Hmm, ich habe Traitor nicht gelesen, was mach ich nur hier?
Zum Thema "nur die Filme zählen hier": in den Filmen reden höchst zweifelhafte Gestalten über ihr Lieblingsthema. Wir haben da Obi-Wan, der von Schuldgefühlen und einem rosa-Sonnenbrillen-Glauben so eingelullt ist, daß er die alte Republik für toll hält. Das allein zeigt schon, der Mann ist nicht wirklich zurechnungsfähig. Dann wäre da Yoda, der Luke alles erzählen würde, damit der ihm nicht wegläuft. Auch nicht gerade jemand, auf dessen Aussagen man sich verlassen kann.
Palpatine und Vader sind ebenfalls nicht verläßlich, sind beide doch Sith und damit glaubhaft, wie das Lächeln einer Hure.
Zusammengefaßt muß man also in jedem Fall zwischen den Zeilen lesen und vor allem
nachdenken. Dafür braucht man nicht unbedingt das EU, aber faszinierende Denkanstöße findet man dort durchaus.
Schließlich zum wahren Thema:
Gut und schön, Eigenverantwortung sollte da sein, aber nicht zu weit. Die Macht kennt weder gut noch böse. Ein Jedi sagt, Tod gibt es nicht, nur die Macht gibt es. Folglich: Für einen Jedi, der eins werden kann mit der Macht, sind die Begriffe gut und Böse bedeutungslos geworden. Daraus resultiert dann ein Jedi, der für den Zweck, jedes Mittel heiligt, weil er eben keine Grenzen mehr kennt. Das ist das große Problem bei dieser Ansicht: Wie will ein meister seinem Schüler beibringen, was er darf und was nicht, wenn er ihm gleichzeitig jegliche moralische Grundlage des Handelns entzieht?
Gegenfrage: wie soll man jemandem moralisches Verantwortungsbewußtsein beibringen, wenn man ihm nicht allgemein eine echte Wahl läßt? Wenn man jemanden zu einem völlig blauäugigen, treudoofen Fanatiker heranzüchtet, wird der die Eigenständigkeit einer tatooinschen Düne haben.
Die Jedi haben sich die Aufgabe zugesprochen, die Galaxis zu beschützen - ob sie es will oder nicht. Sie übernehmen also Verantwortung für Milliarden Leben, obwohl sie nicht einmal ihr eigenes Leben wirklich selbst verantworten.
Ich finde das extrem zweifelhaft. :angry