Fantasy Herr der Ringe (gesamtes Franchise)

Die Befreiung des Auenlandes war aber der beste Teil des Romans. Man hätte da ja locker zwei Filme machen können. Die wären mit Sicherheit beide sehr gut angekommen.
 
Und lohnt es sich, die Extended Edition anzuschaffen?

Ja, kann mich den anderen nur anschließen, es lohnt sich auf jeden Fall.

Der erste Teil ist in der Kinofassung wunderbar rund und funktioniert perfekt, gleiches gilt für die SEE wobei man hier aber noch tolles zusätzliches Material bekommt, - speziell der Tod von Boromir wirkt nochmal ein gutes Stück dramatischer.

Beim zweiten Teil muß ich sagen, dass ich die Kinofassung zum "regelmäßigen" Sehen eigentlich bevorzuge.
Sie wirkt einfach schwungvoller und runder als die SEE.

Die SEE-Version vom zweiten Teil ist insgesamt für mich die am wenigsten gelungene. Wo sich in den anderen beiden SEEs die Szenen perfekt einfügen, merkt man bei "Die zwei Türme" tlw. doch recht deutlich, dass zusätzliche Szenen hinzukamen.

Dennoch liebe ich viele dieser Szenen; vor allem ist da der Dialog von Aragorn und Eowyn über Aragorns Alter zu nennen, - einfach herrlich.

Die Schlacht um Helms Klamm wird in der SEE leider ständig von Baumbarts "Gelaber" unterbrochen, was sich sehr negativ auf die Wirkung der Schlacht auswirkt. Die Baumbartszenen wirken leider stets wie Handlungsunterbrechungen.

In der Kinofassung ist die Schlacht um Helms Klamm für mich die beste große Fantasy-Schlacht der Filmgeschichte, - über die SEE-Version kann ich das (trotz einiger hinzugekommenen Brutalo-Schnitte) leider ganz und gar nicht sagen.

Die Kinofassung von Teil 3 ist dann leider eine negative Begleiterscheinung der SEEs, - da die Saruman-Szene imo nur entfernt wurde um damit für die SEE - Veröffentlichung werben zu können.

Und das ist leider nicht das einzige (der Hexenkönig ist ein weiteres Beispiel), was dazu führt, dass die Kinofassung zerschnitten und ziemlich unfertig wirkt.

Ich war damals im Kino dennoch ziemlich begeistert, aber mit Abstand und angesichts der Verfügbarkeit der SEE, wird mich niemand dazu bringen können die Kinofassung noch einmal zu sehen (Teil 1 sehe ich gelegentlich und Teil 2 regelmäßig in der Kinofassung).

ROTK gewinnt durch die SEE deutlich am meisten.
Egal wie man es nimmt die SEE ist der Kinoversion einfach haushoch überlegen.
Sie ist sowohl buchgetreuer als auch filmisch in sich stimmiger und geschlossener.

Meine Reihung der 3 Teile in ihren Versionen sieht so aus:


  1. ROTK SEE
  2. TTT
  3. FOTR SEE
  4. FOTR
  5. TTT SEE
  6. ROTK


Wie gesagt die SEEs lohnen sich auf jeden Fall
Auch das Bonusmaterial ist klasse, - es gibt sehr wenig was so gut ist wie die SEE-Veröffentlichung der HdR-Filme.

Vor allem stimmt neben der Quantität auch die Qualität des Bonusmaterials.
Man zeigt glückglicherweise nicht nur/hauptsächlich die Drahtgittermodell-Freaks vor ihren Computern, die sich auf die Schulter klopfen und einem erzählen wie toll sie sind (wie das bei vielen anderen modernen Produktionen leider häufig der Fall ist), sondern stellt mehr die "handwerkliche" Seite des Filmmachens und das was man Sehen und Anfassen kann in den Vordergrund, - sehr sehenswert und sehr interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Sarumanszene auch im Hinblick auf den Restfilm sehr wichtig. Saruman pflanzt dort nämlich Zweifel in die Gemüter von Gandalf, Aragorn und Denethor, was ihre Motivationen im Laufe des Films deutlich beeinflusst.
 
Zum Thema "Romantod vs. Filmtod": Der Buchtod Sarumans passte imho nicht in den dramaturgisch atmosphärischen Kontext des Films, deshalb musste sich Jackson etwas anderes einfallen lassen.

Aber hier tut sich ein Problem auf, nämlich die Fässer voller Langgrundblatt, die Merry und Pippin in Isengard finden. Diese Fässer kommen aus dem Auenland. Hier hat Jackson eine Situation geschaffen, die er nicht sauber zu ende gebracht hat.
Denn am Anfang des ersten Films werden die Hobbits als Leute beschrieben, die einfachen Gemüts sind, den Frieden lieben, sich gerne an gutem Essen erfreuen und Bier und Pfeifenkraut genießen. Vor allem aber wollen diese Leute mit den großen Menschen nichts zu tun haben, ganz davon zu schweigen, mit ihnen Handel zu treiben und eines der kostbarsten Güter des Auenlands an zwielichtige Fremde zu verscherbeln. Aber genau das muss auch in den Filmen passiert sein.
Und die verantwortliche Person im Auenland muss Lotho Sackheim-Beutlin sein, der, wie wir aus den Büchern wissen, nach seiner Machtergreifung im Auenland große Mengen davon exportierte.

Dies ist ein glasklares Zeichen dafür, dass das Böse, was überall in Mittelerde während des Ringkriegs herrscht bereits in der SEE von TTT seinen Weg ins Auenland gefunden haben muss und zwar in Form der Profitgier Lothos, durch die er sich hat korrumpieren lassen. In der Kinofassung des dritten Teils kommt weder Saruman noch das Pfeifenkraut vor, die Säuberung des Auenlands kann hier also tatsächlich passiert sein, aber sie muss es nicht.

Die SEE des zweiten Films sagt aber aus, dass es Hobbits geben muss, die sich radikal von Bilbos Charakterisierung in der SEE des erstens Films unterscheiden, und zwar nicht in einer positiven Weise. Im ganz krassen Widerspruch dazu steht aber die Idylle, die die vier Hobbits bei ihrer Rückkehr vorfinden. Aber sie hätten eigentlich einen sehr reichen und mächtigen Lotho vorfinden müssen.

Die Säuberung des Auenlands schließt faktisch das allererste Kapitel im ersten Band "Über Hobbits" in sich logisch und endgültig ab. Hier wird ein erzählerischer Bogen geschlossen, der folgende Aussagen trifft:
Der Ringkrieg fand in ganz Mittelerde statt. Keines der freien Völker blieb von diesem epischen Konflikt verschont. Durch die "Ahnenfolge des Bösen" (angefangen bei Melkor, über Sauron, zu Saruman und endend mit Lotho) ist das Auenland nun zu einem wirklichen Teil Mittelerdes geworden. Man kann sogar sagen, dass diese dunklen Einflüsse die Unschuld der Hobbits besudelt haben und sich auch dieses Volk von nun an im immer währenden Kampf zwischen Gut und Böse behaupten bzw. entscheiden muss. Hier wird diese Mythologie von Mittelerde, die bereits mit dem Silmarillion beginnt, zu einem ganz gezielten Ende gebracht.

Sarumans Tod auf dem Orthanc negiert die Entwicklung der Hobbits, auf die Tolkien aber so viel Wert gelegt hat. Und das ist weit schwerwiegender, als das Auslassen von Tom Bombadil. Da ist die Lösung der Kinofassung von ROTK einfach sauberer und besser. Denn wenn eine Geschichte nicht vernünftig wiedergegeben werden kann, dann sollte man es besser gar nicht erst versuchen. Und genau hier setzt die SEE sogar noch einen drauf: Legolas tötet Schlangenzunge. Das ist einfach nur absurd, weil damit nur erreicht wird, dass Legolas zum Mörder an einer unterdrückten Person wird, die sich endlich gegen seinen Peiniger erhebt. Man vergleiche dazu Grimas Tod im Buch, wo dieser eben nicht auf einem Turm gefangen ist, sondern durchaus den umherstehenden Hobbits hätte gefährlich werden können. Die Hobbits sahen in dem mordenden Schlangenzunge eine Bedrohung und was hat Legolas in der SEE mit dieser Tat zu erreichen versucht? Wollte er etwa Saruman retten? Wollte er sich und seine Gefährten unten am Fuß des Turms vor einem einzigen Messerwurf schützen? Nein, das ergibt absolut gar keinen Sinn außer demjenigen, eine nun überflüssige Person aus dem Storyboard raus zu schreiben. Schlechter hätte das wirklich nicht mehr gelöst werden können.
 
Also ich finde du interpretierst in diese beiden Fässer etwas zu viel rein. Ich zumindest habe mir darüber NIE Gedanken gemacht. Und ich finds auch jetzt nach deinen ausführungen immernoch nicht schlimm. Bilbos Beschreibung im Buch ist doch recht allgemein gehalten. In jeder GEsellschaft gibt es Leute, die davon abweichen, so wirds wohl auch bei den Hobbits sein. Gandalf und Bilbo haben sich ja auch gut verstanden....? Vielleicht hat er ihm ja mal ein paar Fässer als Geschenk mitgegeben?

Ich muss sagen, mir gefällt das Ende gut. Im auenland hat sich nichts getan, alles verläuft so wie immer und sie wissen immernoch nicht, was in der Welt da draußen vor sich geht, was die 4 Hobbits im Film geleistet haben und welche Abenteuer sie erlebt haben. Ich finde das ein harmonisches und rundes Ende. Gleiche Situation wie am Anfang *g*
 
Und genau hier setzt die SEE sogar noch einen drauf: Legolas tötet Schlangenzunge. Das ist einfach nur absurd, weil damit nur erreicht wird, dass Legolas zum Mörder an einer unterdrückten Person wird, die sich endlich gegen seinen Peiniger erhebt. Man vergleiche dazu Grimas Tod im Buch, wo dieser eben nicht auf einem Turm gefangen ist, sondern durchaus den umherstehenden Hobbits hätte gefährlich werden können. Die Hobbits sahen in dem mordenden Schlangenzunge eine Bedrohung und was hat Legolas in der SEE mit dieser Tat zu erreichen versucht? Wollte er etwa Saruman retten?

Ich habe mir diese Filmszene immer wieder durchgedacht und bin zum Schluß gekommen, daß es nur daran liegen kann, daß Legolas hier wirklich Sarumans Leben retten will, um ihn für spätere Verhöre etc zu sichern. Gandalf sagt noch, sie würden ihn lebendig benötigen und dann erdolcht Grima den Zauberer... Legolas Reaktion ist zu spät angesetzt, macht aber in dieser Situation mit diesem Gedankengang sogar Sinn.
Ich persönlich finde es nicht die beste Lösung, aber ich kann damit leben.
 
Die Befreiung des Auenlandes war aber der beste Teil des Romans. Man hätte da ja locker zwei Filme machen können. Die wären mit Sicherheit beide sehr gut angekommen.

Problem ist, dass das alles dann nach dem großen Finale, nach dem Sturz von Sauron, abgelaufen wäre, wo der Spannungsbogen der Handlung schon längst abgeklungen ist.

Ich denke die Befreiung des Auenlandes musste wohl geopfert werden.
 
Aber hier tut sich ein Problem auf, nämlich die Fässer voller Langgrundblatt, die Merry und Pippin in Isengard finden. Diese Fässer kommen aus dem Auenland. Hier hat Jackson eine Situation geschaffen, die er nicht sauber zu ende gebracht hat.
Denn am Anfang des ersten Films werden die Hobbits als Leute beschrieben, die einfachen Gemüts sind, den Frieden lieben, sich gerne an gutem Essen erfreuen und Bier und Pfeifenkraut genießen. Vor allem aber wollen diese Leute mit den großen Menschen nichts zu tun haben, ganz davon zu schweigen, mit ihnen Handel zu treiben und eines der kostbarsten Güter des Auenlands an zwielichtige Fremde zu verscherbeln. Aber genau das muss auch in den Filmen passiert sein.
Und die verantwortliche Person im Auenland muss Lotho Sackheim-Beutlin sein, der, wie wir aus den Büchern wissen, nach seiner Machtergreifung im Auenland große Mengen davon exportierte.
Die Fässer sind wohl nur eine Anspielung auf die zusätzlichen Erzählungen im Buch, aber mehr eben auch nicht.
Dass Jackson damit ursprünglich einen weiteren Handlungsstrang eröffnen wollte, halte ich aber eher für unwahrscheinlich.

Dies ist ein glasklares Zeichen dafür, dass das Böse, was überall in Mittelerde während des Ringkriegs herrscht bereits in der SEE von TTT seinen Weg ins Auenland gefunden haben muss und zwar in Form der Profitgier Lothos, durch die er sich hat korrumpieren lassen.

...

Der Ringkrieg fand in ganz Mittelerde statt. Keines der freien Völker blieb von diesem epischen Konflikt verschont. Durch die "Ahnenfolge des Bösen" (angefangen bei Melkor, über Sauron, zu Saruman und endend mit Lotho) ist das Auenland nun zu einem wirklichen Teil Mittelerdes geworden. Man kann sogar sagen, dass diese dunklen Einflüsse die Unschuld der Hobbits besudelt haben und sich auch dieses Volk von nun an im immer währenden Kampf zwischen Gut und Böse behaupten bzw. entscheiden muss. Hier wird diese Mythologie von Mittelerde, die bereits mit dem Silmarillion beginnt, zu einem ganz gezielten Ende gebracht.
Diese Aussage muss man dem Buch zwar zugute halten, filmisch ist sie aber kaum umsetzbar, da die Säuberung des Auenlandes innerhalb des dritten Films, der bereits mit zwei Schlachten aufwartet, nur ein antiklimaktisches Anhängsel wäre.

In der Kinofassung des dritten Teils kommt weder Saruman noch das Pfeifenkraut vor, die Säuberung des Auenlands kann hier also tatsächlich passiert sein, aber sie muss es nicht.
Allerdings finden die Hobbits das Auenland bei ihrer Rückkehr in der von dir angesprochenen Idylle vor - und zwar in beiden Filmfassungen - während sie im Buch vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Eine stattfindende Säuberung des Auenlandes lässt sich für die Filme somit eigentlich ausschließen.

Sarumans Tod auf dem Orthanc negiert die Entwicklung der Hobbits, auf die Tolkien aber so viel Wert gelegt hat. Und das ist weit schwerwiegender, als das Auslassen von Tom Bombadil. Da ist die Lösung der Kinofassung von ROTK einfach sauberer und besser. Denn wenn eine Geschichte nicht vernünftig wiedergegeben werden kann, dann sollte man es besser gar nicht erst versuchen. Und genau hier setzt die SEE sogar noch einen drauf: Legolas tötet Schlangenzunge. Das ist einfach nur absurd, weil damit nur erreicht wird, dass Legolas zum Mörder an einer unterdrückten Person wird, die sich endlich gegen seinen Peiniger erhebt. Man vergleiche dazu Grimas Tod im Buch, wo dieser eben nicht auf einem Turm gefangen ist, sondern durchaus den umherstehenden Hobbits hätte gefährlich werden können. Die Hobbits sahen in dem mordenden Schlangenzunge eine Bedrohung und was hat Legolas in der SEE mit dieser Tat zu erreichen versucht? Wollte er etwa Saruman retten? Wollte er sich und seine Gefährten unten am Fuß des Turms vor einem einzigen Messerwurf schützen? Nein, das ergibt absolut gar keinen Sinn außer demjenigen, eine nun überflüssige Person aus dem Storyboard raus zu schreiben. Schlechter hätte das wirklich nicht mehr gelöst werden können.
Also, ich muss zugeben, dass mich an der Szene auch immer etwas gestört hat und nicht zuletzt deswegen, weil sich die Reaktion von Legolas allenfalls als Affekthandlung rechtfertigen ließe, was man einem Elb aber eher nicht abkauft.
Auch der Sturz von Saruman auf das Schaufelrad wirkt verglichen mit dem Gesamteindruck des Films ungewöhnlich blutrünstig und damit etwas zu weit über das Ziel hinausgeschossen.
Auf der anderen Seite sehe ich aber auch die Notwendigkeit, dem quasi Haupt-Antagonisten von The Two Towers irgendeinen Abgang zu verschaffen und halte auch die Idee, den Dolchstoß einfach vom Auenland nach Isengart zu verschieben, für nicht allzu schlecht.
Und was das Auslassen von Tom Bombadil angeht, damit hatte ich mich eigentlich sowie von Beginn an abgefunden, da Bakshis Verfilmung ganz eindeutig als Blaupausen für Jacksons Fellowship of the Ring hergehalten hat.
 
Stimme meinen Vorrednern zu.

Diese Aussage muss man dem Buch zwar zugute halten, filmisch ist sie aber kaum umsetzbar, da die Säuberung des Auenlandes innerhalb des dritten Films, der bereits mit zwei Schlachten aufwartet, nur ein antiklimaktisches Anhängsel wäre.

Sehe ich genauso. Im Buch ist es ein gelungenes Ende, aber in den Film passt diese Story nicht mehr (ohnehin ist das Ende viel zu lang).

Und genau hier setzt die SEE sogar noch einen drauf: Legolas tötet Schlangenzunge. Das ist einfach nur absurd, weil damit nur erreicht wird, dass Legolas zum Mörder an einer unterdrückten Person wird, die sich endlich gegen seinen Peiniger erhebt.

Wie schon gesagt wurde, brauchten sie Saruman imho lebend. Er war einfach zu "wertvoll" und ich denke auch, dass Gandalf nie vorhatte ihn zu töten. Ist aber jetzt auch nur meine Mutmaßung.
 
Diese Aussage muss man dem Buch zwar zugute halten, filmisch ist sie aber kaum umsetzbar, da die Säuberung des Auenlandes innerhalb des dritten Films, der bereits mit zwei Schlachten aufwartet, nur ein antiklimaktisches Anhängsel wäre.

Wenn ich ehrlich bin, dann ist das Quatsch. Und zwar aus mehreren Gründen:

Das Schlachtengetümmle, ganz speziell im letzten Film, war ein totaler und recht inhaltsleerer SFX-Overkill(die Armee der Toten wurde wohl nur wegen des optischen Wertes auf die Pelennor-Felder verfrachtet. Im Buch kämpfen diese lediglich gegen die Korsaren von Umbar, was auch nur in einer knappen Nacherzählung von Legolas & Gimli erwähnt wird). Hier trifft genau das zu, was man George Lucas viel zu oft bei seiner PT vorgeworfen hat: reine Effektheischerei! Nennenswerte Szenen, welche die Geschichte vorangetrieben haben, waren Theodens Ableben, sowie Eowyns & Merrys Kampf gegen den Hexenkönig von Angmar. Diese Schlüsselszene ist allerdings viel zu kurz gekommen, nur um einen, auf Olifanten herumhopsenden Legolas zu zeigen, der seinen "Frag-Count" plakativ hochtreibt.

Vergleiche ich mal dreister weise die Schlacht von Minas-Tirith mit derjenigen um die Rebellenbasis auf Hoth, dann sieht man glasklar, welche auf dramaturgische und effektvolle Weise besser gelungen ist. Ich habe diesen Vergleich zwischen Star Wars und dem Herrn der Ringe nicht zufällig gewählt. Star Wars hat das Bild des Zuschauers, was große Schlachten angeht, in ganz entscheidender Weise geprägt. Jackson imitiert hier lediglich und vergisst die Story darüber. Und hier trifft Jackson eine ganz besondere Schuld, denn die Vorlage war bereits da, mehr als eindeutig, kurz, bündig und zielbewusst. Was aus der Schlacht um Minas-Tirith letztendlich geworden ist, ist, genau wie Sarumans frühzeitiges Ableben, ein Schlag ins Gesicht des Romanfans. Die SEE haut auch hier nochmal ganz kräftig auf die Kacke, denn bevor die drei Haudraufs endlich vor Minas-Tirith erscheinen dürfen, wird noch einmal eine ordentliche Slapstick-Arie auf den Pfaden der Toten abgezogen. Hier wird zur Abwechslung mal nicht Legolas verzerrt, sondern Gimli, der zum Geisterpuster wird. *würg*!

Hier wurde Screentime mit Anlauf und Vorsatz einfach nur verpulvert. Sinn machte das keinen, geärgert hat es mich persönlich. Hier noch von einer romangetreuen Umsetzung zu sprechen, ist schon ziemlich dreist.

Die Schlacht um Minas-Tirith wurde extrem aufgebauscht. Eine wirkliche dramaturgische Notwendigkeit findet sich dafür nicht. Daraus jetzt eine Überflüssigkeit für eines der entscheidensten Kapitel des Herrn der Ringe abzuleiten, ist meiner Ansicht nach daneben.

DENN: Die zweite große Schlacht des Films ist tatsächlich nur auf ein Minimum beschränkt. Zeitlupenaufnahmen kreuzen sich mit der Zerstörung des Einen Rings. Diese Schlacht vor dem Morannon ist im Vergleich außerordentlich kurz ausgefallen.

Wenn ich mir das einmal ganz praktisch ansehe, dann fällt mir auf, dass "Die Gefährten" das dickste Buch war, "Die zwei Türme" war weniger umfangreich und "Die Rückkehr des Königs" das kürzeste von allen dreien. Der Fehler liegt in der Grundkonzeption begraben, nämlich dass Boromir bereits am Ende des ersten Films stirbt und Frodo & Sam erst anfangs des dritten Films auf Kankra stoßen. TTT ist um seine Handlungsabschnitte beschnitten, aber trotzdem derartig aufgebläht worden, so dass am Ende einfach keine Zeit mehr übrig geblieben ist, um die Geschichte richtig zu Ende zu erzählen. Und das trotz einer Gesamtlaufzeit der SEE von fast 12 Stunden! Hier passt etwas grundsätzlich nicht!

Wer in zwölf Stunden keine ausreichende, dramaturgisch & optisch ansprechende Zusammenfassung von rund 1.400 Seiten Text hinbekommt, der will das auch einfach nicht!
 
Ich hätte nie gedacht, dass ich den dritten Teil je mal verteidigen wäre, da er auch mir von den drei Filmen am wenigsten gefallen hat und ich den Oscar-Hagel gerade für diesen Teil der Trilogie total übertrieben fand, ABER hier muss ich trotzdem mal einhaken.

Du musst einfach mal zwischen der Dramaturgie eines Romans und eines Films unterscheiden: Es wird keinen Film geben, der einen Roman perfekt wiedergeben kann. Und wenn doch, dann wird es in den meisten Fällen kein guter Film. Diese zwei Medien werden ja auch total unterschiedlich von uns aufgenommen.
Ein Film muss kurzweilig sein, unterhalten und uns gleichzeitig in seiner kurzen Laufzeit fesseln. Ein Roman ist etwas ganz anderes, der beschäftigt uns über Tage und Wochen und hat eine viel direktere und ausführlichere Weise Geschichten zu erzählen und zu vermitteln.

Jacksons Trilogie musste ihr großes Finale während der Zerstörung des Rings haben, das war einfach von vornerein klar. Danach noch die Schlacht um Auenland zu bringen wäre einfach zu viel des Guten gewesen, vor allem bei dem ohnehin schon vollgestopften Ende.

Zu diesem Wettbewerb von Gimli und Legolas - das gehört zum Unterhaltungsfaktor eines Films. Sowas will das Kinopublikum nunmal sehen, fand ich ehrlich gesagt auch ganz witzig.

Außerdem ist dieser Film nicht das Buch! Man sollte beides gelesen bzw. gesehen haben, deshalb finde ich sogar muss sich beides in gewisser Weise auch voneinander unterscheiden.
 
Ein Film muss kurzweilig sein, unterhalten und uns gleichzeitig in seiner kurzen Laufzeit fesseln. Ein Roman ist etwas ganz anderes, der beschäftigt uns über Tage und Wochen und hat eine viel direktere und ausführlichere Weise Geschichten zu erzählen und zu vermitteln.

Als nächstes erzählst du mir noch, dass man eine DVD nicht mehr anhalten kann, sobald der Film erst mal gestartet wurde. ;) Soll heißen, dass zu lange Laufzeit eigentlich nur ein Thema im Kino ist. Und grade bei der SEE wäre es völlig egal gewesen, wenn sie noch ne halbe Stunde hinten dran gehangen hätten. Das hätte niemanden gestört.
 
@ icebär

Zunächst einmal habe ich zur Schlacht auf den Pelennor-Feldern keinerlei Wertung getroffen, sondern lediglich angeführt, dass im Film bereits eine kleinere, persönlichere Schlacht auf eine wesentlich größere folgt.
Des Weiteren bin ich nicht der Meinung, dass es Jacksons Intention war, die Bücher 1 : 1 zu verfilmen, sondern eine Adaption in Form einer klassischen Film-Trilogie im Sinne von Star Wars OT zu schaffen.
Dementsprechend war von vornherein davon auszugehen, dass er dem Medium Film eigene Ansprüche beimessen und dafür gewisse Aspekte der Bücher hinten anstellen würde.
Die Kritikpunkte, welche du hier ansprichst, sind zwar durchaus nachvollziehbar, aber nahezu bei jeder Film-Trilogie einmal stärker und einmal schwächer ausgeprägt vorzufinden.
Welcher dritte Teil krankt denn nicht an Überfrachtung, übermäßigem Bombast und konfuser bzw. mangelhaft strukturierter Handlung?
Die Säuberung des Auenlandes würde in dem Film, so wie er jetzt vorliegt, auch nicht in Form einer weiteren SEE-Szene funktionieren, sondern es müsste eine grundlegend andere Umsetzung sein, die ihren Schwerpunkt eben nicht darauf legt, die Schlachten (abgesehen von der am Morannon) in ihren Ausmaßen immer weiter zu steigern.

Natürlich halte ich Fellowship auch für den wesentlich besseren Film von beiden und es ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen, dass Jacksons Umsetzung genau in dem Moment einen qualitativen Einbruch erlebt, in dem ihm nicht mehr Bakshis Fassung als Vorlage zur Verfügung steht.
Diese war zwar auch keineswegs perfekt, aber man konnte zumindest die guten Ideen von ihr übernehmen sowie aus ihren Fehlern lernen.
Bezüglich deines Vergleichs zur Schlacht von Hoth stimme ich dir uneingeschränkt zu, aber den Verweis auf die PT kann ich kaum nachvollziehen, da diese imo überhaupt nichts anderes als Effekthascherei zu bieten hat, während man Return of the King doch einige positive Aspekte mehr abgewinnen kann.
 
Die Säuberung des Auenlandes würde in dem Film, so wie er jetzt vorliegt, auch nicht in Form einer weiteren SEE-Szene funktionieren, sondern es müsste eine grundlegend andere Umsetzung sein, die ihren Schwerpunkt eben nicht darauf legt, die Schlachten (abgesehen von der am Morannon) in ihren Ausmaßen immer weiter zu steigern.

Doch, ich denke, dass es hervorragend funktioniert hätte. Ne halbe Stunde, in der das Erzähltempo noch mal rasant ansteigt, hätte als Höhepunkt des Films (und zwar am Ende des Films!) wesentlich besser funktioniert, als das lahme Ende, so wie es jetzt ist. Hätte halt kein weiteres Massenschlachtgetümmel werden dürfen, sondern eine persönliche Auseinandersetzung zwischen Hobbits und Menschen vor einem Set, dass nicht aus der PC-Konserve kommt, sondern von echten Handwerkern hätte gebaut werden müssen.

Die Mühe hätte sich gelohnt und Saruman hätte sein verdientes Ende bekommen und zwar am Ende und nicht Anfang des Films. Hier hat jemand ja schon ganz passend erwähnt, dass er der Vorzeigeschurke der ersten beiden Filme gewesen ist. Ist schon eine tragische Ironie, dass ein Darsteller vom Kaliber eines Christopher Lee gleich zweimal direkt am Anfang eines dritten Teils verheizt wurde. Ich bin einfach nicht davon überzeugt, dass das jetzige Filmende dramaturgisch so viel besser ist, als mit der Säuberung des Auenlands hätte werden können.
 
Ne halbe Stunde, in der das Erzähltempo noch mal rasant ansteigt, hätte als Höhepunkt des Films (und zwar am Ende des Films!) wesentlich besser funktioniert, als das lahme Ende, so wie es jetzt ist.
Also der Gedanke mit dem ansteigenden Erzähltempo überzeugt mich jetzt nun doch irgendwie.
Meine ursprüngliche Skepsis rührte letztlich daher, dass die SEE-Szene mit der Armee der Toten und den Korsaren, die ja bekanntlich auch näher am Buch dran ist, den Film von der Spannungskurve her total kaputtmacht.
Der Einsatz der Armee der Toten bei den Pelennor-Feldern mag etwas unglücklich sein, aber dieses noch mit der SEE-Szene inklusive einer recycelten CGI-Einstellung vorwegzugreifen ist eine einzige Katastrophe und ein Grund, warum die SEE imo die Kinofassung nie komplett ersetzen kann.
Wie siehst du das?
 
Also der Gedanke mit dem ansteigenden Erzähltempo überzeugt mich jetzt nun doch irgendwie.
Meine ursprüngliche Skepsis rührte letztlich daher, dass die SEE-Szene mit der Armee der Toten und den Korsaren, die ja bekanntlich auch näher am Buch dran ist, den Film von der Spannungskurve her total kaputtmacht.
Der Einsatz der Armee der Toten bei den Pelennor-Feldern mag etwas unglücklich sein, aber dieses noch mit der SEE-Szene inklusive einer recycelten CGI-Einstellung vorwegzugreifen ist eine einzige Katastrophe und ein Grund, warum die SEE imo die Kinofassung nie komplett ersetzen kann.
Wie siehst du das?

Vor allem ergibt der Angriff auf die Korsaren keinen Sinn, weil der König der Toten die Erfüllung des Eides nicht sofort danach, sondern erst viel später einfordert. Hier wird nicht nur eine defekte Dramatik offensichtlich, sondern gleichzeitig auch eines der schlimmsten Logiklöcher dieses Films überhaupt. Ich frage mich regelmäßig, warum Aragorn nicht einfach auf Gimli gehört hat und die Toten direkt nach Mordor weiter schickte, um den Krieg auf der Stelle zu beenden. Dafür gibt es im Film keinen Grund, zumal der König der Toten auf dem Pelennor nicht den Anschein macht, als könne er sich großartig gegen Aragorns Entschluss wehren, wie auch immer er ausfallen möge.
 
Vor allem ergibt der Angriff auf die Korsaren keinen Sinn, weil der König der Toten die Erfüllung des Eides nicht sofort danach, sondern erst viel später einfordert. Hier wird nicht nur eine defekte Dramatik offensichtlich, sondern gleichzeitig auch eines der schlimmsten Logiklöcher dieses Films überhaupt. Ich frage mich regelmäßig, warum Aragorn nicht einfach auf Gimli gehört hat und die Toten direkt nach Mordor weiter schickte, um den Krieg auf der Stelle zu beenden. Dafür gibt es im Film keinen Grund, zumal der König der Toten auf dem Pelennor nicht den Anschein macht, als könne er sich großartig gegen Aragorns Entschluss wehren, wie auch immer er ausfallen möge.
Damit hast du auf jeden Fall Recht, wobei die defekte Dramatik imo wesentlich mehr stört als das Logikloch. Das Logikloch lässt sich zur Not noch mit zugegebenermaßen schwachen Erklärungen stopfen.
Dürfte Aragorn die Armee der Toten wirklich nur einmalig einsetzen, so könnte man die Angelegenheit mit den Korsaren als "Appetizer" oder die Erbeutung der Schiffe als Voraussetzung für den Einsatz bei der Schlacht auf den Pelennor-Feldern werten.
Wäre dem nicht so, würde die Armee der Toten zumindest nicht der Lockvogel-Funktion der Schlacht am Morannon gerecht werden, und außerdem denke ich nicht, dass die Untoten innerhalb von Mordor noch irgendwelche Macht hätten.
Wie gesagt, man kann sich das noch notdürftig zusammenreimen, aber das andere Problem bleibt.
 
habe mir heute den "tengwar annatar font" runtergeladen.

hat vielleicht jemand von euch eine leicht zu vertehende zeichentabelle für die tastatur? die buchstaben sollen ja irgendwie anders angeordnet sein, hab ich gelesen.

ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. danke schonmal :D
 
Meinst du eine Anzeige damit du alle Zeichen des Fonts sehen kannst ohne die Tasten durch zu probieren? Wenn ja, unter Windows gibts das Programm Zeichentabelle. Zu finden unter Programme/Zubehör/Systemprogramme/Zeichentabelle
 
Meinst du eine Anzeige damit du alle Zeichen des Fonts sehen kannst ohne die Tasten durch zu probieren? Wenn ja, unter Windows gibts das Programm Zeichentabelle. Zu finden unter Programme/Zubehör/Systemprogramme/Zeichentabelle

ich zitiere mal ardapedia:

"Es sind verschiedene Tengwar-Fonts (Schriftdateien) für den Computer geschaffen worden. Bei der Verwendung dieser Fonts ist zu beachten, dass den Buchstaben auf der Tastatur normalerweise nicht die entsprechenden Tengwar zugeordnet sind. Um z. B. das Tengwa für t zu erhalten, muss 1 gedrückt werden, um das Tengwa für m zu erhalten, ist die Taste für t zu drücken."


so war es gemeint. und dafür suche ich eine übersicht, welche taste ich für welchen buchstaben drücken muss. :D
 
Zurück
Oben