mal zu klären. Kurzerhand stapfte er auf den Tisch zu, an dem die adrette Schönheit Karten spielte. Die übrigen Spieler ignorierend, baute sich Muskelprotz am Tisch auf. Seine Stimme war donnernd, jedoch keinesfalls befehlend.


"Lieutenant To'lag, hätten Sie einen Moment Zeit? Ich denke, wir sollten da etwas besprechen."

In Anwesenheit weiterer Militärs entschied sich der Captain des Cortosis-Squads dafür, recht sachlich zu bleiben. Eine allzu persönliche Gesprächsstruktur war hier seiner Meinung nach deplatziert. Mit aufmerksamen Blick verfolgte er die Regungen der jungen Frau. Sie hatte mit ihrem etwas - ungestümen - Vorsprechen einen recht großen Anteil an seinen momentanen Grübeleien. Innerlich jedoch bereitete er sich auch auf eine Art Gewitter vor, denn er schätzte die - offenkundige Mandalorianerin - als eine aufbrausende Person ein. Und sie war stolz, ohne Frage. Insofern würde sie ihm einiges erzählen, das stand fest.


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