In Bayern müssen Eltern zukünftig für Schulbücher bezahlen

Wookie Trix

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Thema des Tages


Harte Zeiten für Bayerns Schüler

Ab nächstem Schuljahr müssen Eltern ab für ihre schulpflichtigen Kinder ein Büchergeld zwischen 20 Euro und 40 Euro zahlen. Die CSU setzte die umstrittene neue Gebühr am Mittwoch im Landtag gegen den Widerstand von SPD und Grünen durch. Sozialfälle bleiben ausgenommen. Ab dem dritten Kind gibt es ebenfalls eine Befreiung.

In Zeiten knapper Kassen ist die Beteiligung der Eltern an den Schulbuchkosten notwendig", verteidigte der CSU-Abgeordnete Eisenreich den Beschluss. "Es handelt sich um einen zumutbaren, um einen maßvollen Beitrag." Außerdem sei eine Reduzierung der "teils astronomischen Kopierkosten" zu erwarten. "Der Grundsatz der Lernmittelfreiheit bleibt aber erhalten."

Was haltet ihr von diesem Entscheid? Gibt Bayern da ein Beispiel ab, dass bundesweit Sinn macht und von den anderen Ländern übernommen werden soll? Oder ist das Ganze für euch ein Schildbürgerstreich?

Danke fürs Mitmachen


Wookie Trix

Link: http://derstandard.at/?url=/?id=2118174
 
Also bei uns in Österreich müssen die Schulbücher auch bezahlt werden, allerdings nur ein Teil des Betrages.
 
Wenn ich manchen Schüler sehe,wie der seine Bücher behandelt,da würde ich eine
solche Abgabe durchaus befürworten.
 
In NIedersachsen gibt es die Lernmittelfreiheit schon lange nicht mehr. Und es ist schlimm wenn eine Familie teilweise bis zu 2oo Euro für zwei Kinder allein an Schulbüchern zahlen muss. Und wenn man glaubt das das jüngere Kind die bücher von seinem 1 jahr älteren Bruder nutzen kann, täuscht man sich, weil es ja dann schon wieder zu veraltet ist. *kopfschüttel* Sorry. aber ich finde es nur dämlich
 
Ja wie jetzt?! Ich hatte das Vergnügen meine Grund- und Realschulzeit in Rheinland-Pfalz zu verbringen, zu der Zeit, als dieses Bundesland noch CDU-regiert war, und meine Eltern mussten die kompletten 10 Jahre für sämtliche Schulbücher blechen, und zwar nicht nur einen Teil, sondern den vollen Preis, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Da war dann schnell mal ein dreistelliger Betrag weg.

So neu ist das, was in Bayern jetzt passiert also nicht...

C.
 
...aber unverschämt und peinlich ist es trotzdem.
Schulbücher sollten vom Staat kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Lernmittelfreiheit ist hier das absolute Stichwort. Von sozial-finanziellen Aspekten wollen wir mal gar nicht reden. Ich habe das Glück gehabt, daß meinerzeit die Schulbücher bis auf ganz wenige Ausnahmen zur Verfügung gestellt wurden. Hätte meine Mutter alle Bücher für mich selber kaufen müßen, hätte sie sich das nicht leisten können. Und der Nachweis das man kein Geld gehabt hätte, daß überweisen des Betrages seitens der Behörden und das bestellen udn zusenden hätte mehrer Wochen bis Monate in das beginnden Schuljahr hinein gedauert. Das ist pervers.

Allerdings sehe ich hier eine andere Ironie - der Staat erklärt etwas zur absoluten und unwiderruflichen Pflicht (Schule, Personalausweise) und verlangt dafür dann auch noch Geld. Eigentlich ein Unding.
 
In Bremen gibt es zum Glück noch die Lernmittelfreiheit und ich bin ohne Bücherkosten durch die Schule gekommen,gleichwohl befürworte ich das sich Eltern mit einem angemessenen Betrag an den Kosten beteiligen.
 
Das ist eigentlich für mich normal, Im Saarland wars schon meine gesamte Schulzeit so und keiner beschwert sich...
 
Als ich in BaWü zur Schule ging, war das zunächst so, dass man sich zu Anfang des Schuljahres entscheiden konnte, ob man ein Buch leiht oder es kauft. Wenn man es gekauft hat hat man den halben Preis gezahlt, die andere Hälfte übernahm die Gemeinde. Die letzten 2 bis 3 Jahre war es so, dass nur noch ein Viertel (oder so) des Preises erstattet wurde und auch nur für diejenigen Kinder, deren Eltern in der Gemeinde Ihren Wohnsitz hatten.

Ok, es war ein Gymnasium und da sucht man dann schon eher die Schule aus, und nimmt nicht die am nächsten gelegene, trotzdem fand ich das Unfair, weil an meiner Schule auch viele Schüler waren, die aus einer Gemeinde kamen, wo es garkein Gymnasium gab...

In Polen mussten wir alle meine Schulbücher selber zahlen. Und diejenigen Bücher von meine Cousine (1 Jahr über mir) konnte ich auch net immer nehmen, weil meine Lehrer dann andere Bücher verlangten... Na wenn die meinen...

Ich fände am besten das System, dass ich ganz am Anfang beschrieben habe, also dass man ein Teil der Bücher unter Kostenbeteiligung der Gemeinde kaufen kann und den Rest ausleihen kann...
 
Also in NRW ist es so, das man pro Schuljahr spezielle Bücher kaufen muss.
ZB 5 Klasse:

Atlas
Geschichtsbuch

6 Klasse
Religionsbuch
Deutschbuch


(Jetzt als Beispiel)

Die restlichen Bücher bekommen wir ausgeliehen. Ich finde die Regelung gut. ;)
 
Letztenendes läuft es doch darauf hinaus, daß man immer so schön heuchlerisch von der Bildung als Grundstock einer erfolgreichen Gesellschaft spricht, es aber immer mehr darauf hinausläuft, daß Bildung eine Frage der sozialen Herkunft und daraus resultierend des Geldbeutels wird.

Zunehmend müßen Lehrmittel selber beschaft werden, Studiengebühren auch für das Erststudium und so weiter....
 
Ich finde daran nichts schlimmes. So lange das Geld auch für die Bücher genommen wird, ist das ok. Dann gehen die Kinder/Jugendlichen vielleicht auch mal besser damit um, als wenn's die eh kostenlos gibt.....

Ich bin dafür.
 
Naja, das ist ja in eigigen BL schon lange so... in NRW nicht (ich hab meine Bücher eigentlich immer von der Schule bekommen).

Allerdings muss ich sagen, dass das grade jetzt in der SEK 2 mehr Wunschtraum als Realität ist. Ich habe allein in den letzten 2 Jahren (11 + 12) ca. 120 € für Schulbücher ausgegeben... schön... vorallem wenn man ja alle Bücher von der Schule bekommen soll... das einzige Buch was ich von der Schule hab is mein Stochastik-Buch.
 
Also ich persönlich finde es jetzt überhaupt nicht schlimm sich ein Buch selber zu kaufen. Es ist immerhin besser als diese alten , verdreckten , kaputten Schulbücher zu leihen. Da kaufe ich es mir lieber. Das haben meine Eltern früher immer gemacht obwohl die Bücher gestellt wurden.
 
Ich komme aus RP, dort musste man schon immer alle seine Bücher bezahlen, sozial schwache Familien konnten ( schon vor dem Shculjahresbeginn ) Lehrmittelunterstützung beantragen und bekamen dann je nach finanzieller Lage auch die Gutscheine.
Ich finde die Abgabe ehrlich gesagt zu gering, Schulbücher benutzt man ja schließlich auch, da soll man sie sich auch kaufen, so teuer sind die auch nicht somal man sooo viele auch nicht braucht. Das System mit der Unterstützung federt ja finanziell schlechter gestellte Familien zuverlässig ab.
 
Horatio d'Val schrieb:
Letztenendes läuft es doch darauf hinaus, daß man immer so schön heuchlerisch von der Bildung als Grundstock einer erfolgreichen Gesellschaft spricht, es aber immer mehr darauf hinausläuft, daß Bildung eine Frage der sozialen Herkunft und daraus resultierend des Geldbeutels wird.

Zunehmend müßen Lehrmittel selber beschaft werden, Studiengebühren auch für das Erststudium und so weiter....

Ich habe auch vor zustudieren und bin absolut für Studiengebüren. Schau dich doch mal an den Uni´s um. Überall 30 Jährige, die bisher nicht einmal in ihrem Leben gearbeitet haben. Die hängen doch da rum. Und als vergleich schau dir die Unis in England an. Da Sind 20-30 Pro Hörsaal, hier sind es an die 300 Studenten.
Und die Sozialhilfe bezahlt doch die Bücher. Wo ist das Problem?
Außderm gibt es ja noch Stipendien, die sie hier auch einführen sollten.
 
Thrawn schrieb:
Ich komme aus RP, dort musste man schon immer alle seine Bücher bezahlen, sozial schwache Familien konnten ( schon vor dem Shculjahresbeginn ) Lehrmittelunterstützung beantragen und bekamen dann je nach finanzieller Lage auch die Gutscheine.
Ich finde die Abgabe ehrlich gesagt zu gering, Schulbücher benutzt man ja schließlich auch, da soll man sie sich auch kaufen, so teuer sind die auch nicht somal man sooo viele auch nicht braucht. Das System mit der Unterstützung federt ja finanziell schlechter gestellte Familien zuverlässig ab.

Das klingt ja alles plausibel. Aber ist es für eine sog. "arme" Familie nicht auch demütigend, wenn sie bei der Schulverwaltung dafür einstehen muss, dass sie sich die Schulbücher nicht leisten kann? gut, ich weiss jetzt nicht, wie schnell und unbürokratisch dass solchen Familien mit Gutscheinen entsprochen wird. Ich kann mir aber vorstellen, dass es nicht jedermanns Sache ist, quasi um Schulbücher zu betteln. :braue

Weiss da jemand ein klärendes Beispiel?

Gruss, Bea
 
In BW muss man die Bücher Gott sei dank nicht selber bezahlen,jedoch sehen die Bücher bei der Abgabe aber dann auch meistens dem entschsprechend aus.
Deswegen würd eich vorschlagen : Pfand auf die Bücher.Jetzt sagt ihr ielleciht "Ja dann kann man die Bücher ja auch gleich kaufen!"aber nein,denn bedengt man dass die Bücher in beiden normalen Fällen oft ruiniert werden so wäre es doch besser dass man nur sein Geld dann zurück bekommt wenn die Bücher auch gut aussehen.So kritzelt ein Shcüler ,meiner Meinung nach doch schon viel weniger in den Büchern rum :braue
 
Also bei uns in BaWü ists, wie Furia schon gesagt hat, so, dass mans sich aussuchen kann, ob man sie kauft oder nicht. Allerdings gibts jetzt meinen Kenntnissen nach keine unterstützung mehr dafür, kann mich aber auch irren, da ich die nie gekauft hab.

Wenn man sie leiht muss man trotzdem drauf achten, denn wer sein Buch ein wenig verunstaltet zurückgibt muss den Betrag für das Buch bezahlen (darfs dann aber auch behalten).
Die Regelung find ich gut. Führt allerdings auch dazu, dass wir teilw noch Bücher von 1982 (!) haben, aus denen wir lernen müssen. Find ich ein bisserl komisch. Andererseits wurden die neuen Lateinbücher für gerade mal 2 Jahre (die waren auch für 2 jahre gedacht) besorgt, danach gabs wieder neue (sprich, nur unsere klasse hat die dinger benutzt...).

Ich finds ned ok, dass man seine Bücher zahlen muss. Solangs bei nem kleinen Betrag bleibt, wie 20 ?, ists vielleicht noch okay. Aber wenns dann die dreistellige Zahle überschreitet finde ich das unverantwortlich. Immerhin will der Staat doch, dass wir in die Schule gehen, aber aufkommen will er dafür nicht. Das ist jetzt zwar ein bisschen OT, aber imho gehts mit den deutschen schulen rapide abwärts (und ich meine jetzt nich die Bildung àlà Pisa-Studie, sondern die Einrichtung "Schule"). Gut, ich kann das eigentlich nur für BaWü beurteilen - aber ich bin verdammt froh, dass ich bei den vielen Neuerungen und Kürzungen in den letzten 2,3 Jahren bald aus der Schule draußen bin. Ich beneide die nachkommenden überhaupt nicht... Das wird ziemlich hart.

/edit Thema Studiengebühren, weils grad angesprochen wurde: Findi ch auch nicht korrekt. Wir sind keine arme Familie, allerdings bestehen wir aus drei Kindern, die alle drei studieren wollen. Ich und meine Schwester werden das nicht in unserem Heimwohnort tun können, wir müssen also auch eine Wohnung finanzieren. Und für ein Stipendium kommen wir auch nicht in Frage. Ehrlich gesagt, ich hab Angst davor. Ich will meinen Eltern nicht auf der Tasche liegen, aber ich möchte auch studieren und nicht Arbeiten und das als Nebenjob tun. Also ich seh das schwarz...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier in Schleswig Holstein gibt's noch Lehrmittelfreiheit, aber dementsprechend vergilbt und veraltet und teilweise kaputt sind die Bücher dann auch. Und das hat nur ganz selten was mit schlechter Behandlung zu tun. Aber auch so müssen wir sehr viele Bücher selbst kaufen. Lektüre und teilweise Wörterbücher.

Eine Kostenteilung würde ich sehr befürworten.
 
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