[Film] Der Baader Meinhof Komplex

Wie dem auch sie werde ich den Film gucken und wenn nötig mich vorher mit der tatsächlichen geschichte auseinandersetzen (was nicht heißt, dass ich das buch "der baader meinhof komplex" von aust lesen werde)

Das Buch zu lesen kann ich nur jedem empfehlen.
Es befaßt sich sehr gut mit der ersten Generation und dem entstehen der zweiten Generation.
 
Es ist zwar so, dass der Film ja schon zeigt was damals abging, die Angst der Menschen in der BRD damals, kann man aber nicht nachstellen.
Meine Eltern z.B. sagen "wie kann man über so etwas nur einen Film machen" und was sie damals für Angst hatten, und das die Polizei damals eben Autobahnen gesperrt hat und so etwas wie Chaos geherrscht und eine riesen Furcht.:

Meine Eltern sind eigentlich recht begeistert das sowas verfilmt wird. Mein Papa meinte dafür würde er sogar ins Kino gehen. Er hat mir auch erzählt wie das damals abging. Er wurde damals nämlich auch auf der autobahn kontrolliert wurde und das wohl recht heftig war.

Achja der Film soll wohl auch für den Oscar nominiert werden als bester ausländischer Film.

"Baader Meinhof"-Premiere : Betretenes Schweigen im Kino nach RAF-Drama - Nachrichten Vermischtes - WELT ONLINE
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird schon stimmen nur geht Baader-Meinhof-Komplex als Oscar-Kandidat für Deutschland ins rennen. Ob er wirklich nominiert wird liegt an der Academy die den Oscar verleiht.

Ich denke aber eher das der Film aufgrund seiner Hollywoodtauglichkeit ins rennen geht.
 
Wird schon stimmen nur geht Baader-Meinhof-Komplex als Oscar-Kandidat für Deutschland ins rennen. Ob er wirklich nominiert wird liegt an der Academy die den Oscar verleiht.

Ich denke aber eher das der Film aufgrund seiner Hollywoodtauglichkeit ins rennen geht.

Ja genau oder so. Aber es wäre mal cool wenn wirklich ein Deutscher Film nen Oscar bekommt. Weißt du wann die nomierungen sind?
 
Letztes Jahr hat doch "Das Leben der Anderen" den Oscar gekriegt oder ist das kein Deutscher Film? Werde mir den Film wohl auch im Kino angucken, je nachdem ob sich die Zeit findet, ansonsten wird er aus der Videothek geliehen. Interessant waren die Trailer allemal.

Ja stimmt das Leben der anderen hat nen Oscar bekommen. Das hatte ich vergessen. Hätte ich als Oscar-Fan eigentlich wissen müssen.
 
Hm, also ich bin da ein bisschen skeptisch... Ich finde solche Filme eigentlich grundsätzlich gut, aber nur wenn sie auch grundsätzlich die "richtige" Geschichte mit allen Fakten erzählen. Die 68er war mein Abi-Thema, dementsprechend hab ich auch etwas über die RAF gelernt. Trotzdem würde ich mir noch nicht anmaßen, genügend über die Zeit zu wissen. Das finde ich ist ein bisschen das Gefährliche an solchen Filmen, insbesondere wenn zwar jeder ein bisschen was weiß aber noch lange nicht genug, so wie das bei der RAF ist. Kann man ja in diesem Thread auch schon gut erkennen ;)
Wenn man dann alles in so einem Film für wahre Münze nimmt (und das werden viele) und es das nicht sein sollte finde ich das sehr bedenklich.
 
Ich nehme auch Gymnasiasten nicht aus, über die RAF nichts zu wissen, einfach weil solche Dinge in der Schule kaum oder gar nicht behandelt werden. Wer sich nicht außerhalb damit befasst weiß zu wenig, um darüber diskutieren zu können.
Lies dir noch mal diesen Thread durch und du wirst sehen dass viele schreiben, kaum etwas über die RAF zu wissen.


/edit: Der Rest der Antwort ist wohl nicht mehr relevant ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ein Film...der dient immernoch der Unterhaltung und wird bestimmt im Rahmen derselbigen auch Abstriche machen müssen.
Schaut euch mal Baader von 2002 an, dann können wir über Hintergrundwissen und ob dieses überhaupt relevant ist um über den FILM zu sprechen, weiterreden.

Lies dir noch mal diesen Thread durch und du wirst sehen dass viele schreiben, kaum etwas über die RAF zu wissen.

Ist doch deren eigene Schuld. Und wer sein Wissen dann mit einem Film auffüllt ist sowieso nicht ernstzunehmen.
 
Das ist mir klar, dass das deren eigene Schuld ist. Logisch. Und dass er Abstriche machen muss ist auch klar.
Ich weiß ja nicht wie der Film wird, kann ja sein dass er historisch im Rahmen bleibt. Kleine Änderungen sind okay, große und entscheidende in meinen Augen halt nicht.

Ich sehe das Problem (allg. bei historischen Filmen) darin, dass die Leute teils überzeugt davon sind, der Film MUSS Recht haben, ein Film hat immer Recht. Und das finde ich eben ein wenig gefährlich, weil auch Leute die so denken können auf einen "falschen" Weg geraten.

Verstehst du?
 
@Eowyn

Ohne lange drumherum zu reden :
Ich hatte gestern einen gehörigen in der Krone, und weiß selber nicht, warum ich solch einen hanbüchnen Unsinn gelallt habe.
Ich habe den geistigen Müll gelöscht, und bitte Dich um Entschuldigung.
Ich hatte wohl gestern einen Blackout und und muß wohl die Welt gehaßt haben.
Sorry daß Du es unschuldig abbekommen hast.
Es soll nicht mehr vorkommen.

gez.
Jedihammer
 
Ich war gestern im Film und dieser war endlich mal wieder richtig gutes Kino.
Der Film war mir trotz überlange, eine halbe Stunde zu kurz.
Im gegensatz zu überlangen Schlafmittelchen wie Dark Knight.

Wenn man sich nicht vorher über diese Zeit und den verschiedenen Anschlägen informiert hat rauscht die Infoflut zu schnell an einem vorbei.
Besonders die Sicht und Einstellung der Politik und Opfer damals kam einfach zu kurz.
Und wo war im Film eigentlich unser Herr Schilly? Damals RAF-Anwalt und Sympathiesant, heute Verfechter des Polizeistaats?

Der Film ist für nächstes Jahr in den öffentlichen Programmen als TV-Premiere in einer verlängerten Version angekündigt. Genauso wie bei "Der Untergang".
Ich hoffe das in der TV-Version mehr auf die Kritikpunkte eingeangen wird.
 
Auch ich habe mir den Film gestern angesehen und hatte gehofft, dass man richtig gute politische Bildung erwarten kann, ohne Sympathien mit den RAF-Mitgliedern zu wecken.
Beides ist leider nicht so wirklich gelungen.
Wie Darth Randal schon geschrieben hat, ist ein unwissender Zuschauer vermutlich mit der Geschwindigkeit des Ablaufs der Aktionen überfordert. Es wirkt auch teilweise so, als wäre der Film aus einem viel größeren Ganzen zusammengeschnitten und in ein 2h-Kino-Format gezwängt. Manche Personen tauchen mal auf, werden danach nie wieder thematisiert, die Beziehungen zwischen den Charakteren unterscheiden sich von Szene zu Szene sehr stark, dass man das Gefühl hat, es fehlt etwas.
Und es wird doch Mitleid erweckt. Ulrike Meinhof in der Isolationshaft zum Beispiel.

Fazit: Ein schon sehenswerter aber auf keinen Fall für Schule oder politische Erstbildung geeigneter Film.
 
Ein Film, den ich mit gemischten Gefühlen verlassen habe.
Auf der filmischen Seite ist er wirklich großartig. Gute Schauspieler und die ganze Zeit wirkt er authentisch.
Auf der inhaltlichen Ebene kann er nicht überzeugen. Der Film probiert so viel wie möglich in der doch recht langen Laufzeit anzusprechen, trotzdem wirkt es so, als ob es nur oberflächlich behandelt worden ist. Manche Sachen werden nur kurz angesprochen und dann wieder fallen gelassen. Vielleicht hätte man lieber nur einen Abschnitt genauer behandelt, als die ganze Geschichte der RAF anzusprechen.
 
Bei mir hat der Film einen eher zwiespältigen Eindruck hinterlassen.
Handwerklich ist er nahezu perfekt und auch die Schauspieler liefern durchweg solide bis herausragende Leistungen ab. Dabei weiß vor allem die erste Hälfte des Films zu gefallen, die am Beispiel von Ulrike Meinhof aufzeigt, wie es in den turbulenten späten 60er, frühen 70er Jahren passieren konnte, daß vor allem Menschen aus relativ gesicherten Verhältnissen sich immer weiter radikalisierten und letztlich in eine brutale Terrorszene abrutschten. Dabei hinterlassen vor allem die Szenen des Schah-Besuchs sowie des Sturms auf das Springer-Hochhaus in Berlin nach dem Attentat auf Rudi Dutschke einen starken Eindruck auf den Zuschauer.
Mit zunehmender Laufzeit legt der Film jedoch ein immer höheres Tempo ein und genügt sich quasi nur noch darin, alle wichtigen Ereignisse der RAF-Terrorjahre von ca. 1970 bis 1977 zu bebildern und einen Punkt nach dem anderen abzuhaken. Dabei blitzt das ein oder andere Mal, wie z.B. in den Szenen während der Prozesse in Stammheim oder dem Psychokrieg, den sich Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin in der Haft liefern, durchaus noch filmische Klasse und ? obwohl man das Ende der Geschichte ja bereits kennt ? ein wenig Spannung auf. Zuschauer mit wenig Vorkenntnissen über die Geschichte der RAF dürften sich allerdings mit dem sich gegen Filmende immer schneller drehenden Karussells von Personen und Ereignissen etwas überfordet fühlen.
Was mir ebenfalls ein wenig abging war die Sicht der ?anderen Seite?, sprich der Opfer und der Politik, und wie letztere auf den RAF-Terror reagierte. Stattdessen läuft der Film stellenweise sogar Gefahr, daß man durchaus sowas wie Sympathie z.B. für den ?coolen? Andreas Baader entwickelt, der mit stylischen Lederjacken im Porsche durch die Gegend heizt, und sich einfach nimmt, was er will, egal ob Frauen oder Autos.
Alles in allem bin ich auf jeden Fall sehr gespannt auf die bereits angekündigte längere TV-Fassung, und ob diese einige der genannten Kritikpunkte ausräumen kann, indem sie sich einfach etwas mehr Zeit für die Entwicklung einiger Figuren nimmt, und einige Ereignisse etwas mehr beleuchtet.

C.
 
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