Warum sollte die Macht dir bei deinen Entscheidungen helfen? Was ist sie denn, diese Macht? Wenn man die Sache so anschaut, kommen bei mir einfach Fragen, die den Rahmen sprengen.
Oh die Macht hilft einem Jedi sehr wohl bei Entscheidungen. Viele denken die Jedi setzen die Macht nur für ihre kleinen Taschenspielertricks ein. Doch das ist falsch. Die MAcht ist Inspiration und Führung. Ein Jedi der harmonisch mit der Macht verbunden ist, der hört ihre Stimme und lässt sich von ihr leiten. Sie hilft ihm richtig und falsch zu unterscheiden, im entscheidenden Moment das Richtige zu tun, sie gibt ihm Visionen, sagt ihm was zu tun ist. Sehr schön kam das immer in den Büchern von Zahn rüber. Aber auch die Filme sind voll davon. Beispiele :
-Jedi lenken Schüsse mit dem Lichtschwert ab : Das können sie nicht bewusst tun, da dies zu langsam wäre : Die Macht lenkt praktisch ihre Hand, ähnlich einem Reflex
- Obi-Wan springt "spontan" aus einem Fenster und hält sich an dem Attentäterdroiden fest, kilometerweit über dem Grund. Warum macht er das? Würde er rationell darüber nachdenken, so würde er zu dem Schluss kommen daß das ein viel zu unberechenbares Risiko ist. Er weiß nicht mal ob der Droide sein Gewicht trägt oder ob er vielleicht abstürzt. Aber er denkt nicht bewusst nach : Er handelt seiner Intuition entsprechend. Und diese Intuition ist nichts Anderes als die Eingebung der Macht. Er weiß einfach daß es in diesem Moment die richtige Aktion ist, er fühlt daß er so und nicht Anders handeln sollte.
Diese List ließe sich noch sehr lange fortführen. Die Macht hilft also sehr wohl bei den Entscheidungen.
Man kann nicht ein Energiefeld, das sich aus der Lebenskraft aller lebendigen Organismen nährt, zur höchsten Instanz des universellen Seins erheben und ihm gleichzeitig die Hälfte seiner Wesensart absprechen. Wer die Kraft des Lebens nutzen will, muß auch die schlechten Eigenschaften des Lebens nutzen.
Die Jedi sprechen der Macht ja nicht ihre dunkle Seite ab. Sie wissen daß sie existiert, lehnen sie selbst aber als ideologische Grundlage ab, da sie in hohem Maße schädlich,(selbst)zerstörerisch und chaotisch ist. Die Jedi wollen Frieden, Gerechtigkeit und Harmonie, die dunkle Seite schafft Haß, Zerstörung und Chaos. Wenn man ein Kind erzieht, so weiß man daß es viel Schlechtes in der Welt gibt, aber dennoch versucht man aus ihm einen guten Menschen zu machen.
Nichts Anderes macht der Jedi-Orden. Es ist nicht die Schuld des Ordens daß das Böse in der Galaxie so mächtig ist. Anzulasten ist dem Orden nur seine Blauäugigkeit und die Arroganz vieler seiner Mitglieder. Die Ideologie an sich ist jedoch nicht falsch : Sie ist lebensbejahend und befürwortet die positiven Kräfte des Universums.
Wer als Kind sowohl gelernt hat, daß Haß im Kampf Stärke verleiht, als auch daß einzig Liebe und Mitgefühl Freundschaften begründen können, wird als Erwachsener sowohl mit Zorn, als auch mit Liebe umgehen können.
Zorn kann aber auch die Gedanken vernebeln und Haß ist ein zu starkes negatives Gefühl als daß es wirklich kontrollierbar ist : Wer will einen Orden voller unkontrollierter, herschsüchtiger, nicht mehr klardenkender Supermänner?
Ein Orden der Macht, der auf dieser Ausbildung gründet, wäre unbesiegbar und endlich ein wahrer Hüter von Frieden und Gerechtigkeit in der Galaxis.
Und wer überwacht dann die Bewacher - wenn diese selbst nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden können , da sie sich die Kräfte beider Seiten zu Nutzen machen, so wie es gerade am Besten passt? Wie will man die Galaxie zu einem besseren Ort machen, ohne einen Leitfaden zu haben an den man sich hält? Wie will man denn ein strahlendes Vorbild sein, wenn man die Kräfte instrumentalisiert die zur Dunkelheit führen? Eigensucht und Haß ist die Essenz der Sith-Lehre, Mitgefühl und Liebe die Essenz der Jedi Ideologie. Ich kann da keinen Kompromiss finden ohne eine Seite komplett zu verraten und aufzugeben.