Galantos (Utos-System)

Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Sentinel Landeplatz/ Sam, Sorel, Kyle und seine Jungs

Dass sie gerade zwei imperiale Piloten einfach erschossen hatten, schien wirklich niemanden zu stören. Die Soldaten beachteten die beiden Leichen, die da so im Schlamm lagen, nicht weiter und unterhielten sich ungezwungen miteinander. Manche rauchten sogar und auch Sam verspürte plötzlich den Drang, sich etwas zwischen die Lippen zu stecken und anzuzünden. Vielleicht würde sie ja etwas bei einem der toten Piloten finden? Doch etwas anderes hatte Vorrang: Ihre Hand und ein bisschen Kyle, der sich so aufgeführt hatte, wie Sam es sich nie hätte vorstellen können. Sie waren wohl alle etwas abgestumpft. Ein widerliches, ignorantes Pack, ganz nach ihrem Geschmack. Die eigene Haut und maximal der, der neben einem stand, waren das Wichtigste. Alles was weiter entfernt war, spielte keine Rolle und wurde zur Not einfach beseitigt. Eine Lebensart, die Sam schon kannte und durchaus schätzte. Die Strukturen der Imperialen Armee waren ihr von Anfang an zuwider gewesen. Dass spätestens nach dem Fall von Galantos ein wenig Anarchie in die Truppe eingezogen war, die sich mit der Zeit wie ein Feuer ausgebreitet hatte, nahm sie freudig zur Kenntnis. Doch ihr war klar, dass im regulären Dienst dieses Verhalten ihnen schnell wieder ausgetrieben werden würde. Ein Grund, weshalb sie auch nach den letzten Ereignissen noch an ihren Plänen festhalten würde. Verstohlen warf sie einen Blick auf Zakev. Auch bei ihm war eine Veränderung bemerkbar gewesen: Mit zwei Schlägen hatte er den Piloten ohne Vorwarnung zum Schweigen gebracht, bevor Sam ihm den Rest gegeben hatte. Damit konnte sie arbeiten, mit dieser Dynamik hätten sie auch anderswo Chancen als in einem stinkenden Schützengraben. Die Frage war nur: Wie viel Überzeugungsarbeit musste sie bei dem Scharfschützen leisten? War er überhaupt zu bewegen? Sie musste sich unbedingt auch für ihn ein paar Sätze zurechtlegen.

Bei der provisorisch eingerichteten Stelle für Verwundete fanden sie Royce, Vanutur und eine Sanitäterin. Sam beschloss, Zakev die Führung in der Unterhaltung zu überlassen. Der war zwar auch kein Meister darin, sein Mitgefühl oder seine Besorgnis in Worte zu fassen, aber ihm würde wenigstens nichts rausrutschen. Sie wusste, dass sie eine ruppige Art an den Tag legte und konnte damit auch gut leben. Nur wieso sich den Stress machen, wenn der Scharfschütze bereitwillig in die Bresche springt?

Tatsächlich hatte Royce mitgedacht: Die schweren Waffen waren schnell in Position gebracht und die Soldaten sowieso zur Aufmerksamkeit angehalten. Doch bevor Sam ihren Posten einnahm, musste sie sich erst um die beschissene Hand kümmern.

"He, das hier muss noch geschient werden oder so. Und etwas gegen die Schmerzen wäre geil."

Einer der Sanis erbarmte sich. Schnell eilte er zu ihr, überprüfte kurz das Handgelenk und legte ihr dann eine Schiene an. Währenddessen kamen die Soldaten um sie herum in Bewegung: Der Ring um den Sentinel wurde enger gezogen, Zigaretten wurden ausgemacht und Waffen durchgeladen. Es lag wieder dieses Prickeln in der Luft.

Als der Sani endlich fertig war - Schmerzmittel gab es keine mehr - eilte Sam, nun mit einer Schiene und einem Verband an der linken Hand zu Zakev. Die Schmerzen waren zwar noch da, doch jetzt musste sie nicht mehr so höllisch darauf aufpassen, dass sie ihren Arm nicht bewegte. Womöglich konnte sie so sogar halbwegs anständig ihren E-11 halten und abfeuern.

"Was wirst du als erstes machen, wenn wir hier raus sind, Zakev?"

, fragte die blonde Beobachterin im Plauderton, während sie ihr Elektrofernglas hervor holte.

"Ich glaub, ich werde mich besaufen. Noch bevor ich duschen gehe."

Der letzte Schluck Alkohol war schon eine Weile her. Obwohl sie es sich bei jedem Streifzug durch die Ruinen der Stadt fest vorgenommen hatte, Alkohol zu organisieren, wurde sie nie fündig. Eine frustrierende Bilanz. Das Zeug, das sie in den imperialen Kantinen ausschenkten war zwar weder wirklich gut noch stark, doch in genügend Mengen würde auch das sie früher oder später umhauen. Ein gutes Ziel, wie sie fand.

"Da vorne kommt was aus der Stadt raus. Oh, scheiße. Vier imperiale Truppentransporter, Typ K79-S80. Leute, wir bekommen Besuch, 220 Grad. He, Pilot, irgendwas neues von der Lieutnant?"

"Negativ, Private", antwortete der letzte seiner Art über den ComLink-Kanal.

"Ich sag es nur ungern, aber wir haben für sie getan, was wir konnten. Hier zu kämpfen ergibt keinen Sinn, wir sollten abhauen."

Sie hatten wirklich viel Zeit geschindet und alles unternommen was in ihrer Macht stand, um Salisi von Galantos zu schaffen. Vielleicht hatte sie ja ein defektes ComGerät? Oder war zu schwer verletzt um zu antworten? Oder versteckte sie sich und antwortete nicht aus Furcht, sie würde sich damit verraten? Fragen, auf die sie wohl nie eine Antwort bekommen würden.

Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Sentinel Landeplatz/ Sam, Sorel, Kyle und seine Jungs
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Sentinel-Landeplatz | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur und sein Trupp, weitere Soldaten, Piloten (NSC)

Es war ein merkwürdiges Gefühl, die Leichen der imperialen Piloten im Schlamm liegen zu sehen und zu wissen, dass man für ihren Tod direkt oder indirekt verantwortlich war. Sorel konnte darauf verweisen, dass Sergeant Vanutur im Rahmen seiner Autorität gehandelt hatte und die Exekution des Anführers der Gruppe im Grunde der Feldgerichtsbarkeit entsprach, wenn auch nicht gemäß deren formellen Bestimmungen. Doch der andere Pilot, der den Sam erschossen hatte, das war nicht militärische Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung der Disziplin und Kommandohierarchie gewesen. Nein, es handelte sich um Rache, um Vergeltung und darum, sich eines Lebewesens zu entledigen, das ihnen Probleme machen konnte. Der Scharfschütze hatte kein moralisches Problem mit dem Töten, ein solches wäre für sein Metier auch recht merkwürdig gewesen, aber er hatte professionelle Standards, Richtlinien, an die er sich hielt. Als er mit seinem Vater gejagt hatte, hatte dieser ihm beigebracht, die erlegten Tiere zu respektieren und bestimmte Exemplare zu schonen, beispielsweise Muttertiere, die für das Überleben ihrer Jungen notwendig waren. Das war pragmatisch, denn kein Nachwuchs bedeutete auch keine Beute, aber sein Vater hatte ihm auf seine ruhige, geduldige Art erklärt, dass es um mehr ging. Sie waren keine blutrünstigen Schlächter, keine Sadisten, sondern Meister ihres Fachs und besaßen eine Ehre, die es zu bewahren und zu schützen galt. So war es auch tabu gewesen, ein Tier zu töten, das keine Chance zur Flucht hatte, und wenn man ein Lebewesen fand, das unheilbar verletzt war und litt, so war es selbstverständlich, ihm einen schnellen und schmerzlosen Tod zu gewähren. Sauber und präzise, so hatte es der kräftige Corporal gelernt und daran hatte er sich gehalten. War das Schicksal der Piloten gemäß dieser Kriterien erfolgt? Sie hatten nicht gelitten, ihr Ende war direkt und ohne Zögern gekommen und selbst die Schläge hatten einem Zweck gedient, sie zum Schweigen zu bringen und ihnen eine Alternative aufzuzeigen, die Kooperation und die Entschuldigung, die ihre Leben vielleicht gerettet hätte. Das letzte noch lebende Crewmitglied hatte diese Chance ergriffen und war dem Schicksal seiner Kameraden so entgangen, man konnte Sorel und seinen Kameraden also nicht vorwerfen, dass es keine Warnung und keine letzte Gelegenheit gegeben hatte. Sie kämpften hier auf Galantos, dieser verlorenen, dem Tod geweihten Welt, um ihr nacktes Überleben und die Chance zur Flucht, sie konnten es sich nicht leisten, Zwietracht und offenen Hass zu tolerieren. Diese Erklärung beruhigte den nachdenklichen Corporal und er war mit sich und den Geschehnissen im Reinen. Ohnehin gab es kaum Gelegenheit, irgendwelchen verpassten Alternativen nachzutrauern, man fällte seine Entscheidungen und dann musste man die Konsequenzen mit Würde und Geduld tragen, auch das eine Lektion, die Sorel früh gelernt hatte. Dennoch war er irritiert darüber, wie wenig es den anderen Armeesoldaten auszumachen schien, dass dort im Schlamm Lebewesen lagen, die im Grunde ihre Kameraden waren. Der Effekt des zähen, entbehrungsreichen Guerillakampfes, bei dem ständige Furcht und die Sorge um den nächsten Tag die Begleiter waren, das musste es sein. Disziplin, Treue, Regeln, all das verblasse und rückte in den Hintergrund, wenn man nicht wusste, ob man am nächsten Morgen noch etwas zu essen haben würde. Galantos war ein Brennglas, unter dem die wahre Natur eines jeden Einzelnen enthüllt wurde. Sorel blieb äußerlich gelassen und ruhig, er war nicht die Sorte Mensch, die andere mit seinen Gedanken behelligte, aber ihm entging nicht, dass Sam diesen Wandel weitaus bereitwilliger akzeptierte als andere. Für die blonde Frau war dies keine neue Situation, kein unbekanntes Terrain, das konnte er spüren. Vielleicht hatte sie auch deshalb überlebt, wo andere gestorben waren.

Für weitere Überlegungen blieb keine Zeit, es galt, eine Verteidigung zu organisieren. Corporal Royce bewies, dass er die im zugefallene Verantwortung tragen konnte, und so waren die Grundlagen für eine Schutzstellung rund um den Landeplatz rasch gelegt. Die noch einsatzfähigen Soldaten verteilten sich und gingen hinter jeder sich bietenden Stellung in Deckung, ihre Moral wurde gehoben durch die noch verbliebenen schweren Blaster und die Aussicht, schon bald ausgeflogen zu werden, doch zugleich war überall der drängende Wunsch bemerkbar, keine Sekunde länger als nötig zu bleiben. Niemand wollte der letzte sein, der auf Galantos sterben musste, und umso eifriger wurden Waffen überprüft und durchgeladen und die Umgebung argwöhnisch beobachtet, selbst einige der Verwundeten hatten sich so gut es ihnen möglich war aufgerafft. Es lag Anspannung in der Luft, doch wie ein Fels in der Brandung ließ sich Sorel nicht davon beeinflussen, der Scharfschütze bewegte sich mit natürlicher Gelassenheit und Präzision, sein Gesichtsausdruck war konzentriert, aber frei von Emotionen. Geduldig und schweigend wartete er, bis ein Sanitäter die verletzte Hand von Sam behandelt hatte, und sie gingen in Stellung und starrten hinaus auf die Reste von dem, was einst die Hauptstadt des Planeten gewesen war. Das Bild war eindrücklich und hatte eine verstörend faszinierende Wirkung, so dass der Corporal überrascht wurde, als seine Beobachterin beiläufig fragte, was er denn als erstes machen würde, sobald sie Galantos verlassen hatten. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet und so schwieg er einen Moment. Ja, was würde er tun? Seinen Dienst wieder aufnehmen, seinen geschundenen Körper wieder heilen lassen, soweit das möglich war?


„Ich weiß es nicht.“


Antwortete er und seine Stimme war fest und ruhig, obwohl in diese Unsicherheit störte. Sam hatte da bereits weitaus konkretere Pläne, die junge Frau meinte trocken, dass sie duschen und sich betrinken würde, und zwar nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Man mochte davon halten, was man davon halten mochte, aber ihre Selbstsicherheit hatte etwas anziehendes, beruhigendes. Sie tat, was sie wollte, egal, was andere davon dachten. Seltsamerweise musste Sorel bei der Kombination ihrer Worte und ihrer Erscheinung bei dem Wort „Dusche“ an Bilder denken, die beinah instinktiv aufkamen, doch er ließ sich nichts anmerken und konzentrierte sich wieder.


„Das klingt...wohlüberlegt.“


Vermutlich war es das auch, entschied Sorel. Die Pflicht rief und Sam meldete erschrocken, dass sich etwas aus der Stadt heraus bewegte, ein Konvoi. Die vermisste Lieutenant Salisi? Diese Hoffnung zerschlug sich beinah augenblicklich, als seine Kameradin genauer hinsah und meldete, um was für einen Typ Fahrzeug es sich handelte. Abgesessene Infanterie begleitete die Fahrzeuge in gewissem Abstand und dabei handelte es sich nicht um Imperiale. Der Feind war auf sie aufmerksam geworden und näherte sich, ihr Zeitfenster schloss sich rasch und so verlangte Sam Auskunft von dem Piloten, doch dieser konnte ihre Frage nur verneinen. Wenn Salisi noch am Leben war, und das war unwahrscheinlich genug, war sie nicht in der Lage zu antworten, geschweige denn zu ihnen zu gelange. Vielleicht verzichtete die Lieutenant auch bewusst darauf, um ihre Flucht nicht unnötig aufzuhalten, ein solches heroisches Opfer passte zu ihr, oder sie befand sich in der Nähe von feindlichen Kräften und wollte ihre Position nicht verraten. Zu viele Unsicherheiten, zu viele offene Fragen. Sam sprach aus, was er dachte und hielt fest, dass sie alles getan hatten, was in ihrer Macht stand, aber nicht länger warten konnten. Sorel nickte langsam, er dachte darüber nach, etwas tröstendes zu sagen, aber zum einen fehlten ihm dafür die richtigen Worte und zum anderen wollte Sam bestimmt kein Mitleid, also legte er der deutlich kleineren Soldatin lediglich die Hand auf die Schulter und nickte ihr knapp zu.


„Wir müssen gehen. Selbst wenn Sie noch am Leben ist, sie würde nicht wollen, dass wir uns alle für sie opfern und schlussendlich niemand diesen Planeten verlässt. Und falls Sie doch noch irgendwo da draußen ist, versteckt sie sich vielleicht und jeder weitere Versuch könnte ihre Position verraten. Jemand muss dem Imperium berichten, was hier passiert ist, damit eine Gegenoffensive gestartet werden kann. Tote können nicht berichten, also...es wird Zeit, Sam.“


Bewusst verwendete er ihren Vornamen, sprach aber betont sachlich und konzentriert, dann nahm er die Hand von ihrer Schulter, drehte sich um und marschierte in Richtung des Shuttles.


[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Sentinel-Landeplatz | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur und sein Trupp, weitere Soldaten, Piloten (NSC)
 
[Galantos | Gal'fian'deprisi | Raumhafen | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

"Wie sie wünschen Darth Sting. Wir werden so leise wie Möglich sein dabei" sagte Tom zustimmend zu dem Sith. ehe er sich an seine Soldaten wandte "Aufbruch. Nichts wird zurück gelassen, Sergeant Hawks, sie sind mir dafür verantwortlich die Spuren hier zu entfernen." Sqaud A übernahm die Führung und arbeitete sich vorsichtig durch die Wartungsgänge voran. Auch wenn wir in den Wartungsschächten relativ sicher waren, für den Augenblick, konnten doch Yevethaner in den regulären Gängen unterwegs sein und uns bemerken, wenn wir unvorsichtig wurden und laute Geräusche verursachten. Das Gepäck das wir noch mitschleppten machte das ganze leider nicht wirklich einfacher, eher das Gegenteil. Aber das würde zum Teil hoffentlich bald ein ende haben, wenn sie den Unterschlupf erreicht hatten. Es ging ein wenig langsamer voran als Gedacht, den anscheinend wurden Startvorbereitungen getroffen. Zumindest liefen einige Aggregate und Maschinen innerhalb des Schiffes langsam an. Was alle vorsichtiger werden lies.

Nach einigen quälend langen Minuten erreichten sie die erste kleine Hürde. sie mussten eine Wartungstür öffnen und zurück auf die regulären Laufgänge des Schiffes. Den näher kamen sie durch die Wartungszugänge nicht an den Bereich heran. Wieder mussten sie eine kurze Pause einlegen bis Hawks soweit zu ihnen aufgeschlossen hatte. Tom wollte nicht einzeln den Wartungsbereich verlassen sondern möglichst als geschlossene Gruppe, um das Risiko möglich zu minimieren. Ein wenig sorgen machte er sich um die Sith dabei. Leider waren die drei unberechenbar und zu allem imstande. Es war wieder Sergeant McQueen, dem die Aufgabe zufiel, das elektronische Schloss unbemerkt zu öffnen. Mit einem zischen öffnete es sich einige Momente später. das Geräusch der aufgehenden Tür war leider nicht zu vermeiden gewesen. Vier Soldaten traten sofort auf den Gang hinaus und sicherten erst einmal in beide Richtungen, den Gang ab. Erst dann folgten die nächsten Soldaten, mit den Gepäckstücken und die Piloten.

Die Tür versiegelten sie wieder hinter sich, als alle auf dem Gang standen. Mit leisen schritten setzte sich die Gruppe in Bewegung, bis sie langsam die besagte Kreuzung erreichten. Sie mussten nur schnell den Gang überqueren um wieder aus dem Sichtfeld der beiden Yevethanischen Wachposten zu gelangen. Mit einer kleineren Gruppe wäre das bestimmt nicht so schwer gewesen, aber mit etwas mehr als zwanzig Soldaten, den Piloten und einem Verletzen Darth Sikarius, war das schon wieder eine ganz andere Sache. Ein wirklich gutes Gefühl hatte er bei dieser Aktion nicht wirklich, aber dann erinnerte er sich wieder an die Worte von Darth Sting, bevor sie Galantos erreicht hatten. Das sie mit dieser unsichtbaren Macht die Yevethaner in gewisser weise Manipulieren konnte. Wenn Darth Sting oder einer der anderen Sith, dies vorsichtig machten, war ihr aller Risiko vielleicht gar nicht so hoch entdeckt zu werden?

Ein paar Sekunden später war auch das ausgemachte Kratz Geräusch im Helmempfänger zu vernehmen. Mit einem Handzeichen schickte Tom sein erstes Sqaud auf den Weg. Auf Darth Sting vertrauend huschte die erste Gruppe über die Kreuzung und verschwand auf der anderen Seite wieder aus dem Sichtfeld des Ganges. Sechs oder sieben Sekunden hielt Tom trotzdem die Luft an, ob ein Alarm ertönen würde. So wirklich hatte er sich noch immer nicht an diese Kräfte der Sith gewöhnt. Nach und nach wechselten sie alle so auf die andere Seite und rückten vorsichtig weiter vor. Nach zwei Gangbiegungen standen sie endlich vor dem besagten Raum. Diesmal war Tom zurück geblieben und achtete mit darauf das auch ja keine Spur von ihnen zurück blieb. Der Raum war quadratisch, nicht gerade Klein und alle fanden mehr als ausreichend darin Platz. Zwei Soldaten hatten sich bereits daran gemacht, den kleinen Wartungszugang zu öffnen, als Tom als letzter in den Raum trat und die Tür hinter sich wieder versiegelte. Zufrieden nickte er seinen Soldaten zu, wenn jetzt noch Darth Sting wieder zu ihnen stoßen würde, war dieses Problem wirklich harmlos an ihnen vorüber gegangen. Was nicht zuletzt der verdienst des Wurmes war.

Jetzt hieß es abwarten, aber es war nicht so, das Tom und seine Soldaten nichts zu tun hatten. Geschäftig machten sie sich ans Werk, das mit gebrachte Gepäck zu Sortieren und auszupacken. Die Einzelteile wieder zusammen zu setzen und die beiden Servounterstützen schweren Kampfanzüge durch zu testen und wieder Gefechtsbereit zu machen. Eine Aufgabe, die einiges an Zeit verschlingen würde, selbst wenn alle Soldaten sich beteiligen und helfen würden dabei, den es kam erschwerend hinzu, das alles musste möglichst leise geschehen. Tom wagte es nicht, sein Lager neben Adrias aufzuschlagen, dazu war Darth Sikarius einfach emotional viel zu instabil. Bis auf sein loses Mundwerk war Muraenus eigentlich ganz in Ordnung. Aber wenn dieser nicht aufpasste würde ihm seine Zunge noch einmal übles einbringen. Es wurde wohl auch langsam Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Tom wartete bis alle Sith anwesend waren, ehre er Darth Sting ansprach. Er wollte mit guten Beispiel voran gehen.

"Ich weiß nicht genau, was sie, Lord Sting geplant haben auf N`Zoth. Aber meiner Meinung nach, muss die Sache schnell über die Bühne gehen. Viel Zeit werden sie uns nicht lassen, ehe sie uns mit der zahlenmäßigen Übermacht überrennen können." und blickte den Wurm ernst in dessen Augen. "Ich Rechne weiterhin damit das auf dem Raumhafen nach spätestens einer bis maximal zwei Minute Alarm gegeben wird, weil man uns entdeckt hat. Dort wird die Überwachung besser sein und die Umstände gegen uns sprechen. Ab dem verlassen dieses Schiffes zählt die Uhr gegen uns" N`Zoth war kein Kriegsgebiet, sie hatten mit keinerlei Ablenkung zu rechnen und wie Yevethaner sah auch keiner von ihnen aus. Tom war da realistisch genug um sich da keine realistischen Chancen auszurechnen ,unbemerkt zu verschwinden und irgendwie unterzutauchen in einer fremden unbekannten Stadt. "Von den Soldaten hier auf Galantos habe ich erfahren das es auf dem Raumhafen von N`Zoth eine gewisse Präsenz der Bodenstreitkräfte geben soll. Ursprünglich wohl dazu gedacht um Aufstände nieder zu schlagen und auch um Truppen schnell verlegen zu können, sollen dort mindestens zwei Juggernauts stationiert sein. Wenn es mir und drei meiner Sqauds schnell genug gelingt den Fahrzeughangar im Sturm zu nehmen, haben wir Fahrzeuge zur Hand die uns sicher durch die Stadt bringen werden. Die Chancen stehen gar nicht so Schlecht, das ganze in der ersten Verwirrung des Alarms durchzuziehen. Für Gleiter dürfte wohl die Flugabwehr rund um den Raumhafen zu stark präsent sein, um diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht zu ziehen." Tom machte eine kleine Pause und sah nacheinander in die Gesichter der vier Sith. Das war ihr Überraschungsmoment den sie dabei einsetzten, für die Fahrzeuge. den mit ihnen rechnen würde wohl kein Yevethaner, in diesem Augenblick.

"Mir ist nicht klar was sie vier auf N`Zoth geplant haben um den Yevethanern das Leben schwer zu machen. Aber ich habe vor ihnen einen Schlag zu verpassen, der ihnen klar macht das man nicht hoffen kann sich ungestraft mit dem Imperium anlegen zu können. Sie können gerne versuchen irgendwelche Einrichtungen zu zerstören oder zu Sabotieren. Meine Soldaten und ich werden versuchen ihrer Fanatischen Moral einen merklichen Dämpfer versetzen." Kurz holte Tom Luft und sammelte seine Gedanken bevor er weiter sprach. "Wir werden den Palast des Gouverneurs stürmen, mit dem Juggernaut dürften wir das Gebäude erreichen können und mit den Geschützen uns einen Eingang hinein ins Gebäude brechen können. Wir besitzen einen Gebäudeplan des Palastes und versuchen uns bis zum Kommunikationszentrale durchzukämpfen und diese zu erobern" Tom war sich darüber klar, das dies etliche Verluste und Ausfälle unter seinen Soldaten kosten würde. Selbst er könnte das ganze nicht überleben, aber das war egal. Das war ein Risiko das er bereit war gerne einzugehen. Für das IMPERIUM!

"Wenn sich die Kommunikationszentrale in unserer Hand befindet, werden wir das Imperiale Hoheitszeichen über dem Palast wieder aktivieren und den Bürgern dieser Welt zu verdeutlichen das sie dem Imperium nicht so einfach entkommen können" Bei dem Stolz und Überlegenheitsgefühl das die Yevethaner an den Tag gelegt hatten bisher, würde ihr Ego wohl hoffentlich dabei Schaden nehmen. "Mit ein wenig Glück gelingt es uns auch noch die Schutzsoftware der Yevethaner zu deaktivieren. So das wir dem Imperium die Vordertür zu den Rechnersystemen des Palastes aufstoßen können. Wie gesagt ich habe keine Ahnung was sie geplant haben Lord Sting, aber es soll sich mehr als ein Juggernaut auf dem Gelände des Raumhafens befinden und stände ihnen vier als Transportmittel zur Verfügung." Er blickte kurz zu Adria, es war damals auf der Ironhide eigentlich nur ein wenig Zeitvertreib gewesen. Kam ihr aber jetzt doch irgendwie zu gute "Adria dürfte Fähig sein so einen Transporter zu steuern. Sie hat einen Crashkurs erhalten" und das war durchaus wörtlich zu verstehen.

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Galantos - Gal'fian'deprisi - Raumhafen - Kreuzer - Vorratskammer Sabar, Sikarius, Sting, Adria, Tom, weitere Soldaten (NPCs)

Glücklicherweise verdeckte die getönte Brille seine vor Genugtuung funkelnden Augen, ansonsten hätte es gut sein können, dass hier und jetzt das nächste Duell zwischen Sabar und Adria entfacht worden wäre. Das kleine Mädchen kochte vor Wut, denn sie wusste, dass sie im entscheidenden Moment versagt hatte. Während sie in ihrer grenzenlosen Dummheit und Naivität ihrer Romanze mit diesem Wiesel Tom West verfallen war, hatte Sabar seit ihrem letzten Kampf dazugelernt. Er war in seinen Fähigkeiten um ein Vielfaches aufgestiegen und hatte sich ganz auf sich alleine gestellt inmitten des feindlichen Territoriums auf Galantos bewährt und ihrem verdammten Meister die Haut gerettet, auch wenn Sikarius diesen Gefallen ebenso erwiderte. Sabar war davon überzeugt, dass er mittlerweile in einem Stadium angelangt war, in welchem er einen ebenbürtigen Gegner für Adria hergab. Verdammt, bald würde ihm niemand mehr ebenbürtig sein! Weder das Mädchen noch ihr übergroßer uniformierter Teddiebär. Ein wildes Grinsen zog sich quer über Sabars Gesicht, als Adria es sich nicht verkneifen konnte, verbal auf seine Provokation einzugehen. Wenn sie mit den Yevethanern fertig sein würden, würde sie dran sein! Darth Sting würde keinen Einwand mehr haben, seinen Schüler gegen das kleine Mädchen kämpfen zu lassen, sobald sie ihren Nutzen für die Gruppe verspielt hatte. Sikarius würde das Wiesel Tom West umbringen und Sabar dabei mit Freuden zusehen. Dann würde Sabar Adria und letztlich auch Sikarius niederstrecken, was ihn in ungeahnte Sphären aufsteigen lassen würde! In ihrer grenzenlosen Arroganz und Naivität stolperte das kleine Mädchen gemeinsam mit ihrem Meister in einen Fehler nach dem anderen. Eine Dummheit jagte die nächste und entzweite die beiden mit jeder vergangenen Stunde weiter, Fehler, die man sich in dieser Liga nicht leisten konnte, wenn man sich über kurz oder lang mit einem gefährlichen und effizienten Duo wie Sting und Sabar konfrontiert sah. Vielleicht würde es noch reichen, um die yevethanischen Bestien zu überstehen, doch das Ende nahte und die Gewissheit darüber nährte den Grafen mit Kraft und Energie.

Nun seelenruhig an der Wand lehnend verfolgte er die Besprechung über ihr weiteres Vorgehen. Sabar vertraute dem Instinkt seines nichtmenschlichen Meisters, schließlich hatte sie das Schicksal durch die verwüstete Todeszone auf Galantos geführt, dann sollte es an solch einer Lappalie gewiss nicht scheitern. Dennoch ließ der von Adria angesprochene Punkt Sabar hellhörig werden, wenn auch in einer komplett anderen Richtung, als es sich zwischen ihr und Sting nun letztlich entwickelte. Es war klar, dass sie alle hier versammelt waren, um die Yevethaner zu bekämpfen. Diese abtrünnige Rasse hatte sich das Recht auf ihre Existenz verwirkt, niemand bezweifelte das, vor allem nicht hier in der Runde. Doch umfasste ihr Plan soweit Sabar es bisher verstand nur das hier und jetzt. Es ging darum, ihnen einen schweren Schlag zu verpassen und ihre Rebellion mit einer Tat zum Wohle von Imperator Darth Allegious, dem Meister von Darth Sting, ins Schwanken zu bringen. Sabar fragte sich, ob es nicht ebenso wichtig wäre, den Nachwuchs der yevethanischen Rasse zu vernichten, ihre erbärmliche ungeborene Brut auszulöschen und die Existenz ihrer gesamten Spezies somit ins Visier zu nehmen. Wo auch immer sie sich nun auf N'Zoth hineinwagten, es war das Maul der Bestie. Ihre Innereien, ihr Herz, ihre Leber und ihre Sinne. Doch was war mit ihrer Garantie auf Fortbestand? Dem Fortpflanzungsorgan ihres parasitären Volkes? Sabar wollte bald mit seinem Meister darüber reden, der während dieser Gedanken verdeutlichte, an seinem Plan festhalten zu wollen. Er hatte vor, sich zu verstecken und ihnen ein Signal geben, um schnell und unbemerkt in ihr neues und sicheres Versteck zu gelangen. Aus seiner lockeren angelehnten Position heraus stellte er sich neben West und gemeinsam warteten sie auf das versprochene Signal des Sith. Schließlich gab West seinerseits das Signal, dass es los gehen konnte. Die Gruppe teilte sich auf und überquerte zunächst die vorhin bereits angesprochene Kreuzung, Sabar, West und Adria ganz zum Schluss. Sabar streckte seine Fühler der Macht aus und vergewisserte sich dessen, dass alles nach Plan verlief. Offensichtlich hatten sie einen guten Moment erwischt, vielleicht eine Wachablöse oder etwas dergleichen. Zwei Abzweigungen weiter waren sie schließlich angekommen und fanden sich in einem äußerst großzügig bemessenen Raum wieder. Mit Abscheu vernahm er, wie sich die Soldaten sofort daran machten, den Raum mit ihrem militärischen, nichtsnutzigen Ordnungswahn zu bestäuben und ein Zucken ergriff seine zusammengeballten Fäuste. West hingegen machte keine großen Umschweife und sprach ausnahmsweise etwas an, was auch aus Sabars Sicht relevant war. Die Frage, wie es nun weiter ginge.

Dieses Wiesel hatte sich scheinbar einen eigenen Plan entworfen, für sich und seine Männer. Dieser klang nicht schlecht, dennoch wollte Sabar seinem Meister den eigenen Vorschlag zumindest noch unterbreiten. Ihnen stand frei, bei West's Vorhaben mitzuwirken und womöglich ließen er und seine Männer sich unter der Anwendung von Druck zu einem Umdenken bewegen. Als West auf Adrias vermeintliche Kenntnisse im Steuern von Kriegsgerät zu sprechen kam, konnte Sabar nicht anders, als einen nicht allzu laut hörbaren Lacher los zulassen. Dieses kleine Mädchen und ihre Kenntnisse im Steuern eines schweren militärischen Bodenfahrzeugs sollte also ihre Garantie auf ein sicheres Gelangen zum Einsatzort sein? Verdammt, wollte West seine beiden Probleme in Form von Sikarius und Adria also auf diese Weise lösen? Dieses kleine Wiesel... mehr Überlebensdrang, als man es von einem Mann seines Schlags vermuten mochte, das musste man ihm lassen. Innerlich keimte in Sabar die Frage auf, ob West nicht einen seiner eigenen und für solche Fälle ausgebildeten Männer entbehren wollte, doch verkniff er sich diese im Anblick seines unberechenbaren Meisters. Würde dieser von selbst darauf kommen? Vermutlich dachte Sting schon einige Schritte weiter, noch hatte er nämlich noch nicht gesagt, wie sein eigener Plan aussah.

Galantos - Gal'fian'deprisi - Raumhafen - Kreuzer - Vorratskammer Sabar, Sikarius, Sting, Adria, Tom, weitere Soldaten (NPCs)
 
[Galantos | Gal'fian'deprisi | Raumhafen | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

Zurück zu der Kreuzung zu gelangen war Darth Stings leichteste Übung. Er verfügte über einen guten Orientierungssinn und konnte außerdem seiner eigenen Wärme- und Duftspur folgen. Er wusste genau wohin er wollte und was der beste Weg dorthin war. An keiner Abzweigung zögerte er. So erreichte er den Punkt, von dem aus er die beste Sicht über die Aktivitäten der Yevethaner hatte, lange vor seinen Verbündeten, die sich wesentlich zurückhaltender bewegen mussten. Während er dort wartete, stellte er sich die Frage, wie sinnvoll es war, schon jetzt die Macht zu Hilfe zu nehmen. Er hätte durchaus die Möglichkeit gehabt, die Gedanken und damit die Handlungen der Wachen zu manipulieren, damit sie im entscheidenden Moment nicht in die falsche Richtung gingen oder sahen. Doch er beschloss, diese Option nur im äußersten Notfall zu nutzen. Er schätzte seine Fähigkeiten realistisch ein: Er hatte noch sehr wenig Einblick in die yevethanische Gedankenwelt. Einen gewaltsamen Eingriff hätte er sich problemlos zugetraut, aber eine unbemerkte Manipulation war etwas anderes. Jetzt war nicht die Zeit für Fehler. Also verließ er sich lieber auf andere Fähigkeiten, bei denen er sicherer war. Auf der Lauer zu liegen, einen Feind zu beobachten und den richtigen Moment der Schwäche abzupassen, das war etwas, das ihm im Blut lag. Schließlich war es soweit: Die Menschen trafen ein. Er spürte deutlich, dass sie sich der fraglichen Kreuzung näherten. Sting wartete ab; einer der Wächter schien Anstalten zu machen, in die besagte Richtung gehen zu wollen. Das war ein kritischer Augenblick. Doch der Moment ging vorüber, ebenso wie der Yevethaner, der sich doch für eine andere Abzweigung entschied und aus dem Blickfeld verschwand. Der Korridor war leer, die Umstände so günstig wie sie nur sein konnten. Der Lamproid aktivierte sein Comlink und schabte mit der Kralle über das Mikrofon. Sekunden später huschten die Sturmtruppen und Sith durch den Gang und verschwanden in dem Raum, den sie als Versteck ausgewählt hatten. Sie gaben kein verräterisches Geräusch von sich und hinterließen keine Spur, mit Ausnahme ihres typischen Menschengeruchs. Es war das einzige, was den Wächtern verraten konnte, dass sie hier vorüber gekommen waren; der Wurm hatte keine Ahnung, wie sensibel ihr Geruchsorgan tatsächlich war. Also wartete er noch ein wenig, nur um sicherzugehen. erst als sich die Wolke menschlicher Ausdünstung langsam zerstreute, ohne dass es eine Reaktion seitens der Yevethaner gegeben hätte, verließ er seinen Beobachtungsposten und kroch weiter durch die Schächte. Er erreichte die Röhren in der Decke ihrer Unterkunft und fand die dortige Klappe wie vereinbart geöffnet vor. Fünf Meter runzlig grauer Wurmkörper glitten aus dem rechteckigen Loch und gesellten sich wieder zu den Weggefährten. Die Soldaten waren bereits dabei, sich in dem Raum einzurichten.

»Gut, alle da«, stellte Sting fest. »Schön dass was klappt. Vielleicht sind wir endlich 'ne Gruppe.«

Die Dinge liefen wirklich besser seit ihrer Ankunft auf Galantos. Zwar hatte es noch Konflikte gegeben - die Konfrontation zwischen Sting und Sabar sowie die zwischen Sikarius und Adria wegen Tom - aber diese Probleme hatten ihr Vorwärtskommen nicht wesentlich beeinträchtigt. Trotzdem hatte die Gemeinschaft ihre Ziele und Pläne verfolgt und erst die Infiltration des Raumhafens, jetzt die Einnahme ihres Verstecks erstaunlich reibungslos über die Bühne gebracht. Und im Moment schien es trotz der bekannten Animositäten auch keine Probleme in der Gruppenchemie zu geben. Offenbar hatte es nicht geschadet, dass Sikarius und Sabar sich einmal richtig ausgepowert hatten. Es war schön zu sehen, dass sie alle auch an einem Strang ziehen konnten.

Auf dieser Basis konnte man Pläne für den Angriff auf N'Zoth machen, und genau das regte Tom West nun an. Er war mittlerweile offenbar zuversichtlich, dass sie es bis zur Kernwelt der Duskhan-Liga schaffen konnten, und wollte wissen, wie es dort weiter ging. Er hatte sich schon seine Gedanken gemacht: Die Rede war von gepanzerten Truppentransportern, mit denen es möglich sein sollte, dass zumindest ein Teil des Teams den Gouverneurspalast erreichte. Dort wollte Tom West nach Kräften für Chaos sorgen und die imperiale Fahne hissen.

»Wir haben das gleiche Ziel«, bestätigte Darth Sting. »Der Palast. Kal Fraan hat ihn genommen. Er hat da die Mächtigen getötet und sich zum Anführer ernannt. Er ist dort, ich bin sicher; das haben mir die gesagt, mit denen ich auf Bastion gesprochen habe, und ich glaube es auch. Da will ich hin! Allein wär' ich durch dunkle Gassen oder Kanäle gegangen, heimlich. Aber als Gruppe geht das nicht. Wenn ihr uns mit den Fahrzeugen hin bringen könnt, gut. Wenn nicht, kämpfen wir uns den Weg frei, so weit wir kommen. Ich will in den Palast und alles töten, was da ist; denn da werden wichtige, mächtige Yevethaner sein! Kal Fraans Anführer, Berater, Leibwächter, Familie! Und vielleicht er selbst! Unsere Beute! Wir gehen rein und lassen so viel Blut wie möglich fließen. Viel mehr als die Yevethaner bei ihrem Aufstand. Sie lieben Blut und Tod - ich will sehen, wo diese Liebe aufhört!«

Sting spürte, wie sein Blut zu kochen begann. Er sehnte sich danach, dass endlich diese Stunde kam, in der er dem gesamten yevethanischen Volk an die Kehle springen konnte. Und er glaubte, etwas Ähnliches bei seinen Kameraden zu spüren. Nicht nur bei Sikarius, der ohnehin nichts lieber tat, als anderen Leid und Tod zu bringen. Unter anderem Sabar Muraenus schien es ebenfalls kaum erwarten zu können.

»Bist du bereit, Schüler? Bereit für einen Kampf, zehnmal tödlicher als Galantos?«

Mit Sicherheit hätte Sabar diese Frage auch zum Beginn ihrer Reise schon bejaht. Doch es wäre eine Lüge gewesen. Er war nicht bereit gewesen, auch wenn er es vielleicht geglaubt hatte. Ein sehr kleines Geschöpf war er gewesen und hatte sich zugleich für so wichtig gehalten. Im bisherigen Verlauf der Reise hatte er viel verloren: Sein kostbares Schiff; die Rüstung, auf die er sich so viel eingebildet hatte; sein gepflegtes Äußeres; seine ganze Zivilisiertheit. Doch all das war kein Verlust, im Gegenteil. Unter all diesem unnützen Ballast kam nun endlich der Krieger hervor, der er hatte werden wollen. Als er jetzt sagte, dass er sich auf den Kampf freute, glaubte ihm Darth Sting. Und Sabar gab auch seine Meinung zu dem Vorhaben preis. Er empfahl, sich gezielt auch gegen die Brut der Yevethaner zu richten. Über diese Option hatten sie schon in einer früheren Phase ihrer Reise gesprochen; während des Shuttlefluges nach Galantos. Offenbar war der Gedanke in Muraenus gereift.

»Ja, du hast Recht. Ihr Leben bedeutet ihnen nichts, aber alle Wesen, die Junge großziehen, wollen sie schützen. Wenn sie lernen sollen was Angst und Schmerz ist, dann müssen wir die Brut töten. Wenn es im Palast welche gibt, finden wir sie. Und vernichten sie gnadenlos. Restlos.

Du denkst jetzt wie ein Jäger und Krieger, Scheich. Wenn du das überlebst, dann wirst du ein mächtiger Sith. Einer, vor dem sich andere verneigen. Kämpfer wird man nicht im Tempel auf Bastion. Aber hier. Du hast auf Galantos schon mehr gelernt als viele, die sich Sith nennen, in ihrem ganzen Leben. «


Dieses Lob vor versammelter Mannschaft hatte der Graf wohl nicht erwartet. Doch er hatte es sich verdient - indem er überlebt und triumphiert hatte, wo geringere Geschöpfe untergegangen wären.

»Zeig deine Beute!«

Nun packte Sabar die erbeuteten Yevethaner-Herzen aus. Das Fleisch war mittlerweile ausgeblutet und abgekühlt; nicht mehr so frisch, wie Sting es bevorzugte. Der Wurm griff das größte, saftigste Exemplar mit einer seiner Klauenhände, hielt es hoch um es in Augenschein zu nehmen und reichte es dann seinem Schüler.

»Iss!« sagte er. Und als er die irritierten Reaktionen bemerkte, die ihn auch seitens der Sturmtruppen erreichten, fügte er hinzu: »Iss deinen Feind, dann ist er kein Feind mehr, sondern Beute. Dann bist du kein Gegner mehr, sondern Räuber. Mach, sonst verstehst du's nie ganz, was ich dir beibringen will!«

[Galantos | Gal'fian'deprisi | Raumhafen | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.
 
Utos-System, Galantos, Hauptstadt, im Raumhafen, an Bord eines Tartan-Patrouillenkreuzers: der Dagger of Yevetha im Wartungsschacht: Darth Sting, Adria Guldur, Tom West und sein Trupp, Darth Sikarius und zwei Sanis aus Wests Trupp und Sabar


Sabar reagierte mit Lachen. Es war keine schlagfertige Antwort, die ihm offenkundig darauf fehlte, doch wie war sein Lachen zu deuten? Adria sah ihn an und musterte ihn genau. War es ein Verlegenheitslachen? Ein Auslachen? Reine Überheblichkeit? Sie konnte es fühlen und in seinem Gesicht ablesen, was, wie ein offenes Buch, Arroganz preis gab. Auch wenn sie seine Augen durch seine Angebersonnenbrille nicht sah. Leider reagierte Darth Sting gar nicht darauf. Er stand natürlich voll und ganz hinter seinem Schüler, dem aufgeblasenen Gräflein. Sabar hatte sich äußerlich gewandelt, doch innerlich war er immer noch derselbe. Ein arrogantes Gräflein! Total abgehoben! Er dachte, er wäre etwas besseres! Wie am ersten Tag! Adria fragte sich, wie so etwas sein konnte? Sie hatte bisher keinen so wie ihn kennen gelernt. Wer war er schon? Sie war die Tochter zweier Sith! Ihre Mutter Kira war Schülerin des Imperators gewesen! Von ihrem Vater Darth Wilson wusste sie hingegen nichts weiter, was eigentlich sehr schade war. Tja, und sie war von Darth Sikarius praktisch großgezogen worden und von klein auf an seiner Seite gewesen und hatte den Dschungel überlebt. Und dennoch, dachte dieser aalglatte Kerl, er wäre etwas besseres. Deine Arroganz wird dein Stolperstein sein, dachte Adria und vermied es, ihm das zu sagen, auch wenn es auf ihrer Zunge lag. Sie wusste, der Gegner musste nicht alles wissen. Er würde es eh nicht begreifen wollen. Hatte er schließlich die ganze Zeit nicht! Sie begriff, Sabar war und blieb ein Gegner! Sabar war mehr als nur Konkurrenz. Sie musste acht geben, dass er nicht stärker als sie wurde. Doch erstmal galt es sie einzuholen! Offensichtlich hatte ja ihr Meister vorhin mit den Yevs die Arbeit ganz allein bewerkstelligt. Warum hatte ihr Meister ihm nicht einfach das Licht ausgeknipst!? Dort war doch sicherlich genug Gelegenheit dafür gewesen? Wollte er das nicht längst tun? Etwa wegen der Yevs? Aufs Gräflein konnte man doch getrost verzichten! Doch da kam ihr wieder etwas in den Sinn! Sting war ihr nie von der Seite gewichen! Vermutlich war das der Grund gewesen!

Dann folgte eine Besprechung fürs weitere Vorgehen. Adria äußerte ihre Bedenken. Hoffentlich würde Sting das nicht persönlich nehmen? Doch sie fand ihren Einwurf wichtig! Die Dinge offen anzusprechen, war so ihre Art! Und, er wurde nachdenklich und wägte ab. Er gab zu, dass es möglich sein könnte. Absolute Sicherheit gab es nicht! Doch zur Zeit waren dort keine Eier, jedenfalls hatte er keine entdeckt. Vorübergehend würden sie es daher riskieren.


Dann ging es los.

“Darf ich dich stützen?”,

fragte sie Fel fürsorglich, denn ihre Zuneigung und Verehrung für ihn war ungebrochen.

Der Wurm nahm einen anderen Weg als sie. Adria ergriff ihren Seesack, den bislang ein Soldat für sie getragen hatte. Doch er nahm ihn ihr wieder ab. Adria mochte Wests Soldaten! Auch der Seesack ihres Meisters wurde von einem Soldaten wieder ergriffen, was sie ebenfalls veranlasst hatte, dass er mitgenommen wurde, was sich als klug heraus gestellt hatte. Fel hatte sich umziehen müssen.

Sie sollten nichts liegen lassen oder verlieren. Adria überprüfte gewissenhaft nochmal alles.


Dann musste alles schnell, aber leise von statten gehen. Adria weitete ihre Sinne aus. Ihre Hand hatte sie am Lichtschwert. Doch, sie gelangten ohne Vorkommnisse nach gründlicher vorangegangener Recherche durch Sting ans Ziel. Auch, wenn Adria zwischenzeitlich mal Gefahr gefühlt hatte, die sich wieder aufgelöst hatte.

Die Soldaten nahmen mit ihrem ganzen mitgebrachten Zeug rasch den ganzen Raum ein und wurden geschäftig. Sie hingegen stand mit West und den Sithmeistern und dem Gräflein zusammen. Die Besprechung ging weiter. Alle hatten das gleiche Ziel. Sie würden zum Kernstück des Übels vordringen. Zum Palast! Adria hatte nichts dagegen und überließ die Besprechung dem Kommandeur West und den Sithmeistern. West schlug gewisse Fahrzeuge vor und räumte ein, dass sie einen Crashkurs im Transportpanzerfahren absolviert hatte und deshalb einen führen sollte. Adria sah, dass sich fast unbemerkt, Sabars Mundwinkel verächtlich verzogen, er dagegen leicht ankämpfte, um dann doch laut los zu lachen. Er stand ihr nämlich genau gegenüber. Adria musste triumphierend lächeln. Dezent natürlich! Selbst darüber regte er sich auf? Darauf war er neidisch? Neid trieb Leute voran! Ein richtiger Antriebsmotor! Sie dachte an Damien. Es hatte ihn gefährlich gemacht! Mal ging es um Macht in Holocronen, mal um das rasch`re Erlernen der Macht und die besseren sonstigen Fähigkeiten. Sabar maß sich also an ihr!


“Ja, würde ich machen! Kein Problem!”,

warf Adria schlicht mit abgeklärtem Blick ein. Sie warf ihrem Meister dann doch ein kurzes stolzes Lächeln zu. Dann folgte ein kurzer Blick zu West! Ein Inniger!

Danach kippte sie fast nach hinten weg! Sting lobte am Ende der Lagebesprechung Sabar laut vor allen und über alle Maßen! Wie toll er sich entwickelt hätte! Am liebsten hätte sie laut los gelacht! Doch sie war nicht Sabar! Adria ging näher an ihren Meister heran und sagte leise:


“Wer sagt, dass die Yevs noch gelebt hatten, als Sabar sie fand und sie um ihre Herzen erleichtert hatte?”

Sie traute es dem Kerl einfach nicht zu! Sabar sollte die Herzen heraus holen und allen zeigen. Angeber! Adria fand, sie stanken süßlich, nach Menschenblut. Logisch, wenn man die Brut so aufzog! Sting war stolz auf Sabar. Nun kam etwas Neid in ihr hoch! Ihr Blick ruhte kurz auf Fel, ehe sie wieder zu Sabar sah. Verächtlich sah sie zum Gräflein hin, ja, verächtlich, und hätte ihm am liebsten vor die Füße gespuckt! Doch Adria riss sich zusammen! Sting und Sabar waren zum guten Meister-Schüler-Team geworden! Sie wollte nicht Stings Wut heraufbeschwören und erfahren müssen! Doch sie begriff, dass ihr Zusammenhalt wuchs, und ihres zu Fel gelitten und Risse bekommen hatte! Das war fatal! Es machte sie beide schwächer! Diese Schwäche könnte ihnen zum Verhängnis werden! Sabar hasste Adria! Sting würde sie auch ohne mit der Wimper zu zucken töten! Und, wie ihr Meister dastand, hatte sie erst kürzlich zu Ohren bekommen! Da gab es keine Ausnahme! Niemand hatte ihm, bis auf sie selbst, beigestanden! Nicht einmal Tom! Jetzt brauchte man sie noch beide! Jetzt, zum Kampf! Aber, was war danach? Sollten sie es überhaupt so entzweit überleben!? Sie musste Fel wieder beruhigen! Alles wegen ihrer Liebe zu Tom! Dieses Gefühl war wirklich hinderlich! Sie begriff, Liebe machte schwach und angreifbar!

Sting forderte seinen Schüler auf, ein Yeviherz zu essen! Hah, das verwöhnte Gräflein! Er hatte noch bis vor kurzem fürstlich gespeist! Nur das Erlesenste! Sabar war in ihren Augen ein verwöhnter Schwächling, der sich von seinem Sithmeister quälen ließ, bis er selber zu einem riesigen Arschloch werden würde, falls er so lange am Leben blieb! Es war nicht so, dass sie nicht schon mal etwas Rohes verspeist hätte. Fische, Vögel hatten sie auf Noe oftmals roh gegessen. Doch das hier, war eine intelligente Spezies und das blutige Objekt roch nach Menschenblut! Offensichtlich war Stings Strafe noch nicht vorbei! Vielleicht wollte er damit auch irgendwas erreichen? Immerhin war Sabar ein verwöhnter Knabe gewesen! Adria starrte wie gebannt zu ihm hin. Würde er das Herz runter kriegen? Es war so groß, roh und muskulös und sicher schwer zu kauen und ebenso schwer verdaulich! Schafften das seine Zähne überhaupt? Sting sprach nun aus, dass Sabar sonst nicht wüsste, wie ein Jäger seelisch ticken würde. Jedenfalls verstand Adria das so!? Es war vermutlich nicht einfach, bei einem Meister einer anderen Spezies zu lernen?! Doch, es könnte auch Vorteile haben!? Er könnte andere Dinge von ihm lernen! Alles hatte seine Vor-und Nachteile! Ihr Meister hatte dafür verschiedene Persönlichkeiten vereint in sich und war damit öfters unberechenbar! Es machte ihn aber auch besonders stark und klug! Natürlich eine gefährliche Mischung!

Adria stand da und dachte nach. Sie analysierte Erlebtes! Sie sortierte, verglich und schlussfolgerte! Langsam gab es auch in ihrem Leben Erinnerungen und Erfahrungen, etwas, was für andere völlig normal war. Es machte sie klüger! Sie begriff Gedankenwelten anderer! Langsam, aber sicher, reifte ihr Geist, unbemerkt von den Anderen, nach. Sie hatte bis vor kurzem keine Vergangenheit und es war Zeit heraus zu finden, wer sie war und wie sie über ihr Umfeld dachte!

Dann plötzlich kam ihr eine Erinnerung hoch und die Erkenntnis dazu. Sabar würde das Herz essen! Sie hatte gesehen, was er der jungen Frau angetan hatte! Er hatte eine ganz schwarze Seele! Man durfte ihn nicht unterschätzen, auch wenn man rasch dazu verleitet wurde. Doch auch ihr zuweilen kindlich-liebliches Gemüt sollte man nicht unterschätzen! Wenn man die Finsternis, die Einsamkeit, das Grauen so stark wie sie erfahren hatte, als sie noch so jung an Jahren war, lag dies für immer wie ein schwerer düsterer Schatten auf der Seele! Und ihr Meister, der zugleich Vater und Bruder für sie war, war ein Mann, der der Finsternis gereichte! Sie selbst hatte schon von der Finsternis im Leib ihrer Mutter gekostet! Vorsehung war flüchtig, aber die Geschicke der Galaxie lagen nicht in der Hand von Angebern und Schaumschlägern, sondern in der Hand der Klugen und Ambitionierten. Sie würde weiter ihr bestes geben und Sabar im Auge behalten. Kühl und distanziert betrachtete sie Sabar und das blutige Herz in seiner Hand.



Utos-System, Galantos, Hauptstadt, im Raumhafen, an Bord eines Tartan-Patrouillenkreuzers: der Dagger of Yevetha in der Vorratskammer: Darth Sting, Adria Guldur, Tom West und sein Trupp, Darth Sikarius und Sabar
 
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Verzeiht den Kurzpost der auch nicht auf alles eingeht aber die Idee wollte ich noch in den Raum werfen. Ansonsten sollte es nach nächste Woche wieder besser werden zeitlich Lg

[ Kern / Farlax-Sektor / Galantos / Gal'fian'deprisi / Raumhafen | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹ ] Sikarius, Sting, Adria und Sabar, sowie die Sturmies

Der Weg zum Versteck strich relativ ereignislos an Sikarius vorbei. Er war noch wach genug um Adrias Hilfe abzulehnen, doch ansonsten folgte er einfach mit ausdruckslosem Gesicht dem Beispiel der Sturmtruppen. Tatsächlich entpuppte sich dies als keine schlechte Idee, denn nur wenig später waren sie bereits in ihrem Versteck angekommen. Wortlos setzte der Mörder sich im Schneidersitz hin wo er stand und versuchte sich noch einmal zu konzentrieren um zu hören was die anderen zu sagen hatten. Denn offenbar war es jetzt noch einmal an der Zeit um Kriegsrat zu halten.

Fischfresse holte einen Plan zu Tage, der zwar auf Anhieb ganz gut klang, wo Sikarius jedoch deutlich Nachbesserungsbedarf sah. Doch ließ er zunächst Sting reden, der auch ein bisschen dazu zu sagen hatte.

„Mhh, bin kein Fan davon dass wir alle derart mit dem Kopf durch die Wand gehen, West. Das mag die beste Verwendung für dich und deine Leute sein, aber das lässt unsere Fähigkeiten als Sith ungenutzt. Hab‘ nen Vorschlag der darauf aufbaut. Wenn wir wollen dass unsere Attacke irgendeine Wirkung hat, müssen wir dafür sorgen dass sie von mehr als ein paar Soldaten und Politikern gesehen und vertuscht wird. Wenn niemand sieht dass im Wald ein Baum umfällt, ist er denn wirklich umgefallen, hm?“

Sikarius schluckte und befeuchtete sich den ausgetrockneten Mund.

„Wir brauchen was, dass ALLEN Yevis und am besten noch Teilen des Imperiums sagt, dass mit den Sith nicht zu spaßen ist. N’Zoth war mal ne imperiale Provinz. Die werden sicher irgendwelche Sendetürme haben wo Propaganda rauf und runter läuft… Wenn wir ne Kamera in die Finger kriegen und diesen Turm…dann können wir vielleicht das was wir im Palast anrichten auf allen Hologeräten im Sternenhaufen verteilen und mit Glück darüber hinaus.“

Müde begann der Mörder zu grinsen. Darüber hatte er auf Bastion schonmal nachgedacht und die Gedanken jetzt wieder hervorzurufen beflügelte seinen müden Geist.

„Als ich noch zur Schule gegangen bin gab es mal diese Affäre wo Sith Jedi auf dem Dach ihres eigenen Tempels umgebracht haben. Das ganze wäre ganz klein geblieben hätte man nicht darüber berichtet. So wie ich das sehe wollen wir das Gleiche erreichen. Mein Vorschlag ist also dass wir uns aufteilen. Sting, du hast grade gesagt dass du in der Gruppe nicht schleichen kannst. Also schleichst du eben nicht in der Gruppe. Wir beide, oder vielleicht noch Adria infiltrieren die Sendeanlage, klauen ne Kamera und kümmern uns darum dass wir alles gut über das Holonet verteilen. West mit den Sturmtruppen zieht seinen Plan durch und tritt die Palasttür ein. Sabar würde ich da auch mitlaufen lassen. Oder beide Schüler gehen mit uns beiden und bleiben zurück um die Station so lange wie möglich zu verteidigen. Die Details kann man ja besprechen. Was sagt ihr?“


[ Kern / Farlax-Sektor / Galantos / Gal'fian'deprisi / Raumhafen | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹ ] Sikarius, Sting, Adria und Sabar, sowie die Sturmies
 
[Utos-System | Galantos | Gal'fian'deprisi | Irgendwo nahe der Außenbezirke| Corporal Peter MacFaden]


Es war unbeschreiblich, einen Trupp Yevethaner mit samt ihrem Kriegsgerät durch die Straßen von Galantos Hauptstadt marschieren zu hören. Peter verbarg sich mit angehaltenem Atem in einer Seitengasse, die genügend Schatten warf, und lugte vorsichtig auf die breitere Straße, über die die Yevethanischen Soldaten marschierten.

Eine Ewigkeit verging, bis der Lärm langsam verebbte und die Meute vorbeimarschiert war. Peter atmete so leise wie möglich aus und keuchte. Als Scharfschütze hatte er es zwar gelernt, seinen Atem zu kontrollieren doch solange die Luft anzuhalten war dennoch unangenehm für ihn gewesen. Er gönnte sich einen Moment zum verschnaufen und lehnte sich vorsichtig gegen die Wand.

Seit Stunden irrte er nun durch die quasi leergefegte Stadt, auf der Suche nach dem Industriegebiet, in dem er seine Ausrüstung vermutete. Er wusste nicht recht, ob er dem ganzen schon näher gekommen war oder nicht und er hatte auch noch niemandem nach dem Weg fragen können.

Vorsichtig stieß er sich von der Wand ab und blickte auf die Straße hinaus, die spärlich beleuchtet war. Welch Glück für die Anwohner in vielen anderen Straßenzügen oder gar ganzen Viertel hatten zeitweise gar keinen Strom. Die Straße war soweit frei und so eilte er so schnell wie er es mit seinem geschundenen und verletzten Körper vermochte davon.

Mittlerweile hatte er die Außenbezirke erreicht, zumindest glaubte er dass, denn die Bebauung wurde etwas lichter und die Häuser waren in schlechterem Zustand. Doch ein Logo, dass zu dem seines Schlüssels passte, hatte er immer noch nicht ausmachen können. Und mit jeder Stunde, die er länger umher irrte schwand auch seine Hoffnung, seine Ausrüstung je wieder zu finden. Peter war wenn überhaupt ein Realist, wahrscheinlich eher ein Pessimist. Doch die Hoffnung auf diese Ausrüstung hielt ihn noch am Leben. Das alles war eine mehr als makabere Prüfung, doch bei den Legenden, die sich um den IGD rankten, konnte er es dennoch nachvollziehen, dass sie ihre Neulinge harten Prüfungen unterzogen.

Das Nachdenken über seine Situation ließ ihn fast an dem großen, flackernden Leucht-Logo, dass dem auf seinem Schlüssel glich vorbei laufen. Lediglich der Umstand, dass es als flackernde Lichtquelle auszumachen war, ließ ihn aufschauen. Er seufzte erleichtert, als er die beiden Logos noch einmal miteinander verglichen hatte.

Es handelte sich um eine Ansammlung von kleineren und größeren Lagerräumen, die über einen Hof begehbar waren. Einen Wachmann konnte er nirgends ausmachen, also suchte er einfach sofort nach der Lagernummer.

Es dauerte etwas, bis er das kleine Rolltor in einer abgelegenen Ecke des Hofes ausgemacht hatte, doch der Schlüssel passte und der Rollo ließ sich, nachdem er anfangs etwas geklemmt hatte, recht gut auch mit einer Hand hochfahren.

Im Inneren fand sich ein Großer Spind, sowie ein kleiner Schreibtisch und ein Stromaggregat, wie er vom Militär in Feldlagern genutzt wurde. Spärlich aber ausreichend, wie Peter Schnell befand. Er schaltete den Aggregat ein und schloss das Rolltor hinter sich. Er wollte so ungestört wie möglich bleiben.

Nun konnte er erst einmal in Ruhe den Spind inspizieren. Zu seiner Zufriedenheit fand er einen Großteil seiner Ausrüstung, die er mit in die Cantina gebracht hatte. Außerdem entdeckte er auf dem Tisch eine schriftliche Holoaufzeichnung - neue Befehle, wie er folgerichtig vermuten sollte.

Zuerst zog er sich sein Hemd aus und begutachtete seinen Oberkörper. Dort wo die Gebrochenen Rippen waren, bildeten sich deutliche blaue Stellen ab und auch ansonsten wirkte sein Oberkörper ziemlich geschunden. Jetzt mussten seine geheimen Helfer nur noch an etwas Bacta und andere Hilfsmittel gedacht haben. Und tatsächlich fand sich ein Kasten mit mehreren Bacta-Verbänden unter dem Schreibtisch.

Sofort machte er sich daran, seinen Körper so wie man es ihm in der Grundausbildung beigebracht hatte, notdürftig mit den Bacta-Verbänden zu verarzten und konnte so schon bald eine gewisse Verbesserung feststellen.

Als er damit fertig war, konnte er sich zum ersten Mal an diesem Tag wirklich eine richtige Verschnaufpause gönnen. Es hatte viel zu lange gedauert, hierher zu kommen. Aber hier schien er fürs erste soweit sicher zu sein, dass er zumindest die Nacht hier verbringen konnte. Im hinteren Teil des kleinen Lagerraums war sogar eine alte Matratze mit einem Militärschlafsack platziert worden.

Peter stand keuchend auf und ließ sich dann mit einem halb schmerzhaften, halb entspanntem Seufzen auf die Matratze sinken. In diesem Moment kam sie ihm wie ein Himmelbett in einem Luxushotel vor.

Es dauerte kurz, bis er eine für seine Verletzungen entspannte Liegeposition gefunden hatte, doch dann konnte er der Erschöpfung nachgeben und fiel in einen recht ruhigen Schlaf.


[Utos-System | Galantos | Gal'fian'deprisi | Irgendwo nahe der Außenbezirke| Corporal Peter MacFaden]
 
Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Sentinel Landeplatz/ Sam, Sorel, Kyle und seine Jungs

Es war belustigend, dass Zakev ausgerechnet mit so einer simplen Frage überfordert war. Der eiskalte Typ mit den esoterischen Zielen konnte mit Freizeit wohl nichts anfangen. Sam würde allerdings dafür sorgen, dass er auf Trab blieb. Karten spielen, saufen und sich mit irgendwelchen Schwanzlutschern prügeln würden an der Tagesordnung sein. Und wenn Einauge sich daran nicht beteiligen wollte, konnte er sie wenigstens aus dem Gröbsten rausfischen. Das stand an der Tagesordnung, bevor sie abhauen würde. So viel Chaos wie möglich verursachen und den imperialen Trotteln das Leben nochmal so richtig schwer machen. Sie hatte endgültig die Schnauze voll. Das kaltblütige Erschießen des Piloten war für sie wie ein Dammbruch. Sam hatte Blut geleckt und Blut sollte fließen. Zu lange hatte sie sich im Griff gehalten und beinahe ihre Zunge abgebissen, um schmierigen Vorgesetzten nicht ihre Meinung ins Gesicht zu sagen, kurz bevor sie ihm jeden Zahn einzeln ausschlug. Die Zeiten des Aussitzens waren vorbei. Zumindest fast.

Wie bedrohliche Schnecken rückten die Transporter vor und fingen dabei die ersten Strahlen der langsam aufgehenden Sonne ein. Sie waren die ganze Nacht auf den Beinen gewesen, hatten gekämpft und waren dem Tod mehr als einmal von der Schippe gesprungen. Sam brauchte nicht erst überzeugt zu werden, um den stinkenden Fels namens Galantos endgültig zu verlassen, egal ob Salisi nun dabei war oder nicht. Die überflüssigen Worte hätte Zakev sich also sparen können.

Umso irritierender war, als sie plötzlich Gewicht auf ihrer Schulter spürte. Zakevs Hand. Sam stellten sich die Nackenhaare auf und instinktiv hatte sie das Gefühl, sich von dem Soldaten losreisen zu müssen oder wenigstens dem Besitzer der Hand ein Messer in den Hals zu rammen. Auf Berührungen folgten ihrer Erfahrung nach nichts gutes. In der Regel wurde dann an ihr gezerrt, es folgten Schläge und Tritte. Es forderte immense Anstrengung, nicht ihrem Instinkt nachzugeben. Sie hielt den Atem an und spürte, wie ihr ganzer Körper sich verkrampfte. Sie hörte dem Mann schon gar nicht mehr zu, was er da vor sich hin plapperte. Erst als sie spürte, wie das Gewicht wieder von ihrer Schulter genommen wurde, löste sich die Anspannung und erleichtert atmete sie auf.

Als sie sich umdrehte, war Zakev bereits auf dem Weg zum Shuttle, dessen Antriebe nun aufheulten. Die anderen Soldaten taten es ihm gleich. Die schwere Ausrüstung, darunter mobile Geschützplattformen und Mörser, wurden zurückgelassen. Sam packte ihr Elektrofernglas weg und folgte dem Scharfschützen. Das Bedürfnis, etwas klarzustellen wuchs in ihr. Sie machte die Regeln. Das war bisher so und würde auch jetzt nicht anders sein.

Die blonde Soldatin gehörte zu den letzten, welche die Rampe empor stieg. Sie warf keinen letzten Blick mehr auf die muffigen Sümpfe und die Stadt mit dem unaussprechlichen Namen sondern steuerte direkt auf Zakev zu, der sich bereits auf eine Bank gesetzt und sich zurückgelehnt hatte. So leicht kam der ihr allerdings nicht davon.

"Hey,", sagte sie und stieß dem Schützen ihren schweren Stiefel zwischen die Beine, der nur durch die relativ breite Sitzfläche der Bank aufgehalten wurde. Hier mussten auch Soldaten mit schwerem Marschgepäck sitzen können. Glück für Zakev, zu dem sie sich jetzt vorbeugte und ihn genau fixierte. "Mach das nie wieder." Sie zog ihren Fuß wieder zurück und marschierte ins Cockpit. Währenddessen hob der Sentinel-Transporter ab.

Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Sentinel-Transporter/ Sam, Sorel, Kyle und seine Jungs
 
Galantos - Gal'fian'deprisi - Raumhafen - Kreuzer - Vorratskammer Sabar, Sikarius, Sting, Adria, Tom, weitere Soldaten (NPCs)

Offensichtlich teilte Sting nicht Sabars Bedenken, sondern war stattdessen gewillt, an Wests Vorhaben teilzuhaben. Sie würden also in den Palast dieses Kal Fraan eindringen und dort ein Gemetzeln veranstalten. Es hatte zugegebenermaßen schon einen gewissen Reiz, direkt in das Herz der yevethanischen Rebellion zu stoßen und ihr Treiben mit einem einzigen Massaker zu beenden. So wahnwitzig dieses Vorhaben auch erscheinen mochte, Sabar war dabei! Vor noch nicht allzu langer Zeit hätte ihn die nackte Panik gepackt, er hätte Stings Vorhaben als Selbstmordkommando verurteilt und alles daran gesetzt, seinen Meister umzustimmen. Zwei entscheidende Dinge hatte er allerdings gelernt, zwei maßgebliche Regeln: Erstens, niemals - und wirklich niemals - Sting widersprechen und zweitens, die Yevethaner hatten den Sith nur wenig entgegenzusetzen. Schon hier auf Galantos sahen sie sich mit einer feindlichen Übermacht konfrontiert, trotzdem ist es Sabar und Sikarius gelungen, die gesamte Stadt zu zweit ins absolute Chaos zu stürzen. N'Zoth würde härter sein, keine Frage, doch waren auch die Sith nun besser gewappnet. Sie wussten, dass die Yevethaner nichts weiter als barbarische Kreaturen darstellten, die sich bloß an Zivilisten und diesen Schwächlingen vom Imperialen Militär zu vergreifen wagten. Im Antlitz des Zorns der Sith verblassten allerdings all ihre Gräueltaten, ebenso wie bald schon ihr gesamtes Vermächtnis mitsamt ihrer erbärmlichen Spezies.

"Es ist Zeit ein Feuer zu entfachen, welches die yevethanische Rasse aus der Galaxie wegfegt."

Schwor Sabar auf die Worte seines Meisters hin ein. Der Kampf würde den auf Galantos um ein vielfaches übertreffen, schließlich würden sie es auch mit der yevethanischen Elite zutun bekommen. Doch anders als vorher, würden sie nun geschlossen, Seite an Seite stehen. Jeder Sith für sich, sogar Adria, war um ein hundertfaches mehr wert als die Ketzer. Urplötzlich kam in Sabar der Gedanke auf, Kal Fraan eigenhändig zu töten und somit die Rebellion zu beenden. Eine solche Heldentat hätte sein Schicksal als mächtiger Sith mit einer gewaltigen Ansage eröffnet und ihn mit einem Schlag in bisher nie dagewesenen Sphären befördert. Diese Idee brannte sich schon in diesen Sekunden geradezu ein und stellte eine enorme Motivation dar. Wenn er nun nicht bereit war, wann denn sonst? Bisher hatte er nur geschwiegen und nun war alles nötige gesagt. Nun ja, zumindest fast alles...

"Nur eines noch, Meister; ein vernichtender Stoß inmitten in das yevethanische Herz ist ohne Frage reizvoll, ebenso dein Plan."

Der Graf tat einen Schritt vor und sah dem bestialischen Nichtmenschen in das durch Klauen versehene Gesicht. Er machte einen Blick in die Runde, welcher kurz auf den Soldaten ruhte. Ein hämisches Lächeln folgte, ehe er sich wieder dem Sith Krieger zuwendete. Was er hier und jetzt tat, war beinahe schon ein gravierender Verstoß gegen Regel eins. Sting hasste es, wenn man ihm in seine Pläne hereinredete, der törichte Versuch hatte Sabar bereits einmal beinahe das Leben gekostet. Doch war sein Anliegen in diesem Fall im Grunde genommen gut und richtig und darüber zu schweigen, stellte keine ernsthafte Option dar.

"Wir alle haben die Yevethaner bekämpft und wissen, dass sie den Tod nicht fürchten. Ohne Zweifel müssen sie früher oder später alle sterben, doch wenn wir ihnen tatsächlich wehtun wollen, müssen wir uns ihren Nachwuchs vornehmen, die Garantie auf den Fortbestand der Existenz ihrer Rasse. Es heißt, sie ziehen ihren Nachwuchs in großen Zahlen auf, füttern ihn mit dem Fleisch ihrer getöteten Feinde. Ich ziehe es vor, diesen treulosen Kreaturen das Fleisch ihrer eigenen Jungen zum Fraß vorzuwerfen!"

Seine Augen leuchteten beim Gedanken daran, den Willen dieser Tiere zu brechen, was mit purer Gewalt scheinbar nicht möglich war. Wie sooft im Leben kam es darauf an, den entscheidenden Schritt zu wagen, etwas, dass jede bisherige Vergeltungsaktion in den Schatten stellen würde. Darth Sting zeigte sich offen für seinen Plan und überraschte nicht nur Sabar, sondern so ziemlich jeden anderen Anwesenden mit einem beinahe schon überschwänglichen Lob, dass Sabar so gewiss noch nicht von seinem Meister gehört hatte. Sting stellte Sabar den Status als Sith in Aussicht, wenn ihr Werk hier vollendet sein würde und entfachte damit ein Feuer der Entschlossenheit. Ohne Zweifel hatte er auf Galantos einiges gelernt, er war endlich der Herr seiner Macht geworden, er hatte sein gewaltiges Potential zu einer nützlichen Art der Machtnutzung forciert. Sicher, fehlte an der ein oder anderen Stelle noch etwas Feinschliff, doch gab es mittlerweile tatsächlich ein Fundament, auf dem sich bauen ließ. Vielleicht war N'Zoth tatsächlich die Zielgerade hin zu seinem Schicksal als Krieger der Sith! Spätestens, wenn das Blut Kal Fraans von seiner Klinge tropfte, würde er so weit sein..
Unterwürfig verneigte sich Sabar vor seinem Meister.

"Dein hart erarbeitetes Lob ehrt mich!"

Das wurmartige Monstrum forderte ihn fauchend auf, seine Beuten zu präsentieren. Sabar erhob sich und holte den Sack mit den yevethanischen Herzen hervor. Beinahe schon fürsorglich breitete er den Stoff auf dem Boden aus und legte die Organe der getöteten Nichtmenschen der Reihe nach aus. Es waren vier Stück und ihr blutig anmutender Geruch breitete sich nur spärlich in der Luft aus, denn wirklich frisch schienen die Herzen nicht mehr. Die Bilder der aufgeschnittenen Yevethaner-Leichen schwirrten durch seinen Kopf, ebenso das, was er dort unten mit ansehen musste. Doch was auch immer es zu bedeuten hatte, es war vorüber und hatte ihn gestärkt, ihn hierhin geführt. Sting griff mit seiner Klaue nach einem der Herzen und nahm es kurz in Augenschein. Stolz stand Sabar mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor ihm, dann reichte ihm der Sith das klebrige Organ und forderte ihn auf, es zu essen. ES ZU ESSEN!

Etwas ungläubig beäugte Sabar erst dieses blutige unförmige Etwas, dann seinen Meister. Der Tonfall während seiner folgenden Ausführungen verriet allen Anwesenden, dass er es ernst meinte. Der Graf blickte um sich in die Runde und wieder fiel sein Blick auf das herausgerissene Herz. Sting meinte, er würde erst dann zu einem Räuber wie er selbst werden, wenn er seine Beute verspeisen würde, anderenfalls würde er es nie vom Status eines Jägers zu dem eines Räubers schaffen! Verdammt, er meinte es nicht nur ernst, sondern todernst. Würde Sabar nicht hier und jetzt dieses Teil verschlingen, wäre das gesamte dem vorausgehende Lob wohl hinfällig, ebenso die Perspektive auf den Titel des Sith-Kriegers. Erst jetzt war Sabar klar, wie sehr er die Bedeutung dieses Wortes "Räuber" bisher vernachlässigt hatte. Sting war einer und früher oder später würde er auch Sabar zu einem solchen unformen wollen - besser gesagt jetzt! Das widerwärtige Erscheinungsbild der Nichtmenschen schreckte ihn umgemein ab, doch hatte er keine wirkliche Wahl. Ebenso, wie er mithilfe der dunklen Seite der Macht seinen Schmerz unterdrückte, kanalisierte er seinen Hass nun, um den Ekel zu unterdrücken und durch pure Entschlossenheit zu ersetzen! Er hob das klebrige Ding in Richtung seines Mundes, sofort nahm seine Nase den widerwärtigen Geruch auf. Der Graf schüttelte sich und spürte, wie sehr er diese Tiere tatsächlich hasste. Er presste den vorderen Teil in seinen Rachen und biss in den Muskel hinein. Sein menschliches Gebiss schien zunächst nicht durch das unfeste Gewebe zu stoßen, also verstärkte Sabar unter enormer Anstrengung den Druck. Der Geschmack war weitestgehend unterdrückt, glich allerdings am Ehesten noch dem von menschlichen Blut. Es schmeckte eben, wie das yevethanische Blut roch und der Geruch war ihm bisher ganz und gar nicht missfallen. Plötzlich stieß sein Gebiss aufeinander, scheinbar hatte er den Hohlraum des Herzens durchdrungen, woraufhin das darin befindliche Blut seinen Rachen füllte. Sabar kniff seine Augen zusammen und schluckte, begann in einer sich anbahnenden Rage allerdings Gefallen am Geschmack zu finden. Er verspeiste tatsächlich den Feind, ebenso wie Sting und andere Räuber. Das Gefühl war absolut einmalig und für den kurzen Bruchteil einer Sekunde spürte Sabar einen dunklen Impuls tief im Innersten. Aus der Perspektive eines Außenstehenden wirkte er sicherlich wie ein Besessener, der sich einen Happen nach dem anderen vornahm. Das mittlerweile dunkle Blut tropfte auf seinen freien Oberkörper und floss bis hinunter auf seinen Bauch. Als er sein Werk schließlich vollendet hatte, drehte sich sein Magen förmlich um und Sabar fiel auf die Knie und würgte. Mit seinen Händen stützte er sich vom Boden ab und spürte das Bewusstsein geradezu aus sich herausströmen, welches ihm dieser Kraftakt abverlangte. Etwa dreißig Sekunden verharrte er in dieser Position, ehe der Schmerz langsam verflog. Der Würgreflex stoppte langsam und auf wackeligen Beinen erhob er sich, wonach er sich zunächst an einem der beistehenden Soldaten abstützte. Ein blutiges Grinsen breitete sich in seinem verschmierten Gesicht aus und etwas unsanft stieß er den Mann beiseite. Er hatte es tatsächlich geschafft!

Nachdem er sich das Blut aus dem Gesicht geschmiert hatte, trat er in die Mitte der Gruppe, die das Schauspiel wie gebannt beobachtet hatte. Noch war er nicht fertig.

"Eine Erfahrung, die jeder wahre Räuber machen muss. Ich danke Dir für Deine Unterweisung."

Der Blick wanderte nun abwechselnd auf Sting, Sikarius und Adria und ruhte schließlich für einen kurzen Moment auf dieser. Das Grinsen verbreiterte sich langsam, wurde allerdings durch das Treiben im Inneren seines Magens kurz schmerzhaft unterbrochen.

"Jeder Sith verdient sich das Attribut Räuber, doch nicht jeder Räuber das Attribut Sith. Ich zähle noch drei weitere Herzen für drei übrige wahrhaftige Räuber und Sith. Gerne teile ich meine getötete Beute mit euch allen. Wir müssen mehr als bloß eine Gemeinschaft aus Jägern sein, im Kampf gegen die Yevethaner müssen wir zu einem Rudel aus Räubern werden! Jeder von euch sollte also die Gelegenheit erhalten, ihr Blut zu kosten. Das wird uns für die bevorstehende Schlacht stärken. "

Noch immer auf wackeligen Beinen machte Sabar eine einladende Geste zu den auf dem Stofftuch ausgebreiteten Herzen. Weder Sting noch Sikarius zeigten sich zunächst sonderlich abgeneigt, zumindest schienen sie seine Worte zu verstehen. Doch war es Adria, die Sabar herausfordernd musterte. War sie bereit so weit zu gehen oder würde sie es vorziehen vor allen Anwesenden Schwäche zu zeigen? Grinsend sah er sie an, dann wieder auf die Herzen. Vielleicht würde es besser sein, sie hier und jetzt zu verspeisen, bevor ihr Geruch noch die Yevethaner anlockte...


Galantos - Gal'fian'deprisi - Raumhafen - Patroullienkreuzer - Vorratskammer Sabar, Sikarius, Sting, Adria, Tom, weitere Soldaten (NPCs)
 
[ Kern / Farlax-Sektor / Galantos / Gal'fian'deprisi / Raumhafen | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹ ] Sikarius, Sting, Adria und Sabar, sowie die Sturmies

Interessiert verfolgte der Mörder das Lob, dass ausdrückliche Lob, dass Sting für seinen Schüler übrighatte, als dieser die erbeuteten Yevethanerherzen präsentierte. Nicht, dass er dem Gräflein das sonderlich gönnte, doch es störte ihn auch grade nicht. Vielleicht war er einfach zu ausgepowert um ausgesprochene Missgunst zu empfinden…oder es war der Umstand, dass er spürte wie Adria innerlich kochte. Sie hatte ihre Miene sehr gut im Griff, doch er kannte sie gut genug um zu sehen, dass sie dem Typen grade am Liebsten an die Kehle gegangen wäre. Als sie wenige Sekunden später auch noch zu Sikarius trat um zu lästern, musste er sich stark ein lautes Loslachen verkneifen. Sollte sie sich doch bei ihrem Schatz ausheulen.

„Ich sag das.“

sagte er trocken und warf ihr einen bewusst kalten Blick zu

„Er hat die da draußen echt das Fürchten gelehrt und wär‘ ich sein Meister wär ich auch stolz auf ihn…“

Womit er sie stehen ließ. Zwar hatte er leise gesprochen, doch er war sich ziemlich sicher, dass es laut genug gewesen war, dass der Graf ihn gehört hatte. Sollte er sich halt fühlen wie der geilste Stecher von Bastion. Seine Befindlichkeiten waren dem Mörder grade ziemlich egal. Anders als die Gefühle einer gewissen anderen Person im Raum. Doch es wurde noch unterhaltsamer. Sting befahl seinem Schüler eines der Herzen zu Essen, dessen Stimmung Augenblicklich einen Dämpfer verpasst bekam. Sikarius war neugierig, ob das einst so verwöhnte Gräflein auch wirklich die Eier in der Hose hatte das durchzuziehen und in der Tat, er ließ sich ganz schön viel Zeit. Doch schließlich öffnete er den Mund und biss hinein. Das Blut lief ihm das Kinn herab, während er den Muskel verzehrte und einen Moment wirkte es als würde er sich erbrechen, doch das verging. Schleimig und überschwänglich wie es seine Art war bedankte er sich bei seinem Meister für die Unterweisung und bot dann an seine Beute mit dem Rest zu teilen, wobei er einen eindeutigen Blick auf Adria warf. Kurz überlegte der Mörder und beschloss dann einfach mitzuziehen.

Stumm nickte er und bückte sich nach einem der Herzen. Mit einem Schmatzen schlossen sich seine Metallfinger um den inzwischen kalten Muskel und hoben ihn auf. Das yevethanische Blut schmeckte metallisch-würzig und sehr anders als Mensch. Der zähe Ball aus Flüssigkeit und Muskel war nicht besonders groß und so hatte auch Sikarius ihn nach wenigen Bissen verspeist und spuckte befriedigt einen Batzen Speichel und Blut aus.

„Du tust ihr Unrecht, Lord Muraenus…“

, sagte der Mörder fast respektvoll – aber eben nur fast

„Sie hat ihre Kindheit in der Scheiße verbracht aber jetzt…Kira Guldurs Tochter kann doch keinen Dreck unter die Fingernägel bekommen. Sie will viel lieber Discos besuchen und zufällige Männer abschleppen. Wie du sammelt sie auch Herzen, aber sie ist nicht so großmütig sie mit uns zu teilen…“

Sikarius‘ Tonfall war ätzend und sein eines Auge blitze gemein, während er Adria musste, um bloß keine Reaktion zu verpassen. Sollte sie doch vermuten, dass sie Bescheid wusste. Sollte sie doch scheiße fühlen. Das war nur ein kleiner Preis dafür ihm in den Rücken zu fallen und auch erst eine Anzahlung…


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[Galantos | Orbit | Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

Tom nickte zustimmend Lord Sting zu. "Wenn euer Ziel ebenfalls der Palast des Gouverneurs ist, ist es mir Ehre und Pflicht, euch und die anderen Sith dort Sicher hin zu bringen." Neugierig hörte er den Plänen von Darth Sting zu und fing an zu überlegen, wie er ihnen helfen konnte bei ihrer Aufgabe. Eigentlich war Kinder und Neugeborene Töten nicht so ganz Toms Ding, um es noch irgendwie freundlich auszudrücken. Aber zum Glück handelte es sich in diesem Fall nur um niedere Nichtmenschen. Tom verkniff sich ein Lächeln unter den Helm als er Sabar so reden hörte. Das war seiner Meinung nach alles andere als eine Ehre. Ein rohes kaltes Stück Fleisch, das eigentlich ein reiner Muskel war zu essen, war erstens für das menschliche Gebiss schon eine kleine Herausforderung ohne Besteck. Aber der Geschmack musste noch um einiges widerlicher sein. Da hatte Darth Sting als Wurm wohl einen zweifelhaften Vorteil den Menschen gegenüber. Besonders sauber sahen die Herzen auch nicht mehr aus, aber das war nach dem erlebten und durchgemachten kaum zu verwundern. Wenn er so genau darüber nachdachte fragte er sich ob das herunter würgen des Herzens vielleichtl noch zur Strafe für Sabar gehörte. Als dieser in die gleiche Breche hinein geschlagen hatte wie Darth Sikarius und das Kommando über die Armee übernehmen wollte mit Gewalt. Wohl Bekomms und Ersticke dran, dachte sich Tom nur dabei. Aber es war schon ziemlich gerissen von Dath Sting, es seinem Schüler doch irgendwie mit einem Lob Schmackhaft zu machen. Das dieser sich sogar noch darüber freute.

Wirklich witzig war dagegen Sabars versuch die Herzen den anderen Schmackhaft zu machen. Es wunderte Tom nicht wirklich das auch Darth Sikarius auch eines der Herzen herunter würgte. Es passte einfach zu dem Sith, der abartigen Versuchung nicht widerstehen zu können. Etwas weniger witzig dagegen fand er Darth Sikarius versuch Adria gegen Sabar auszuspielen. Von einer Kira Guldur, hatte er bisher noch nie gehört. Den Namen würde er sich wohl besser merken. Aber den kleinen wohl plazierten Seitenhieb gegen ihn, verstand Tom sehr wohl. Doch wirklich sorgen machte er sich nicht deswegen. Er hatte lang genug mitbekommen, was für Psychospielchen die Sith untereinander austrugen, um darauf noch herein zu fallen. Aber ein durchaus netter Versuch musste er zugeben. Vielleicht wäre er darauf herein gefallen, wenn er noch etwas jünger gewesen wäre. Ziemlich sicher sogar. Aber Adria war einfach noch zu unerfahren in Bezug auf Männer um auf Männerherzen Fang zu sein. Aber das warf die Frage auf, ob Darth Sikarius sich seiner Sache wirklich so sicher war, wie er gerade tat?

Vielleicht war es jetzt an der Zeit Darth Sikarius zu antworten. Er hatte ihn während seiner Mahlzeit nicht stören wollen und hatte jetzt auch irgend etwas im Magen. Auch wenn fraglich war ob letzteres wirklich als positiv zu bewerten war. "Was meinen Plan angeht, so wird jeder Yevethaner auf dem Planeten davon mit bekommen und wohl auch die entsprechenden Stellen des Imperiums." Einen kurzen Moment fragte sich Tom welche das eigentlich wären? "In diesem Gebäude laufen alle Kommunikationswege des Planeten zusammen. Von dort aus kann man Weltweite Übertragungen an die Bevölkerung vornehmen und auf das Imperiale Holonetz zugriff nehmen. Gerade deshalb möchte ich ja die Kommunikationszentrale in meine Hand bekommen. Eine Übertragung in das gesamte Imperium, wird wohl nicht direkt möglich sein. So etwas verhindert die Imperiale Zensurbehörde. Aber wie gesagt, wir haben vor das ganze an die entsprechenden Stellen des Imperiums zu übertragen." Tom wollte Sicher gehen, das jeder genau verstand was er vorhatte.

"Was ihre Metapher mit den Bäumen angeht Darth Sikarius, wir werden auf einem Imperialen Raumhafen landen, auf dem Überwachung groß geschrieben wurde. N`Zoth war eine Besatzungswelt, dort waren die Sicherheitsvorkehrungen noch etwas schärfer und sind mittlerweile wohl auch wieder voll funktionsfähig. Genug Zeit für mögliche Reparaturen hatten die Yevethaner nach dem Aufstand zumindest. Wir haben auch nicht den Vorteil einer Ablenkung, wie auf Galanthos, auf unserer Seite. Da gibt es leider erst einmal keinen Wald, wo wir Landen werden. Sondern eine offene Betonfläche, die Überwacht wird, wo fremdenfeindliche fanatische Yevethaner und Droiden herum laufen, die uns als Feinde klassifizieren werden. Dort werden wir auf jedenfall Entdeckt. Selbst wenn sich die Sith alleine ohne meine Soldaten auf den weg machen würden und auf Heimlichkeit setzen, um danach in der Stadt untertauchen zu versuchen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Yevethaner sie erwischen würde oder einer von ihnen ihre Spur wittert. Das ist kein üblich Welt des Imperiums oder der Neuen Republik, wo Zivilisten einfach schreiend weg rennen würden, um nach dem Sicherheitsdienst und oder dem Militär zu schreien. Auf N`Zoth wird jeder Yevethaner sich mit Freuden Opfern und gegen sie kämpfen und davon gibt es etwa 700 Millionen nur auf dieser Welt. Sie können sich gerne die Chancen ausrechnen, die sie bei einer Hetzjagd hätten, wenn sie auf Zeit spielen."

"Mein vierter Trupp und der zweite Kampfanzug" Den Tom hatte bei seinen Plan bisher nur drei Trupps erwähnt. "Wird zusammen mit den Piloten die Ablenkung nutzen, die wir hier auf dem Raumhafen verursachen werden, um ein Schiff im Handstreich zu erobern. Nichts wirklich großes, eine Fähre oder einen Frachter vielleicht, je nachdem, was es als Möglichkeiten in unmittelbarer nähe des Landeortes befindet. Sollte diese Möglichkeit nicht bestehen, könnte man auch in Erwägung ziehen, dieses Schiff zu übernehmen. Ein wenig Vorarbeit könnten wir schon leisten, so lange wir an Bord sind. Von mir Gedacht war, das sich das Schiff still verhält, auf dem Landefeld des Raumhafens, bis wir ihnen ein Zeichen über Funk geben. Damit sie uns vom Dach des Gouverneur Palastes evakuieren können." Klar der Plan hatte noch viele Wenns und einige Abers, aber ohne wirklich braucbare Informationen, wie es auf dem Raumhafen genau aussah, konnte er da nichts dagegen tun.

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Darth Sting beobachtete seinen Lehrling ganz genau. Er wusste ja, dass es nicht normal für Menschen war, das Fleisch anderer intelligenter Wesen zu essen. Doch er wusste auch, dass sie manchmal Ausnahmen machten. Er war gespannt zu sehen, ob Sabar Muraenus es wirklich tat oder ob er eine Ausrede fand, sich vielleicht sogar offen weigerte. Schlimme Folgen hätte das nicht für ihn gehabt, außer dass der Wurm seine Meinung darüber, welche Fortschritte sein Schüler machte, ein Stück weit hätte revidieren müssen. Aber nicht nur die Frage, ob der Graf das Herz essen würde, war von Interesse: Noch bedeutender war, was dabei in ihm vorgehen würde. Denn Sting verstand diese Maßnahme keineswegs als eine Strafe, sondern als Chance. Er wollte Sabar die Gelegenheit geben, den Sieg über die bezwungenen Gegner so intensiv wie möglich auszukosten, im wahrsten Sinne des Wortes. Für den Lamproiden war der Verzehr von rohem Fleisch und Blut völlig normal, doch das Fressen eines besiegten Gegners hatte seine ganz eigene Qualität. Das war keine reine Nahrungsaufnahme, sondern ein Ritual der Macht. Es war die ultimative Demütigung des Feindes, dem auf diese Weise jede Art von Gleichwertigkeit und Ebenbürtigkeit aberkannt wurde. Er mochte noch so einen harten, würdigen, vielleicht sogar ehrenhaften Kampf geliefert haben: Am Ende war er doch nur Futter und sein Tod hatte keinen anderen Zweck als den, den Magen seines Bezwingers zu füllen. Von einem Jemand wurde er zu einer Sache. Noch deutlicher konnte man die eigene Überlegenheit nicht hervorheben.

Aber eine solche Denkweise entsprach nicht der menschlichen Natur. Vielleicht war sie es einmal gewesen, aber diese wilde, unheimlich mächtige Seite ihres Wesens lag unter einer dicken Schicht von Zivilisation verborgen, die all das verklebte und verkleisterte, was Kreaturen wie Sting auszeichnete. Die Aufgabe eines Sith-Meisters war es, dem Schüler sein Potential aufzuzeigen. Und nach Stings Auffassung konnte er das nur, wenn er Sabar ermöglichte, auch auf seine urtümlichsten Triebe zuzugreifen und sie für sich nutzbar zu machen. Ein Sith schöpfte seine Macht aus der Dunklen Seite; sie war, im Gegensatz zu den langatmigen Lehren der Jedi, der schnelle und direkte Weg zur Erkenntnis; und keine Art, das Universum zu betrachten, war direkter und einfacher als die simple Unterscheidung in Jäger und Gejagte. Seine Lehrer Darth Draconis und Darth Allegious hatten dem Wurm beigebracht, die Dinge auch aus anderen Blickwinkeln zu sehen. Doch sobald er seine Eigenständigkeit als Sith-Krieger verdient hatte, war er zu dieser Grundphilosophie seines Lebens zurückgekehrt; sie erschien ihm absolut klar und unzweideutig, half ihm, immer sein Ziel im Auge zu behalten und niemals an seinen Motiven zu zweifeln. Jetzt wollte er Sabar Muraenus beibringen, die Welt aus dieser Warte zu betrachten. Die Ketten seiner Ausbildung sprengen und seinen eigenen Weg beschreiten konnte er erst, wenn er in der Lage war, die verschiedenen Pfade auch zu sehen und zwischen ihnen zu wählen.

Zuerst sah es so aus, als suchte Sabar nach einer Ausrede. Doch dann konzentrierte er sich auf die Aufgabe und biss in das yevethanische Fleisch. Der Duft wurde intensiver, als Reste von Blut aus dem zerrissenen Gewebe hervorquollen und über sein Gesicht rannen. Das erste Gefühl, das Darth Sting deutlich wahrnehmen sowie aus der Körpersprache seines Schülers lesen konnte, war Ekel. Während des ganzen Vorgangs ebbte dieser niemals ab; es war sein Erbe aus hunderten Generationen der Zivilisation. Vielleicht würde er das niemals ganz abschütteln können. Aber darunter zeigte sich noch etwas anderes. Es gab einen Moment, in dem ein Teil von Sabar das blutige Mahl genoss! Dieser Zustand hielt nicht lange an. Der Mensch ging auf die Knie, würgte, und es dauerte lang, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Er konnte nun nicht das Hochgefühl empfinden, das Sting in einem solchen Moment erlebte. Aber vielleicht würde er sich in Zukunft, wenn er an diesen sicherlich unvergesslichen Moment zurückdachte, daran erinnern, dass es ihn nicht nur mit Ekel erfüllt, sondern ihm auch irgendwie gefallen hatte, ganz Räuber zu sein.

Sabar rang sich einige Dankesworte an seinen Meister ab. Doch Sting machte sich nicht viel daraus. Was gesprochen wurde, war unbedeutend; es war oft nicht das, was der Redner wirklich empfand. Das galt sicherlich auch, als der Graf großmütig seine Beute mit den anderen Sith teilte. Sting zögerte nicht: Er packte eines der Herzen und schlang es hinunter, kostete das yevethanische Blut und Muskelfleisch. Für ihn war das normal, aber er war auch nicht wie die anderen Sith. Dass auch Sikarius zugriff, überraschte Muraenus vielleicht, nicht aber Sting: Er hatte mit dem Würger von Taris bereits Menschenfleisch gegessen; das einer anderen Spezies war die kleinere Herausforderung. Aber da war ja auch noch Adria. Der Lamproid konnte sich denken, was Sabar bezweckte. Für sie musste die Überwindung genauso groß sein wie für ihn. Doch welche Wahl hatte sie schon, angesichts der tadelnden Worte ihres Meisters? Es war offensichtlich, dass Fels Zorn auf Adria noch nicht verflogen war. Mit Sicherheit stand ihnen noch eine heftige Konfrontation bevor. Aber zumindest hatte Sikarius das aufgeschoben, bis sie an Bord des Schiffes gelangt waren. Mehr konnte man wirklich nicht von ihm erwarten.

Auch wenn er Adria damit wohl nicht von ihrer grausigen Wahl entbinden konnte: Tom West versuchte, das Gespräch wieder auf das urpsrüngliche Thema zu lenken. Er ging auf Sikarius' Vorschlag ein, eine Übertragung des Angriffs zu bewerkstelligen, und versicherte, dass das vom Palast aus möglich sein würde, ohne sich aufzuteilen. Das war gut so, denn Sting hätte sich niemals darauf eingelassen, ein anderes Ziel zu wählen als den Palast.

»Wir trennen uns nicht«, entschied er. »Im Palast ist meine Beute, nirgendwo sonst. Und wenn wir zusammen bleiben, kommen wir viel weiter. Blaster, Schwerter, die Macht - alles für ein Ziel: Kal Fraan und seine Anführer, samt ihrer Brut!

Aber wir sind noch nicht da. Noch nicht mal unterwegs.«
Er deutete auf einen Computerzugang an der Backbord-Wand. Die Soldaten waren bereits dabei, sich Zugriff darauf zu verschaffen. »Vielleicht können deine Leute rausfinden, wann das Schiff startet und wohin es fliegt. Wenn wir im Hyperraum sind, haben wir viel mehr Möglichkeiten als uns nur zu verkriechen.«

Und mit einem Blick auf Sikarius und seine Schülerin fügte er hinzu:

»Dann ist auch Zeit, alles zu kären.«

Er war sich zumindest eines Teils der vielen Bedeutungsebenen von ›klären‹ bewusst.

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Utos-System, Galantos, Hauptstadt, im Raumhafen, an Bord eines Tartan-Patrouillenkreuzers: der Dagger of Yevetha im Vorratsraum: Darth Sting, Adria Guldur, Tom West und sein Trupp, Darth Sikarius und Sabar


Ihr Meister machte den Vorschlag, öffentlich zu demonstrieren, wie die Sith und das imp. Militär die Gefahr und Herrschaft der Yevs neutralisierten und damit die Überlegenheit der Sith und der imperialen Armee jedem kund tun könnten. Eine Zurschaustellung ihrer Macht und Überlegenheit! Eine gute Idee. Er holte aus und sprach davon, was er beispielsweise gesehen hatte, als er noch ein kleiner Junge war. Adria sah zur Seite und ihn an. Wie er als kleiner Junge wohl gewesen war? Er hatte ihr bisher nie davon erzählt. Diese Erinnerung an seine Kindheit brachte ihn zu diesem Einfall. Sie beneidete ihn fast darum. Als sie in seinem Alter, wie er damals gewesen war, war sie längst bei Fel gewesen und nach einmal Schlafen war sie stets bereits ein Jahr älter gewesen. Während normale Kinder ein ganzes Jahr Zeit gehabt hatten, etwas zu erleben, zu lernen und zu spielen, hatte sie nur einen Tag gehabt. Doch er hatte sie gerettet, er hatte ihr geholfen, er hatte sie zu Hybris gebracht! Dankbarkeit durchströmte sie. Sie würde es nie vergessen! Sie war ihm etwas schuldig! Sie gehörte ihm! Er fragte in die Runde, wie sein Vorschlag alle fänden.

“Eine sehr gute Idee! Wir werden uns somit ehrgeizig, zielstrebig, skrupellos, machtvoll und siegreich präsentieren! Es wird eine ebenbürtige Rache sein, für das, was wir auf dem Video sehen mussten, welches Tom uns gezeigt hat. So erreichen wir auch Vergeltung, wenn wir N`zoth zurück erobern. Ich komme auf jeden Fall mit zur Sendestation.”

Sie wollte diesmal auf jeden Fall an der Seite ihres Meisters bleiben. Adria hatte diesmal auch auf etwas aus ihrem Gedächtnis zurückgreifen können, das Video von Tom über die Yevs! Eine Erinnerung aus kürzerer Vergangenheit allerdings. Mit etwas Glück würden sie dadurch womöglich doch etwas den Feind destabilisieren. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Feind so abgestumpft dagegen sein würde? Er schien vermutlich nur so!?

Auch Sabar brachte etwas ein. Eine gute Idee! Das musste sie innerlich zugeben, auch wenn ihr das auch noch eingefallen wäre! Es war einfach widerlich, dass man Menschen zur Aufzucht ihrer Brut nahm! Ein grauenvolles Bild malte sich Adria in ihrer Phantasie aus. Dann musste sie unweigerlich an den Giganten denken, vor dem sie im Dschungel geflüchtet war. Er war ein Menschenfresser gewesen. Sie hatte wenige Erinnerungen und diese waren einfach nur schrecklich und grauenhaft! Sie hasste ihr Schicksal! Zu Sabars Vorschlag sagte sie natürlich nichts, denn dann hätte sie den Vorschlag begrüßen bzw. loben müssen! Und dafür, verachtete sie den blöden Kerl zu sehr! Was hatte er bisher geleistet, dass ihm seine Hühnerbrust so anschwoll? Die Sithmeister würden seinen Vorschlag schon für gut empfinden!

Und dann kam es auch noch zum Lob für ihn. Sie kochte innerlich und trat an ihren Meister heran, um zu lästern. Doch mit seiner Reaktion hatte sie nicht gerechnet! Ihr Meister stand für ihn ein, dass Sabar die Wahrheit sagte, dass er die Yevs eigenhändig getötet hätte, deren Herzen er stolz präsentierte?! War er dabei gewesen oder vertraute er ihm jetzt dermaßen? Sie schluckte. Doch dann setzte er noch eins drauf. Auch er lobte ihn und sprach, dass, wenn er sein Meister wäre, er stolz auf ihn sei! Aha?! Adria sah ihn entgeistert an. Hätte er ihn jetzt lieber als seinen Schüler als Adria?


“Wenn du mich mitgenommen hättest, hätte ich dich auch stolz machen können! Doch mir wurde diese Chance von dir verwehrt!”,

entgegnete sie leise und beschwerte sich. Sie klang gereizt. Er ließ sie stehen. Er ließ sie einfach stehen! Sie war geschockt und betroffen! Sie kämpfte gegen ihre Tränen an! Erfolgreich, doch ihr Herz weinte stumm! Fel drohte sich von ihr abzuwenden! Sie begriff immer mehr, so schön, wie das Gefühl der Verliebtheit war, so gab es die Liebe nicht umsonst, denn es forderte große Opfer, die sie nicht bringen wollte und konnte. Fel hatte sich längst noch nicht eingekriegt! Bisher hatte sie keine Chance gesehen, Fel eine andere Variante aufzutischen, weshalb er sie bei Tom im Schlafsack gefunden hatte. Adria hatte bisher von klein auf immer bei Fel geschlafen. Ganz platonisch wie ein Kind, dass ins Bett der Eltern kriecht! Sie durfte Tom nicht mehr lieben! Doch das war leichter gedacht als getan, denn Gefühle ließen sich nicht einfach von hier auf jetzt ausschalten! Doch ihre Vernunft riet ihr, ihre Beziehung zu Tom, wenn man von einer Beziehung überhaupt reden konnte, besser vielleicht von einer Liebelei oder einem Flirt, zu beenden. Blicke nach vorne, nicht zurück, sonst könnte der Stuhl, auf dem du sitzt, ganz schnell anfangen zu wackeln! Eigentlich wackelte er jetzt schon mächtig, dachte Adria. Im Grunde waren ihre Liebelei, ihr Flirten, zu Tom ganz jungfreulich. Sie litt darunter zu sehr! Das war es nicht wert! Kein Mann war es wert, dass es ihre Ausbildung und ihre Karriere, sogar ihr Leben bedrohte! Sie war auf ihren Meister angewiesen! Sie konnte nicht vom Orden verschmäht und bedroht werden. Der Orden der Sith war ihr zu Hause! Sie war dort hineingeboren worden!

Ablenkung folgte durch die Forderung Stings, dass Sabar ein Herz essen sollte. Sie glaubte, er würde es essen. Ihr schauderte es, wenn sie daran dachte, dass das Fleisch sehr fest, das Herz nicht mehr ganz frisch, denn er hatte sicher Leichen gefleddert, und es nach Menschenblut roch. Immerhin wurde die Brut mit Menschenblut gefüttert. Adria mochte auch aus diesem Grunde keinen Haifisch essen. Und immerhin war es in diesem Falle eine intelligente Spezies, wenn auch kein Mensch. Es schüttelte sie noch im Nachhinein, wenn sie daran dachte, was Damien gekocht und ihnen, Fel und ihr, vorgesetzt hatte! Doch Sabar, der gewiss mit den Herzen geschummelt hatte, denn der Schwächling hatte sich niemals mit vier Yevs angelegt, konnte dann wenigstens diese Strafe gebrauchen! Sabar hatte damit nicht gerechnet! Ungläubig betrachtete er das Herz, was er in der Hand hielt. Sein Meister meinte es verdammt ernst! Seine Tonlage war nicht falsch zu deuten gewesen! Würde Sabar es tun? Konnte er sich überwinden? Hah, es schüttelte ihn beim puren Betrachten! Und dennoch, jetzt führte er das Herz an seinen Mund und entschlossen schob er es hinein. Er versuchte etwas abzubeißen. Hoffentlich würde ihm nicht ein Schneidezahn dabei im Herzen stecken bleiben, dachte Adria amüsiert. Er hatte deutlich mühe! Dann schien es gelungen. Er schloss die Augen. Blut lief ihm die Mundwinkel hinunter. Er kaute und schluckte immer wieder tapfer. Wäre Adria nicht so fasziniert davon, wäre sie entsetzt gewesen, denn schon der reine Anblick war einfach ekelhaft! Der Geruch steckte ihr in ihrem empfindlichen Näschen, wie musste es erstmal bei Sabar stinken und ihm schmecken!? Er tat es tatsächlich! Sie hatte es geahnt! Oh, er begann zu würgen! Würde er nun alles auskotzen? Doch er bekam den Würgereiz wieder in den Griff und machte tatsächlich weiter. Es war immerhin recht unterhaltsam und spannend ihm zu zu schauen! Angewidert und dennoch neugierig sah sie deshalb gebannt zu.

Irgendwann war er fertig. Triumphierend und noch großkotziger als zuvor präsentierte er sich. Adria wurde davon speiübel! Sie hasste ihn wie die Pest! Natürlich gönnte sie ihm den Triumph nicht. Sie hätte lieber gesehen, dass er versagt!

Dann fiel diesem kleinen Arschloch etwas ganz besonders Tolles ein. Er wollte mit ihnen teilen. Ihr Meister und Sting griffen sofort beherzt zu und aßen ein Herz. Sie kannte ihren Meister zu lange und zu gut, um zu wissen, dass er einen Faible für sowas hatte. Und Sting war eh ein tierisch anmutendes Alien! Sie wusste natürlich, dass dieses Angebot nicht aus lauter Nächstenliebe kam, sondern dass er Adria auch dieses widerwärtige Mahl gönnte und ihm dies wegen ihr eingefallen war.


“Eigentlich war das deine Strafe, Gräflein!”,

wies sie ihn zurecht. Doch sie merkte schnell, dass sie sich im Zugzwang befand, da beide Sithmeister sofort ein Herz ergriffen und schneller verspeist hatten, als man gucken konnte. Tom versuchte zu helfen und das Thema zurück zum Planen zu lenken. Doch aller Augen blieben auf sie gerichtet! Spannung lag in der Luft! Adria konnte Toms Ausführungen nicht folgen. Sollte sie oder sollte sie nicht? Sie würde doch nicht das machen, was das Gräflein wollte?! Wo käme sie denn da hin?! Doch er hatte sein Angebot prima und raffiniert verpackt! Ihre Finger spielten nervös mit ihrem Zopf herum und sie löste sogar ihr Haar dabei. Und, nun begann ihr Meister sie auch noch aufzuziehen! Vor allen! Mittlerweile hatten sie etliche Zuschauer! Schließlich boten sie ein Schauspiel nach dem Anderen! Ihr stockte der Atem! Wieder schlug er sich auf die Seite von Sabar! Was hatte sie nur für einen Meister?! Sie hatte sich schließlich auch um ihn gekümmert, obwohl etwas zwischen ihnen stand! Obwohl Tom zwischen ihnen stand! Er sagte laut, fast zu laut, denn sie waren auf einem feindlichen Schiff, sie würde Männer abschleppen und Männerherzen sammeln! Sie fühlte sich extrem ungerecht behandelt! Und was sollte Tom von ihr denken!? Warum war ihr das nur so wichtig?! Und überhaupt, wann erwähnte ihr Meister schon, wessen Tochter sie wäre?! Nie im positiven Zusammenhang! Seine Worte trieften nur so vor Verachtung! Jetzt war sie mehr oder weniger gezwungen dazu. Dennoch sah sie es nicht ein! Es war Sabars Strafe gewesen und sie wollte ihn nicht durchkommen lassen, dass er ihr etwas aufzwang, was sie nicht wollte! Sie sah alle Blicke auf sich gerichtet. Sie konnte im Grunde nicht anders! Sie fühlte sich genötigt, es zu tun!

“Wir wollen ja kein Herz verkommen lassen, doch ich habe mir seit meiner Kindheit etwas mehr Stil angewöhnt. Bringt mir sowas Ähnliches wie einen Tisch, einen Stuhl, einen Teller und Besteck!”,

rief sie mit lauter selbstbewusster Stimme. Als wenn Adria es mit Tischsitten so genau nahm?! Soldaten stellten rasch zwei Kisten unterschiedlicher Größe vor sie hin und brachten einen Metallteller ihres Essgeschirrs und Essbesteck. Stolz, den Blick fest auf Sabar gerichtet, nahm sie Platz und ergriff Messer und Gabel.

Sabar, willst du mir nicht das Herz servieren?! Was bist du für ein übler Gastgeber!”

Das Herz landete vor ihr auf dem Teller. Ein fieser Geruch, richtiger Gestank, umhüllte sie. Doch Adria war nicht zimperlich. Im Labor bei Bor und auf Noe war sie abgehärtet worden. Sie hasste Gestank, doch so leicht würgte und kotzte sie nicht! Theatralisch nahm sie ihre Gabel und besah das Essen auf ihrem Teller. Sie konnte es spannend machen! Ihre Gedanken rasten jedoch, wie sie es noch abwenden könnte!? ...Plötzlich sprang sie wie von der Tarantel gestochen auf und stieß mit der Macht ihren “Tisch” um und der Teller samt Herz rollten Sabar entgegen, und sie schrie ihn an:

“Das ist das Herz eines Krokodils! Du kannst hier vielleicht alle an der Nase herum führen, aber mich nicht! Und Krokodil esse ich nicht!”

Zornig unterstellte sie das Sabar, egal, ob das für sie Konsequenzen haben würde oder nicht! Sie hatte eh schon genug die Arschkarte! Ihr Meister schien sie eh längst verstoßen zu haben, egal, ob sie sich nun ein Herz rein quälen würde oder nicht! Sie hasste Sabars Aufgeblasenheit und sie wusste genau, dass er nur Leichen gefleddert hatte! Sie ließ sich doch von ihm nichts aufzwingen! Von ihm nahm sie keine Befehle entgegen! Waren sie auch noch so schön verpackt! Sie drehte sich mit wehendem Haar um und ging in den hintersten Teil des Raumes und ließ alle stehen und rutschte an der Wand runter und saß da nun trotzig herum.


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Ein wenig gelangweilt beobachtete Darth Sting, wie Adria versuchte, sich um die ungewohnte Mahlzeit zu drücken. Sie schien nicht die Willenskraft zu haben, einfach ›Nein‹ zu sagen, obwohl keiner der Sith-Meister von ihr verlangt hatte, das zu tun. Der einzige, der sie aufgefordert hatte, war Sabar Muraenus. Der Lamproid konnte sich nicht vorstellen, dass dieser sich im umgekehrten Fall von dem Mädchen so hätte unter Druck setzen lassen; es hätte schon eine direkte Anweisung Stings dazu gebraucht. Doch sie erlag offenbar dem Gruppenzwang, fühlte sich genötigt, mit den anderen gleichzuziehen, obwohl es ihr offensichtlich widerstrebte. Dass sie sich von den Sturmtrupplern (die das Schauspiel offenbar als willkommene Abwechslung empfanden und ihr bereitwillig zur Hand gingen) Essmöbel improvisieren und Geschirr reichen ließ, war eine Mischung aus Selbstdarstellung und Zeitschinderei. Schließlich saß sie vor dem Teller, auf dem das wenige Stunden alte Herz lag, feucht schimmernd, jede Ader und jede Fetteinlagerung auf der Oberfläche gut zu erkennen. Es verbreitete nach wie vor den Duft yevethanischen Blutes. Die Menschenfrau zögerte weiterhin: Messer und Gabel in den Händen schienen ihr die Entscheidung nicht leichter zu machen.

So plötzlich, dass es durch nichts zu verhindern war, sprang sie auf und schleuderte alles von sich. Mit lautem Poltern stürzten die Kisten um, der Blechteller und das Besteck schepperten über den harten Bodenbelag, und zu allem mischte sich ihr schrilles Geschrei. Darth Sting zuckte sichtlich zusammen und wandelte die so entstandene Spannung sofort in einen Sprung. Mit einem einzigen Satz legte er die Entfernung zur Tür des Raumes zurück, wo er die Fänge und Krallen spreizte und den Giftstachel aufrichtete wie ein Skorpion. Einen Sekundenbruchteil später fing er den heransausenden Dreizack mit zwei Händen und zündete die mittlere Klinge. Er hörte, wie die Sturmtruppler beinahe ebenso schnell ihre Waffen in den Anschlag nahmen. Zweifellos zielten auch sie in Richtung des Einganges, der sich jeden Augenblick für eine yevethanische Wache öffnen konnte. Sting blickte sich nicht um, doch konnte er auch bei Sabar und Sikarius starke Anspannung spüren. Nur Adria schien nicht sofort zu bemerken, was sie da gerade angerichtet hatte!

Die Sekunden verstrichen. Nichts geschah. Darth Sting konnte kaum fassen, dass sie so viel Glück hatten: Offenbar hatte niemand die Kakophonie von Adrias dramaturgischer Einlage gehört.

Als er halbwegs sicher war, dass die Gefahr ausgestanden war, wandte er sich ungewohnt langsam zu der Sith-Schülerin um. Er näherte sich ihr mit noch immer aktivierter Waffe, giftiger Schleim - blass verfärbt von Resten des Yevethaner-Blutes - troff von seinen schwarzen Fängen.

»Ich sollte dich dein eigenes Herz fressen lassen!« fauchte er; sein Zorn ließ die Luft um ihn herum vibrieren. Er richtete den Leib so weit auf, dass sein heißer, übelriechender Atem der jungen Frau direkt ins Gesicht schlug. »Meine Geduld ist verbraucht! Darth Sikarius, sie gehört dir; sag mir, was jetzt mit ihr passiert!«

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Galantos - Gal'fian'deprisi - Raumhafen - Patroullienkreuzer - Sabar, Sikarius, Sting, Adria, Tom, weitere Soldaten (NPCs)

Nacheinander bedienten sich sowohl sein Meister als auch Sikarius an den verbliebenen Herzen, was der Graf mit enormer Genugtuung verfolgte. Sikarius zeigte keine Spur von Ekel und verspeiste den Muskel mit wenigen Bissen, seine Laune schien aus Sabars Sicht besser als sonst, was allerdings insofern täuschte, da es nur nicht er war, der nun seinen Launen ausgeliefert war. Sabar hielt den Krieger für ziemlich verrückt und grausam, aber die Selbstverständlichkeit, mit der er das Herz verzehrte, überraschte ihn. Anders als Sting, der es als Raubtier gewohnt war, seine Beute mit ganzem Leib zu verschlingen, vermutlich hatte er nicht einmal den Hauch von Ekel gegenüber irgendetwas. Während Sikarius zumindest für einige Sekunden damit beschäftigt war das Herz zu zerkauen, schlang Sting es mit einem Mal herunter. Sabar wäre beim Anblick der beiden Sith beinahe entgangen, wie Adria tatsächlich nachgab und sich lauthals beschwerte. Als Strafe sah sie diese Lektion also, nur ein weiteres Indiz dafür, wie schwach und gewöhnlich sie eigentlich doch war. Bevor man es auch nur wagen sollte, sich einen oder eine Sith zu nennen, musste man dazu bereit sein, die absoluten Grenzen des Menschenseins zu beschreiten, den Zugang zur inneren Bestie in sich zu finden. Bei Darth Sting war es bestimmt umgekehrt; er war schon ein bestialisches Ungeheuer gewesen, bevor er die Ausbildung zum Sith durch den Imperator Darth Allegious angetreten hatte, doch auch der Wurm musste mit irgendwelchen Schwächen zu kämpfen haben, die ein zivilisierter Mensch wiederum nicht kannte. Sabar blickte sowohl seinen Meister als auch Sikarius verwundert an.

"Strafe?"

Fragte er mit provokantem Unterton. West startete unterdessen einen Versuch, vom Geschehen um das Mädchen abzulenken und den anderen ein weiteres mal den eigenen Plan aufzuzwingen. Er haderte offensichtlich, sich den Yevethanern im und vorm Palast in einer direkten Konfrontation zu stellen und wollte stattdessen noch im Raumhafen ein kompaktes Vehikel besetzen. Sabar war es im Grunde genommen egal, wie sie es angehen würden, wichtig war für ihn eigentlich nur Kal Fraan, ihre Brut und dass zumindest Sting und er es heil von N'Zoth zurück nach Bastion schaffen würden. Und da es sich bei West um ein verängstigtes Wiesel handelte, hatte er zweifelsohne den selben Wunsch und baute mit seinem Plan sicherlich darauf, seine eigene Haut und die seiner großen Liebe Adria zu retten. Sikarius Aufmerksamkeit hingegen schien seiner Schülerin zu gelten und ungläubig verfolgte Sabar, wie der Krieger seine Schülerin vor den Augen aller Anwesenden bloßstellte. 'Lord Muraenus' sprach er ihn dabei an und seine Worte räumten jeden verbliebenen Zweifel aus dem Weg; er wusste von Adria und Tom Bescheid, warum sonst sollte er auch sagen, dass sie andere Herzen als Sabar jagte? Hämisch lächelte Sabar Tom an, der von Sting daraufhin die Zusage für seinen Plan und damit auch ein gemeinsames Vorgehen erhielt. Sting wollte also auch Kal Fraan! Und seine widerwärtige Brut. Gemeinsam würden sie es schaffen, den Anführer der Yevethaner zu stürzen, dessen war sich Sabar gewiss. Adria's Laune hingegen war mittlerweile am Tiefpunkt angelangt und hilflos stellte sie klar, dass ihr Stil anerzogen wurde und sie das Herz nur mit Besteck verspeisen würde. Dieses ungezogene Kind hatte keine Ahnung wovon sie sprach, denn sie besaß weder Stil noch Manieren und auch wenn der Sabar, der nun blutüberströmt hier stand, nicht mehr der alte war, so war er doch der einzige im Raum, der über eine hohe Abstammung und tatsächlichen Stil sprechen konnte. Für den Hauch eines Augenblickes platzte aus dem Grafen beinahe der hochgeborene Unmut über die Unverschämtheit des Mädchens heraus, doch unterdrückte er den Drang und spielte seinen Unmut mit einem verständnislosen Lächeln auf Sikarius herunter. Er war kein verdammter, verwöhnter Hochgeborener mehr, sondern ein wahrer Krieger mit den Instinkten eines Raubtiers! Wie ein Haufen gefügiger Sklaven machten sich die Männer Wests daran, ihr Tisch, Stuhl, oder besser gesagt zwei diese ersetzende Kisten und Besteck herbeizutragen, was Sabar mit verächtlichem Grinsen abwürdigte. Das war also das Imperiale Militär; ein Haufen willenloser Geschöpfe, die sich dem kindischen Verlangen eines kleinen Mädchens beugten. Sie nahm Platz und forderte Sabar aus, ihr das Herz zu servieren, wie es sich für einen guten Gastgeber gehörte. Die gute Laune des Grafen schlug augenblicklich um; meinte sie es etwa ernst? Wenn sie dieses Herz hier und jetzt aß, war sein Plan sie vor den beiden anderen bloß zustellen durchkreuzt. Womöglich würde sie damit sogar die Anerkennung ihres Meisters zurückgewinnen. Der Graf versuchte sich nichts anmerken zu lassen und griff zum letzten der vier Herzen. Mit einem schmatzenden Platschen warf er es dem Mädchen auf den Teller, ähnlich wie man einem Köter einen Brocken Fleisch zum Fraß hin schmiss. Herausfordernd sah Sabar das Mädchen an. So weit war es nun also gekommen. Zu Beginn ihrer Reise war er das schwächste Glied der Gruppe, der Fußabtreter für jeden. Für Sikarius, der ihn ständig erniedrigte, Adria, die ihn in seinem ersten richtigen Kampf bloßstellte und daraufhin ständig anfeindete, aber auch für Darth Sting, der seinen Schüler für schwach und aufmüpfig befand. Doch hatte er sich auf Galantos den Respekt verdient, der ihm zustand. Die dunkle Seite der Macht wandelte all die negative Energie, die durch die zahlreichen Erniedrigungen durch ihn quoll, in puren Hass und absolute Entschlossenheit um. Nun war es Adria, die sich in die Ecke gedrängt wiederfand und anders als sie und ihr Meister es zuvor verpasst haben, Sabar in der Zeit seiner größten Verundbarkeit den Rest zu geben, würde er nicht so nachsichtig mit seiner Chance verfahren, das verhasste Mädchen mit List und Stärke in den Untergang zu drängen. Schließlich hatte er einige offene Rechnungen zu begleichen, angefangen bei Adria und ihre Isolation vom Rest der Gruppe war nur der Anfang.

Doch schien sein Plan zumindest für den kurzen Augenblick nicht aufzugehen. Selbstbewusst griff sie zu Messer und Gabel und sah das Herz entschlossen an. Sabar spürte den Hass, den sie für ihn empfand und wollte sich gerade verärgert abwenden, als Adria urplötzlich von ihrem Platz aufsprang und die Kiste umstieß. Das Herz landete genau vor seinen Füßen und der Krach ihres unbeherrschten Ausbruchs ließ alle im Raum aufschrecken. War sie denn völlig von Sinnen?! Lauthals schreiend warf sie ihm vor, gelogen zu haben und stattdessen das Herz eines Kroko...was auch immer, Sabar hatte noch nie von so etwas gehört, erbeutet zu haben. Sein eben noch sicheres Lächeln schwand und seine grüne Augen funkelten vor Zorn. Er machte einen großen Schritt auf das Mädchen zu, während sich im Raum scheinbar alle darauf vorbereiteten, dass die Yevethaner in den Raum stürmten und alles kurz und klein schießen und auch Sabar aktivierte seine Machtsinne, spürte allerdings gar nichts. Sting wusste scheinbar just in diesem Moment schon mehr und aktivierte seinen Dreizack. Kein gutes Zeichen! Sabar bereute seinen Plan, das Mädchen zu provizieren, nun zutiefst - er verdammte ihn geradezu. Nun gab es keinen Ausweg mehr. Doch entgegen aller Erwartungen passierte nichts, scheinbar blieb dieser dämliche und selbstmörderische Ausraster unbemerkt. Noch bevor die anderen etwas sagen konnten, machte Sabar einen weiteren Schritt auf sie zu und zischte sie aggressiv an:

"Du verdammte Hure, willst du uns mit deiner Dummheit allesamt umbringen?!"

Sabar bemerkte, wie sich Sting langsam näherte und ließ fürs erste von Adria ab. Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu und machte einen Schritt zur Seite. Darh Sting schlängelte sich langsam vor sie und baute sich vor ihr in voller Größe auf, immer noch mit aktivierter Klinge. In diesem Moment war es Sabar egal, ob er sie töten würde oder nicht, selbstverständlich hätte er es am Liebsten selber getan, aber nun schien es ausweglos. Der Zorn des Wurmes schleuderte die gesamte Präsenz im Raum auf und die fauchende Stimme jagte Sabar ein Schauern über den Rücken. So zornig hatte er ihn noch nie erlebt.

"Ich sollte dich dein eigenes Herz fressen lassen!"

Spuckte er ihr geradezu ins Gesicht, dann richtete er sich an Sikarius und forderte ihn auf, hier und jetzt etwas zu tun. Gespannt verfolgte Sabar das Geschehen und sah Adria mit funkelnden Augen an. Merkte sie überhaupt, in was für eine verdammt beschissene Situation sie sich hier hereinmanövriert hat? Auch, wenn er alle hier beinahe umgebracht hätte, irgendwie schien sein Plan doch aufzugehen. Adria würde sterben und er dabei zusehen.


Galantos - Gal'fian'deprisi - Raumhafen - Patroullienkreuzer - Sabar, Sikarius, Sting, Adria, Tom, weitere Soldaten (NPCs)
 
[Galantos | Orbit| Tartan-Patrouillenkreuzer ›Dagger of Yevetha‹] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

Eilig zogen die Sturmtruppen Soldaten die bereits am Boden ausgebreitete Ausrüstung, zur Seite, an eine der Wände in Sicherheit zurück. Das wäre noch schöner wenn jetzt noch irgend etwas davon beschädigt wurde. Zur Vorsicht bildeten die zwanzig Sturmtruppen Soldaten eine Mauer, von einer Wand zur anderen und stellten sich schützend vor die Ausrüstung. Tom hasste diesen Egomanie Trip bei den Sith wirklich. Das sollte ein Orden sein? Das war mittlerweile nur noch lächerlich davon auszugehen, das es irgend einen Zusammenhalt oder Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Sith geben sollte. Der Orden war vielleicht ein Wunschtraum von ihnen aber nicht mehr als eine geplatzte Seifenblase. Jetzt waren sie bereits so weit gekommen und nun kam diese Scheiße wieder auf. Hatte das den nie ein Ende? War das wirklich ihr ernst?

Ein klein wenig den Arsch zusammen kneifen konnte doch nicht so schwer sein oder? Er machte das ja auch bereits die ganze Reise lang und schluckte Sachen einfach herunter. Aber nein sie mussten sich ja alle wie Schulkinder mitten in der schlimmsten Pubertät verhalten. Das fing bei Sabar mit seinen riesigen Mundwerk an, der keine Gelegenheit aus lies auf Adria herum zu hacken. Aber dazu gehörten immer auch zwei. Adria unschuldig zu nennen in dieser Beziehung war genauso lächerlich. Die beiden waren sich zumindest darin sehr ähnlich. Was sollte diese Szene eben? Außer weiteren Streit zu verursachen? Adria wusste doch eigentlich ziemlich genau, das sie sich gerade hier versteckten an Bord des Tartan Kreuzers? Hätte sie das nicht auch leiser mit Sabar austragen können. An die Wortgefechte hatte er sich ja schon irgendwie gewöhnt, aber das ging nun doch etwas weiter und gefährdete ihre Mission.

Langsam hoben sich zwanzig Waffenmündungen noch zum reinen Selbstschutz. Bei den Sith konnte man nie Ahnen wie weit ihr Streit eskalierte. "Ihr Sith wollt wirklich einem Orden angehören und begründet haben?" murmelte Tom leise zweifelnd in seinen Helm hinein. Der Imperator stand an der Spitze des Imperiums und sollte von diesen lächerlichen möchte gern Orden abstammen? Das konnte nicht sein! Kinder in der Grundschule hatten Teilweise mehr Disziplin als eine dieser Figuren. Sie bekriegten sich anscheinend lieber selber als den Feind! Warum hatten sie diese Macht überhaupt, wenn sie diese eigentlich nur verschwendeten? "Wir sind übrigens abgehoben und befinden uns auf dem Weg in den Orbit" Teilte Tom den anderen über die Lautsprecher seines Helmes mit

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Die Eskalation hatte Sikarius nicht kommen sehen und sie erwischte ihn kalt. Mit steinernem Gesicht und innerlichem Augenrollen hatte er Adrias erbärmlichen Versuch beobachtet Zeit zu schinden. Von wegen Stil. Der einzige der ihr das hätte anerziehen können war er und dass er in dieser Hinsicht ein positiver Einfluss hätte gewesen sein können würde wohl niemand bei klarem Verstand auch nur im Entferntesten in Betracht ziehen können. Daher waren ihre verbalen Bemühungen offensichtliche und noch dazu ziemlich langweilige Projektion. Das wirklich Spannende war, ob sie das Herz letzten Endes essen würde. Der Mörder war auch gespannt auf Fischfresses Gesicht bei der Sache. Sollte er nur bei dem Gedanken sie nochmal zu küssen vor Ekel zusammenschrumpeln. Doch das in die Ecke gedrängte Mädchen reagierte anders als er es vorausgesehen hatte.

Wie auch Sting reagierte der Mörder blitzartig. Binnen des Bruchteils einer Sekunde hatte er sein Schwert in der Hand und Flocken getrockneten Yevethanerblutes schwebten zu Boden. Schreck, Wut und Unglaube rauschten durch seine Ohren, während er sich bereit zum Sprung auf dem Boden zusammenkauerte, jederzeit bereit yevethanischem Blasterfeuer auszuweichen, dass jederzeit durch die Tür brechen konnte. Sein verbleibendes Auge zuckte hektisch hin und her, von Adria zur Tür, zu den Sturmtruppen und wieder auf den schrecklich dreinblickenden Sting. Wie konnte Adria nur so dumm sein?! Wie hatte sie sich zu so einer Kurzschlussreaktion hinreißen lassen? Hatte sie denn garnichts gelernt? Ihr kurzes Leben hatte bis jetzt komplett aus Kampf ums Überleben bestanden, wenigstens das sollte sie doch draufhaben, oder?!

Sekunden verstrichen. Das Herz des Mörders raste erschöpft, doch die Dunkle Seite spülte die Müdigkeit fort. Kalter Hass pulste in heißen Wellen durch seine Adern und als Sting sich langsam zu ihnen umwandte, erhob sich der Mörder. Sein Gesicht war aschfahl und sein verbliebenes Auge strahlte in einem kränklichem gelben Licht, dass sich glitzernd in der zitternden Schneide seiner Klinge wiederspiegelte. Beinahe registrierte er nicht was der andere Sith zu ihm sagte, doch nach und nach schlugen die Worte in seinen Geist wie Faustschläge. Jetzt war die Gelegenheit. Das was er sich vor der Schlacht gegen die Yevethaner erträumt hatte, was er aus Rücksicht auf die Gruppe nicht durchgezogen hatte. Tausend Bilder das Mädchen für ihren Verrat zu strafen blitzten durch seinen Geist, während er sich mit unbewegtem Gesicht zu ihr umdrehte.

Sikarius‘ Körper war ganz und gar angespannt. Sein Kopf leicht gesenkt, das nicht blinzelnde Auge auf eine Stelle auf ihrer Stirn geheftet. Die Klinge in seiner ausgestreckten Hand war völlig ruhig, als er eine letzte verborgene Machtreserve aktivierte und mit unsichtbaren, kalten Fingern nach ihrer Kehle griff. Das Mädchen schluchzte auf, keuchte irgendetwas, doch der Mörder nahm es nicht wahr. Es war zu leise, zu erstickt von der Kraft um ihren Hals. Irgendwo in seinem Hinterkopf lachte die Stimme des Würgers. Daneben kicherte der Denker. Nutzloses Gewicht. Unnütz. Irrationales Anhängsel. Was sollte er mit einer Schülerin. Sie war emotional insignifikant, unlogisch sie dabei zu haben.

Die beiden Schläge fühlten sich unglaublich gut an. Schwertknauf unter ihre Nase, mechanische Hand in die Magengrube. Das Mädchen wollte schreien, als hellrotes Blut aus ihrem Näschen spritzte, doch wieder konnte sie nicht. Rücklinks fiel sie zu Boden und begann nach hinten zu kriechen, während Darth Sikarius ihr langsam folgte. Sie zuckte, als sie auf die Wand traf. Ihre Lippen wurden langsam blau, während sie nach Luft rang. Die kühle Schwertspitze berührte ihren eingedrückten Adamsapfel und ein Tropfen Blut quoll aus ihrer bleichen Haut und rollte den schlanken Hals hinab. Der Mörder ließ ein bisschen locker und rasselnd sog sie Luft in ihre Lungen. Jetzt war der Augenblick gekommen. Sie hatte ihn hintergangen und würde nun die Konsequenzen für ihre dumme, dumme Entscheidung tragen. Alles was er tun musste war zuzustechen, die schlanke klinge durch ihre Kehle und in ihr Rückgrat treiben. Er würde sehen wie die stumme Bitte in ihren Augen erstarren und sich im Nichts auflösen wollte. Das Altersexperiment das Kira Guldur angezettelt hatte, würde nun ein Ende finden. Ein für alle Mal. Er musste nur zustechen. Nur…zustechen…

Der Mörder wollte es in diesem Moment von ganzem Herzen. Seine Muskeln spannten an, doch die Spitze senkte sich nicht. Noch einmal versuchte er es. Doch abermals starb das Mädchen nicht.

TU ES ENDLICH!

, brüllte der Würger und kalter Schweiß trat auf seine Stirn

Ich WEIß du willst es! Stech‘ sie ab wie das Schwein das sie ist!

Sie bei uns zu behalten ist irrational. Sie ist nichts als ein Klotz am Bein.

, stimmte der Denker zu und abermals wollte Sikarius es tun. Doch Leto konnte es nicht. Panisch zuckte sein Auge hin und her, während ein sachter Tremor sie Spitze seiner Klinge bewegte und den Kratzer an Adrias Hals vergrößerte. Weitere Topfen flossen in ihren Ausschnitt. Wütende Stimmen schrien in seinem Kopf, er solle es doch endlich tun und ein scharfer Schmerz als würde ihm selbst ein Schwert in die Schläfe gerammt zuckte durch seinen Schädel. Er wollte schreien, sich dazu zwingen den Moment der Schwäche zu überwinden, das erste Opfer das er in seinem Leben verschmähte doch noch umzubringen, doch das Mädchen verschwamm vor seinen Augen. Geschlagen schloss er sein Auge und krächzte mit kalkweißer Haut.

„Wir sedieren sie bis wir da sind. In der Seitentasche des Seesacks ist eine Injektion. Ist auf mich abgestimmt. Der Sani soll entsprechende Änderungen vornehmen.“


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[Utos-System | Galantos | Gal'fian'deprisi | Irgendwo nahe der Außenbezirke| Corporal Peter MacFaden]


Peter erwachte mit einem Stöhnen. Orientierungslos blinzelnd blickte er sich um. Es dauerte einen Moment, bis die Schmerzen zurück kamen und er sich daran erinnerte, wo er war und was ihm passiert war. Er setzte sich vorsichtig auf und bewegte seine Arme und seinen Oberkörper. Die Schmerzen waren noch da, natürlich, aber er konnte sich schon viel leichter bewegen. Bacta eben. Kein Wunder, warum man wegen diesem Mittel Kriege beginnen würde. Es war einfach so verdammt effektiv.

Er stand etwas agiler als erwartet auf und drehte das Licht heller. Ein Blick auf sein Chronometer zeigte ihm, dass es sehr früher Morgen war. Aus dem Spind kramte er eine Combat-Ration, die er vor sich auf dem Tisch vorbereitete. Während sie sich von selbst erwärmte, begutachtete er so gut es ging seinen Körper und die Verbände, die er am Abend zuvor erschöpft und schnell an sich geschustert hatte. Er war einigermaßen zufriedene damit. Sie würden halten, wenn er sich ein Hemd darüber anzog.

Dann begann er den erwärmten Brei zu essen, der zwar undefinierbar aussah, aber erstaunlich gut schmeckte. Nebenbei öffnete er die Holonachricht, die er am Abend zuvor nicht mehr gelesen hatte. Das konnte ein Fehler gewesen sein, allerdings waren ihm bereits beim Anlegen der Verbände mehrmals die Augen zugefallen. Er nahm also in unregelmäßigen Abständen einen Löffel des Breis und Begann seine neuen Befehle zu lesen.


"Recruit MacFaden,
Wenn sie das hier lesen, hat sie unsere erste Nachricht erreicht, ebenso wie sie ihr Überleben. Ihre Erste Prüfung ist hiermit bestanden und ich heiße sie als Recruit des IGD Willkommen. Finden sie einen Weg, von Galantos herunter zu kommen und holen sie sich auf Borosk in der Sunny Bantha-Bar weitere Informationen. In ihrer Ausrüstung finden sie des weiteren ein imperiales Funkgerät, dass verschlüsselt auf allen bekannten Frequenzen kommunizieren kann.

Viel Glück ihnen weiterhin."



Während er die letzten Zeilen las, kaute er in Ruhe an einen Löffel des Militärbreis herum und dachte nach. Wie konnte er wohl am besten von dem Planeten herunter kommen? Diese Frage beschäftigte ihn über die gesamte restliche Zeit seines bescheidenen Frühstücks. Danach stand er auf und begann sich seine Ausrüstung genauer anzusehen, und den Kommunikator zu suchen, von dem in dem Brief die Rede war.

Er fand ihn schnell und schaltete ihn unverzüglich ein. Automatisch startete das Gerät eine Suche nach nahen Übertragungen. Doch zuerst kam nur ein Rauschen aus dem Gerät. Doch dann Plötzlich knackte das Gerät und eine Notfallübertragung begann.

Peter hätte fast einen Luftsprung gemacht. Doch als sein ganzer Körper von Schmerz durchzuckt wurde, als er die Arme zum Jubeln hob, ließ er davon ab. Es gab noch einen Transporter, etwas außerhalb der Stadt in einem Sumpf. Das war eine verdammt gute Nachricht, auch wenn Peter nicht wusste, wie genau er da hinkommen würde und wie lange sie noch dort waren.

Es galt also keine Zeit zu verlieren. Sofort zog er ein Hemd und eine einfache Hose aus dem Spind und zog sie an danach folgte sein Combat-Gear, welches er einfach über die Zivilkleidung zog. Darin befand sich sein geladener Merr-Sonn Power 5 Blaster und sein Vibrobajonett. Außerdem konnte er daran verschiedenen Taschen und andere Ausrüstungsgegenstände hängen. Er fand noch zwei Thermaldetonatoren, die er ebenfalls an seiner Brust befestigte. Außerdem befestigte er den Kommunikator daran und ein recht primitives Navigationsgeräte, dass ihm seine grobe Position anzeigte. Mehr hatte er nicht zur Navigation zur Verfügung. Als er die Tasche mit seinem Scharfschützengewehr aus dem Spind holte, kam darunter noch eine alte Karte von Gal'fian'deprisi zum Vorschein, auf der sogar seine aktuelle Position eingezeichnet worden war. Erleichtert seufzte Peter. Er steckte die Karte sofort ein und machte sich daran, sein Scharfschützengewehr zusammen zu bauen. Er wollte nicht nur mit einem Blaster bewaffnet vor die Tür treten, denn er hatte keine Ahnung, was ihn nun erwartete. Danach blickte er sich noch einmal in dem Lagerraum um, ob er auch nichts vergessen hatte. Danach schulterte er sein Gewehr und öffnete das Rolltor. Draußen blendete ihn die Sonne, doch es war niemand in Sicht. Das war gut für ihn.

Zuerst musste er sich ein Bild von seiner Umgebung machen. Aus der Nachricht wusste er ungefähr, in welcher Richtung der Transporter wartete, mehr aber auch nicht. Glücklicherweise war das Hauptgebäude des Lagers ziemlich hoch und darauf befanden sich noch einige Aufbauten, die er als Ausguck nutzen konnte. Er hängte sich als sein Gewehr auf den Rücken und stürmte das Gebäude. In so einer Situation auf nahm vermutlich niemand auf Eigentum oder Schlösser Rücksicht. Es dauerte kurz, aber dann öffnete er endlich die Tür zum Dach. Zuerst legte er sein Scharfschützengewehr auf die Brüstung und begann die Umgebung zu sondieren. Überall waren aus der Ferne Schüsse und Explosionen zu hören, offenbar waren die Säuberungen in vollem Gange. Auch stieg an vielen Stellen Rauch oder gar Feuer auf. Doch Peter konnte in der näheren Umgebung keine Feinde erkennen. Also zog er die Karte heraus und breitete sie auf dem Boden aus. Nun konnte er mit Hilfe des Primitiven Navigationsgerätes und der Karte seine Position bestimmen und außerdem, wo das Landegebiet des Fluchttransporters lag.

Peter hatte wirklich Glück. Das Sumpfgebiet schloss sich mehr oder weniger direkt an das Industrieviertel, in dem er sich befand an.

Er richtete nun also sein Scharfschützengewehr in die richtige Richtung aus und versuchte durch das Zielfernrohr irgendetwas zu erkennen, doch anscheinend war er noch mehrere Klicks von der Landezone entfernt.

Nach kurzem Überlegen entschied er sich dazu, den Transporter zu kontaktieren. Er wollte nicht den riskanten Weg in den Sumpf auf sich nehmen, wenn der Transporter schon nicht mehr dort war. Hier war er an einer erhöhten Position und sogar relativ sicher - zumindest was den Moment anging - und diese Position würde er wirklich nur aufgeben wollen. Er holte also den Kommunikator heraus und ließ ihn eine verschlüsselte Notfallfrequenz des Imperiums suchen.

Als das Gerät knackte und damit die Verbindung hergestellt hatte, begann er zu sprechen:

"Hier spricht Corporal Peter MacFaden für den wartenden Sentinel Transporter. Ich befinde mich ebenfalls noch in Gal'fian'deprisi und brauche Evakuierung. Wie ist ihre aktuelle Position? Kann ich noch evakuiert werden?"

Er bemühte sich darum, kurz und präzise seine Nachricht zu formulieren. Nachdem er fertig war, stellte er das Gerät so ein, dass es die Nachricht dauerhaft auf der Notfallfrequenz sendete. Hoffentlich hörte sie jemand, ansonsten würde er sich alleine durchschlagen müssen.


[Utos-System | Galantos | Gal'fian'deprisi | Irgendwo nahe der Außenbezirke| Corporal Peter MacFaden]
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Sentinel-Landeplatz | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur und sein Trupp, weitere Soldaten, Piloten (NSC)

Der Moment des Aufbruchs rückte wie der yevethanische Konvoi langsam, aber unaufhaltsam näher, und als würde Galantos selbst sich den wenigen überlebenden Imperialen verabschieden wollen, fielen die ersten Sonnenstrahlen des neu anbrechenden Tages auf die Ruinen der verwüsteten, zerbombten Hauptstadt des Planeten und vertrieben die Nacht, durch sich die Imperialen und die Sith gekämpft hatten. Nachdenklich betrachtete Sorel die Szenerie, vor seinen Augen breiteten sich die Trümmer der Stadt, um die so erbittert gekämpft worden war, wie das Skelett eines gefallenen Riesen aus. Galantos war eine tote Welt, ein gebrochener Planet, der nun unter der erbarmungslosen Herrschaft der Yevethaner stand, die diesen Ort Stück für Stück und mit fanatischer Gründlichkeit von allem Leben säubern würden, das nicht ihren Vorstellungen entsprach. Der Scharfschütze hoffte, dass die Sith am Raumhafen Erfolg haben würden und Galantos verborgen an der Bord der Korvette bereit verlassen hatten, was auch immer genau sie im Koornacht-Sternhaufen vor hatten, es war wichtig und er wünschte ihnen dabei alles Glück der Galaxis, die Yevethaner mussten um jeden Preis aufgehalten werden, bevor noch mehr Welten das Schicksal von Galantos erleiden würden. Sorel empfand ein gewisses Bedauern angesichts der Lage der Fia, die nun allein und wehrlos den Yevethanern gegenüberstanden, auch um ihretwillen hoffte er, dass das Imperium bald zurückschlagen und die Invasoren vertreiben würde, doch solche Dinge wurden weit jenseits seiner Gehaltsstufe entschieden, der kräftige Mensch wollte sich nicht anmaßen, die Entscheidungen des Oberkommandos und des Imperators treffen zu können. Er hatte seinen eigenen Krieg zu führen, auf einer ganz anderen Ebene, und auch er nicht mit allem glücklich war, das das Imperium tat, so war er doch ein treuer Soldat und glaubte an die Ordnung und Sicherheit, die es brachte. Und wo sonst konnte ein Jäger wie er eine Heimat finden, einen Sinn? Nein, er gehörte hierher, bei allen Zweifeln, dafür sprach allein schon die Tatsache, dass es ihm nahe ging, dass es ihnen nicht möglich war, Lieutenant Salisi zu retten, jedenfalls soweit einem kühlen, beherrschten Mann wie ihm etwas nahe gehen konnte, aber sie hatten keine andere Wahl und konnten nur hoffen, dass die Offizierin noch am Leben war und sich durchschlagen würde. Angesichts des überraschenden Respekts, den Sam ihr entgegengebracht hatte, war Sorel davon ausgegangen, dass seine Beobachterin ähnlich dachte und in einer solidarischen Geste hatte er ihr die Hand auf die Schulter gelegt und verständnisvolle Worte ausgesprochen. Ein Fehler, wie er nahezu sofort bemerkte, die blonde Soldatin spannte sich abwehrend und erschrocken an und sagte kein Wort, Sam hielt den Atem an und sie wirkte, als würde sie ihn jeden Moment angreifen, und so nahm Sorel seine Hand wieder weg und schwieg, drehte sich um und ging in Richtung Shuttle. Offenbar wollte seine Kameradin nicht, dass man sie für jemanden hielt, den es zu trösten galt, jedenfalls folgerte Sorel das aus ihrem Verhalten. Zwischenmenschliche Interaktion war eine seltsame Angelegenheit, die dem Scharfschützen weitaus komplizierter erschien als seine Tätigkeit, ein Grund mehr, warum er es bevorzugte, andere Lebewesen aus der Distanz des Zielfernrohrs zu betrachten. Im Shuttle, dessen Antrieb bereits warm lief, setzte sich der Corporal und lehnte sich ein wenig zurück, bis Sam ebenfalls an Bord kam, ihn ansah und dann drohend ihren Stiefel in der Nähe einer sehr empfindlichen Stelle platzierte und ihn unmissverständlich aufforderte, so etwas nie wieder zu machen. Für einen Moment war Sorel irritiert, dann nickte er langsam, nicht eingeschüchtert, aber doch signalisierend, dass er verstanden hatte. War sein Versuch, kameradschaftlich zu sein, missverstanden worden? Schlussendlich spielte das keine Rolle, er würde zukünftig darauf achten. Sorel blieb ruhig und starrte vor sich hin, als Sam in Richtung Cockpit marschierte. Kurz darauf löste sich das Shuttle von der Oberfläche und stieg langsam in die Höhe, wobei der Lärm der Triebwerke lauter und lauter wurde und ein anfangs leichtes Zittern zunahm, so dass mehrere Soldaten alarmiert aufsahen, auch Sorel spannte sich an. Aus dem Cockpit hörte er aufgeregte, wütende Rufe, dann wurde das Geräusch der Triebwerke leiser und das Shuttle sank vorsichtig wieder zu Boden. Enttäuschung, Ärger und Verwirrung standen den Männern und Frauen an Bord ins Gesicht geschrieben, und so stand Sorel auf und begab sich ins Cockpit, als er die Tür aufmachte, hob der sichtlich angespannte Pilot gerade die Hände, seine Stimme war hoch und nervös, aber es lag Entschlossenheit darin.


„...Energiekerne. Ich weiß, wo das Problem liegt, und ich kann es lösen, aber dafür brauche ich fünf Minuten und die Triebwerke dürfen nicht laufen, verstehen Sie? Wenn wir jetzt starten, riskieren wir, dass wir nach wenigen Sekunden keine Energie mehr haben, und dann stranden wir hier endgültig.“

Sorel behielt einen ruhigen Gesichtsausdruck bei, als er eine Augenbraue wölbte und den Piloten und Sam ansah, und er bemerkte, wie Corporal Royce hinter ihm ebenfalls ins Cockpit trat.


„Probleme?“


Fragte er gelassen und beherrscht, da knackte es in der Komanlage und eine leicht verzerrte Botschaft ging ein, eine männliche Stimme, die auf Basic sprach. Sorel brauchte einen kurzen Moment, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, er kannte diese Stimme, Corporal McFaden und er waren sich in der Garnison begegnet und hatten sich kurz unterhalten. Der andere Scharfschütze hatte also überlebt. Sorel warf den anderen einen kurzen Blick zu, dann trat er an die Komanlage.


McFaden, hier spricht Corporal Zakev an Bord des Sentinel in Landezone Alpha, Koordinaten folgen. Wir haben ein technisches Problem und können voraussichtlich erst in fünf Minuten starten. Können Sie die Landezone bis dahin erreichen? Wenn nicht, halten Sie ihre Position, wenn es die Lage erlaubt, werden wir versuchen, Sie aufzunehmen.“


Ein großzügiges Versprechen, das wusste er, doch die Lage war hier anders als bei Lieutenant Salisi, sie hatten direkten Kontakt, Koordinaten und die Möglichkeit, den Corporal zu retten, solange seine Umgebung feindfrei war.


[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Sentinel-Landeplatz | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur und sein Trupp, weitere Soldaten, Piloten (NSC)
 
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