[Filmreihe] James Bond - 007

Der Trailer sieht vielversprechend aus, die Kritiken waren durchweg positiv- anscheinend haben die nicht viel falsch gemacht. Daniel Craig machte für mich in den Szenen,m die man im TV gezeigt hat eine gute Figur. (Nett, wie er da ausm Wasser kommt *g*) Ich werde mir den neuen Bond sicherlich angucken!

Zur Reihenfolge: Habe da auch nie irgendeine "Chronologie" entdecken können. Wie auch- unser Lieblingsagent ist seit über 40 Jahren im Einsatz-demnach müsste er ja jetzt eh am Krückstock gehen...*lol*
Für mich sind das auch alles "Einzelabenteuer"- nur in den ersten paar Filmen tauchten einige Figuren öfters mal auf (die weiße Katze, Beißer, der "Zwerg" etc.) anonsten jedesmal neue Bondgirls und Gegenspieler. Nur Moneypenny und Q waren eine Konstante. Aber die hat man ja wohl jetzt weggelassen.
 
naja moneypenny is ja auch scheinbar ncih gealtert nur dr gute alte Q^^ aber Q hat man ja nun ausgetauscht, warum also nich auch jedesmal mit Bond wenn er starb^^ nein im ernst nu...es sind alles einzelabenteuer das stimmt schon und trotzdem erfährt man immer hintergrund informationen über ihn^^ is aber alles shcon gut so wie es ist^^
 
James Bond, der ewig gleiche Aufguss:

Meine Name ist Bond [EFFEKTVOLLE PAUSE] James Bond.
Trockene Martinis, schnelle Autos, Lizenz zum Töten und goile Gimmicks.

James Bond ist ein flacher und total unspektakulärer Charakter, der sich selbst einzig und alleine durch seinen jeweiligen Filmgegner definiert. Ich kenne keine andere Serie oder Filmreihe, wo die Hauptperson (mal abgesehen vom Horrorfilmikonen wie Freddy o. Ä.) auf einem derartig tiefen Niveau stagniert und sich dies über 20 Filme hinweg auch niemals wirklich ändert.

Die einzige Ausnahme stellt wohl "Lizenz zum Töten" dar, welcher deswegen besonders aus der ganzen Reihe heraussticht, da Bond hier ausnahmsweise einmal nicht der coole und ewig gestriegelte Alleskönner ist, sondern sich tatsächlich realistisch benimmt und seinen ganz persönlichen Rachefeldzug startet. Nicht für Königin und Vaterland, sondern nur für sich selbst. Hier gehts härter als in anderen Bonds zur Sache, es geht um Mörder und Drogendealer und nicht um abgefahrene und grenzdebile Allmachtsphantasien und Weltbeherrschungspläne.

Schade eigentlich, denn dieser Bond hat mir eindeutig am besten gefallen. Als archetypischer Vertreter der restlichen Filmreihe reicht mir persönlich Goldfinger mehr als aus. Den ganzen Rest muss man nicht wirklich gesehen haben, denn man verpasst nicht wirklich etwas von Bedeutung.


Ich gebe Dir als großer James Bond Fan zwar prinzipiell Recht, aber das ist auch ein klein wenig zu pauschal und neigt zum Bashing.

Neben Lizenz zum Töten sticht wohl Im Geheimdienst ihrer Majestät ebenfalls besonders heraus. Der Kino-Mann mit dem wahrscheinlich größten Frauenverschleiß ever verliebt sich wahrhaftig und heiratet gar. Und am Ende des Films zerreisst es fast einem das Herz, da ist nix mit Happy Ending.

Zudem gibt es noch Bonds die aus anderen Gründen sehenswert waren, wo aber ebenso jeder für sich ausmachen muss, ob das für ihn zutrifft. Ich denke da z.B. an Der Spion der mich liebte. Das ist IMO der beste Moore-Bond, weil dort die Formel perfekt durchexerziert wurde und es einfach passt (z.B. die genialen Sets von Ken Adam oder die Anwesenheit eines Curd Jürgens). Aber auch Leben und sterben lassen hat seine Reize, vorausgesetzt man kann etwas mit Blaxploitation anfangen und ist dem Okkulten nicht abgeneigt.

Leider muss man aber feststellen das die beiden o.g. Abweichler auch die Quittung für ihr Anderssein bekommen haben, beide sind gefloppt. Aber gerade die Brosnan-Bonds zeigten wozu diese Blutarmut (im Sinne der Filmseele) führt. Aber Risiko wird nur noch selten eingegangen bei den Blockbustern. Wollen wir hoffen, dass es mit Craig anders geworden ist und dann auch bleibt...
 
Komme grade aus dem Film und ich kann nur sagen dass er echt geil is :kaw:

Ich schreib aber morgen mehr wenn ich ausgepennt habe und aus der Schule wieder da bin -.-

Aber is schon kein schlechter Film imo
 
Ich habe den neuen Bond gestern abend gesehen und er ist zu Deutsch ein Tritt in die Eier für jeden Bond Fan.
Ein solch schlechtes Machwerk habe ich seit EWIGKEITEN nicht mehr im Kino gesehen, und ich habe im Blind Date schon einige schlechte Filme gesehen.

Erbärmlich.
Wer sich nur überlegt in den Film zu gehen und nicht unbedingt rein will soll tunlichst draußen bleiben.
Mit der James Bond Reihe hat dieser Film GARNIX zu tun, er verwendet einfach keinerlei typischen Bond Stil-Elemente, und selbst als Action Film betrachtet, also von der Bond Reihe isoliert gesehen ist es nichts als ein sehr mäßiger Film bei dem man sich öft wünscht, dass er keine Überlänge hätte und der sehr oft langweilig ist.


3 oder 4 Gute Sprüche/Szenen gibts in dem Film entschieden zu wenig um ein guter Film zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe den neuen Bond gestern abend gesehen und er ist zu Deutsch ein Tritt in die Eier für jeden Bond Fan.
Ein solch schlechtes Machwerk habe ich seit EWIGKEITEN nicht mehr im Kino gesehen, und ich habe im Blind Date schon einige schlechte Filme gesehen.

Erbärmlich.
Wer sich nur überlegt in den Film zu gehen und nicht unbedingt rein will soll tunlichst draußen bleiben.
Mit der James Bond Reihe hat dieser Film GARNIX zu tun, er verwendet einfach keinerlei typischen Bond Stil-Elemente, und selbst als Action Film betrachtet, also von der Bond Reihe isoliert gesehen ist es nichts als ein sehr mäßiger Film bei dem man sich öft wünscht, dass er keine Überlänge hätte und der sehr oft langweilig ist.
3 oder 4 Gute Sprüche/Szenen gibts in dem Film entschieden zu wenig um ein guter Film zu sein.


Ich habe den Film auf Englisch gesehen und muss sagen, dass er mir wirklich gut gefällt. Gerade der typische Bond-Stil ist schon 19 Filme lang benutzt worden und durch einen neuen Darsteller kann man da gleich ein wenig rumprobieren. Vor allem, weil sich der Film sehr genau an die Romanvorlage halten soll. Besser als die letzten Filme mit Pierce Brosnan ist er auf jeden Fall und auch die Hintergrundgeschichte ist nicht so abgedroschen, wie die aus den letzten Filmen, wo immer irgendetwas mit Atombomben stattgefunden hat o_O.
 
Thrawn schrieb:
Ich habe den neuen Bond gestern abend gesehen und er ist zu Deutsch ein Tritt in die Eier für jeden Bond Fan.

Sprich für dich allein und nicht für alle Bondfans. :mad:
Denn die Mehrheit der Bondfans finden den Fim sehr gut.

Und jeder der sagt der Film hätte nichts mit James Bond zu tun dem sei nocheinmal ins Gedächtnis gerufen, dass es sich hierbei um eine Romanverfilmung Flemings handelt.
Der Film hat mehr mit Bond zu tun als die Vorgänger.
Nicht ohne Grund hieß es ja auch, dass wir in dem Film sehen werden wie 007 zu der Person wird die wir alle kennen.

Mir persönlich fällt es ziemlich schwer den Film aufs erste Mal komplett zu erfassen (Gilt vorallem für die Verfolgungszenen am Anfang und auf dem Flughafen). Für ein genaueres Review muss ich mir den Film mindestens einmal noch anschauen.

Gesagt sei aber:
Daniel Craig macht seine Sache wirklich sehr gut. Sein Darstellung Bonds könnte man am ehesten mit der Connerys vergleichen.
Der Humor im Film sitzt gut und geht Gottseiddank weg von dem Stil der Vorgängerfilme.
Die Pretitle, als Bond seinen Doppelnullstus erhält ist gefällt mir auch sehr gut, vorallem der Schwarz Weiß Effekt trägt dazu bei.
Die Casino Szenen sind wirklich der absolute Höhepunkit des Films.
Erstklassig umgesetzt nach der Buchvorlage.

Was mich zurzeit etwas enttäuscht ist, dass das Ende bezüglich des Romans doch etwas anders umgesetzt worden ist. (Ich hatte eher auf ein MGS3: Snake Eater Ende gehofft)
Aber das ist denke ich mal ganz normal wenn man das Buch zuvor kennt.
Wie gesagt, beim zweiten Mal wird mir das Ende bestimmt besser gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich weiß gar nicht, was an einem den dienst quitierenden, verliebten bond schlimm sein soll. man erinnere sich an lizenz zum töten oder im geheimdienst ihrer majestät(meiner meinung nach trotz damaliger kritik eienr der besten bond filme überhaupt, eben weil er auch neue wege ging)
 
wow.... :eek:


Ein echt guter Film.... ziemlich Actionreich und coole Sprüche. Naja, teilweise waren die auch schon so unterirdisch, dass sie einfach nur cool rüberkamen.
Das Intro in S/W ist auch nett anzusehen... vor allem, als Bond den nicht vollendeten Satz seines Gegenspielers weiterführt und auch die Auflösung des "Rätsels" warum Bond immer in den Pistolen-Lauf schaut und dann abdrückt ist nett anzusehen.
Dann komt das, meiner Meinung nach nicht sonderlich gute Lied zum Film, mit dem dazupassenden (meiner Meinung nach auch schlechtem) Vorspann.
Aber dann gehts wieder richtig zur Sache. Action pur und vom Feinsten, gepaart mit coolen Sprüchen und Bond wird nicht als Über-Mensch dargestellt. Den hauts scho ordentlich auf die Fresse...
Und so geht es den ganzen Film, über 2h lang.... Die Liebes-Geschichte stört wenig bis gar nicht, für meinen Geschmack gehts da etwas zu schnell in Bond's Entscheidungen, aber darüber kann man hinwegsehen, da das Ende doch etwas anders kam, als ich gedacht hatte *g*
Und auch schauspielerisch kommt der Film gut rüber, wie ich finde.... Craig schaut zwar gelegentlich etwas dämlich in die Kamera, aber die Sprüche machen das wieder wett....

In dem "Krankenhaus" ist mir auch noch ne Kleinigkeit aufgefallen, wäre nett, wenn da mal wer gezielt drauf achten könnte. Ich glaube nämlich, dass das die Villa am Lago di Como ist, wo die Szenen von Padme/Anakin in Ep2 gedreht wurden... die Blumentöpfe und das Geländer kamen mir doch irgendwie bekannt vor ^^
Alles in Allem ein anderer, aber sehr guter Bond-Streifen. Der kommt mit Sicherheit in mein DVD-Regal und ich kann den Streifen nur jedem empfehlen, der Bond oder Action-Filme an sich mag....:kaw:
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem "Krankenhaus" ist mir auch noch ne Kleinigkeit aufgefallen, wäre nett, wenn da mal wer gezielt drauf achten könnte. Ich glaube nämlich, dass das die Villa am Lago di Como ist, wo die Szenen von Padme/Anakin in Ep2 gedreht wurden... die Blumentöpfe und das Geländer kamen mir doch irgendwie bekannt vor ^^

Ich habe den Film auch heute (gestern) gesehen und werde wohl morgen (bzw. heute ;) ) im Laufe des Tages einiges dazu schreiben,

jetzt aber nur, du hast mit deiner Vermutung vollkommen recht, - schöne Örtlichkeit da am Comer See. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr guter Film!

Bei Casino Royal (=CR) ist das gleiche zu verzeichnen wie damals beim turn around von Moonraker zu In tödlicher Mission. Back to Earth, nichts hoffnungslos überdrehtes, dafür trotzdem hohe Messlatte für handfeste Action.

Was einem auffällt, wieviel mehr Liebe Martin Campbell ins Regiehandwerk investiert hat im Gegensatz zu seinem Brosnan-Bond-Debüt Goldeneye. Für Bondfans gibts hier zahlreiche iconic Moments. Nette Ideen wie der S/W-Pretitle, sinnvolle Zeitlupen,
, usw.

Der Vorspann ist zum wiederholten Male GENIAL von Daniel Kleinmann optisch umgesetzt worden, allein der Song ist eher flach. Zwar keine nackten Frauen, dafür herrlich grelle Farben, Themenbezug zum Kartenspiel und dieser gelungene polygonbeladene 90er-VirtualReality-Look.

Das ca. erste Drittel des Films ist doch arg actionlastig, hatte schon Angst, dass es so weitergehen würde, aber Gott sei Dank wird nach der
wieder ein ruhigeres Tempo angeschlagen.

Die Dialoge sind ungewohnt gut, es macht Spaß den Psychospielchen zw. Bond und Lynd (Eva Green ist bezaubernd; fand sie ihn Königreich der Himmel nicht sooo umwerfend, aber nun ist das Eis gebrochen) zuzuhören. Allerdings ist es leider stellenweise unmöglich jede Punchline aus dem Englischen adäquat zu übersetzen; so sind ein paar Sachen total daneben, z.B. "Brustwarz".

Das beste am Film (und das sage ich als Mann) ist definitiv Craig. Toll wie er hier in diesem Film in die Reihe startet! Dieser ganz normale Blick, ohne Emotionen, wo er einem mit diesen auffallend stechenden blauen Augen anstarrt, ist in positivem Sinne höchst irritierend. Diese Ausdrucksstärke in der vermeintlichen Ausdruckslosigkeit ist unglaublich. Er überholt somit meinen persönlichen Favoriten Timothy Dalton aus dem Stand und landet unwesentlich hinter Connery. Vorteil Craigs gegenüber Dalton ist, doch glaubwürdiger den latent animalischen Charakter geben zu können. Craig vereinbart so Daltons Verletzlichkeit mit dem maskulinen Typus Connerys. Bitte mehr davon!

Werde mir den Film nochmal angucken, dann bin ich eher zu ner Wertung fähig. Momentan schwanke ich zwischen 8 bzw. 9 von 10 möglichen Doppel-Null-Agenten.
 
Ich persönlich fand den Film auch eine sehr positive Überraschung. Im Vorfeld bin ich auch nicht wirklich mit James Blond klargekommen, aber Craig macht seinen Job wirklich extraklasse... besser als Brosnan, allemal.

Die Action und Sprüche sind sehr intensiv, und nicht Effekthascherei wie in den letzten Jahren, und generell ist alles eher schlicht gehalten... schlicht, und hart, und dunkel. Ich finde, man kann den Film in keiner Hinsicht mit den anderen Vergleichen, er schlägt einfach einen komplett anderen Pfad ein... was Nostalgiker und "Konversative" sicherlich nicht gerade gutheißen... ich finde aber, dass CR dem ganzen eine neue Würze gibt, den sooo umwerfend waren die letzten Bonds dann ja nicht.

Zum Plot: manchmal etwas zu komplex, finde ich, und für das breite Publikum vll sogar einen Tick zu anspruchsvoll... allerdings ist der Plot viel realitätsnäher als viele der älteren Filme, und zudem noch recht aktuell.

Und um nochmal auf den neuen Bond zurückzukommen: Daniel Craig hat wirklich klasse Arbeit geleistet, und auch wenn ich nix auszusetzen habe, so hätte ich doch Clive Owen lieber in der Rolle gesehen. :P

009 von 0010 Doppelnullagenten mit bekanntlich geringer Lebenserwartung...^^
 
Review:
(Mit Spoilern)

Schon die Anfangssequenz ist für Bondfilme ziemlich ungewöhnlich: Sie ist völlig in Schwarzweiß gehalten, wartet mit einigen ungewöhnlichen Perspektiven auf und ist vom Grad der Action vergleichsweise unspektakulär.
Das Treffen mit dem verräterischen Abteilungsleiter ist aber trotzdem sehr gut, was auch an der coolen Synchronstimme desselben liegt.
Wenn er dann versucht Bond zu erschießen und sich herausstellt, dass dieser bereits vorsorglich das Magazin geleert hat, hat das echten "Connery"- Charme.
Eine weitere Szene dieses Kalibers ist dann auf jeden Fall auch wenn ein Bombenleger später versucht das größte Flugzeug der Welt in die Luft zu sprengen und es Bond nur ein Grinsen entlockt, da er die Bombe bereits unbemerkt an den Hintern des Bombenlegers geheftet hat. :D
Leider wird dieser coole, vorbereitete und tödliche Stil aber nicht immer durchgehalten.

Am Ende der Pre-Titel Sequenz bekommt man dann doch noch die zuvor vermißte bewährte "Schuß" - Szene nachgereicht, die diesmal in die Handlung eingebaut und filmtechnisch recht interessant umgesetzt wurde.
Bin gespannt wie dann im nächsten Film die erste "normale" Szene dieser Art wirken wird.

Die Titelsequenz wirkt etwas seltsam und "alt", - muß man sich vielleicht dran gewöhnen. Die gezeigten Bilder waren aber nett.
Das Titellied hat mir gestern im Kino sehr gut gefallen und imo wird es immer besser je häufiger man es hört, - paßt imo auch wunderbar zum Stil des Films.

Im Film wirkt dann die Instrumentalversion des Stücks, als recht guter Ersatz für das bis zur Endszene abwesende Bond-Theme.
Ansonsten kann ich zum Soundtrack nicht allzuviel sagen, würde aber gerne von denjenigen, die ihn in den Himmel loben, hören, was ihn ihrer Meinung nach besser macht als die Soundtracks der letzten Bondfilme.

Nach der Titelsequenz folgt dann die schwächste Phase des Films, die sich wohl über etwas weniger als das erste Drittel des Films erstreckt.

Bond verfolgt einen Bombenleger und wählt brachiale Methoden, indem er mit einen Baufahrzeug erstmal einen Zaun niedermacht, dann eine Baustelle verwüstet und eine Explosion in einer Botschaft auslöst. Am Ende dieser Verfolgungsjagd hat Craig Bond gefühlt erheblich mehr kaputt gemacht als es einer seiner Vorgänger in vergleichbarer Zeit gekonnt hätte (was nicht als Kompliment gemeint ist).

Angesichts eines Verfolgten, der die Bewegungsabläufe eines Spiderman hat, finde ich es auch ziemlich gewagt von handgemachter und realistischer Action zu sprechen.
Nein, mit den "spektakulären" und großen Actionszenen dieses Films bin ich nicht zufrieden. Gerade die angesprochene Verfolgungsjagd zu Beginn des Films ist genauso überzogen und blutleer, wie es zuletzt bei den meisten Actionsequenzen der Brosnan-Bonds der Fall war.

Generell ist das erste Drittel des Films in einen Stil gehalten, den man glaub ich als Videoclipästhetik bezeichnet.
Da gibt es z.B. eine ziemlich überflüssige Szene in der man Bonds erste Gespielin auf einen Pferd über den Strand reiten sieht, - mann will ja was zu kucken haben! (nicht das sie jetzt nicht sehenswert wäre)
Noch in der gleichen Szene entsteigt Bond dem Meer, - frau will ja auch was zu kucken haben und man muß natürlich zeigen was man an Craig hat!

Dieser ganze Abschnitt des Films zieht irgendwie an einen vorbei ohne dass man von dem Gezeigten großartig geschüttelt oder gerührt wäre, man läßt sich eben einfach berieseln.

Highlights wie der Einbau des guten alten DB5 und der kurze Messerkampf in der abartigen Kulisse der Körperwelten (die man sich imo nur allzugut hätte schenken können) sind eher selten.

Auch die zweite große Actionsequenz auf den Flughafen überzeugte mich nicht so richtig.

Ansonsten überzeugen die Gespräche zwischen Bond und "M" mit ihren spitzen Kommentaren und um ein Haar hätte man auch ihren richtigen Namen erfahren.
Die Geheimdienstwelt ist im neuen Bondfilm um einiges härter und damit wohl auch realistischer geworden. War es beim MI6 gerade zuletzt doch ziemlich kuschelig, wimmelt es dort nun von Verrätern und Dreckskerlen.

Als Konsequenz dessen hat auch "M" ihren Charakter etwas verändert und kommt nun als "fieses altes Weib" daher, das sich durchs Leben mordet.

Obwohl das bekannte Gesicht von Judi Dench für den Fan sicherlich ein Anker ist, bin ich mir alles andere als sicher ob es eine kluge Entscheidung war sie in diesen Film auftauchen zu lassen.
Wenn man sieht wie alt Judi Dench tatsächlich ist und sich vorstellt wie lange Daniel Craig den Job wohl etwa machen soll, braucht es nicht viel um auf den Gedanken zu kommen, dass man in die Verlegenheit kommen könnte "M" in der Ära "Craig" austauschen zu müssen.
Gerade da die weibliche "M" Bond eigentlich anders kennengelernt hat, wäre es vielleicht nicht das Verkehrteste gewesen auch dort gleich einen Neuanfang zu machen.

Auch der Tod von Bonds Informantin war ein Highlight im ersten Drittel des Films, da er diesmal so inszeniert war, dass er wirklich unter die Haut ging.

Gönnen wir uns nun die Zeit um einen Blick auf den neuen Bonddarsteller Daniel Craig zu riskieren:

Da sind zunächst drei Feststellungen zu machen:

  1. Daniel Craig ist ein guter Schauspieler: Das mußte man im Vorfeld eigentlich gar nicht bezweifeln, aber Daniel Craig bekam ja sehr viel völlig unsachliche Kritik. Nun ist man am anderen Ende der Extremdarstellugen angelangt und umjubelt ihn. Schauspielerisch besser als Pierce Brosnan zu sein ist jetzt nicht die größte Hürde aber soweit zu gehen zu erzählen, dass Craig der beste Bondschauspieler überhaupt wäre ist dann wohl doch wieder zu überzogen. Bleiben wir da besser auf den Boden der Tatsachen und sagen einfach, dass Craig schauspierlerisch einen guten Job gemacht hat und alle Facetten seiner Figur in diesen Film überzeugend rübergebracht hat.
  2. Daniel Craig war in den Actionszenen sehr überzeugend und wirkte dort ziemlich hart (auch das mußte man im Vorfeld des Films nicht bezweifeln).
  3. Daniel Craig wirkt cool, aber er wirkt in diesem Film auf eine andere Art cool, als es Bond normalerweise tut.

Und an den dritten Punkt knüpft sich dann die Frage an, die der Film nicht abschließend beantworten konnte: Kann Daniel Craig James Bond sein?

Ich frage mich trotz der positiven oben aufgeführten Punkte noch, ob Craig rein typmäßig zu Bond paßt. Craig wirkt in diesem Film wie ein harter Killer, das paßt hier aber letztlich ist es nur ein Teil der Figur Bond.
Bond ist schließlich dann auch der charmante Gentleman-Killer, der aussieht, als wenn sich jede Frau sofort in ihn verlieben würde.
Ich habe auch bei so manchen der früheren Darsteller Zweifel ob letzterer Punkt tatsächlich zutreffend ist, aber nicht so extrem wie bei Craig, - das Gesicht ist einfach schon sehr hart.
So richtig charmant kam Craig in dem Film auch nicht rüber. Das war zwar einerseits rollenbedingt, aber ich habe doch meine Zweifel, ob er es in Zukunft hinbekommen wird.

Der zweite Grund wieso die oben gestellte Frage nicht beantwortet werden kann ist der Tatsache geschuldet, dass man in diesem Film eben großteils nur "James Bond" und nicht "Bond, James Bond" zu sehen bekommt.
Immerhin zumindest in der Endsequenz bekommt man den "guten alten" Bond, James Bond dann doch noch zu Gesicht und in dem grauen Anzug machte Craig wirklich eine gute Figur.

Es bleibt nur nochmal zu bekräftigen, dass Craig die in diesen Film anstehende Rolle gemeistert hat, ob er aber auch der klassische Bond sein kann, kann ich für mich noch nicht beantworten.
Bond bleibt in diesem Film einfach vor allem als jemand in Erinnerung, der sich ein Messer nimmt und jemanden verfolgt um ihn einfach niederzustechen, das muß aber noch nichts zu bedeuten haben, hätten doch alle Bonddarsteller bis auf Pierce Brosnan (der einen großartigen ersten Auftritt hatte und dann in absolut erschreckender Weise in den nächsten Filmen abgebaut hat) mit ihren ersten Filmen bei mir einen schweren Stand gehabt.
Warte ich also auf den nächsten Film. :)

Der Wendepunkt des Films ist für mich das brillant köstliche Gespräch zwischen Bond und Vesper Lynd im Zug, das den weitaus stärksten Teil des Films einleitet.
Das Niveau des Films liegt ab diesen Punkt einfach gut und gerne zwei Stufen höher.

Nun zu dem Gespräch:
Einfach herrlich komisch, wie die Beiden dort sticheln, aber leider ist das Gespräch beim ersten Mal Hören in seiner Gesamtheit kaum zu erfassen. Ich freue mich schon auf den Zeitpunkt, wenn ich es mir häufiger anhören kann.
Schön ist der kleine Gag von Bond in Bezug auf Vespers Namen, aber da die Namen praktisch aller Bondgirls zwischen "lächerlich" und "sexistisch" anzusiedeln sind, kann man diesen Witz auch nicht allzu oft bringen.

Die Leistung von Eva Green empfand ich wirklich als umwerfend: sie hatte ein wunderschönes Lächeln drauf und konnte herrlich süß schmollen. Bond ist ihrem Charakter Vesper Lynd zumindest zeitweise kaum gewachsen --> "Nehmen sie den nächsten, in diesem Aufzug ist nicht genug Platz für mich und ihr Ego" :D
Rein optisch war Eva Green auch eine Augenweide, diese geheimnisvoll wirkenden Augen haben sehr gut gepaßt.
In der Kombination aus optischen Vorzügen und Schauspiel zieht Eva Green den Großteil der Szenen in denen sie auftaucht gnadenlos an sich.
Gerade zu Beginn der Beziehung zu Bond stiehlt sie Craig ein ums andere Mal die Show.
Vesper Lynd ist insgesamt für mich die überzeugendste Figur in "Casino Royal".

Ebenfalls gut und uneingeschränkt überzeugend hat mir auch Bonds Kontaktmann Mathis gefallen, der gekonnt von Giancarlo Giannini verkörpert wurde.
Nach dem bezüglich dieses Charakters offenen Endes wäre es ja durchaus möglich ihn nochmal wiederzusehen, - würde mich freuen.

Le Chiffre wird gut eingeführt, wobei gleich zu Beginn seine "Geschäftspartner" um einiges bedrohlicher wirken.
Dazu paßt dann auch, dass diese später zwei Killer schicken um ihn eine Lektion zu erteilen, - wobei er dabei eine ganz traurige Figur macht und einem wirklich schon leid tun kann.
Als interessante und lohnenswerte Variante hätte ich es empfunden wenn Bond Le Chiffre aus dieser Situation befreit hätte. Diese Art der Verbindung zwischen den beiden wäre sicherlich für die Folterszene später im Film interessant gewesen und hätte sie noch um einiges intensiver werden lassen können.
So war Bond für Le Chiffre später dann ja nur ein Gegner an den er bedenkenlos seinen Sadismus ausleben konnte.

Die gesundheitlichen Beschwerden von Le Chiffre passen zu einen Bondbösewicht imo ganz gut.
Schlecht fand ich eine der frühen Szenen auf Le Chiffres Yacht, wo er seinen Handlanger anweist die Gäste über Bord zu werfen, wenn sie das Schiff innerhalb einer festgelegten Zeit nicht verlassen haben, - das war einfach eine ganz besonders platte "Der Typ ist echt fies" - Szene.

Le Chiffre war nicht übel, aber im großen Ganzen hätte ich mir von Mads Mikkelsen noch etwas mehr erwartet.

Die Pokerszenen waren wirklich gut und spannend inszeniert. Speziell haben mir die Szenen gefallen, wo Bond am Ende der ersten Runde feststellt, dass Le Chiffre geblufft hat und er dann später auf das Schauspiel von Le Chiffre reingefallen ist.
In der entscheidenden Runde habe ich mich schon darauf gefreut, dass Bond eine "Straight Flush" haben wird, - habe ich ja richtig eingeschätzt. :D

Als die Nebendarsteller vorgestellt wurden hatte ich irgendwie nicht so recht realisiert, wer der neue Darsteller von Felix Leiter tatsächlich ist.
Aber vor kurzen habe ich mal wieder "Shaft" gesehen und somit war für mich schon früh in der Pokerrunde klar, dass dort "Peoples" mit am Tisch sitzt, als er sich dann noch als Felix Leiter vorgestellt hat, war ich aber wirklich überrascht.
Imo doch eine ziemlich ungewöhnliche Wahl, da er auch in diesen Film ziemlich schmierig rüberkommt aber mal sehen ob es noch mehr Auftritte von diesen Felix geben wird.

Lustig war Ludger Pistor, der den Schweizer Banker herrlich übertrieben gespielt hat.

Der Casino-Teil ist wirklich das Beste am Film, - gerade hier wird viel mit relativ ungewohnten Filmtechniken experimentiert und eigentlich ist das jedes Mal ein Erfolg.
Ganz besonders gut gefällt mir die Szene, wo Vesper und Bond gemeinsam unter der Dusche sitzen.

Eine Lob übrigens für die Schurken dieses Films, die es tatsächlich geschafft haben Bond zu "töten" ohne ihn Gelegenheit zu geben sich zu befreien indem sie ihn parallel erzählt haben wie toll sie sind. Bonds Versuch sich selber vor den Folgen der Vergiftung zu retten war zwar nicht so ganz glaubwürdig, aber dass Vesper ihn retten durfte fand ich schön --> Bond (nach seiner Rettung zu Vesper) : "Wie geht es dir?" :D

Manchmal sind einige Versuche sich von den anderen Bondfilmen abzuheben aber doch etwas zu penetrant ausgefallen.
Ich fand es schade, dass keine Moneypeny zu sehen war, wenn Bond nun schon im Vorzimmer von "M" anruft.
Bedeutet dies jetzt, dass im nächsten Film dann eine neue Moneypenny eingeführt wird, oder wird es in Zukunft nun wirklich einen männlichen "Moneypenny" geben, der eventuell auch ein entsprechendes Interesse an James entwickelt? :braue
Auch für den Auftritt eines "Q" hätte der Film eigentlich Platz gehabt, - naja hoffen wir mal auf eine gelungene Neuvorstellung im nächsten Film.

Der Einsatz des Aston Martins gehört wieder zu den unnötig überzogenen Actionsequenzen des Films.
Obwohl Bonds neues Modell imo nicht mehr ganz so schön ist wie der Vanquish hätte ich mir doch einen längeren Einsatz und vor allem bei Tageslicht gewünscht.
Vesper lag da imo etwas unmotiviert auf der Straße und Bonds Crash war mit x Überschlägen vielleicht ein Fall für irgendwelche Rekord-Bücher aber ansonsten eben doch übertrieben und irgendwie langweilig.

An dieser Stelle noch mal was Generelles zur Härte des Films:
Natürlich war es schon reichlich merkwürdig sich anzusehen, was Pierce Brosnan so alles tun konnte ohne dass seine Frisur auch nur ein wenig in Unordnung geraten oder sein Anzug beschädigt würde.
Nun hat man das andere Extrem: Bond sieht nach jeder Schlägerei so zerschunden aus, dass man eigentlich nur fragen kann, mit wie vielen Stichen das jetzt genäht werden muß und auch die Kleidung dürfte kaum noch verwendbar sein.
Die Zeiten von Betonfrisuren und unzerstörbaren Anzügen sind also vorbei, nun hat Bond einfach eine unglaublich große Reisegarderobe und braucht bestenfalls eine kalte Dusche um auch die übelsten Verletzungen wieder loszuwerden.
Ist schon cool wie Bond immer wieder trotz kürzester Zeitabstände nach den Schlägereien völlig frisch an den Pokertisch zurückkehrt aber doch auch recht ulkig.

Die Folterszene ist dann wieder sehr gut gemacht; sie ist ziemlich hart und von der Atmosphäre absolut kalt.
Trotzdem kommt dank einiger Sprüche von Bond noch eine gewisse humoristische Note herein --> "Weiter rechts!" :D
(mal abgesehen davon, dass einige Unreife im Kino die Situation schon an sich anscheinend furchtbar lustig fanden)

Die Folterszene schließt den besten Teil des Films zumindest beim ersten Anschauen des Films ab.

Was danach kommt ist schon deswegen bonduntypisch, weil es nicht auf ein wirklich großes Finale hinausläuft.

Das Problem dieses Handlungsabschnitts ist nicht die Romanze zwischen Vesper und Bond an sich, denn diese ist sehr schön inszeniert worden.

Btw. war es schön die Zuflucht von Anakin und Padme aus Episode II nochmal etwas ausführlicher wiederzusehen.
Eine schöne Örtlichkeit am Comer See, aber für Bond vielleicht doch schon etwas sehr idyllisch.

Problematisch ist dieser Handlungsstrang, weil er ins Leere führen muß.
Die Chance, dass diese Beziehung in den nächsten Film gezogen werden könnte war praktisch nicht vorhanden und so erwartet man, dass noch vor dem Ende des Films etwas passiert, was das Glück zerstört.

Mit dieser Erwartungshaltung ist es schwer den Film einfach nur zu genießen, wenn man den Film häufiger gesehen hat wird man diesen Filmabschnitt wohl mehr zu schätzen wissen.
Ich hatte ja erwartet, dass sie irgendwann versuchen würde ihn aus irgendwelchen Gründen umzubringen.

So wie es dann gekommen ist, war es aber auf jeden Fall auch sehr gelungen.
Schon traurig und man kann angesichts dieser Entwicklung wirklich gut mit Bond mitfühlen. Bemerkenswert, dass er sofort die Verfolgung aufgenommen hat.

Die letzte große Actionsequenz in Venedig war wieder unübersichtlich, übertrieben und damit letztlich langweilig. Man möchte doch zumindest wissen, wen Bond dort gerade niederprügelt, aber diese letzten Gegner blieben gesichtslos.

Der Abschied von Vesper war hingegen wieder sehr schön gemacht.
Soll noch kein abschließendes Urteil sein, aber ich glaube, dass mir die Beziehung Vesper - Bond dauerhaft gefallen wird.

In der sehr guten Endsequenz hat man dann endlich den gewohnten Bond, - viel Spaß also mit dem nächsten Film. :)
 
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Fazit:
Es ist ein guter Film aber es ist nicht der ganz große Wurf der mittlerweile angekündigt wurde.
Der Grund liegt darin, dass sich der Film nicht so ganz entscheiden kann was er nun sein möchte: Sehr gute für Bond durchaus innovative Ideen stehen neben ähnlich überzogenen und blutleeren Actionsequenzen, wie sie für die Vorgängerfilme typisch waren, und wenn das nun schon so ist, dann hätte sich zumindest Regisseur Martin Campbell dafür interessieren müssen ob man das nun schütteln oder rühren muß. ;)
Problematisch für die Fortführung der Filmreihe könnte sein, dass der Film vor allem dort gut war, wo er eher bonduntypisch ist, das paßt hier zwar gut aber dürfte sich nur schwer für weitere Filme übernehmen lassen.
Die Antwort auf die Frage, ob Daniel Craig wirklich James Bond ist, muß imo bis zum nächsten Film verschoben werden, als Einführung für den Charakter kann man den Film aber durchaus genießen.
 
Wow.... ich bin sprachlos :eek:
Ein wirklich großartiger Film. Ich kann das im mom nicht in Worte fassen und editier den Beitrag nach paar Stunden Schlaf :kaw:
 
@ Darth Ki Gon: Wieder mal ein klasse Review! :)

Ich habe den Film heute gesehen, in der OV, und ich fand ihn eigentlich wirklich gut. Besser als die letzten drei Brosnan - Bonds allemal, jedoch fällt mir eine genauere Einordnung des Films noch schwer. Leider haben Daniel Craig sowie ein paar andere Darsteller besonders anfangs viel zu sehr in ihren Bart genuschelt, sodass es zum Teil sehr schwer fiel den Geschehnissen zu folgen. Zwar hatte man ja 9 Jahre lang Englisch, doch in einigen Passagen musste man wirklich anhand der Bilder raten was eigentlich geschieht. Einzig und alleine "M" konnte man wirklich gut verstehen. So muss mein endgültiges Urteil warten bis ich den Film auf deutsch gesehen habe. Fest steht jedoch dass mich das neue Bond - Girl Eva Green wider erwarten doch überzeugen konnte. In den Trailern war ich ja nicht sonderlich begeistert von ihr da sie nach meinem Geschmack zu übertrieben geschminkt war, zum Glück hatte man im Film aber die Gelegenheit sie mal ungeschminkt zu sehen.
"Le Chiffre" wirkte auf mich als Bösewicht sehr beeindruckend, jedoch kam sein Tod für mich zu früh, ich hatte da eigentlich eine größere Rolle erwartet.
Daniel Craig macht seine Sache gut, ist aufgrund seiner Gesichtszüge aber auf jeden Fall ein gewöhnunsgbedürftiger James Bond. Brosnans Gesicht ist halt doch sehr eingebrannt. Mir hat auf jeden Fall seine Härte gefallen und dieser erbarmungsloser Gesichtsausdruck , aber auch die Szenen in denen Bond wirkliche Schwäche zeigt.
Auch die Liebesaffären wirkten diesmal etwas überzeugender, James Bond ist weniger der Macho als in den früheren Teilen, was ich sehr sehr gut bewerte.

Ein endgültiges Fazit kann in Punkten kann ich noch nicht geben, ich hoffe aber das James Bond in den nächsten Teilen noch Bond-"untypischer" wird und man auch in Zukunft versucht, Bond so etwas wie Charakter zu geben.
 
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Ich finde es lächerlich, dass sich hier manche so extrem über den neuen Bondfilm aufregen. Es wurde schon angekündigt, dass dieser Bond ein neuer Bond wird (nicht nur der Schauspieler, sondern auch alles drumherum) - und zwar dass die Vergangenheit von Bond erzählt wird. Meiner Meinung nach ist dieser Bond besser als jeder Brosnan-Bond-Film, aus dem Grund, dass unser Mr. Superagent realistischer rüberkommt. Er hat Schwächen, lässt sich mehr als einmal hereinlegen und ist nicht mehr der platte Frauenaufreißer. In gewisser Hinsicht reißt er die Frauen in diesem Film ja schon auf, aber zumindest nicht wie in jedem anderen Film. Zumindest die Beziehung zu Vesper fand ich sehr gut rübergebracht, imo war sie jetzt auch das beste "Bondgirl". Vielleicht gerade deshalb, weil sie eigentlich keines war, da die meisten dieser Charaktere in den vorherigen Filmen nichts anderes taten als gut auszusehen und sich im Bett zu räkeln. Vesper hatte nämlich - genauso wie Bond Charakter. Es ist auch lobenswert, dass die "Hintergrundgeschichte" nicht wieder dieselbe ist - es geht nicht wirklich um einen größenwahnsinnigen Superschurken, der damit droht die Welt zu vernichten sondern mehr oder weniger um eher private Fehden. Kleines Manko war eventuell die Langatmigkeit mancher Stellen. Die Pokerszenen hätte man kürzen können, ebenso wie die ständigen Kussszenen. Spätestens nach dem vierten Mal kapiert man dass die beiden sich mehr als nur mögen. Auch das Gesicht von Craig ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn er sieht nicht wirklich wie der klassische Bond aus. Er sieht irgendwie ziemlich alt aus und Freundin, Schwester und Mum haben alle drei gemeint er sähe auch nicht wirklich gut aus. Aber was soll's Gewöhnungssache. Ich will Craig im neuen Bondfilm wiedersehen, denn schauspielerisch ist er echt klasse.
 
Habe ihn gestern gesehen und bin auch mehr als angetan.
Nach einem so präzisen und ausführlichen Review von Darth Ki Gon fällt es mir schwer, noch Impulse aufzugreifen, aber dennoch versuche ich es mal (Es folgen Spoiler):
Daniel Craig überzeugt wirklich, seine schauspielerische Leistung ist nicht zu bemängeln. Meine anfängliche ablehnende Meinung gegenüber ihm hat sich als nicht angebracht erwiesen. Was bleibt, ist seine Optik, welche vorerst ungewohnt bleibt, er sieht einfach ganz anders aus als seine Vorgänger. Einen Bond mit Charakter und gar einer Entwicklung begrüße ich auch sehr, was nicht unwesentlich zu meiner hohen Meinung bezüglich des Films beiträgt. Die Wiederholbarkeit einer solchen Entwicklung muss jedoch auch leider bezweifelt werden. Dennoch ein guter Einstieg, und ich freue mich auch auf weitere Filme mit Craig, wenngleich ein wenig Skepsis bleibt.
Eva Green hat mir auch sehr gut gefallen. Ihre Rolle ging weit über die eines typischen Bondgirls hinaus, und das war auch gut so. Am Ende wurde noch einmal richtig Spannung aufgebaut, da man einfach weiß, dass Bond sein Glück mit ihr nicht dauerhaft finden wird. Die Ausgestaltung dessen fand ich dann gut.
Le Chiffre war auch ein anderer Bösewicht, aber einer, der in gewisser Weise auch realistischer war. Er hat keine zig Atombomben, sondern ist einfach 'nur' eine einflussreiche Person des internationalen Terrorismus. Durchweg fand ich ihn glaubwürdig und gut agierend, und sein Tod hatte in seiner Einfachheit auch wieder die realistische Komponente seines ganzen Wesens.
Felix Leiter gefiel mir gut, ich kannte ihn bereits schon aus Syriana, wo er mir auch schon sehr zusagte. Würde mich sehr freuen, wenn wir ihn noch öfters sehen würden.
Lidger Pistor fand ich wirklich witzig, wobei ich mich frage, wie Jürgen Tarrach zu dieser kleinen 'Park'-Rolle gekommen ist.
Die Handlung mit den Poker-Durchsätzen hatte auch was für sich, und viele Szenen sind an für sich wirklich klasse. Der Tod der reitenden Schönheit ging irgendwo schon nahe, ebenso wie jene unter der Dusche. Und so könnte ich weiter aufzählen, wenn ich so nachdenke... :kaw:
Man muss jedoch sagen, dass eben allgemein viele Elemente wirklich nur einmal gemacht werden konnten, und diese Innovationen bzw kleinen Gags könnten in den weiteren Bonds mit Daniel Craig fehlen, wobei das wirklich schade wäre.
Eine 3/4-stündige Unterbrechung des Films aufgrund eines Stromsausfalls war vielleicht dem Ganzen nicht so zuträglich, aber letztlich auch nicht so gravierend. :D
Alles in allem ein wirklich guter Film, und ich freue mich schon auf weitere Filme, wenn diese die Qualität von Casino Royale halten können. Ich befürchte jedoch ein wenig, dass die kleinen Einzelheiten und Neuheiten, die nicht unerheblich zu meiner guten Meinung beigetragen haben, nicht über mehrere Filme integriert werden können.
 
Die Titelsequenz wirkt etwas seltsam und "alt", - muß man sich vielleicht dran gewöhnen. Die gezeigten Bilder waren aber nett.
Das Titellied hat mir gestern im Kino sehr gut gefallen und imo wird es immer besser je häufiger man es hört, - paßt imo auch wunderbar zum Stil des Films.
Das ist halt leider Geschmackssache. Ich bemühe mich, hör momentan bewusst die 007 Soundtracks rauf und runter und Cornells Stück finde ich gerade im Vergleich zu den Highlights der Serie so unendlich cheesy, vorsehbar, fade.

Im Film wirkt dann die Instrumentalversion des Stücks, als recht guter Ersatz für das bis zur Endszene abwesende Bond-Theme.
Ansonsten kann ich zum Soundtrack nicht allzuviel sagen, würde aber gerne von denjenigen, die ihn in den Himmel loben, hören, was ihn ihrer Meinung nach besser macht als die Soundtracks der letzten Bondfilme.
Ich besitze den Score und leider ist er IMO grottig. Fand Arnold bis jetzt klasse, aber er kann anscheinend der Reihe nicht mehr wie so wie bei Tomorrow Never Dies oder The World Is Not Enough neue Impulse geben. Er wiederholt sich, man erkennt zwar seinen Stil, aber die Stücke gehen nicht ins Hirn und die Lust, die CD sogar nur nebenbei laufen zu lassen, ist unglaublich gering. Kopfkino sieht anders aus... Entweder er erfindet sich neu oder es sollte wieder jemand anderes sein Glück versuchen.[/QUOTE]

Nach der Titelsequenz folgt dann die schwächste Phase des Films, die sich wohl über etwas weniger als das erste Drittel des Films erstreckt.
Stimme ich vollkommen überein. Gerade wenn man den Film später öfter auf DVD genießen will, kommt bestimmt ein bißchen Ärger pber Campbell hoch, wenn man den qualitativen Vergleich zum Rest des Films sucht.

Angesichts eines Verfolgten, der die Bewegungsabläufe eines Spiderman hat, finde ich es auch ziemlich gewagt von handgemachter und realistischer Action zu sprechen.
Nein, mit den "spektakulären" und großen Actionszenen dieses Films bin ich nicht zufrieden. Gerade die angesprochene Verfolgungsjagd zu Beginn des Films ist genauso überzogen und blutleer, wie es zuletzt bei den meisten Actionsequenzen der Brosnan-Bonds der Fall war.
Die Action mag für manchen over-the-top wirken, aber IMO wurde noch so grade die Balance gehalten, d.h. man hielt es für zumindest theoretisch möglich; etwas, dass auf die Brosnan-Bonds nicht mehr zutraf (sei es sogar für GoldenEye: Bond fliegt sich in das im Sturzflug befindliche Flugzeug und reißt das Flugruder noch um).

Highlights wie der Einbau des guten alten DB5 und der kurze Messerkampf in der abartigen Kulisse der Körperwelten (die man sich imo nur allzugut hätte schenken können) sind eher selten.
Letzteres ist ein Zugeständnis an den Markt, da nach den USA Deutschland der wichtigste Markt für das Bond-Franchise ist.

Gönnen wir uns nun die Zeit um einen Blick auf den neuen Bonddarsteller Daniel Craig zu riskieren:

Da sind zunächst drei Feststellungen zu machen:

  1. Daniel Craig ist ein guter Schauspieler: Das mußte man im Vorfeld eigentlich gar nicht bezweifeln, aber Daniel Craig bekam ja sehr viel völlig unsachliche Kritik. Nun ist man am anderen Ende der Extremdarstellugen angelangt und umjubelt ihn. Schauspielerisch besser als Pierce Brosnan zu sein ist jetzt nicht die größte Hürde aber soweit zu gehen zu erzählen, dass Craig der beste Bondschauspieler überhaupt wäre ist dann wohl doch wieder zu überzogen. Bleiben wir da besser auf den Boden der Tatsachen und sagen einfach, dass Craig schauspierlerisch einen guten Job gemacht hat und alle Facetten seiner Figur in diesen Film überzeugend rübergebracht hat.
  2. Daniel Craig war in den Actionszenen sehr überzeugend und wirkte dort ziemlich hart (auch das mußte man im Vorfeld des Films nicht bezweifeln).
  3. Daniel Craig wirkt cool, aber er wirkt in diesem Film auf eine andere Art cool, als es Bond normalerweise tut.

Und an den dritten Punkt knüpft sich dann die Frage an, die der Film nicht abschließend beantworten konnte: Kann Daniel Craig James Bond sein?

Ich frage mich trotz der positiven oben aufgeführten Punkte noch, ob Craig rein typmäßig zu Bond paßt. Craig wirkt in diesem Film wie ein harter Killer, das paßt hier aber letztlich ist es nur ein Teil der Figur Bond.
Bond ist schließlich dann auch der charmante Gentleman-Killer, der aussieht, als wenn sich jede Frau sofort in ihn verlieben würde.
Ich habe auch bei so manchen der früheren Darsteller Zweifel ob letzterer Punkt tatsächlich zutreffend ist, aber nicht so extrem wie bei Craig, - das Gesicht ist einfach schon sehr hart.
So richtig charmant kam Craig in dem Film auch nicht rüber. Das war zwar einerseits rollenbedingt, aber ich habe doch meine Zweifel, ob er es in Zukunft hinbekommen wird.

Der zweite Grund wieso die oben gestellte Frage nicht beantwortet werden kann ist der Tatsache geschuldet, dass man in diesem Film eben großteils nur "James Bond" und nicht "Bond, James Bond" zu sehen bekommt.
Immerhin zumindest in der Endsequenz bekommt man den "guten alten" Bond, James Bond dann doch noch zu Gesicht und in dem grauen Anzug machte Craig wirklich eine gute Figur.

Es bleibt nur nochmal zu bekräftigen, dass Craig die in diesen Film anstehende Rolle gemeistert hat, ob er aber auch der klassische Bond sein kann, kann ich für mich noch nicht beantworten.
Bond bleibt in diesem Film einfach vor allem als jemand in Erinnerung, der sich ein Messer nimmt und jemanden verfolgt um ihn einfach niederzustechen, das muß aber noch nichts zu bedeuten haben, hätten doch alle Bonddarsteller bis auf Pierce Brosnan (der einen großartigen ersten Auftritt hatte und dann in absolut erschreckender Weise in den nächsten Filmen abgebaut hat) mit ihren ersten Filmen bei mir einen schweren Stand gehabt.
Warte ich also auf den nächsten Film. :)
Kommilitoninnen von mir fanden ebenfalls zu meiner Überraschung äußerst attraktiv. Anscheinend gibt es hinsichtlich der Anziehungskraft auf Frauen keinen Glaubwürdigkeitsverlust.
Klar kann Craig Bond sein, das ganze ist ein Reset und nicht eine billige Kopie. So wie Moore einen komplett anderen Bond als Connery darstellte, so darf sich jetzt Daniel ein bisl austoben. Die Gefahr bei diesem Risiko besteht allerdings, dass Craig somit einen nicht unwesentlichen Teil der klassischen Bondliebhaber aus dem Kino in zukünftigen Auftritten vergrault. Schließlich wollen einige unbedingt gewisse Elemente in einem 007-Film haben, ansonsten sind sie - egal wie gut der eigentliche Film war - vergrätzt.
 
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